Weltseilbahnstatistik

/9' - O():lJ:; 3. 1. 15

21 515 in fünf Erdteilen

Weltseilbahn-Statistik 1981

Zum 4, OITAF-Kongreß in Wien 1975 wol lte MOTOR im SCHNEE eine Den Vogel schießt die Tschechoslo-
Statistik der Seilbahnen in aller Welt veröffentlichen, Da aber eine wakai ab, die von "ferner liefen " anno
solche Statistik bis dahin nicht existierte, machte sich die Redaktion 75 mit einer Zuwachsrate von fast
selbst daran, die Seilbahn-Daten zu ermitteln , Bei diesem "ersten 1000 Prozent ihre Liftzahl auf 1145
brachte - und die ihrer Sesselbahnen
Versuch " mußte zwangsläufig manche Lücke durch Schätzungen aus- von 10 auf 48, Für die nächsten Jahre
gefüllt werden, Dennoch erwies sich diese Seilbahn-Weltstatistik, die wurde nochmals ein Ergänzungspro-
als spezieller Beitrag auch in die Wien er Kongreßakten einging, im gramm mit 280 Skiliften festgeschrie-
Wesentlichen als zutreffend. ben. Da kommt kein anderes Ostland
Sechs Jahre später, vor dem fünften Welttreffen der Seilbahner, dies- (oder Westland) mit. Jugoslawien
mal in München, scheinen uns die Quellen weithin zuverlässiger, steigerte die Zahl seiner Skilifte von
Gleichwohl bleiben auch in der Weltseilbahn-Statistik 1981 , die wir in 90 auf 167, Bulgarien von 25 auf 37.
Zusammenarbeit mit dem Beauftragten der OITAF, Komm ,-Rat Dr, Rumänien von 12 auf 40 und Polen
von 60 auf 150,
Schöffel , Innsbruck, erstellt haben, noch einige weiße und graue
Im übrigen Europa macht mit einer
Flecken, Verdoppelung der Schlepplifte
Die Sowjetunion trauten wir uns - als einziges Land - überhaupt nicht Schweden von sich reden - in ganz
mitzuzählen, denn offiziell e Angaben über die Zahl der Lifte schwanken Skandinavien wird der Trend vom
zwischen 90 und 700, inoffizielle aus westlichen Quellen zwischen 200 nordischen zum alpinen Skilauf deul-
und 500, lieh, während in den Alpen die Loipen
Ohne die Sowjetunion beläuft sich - Stand Anfang 1981 - die Zahl der derzeit schneller zunehmen als Ab -
Seilbahnen (Standseilbahnen, Pendelbahnen, Umlaufbahnen), Ses- fahrten,
se lbahnen und ortsfesten Schlepplifte auf 21 515, Das sind 37 Prozent Statistisch bemerkbar macht sich
mehr als vor sechs Jahren, Die hochgerechnete Kapazität (im Winter) aber auch das Skiinteresse in schnee-
slieg sogar um 56 Prozent, nämlich von 8 auf 12,5 Mio , Pers ./Stunde. armen Ländern , Von den 112 Liften,
die Großbritannien meldet (= 650 %
Keine andere Sparte des Verkehrs Nicht berücksichtigt in der Statistik plus), dienen über drei Viertel der Be-
kann ähnliche Zuwachsraten in den sind wie schon vor sechs Jahren die förderung an MaUenhängen. Ähnliche
letzten sechs Jahren aufweisen, we- Rope-Tows, auch Barfuß-lifte ge- Anlagen entstanden in Holland und
der die Luftfahrt noch die Schiffahrt, nannt, von denen kaum noch 300 Belgien , Einen Kleinlift nebst Plastik-
und auch nicht der Landesverkehr auf hauptsächlich in Übersee in Betrieb piste legte sich übrigens König Hus-
Schiene und Straße, sind, und auch nicht die auf gut und sein von Jordanien zum Skitraining
Noch bedeutender ist der Zuwachs gern über 3000 Einheiten angewach- seiner Leibwache zu.
des Investitionsvolumens, Der Fort- senen (1075 = 2500) mobilen Lifte al- Ganz neue "Ski länder" entstanden in
schritt der Technik, höhere Anforde- ler Größen , Asien - so in Nord- und Süd korea je 5
rungen an die Sicherheit, bessere Bel den Luftseilbahnen macht der Zu- Lifte , in Indien mindestens 10, in Paki-
Umweltanpassung , höhere Leistung wachs nur 10,5 Prozent aus, Die stan drei und in Nepal zwei. Gehörig
bei möglichst verminderten 8etreibs- große Mehrzahl der Neubauten sind aufgestockt haben auch die Länder
kosten haben zur Folge, daß heute in Umlaufbahnen, "mit dem anderen Winter" auf der
neue Anlagen - von den normalen Bemerkenswert die Zunahme der südlichen Halbkugel - Australien und
Preissteigerungen abgesehen - er- Standseilbahnen von 20 1 auf 220, Neuseeland zusammen zum Beispiel
heblich mehr investiert werden muß Nimmt man die Förderleistung, ist der um 90 Prozent bei Liften und um 75 %
als vor zehn Jahren, Dazu kommen Zuwachs ungleich viel größer. bei Sesselbahnen - Argentinien und
noch erhebliche Investitionen für die Immerhin ist die Stundenleistung der Chile verdoppelten die Zahl ihrer Lifte.
Modernisierung oder Erneuerung al- in den letzten 20 Jahren gebauten Der große Ruck bei den Sesselbahnn
ter Anlagen , die in der Statistik nicht Schienenseilbahnen höher als die der geht hauptsächlich auf das Konto Ja-
als Zuwachs erscheinen, Wir rech- Anlagen aus dem ersten Jahrhundert pans - 732 Anlagen plus gleich
nen, daß wenigstens 1000 Schlepp- Standseilbahngeschichte zusammen. 63,5 Prozent (USA 51 % ),
lifte und 300 Sesselbahnen eine sol- Um Ihnen einen Überblick zu vermi t-
che Verjüngungskur erfahren haben. Bescheiden nimmt sich die Bauaktivi- teln, stellen wir nun für die 10 Haupt-
Bei diesen beiden Aufstiegshilfen ist tät im Gastgeberland Deutschland seilbahnländer und die fünf Kontinen-
der Zuwachs der letzten sechs Jahre aus : Lifte nahmen in sechs Jahren um te die Anlagenzahlen von 1981 und
am größten: 60 Prozent bei Sessel- ganze 6 Prozent, Sesselbahnen um 1975 gegenüber, wobei die Wachs-
bahnen und 30 ,5 Prozent bei Skililten. 14,5% zu, Großbahnen blieben tumsprozente mitverm erkt sind, In
Fast durchweg sind die Neuen Hoch- gleich , die Standseilbahnen kletterten dieser Aufstellung wurde auf die
leistungsanlagen mit hoher Kapazität. wieder von sechs auf acht. Standseilbahnen verzichtet.
6
Weltseilbahnstatistik

