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SPL Analog Code ® Plug-in

Anleitung

Vitalizer® MK2-T

Klangoptimierungsprozessor
Bedienungsanleitung
Vitalizer® MK2-T Analog Code Plug-in
Artikelnummer 1030
Anleitungsversion 2.0 – 12/2011

Vitalizer® -Patente
EU: 1407544
USA: 7.352.872
Japan: 2003-514695
China: ZL02814524.0

Diese Anleitung enthält eine Beschreibung des Produkts, jedoch


keine Garantien für bestimmte Eigenschaften oder Einsatzerfolge.
Alle SPL-Produkte unterliegen ständiger Weiterent­wicklung und
Verbesserung. Technische Änderungen bleiben vorbehalten.
Die Anleitung ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte blei-
ben vorbehalten. Das Kopieren, Vervielfältigen, Übersetzen oder
Umsetzen in irgendein elektronisches Medium oder in maschinell
lesbare Form im Ganzen oder in Teilen ist nur mit ausdrücklicher
schriftlicher Genehmigung der SPL electronics GmbH gestattet.

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© 2011 SPL electronics GmbH. Alle Rechte, technische Änderungen, Irrtümer und
Druckfehler vorbehalten. Alle genannten Markennamen sind Warenzeichen der
jeweiligen Inhaber. Das SPL-Logo, The Analog Code ®, Vitalizer ® und Atmos® sind
eingetragene Warenzeichen der SPL electronics GmbH.

2 Vitalizer ® Analog Code Plug-in


Inhalt
Installation 4
Plugin Alliance-Aktivierung 4
Systemvoraussetzungen und Kompatibilität 4
MAC- und Windows-Installation 4

Einleitung 5
Begriffe in dieser Anleitung 5
SPL Analog Code ® Plug-ins 5
Der Vitalizer® 5
Mehrklangtechnik 6
Besondere Merkmale 7
Anwendungen 7

Bedienung 8
Mausradbedienung für alle Drehregler 8
Tastenkombinationen 8
Mono-, Stereo- oder Mehrkanal-Betrieb 9
Grundsätzliches  9
Ausgangseinstellungen 10
Erste Schritte 10

Bedienelemente 11
Active 11
Drive 11
Bass 12
Compression 12
Mid-Hi Tune 13
Process 14
LC-EQ 14
Intensity 15
Stereo Expander 16
Output 16
Settings 17

Vitalizer ® Analog Code Plug-in 3


Installation
Plugin Alliance-Aktivierung
Sie müssen Ihr Analog Code® Plug-in in Ihrem Plugin Alliance-
Konto aktivieren. Auf http://www.plugin-alliance.com können Sie
sich jederzeit in Ihr Konto einwählen.
Details zum Aktivierungsablauf sind in der Plugin Alliance
Aktivierungsanleitung beschrieben. Die entsprechende PDF-
Datei finden Sie im gleichen Ordner auf Ihrem Rechner wie diese
Produktanleitung.
Alternativ können Sie die Informationen auf dieser Web-Seite
abrufen: http://www.plugin-alliance.com/activation

Systemvoraussetzungen und Kompatibilität


Details zu Systemvoraussetzungen und unterstützten Plattformen
bzw. Formaten erhalten Sie auf:
http://www.plugin-alliance.com/compatibility

MAC- und Windows-Installation


1. Prüfen Sie vor der Installation, ob eine neuere Version Ihrer Plug-
in-Software verfügbar ist: http://software.spl.info/download
2. Führen Sie anschließend die Installationsdatei aus und folgen
Sie den Anweisungen.

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Einleitung
Begriffe in dieser Anleitung
Lautheit = die empfundene Lautstärke
Demaskierung = hier: überlagerte Klanganteile hervorbringen
Audiometrie = Verfahren zur Messung der Gehöreigenschaften
Psychoakustik = Zusammenhänge von Schall- und Hörereignissen
Host-Programm = Das Programm, in dem das Plug-in läuft

SPL Analog Code® Plug-ins


Während Hardware-Entwicklungen von SPL die Audio-Welt vom
Heimstudiobetreiber bis zum Mastering-Engineer in den ange-
sehensten Produktionsstätten faszinieren, wuchs beständig
der Bedarf, die innovativen SPL-Technologien und -Ideen auch
als Software-Plug-ins nutzen zu können. Mit den Analog Code®
Plug-ins haben wir nun endlich ein lange verfolgtes Ziel erreicht:
Digitalprodukte mit dem gleichen Anspruch an die Klangqualität
zu realisieren, den wir seit Jahrzehnten an unsere analogen Geräte
stellen. Als wir erstmals Programmierungen abhörten, die diesem
Anspruch gerecht wurden, sagte ein Hardware-Entwickler zu den
Programmierern: „Ihr habt den Analog Code geknackt“ — der
Name für unsere Digitalprodukte war gefunden.

