August 2018
Inhalt
1. Grundlagen .............................................................................................................................4
4.1. Schulordnungsverordnung................................................................................................. 51
5.8. Reisegebührenvorschrift.................................................................................................... 83
7. Bundes-Personalvertretungsgesetz ....................................................................................... 90
8. Abkürzungsverzeichnis .......................................................................................................... 94
3
1. Grundlagen
Die Rechtsordnung ist die Gesamtheit der Regeln, die für das Zusammenleben der Menschen in einer
Rechtsgemeinschaft (z.B. Staat) gelten. Sie sind mit verbindlicher Wirkung ausgestattet, ihre Einhal-
tung kann durch Staatsorgane erzwungen werden. 1 0F
Norm Erzeugungsregel
Leitende Verfassungsprinzipien
Nationalrat mit 2/3 Mehrheit bei mindestens
grundlegende Prinzipien der Verfassung, auch verfassungsrechtliche
der Hälfte Anwesenden und Volksabstimmung
Grundordnung
Primäres Unionsrecht
Gründungs-, Revisions- und Beitrittsverträge
EU
Vertrag über die Europäische Union (EU-V), Vertrag über die Arbeitsweise
der Europäischen Union (AEUV), Euratom-Vertrag und Protokolle.
Sekundäres Unionsrecht
das von den Organen der Europäischen Union nach Maßgabe des Primär-
EU
rechts erlassene Recht (Verordnungen, Richtlinien, Beschlüsse, Empfeh-
lungen, Stellungnahmen; Art. 288 AEUV)
Bundesgesetz (Landesgesetz)
Nationalrat (Landtag) mit einfacher Mehrheit
auch einfaches Bundesgesetz (im Verhältnis zum Verfassungsgesetz); die
bei mindestens einem Drittel Anwesenden
in der Praxis wichtigste Norm
Einzelfallentscheidung
Verwaltung: Bescheid, Gericht: Urteil, Beschluss
1
Vgl. http://richtervereinigung.at/justiz/rechtssystem/stufenbau-der-rechtsordnung/, 14.07.2015
2
Vgl. http://richtervereinigung.at/justiz/rechtssystem/stufenbau-der-rechtsordnung/, 14.07.2015
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Die Einzelfallentscheidung kann zwangsweise durchgesetzt (Exekution) werden, wenn ihr nicht ent-
sprochen wird. Die niedrigere Norm muss jeweils durch die höhere gedeckt sein. Verfassungsgesetze,
einfache Gesetze und Verordnungen sind generelle Normen, sie gelten für alle Menschen gleicher-
maßen. Bescheid, Urteil und Vollstreckung sind individuelle Normen, sie gelten nur für die in der
Entscheidung angeführten Personen. 3 2F
Ein Erlass ist eine interne Verwaltungsvorschrift, die von einem Ministerium an eine nachgeordnete
Behörde oder Bedienstete ergeht und deren Organisation und Handeln näher bestimmt. Die jeweili-
ge Behörde ist an die Regelungen der Erlässe gebunden, sofern diese nicht in Widerspruch zu den
Gesetzen stehen. 4 3F
Erlässe können auch in Form von Rundschreiben an die jeweiligen Behörden, z.B. Landesschulräte
(LSR)/Stadtschulrat für Wien (SSR für Wien) ergehen. Für den Bereich jedes einzelnen Bundeslandes
können Ministerialerlässe im Rahmen des zur Verfügung stehenden Entscheidungsfreiraumes durch
Erlässe des jeweiligen Landesschulrates/Stadtschulrates für Wien präzisiert beziehungsweise ergänzt
werden. Überdies kann jeder Landesschulrat/Stadtschulrat für Wien für seinen Verwaltungsbereich
Erlässe verabschieden.
Bei Rechtsrecherchen im Internet ist stets auf das Gültigkeitsdatum des Gesetzestextes oder der
Gesetzes-Zusammenfassung zu achten. Im Zweifelsfall sollte die Rechtsvorschrift im RIS überprüft
werden.
3
Vgl. http://richtervereinigung.at/justiz/rechtssystem/stufenbau-der-rechtsordnung/, 14.07.2015
4
Vgl. http://www.help.gv.at/Content.Node/99/Seite.991082.html, 31.7.2009
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Gesetz, Abkürzung Anmerkungen
Schulunterrichtsgesetz,
SchUG
Leistungsbeurteilungsverordnung,
LBVO
Aufsichtserlass
Schulrecht
Schulveranstaltungsverordnung
Schulordnungsverordnung
Prüfungsordnung BMHS
Schulorganisationsgesetz,
SchOG
Schulzeitgesetz,
SchZG
Unterrichtspraktikumsgesetz,
UPG
6
Beamten-Dienstrechtsgesetz, BDG,
speziell für LehrerInnen:
> 7. Unterabschnitt, ab § 201
> Anlage 1, Ernennungserfordernisse,
ab 23. Verwendungsgruppe L1
Dienstrecht
Bundeslehrer-Lehrverpflichtungsgesetz,
BLVG
Vertragsbedienstetengesetz, VBG,
speziell für LehrerInnen:
> Abschnitt II, ab § 37
Gehaltsgesetz, GehG,
speziell für LehrerInnen:
Besoldungsrecht
> Abschnitt V, ab § 55
Reisegebührenvorschrift, RGV
Bundes-Personalvertretungsgesetz, B-PVG
Amtshaftungsgesetz, AHG
Haftung
Organhaftpflichtgesetz, OrgHG
Dienstnehmerhaftpflichtgesetz, DHG
Mutterschutzgesetz, MSchG
Kinder
Väter-Karenzgesetz, VKG
Kinderbetreuungsgeldgesetz, KBGG
Pensionsgesetz, PG
Pension
Allgemeines Pensionsgesetz,
APG
Allgemeines Sozialversicherungsgesetz,
ASVG
7
Weitere Webadressen:
Bildungsstandards: www.bildungsstandards.berufsbildendeschulen.at
Alle Informationen rund um Bildungsstandards in der Berufsbildung.
QIBB: www.qibb.at
Diese Seite der QualitätsInitiative BerufsBildung beschreibt das Qualitätsmanagementsystem des
berufsbildenden Schulwesens.
Parlament: www.parlament.gv.at
Parlamentarisches Geschehen, Begutachtungen, Stellungnamen
Schultypenspezifische Informationen:
HTL: www.htl.at
HAK/HAS: www.hak.cc
Humanberufliche Schulen: www.hum.at
Agrarschulen: www.edugroup.at/praxis/portale/agrarschulen/
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Literaturliste:
Schulrecht:
Bundes- Personalvertretungsrecht:
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2. Schulrecht - Schulunterrichtsgesetz
2.1. Unterrichtsordnung
4. Abschnitt
Klassenzuweisung, Lehrfächerverteilung (§ 9)
(2) In Schulen mit Klassenlehrersystem hat der Schulleiter für jedes Unterrichtsjahr jede Klasse ei-
nem Lehrer als Klassenlehrer zuzuweisen. Für die Zuweisung einzelner Unterrichtsgegenstände an
andere Lehrer als den Klassenlehrer gilt Abs. 3 sinngemäß.
(3) In Schulen mit Fachlehrersystem hat der Schulleiter für jedes Unterrichtsjahr (an lehrgangsmäßi-
gen Berufsschulen für jeden Lehrgang) nach Beratung der allgemeinen Gesichtspunkte in der Schul-
konferenz die lehrplanmäßig vorgesehenen Wochenstunden der Unterrichtsgegenstände in den
einzelnen Klassen den einzelnen Lehrern der Schule unter Beachtung pädagogischer und didakti-
scher Grundsätze, unter Bedachtnahme auf die Vorschriften über die Lehrverpflichtung und über die
Lehrbefähigung sowie unter Berücksichtigung hiemit vereinbarer Wünsche der Lehrer zuzuweisen
(Lehrfächerverteilung).
(4) Die Klassenzuweisung und die Lehrfächerverteilung sind der Schulbehörde schriftlich zur Kennt-
nis zu bringen.
Stundenplan (§ 10)
(1) Der Schulleiter hat für jede Klasse innerhalb der ersten beiden Tage des Schuljahres, an Berufs-
schulen innerhalb der ersten beiden Schultage einer Klasse, einen Plan über die für die Unterrichts-
arbeit zweckmäßige Aufteilung der lehrplanmäßig vorgesehenen Unterrichtsgegenstände auf die
einzelnen Unterrichtsstunden bzw. Unterrichtseinheiten (Stundenplan) in geeigneter Weise kund-
zumachen.
(2) Der Schulleiter hat, wenn dies aus didaktischen oder anderen wichtigen Gründen (zB bei Verhin-
derung eines Lehrers) erforderlich ist, vorübergehende Änderungen des Stundenplanes anzuordnen
(Stundentausch, Fachsupplierung, Supplierung, Entfall von Unterrichtsstunden). Die Schüler sind
von jeder Änderung des Stundenplanes rechtzeitig in Kenntnis zu setzen. Wenn der Entfall von Un-
terrichtsstunden vom Schulleiter angeordnet werden muß, hat er für die Beaufsichtigung der Schüler
bis zum stundenplanmäßig vorgesehenen Unterrichtsende zu sorgen, soweit eine Gefährdung der
Schüler durch ein vorzeitiges Unterrichtsende zu befürchten ist.
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Schulveranstaltungen (§ 13)
(1) Aufgabe der Schulveranstaltungen ist die Ergänzung des lehrplanmäßigen Unterrichtes durch
unmittelbaren und anschaulichen Kontakt zum wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen
Leben, durch die Förderung der musischen Anlagen der Schüler und durch die körperliche Ertüchti-
gung.
(1a) In Klassen, in denen körper- oder sinnesbehinderte Schüler bzw. Schüler mit sonderpädagogi-
schem Förderbedarf gemeinsam mit Schülern ohne sonderpädagogischem Förderbedarf unterrichtet
werden, sind Schulveranstaltungen so zu planen, daß Schüler mit sonderpädagogischem Förderbe-
darf in größtmöglichem Ausmaß teilnehmen können.
(3) Die Schüler sind zur Teilnahme an Schulveranstaltungen ohne Rücksicht darauf verpflichtet, ob
die Veranstaltung innerhalb oder außerhalb der Schulliegenschaften stattfindet, sofern nicht
1. die Vorschriften über das Fernbleiben von der Schule (§ 45) anzuwenden sind oder
2. der Schulleiter nach Anhörung der Klassenkonferenz einen Schüler von der Teilnahme an der
Schulveranstaltung ausgeschlossen hat oder
3. mit der Veranstaltung eine Nächtigung außerhalb des Wohnortes verbunden ist.
Ein Ausschluss gemäß Z 2 darf nur dann erfolgen, wenn auf Grund des bisherigen Verhaltens des
Schülers eine Gefährdung der Sicherheit des Schülers oder anderer Personen mit großer Wahrschein-
lichkeit zu erwarten ist.
(4) Schüler, die aus dem Grunde des Abs. 3 Z 2 und 3 an einer Schulveranstaltung nicht teilnehmen,
sind vom Schulleiter nach Möglichkeit einer anderen Klasse zu einem ersatzweisen Schulbesuch zu-
zuweisen. Die Beurteilung der Erreichung des Lehrzieles der betreffenden Schulstufe hat ohne Rück-
sicht auf die Nichtteilnahme an der Schulveranstaltung zu erfolgen.
(1) Veranstaltungen, die nicht Schulveranstaltungen im Sinne des § 13 sind, können zu schulbezoge-
nen Veranstaltungen erklärt werden, wenn sie auf einem lehrplanmäßigen Unterricht aufbauen und
der Erfüllung der Aufgabe der österreichischen Schule gemäß § 2 des Schulorganisationsgesetzes
dienen und eine Gefährdung der Schüler weder in sittlicher noch in körperlicher Hinsicht zu befürch-
ten ist. Die Erklärung einer Veranstaltung zu einer schulbezogenen Veranstaltung obliegt dem Klas-
sen- bzw. Schulforum (§ 63a) bzw. dem Schulgemeinschaftsausschuss (§ 64) und darf nur erfolgen,
sofern die hiefür erforderlichen Lehrer sich zur Durchführung bereit erklären, die Finanzierung si-
chergestellt ist und allenfalls erforderliche Zustimmungen anderer Stellen eingeholt worden sind; das
Vorliegen der Voraussetzungen ist vom Schulleiter festzustellen.
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(2) Die Teilnahme an schulbezogenen Veranstaltungen bedarf der vorhergehenden Anmeldung
durch den Schüler. Die Teilnahme ist zu untersagen, wenn
1. der Schüler die für die Teilnahme an der schulbezogenen Veranstaltung erforderlichen Vorausset-
zungen nicht erbringt oder
2. wenn auf Grund des bisherigen Verhaltens des Schülers eine Gefährdung der Sicherheit des Schü-
lers oder anderer Personen mit großer Wahrscheinlichkeit zu erwarten ist oder
3. durch die Teilnahme an der schulbezogenen Veranstaltung der erfolgreiche Abschluss der Schul-
stufe in Frage gestellt erscheint.
Zuständig für die Annahme der Anmeldung und für die Untersagung ist der Schulleiter oder ein von
ihm hiezu beauftragter Lehrer; die Untersagung hat nach Anhörung der Klassenkonferenz unter An-
gabe des Grundes zu erfolgen.
(3) Schüler, die zur Teilnahme an der schulbezogenen Veranstaltung angemeldet sind und deren
Teilnahme nicht untersagt worden ist, sind zur Teilnahme verpflichtet, sofern kein Grund für das
Fernbleiben im Sinne der Vorschriften über das Fernbleiben von der Schule (§ 45) gegeben ist. Sofern
die Anmeldung für eine Reihe von Veranstaltungen erfolgt ist, darf sich der Schüler frühestens nach
der ersten Veranstaltung, spätestens jedoch vier Wochen vor einer weiteren abmelden.
5. Abschnitt
Unterrichtsarbeit (§ 17)
(1) Der Lehrer hat in eigenständiger und verantwortlicher Unterrichts- und Erziehungsarbeit die Auf-
gabe der österreichischen Schule (§ 2 des Schulorganisationsgesetzes) zu erfüllen. In diesem Sinne
und entsprechend dem Lehrplan der betreffenden Schulart hat er unter Berücksichtigung der Ent-
wicklung der Schüler und der äußeren Gegebenheiten den Lehrstoff des Unterrichtsgegenstandes
dem Stand der Wissenschaft entsprechend zu vermitteln, eine gemeinsame Bildungswirkung aller
Unterrichtsgegenstände anzustreben, den Unterricht anschaulich und gegenwartsbezogen zu gestal-
ten, die Schüler zur Selbsttätigkeit und zur Mitarbeit in der Gemeinschaft anzuleiten, jeden Schüler
nach Möglichkeit zu den seinen Anlagen entsprechenden besten Leistungen zu führen, durch geeig-
nete Methoden und durch zweckmäßigen Einsatz von Unterrichtsmitteln den Ertrag des Unterrichtes
als Grundlage weiterer Bildung zu sichern und durch entsprechende Übungen zu festigen. Im Betreu-
ungsteil an ganztägigen Schulformen hat der Lehrer in eigenständiger und verantwortlicher Erzie-
hungsarbeit die im § 2 Abs. 3 des Schulorganisationsgesetzes grundgelegte Aufgabe zu erfüllen.
(2) Zur Ergänzung der Unterrichtsarbeit können den Schülern auch Hausübungen aufgetragen wer-
den, die jedoch so vorzubereiten sind, daß sie von den Schülern ohne Hilfe anderer durchgeführt
werden können. Bei der Bestimmung des Ausmaßes der Hausübungen ist auf die Belastbarkeit der
Schüler, insbesondere auf die Zahl der Unterrichtsstunden an den betreffenden Schultagen, die in
den übrigen Unterrichtsgegenständen gestellten Hausübungen und allfällige Schulveranstaltungen
Bedacht zu nehmen. Hausübungen, die an Samstagen, Sonntagen oder Feiertagen oder während der
Weihnachtsferien, der Semesterferien, der Osterferien, der Pfingstferien oder der Hauptferien er-
arbeitet werden müßten, dürfen - ausgenommen an den lehrgangsmäßigen Berufsschulen - nicht
aufgetragen werden.
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Leistungsbeurteilung (§ 18)
(1) Die Beurteilung der Leistungen der Schüler in den einzelnen Unterrichtsgegenständen hat der
Lehrer durch Feststellung der Mitarbeit der Schüler im Unterricht sowie durch besondere in die Un-
terrichtsarbeit eingeordnete mündliche, schriftliche und praktische oder nach anderen Arbeitsfor-
men ausgerichtete Leistungsfeststellungen zu gewinnen. Maßstab für die Leistungsbeurteilung sind
die Forderungen des Lehrplanes unter Bedachtnahme auf den jeweiligen Stand des Unterrichtes.
(2) Für die Beurteilung der Leistungen der Schüler sind folgende Beurteilungsstufen (Noten) zu ver-
wenden: Sehr gut (1), Gut (2), Befriedigend (3), Genügend (4), Nicht genügend (5).
(3) Durch die Noten ist die Selbständigkeit der Arbeit, die Erfassung und die Anwendung des Lehrstof-
fes, die Durchführung der Aufgaben und die Eigenständigkeit des Schülers zu beurteilen.
(5) Das Verhalten des Schülers in der Schule (§ 21) darf in die Leistungsbeurteilung nicht einbezogen
werden.
(6) Schüler, die wegen einer körperlichen Behinderung eine entsprechende Leistung nicht erbringen
können oder durch die Leistungsfeststellung gesundheitlich gefährdet wären, sind entsprechend den
Forderungen des Lehrplanes unter Bedachtnahme auf den wegen der körperlichen Behinderung bzw.
gesundheitlichen Gefährdung erreichbaren Stand des Unterrichtserfolges zu beurteilen, soweit die
Bildungs- und Lehraufgabe des betreffenden Unterrichtsgegenstandes grundsätzlich erreicht wird.
(8) Bei der Beurteilung der Leistungen eines Schülers in Musikerziehung, Bildnerischer Erziehung
und Werkerziehung (Technisches Werken, Textiles Werken) sowie Bewegung und Sport sind man-
gelnde Anlagen und mangelnde körperliche Fähigkeiten bei erwiesenem Leistungswillen zugunsten
des Schülers zu berücksichtigen. Dieser Absatz gilt insoweit nicht, als einer der genannten Gegen-
stände für die Aufgabe einer Schulart von besonderer Bedeutung ist.
(11) Wenn die Leistungen von mehr als der Hälfte der Schüler bei einer schriftlichen oder graphi-
schen Leistungsfeststellung mit ,,Nicht genügend`` zu beurteilen sind, so ist sie mit neuer Aufgaben-
stellung ein Mal zu wiederholen. Als Grundlage für die Beurteilung ist in diesem Falle jene Leistungs-
feststellung heranzuziehen, bei der der Schüler die bessere Leistung erbracht hat.
(2) Am Ende des ersten Semesters, ausgenommen der Vorschulstufe, der lehrgangs- und saisonmä-
ßigen Berufsschulen sowie der 10. bis 13. Schulstufe von zumindest dreijährigen mittleren und höhe-
ren Schulen, ist für jeden Schüler eine Schulnachricht auszustellen. Am Ende des ersten Semesters
der 10. bis 13. Schulstufe von zumindest dreijährigen mittleren und höheren Schulen ist nach Maßga-
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be der Bestimmungen des § 22a ein Semesterzeugnis über das betreffende Wintersemester auszu-
stellen. (Anm.: Semesterzeugnis in der NOST)
(3) Wenn die Leistungen eines Schülers allgemein oder in einzelnen Unterrichtsgegenständen in be-
sonderer Weise nachlassen, hat der Klassenvorstand oder der Lehrer des betreffenden Unterrichts-
gegenstandes mit den Erziehungsberechtigten Verbindung aufzunehmen.
(3a) Wenn die Leistungen des Schülers auf Grund der bisher erbrachten Leistungen in einem Pflicht-
gegenstand zum Ende des 1. oder des 2. Semesters mit „Nicht genügend“ zu beurteilen wären, ist
dies den Erziehungsberechtigten ab November bzw. ab April mitzuteilen und dem Schüler sowie
den Erziehungsberechtigten vom Klassenvorstand oder vom unterrichtenden Lehrer Gelegenheit zu
einem beratenden Gespräch zu geben (Frühwarnsystem). Dabei sind insbesondere Fördermaßnah-
men zur Vermeidung dieser negativen Beurteilung (zB Analyse der Lerndefizite unter Einbeziehung
der individuellen Lern- und Leistungsstärken, Fördermöglichkeiten, Förderunterrichtsangebote, Leis-
tungsnachweise) zu erarbeiten und zu beraten.
Ab der 10. Schulstufe von zumindest dreijährigen mittleren und höheren Schulen sind auch Unterstüt-
zungsmöglichkeiten in Form einer individuellen Lernbegleitung zu erörtern. (NOST)
(4) Wenn das Verhalten eines Schülers auffällig ist, wenn der Schüler seine Pflichten gemäß § 43 Abs.
1 in schwer wiegender Weise nicht erfüllt oder wenn es die Erziehungssituation sonst erfordert, ist
dies den Erziehungsberechtigten unverzüglich mitzuteilen und dem Schüler sowie den Erziehungsbe-
rechtigten vom Klassenvorstand oder vom unterrichtenden Lehrer im Sinne des § 48 Gelegenheit zu
einem beratenden Gespräch zu geben (Frühinformationssystem). Dabei sind insbesondere Förder-
maßnahmen zur Verbesserung der Verhaltenssituation (zB individuelles Förderkonzept, Ursachenklä-
rung und Hilfestellung durch die Schulpsychologie-Bildungsberatung und den schulärztlichen Dienst)
zu erarbeiten und zu beraten. Dies gilt für Berufsschulen mit der Maßgabe, dass die Verständigung
auch an den Lehrberechtigten zu ergehen hat; diese Verständigungspflicht besteht nicht an lehr-
gangsmäßigen Berufsschulen mit einer geringeren Dauer als acht Wochen.
(6) In den Fällen der vorstehenden Absätze treten an die Stelle der Erziehungsberechtigten bzw. der
Lehrberechtigten die Schüler selbst, wenn sie eigenberechtigt sind.
(1) Ab der 10. Schulstufe von zumindest dreijährigen mittleren und höheren Schulen können Schüler,
hinsichtlich derer im Rahmen des Frühwarnsystems (§ 19 Abs. 3a) oder zu einem späteren Zeitpunkt
eine individuelle Lernbegleitung von einem unterrichtenden Lehrer und vom Schüler als zur Verbes-
serung der gesamten Lernsituation zweckmäßig erachtet wird, insbesondere während der Umsetzung
vereinbarter Fördermaßnahmen in ihrem Lernprozess begleitet werden.
(2) Die Entscheidung über die individuelle Lernbegleitung (Einrichtung, Dauer, vorzeitige Beendigung)
hat der Schulleiter, an Schulen mit Abteilungsgliederung der Abteilungsvorstand, nach Beratung mit
dem Klassen- oder Jahrgangsvorstand zu treffen. Die vorzeitige Beendigung der individuellen Lernbe-
gleitung kann vom Lernbegleiter oder vom Schüler wegen bereits erreichten Zieles oder zu erwarten-
der Erfolglosigkeit der individuellen Lernbegleitung verlangt werden.
(3) Im Rahmen der individuellen Lernbegleitung sind methodisch-didaktische Anleitungen und Bera-
tungen zu geben sowie Unterstützung zur Bewältigung der Lehrplananforderungen bereitzustellen.
Bei der Planung von Lernsequenzen und der Sicherstellung einer geeigneten individuellen Lernorgani-
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sation ist im Besonderen auch auf die Festlegung von lernökonomisch sinnvoll abgestimmten Prü-
fungsterminen (insbesondere von Semesterprüfungen) zu achten. Der Lernprozess des Schülers ist
laufend zu beobachten und durch didaktische Hinweise zu unterstützen. In periodischen Abständen
sind Beratungsgespräche in der erforderlichen Zahl, allenfalls unter Hinzuziehung anderer Lehrer, der
Erziehungsberechtigten oder sonstiger Personen zu führen und Lernüberprüfungen durchzuführen.
NOST
(1) Der Beurteilung der Leistungen eines Schülers in einem Unterrichtsgegenstand auf einer ganzen
Schulstufe hat der Lehrer alle in dem betreffenden Unterrichtsjahr erbrachten Leistungen (§ 18)
zugrunde zu legen, wobei dem zuletzt erreichten Leistungsstand das größere Gewicht zuzumessen
ist. Dabei sind die fachliche Eigenart des Unterrichtsgegenstandes und der Aufbau des Lehrstoffes zu
berücksichtigen.
(2) Wenn sich bei längerem Fernbleiben des Schülers vom Unterricht und in ähnlichen Ausnahmefäl-
len auf Grund der nach § 18 Abs. 1 gewonnenen Beurteilung eine sichere Beurteilung für die ganze
Schulstufe nicht treffen läßt, hat der Lehrer eine Prüfung durchzuführen, von der der Schüler zwei
Wochen vorher zu verständigen ist (Feststellungsprüfung).
(3) Wenn ein Schüler ohne eigenes Verschulden so viel vom Unterricht versäumt, daß die erfolgrei-
che Ablegung der Prüfung (Abs. 2) nicht zu erwarten ist, ist sie ihm vom Schulleiter auf mindestens
acht, höchstens zwölf Wochen - bei lehrgangsmäßigen Berufsschulen höchstens bis zum Beginn des
nächsten der Schulstufe entsprechenden Lehrganges im nächsten Schuljahr - zu stunden (Nachtrags-
prüfung). Hat der Schüler die Nachtragsprüfung nicht bestanden, ist er auf Antrag innerhalb von zwei
Wochen zu einer Wiederholung der Nachtragsprüfung zuzulassen; der Antrag ist spätestens am drit-
ten Tag nach Ablegung dieser Prüfung zu stellen.
(4) Wenn ein Schüler an einer berufsbildenden mittleren oder höheren Schule im praktischen Un-
terricht oder an einer Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik oder für Sozialpädagogik in Kin-
dergarten-, Hort- oder Heimpraxis oder Leibeserziehung oder Bewegungserziehung; Bewegung und
Sport mehr als das Achtfache der wöchentlichen Stundenzahl eines Pflichtgegenstandes in einem
Unterrichtsjahr ohne eigenes Verschulden versäumt, ist ihm Gelegenheit zu geben, die in diesem
Pflichtgegenstand geforderten Kenntnisse und Fertigkeiten durch eine Prüfung nachzuweisen, so-
fern er die Versäumnisse durch eine facheinschlägige praktische Tätigkeit nachgeholt hat. Ist das
Nachholen dieser praktischen Tätigkeit während des Unterrichtsjahres nicht möglich, so hat dies in
Form einer vierwöchigen facheinschlägigen Ferialpraxis zu erfolgen; in diesem Fall kann die Prüfung
zu Beginn des folgenden Schuljahres abgelegt werden. Bei schuldhaftem Versäumnis des Unterrich-
tes im genannten Ausmaß oder bei Nichtablegen der Prüfung ist der Schüler in diesem Pflichtgegen-
stand für die betreffende Schulstufe nicht zu beurteilen.
(5) Über den Verlauf einer Feststellungsprüfung, einer Nachtragsprüfung und einer Prüfung gemäß
Abs. 4, hat der Lehrer eine schriftliche Aufzeichnung zu führen.
(6) Im Zeitraum von Mittwoch bis Freitag der zweiten Woche vor Ende des Unterrichtsjahres hat eine
Klassenkonferenz zur Beratung über die Leistungsbeurteilung der Schüler stattzufinden. Die Ent-
scheidungen der Klassenkonferenz über die Nichtberechtigung zum Aufsteigen in die nächsthöhere
Schulstufe oder den nicht erfolgreichen Abschluß der letzten Stufe der besuchten Schulart (§ 25)
sind spätestens am folgenden Tag unter Angabe der Gründe und Beifügung einer Rechtsmittelbeleh-
rung dem Schüler bekanntzugeben.