Entwicklung
1975 - 1981
. ,
~ 19ß1

~ 1915
Luftseilbahnen und Standseilbahnen
Die Entwicklung in 7 Ländern

in Zahl und Bild

A ,
Die Tabelle zeigt die Entwicklung der
Lifte und Seilbahnen in den zehn seil-
bahnstärksten Ländern und in den
fünf Erdteilen und das (vorläufige)
Weltergebnis (ohne Sowjetunion).
Sie wird ergänzt durch zwei graphi-
sche Darstellungen : Oben Seilbah-
nen (rot) und Standseilbahnen in sie- so
<0
ben Ländern.

0 ~6
~o

0
Jl

0
Bei den Standseilbahnen ist die Zahl .v,<
angegeben, weil sie nicht in derTabel-

0
".s dS
le erscheint (Weltbestand derzeit 220).
Die untere Graphik zeig t Bestand und D 0
Entwicklung der Skilifte (rot) und der Schweiz Frankreich Italien Österreich USA Japan BR Deutschland
Sesselbahnen (schwarz) der zehn
Länder, die auch in der Tabelle aufge-
führt sind. In beiden Tabellen gibt die Die 10 größten Seilbahnländer
Gesamthöhe der Säulen den Bestand In Klammern die Zahlen von 1975. Skilifte sind ohne Rope-Tows und ohne tragbare
1981 wieder, der massive obere Teil Lifte angegeben. In der Spalte Luftseilbahnen sind Umlauf- und Pendelbahnen
zusammengefaßt. Die Prozentzahlen geben den Zuwachs seit 1975 an ,
den Zuwachs seit 1975.
LAND SKILI FTE SESSELBAHNEN LUFTSE ILBAHNEN

Österreich 3 165 (2753) 14,9 % 425 (335) 26,8 % 106 (97) 9,2 %)
Frankreich 2127 (1851) 14,9%) 700 (247) 183 % 206 (129) 59,6 %
Italien 1675 (1486) 12,7 % 339 (280) 21% 142 (176 Sektionen)
Deutschland 1590 (1500)6 % 86 (75) 14,5 % 49 (49) 0%
Schweiz 1115 (1095) 1,8 % 200 (156) 28 % 219 (205) 6,8 %
CSSR 1145 (ü , 100)900 % 48 (10) 380 % 6 (5) 20 %
Schweden 607 (313) 93,9 % 32 (28) 14,2 % 2 (2) 0%
Skilifte und Sesselbahnen USA 1200 (950) 26,3 % 1400 (950) 51 % 148 (140) 5, 7%
Canada 420 (330) 27,2% 240 (80) 200 % 12 (10) 20 %
Die Entwicklung
Japan 39 (30) 30% 1627 (995) 63,5 % 104 (107) - 2,8 %
In 10 Ländern
ERDTEIL SKILIFTE SESSELBAHNEN LUFTSEILBAHNEN
0
0
0
Europa 12673 (9773) 29,6 % 2029 (1270) 59,7% 805 (718) 12,1 %
"!
Afrika 51 (15) 240 % 4 (5) - 20 % 5 (4) 20 %
Amerika 1700 (1312) 29,5 % 1673 (1050) 60 % 188 (168) 11 ,9 %
Asien 129 (72) 79 % 1658 (1014) 63,5 % 123 (125) -
Au stralien 116 (61) 90 % 21 (12) 75% 2 (2)

