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Wiederholungsfragen BWL 2 Ertas

Oscar Fritzsche

2. Dezember 2020

Kapitel I: Grundlagen
Wiederholugsfragen
1. Definieren Sie den Begriff Logistik.
• „[...] das abgestimmte Zusammenwirken aller Prozesse, die der Raumüber-
windung in einer Zeiteinheit aus der Sicht des Beförderungsobjektes, d.h.
dem Fluss von Personen, Stoffen und Informationen dienen.“1
• 6 R’s: Logistik soll. . .
– die richtigen Objekte
– in der richtigen Menge
– am richtigen Ort
– zum richtigen Zeitpunkt
– in der richtigen Qualität
– zu den richtigen Kosten
– (zum richtigen Kunden)
. . . bereitstellen

2. Mit welchen drei Märkten hat ein Unternehmen zu tun? Erklärern


Sie welche Geld- und Güterströme zum Austausch kommen.
• Beschaffungsmarkt, Kapitalmarkt, Absatzmarkt
• Lieferant → Unternehmen: Güterstrom
• Unternehmen → Lieferant: Geldstrom
• Unternehmen → Kunde: Güterstrom
• Kunde → Unternehmen: Geldstrom
2

1 Schubert, Werner (2000): Die Logistik der Personen- und Stofflüsse in der Volkswirtschaft,

in: Schubert, Werner (Hrsg.): Verkehrslogistik: Technik und Wirtschaft, München: Vahlen.
2 Hier fehlen noch die Ströme für den Kapitalmarkt.

1
3. Welche Teilgebiete der Logistik lassen sich funktional nach dem
Güterfluss unterscheiden?
• Unternehmenslogistik:
– Beschaffungslogistik
– Produktionslogistik
– Distributionslogistik
– Entsorgungslogistik
• Lagerlogistik
• Transportlogistik
• Ersatzteillogistik
• Instandhaltungslogistik
• Informationslogistik

4. Nennen Sie die Hauptziele der Logistik und erläutern Sie zwei
Ziehlkonflikte.
• hohe Lieferbereitschaft
• Kostenminimierung
– höhere Bestandsmenge für höhere Lieferbereitschaft sorgt für höhere
Lagerhaltungskosten
• geringer Kapitalbedarf
– niedrigere (optimale) Bestandsmenge sorgt für geringere Lieferbereit-
schaft

5. Nennen und erläutern Sie Logistikleistungen und Logistikkosten.


• Eigenschaften der Logistikleistung:
– Lieferzeit
– Lieferzuverlässigkeit
– Lieferflexibilität
– Lieferqualität
– Informationsfähigkeit
• Kategorien von Logistikkosten:
– Planungs-, Steuerungs- und Systemkosten
– Bestandskosten
– Lagerkosten
– Transportkosten
– Handlingkosten

6. Wie hängen Logistikkosten und Logistikleistungen zusammen?


• Leistung ist abhängig von den Kosten und umgekehrt

2
Wahr oder falsch?
1. Aufgabe der Produkitonslogistik ist die Sicherstellung eines rei-
bungslosen Produktionsprozesses, von der Planung bis zur Abgabe
der fertiggestellten Produkte an die Distribution.
• wahr

2. Zielkonflikte treten zwischen zwei Hauptzielen der Logistik auf.


• wahr

3. Handlingkosten befassen sich mit den Transportkosten und Bereit-


schaftskosten.
• falsch

Fragen zur Fallstudie „Die digitale Lieferkette“


1. Welche neuen Möglichkeiten bietet die Digitalisierung 4.0 in der
Supply Chain?
• Supply-Chain-Analytics
• Prozessautomatisierung
• Internet-of-Things-Anwendungen
• Kosten sparen

2. Wie können Pharmahersteller ihre Vorräte vor Ort aufstocken?


• z. B. durch das Wissen, wo gerade viele Menschen an Grippe erkranken3

3. Nennen Sie die vier Wertschöpfungshebel.


• Steigerung der Effizienz
• Steigerung der Agilität
• Steigerung der Validität
• Bessere Kommerzialisierung

4. Wie wird in der Kommissionierung die Effizienz gemessen?


• „Picks pro Stunde“, wie viele Artikel werden pro Stunde gepackt?

