Sie sind auf Seite 1von 628

WA F F E N S Y S T E M E U N D G R O S S G E R Ä T

WA F F E N S Y S T E M E U N D G R O S S G E R Ä T
I N H A LT
I N H A LT

DAS HEER 4
Kettenfahrzeuge 6
Radfahrzeuge 30
Luftfahrzeuge 40
Sonstiges Gerät 44

DIE LUFTWAFFE 50
Kampfflugzeuge 52
Trainingsflugzeuge 56
Flugabwehrraketensysteme 58
Transport- und
Verbindungsflugzeuge 60
Hubschrauber 64

DIE MARINE 68
Einsatzflottille 1 70
Einsatzflottille 2 84
Marineflieger 90
Segelschulschiff 96
Ölauffangschiff 98

DER SANITÄTSDIENST 100


Modulare Sanitätseinrichtungen 102
Fahrzeuge 104
Fliegende Sanitätseinrichtungen 112

DIE STREITKRÄFTEBASIS 118


Logistik 120
Kampfmittelbeseitigung 124
Nachrichtengewinnung und
Aufklärung 126
Operative Information 132
Führungsunterstützung
für Einsätze 140
Feldjägerwesen 146
Handwaffen 150

IMPRESSUM 156

INHALT 3
Die Waffensysteme des Heeres werden meist mit Tiernamen benannt und je nach
Fahrwerk in Ketten- und Radfahrzeuge unterteilt. Des Weiteren gibt es eine
Unterteilung in Wasser- und Luftfahrzeuge sowie sonstiges Gerät. Die Fahrzeuge
und sonstiges Gerät des Heeres reichen von Mörsern, Drohnen und Motorbooten
über Hubschrauber bis hin zu Panzerhaubitzen und Kampfpanzern.

DAS HEER

4 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


DAS HEER 5
Neben den Soldaten der Panzertruppe stehen auch der Artillerie, der Flugabwehr, den
Pionieren und den Grenadieren Kettenfahrzeuge für schwieriges Gelände zur Verfügung.
Das „Flaggschiff“ des Heeres ist sicherlich der Kampfpanzer LEOPARD 2. Darüber hinaus
verfügt die Teilstreitkraft auch über eine umfassende Palette anderer Kettenfahrzeuge.

KAMPFPANZER

K E T T E N FA H R Z E U G E

Der Kampfpanzer LEOPARD 2 A6.

6 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


LEOPARD 2
Der Kampfpanzer (KPz) LEOPARD ist der Die Kombination aus Feuerkraft, Schutz
Standardpanzer der Panzertruppe. Er wird und Beweglichkeit ergibt ein hohes
zur Bekämpfung von gepanzerten und Durchsetzungsvermögen in nahezu allen
ungepanzerten Zielen mit der 120 Milli- Einsatzszenarien und Gefechtsarten bei
meter Kanone sowie zur Bekämpfung Tag und Nacht. Außer Deutschland setzen
von Erd- und Luftzielen mit Maschinen- auch andere Nationen – die sogenannten
gewehren eingesetzt. Die neueste Ausfüh- LEOPARD-Benutzerstaaten – diesen
rung ist der Kampfpanzer LEOPARD 2 A6. Kampfpanzer ein.

LEOPARD 2 A6 LEOPARD 2 A5 / 2 A6M


Besatzung 4 Soldatinnen/Soldaten Besatzung 4 Soldatinnen/Soldaten
Gewicht 60,3 t Gewicht 59,9 / 62,5 t
Militärische Lastenklasse 70 t Militärische Lastenklasse 70 t
Länge 10,97 m Länge 9,67 / 10,97 m
Breite 3,76 m Breite 3,76 m
Höhe 3,03 m Höhe 3,03 m
Motorleistung 1.100 kW (1.500 PS) Motorleistung 1.100 kW (1.500 PS)
Betriebsvorrat Haupt-Zusatztank 1.160 l Betriebsvorrat Haupt-Zusatztank 1.160 l
Fahrbereich Straße / Gelände 280 km Fahrbereich Straße / Gelände 280 km
Verbrauch 414 l / 100 km Verbrauch 414 l / 100 km
Höchstgeschwindigkeit 68 km/h Höchstgeschwindigkeit 68 km/h
Bewaffnung Bordkanone Kaliber 120 mm, Bewaffnung Bordkanone 120 mm,
Bordmaschinengewehr Kaliber 7,62 mm, Bordmaschinengewehr Kaliber 7,62 mm,
Flugabwehrmaschinengewehr Kaliber 7,62 mm Flugabwehrmaschinengewehr Kaliber 7,62 mm
Kampfentfernung Schussweite 2.500 m Kampfentfernung Schussweite 2.500 m
Kampfbeladung 44 Schuss Kampfbeladung 44 / 37 Schuss
Waten 1,20 m Waten 1,20 m
Tiefwaten 2,25 m Tiefwaten 2,25 m
Unterwasserfahren 4,00 m Unterwasserfahren 4,00 m
ABC-Schutz ja ABC-Schutz ja
Spezialgerät / Ausstattung
LEOPARD 2 A5 wie LEOPARD 2 A6 mit
kürzerer Kanone
LEOPARD 2 A6M wie LEOPARD 2 A6 mit
verbessertem Minenschutz

DAS HEER 7
SCHÜTZENPANZER

8 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


MARDER
Der Schützenpanzer (SPz) MARDER 1 A3 ist
das Kettenfahrzeug der Panzergrenadiere.
Ausgestattet mit zusätzlichen Komponen-
ten lässt er sich als Beobachterfahrzeug
nutzen. Dazu wurden ein weiteres Funk-
gerät SEM 90, ein GPS-Empfänger, modi-
fizierte Antennen, eine Halterung für das
Zielortungsgerät TZG 90 sowie ein Feld-
rechner MRT 86 eingerüstet.

Damit ist ein Beobachtereinsatz sowohl


abgesessen, als auch direkt vom Fahrzeug
aus möglich. Der Einsatz ist jedoch nur bei
stehendem Fahrzeug möglich.

Die Übertragung der mit Hilfe des TZG 90


ermittelten Zieldaten erfolgt mittels
MRT 86 und SEM 90 per Datenfunk an
das Führungs- und Waffen-Einsatzsystem
(FüWES) ADLER (Artillerie-, Daten-, Lage- Besatzung 9 Soldatinnen/Soldaten
und Einsatz-Rechnerverbund). Der Schüt- Gefechtsgewicht 38,5 t
zenpanzer MARDER ist ein gepanzertes Militärische Lastenklasse 40 t
Vollkettenfahrzeug mit einer Besatzung Länge 6,88 m
von bis zu neun Soldatinnen bzw. Soldaten. Breite 3,38 m
Höhe 3,23 m
Motorleistung 441 kW (600 PS)
Betriebsvorrat 650 l
Fahrbereich Straße 460 km
Verbrauch Straße / Gelände 130 l bis 400 l / 100 km
Höchstgeschwindigkeit 65 km/h
Bewaffnung Maschinenkanone 20 mm,
Maschinengewehr 7,62 mm,
Panzerabwehrwaffe MILAN (Missile d’Infanterie
Léger ANtichar)
Kampfbeladung 1.250 Schuss
ABC-Schutz ja
Spezialgerät / Ausstattung Wärmebildgerät,
Winkelspiegel, Richtanlage elektro-hydraulisch

DAS HEER 9
WAFFENTRÄGER

Der Flugabwehrraketenwaffenträger auf dem Fahrgestell WIESEL 2.

10 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


WIESEL
Der Waffenträger (WaTrg) WIESEL ist ein
luftransportfähiges, leichtgepanzertes
Vollkettenfahrzeug mit Frontantrieb. Seine
Panzerung bietet der Besatzung Schutz
gegen Infanteriewaffen und Splitter von
Artilleriemunition.

Die Bewaffnung des WaTrg TOW besteht


aus der Panzerabwehrwaffe TOW 2. Der
WaTrg MK ist mit der Maschinenkanone
20 Millimeter ausgerüstet, die mittels
Lafette über Drehkranzlager auf dem
Wannendach gelagert ist. Für den Einsatz
bei Nacht ist die Waffenanlage mit einer
wärmebildgestützten Beobachtungs- und
Zieleinrichtung mit Laserentfernungsmesser
ausgerüstet.

WIESEL 1 TOW WIESEL 1 A3 MK


Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten
Gewicht 2,865 t Gewicht 2,921 t
Motorleistung 64 kW (87 PS) Motorleistung 64 kW (87 PS)
Länge 3,27 m Länge 3,55 m
Breite 1,82 m Breite 1,82 m
Höhe 1,87 m Höhe 1,79 m
Betriebsvorrat Haupt-Zusatztank 80 l Betriebsvorrat Haupt-Zusatztank 80 l
Fahrbereich Straße 286 km, Gelände 200 km Fahrbereich Straße 286 km, Gelände 200 km
Verbrauch Straße / Gelände 28 l bis 40 l / 100 km Verbrauch Straße / Gelände 28 l bis 40 l / 100 km
Höchstgeschwindigkeit vorwärts 80 km/h, Höchstgeschwindigkeit vorwärts 80 km/h,
rückwärts 40 km/h rückwärts 40 km/h
Bewaffnung Bordmaschinengewehr Kaliber 7,62 mm, Bewaffnung Bordmaschinenkanone 20 mm
Flugabwehrmaschinengewehr Kaliber 7,62 mm, Kampfentfernung Schussweite 1.100 m
Lenkflugkörpersystem 1 A2 TOW Kampfbeladung 100 HE- / 60 AP-Schuss
Kampfentfernung Schussweite 3.750 m ABC-Schutz nein, persönliche Schutzausrüstung
Kampfbeladung 7 Leuchtflugkörper /
Maschinengewehr-Monition 360 Schuss
ABC-Schutz nein, persönliche Schutzausrüstung

DAS HEER 11
FLUGABWEHRKANONENPANZER

12 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


GEPARD 1 A2
Der GEPARD 1 A2 ist ein gepanzertes, all-
wetterfähiges Kanonenwaffensystem auf
dem modifizierten Fahrgestell des Kampf-
panzers LEOPARD 1.

Die Besatzung besteht aus einem Komman-


danten, einem Richtschützenkanonier und
einem Fahrer. Der Flugabwehrkanonenpanzer
bekämpft Flugziele in niedrigen und mittleren
Höhen bis zu einer Entfernung von knapp
5.000 Metern. Der GEPARD hat eine hohe
Reaktionsfähigkeit bei der Bekämpfung über-
raschend auftauchender Luftfahrzeuge und
kann Hubschrauber auch in Baumwipfelhöhe
wirksam bekämpfen. In Ausnahmefällen
können auch leicht gepanzerte Bodenziele
bis zu einer Entfernung von 1.500 Metern
bekämpft werden.

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten
Gefechtsgewicht 46 t
Militärische Lastenklasse 52 t
Länge ohne Packsack 7,29 m
Breite über Endverbinder 3,28 m
Höhe mit Kiste auf Turm 3,20 m
Motor Mehrstoff
Motorleistung 611 kW (830 PS)
Betriebsvorrat 985 l
Fahrbereich 420 km
Verbrauch Straße / Gelände 50 bis 250 l / 100 km
Höchstgeschwindigkeit 62 km/h
Bewaffnung Zwillingskanone, Kaliber 2 x 35 mm
Kampfentfernung Schussweite 5.000 m
Kampfbeladung Flugziel 640 Schuss, Erdziel 40 Schuss
Erfassungsbereich Radarbereich 16 km
Waten 0,75 m
Tiefwaten 2,25 m
ABC-Schutz ja

DAS HEER 13
LEICHTES FLUGABWEHRSYSTEM

OZELOT
Das Leichte Flugabwehrsystem (LeFlaSys)
dient dem Schutz leichter, insbesondere
luftbeweglicher Truppen, ihrer Einrich-
tungen und für ihre Operationsführung
wichtige Anlagen. Der OZELOT ist so kon-
zipiert, dass er unter extremen klimati-
schen Bedingungen und in jedem Gelände
reaktionsschnell einen überraschend auf-
tretenden Luftfeind auf kurze und mittlere
Kampfentfernung bekämpfen kann. Er ist
außerdem in der Lage, den Bewegungen
der zu schützenden Truppe zu folgen.

Leichtes Flugabwehrsystem OZELOT


auf Basis WIESEL
Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten
Gewicht 4,5 t
Militärische Lastenklasse 5 t
Länge 4,50 m
Breite 2,29 m
Höhe 1,90 / 2,55 m
Motorleistung 81 kW (110 PS)
Betriebsvorrat 120 l
Fahrbereich 400 km
Verbrauch 30 l / 100 km
Höchstgeschwindigkeit 70 km/h
Bewaffnung Stinger, Maschinengewehr
Kaliber 7,62 mm
Kampfbeladung 8 Schuss
Höchstschussweite 6.000 m
Waten 0,50 m

14 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


Systemanteile Aufklärungs- / Systemanteile Batterieführungs- /
Führungsfahrzeug (AFF) Unterstützungszellenfahrzeug (BF / UF)
auf Basis WIESEL 2 auf Basis WIESEL 2
Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten
Gewicht 4,5 t Gewicht 4,1 t
Militärische Lastenklasse 5 t Militärische Lastenklasse 5 t
Länge 4,20 m Länge 4,20 m
Breite 2,29 m Breite 2,29 m
Höhe 1,90 / 2,83 m Höhe 1,90 m
Motorleistung 81 kW (110 PS) Motorleistung 81 kW (110 PS)
Betriebsvorrat 120 l Betriebsvorrat 20 l
Fahrbereich 400 km Fahrbereich 400 km
Verbrauch 30 l / 100 km Verbrauch 30 l / 100 km
Höchstgeschwindigkeit 70 km/h Höchstgeschwindigkeit 70 km/h
Bewaffnung Maschinengewehr Kaliber 7,62 mm Bewaffnung Maschinengewehr Kaliber 7,62 mm
Waten 0,50 m Waten 0,50 m
Erfassungsbereich Radarbereich 20 km

DAS HEER 15
PANZERHAUBITZE

Panzerhaubitze 2000
Die Panzerhaubitze (PzH) 2000 ist das
Standardgeschütz der Rohrartillerie des
deutschen Heeres. Ihre große Reichweite,
hohe Kadenz und Mobilität macht die
PzH 2000 zu einem der wirksamsten
Rohrartilleriesysteme der Welt.

Die 155 Millimeter-Kanone mit 52 Kali-


berlängen ist in Verbindung mit dem
automatisierten Munitionsfluss in der
Lage, Spreng-, Splitter-, Nebel- sowie Such-
zündermunition auf große Entfernungen
zu verschießen.

Die PzH 2000 wird international in den


Niederlanden, Griechenland und Italien
genutzt und nach einer einjährigen
Vorbereitungsphase ab 2010 über die Besatzung 5 Soldatinnen/Soldaten
NAMSA (NATO Maintenance and Supply Gefechtsgewicht 57 t
Agency) in Capellen, Luxemburg, logistisch Militärische Lastenklasse 60
unterstützt. Umfangreiches Ausbildungs- Länge 7,91 / 11,70 m
gerät wurde entwickelt und bereitgestellt, Breite 3,54 m
um die Betriebskosten des Systems zu Höhe 3,46 m
reduzieren. Motor Diesel
Motorleistung 736 kW (1.000 PS)
Betriebsvorrat Haupt-Zusatztank 1.000 l
Fahrbereich 420 km
Verbrauch 238 l / 100 km
Höchstgeschwindigkeit 60 km/h
Bewaffnung Kanone 52 Kaliberlängen Kaliber
155 mm, Maschinengewehr Kaliber 7,62 mm
Kampfentfernung Schussweite 30 km, Schuss-
weite mit reichweitengesteigerter Munition 40 km
Kampfbeladung 60 Schuss
Feuergeschwindigkeit 3 Schuss pro 10 sek,
10 Schuss pro 60 sek, 20 Schuss pro 180 sek
Waten nach Vorbereitung 1,10 bis 1,50 m
ABC-Schutz ja

16 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


RAKETENWERFER

MARS (MLRS)
Das Mittlere Artillerieraketenwerfersystem
(MARS) oder auch Multiple Launch Rocket
System (MLRS) verschießt Wurfminensperren
auf eine Entfernung von 38,5 Kilometer
mit einer Wirkdauer von bis zu 96 Stunden,
um Bewegungen gegnerischer Kräfte zu
verzögern.