Welt 14669 (11233)30,5% 5385 (3351) 60 % 11 23 (1017) 10,3 %

,••
"I
975

•
,••

8
~
Österreich Frankreich
D
italien
CJ
BR Deutschland Schweiz
LI .....
CSSR
~=
Schweden USA ~anada
=
Japan
Seilbahnsysteme
Was am Seil hängt
Typologie der Seilförderanlagen
Die stü rmi sche Entwicktung des Win-
tersports, die inzwischen auch ferne
"Neuländer" erfaßt hat, macl1te inner-
halb weniger Jahrzehnte die
SKILIFTE
zum verbreitetsten Personenbeförde-
rungsmedium am Seil. Der erste
naChgewiesene Schlepper für Sport-
ler auf Brettln arbeitete bereits 1904
und zwar mit direkter Wasserkraft im
südlichen Schwarzwald.
Pendellifte
bildeten ein frühes Glied in der techni-
sChen Entwicklung . Einige wenige
aus den Vierzigerjahren befinden sich
noch ganz am Rande des großen Win-
tersportgeschehens in Betri eb. Viele
bekannte Firmen begannen mit Pen-
delliften (u. a. Stemag, Bühler, Mon-
taz , Graffer).
Umlauflifte
haben dieses Prinzip bald verdrängt.
Sie arbeiten mit endlos umlaufendem
Seil, mit einem Antrieb entweder tal-
oder bergseits.
Die Rope-Tows, ein fach umlaufen-
de Hanfseile ohne Stützen (der Ski-
läufer hält sich direkt am Seil fest oder
klemmt sich mit einer am Gürtel befe-
stigten Holzzange an) wurden ca.
1930 erstmals in den USA eingesetzt.
Es waren meist Bastlerkonstruktionen
örtli cher Werkstätten oder Clubs. In
ihrer Blütezeit trugen rund 1000 bis zu
1000 m lange (meist wesentlich kür-
zere) Rope-Tows mit Stundenleistun-
gen bis 1000 Personen in den USA,
Kanada , Australien und Neuseeland
(vereinzelt in Skandinavien) die
Hauptlast des beginnenden Ski-
sports. Steigende Komfortansprüche
und der internationale Vormarsch
staatlicher Sicherheitsvorschriften
machen ihnen inzwischen den Gar-
aus. Ihr weltweiter Bestand dürfte
heute unter 300 liegen .
10
Der transportable oder Babytift
(gleichfalls ohne Stützen mit boden-
nahem Seil aus Draht oder Nylon) bil-
det die moderne Wiedergeburt des
endlos umlautenden Rope-Tows.
Zum Festhalten am Seil dienen Grifl-
markierungen, Schlaufen, Griffe und
Bügel.
1908 zum ersten Mal gemeldet, wird
der Babylift (französisch fils neige)
jetzt in allen Varianten vom mehr oder
minder "privaten" Kofferraumlift bis
zur gerade noch transportablen Hoch-
leistungs-Anlage für Skischulen oder
als "Wartezimmer-Angebot" im Sta-
tionsbereich größerer Bahnen seit
Jahren von einigen Herstellern indu-
striell in Serie gefertigt. Einen zuneh-
menden Markt finden sie durch die
neuerdings verbreiteten Landschafts-
schutzvorschriften, die einen komplet-
ten Abbau über Sommer verlangen.
Der Weltbestand, der in unserer Stati-
stik kaum in Erscheinung tritt, liegt
inzwischen über 3000. Bedeutendster
Hersteller ist Borer (Schweiz). Andere
Produkte wie das Städeli-Pony, Multi,
Bruckschlögl und Funk müssen es
sich oft gefallen lassen, ei nfach Borer
genannt zu werden .
Die sogenannten J-Bar (nacl1 der
Form ihrer fest am Seil befestigten
Ein-Personenbügel) kamen erstmals
1933 und dann nach dem Kri ege vor-
übergehend in den USA und Kanada
mit etwa 150 Anl agen als kleinste
Stützenl ifte zum Einsatz . Sie wurden
inzwischen aus Kapazitäts- und
Sicherheitsgründen zum großen Teil
wieder durch andere Anlagen erset zt.
Der Poma, ein kuppelbarer Tellerlift
mit gefedertem Stangengehänge,
wurde 1935 von Jean Pomagalski er-
funden und heißt nach ihm , ob er nun
aus dem Stammwerk, von Montaz-
Mautino (gleichfalls Frankreich) oder
zahlreichen Lizenznehmern und
schwarzen Nachbauern in allen fünf
Kontinenten stammt. Von diesem
Typ, dessen Tal-Stationen durch ihre
hochaufragenden Gestängedepots
auffallen, wurden inzwischen nahezu
4000 Anl agen gebaut - bis zu 2300 m
Länge und 1200 P/h.
Der sogenannte Platter-Lift (seit
1942 in den angelsächsischen Län-
dern ), ist eine Variante, bei der die ge-
federte Stange mit dem Teller fest ans
Seil geklemmt ist. Derzeit bestehen in
Nordamerika noch rund 150 Platter-
Lifte.
Der Constam- oder T-Bar-Lift (nach
seinem schweizer Erfinder bzw. nach
der Form des Doppelbügels) mit me-
chanischer oder neuerding s auch hy-
draulischer Einzugsvorrichtung für
das Gehängeseil führt nach Zahl und
Leistung . Rund 7000 Lifte mit einer
Höchstk apazitäl von 1350 Personen ,
heute aber auch schon zu zwei und in
Schuls (SChweiz) zu drei Doppel-
bügeianlagen in einer Portal stützen-
führung zusammengefaßt, schleppen
heute wenigstens drei von fünf Skiläu-
fern weltweit zu Berg e. Constamlifte
werden inzwischen praktisch von al-
len Liftbauern hergestellt , wobei der
inoffizielle Weltrekord wohl Doppel-
mayr gebürt.
Gletscherlifte sind Kind er des in den
letzten Jahren stark wachsenden
Sommerskilaufs. Es handelt sich da-
bei überwiegend um Doppelmayr-
T-Bar- , z. T. auch Poma-Anlag en, bei
denen meist die Stützen , zum Tei l
aber auch Berg- und/oder Talstation
schwimmend auf dem Eis gelagert
sind . Ein Halteseil verbindet dann die
einzelnen Teile des meist nur im Som-
mer eingesetzt en Lifts "spannend"
miteinander. Einen Gletscherlift eige-
ner Art baute Städeli nach der Idee
Bloch vor drei Jahren in Saas Fee.
Dort ersetzt ein zwi schen zwei Fels-
wänden fest verspanntes "Tragseil "
die Stützen. Die Rollenbatterien für
das eigentliche Liftseil sind daran auf-
gehängt.
Seilbahnsysteme