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Für die NOST gilt für die obenstehenden Regelungen im §20:
- statt „Schulstufe“ ist „Semester“ zu verstehen,
- statt „Unterrichtsjahr“ ist „Semester“ zu verstehen,
- in Abs. 4 ist an Stelle des „Achtfachen“ das „Vierfache“ der wöchentlichen Stundenzahl eines
Pflichtgegenstandes zu verstehen und statt einer „vierwöchigen“ ist eine „angemessene“,
kürzer als die vierwöchige Ferialpraxis zu verstehen.
(2) Für die Beurteilung des Verhaltens des Schülers in der Schule sind folgende Beurteilungsstufen
(Noten) zu verwenden: Sehr zufriedenstellend, Zufriedenstellend, Wenig zufriedenstellend, Nicht
zufriedenstellend.
(3) Durch die Noten für das Verhalten des Schülers in der Schule ist zu beurteilen, inwieweit sein
persönliches Verhalten und seine Einordnung in die Klassengemeinschaft den Anforderungen der
Schulordnung bzw. der Hausordnung entsprechen. Bei der Beurteilung sind die Anlagen des Schülers,
sein Alter und sein Bemühen um ein ordnungsgemäßes Verhalten zu berücksichtigen.
(4) Die Beurteilung ist durch die Klassenkonferenz auf Antrag des Klassenvorstandes zu beschließen.
Wiederholungsprüfung (§ 23)
(1) Ein Schüler darf - ausgenommen in der Grundschule sowie in Sonderschulen mit Klassenlehrersys-
tem sowie in der 10. bis 13. Schulstufe von zumindest dreijährigen mittleren und höheren Schulen
(NOST) - in einem Pflichtgegenstand oder in zwei Pflichtgegenständen eine Wiederholungsprüfung
ablegen, wenn im Jahreszeugnis
1. der Schüler in Pflichtgegenständen ohne Leistungsgruppen mit „Nicht genügend“ beurteilt
worden ist, oder
2. der Schüler in der niedrigsten Leistungsgruppe eingestuft war und mit „Nicht genügend“ be-
urteilt worden ist, oder
3. der Schüler in der letzten Stufe einer Schulart in einer höheren Leistungsgruppe eingestuft
war und mit „Nicht genügend“ beurteilt worden ist;
hiebei darf die Gesamtanzahl der Beurteilungen mit „Nicht genügend“ gemäß Z 1 bis 3 zwei nicht
übersteigen.
(1a) Die Wiederholungsprüfungen finden – soweit die nachstehenden Absätze nicht anderes anord-
nen – an den ersten beiden Unterrichtstagen der ersten Woche des folgenden Schuljahres statt.
(1c) Wenn der Beginn des Unterrichts an den ersten beiden Tagen des Schuljahres (§ 10 Abs. 1) durch
die Abhaltung der Wiederholungsprüfungen beeinträchtigt wäre oder es aus anderen organisatori-
schen Gründen, wie insbesondere der Gewährleistung einer ordnungsgemäßen und schülerorientier-
ten Durchführung der Wiederholungsprüfungen, zweckmäßig ist, kann das Schulforum (§ 63a) bzw.
der Schulgemeinschaftsausschuss (§ 64) beschließen, dass die Wiederholungsprüfungen abweichend
von Abs. 1a auch oder nur am Donnerstag und bzw. oder Freitag der letzten Woche des Schuljahres
durchzuführen sind. Ein solcher Beschluss unterliegt den Beschlusserfordernissen des § 63a Abs. 12
bzw. des § 64 Abs. 11, jeweils vierter Satz.
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(1d) Macht ein Schüler, der gemäß § 25 Abs. 1 letzter Satz sowie Abs. 2 trotz der Note „Nicht genü-
gend“ zum Aufsteigen in die nächsthöhere Schulstufe berechtigt ist, von dieser Befugnis Gebrauch,
so bleibt die Berechtigung zum Aufsteigen ohne Rücksicht auf die Beurteilung seiner Leistungen bei
der Wiederholungsprüfung erhalten. Eine Wiederholungsprüfung ist nicht zulässig, wenn die Note
auf dem Ergebnis einer Nachtragsprüfung (§ 20 Abs. 3) beruht.
(4) Eine Wiederholungsprüfung darf außer in den Fällen der Abs. 1 bis 3 auch in einem oder zwei
Freigegenständen, in denen der Schüler mit ,,Nicht genügend`` beurteilt worden ist, abgelegt wer-
den.
(5) Die Prüfungen nach Abs. 1 bis 4 haben sich auf den Lehrstoff des betreffenden Unterrichtsgegen-
standes auf der ganzen Schulstufe zu beziehen. Der zuständige Bundesminister hat durch Verord-
nung nach der Art des Unterrichtsgegenstandes festzusetzen, ob die Wiederholungsprüfung schrift-
lich und mündlich, nur schriftlich, nur mündlich oder auch praktisch abzulegen ist.
(6) Die Beurteilung der Leistungen des Schülers bei der Wiederholungsprüfung hat durch den Lehrer
des betreffenden Unterrichtsgegenstandes in der betreffenden Klasse (Prüfer) gemeinsam mit ei-
nem zweiten vom Schulleiter zu bestimmenden Lehrer (Beisitzer) zu erfolgen. Im Fall der Verhinde-
rung des als Prüfer in Betracht kommenden Lehrers sowie im Falle des Abs. 3 sind sowohl der Prüfer
als auch der Beisitzer vom Schulleiter zu bestellen. Prüfer und Beisitzer sollen den betreffenden Un-
terrichtsgegenstand unterrichten oder für ihn lehrbefähigt sein. Über den Verlauf der Prüfung ist
eine schriftliche Aufzeichnung zu führen. Wenn eine Einigung über die Beurteilung nicht zustande
kommt, hat der Schulleiter zu entscheiden.
(1) Schüler ab der 10. Schulstufe von zumindest dreijährigen mittleren und höheren Schulen, die in
einem oder in mehreren Pflichtgegenständen oder Freigegenständen in einem Semester nicht oder
mit „Nicht genügend“ beurteilt wurden, sind berechtigt, in diesen Unterrichtsgegenständen eine
Semesterprüfung abzulegen. Im Falle der Wiederholung von Schulstufen sind Semesterprüfungen
über besuchte Unterrichtsgegenstände nicht zulässig; bereits absolvierte Semesterprüfungen schrän-
ken die Zahl der Wiederholungsmöglichkeiten (Abs. 7) allfälliger Semesterprüfungen im betreffenden
Unterrichtsgegenstand nicht ein.
(2) Prüfer der Semesterprüfung sowie der erstmaligen Wiederholung derselben ist der den Unter-
richtsgegenstand zuletzt unterrichtende Lehrer oder ein vom Schulleiter (bei Abteilungsgliederung an
berufsbildenden Schulen vom Abteilungsvorstand) zu bestellender fachkundiger Lehrer. Die Bestel-
lung fachkundiger Lehrer als Prüfer für allenfalls weitere Wiederholungen von Semesterprüfungen
hat auf Vorschlag des Schülers zu erfolgen; dem Vorschlag ist zu entsprechen, sofern zwingende
Gründe nicht entgegenstehen.
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lungen von Semesterprüfungen sind auf Antrag des Schülers anzuberaumen, wobei Wiederholungen
zumindest vier Wochen nach der zuletzt abgelegten Prüfung anzuberaumen sind. Semesterprüfun-
gen (einschließlich deren Wiederholungen) können auch an den für die Durchführung der Wiederho-
lungsprüfungen (§ 23) vorgesehenen Tagen abgehalten werden und sind der vorangegangenen Schul-
stufe zuzurechnen. Semesterprüfungen über das Sommersemester der letzten Schulstufe einer Ausbil-
dung sind zwischen der Beurteilungskonferenz (§ 20 Abs. 6) und dem Beginn der Klausurprüfung ab-
zuhalten; eine einmalige Wiederholung dieser Semesterprüfung kann an den für die Durchführung der
Wiederholungsprüfungen (§ 23) vorgesehenen Tagen abgehalten werden. Die konkreten Prüfungs-
termine für Semesterprüfungen (einschließlich der Wiederholungen) sind vom Prüfer anzuberaumen.
(4) Die Aufgabenstellungen sowie die Prüfungsformen sind durch den Prüfer festzusetzen, wobei die
Form der schriftlichen Prüfung neben der mündlichen Prüfung nur im Fall lehrplanmäßig vorgesehe-
ner Schularbeiten zulässig ist. Mündliche und graphische Prüfungen haben zwischen 15 und 30 Minu-
ten, praktische Prüfungen bis zu 300 Minuten zu dauern. Schriftliche Prüfungen haben höchstens 50
Minuten, im Fall lehrplanmäßig vorgesehener Schularbeiten mindestens 50 Minuten, jedoch nicht
länger als die längste Schularbeit zu dauern.
(5) Die Semesterprüfung hat im betreffenden Unterrichtsgegenstand jene Bildungs- und Lehraufgaben
sowie Lehrstoffe zu umfassen, die am Beiblatt zum Semesterzeugnis benannt wurden.
(6) Die Beurteilung der Leistungen des Schülers bei der Semesterprüfung erfolgt durch den Prüfer. Sie
ist sodann unter Einbeziehung der im Semester in allen Kompetenzbereichen erbrachten Leistungen
höchstens mit „Befriedigend“ als Leistungsbeurteilung für das betreffende Semester festzusetzen.
§ 18 Abs. 2 bis 8, Abs. 10 sowie Abs. 12 mit der Maßgabe, dass an die Stelle des Jahreszeugnisses das
Semesterzeugnis tritt, findet Anwendung. Bei positiver Beurteilung verliert das betreffende Semester-
zeugnis seine Gültigkeit; es ist einzuziehen und ein neues Semesterzeugnis auszustellen.
(7) Wegen vorgetäuschter Leistungen nicht beurteilte oder mit „Nicht genügend“ beurteilte Semes-
terprüfungen dürfen zwei Mal, in höchstens drei Pflichtgegenständen drei Mal, Semesterprüfungen
hinsichtlich des Sommersemesters der letzten Schulstufe jedoch nur ein Mal, wiederholt werden. Die
vorstehenden Abs. finden Anwendung. Bei gerechtfertigter Verhinderung ist ein neuer Prüfungstermin
möglichst zeitnah zum versäumten Termin anzuberaumen. Ungerechtfertigte Verhinderung führt zu
Terminverlust.
(8) Der Prüfer hat Aufzeichnungen über den Verlauf der Semesterprüfung, insbesondere über die
gestellten Fragen und die Beurteilung einschließlich der zur Beurteilung führenden Erwägungen zu
führen.
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2.3. Aufsteigen, Wiederholen von Schulstufen
6. Abschnitt
Aufsteigen (§ 25)
(1) Ein Schüler ist zum Aufsteigen in die nächsthöhere Schulstufe berechtigt, wenn er die Schulstufe
erfolgreich abgeschlossen hat. Eine Schulstufe ist erfolgreich abgeschlossen, wenn das Jahreszeugnis
in allen Pflichtgegenständen eine Beurteilung aufweist und in keinem Pflichtgegenstand die Note
,,Nicht genügend`` enthält. Eine Schulstufe gilt auch dann als erfolgreich abgeschlossen, wenn bei
Wiederholen von Schulstufen das Jahreszeugnis in höchstens einem Pflichtgegenstand die Note
,,Nicht genügend`` enthält und dieser Pflichtgegenstand vor der Wiederholung der Schulstufe zu-
mindest mit ,,Befriedigend`` beurteilt wurde.
(2) Ein Schüler ist ferner zum Aufsteigen in die nächsthöhere Schulstufe berechtigt, wenn das Jahres-
zeugnis zwar in einem Pflichtgegenstand die Note ,,Nicht genügend`` enthält, aber
a) der Schüler nicht auch schon im Jahreszeugnis des vorhergegangenen Schuljahres in demselben
Pflichtgegenstand die Note ,,Nicht genügend`` erhalten hat,
b) der betreffende Pflichtgegenstand - ausgenommen an Berufsschulen - in einer höheren Schulstu-
fe lehrplanmäßig vorgesehen ist und
c) die Klassenkonferenz feststellt, daß der Schüler auf Grund seiner Leistungen in den übrigen
Pflichtgegenständen die Voraussetzungen zur erfolgreichen Teilnahme am Unterricht der nächsthö-
heren Schulstufe im Hinblick auf die Aufgabe der betreffenden Schulart aufweist.
NOST
(10) Die vorstehenden Abs. 1 bis 8 gelten nicht für Schüler von zumindest dreijährigen mittleren und
höheren Schulen ab der 10. Schulstufe. Diese Schüler sind ab der 10. Schulstufe dann zum Aufsteigen
in die nächsthöhere Schulstufe berechtigt, wenn die Semesterzeugnisse über das Winter- und das
Sommersemester der betreffenden Schulstufe in den Pflichtgegenständen insgesamt höchstens zwei
Nichtbeurteilungen oder Beurteilungen mit „Nicht genügend“ aufweisen. Bei insgesamt drei Nicht-
beurteilungen oder Beurteilungen mit „Nicht genügend“ in Pflichtgegenständen kann die Klassen-
konferenz unter sinngemäßer Anwendung des Abs. 2 lit. c die Berechtigung zum Aufsteigen in die
nächsthöhere Schulstufe erteilen. Ein Aufsteigen mit insgesamt drei Nichtbeurteilungen oder Beur-
teilungen mit „Nicht genügend“ ist ab der 10. Schulstufe von zumindest dreijährigen mittleren und
höheren Schulen höchstens einmal zulässig. Entscheidungen der Klassenkonferenz über die Erteilung
der Berechtigung zum Aufsteigen sind den Erziehungsberechtigten unter ausdrücklichem Hinweis auf
die einmalige Möglichkeit des Aufsteigens mit insgesamt drei Nichtbeurteilungen oder Beurteilungen
mit „Nicht genügend“ nachweislich zur Kenntnis zu bringen.
(1) Wenn ein Schüler zum Aufsteigen in die nächsthöhere Schulstufe (§ 25) nicht berechtigt ist oder
gemäß § 25 Abs. 9 zum Aufsteigen berechtigt ist, darf er die betreffende Schulstufe wiederholen,
soweit in den nachstehenden Absätzen nicht anderes bestimmt ist. Das gleiche gilt, wenn der Schüler
die lehrplanmäßig letzte Schulstufe einer Schulart nicht erfolgreich abgeschlossen hat.
(2) Auf Ansuchen des Schülers hat die Klassenkonferenz die Wiederholung einer Schulstufe durch
einen Schüler, der zum Aufsteigen in die nächsthöhere Schulstufe berechtigt ist (§ 25), zu bewilli-
gen, wenn die Aufholung eines Leistungsrückstandes, der aus entwicklungs- oder milieubedingten
19
oder aus gesundheitlichen Gründen eingetreten ist, ermöglicht werden soll und die Einordnung des
Schülers in die neue Klassengemeinschaft zu erwarten ist und Abs. 3 nicht entgegensteht. Eine Wie-
derholung der letzten Stufe einer Schulart im Sinne dieses Absatzes - ausgenommen der 4. Stufe der
Volksschule sowie der letzten Stufe einer Sonderschule - ist unzulässig. Eine freiwillige Wiederholung
ist während des gesamten Bildungsganges nur ein Mal zulässig; hievon ist der Schüler nachweislich
in Kenntnis zu setzen. Er ist berechtigt, trotz einer Bewilligung zur freiwilligen Wiederholung in die
nächsthöhere Schulstufe aufzusteigen. Dem Schüler ist über die wiederholte Schulstufe ein Jahres-
zeugnis (§ 22 Abs. 1) auszustellen. Die Berechtigung des Schülers zum Aufsteigen richtet sich nach
diesem Jahreszeugnis, es sei denn, daß das vor der Wiederholung der Schulstufe für ihn günstiger ist.
NOST
(2a) Abs. 2 gilt für Schüler ab der 10. Schulstufe von zumindest dreijährigen mittleren und höheren
Schulen mit der Maßgabe, dass
1. das Ansuchen im Fall von schwerwiegenden Leistungsrückständen, die eine Wiederholung der
Schulstufe erforderlich erscheinen lassen, auch vom Lernbegleiter gestellt werden kann,
2. der Klassenkonferenz auch ein allenfalls bestellter Lernbegleiter (§ 55c) angehört,
3. es unerheblich ist, aus welchen Gründen ein Leistungsrückstand eingetreten ist,
4. eine Wiederholung auch der letzten Schulstufe zulässig ist und
5. die Wiederholung einer Schulstufe im Rahmen der Höchstdauer des Schulbesuches (§ 32) auch
mehrmals zulässig ist.
(3) Wenn ein Schüler im Falle der Wiederholung der Schulstufe die nach § 32 zulässige Höchstdauer
des Schulbesuches überschreiten würde oder wenn der Schulbesuch gemäß § 33 Abs. 2 lit. f zu be-
enden ist, darf er die betreffende Schulstufe nicht wiederholen.
7. Abschnitt
(2) Die Grundschule, die Hauptschule, die Unterstufe der allgemein bildenden höheren Schule und
die Oberstufe der allgemein bildenden höheren Schule sind jeweils mindestens je drei Schuljahre zu
besuchen.
(3) Die drei- und vierjährigen berufsbildenden mittleren Schulen, die berufsbildenden höheren
Schulen und die höheren Anstalten der Lehrer- und Erzieherbildung sind mindestens so viele Schul-
jahre zu besuchen, wie der Zahl der Schulstufen reduziert um eins entspricht.
(4) Die Abs. 2 und 3 finden nicht Anwendung auf in Semester gegliederte Sonderformen der genann-
ten Schularten.
20
Höchstdauer des Schulbesuches (§ 32)
(5) Zum Abschluß einer mittleren oder höheren Schule mit einer bis drei Schulstufen darf ein Schü-
ler höchstens um ein Schuljahr länger benötigen, als der Zahl der Schulstufen entspricht.
(6) Zum Abschluß einer mittleren oder höheren Schule mit vier bis neun Schulstufen darf ein Schü-
ler höchstens um zwei Schuljahre länger benötigen, als der Zahl der Schulstufen entspricht.
(7) Bei der Anwendung des Abs. 6 auf allgemeinbildende höhere Schulen sind in der Volksschulober-
stufe oder der Hauptschule oder einer anderen Form der allgemeinbildenden höheren Schule zu-
rückgelegte Schulstufen einzurechnen; wenn der Schüler wegen Unzumutbarkeit des Schulweges die
Volksschuloberstufe besucht hat und von dieser in eine niedrigere Stufe der allgemeinbildenden hö-
heren Schule übertritt, ist ein Schuljahr nicht zu berücksichtigen. Die Übergangsstufe des Oberstufen-
realgymnasiums, des Aufbaugymnasiums und des Aufbaurealgymnasiums sowie deren allfällige Wie-
derholung sind auf die zulässige Höchstdauer des Schulbesuches nicht anzurechnen.
(8) Auf Ansuchen des Schülers kann der Schulleiter die Verlängerung der Dauer für den Abschluß
einer mindestens dreistufigen mittleren oder höheren Schule um ein weiteres Schuljahr bewilligen,
wenn der längere Schulbesuch durch Krankheit, Wiederholung einer Schulstufe gemäß § 27 Abs. 2
oder gleichwertige Gründe bedingt ist.
(1) Ein Schüler hört auf, Schüler einer Schule zu sein, wenn er die lehrplanmäßig letzte Schulstufe
abgeschlossen hat. Wenn ein Schüler zur Wiederholung der lehrplanmäßig letzten Schulstufe be-
rechtigt ist (§ 27) und von diesem Recht Gebrauch macht, bleibt er bis zum Abschluß der Wiederho-
lung weiterhin Schüler.
(2) Ein Schüler hört schon vor dem im Abs. 1 genannten Zeitpunkt auf, Schüler einer Schule zu sein
a) mit dem Zeitpunkt des Einlangens seiner schriftlichen Abmeldung vom Schulbesuch beim Schullei-
ter, sofern darin nicht ein späterer Endtermin des Schulbesuches genannt wird;
b) in der Berufsschule mit der Beendigung des Lehrverhältnisses, sofern die Berufsschule nicht ge-
mäß § 32 Abs. 3 weiterbesucht wird;
c) mit dem ungenützten Ablauf der einwöchigen Frist seit der Zustellung einer schriftlichen Auffor-
derung zur Rechtfertigung gemäß § 45 Abs. 5;
d) mit dem Zeitpunkt, in dem feststeht, daß ein Schüler im Falle des Weiterbesuches die gemäß § 32
zulässige Höchstdauer des Schulbesuches überschreitet;
e) mit dem Eintritt der Rechtskraft eines Ausschlusses (§ 49) oder eines Widerrufes der vorzeitigen
Aufnahme in die Volksschule bzw. der Abmeldung vom Besuch der 1. Schulstufe (§ 7 Abs. 8 des
Schulpflichtgesetzes 1985);
f) wenn er die 1. Stufe einer berufsbildenden mittleren oder höheren Schule oder einer höheren
Anstalt der Lehrerbildung und der Erzieherbildung mit vier oder mehr ,,Nicht genügend`` in Pflicht-
gegenständen abgeschlossen hat;
g) wenn er als Schüler einer zumindest dreijährigen mittleren oder höheren Schule in mehr als drei
Pflichtgegenständen der 10. bis einschließlich der vorletzten Schulstufe gemäß § 23a Abs. 3 zweiter
Satz eine Semesterprüfung (bis zu dritte Wiederholung) zwischen der Beurteilungskonferenz der
letzten Schulstufe (§ 20 Abs. 6) und dem Beginn der Klausurprüfung oder an den für die Durchfüh-
rung der Wiederholungsprüfungen (§ 23) vorgesehenen Tagen abzulegen hätte.(NOST)
21
(3) Der Zeitpunkt und der Grund der Beendigung des Schulbesuches sind auf dem Jahreszeugnis (§
22 Abs. 1) oder dem Semesterzeugnis (§ 22a Abs. 1), wenn jedoch das Ende des Schulbesuches nicht
mit dem Abschluß einer Schulstufe zusammenfällt, auf der Schulbesuchsbestätigung (§ 22 Abs. 10)
ersichtlich zu machen.
(4) Wenn ein Schüler den Besuch einer allgemeinbildenden höheren Schule gemäß Abs. 2 lit. d been-
det, darf er in eine andere allgemeinbildende höhere Schule nicht aufgenommen werden, ausge-
nommen in ein Aufbaugymnasium oder -realgymnasium. Die erwähnte Ausnahme findet jedoch auf
Schüler, die die zulässige Höchstdauer des Schulbesuches in einem Aufbaugymnasium oder -
realgymnasium überschreiten, keine Anwendung.
(5) Wenn ein Schüler den Besuch einer berufsbildenden mittleren oder höheren Schule oder einer
höheren Schule der Lehrer- oder Erzieherbildung gemäß Abs. 2 lit. d und f beendet, darf er in eine
Schule gleicher Fachrichtung nicht aufgenommen werden.
(6) Die Möglichkeit der Ablegung von Externistenprüfungen (§ 42) bleibt von den Abs. 4 und 5 unbe-
rührt.
(7) Wenn ein Schüler, der der allgemeinen Schulpflicht unterliegt, gemäß Abs. 2 aufhört, Schüler
einer Schule zu sein, hat der Schulleiter unverzüglich den nach dem Wohnsitz des Schülers zuständi-
gen Bildungsdirektion davon in Kenntnis zu setzen, der für die Erfüllung der allgemeinen Schulpflicht
im Sinne des Schulpflichtgesetzes 1985 zu sorgen hat.
(7a) Sofern an ganztägigen Schulformen der Beitrag für den Betreuungsteil trotz Mahnung durch drei
Monate nicht bezahlt worden ist, endet die Schülereigenschaft für den Betreuungsteil. Damit hört
der Schüler an ganztägigen Schulformen mit verschränkter Abfolge des Unterrichts- und Betreu-
ungsteiles auf, Schüler auch des Unterrichtsteiles dieser Schulform zu sein. An ganztägigen Schulfor-
men mit getrennter Abfolge des Unterrichts- und Betreuungsteiles bleibt der Schüler Schüler des
Unterrichtsteiles.
(8) Für Privatschulen gelten die vorstehenden Bestimmungen mit der Maßgabe, daß der Privat-
schulerhalter darüber hinausgehende Gründe für die Beendigung des Schulbesuches anläßlich der
Aufnahme vereinbaren kann, soweit dadurch nicht § 4 Abs. 3 des Schulorganisationsgesetzes be-
rührt wird.
8. Abschnitt
22
(3) Die Hauptprüfung besteht aus
1. einer abschließenden Arbeit (einschließlich deren Präsentation und Diskussion), die selb-
ständig und außerhalb der Unterrichtszeit zu erstellen ist (in höheren Schulen auf vorwis-
senschaftlichem Niveau; mit Abschluss- oder Diplomcharakter),
2. einer Klausurprüfung, die schriftliche, grafische und/oder praktische Klausurarbeiten und
allfällige mündliche Kompensationsprüfungen umfasst, und
3. einer mündlichen Prüfung, die mündliche Teilprüfungen umfasst.
(4) Der zuständige Bundesminister hat für die betreffenden Schularten (Schulformen, Fachrichtun-
gen) nach deren Aufgaben und Lehrplänen sowie unter Bedachtnahme auf die Gleichwertigkeit der
Prüfung durch Verordnung nähere Festlegungen über die Prüfungsform zu treffen.
Prüfungskommission (§ 35)
(1) Bei der Vorprüfung gehören den Prüfungskommissionen der einzelnen Prüfungsgebiete als Mit-
glieder an:
der Schulleiter oder der Fachvorstand oder ein vom Schulleiter zu bestellender Lehrer als Vorsit-
1.
zender und
jener Lehrer, der den das jeweilige Prüfungsgebiet bildenden Unterrichtsgegenstand in der betref-
fenden Klasse unterrichtet hat sowie ein weiterer vom Schulleiter zu bestimmender fachkundiger
2.
Lehrer (Prüfer).
(2) Bei der Hauptprüfung gehören den Prüfungskommissionen der einzelnen Prüfungsgebiete gemäß
§ 34 Abs. 3 Z 1 bis 3 als Mitglieder an:
1. der nach der Geschäftsverteilung des Amtes des Landesschulrates zuständige Landesschul-
inspektor oder ein anderer von der Schulbehörde zu bestellender Experte des mittleren
bzw. des höheren Schulwesens oder externer Fachexperte als Vorsitzender,
2. der Schulleiter oder ein von ihm zu bestellender Abteilungsvorstand oder Lehrer,
3. der Klassenvorstand bzw. der Jahrgangsvorstand oder, wenn es im Hinblick auf die fachli-
chen Anforderungen des Prüfungsgebietes erforderlich ist, ein vom Schulleiter zu bestel-
lender fachkundiger Lehrer,
4. jener Lehrer, der die abschließende Arbeit gemäß § 34 Abs. 3 Z 1 betreut hat oder der den
oder die das jeweilige Prüfungsgebiet der Klausurprüfung oder der mündlichen Prüfung
bildenden Unterrichtsgegenstand oder Unterrichtsgegenstände in der betreffenden Klasse
unterrichtet hat (Prüfer) und
5. bei Prüfungsgebieten der mündlichen Prüfung sowie bei mündlichen Kompensationsprü-
fungen der Klausurprüfung ein vom Schulleiter zu bestimmender fachkundiger Lehrer (Bei-
sitzer).
Wenn für ein Prüfungsgebiet mehrere Lehrer als Prüfer gemäß Z 4 in Betracht kommen, hat der
Schulleiter einen, wenn es die fachlichen Anforderungen erfordern jedoch höchstens zwei fachkun-
dige Lehrer als Prüfer zu bestellen. Bei der Bestellung von zwei Prüfern kommt diesen gemeinsam
eine Stimme zu und erfolgt im Fall einer mündlichen Prüfung oder einer mündlichen Kompensations-
prüfung keine Bestellung eines Beisitzers gemäß Z 5. Wenn für ein Prüfungsgebiet kein fachkundiger
Lehrer als Beisitzer gemäß Z 5 zur Verfügung steht, hat die Schulbehörde einen fachkundigen Lehrer
einer anderen Schule als Beisitzer zu bestellen.