5. Beschreiben Sie die Effizienzsteigerungsmethoden „Mensch zur


Ware“und „Ware zum Menschen“.
• „Ware zum Menschen“→ Tranportroboter steigern Effizienz, machen we-
niger Fehler, Mitarbeiter müssen weniger laufen, haben mehr Zeit für
3 Mir ist bewusst, dass die Formulierung der Frage nicht gut ist, das ist aber (auch bei den

anderen Fragen) nicht meine Schuld.

3
anderes
• „Mensch zur Ware“→ manche Lagerformen sind nicht für Transportroboter
geeignet

6. Welche Effizienzsteigerungsmethode wird in der Verwaltung einge-


setzt?
• Robotic Process Automation (RPA)

7. Wann ist es sinnvoll diese Methode in der Verwaltung einzusetzen?


• bei repetitiven Tätigkeiten

8. Beschreiben Sie zwei Techologiecluster und geben Sie jeweils ein


Beispiel.
• Supply-Chain-Analytics:
– Prognose der erwarteten Ankunft von Fahrzeugen und Containern
(ETA)
• Prozessautomatisierung:
– Robotic Process Automation zur automatisierten Ausführung admi-
nistrativer Prozesse

9. Wie hat das Unternehmen Amazon die hohe Agilität umgesetzt?


• Next-Day-, Same-Day-, Next-Hour-Delivery, Predictive Shipping
• Produkte müssen in nahe gelegenem Lager vorrätig sein

10. Beschreiben Sie kurz wie ein Bekleidungshersteller die Methode


Demand Sensing umsetzt.
• Ein Bekleidungshersteller nutzt laufend Produktbewertungen, Blog-
Einträge oder Trends in sozialen Netzwerken, um Produktion und
Distribution laufend anzupassen.
• Zalando nutzt Wettervorhersagen, um erhöhte Online-Shopping Anfragen
bei schlechtem Wetter besser bewältigen zu können.

11. Wie können verkürzte Liferzeiten durch höhere Geschwindigkeit


bei Unternehmen zu höheren Margen führen?
• Annahmeschluss nach hinten verschieben
• Kunden sind gewillt Aufpreis für schnellere Lieferung zu zahlen
→ Kunden wechseln den Anbieter

12. Warum treffen Supply-Chain-Manager häufig falsche oder nicht


optimale Entscheidungen?
• fehlende Tranparenz

4
• gescheiterte Kommunikation
• veraltete Konzepte

13. Wie setzen Unternehmen die bessere Kommerzialisierung um?


• Speed-Factory
• Nachfrage zum Richtigen Zeitpunkt bedienen, um Trends abzugreifen

Kapitel II: Beschaffungslogistik


Wiederholungsfragen
1. Beschreiben Sie die Aufgaben der Beschaffungslogistik.
• Produktionsgüter werden zeitnah und zuverlässig bereitgestellt.

2. Welche Entwicklungen und Fragestellungen stehen im Mittelpunkt


der Beschaffungslogisstik
• Beschaffungsstrategie
• Materialklassifizierung
• Materialbereitstellung
• Versorgungssicherheit
• Sourcing-Konzepte
• Make- or Buy-Entscheidung

3. Nennen Sie die Methoden der Materialklassifizierung.


• ABC-Analyse
• XYZ-Analyse
• Portfolioansatz

4. Untenehmen können ihre Zulieferteile grundsätzlich lokal oder glo-


bal beschaffen. Charakterisieren Sie stichwortartig die beiden Be-
schaffungsstrategien.
• Lokal:
– Beschränkung auf Bezugsquellen in räumlicher Nähe zum Abnehmer.
• Global:
– Nutzung weltweiter Beschaffungsquellen.