Ab 2011 wird die Artillerie über eine


modernisierte Version des Raketenwerfers,
den MARS II, mit modernster Feuerleit- und
Navigationsanlage verfügen. In Verbindung
mit der hochmodernen Lenkrakete Guided
Multiple Launcher Rocket System (GMLRS)
lassen sich dann Ziele punktgenau bis zu
einer Entfernung von mehr als 70 Kilo-
meter bekämpfen.

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten
Gewicht 25,5 t
Militärische Lastenklasse 26 t
Länge 7,07 m
Breite 3,25 m
Höhe 2,87 m
Leistung 373 kW (500 PS)
Betriebsvorrat Haupt-Zusatztank 617 l
Fahrbereich circa 400 km
Verbrauch Straße / Gelände 150 bis 240 l / 100 km
Höchstgeschwindigkeit 56 km/h
Bewaffnung AT 2-Mine / GMLRS1 bis 73 km,
Kaliber 237 / 227 mm, Bordmaschinengewehr
Kaliber 7,62 mm
Kampfentfernung Schussweite 10 bis 40 km
Feuergeschwindigkeit 12 Schuss pro 50 sek
Waten 1,00 m
ABC-Schutz nein, persönliche Schutzausrüstung

DAS HEER 17
BRÜCKENLEGEPANZER

BIBER
Der Brückenlegepanzer BIBER ist ein gepan-
zertes Vollkettenfahrzeug. Er dient zum
schnellen Überwinden von Geländehinder-
nissen bis zu 20 Meter Breite und bis zu
einer Militärischen Lastenklasse (MLC) von
50 Tonnen; in Ausnahmefällen auch bis zu
60 Tonnen.

Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten Betriebsvorrat Haupt-Zusatztank 950 l


Gefechtsgewicht 45,3 t (35,1 t) Fahrbereich 450 km
Militärische Lastenklasse 50 t (39 t) Verbrauch 350 l / 100 km
Militärische Lastenklasse 50 t bei 10 km/h Höchstgeschwindigkeit 62 km/h
Militärische Lastenklasse 60 t bei 5 km/h Waten 1,20 m
Länge 11,82 m (10,59 m) Tiefwaten 1,65 m
Breite 4,00 m (3,25 m) ABC-Schutz ja
Höhe 3,75 m (2,65 m) Spezialgerät / Ausstattung Brückenlänge 22 m,
Motorleistung 610 kW (830 PS) Überbrückbare Breite 20 m

18 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


SCHWIMMSCHNELLBRÜCKE

AMPHIBIE M3
Die Schwimmschnellbrücke (SSB) AMPHIBIE
M3 dient der schnellen Überwindung brei-
ter Gewässer über 40 Meter. Sie wird als
Gefechtsfeldbrückengerät insbesondere für
den Bau von Kriegsbrücken und Fähren für
schwere Kräfte genutzt. Sie besitzt eine
Regeltragfähigkeit für Militärische Lasten-
klassen von bis zu 70 Tonnen. Sie ist unge-
panzert, verfügt jedoch über hohe Mobili-
tät und Flexibilität. Sie wird dort eingesetzt,
wo schnelle Schwerpunktverlagerungen
und rasche Übergänge der Kampftruppe
erforderlich sind und Festbrücken nicht mehr
eingesetzt werden können. Die Bauzeit für
eine 100 Meter lange Brücke beträgt etwa
20 Minuten.

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten
Gefechtsgewicht 26 t
Militärische Lastenklasse 32 t
Länge 13,30 m
Breite 3,35 m
Höhe 3,97 m
Motorleistung 252 kW (343 PS)
Betriebsvorrat Haupt-Zusatztank 400 l
Fahrbereich Straße / Gelände bis zu 720 km / 400 km
Verbrauch 55 l / 100 km
Höchstgeschwindigkeit 80 km/h
Tiefgang Brücke / Fähre ohne Nutzlast 0,54 m,
Brücke MLC 70 1,08 m,
Zweifachfähre MLC 70 K 1,02 m
Mindestwassertiefe 1,20 m

DAS HEER 19
MINENRÄUMPANZER

20 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


KEILER
Der Minenräumpanzer KEILER ist ein Voll-
kettenfahrzeug und wird in der Pionier-
truppe eingesetzt, um befahrbare Gassen
durch Minenfelder zu schlagen.

Der KEILER verfügt über eine schwenkbare


Räumeinrichtung, an der 24 gegeneinan-
der ausgewuchtete rotationssymmetrische
Räumelemente rotieren. Die Räumelemente
fräsen den Boden in einer Breite von
4,70 Metern und einer Tiefe bis zu 25 Zen-
timetern auf. Dabei werden alle offen oder
verdeckt liegenden Minen zur Detonation
gebracht oder zerstört.

Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten
Gefechtsgewicht 53 t
Militärische Lastenklasse 60 t
Länge 8,67 m
Breite 3,79 m
Höhe 3,80 m
Motorleistung 814 kW
Betriebsvorrat 1.100 l
Fahrbereich 350 km
Verbrauch Straße / Gelände 320 l bis 580 l / 100 km
Höchstgeschwindigkeit in Transportstellung
48 km/h
ABC-Schutz ja
Spezialgerät / Ausstattung 24 Räumelemente

DAS HEER 21
Der Pionierpanzer DACHS im Einsatz.

22 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


PIONIERPANZER BERGEPANZER

DACHS BÜFFEL
Der Pionierpanzer (PiPz) DACHS ist ein Der Bergepanzer (BPz) 3 BÜFFEL ist ein gepan-
gepanzertes Vollkettenfahrzeug, dass zertes Vollkettenfahrzeug, das zum Bergen
zu Räum-, Bagger- und Bergearbeiten und Abschub von Material sowie als Hebe-
eingesetzt wird. mittel bei der Instandsetzung eingesetzt wird.

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten
Gefechtsgewicht 43 / 44 t Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten
Militärische Lastenklasse 48 t Gefechtsgewicht 55,3 t
Länge 8,38 m Militärische Lastenklasse 460 t
Breite 3,25 m Länge 9,07 m
Höhe 2,57 m Breite 3,54 m
Motorleistung 610 kW / 830 PS Höhe 2,99 m
Betriebsvorrat Haupt-Zusatztank 1.410 l Motorleistung 1.100 kW
Fahrbereich 400 km Betriebsvorrat Haupt-Zusatztank 1.600 l
Verbrauch 350 l / 100 km Fahrbereich 470 km
Höchstgeschwindigkeit 62 km/h Verbrauch 340 l / 100 km
Bewaffnung Flugabwehrmaschinengewehr Höchstgeschwindigkeit 68 km/h
Kaliber 7,62 mm Bewaffnung Flugabwehrmaschinengewehr
Kampfbeladung 1.250 Schuss Kaliber 7,62 mm
Waten 1,20 m Kampfbeladung 2.500 Schuss
Tiefwaten 2,25 m Waten 1,20 m
Unterwasserfahren 4,00 m Tiefwaten 2,35 m
ABC-Schutz ja Unterwasserfahren 4,00 m
Spezialgerät / Ausstattung Hauptwinde ABC-Schutz ja
Zugleistung 200 bis 350 kN, Doppelzug 700 kN, Spezialgerät / Ausstattung Krananlage 30 t,
90 m Seillänge, Baggerarm Hebeeinsatz 7,8 t, Bergewinde 343 kN konstant, Hilfswinde 8,3 kN,
Bagger- und Räumleistung 140 m³ / 270 m³ Schneid- und Schweißanlage

DAS HEER 23
MANNSCHAFTSTRANSPORTWAGEN

24 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


M 113
Der Mannschaftstransportwagen (MTW)
M 113 wurde ursprünglich als Mannschafts-
transportwagen in die Bundeswehr ein-
geführt. Heute findet er jedoch nur noch
als Schreibfunkpanzer (SchrFuPz) sowie
als Führungs- und Funkpanzer (FüFuPz)
Verwendung. In letzteren Funktionen dient
er unter anderem als Verbindungstrupp
zu Nachbarbrigaden und vorgesetzten
Kommandobehörden.

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten
Gefechtsgewicht 12,2 t
Militärische Lastenklasse 12 t
Länge 5,35 m
Breite 2,69 m
Höhe 2,49 m
Motor Diesel
Motorleistung 155 kW (210 PS)
Betriebsvorrat 360 l
Fahrbereich 480 km
Verbrauch 69 l / 100 km
Höchstgeschwindigkeit 40 km/h
Bewaffnung Maschinengewehr Kaliber 7,62 mm

DAS HEER 25
Der Minenwerfer SCORPION G1 NDV 1.

26 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


MINENWERFER FEUERLEITPANZER MÖRSER

M 113 Minenwerfer SCORPION G1 NDV 1 M 113 FltPzMrs G2 EFT NDV 1


Der Minenwerfer SCORPION dient der Der Feuerleitpanzer Mörser (FltPzMrs) leitet
Pioniertruppe als Verlegefahrzeug für den Mörserzug beim Kampf des Panzer-
Panzerabwehrminen. grenadierbataillons und der Infanterie.

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten


Gefechtsgewicht 12,2 t Gefechtsgewicht 11,2 t
Militärische Lastenklasse 12 t Militärische Lastenklasse 12 t
Länge 5,87 m Länge 5,35 m
Breite 2,68 m Breite 2,69 m
Höhe 3,11 m Höhe 2,49 m
Motor Diesel Motor Diesel
Motorleistung 155 kW (210 PS) Motorleistung 155 kW (210 PS)
Betriebsvorrat Haupt-Zusatztank 380 l Betriebsvorrat Haupt-Zusatztank 360 l
Fahrbereich 500 km Fahrbereich 480 km
Verbrauch 69 l / 100 km Verbrauch 69 l / 100 km
Höchstgeschwindigkeit 40 km/h Höchstgeschwindigkeit 40 km/h
Bewaffnung Panzerabwehrminen AT 2 Bewaffnung Maschinengewehr Kaliber 7,62 mm
Kampfbeladung 600 Panzerabwehrminen Waten 1,00 m
Waten 1,00 m

DAS HEER 27
PANZERMÖRSER FEUERLEITPANZER ARTILLERIE

M 113 PzMrs G3 EFT NDV 2 M 113 GerTrgRechVbd Art ADLER NDV 2


Der Panzermörser (PzMrs) unterstützt im Der M 113 als Geräteträger Rechnerverbund
Rahmen der Panzermörserkompanie oder Artillerie ADLER dient als Bindeglied zwischen
des Panzermörserzuges den Kampf des Beobachter und Bataillonsgefechtsstand
Infanteriebataillons. sowie als Feuerleitstelle für die PzH 2000.

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten


Gefechtsgewicht 12,8 t Gefechtsgewicht 14,8 t
Militärische Lastenklasse 17 t Militärische Lastenklasse 17 t
Länge 5,35 m Länge 5,35 m
Breite 2,69 m Breite 2,69 m
Höhe 2,64 m Höhe 2,61 m
Motor Diesel Motor Diesel
Motorleistung 220 kW (300 PS) Motorleistung 220 kW (300 PS)
Betriebsvorrat Haupt-Zusatztank 360 l Betriebsvorrat Haupt-Zusatztank 360 l
Fahrbereich 650 km Fahrbereich 650 km
Verbrauch 49 l / 100 km Verbrauch 49 l / 100 km
Höchstgeschwindigkeit 62 km/h Höchstgeschwindigkeit 62 km/h
zul. Geschwindigkeit nach STVZO 50 km/h zul. Geschwindigkeit nach STVZO 50 km/h
Bewaffnung Mörser, Kaliber 120 mm Bewaffnung Maschinengewehr MG 3
Kampfentfernung Schussweite bis 6.360 m Kaliber 7,62 mm
Kampfbeladung 63 Schuss Waten 1,00 m
Waten 1,00 m

28 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


TRÄGERFAHRZEUG GEFECHTSSTANDPANZER

M 113 TrgFz RATAC G3 EFT NDV 2 M 113 GEFSTDPZ G3 EFT NDV 2


Das Trägerfahrzeug (TrgFz) RATAC dient Der Gefechtsstandpanzer (GefStdPz)
dem Artilleriebataillon zur Gefechtsfeld- dient als mobiler Gefechtsstand und
überwachung. zur Aufnahme von Rüstsätzen.

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten


Gefechtsgewicht 14,8 t Gefechtsgewicht 14,8 t
Militärische Lastenklasse 17 t Militärische Lastenklasse 17 t
Länge 5,35 m Länge 5,35 m
Breite 2,69 m Breite 2,69 m
Höhe 2,60 m Höhe 2,90 m
Motor Diesel Motor Diesel
Motorleistung 220 kW (300 PS) Motorleistung 220 kW (300 PS)
Betriebsvorrat Haupt-Zusatztank 360 l Betriebsvorrat Haupt-Zusatztank 360 l
Fahrbereich 650 km Fahrbereich 650 km
Verbrauch 49 l / 100 km Verbrauch 49 l / 100 km
Höchstgeschwindigkeit 62 km/h Höchstgeschwindigkeit 62 km/h
zul. Geschwindigkeit nach STVZO 50 km/h zul. Geschwindigkeit nach STVZO 50 km/h
Bewaffnung Maschinengewehr MG 3
Kaliber 7,62 mm
Waten 1,00 m

DAS HEER 29
Die Palette der Radfahrzeuge reicht von leichten Geländefahrzeugen bis hin zu
Fahrzeugkran und Schwerlasttransportern. DINGO, FENNEK, COBRA, TIGER – das klingt
zunächst wie ein Rundgang durch den Zoo. Tatsächlich handelt es sich dabei um Namen
für militärische Radfahrzeuge.

PATROUILLEN- / SICHERUNGSFAHRZEUG

R A D FA H R Z E U G E

Geschütztes Führungs- und Funktions-


fahrzeug (GFF) Klasse 3 DINGO A1 / A2
Dieses Radfahrzeug ist mit geschützter
Sicherheitszelle, Minendeflektor und gehär-
teter Motorhaube ausgestattet. Es wird
als Patrouillenfahrzeug, vorrangig für Auf-
klärungs- und Überwachungsaufgaben, im
erweiterten Einsatzspektrum der Bundes-
wehr eingesetzt.