(3) Für einen Beschluss der Prüfungskommissionen gemäß Abs. 1 und 2 ist die Anwesenheit aller in
den Abs. 1 und 2 genannten Kommissionsmitglieder erforderlich. Der Vorsitzende der Prüfungs-
23
kommissionen gemäß Abs. 2 stimmt nicht mit. Stimmenthaltungen sind unzulässig. Bei Prüfungsge-
bieten der mündlichen Prüfung sowie bei mündlichen Kompensationsprüfungen der Klausurprüfung
kommt den Prüfern bzw. dem Prüfer und dem Beisitzer jeweils gemeinsam eine Stimme zu. Im Falle
der unvorhergesehenen Verhinderung des Vorsitzenden gemäß Abs. 2 Z 1 erfolgt die Vorsitzführung
durch den Schulleiter oder einen von diesem zu bestellenden Lehrer. Wenn ein anderes Mitglied der
jeweiligen Prüfungskommission verhindert ist oder wenn die Funktion des Prüfers mit der Funktion
eines anderen Kommissionsmitgliedes zusammenfällt, hat der Schulleiter für das betreffende Mit-
glied einen Stellvertreter zu bestellen.
Prüfungstermine (§ 36)
(1) Zur Ablegung der Hauptprüfung sind vorbehaltlich der Bestimmungen des § 36 Abs. 3 alle Prü-
fungskandidaten berechtigt, die die letzte lehrplanmäßig vorgesehene Schulstufe im Sinne des § 25
Abs. 1 erfolgreich abgeschlossen haben.
NOST
(1) Zur Ablegung der Hauptprüfung sind alle Prüfungskandidaten berechtigt,
1. deren Semesterzeugnisse ab der 10. Schulstufe in allen Pflichtgegenständen eine Beurteilung auf-
weisen und in keinem Pflichtgegenstand die Note „Nicht genügend“ enthalten,
2. deren Semesterzeugnisse ab der 10. Schulstufe in allen verbindlichen Übungen einen Teilnahme-
vermerk aufweisen und
3. die sämtliche im Lehrplan vorgesehenen Pflichtpraktika und Praktika zurückgelegt haben. § 11
Abs. 10 findet Anwendung.
(2) Die erstmalige Zulassung zum Antreten zur Vorprüfung sowie zur Hauptprüfung (mit Ausnahme
von allfälligen mündlichen Kompensationsprüfungen im Rahmen der Klausurprüfung) im Hauptter-
min erfolgt von Amts wegen. Auf Antrag des Prüfungskandidaten ist dieser zum erstmaligen Antreten
zur abschließenden Prüfung zu einem späteren Termin zuzulassen, wenn wichtige Gründe dies recht-
fertigen. Bei negativer Beurteilung von Klausurarbeiten ist der Prüfungskandidat auf Antrag im sel-
ben Prüfungstermin zu zusätzlichen mündlichen Kompensationsprüfungen zuzulassen. Jede Zulas-
sung zu einer Wiederholung von Teilprüfungen der Vorprüfung oder von Prüfungsgebieten der
Hauptprüfung erfolgt auf Antrag des Prüfungskandidaten, wobei ein nicht gerechtfertigtes Fernblei-
ben von der Prüfung (ohne eine innerhalb der Anmeldefrist zulässige Zurücknahme des Antrages) zu
einem Verlust der betreffenden Wiederholungsmöglichkeit (§ 40 Abs. 1) bzw. der mündlichen Kom-
pensationsmöglichkeit führt.
(1) Der zuständige Bundesminister hat durch Verordnung nach den Aufgaben und dem Lehrplan der
betreffenden Schulart (Schulform, Fachrichtung) unter Bedachtnahme auf die Gleichwertigkeit von
abschließenden Prüfungen die näheren Bestimmungen über die Prüfungsgebiete, die Aufgabenstel-
lungen und die Durchführung der Prüfungen festzulegen.
(3) Die Prüfung ist so zu gestalten, dass der Prüfungskandidat bei der Lösung der Aufgaben seine
Kenntnisse des Prüfungsgebietes, seine Einsicht in die Zusammenhänge zwischen verschiedenen
Sachgebieten sowie seine Eigenständigkeit im Denken und in der Anwendung des Lehrstoffes nach-
weisen kann. Die Aufgabenstellung der abschließenden Arbeit gemäß § 34 Abs. 3 Z 1 ist darüber hin-
aus unter Beachtung des Bildungszieles der jeweiligen Schulart (Schulform, Fachrichtung) so zu ge-
stalten, dass der Prüfungskandidat umfangreiche Kenntnisse und die Beherrschung von dem jeweili-
gen Prüfungsgebiet oder der jeweiligen Fachdisziplin angemessenen Methoden sowie seine Selb-
ständigkeit bei der Aufgabenbewältigung und seine Fähigkeit in der Kommunikation und Fachdiskus-
sion im Rahmen der Präsentation und Diskussion unter Beweis stellen kann.
(4) Während der Erstellung der abschließenden Arbeit gemäß § 34 Abs. 3 Z 1 ist der Prüfungskandi-
dat in der letzten Schulstufe kontinuierlich vom Prüfer zu betreuen, wobei auf die Selbständigkeit
der Leistungen des Prüfungskandidaten zu achten ist.
(5) Die mündliche Prüfung ist öffentlich und vor der jeweiligen Prüfungskommission abzuhalten.
Dem Vorsitzenden obliegt die Leitung der Prüfung. Der Schulleiter hat einen Schriftführer mit der
Anfertigung eines Prüfungsprotokolls zu betrauen.
Prüfungszeugnisse (§ 39)
(1) Wurden Teilprüfungen bzw. Prüfungsgebiete wegen vorgetäuschter Leistungen nicht beurteilt
oder mit „Nicht genügend“ beurteilt, so ist der Prüfungskandidat höchstens drei Mal zur Wiederho-
lung dieser Teilprüfungen der Vorprüfung bzw. Prüfungsgebiete der Hauptprüfung zuzulassen.
(2) Die Wiederholung der abschließenden Arbeit gemäß § 34 Abs. 3 Z 1 hat nach Maßgabe näherer
Festlegungen durch Verordnung mit neuer Themenstellung oder in anderer Form zu erfolgen. Die
25
Wiederholung der übrigen Teilprüfungen der Vorprüfung bzw. Prüfungsgebiete der Klausurprüfung
und der mündlichen Prüfung hat in der gleichen Art wie die ursprüngliche Prüfung zu erfolgen.
(3) Die Wiederholung von Teilprüfungen der Vorprüfung bzw. von Prüfungsgebieten der Hauptprü-
fung ist innerhalb von drei Jahren, gerechnet vom Zeitpunkt des erstmaligen Antretens, nach den zu
diesem Zeitpunkt geltenden Prüfungsvorschriften durchzuführen. Ab diesem Zeitpunkt ist die ab-
schließende Prüfung nach den jeweils geltenden Prüfungsvorschriften durchzuführen, wobei erfolg-
reich abgelegte Prüfungen vergleichbaren Umfangs und Inhalts nicht zu wiederholen sind.
(4) Der Schulleiter hat auf Antrag des Prüfungskandidaten diesem unter Bedachtnahme auf die ge-
mäß § 36 Abs. 3 festgelegten Termine einen konkreten Prüfungstermin für die Wiederholung der
Prüfung zuzuweisen.
2.6. Schulordnung
9. Abschnitt
Der Schüler ist über Auftrag des Schulleiters, eines Abteilungsvorstandes, eines Fachvorstandes oder
eines Lehrers, an Höheren Internatsschulen auch eines Erziehers verpflichtet, vorsätzlich durch ihn
herbeigeführte Beschädigungen oder Beschmutzungen der Schulliegenschaft und schulischer Ein-
richtungen zu beseitigen, sofern dies zumutbar ist.
Der zuständige Bundesminister hat durch Verordnung die näheren Vorschriften über das Verhalten
der Schüler in der Schule, bei Schulveranstaltungen (§ 13) und bei schulbezogenen Veranstaltungen
(§ 13a), über Maßnahmen zur Sicherheit der Schüler in der Schule, bei Schulveranstaltungen und bei
schulbezogenen Veranstaltungen sowie zur Ermöglichung eines ordnungsgemäßen Schulbetriebes
auf Grund dieses Abschnittes und unter Bedachtnahme auf das Alter der Schüler, die Schulart sowie
die der Schule obliegenden Aufgaben zu erlassen. Das Schulforum (§ 63a) bzw. der Schulgemein-
schaftsausschuß (§ 64) kann darüber hinaus, soweit es die besonderen Verhältnisse erfordern, eine
Hausordnung erlassen; sie ist der Schulbehörde zur Kenntnis zu bringen und durch Anschlag in der
Schule kundzumachen. In der Hausordnung können je nach der Aufgabe der Schule (Schulart, Schul-
form), dem Alter der Schüler sowie nach den sonstigen Voraussetzungen am Standort (zB Zusam-
mensetzung der Klasse, schulautonome Profilbildung, Beteiligung an Projekten bzw. Schulpartner-
schaften, regionale Gegebenheiten) schuleigene Verhaltensvereinbarungen für Schüler, Lehrer und
26
Erziehungsberechtigte als Schulgemeinschaft und Maßnahmen zur Förderung der Schulqualität fest-
gelegt werden, wobei das Einvernehmen aller Schulpartner anzustreben ist. Die Hausordnung einer
Privatschule darf deren besondere Zielsetzung nicht beeinträchtigen.
Der Vertrag über die Aufnahme in die Privatschule (§ 5 Abs. 6) kann über das Verhalten der Schüler
in der Schule und bei Schulveranstaltungen, über Maßnahmen zur Sicherheit der Schüler in der Schu-
le und bei Schulveranstaltungen sowie zur Ermöglichung eines ordnungsgemäßen Schulbetriebes
Vorschriften enthalten, die von der gemäß Abs. 1 zu erlassenden Verordnung des zuständigen Bun-
desministers abweichen oder sie ergänzen. Solche Ergänzungen oder Abweichungen sind der Schul-
behörde zur Kenntnis zu bringen.
Die Beaufsichtigung von Schülern in der Schule, bei Schulveranstaltungen (§ 13), schulbezogenen
Veranstaltungen (§ 13a) oder individueller Berufs(bildungs)orientierung (§ 13b) kann auch durch
andere geeignete Personen als durch Lehrer oder Erzieher erfolgen, wenn dies
1. zur Gewährleistung der Sicherheit für die Schüler erforderlich ist und
2. im Hinblick auf die Erfüllung der Aufgaben der Schule zweckmäßig ist.
Diese Personen (zB Erziehungsberechtigte) werden funktionell als Bundesorgane tätig.
Eine gerechtfertigte Verhinderung ist insbesondere: Krankheit des Schülers; mit der Gefahr der
Übertragung verbundene Krankheit von Hausangehörigen des Schülers; Krankheit der Eltern oder
anderer Angehöriger, wenn sie vorübergehend der Hilfe des Schülers unbedingt bedürfen; außerge-
wöhnliche Ereignisse im Leben des Schülers oder in der Familie des Schülers; Ungangbarkeit des
Schulweges oder schlechte Witterung, wenn die Gesundheit des Schülers dadurch gefährdet ist;
Dauer der Beschäftigungsverbote im Sinne der Bestimmungen über den Mutterschutz.
Der Schüler hat den Klassenvorstand oder den Schulleiter von jeder Verhinderung ohne Aufschub
mündlich oder schriftlich unter Angabe des Grundes zu benachrichtigen. Auf Verlangen des Klas-
senvorstandes oder des Schulleiters hat die Benachrichtigung jedenfalls schriftlich zu erfolgen. Bei
einer länger als eine Woche dauernden Erkrankung oder Erholungsbedürftigkeit oder bei häufige-
rem krankheitsbedingtem kürzerem Fernbleiben kann der Klassenvorstand oder der Schulleiter die
Vorlage eines ärztlichen Zeugnisses verlangen, sofern Zweifel darüber bestehen, ob eine Krankheit
oder Erholungsbedürftigkeit gegeben war.
Auf Ansuchen des Schülers kann für einzelne Stunden bis zu einem Tag der Klassenvorstand, dar-
über hinaus der Schulleiter (der Abteilungsvorstand) die Erlaubnis zum Fernbleiben aus wichtigen
Gründen erteilen. Als wichtige Gründe sind jedenfalls Tätigkeiten im Rahmen der Schülervertretung
zu verstehen sowie die zeitweise Teilnahme am Unterricht in einem anderen als dem besuchten Se-
mester gemäß § 26c sein. (NOST)
27
Wenn ein Schüler einer mittleren oder höheren Schule länger als eine Woche oder fünf nicht zu-
sammenhängende Schultage oder 30 Unterrichtsstunden im Unterrichtsjahr dem Unterricht fern-
bleibt, ohne das Fernbleiben zu rechtfertigen (Abs. 3) und auch auf schriftliche Aufforderung hin
eine Mitteilung binnen einer Woche nicht eintrifft, so gilt der Schüler als vom Schulbesuch abge-
meldet (§ 33 Abs. 2 lit. c). Die Wiederaufnahme des Schülers ist nur mit Bewilligung des Schulleiters
zulässig, die nur dann zu erteilen ist, wenn das Fernbleiben nachträglich gerechtfertigt wird und die
Unterlassung der Mitteilung an die Schule aus rücksichtswürdigen Gründen unterblieben ist.
Die Teilnahme von Schülern an Veranstaltungen, die nicht Schulveranstaltungen (§ 13) oder schul-
bezogene Veranstaltungen (§ 13a) sind, darf in der Schule nur mit Bewilligung organisiert werden.
Zur Erteilung der Bewilligung ist das Klassen- bzw. Schulforum bzw. der Schulgemeinschaftsausschuß
zuständig.
Im Rahmen der Mitwirkung der Schule an der Erziehung der Schüler (§ 2 des Schulorganisationsge-
setzes) hat der Lehrer in seiner Unterrichts- und Erziehungsarbeit die der Erziehungssituation ange-
messenen persönlichkeits- und gemeinschaftsbildenden Erziehungsmittel anzuwenden, die insbe-
sondere Anerkennung, Aufforderung oder Zurechtweisung sein können. Diese Maßnahmen können
auch vom Klassenvorstand und vom Schulleiter (Abteilungsvorstand), in besonderen Fällen auch von
der Schulbehörde ausgesprochen werden. Der erste Satz gilt auch für Erzieher im Betreuungsteil an
ganztägigen Schulformen.
Wenn es aus erzieherischen Gründen oder zur Aufrechterhaltung der Ordnung notwendig erscheint,
kann der Schulleiter einen Schüler in eine Parallelklasse, bei lehrgangsmäßigen Berufsschulen auch
in einen anderen Lehrgang versetzen. Wenn mit einer solchen Maßnahme nicht das Auslangen ge-
funden werden kann, kann die Schulkonferenz (bei Schulen, die in Fachabteilungen gegliedert sind,
die Abteilungskonferenz) die Stellung eines Antrages auf Ausschluß des Schülers (§ 49 Abs. 2) an-
drohen.
28
Ausschluss eines Schülers (§ 49)
Wenn ein Schüler seine Pflichten (§ 43) in schwer wiegender Weise verletzt und die Anwendung
von Erziehungsmitteln gemäß § 47 oder von Maßnahmen gemäß der Hausordnung erfolglos bleibt
oder wenn das Verhalten eines Schülers eine dauernde Gefährdung von Mitschülern oder anderer
an der Schule tätigen Personen hinsichtlich ihrer Sittlichkeit, körperlichen Sicherheit oder ihres Ei-
gentums darstellt, ist der Schüler von der Schule auszuschließen. An allgemein bildenden Pflicht-
schulen ist ein Ausschluss nur zulässig, wenn das Verhalten des Schülers eine dauernde Gefährdung
von Mitschülern oder anderer an der Schule tätigen Personen hinsichtlich ihrer Sittlichkeit, körperli-
chen Sicherheit oder ihres Eigentums darstellt und die Erfüllung der Schulpflicht gesichert ist.
Bei Vorliegen der Voraussetzungen nach Abs. 1 hat die Schulkonferenz (bei Schulen, die in Fachabtei-
lungen gegliedert sind, die Abteilungskonferenz) einen Antrag auf Ausschluß des Schülers an die
Schulbehörde zu stellen. Dem Schüler ist vor der Beschlußfassung über die Antragstellung Gelegen-
heit zur Rechtfertigung zu geben. Überdies ist den Erziehungsberechtigten Gelegenheit zur Stellung-
nahme zu geben. Die Schulkonferenz hat bei ihrer Beratung die für und gegen den Ausschluß spre-
chenden Gründe zu berücksichtigen und ihren Antrag zu begründen. Eine Zweitschrift des Antrages
ist dem Schüler zuzustellen.
Die Schulbehörde hat bei Gefahr im Verzug auszusprechen, daß der Schüler vom weiteren Schulbe-
such suspendiert wird. Die Suspendierung darf mit höchstens vier Wochen bemessen werden; sie ist
unverzüglich aufzuheben, sobald sich im Zuge des Verfahrens ergibt, daß die Voraussetzungen nach
Abs. 1 nicht oder nicht mehr gegeben sind. Der Schüler ist berechtigt, sich während der Suspendie-
rung über den durchgenommenen Lehrstoff regelmäßig zu informieren. Am Ende eines Unterrichts-
jahres ist dem Schüler Gelegenheit zur Ablegung einer Feststellungsprüfung gemäß § 20 Abs. 2 zu
geben, soweit eine Beurteilung wegen der Dauer der Suspendierung sonst nicht möglich wäre.
Die Schulbehörde hat nach Durchführung des Ermittlungsverfahrens die Beendigung des Ausschluß-
verfahrens festzustellen, wenn die Voraussetzungen im Sinne des Abs. 1 für einen Ausschluß nicht
vorliegen. Sie kann zugleich dem Schüler eine Rüge erteilen oder eine Maßnahme nach § 47 Abs. 2
anordnen, wenn sein Verhalten zwar einen Ausschluß nicht begründet, er aber sonst gegen seine
Pflichten verstoßen hat. Andernfalls hat die Schulbehörde den Ausschluß des Schülers mit Bescheid
auszusprechen.
Der Ausschluß kann sich auf die betreffende Schule oder auf alle Schulen in einem näher zu be-
stimmenden Umkreis erstrecken. Von den verschiedenen Formen des Ausschlusses ist jeweils nur
jene Form auszusprechen, mit der der angestrebte Sicherungszweck im Sinne des Abs. 1 bereits er-
reicht werden kann.
Im Falle eines Ausschlusses ist die Aufnahme in eine Schule, auf die sich der Ausschluß erstreckt,
weder als ordentlicher noch als außerordentlicher Schüler zulässig. Die Zulassung zu einer Externis-
tenprüfung (§ 42) wird davon nicht berührt.
Der Ausschluß kann von jener Schulbehörde, die ihn rechtskräftig ausgesprochen hat, auf Antrag des
Schülers eingeschränkt oder aufgehoben werden, wenn und soweit die Gründe für seine Verhän-
gung wegfallen oder der Sicherungszweck auf andere Weise erreicht werden kann.
29
2.7. Funktionen des Lehrers, Lehrerkonferenzen
10. Abschnitt
Lehrer (§ 51)
Der Lehrer hat das Recht und die Pflicht, an der Gestaltung des Schullebens mitzuwirken. Seine
Hauptaufgabe ist die dem § 17 entsprechende Unterrichts- und Erziehungsarbeit. Er hat den Unter-
richt sorgfältig vorzubereiten.
Außer den ihm obliegenden unterrichtlichen, erzieherischen und administrativen Aufgaben hat der
Lehrer erforderlichenfalls die Funktionen eines Klassenvorstandes, Werkstätten- oder Bauhofleiters,
Kustos, Fachkoordinators sowie eines Mitgliedes einer Prüfungskommission zu übernehmen, an
den Lehrerkonferenzen teilzunehmen und erforderliche Fort- und Weiterbildungsangebote zu besu-
chen.
Der Lehrer hat nach der jeweiligen Diensteinteilung die Schüler in der Schule auch 15 Minuten vor
Beginn des Unterrichtes, in den Unterrichtspausen - ausgenommen die zwischen dem Vormittags-
und dem Nachmittagsunterricht liegende Zeit - und unmittelbar nach Beendigung des Unterrichtes
beim Verlassen der Schule sowie bei allen Schulveranstaltungen und schulbezogenen Veranstaltun-
gen innerhalb und außerhalb des Schulhauses zu beaufsichtigen, soweit dies nach dem Alter und
der geistigen Reife der Schüler erforderlich ist. Hiebei hat er insbesondere auf die körperliche Si-
cherheit und auf die Gesundheit der Schüler zu achten und Gefahren nach Kräften abzuwehren. Dies
gilt sinngemäß für den Betreuungsteil an ganztägigen Schulformen, wobei an die Stelle des Unter-
richtes der Betreuungsteil tritt.
Kustos (§ 52)
Der Schulleiter hat, soweit es die Gegebenheiten der betreffenden Schule erfordern, Lehrer mit der
Vorsorge für einen den pädagogischen Grundsätzen entsprechenden Einsatz der Unterrichtsmittel
und sonstigen Schuleinrichtungen zu betrauen (Kustoden).
Klassenvorstand (§ 54)
An Schulen, an denen der Unterricht durch Fachlehrer erteilt wird, hat der Schulleiter für jede Klasse
einen Lehrer dieser Klasse als Klassenvorstand zu bestellen.
Dem Klassenvorstand obliegt für seine Klasse in Zusammenarbeit mit den anderen Lehrern die Koor-
dination der Erziehungsarbeit, die Abstimmung der Unterrichtsarbeit auf die Leistungssituation der
Klasse und die Belastbarkeit der Schüler, die Beratung der Schüler in unterrichtlicher und erzieheri-
scher Hinsicht, die Pflege der Verbindung zwischen Schule und Erziehungsberechtigten, die Wahr-
nehmung der erforderlichen organisatorischen Aufgaben sowie die Führung der Amtsschriften.
30
An den berufsbildenden höheren Schulen tritt an die Stelle der Bezeichnung Klassenvorstand die
Bezeichnung Jahrgangsvorstand.
Fachkoordinator (§ 54a)
Erzieher (§ 55a)
(2) Vor der Betrauung eines Lehrers mit den Aufgaben der individuellen Lernbegleitung gemäß § 19a
sind der in Betracht gezogene Lehrer sowie der betreffende Schüler zu hören und ist den Erziehungs-
berechtigten eine Gesprächsmöglichkeit einzuräumen.
(3) Sofern er es zur Erfüllung seiner Aufgaben gemäß § 19a für erforderlich erachtet, ist der Lernbe-
gleiter berechtigt, die Einberufung von Lehrerkonferenzen anzuregen und an Konferenzen mit Stimm-
recht teilzunehmen.
(4) Der Lernbegleiter hat die für die Dokumentation seiner Tätigkeit erforderlichen Aufzeichnungen
zu führen. Vom Schüler angefertigte Arbeiten sind den Aufzeichnungen über die Lernbegleitung nach
Möglichkeit anzuschließen.
Schulleiter (§ 56)
Lehrerkonferenzen (§ 57)
Lehrerkonferenzen sind zur Erfüllung der ihnen durch die Rechtsvorschriften übertragenen Aufgaben
und zur Beratung gemeinsamer Fragen insbesondere der Planungs-, Unterrichts-, Erziehungs- und
Bildungsarbeit, der Evaluation oder der beruflichen Fortbildung der Lehrer durchzuführen. In den
Lehrerkonferenzen sind jedenfalls jene Angelegenheiten zu beraten, deren Behandlung von einem
Drittel der für die Teilnahme an den Lehrerkonferenzen jeweils in Betracht kommenden Lehrer ver-
langt wird.
Je nach Aufgabe der Lehrerkonferenz setzt sich diese aus den Lehrern der Schule (Schulkonferenz),
einer Klasse (Klassenkonferenz), eines Unterrichtsgegenstandes oder in anderer Weise zusammen.
Über Beschluss der Lehrerkonferenz können auch andere Personen den Beratungen beigezogen
werden.
Der Schulleiter oder ein von ihm beauftragter Lehrer führt den Vorsitz in den Lehrerkonferenzen.
Dem Vorsitzenden obliegt die Einberufung der Lehrerkonferenz. Eine Lehrerkonferenz ist jedenfalls
einzuberufen, wenn dies ein Drittel der für die Teilnahme jeweils in Betracht kommenden Lehrer
verlangt.
31
Für den Beschluss einer Lehrerkonferenz sind die Anwesenheit von mindestens zwei Dritteln ihrer
Mitglieder und die unbedingte Mehrheit der abgegebenen Stimmen erforderlich. Dem Vorsitzenden
und jedem Mitglied kommt eine Stimme zu. Bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des Vor-
sitzenden. Stimmübertragungen sind ungültig. Stimmenthaltung ist außer bei Vorliegen von in § 7
AVG, BGBl. Nr. 51/1991, genannten Befangenheitsgründen unzulässig. In Klassenkonferenzen gemäß
§ 20 Abs. 6, § 21 Abs. 4 und § 25 Abs. 2 lit. c kommt das Stimmrecht nur jenen Mitgliedern zu, die
den Schüler im betreffenden Schuljahr zumindest vier Wochen unterrichtet haben. Über den Verlauf
einer Lehrerkonferenz ist eine schriftliche Aufzeichnung zu führen.
In Angelegenheiten, die in die Zuständigkeit von Lehrerkonferenzen fallen und bei denen den Schü-
lern und Erziehungsberechtigten ein Mitentscheidungsrecht zusteht, ist dieses Recht von den Vertre-
tern der Schüler bzw. Erziehungsberechtigten im Schulgemeinschaftsausschuss (§ 64) bzw. den Klas-
senelternvertretern der betreffenden Klasse durch Teilnahme an den Beratungen und Abstimmun-
gen in den Lehrerkonferenzen auszuüben. Über Antrag des Schulsprechers kann an den Beratungen
in den Angelegenheiten des § 58 Abs. 2 Z 2 auch der Klassensprecher der Klasse des betroffenen
Schülers teilnehmen. Die Einladung der Vertreter der Schüler und der Erziehungsberechtigten zu
einer Lehrerkonferenz hat rechtzeitig vor dem anberaumten Termin und nachweislich zu erfolgen.
11. Abschnitt
Der Schüler hat außer den sonst gesetzlich festgelegten Rechten das Recht, sich nach Maßgabe sei-
ner Fähigkeiten im Rahmen der Förderung der Unterrichtsarbeit (§ 43) an der Gestaltung des Unter-
richtes und der Wahl der Unterrichtsmittel zu beteiligen, ferner hat er das Recht auf Anhörung so-
wie auf Abgabe von Vorschlägen und Stellungnahmen.
Schülermitverwaltung (§ 58)
Die Schüler einer Schule haben das Recht der Schülermitverwaltung in Form der Vertretung ihrer
Interessen und der Mitgestaltung des Schullebens. Die Schüler haben sich bei dieser Tätigkeit von der
Aufgabe der österreichischen Schule (§ 2 des Schulorganisationsgesetzes) leiten zu lassen.
