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1 Die Deutschen lieben Blumen.

Rund drei Milliarden Euro geben sie jährlich allein für


2 Schnittblumen aus. Heimische Produkte decken dabei aber nur etwa 20 Prozent des Bedarfs
3 ab. Der Rest wird importiert, vor allem aus den Niederlanden, wo die großen Handelsplätze
4 für Blumen sind.
5 Der Großteil der Ware stammt aus Ecuador, Tansania oder Kenia. Dort sind die
6 klimatischen Bedingungen für die Blumenzucht das ganze Jahr über günstig. Die
7 Arbeitsbedingungen für die Angestellten auf den Blumenfarmen vor Ort dagegen sind häufig
8 alles andere als rosig.
9 Auf den Blumenplantagen werden zum Teil hochgiftige Insektizide eingesetzt, ohne
10 dass die Arbeiter mit ausreichender Schutzkleidung ausgestattet sind. Für wenig Geld
11 schuften hier vor allem Frauen, manchmal auch Kinder. Die Unterbringung auf den Farmen ist
12 vielfach schlecht, gewerkschaftliche Vertretungen sind selten erlaubt.
13 An diesen Zuständen will der Faire Handel etwas ändern. 1999 gründete sich der
14 Verein Flower Label Program e.V. (FLP), um sich für eine "umweltgerechte und
15 menschenwürdige Produktion" von Blumen einzusetzen [...] Im folgenden Jahrzehnt wurden
16 mehr als 50 Betriebe mit rund 20.000 Angestellten Mitglied im FLP. Sie verpflichteten sich
17 zur Zahlung von Mindest- bzw. Tariflöhnen1, verbesserten den Gesundheits- und
18 Arbeitsschutz und verzichteten auf besonders gefährliche Pestizide.
19 Regelmäßige Prüfungen durch unabhängige Kontroll-Organisationen stellten die
20 Einhaltung der vereinbarten Standards sicher. Finanziert wurden diese Prüfungen über die
21 Mitgliedsbeiträge der angeschlossenen Produzenten. Die zertifizierten Betriebe durften ihre
22 Ware mit dem FLP-Label auszeichnen.
23 2011 geriet der Verein jedoch in finanzielle Schwierigkeiten. Manche der Produzenten
24 waren enttäuscht, dass trotz der Zertifizierung nicht zu höhere Umsätze hatten. Einige
25 Betriebe2 in Ecuador verloren ihre Zertifizierung, weil sie trotz der Abmachungen keine
26 Gewerkschaften3 zuließen. Andere wechselten zu dem in Deutschland bekannteren Label
27 "Fairtrade", das den Produzenten vor Ort einen bestimmten Mindestpreis für ihre Ware
28 garantiert.
29 Dr. Karlheinz Kröll möchte jedoch das Label erhalten und neu organisieren. Der Fokus
30 der Zertifizierung soll nicht länger auf Rosenfarmen aus Entwicklungsländern liegen – Kröll
31 möchte ein breiteres Warenangebot bieten und vor allem deutsche Produzenten und Händler
32 verstärkt einbeziehen.
[...]
nach Rachel Gessat
http://www.dw.de/faire-blumen/a-15671623
Aufgaben:

I. Worum geht es in diesem Text. Schreiben Sie die richtige Antwort ab.
1. Die schlechten Arbeitsbedingung in Asien
2. Die Organisation für faire Blumen
3. Unsere kleine Blumenfarm

1
der Tariflohn:
2
der Betrieb:
3
die Gewerkschaft =
II. Geben Sie jedem der Abschnitte einen Titel und notieren Sie diese :

a. Überprüfung der Standards 1-4


b. Die Beziehung der Deutschen zu Blumen 5-8
c. Ein Verein für faire Blumen 9-12
d. Probleme der Organisation 13-18
e. Schlechte Arbeitsbedingungen für die Bauern. 19-22
f. Zukunftsaussichten der Fairen Blumen 23-28
g. Afrika als Hauptlieferant von Blumen 29-32

III. Was erfahren wir über das FLP? Schreiben Sie nur die richtigen Aussagen ab:
Das FLP ...
a. gibt es seit über zehn Jahren
b. reduziert giftige Schädlingsbekämpfungsmittel.
c. verbessert die Arbeitsbedingungen seiner Mitglieder
d. wird regelmäßig kontrolliert.
e. garantiert höhere Umsätze.

IV. Lesen Sie folgende Aussagen. Sind sie richtig oder falsch. Rechtfertigen Sie Ihre
Aussage mit einem Zitat aus dem Text.

a. Deutschland ist ein großer Blumenkonsument.


b. Die Deutschen importieren die Hälfte der Blumen, die sie brauchen.
c. Die FLP hat Geldprobleme.
d. Karlheinz Kröll möchte, dass das Label nicht mehr weiterbesteht.

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