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Anleitung
Vitalizer® MK2-T
Klangoptimierungsprozessor
Bedienungsanleitung
Vitalizer® MK2-T Analog Code Plug-in
Artikelnummer 1030
Anleitungsversion 2.0 – 12/2011
Vitalizer® -Patente
EU: 1407544
USA: 7.352.872
Japan: 2003-514695
China: ZL02814524.0
© 2011 SPL electronics GmbH. Alle Rechte, technische Änderungen, Irrtümer und
Druckfehler vorbehalten. Alle genannten Markennamen sind Warenzeichen der
jeweiligen Inhaber. Das SPL-Logo, The Analog Code ®, Vitalizer ® und Atmos® sind
eingetragene Warenzeichen der SPL electronics GmbH.
Einleitung 5
Begriffe in dieser Anleitung 5
SPL Analog Code ® Plug-ins 5
Der Vitalizer® 5
Mehrklangtechnik 6
Besondere Merkmale 7
Anwendungen 7
Bedienung 8
Mausradbedienung für alle Drehregler 8
Tastenkombinationen 8
Mono-, Stereo- oder Mehrkanal-Betrieb 9
Grundsätzliches 9
Ausgangseinstellungen 10
Erste Schritte 10
Bedienelemente 11
Active 11
Drive 11
Bass 12
Compression 12
Mid-Hi Tune 13
Process 14
LC-EQ 14
Intensity 15
Stereo Expander 16
Output 16
Settings 17
Der Vitalizer®
Der Vitalizer basiert auf Erkenntnissen der Psychoakustik und
Audiometrie, um bei der Klangoptimierung objektivierbare Ver-
besserungen zu erreichen. Der Vitalizer bereitet dabei stets nur
das bereits vorhandene Signal auf und generiert keine künstlichen
Signalanteile.
Patentierte Filtertechniken machen den Detailreichtum des Audio-
Signals hörbar, die interaktiven Bedienparameter ermöglichen
Eingriffe in das Klangbild mit hoher Musikalität und Effizienz.
Diese einzigartige Kombination zielgerichteter Filterung mit intu-
itiver Bedienbarkeit versetzt Sie augenblicklich in die Lage, jede
Musikproduktion natürlicher und lebendiger klingen zu lassen.
Musik und Sprache klingt differenzierter und leichter verständlich,
die Lautheit wird intensiviert, das gesamte Klangbild öffnet sich.
Anwendungen
• Einsatz in allen Bereichen der Tonproduktion (Aufnahme,
Mischung, Mastering oder Wiedergabe)
• Einzelspuren, Sub-Gruppen oder Summensignale verbessern
• Mischungen präsenter und transparenter machen
• Den Klangcharakter von Stimmen und Instrumenten betonen
• Sehr beeindruckende Bassklänge kreieren
• Mühelos mehrere Basssignale klanglich trennen
• Alte Aufnahmen restaurieren
• Effektklänge (Samples) enorm intensivieren
• Räumlichkeitseindruck verbessern
Tastenkombinationen
Alle SPL Analog Code Plug-ins unterstützen die format- bzw.
plattformspezifischen Zusatzfunktionen für Zurücksetzen
(Value-Reset), Feineinstellungen und Mausradbedienung. Unter
WINDOWS sind die STEUERUNGS-, ALT- oder UMSCHALT-Tasten
üblich Für Tastenkombinationen, unter MAC dementsprechend die
BEFEHLS-, ALT- oder UMSCHALT-Tasten. Detaillierte Informationen
dazu entnehmen Sie der Dokumentation des Host-Programms.
Grundsätzliches
Der Vitalizer verfügt über die drei klassischen Unterteilungen des
Frequenzspektrums in Bass-, Mitten- und Hochtonsektion, wobei
im Unterschied zu herkömmlichen Einteilungen Bass- und Mitten-
filter zusammenhängend eingestellt werden. Die Hochtonregelung
dient zur separaten Aufbereitung des Hoch-/Obertonbereichs.
Sie können die Filterung dieser drei Frequenzbereiche jeweils
einzeln regeln und zusätzlich die Intensität der Bearbeitung steu-
ern. Bass- und Mittenfilter verfügen über einen gemeinsamem
Intensitätsregler (PROCESS). Die Trennung von Filterungs- und
Intensitätsregelung ergibt sehr vielfältige klanggestalterische
Möglichkeiten bei nur zwei Reglern: Bei der Bassbearbeitung kann
zwischen einer tiefen, weichen und einer trockenen, perkussiven
Klangfarbe gewählt werden. In Verbindung mit dem PROCESS-Reg-
ler ergibt eine starke Tiefbassverstärkung mit geringer Intensität
eine andere Klangstruktur als eine geringe Tiefbassverstärkung
mit hoher Intensität. Über den PROCESS-Regler bleibt immer die
Verbindung zum Mittenfilter hergestellt. So kann im Interesse
einer psychoakustisch und audiometrisch sinnvollen Optimierung
die Bass- und Mittenfilterung zusammenhängend vorgenommen
werden. Der Mittenbereich, den das menschliche Gehör besonders
sensibel wahrnimmt, wird z. B. automatisch gedämpft, wenn Sie
eine SOFT-Basseinstellung gewählt haben.