Im Rahmen der Interessenvertretung gegenüber den Lehrern, dem Schulleiter und den Schulbehör-
den stehen den Schülervertretern folgende Rechte zu:
1. Mitwirkungsrechte:
a) das Recht auf Anhörung,
b) das Recht auf Information über alle Angelegenheiten, die die Schüler allgemein betreffen,
c) das Recht auf Abgabe von Vorschlägen und Stellungnahmen,
d) das Recht auf Teilnahme an Lehrerkonferenzen, ausgenommen
Beratungen und Beschlußfassungen über Angelegenheiten der Leistungsbeurteilung einzelner Schü-
ler und des § 20 Abs. 6, § 25, § 31b und des § 31c sowie über dienstrechtliche Angelegenheiten der
Lehrer und ausgenommen die Teilnahme an Lehrerkonferenzen zur Wahl von Lehrervertretern,
e) das Recht auf Mitsprache bei der Gestaltung des Unterrichtes im Rahmen des Lehrplanes,
f) das Recht auf Beteiligung an der Wahl der Unterrichtsmittel;
32
2. Mitbestimmungsrechte:
a) das Recht auf Mitentscheidung bei der Anwendung von Erziehungsmitteln gemäß § 47 Abs. 2,
b) das Recht auf Mitentscheidung bei der Antragstellung auf Ausschluß eines Schülers;
c) das Recht auf Mitentscheidung bei der Festlegung von Unterrichtsmitteln.
Die in Z 1 lit. d und Z 2 genannten Rechte stehen erst ab der 9. Schulstufe zu.
Im Rahmen der Mitgestaltung haben die Schüler gemeinsam jene Aufgaben wahrzunehmen, die über
die Mitarbeit des einzelnen Schülers hinausreichen. Als solche kommen Vorhaben in Betracht, die
der politischen, staatsbürgerlichen und kulturellen Bildung der Schüler im Sinne demokratischer
Grundsätze dienen, ihr soziales Verhalten entwickeln und festigen und ihren Neigungen entspre-
chende Betätigungsmöglichkeiten in der Freizeit bieten.
Veranstaltungen der Schülermitverwaltung (Abs. 3) unterliegen nicht der Aufsichtspflicht des Leh-
rers (des Schulleiters). Die Befugnis der Lehrer (des Schulleiters), an diesen Veranstaltungen teilzu-
nehmen, wird davon nicht berührt.
Die Schulleiter haben die Tätigkeit der Schülervertreter zu unterstützen und zu fördern.
Zur Interessenvertretung (§ 58 Abs. 2) und zur Mitgestaltung des Schullebens (§ 58 Abs. 3) sind an
allen Schulen, ausgenommen die Grundschule der Volksschule sowie die Grundstufen der Sonder-
schule, Schülervertreter zu bestellen. Werden an einer Schule mehrere Schularten geführt, so ist nur
eine Schülervertretung zu bestellen, deren Tätigkeitsbereich sich auf die gesamte Schule erstreckt.
Die Schülervertreter werden im Fall der Verhinderung jeweils von ihrem Stellvertreter vertreten. Die
Wahl der Stellvertreter erfolgt gleichzeitig mit der Wahl der Schülervertreter, wobei für die Schul-
sprecher jeweils zwei Stellvertreter und für die übrigen Schülervertreter jeweils ein Stellvertreter zu
wählen sind. Der Schulsprecher wird von jenem Stellvertreter vertreten, der die höhere Zahl an
Wahlpunkten aufweist. An ganzjährigen Berufsschulen wird der Schulsprecher durch den jeweiligen
Tagessprecher vertreten; die nach dem zweiten Satz an diesen Schulen gewählten Stellvertreter tre-
ten an die Stelle des Schulsprechers nur im Falle dessen Ausscheidens aus dieser Funktion.
Die Interessenvertretung (§ 58 Abs. 2) und die Mitgestaltung des Schullebens (§ 58 Abs. 3) obliegen
1. dem Klassensprecher, soweit sie nur einzelne Klassen betreffen,
2. dem Abteilungssprecher, soweit sie mehrere Klassen einer Abteilung betreffen, und
3. dem Schulsprecher bzw. dem Vertreter der Klassensprecher (Abs. 2 Z 2), soweit sie mehrere Klas-
sen (Abteilungen) betreffen.
33
Angelegenheiten, die nur einzelne Klassen (oder Abteilungen) betreffen, dürfen gegenüber Schulbe-
hörden, Schulleiter, Abteilungsleiter oder Klassenvorstand auch vom Schulsprecher bzw. vom Vertre-
ter der Klassensprecher wahrgenommen werden. Das Recht auf Teilnahme an Lehrerkonferenzen (§
58 Abs. 2 Z 1 lit. d) ist von den Vertretern der Schüler im Schulgemeinschaftsausschuß (§ 64 Abs. 5)
auszuüben.
Die im Abs. 2 genannten Schülervertreter bilden in ihrer Gesamtheit die Versammlung der Schüler-
vertreter. Der Versammlung der Schülervertreter obliegt die Beratung über Angelegenheiten der
Interessenvertretung der Schüler (§ 58 Abs. 2) und der Mitgestaltung des Schullebens (§ 58 Abs. 3),
soweit diese von allgemeiner Bedeutung sind. Ferner dient die Versammlung der Schülervertreter
der Information der Schülervertreter durch den Schulsprecher, den Abteilungssprecher und den Ver-
treter der Klassensprecher. Die Einberufung der Versammlung obliegt dem Schulsprecher (Vertreter
der Klassensprecher). Die Versammlungen dürfen bis zu einem Ausmaß von insgesamt fünf Unter-
richtsstunden je Semester, an Berufsschulen in einem Schuljahr bis zu einem Ausmaß von insgesamt
vier Unterrichtsstunden, während der Unterrichtszeit stattfinden. Darüber hinaus dürfen Versamm-
lungen der Schülervertreter während der Unterrichtszeit nur nach vorheriger Genehmigung der
Schulbehörde abgehalten werden, welche nur erteilt werden darf, wenn die Teilnahme von Schüler-
vertretern an der Versammlung wegen für die Schulfahrt benötigter Verkehrsmittel außerhalb der
Unterrichtszeit unmöglich ist.
Die Schülervertreter (§ 59 Abs. 2) sind von den Schülern in gleicher, unmittelbarer, geheimer und
persönlicher Wahl zu wählen.
Wählbar sind
1. zum Klassensprecher (Jahrgangssprecher) jeder Schüler der betreffenden Klasse (des betreffenden
Jahrganges) ab der 5. Schulstufe,
1a. zum Vertreter der Klassensprecher jeder Klassensprecher der Schule, an allgemeinbildenden hö-
heren Schulen jeder Klassensprecher der Unterstufe,
2. zum Abteilungssprecher jeder Schüler der betreffenden Fachabteilung,
3. zum Tagessprecher jeder Schüler des betreffenden Schultages,
4. zum Schulsprecher jeder Schüler der Schule, an allgemeinbildenden höheren Schulen jedoch nur
Schüler der Oberstufe.
(4) Gleichzeitig mit der Wahl der Schülervertreter hat die Wahl der Stellvertreter der Schülervertreter
(§ 59 Abs. 3) sowie die Wahl der Stellvertreter der Vertreter der Schüler im Schulgemeinschaftsaus-
schuß (§ 64 Abs. 5) zu erfolgen.
Die Wahl der Schülervertreter (§ 59 Abs. 2) sowie die Wahl der Stellvertreter hat unter der Leitung
des Schulleiters oder eines von ihm beauftragten Lehrers möglichst zu einem Termin innerhalb der
ersten fünf Wochen des Schuljahres für die Zeit bis zur nächsten Wahl stattzufinden; an lehrgangs-
34
mäßigen Berufsschulen hat die Wahl der Klassensprecher und deren Stellvertreter innerhalb der ers-
ten Woche eines Lehrganges und die Wahl der Schulsprecher und deren Stellvertreter innerhalb der
ersten zwei Wochen eines Lehrganges stattzufinden. Rechtzeitig vor dem Wahltag hat der Schulleiter
den Wahlberechtigten die Möglichkeit zu geben, die Kandidaten kennenzulernen.
Die Wahl ist mittels zur Verfügung gestellter Stimmzettel von gleicher Beschaffenheit und einheitli-
chem Format durchzuführen.
Zum Schülervertreter ist gewählt, wer auf mehr als der Hälfte der Stimmzettel an erster Stelle ge-
reiht wurde.
Erreicht keiner der Kandidaten die gemäß Abs. 7 erforderliche Mehrheit, so ist eine Stichwahl zwi-
schen jenen beiden Kandidaten durchzuführen, die auf den meisten Stimmzetteln an erster Stelle
gereiht wurden. Wäre danach die Stichwahl zwischen mehr als zwei Kandidaten durchzuführen, ent-
scheidet die Zahl an Wahlpunkten, zwischen welchen beiden Kandidaten die Stichwahl durchzufüh-
ren ist.
Stellvertreter eines Schülervertreters gemäß § 59 Abs. 2 Z 1 bis 4 ist der im ersten Wahlgang mit der
höchsten Zahl an Wahlpunkten (unter Außerachtlassung der Punktezahl des Schülervertreters) ge-
wählte Kandidat. Stellvertreter des Schulsprechers (§ 59 Abs. 2 Z 5) sind die im ersten Wahlgang mit
der höchsten und zweithöchsten Zahl an Wahlpunkten (unter Außerachtlassung der Punktezahl des
Schulsprechers) gewählten Kandidaten.
Bei Ausscheiden eines Klassensprechers oder eines Jahrgangssprechers aus seiner Funktion sind un-
verzüglich Neuwahlen durchzuführen. Auf Vertreter der Klassensprecher, Abteilungssprecher, Tages-
sprecher oder Schulsprecher ist der erste Satz nur anzuwenden, wenn kein Stellvertreter vorhanden
ist. Die Funktion neugewählter Schülervertreter dauert bis zur nächsten gemäß Abs. 5 durchzufüh-
renden Wahl.
Der zuständige Bundesminister hat durch Verordnung die näheren Bestimmungen über die Durch-
führung der Wahl der Schülervertreter zu erlassen.
Schülervertreterstunden (§ 59b)
Der Schulsprecher, in Schulen in welchen ein Abteilungssprecher zu wählen ist, der Abteilungsspre-
cher, hat das Recht, die Schüler einer Klasse innerhalb der Schulliegenschaft zur Beratung und In-
formation über Angelegenheiten, die sie in ihrer Eigenschaft als Schüler betreffen, zu versammeln.
Die Schülervertreter nach Abs. 1 haben eine beabsichtigte Schülervertreterstunde zeitgerecht und
unter Angabe des gewünschten Versammlungsortes, der Anzahl der voraussichtlich teilnehmenden
Schüler sowie der Tagesordnungspunkte beim Schulleiter anzuzeigen.
35
Während der Unterrichtszeit dürfen Schülervertreterstunden im Gesamtausmaß von höchstens drei
Unterrichtsstunden in jedem Semester durchgeführt werden; während dieser Zeit sind die Schüler
der betreffenden Klasse zur Teilnahme an der Schülervertreterstunde verpflichtet. Der Schulleiter
hat die Schülervertreterstunde zu untersagen, wenn die Gewährleistung eines ordnungsgemäßen
Unterrichts nicht gegeben ist und die Sicherheit der Schüler oder sonstiger in der Schule tätiger Per-
sonen gefährdet wäre.
Schülervertreterstunden, die außerhalb der Unterrichtszeit stattfinden unterliegen nicht der Auf-
sichtspflicht des Lehrers.
12. Abschnitt
Erziehungsberechtigte (§ 60)
Unter den Erziehungsberechtigten im Sinne dieses Bundesgesetzes sind die Personen zu verstehen,
denen im Einzelfall nach bürgerlichem Recht das Erziehungsrecht zusteht.
Steht das Erziehungsrecht hinsichtlich eines Schülers mehr als einer Person zu, so ist jeder von ihnen
mit Wirkung auch für den anderen handlungsbefugt.
Die Erziehungsberechtigten haben das Recht und die Pflicht, die Unterrichts- und Erziehungsarbeit
der Schule zu unterstützen. Sie haben das Recht auf Anhörung sowie auf Abgabe von Vorschlägen
und Stellungnahmen. Sie sind verpflichtet, die Schüler mit den erforderlichen Unterrichtsmitteln
auszustatten und auf die gewissenhafte Erfüllung der sich aus dem Schulbesuch ergebenden Pflich-
ten des Schülers hinzuwirken sowie zur Förderung der Schulgemeinschaft (§ 2) beizutragen.
Weiters haben sie die Schüler bei der Befolgung von Anordnungen und Aufträgen im Rahmen der
individuellen Lernbegleitung bestmöglich zu unterstützen und sie selbst betreffende Vereinbarungen,
die gemäß § 19 Abs. 3a im Rahmen des Frühwarnsystems mit ihnen getroffen wurden, zu erfül-
len.(NOST)
Die Erziehungsberechtigten haben die für die Führung der Amtsschriften der Schule erforderlichen
Dokumente vorzulegen und Auskünfte zu geben sowie erhebliche Änderungen dieser Angaben un-
verzüglich der Schule mitzuteilen.
Lehrer und Erziehungsberechtigte haben eine möglichst enge Zusammenarbeit in allen Fragen der
Erziehung und des Unterrichtes der Schüler zu pflegen. Zu diesem Zweck sind Einzelaussprachen (§
19 Abs. 1) und gemeinsame Beratungen zwischen Lehrern und Erziehungsberechtigten über Fragen
der Erziehung, den Leistungsstand, den geeignetsten Bildungsweg (§ 3 Abs. 1 des Schulorganisations-
gesetzes), die Schulgesundheitspflege und den gemeinsamen Unterricht von Kindern ohne und mit
sonderpädagogischem Förderbedarf durchzuführen.
An ganztägigen Schulformen haben auch die Erzieher eine möglichst enge Zusammenarbeit mit den
Erziehungsberechtigten in allen Fragen der Erziehung der zum Betreuungsteil angemeldeten Schüler
zu pflegen. Diesem Zweck können Einzelaussprachen und gemeinsame Beratungen zwischen Erzie-
hern und Erziehungsberechtigten dienen.
Elternvereine (§ 63)
Die Schulleiter haben die Errichtung und die Tätigkeit von Elternvereinen zu fördern, die satzungs-
gemäß allen Erziehungsberechtigten von Schülern der betreffenden Schule zugänglich sind.
Die Organe des Elternvereines können dem Schulleiter und dem Klassenvorstand Vorschläge, Wün-
sche und Beschwerden mitteilen; der Schulleiter hat das Vorbringen des Elternvereines zu prüfen
und mit den Organen des Elternvereines zu besprechen.
Die Rechte gemäß den Abs. 1 und 2 stehen nur zu, wenn an einer Schule nur ein Elternverein errich-
tet werden soll oder besteht und sich dessen Wirkungsbereich nur auf diese Schule bezieht; sie ste-
hen ferner zu, wenn sich der Wirkungsbereich des Elternvereines auf mehrere in einem engen örtli-
chen Zusammenhang stehende Schulen oder der Wirkungsbereich des Elternvereines einer Volks-,
Haupt- oder Sonderschule auch auf eine Polytechnische Schule bezieht.
37
2.10. Lehrer, Schüler und Erziehungsberechtigte
13. Abschnitt
Schulgemeinschaftsausschuss (§ 64)
(1) In den Polytechnischen Schulen, in den Sonderschulen, die nach dem Lehrplan der Polytechni-
schen Schule geführt werden, in den Berufsschulen und in den mittleren und höheren Schulen ist zur
Förderung und Festigung der Schulgemeinschaft (§ 2) ein Schulgemeinschaftsausschuß zu bilden.
(2) Neben den auf Grund anderer gesetzlicher Bestimmungen übertragenen Entscheidungsbefugnis-
sen obliegt dem Schulgemeinschaftsausschuss:
1. die Entscheidung über
die Durchführung von mehrtägigen Schulveranstaltungen (§§ 2 Abs. 4, 3 Abs. 2 und 9 Abs. 1
a)
Schulveranstaltungenverordnung,
b) die Erklärung einer Veranstaltung zu einer schulbezogenen Veranstaltung (§ 13a Abs. 1),
c) die Erstellung von Richtlinien über die Wiederverwendung von Schulbüchern (§ 14 Abs. 7),
d) die Durchführung (einschließlich der Terminfestlegung) von (Eltern)Sprechtagen (§ 19 Abs. 1),
die Durchführung von Wiederholungsprüfungen am Donnerstag und bzw. oder Freitag der letz-
e)
ten Woche des Schuljahres (§ 23 Abs. 1c),
eine Stellungnahme im Rahmen der Anhörung bei der Festlegung von vorgezogenen Teilprüfun-
f)
gen der abschließenden Prüfung (§ 36 Abs. 3),
g) die Hausordnung (§ 44 Abs. 1),
h) die Bewilligung zur Durchführung von Sammlungen (§ 46 Abs. 1),
die Bewilligung der Teilnahme von Schülerinnen und Schülern an Veranstaltungen, die nicht
i)
Schulveranstaltungen oder schulbezogene Veranstaltungen sind (§ 46 Abs. 2),
die Erlassung schulautonomer Lehrplanbestimmungen (§ 6 Abs. 1b und 3 des Schulorganisati-
j)
onsgesetzes),
eine Stellungnahme im Rahmen der Anhörung bei der Bewilligung von Schulversuchen (§ 7 Abs. 6
k)
des Schulorganisationsgesetzes),
eine Stellungnahme im Rahmen der Anhörung bei der Einführung von Modellversuchen an allge-
l)
mein bildenden höheren Schulen (§ 7a Abs. 4 des Schulorganisationsgesetzes),
über Beschlüsse im Rahmen der Mitwirkung bei der Festlegung von Schülerzahlen in Gruppen
m)
oder Klassen (§ 8a Abs. 2 des Schulorganisationsgesetzes),
eine Stellungnahme im Rahmen der Anhörung über die Organisationsform der Polytechnischen
n)
Schule (§ 31 des Schulorganisationsgesetzes),
schulautonome Schulzeitregelungen bzw. die Herstellung des Einvernehmens bei schulautono-
o)
men Schulzeitregelungen (§§ 2, 3, 5, 8, 9 und 10 des Schulzeitgesetzes 1985),
eine Stellungnahme im Rahmen der Anhörung bei der Festlegung von Ferienzeiten an Schulen für
p)
Tourismus (§ 8 Schulzeitverordnung, in der geltenden Fassung),
q) die Durchführung von Veranstaltungen der Schulbahnberatung,
r) die Durchführung von Veranstaltungen betreffend die Schulgesundheitspflege,
s) Kooperationen mit Schulen oder außerschulischen Einrichtungen;
38
2. die Beratung in allen die Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie Erziehungsbe-
rechtigten betreffenden Angelegenheiten der Schule, insbesondere in wichtigen Fragen des Unter-
richts und der Erziehung, der Verwendung von der Schule übertragenen Budgetmitteln und von
Baumaßnahmen im Bereich der Schule.
(3) Dem Schulgemeinschaftsausschuß gehören der Schulleiter und je drei Vertreter der Lehrer, der
Schüler und der Erziehungsberechtigten an. An den Berufsschulen gehören dem Schulgemein-
schaftsausschuß Vertreter der Erziehungsberechtigten nur dann an, wenn dies die Erziehungsberech-
tigten von 20 vH der Schüler oder der Elternverein verlangen; das Verlangen hat für ein Schuljahr
Gültigkeit. Sofern Vertreter der Lehrer, der Schüler oder der Erziehungsberechtigten nicht oder nicht
in der erforderlichen Zahl gewählt werden konnten, gehören dem Schulgemeinschaftsausschuß nur
die tatsächlich gewählten Vertreter der Lehrer, der Schüler und der Erziehungsberechtigten an.
(4) Die Vertreter der Lehrer im Schulgemeinschaftsausschuss sind von der Schulkonferenz aus dem
Kreis der an der betreffenden Schule tätigen Lehrer innerhalb der ersten drei Monate eines jeden
Schuljahres für die Zeit bis zur nächsten Wahl zu wählen. An lehrgangsmäßigen Berufsschulen sind
die Lehrervertreter im September jedes Jahres zu wählen. Die Schulkonferenz kann beschließen, daß
die Wahl der Vertreter der Lehrer für die Dauer von zwei Jahren erfolgt. Bei weniger als vier Lehrern
(wobei der Schulleiter nicht mitzuzählen ist) an einer Schule ist keine Wahl durchzuführen; in diesem
Fall gehören alle Lehrer dem Schulgemeinschaftsausschuß an. Gleichzeitig mit der Wahl der Vertre-
ter der Lehrer sind drei Stellvertreter zu wählen. Die Wahl der Vertreter der Lehrer ist unter der
Leitung des Schulleiters durchzuführen.
(5) Die Vertreter der Schüler im Schulgemeinschaftsausschuß sind der Schulsprecher und seine zwei
Stellvertreter (§ 59 Abs. 2 und 3). Die drei Stellvertreter werden gemäß § 59a Abs. 4 gewählt. Zu
Stellvertretern sind jene Kandidaten gewählt, die die dritt- bis fünfthöchste Zahl an Wahlpunkten
(unter Außerachtlassung der Zahl der Wahlpunkte des Schulsprechers) erhalten haben.
(6) Die Vertreter der Erziehungsberechtigten sind von den Erziehungsberechtigten der Schüler der
betreffenden Schule, bei volljährigen Schülern von deren Eltern, sofern sie im Zeitpunkt der Beendi-
gung der Minderjährigkeit ihrer Kinder erziehungsberechtigt waren, aus deren Kreis innerhalb der
ersten drei Monate, an lehrgangs- und saisonmäßigen Berufsschulen innerhalb der ersten drei Wo-
chen eines jeden Lehrganges, eines jeden Schuljahres für die Zeit bis zur nächsten Wahl zu wählen.
Gleichzeitig mit der Wahl der Vertreter der Erziehungsberechtigten sind drei Stellvertreter zu wählen.
Besteht für die Schule ein Elternverein im Sinne des § 63, so sind die Vertreter der Erziehungsberech-
tigten jedoch von diesem zu entsenden; hiebei dürfen nur Erziehungsberechtigte von Kindern, die die
betreffende Schule besuchen, bzw. bei volljährigen Schülern der betreffenden Schule deren Eltern,
sofern sie im Zeitpunkt der Beendigung der Minderjährigkeit ihrer Kinder erziehungsberechtigt wa-
ren, entsendet werden.
(7) Die Wahl der Vertreter der Lehrer, der Schüler (mit Ausnahme des Schulsprechers und des Ver-
treters der Klassensprecher) und der Erziehungsberechtigten ist nach den Grundsätzen der Verhält-
niswahl durchzuführen. Die Wahl ist geheim. Gewählt ist, wer die höchste Zahl an Wahlpunkten auf
sich vereinigt. Bei gleicher Punktezahl entscheidet das Los. Bei Ungültigkeit der Wahl ist diese unver-
züglich zu wiederholen.
(8) Der Schulleiter hat den Schulgemeinschaftsausschuss einzuberufen, wenn dies ein Drittel der
Mitglieder des Schulgemeinschaftsausschusses unter gleichzeitiger Einbringung eines Antrages auf
Behandlung einer Angelegenheit verlangt; die Frist für die Einberufung beträgt eine Woche, gerech-
net von dem Zeitpunkt, zu dem das Verlangen gestellt wurde. Der Schulleiter hat auch ohne Verlan-
39
gen auf Einberufung den Schulgemeinschaftsausschuss einzuberufen, sofern eine Entscheidung er-
forderlich ist oder eine Beratung zweckmäßig erscheint. Mit jeder Einberufung ist die Tagesordnung
zu übermitteln. Die Einberufung hat spätestens zwei Wochen vor der Sitzung zu erfolgen, sofern
nicht sämtliche Mitglieder einem früheren Termin zustimmen. Jedes Schuljahr haben mindestens
zwei Sitzungen, davon die erste innerhalb von zwei Wochen nach der Bestellung der Lehrer-, Schü-
ler- und Elternvertreter für dieses Schuljahr, stattzufinden; an Berufsschulen hat mindestens eine
Sitzung im Schuljahr stattzufinden.
(10) Jedem Mitglied der im Schulgemeinschaftsausschuß vertretenen Gruppen (Lehrer, Schüler, Er-
ziehungsberechtigte) kommt eine beschließende Stimme zu. Stimmenthaltung ist unzulässig. Eine
Übertragung der Stimme auf eine andere Person ist unzulässig und unwirksam. Der Schulleiter hat
keine beschließende Stimme.
(11) Der Schulgemeinschaftsausschuß ist beschlußfähig, wenn mindestens zwei Drittel der Mitglie-
der mit beschließender Stimme und mindestens je ein Mitglied der im Ausschuß vertretenen Grup-
pen (Lehrer, Schüler, Erziehungsberechtigte) anwesend sind; an lehrgangsmäßigen und saisonmäßi-
gen Berufsschulen ist der Schulgemeinschaftsausschuß bei ordnungsgemäßer Einladung jedenfalls
eine halbe Stunde nach dem ursprünglich vorgesehenen Beginn beschlußfähig. Für einen Beschluß ist
die unbedingte Mehrheit der abgegebenen Stimmen erforderlich. Bei Stimmengleichheit entschei-
det in Fällen, die einer Entscheidung bedürfen, der Schulleiter; in Beratungsangelegenheiten gilt der
Antrag als abgelehnt.
(12) Für die Vorberatung einzelner der im Abs. 2 genannten Angelegenheiten kann der Schulgemein-
schaftsausschuß Unterausschüsse einsetzen. Die Einsetzung eines Unterausschusses unterliegt den
Beschlußerfordernissen des Abs. 11.
(13) An allgemeinbildenden höheren Schulen mit Unter- und Oberstufe ist zu den Sitzungen des
Schulgemeinschaftsausschusses der Vertreter der Klassensprecher (§ 59 Abs. 2 Z 2) mit beratender
Stimme einzuladen. Sofern Tagesordnungspunkte Angelegenheiten betreffen, die die Beteiligung
anderer Personen (zB andere Lehrer, Klassensprecher, Obmann des Elternvereines, Bildungsberater,
Schularzt, Leiter des Schülerheimes, Schulerhalter ua.) zweckmäßig erscheinen läßt, hat der Schullei-
ter diese Personen einzuladen; bis einschließlich zur 8. Schulstufe darf die Einladung eines Klassen-
sprechers nur erfolgen, wenn dies auf Grund der besonderen Verhältnisse, insbesondere der Zeit der
Sitzung, möglich ist. Bei Behandlung von Angelegenheiten der Bildungsberatung ist ein entsprechend
befähigter Lehrer, bei der Behandlung von Angelegenheiten der Schulgesundheitspflege der Schul-
arzt einzuladen. Der Schulleiter hat weiters den pädagogischen Leiter eines Schülerheimes einzula-
den, sofern das Schülerheim überwiegend von Schülern der betreffenden Schule besucht wird und
Angelegenheiten beraten werden, die die Anwesenheit dieses pädagogischen Leiters zweckmäßig
erscheinen lassen. An Privatschulen ist in Angelegenheiten des Abs. 2 Z 1 lit. j bis l jedenfalls der
Schulerhalter einzuladen. Den nach diesem Absatz Eingeladenen kommt nur beratende Stimme zu.
(14) Über den Verlauf der Sitzungen ist eine schriftliche Aufzeichnung zu führen, die den jeweiligen
Mitgliedern zugänglich zu machen ist.
(15) Der Schulgemeinschaftsausschuß kann bei Bedarf eine Geschäftsordnung beschließen. Diese ist
der Schulbehörde zur Kenntnis zu bringen.
40
(16) Der Schulleiter oder die Schulleiterin hat für die Durchführung der Beschlüsse, des Schulgemein-
schaftsausschusses und des Unterausschusses (Abs. 12) zu sorgen; hält er oder sie einen derartigen
Beschluss für rechtswidrig oder aus organisatorischen Gründen nicht durchführbar, hat er oder sie
diesen auszusetzen und die Weisung der zuständigen Schulbehörde einzuholen. Sofern ein Beschluss
in Beratungsangelegenheiten nicht an den Schulleiter oder die Schulleiterin gerichtet ist, hat er oder
sie diesen Beschluss an die zuständige Stelle weiterzuleiten.