Oben: Holländische Mattenpiste mit Multi- Oben : Hydro-Slar-Anfriebsstation von Ba-

Star-Installation, Unten : Städeli konnte rer. Links: Bruckschl6gl-Station mit Schal/·
seine Pony auch nach Japan exportieren, schrank Unten: Kompak.tantrleb des
obwohl Schlepplifte dort kaum gefragt kleinsten Stemag.
sind.

Mobile + Babylifte

Der Statomllft mit Rekordgeschwin-
digkeiten von 10 mls (alle anderen
Lifte nie über 4 mls, meist knapp
darunter) ist gewissermaßen ein "Ab-
fallprodukt" des Wasserskilifts von
Bruno Rixen. Sieben Anlagen
(Deutschland, Iran, USA, Österreich)
wurden bisher gebaut, bei denen der
am langen Seil geführte Skiläufer
schon bergauf Schwünge und Bogen
fährt und damit auch ein Bergaufver-
gnügen hat (laut Konstrukteu r) .
Der Kombilift kombiniert das Prinzip
der Einersesselbahn mit dem des
Doppelbügellifts. Voraussetzung die·
ser seit Anfang der 50er Jahre insge-
samt etwa 150 mal gebauten Zwitter
für Sommer· und Winterbetrieb ist
eine Sesselbahntrasse , die sich auch
für (geschleppte) Skiläufer eignet.
Kombibahnen fahren im Sommer mit
Einpersonen-Sesseln als Gehänge
meist unter 2 mls, im Winter mit Ski-
fahrerbügeln bis 3,75 mls. Vorge·
schrieben sind wegen des Sommer-
betriebs zwei Motoren, ein Haupt- und
ein Hilfsantrieb. Die Gattung scheint
auszusterben . Viele wurden bereits
entweder in reine Doppelsesselbah-
nen oder in reine Skilifte umgebaut,
Neuheiten si nd selten.
Einen Kombilift völlig anderer Art bau-
te Leitner vor drei Jahren in Südtirol,
indem er auf jeweils einer T -Stütze auf
einer Seite eine Doppelsesselbahn,
auf der anderen einen Hochleistungs-
skilift führt.
SCHLITTENLIFTE
bildeten in den 30er Jahren vor allem
in Italien für ein Jahrzehnt die Haupt-
träger des Skiläufer-Auftransports.
Den sogenannten Funl , einen bis zu
24 Personen fassenden Schlittenlift
im Pendelbetrieb, dürfte der Altmei·
ster des italienischen Seilbahn baus,
Ugo Carlevaro, erfunden haben . In
Betrieb sind derzeit noch eine Anlage
in Saanenmöser im Bemer Oberland
und in Braunwald.

Vertragshändler
Mehrere gebrauchte Zwei- und Einband-
Motorschlitten zu verkaufen.
Über 15 Jahre Erfahrung mit Überschnee.Fahrz9ugen ~'--&-'kI-:tA
-ra
-'O
-";1
KFZ-Werkstätte - Schneefahrzeuge
Wledemannsdorf 10 - Telefon (08325) ib2
8974 Oberstaufen 2
Der mei

12
Seilbahnsysteme

...
..- •

~
Links: Erster Umtaullift von Doppetmayr
Ziirs 1938. Oben: Leltner-Tellerlift zur
Selbstbedienung. Rechts: Graller-Dop-
I
pe/anlage mit 2400 P/ h auf T-$füfzen in
Idre.

Schlepplifte

Rechts.' Kuppe/barer Poma mit großem

Gehlingedepot.

Unten: Stemag-Dreifachstütze zur Über-

windvng einer Ge/ändekante, mit Leitern
und Arbeitspodesten.

Oben: Habegger-
Galgenstütze zur
Verstellung für
Langbiigel. Links:
Heuss-Einlaufrollen-
batterie mit Alu-
Rollen sm Antrieb.
Rechts:
Oe Pretis-$tütze
mit Service/eiter.
14