Der Vitalizer®
Der Vitalizer basiert auf Erkenntnissen der Psychoakustik und
Audiometrie, um bei der Klangoptimierung objektivierbare Ver-
besserungen zu erreichen. Der Vitalizer bereitet dabei stets nur
das bereits vorhandene Signal auf und generiert keine künstlichen
Signalanteile.
Patentierte Filtertechniken machen den Detailreichtum des Audio-
Signals hörbar, die interaktiven Bedienparameter ermöglichen
Eingriffe in das Klangbild mit hoher Musikalität und Effizienz.
Diese einzigartige Kombination zielgerichteter Filterung mit intu-
itiver Bedienbarkeit versetzt Sie augenblicklich in die Lage, jede
Musikproduktion natürlicher und lebendiger klingen zu lassen.
Musik und Sprache klingt differenzierter und leichter verständlich,
die Lautheit wird intensiviert, das gesamte Klangbild öffnet sich.

Vitalizer ® Analog Code Plug-in 5


Einleitung
Mehrklangtechnik
Ein Schlüsselmerkmal der Vitalizer-Technologie ist die Demaskie-
rung überlagerter Klanganteile. Im Prinzip geschieht dabei das
Gegenteil, was für die Verringerung der Datenmenge bei kompri-
mierten Wiedergabeformaten (MP3 etc.) sorgt: statt vermeintlich
unnötige Klanginformationen zu löschen, werden sie besser hörbar
gemacht. Dabei setzt der Vitalizer den Empfindungszeitpunkt
einer Frequenz in Beziehung zu ihrer Lautstärke. Durch einen mini-
malen zeitlichen Versatz lauter Frequenzen werden leisere, zuvor
überlagerte Klanganteile „demaskiert“ und somit hörbar.
Der klangliche Effekt der Demaskierung lässt sich nur sehr umfas-
send beschreiben: Eine Mischung profitiert von höherer Transpa-
renz und verbesserter Tiefenstaffelung. Bässe klingen druckvoller
und konturierter, die Mitten fokussierter und differenzierter, der
Hochtonbereich frischer und brillanter. Bei Einzelkanalbearbei-
tungen können Sie den Klangcharakter von Instrumenten und
Stimmen effektiv betonen. Die verbesserte Kontur bzw. Verständ-
lichkeit garantiert eine geradezu greifbare Präsenz im Mix.
Eine weitere zentrale Besonderheit der Vitalizer-Klangoptimierung
ist die Anpassung des Klangspektrums an die nicht lineare Emp-
findlichkeit des menschlichen Gehörs. Audiometrisch belegt ist
dieses Phänomen seit den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts
durch die „Kurven gleicher Lautheit”, auch nach Ihren Entdeckern
„Fletcher-Munson-Kurven“ genannt. Diese Kurven verdeutlichen
die hohe Empfindlichkeit des menschlichen Gehörs bei mittleren
Frequenzen, also im Bereich der Sprache. Als Folge ist für einen
ausgewogenen Höreindruck bei Frequenzen unter 200 Hz und über
6000 Hz Unterstützung nötig – der Bereich von 6 kHz bis ca. 11 kHz
wird beispielsweise um bis zu 5 dB schwächer wahrgenommen.
Der Vitalizer gleicht das Frequenzspektrum den Kurven gleicher
Lautheit entsprechend dem menschlichen Gehör an, was insbe-
sondere die Lautheit erheblich verbessert. Einzelne Elemente einer
Mischung können so auch ohne Pegelzuwachs präsenter klingen.
Ebenso profitiert die Wiedergabe des Summensignals von der Vita-
lizer-Bearbeitung, da Sie mit geringeren absoluten Schallpegeln
die gleiche Lautheit erzielen.