(17) Kann der Schulgemeinschaftsausschuss in Fällen, die einer Entscheidung bedürfen, keine Ent-
scheidung treffen, weil die Beschlussfähigkeit nicht gegeben ist, hat der Schulleiter den Schulge-
meinschaftsausschuss unverzüglich zu einer neuerlichen Sitzung einzuladen; der Schulgemein-
schaftsausschuß ist in der neuen Sitzung jedenfalls beschlußfähig, sofern die Einladung ordnungsge-
mäß ergangen und seit dem vorgesehenen Beginn der Sitzung eine halbe Stunde vergangen ist und
zumindest je ein Mitglied der im Ausschuß vertretenen Gruppen anwesend ist.
(18) In den Angelegenheiten des Schulgemeinschaftsausschusses obliegt die Vertretung des Schullei-
ters bei dessen Verhinderung dem Leiterstellvertreter (§ 56 Abs. 6) oder einem vom Schulleiter nam-
haft gemachten Lehrer und die Vertretung des Schulsprechers seinem Stellvertreter. Bei Verhinde-
rung eines sonstigen Mitgliedes des Schulgemeinschaftsausschusses hat das verhinderte Mitglied aus
den Stellvertretern der betreffenden Gruppe seinen Vertreter zu bestellen; sofern das verhinderte
Mitglied seinen Stellvertreter nicht bestimmen kann, hat das älteste nicht verhinderte Mitglied der
betreffenden Gruppe den Vertreter für das verhinderte Mitglied zu bestimmen. Ein Mitglied, das im
Sinne des § 7 AVG befangen ist, gilt als verhindert.
(19) Der zuständige Bundesminister hat durch Verordnung die näheren Bestimmungen über die
Durchführung der Wahl der Mitglieder des Schulgemeinschaftsausschusses zu erlassen.
41
3. Die Leistungsbeurteilung
Im Folgenden werden die wichtigsten Bestimmungen aus dem Schulunterrichtsgesetz (SchUG) und
der Leistungsbeurteilungsverordnung (LBVO) zum Thema Leistungsbeurteilung dargelegt.
Diese Bestimmungen gelten nicht für die Schulen für Berufstätige, die Kollegs und die Vorberei-
tungslehrgänge.
Bestimmungen für die neue Oberstufe(NOST) sind kursiv dargestellt und mit dem Hinweis „ NOST“
versehen.
LehrerInnen sind für die Noten verantwortlich - Sie müssen ihre Beurteilung auf Basis des §14 LBVO,
welcher die einzelnen Beurteilungsstufen von Sehr gut bis Nicht genügend regelt, belegen, begrün-
den und den Adressaten (Schüler, Eltern, Kollegen, Schulleiter, Beamte der Schulaufsicht) einsichtig
machen können.
Allgemeine Bestimmungen
· Der Leistungsfeststellung sind nur die im Lehrplan festgelegten Bildungs- und Lehraufgaben und
jene Lehrstoffe zugrunde zu legen, die bis zum Zeitpunkt der Leistungsfeststellung in der betreffen-
den Klasse behandelt worden sind.
· Die Form muss dem Alter und dem Bildungsstand des Schülers entsprechen.
· Die Leistungsfeststellungen sind möglichst gleichmäßig über den Beurteilungszeitraum zu verteilen
und nur während der Unterrichtszeit durchzuführen.
· An den drei letzten Tagen vor einer Beurteilungskonferenz kann eine Leistungsfeststellung nur mit
Zustimmung des Schulleiters bei Vorliegen wichtiger Gründe erfolgen.
· Es sind nur so viele mündliche und schriftliche Leistungsbeurteilungen durchzuführen, wie für eine
sichere Leistungsfeststellung notwendig sind.
· Es ist verboten vorgetäuschte Leistungen zu beurteilen.
· Die Bekanntgabe der Noten hat bei schriftlichen Arbeiten innerhalb einer Woche, bei mündlichen
Leistungsfeststellungen bis zum Ende der Unterrichtsstunde und bei praktischen Leistungsfeststel-
lungen am nächsten Unterrichtstag zu erfolgen.
42
· Auf Wunsch des Schülers oder seiner Erziehungsberechtigten hat eine Information über den Leis-
tungsstand des Schülers zu erfolgen. Im Sinne des Frühwarnsystems sollte einmal im Semester eine
Information über den Leistungsstand des Schülers erfolgen.
· Unerlaubte Hilfsmittel sind dem Schüler abzunehmen und nach durchgeführter Leistungsfeststel-
lung zurückzugeben.
· Bei der Beurteilung für eine ganze Schulstufe hat der Lehrer alle erbrachten Leistungen zugrunde
zu legen und dem zuletzt erbrachten Leistungsstand das größte Gewicht zuzumessen.
Feststellung der Mitarbeit der Schüler im Unterricht, mündliche Prüfungen, mündliche Übungen
(Referate, Redeübungen), Schularbeiten, schriftliche Überprüfungen (Tests, Diktate), praktische und
graphische Leistungsfeststellungen.
· Die Feststellung der Mitarbeit des Schülers im Unterricht umfasst den Gesamtbereich der Unter-
richtsarbeit in den einzelnen Unterrichtsgegenständen und erfasst: in die Unterrichtsarbeit einge-
bundene mündliche, schriftliche, praktische und graphische Leistungen, Leistungen im Zusam-
menhang mit der Sicherung des Unterrichtsertrages einschließlich der Bearbeitung von Hausübun-
gen, Leistungen bei der Erarbeitung neuer Lehrstoffe, Leistungen im Zusammenhang mit dem Er-
fassen und Verstehen von unterrichtlichen Sachverhalten, Leistungen im Zusammenhang mit der
Fähigkeit, Erarbeitetes richtig einzuordnen und anzuwenden.
· Zusammen mit dem regelmäßigen Schulbesuch gehört die Mitarbeit zu den wichtigsten Pflichten
der Schüler. Beim Ausmaß der Hausübungen hat man auf die Belastbarkeit der Schüler Rücksicht zu
nehmen. In jedem Fall haben die Hausübungen so vorbereitet zu werden, dass sie die Schüler allein
– also ohne die Hilfe anderer – machen können. Hausübungen, die an Samstagen, Sonn- und Feier-
tagen oder während der Ferien gemacht werden müssten, dürfen nicht aufgetragen werden. (vgl.
SchUG §17(2))
43
Mündliche Übung (Referate) (§6 LBVO)
· Sind im Lehrplan vorgesehene schriftliche Arbeiten zum Zwecke der Leistungsfeststellung in der
Dauer von einer Unterrichtsstunde, sofern im Lehrplan nicht anders bestimmt ist.
· Die Einbeziehung praktischer oder graphischer Arbeitsformen ist gemäß zulässig.
· Anzahl der Schularbeiten siehe Lehrplan.
· Arbeitsform siehe Lehrplan.
· Die zu prüfenden Stoffgebiete sind den Schülern mindestens eine Woche vor der Schularbeit be-
kanntzugeben.
· Es sind mindestens zwei Aufgaben mit voneinander unabhängigen Lösungen zu stellen.
· Termine sind bis zur 4. Woche im 1. Semester und bis zur 2. Woche im 2. Semester festzulegen.
· Eine Änderung des festgelegten Termins darf nur mit Zustimmung des Schulleiters erfolgen.
· Ein Schüler, der in einem Unterrichtsgegenstand mehr als die Hälfte der Schularbeiten im Semester
versäumt hat, hat eine Schularbeit nachzuholen.
· Wenn die Leistungen bei der Schularbeit von mehr als der Hälfte der Schüler mit „Nicht genü-
gend“ zu beurteilen sind, so ist die Schularbeit mit neuer Aufgabenstellung aus demselben Lehr-
stoffgebiet einmal zu wiederholen. Die bessere Schularbeitsnote zählt.
· Die Wiederholung der Schularbeit ist innerhalb von zwei Wochen nach Rückgabe der Schularbeit
durchzuführen. Der Wiederholungstermin ist bei der Rückgabe der Schularbeit sofort bekanntzuge-
ben.
· Schularbeiten sind innerhalb einer Woche korrigiert und beurteilt zurückzugeben.
· Nach dem Ende des Schuljahres sind die Schularbeiten ein Jahr an der Schule aufzubewahren.
44
Praktische Leistungsfeststellung (§9 LBVO)
Wenn sich eine sichere Beurteilung für die ganze Schulstufe nicht treffen lässt, hat der Lehrer eine
Feststellungsprüfung durchzuführen, von der der Schüler zwei Wochen vorher zu verständigen ist
(§20(2) SchUG). Feststellungsprüfungen (§21 LBVO) bestehen nach Maßgabe des Lehrplans aus
a) einer schriftlichen (wie Schularbeit) und einer mündlichen Prüfung,
b) aus einer schriftlichen Prüfung allein
c) aus einer mündlichen Prüfung allein
d) aus einer praktischen Prüfung allein
e) aus einer praktischen und mündlichen Prüfung.
Wenn ein Schüler ohne eigenes Verschulden so viel vom Unterricht versäumt, dass die erfolgreiche
Ablegung der Prüfung (Feststellungsprüfung) nicht zu erwarten ist, ist sie ihm vom Schulleiter auf
mindestens acht, höchstens zwölf Wochen zu stunden (=Nachtragsprüfung). Hat der Schüler die
Nachtragsprüfung nicht bestanden, ist er auf Antrag innerhalb von zwei Wochen zu einer Wiederho-
lung der Nachtragsprüfung zuzulassen; der Antrag ist spätestens am dritten Tag nach Ablegung die-
ser Prüfung zu stellen.
Wenn ein Schüler an einer berufsbildenden mittleren oder höheren Schule im praktischen Unterricht
oder an einer Anstalt der Lehrerbildung und der Erzieherbildung in Kindergarten-, Hort- oder
Heimpraxis oder Leibeserziehung mehr als das Achtfache der wöchentlichen Stundenzahl eines
Pflichtgegenstandes in einem Unterrichtsjahr ohne eigenes Verschulden versäumt, ist ihm Gelegen-
heit zu geben, die in diesem Pflichtgegenstand geforderten Kenntnisse und Fertigkeiten durch eine
Prüfung (=Feststellungsprüfung) nachzuweisen, sofern er die Versäumnisse durch eine facheinschlä-
gige praktische Tätigkeit nachgeholt hat. Ist das Nachholen dieser praktischen Tätigkeit während des
Unterrichtsjahres nicht möglich, so hat dies in Form einer vierwöchigen facheinschlägigen Ferialpra-
xis zu erfolgen; in diesem Fall kann die Prüfung zu Beginn des folgenden Schuljahres abgelegt wer-
den. Bei schuldhaftem Versäumnis des Unterrichtes im genannten Ausmaß oder bei Nichtablegen der
Prüfung ist der Schüler in diesem Pflichtgegenstand für die betreffende Schulstufe nicht zu beurtei-
len. (§20(4) SchUG)
Wenn die Leistungen des Schülers auf Grund der bisher erbrachten Leistungen in einem Pflichtge-
genstand zum Ende des 1. oder des 2. Semesters mit „Nicht genügend“ zu beurteilen wären, ist dies
den Erziehungsberechtigten unverzüglich mitzuteilen und dem Schüler sowie den Erziehungsberech-
tigten vom Klassenvorstand oder vom unterrichtenden Lehrer Gelegenheit zu einem beratenden
Gespräch zu geben. Dabei sind insbesondere Fördermaßnahmen zur Vermeidung dieser negativen
Beurteilung zu erarbeiten und zu beraten
45
Durchführung von Feststellungs- und Nachtragsprüfungen (§21 LBVO)
(1) Feststellungs- und Nachtragsprüfungen bestehen nach Maßgabe des Lehrplanes
a) aus einer schriftlichen und einer mündlichen Teilprüfung oder
b) aus einer schriftlichen Teilprüfung allein oder
c) aus einer mündlichen Teilprüfung allein oder
d) aus einer praktischen Teilprüfung allein oder
e) aus einer praktischen und einer mündlichen Teilprüfung.
(2) Die schriftliche Teilprüfung ist eine Schularbeit, die mündliche Teilprüfung eine mündliche Prü-
fung, die praktische Teilprüfung eine praktische Leistungsfeststellung im Sinne dieser Verordnung.
Die Bestimmungen über Schularbeiten, mündliche Prüfungen und praktische Leistungsfeststellungen
sind auf die Teilprüfungen einer Feststellungs- oder Nachtragsprüfung insoweit anzuwenden, als im
Folgenden nicht anderes bestimmt wird.
(3) Besteht eine Feststellungs- oder Nachtragsprüfung aus einer schriftlichen bzw. praktischen Teil-
prüfung und einer mündlichen Teilprüfung, so ist die schriftliche bzw. praktische Teilprüfung am
Vormittag, die mündliche Teilprüfung frühestens eine Stunde nach dem Ende der schriftlichen bzw.
praktischen Teilprüfung abzulegen.
(4) Die Dauer einer schriftlichen Teilprüfung hat 50 Minuten, in Unterrichtsgegenständen, in denen
für die betroffene Schulstufe mindestens eine zwei- oder mehrstündige Schularbeit lehrplanmäßig
vorgesehen ist, jedoch 100 Minuten zu betragen. Die Dauer einer mündlichen Teilprüfung hat in den
allgemeinbildenden Pflichtschulen und in den berufsbildenden Pflichtschulen höchstens 15 Minuten,
ansonsten 15 bis 30 Minuten zu betragen. Die Dauer einer praktischen Teilprüfung hat in den allge-
meinbildenden Schulen 30 bis 50 Minuten zu betragen; bei den übrigen Schulen ist die für die Ge-
winnung der erforderlichen Beurteilungsgrundlage notwendige Zeit zur Verfügung zu stellen.
(5) Die Uhrzeit des Beginnes jeder Teilprüfung ist dem Schüler spätestens eine Woche vor dem Tag
der Feststellungs- bzw. Nachtragsprüfung nachweislich bekanntzugeben. Der tatsächliche Beginn der
Prüfung darf nicht später als 60 Minuten nach dem bekanntgegebenen Beginn erfolgen.
(6) Am Tage einer Feststellungs- oder Nachtragsprüfung ist der Schüler von allen übrigen Leistungs-
feststellungen befreit. An einem Tag darf eine Feststellungs- oder Nachtragsprüfung nur in einem
Unterrichtsgegenstand, in den Berufsschulen in zwei Unterrichtsgegenständen abgelegt werden.
(7) Die im Laufe des betreffenden Unterrichtsjahres beurteilten Leistungen sind in die nunmehr fest-
zusetzende Beurteilung der Feststellungs- und Nachtragsprüfung einzubeziehen.
(8) Auf die Beurteilung einer Feststellungs- oder Nachtragsprüfung findet § 14 Anwendung.
(9) Einem Schüler, der am Antreten zu einer Feststellungs- oder Nachtragsprüfung gerechtfertigter-
weise gehindert ist, ist unverzüglich nach Wegfall des Hinderungsgrundes ein neuer Termin zu set-
zen. Der neue Termin darf nicht nach dem auf das zu beurteilende Unterrichtsjahr folgenden 30 No-
vember, in lehrgangsmäßigen und saisonmäßigen Berufsschulen nicht nach der ersten Unterrichts-
woche der nächsten Schulstufe liegen.
(10) Fällt der Prüfungstermin in das folgende Unterrichtsjahr, so ist der Schüler bis zu diesem Termin
zur Teilnahme am Unterricht der Schulstufe berechtigt, die er bei positivem Prüfungsergebnis besu-
46
chen dürfte. Für das neue Unterrichtsjahr erhaltene Leistungsbeurteilungen haben auf die Leistungs-
beurteilung für das vorangegangene Unterrichtsjahr keine Auswirkung.
(11) Die Wiederholung einer Feststellungsprüfung ist nicht zulässig. Auf Antrag des Schülers ist dieser
zu einer einmaligen Wiederholung der Nachtragsprüfung innerhalb von zwei Wochen zuzulassen; die
Abs. 1 bis 9 finden Anwendung.
NOST
(12) Abs. 1 bis 11 gelten für die 10. bis 13. Schulstufe von zumindest dreijährigen mittleren und höhe-
ren Schulen mit der Maßgabe, dass
1. in Abs. 4 und 10 unter „Schulstufe“ ein Semester zu verstehen ist,
2. in Abs. 7 und 10 unter „Unterrichtsjahr“ ein Semester zu verstehen ist und
3. abweichend von Abs. 9 zweiter Satz der neue Termin
a) im Fall eines zu beurteilenden Wintersemesters nicht nach dem darauffolgenden
31. Mai und
b) im Fall eines zu beurteilenden Sommersemesters nicht nach dem darauffolgenden
30. November
liegen darf.
(2) Die schriftliche Teilprüfung ist eine Schularbeit, die mündliche Teilprüfung eine mündliche Prü-
fung, die praktische Teilprüfung eine praktische Leistungsfeststellung im Sinne dieser Verordnung.
Die Bestimmungen über Schularbeiten, mündliche Prüfungen und praktische Leistungsfeststellungen
sind auf die Teilprüfungen einer Wiederholungsprüfung insoweit anzuwenden, als im Folgenden
nicht anderes bestimmt wird.
(3) Besteht eine Wiederholungsprüfung aus einer schriftlichen bzw. praktischen Teilprüfung und ei-
ner mündlichen Teilprüfung, so ist die schriftliche bzw. praktische Teilprüfung am Vormittag, die
mündliche Teilprüfung frühestens eine Stunde nach dem Ende der schriftlichen bzw. praktischen
Teilprüfung, spätestens am folgenden Tag abzulegen.
47
dd) aus einer praktischen Teilprüfung in Unterrichtsgegenständen mit überwiegend prak-
tischer Tätigkeit gemäß § 9 Abs. 2, sofern die Abhaltung einer mündlichen Prüfung gemäß § 5 Abs. 11
unzulässig ist,
ee) aus einer mündlichen Teilprüfung in allen übrigen Unterrichtsgegenständen.
(6) Die Dauer einer schriftlichen Teilprüfung hat 50 Minuten, in Unterrichtsgegenständen, in denen
für die betroffene Schulstufe mindestens eine zwei- oder mehrstündige Schularbeit lehrplanmäßig
vorgesehen ist, jedoch 100 Minuten zu betragen. Die Dauer einer mündlichen Teilprüfung hat 15 bis
30 Minuten zu betragen. Die Dauer einer praktischen Teilprüfung hat in den allgemeinbildenden
Schulen 30 bis 50 Minuten zu betragen. Bei den übrigen Schulen ist für die praktische Teilprüfung die
für die Gewinnung der erforderlichen Beurteilungsgrundlage notwendige Zeit zur Verfügung zu stel-
len.
(7) Die Uhrzeit des Beginnes jeder Teilprüfung ist den Schülern spätestens zwei Tage vor dem Tag der
Wiederholungsprüfung nachweislich bekanntzugeben. Der tatsächliche Beginn der Prüfung darf nicht
später als 60 Minuten nach dem bekanntgegebenen Termin erfolgen.
(8) Am Tage einer Wiederholungsprüfung ist der Schüler von allen übrigen Leistungsfeststellungen
befreit. An einem Tag darf eine Wiederholungsprüfung nur in einem Unterrichtsgegenstand, in den
Berufsschulen in zwei Unterrichtsgegenständen abgelegt werden.
(9) Auf die Beurteilung der Wiederholungsprüfung findet § 14 Anwendung; in die neu festzusetzende
Jahresbeurteilung ist jedoch die bisherige Jahresbeurteilung mit „Nicht genügend“ soweit einzube-
ziehen, daß sie die Entscheidung, daß die Wiederholungsprüfung positiv abgelegt wurde, nicht beein-
trächtigt, daß jedoch die neu festzusetzende Jahresbeurteilung andererseits höchstens mit „Befriedi-
gend“ festgelegt werden kann.
(11) Fällt der Prüfungstermin in das auf das zu beurteilende Unterrichtsjahr folgende Unterrichtsjahr,
so ist der Schüler bis zu diesem Termin zur Teilnahme am Unterricht der Schulstufe berechtigt, die er
bei positivem Prüfungsergebnis besuchen dürfte. Für das neue Unterrichtsjahr erhaltene Leistungs-
beurteilungen haben für das vorangegangene Unterrichtsjahr keine Auswirkung.
(12) Die Wiederholungsprüfungen haben sich auf den Lehrstoff des betreffenden Unterrichtsgegen-
standes auf der ganzen Schulstufe zu beziehen.
48
Durchführung von Semesterprüfungen – NOST (§ 23 LBVO)
(1) Semesterprüfungen gemäß § 23a des Schulunterrichtsgesetzes sind auf Antrag des Schülers oder
der Schülerin durchzuführen. Sie haben grundsätzlich während des Unterrichts oder, wenn es dem
Prüfer oder der Prüferin in Hinblick auf die Unterrichtsarbeit oder den Prüfungsablauf zweckmäßig
erscheint, auch außerhalb des Unterrichts stattzufinden. Die Prüfungstermine sind auf Antrag des
Schülers oder der Schülerin vom Prüfer oder von der Prüferin anzuberaumen.
(2) Semesterprüfungen über noch nicht besuchte Unterrichtsgegenstände gemäß § 23b des Schulun-
terrichtsgesetzes sind auf Antrag des Schülers oder der Schülerin durchzuführen. Der Antrag hat einen
Terminvorschlag zu enthalten und ist mindestens vier Wochen vor dem vorgeschlagenen Prüfungs-
termin beim Schulleiter oder bei der Schulleiterin (bei Abteilungsgliederung an berufsbildenden Schu-
len beim Abteilungsvorstand oder bei der Abteilungsvorständin) einzubringen.
(3) An einem Tag dürfen für einen Schüler oder eine Schülerin höchstens zwei Semesterprüfungen
durchgeführt werden. Die Uhrzeit des Beginns jeder Teilprüfung ist dem Schüler oder der Schülerin
vom Prüfer oder von der Prüferin spätestens eine Woche vor dem Tag der Semesterprüfung (Teilprü-
fung) nachweislich bekannt zu geben.
49
50
4. Schulrecht – Schulordnungsverordnung,
Schulzeitgesetz, Schulorganisationsgesetz
4.1. Schulordnungsverordnung
§ 1. (1) Die Schüler haben durch ihr Verhalten und ihre Mitarbeit im Unterricht in der Schule und bei
Schulveranstaltungen die Unterrichtsarbeit zu fördern.
(2) Die Schüler haben sich in der Gemeinschaft der Klasse und der Schule hilfsbereit, verständnisvoll
und höflich zu verhalten.
§ 2. (1) Die Schüler haben sich vor Beginn des Unterrichtes sowie vor Beginn von Schulveranstaltun-
gen und schulbezogenen Veranstaltungen, an denen teilzunehmen sie verpflichtet sind, am Unter-
richtsort bzw. am sonst festgelegten Treffpunkt einzufinden. Die Beaufsichtigung der Schüler beginnt
15 Minuten vor Beginn des Unterrichtes, der Schulveranstaltung bzw. der schulbezogenen Veranstal-
tung. Die Beaufsichtigung der Schüler ab der 7. Schulstufe darf entfallen, wenn dies im Hinblick auf
die Gestaltung des Unterrichtes, von Schulveranstaltungen (§ 13 SchUG), von schulbezogenen Veran-
staltungen (§ 13a SchUG) und der individuellen Berufs(bildungs)orientierung (§ 13b SchUG) zweck-
mäßig ist und weiters im Hinblick auf die körperliche und geistige Reife der Schüler entbehrlich ist.
Die Beaufsichtigung der Schüler ab der 9. Schulstufe darf entfallen, wenn sie im Hinblick auf die
körperliche und geistige Reife entbehrlich ist.
51
(4) Während des Vormittags- bzw. Nachmittagsunterrichts (einschließlich der Pausen) darf der
Schüler das Schulgebäude oder einen anderen Unterrichtsort nur mit Genehmigung des aufsichts-
führenden Lehrers oder des Schulleiters, soweit die Hausordnung nicht anderes bestimmt, verlas-
sen. Dies gilt sinngemäß für Schulveranstaltungen und schulbezogene Veranstaltungen. Hiedurch
werden Vorschriften über das Fernbleiben von der Schule nicht berührt.
(5) Nach Beendigung des Unterrichtes hat der Schüler die Schulliegenschaft (den Unterrichtsort)
unverzüglich zu verlassen, sofern nicht ein weiterer Aufenthalt bewilligt wurde.
(6) Inwieweit die Schüler früher als 15 Minuten vor Beginn des Unterrichtes, einer Schulveranstaltung
oder einer schulbezogenen Veranstaltung, zwischen dem Vormittags- und Nachmittagsunterricht
sowie nach Beendigung des Unterrichtes, der Schulveranstaltung oder der schulbezogenen Veran-
staltung im Schulgebäude anwesend sein dürfen, bestimmt die Hausordnung. Dabei ist festzulegen,
ob eine Beaufsichtigung der Schüler seitens der Schule (allenfalls auch unter Anwendung des § 44a
des Schulunterrichtsgesetzes) erfolgt und dass diese Beaufsichtigung ab der 7. Schulstufe entfallen
kann, wenn sie im Hinblick auf die konkrete Situation sowie die körperliche und geistige Reife ent-
behrlich ist.
§ 3. (1) Bei verspätetem Eintreffen zum Unterricht, zu einer Schulveranstaltung und einer schulbezo-
genen Veranstaltung hat der Schüler dem Lehrer den Grund seiner Verspätung anzugeben.
(2) Auf das Fernbleiben von der Schule finden Anwendung:
für der allgemeinen Schulpflicht unterliegende Schüler § 9 des Schulpflichtgesetzes 1985, BGBl.
1.
Nr. 76,
für der Berufsschulpflicht unterliegende Schüler § 22 Abs. 3 in Verbindung mit § 9 sowie § 23
2.
des Schulpflichtgesetzes 1985,
3. im übrigen § 45 des Schulunterrichtsgesetzes
(3) Das verspätete Eintreffen des Schülers zum Unterricht, zu Schulveranstaltungen und schulbezo-
genen Veranstaltungen, das vorzeitige Verlassen sowie das Fernbleiben von der Schule sind im Klas-
senbuch zu vermerken. Beim Fernbleiben von der Schule ist auch der Rechtfertigungsgrund anzu-
führen.
§ 4. (1) Die Schüler haben am Unterricht, an den Schulveranstaltungen und den schulbezogenen Ver-
anstaltungen in einer den jeweiligen Erfordernissen entsprechenden Kleidung teilzunehmen.
(2) Die Schüler haben die notwendigen Unterrichtsmittel mitzubringen und in einem dem Unter-
richtszweck entsprechenden Zustand zu erhalten.
(3) Die Schüler haben sämtliche Einrichtungen und Anlagen der Schule einschließlich der zur Verfü-
gung gestellten Arbeitsmittel schonend zu behandeln.
(4) Gegenstände, die die Sicherheit gefährden oder den Schulbetrieb stören, dürfen vom Schüler
nicht mitgebracht werden. Derartige Gegenstände sind dem Lehrer auf Verlangen zu übergeben.
Abgenommene Gegenstände sind nach Beendigung des Unterrichtes bzw. der Schulveranstaltung
oder der schulbezogenen Veranstaltung dem Schüler zurückzugeben, sofern es sich nicht um sicher-
heitsgefährdende Gegenstände handelt. Sicherheitsgefährdende Gegenstände dürfen nur dem Er-
ziehungsberechtigten - sofern der Schüler eigenberechtigt ist, diesem - ausgefolgt werden, wenn
deren Besitz nicht sonstigen Rechtsvorschriften widerspricht.
§ 5. Die Schüler sind vor dem Gebrauch von Maschinen und Geräten, die eine Gefährdung verursa-
chen können, auf die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen aufmerksam zu machen. Verletzt ein
Schüler die Sicherheitsvorschriften, ist er nachweisbar zu ermahnen und ihm der Ausschluß von der
weiteren Teilnahme an diesem Unterricht am betreffenden Tage anzudrohen. Bei weiterem Verstoß
52
gegen die Sicherheitsvorschriften ist er von der weiteren Teilnahme an diesem Unterricht am betref-
fenden Tage auszuschließen. Der dadurch versäumte Unterricht ist wie ein Unterricht zu behandeln,
dem der Schüler unentschuldigt fernbleibt.
