Mit einem Relativsatz können wir zusätzliche Informationen geben, ohne einen neuen Satz zu beginnen. Im
Deutschen stehen Relativsätze immer zwischen Kommas.
Das sind die Freunde, mit denen ich viel Zeit verbringe. Peter, den ich schon lange kenne, ist sehr sportlich. Markus,
der eine Brille trägt, interessiert sich für deutsche Literatur. Und Susi, deren Lächeln bezaubernd ist, kann gut
tanzen.
Verwendung
Relativsätze enthalten Zusatzinformationen zu einem Nomen/Pronomen. Normalerweise stehen sie direkt hinter
dem, worauf sie sich beziehen – das kann am Ende des Hauptsatzes oder mitten im Satz sein. Zwischen dem
Relativum und dem Bezugswort im Hauptsatz besteht eine Identitätsbeziehung.
Nominativ: Markus, der eine Brille trägt, interessiert sich für deutsche Literatur.
(Markus trägt eine Brille. – Wer?)
Akkusativ: Peter, den ich schon ewig kenne, ist sehr lustig.
(Peter kenne ich schon ewig. – Wen?)
Dativ: Das sind die Freunde, mit denen ich viel Zeit verbringe.
(Mit den Freunden verbringe ich viel Zeit. – Mit wem?)
Genitiv: Susi, deren Lächeln bezaubernd ist, kann gut tanzen.
(Lindas Lächeln ist bezaubernd. – Wessen Lächeln?)
Bildung
Relativsätze bilden wir mit Relativpronomen oder Relativadverbien.
Relativpronomen
Relativpronomen werden normalerweise flektiert, das heißt: sie passen sich in Zahl und Geschlecht dem Nomen
an, auf das sie sich beziehen (Ausnahmen: was)
Nominativ Akkusativ Dativ Genitiv
maskulin (m) der/welcher den/welchen dem/welchem dessen
feminin (f) die/welche die/welche der/welcher deren
neutrum (n) das/welches das/welches dem/welchem dessen
Plural (pl) die/welche die/welche denen/welchen deren
Welchen Kasus wir verwenden, hängt davon ab, ob das Relativpronomen im Relativsatz ein Subjekt oder ein
Objekt ersetzt. Beachten Sie aber, dass wir im Relativsatz häufig einen anderen Kasus verwenden müssen als im
Hauptsatz.
Beispiel: Peter, den ich schon ewig kenne, ist sehr lustig.
Peter ist sehr lustig. (Wer? – Nominativ im Hauptsatz)
Peter kenne ich schon ewig. (Wen? – Akkusativ im Relativsatz)
Relativpronomen was
Das Relativpronomen was bezieht sich normalerweise auf ein Indefinitpronomen (alles, nichts, manches, vieles),
gilt aber nicht für Personen (jeder, niemand, …).
Relativadverbien
Relativadverbien ändern ihre Form nicht. Oft beziehen sie sich auf einen ganzen Satz. Zu den Relativadverbien
zählen zum Beispiel: wo, womit, wofür, worüber.
Übungen
Relativsätze I
Ergänzen Sie die Relativpronomen!
1. Wer ist die Frau, …? c) …………... ich schon lange nicht mehr gesehen
a) die immer so laut lacht habe
b) die du eben begrüßt hast 5. Wer hat den Schlüssel weggenommen, … ?
c) diw du gestern angerufen hast a) ………….. hier immer gelegen hat
2. Kennst du die Leute, … ? b) ………….. ich hier gelegt habe
a) denen diese Autos gehören c) ………….. ich gerade machen ließ
b) die da vor der Tür stehen 6. Herr Müller, ………….. , wird 80 Jahre.
c) …………… Vater so freundlich begrüßt hat a) …………. wir eben gratuliert haben
3. Frau Huber, ……., ist unsere Nachbarin. b) ………… jeden Tag in seinem Garten arbeitet
a) …………… du ja kennst c) ………... man im Januar operiert hat
b) …………… auch dieses Haus gehört 7. Die Reisenden, ………., wechselten das Hotel.
c) …………… schon 15 Jahre Witwe ist a) ………… man unhöflich bedient hat
4. Ich fahre morgen zu meinen Eltern, …. . b) ………... das Essen nicht geschmeckt hat
a) ………….. seit 10 Jahren in Stuttgart wohnen c) ………… wegen des Lärms nicht schlafen konnten
b) ………….. ich beim Hausbau helfen will
Aus: Dreyer/Scmitt, Lehr- und Übungsbuch der deutschen Grammatik, Verlag für Deutsch
Aufgabe: Schreiben Sie zu jedem Bild zwei Relativsätze. Verwenden Sie die Verben im Kasten. Erfinden Sie auch
einen Namen für die Figuren.
sich interessieren für – sich treffen mit – viel arbeiten – sich gestresst fühlen – die Oma besuchen – ein Selfie
machen – Rotkraut und Klöβe essen – zum Stammtisch gehen – mit dem Chef telefonieren – wenig schlafen – die
Tochter zur Schule bringen – mit der Freundin zusammen sein – in Hamburg wohnen – bei einer Fotoagentur
arbeiten – Design studieren – sich ärgern über – tanzen – verliebt sein in – einen Spaziergang machen – früh
aufstehen