Besatzung 5 Soldatinnen/Soldaten
Gefechtsgewicht 9,2 t
Militärische Lastenklasse 9 t
Länge 5,40 m
Breite 2,90 m
Höhe 2,90 m
Motorleistung 177 kW bei 2.600 min-1
Betriebsvorrat Haupt-Zusatztank 170 l
Fahrbereich 850 km
Verbrauch 20 l / 100 km
Höchstgeschwindigkeit 80 km/h
Bewaffnung Kaliber 7,62 mm
Kampfentfernung Schussweite 450 m
Kampfbeladung 250 Schuss
Waten 0,80 m
ABC-Schutz ja
Spezialgerät / Ausstattung GPS, Funkanlage SEM
80 / 90, Reifendruckregelanlage, Außensprechan-
lage, Rückblickkamera, Standheizung, Klimaanlage

30 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


GFF Klasse 3 DINGO 2 A1 GFF Klasse 3 DINGO 2 A2.3
Besatzung 6 Soldatinnen/Soldaten Besatzung 6 Soldatinnen/Soldaten
Gefechtsgewicht 11,9 t Gefechtsgewicht 12,5 t
Militärische Lastenklasse 12 t Militärische Lastenklasse 14 t
Länge 6,10 m Länge 6,10 m
Breite 3,10 m Breite 3,10 m
Höhe 3,20 m Höhe 3,20 m
Motorleistung 160 kW bei 2.200 min-1 Motorleistung 163 kW bei 2.200 min-1
Betriebsvorrat Haupt-Zusatztank 260 l Betriebsvorrat Haupt-Zusatztank 260 l
Fahrbereich 850 km Fahrbereich 850 km
Verbrauch 30,5 l / 100 km Verbrauch 30,5 l / 100 km
Höchstgeschwindigkeit 90 km/h Höchstgeschwindigkeit 89 km/h
Bewaffnung Mechanische Waffenstation 1.530, Bewaffnung fernbedienbare leichte Waffen-
Kaliber 7,62 mm station 100, Kaliber 7,62 mm
Kampfentfernung Schussweite 450 m Kampfentfernung Schussweite 450 m
Kampfbeladung 1.000 Schuss Kampfbeladung 1.200 Schuss
Waten 1,20 m Waten 1,20 m
ABC-Schutz ja ABC-Schutz ja
Spezialgerät / Ausstattung GPS, Funkanlage SEM Spezialgerät / Ausstattung GPS, Funkanlage SEM
80 / 90, Reifendruckregelanlage, Außensprechan- 80 / 90, Reifendruckregelanlage, Außensprechan-
lage, Rückblickkamera, Standheizung, Klimaanlage, lage, Rückblickkamera, Standheizung, Klimaanlage,
Führungsausstattung Taktisch FAUST Führungsausstattung Taktisch FAUST, Waffenstation
mit ungekühltem Wärmebildgerät

DAS HEER 31
Das Spähfahrzeug FENNEK.

32 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


SPÄHWAGEN FÜHRUNGS- /
ERKUNDUNGSFAHRZEUG

FENNEK FENNEK
Der FENNEK ist das Spähfahrzeug (SpähFzg) Das Führungs- und Erkundungsfahrzeug
der Heeresaufklärungstruppe. Hohe Mobi- FENNEK für die Pioniertruppe zeichnet sich
lität und große Reichweite ermöglichen es durch seine hohe Mobilität im Gelände,
der Besatzung, bis zu fünf Tage unabhän- seine Systemanteile für den Gefechtswert,
gig von der eigenen Truppe zu operieren. bei der Erkundung von Gewässerüber-
Einsatz-Subsysteme sind die Beobachtungs- gängen, der Planung und dem Anlegen
und Aufklärungsausstattung (BAA), die von Minensperren und dem Führen aus.
Bodensensorausstattung (BoSA) und die
ALADIN.

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten


Gefechtsgewicht 11 t Gefechtsgewicht 11 t
Militärische Lastenklasse 12 t Militärische Lastenklasse 12 t
Länge 5,60 m Länge 5,60 m
Breite 2,55 m Breite 2,55 m
Höhe 2,29 m Höhe 2,29 m
Motorleistung 117 kW Motorleistung 117 kW
Betriebsvorrat Haupt-Zusatztank 230 l Betriebsvorrat Haupt-Zusatztank 200 l
Fahrbereich Straße / Gelände 1.000 km / 450 km Fahrbereich Straße / Gelände 1.000 km / 450 km
Verbrauch Straße / Gelände 23,25 l bis 50 l / 100 km Verbrauch Straße / Gelände 23,25 bis 50 l / 100 km
Geschwindigkeit gedrosselt 80 km/h, Höchstgeschwindigkeit gedrosselt 80 km/h,
frei > 110 km/h frei > 110 km/h
Bewaffnung Granatmaschinenwaffe / Bewaffnung Granatmaschinenwaffe /
Maschinengewehr MG 3 / Nebelmittelwurfanlage, Maschinengewehr MG 3 / Nebelmittelwurfanlage,
Kaliber 40 mm / 7,62 mm Kaliber 40 mm / 7,62 mm
Kampfentfernung Schussweite 1.000 m / 600 m Kampfentfernung Schussweite 1.000 m / 600 m
Kampfbeladung in Abhängigkeit der verwendeten Kampfbeladung in Abhängigkeit der verwendeten
Waffen 64 / 1.000 / 12 Waffen 64 / 1.000 / 12
Waten bis zu 1,00 m Waten bis zu 1,00 m
ABC-Schutz ja ABC-Schutz ja
Spezialgerät / Ausstattung 2 VHF-Führungsunter- Spezialgerät / Ausstattung 2 VHF-Führungsunter-
stützungsgeräte, 1 HF-Führungsunterstützungsgerät, stützungsgeräte, 1 HF-Führungsunterstützungsgerät,
Seilwinde, Einsatz der Subsysteme: Beobachtungs- Seilwinde, Anhängekupplung, Einsatz der Subsyste-
und Aufklärungsausstattung auch abgesessen, me: Strahlenspür-Ausstattung
Bodensensor- und Strahlenspür-Ausstattung

DAS HEER 33
GESCHÜTZTES RADFAHRZEUG

Einsatzfahrzeug Spezialisierte Kräfte


(ESK) MUNGO
Das allradgetriebene, geschützte Radfahr-
zeug der spezialisierten Kräfte ist mit
gepanzertem Fahrerhaus und gepanzerter
Rundumverglasung ausgestattet. Der
MUNGO ist luftverladbar im Mittleren
Transporthubschrauber vom Typ CH-53 G.

Besatzung 10 Soldatinnen/Soldaten
Gefechtsgewicht 7,5 t
Militärische Lastenklasse nicht festgelegt
Länge 4,50 m
Breite 1,90 m
Höhe 2,40 m
Motorleistung 78 kW bei 3.600 m-1
Betriebsvorrat Haupt-Zusatztank 80 l
Fahrbereich 450 km
Verbrauch 16 l / 100 km
Höchstgeschwindigkeit 90 km/h
Waten 0,50 m
Spezialgerät / Ausstattung Klimaanlage

34 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


GEPANZERTES TRANSPORTKRAFTFAHRZEUG

GTK BOXER
Das Gepanzerte Transportkraftfahrzeug
(GTK) BOXER ist eine deutsch-nieder-
ländische Gemeinschaftsentwicklung.
Die Gruppentransportfahrzeuge werden
zum Teil mit Granatmaschinenwaffe
40 Millimeter und teilweise mit Maschi-
nengewehr 12,7 Millimeter ausgestattet,
die jeweils in einer fernbedienbaren leich-
ten Waffenstation 200 lafettiert sind. Der
GTK kann eine Infanteriegruppe transpor-
tieren. Das Führungsfahrzeug kann sowohl
als Führungsmittel auf Kompanieebene als
auch als Gefechtsstandfahrzeug der Briga-
deebene eingesetzt werden. Der BOXER ist
ab etwa Mitte 2010 für die Truppe verfügbar.

Besatzung Gruppentransportfahrzeug 10 Soldatinnen/


Soldaten, Führungsfahrzeug 5 Soldatinnen/Soldaten
Gefechtsgewicht 33 t
Militärische Lastenklasse 37 t
Länge 7,90 m
Breite 2,99 m
Höhe ohne Waffenstation 2,37 m
Höhe mit Rundumkennleuchte und Waffenstation
3,70 m
Leistung 530 kW
Betriebsvorrat Haupt-Zusatztank 540 l
Fahrbereich Straße bis 1.000 km
Höchstgeschwindigkeit 80 km/h
Bewaffnung Gruppentransportfahrzeug
Granatmaschinenwaffe Kaliber 40 mm oder Schweres
Maschinengewehr Kaliber 50, 12,7 mm,
Führungsfahrzeug Bordmaschinengewehr 12,7 mm,
Waffenstation FLW 200
Waten 1,20 m
ABC-Schutz ja
Spezialgerät / Ausstattung Klimaanlage, GPS,
Integriertes Führungs- und Waffeneinsatzsystem (IFIS)

DAS HEER 35
TRANSPORTPANZER

36 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


FUCHS
Der Transportpanzer 1 FUCHS ist ein gelän-
degängiges, gepanzertes Radfahrzeug
(6 x 6), das ursprünglich als reines Trans-
portfahrzeug konzipiert wurde. Heute wird
er mit verschiedenen Rüstsatzvariationen
bei zahlreichen Truppengattungen einge-
setzt. Beispiele hierfür sind die Variante
ABC-Spürpanzer bei der ABC-Truppe, der
Einsatz als Personentransportfahrzeug bei
der Jägertruppe oder als vorgeschobene
Befehlsstelle für Gefechtsstände.

Besatzung 12 Soldatinnen/Soldaten
Gefechtsgewicht 16,2 t
Militärische Lastenklasse 25 t
Länge 7,33 m
Breite 3,10 m
Höhe 2,37 m
Leistung 235 / 2.500 kW / min
Betriebsvorrat 390 l
Fahrbereich 800 km Straße
Verbrauch circa 48 l / 100 km
Höchstgeschwindigkeit Straße 105 km/h
Höchstgeschwindigkeit Wasserfahrt 10 km/h
Bewaffnung Maschinengewehr Kaliber 7,62 mm
ABC-Schutz ja
Spezialgerät / Ausstattung in Abhängigkeit der
Varianten bzw. Ausstattungen

DAS HEER 37
ARTILLERIEORTUNGSRADAR

38 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


AOR COBRA
Das Artillerieortungsradar (AOR) COBRA
ist ein Artillerieaufklärungsradar, entwickelt
mit integrierter Einbindung in die nationa-
len Artillerieführungs- und Waffeneinsatz-
systeme. Geortet werden können Haubitzen
und Mörser sowie Raketenartillerie ab
einem Kaliber von 80 Millimetern.

Es übernimmt folgende grundlegende


Aufgaben:
■ Feststellen, Orten und Klassifizieren
gegnerischer Geschosswerfer, Raketen-
stellungen und Artillerieeinheiten,
■ Vorrausberechnung von Trefferkoor-
dinaten,
■ Feststellen der Wirkung und Feuer-
korrektur eigenen Artilleriefeuers,
■ Quelle für Aufklärungsinformationen,
■ Bestimmung von Daten der Störlage,
■ Kommunikation mit den Kampfeinheiten.

Besatzung 4 Soldatinnen/Soldaten
Gefechtsgewicht 25,7 t
Militärische Lastenklasse 30 t
Länge 10,77 m
Breite 2,90 m
Höhe 3,87 m
Motorleistung 265 kW
Höchstgeschwindigkeit 90 km/h
Spezialgerät / Ausstattung Radargerät mit
Phased-Array-Antenne: Ortet 40 Ziele in 2 min,
Informationsalter 15 sek

DAS HEER 39
Jenseits der Erde gilt es für das Heer auch die Elemente Wasser und Luft zu bezwingen.
Das Spektrum der Luftfahrzeuge des Heeres reicht vom leichten Transporthubschrauber
über Mehrzweckhubschrauber bis hin zum Unterstützungshubschrauber.

UNTERSTÜTZUNGSHUBSCHRAUBER

L U F TFA H RZEU G E

40 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


TIGER BO 105
Der mehrrollen- und allwetterfähige Der Hubschrauber BO 105 bzw.
Unterstützungshubschrauber TIGER wird BO 105 P/M wird als Verbindungshub-
den nicht nachttiefflug- und nachtkampf- schrauber (VBH) und als Panzerabwehr-
fähigen, unzureichend bewaffneten und hubschrauber (PAH) 1, 1 A1 eingesetzt.
nicht geschützten Panzerabwehrhub-
schrauber (PAH) 1 ablösen.

Seine moderne Technologie ist ein


Generationssprung in Bezug auf
Nachtkampffähigkeit, Einsatzdauer,
Reichweite, Sensorik und Bewaffnung.

Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten Besatzung VBH-Version 5 Soldatinnen/Soldaten,


Flugstrecke 360 bis 1.200 km PAH-Version 2 Soldatinnen/Soldaten
Flugbetriebsstoffverbrauch im Durchschnitt 350 l / h Flugstrecke bis 400 km
Marschgeschwindigkeit bis circa 250 km/h Flugbetriebsstoffverbrauch im Durchschnitt 200 l / h
Einsatzdauer 2:30 Std. (+ 20 min Reserve) Marschgeschwindigkeit 180 km/h
Führung des Gefechts je nach Anmarschzeit Einsatzdauer bis 2 Std.
0:30 bis 1:30 Std. Kampfentfernung bis 4.000 m
Kampfentfernung bis 6.000 m Kampfbeladung 6 Lenkflugkörper HOT
Kampfbeladung 2 Außenstationen für 4 Luft-Luft
Lenkflugkörper Stinger, 2 Innenstationen für Behälter Die Leistungsdaten sind abhängig von den
mit 12,7 mm, Behälter mit 19 x 70 mm Raketen, geophysikalischen Bedingungen.
Behälter mit 4 PARS 3 LR, Behälter mit 4 Lenkflug-
körpern HOT, Behälter mit Flugbetriebsstoff (345 l)

Die Leistungsdaten sind abhängig von den


geophysikalischen Bedingungen.

DAS HEER 41
Ein Mittlerer Transporthubschrauber vom Typ CH-53 GS nimmt Ladung auf.

42 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


MITTLERER LEICHTER
TRANSPORTHUBSCHRAUBER TRANSPORTHUBSCHRAUBER

CH-53 NH-90
Der Mittlere Transporthubschrauber Der Mehrzweckhubschrauber NH-90
CH-53 wird in drei Versionen eingesetzt: wurde im Auftrag von Frankreich, Italien,
■ CH-53 G (IFR): normale Version, den Niederlanden und Deutschland ent-
■ CH-53 GE: Reichweitenerhöhung wickelt. Er ist ein Hubschrauber der Zehn-
durch Innenzusatztanks, Tonnen-Klasse, der ausgehend von einem
■ CH-53 GS: voll ausgerüsteter Basismuster ein Familienkonzept beinhal-
Hubschrauber für den Einsatz. tet. Mit dem NH-90 können sowohl schwe-
re Lasten, technisches Material als auch bis
zu 16 Soldaten transportiert werden.

Besatzung 4 bzw. 7 Soldatinnen/Soldaten Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten


Flugstrecke circa 360 km, 1.200 km mit Zusatztank Flugstrecke bis 650 km
Flugbetriebsstoffverbrauch im Durchschnitt 1.100 l / h Flugbetriebsstoffverbrauch im Durchschnitt 550 l / h
Marschgeschwindigkeit bis circa 230 km/h Marschgeschwindigkeit bis 260 km/h
Einsatzdauer 1:40 Std., 6:30 Std. mit Zusatztank Einsatzdauer 4:35 Std
Kampfbeladung Flugbetriebsstoff 2.400 l Kampfbeladung Flugbetriebsstoff 1.975 l
(maximal 7.190 l) Standardlast 16 Soldaten oder 12 Soldaten
Standardlast 32 Soldaten oder 4.600 kg Material und 3 Doorgunner oder 2.000 kg Innenlast,
oder 5,5 t Außenlast oder 24 Verwundete (auf Trage) 4.000 kg Außenlast
Mit ballistischem Schutz 32 Soldaten oder
3.600 kg Material oder 24 Verwundete (auf Trage)
Als Großraumrettungshubschrauber 6 Intensiv-
behandlungs- oder 12 Behandlungsplätze

Die Leistungsdaten sind abhängig von den Die Leistungsdaten sind abhängig von den
geophysikalischen Bedingungen. geophysikalischen Bedingungen.