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Einleitung
Besondere Merkmale
• Patentierte Technik zur automatischen Klangkorrektur und
-optimierung
• Einfache Bedienung zur Steuerung sehr komplexer Vorgänge
• Mitten-, Hoch- & Obertonbearbeitung
• Demaskierung überlagerter Klanganteile für mehr Details und
Transparenz
• Höhere Lautheit durch Unterstützung weniger sensibel wahrge-
nommener Frequenzbereiche
• Weiche oder konturierte Bassklangfarben einstellbar
• Separate Bearbeitung von Hoch- und Obertonstrukturen
• Ideale Klangstrukturen für elektronische Sounds und Genres
• Mono-, Stereo- oder Mehrkanalbetrieb

Anwendungen
• Einsatz in allen Bereichen der Tonproduktion (Aufnahme,
Mischung, Mastering oder Wiedergabe)
• Einzelspuren, Sub-Gruppen oder Summensignale verbessern
• Mischungen präsenter und transparenter machen
• Den Klangcharakter von Stimmen und Instrumenten betonen
• Sehr beeindruckende Bassklänge kreieren
• Mühelos mehrere Basssignale klanglich trennen
• Alte Aufnahmen restaurieren
• Effektklänge (Samples) enorm intensivieren
• Räumlichkeitseindruck verbessern

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Bedienung Allgemeines

Mausradbedienung für alle Drehregler


Alle SPL Analog Code Plug-ins unterstützen die Mausradbedie-
nung für Drehregler und Fader. Platzieren Sie dazu die Maus über
einem Regler und bewegen Sie das Mausrad zur Einstellung dieses
Reglers.
Um Feineinstellungen vorzunehmen, können Sie durch Drücken
einer Zusatztaste die Auflösung der Mausradbewegung erhöhen
(also Mausrad bewegen, während Sie eine Zusatztaste drücken) –
siehe nächster Abschnitt.

Tastenkombinationen
Alle SPL Analog Code Plug-ins unterstützen die format- bzw.
plattformspezifischen Zusatzfunktionen für Zurücksetzen
(Value-Reset), Feineinstellungen und Mausradbedienung. Unter
WINDOWS sind die STEUERUNGS-, ALT- oder UMSCHALT-Tasten
üblich Für Tastenkombinationen, unter MAC dementsprechend die
BEFEHLS-, ALT- oder UMSCHALT-Tasten. Detaillierte Informationen
dazu entnehmen Sie der Dokumentation des Host-Programms.

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Grundsätzliches Bedienung
Mono-, Stereo- oder Mehrkanal-Betrieb
Das Vitalizer Plug-In kann sowohl für Mono- als auch für Stereo-
Bearbeitungen eingesetzt werden. Im Stereo-Betrieb steuert jeder
Regler beide Kanäle gleichzeitig. Bei Stereo-Anwendungen ist die
Stereo-Expander-Funktion aktiv, bei Mono-Anwendungen ist die
Funktion gegraut, da im Mono-Betrieb keine Stereo-Anteile gere-
gelt werden können. So erkennen Sie auch an der Vitalizer-Ober-
fläche sofort, ob er im Stereo- oder Mono-Modus läuft. Sie können
den Vitalizer auch als „Multi-Mono“- bzw. Mehrkanal-Plug-in ein-
setzen, sofern Ihr Host-Programm diese Merkmale unterstützt.

Grundsätzliches
Der Vitalizer verfügt über die drei klassischen Unterteilungen des
Frequenzspektrums in Bass-, Mitten- und Hochtonsektion, wobei
im Unterschied zu herkömmlichen Einteilungen Bass- und Mitten-
filter zusammenhängend eingestellt werden. Die Hochtonregelung
dient zur separaten Aufbereitung des Hoch-/Obertonbereichs.
Sie können die Filterung dieser drei Frequenzbereiche jeweils
einzeln regeln und zusätzlich die Intensität der Bearbeitung steu-
ern. Bass- und Mittenfilter verfügen über einen gemeinsamem
Intensitätsregler (PROCESS). Die Trennung von Filterungs- und
Intensitätsregelung ergibt sehr vielfältige klanggestalterische
Möglichkeiten bei nur zwei Reglern: Bei der Bassbearbeitung kann
zwischen einer tiefen, weichen und einer trockenen, perkussiven
Klangfarbe gewählt werden. In Verbindung mit dem PROCESS-Reg-
ler ergibt eine starke Tiefbassverstärkung mit geringer Intensität
eine andere Klangstruktur als eine geringe Tiefbassverstärkung
mit hoher Intensität. Über den PROCESS-Regler bleibt immer die
Verbindung zum Mittenfilter hergestellt. So kann im Interesse
einer psychoakustisch und audiometrisch sinnvollen Optimierung
die Bass- und Mittenfilterung zusammenhängend vorgenommen
werden. Der Mittenbereich, den das menschliche Gehör besonders
sensibel wahrnimmt, wird z. B. automatisch gedämpft, wenn Sie
eine SOFT-Basseinstellung gewählt haben.

