Wolfgang Stegemann
November 2010
Erkenntnisse der third quest - what’s new?
Albert Schweitzer
J.D. Crossan
Das Reich Gottes in der Jesusverkündigung ist auf einem
weisheitlichen, nicht auf einem apokalyptischen Hintergrund zu
interpretieren. Jesus hat das Reich Gottes schon zu seinen
Lebzeiten verwirklicht gesehen – und zwar in der
Mahlgemeinschaft der Jesusgruppe mit den Marginalisierten in
Galiläa bzw. in der
magischen Praxis Jesu.
G. Lindeskog
„Die Erforschung des Lebens Jesu ist zu einem großen Teil
eine Quellenfrage.“
Markus 2,27:
Der Schabbat ist um des Menschen willen geworden, nicht der Mensch
um des Schabbats willen.
Dieser Satz im Munde Jesu wird von vielen aufgrund des Kriteriums der
Unähnlichkeit, hier der Differenz gegenüber „dem“ Judentum zur Zeit
Jesu, in dem so nicht hätte über ein Toragebot geredet werden können,
für jesuanisch erklärt. Diese Entscheidung verkennt allerdings, dass es
eine sinngemäß gleichlautende Formulierung aus dem Milieu der
Pharisäer gibt („Euch ist der Schabbat übergeben, und nicht seid ihr dem
Schabbat übergeben“: Midrasch Mechilta de Rabbi Jischmael 1; vgl.
babylonischer Talmud, Traktat Joma 85b: „Er ist in eure Hand
übergeben, und nicht seid ihr in seine Hand übergeben.“
Zudem ist zu beachten, dass dieser Satz Jesus nur eine Konsequenz aus
der biblischen Schöpfungsgeschichte zieht, in der die Erschaffung des
Menschen der Einsetzung des Sabbat vorausgeht und dieser eben dem
Menschen zugute kommen soll:
09. November 2010 12
Exodus 20,8–11 (rev. Elberfelder)
Ed Parish Sanders
09. November 2010 17
Julius Wellhausen (1844-1918)