DAS HEER 43
Das „sonstige Gerät“ des Heeres ist vielseitig und wird für ganz unterschiedliche
Zwecke eingesetzt. Es umfasst beispielsweise das Dekontaminationssystem TEP 90,
die Aufklärungsdrohnen ALADIN, MIKADO und KZO sowie die luftgestützte,
unbemannte Nahaufklärungsausstattung LUNA.

DEKONTAMINATIONSSYSTEM

SONSTIGES GERÄT

44 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


Truppenentstrahlungs-, Entgiftungs-,
Entseuchungsplatz (TEP) 90
Das Dekontaminationssystem TEP 90 ist
konsequent modular aufgebaut und
umfasst in autark einsetzbaren Dekonta-
minationsmodulen alle erforderlichen
Komponenten für die einsatzoptimierte
Durchführung der gründlichen Dekonta-
mination.

Folgende Dekontaminationsfähigkeiten
werden gewährleistet:
■ Dekontamination von Personen,
■ Dekontamination von persönlicher
ABC-Schutzbekleidung und
persönlicher Ausrüstung,
■ Dekontamination von empfindlichem
Gerät,
■ Dekontamination von Grossgerät,
■ Dekontamination von Luftfahrzeugen,
■ Dekontamination von Fahrzeug- /
Luftfahrzeuginnenräumen,
■ Dekontamination von Besatzung 4 Soldatinnen/Soldaten
Versorgungsartikeln / Packgefäßen, Gewicht leer 22,8 t
■ Dekontamination von Straßenab- Nutzlast 15,4 t, zulässiges Gesamtgewicht 38 t
schnitten, Anlagen und Einrichtungen Militärische Lastenklasse Leermasse 24 t, zulässi-
(Infrastruktur) in begrenztem Umfang, ges Gesamtgewicht 41 t
■ Durchführung von Entseuchungs- und Länge 10,31 m
Entwesungsmaßnahmen. Breite 2,55 m
Höhe 3,67 m
Motor Diesel
Motorleistung 331 kW (450 PS)
Betriebsvorrat Haupt-Zusatztank 400 l
Höchstgeschwindigkeit 90 km/h
Bewaffnung Waffenstation vorgesehen
ABC-Schutz ABC-Schutz- und Belüftungsanlage
Spezialgerät / Ausstattung „3 Module“ zur
Erfüllung von Dekontaminationsaufgaben im
abgesetzten, autarken Einsatz

DAS HEER 45
46 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT
ABBILDENDE LUFTGESTÜTZTE AUFKLÄ- LUFTGESTÜTZTE UNBEMANNTE
RUNGSDROHNE IM NÄCHSTBEREICH NAHAUFKLÄRUNGSAUSSTATTUNG

ALADIN LUNA
Die Drohne ALADIN liefert Ergebnisse aus Die LUNA liefert Ergebnisse aus elektro-
elektro-optischen oder Infrarot-Sensoren in optischen oder Infrarot-Sensoren in Echt-
Echtzeit an die Bodenstation, wo die Bilder zeit an die Bodenstation, wo die Bilder
gespeichert und ausgewertet werden. Das gespeichert und ausgewertet werden.
System dient damit der Lageaufklärung Das System dient der Lage- und Zielaufklä-
und Überwachung von Räumen im rung sowie der Überwachung von Räumen
Nächstbereich. im Nahbereich.

Gewicht 3,5 kg Gewicht 40 kg


Länge 1,57 m Länge 2,36 m
Spannweite 1,46 m Spannweite 4,17 m
Höhe 0,60 m Höhe 0,87 m
Motorleistung 7,35 Ah Motorleistung 6 kW
Stromversorgung 2 x Akku Kraftstoffvorrat 5,4 kg
Reichweite um Bodenkontrollstation 5 km Reichweite um Bodenkontrollstation 80 km
Flugzeit 30 min Flugzeit 6 Std.
Flughöhe mindestens 30 m / maximal 150 m Flughöhe 4.000 m
Geschwindigkeit 45 bis 70 km/h Geschwindigkeit 35 bis 130 km/h
Taglicht-Rumpf Frontkamera / Blickrichtung 45 ° Sensorik Elektrooptisch mit Zoom, Relais für
nach vorne, Seitensichtkamera / 45 ° nach links, Aufklärung in tiefe Taleinschnitte, ABUL
Bodenkamera / 90 ° nach unten, Bodenkamera (Automatisierte Bildauswertung / Bildbearbeitung)
(Tele) / 90 ° nach unten Start Katapultstart
IR-Rumpf IR-Kamera / Blickrichtung 42 ° nach vorne, Landung Schirm- / Netzlandung
Tageslichtkamera / Blickrichtung 42 ° nach vorne
Start Hand / Gummiband
Landung Gesteuerte Sacklandung

DAS HEER 47
48 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT
KLEINFLUGGERÄT ZIELORTUNG MIKROAUFKLÄRUNGSDROHNE
FÜR DEN ORTSBEREICH

KZO MIKADO
Das System KZO besteht aus: Diese Drohne hat die Fähigkeit zur
■ Startfahrzeug, Zwischenlandung unter Aufrechterhaltung
■ Bodenkontrollstation, der Beobachtung.
■ Fluggerät,
■ Antennenfahrzeug,
■ Instandsetzungsfahrzeug,
■ Be- und Enttankungsanlage,
■ Bergefahrzeug,
■ Bodengeräteinstandsetzungstrupp.

Die Aufgaben sind:


■ Lageaufklärung in Echtzeit,
■ Zielentdeckung, -erkennung
und -identifizierung,
■ Ortung fester und beweglicher Ziele,
■ Ermittlung der Geschwindigkeit
beweglicher Ziele,
■ Überwachung des Wirkschießens
der Artillerie.

Gewicht 168 kg Gewicht 1,3 kg


Länge 2,26 m Länge 1,00 m
Spannweite 3,42 m Spannweite 1,00 m
Höhe 0,96 m Höhe 0,20 m
Motorleistung 1,2 kW Motorleistung 4 bürstenlose / getriebelose
Betriebsstoffvorrat 27,5 kg Elektromotoren
Reichweite um Bodenkontrollstation Stromversorgung 1 x LiPo-Akku,
mindestens 65 km 14,8 V / 3.800 MAh
Flugzeit bis 4,5 Std. Reichweite um Bodenkontrollstation 0,5 km
Flughöhe 3.500 m Flugzeit 20 min
Geschwindigkeit 120 bis 220 km/h Flughöhe über höchstem Hindernis 10 m
Sensorik Infrarot-Kamera Geschwindigkeit 16,7 m / sek
Start Boosterstart Sensorik Taglichtkamera, Dämmerungskamera,
Landung Fallschirmlandung Infrarot-Kamera
Start / Landung Fernsteuerung

DAS HEER 49
Waffensysteme der Luftwaffe umfassen Kampfflugzeuge, Schulflugzeuge,
Transportflugzeuge, aber auch Hubschrauber und Flugabwehrraketensysteme.
Ihr Einsatzspektrum reicht vom Schutz der deutschen Küstengebiete und der
potentiellen Seekriegsführung bis zu Aufklärungsflügen in Auslandseinsätzen.

D I E L U F T WA F F E

50 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


DIE LUFTWAFFE 51
Flugzeuge der Luftwaffe werden vielseitig eingesetzt. Grundlage hierfür ist deren
„Artenvielfalt“. Die Fähigkeiten der Kampfflugzeuge reichen – mit den Optionen für
Aufklärungsmissionen und gezielte Radarbekämpfung bis hin zur Seezielbekämpfung –
weit über den Luftkampf hinaus. Die Luftwaffe verfügt in den Funktionen Jagdflugzeug,
Jagdbomber und Aufklärung über nachfolgende Kampfflugzeuge.

KAMPFFLUGZEUGE

Das Allwetter-Kampfflugzeug EUROFIGHTER 2000 TYPHOON.

52 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


ALLWETTER-KAMPFFLUGZEUG KAMPFFLUGZEUG

EUROFIGHTER 2000 TYPHOON McDonnell Douglas F-4F PHANTOM II


Der EUROFIGHTER wurde 2004 in die Das Waffensystem F-4F ist ein Allwetter-
Luftwaffe eingeführt. Es handelt sich um Kampfflugzeug, das als Jagdflugzeug
ein hoch agiles Allwetter-Kampfflugzeug, oder Jagdbomber eingesetzt werden
das derzeit in der Jagd-Rolle und zukünftig kann. Das Waffensystem F-4F wurde von
auch in der Luft-Boden-Rolle eingesetzt 1973 bis 1976 in die Luftwaffe eingeführt
wird. Der EUROFIGHTER ist Bestandteil der und wird mit dem Zulauf des Waffen-
Alarmrotten mit dem Auftrag zur Wahrung systems EUROFIGHTER abgelöst.
der Lufthoheit der Bundesrepublik.

Besatzung 1 Soldatin/Soldat Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten


Länge 15,96 m Länge 19,20 m
Spannweite 10,95 m Spannweite 11,78 m
Höhe 5,28 m Höhe 5,01 m
Maximales Abfluggewicht 24 t Maximales Abfluggewicht 26,3 t
Leistung 2 x EJ200, ohne Nachbrenner je 60 kN, Leistung 2 x 52,8 / 79,6 kN ohne / mit Nachbrenner
mit Nachbrenner je 90 kN Höchstgeschwindigkeit 1,9 Mach
Höchstgeschwindigkeit Mach 2 + Lastvielfaches + 8 g / - 3 g
Lastvielfaches + 9 g / - 3 g

DIE LUFTWAFFE 53
KAMPFFLUGZEUG

54 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


PA 200 TORNADO
Das Waffensystem TORNADO ist ein zwei-
sitziges, allwetterfähiges Kampfflugzeug.
Es wurde in den 1970er Jahren als Mehr-
zweckkampfflugzeug (Multi Role Combat
Aircraft, MRCA) entwickelt und 1981
eingeführt. Im Rahmen der Kampfwert-
anpassung bzw. des Kampfwerterhalts
besitzt der TORNADO die Fähigkeit zum
Einsatz von gelenkter Präzisionsbewaff-
nung und zur Kommunikation im militä-
rischen Datenverbund.

ECR-TORNADO:
Die ECR-Variante des TORNADOS ist
speziell zur Aufklärung und Bekämpfung
radargestützter Flugabwehr- und Führungs-
systeme ausgelegt.

Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten
Länge 17,23 m
Spannweite 13,91 m
Höhe 5,95 m
Maximales Abfluggewicht 27 t
Leistung 2 x circa 38,5 / 70 kN ohne / mit
Nachbrenner
Höchstgeschwindigkeit Mach 2 +
Lastvielfaches + 7,5 g / - 1 g

DIE LUFTWAFFE 55
Die fliegerische Grundausbildung der Luftwaffe für Jets findet in den Vereinigten Staaten
von Amerika statt. Die Flugzeuge sind auf der Air Force Base im texanischen Sheppard
stationiert und fliegen unter US-amerikanischen Hoheitsabzeichen.

TRAINER

TRAININGSFLUGZEUGE

Die Trainingsflugzeuge T-6 TEXAN II und T-38 C TALON bei einer Übung.

56 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


T-6 TEXAN II T-38 C TALON
Die T-6 TEXAN II ist eine Die T-38 ist ein zweistrahliger Überschall-
Weiterentwicklung der aus der Schweiz Trainer. Die Maschinen werden zur Einwei-
stammenden PILATUS PC-9 und wurde sung in taktische Verfahren im Anschluss an
2003 eingeführt. Auf diesem Modell die Grund- und Fortgeschrittenenausbildung
erfolgt die Grund- und Fortgeschrittenen- auf der Air Force Base im texanischen
ausbildung der Flugschüler der Luftwaffe. Sheppard eingesetzt.

Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten


Länge 10,2 m Länge 14,13 m
Spannweite 10,19 m Spannweite 7,70 m
Höhe 3,3 m Höhe 3,92 m
Flügelfläche 16,29 m² Flügelfläche 15,80 m²
Maximales Start und Landegewicht 2.958 kg Maximales Gewicht 5.360 kg
Maximalgeschwindigkeit 585 km/h Höchstgeschwindigkeit 1.380 km/h
Reisegeschwindigkeit 426 km/h Landegeschwindigkeit 240 km/h
Reichweite 1.667 km Reichweite 1.760 km

DIE LUFTWAFFE 57
Die Luftwaffe verfügt jenseits ihrer Kampfflugzeuge ebenfalls über die Möglichkeit, feind-
liche Luftziele auch vom Boden aus zu bekämpfen. Im Rahmen der Flugabwehr am Boden
setzt sie das Flugabwehrraketensystem PATRIOT zum Schutz des Luftraumes ein.

FLUGABWEHRRAKETENSYSTEME

58 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


PATRIOT
Das Waffensystem PATRIOT ist das erste
Flugabwehrraketensystem der dritten Gene-
ration. Das Waffensystem ist vollbeweglich
und zur Bekämpfung von mehreren Zielen
– einschließlich ballistischer Flugkörper –
in niedrigen und großen Höhen sowie für
kurze und mittlere Reichweite geeignet.
Die Fähigkeit zur Abwehr ballistischer
Flugkörper wurde durch Nachrüstungen
beim Bodengerät sowie durch die Ein-
führung eines neuen Flugkörpers (PAC 3)
verbessert.

Flugkörper PAC 2
Länge 5,31 m
Durchmesser 0,41 m
Gewicht 906 kg
Bekämpfungsreichweite circa 70 km
Flugkörper PAC 3
Länge 5,20 m
Durchmesser 0,26 m
Gewicht 328 kg

DIE LUFTWAFFE 59
Die Transportflugzeuge der Luftwaffe sind vielseitig einsetzbar. Die Transall C-160 D ist
zum Beispiel ein für mittlere Entfernungen eingesetzes Transportflugzeug. Mit dem Airbus
A-310 können sowohl Personen als auch Fracht transportiert werden. Darüber hinaus ver-
fügt die Luftwaffe über umgebaute Versionen, die sowohl als „fliegendes Krankenhaus“
als auch zur Luftbetankung eingesetzt werden.

TRANSPORTFLUGZEUG

TRA N S PORT - U N D VERBIN D U N G SFLU G ZEU G E

60 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


C-160 TRANSALL
Die C-160 D TRANSALL wurde als mittleres
taktisches Transportflugzeug von Deutsch-
land und Frankreich konzipiert und gemein-
sam produziert. Das Flugzeug zeichnet
sich durch besonders gute Kurzstart- und
Landeeigenschaften aus und kann auch
von behelfsmäßigen Pisten aus eingesetzt
werden. Es hat sich insbesondere bei huma-
nitären Einsätzen bewährt.

Besatzung je nach Konfiguration


3 bis 6 Soldatinnen/Soldaten
Passagiere maximal 88 Personen
Länge 32,40 m
Spannweite 40,00 m
Höhe 12,36 m
Maximales Abfluggewicht 49.150 kg
Triebwerksleistung 2 x 4.226 kW
Reisegeschwindigkeit 455 km/h

DIE LUFTWAFFE 61
Ein Airbus A-310 beim Betanken von zwei EUROFIGHTERN.

62 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


AIRBUS KURZ- UND
MITTELSTRECKENFLUGZEUG

A-310 MRT / MRTT Bombardier CL-601 CHALLENGER


Der Airbus A-310 MRT und A-310 MRTT Die CHALLENGER ist ein Kurz- und Mittel-
wird bei der Flugbereitschaft des Bundes- streckenflugzeug, das für maximal
ministeriums der Verteidigung für den 16 Passagiere ausgelegt ist. Es wird über-
Personentransport im politisch-parlamenta- wiegend im politisch-parlamentarischen
rischen Bereich sowie für Aufgaben in der Bereich eingesetzt.
Mehrrollenfähigkeit (Fracht- und Passagier-
transport, MedEvac, Tanker) eingesetzt.