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Bedienung
Ausgangseinstellungen
Wenn Sie das Plug-in neu laden, finden Sie folgende Einstellungen
vor, die noch keinen klangverändernden Einfluss haben:
• DRIVE auf Null (12-Uhr-Position)
• BASS auf Null (12-Uhr-Position)
• COMPRESSION auf OFF (Linksanschlag)
• MID-HI TUNE auf 3 kHz (12-Uhr-Position)
• PROCESS auf OFF (Linksanschlag)
• LC-EQ auf LOW (Linksanschlag)
• INTENSITY auf OFF (Linksanschlag)
• Stereo Expander auf OFF (Linksanschlag)
• OUTPUT auf Null (12-Uhr-Position)

Erste Schritte
Die hier beschriebene Bedienfolge geht von den Ausgangseinstel-
lungen aus und hilft Ihnen, den Vitalizer kennenzulernen.
1. Drehen Sie den PROCESS-Regler langsam auf. Die Intensität
aller Frequenzen oberhalb von 3 kHz nimmt zu (da MID-HI TUNE
auf 3 kHz steht). Wählen Sie einen PROCESS-Wert um 10.
2. Bewegen Sie den BASS-Regler nach rechts: Der Bass klingt kna-
ckig und trocken. Drehung nach links: Der Baß klingt weich und
rund. Wählen Sie eine Bassklangfarbe und deren Lautstärke.
Mit COMPRESSION kompensieren Sie ggf. auftretende Pegel-
veränderungen im Bassbereich.
3. Variieren Sie den MID-HI TUNE-Regler. Drehen Sie nach rechts,
so klingt das Programmaterial zunehmend heller, ab etwa 1,5
kHz auch mittiger. Mit einer Drehung nach links wird die Einsatz-
frequenz nach oben verschoben und das Klangbild dunkler.
4. Beim LC-EQ wählen sie vorerst LOW (Linksanschlag) und stellen
INTENSITY auf 10, um Hochtondetails moderat zu betonen.
5. Der STEREO EXPANDER erweitert die Stereobasisbreite – gän-
gige Einstellungen liegen zwischen 7 und 12.
6. Benutzen Sie den ACTIVE-Schalter für direkte A/B-Vergleiche
zischen bearbeitetem und unbearbeitetem Signal. Beginnen Sie
nun, eigene Einstellungen vorzunehmen.

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Bedienelemente
Active
Mit der ACTIVE-Funktion schalten Sie den Vitalizer ein oder aus.
Der Vitalizer ist aktiv, wenn der ACTIVE-Schalter leuchtet. Der
POWER-Schalter leuchtet immer und hat für das Plug-in keine
Funktion.
Der ACTIVE-Schalter blinkt für einige Sekunden nach dem Laden
des Plug-Ins und leuchtet dann dauerhaft. Damit wurde das ori-
ginale Verhalten der Hardware nachempfunden, bei der auf diese
Weise die Aufwärmphase der Röhren angezeigt wird.
Der hauptsächliche Zweck der ACTIVE-FUNKTION ist der direkte
A/B-Vergleich von bearbeitetem zu unbearbeitetem Signal. Wir
empfehlen diesen Vergleich regelmäßig vorzunehmen. Die Bear-
beitung mit dem Vitalizer klingt sehr angenehm, daher ist die
Gefahr größer als bei herkömmlichen Prozessoren, zuviel des
Guten zu tun. Ein regelmäßiger A/B-Vergleich ist daher unerläss-
lich und schützt vor Übertreibungen. Darüber hinaus ist auch die
Orientierung an Referenz-Aufnahmen empfehlenswert.

Drive
Der Drive-Regler bestimmt den Ansteuerungspegel
der Vitalizer-Filterung. Einerseits können Sie damit
abweichende Eingangspegel auf 0 dB anpassen,
andererseits können Sie bewusst klangbeeinflussend
mit höheren oder niedrigeren Pegeln arbeiten. Der
Regelbereich liegt zwischen -20 dB und +6 dB. In der
12-Uhr-Position (0 dB) ist der Ansteuerungspegel iden-
tisch mit dem Eingangspegel. Mit höheren DRIVE-Werten erzie-
len Sie extremere Effekte. Bei zu geringem Ansteuerungspegel
erreichen Sie aber auch bei voll aufgedrehtem PROCESS nicht die
gewünschte Bearbeitungsintensität – erhöhen Sie in diesem Fall
den DRIVE-Wert.