§ 6. (1) Schüler, Lehrer, sonstige Bedienstete der Schule sowie Personen, die gemäß § 44a des Schul-
unterrichtsgesetzes mit der Beaufsichtigung von Schülern betraut sind, sind verpflichtet, besondere
Ereignisse, die die Sicherheit gefährden, unverzüglich dem Schulleiter zu melden.
(2) In der Schule sind jene Maßnahmen festzulegen, die erforderlich sind, um im Katastrophenfall
eine Gefährdung der Schüler möglichst zu verhindern. Entsprechende Übungen für den Ernstfall sind
jährlich mindestens einmal durchzuführen.
§ 7. Die Erziehungsberechtigten haben den Schulleiter im Falle einer Erkrankung des Schülers oder
eines Hausangehörigen des Schülers an einer anzeigepflichtigen Krankheit unverzüglich hievon zu
verständigen oder verständigen zu lassen. Diese Verpflichtung trifft den Schüler, sofern er eigenbe-
rechtigt ist.
§ 8. (1) Im Rahmen des § 47 Abs. 1 des Schulunterrichtsgesetzes sind folgende Erziehungsmittel an-
zuwenden:
a) bei positivem Verhalten des Schülers:
Ermutigung,
Anerkennung,
Lob,
Dank;
b) bei einem Fehlverhalten des Schülers:
Aufforderung,
Zurechtweisung,
Erteilung von Aufträgen zur nachträglichen Erfüllung versäumter
Pflichten,
beratendes bzw. belehrendes Gespräch mit dem Schüler,
beratendes bzw. belehrendes Gespräch unter Beiziehung der Erziehungsberechtigten,
Verwarnung.
Die genannten Erziehungsmittel können vom Lehrer, vom Klassenvorstand und vom Schulleiter, in
besonderen Fällen auch von der Schulbehörde, angewendet werden.
(2) Erziehungsmaßnahmen sollen möglichst unmittelbar erfolgen und in einem sinnvollen Bezug zum
Verhalten des Schülers stehen. Sie sollen dem Schüler einsichtig sein und eine die Erziehung des
Schülers fördernde Wirkung haben.
§ 9. (1) Der Genuß alkoholischer Getränke ist den Schülern in der Schule, an sonstigen Unterrichtsor-
ten und bei Schulveranstaltungen sowie schulbezogenen Veranstaltungen untersagt.
(2) Das Rauchen ist den Schülern in der Schule, an sonstigen Unterrichtsorten und bei Schulveran-
staltungen sowie schulbezogenen Veranstaltungen untersagt. Soweit jugendschutzgesetzliche Best-
immungen und das Tabakgesetz, BGBl. Nr. 431/1995, in seiner jeweils geltenden Fassung nicht ent-
gegenstehen und es sich nicht um allgemeinbildende Pflichtschulen handelt, kann die Hausordnung
das Rauchen den Schülern in genau zu bestimmenden Teilen der Schulliegenschaft gestatten. Die
53
Raucherlaubnis kann sich auch auf Schulveranstaltungen und schulbezogene Veranstaltungen bezie-
hen, nicht jedoch auf Räume, in denen Schüler untergebracht sind.
§ 10. Die Erziehungsberechtigten haben jede Änderung ihrer Wohnadresse, gegebenenfalls der
eigenen Wohnadresse des Schülers, einen Übergang des Erziehungsrechtes an andere Personen
sowie sonstige Veränderungen, die den Schüler betreffen und für die Schule bedeutsam sind, unver-
züglich zu melden. Sofern der Schüler eigenberechtigt ist, trifft ihn die Meldepflicht hinsichtlich der
Änderung seiner Wohnadresse und der wesentlichen seine Person betreffenden Angaben.
4.2. Schulzeitgesetz
Schuljahr (§ 2)
(1) Das Schuljahr beginnt in den Bundesländern Burgenland, Niederösterreich und Wien am ersten
Montag, in den Bundesländern Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol und Vorarlberg
am zweiten Montag im September und dauert bis zum Beginn des nächsten Schuljahres.
(2) Das Schuljahr besteht aus dem Unterrichtsjahr (Z 1) und den Hauptferien (Z 2).
a) das erste Semester, welches mit dem Schuljahr beginnt und mit dem Anfang der Semesterferien
endet;
b) die Semesterferien in der Dauer einer Woche, welche in den Bundesländern Niederösterreich und
Wien am ersten Montag im Februar, in den Bundesländern Burgenland, Kärnten, Salzburg, Tirol und
Vorarlberg am zweiten Montag im Februar und in den Bundesländern Oberösterreich und Steiermark
am dritten Montag im Februar beginnen;
c) das zweite Semester, welches an dem den Semesterferien folgenden Montag beginnt und mit dem
Beginn der Hauptferien endet; für die letzte Stufe von Schulen, in welchen Reife-, Diplom-, Befähi-
gungs- oder Abschlußprüfungen vorgesehen sind, endet das zweite Semester mit dem Tag vor dem
Beginn der Klausurprüfung.
2. Die Hauptferien beginnen in den Bundesländern Burgenland, Niederösterreich und Wien an dem
Samstag, der frühestens auf den 28. Juni und spätestens auf den 4. Juli fällt, in den Bundesländern
Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol und Vorarlberg an dem Samstag, der frühestens
auf den 5. Juli und spätestens auf den 11. Juli fällt; sie enden mit dem Beginn des nächsten Schuljah-
res.
(2a) Abweichend von Abs. 2 Z 1 lit. b kann der zuständige Bundesminister, wenn der Landesschulrat
und das Land aus fremdenverkehrspolitischen Gründen gleichlautende Anträge stellen, durch Ver-
ordnung den Beginn der Semesterferien um eine Woche verlegen, sofern verkehrspolitische Gründe
oder überregionale Interessen nicht entgegenstehen. Eine solche Verordnung ist vor Beginn des Ka-
lenderjahres zu erlassen, das den Semesterferien vorangeht.
(3) Alle Tage des Unterrichtsjahres, die nicht nach den folgenden Bestimmungen schulfrei sind, sind
Schultage.
54
(4) Schulfrei sind die folgenden Tage des Unterrichtsjahres:
die Samstage (ausgenommen in der Oberstufe der allgemein bildenden höheren Schule, in den be-
rufsbildenden mittleren und höheren Schulen sowie in den höheren Anstalten der Lehrer- und Er-
zieherbildung);
die Sonntage und gesetzlichen Feiertage, der Allerseelentag, in jedem Bundesland der Festtag des
Landespatrons sowie der Landesfeiertag, wenn ein solcher in dem betreffenden Bundesland arbeits-
frei begangen wird;
die Tage vom 24. Dezember bis einschließlich 6. Jänner (Weihnachtsferien); der 23. Dezember, so-
fern er auf einen Montag fällt; überdies können der 23. Dezember sowie der 7. Jänner, wenn es für
einzelne Schulen aus Gründen der Ab- oder Anreise der Schüler zweckmäßig ist, von der Schulbehör-
de durch Verordnung schulfrei erklärt werden;
der einem gemäß Z 1 oder 2 schulfreien Freitag unmittelbar folgende Samstag;
die Tage vom Montag bis einschließlich Samstag der Semesterferien (Abs. 2);
die Tage vom Samstag vor dem Palmsonntag bis einschließlich Dienstag nach Ostern (Osterferien);
die Tage vom Samstag vor bis einschließlich Dienstag nach Pfingsten (Pfingstferien).
(5) Aus Anlässen des schulischen oder sonstigen öffentlichen Lebens kann das Schulforum bzw. der
Schulgemeinschaftsausschuss höchstens fünf Tage in jedem Unterrichtsjahr schulfrei erklären. Bei
der Beschlussfassung in den genannten Gremien haben der Schulleiter oder die Schulleiterin
Stimmrecht. Ferner kann die zuständige Schulbehörde in besonderen Fällen des schulischen oder
sonstigen öffentlichen Lebens einen weiteren Tag durch Verordnung schulfrei erklären. Für nicht an
einem Schulcluster beteiligte öffentliche Praxisschulen sowie jene mit Unter- und Oberstufe geführ-
ten allgemein bildenden höheren Schulen, an denen für alle Klassen und Schulstufen der Samstag
schulfrei ist, hat die zuständige Schulbehörde zwei zwischen unterrichtsfreie Tage fallende Schultage
in jedem Unterrichtsjahr durch Verordnung schulfrei zu erklären. Diese schulfrei erklärten Tage ver-
mindern die im ersten Satz für die Schulfreierklärung vorgesehenen Tage. Verordnungen gemäß dem
vierten Satz sind bis spätestens 30. September des vorangehenden Schuljahres zu erlassen.
(6) Wenn die für die Durchführung von kommissionellen Prüfungen notwendige Anzahl von aufei-
nanderfolgenden Schultagen in der in Betracht kommenden Zeit des Unterrichtsjahres nicht zur Ver-
fügung steht oder die Durchführung solcher Prüfungen den Unterrichtsbetrieb wesentlich erschwert,
können diese Prüfungen auch an sonst schulfreien Tagen - ausgenommen die in Abs. 4 Z 2 genannten
Tage, der 24. und der 31. Dezember und die letzten drei Tage der Karwoche abgehalten werden.
(7) Bei Unbenützbarkeit des Schulgebäudes, in Katastrophenfällen und aus sonstigen zwingenden
oder aus im öffentlichen Interesse gelegenen Gründen kann die Schulbehörde höchstens drei Tage
oder der zuständige Bundesminister die unumgänglich notwendige Zeit durch Verordnung schulfrei
erklären. Hiebei ist zu verordnen, daß die über sechs hinausgehenden schulfreien Tage durch Verrin-
gerung der in den Abs. 2, 4, 5 und 8 vorgesehenen schulfreien Tage - ausgenommen die im Abs. 4 Z 1
genannten Tage, der 24. und 31. Dezember und die letzten drei Tage der Karwoche - einzubringen
sind, wobei die ersten sechs Tage in die Einbringung einbezogen werden können; die Hauptferien
dürfen jedoch zu diesem Zweck um nicht mehr als zwei Wochen verkürzt werden. Ist die Zahl der
schulfrei erklärten Tage sechs oder weniger, so kann die nach dem ersten Satz dieses Absatzes zu-
ständige Behörde eine derartige Verfügung treffen.
(8) An Schulen, an denen der Samstag schulfrei ist, kann der Schulleiter oder die Schulleiterin auf
Grund besonderer regionaler oder schulischer Erfordernisse den Samstag für die gesamte Schule,
einzelne Schulstufen oder einzelne Klassen zum Schultag erklären. An Schulen, an denen der Sams-
tag ein Schultag ist, kann der Schulleiter oder die Schulleiterin auf Grund regionaler Erfordernisse den
Samstag für die gesamte Schule, einzelne Schulstufen oder einzelne Klassen schulfrei erklären. Diese
55
Entscheidungen bedürfen des Einvernehmens mit dem Klassen- oder Schulforum bzw. dem Schulge-
meinschaftsausschuss.
Schultag (§ 3)
(1) Die durch den Lehrplan bestimmte Gesamtwochenstundenzahl ist vom Schulleiter möglichst
gleichmäßig auf die einzelnen Tage der Woche aufzuteilen, wobei in den Lehrplänen unter Bedacht-
nahme auf die Art des Unterrichtsgegenstandes pädagogisch zweckmäßige Blockungen und darüber
hinausgehend schulautonome Gestaltungsmöglichkeiten vorzusehen sind. Die Zahl der Unterrichts-
stunden an einem Schultag darf einschließlich der Freigegenstände für Schüler der 5. bis 8. Schulstu-
fe höchstens acht, für Schüler ab der 9. Schulstufe höchstens zehn betragen.
(2) Der Unterricht darf in der Regel nicht vor 8.00 Uhr beginnen. Eine Vorverlegung des Unterrichts-
beginnes auf frühestens 7.00 Uhr durch das Schulforum bzw. den Schulgemeinschaftsausschuss ist
zulässig, wenn dies mit Rücksicht auf Fahrschüler oder aus anderen wichtigen Gründen, die durch die
Stundenplangestaltung nicht beseitigt werden können, notwendig ist. Bei der Beschlussfassung in
den genannten Gremien hat der Schulleiter oder die Schulleiterin Stimmrecht. Der Unterricht darf
nicht länger als bis 18.00 Uhr, ab der 9. Schulstufe nicht länger als bis 19.00 Uhr dauern. Am Samstag
darf der Unterricht längstens bis 12.45 Uhr dauern.
(3) An berufsbildenden mittleren und höheren Schulen kann der Schulgemeinschaftsausschuss fest-
legen, dass abweichend von Abs. 1 und 2 der Unterricht im Hinblick auf pädagogische Erfordernisse
(zB praktischer Unterricht, Projekte, Projektunterricht) an allen oder einzelnen Schultagen vor 7.00
Uhr beginnt und nach 19.00 Uhr endet. Bei der Beschlussfassung hat der Schulleiter oder die Schul-
leiterin Stimmrecht.
(1) Eine Unterrichtsstunde hat 50 Minuten zu dauern. Aus Gründen der pädagogischen Zweckmäßig-
keit oder aus organisatorischen Gründen kann die Unterrichtsstunde in der Dauer von 50 Minuten
durch den Schulleiter für einzelne oder alle Unterrichtsgegenstände an einzelnen oder allen Unter-
richtstagen unter Beachtung der lehrplanmäßig vorgesehenen Wochenstundenzahl in den einzelnen
Unterrichtsgegenständen auch als Unterrichtseinheit mit weniger oder mit mehr als 50 Minuten fest-
gelegt werden.
(2) Zwischen den einzelnen Unterrichtseinheiten sind ausreichende Pausen in der Dauer von min-
destens fünf Minuten vorzusehen. In der Mittagszeit ist eine ausreichende Pause zur Einnahme
eines Mittagessens und zur Vermeidung von Überanstrengung der Schüler festzusetzen. Wenn es die
Art des Unterrichtsgegenstandes oder die Stundenplangestaltung erfordern, können bis zur 8. Schul-
stufe höchstens zwei, ab der 9. Schulstufe höchstens drei Unterrichtsstunden ohne Pause aneinan-
der anschließen.
(3) Unterrichtsstunden, in denen Schüler praktisch tätig sind, können in dem nach der Art des Unter-
richtsgegenstandes notwendigen Ausmaß aneinander anschließen, wobei den Schülern die erfor-
derlichen Ruhepausen entsprechend dem Arbeitsablauf einzeln oder in Gruppen zu gewähren sind.
56
4.3. Schulorganisationsgesetz
Lehrpläne (§ 6)
(1) Der zuständige Bundesminister oder die zuständige Bundesministerin hat für die in diesem Bun-
desgesetz geregelten Schulen Lehrpläne (einschließlich der Betreuungspläne für ganztägige Schul-
formen) durch Verordnung festzusetzen. Die Bildungsdirektionen sind vor Erlassung solcher Verord-
nungen zu hören. In den Lehrplänen kann bei Bedarf vorgesehen werden, dass die Bildungsdirektio-
nen zusätzliche Lehrplanbestimmungen zu erlassen haben; für Berufsschulen kann diese Ermächti-
gung generell, für die anderen Schularten nur in bestimmten Angelegenheiten sowie für den Fall der
Aufhebung schulautonomer Lehrplanbestimmungen erfolgen.
(3) Die Erlassung schulautonomer Lehrplanbestimmungen obliegt dem Schulforum bzw. dem Schul-
gemeinschaftsausschuss. Die schulautonomen Lehrplanbestimmungen sind durch Anschlag an der
betreffenden Schule auf die Dauer eines Monats kundzumachen; nach Ablauf des Monats sind sie bei
der Schulleitung zu hinterlegen. Auf Verlangen ist Schülern und Erziehungsberechtigten, an Berufs-
schulen auch den Lehrberechtigten Einsicht zu gewähren. Schulautonome Lehrplanbestimmungen
sind der Schulbehörde zur Kenntnis zu bringen. Die Schulbehörde hat die schulautonomen Lehr-
planbestimmungen aufzuheben, wenn sie nicht der Ermächtigung (Abs. 1) entsprechen. Der zustän-
dige Bundesminister hat in den Lehrplänen gemäß Abs. 1 Lehrplanbestimmungen für die Fälle der
Aufhebung von schulautonomen Lehrplanbestimmungen und den Fall der Nichterlassung schulauto-
nomer Lehrplanbestimmungen vorzusehen.
Schulversuche (§ 7)
(1) Soweit dem Bund die Vollziehung auf dem Gebiet des Schulwesens zukommt, kann die zuständige
Bundesministerin oder der zuständige Bundesminister zur Erprobung besonderer pädagogischer oder
schulorganisatorischer Maßnahmen an bestimmten öffentlichen Schulen Schulversuche durchfüh-
ren. In Angelegenheiten, die in den schulautonomen Entscheidungsbereich fallen, dürfen keine
Schulversuche durchgeführt werden.
(6) Vor der Durchführung eines Schulversuches an einer Schule ist das Schulforum bzw. der Schul-
gemeinschaftsausschuss bzw. der Schulclusterbeirat zu hören.
(7) Schulversuche dürfen an einer Schule nur durchgeführt werden, wenn die Erziehungsberechtig-
ten von mindestens zwei Dritteln der Schülerinnen und Schüler und mindestens zwei Drittel der
Lehrerinnen und Lehrer der betreffenden Schule dem Schulversuch zustimmen. Ist ein Schulversuch
nur für einzelne Klassen einer Schule geplant, darf ein derartiger Schulversuch nur eingerichtet wer-
den, wenn die Erziehungsberechtigten von mindestens zwei Dritteln der Schülerinnen und Schüler,
welche diese Klasse voraussichtlich besuchen werden, und mindestens zwei Drittel der Lehrerinnen
und Lehrer, welche in dieser Klasse voraussichtlich unterrichten werden, zustimmen; diese Zustim-
mung gilt auch für eine Fortsetzung des Schulversuches in den aufsteigenden Klassen. An Berufsschu-
len tritt an die Stelle der erforderlichen Zustimmung der Erziehungsberechtigten die entsprechende
Zustimmung der Schülerinnen und Schüler.
58
5. Dienst- und Besoldungsrecht - Vertragsbedienstete
Im Folgenden werden ausgewählte Bestimmungen aus dem VBG, BDG, GehG, BLVG und der RGV
dargelegt.
Die folgenden Bestimmungen aus dem BDG gelten sowohl für Beamte, wie auch für Vertragsbediens-
tete.
Der Beamte hat in seinem gesamten Verhalten darauf Bedacht zu nehmen, daß das Vertrauen der
Allgemeinheit in die sachliche Wahrnehmung seiner dienstlichen Aufgaben erhalten bleibt.
Der Beamte kann die Befolgung einer Weisung ablehnen, wenn die Weisung entweder von einem
unzuständigen Organ erteilt worden ist oder die Befolgung gegen strafgesetzliche Vorschriften ver-
stoßen würde.
Hält der Beamte eine Weisung eines Vorgesetzten aus einem anderen Grund für rechtswidrig, so hat
er, wenn es sich nicht wegen Gefahr im Verzug um eine unaufschiebbare Maßnahme handelt, vor
Befolgung der Weisung seine Bedenken dem Vorgesetzten mitzuteilen. Der Vorgesetzte hat eine
solche Weisung schriftlich zu erteilen, widrigenfalls sie als zurückgezogen gilt.
Die Pflicht zur Amtsverschwiegenheit besteht auch nach Beendigung des Dienstverhältnisses.
59
Befangenheit (§ 47)
Der Beamte hat sich der Ausübung seines Amtes zu enthalten und seine Vertretung zu veranlassen,
wenn wichtige Gründe vorliegen, die geeignet sind, seine volle Unbefangenheit in Zweifel zu setzen.
Bei Gefahr im Verzug hat, wenn die Vertretung durch ein anderes Organ nicht sogleich bewirkt wer-
den kann, auch der befangene Beamte die unaufschiebbaren Amtshandlungen selbst vorzunehmen.
§ 7 des AVG und sonstige die Befangenheit regelnde Verfahrensvorschriften bleiben unberührt.
Ist der Beamte durch Krankheit, Unfall oder Gebrechen an der Ausübung seines Dienstes verhindert,
so hat er seinem Vorgesetzten eine ärztliche Bescheinigung über den Beginn der Krankheit und nach
Möglichkeit über die voraussichtliche Dauer der Dienstverhinderung vorzulegen, wenn er dem
Dienst länger als drei Arbeitstage fernbleibt oder der Vorgesetzte oder der Leiter der Dienststelle es
verlangt. Kommt der Beamte dieser Verpflichtung nicht nach, entzieht er sich einer zumutbaren
Krankenbehandlung oder verweigert er die zumutbare Mitwirkung an einer ärztlichen Untersuchung,
so gilt die Abwesenheit vom Dienst nicht als gerechtfertigt.
Der infolge Krankheit, Unfalls oder Gebrechens vom Dienst abwesende Beamte hat sich auf Anord-
nung der Dienstbehörde einer ärztlichen Untersuchung zur Prüfung seines Gesundheitszustandes zu
unterziehen. Wenn es zur zuverlässigen Beurteilung erforderlich ist, sind Fachärzte heranzuziehen.
Eine Anordnung im Sinne des ersten Satzes ist spätestens drei Monate nach Beginn der Abwesenheit
vom Dienst und sodann in Abständen von längstens drei Monaten zu erteilen.
Soweit nicht in anderen Rechtsvorschriften weitere Meldepflichten festgelegt sind, hat der Beamte
seiner Dienstbehörde zu melden:
1. Namensänderung,
2. Standesveränderung,
3. jede Veränderung seiner Staatsbürgerschaft oder Staatsangehörigkeit(en),
4. Änderung des Wohnsitzes,
5. Verlust einer für die Ausübung des Dienstes erforderlichen behördlichen Berechtigung oder Befä-
higung, der Dienstkleidung, des Dienstabzeichens, des Dienstausweises und sonstiger Sachbehelfe,
6. Besitz eines Bescheides nach § 14 Abs. 1 oder 2 des Behinderteneinstellungsgesetzes,
BGBl. Nr. 22/1970.
60
Dienstweg (§ 54 Abs. 1 bis 3)
Der Beamte hat Anbringen, die sich auf sein Dienstverhältnis oder auf seine dienstlichen Aufgaben
beziehen, bei seinem unmittelbaren Dienstvorgesetzten einzubringen. Dieser hat das Anbringen
unverzüglich an die zuständige Stelle weiterzuleiten.
Von der Einbringung im Dienstweg darf bei Gefahr im Verzug sowie dann abgesehen werden, wenn
die Einhaltung des Dienstweges dem Beamten billigerweise nicht zumutbar ist.
Der Beamte darf keine Nebenbeschäftigung ausüben, die ihn an der Erfüllung seiner dienstlichen
Aufgaben behindert, die Vermutung seiner Befangenheit hervorruft oder sonstige wesentliche
dienstliche Interessen gefährdet.
Der Beamte hat seiner Dienstbehörde jede erwerbsmäßige Nebenbeschäftigung und jede Änderung
einer solchen unverzüglich zu melden. Eine Nebenbeschäftigung ist erwerbsmäßig, wenn sie die
Schaffung von nennenswerten Einkünften in Geld- oder Güterform bezweckt.
Der Beamte,
1. dessen regelmäßige Wochendienstzeit nach den §§ 50a oder 50b herabgesetzt worden ist oder
2. der eine Teilzeitbeschäftigung nach dem MSchG oder nach dem VKG in Anspruch nimmt oder
3. der sich in einem Karenzurlaub zur Pflege eines behinderten Kindes nach § 75c befindet,
darf eine erwerbsmäßige Nebenbeschäftigung nur ausüben, wenn und insoweit die Dienstbehörde
dies genehmigt. Die Genehmigung ist in den Fällen des Abs. 2 sowie dann zu versagen, wenn die
Ausübung dieser Nebenbeschäftigung dem Grund der nach den Z 1 bis 3 getroffenen Maßnahme
widerstreitet.
Eine Tätigkeit im Vorstand, Aufsichtsrat, Verwaltungsrat oder in einem sonstigen Organ einer auf
Gewinn gerichteten juristischen Person des privaten Rechts hat der Beamte jedenfalls zu melden.
Die Ausübung einer aus den Gründen des Abs. 2 unzulässigen Nebenbeschäftigung oder Tätigkeit im
Sinne des Abs. 5 ist von der Dienstbehörde unverzüglich mit schriftlicher Weisung zu untersagen.
Orts- oder landesübliche Aufmerksamkeiten von geringem Wert gelten nicht als Geschenke im Sin-
ne des Abs. 1.
61
Ehrengeschenke darf der Beamte entgegennehmen. Er hat seine Dienstbehörde hievon in Kenntnis
zu setzen. Untersagt die Dienstbehörde innerhalb eines Monates die Annahme, so ist das Ehrenge-
schenk zurückzugeben.
Amtsverschwiegenheit (§ 214)
Auf Lehrer, die Privatschulen zur Dienstleistung zugewiesen sind, ist § 46 mit der Maßgabe anzuwen-
den, daß sie auch über Tatsachen, deren Geheimhaltung im Interesse der Privatschule geboten ist,
Stillschweigen zu bewahren haben.
Meldepflichten (§ 215)
§ 53 ist auf Lehrer mit der Maßgabe anzuwenden, daß die Aufenthaltnahme außerhalb des Wohnsit-
zes, wenn der Lehrer gerechtfertigt vom Dienst abwesend ist, und die Adresse, unter der dem beur-
laubten Lehrer im kürzesten Wege amtliche Verständigungen zukommen können, der unmittelbar
vorgesetzten Dienststelle zu melden sind. Der während der Schulferien beurlaubte Lehrer hat die
Adresse, unter der ihm im kürzesten Wege amtliche Verständigungen zukommen können, nur für
die Zeit der Hauptferien zu melden. Leiter haben diese Meldung auch für die Zeit der Weihnachts-,
Semester- und Osterferien zu erstatten.
Nebenbeschäftigung (§ 216)
§ 56 ist auf Lehrer mit der Maßgabe anzuwenden, daß der Betrieb einer Privatschule oder einer Pri-
vatlehr- und Erziehungsanstalt sowie die Erteilung des Privatunterrichtes an Schüler der eigenen
Schule und die Aufnahme solcher Schüler in Kost und Quartier der vorhergehenden Genehmigung
der Dienstbehörde bedarf.
Dienstvertrag (VBG § 5)
Dem Vertragsbediensteten ist unverzüglich nach dem Beginn des Dienstverhältnisses und spätestens
einen Monat nach dem Wirksamkeitsbeginn jeder Änderung des Dienstvertrages eine schriftliche
Ausfertigung des Dienstvertrages und allfälliger Nachträge zum Dienstvertrag auszufolgen. Die Aus-
fertigung ist von beiden Vertragsteilen zu unterschreiben.
Der Dienstvertrag hat jedenfalls Bestimmungen darüber zu enthalten,
1. mit welchem Tag das Dienstverhältnis beginnt,
2. ob der Vertragsbedienstete für einen bestimmten Dienstort oder für einen örtlichen Verwal-
tungsbereich aufgenommen wird,
3. ob und für welche Person der Vertragsbedienstete zur Vertretung aufgenommen wird,
4. ob das Dienstverhältnis auf Probe, auf bestimmte Zeit oder auf unbestimmte Zeit eingegangen
wird, und bei Dienstverhältnissen auf bestimmte Zeit, wann das Dienstverhältnis endet,
5. für welche Beschäftigungsart der Vertragsbedienstete aufgenommen wird und welchem Ent-
lohnungsschema, welcher Entlohnungsgruppe und, wenn die Entlohnungsgruppe in Bewertungs-
62
gruppen gegliedert ist, welcher Bewertungsgruppe - in den Fällen des § 68 befristet - er demge-
mäß zugewiesen wird,
6. in welchem Ausmaß der Vertragsbedienstete beschäftigt wird (Vollbeschäftigung oder Teilbe-
schäftigung),
7. ob und welche Grundausbildung nach § 67 bis zum Abschluß der Ausbildungsphase erfolgreich
zu absolvieren ist,
8. daß dieses Bundesgesetz und die zu seiner Durchführung erlassenen Verordnungen in der je-
weils geltenden Fassung auf das Dienstverhältnis anzuwenden sind.