Besatzung 3 bis 8 Soldatinnen/Soldaten Besatzung 3 bis 4 Soldatinnen/Soldaten


VIP Version 91 Sitzplätze Passagiere 16 Personen
Passagierversion 214 Sitzplätze Länge 20,85 m
Länge 46,66 m Spannweite 19,65 m
Spannweite 43,89 m Höhe 6,30 m
Höhe 15,81 m Rumpfdurchmesser 2,50 m
Rumpfdurchmesser 5,64 m Leistung 2 x 40,6 kN
Leistung 2 x 238 kN Reisegeschwindigkeit 770 km/h
Reisegeschwindigkeit 885 km/h
Multi Role Transport Tanker Version (MRTT)
40 t Fracht plus 57 Passagiere oder strategische
Luft / Luft-Betankung (2 Betankungsstationen an
den Tragflächen), Abgabemenge 45 t in 1.000 km,
30 t in 4.500 km
MedEvac-Version (Medical Evacuation)
Transport von Verwundeten, Unfallopfern und
Kranken (VUK), maximal 6 Intensivpatienten
plus 38 Krankentragen und 33 Sitzplätze

DIE LUFTWAFFE 63
Die Hubschrauber der Luftwaffe werden im Bereich des Personen- und Materialtransports
eingesetzt.

HUBSCHRAUBER

64 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


LEICHTER TRANSPORT- / MEHRZWECKHUBSCHRAUBER
SAR-HUBSCHRAUBER

NH-90 COUGAR
Der NH-90 wird bei der Luftwaffe als Der COUGAR AS 532 U2 ist ein von
leichter Transport- und SAR-Hubschrauber Eurocopter gebauter Mehrzweckhub-
eingesetzt. schrauber mittlerer Größe, der bei der
Luftwaffe für den VIP-Personentransport
eingesetzt wird.

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten


Länge 19,56 m Länge 19,50 m
Rotorkreisdurchmesser 16,30 m Rotorkreisdurchmesser 16,20 m
Höhe 5,44 m Höhe 4,97 m
Maximales Abfluggewicht 10,6 t Maximales Abfluggewicht 9,75 t
Triebwerksleistung 2 x 1.367 kW Triebwerksleistung 2 x 1.375 kW
Reisegeschwindigkeit 260 km/h Reisegeschwindigkeit 278 km/h
Maximalgeschwindigkeit 298 km/h Maximalgeschwindigkeit 315 km/h
Einsatzdauer 4 Std. Reichweite 850 km
Transportkapazität 16 Passagiere oder 2 t Transportkapazität 17 Passagiere

DIE LUFTWAFFE 65
LEICHTER MEHRZWECKHUBSCHRAUBER

66 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


BELL UH-1D
Die BELL UH-1D ist ein leichter Mehr-
zweckhubschrauber, der für den Personen-
transport und für Sonderaufgaben einge-
setzt werden kann.

Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten
Passagiere maximal 12
Länge 17,40 m
Rotordurchmesser 14,63 m
Höhe 4,48 m
Fluggewicht 4.310 kg
Triebwerksleistung 1.044 kW
Höchstgeschwindigkeit 220 km/h
Einsatzdauer 2,5 Std.

DIE LUFTWAFFE 67
Das Aufgabenspektrum der Marine hat sich in den letzten Jahren deutlich
gewandelt. Weg von konventionellen Kriegs- und Gefechtsszenarien liegen ihre
neuen Herausforderungen in der Bekämpfung des internationalen Terrorismus
und der Krisen- und Konfliktbewältigung. Für diese umfangreichen Aufgaben
wurde die Marine neu ausgerichtet und ist eine moderne und flexible Teilstreit-
kraft. Sie verfügt nicht nur über Schiffe, Boote und UBoote, sondern auch über
Flugzeuge und infanteristische Kräfte.

DIE MARINE

68 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


DIE MARINE 69
Für Operationen in Küstengewässern und Randmeeren sind kleine, bewegliche Einheiten
erforderlich. Die Marine verfügt aufgrund der geografischen Lage Deutschlands über große
Erfahrungen bei Operationen in Küstennähe. Das NATO-Kompetenzzentrum für maritime
Operationen in Küsten- und Flachwassergebieten in Kiel soll diese weiter vertiefen. Die
Minenstreitkräfte leisten einen Beitrag zum Schutz der Seeverbindungen und Küstengewässer.

KORVETTEN

E I N S AT Z F L O T T I L L E 1

BRAUNSCHWEIG-Klasse (TYP K 130)


Im Hinblick auf das veränderte Aufgaben-
spektrum der Bundeswehr werden die
Schnellboote durch fünf Korvetten ergänzt.
Dieser für die Marine neue Schiffstyp
ermöglicht einen weltweiten Einsatz unter
anderem in multinationalen Verbänden der
Krisenreaktionskräfte. Korvetten sind für
die Aufgaben in der Überwasserseekriegs-
führung, insbesondere in Randmeeren und
Küstengewässern, optimiert. Die Ausrüs-
tung mit dem landzielfähigen Flugkörper
RBS15 MK3 ermöglicht erstmals in der
Marine die weitreichende Bekämpfung
von Zielen an Land. Bei der Konstruktion
wurde der Schwerpunkt auf die Überlebens-
fähigkeit im Einsatz gelegt. Das Flugdeck
ermöglicht den Einsatz von Drohnen und
Helikoptern zur Seeraumüberwachung
und -aufklärung über den eigenen Sensor-
horizont hinaus.

Besatzung 58 Soldatinnen/Soldaten
Länge 89,12 m
Breite 13,28 m
Tiefgang 3,30 m
Einsatzverdrängung 1.840 t
Motorleistung 14.800 kW (20.100 PS)
Höchstgeschwindigkeit 26 kn
Bewaffnung 76 mm Geschütz, 27 mm Geschütze,
12,7 mm Schwere Maschinengewehre,
RAM-Flugabwehrsystem, landzielfähiger Flugkörper
RBS 15, Minenlegekapazität

70 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


Die Schnellboote konzentrieren hohe Kampfkraft auf engstem Raum. Korvetten sind
für die Überwasserseekriegsführung in Randmeeren und Küstengewässern optimiert.
Die Spezialisierten Einsatzkräfte und die Marineschutzkräfte gehören ebenso zur Einsatz-
flottille 1 wie das in Eckernförde beheimatete 1. UBootgeschwader.

SCHNELLBOOTE

GEPARD-Klasse (TYP 143 A)


Neben der für Schnellboote typischen
Bewaffnung mit Seeziel-Flugkörpern und
Artillerie verfügen diese Einheiten über
das RAM-Flugkörpersystem. Es dient der
Abwehr von gegnerischen Flugkörpern
sowie der Bekämpfung von Luft- und
kleinen Seezielen im Nahbereich. Ein hoch
entwickeltes Datenverarbeitungssystem
erlaubt die Bekämpfung von bis zu fünf
Zielen zur gleichen Zeit.

Die Nutzung von Täuschkörpern und einer


Anlage zur elektronischen Kampfführung
ermöglichen eine gute Durchsetzungs-
und Überlebensfähigkeit. In nationalen
und multinationalen Verbänden können die
Boote der GEPARD-Klasse Informationen
und Lagebilder per Link 11 oder Satelliten-
verbindung nahezu in Echtzeit austauschen.

Besatzung 34 Soldatinnen/Soldaten
Länge 57,60 m
Breite 7,80 m
Tiefgang 2,60 m
Einsatzverdrängung 408 t
Motorleistung 13.200 kW (17.950 PS)
Höchstgeschwindigkeit circa 40 kn
Bewaffnung 76 mm Geschütz, 12,7 mm Schwere
Maschinengewehre, Seezielflugkörper MM 38 EXO-
CET, RAM-Flugabwehrsystem, Minenlegekapazität

DIE MARINE 71
UBOOTE

Ein UBoot der Klasse 206 A.

72 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


Klasse 206 A Klasse 212 A
Die Boote der Klasse 206 A wurden Mit dem UBoot der Klasse 212 A erfolgt
zwischen 1973 und 1975 in Dienst gestellt ein Technologiesprung im konventionellen
und Anfang der 1990er Jahre kampfwert- UBootbau. Dieser neue UBoottyp verfügt
gesteigert und modernisiert. Sie sind auf- über ein außenluftunabhängiges Antriebs-
grund ihrer geringen Größe und Geräusch- system (Brennstoffzellen mit Wasserstoff
abstrahlung extrem schwer ortbar. Zudem und Sauerstoff). Seine Signatur (Wasser-
sind sie äußerst wendig. schall, Magnetik, Radar, Infrarot und Druck)
ist im Vergleich zu anderen konventionellen
Zum Schutz gegen Minen sind sie aus UBooten nochmals minimiert worden. Für
amagnetischem Stahl gebaut. Sie können den Bau des Druckkörpers wird amagneti-
insgesamt acht drahtgelenkte Torpedos scher Stahl von besonders großer Festigkeit
verschießen und 24 Grundminen legen. und Elastizität verwendet. Hauptbewaff-
nung ist ein neu entwickelter Lichtwellen-
leiter-gelenkter Schwergewichtstorpedo.

Besatzung 22 Soldatinnen/Soldaten Besatzung 27 Soldatinnen/Soldaten


Länge 48,60 m Länge 56,00 m
Breite 4,60 m Breite 7,00 m
Tiefgang 4,50 m Tiefgang 6,00 m
Einsatzverdrängung getaucht 500 t, Einsatzverdrängung getaucht 1.830 t,
aufgetaucht 450 t aufgetaucht 1.450 t
Motorleistung 1.320 kW (1.795 PS) Motorleistung 3.120 kW (4.240 PS)
Höchstgeschwindigkeit getaucht 17 kn, Höchstgeschwindigkeit getaucht 20 kn,
aufgetaucht 10 kn aufgetaucht 12 kn
Bewaffnung Torpedorohre, Minenlegekapazität Bewaffnung Torpedorohre, Schwergewichtstorpedo

DIE MARINE 73
FLOTTENDIENSTBOOTE

74 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


OSTE-Klasse (TYP 423)
Flottendienstboote der OSTE-Klasse sind
als hocheffiziente Frühwarn-, Fernmelde-
und Aufklärungseinheiten konzipiert. Sie
können sowohl auf sich allein gestellt als
auch im Verbund mit anderen Einheiten
und Dienststellen deutscher und internatio-
naler Streitkräfte operieren.

Ausgestattet mit hochmodernen elektro-


magnetischen, hydroakustischen und
elektrooptischen Ortungsgeräten, sind
sie in der Vergangenheit bereits mehrfach
mit großem Erfolg für Aufgaben der
strategischen Informationsgewinnung in
Krisengebieten eingesetzt worden.

Mit einem Aktionsradius von über 5.000


Seemeilen sind sie für längere Aufklärungs-
einsätze ausgelegt. Zusätzlich zur Stamm-
besatzung können Fernmeldepersonal und
Spezialisten für die elektronische Aufklä-
rung eingeschifft werden. Die Boote sind
in Eckernförde stationiert.

Besatzung 36 Soldatinnen/Soldaten
Länge 83,50 m
Breite 14,60 m
Tiefgang 4,30 m
Einsatzverdrängung 3.200 t
Motorleistung 6.600 kW (8.975 PS)
Höchstgeschwindigkeit 20 kn
Bewaffnung keine

DIE MARINE 75
MINENJAGDBOOTE

Ein Minenjagdboot der FRANKENTHAL-Klasse.

76 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


FRANKENTHAL-Klasse (TYP 332) KULMBACH-Klasse (TYP 333)
Die Boote der FRANKENTHAL-, KULMBACH- Das Minenjagdboot der KULMBACH-Klasse
und ENSDORF-Klasse basieren auf einer ist ein Zweirollenfahrzeug, das sowohl zur
gemeinsamen Plattform und sind alle aus Minenjagd als auch zum Minenlegen
amagnetischem Stahl gebaut. Sie besitzen eingesetzt werden kann. Es basiert eben-
das Sonar DSQS 11 M mit digitalem Signal- falls auf der FRANKENTHAL-Klasse.
prozessor und synthetischer Bilddarstellung.
Die Boote sind mit zwei Minenjagddrohnen Seine Hauptaufgabe, die Minenjagd, stützt
vom Typ PINGUIN B3 ausgerüstet. sich auf die Führungsanlage TAKIS sowie
eine Minenjagdsonaranlage, mit der Grund-
Zur Besatzung gehören zeitweise auch und Ankertauminen geortet werden.
ausgebildete Minentaucher, die Minen
identifizieren und sprengen können. An Bekämpft werden sie mit dem SEEFUCHS,
Bord befindet sich eine Taucherdruck- einer weltweit einmaligen Einwegdrohne.
kammer, die bei Anzeichen der Taucher- Zusätzlich kann eine mobile Minentaucher-
krankheit sofort eingesetzt wird. komponente eingeschifft werden.

Die Einheiten BAD BEVENSEN, GRÖMITZ,


BAD RAPPENAU und DATTELN sind für
einen Einsatz innerhalb der Marineschutz-
kräfte vorgesehen.

Besatzung 42 Soldatinnen/Soldaten Besatzung 37 Soldatinnen/Soldaten


Länge 54,40 m Länge 54,40 m
Breite 9,20 m Breite 9,20 m
Tiefgang 2,60 m Tiefgang 2,50 m
Einsatzverdrängung 650 t Einsatzverdrängung 635 t
Motorleistung 4.080 kW (5.550 PS) Motorleistung 4.480 kW (6.100 PS)
Höchstgeschwindigkeit circa 18 kn Höchstgeschwindigkeit circa 18 kn
Bewaffnung 40 mm Geschütz, nach Umbau Bewaffnung 40 mm Geschütze, nach Umbau
27 mm Geschütz, Fliegerfaust, Minenjagddrohne 27 mm Geschütze, Fliegerfaust, Minenjagddrohne
PINGUIN B3 SEEFUCHS

DIE MARINE 77
HOHLSTABLENKBOOTE

78 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


ENSDORF-Klasse (TYP 352)
Die Hohlstablenkboote der ENSDORF-
Klasse bilden mit den Fernräumlenk-
geräten vom Typ SEEHUND das System
TROIKA PLUS. Das Einsatzverfahren
sieht vor, dass bis zu vier unbemannte
SEEHUNDE mit aktivierten Minenräum-
anlagen vom Lenkfahrzeug aus fernge-
steuert werden.

Das Lenkfahrzeug selbst liegt dabei aus


Sicherheitsgründen außerhalb des Minen-
feldes. Es ist mit einem Minenmeidesonar
zum Lokalisieren von Ankertauminen, mit
einer Lenk- und Überwachungseinrichtung
für die vier Fernlenkräumgeräte, Einweg-
drohnen SEEFUCHS sowie mechanischem
Räumgerät gegen Ankertauminen ausge-
stattet.

Besatzung 38 Soldatinnen/Soldaten
Länge 54,40 m
Breite 9,20 m
Tiefgang 2,50 m
Einsatzverdrängung 635 t
Motorleistung 4.080 kW (5.550 PS)
Höchstgeschwindigkeit circa 18 kn
Bewaffnung 40 mm Geschütze, nach Umbau
27 mm Geschütze, Fliegerfaust, Minenräum-
ausstattung, Minenlegeausstattung, Minen-
jagddrohne SEEFUCHS

DIE MARINE 79
MINENRÄUMDROHNEN

SEEHUND
Die SEEHUNDE sind kompakte Minenräum-
einrichtungen, die gegen Minen mit akus-
tischen und magnetischen Zündsystemen
eingesetzt werden. Sie können Detonationen
von Minen selbst in geringer Entfernung
gefahrlos überstehen.