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Bedienelemente
Bass
Mit dem BASS-Regler verstärken Sie eine von zwei Klang-
farben im Tieftonbereich. In der 12-Uhr-Position hören Sie
das unveränderte Signal. Bewegen Sie den BASS-Regler
nach links, so verstärken Sie einen weichen und warmen
Bassklang, bezeichnet als SOFT. Auf der linken Seite der
Skala ist dieser runde Bassklang durch zunehmend grö-
ßere Kreise symbolisiert. Bewegen Sie den BASS-Regler
nach rechts, so verstärken Sie einen trockenen und per-
kussiven Bassklang, bezeichnet als TIGHT (sprich „teit“, engl. für
dicht, fest, kompakt). Auf der rechten Seite der Skala ist dieser
konturierte Bassklang durch zunehmend größere Quadrate sym-
bolisiert.
Der BASS-Regler steht in direkter Verbindung zum PROCESS-Reg-
ler. Letzterer bestimmt, wieviel der eingestellten Bassklangfarbe
zum Originalsignal gemischt wird. Daraus ergeben vielfältige und
feinfühlig einstellbare Klangstrukturen: Die hohe Verstärkung
einer Bassklangfarbe ergibt bei einem geringen PROCESS-Wert
eine ganz andere Klangstruktur als eine geringe Klangfarbenver-
stärkung mit einem hohen PROCESS-Wert. Dennoch sind nur zwei
Regler nötig, um eine enorme Bandbreite an klanglichen Möglich-
keiten abzudecken. Entsprechend schnell ist diese Bandbreite
durchgehört und eingestellt.

Compression
Der Vitalizer verfügt über einen Kompressor, der nur
in den Bassbearbeitungspfad integriert ist. Der Bass-
anteil des Originalsignals bleibt ebenso unverändert
wie der gesamte Mitten- und Hochtonbereich. Mit dem
COMPRESSION-Regler können Sie daher Pegelverän-
derungen kompensieren, die durch Verstärkung einer
Bassklangfarbe entstehen. Der Kompressor ist daher
eine wichtige Komponente zur Optimierung der Aussteuerung. Die
GR-LED zeigt an, wann der Kompressor seine Arbeit aufnimmt (GR
= Gain Reduction, engl. für Pegelreduktion). >

12 Vitalizer ® Analog Code Plug-in


Bedienelemente
Der Basskompressor arbeitet mit einer sogenannten „Soft-Knee“-
Charakteristik, also mit einer weich einsetzenden Regelkurve für
unauffällige Klangergebnisse. Mit der Erhöhung des COMPRES-
SION-Wertes wird zum einen das Kompressionsverhältnis erhöht
und gleichzeitig der Einsatzschwellwert herabgesenkt. Weitere
Kompressions-Parameter sind vorgegeben, so dass sich die Bedie-
nung auf einen Regler beschränkt.

Mid-Hi Tune
Mit dem MID-HI TUNE-Regler bestimmen Sie zunächst
eine Einsatzfrequenz. Oberhalb werden die Frequenzen
betont, unterhalb werden die Frequenzen gedämpft. Die
Intensität legen Sie mit dem PROCESS-Regler fest. Der
Regelbereich liegt zwischen 1,1 kHz im rechten Anschlag
und 22 kHz im linken Anschlag. Daher klingt der Mitten-
und Hochtonbereich zunehmend heller, je weiter sie den
Regler nach rechts drehen. Ab etwa 1,5 kHz wird der Klang
auch mittenbetonter. Mit dem MID-HI TUNE-Regler können Sie
überbrillantes Material entschärfen, indem Sie Werte oberhalb ca.
10kHz wählen und mit sehr hohem bis maximalem PROCESS-Wert
kombinieren.
Das MID-HI TUNE-Filter ist nicht statisch aufgebaut wie herkömmli-
che EQ-Filter, daher kann es auch nicht so bedient werden. Es ist in
ein Filternetzwerk eingebunden und wirkt sehr breitbandig auf Fre-
quenz- und Phasenverläufe. Eine Reglereinstellung wirkt sich nie
nur auf den skalierten Wert aus. Sie nimmt dort ihren Anfang und
wirkt sich auf das gesamte Frequenzspektrum aus. Die Arbeit mit
MID-HI TUNE erfordert mehr Aufmerksamkeit als das Einstellen
eines grafischen EQs: Sie müssen das Ergebnis stets bezogen auf
das gesamte Klangbild durchhören. Der enorme Vorteil ist, dass
Sie gemeinsam mit BASS- und PROCESS-Regelung eine wirklich
umfassende Klangbearbeitung durchführen können. Da der Vitali-
zer wie beschrieben auf psychoakustisch und audiometrisch sinn-
vollen Verfahren beruht, zielt diese Bearbeitung immer in Richtung
einer Klangoptimierung – er bietet also stets Verbesserungen an,
die Sie so schnell mit keiner anderen Technik hören können.