Erste Schritte
Die hier beschriebene Bedienfolge geht von den Ausgangseinstel-
lungen aus und hilft Ihnen, den Vitalizer kennenzulernen.
1. Drehen Sie den PROCESS-Regler langsam auf. Die Intensität
aller Frequenzen oberhalb von 3 kHz nimmt zu (da MID-HI TUNE
auf 3 kHz steht). Wählen Sie einen PROCESS-Wert um 10.
2. Bewegen Sie den BASS-Regler nach rechts: Der Bass klingt kna-
ckig und trocken. Drehung nach links: Der Baß klingt weich und
rund. Wählen Sie eine Bassklangfarbe und deren Lautstärke.
Mit COMPRESSION kompensieren Sie ggf. auftretende Pegel-
veränderungen im Bassbereich.
3. Variieren Sie den MID-HI TUNE-Regler. Drehen Sie nach rechts,
so klingt das Programmaterial zunehmend heller, ab etwa 1,5
kHz auch mittiger. Mit einer Drehung nach links wird die Einsatz-
frequenz nach oben verschoben und das Klangbild dunkler.
4. Beim LC-EQ wählen sie vorerst LOW (Linksanschlag) und stellen
INTENSITY auf 10, um Hochtondetails moderat zu betonen.
5. Der STEREO EXPANDER erweitert die Stereobasisbreite – gän-
gige Einstellungen liegen zwischen 7 und 12.
6. Benutzen Sie den ACTIVE-Schalter für direkte A/B-Vergleiche
zischen bearbeitetem und unbearbeitetem Signal. Beginnen Sie
nun, eigene Einstellungen vorzunehmen.
Drive
Der Drive-Regler bestimmt den Ansteuerungspegel
der Vitalizer-Filterung. Einerseits können Sie damit
abweichende Eingangspegel auf 0 dB anpassen,
andererseits können Sie bewusst klangbeeinflussend
mit höheren oder niedrigeren Pegeln arbeiten. Der
Regelbereich liegt zwischen -20 dB und +6 dB. In der
12-Uhr-Position (0 dB) ist der Ansteuerungspegel iden-
tisch mit dem Eingangspegel. Mit höheren DRIVE-Werten erzie-
len Sie extremere Effekte. Bei zu geringem Ansteuerungspegel
erreichen Sie aber auch bei voll aufgedrehtem PROCESS nicht die
gewünschte Bearbeitungsintensität – erhöhen Sie in diesem Fall
den DRIVE-Wert.
Compression
Der Vitalizer verfügt über einen Kompressor, der nur
in den Bassbearbeitungspfad integriert ist. Der Bass-
anteil des Originalsignals bleibt ebenso unverändert
wie der gesamte Mitten- und Hochtonbereich. Mit dem
COMPRESSION-Regler können Sie daher Pegelverän-
derungen kompensieren, die durch Verstärkung einer
Bassklangfarbe entstehen. Der Kompressor ist daher
eine wichtige Komponente zur Optimierung der Aussteuerung. Die
GR-LED zeigt an, wann der Kompressor seine Arbeit aufnimmt (GR
= Gain Reduction, engl. für Pegelreduktion). >
Mid-Hi Tune
Mit dem MID-HI TUNE-Regler bestimmen Sie zunächst
eine Einsatzfrequenz. Oberhalb werden die Frequenzen
betont, unterhalb werden die Frequenzen gedämpft. Die
Intensität legen Sie mit dem PROCESS-Regler fest. Der
Regelbereich liegt zwischen 1,1 kHz im rechten Anschlag
und 22 kHz im linken Anschlag. Daher klingt der Mitten-
und Hochtonbereich zunehmend heller, je weiter sie den
Regler nach rechts drehen. Ab etwa 1,5 kHz wird der Klang
auch mittenbetonter. Mit dem MID-HI TUNE-Regler können Sie
überbrillantes Material entschärfen, indem Sie Werte oberhalb ca.
10kHz wählen und mit sehr hohem bis maximalem PROCESS-Wert
kombinieren.