Der Dienstgeber kann ein Dienstverhältnis, das ununterbrochen ein Jahr gedauert hat, nur schrift-
lich und mit Angabe des Grundes kündigen.
Ein Grund, der den Dienstgeber nach Ablauf der im Abs. 1 genannten Frist zur Kündigung berechtigt,
liegt insbesondere vor, wenn der Vertragsbedienstete
1. seine Dienstpflicht gröblich verletzt, sofern nicht die Entlassung in Frage kommt,
2. sich für die Erfüllung der dienstlichen Aufgaben als gesundheitlich ungeeignet erweist,
3. den im allgemeinen erzielbaren angemessenen Arbeitserfolg trotz Ermahnungen nicht er-
reicht, sofern nicht die Entlassung in Frage kommt,
4. aus Gründen, die er zu vertreten hat oder die in seiner Person gelegen sind,
a) eine Grundausbildung nach § 67 nicht innerhalb der im § 66 Abs. 2 vorgesehenen
Dauer der Ausbildungsphase erfolgreich absolviert oder
b) eine im Dienstvertrag vereinbarte Fachprüfung nicht rechtzeitig und mit Erfolg ablegt
oder
c) eine sonstige durch Ausbildungsvorschriften vorgesehene dienstliche Ausbildung
nicht innerhalb einer gesetzten Frist absolviert,
5. handlungsunfähig wird,
6. ein Verhalten setzt oder gesetzt hat, das nicht geeignet ist, das Vertrauen der Allgemeinheit
in die sachliche Wahrnehmung seiner dienstlichen Aufgaben aufrechtzuerhalten, sofern nicht die
Entlassung in Frage kommt,
63
7. vor dem Zeitpunkt der Beendigung des Dienstverhältnisses das für Leistungen aus dem Versi-
cherungsfall des Alters in der gesetzlichen Pensionsversicherung vorgeschriebene Anfallsalter er-
reicht hat,
8. das 65. Lebensjahr vollendet hat, und einen Anspruch auf einen Ruhegenuß aus einem öf-
fentlichen Dienstverhältnis hat oder mit Erfolg geltend machen kann.
Der Dienstgeber kann das Dienstverhältnis des Vertragsbediensteten auch wegen einer Änderung
des Arbeitsumfanges, der Organisation des Dienstes oder der Arbeitsbedingungen kündigen, wenn
eine Weiterbeschäftigung in einer seiner Einstufung entsprechenden Verwendung im Versetzungsbe-
reich seiner Personalstelle nicht möglich ist, es sei denn, die Kündigungsfrist würde in einem Zeit-
punkt enden, in dem er das 50. Lebensjahr vollendet und bereits zehn Jahre in diesem Dienstver-
hältnis zugebracht hat.
Das Dienstverhältnis kann, wenn es für bestimmte Zeit eingegangen wurde (§ 4 Abs. 3), vor Ablauf
dieser Zeit, sonst aber ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist von jedem Teil aus wichtigen Gründen
gelöst werden.
Ein wichtiger Grund, der den Dienstgeber zur vorzeitigen Auflösung des Dienstverhältnisses (Entlas-
sung) berechtigt, liegt insbesondere vor,
a) wenn sich nachträglich herausstellt, daß der Vertragsbedienstete die Aufnahme in
das Dienstverhältnis durch unwahre Angaben, ungültige Urkunden oder durch Verschweigen von
Umständen erschlichen hat, die seine Aufnahme nach den Bestimmungen dieses Gesetzes oder an-
derer Vorschriften ausgeschlossen hätten;
b) wenn der Vertragsbedienstete sich einer besonders schweren Verletzung der
Dienstpflichten oder einer Handlung oder einer Unterlassung schuldig macht, die ihn des Vertrauens
des Dienstgebers unwürdig erscheinen läßt, insbesondere wenn er sich Tätlichkeiten oder erhebli-
che Ehrverletzungen gegen Vorgesetzte oder Mitbedienstete zuschulden kommen läßt oder wenn
er sich in seiner dienstlichen Tätigkeit oder im Zusammenhang damit von dritten Personen Vorteile
zuwenden läßt;
c) wenn der Vertragsbedienstete seinen Dienst in wesentlichen Belangen erheblich
vernachlässigt oder ohne einen wichtigen Hinderungsgrund während einer den Umständen nach
erheblichen Zeit die Dienstleistung unterläßt;
64
d) wenn der Vertragsbedienstete sich weigert, seine Dienstverrichtungen ordnungsge-
mäß zu versehen oder sich dienstlichen Anordnungen seiner Vorgesetzten zu fügen;
e) wenn der Vertragsbedienstete eine Nebenbeschäftigung betreibt, die dem Anstand
widerstreitet oder die ihn an der vollständigen oder genauen Erfüllung seiner Dienstpflichten hindert
und er diese Beschäftigung trotz Aufforderung nicht aufgibt;
f) wenn der Vertragsbedienstete sich eine im § 27g Abs. 2 angeführte Bescheinigung
arglistig beschafft oder mißbräuchlich verwendet.
Ist ein strafgerichtliches Urteil gegen einen Vertragsbediensteten ergangen, das nach den bestehen-
den gesetzlichen Vorschriften den Verlust jedes öffentlichen Amtes unmittelbar zur Folge hat, so gilt
das Dienstverhältnis mit dem Zeitpunkt der Rechtskraft des Urteiles als aufgelöst und jeder Anspruch
des Vertragsbediensteten aus dem Dienstvertrag als erloschen. (1 Jahr Freiheitsstrafe, nicht beding-
te Freiheitsstrafe > 6 Monate, Verurteilung wegen Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses)
Ein wichtiger Grund, der den Dienstnehmer zur vorzeitigen Auflösung des Dienstverhältnisses (Aus-
tritt) berechtigt, liegt insbesondere vor, wenn der Vertragsbedienstete zur Dienstleistung unfähig
wird oder die Dienstleistung ohne Schaden für seine Gesundheit nicht mehr fortsetzen kann.
Grundlegende Fragen
Wer ist im neuen Dienstrecht?
Alle Lehrerinnen und Lehrer aller Schulstufen werden im neuen Dienstrecht als Pädagogischer Dienst
zusammengefasst. Es gibt gleiche Regelungen für gleiche Schulstufen (Primarstufe, Sekundarstufe 1
und Sekundarstufe 2).
5
mit Auszügen und Zitaten aus dem Informationsblatt des BMBF zum neuen und alten Dienstrecht, Juni 2015
65
Welchen Abschluss benötigt man?
Es besteht eine generelle Masterpflicht für den Berufseinsatz, Ausnahmen gibt es im Bereich der
Berufsbildung für FachpraktikerInnen (z.B. Werkstätte an HTL oder Küche und Service an HUM). Es
gilt die bereits beschlossene neue Ausbildung für LehrerInnen an Pädagogischen Hochschulen
und/oder Universitäten (Bachelor – Master – PhD). Wer mit seiner Ausbildung im alten Dienstrecht
unterrichten durfte, darf das auch im neuen.
Beim Einstieg nach dem Studium beginnt man im Regelfall in einer sogenannten Induktionsphase.
Die Induktionsphase beginnt mit dem Dienstantritt und endet nach zwölf Monaten. Sie dient der
berufsbegleitenden Einführung in das Lehramt. Die Vertragslehrperson in der Induktionsphase wird
durch ein/e Mentor/in (erfahrene/r Lehrer/in mit Ausbildung) begleitet. Am Ende erhält man eine
Beurteilung über die geleistete Arbeit als Grundlage für eine weitere Beschäftigung.
Für Personen ohne entsprechende Ausbildung (z.B. Quereinstieg aus der Praxis) gibt es statt der In-
duktions- eine Ausbildungsphase die bis zum Abschluss der notwenigen pädagogischen Ausbildung
dauert.
Es gibt Verträge auf bestimmte Zeit (höchstens fünf Jahre) und Verträge auf unbestimmte Zeit. In
beiden Fällen erfolgt die Entlohnung nach demselben Schema, Monatsentgelt gemäß Staffel ent-
sprechend dem Besoldungsdienstalter unter Berücksichtigung allfälliger anrechenbarer Vordienstzei-
ten.
Unterrichtsverpflichtung:
66
Monatsentgelt (14x jährlich):
1 2638,9 3,5
2 3006,4 5
3 3374,9 5
4 3743,4 6
5 4112,1 6
6 4480,7 6
7 4708,5
Besoldungsdienstalter:
Schließt die oder der Vertragsbedienstete das nach dem Zeitpunkt des erstmaligen Eintritts in ein
Bundesdienstverhältnis ab und
1. wird sie oder er anschließend von einer nicht akademischen Entlohnungsgruppe in
eine akademische überstellt oder
2. befindet sie oder er sich im Zeitpunkt des Abschlusses bereits in einer akademischen
Entlohnungsgruppe,
67
erfolgt ein Vorbildungsausgleich im Ausmaß von fünf Jahren im Master-Bereich und drei Jahren im
Bachelor-Bereich. Schließt jedoch eine Vertragsbedienstete oder ein Vertragsbediensteter des Mas-
ter-Bereichs das Master-Studium ab oder schließt eine Vertragsbedienstete oder ein Vertragsbe-
diensteter des Bachelor-Bereichs ein solches Studium ab und wird anschließend in den Master-
Bereich überstellt, so beträgt der Vorbildungsausgleich nur zwei Jahre wenn zuvor auch ein Bachelor-
Studium abgeschlossen wurde. Dieser Vorbildungsausgleich reduziert sich auf nur ein Jahr, wenn das
zuvor abgeschlossene Bachelor-Studium zumindest 240-ECTS-Anrechnungspunkte umfasst. In all
diesen Fällen ist das Ausmaß des Vorbildungsausgleichs mit dem Besoldungsdienstalter im Zeitpunkt
des Studienabschlusses begrenzt.
Solange die oder der Vertragsbedienstete einer akademischen Entlohnungsgruppe keine Hoch-
schulbildung aufweist, ist bei ihrem oder seinem Besoldungsdienstalter ein Vorbildungsausgleich im
Ausmaß von drei Jahren in Abzug zu bringen. Zusätzlich ist im Master-Bereich, solange die oder der
Vertragsbedienstete keine Hochschulbildung oder eine Hochschulbildung ausschließlich aufweist, ein
Vorbildungsausgleich im Ausmaß von
1. einem Jahr, wenn das abgeschlossene Bachelor-Studium zumindest 240 ECTS-
Anrechnungspunkte umfasst, oder
2. von zwei Jahren in den übrigen Fällen
beim Besoldungsdienstalter in Abzug zu bringen.
Betreffend der Einstellung oder Fortzahlung von Mehrdienstleistungen bei nicht gehaltenem Unter-
richt, gelten die gleichen Regelungen, wie sie beim IL-Vertrag (Altrecht) beschriebe sind.
IL-Vertrag
Sonderverträge:
Um Personen, die eine entsprechende Berufspraxis in der Privatwirtschaft erworben haben für den
Unterricht in fachtheoretischen und fachpraktischen Gegenständen zu gewinnen, sind Sonderver-
träge ermöglicht worden, bei denen zusätzliche Vordienstzeiten angerechnet werden.
Regelung im Rundschreiben des Unterrichtsministeriums RS 22/2015.
Artikel X-Verträge:
Für LehrerInnen, welche die Anstellungserfordernisse nicht zur Gänze erfüllen, können Artikel X-
Verträge ausgestellt werden.
Regelung im Rundschreiben des Unterrichtsministeriums RS 126/1982
6
mit Auszügen und Zitaten aus dem Informationsblatt des BMBF zum neuen und alten Dienstrecht, Juni 2015
69
Besoldung im IL-Schema
Der Bezug des Lehrers / der Lehrerin ergibt sich aus seiner Entlohnungsgruppe und seiner
Entlohnungsstufe.
l2a2 – Reifeprüfung und masterwertiges Studium in einem Fach (kein Lehramtsstudium): z.B. Lehr-
kraft für Musikerziehung mit Reifeprüfung und Mastergrad in Instrumen-
tal(Gesangs)pädagogik; Berufsbildung/Lehrkraft für den fachpraktischen Unterricht mit abge-
schlossenem facheinschlägigen Lehramtsstudium an der PH.
l2a1 - keine Reifeprüfung, aber masterwertiges Studium in einem Fach (kein Lehramtsstudium): zB
Lehrkraft für Bildnerische Erziehung ohne Reifeprüfung mit einschlägigem künstlerischen Mas-
tergrad.
l2b1 – Studierende mit Reifeprüfung; Lehrkräfte für den fachpraktischen Unterricht mit Meisterbrief
und mindestens dreijähriger Berufspraxis.
70
Monatsentgelt (14x jährlich):
Besoldungsdienstalter:
71
Nebenleistungen (gilt auch für IIL-Verträge):
Im Vertretungsfall ist die Lehrfächerverteilung entsprechend abzuändern, sobald feststeht, dass die
Vertretungsdauer zwei Wochen übersteigen wird (d.h. aus Einzelsupplierungen werden dann stän-
dige MDL, allerdings nicht rückwirkend!). (§61 (1))
Die Vergütung für dauernde MDL bleibt auch bei Stundenentfall aufrecht
7
Vgl. Langwieser, A./Schachermeier, R.: Besoldungs- und Pensionsrecht für BMHS-LehrerInnen, Skriptum der
BMHS-Gewerkschaft, Wien 2010.
72
· aufgrund eines Dienstauftrages zur Erfüllung einer Tätigkeit, die
a) im gesamtschulischen Interesse liegt,
b) weder zu den lehramtlichen Pflichten zählt noch der einer drei Tage pro Schuljahr überschrei-
tenden Fort- oder Weiterbildung oder einer sonstigen Ausbildung dient
c) nicht zu einem anderen Zeitpunkt möglich ist.
· bei Entfall des Unterrichts durch Ausübung der Funktion als Personalvertreter
· bei Teilnahme an gewerkschaftlichen Besprechungen oder Schulungen
· an Tagen, an denen der Unterricht komplett entfällt (z.B. Erkrankung, Sonderurlaub, mehrtägige
Schulveranstaltung, geblockte schulautonome Tage)
· am Dienstag nach Pfingsten, Allerseelentag und Fest des Landespatrons
· in Ferialzeiten, die zumindest eine Woche dauern. Darunter fallen die gesamten Weihnachtsfe-
rien (incl. 6. Jänner), die Semester- und Osterferien (inkl. Dienstag nach Ostern)
· wenn der Unterricht während einer ganzen Woche unterbleibt (z.B. wenn – auch einzelne –
schulautonom freie Tage mit schulfreien Tagen lt. Schulzeitgesetz kombiniert werden und somit
eine ganze freie Woche entsteht, wie z.B. bei sog. "Herbstferien" um den 1. November).
· ein Sechstel der wöchentlichen MDL, wenn der Lehrer an sechs Tagen Unterricht zu erteilen hat
· ein Fünftel der wöchentlichen MDL, wenn der Lehrer an bis zu (!) fünf Tagen Unterricht zu ertei-
len hat.
· Meldung der Dienststelle an den LSR/SSR mit Ablauf des Monats in dem die MDLs angefallen sind
· Abrechnung durch den LSR/SSR im darauf folgenden Monat
· Ausbezahlung der MDLs im übernächsten Monat ab Anfall der MDLs.
Für die erste Vertretungsstunde pro Woche gebührt keine Vergütung. Zusätzlich müssen zehn Ein-
zelsupplierstunden pro Schuljahr unbezahlt geleistet werden, sofern sie tatsächlich anfallen.
Darüber hinaus erhält der/die Lehrer/in pro Supplierstunde einen fixen Betrag
(2018: EUR 36,8 EUR für L1, EUR 31,5 für Lehrer anderer Verwendungsgruppen)
Stunden der Aufsichtsführung bei Klausurprüfungen im Rahmen abschließender Prüfungen
gelten als Vertretungsstunden.
In Fällen, in denen pro Tag mehr als drei Vertretungsstunden in Form eines Blockunterrichts
(einschl. der dafür notwendigen Vor- und Nachbereitung) durch einen für den betreffenden
Unterrichtsgegenstand unterrichtsberechtigten Lehrer gehalten werden, gilt nicht die
Einzelsupplierregelung, sondern die Vergütung wie in Höhe von Dauersupplierungen.
8
Vgl. Langwieser, A./Schachermeier, R.: Besoldungs- und Pensionsrecht für BMHS-LehrerInnen, Skriptum der
BMHS-Gewerkschaft-GÖD, Wien 2010.
73
IIL-Vertrag
Beginnt das Dienstverhältnis vor dem 1. Februar, dauert das Dienstverhältnis bis zum Ende des
Schuljahres, also inklusive der Hauptferien.
In allen anderen Fällen, dauert das Dienstverhältnis bis zum Ende des Unterrichtsjahrs, also exklusi-
ve der Hauptferien.
74
Besoldung im IIL-Schema
Das Monatsentgelt für IIL-LehrerInnen berechnet sich nach Jahreswochenstunden, siehe Tabelle im
Anschluss.
1. Dienstverhältnis gilt für das gesamte Schuljahr (Beginn des Dienstvertrages vor dem 1. Februar),
also inklusiver der Hauptferien à 12er-Teiler
2. Dienstverhältnis gilt für das Unterrichtsjahr (Beginn des Dienstverhältnisses nach dem 1. Februar),
also ohne Hauptferien à 10er-Teiler
Monatsentgelt = (Eurobetrag für Jahreswochenstunde x Anzahl der Stunden) / Teiler (12 oder 10)
75
5.5. Lehrverpflichtung „Altrecht“
Das Ausmaß der Lehrverpflichtung – im Altrecht -der Lehrer (Erzieher) beträgt 20 Wochenstunden.
Die Unterrichtsstunden in den einzelnen Unterrichtsgegenständen sind auf die Lehrverpflichtung mit
folgenden Werteinheiten je Wochenstunde anzurechnen:
Die Lehrverpflichtungsgruppen sind in den Stundentafeln der Lehrpläne zu finden und in der
Anlage zum BLVG.
Lehrverpflichtungsgruppe I:
Deutsch, Fremdsprachen, Mathematik, Angewandte Informatik, Allgemeine Elektrotechnik, Grundla-
gen des Maschinenbaus, Vermessungskunde, Hochbau, Labor, Betriebswirtschaft, Rechnungswesen,
Wirtschaftsinformatik, Darstellende Geometrie
Lehrverpflichtungsgruppe II:
Angewandte Physik, Angewandte Chemie und Ökologie, Wirtschaftliches Rechnen, Gemüsebau, Ar-
beitshygiene und Unfallverhütung
Lehrverpflichtungsgruppe III:
Physik, Biologie, Geografie, Geschichte, Volkswirtschaftslehre, Warenkunde und Technologie, Religi-
on, Wirtschaft und Recht
Lehrverpflichtungsgruppe IV:
Werkstätte und Produktionstechnik, Betriebspraktikum, Werkerziehung
Lehrverpflichtungsgruppe IVa:
Bewegung und Sport, Bildnerische Erziehung, Musikerziehung
Lehrverpflichtungsgruppe IVb:
Stenotypie und Textverarbeitung
76
Lehrverpflichtungsgruppe V:
Küchenpraxis und Küchenführung, Chorgesang und Orchesterübungen
Lehrverpflichtungsgruppe Va:
Werkstätte – Praktischer Unterricht (alte Lehrpläne)
Lehrverpflichtungsgruppe VI:
Modetechnik an Fachschulen für Damenbekleidungskonfektion und für Herrenkonfektion
5.6. Dienstzeit
Während der sonstigen Ferien haben die Lehrer gegen Meldung bei der Anstaltsleitung die Befugnis
zur Entfernung vom Dienstort, wenn nicht besondere dienstliche Verhältnisse ihre Anwesenheit an
der Schule erfordern.
Direktoren (Leiter) von Anstalten haben, wenn für die klaglose Erledigung dringender Amtsgeschäfte
vorgesorgt ist und nicht besondere dienstliche Rücksichten die persönliche Anwesenheit des Direk-
tors (Leiters) in seinem Dienstort erfordern, Anspruch auf einen Urlaub während der Hauptferien, der
erst nach Abwicklung der Schlußgeschäfte beginnt und fünf Tage vor Anfang des folgenden Schuljah-
res endet.
Der Lehrer kann aus wichtigen dienstlichen Gründen während eines Ferienurlaubes zur Dienstleis-
tung zurückberufen werden. In diesem Fall ist ihm, sobald es der Dienst gestattet, die Fortsetzung
des Ferienurlaubes zu ermöglichen.
77
Ein Karenzurlaub endet spätestens mit Ablauf des Kalendermonates, in dem er gemeinsam mit frühe-
ren Karenzurlauben oder Freistellungen nach § 160 Abs. 2 BDG 1979 eine Gesamtdauer von zehn
Jahren erreicht. Auf die Gesamtdauer von zehn Jahren sind frühere, nach dienstrechtlichen Vorschrif-
ten des Bundes gewährte Karenzurlaube anzurechnen, ausgenommen Zeiten von Karenzen nach
dem MSchG oder dem VKG.
Der Vertragsbedienstete hat - unbeschadet des § 29a - Anspruch auf Pflegefreistellung, wenn er aus
einem der folgenden Gründe nachweislich an der Dienstleistung verhindert ist:
1. wegen der notwendigen Pflege eines im gemeinsamen Haushalt lebenden erkrankten
oder verunglückten nahen Angehörigen oder Kindes der Person, mit der der Vertragsbedienstete in
Lebensgemeinschaft lebt oder
2. wegen der notwendigen Betreuung seines Kindes, Wahl- oder Pflegekindes, Stiefkin-
des oder des Kindes der Person, mit der der Vertragsbedienstete in Lebensgemeinschaft lebt, wenn
die Person, die das Kind ständig betreut hat, aus den Gründen des § 15d Abs. 2 Z 1 bis 4 MSchG für
diese Pflege ausfällt.
Als nahe Angehörige sind der Ehegatte und Personen anzusehen, die mit dem Vertragsbediensteten
in gerader Linie verwandt sind, ferner Geschwister, Stief-, Wahl- und Pflegekinder sowie die Person,
mit der der Vertragsbedienstete in Lebensgemeinschaft lebt.
Die Pflegefreistellung nach Abs. 1 darf im Kalenderjahr das Ausmaß der regelmäßigen Wochen-
dienstzeit des Vertragsbediensteten nach § 48 Abs. 2 oder 6 BDG 1979 nicht übersteigen. Sie ver-
mindert sich entsprechend, wenn der Bedienstete teilbeschäftigt ist.
Darüber hinaus besteht - unbeschadet des § 29a - Anspruch auf Pflegefreistellung bis zum Höchst-
ausmaß einer weiteren Woche der im Abs. 3 angeführten Dienstzeit im Kalenderjahr, wenn der Ver-
tragsbedienstete
1. den Anspruch auf Pflegefreistellung nach Abs. 1 verbraucht hat und
2. wegen der notwendigen Pflege seines im gemeinsamen Haushalt lebenden erkrank-
ten Kindes (einschließlich Wahl-, Pflege- oder Stiefkindes oder Kindes der Person, mit der der Ver-
tragsbedienstete in Lebensgemeinschaft lebt), das das zwölfte Lebensjahr noch nicht überschritten
hat, an der Dienstleistung neuerlich verhindert ist.
Die Pflegefreistellung kann tageweise oder stundenweise in Anspruch genommen werden. Verrich-
tet der Vertragsbedienstete jedoch Schicht- oder Wechseldienst oder unregelmäßigen Dienst, ist die
Pflegefreistellung in vollen Stunden zu verbrauchen.
78
Ändert sich das Beschäftigungsausmaß des Vertragsbediensteten während des Kalenderjahres, so ist
die in diesem Kalenderjahr bereits verbrauchte Zeit der Pflegefreistellung in dem Ausmaß umzurech-
nen, das der Änderung des Beschäftigungsausmaßes entspricht.
§ 29f (siehe oben) ist auf Vertragslehrer mit folgenden Abweichungen anzuwenden:
1. Die Pflegefreistellung ist in vollen Unterrichtsstunden zu verbrauchen.
2. Durch den Verbrauch
a) der Pflegefreistellung nach § 29f Abs. 1 dürfen je Schuljahr nicht mehr als 20 Wochenstunden,
b) der Pflegefreistellung nach § 29f Abs. 4 dürfen je Schuljahr nicht mehr als 20 weitere Wochen-
stunden
im Sinne des § 2 Abs. 1 Satz 1 BLVG an Dienstleistung entfallen.
3. Diese Zahl vermindert sich entsprechend, wenn der Vertragslehrer nicht vollbeschäftigt ist. Die
Zahl erhöht sich entsprechend, wenn das Ausmaß der Lehrverpflichtung aus den im § 61 Abs. 1 des
Gehaltsgesetzes 1956 angeführten Gründen überschritten wird.
4. Entfallen durch die Pflegefreistellung Zeiten einer Verwaltungstätigkeit, die in die Lehrverpflich-
tung einzurechnen ist, so ist jede Stunde als halbe Wochenstunde auf die Höchstdauer nach den Z 2
und 3 anzurechnen.
5. Bei der Anwendung des § 29f Abs. 6 Satz 1 tritt an die Stelle des Kalenderjahres das Schuljahr.
Mit einem Vertragsbediensteten kann eine Dienstfreistellung in der Dauer von mindestens sechs und
höchstens zwölf Monaten gegen anteilige Kürzung der Bezüge innerhalb einer Rahmenzeit von zwei
bis fünf vollen Jahren vereinbart werden, wenn
1. keine wichtigen dienstlichen Gründe entgegenstehen und
2. der Vertragsbedienstete seit mindestens fünf Jahren im Bundesdienst steht.
Beginn und Dauer der Rahmenzeit sowie Beginn und Ende der Freistellung sind schriftlich zwischen
Vertragsbediensteten und Personalstelle zu vereinbaren. Die Personalstelle darf eine derartige Ver-
einbarung nicht eingehen, wenn für die Dauer der Freistellung voraussichtlich eine Vertretung erfor-
derlich sein wird und nicht gewährleistet ist, dass die erforderliche Vertretung entweder durch einen
geeigneten vorhandenen Bundesbediensteten oder durch einen ausschließlich zum Zweck dieser
Vertretung in ein befristetes vertragliches Dienstverhältnis aufzunehmenden geeigneten Bundesbe-
diensteten wahrgenommen werden können wird.
Die Freistellung darf im Falle einer zwei- oder dreijährigen Rahmenzeit erst nach Zurücklegung einer
einjährigen und im Falle einer vier- oder fünfjährigen Rahmenzeit erst nach Zurücklegung einer
zweijährigen Dienstleistungszeit angetreten werden. Sie ist ungeteilt zu verbrauchen. Der Vertrags-
bedienstete darf während der Freistellung nicht zur Dienstleistung herangezogen werden.
Auf Ansuchen des Vertragsbediensteten kann das Sabbatical beendet werden, wenn keine wichtigen
dienstlichen Interessen entgegenstehen.
Für die Dauer der Rahmenzeit nach § 20a gebührt dem Vertragsbediensteten das Monatsentgelt in
dem Ausmaß, das
1. seiner besoldungsrechtlichen Stellung und
2. dem Anteil der Dienstleistungszeit an der gesamten Rahmenzeit entspricht.
Der Anspruch auf allfällige Nebengebühren, Vergütungen und Abgeltungen besteht während der
Dienstleistungszeit in demjenigen Ausmaß, in dem sie gebühren würden, wenn kein Sabbatical nach
§ 20a gewährt worden wäre. Während der Freistellung besteht kein Anspruch auf Nebengebühren,
Vergütungen und Abgeltungen abgesehen von einer allfälligen Jubiläumszuwendung.