Vitalizer ® Analog Code Plug-in 13


Bedienelemente
Process
Für die BASS- und MID-HI TUNE-Bearbeitung werden
zwei Signalpfade aus Originalsignal und Effektsignal
gebildet. Am Ausgang werden beide Pfade zusammen-
gemischt. Der PROCESS-Regler bestimmt dabei den
Anteil des Effektsignals, also die Intensität des Effekts,
den die BASS- und MID-HI TUNE-Filterung hervorruft.
Darüber hinaus bestimmt der PROCESS-Regler die
Dämpfung dominanter Mittenfrequenzen (siehe auch
vorheriger Abschnitt). Mit steigendem PROCESS-Wert werden
zunehmend dominante Mittenfrequenzen reduziert. Dabei werden
alle Frequenzen unterhalb der mit MID-HI TUNE festgelegten Ein-
satzfrequenz einbezogen.

LC-EQ
Auch die Hochtonfilterung ist breitbandig ausgelegt
und kann bis in den Mittenbereich für mehr Präsenz und
Durchzeichnung sorgen, insbesondere für Stimmen. Der
Regelbereich reicht von 2 kHz im linken Anschlag bis 20
kHz im rechten Anschlag, die Intensität wird mit dem
INTENSITY-Regler für den LC-EQ bestimmt (siehe nächs-
ter Abschnitt).
Das Hochtonfilter ist als LC-EQ bezeichnet, weil es in der
Hardware-Version um ein passives Spulenfilter aufgebaut ist. Spu-
lenfilter sind induktive Filter, das Formelzeichen für Induktivität ist
„L“. Das Kürzel für Spulenfilter ist demnach „LC“ (C= Capacitor).
Sie sind bekannt für ihr angenehm weiches Klangbild. Bis in die
1960er Jahre gehörten Spulenfilter zu den Standardkomponenten.
Später wurden sie in der Regel durch günstigere Widerstandsfilter
(RC) ersetzt. Der Klang klassischer „Vintage“-Geräte hängt also
auch mit diesen Komponenten zusammen. Bei der Programmie-
rung des Vitalizer Plug-ins wurde größte Sorgfalt auf eine original-
getreue Umsetzung der Klangcharakteristik des LC-EQ gelegt. >

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Bedienelemente
Der LC-EQ kann entscheidend dazu beitragen kann, die Brillanz
von Einzel- oder Summensignalen erheblich zu verbessern, ohne
scharf zu klingen. Dabei werden wohlgemerkt keine Signalanteile
generiert, wie es bei anderen Konzepten zur Hochtonanreiche-
rung, z. B. durch so genannte Exciter, der Fall ist, um die damit ver-
bundene Gefahr der Hörermüdung auszuschließen. Der Vitalizer
verbessert ausschließlich die Klangstruktur des Originalsignals.

Intensity
Für die LC-EQ-Bearbeitung werden zwei Signalpfade aus
Originalsignal und Effektsignal gebildet. Am Ausgang
werden beide Pfade zusammengemischt. Mit dem INTEN-
SITY-Regler bestimmen Sie das Maß der Zumischung des
LC-EQ-Effekts zum Originalsignal, also die Intensität des
Effekts.
Durch die jeweils breitbandige Auslegung können Sie
MID-HI TUNE- und LC-EQ-Filter sehr gut ergänzend
anwenden. Wenn Sie z. B. mit MID-HI TUNE eine Mittensenke pro-
duzieren und den Hochtonbereich erst ab ca. 5-8 kHz anheben,
können Stimmen an Präsenz verlieren. In diesem Fall erfassen Sie
mit dem LC-EQ den Stimmfrequenzbereich und betonen mit dem
INTENSITY-Regler ihre Präsenz.

