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C GAUSS’SCHE INTEGRALE UND VERALLGEMEINERUNGEN 113

C Gauß’sche Integrale und Verallgemeinerungen


Die bekannte Formel
�∞ �
−a x 2 2π
dx e 2 = (C.1)
a
−∞

läßt sich einfach verallgemeinern zu


�∞ �
n
n � �1/2
− 12 ak x2k � 2π
dx1 . . . dxn e k=1 = . (C.2)
ak
−∞ k=1

Im Folgenden verwenden wir das Standard–Skalarprodukt, d.h. für x, y ∈ 0n setzen wir


n

(x, y) = x k yk . (C.3)
k=1

Mit der Diagonalmatrix


 
a1
A = 
 .. 
. 
an
hat man dann
n

(x, Ax) = ak x2k . (C.4)
k=1

Führt man noch das Maß


dx1 . . . dxn dn x
(dx) = = (C.5)
(2π)n/2 (2π)n/2
ein, so kann man (C.2) schreiben als
� �
1

(dx) exp − (x, A x) = (det A)−1/2 . (C.6)
2
Ist A nicht diagonal, aber symmetrisch, so kann man eine orthogonale Transformation O,
d.h. O−1 = OT , so finden, dass
O−1 A O = diag(a1 , . . . an ) .
Führt man im Integral nun die Transformation
x → Ox
durch, so ändert sich (dx) nicht, d.h. (dx) = (dO x), da det O = 1. Es gilt also für positive
symmetrische Matrizen A
� � � �
1 1
� �
(dx) exp − (x, A x) = (dO x) exp − (O x, A O x)
2 2
� �
1

= (dO x) exp − (x, OT A O x)
2
� �
1

= (dx) exp − (x, diag(a1 , . . . an ) x)
2
= (det A)−1/2 .
C GAUSS’SCHE INTEGRALE UND VERALLGEMEINERUNGEN 114

Quadratische Formen. Aus (C.1) findet man durch Umschreiben des Exponenten (vgl.
Übung)
b
q(x) = − a x2 + b x + c = q(x0 ) − a (x − x0 )2 mit x0 = (C.7)
2a
die Relation
�∞ � 2 �� �
� 2
� b π 1/2
dx exp −a x + b x + c = exp +c . (C.8)
4a a
−∞

Betrachte jetzt

(dx) e−Q(x)

mit
1
Q(x) = (x, A x) + (b, x) + c , (C.9)
2
wobei A positiv, symmetrisch und invertierbar sei.17 Mit x0 = −A−1 b ist
1
Q(x) = Q(x0 ) + (x − x0 , A (x − x0 )) . (C.10)
2
Somit gilt

� �
1

(dx) e−Q(x) = exp (b, A−1 b) − c (det A)−1/2 . (C.11)
2

Hermitesche Matrizen. Aus unser obigen Diskussion wissen wir, dass


�∞ �∞
2 2 2π
dx dy e−a (x +y )/2 = .
a
−∞ −∞

Setzt man nun


1 1
z = √ (x + i y) und z ∗ = √ (x − i y) ,
2 2
so erhält man nach der Transformationsformel
� � � �
√1 √1
� �
� ∂(x, y) ∗ � �
2 2
� 1
|dx dy| = � dz dz = det dz dz � = |dz ∗ dz| .(C.12)

� �
− √12 i √1
� �
∂(z ∗ , z) 2
� �
2i
� �
Es ergibt sich also
dz dz ∗ −a z z∗ 1

e = . (C.13)
2π a
Somit hat man im N –dimensionalen Fall

∗ −(z ∗ ,A z)
dz1 dz1∗ . . . dzN dzN e = (2π)N (det A)−1 = (2π)N e− tr ln A . (C.14)

17 In einer früheren Version dieser Notizen hat die Eigenschaft symmetrisch“ gefehlt, was zu einer

falschen Aussage führt. Ich bedanke mich für den entsprechenden Hinweis.
C GAUSS’SCHE INTEGRALE UND VERALLGEMEINERUNGEN 115

Annahme: Die Regeln für Gauß’sche Integrale in N –dimensionalen Vektorräumen las-


sen sich übertragen auf unendlichdimensionale Funktionenräume.
0 0
Für reellwertige Funktionen φ : 4 → verwenden wir das Standard–Skalarprodukt

(φ, ψ) = d4 x φ(x) ψ(x) . (C.15)

Die Rolle der Matrix A wird nun von einem linearen Operator A übernommen. Dann
sollte sich in Analogie zu (C.11) ergeben

� �
1
� �
Dφ exp − d4 x φ(x) A φ(x) =: (det A)−1/2 , (C.16)
2

bzw. in Analogie zu (C.14) für komplexe Felder φ

� � � � �
Dφ Dφ∗ exp − d4 x φ∗ (x) A φ(x) =: (det A)−1 , (C.17)

wobei die 2π–Faktoren in der Definition des Pfadintegrals enthalten sind.

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