Wird das Sabbatical vorzeitig beendet, sind die während des abgelaufenen Teiles der Rahmenzeit
gebührenden Bezüge unter Berücksichtigung der bis zur Beendigung tatsächlich erbrachten Dienst-
leistung neu zu berechnen. Eine sich daraus allenfalls ergebende Bundesforderung ist, sofern mög-
lich, durch Abzug von den Bezügen des Vertragsbediensteten hereinzubringen. Gegen eine solche
Bundesforderung kann Verbrauch in gutem Glauben nicht eingewendet werden. Besteht wegen Ka-
renz kein Anspruch auf Bezüge, ist die Bundesforderung auf Antrag bis zum Wiederantritt des Diens-
tes zu stunden.
Die §§ 20a und 20b sind auf Vertragslehrer des Entlohnungsschemas I L mit folgenden Abweichungen
anzuwenden:
1. Die Rahmenzeit und die Freistellung haben grundsätzlich volle Schuljahre zu umfas-
sen. Als Schuljahr gilt dabei jeweils der Zeitraum vom 1. September bis zum 31. August.
2. Auf die nach Abschnitt V des Gehaltsgesetzes 1956 gebührenden Dienstzulagen und
Ergänzungszulagen und auf die Erzieherzulage ist die Aliquotierungsbestimmung des § 20b Abs. 1
nicht anzuwenden.
3. Während der Freistellung gebühren die in Z 2 angeführten Zulagen nicht.
Für ein und dasselbe Kind gebührt die Kinderzulage nur einmal.
Die Kinderzulage gebührt 14mal (Sonderzahlung), also wird 4mal im Jahr zusätzlich die halbe Kinder-
zulage ausbezahlt.
80
Dienstjubiläum (GehG § 20c bzw. VBG 22)
Dem Beamten (gilt auch für VB) kann aus Anlaß der Vollendung einer Dienstzeit von 25 und 40 Jahren
für treue Dienste eine Jubiläumszuwendung gewährt werden. Die Jubiläumszuwendung beträgt bei
einer Dienstzeit von 25 Jahren 200 vH und bei einer Dienstzeit von 40 Jahren 400 vH des Monatsbe-
zuges, der der besoldungsrechtlichen Stellung des Beamten in dem Monat entspricht, in den das
Dienstjubiläum fällt.
Abfertigung
Für nach dem 1.1.2003 in den Bundesdienst Aufgenommene gelten folgende Regelungen:
Ab dem 2. Monat des Arbeitsverhältnisses muss der Dienstgeber monatlich 1,53 % des
Bruttoentgeltes (inklusive Sonderzahlung) an die Krankenkasse abführen.
Das Wahlrecht muss innerhalb von sechs Monaten nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses schrift-
lich ausgeübt werden. Geschieht dies nicht, wird das Geld in der Abfertigungskasse weiter veranlagt.
Der VB muss die Auszahlung beim Dienstgeber geltend machen, erfolgt nicht automatisch.
Zu Unrecht empfangene Leistungen (Übergenüsse) sind, soweit sie nicht im guten Glauben empfan-
gen worden sind, dem Bund zu ersetzen.
Die rückforderbaren Leistungen sind durch Abzug von den aus dem Bundesdienstverhältnis gebüh-
renden Leistungen hereinzubringen; hiebei können Raten festgesetzt werden. Bei der Festsetzung
der Raten ist auf die wirtschaftlichen Verhältnisse des Ersatzpflichtigen Rücksicht zu nehmen.
81
Verjährung (GehG § 13b Abs. 1 bis 3)
Der Anspruch auf Leistungen verjährt, wenn er nicht innerhalb von drei Jahren geltend gemacht
wird, nachdem die anspruchsbegründende Leistung erbracht worden oder der anspruchsbegründen-
de Aufwand entstanden ist.
Das Recht auf Rückforderung zu Unrecht entrichteter Leistungen (§ 13a) verjährt nach drei Jahren
ab ihrer Entrichtung.
Was trotz Verjährung geleistet worden ist, kann nicht zurückgefordert werden.
· KollegInnen haben die Möglichkeit, alle oder einen Teil der geleisteten Mehrdienstleistungen
auf einem Zeitkonto anzusparen.
· Die Erklärung, alle oder einen Teil der MDL auf ein Zeitkonto gutschreiben zu lassen, bezieht sich
auf ein Unterrichtsjahr und ist bis 30. September des betreffenden Unterrichtsjahres abzugeben
und ist unwiderruflich.
· Die Teilgutschriften und die Gesamtgutschrift sind dem Lehrer auf Verlangen einmal jährlich
mitzuteilen.
· Der Verbrauch von gutgeschriebenen Wochen-Werteinheiten (MDL) ist unter folgenden Vo-
raussetzungen zulässig:
1. Der Lehrer muss zum Zeitpunkt des Beginns des Verbrauchs das 50. Lebensjahr bereits vollen-
det haben.
2. Die durch den Verbrauch frei werdenden Wochenstunden sind von einer neu aufzunehmen-
den Lehrkraft zu übernehmen.
3. Der Verbrauch ist auf Antrag zu bewilligen, wenn dem Verbrauch keine wichtigen dienstlichen
Interessen entgegenstehen oder der Verbrauch ansonsten während der verbleibenden aktiven
Dienstzeit nicht möglich wäre. Der Antrag kann nur bis 1. März des vorangehenden Unterrichts-
jahres gestellt werden.
4. Der Verbrauch hat in Form einer Freistellung von der regelmäßigen Lehrverpflichtung für ein
ganzes Schuljahr im Ausmaß von 50 bis 100 % der regelmäßigen Lehrverpflichtung zu erfolgen.
Im Schuljahr, in dem der Lehrer in den Ruhestand versetzt wird oder übertritt, ist ein Verbrauch
auch für einen Teil des Schuljahres zulässig.
5. Für eine Freistellung im Ausmaß 100 % der regelmäßigen Lehrverpflichtung sind 720 Wochen-
Werteinheiten (MDL) von der Gesamtgutschrift abzubuchen. Für eine anteilige Freistellung ist
der entsprechende Anteil abzubuchen.
Anmerkung: 720 MDL sind 20 MDL für 36 Schulwochen. Man kann also diese Gutschrift zum Bei-
spiel bei 5 MDL in 4 Jahren erreichen.
· Nicht durch Freistellung verbrauchte Wochen-Werteinheiten sind
1. auf Antrag, wobei sich dieser nur auf die Gesamtgutschrift beziehen kann,
2. im Fall des Ausscheidens aus dem Dienststand oder Dienstverhältnis oder
3. im Fall der Überstellung in eine andere Besoldungsgruppe
unter Zugrundelegung der besoldungsrechtlichen Stellung im Zeitpunkt der Antragstellung, des
Ausscheidens oder der Überstellung zu vergüten.
82
5.8. Reisegebührenvorschrift
Dienstreise:
Eine Dienstreise liegt vor, wenn sich ein Lehrer / eine Lehrerin zur Ausführung eines ihm / ihr erteil-
ten Dienstauftrages an einen außerhalb des Dienstortes gelegenen Ort begibt und die Wegstrecke
von der Dienststelle zu diesem Ort mehr als zwei Kilometer beträgt.
Dienstverrichtung im Dienstort:
Eine Dienstverrichtung im Dienstort liegt vor, wenn sich ein Lehrer / eine Lehrerin zur Ausführung
eines ihm / ihr erteilten Dienstauftrages im Dienstort zu einer Dienstverrichtungsstelle begibt und die
Wegstrecke von der Dienststelle zur Dienstverrichtungsstelle mehr als zwei Kilometer beträgt.
Dienstzuteilung:
Eine Dienstzuteilung liegt vor, wenn ein Lehrer /eine Lehrerin an einem anderen Ort als dem Dienst-
ort einer Dienststelle zur vorübergehenden Dienstleistung zugewiesen wird und für die Dauer dieser
Verwendung entweder der Dienstaufsicht des Leiters dieser Dienststelle unterliegt oder mit der Lei-
tung der zugewiesenen Dienststelle betraut wird.
Versetzung:
Eine Versetzung liegt vor, wenn der Lehrer / die Lehrerin in einem neuen Dienstort einer Dienststelle
zur dauernden Dienstleistung zugewiesen wird. Als Versetzung gilt auch der mit der Aufnahme eines
Vertragsbediensteten des Bundes in das öffentlich-rechtliche Dienstverhältnis verbundene Wechsel
des Dienstortes.
Reisekostenvergütung:
In erster Linie werden die Kosten der Beförderung mit einem Massenbeförderungsmittel vom
Dienstgeber getragen (ÖBB-Tickets in der Schule erhältlich). Ausgangspunkt und Endpunkt der Rei-
sebewegung ist die Dienststelle (Stammschule). Im Dienstauftrag kann jedoch festgelegt werden,
dass die Wohnung als Ausgangspunkt bzw. Endpunkt der Dienstreise anzusehen ist, wenn dadurch
niedrigere Reisegebühren anfallen.
Für den Weg zum und vom Bahnhof gebührt gegen Nachweis der Ersatz der Kosten für die Benüt-
zung eines Massenbeförderungsmittels. Steht ein solches nicht zur Verfügung und beträgt die Weg-
strecke von der Dienststelle zum Bahnhof
1. mehr als zwei Kilometer, so gebührt das Kilometergeld,
2. mehr als fünf Kilometer, so gebührt gegen Nachweis der Ersatz
der Kosten für die Benützung eines Taxis.
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Der Lehrer / die Lehrerin hat bei Eisenbahnfahrten Anspruch auf Ersatz der Kosten für
1. die Benützung der zweiten Wagenklasse,
2. die Benützung allenfalls zuschlagspflichtiger Züge gegen Nachweis und
3. eine Platzreservierung gegen Nachweis.
Es ist auf Verlangen der/des Bediensteten anstelle der nachgewiesenen Kosten eines Massenbeför-
derungsmittels ein Beförderungszuschuss auszuzahlen (z.B. bei einer Fahrt mit dem eigenen PKW).
Dieser beträgt je Wegstrecke für die
ersten 50 km € 0,20 je Kilometer,
für die weiteren 250 km € 0,10 je Kilometer und
für jeden weiteren Kilometer € 0,05.
Insgesamt darf der Beförderungszuschuss € 52,00 nicht übersteigen.
Für die Ermittlung der Weglänge ist die kürzeste Wegstrecke maßgebend (Google-Maps). Die Fahrt-
auslagen für die Benützung eines Massenbeförderungsmittels sind damit abgegolten.
Der Lehrer / die Lehrerin erhält für die Benützung eines eigenen Kraftfahrzeuges eine besondere
Entschädigung (= amtliches Kilometergeld) an Stelle der sonst in Betracht kommenden Reisekosten-
vergütung nur dann, wenn die vorgesetzte Dienststelle bestätigt, dass die Benützung des eigenen
Kraftfahrzeuges im Dienstinteresse liegt.
Reisezulage:
Die Reisezulage besteht aus der Tagesgebühr und der Nächtigungsgebühr.
Die Reisezulagen sind der Tabelle Reisezulagen zu entnehmen.
Reisezulagen
Tagesgebühr:
1) Die Tagesgebühr wird nach Tarif I berechnet:
a) für die Dauer der Reisebewegung (Hinreise, Weiterreise, Rückreise), ausgenommen die Reise-
bewegung gemäß 2)
b) für die ersten 30 Tage des Aufenthaltes in derselben Ortsgemeinde; bei Dienstreisen innerhalb
des politischen Bezirkes, in dessen Gebiet der Dienstort oder der Ort der Dienstzuteilung des Lehrers
/ der Lehrerin liegt (Bezirksreisen), jedoch nur dann, wenn hiebei ein Anspruch auf Nächtigungsge-
bühr erwächst.
2) Die Tagesgebühr wird nach Tarif II berechnet:
a) für die Dauer der Reisebewegung (Hinreise, Weiterreise, Rückreise) bei Bezirksreisen, bei denen
kein Anspruch auf Nächtigungsgebühr erwächst;
b) für die Zeit ab dem 31. Tag des Aufenthaltes in derselben Ortsgemeinde; ferner für die Dauer
des Aufenthaltes bei Bezirksreisen dann, wenn kein Anspruch auf Nächtigungsgebühr erwächst.
Wird die Verpflegung des Lehrers / der Lehrerin durch eine Gebietskörperschaft unentgeltlich beige-
stellt oder ist die Verpflegung im Fahrpreis oder in anderen vom Dienstgeber zu ersetzenden Auf-
wendungen bereits enthalten, ist die gebührende Tagesgebühr
84
1. für das Frühstück um 15%,
2. für das Mittagessen um 40%,
3. für das Abendessen um 40%
der vollen Tagesgebühr zu kürzen.
Nächtigungsgebühr:
Wenn der Lehrer / die Lehrerin nachweist, dass die tatsächlichen unvermeidbaren Auslagen für die
in Anspruch genommene Nachtunterkunft die ihm zustehende Nächtigungsgebühr übersteigen,
kann ihm ein Zuschuss zur Nächtigungsgebühr bis zur Höhe der tatsächlich nachgewiesenen Ausla-
gen, höchstens aber bis zu 600% der Nächtigungsgebühr, gewährt werden; siehe Maximalwerte in
der Tabelle.
Grundlage für die Bemessung des Zuschusses ist der im Kostennachweis genannte Rechnungsbetrag
abzüglich der Frühstückskosten. Ist die Höhe der Frühstückskosten aus dem Kostennachweis nicht
ersichtlich, so ist der Rechnungsbetrag um 15% der dem Lehrer / der Lehrerin gebührenden Tagesge-
bühr zu kürzen.
Der Anspruch auf Nächtigungsgebühr entfällt, wenn eine Dienstreise in Orte führt, von denen aus
der Dienstort unter Benützung eines Massenbeförderungsmittels innerhalb einer Fahrzeit von einer
Stunde erreicht werden kann, ohne dass durch die Rückreise eine ununterbrochene elfstündige Ru-
hezeit verhindert wird.
Die Teilnahme an Lehrveranstaltungen (Kursen) zum Zwecke der eigenen Aus- und Fortbildung be-
gründet nur dann einen Anspruch nach der RGV, wenn diese Teilnahme auf Grund eines Dienstauf-
trages und darüber hinaus außerhalb des Dienstortes erfolgt.
(RGV §73)
Die Teilnahme an Sitzungen und Beratungen begründet keinen Anspruch auf die Tagesgebühr.
Für Lehrveranstaltungen (Kursen) zum Zwecke der eigenen Aus- und Fortbildung gelten die oben
erwähnten Bestimmungen nach § 73 RGV.
85
Schulveranstaltungen
(RGV § 49a; VO des BMUK über die Festsetzung der Reisegebühren für die Teilnahme an Schulveran-
staltungen, BGBl. Nr.622/1991)
Die Reisekostenvergütung bemisst sich nach den notwendigen Auslagen für die Fahrt (wie Bahnfahrt
2. Klasse, Autobus, billigste Schifffahrtsklasse); von allfälligen Tarifermäßigungen ist Gebrauch zu
machen. Bei Benützung eines Flugzeuges wird der Flugpreis für das zur Benützung vorgeschriebene
Flugzeug vergütet.
Die Reisezulage ist bei Lehrern und Lehrerinnen an mittleren und höheren Schulen gemäß der Tages-
gebühr nach Tarif I zu bemessen, unabhängig davon, ob die Schulveranstaltung im Inland oder im
Ausland stattfindet; Prozentsätze und Beträge siehe Tabelle Reisezulagen für Schulveranstaltungen.
Mit den in der Tabelle genannten Sätzen ist die Reisezulage für diejenigen Lehrer und Lehrerinnen,
für die im Rahmen der Schulveranstaltung kein tatsächlicher Aufwand für die Nächtigung entsteht,
abgegolten. Sollten für den Lehrer / die Lehrerin Auslagen für die Nächtigung anfallen, so ist dieser
Betrag je Nacht in der Höhe der tatsächlich nachgewiesenen Auslagen, höchstens aber bis zu 200 %
des Betrages, den die Schüler je Nacht zu tragen haben, zu ersetzen.
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Abgeltung für die Leitung einer Schulveranstaltung (für LehrerInnen im alten Dienstrecht)
(VO des BMUK über die Einrechnung von Nebenleistungen in die Lehrverpflichtung der Bundeslehrer
– Nebenleistungsverordnung § 2 ):
Die Leitung einer mehrtägigen Schulveranstaltung mit einer mindestens viertägigen Dauer und
Nächtigung ist im Ausmaß von 4,33 Stunden der Lehrverpflichtungsgruppe III für die Woche, in der
die jeweilige Schulveranstaltung endet, in die Lehrverpflichtung einzurechnen.
Schulbezogene Veranstaltungen:
Da schulbezogene Veranstaltungen nicht im § 49a RGV erfasst werden, besteht grundsätzlich kein
Anspruch auf Reisegebühren, außer der Lehrer / die Lehrerin nimmt auf Grund eines Dienstauftrages
teil.
Auf Grund der in § 13a SchUG verankerten Freiwilligkeit der Mitwirkung des Lehrers / der Lehrerin an
einer schulbezogenen Veranstaltung besteht für die Erteilung eines Dienstauftrages grundsätzlich
keine Veranlassung. Hat jedoch die Schulbehörde ein eminentes Interesse an der Durchführung der
Veranstaltung, so kann auch ein Dienstauftrag erteilt werden, wodurch ein Anspruch auf Reisegebüh-
ren entsteht.
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Fahrtkostenzuschuss (GehG § 20b)
Anspruch auf Fahrtkostenzuschuss haben alle Lehrerinnen und Lehrer, welche das so genannte
„Pendlerpauschale“ (§ 16 Abs. 1 Z. 6 lit. b oder c EStG) in Anspruch nehmen. Dazu ist es erforderlich,
das notwendige Formular (L34 des BMF) auszufüllen und beim Dienstgeber abzugeben. Die Ansprü-
che auf Pendlerpauschale (Steuerfreibetrag) und Fahrtkostenzuschuss bestehen nebeneinander.
Voraussetzung:
Die Wegstrecke zwischen Wohnsitz und Dienststelle muss mehr als 20 km, wenn ein öffentliches
Verkehrsmittel nicht zumutbar ist, mehr als 2 km, betragen. (2018)
Der Fahrtkostenzuschuss beträgt für jeden vollen Kalendermonat bei einer Fahrtstrecke von
über 20 bis 40 km 19,63 €,
über 40 bis 60 km 38,81 € und
über 60 km 58,02 €.
Wenn ein öffentliches Verkehrsmittel nicht zumutbar ist („großes Pendlerpauschale“) beträgt der
Fahrtkostenzuschuss
über 2 bis 20 km 10,68 €,
über 20 bis 40 km 42,38 €,
über 40 bis 60 km 73,76 € und
über 60 km 105,34 €.
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6. Interessensvertretungen im Öffentlichen Dienst
GÖD PV
Ø Rechte und Pflichten werden durch die So- Ø Rechte und Pflichten sind durch das
zialpartnerschaft definiert Bundes- Personalvertretungsgesetz geregelt PVG
Wahlen: Wahlen:
Vertretungsebenen: Vertretungsebenen:
Ø Dienststelle Ø Dienststelle
à Gewerkschaftlicher à Dienststellenausschuss DA
Betriebsausschuss GBA
Ø Bundesland Ø Bundeslandland
à Landesleitung LL à Fachausschuss FA
ausgenommen Wien à BL
Ø Bund Ø Bund
à Bundesleitung BL à Zentralausschuss ZA
à Bundesfachgruppenleitung
BFGL (HAK/HAS –Bereich)
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7. Bundes-Personalvertretungsgesetz
Grundsätzlich ist überall dort, wo wichtige Dienstgeberentscheidungen fallen, ein zur Mitwirkung
berufenes PV-Organ eingerichtet.
Dem Aufbau der Verwaltung entsprechend (Zentralstelle - nachgeordnete Dienstbehörde - Dienst-
stellenstelle) liegen im Regelfall 3 Ebenen der PV vor.
Ausnahmen beispielsweise bei Landeslehrern (ZA bei jeweiligen Landesregierungen, DA bei Bezirks-
verwaltungsbehörden).
Mitwirkungsrechte gegenüber Dienstgeber-Seite immer dann, wenn dieser entweder die Entschei-
dung in einer konkreten Sache oder aber zumindest ein Vorschlags- oder Antragsrecht zukommt.
z.B.: Antrag des Dienststellenleiters an Leiter der nachgeordneten Dienstbehörde auf Kündigung ei-
nes Bediensteten - Mitwirkungsrechte des DA auf Dienststellenebene vor Antragstellung - Mitwir-
kungsrecht des FA bei nachgeordneter Dienstbehörde vor Entscheidung.
Zwischen ZA, FA und DA besteht keine hierarchische Struktur. Jedes Organ hat eigenständig und wei-
sungsungebunden unter Beachtung der Interessen der Bediensteten des jeweiligen Ausschussberei-
ches zu entscheiden.
Weder ist der DA an Empfehlungen des FA bzw. ZA gebunden, noch müssen sich FA oder ZA, etwa in
einem Vorlageverfahren an die Meinung des DA halten.
Der DA hat die beruflichen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und gesundheitlichen Interessen
der Bediensteten zu wahren und zu fördern (§ 2 PVG).
Ansprechpartner des DA ist der Dienststellenleiter, dem gegenüber eine Reihe von Mitwirkungs-
rechte bestehen.
Die Art der Mitwirkungsrechte des DA sind im § 9 PVG geregelt.
Abhängig vom Umfang der Einflussmöglichkeiten des DA ist grob zu unterscheiden zwischen Angele-
genheiten, die
· im Einvernehmen, also mit Zustimmung des DA gesetzt werden dürfen, z.B. Diensteinteilung und
Dienstplan (gemäß PVAK A 30/83 entspricht der Lehrfächerverteilung der Diensteinteilung und
der Stundenplan dem Dienstplan), Einführung neuer Arbeitsmethoden, etc. - abschließend auf-
gezählt im § 9 Abs.2 PVG),
· die mit dem DA verhandelt werden müssen (=Mitwirkungsrechte), z.B. Anordnung von Über-
stunden für mehrere Bedienstete bzw. für längere Zeiträume, Auflösung des Dienstverhältnis-
ses, Auswahl von Bediensteten für Bildschirmarbeitsplätze, etc. - beispielsweise aufgezählt im
§ 9 Abs.1 PVG),
· und schließlich Angelegenheiten, die dem DA nur schriftlich mitgeteilt werden müssen, z.B. Auf-
nahme, Dienstzuteilung, Versetzung von Bediensteten, bzw. Betrauung oder Abberufung von Be-
diensteten mit einer Vorgesetztenfunktion - abschließend aufgezählt im § 9 Abs.3 PVG.
· Daneben kann der DA immer im Interesse der Bediensteten insofern von sich aus tätig werden,
als ihm ein Antrags- bzw. Initiativrecht gegenüber dem Dienststellenleiter zukommt
(§ 9 Abs.4 lit.a PVG).
Falls der DA mit dem Dienststellenleiter zu keinem akzeptablen Ergebnis gelangt, besteht die Mög-
lichkeit in einem Vorlageverfahren die Zuständigkeit zur Entscheidung auf die Ebene des zuständigen
Fach- bzw. Zentralausschusses zu verschieben.
91
Welche Fach- bzw. Zentralausschüsse es gibt und für welche Bediensteten sie zuständig sind, ist in
den §§ 11 bzw. 14 PVG geregelt.
Dienststellenversammlung
(§§ 5 ff PVG u. §§ 24 ff PV-GO)
Sie umfasst sämtliche Bediensteten einer Dienststelle (also auch den Dienststellenleiter).
Einberufen wird die Dienststellenversammlung im Bedarfsfall vom DA. Wenn es mehr als ein Drittel
der Bediensteten oder mindestens ein Drittel der Mitglieder des DA (mindestens 2) unter Angabe
des Grundes verlangen, muss der DA die Dienststellenversammlung innerhalb von 2 Wochen einbe-
rufen.
Zeit, Ort und Tagesordnung werden vom DA eigenverantwortlich festgelegt. Der Dienststellenleiter
ist 3 Arbeitstage vor der Einberufung hievon in Kenntnis zu setzen, über seine allfälligen Bedenken
entscheidet jedoch der DA.
Die Einberufung ist spätestens 1 Woche vor Abhaltung der Dienststellenversammlung schriftlich
bekannt zu geben (jedenfalls durch Anschlag an der Amtstafel).
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Grundsätzlich dürfen alle Bediensteten an der Dienststellenversammlung teilnehmen. Es können
auch Vertreter der Berufsvereinigungen (z.B. GÖD) bzw. der Verwaltung eingeladen werden. Ansons-
ten ist die Dienststellenversammlung nicht öffentlich.
Personalvertretungsaufsichtsbehörde (PVAB)
(§ 41 PVG)
Jeder Bediensteter, also auch jedes DA-Mitglied, kann sich, sofern er durch eine gesetzeswidrige
Vorgangsweise des DA in seinen Rechten verletzt wurde, bei der PVAB über den DA beschweren,
die Beschlüsse des DA wegen Gesetzwidrigkeit aufheben lassen bzw. die Gesetzwidrigkeit der Vor-
gangsweise des DA feststellen lassen.
Bei dauernder Verletzung seiner Pflichten kann die PVAB einen Dienststellenausschuss auch auflö-
sen.
Für die Einbringung einer Beschwerde genügt ein formloses Schreiben an die
Personalvertretungsaufsichtsbehörde beim Bundeskanzleramt
Hohenstaufengasse 3, 1010 Wien.
Der Beschwerdeführer muss darin darlegen, durch welches PV-Organ und wie er in seinen Rechten
verletzt wurde, weiters worin der konkrete Pflichtenverstoß liegt. Es kann auch die Feststellung der
Gesetzwidrigkeit bzw. die Aufhebung eines Beschlusses beantragt werden.
Seit der PVG-Novelle 1991 besteht auch die Möglichkeit, dass bei der PVAB von Personalvertretungs-
organen beantragt wird, dass über Verletzungen des PVG durch Organe des Dienstgebers (Dienst-
stellenleiters), sofern diese innerhalb des letzten Jahres wiederholt (d.h. mindestens zweimal) er-
folgt sind, entschieden wird.
Derartige Anträge sind im Wege des zuständigen ZA zu stellen. Eine Weiterleitung an die PVAB hat,
über Verlangen des DA, auch dann zu erfolgen, wenn der ZA den Antrag für unbegründet hält.
Mit der PVG-Novelle 1999 wurden die Sanktionsmöglichkeiten gegenüber Dienststellenleitern, die
PVG-widrig handeln, dahingehend verschärft, dass in jenen Fällen, in denen die PVAB die gesetzwid-
rige Handlungsweise festgestellt hat, der ZA binnen 6 Wochen nach Zustellung der PVAB -
Entscheidung vom Leiter der übergeordneten Dienstbehörde die Bekanntgabe der Maßnahmen, die
gegen den gesetzwidrig handelnden Dienststellenleiter getroffen wurden, verlangen kann (wiederum
innerhalb von 6 Wochen).
Gegebenenfalls kann der ZA bei begründetem Verdacht Disziplinaranzeige erstatten (innerhalb wei-
terer 6 Wochen).
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8. Abkürzungsverzeichnis
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SGA Schulgemeinschaftsausschuss
SMG Suchtmittelgesetz
SPG Sicherheitspolizeigesetz
SSR Stadtschulrat
StGBl Staatsgesetzblatt
StPO Strafprozessordnung
UPG Unterrichtspraktikumsgesetz
UPIS Unterrichtspersonal-Informationssystem
VBG Vertragsbedienstetengesetz
VfGH Verfassungsgerichtshof
VL Vertragslehrer
VStG Verwaltungsstrafgesetz
VwGH Verwaltungsgerichtshof
ZLA Zentrallehranstalt
ZVA Zahlungs- und Verrechnungsauftrag
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