Schlittenlifte
Schlittenlifte mit ausklinkbaren
Schlitten wurden einige von Doppel-
mayr und kürzlich noch einer von dem
deutschen Familienunternehmen Funk!
Oberstaufen gebaut. Sie dienen dem
Rodelvergnügen, wobei die Rodel-
bahn zur Talstation zurückführen 5011-
te, darnit die Schlittengehänge auch
wieder zu rück kommmen . Eine Zei t-
lang haben auch Bügelliftbetreiber
zum wahlweisen Einsatz Doppel-
mayr-Liftrodel gekauft.
Schlitten lifte mit einziehbaren
Schlitten (4 bis jetzt gebaut) sind eine
Leitnerspezialität. Hier sitzt der Ski-
läufer "abgeschnallt" auf dem Rod el,
der an der Bergstation eingezogen
wird wie ein Schleppgehänge. Mit den
Rollenkufen des deutschen Konstruk-
teurs Wiegand ausgestattet, wurden
Leitner-Rodeliifte auch bereits zum
Schnee-
Links: Der vorletzte Funi (in Saanenmö-
ser), Mitte und rechts: der Rodel/i(( von
Lenner bei der Auffahrt und mit eingezoge-
nem Gehänge.
sommerlichen Personentransport auf
Holzfahrbahnen verwendet.
SESSELBAHNEN
sind nach ihrem Hauptmerkmal Ein-
seilumlaufbahnen mit Haupt- und
Hilfsantrieb mit festen oder kuppelba-
ren Fahrbetriebsmitteln in Form von
Einer-, Zweier-, Dreier- oder Vierer-
sesseln. Kuppelbare Sessellifte (mit
Halt oder Schleichfahrt in den Statio-
nen) erhöhen im Winter und Sommer
die effektive Kapazitätsauslastung.
Nach ersten amerikanischen und ita-
lienischen Versuchen 1936/37 be-
gann der Sessel bahn bau in Europa
gleich nach dem Krieg und kurz darauf
auch in Japan (heute 1600) und den
USA (weit über 1000) Der WeItbe-
stand beträgt etwa 3300. Mehrere
Seilbahnsysteme
hundert Anlagen dienen reinen Som-
merzwecken, zum Teil auch in Drei-
ecksführung In Vergnügung sparks
(Holland, USA).
In Nordamerika verlangte der Mas-
senskilauf nach immer höheren Kapa-
zitäten . Das führte unter Verwendung
von Entwicklungen der Lienzer Firma
Wito zu den ersten Dreier- und Vierer-
sesseln, von denen es inzwischen
drOben einige hundert gibt. In Monta-
na zum Beispiel befördern zwei Vierer
in einer Stützenkonstruktion stündlich
Ober 5000 Mensqhen zu Berg . Nach
einigen festen Dreierri in Europa (Po-
ma, Doppelmayr, Leitner, Städeli)
setzte in der alten Welt die Entwick-
lung kuppelbarer Mehrpersonenses-
sel ein, die inzwischen auch einen gu-
ten Markt finden .
17
Seilbahnsysteme

:~
",: ..

....••
.,.""""""'------~,.-
.,"

Oben: Die Leitner-Komblnation von Ses-

sel- und Schlepplift auf einer Stütz~ .
Daneben: Der 1. österreichiscl1e kuppe/-
Sesselbahnen bare Dreier von Doppelmayr am Krieger-
horn in Lech.

Links : Swoboda-Doppelsesselbahn am
Seilscheibenausstieg am Girak-Zweler Kammerk6hr. Unten: Die sogemannte
Hasensprung bel Lech. Deltastation an einem Poma -Dreier.

18
 Seilbahnsysteme

NEU für EUROPA

- SNO-TILLER
für Einsätze, wo
auch die stärksten
Nachlauffräsen
nicht mehr viel
nützen.

Generalvertretung für Europa: BACHMANN + CO AG , Handelsvertretungen

CH-3613 Steffisburg-Thun
Tel. 033 - 37 61 61 . Telex 921157 baco-ch
Noch Ländervertretungen abzugeben.

Die Cabrio-Bahn ist eine Spezialität

von Doppelmayr und dient dem bes-
seren Wetterschutz der Fahrgäste in
Doppelsesseln, wobei sich mit dem
Schließbügel eine Leichtmateri alkabi-
ne herabsenkt. "Gedeckte" Sessel·
bahnen mit Sonnen- bzw, Regendä-
chern trifft man vor allem bei Sommer-
bahnen, speziell auch bei den älteren
Anlagen, wo der Fahrgast nicht in
Seilrichtung , sondern quer dazu sitzt.
Der SIehkorb11ft, eine bis auf ein hai·
bes Dutzend Anlagen in Italien und
Frankreich aussterbende, sehr lang-
same Bahn , mit fest ans Seil ge·
klemmten brusthohen Körben für zwei
Personen rechnen wir nach seinem
Prinzip zu den Sesselbahnen.
UMLAUFBAHNEN
gehören vom Prinzi p her zu den älte-
sten der Seilbahntechnik, Bereits vOr
110 Jahren verkehrten Hochlei-
stungs-Lastseilbahnen als Umlauf-
bahnen mit kuppelbaren Behältern ,
Zum Personentransport touristischer
Natur wurden sie jedoch erst in der
jüngeren Zei t entdeckt.
Bei der Zwelseil-Umlaufbahn, meist
nach dem System des kürzlich ver-
storbenen österreichischen KonstrUk-
teurs Wallmannsberger, roll en ihre
zwei·, vier- oder sechsplätzigen Kabi-
nen mit einem Laufwerk auf einem
Tragseil und sind an ein Umlaufseil
angeklemmt, wobei sie in den Statio-
nen ausgekuppelt werden , Klein-
Kabinen-Zweiseilumlau fbahnen wur-
den bisher über 100 gebaut, vor allem
in Österreich und In den USA,
Die Großkabinen-Umlaufbahn (1930
am Schauinsland bei Freiburg erst·
mals gebaut) ist ein Kind der einstigen
deutschen Seilbahnfirma Hecket. Zwi-
schen Caracas und dem Meer arbei·
ten in Venezuela vier Sektionen
(gleichfallS von Heckei) nach diesem
Prinzip, bei dem die jeweils zwei
Großkabinen nicht pendeln , sondern
auf Kehrschienen in den Stationen in
die Gegenrichtung laufen , Seit 1955
wurde keine solche Zweiseil-Bahn
mehr gebaut.