Holzverkleidung, Deck und Aufbau verbes-


sern das Seeverhalten und erleichtern den
bemannten Betrieb bei Überführungsfahrten.
Der Antriebsdiesel treibt hydraulisch einen
Schottelruderpropeller an und verleiht dem
SEEHUND eine Höchstfahrt von neun
Knoten.

Besatzung nur während des Transits


2 Soldatinnen/Soldaten
Länge 26,90 m
Breite 4,60 m
Tiefgang 1,40 m
Einsatzverdrängung 99 t
Motorleistung 328 kW (450 PS)
Höchstgeschwindigkeit 9 kn
Bewaffnung keine

80 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


MINENJAGDDROHNEN

SEEFUCHS PINGUIN
Der SEEFUCHS fährt weitgehend automa- Die Minenjagddrohne PINGUIN B3 identi-
tisch zur Mine. Mit einem Nahbereichssonar fiziert Kontakte mittels Videokamera und
und einer Videokamera wird das Zielobjekt hochauflösendem Nahbereichssonar.
identifiziert.
Die Mine kann mit abwerfbaren Minen-
Bekämpft wird die Mine mit einer einge- vernichtungsladungen gesprengt werden.
bauten Sprengladung. Die Drohne kann sowohl gegen Ankertau-
als auch gegen Grundminen eingesetzt
werden.

DIE MARINE 81
Ein Tender der ELBE-Klasse.

82 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


TENDER MEHRZWECKLANDUNGSBOOT

ELBE-Klasse (TYP 404) BARBE-Klasse (TYP 520)


Die Tender der ELBE-Klasse versorgen Das Mehrzwecklandungsboot wird im
Boote in See mit Kraftstoff, Wasser oder Rahmen von Personal- und Materialtrans-
Munition und unterstützen bei Instand- porten über See eingesetzt. Es eignet sich
setzungen. Hinzu kommt die wichtige darüber hinaus zum Minenlegen.
Aufgabe der umweltverträglichen Ent-
sorgung. Diese Bootsklasse ist die einzige der
Marine, auf der Portepeeunteroffiziere als
Eingeschifft werden Soldaten der System- Kommandanten eingesetzt sind. Die beiden
unterstützungsgruppen der jeweiligen Boote sind den Spezialisierten Einsatzkräf-
Bootsgeschwader, die über containerisierte ten Marine in Eckernförde unterstellt und
Werkstätten und Ersatzteillager verfügen. dort beheimatet.
Alle Tender sind mit einem Hubschrauber-
landedeck ausgestattet.

Besatzung 45 Soldatinnen/Soldaten Besatzung 17 Soldatinnen/Soldaten


(plus maximal 60 Personen) Länge 40,00 m
Länge 100,50 m Breite 8,80 m
Breite 15,40 m Tiefgang 2,20 m
Tiefgang 4,10 m Einsatzverdrängung 430 t
Einsatzverdrängung 3.586 t Motorleistung 750 kW (1.020 PS)
Motorleistung 2.452 kW (3.335 PS) Höchstgeschwindigkeit 11 kn
Höchstgeschwindigkeit 15 kn Bewaffnung 20 mm Geschütz
Bewaffnung 27 mm Geschütze, 12,7 mm
Schwere Maschinengewehre, Fliegerfaust

DIE MARINE 83
In der Einsatzflottille 2 sind die größten Einheiten der Flotte zusammengefasst: Die
Fregatten haben die Fähigkeit zur Seeraumüberwachung, UBootjagd, Bekämpfung
von Überwassereinheiten und zur Abwehr von Luftangriffen auf das eigene Schiff
bzw. den Verband. In Verbindung mit dem Einsatz von Versorgungs- und Hilfsschiffen
können die Fregatten weltweit operieren.

FREGATTEN

E I N S AT Z F L O T T I L L E 2

Eine Fregatte der BREMEN-Klasse.

84 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


BREMEN-Klasse (TYP 122) BRANDENBURG-Klasse (TYP 123)
Die Fregatten der BREMEN-Klasse sind Die Fregatten der BRANDENBURG-Klasse
leistungsfähige Einheiten, vor allem für die sind für die UBootjagd und die Führung
UBootjagd und die Seezielbekämpfung. eines Verbandes konzipiert. Speziell für
den Einsatz in der UBootjagd, aber auch
Der Bordhubschrauber SEA LYNX wird für die Seeraumüberwachung und Seeziel-
neben der UBootjagd für die Seeraum- bekämpfung dient der Bordhubschrauber
überwachung und besonders für die weit- SEA LYNX.
reichende Seezielbekämpfung eingesetzt. Alle Schiffe verfügen über leistungsfähige
Radaranlagen zur See- und Luftraumüber-
wachung, Feuerleitung und Navigation.
Sonaranlagen, Lagebild- und Datenübertra-
gungssysteme, Anlagen zur elektronischen
Kampfführung sowie moderne Fernmelde-
technik, speziell für Führungsaufgaben,
vervollständigen die Ausrüstung.

Besatzung 219 Soldatinnen/Soldaten Besatzung 218 Soldatinnen/Soldaten


Länge 130,50 m Länge 139,00 m
Breite 14,60 m Breite 16,70 m
Tiefgang 6,00 m Tiefgang 6,80 m
Einsatzverdrängung 3.680 t Einsatzverdrängung 4.900 t
Antriebsleistung Diesel und Gasturbine 2 x 19.000 Antriebsleistung Diesel und Gasturbine 2 x 19.000
kW (25.830 PS), Diesel 2 x 3.830 kW (5.210 PS) kW (25.830 PS), Diesel 2 x 3.820 kW (5.190 PS)
Höchstgeschwindigkeit 30 kn Höchstgeschwindigkeit 29 kn
Bewaffnung Luftzielflugkörper, Seezielflugkörper, Bewaffnung Seezielflugkörper, Luftzielflugkörper,
RAM-Flugabwehrsystem, Torpedos, Bordhub- RAM-Flugabwehrsystem, Torpedos, Bordhub-
schrauber SEA LYNX, Schweres Maschinengewehr schrauber SEA LYNX, Schweres Maschinengewehr

DIE MARINE 85
FREGATTEN

Eine Fregatte der SACHSEN-Klasse.

86 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


SACHSEN-Klasse (TYP 124) BADEN-WÜRTTEMBERG-Klasse (TYP 125)
Die Fregatten der SACHSEN-Klasse sind Dieser Schiffstyp soll bis zu zwei Jahre
als Mehrzweckfregatten für Geleitschutz Stehzeit im Einsatzgebiet verbringen
und Gebietssicherung konzipiert und verfü- können. Das von der Marine als Intensiv-
gen über Bordhubschrauber. Sensoren und nutzung bezeichnete Konzept verspricht
Effektoren sind auf ihre Hauptaufgaben eine Verdoppelung der Betriebsstunden
optimiert: Verbandsführung und Verbands- zwischen den großen Instandsetzungs-
flugabwehr. Wie bei den Fregatten der phasen bei ununterbrochener Präsenz
BREMEN- und BRANDENBURG-Klasse der Einheit im Operationsgebiet.
dient der Bordhubschrauber der weitrei-
chenden Seezielbekämpfung und Die Intensivnutzung der BADEN-WÜRTTEM-
UBootjagd. BERG-Klasse bedingt zwangsläufig neueste,
wartungsarme Technik, die für einen welt-
Mit den Fregatten der SACHSEN-Klasse weiten Einsatz ausgelegt ist. Da das Schiff
verfügt die Marine über besonders vielseiti- mit einer Stammbesatzung von nur noch
ge und durchsetzungsfähige Schiffe. rund 110 Frauen und Männern im Zwei-
besatzungskonzept auskommen soll, die in
einem viermonatigem Rhythmus wechselt,
während das Schiff im Einsatzgebiet ver-
bleibt, wird in vielen Bereichen noch mehr
auf Automation gesetzt.

Besatzung 255 Soldatinnen/Soldaten Besatzung 110 Soldatinnen/Soldaten


Länge 143,00 m Länge 144,80 m
Breite 17,40 m Breite 18,80 m
Tiefgang 5,00 m Tiefgang 6,80 m
Einsatzverdrängung 5.600 t Einsatzverdrängung 6.800 t
Antriebsleistung Diesel und Gasturbine 1 x 23.500 Antriebsleistung 20.000 kW (27.200 PS)
kW (31.950 PS), Diesel 2 x 7.400 kW (10.060 PS) Höchstgeschwindigkeit 26 kn
Höchstgeschwindigkeit 29 kn Bewaffnung 127 und 27 mm Geschütze,
Bewaffnung 76 und 27 mm Geschütze, Seezielflug- Flugabwehrsystem, 8 x Seeziel-FK HARPOON,
körper, Luftzielflugkörper, RAM-Flugabwehrsystem, 4 x Täuschkörperwurfanlage, Bordhubschrauber,
Torpedos, Bordhubschrauber, Schweres Maschinen- Schweres Maschinengewehr
gewehr

DIE MARINE 87
TROSSSCHIFFE

WESTERWALD-Klasse
WANGEROOGE-Klasse
RHÖN-Klasse
WALCHENSEE-Klasse
Die Trossschiffe dienen der Versorgung von
Flotteneinheiten in See. Je nach Aufgabe
der einzelnen Einheiten sind sie speziell für
diesen Zweck ausgerüstet und besetzt. Sie
haben grundsätzlich keine Bewaffnung.

WESTERWALD ist ein Versorger, WANGE-


ROOGE ein Seeschlepper. Die beiden
Schiffe RHÖN und WALCHENSEE sind
Betriebsstofftransporter.

Einige Einheiten sind ehemalige Handels-


schiffe bzw. nach Handelsschiffstandard
gebaut. Wo erforderlich, sind Ausrüstung
und Gerät den militärischen Gegebenheiten
angepasst.

Technische Daten der RHÖN-Klasse


Besatzung zivil 42 Personen
Länge 130,50 m
Breite 19,30 m
Tiefgang 8,20 m
Einsatzverdrängung 14.169 t
Motorleistung 5.880 kW (7.995 PS)
Höchstgeschwindigkeit 16 kn
Bewaffnung keine

88 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


EINSATZGRUPPENVERSORGER

BERLIN-Klasse (TYP 702)


Die Versorger der BERLIN-Klasse unterstützen
Einsatzgruppen der Marine, die sich auf-
gabenorientiert aus unterschiedlichen
Schiffen und Booten zusammensetzen.
Logistische und sanitätsdienstliche Unter-
stützung durch den Einsatzgruppen-
versorger (EGV) stehen dabei im Vorder-
grund. Die logistische Hauptaufgabe des
Schiffes besteht in der Versorgung dieser
Einheiten mit Betriebsstoffen, Verbrauchs-
gütern, Proviant und Munition.

Daneben erfüllt der EGV folgende


Aufgaben:
■ sanitätsdienstliche Unterstützung
durch Aufnahme eines mobilen Marine-
einsatzrettungszentrums (MERZ),
■ Betrieb von zwei Bordhubschraubern,
■ Transport, Betrieb und Umschlag von
Containern,
■ Unterbringung von Unterstützungs-
personal,
■ Bereitstellen von Betreuungsein-
richtungen,
■ umweltverträgliche Entsorgung von
Abwasser und Müll.

Besatzung 159 Soldatinnen/Soldaten


(plus maximal 94 Personen)
Länge 174,00 m
Breite 24,00 m
Tiefgang 7,40 m
Einsatzverdrängung circa 18.000 t
Motorleistung 10.560 kW (14.385 PS)
Höchstgeschwindigkeit 20 kn
Bewaffnung 27 mm Geschütze, Fliegerfaust,
Bordhubschrauber SEA KING

DIE MARINE 89
Die Marineflieger operieren eigenständig oder in enger Zusammenarbeit mit den
Schiffen und Booten der Marine. Sie sind unverzichtbarer Bestandteil der Flotte. Die
beiden Geschwader, das Marinefliegergeschwader 3 GRAF ZEPPELIN in Nordholz und
das Marinefliegergeschwader 5 in Kiel-Holtenau, unterstehen unmittelbar dem
Flottenkommando.

SEEFERNAUFKLÄRER / UBOOTJAGDFLUGZEUGE

MARINEFLIEGER

Der Seefernaufklärer LOCKHEED P-3C ORION.

90 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


LOCKHEED P-3C ORION DASSAULT-BREGUET BR 1150 ATLANTIC
Die Marine verfügt mit der P-3C ORION Der Flugbetrieb mit der BREGUET ATLANTIC
über ein Waffensystem mit Fähigkeiten zur wurde 1966 in der Marine aufgenommen.
weiträumigen Aufklärung und Führungs- Die Seefernaufklärer / UBootjagdflugzeuge
unterstützung bei teilstreitkraft- und dieses Typs wurden durch die P-3C ORION
bündnisgemeinsamen Einsätzen. ersetzt.

Zusätzlich können die klassischen Aufgaben Im Marinefliegergeschwader 3 GRAF ZEPPELIN


Seeraumüberwachung und Wirkung gegen in Nordholz wird noch eine Maschine der
Unterwasserziele durchgeführt werden. Die SIGINT-Version eingesetzt. Ihre Aufgabe ist
Flugzeuge sind seit 2006 beim Marineflieger- die Erfassung elektromagnetischer Signale
geschwader 3 GRAF ZEPPELIN in Nordholz zur Lagebilddarstellung für die Bundeswehr.
stationiert.

Besatzung 4 bis 21 Soldatinnen/Soldaten Besatzung 3 bis 19 Soldatinnen/Soldaten


Länge 35,60 m Länge 36,70 m
Spannweite 30,30 m Spannweite 36,30 m
Höhe 10,30 m Höhe 14,80 m
Maximales Startgewicht 63,5 t Maximales Startgewicht 44,0 t
Motorleistung 4 x 3.383 kW (4.600 PS) Motorleistung 2 x 8.000 kW (10.880 PS)
Höchstgeschwindigkeit 405 kn Höchstgeschwindigkeit 315 kn
Bewaffnung Torpedos, Wasserbomben, Minen Bewaffnung keine

DIE MARINE 91
ÖLAUFKLÄRUNGSFLUGZEUGE

92 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


DORNIER DO 228 LM
Die DO 228 ist ein modernes TurboProp-
Flugzeug für den Kurz- und Mittelstrecken-
einsatz. Die Maschinen gehören dem
Bundesministerium für Verkehr und werden
im Auftrag des Havariekommandos durch
die Marine betrieben.

Sie sind für die Überwachung der Seeräume


gegen Meeresverschmutzungen optimiert.
Mit speziellen Systemen wie Radar, Infra-
rot- und Ultraviolett-Sensoren, Mikrowellen-
radiometer und Fluoreszenz-Laser sowie
Videokameras ausgerüstet, werden im Flug
entdeckte Verschmutzungen unverzüglich
an das Havariekommando weitergeleitet. Von
dort aus wird dann die weitere Vorgehens-
weise koordiniert.

Die Flugzeuge können sowohl bei Tag als


auch bei Nacht eingesetzt werden.

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten
Länge 16,60 m
Spannweite 16,90 m
Höhe 4,90 m
Maximales Startgewicht 6,6 t
Motorleistung 2 x 1.200 kW (1.600 PS)
Höchstgeschwindigkeit 200 kn
Ausrüstung Laserfluorsensor, Mikroradiometer-
sensor, Kameras, Seitensichtradar

DIE MARINE 93
Der Bordhubschrauber SEA LYNX.

