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Patientenschulung

Definition Schulung:
Schulung ist ein zielorientiertes, strukturiertes und geplantes Vermitteln von Fähigkeiten und
Fertigkeiten

Schulungsprozess:
Diagnose:
Assessment: Zielsetzungen
Lernbereitschaft Planung Lerninhalte
Lernvoraussetzungen Methoden / Hilfsmittel
Lernstil
Lernbedarf / Bedürfnisse
Schulungs-
prozess

Interventionen:
Evaluation:
Lehren und Lernen der
Bewertung des
geplanten Inhalte
Gelernten
Beurteilung des
Prozesses

Der Schulungsprozess läuft parallel Pflegeprozess


 Assessment: Fragen zur Ermittlung des Lernbedarfs bzw. des Selbstpflegebedarfs
 Diagnose: Pflegediagnose und Lernbedarf resultieren eventuell aus dem gleichen
Problem
 Ziele: Lernziele können Teil eines Gesamtzieles sein
 Intervention: Schulung kann während der Durchführung der pflegerischen
Massnahme erfolgen
(gelten als pädagogisch günstige Momente)
 Evaluation: Pflegeergebnis/Ziel erreicht? Lernerfolg?!

Werkzeuge Schulung:
 «Mikroschulung
 Anschauungs- und Übungsmaterial, anatomische Modelle
 Interaktive Computerprogramme: z.B. Leben mit Diabetes
 Poster, Fotos, Pinnwände, schwarzes Brett
 Folie, Powerpoint, Flipcharts
 Lern-CD’s oder DVD’s
 Schulungsprogramme
 Aktionspläne»
Die Wahl der Werkzeuge sollte auf die beim Assessment erhobenen Daten abgestimmt sein.

Der Schulungsprozess muss anhand folgender Punkte dokumentiert und evaluiert werden:
Dokumentation :
 Wissensbedürfnisse / Lernerfordernisse
 Lernziele
 Lernerfolge
 Inhalt
Evaluation :
 Anhand definierter Kriterien Verhalten messbar machen
 Erneute Einschätzung des Lernbedarfs / der Lernmotivation
 Zielerreichung

«Evaluation: Haben Sie verstanden?


Pflegeperson Haben Sie das verstanden?
Betroffene Ja.
Pflegeperson Haben Sie noch Fragen?
Betroffene Nein.
Pflegeperson Sind Sie soweit, dass Sie das Zuhause
auch können?
Betroffene Ja.

Allgemeine Regeln zur Planung und Durchführung der Patientenedukation


(= interaktiver und kreativer Prozess)
Generell muss das Setting so gestaltet sein, das Lernen möglich und förderlich ist: z.B.:
 Vertrauensvolle Umgebung und Personen
 Angepasste Informationen
 Individualisierte Instruktionen entsprechend der Fähigkeiten
 Realistische Aufgaben setzen – Ziele immer im Blickfeld behalten
 Ziele selbst setzen lassen
 Verschiedene Methoden (CAS, Rollenspiele, Peergruppen)
 Lernstile beachten
 Effektives Feedback geben
 Gelerntes Wiederholen lassen
 Event. Leitbilder bzw. Vorbilder anbieten

Ziele der Patientenedukation


 Erlernen von Fähigkeiten und das Erlernte in neuen Situationen einsetzen
können
 Förderung der Selbstwirksamkeit
 Stärkung der internen Kontrollüberzeugung
 Verminderung der Abhängigkeit
 Verstehen und Wiedererkennen von Reaktionen bzgl. des
Gesundheitszustandes
Fehler bei der Patientenedukation

 Lernbedingungen, die einschränkt sind, werden zu wenig oder nicht beachtet.


 Nicht, akzeptieren, dass der/die Patient/in das Recht hat seine Meinung zu
ändern.
 In einer Fachsprache reden, die der/die Patient/in nicht versteht.
 Ziele werden nicht gemeinsam mit dem/der Patienten/in ausgehandelt
 Lerninhalte, die bereits mit anderen Teammitgliedern gelernt wurden, werden
wiederholt.
 Patienten werden mit Informationen überladen.
 Die falsche Zeit für eine Lerneinheit wird gewählt.
 Das Gelernte wird nicht ausgewertet.
 Medien werden nicht korrekt eingesetzt.
Compliance: Adhärenz:
- Therapie wird vorgegeben vom Arzt - Meinung vom pat. zählt
- Pat. muss kooperieren = Compliance - Gemeinsam im Team mit Pat. arbeitet man am
- Keine Mitsprache vom Pat. Therapieziel
- Keine übereinstimmung mit dem - Wünsche von Pat. werden berücksichtigt und
Wünschen vom Pat. miteinbezogen
- gemeinsame Zielerstellung
- wohlwollen von Pat

WHO Non-Adhärenz:
Auf was Pflegepersonen eingehen müssen um den Patient abzurufen
Erfassung der Adhärenz:
• Fragen im Assessment so stellen, dass Sie den Pat. nicht blossstellen, sondern
ermutigen.
• Pat. unterstützen anstelle ihn kritisieren
• Verwenden von motivierender Gesprächsführung
• Einfache Fragen, die mit «ja» und «nein» beantwortet werden können.

Adhärenz stützen und verbessern:


• Mögliche Ursachen der Non-Adhärenz zu erfassen
• Patient/in erzählen lassen, wie er/sie die Behandlung erlebt
• Wie die Diagnose verarbeitet wurde? Oft befindet sich die Betroffenen in einer
Ausnahmesituation, sind vulnerabel und wenig aufnahmefähig
• Vor jeder Therapieeinheit sollte ein Gespräch zu relevanten Schwerpunkten geführt
werden
• Weitere Verlaufsgespräche zum Informationsstand, Umgang mit den
Medikamenten, etc

Prüfungsrelevant:
- Schulungsprozess parallel Pflegeprozess
- Schulungsprozess 4Schritte: v.a. Evaluation
- pädagogische günstiger Moment erklären  Beispiele
- Adhärenz Stellenwert pflege, Bedeutung
- adhärenzförderung: Carl rogers

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