Schnee- umenl2

19
Seilbahnsysteme

Oben: Parkgondefbafln Buenos Alres von

GMD. Links: Oie Poma-Baco-Sechser
Umlaufbahnen S8snerslochgrallSchweiz. Recllts: Dop-
pelmay'· Vierer direkt von Zell am See in
den Schnee.

Oben : Glrak-
Kabinenförderung
In Bad Klelnklrch-
/lelm .
Daneben: 600 PS-
Montaz-Mautino-
Station für Sechser·
kabinen.

Rechts : Von Roll-

Inse/bahn Sing8pore-
Sentosa. Darunter:
Pininfarina -6er an
der Agudlo-Bahn
Pinz% .

Unks: PHB-Doppe/-
wn/aLI/bahn Tignes
(1800 Pl h).

20

Die Einseil-Kleinkabinen-Um lauf-
bahn ist heute mit Kabin en von zwei
bis sechs Personen der große Renner
in der Wintertechnik. Stundenleistun-
gen von 1800 Personen wurden
bereits erreicht. Die kuppelbare Klem-
me am ständig umlaufenden Seil geht
ursprünglich auf die schweizer Inge-
nieure Gerhard MUlier (GMD-Klemme)
und Giovanola zurück. Inzwischen
wurden zahlreiche andere Klemmen
entwickelt und erprobt, wobei die von
Poma und von Von Roll bislang die
weiteste Verbreitung gefunden haben
dürften . Die Zahl der Einseil-Umlauf-
bahnen (fast nur im bergtouri sti schen
Einsatz) nähert sich dem halben T au-
send. Wenig stens 50 solche Hochlei-
stungsanlagen befind en sich derzeit
in Bau oder in der Planung , häufig
nach einem mehrstufigen Konzept der
späteren Leistungssteigerung durch
mehr Fahrbetriebsmittel oder höhere
Geschwindigkeit (bis 5 mi st.
Die intermittierende oder Stotter-
bahn wurde schon in Zweiseil-Aus -
führung gebaut. Bekannter ist sie
jedoch an einem Umlaufseil gewor-
den, an dem die Kabinen in Grupp en
zu drei bis fü nf zusammengefaßt, fest
gekoppelt sind. Der Aufenthalt in den
Stationen erfolgt durch Anhalten des
Seils . Sogenannte Stotterbahnen (vor
allem in Frankreich) sind zumeist als
Einführungslösung konzipiert. Sobald
die Nachfrage steigt, wird die Zahl der
Kl ei nkabinen erhöht, die dann nach
dem Kuppelprinzip aufs Seil verteilt
gefahren werden . Damit wird dann
aus der Stotter- eine echte Umlauf-
bahn .
I
Schnee-
j
I
MASCHI
KaI ..r-Fl1Inz-JoMl-Str" A-8880
Tel. (06677) 3141, ...."re1ungen: S,
Seilbahnsysteme
5[HmIDT
Die NEUE 'J
RAUPEN-SCHNEEFRÄSE / 2 ZV~~~~'~
r;.~MAG: I
/',13,6 kW
HKF18-R (16.5 PS/ DIN)
Räumbreite
I / ','0m, ve rtika l
und hori zontal ,/
verschwenkbarer
Fräs -Schleuder:
Vorb<ll /
Die robuste Arbeitsmaschine für di:i"~;'~b;;g~'~r~!lbeSn~
Hotels und Hausverwaltungen, ( Gemeinde-
Stadtverwaltungen, Bergbahnen Kurvereinen.
Weit.re Informationen: (nG, ALFRED S[HmIDTGMBH
SCHNEEA AUMGERÄTE , M ASCHIN ENBAU
ST. BLASIEN I SCHWARZWALD
Po,t!eillo hI1822 - Tele/on 01612 / 313 -
PENDELBAHNEN Bahnen wurden in den letzten Jahren
durch neue Antriebe, Stützen und Ka-
binen in ihrer Kapazität (bis 1000 P/h)
(auch Großkabinenbahnen) werden verbessert. Die Neubautätigkeit hat
seit 1907 (Bleichert/Deutschland , hingegen schon vor der gigantischen
Von Roll/Schweiz), gebaut. Erste, Bezwingung des Kleinen Matterhorn
wieder abgebrochene Anlagen wur- im vorigen Jahr zugunsten der Einseil-
den bereits 1893 errichtet. Inzwischen Umlaufbahnen abgenommen. Auch
sind von diesen bis 12 m/s schnellen bei der Großkabinen-Pendelbah n gibt
"Aerial Trams" weltwei t über 600 ge- es die Möglichkeit, in kostensparen-
baut worden, wobei die größten Kabi- den Ausbaustufen vorzugehen. Eini-
nen für 150 Personen sich gerade in ge Bahnen , vor allem in oberen Sek-
Konstruktion befinden . Viele derartige tionen , wurden zunächst nur mit einer
umenl3
21
Seil bahnsysteme

Pendelbahnen

,
,

Oben : 3türig mit 132 Passagieren fährt die

Nuova Agudio in Courmayeur, Links oben:
Poma ·$tationskonstruktion für die Hal;uilg-
ger-Bahn mit 150er-Kabinen von Ganglaff
Im Val TIlorens.

~.;-

Oben: Letz te Aufna.hme der alten (Von

RolI)- und dfiJr nliluen (Garavenfaj-Balm
zur Oiavolezza. Recl"s: Hl!lzl baute die
neue Nebelhornbahn in Oberstdorf.