94 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


BORDHUBSCHRAUBER MEHRZWECKHUBSCHRAUBER

GKN WESTLAND SEA LYNX MK 88A WESTLAND SEA KING MK 41


Der Bordhubschrauber SEA LYNX ist einer Die SEA KING-Helikopter sind wertvoller
der Hauptsensoren der Fregatten. Jeweils Bestandteil der Marine. Sie werden in der
zwei Hubschrauber und 18 Personen flie- Flotte als Bordhubschrauber der Einsatz-
gendes und technisches Personal können gruppenversorger sowie im Such- und
eingeschifft werden. Rettungsdienst (SAR) eingesetzt.

Ausrüstung und Bewaffnung des Hub- Stationiert beim Marinefliegergeschwader 5


schraubers sind auf UBootjagd und Über- in Kiel übernehmen sie zusätzlich auch
wasserseekriegführung ausgelegt. Der folgende Aufgaben:
Hubschrauber dient als verlängerter Arm ■ Lufttransport von Material und Personal,
des Schiffes, dessen Fähigkeiten er um ■ Katastrophenhilfe,
seine eigene Reichweite, seine Geschwindig- ■ Taktischer Lufttransport,
keit und Flexibilität erhöht. Eingesetzt wird ■ Evakuierungsoperationen,
der Hubschrauber auch für Boardingoperati- ■ Seeraumüberwachung und Aufklärung.
onen im Rahmen der Seeraumüberwachung.

Für die UBootjagd ist der SEA LYNX mit


einem tiefenvariablen Sonar für die aktive
und passive Ortung ausgerüstet sowie mit
bis zu zwei Torpedos bewaffnet. Für die
Überwasserseekriegführung setzt er ein
Rundsuchradar und ein Infrarot-Suchgerät
ein.

Zu den Nebenaufgaben zählen Material-


und Personaltransporte sowie der SAR-
Dienst innerhalb eines Schiffsverbandes.

Besatzung 1 bis 3 Soldatinnen/Soldaten Besatzung 2 bis 4 Soldatinnen/Soldaten


Länge 13,30 m Länge 22,10 m
Breite bei gefaltetem Rotor 9,90 m Breite bei gefaltetem Rotor 4,90 m
Höhe 3,70 m Höhe 5,10 m
Maximales Startgewicht 5,1 t Maximales Startgewicht 9,3 t
Motorleistung 2 x 835 kW (2.200 PS) Motorleistung 2.200 kW (3.000 PS)
Höchstgeschwindigkeit 178 kn Höchstgeschwindigkeit 136 kn
Bewaffnung UBootjagdtorpedos, Seezielflugkörper Bewaffnung 12,7 mm Maschinengewehr
SEA SKUA, 12,7 mm Maschinengewehr (nicht im SAR-Einsatz)

DIE MARINE 95
Die knapp 90 Meter lange Dreimast-Bark erhielt neben einem neuen Teak-Deck eine neue
Kombüse und einen neuen Farbanstrich. Obwohl die „Weiße Dame“ im August 2009
ihren 50. Geburtstag feierte, ist sie nach der Werftliegezeit fast wie neu. Der „Weiße
Albatros“, wie die GORCH FOCK von der Besatzung auch liebevoll genannt wird, rüstet
sich nun für ihre weiteren Vorhaben. Die Stammbesatzung trainiert für die anstehenden
Seefahrten. Sie übt Segelsetzen und seemännische Manöver.

SEGELSCHULSCHIFF

96 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


GORCH FOCK
Die GORCH FOCK dient in erster Linie zur
Ausbildung der Offizieranwärter. An Bord
erfahren sie in der Praxis, was Seefahrt und
Teamwork bedeuten. Das Schiff kann nur
im Team beherrscht werden.

Alles an Bord funktioniert ausschließlich mit


Muskelkraft. Die Bedienung der über 2.000
Quadratmeter Segel oder das Rudergehen
erledigen die Kadetten mit den eigenen
Händen. So sind vier Rudergänger nötig,
um das Schiff auf Kurs zu halten oder 90
Kadetten, um die schweren Beiboote wieder
an Bord zu hieven. Dabei ist der einzelne
Lehrgangsteilnehmer kein Gast an Bord, der
bei Schwierigkeiten vom erfahrenen Stamm-
personal ersetzt wird. Der Lehrgangsteil-
nehmer ist grundsätzlich derjenige, der das
Schiff segelt, es zur See fährt.

Wenn die GORCH FOCK im Namen der


Marine, der Bundeswehr und somit der
Bundesrepublik Deutschland Flagge zeigt,
kommt sie in friedlicher Mission. Der Auftrag
ist die Völkerverständigung. Als Botschafter
in Blau ist die GORCH FOCK dabei in allen
Häfen ein Blickfang und gern gesehener Gast.

Besatzung 85 Soldatinnen/Soldaten und


maximal 138 Lehrgangsteilnehmer
Länge 89,30 m
Breite 12,00 m
Tiefgang 5,50 m
Einsatzverdrängung 2.002 t
Motorleistung 1.240 kW (1.685 PS)
Höchstgeschwindigkeit unter Maschine circa
12 kn, unter Segel circa 17 kn
Bewaffnung keine

DIE MARINE 97
Die BOTTSAND gehört zum Marinestützpunktkommando Warnemünde. Die EVERSAND ist
das zweite Schiff dieser Klasse. Sie ist im Marinestützpunkt Wilhelmshaven stationiert.
Diese beiden Schiffe stehen dem Havariekommando in Cuxhaven jederzeit zur Verfügung.

Ö L A U F FA N G S C H I F F

98 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


BOTTSAND-Klasse (Typ 738)
Die Marine betreibt zwei Ölauffangschiffe
von besonderer Bauart: Wesentliches
Merkmal ist, dass sie in ihrer Mittelachse
aufklappbar sind. Ermöglicht wird dies
durch eine Gelenkkonstruktion am Heck.
Die beiden Rumpfhälften können dadurch
so weit auseinandergefahren werden, dass
sie ein offenes Dreieck mit einem Öffnungs-
winkel von circa 65 Grad bilden.

Die in dem Dreieck zusammengeschobene


Ölschicht wird durch eine Abschöpfein-
richtung mit einem Wasserabscheidesystem
abgesaugt und gelangt in die bordeigenen
Sammeltanks. Die Saugleistung liegt bei
einer zwei Millimeter dicken Ölschicht und
einer Schiffsgeschwindigkeit von einem
Knoten bei etwa 140 Kubikmetern in der
Stunde.

Besatzung zivil 6 Personen


Länge 46,30 m
Breite 12,00 m
Tiefgang 3,10 m
Einsatzverdrängung 650 t
Motorleistung 759 kW (1.030 PS)
Höchstgeschwindigkeit 10 kn
Bewaffnung keine

DIE MARINE 99
Schutz, Erhalt oder Wiederherstellung der Gesundheit von Soldatinnen und
Soldaten ist Aufgabe der sanitätsdienstlichen Versorgung. Das Vertrauen in
die Verlässlichkeit und die Qualität des Sanitätsdienstes ist ein wesentlicher
Motivationsfaktor für die Soldatinnen und Soldaten. Zur Erfüllung seiner Aufgaben
steht dem Sanitätsdienst umfangreiche und moderne Technik zur Verfügung.

DER SANITÄTSDIENST

100 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


DER SANITÄTSDIENST 101
Modulare Sanitätseinrichtungen dienen der Sicherstellung einer zeitgemäßen sanitäts-
dienstlichen Versorgung bei Einsätzen der Streitkräfte im Einsatzland und auf See. Sie
sind mit den unterschiedlichsten Transportmitteln wie zum Beispiel einem Hubschrauber
mobil verlegbar und jederzeit weltweit binnen kürzester Zeit aufgebaut und einsatzbereit.
Modernste medizintechnische Ausstattungen in den Containern und Zelten gewähr-
leisten eine qualifizierte medizinische Versorgung.

MODULARE
SANITÄTSEINRICHTUNGEN / MSE

102 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


Maßgeschneidert für den Einsatz
Angepasst an die unterschiedlichsten Ein-
satzerfordernisse kann der Sanitätsdienst
modulare Sanitätseinrichtungen schnell als
Rettungsstation, Rettungszentrum und
Einsatzlazarett in das Einsatzgebiet verlegen.

Die Rettungsstation übernimmt als Teil der


Rettungskette die allgemein- und notfall-
medizinische Erstversorgung. Je nach Auftrag
und Ausstattung wird dann im Rettungs-
zentrum eine notfallchirurgische bzw. klini-
sche Akutversorgung sichergestellt. Neben
Operations- und Pflegebereichen können
fachärztliche Untersuchungsstellen unter-
gebracht werden. Labor, Apotheke und
Notaufnahme vervollständigen die sanitäts-
dienstliche Versorgung. Die Systeme sind
mit modernen Geräten zur Diagnostik und
Behandlung Erkrankter, Verletzter und Ver-
wundeter ausgestattet.

Im Einsatzlazarett beginnt die klinische


Akutversorgung (vergleichbar mit den
Fachabteilungen eines Kreiskrankenhauses
in Deutschland). Das Einsatzlazarett nimmt
die stationäre fachärztliche Versorgung des
Patienten bis hin zu Operationen wahr. Das
Lazarett verfügt auf der Intensivstation über
eine geringe Anzahl von Betten. Bei lang-
wierigen Erkrankungen oder schwierigen
Eingriffen erfolgt eine Rückverlegung nach
Deutschland.

Neben den aus Zelten und Containern


bestehenden Systemen verfügt die
Bundeswehr über Luftlandesysteme für
Rettungsstationen und Rettungszentren.

DER SANITÄTSDIENST 103


Je nach Bedrohungslage werden unterschiedlich stark geschützte Sanitätsfahrzeuge
eingesetzt. Dies umfasst beispielsweise den Schutz vor Minen, Sprengladungen und
ABC-Kampfstoffen. Die moderne materielle Sanitätsausstattung der Fahrzeuge ent-
spricht grundsätzlich der eines zivilen Rettungswagens.

GELÄNDEGÄNGIGE NOTARZTWAGEN

FA H R Z E U G E

104 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


Krankenkraftwagen BAT
Der geländegängige Lastkraftwagen ist ein
ungeschütztes Fahrzeug, das im Sanitäts-
dienst überwiegend als Krankenkraftwagen
(KrKw) eingesetzt wird, um bis zu sechs
Verwundete zu transportieren, die bereits
in einer Behandlungseinrichtung versorgt
wurden.

In der Variante Beweglicher Arzttrupp (BAT)


wird der KrKw zur notfallmedizinischen
Erstversorgung eingesetzt. Die Ausstattung
beinhaltet modernstes medizinisches Gerät,
mit dem eine Notfallversorgung auf hohem
Niveau sichergestellt werden kann.

Verantwortlich dafür ist ein dreiköpfiges


Team, dem auch ein Rettungsmediziner
(Arzt) und Rettungsassistent angehören.
Nachdem die Verwundeten behandelt und
stabilisiert wurden, erfolgt der Abtransport
zur Weiterbehandlung in eine sanitäts-
dienstliche Einrichtung. Dabei können in
der klimatisierten Konfiguration des BAT
maximal zwei liegend Verwundete versorgt
werden.

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten
Länge 5,73 m
Breite 2,34 m
Höhe 3,23 m
Motorleistung 100 kW (136 PS)
Höchstgeschwindigkeit 80 km/h
Zulässiges Gesamtgewicht 7,5 t
Nutzlast 2 t
Transportraum 4 liegende, intensiv zu versor-
gende Patienten oder 6 sitzende Patienten

DER SANITÄTSDIENST 105


MEHRZWECK-RADFAHRZEUGE

106 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


YAK BAT
Der YAK ist ein hochmobiles, geschütztes
Mehrzweck-Radfahrzeug, das den erhöhten
Bedarf und die gestiegenen Anforderungen
der Streitkräfte an geschütztem Transport-
raum erfüllt. Er verfügt über ein hohes Niveau
bezüglich des Insassenschutzes. So gewähr-
leistet das Fahrzeug seiner Besatzung Schutz
gegen ballistische Bedrohung und besitzt
einen integrierten Schutz gegen die Blast-
wirkung von Minen.

Mit einem Gesamtgewicht von 13,5 Tonnen


wird der Lufttransport in den Flugzeugen
C-160 TRANSALL und C-130 HERKULES
ermöglicht. Im Sanitätsdienst der Bundes-
wehr wird der YAK derzeit in der Variante
Beweglicher Arzttrupp eingesetzt.

Die im Mehrzweckaufbau integrierte Sani-


tätsausstattung entspricht modernster
Medizintechnik. Der YAK soll auch in der
Variante Sanitätstrupp (SanTrp) zum Einsatz
kommen.

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten
Länge 6,71 m
Breite 2,43 m
Höhe 2,92 m
Motorleistung 184 kW (245 PS)
Höchstgeschwindigkeit 106 km/h
Zulässiges Gesamtgewicht 13,5 t
Nutzlast bis zu 5,5 t
Transportraum 1 liegender und
2 sitzende Verwundete

DER SANITÄTSDIENST 107


BEWEGLICHER ARZTTRUPP

FUCHS BAT
In der Konfiguration Beweglicher Arzt-
trupp wird der Transportpanzer FUCHS im
Sanitätsdienst auch zum geschützten
Verletztentransport mit der Möglichkeit zur
notfallmedizinischen Behandlung einge-
setzt. Dabei können ein intensivmedizinisch
zu versorgender Patient oder alternativ zwei
leicht verletzte Patienten sanitätsdienstlich
versorgt und zur entsprechenden Weiter-
behandlung verbracht werden. Für die
medizinische Versorgung sind ein aus-
gebildeter Rettungsmediziner (Arzt) sowie
ein Rettungsassistent verantwortlich.

Die Ausstattung des Fahrzeugs in der Konfi-


guration BAT ist etwa vergleichbar mit der
eines zivilen Notarztwagens und beinhaltet
unter anderem eine Vakuummatratze, einen
Defibrillator, einen Überwachungsmonitor
und ein automatisches Notfallbeatmungs-
system. Durch die extreme Geländetaug-
lichkeit und die amphibischen Eigenschaf-
ten des Radpanzer ist auch ein Einsatz in
schwierigem Gelände möglich.

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten
Länge 6,71 m
Breite 2,43 m
Höhe 2,92 m
Motorleistung 184 kW (245 PS)
Höchstgeschwindigkeit 106 km/h
Zulässiges Gesamtgewicht 13,5 t
Nutzlast bis zu 5,5 t
Transportraum 1 liegender und
2 sitzende Verwundete

108 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


FUCHS IED BAT
Für den Einsatz in Krisengebieten wurde der von Verletzten und Schwerstverletzten unter
Transportpanzer FUCHS als Sanitätsvariante hoher Sicherheit durchzuführen.
zusätzlich mit spezifischen Schutzvorrichtun- Die Ausstattung in der Rollenkonfiguration
gen ausgestattet. Dazu gehören unter ande- als Beweglicher Arzttrupp erlaubt den
rem zusätzlicher Minenschutz sowie Schutz Transport eines intensivmedizinisch zu ver-
gegen die Blastwirkung von Improvised sorgenden Patienten zur entsprechenden
Explosive Devices (IED). Die Zusatzpanzerung Weiterbehandlung in einer Rettungsstation
erlaubt es, medizinische Evakuierungen oder einem Rettungszentrum.