Das MID-HI TUNE-Filter ist nicht statisch aufgebaut wie herkömmli-
che EQ-Filter, daher kann es auch nicht so bedient werden. Es ist in
ein Filternetzwerk eingebunden und wirkt sehr breitbandig auf Fre-
quenz- und Phasenverläufe. Eine Reglereinstellung wirkt sich nie
nur auf den skalierten Wert aus. Sie nimmt dort ihren Anfang und
wirkt sich auf das gesamte Frequenzspektrum aus. Die Arbeit mit
MID-HI TUNE erfordert mehr Aufmerksamkeit als das Einstellen
eines grafischen EQs: Sie müssen das Ergebnis stets bezogen auf
das gesamte Klangbild durchhören. Der enorme Vorteil ist, dass
Sie gemeinsam mit BASS- und PROCESS-Regelung eine wirklich
umfassende Klangbearbeitung durchführen können. Da der Vitali-
zer wie beschrieben auf psychoakustisch und audiometrisch sinn-
vollen Verfahren beruht, zielt diese Bearbeitung immer in Richtung
einer Klangoptimierung – er bietet also stets Verbesserungen an,
die Sie so schnell mit keiner anderen Technik hören können.
LC-EQ
Auch die Hochtonfilterung ist breitbandig ausgelegt
und kann bis in den Mittenbereich für mehr Präsenz und
Durchzeichnung sorgen, insbesondere für Stimmen. Der
Regelbereich reicht von 2 kHz im linken Anschlag bis 20
kHz im rechten Anschlag, die Intensität wird mit dem
INTENSITY-Regler für den LC-EQ bestimmt (siehe nächs-
ter Abschnitt).
Das Hochtonfilter ist als LC-EQ bezeichnet, weil es in der
Hardware-Version um ein passives Spulenfilter aufgebaut ist. Spu-
lenfilter sind induktive Filter, das Formelzeichen für Induktivität ist
„L“. Das Kürzel für Spulenfilter ist demnach „LC“ (C= Capacitor).
Sie sind bekannt für ihr angenehm weiches Klangbild. Bis in die
1960er Jahre gehörten Spulenfilter zu den Standardkomponenten.
Später wurden sie in der Regel durch günstigere Widerstandsfilter
(RC) ersetzt. Der Klang klassischer „Vintage“-Geräte hängt also
auch mit diesen Komponenten zusammen. Bei der Programmie-
rung des Vitalizer Plug-ins wurde größte Sorgfalt auf eine original-
getreue Umsetzung der Klangcharakteristik des LC-EQ gelegt. >
Intensity
Für die LC-EQ-Bearbeitung werden zwei Signalpfade aus
Originalsignal und Effektsignal gebildet. Am Ausgang
werden beide Pfade zusammengemischt. Mit dem INTEN-
SITY-Regler bestimmen Sie das Maß der Zumischung des
LC-EQ-Effekts zum Originalsignal, also die Intensität des
Effekts.
Durch die jeweils breitbandige Auslegung können Sie
MID-HI TUNE- und LC-EQ-Filter sehr gut ergänzend
anwenden. Wenn Sie z. B. mit MID-HI TUNE eine Mittensenke pro-
duzieren und den Hochtonbereich erst ab ca. 5-8 kHz anheben,
können Stimmen an Präsenz verlieren. In diesem Fall erfassen Sie
mit dem LC-EQ den Stimmfrequenzbereich und betonen mit dem
INTENSITY-Regler ihre Präsenz.
Output
Mit dem OUTPUT-Regler reduzieren oder verstärken Sie
den Ausgangspegel. Der Regelbereich reicht von -20 dB
bis +6 dB. Die o dB-Regelung entspricht der 12-Uhr-
Position. In der Regel dürfte die Verringerung des Pegels
nötig sein, da die Vitalizer-Bearbeitung zumeist einen
Pegelzuwachs mit sich bringt. Wenn Sie z. B. mit der
DRIVE-Einstellung einen Eingangspegel von 0 dB einge-
stellt haben – was für einen guten Arbeitspunkt der Filter durchaus
empfehlenswert ist – ist ein Pegelzuwachs nach der Bearbeitung
fast unvermeidlich.
WICHTIG: Schöpfen Sie mit der OUTPUT-Regelung immer den ver-
fügbaren Dynamikbereich aus, aber vermeiden Sie Verzerrungen.
Bei der Einstellung hilft Ihnen die OVL-LED neben dem OUTPUT-
Regler (OVL steht für „Overload“, engl. für Übersteuerung). Die
OVL-LED zeigt Übersteuerungen am Ausgang des Plug-ins an, die
zu Verzerrungen führen. Die OVL-LED darf niemals leuchten, falls
doch, reduzieren Sie den Ausgangspegel mit dem OUTPUT-Regler,
bis sie wieder erlischt.