Oben: Oie Beumeralp-Bahn (Habegger)

nimmt den MOli im Wagen mit. Rechts: Die
höchste Luftseilbahn Europas baute 1979
VOll Roll auf das Kleine Matterhorn.

22

pendelnden Kabine ausgestattet und
auf der anderen Fahrbahn mit einem
Ballastfahrzeug gefahren.
Die Sektionen der zum Teil mit mehre-
ren Trag- und Zugseilen ausgestatte-
ten Pendel bahnen sind meist selbst-
ständige Anlagen mit eigenen Antri e-
ben, Steuerung etc., in einzelnen
Fällen aber auch mit durchgehenden
Zugseilen über mehrere Teilabschnit-
te ausgestattet, die sich in den
Zwischenstationen jeweils kreuzen ,
um ein Umsteigen in einer Richtung
(z. B. Kaprun von Waagner-Blr6) ohne
Aufenthalt zu ermöglichen. Großkabi-
nenbauer mit wel tweiten Referenz-
listen sind außer den bereits erwähn-
ten Von Roll und PHB noch die
Schweizer Garaventa und Habegger,
die Österreicher Waagner-Bir6 und
Vöest sowie die Italiener HÖlzl , Nuova
Agudio und Ceretti und Tanfani.
Winden bahnen, nur in wenigen
Exemplaren gefertigt , benutzen eine
Großkabine, deren Zugseil vom An-
tri eb aufgewunden bzw. abgelassen
wird.
SELBSTFAHRENDE
SEILBAHNWAGEN
sind ein alter Traum der Seilbahnkon-
stru kteure, der aber nur selten reali -
siert wurde. Am meisten verbreitet Ist
der zum Teil auch Transportzwecken
dienende sogenannte Bergungswa-
gen der VöesULinz, der mit Hilfe von
Klemmraupen auch erhebliche Seil-
steigungen überwindet, wie sie zum
Sei lbahnsysteme
Beispiel Voraussetzung sind zur Ber-
gung der Insassen einer Großkabi-
nenbahn. Mit einer Kl emmraupe
arbeitet auch die Reisch-Seilbahn, die
im Großen Walsertal einen Weiler mit
der Hauptgemeinde (für Schule , Arzt,
Einkauf usw.) verbindet.
Dem Massenverkehrseinsatz von
selbstfahrenden Seilbahnwagen hat
sich der bereits erwähnte schweizer
Klemmenkonstrukteur Gerhard Müller
gewidmet, der neben einigen Ver-
suchsanlagen immerhin mit seinen
Aerobussen Hundertausende von
Menschen während der Gartenschau
in Mannheim beförderte. Müllers Prin-
zip, das nur geringe Steigungen über-
winden kann, beruht auf nach oben
hochgespannten Fahrseilen, die im
Betrieb durch die wandelnde Last der
Fahrzeuge zu einer geraden Fahr-
bahn "heruntergezogen" werden .
Das mit hydrostatischer Anpressung
von Rollenpaaren am auch steileren
Seil arbeitende französi sche Neyrpi c-
System ist inzwischen auch mit seiner
letzten Anlage zum Fischtransport vor
der südmarokkanischen Steilküste
stillg elegt worden. Ebenso erging es
der an einer Kautschuk-Klemmraupe
hängenden Versuchsbahn des Süd-
tiroler Ingenieurs Czaloun . Dagegen
läuft die Troyer-Bahn in Algund im
Vorführbetrieb. Sie verfügt über ein
Tragseil und ein durchhängendes
Seilpaar, an dem sich die Kabine
durch RollenumschlIngung hoch- und
Runter hangelt. zur Wallfahrtskirche Superga über
Turin.
Nachdem lange Zeit viele der in 120
STANDSEILBAHNEN Jahren gebauten weit über 500 klei-
nen und großen Anlagen durch Bus-
beförderten bereits 1861 Personen oder Adhäsionsbahnstrecken ersetzt
Schnee-Argument 4
KlfH,-Franz-JgHr-SI,.8
A-8811O Lulllnlu/08le",'oh
rel_(OU77)3141
Vlrlratunrn In
8. 8F.N D.CH. I. IP,J
I
23
 Seilbahnsysteme
wurden, darf man seit einem guten
Jahrzehnt von einer Renaissance, vor
allem bei den ganz großen Standseit-
bahnen, sprechen. Das beruht auf ih-
rer hohen Leistung und auf der Wette-
runanfälligkeit. Mit 2500 P/h hält die
im letzten Jahr von Von Roll gebaute
Alpenmetro Sunnegga in Zermatt den
Frequenzrekord einer Bergbahn über-
. haupt. Ähnlich große Anlagen sind
derzeit zum Beispiel beschlossene
Sache in Saas Fee und im österreich i-
sehen Pitztal. Neu gebaut wurden
auch einige Standseilbahnen im In-
nerstädtischen Verkehr, zahlreiche
modernisiert. Über histori sche Anla-
gen in größerer Zahl verfügen vor al-
lem noch England (zu den Stränden
an Steilküsten) und Japan (auf Tem-
pelberge).
Schrägaufzüge sind Schienenbah-
nen mit Windenbetrieb, die zumeist
für den Kraftwerksbau errichtet wur-
den und heute zu Besichtigungs-
zwecken dienen . Es gibt deren etwa
20, vor allem in Österreich (bis 160
Personen z. B. in Kaprun) und der
Schweiz. Dazu kommen hunderte
nicht erfaßter kürzerer Schrägaufzüge
von Hotels, Chälets und Seebädern.
Kabefbahnen fun ktionieren nach