5. Geben Sie jeweils zwei Vorteile für Local Sourcing und Global
Sourcing an.
• Local Sourcing:
– geringe logistische Risiken
– kurze Lieferzeiten → hohe Flexibilität

5
– geringe Transortkosten
– unternehmensübergreifendes Qualitätsmanagement möglich
• Global Sourcing:
– Ausnutzung internationaler Preisunterschiede
– Erhöhung der Wettbewerbsintensität im Zuliefermarkt
– Sicherung von Lieferkapazitäten

6. Nennen Sie jeweils drei Vorteile und Nachteile der Vorratsbeschaf-


fung.
• Vorteile:
– Unabhängigkeit der Beschaffung von der Produktion (Entkopplung)
– günstige Einkaufskonditionen
– Sicherung des Produktionsprozesses
∗ Witterungsbedingungen
∗ politische Situation
– hohe Materialverfügbarkeit
• Nachteile:
– Kapitalbindungskosten durch hohe Bestände
– hoher Bedarf an Lagerkapazitäten
– hoher Bedarf an Personalkapazitäten (Handling)
– vermehrter Schwund von Materialien, Verderb, technische Überholung
(Hightech-Märkte)
– Abhängigkeit von Prognosen (→ Prognosequalität)

7. Welche Faktoren können die Entscheidung des Make or Buy be-


einflussen?
• Kosten
• Qualität
• Zeit
• Risiken
• Resourcen

8. Nennen Sie die Zielsetzungen von Make or Buy-Entscheidungen.


• Kostenreduktion
• Effizienzsteigerung
• Konzentration auf das Kerngeschäft („core functions“)
• Qualitätsaspekte
• Gewinnmaximierung

6
Wahr oder falsch?
1. Die Beschaffungslogistik in Unternehmen ist kein grundlegendes
Teilsystem der Logistik.
• falsch

2. Ziel der Beschaffungslogistik ist die flexible und sichere Versorgung


des Unternehmens mit den benötigten Gütern und Dienstleistungen.
• wahr

3. Die ABC-Analyse liefert eine Einteilung der Daten in drei Klassen,


die sich nach Werthaltigkeit und Mengenanteil unterscheiden.
• wahr

4. Die Arealbezogenen Sourcing-Konzepte beziehen sich auf Single


und Multiple Sourcing.
• falsch

5. Aufgabe der Materialbereitstellung ist die für den Leistungsprozess


benötigten Materialien in der erforderlichen Menge und Qualität, zur
rechten Zeit, am rechten Ort und zu geringstmöglichen Kosten be-
reitzustellen.
• wahr

Aufgabe ABC-Analyse
Ausgangstabelle:

Material (Typen) Lagerinhalt (Stück) Einstandspreis (€/Stück)


5711 500 35,00
5712 1.000 5,70
5713 20 150,00
5714 50 275,00
5715 10 45,00
5716 2.500 0,10
5717 190 2,50
5718 1.200 0,05
5719 240 7,90
5720 20 310,50

7
Ermittlung wertmäßiger Monatsverbrauch und absteigende Sortie-
rung:

Material Lagerinhalt Einstandspreis


Preis*Stück Anteil in
Rang (Typen) (Stück) (€/Stück) (in €) % kumliert
1 5711 500 35,00 17.500 35,5 35,5
2 5714 50 275,00 13.750 27,9 63,4
3 5720 20 310,50 6.210 12,6 76
4 5712 1.000 5,70 5.700 11,56 87,56
5 5713 20 150,00 3.000 6,09 93,65
6 5719 240 7,90 1.896 3,45 97,5
7 5717 190 2,50 475 0,96 98,46
8 5715 10 45,00 450 0,91 99,37
9 5716 2.500 0,10 250 0,51 99,88
10 5718 1.200 0,05 60 0,12 100
49.291

Anteil in % (auch kumuliert) und Klassifizierung:

Rang Material (Typen) Anteil in % kumliert Klassifikation


1 5711 35,5 35,5 A
2 5714 27,9 63,4 A
3 5720 12,6 76 A
4 5712 11,56 87,56 B
5 5713 6,09 93,65 B
6 5719 3,45 97,5 C
7 5717 0,96 98,46 C
8 5715 0,91 99,37 C
9 5716 0,51 99,88 C
10 5718 0,12 100 C

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