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Bedienelemente
Stereo Expander
Die STEREO EXPANDER-Funktion dient dazu, den Ein-
druck einer größeren Stereoweite zu erzeugen. Der
Räumlichkeitseindruck wird verbessert, indem links
oder rechts im Panorama platzierte Signale gedop-
pelt und phasengedreht der anderen Seite zugemischt
werden. Dadurch verstärkt sich die Wahrnehmung des
Originalsignals und das Stereobild reicht zunehmend
über die Lautsprecherebene hinaus. Monophone Mit-
tensignale werden durch diese Bearbeitung abgeschwächt.
Wir empfehlen Regler-Einstellungen zwischen 6 und 14. Bei hohen
Einstellungen sollten Sie je nach Beschaffenheit des Quellsignals
anhand eines Korrelationsgradmessers die Monokompatibilität
überprüfen.

Output
Mit dem OUTPUT-Regler reduzieren oder verstärken Sie
den Ausgangspegel. Der Regelbereich reicht von -20 dB
bis +6 dB. Die o dB-Regelung entspricht der 12-Uhr-
Position. In der Regel dürfte die Verringerung des Pegels
nötig sein, da die Vitalizer-Bearbeitung zumeist einen
Pegelzuwachs mit sich bringt. Wenn Sie z. B. mit der
DRIVE-Einstellung einen Eingangspegel von 0 dB einge-
stellt haben – was für einen guten Arbeitspunkt der Filter durchaus
empfehlenswert ist – ist ein Pegelzuwachs nach der Bearbeitung
fast unvermeidlich.
WICHTIG: Schöpfen Sie mit der OUTPUT-Regelung immer den ver-
fügbaren Dynamikbereich aus, aber vermeiden Sie Verzerrungen.
Bei der Einstellung hilft Ihnen die OVL-LED neben dem OUTPUT-
Regler (OVL steht für „Overload“, engl. für Übersteuerung). Die
OVL-LED zeigt Übersteuerungen am Ausgang des Plug-ins an, die
zu Verzerrungen führen. Die OVL-LED darf niemals leuchten, falls
doch, reduzieren Sie den Ausgangspegel mit dem OUTPUT-Regler,
bis sie wieder erlischt.

16 Vitalizer ® Analog Code Plug-in


Bedienelemente
Settings
Mit einem der vier SETTINGS-Schalter
können Sie auf einen Klick einen komplet-
ten Einstellungssatz (=Setting) abspei-
chern.
Das Vitalizer-Plug-in speichert permanent
die aktuellen Einstellungen. Sobald Sie
einen anderen SETTINGS-Schalter ankli-
cken, wird die bisherige Einstellung unter
dem zuvor aktiven Setting abgespeichert. Ein Beispiel: In der hier
dargestellten Abbildung würde die bisherige Einstellung aller Para-
meter unter “B” abgespeichert, sobald Sie einen anderen Schalter
anklicken. Eine zuvor gespeicherte Einstellung wird einfach per
Klick auf den betreffenden Schalter aufgerufen. Sie können dann
die Einstellungen verwenden oder ändern.
Die Settings können auch in Automationen des Host-Programms
eingebunden werden, etwa um unterschiedliche Einstellungen
auf unterschiedliche Stellen anzuwenden. Solange Sie in einer
bestimmten Session des Host-Programms arbeiten und das Plug-
in eingebunden lassen, werden die Settings gespeichert und auch
nach einem Neustart wieder aufgerufen. Das Plug-in startet also
mit dem Einstellungen des aktiven Settings und nicht in der Aus-
gangseinstellung. Entfernen Sie aber das Plug-in aus dem Host-
Programm, gehen auch die Settings verloren. Um alle Settings auf
einmal zu löschen, kann man also auch das Plug-in vom Host-Pro-
gramm abmelden und wieder neu laden.

Vitalizer ® Analog Code Plug-in 17


Vitalizer® MK2-T
SPL Analog Code ® Plug-in
Anleitung

SPL – Sound Performance Lab


Sohlweg 80, 41372 Niederkrüchten
Fon: (0 21 63) 9 83 40
Fax: (0 21 63) 98 34 20
E-Mail: software@spl.info, Website: spl.info

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