dem Umlaufprinzip und dienen heute
noch dem innerstädischen Verkehr in
San Francisco, wo sie 1873 eingeführt
wurden. Mit dem gleichen System des
am umlaufenden Seil angeklemmten
24
Fahrbetriebsmittels arbeitet nun auch
die Poma-Stadtbahn in Laon/Nord-
frankrei ch, die in Bau ist.
ZAHNRADBAHNEN
gehören nur von der Einsatzart als
Bergbahn am Rande zu unserem Ge-
biet. Die meisten sind im Laufe ihrer
130jährigen Geschichte ein Opfer
anderer modernerer Fortbewegungs-
techniken geworden. Wenigstens drei
hochreichende Zahnradbahnen je-
doch, die Zugspitzbahn in Garmisch,
die Jungfraubahn und die Gornergrat-
bahn zählen nach wie vOr zu den um-
satzträchtigsten Bergbahnen der
Welt.
Die Monorack, erfunden von Willy
Habegger, zunächst als demontable
Weinbergsbahn, beschert eine Art
Renaissance im Kleinen. Monorack-
Last-, aber auch Personenfahrzeuge
mit Verbrennungs- oder E-Motoren
rollen auf einer an Stützen montierten
oben glatten Schiene und bewegen
sich mit einem Treibzahnsatz mit Hilfe
der unten an der Schiene angebrach-
ten Zacken fort. Bisher wurden in fünf
Jahren über 120 Monorack in Thun
gebaut.
WASSERBAHNEN
hängen am Seil und gehören deshalb
der Vollständigkeit halber dazu .
Der Wasserskilift
mit naturfreundlichem Elektroantrieb
und Rundstreckenbetrieb wurde von
dem Deutschen Bruno Rixen erfun-
den und über 20 mal geliefert. Als
bescheidene Ergänzung bietet der
Hersteller jetzt auch einen linearen
Wasserskitrainerlift an, der selbst in
einem Hallenschwimmbecken be-
nutzt werden kann.
Gondoletta
nennt sich die auf einigen Parkseen
verkehrende sogenannte zwangsge-
führte Bootsbahn mit umlaufendem
Unterwasserseil und Fest- und Ab-
klemmen in den Stationen. Die Phan-
tasie In der Gestaltung der unsichtbar
geschleppten Schiffe kennt keine
Grenzen.
Die Unterwasserkabinenbahn , von
der inzwischen in Von Roll aufgegan-
genen Fa . Willy Bühler einmal an der
Cöte d'Azur gebaut, besteht leider
nicht mehr. Dabei haben die druck-
sicheren Umlaufkabinen durch ihre
Panzerglasfenster ohne jeden Zwi-
schenfall Tausenden von Menschen
das Leben in Riffen und am Meeres-
boden nahegebracht.
MATERIAL·
SEILBAHNEN
sind weit älter als Personenseilbah-
nen. Ih re starke Verbreitung beginnt
mit dem industriellen Zeitalter nach
1870. Wie viel Materialseilbahnen je
gebaut wurden und wieviele jetzt noch
bestehen, läßt Sich noch nicht einmal
schätzen. Verbreitet sind nach wie vor
Großanlagen mit Eln- und Zweiseil-
umlaufführung für Massenschüttgüter.
Neu zum Beispiel ist eine Zweiseilum-
laufbahn von VöesVSwoboda zur Be-
förderung von Bagasse d. h. Zucker-
rohrmaische über 6,5 km im Irak. Die
längste noch in Betrieb befindliche
Umlauf-Materialbahn, für die Obach in
Wien 1873 die erste Klemme konstru-
ierte, mißt 75 km . Aber auch riesen -
hafte Pendelbahnen wurden für Berg-
bauzwecke vor allem in der jüngeren
Zeit und zwar von Grönland bis Neu-
guinea errichtet.
Materialluftseilbahnen stellen übri-
gens mit Stundenleistungen bis 750
Tonnen (was rund 9000 P/h ent-
spricht) alle Personenseilbahnen in
den Schatten.
Schließlich gehören hier auch Stand-
seilbahnen erwähnt, die zum Teil in
Form von Schrägaufzügen ständigen
oder vorübergehenden Schwermate-
rialtransporten dienen . Einige solcher
Anlagen Im Kraftwerksberei ch beför-
dern inzwischen Besichtigungsgrup-
pen .
Kleine ortsfeste wie demontable
Materialluftseilbahnen , zum Teil mit
respektablen Längen und Höhendiffe-
renzen, wurden schon früh in den
Alpen entwickelt (Hersteller heute u.
a. Reisch, Steurer, Küpfer), z. B. um
den Milchtransport von den Almen zu
besorgen. Heute werden sie vielfach
zur Hüttenversorgung eingesetzt und
leisten dabei eine touristische Neben-
arbeit in Gestalt von RucksackIrans-
porten für die Bergwanderer (gegen
einen kleinen Obulus).
Die vorstehend skizzierte Lift- und Bahn-
Typologie wird erg~f1z t durch mehrere
Bildseiten: S. 14 SC/llepplifte, S. 17 Schllt-
tenlifte, S. 18 Sesselbalmen, S. 20 Um-
laufba hnen, S. 22 Pendelbahnen, S. 26
Standseilbahnen, S. 33 Gletscherlifte,
S. 48 Kurvenkonstuktionen, S, 50 Beson-
dere Bahnsysteme, S. 54 Material-Seil,
balmen, S, 68 Gondeln und KAbinen,
S. 84 Oie Gable-Car.
I
I