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten
Länge 6,95 m
Breite 3,10 m
Höhe 2,31 m
Motorleistung 235 kW (320 PS)
Höchstgeschwindigkeit 92 km/h
Zulässiges Gesamtgewicht 2,1 t
Nutzlast bis zu 5,5 t
Transportraum 1 liegender, intensiv
zu versorgender Patient

DER SANITÄTSDIENST 109


SANITÄTSTRUPP

110 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


HÄGGLUND
Der BV 206 HÄGGLUND wird im Sanitäts-
dienst als Fahrzeug für den die Gebirgs-
und Fallschirmjägertruppe begleitenden
Sanitätstrupp eingesetzt und ist luftverlad-
bar. Der HÄGGLUND ist ein Fahrzeug-
gespann, dessen Vorder- und Hinterwagen
durch ein Knickgelenk verbunden ist. Eine
hydraulische Ansteuerung am Knickgelenk
bewirkt die Lenkung des Fahrzeugs. Der
Vorderwagen nimmt Motor und Getriebe
auf. Alle vier Kettenstränge werden ange-
trieben.

Das Fahrzeug überzeugt durch seine


Schwimmfähigkeit und ausgeprägte
Mobilität in besonders schwierigem
Gelände und bei extremen klimatischen
Bedingungen.

Das Fahrzeug ist mit einer ABC-Schutz-


und Klimaanlage in beiden Fahrzeughälften
ausgestattet. Die integrierte Sanitätsaus-
stattung ermöglicht dem Sanitätspersonal
die Sicherstellung der sanitätsdienstlichen
Versorgung mit dem Ziel des Erhaltes der
Vitalfunktionen und der Herstellung der
Transportfähigkeit.
Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten
Länge 6,90 m
Breite 2,00 m
Höhe 2,00 m
Motorleistung 130 kW (177 PS)
Höchstgeschwindigkeit Straße / Gelände
52 km/h, Wasser 4,7 km/h
Zulässiges Gesamtgewicht 7,1 t
Nutzlast bis zu 2,65 t
Transportraum 2 liegend oder
1 liegend / 3 sitzend Verwundete

DER SANITÄTSDIENST 111


Falls eine abschließende Versorgung im Einsatzgebiet nicht möglich ist, erfolgt die Rück-
führung verwundeter Soldaten mit hochmodern ausgerüsteten Flugzeugen der Luftwaffe.
Rettungshubschrauber gehören zum sanitätsdienstlichen Einsatzkonzept. Soweit es die
Lage erlaubt, wird durch diese Rettungsmittel qualifizierte notärztliche Versorgung zum
Verwundeten gebracht.

FLIEGENDE INTENSIVSTATION – TRANSALL MEDEVAC

FLIEGENDE SANITÄTSEINRICHTUNGEN

112 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


C-160 D TRANSALL MedEvac
Das weltweit einmalige MedEvac-System
der Bundeswehr ist ein Lufttransportsystem
für schwerstkranke und schwerstverletzte
Soldatinnen und Soldaten. Auch bei zivilen
Katastrophen kommt MedEvac (Medical
Evacuation) auf Anforderung zum Einsatz.

Dabei werden die Langstreckenflugzeuge


CHALLENGER, Airbus A-310 MRTT sowie
die C-160 TRANSALL mit eingebautem
MedEvac-Rüstsatz eingesetzt, sodass ein
Intensivtransport mit gleichen Vorraus-
setzungen wie am Boden möglich ist.

Die Bundeswehrkrankenhäuser in Koblenz


und Ulm halten mehrere intensivmedizi-
nische Teams bestehend aus Fachärzten
und Fachkrankenpfleger in Rufbereitschaft,
um die MedEvac-Systeme im Bedarfsfall
personell zu besetzen. Lageabhängig
können diese Teams durch weiteres Fach-
personal aus den Bundeswehrkranken-
häusern Berlin und Hamburg verstärkt
werden.

DER SANITÄTSDIENST 113


FLIEGENDE INTENSIVSTATION – TRANSALL MEDEVAC

Patiententransport im AIRBUS A-310.

114 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄTE


Die Flugzeuge sind mit einer unterschied-
lichen Anzahl von Patiententransportein-
heiten (PTE) ausgestattet, welche einen
Transport unter intensivmedizinischer
Überwachung und Therapie ermöglichen.

Die CHALLENGER kann einen intensiv-


pflichtigen Patienten liegend transportie-
ren. Der Airbus A-310 hat Kapazität für
sechs intensivtherapiepflichtige und zehn
intensivüberwachungspflichtige Patienten
sowie für 26 weitere Patienten.

Im Laderaum der TRANSALL können bis zu


drei Schwerstverletzte auf PTE und weitere
14 Verletzte auf Tragen aus dem Einsatz-
raum ausgeflogen werden.

Die medizinische Besatzung der TRANSALL


in der MedEvac-Konfiguration umfasst bis
zu zwölf Personen. Eine TRANSALL kann
innerhalb weniger Stunden zum MedEvac-
Einsatz umgerüstet werden.

Technische Daten der TRANSALL, des AIRBUS und


der CHALLENGER siehe Luftwaffe auf den Seiten 61
und 63.

DER SANITÄTSDIENST 115


SEARCH AND RESCUE-HUBSCHRAUBER

116 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


SAR-Hubschrauber BELL UH-1D
Mit Search and Rescue (SAR – Suchen und Seit 1959 haben SAR-Kommandos der
Retten) wird international ein meist staat- Bundeswehr in über 250.000 Einsätzen
licher Such- und Rettungsdienst für die 190.000 Menschen gerettet.
Bereiche Luft- und Seefahrt bezeichnet. Die
Aufgaben sind die Ortung von überfälligen, Der SAR-Hubschrauber BELL UH-1D,
vermissten oder im Extremfall nach abge- dessen Besatzung aus Pilot, Bordmechani-
stürzten Luftfahrzeugen sowie die Rettung kermeister und Sanitätsfeldwebel Luftret-
der Besatzung und der Passagiere. Sofern tungsmeister besteht, ist eingerüstet mit
SAR- und Militäraufgaben dem nicht ent- einer Krankenliege und den notwendigen
gegenstehen und genügend Kapazitäten notfallmedizinischen Ausrüstungsgegen-
vorhanden sind, kann auch im Rahmen ständen sowie mit einer Rettungswinde,
der Amtshilfe bei Notfällen zu Lande und um den Verwundeten ab- bzw. Verwun-
zu Wasser geholfen werden. dete in den Hubschrauber hochzuwin-
schen.
Meist wird von den Betroffenen selbst oder
von den koordinierenden Stellen zunächst
die örtlich zuständige Rettungsleitstelle,
die Polizei oder die Feuerwehr informiert.
Sofern die jeweilige Leitstelle Hilfe von SAR-
Einheiten benötigt, setzt sie sich mit der
zuständigen SAR-Leitstelle in Verbindung.
Die Alarmierung der SAR-Hubschrauber
erfolgt dann über die SAR-Leitstelle im
nordrhein-westfälischen Münster für den
Festlandbereich bzw. über die SAR-Leitstelle
Glücksburg für die Gebiete über der Nord-
und Ostsee. Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten
Länge 17,41 m
Höhe 4,48 m
Durchmesser des Hauptrotors 14,63 m
Durchmesser des Heckrotors 2,59 m
Leergewicht 2.140 kg
Innen- und Außenlast gesamt 1.050 kg
Maximales Startgewicht 4.310 kg
Reisegeschwindigkeit 160 km/h
Höchstgeschwindigkeit 220 km/h
Reichweite 507 km
Transportraum 1 liegender Patient

DER SANITÄTSDIENST 117


Extrem vielfältig und umfassend gestalten sich der Auftrag und die Aufgaben der
Streitkräftebasis (SKB). Als Force Enabler, Force Provider und Force Multiplier er-
möglicht sie Auslandseinsätze und Hilfeleistungen der Bundeswehr im In- und
Ausland. Sie ist darüber hinaus mit eigenen Kräften im gesamten Aufgabenspek-
trum der Bundeswehr im Einsatz. Logistische Unterstützung sowie Führungsunter-
stützung sind zwei ihrer Kernaufgaben.

DIE STREITKRÄFTEBASIS

118 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


DIE STREITKRÄFTEBASIS 119
LOGISTIK

120 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


Basislogistik
Die Kräfte der Basislogistik nehmen
streitkräftegemeinsame, querschnittliche
logistische Aufgaben im Rahmen der
Erst- und Folgeversorgung sowie bei der
Verlegung wahr.

Ihr Zuständigkeitsbereich reicht von


der Logistischen Basis Inland über die
Logistische Basis im Einsatzgebiet bis zu
den eingerichteten Übergabepunkten
an die Einsatzlogistik der militärischen
Organisationsbereiche. Die mobilen
Logistiktruppen der Streitkäftebasis
bestehen aus Nachschub-, Transport-,
Umschlag-, Instandsetzungs- sowie
Spezialpionierkräften.

Für die Erfüllung ihres Auftrages im jewei-


ligen Einsatzgebiet müssen die mobilen
Logistiktruppen der Streitkräftebasis über
den gleichen Schutz wie die zu unterstüt-
zende Truppe verfügen.

DIE STREITKRÄFTEBASIS 121


SPEZIALPIONIERE LOGISTISCHE FAHRZEUGE

Feldlagerbau und Betrieb Lastkraftwagen MULTI


Im Rahmen der logistischen Sonderauf- Das Transportsystem MULTI (Mechanisierte
gaben sind die Spezialpioniere zuständig Umschlag-, Lager- und Transportintegra-
für den Bau und Betrieb von Feldlagern zur tion) mit Fahrzeugschutzausstattung ist für
stationären Unterbringung im Einsatz sowie den Transport von Versorgungsgütern in
von Pipelineverbindungen und Feldtank- schwerem Gelände zuständig. Der MULTI
lagern. stellt den Transport und zeitsparenden
Umschlag im Einsatz sicher und ist das
Mit ihren Kräften und Mitteln können sie wesentliche Transportsystem der mobilen
auch Hilfeleistungen, zum Beispiel bei Logistiktruppen der Streitkräftebasis.
Naturkatastrophen im In- und Ausland
erbringen.

Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten
Gewicht 38,5 t
Länge 10,30 m
Breite 2,55 m
Höhe 3,61 m
Motorleistung 324 kW (440 PS)
Tankvolumen 400 l
Fahrbereich 800 km
Höchstgeschwindigkeit 88 km/h
Nutzlast 16,5 t
Ausstattung Schutz gegen Waffenwirkung

122 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


Straßentankwagen Handelsübliche Lastkraftwagen
Die Straßentankwagen (schwer 8 x 8) mit Lastkraftwagen mit Zuladungskapazitäten
Fahrzeugschutzausstattung bilden das von zwei bis 15 Tonnen werden als Dienst-
Rückgrat der Kraftstoffversorgung im leistung der BundeswehrFuhrparkService
Einsatz. GmbH für vielfältige Transportaufgaben im
Bereich der Logistik und anderer Aufgaben-
Sie dienen dem Transport von Flug- und bereiche eingesetzt. Diese Fahrzeuge
Bodenkraftstoff zwischen der Logistischen ersetzen veraltete Lastkraftwagen. Ein
Basis im Einsatzgebiet und den Übergabe- Beispiel hierfür ist der EUROCARGO von
punkten zur Einsatzlogistik sowie der IVECO.
Befüllung von Tanklagern und können im
Bedarfsfall auch Rad- und Kettenfahrzeuge
unmittelbar betanken.

Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten Besatzung bis 3 Soldatinnen/Soldaten


Gewicht 38 t Gewicht 14 t
Länge 9,80 m Länge 7,97 m
Breite 2,55 m Breite 2,50 m
Höhe 3,55 m Höhe 3,11 m
Motorleistung 316 kW (430 PS) Motorleistung 176 kW (240 PS)
Tankvolumen 300 l Tankvolumen 200 l
Fahrbereich 700 km Fahrbereich 850 km
Höchstgeschwindigkeit 85 km/h Höchstgeschwindigkeit 90 km/h
Nutzlast 14,8 t / 18.000 l Nutzlast 5 t
Ausstattung Schutz gegen Waffenwirkung Ausstattung abhängig von Optionspaket

DIE STREITKRÄFTEBASIS 123


Die Kampfmittelbeseitigung dient dem Schutz eigener Kräfte, Einrichtungen, einschließlich
einsatzwichtiger Infrastruktur und eigenen Geräts vor der komplexen Bedrohung durch
nicht zur Wirkung gelangter Kampfmittel. Sie ist mit ihren Fähigkeiten das dominierende
Element in der gesamten Abwehr von Kampfmitteln.

EINSATZFAHRZEUGE

KAMPFMITTELBESEITIGUNG

DURO
Das Haupteinsatzfahrzeug für die
Kampfmittelbeseitigung wird zukünftig
das geschützte Führungs- und Funk-
tionsfahrzeug vom Typ DURO sein.
Dieses Fahrzeug verfügt über einen
Schutz gegen Minen sowie über
ballistischen und Splitterschutz, kann
unter ABC-Bedingungen eingesetzt
werden und besitzt eine autarke
Energieversorgung.

Besatzung 2 (+1) Soldatinnen/Soldaten


Gewicht 13,5 t
Länge 6,70 m
Breite 2,31 m
Höhe 2,80 m
Motorleistung 184 kW (250 PS)
Tankvolumen 180 l
Fahrbereich 720 km
Höchstgeschwindigkeit 100 km/h
Nutzlast 1,2 t
Ausstattung mit verschiedenen Rüstsatzvarianten
im Einsatz (zum Beispiel im Feldjägerdienst, Seiten
146 und 147, oder als Beweglicher Arzttrupp)

124 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


KAMPFMITTELBESEITIGUNG MANIPULATORFAHRZEUG

Schutzanzug tEODdor
Die Kampfmittelbeseitigungskräfte verfügen Die Nutzung ferngesteuerter Manipulatoren
über Schutzanzüge, die mit einer Kommu- erhöht den Schutz und die Sicherheit der
nikationsanlage sowie einer Kühleinrich- Kampfmittelbeseitigungskräfte im Einsatz
tung ausgerüstet sind, damit der Kampf- in erheblichem Maße. Das wichtigstes
mittelbeseitiger auch bei höheren Tempe- Einsatzmittel ist das Manipulatorfahrzeug
raturen über längere Zeit eingesetzt wer- tEODdor.
den kann.
Mit diesem Manipulator können fernge-
steuert über Kabel oder Funk aus sicherer
Entfernung Kampfmittel aufgespürt, freige-
legt, untersucht und beseitigt werden. Für
Einsatzorte, die mit dem tEODdor nicht
erreicht werden können, zum Beispiel enge
Räume, Röhren, Luftfahrzeuge wird das
Manipulatorfahrzeug EOD klein „PackBot“
eingesetzt. Es ist durch eine Person tragbar,
wird auch über Kabel oder Funk gesteuert
und verfügt ebenfalls über verschiedene
Wirkmittel.

DIE STREITKRÄFTEBASIS 125


Nachrichtengewinnung und Aufklärung trägt zeitnah zur Lagefeststellung für alle Führungs-
ebenen und wesentlich zum Schutz der Truppe im Einsatz bei. Das Kommando Strategische
Aufklärung ist dabei die zentrale Dienststelle für die bedarfsgerechte Informationsversorgung
und -bereitstellung durch Fernmelde- und Elektronische Aufklärung, Optronische und Abbil-
dende Aufklärung sowie für die Vorbereitung und Durchführung des Elektronischen Kampfes.

Luftgestütztes Aufklärungssystem

NACHRICHTENGEWINNUNG UND AUFKLÄRUNG

126 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


EURO HAWK
Das System auf der Basis eines Unmanned
Aerial Vehicle (UAV) ermöglicht die
Erfassung von SIGINT-Daten in einem
Einsatzgebiet. EURO HAWK wird künftig
den bisherigen luftgestützten Sensor
BREGUET ATLANTIC ablösen.

Der EURO HAWK wird durch die Luftwaffe


eingesetzt. Das Personal für den fachlichen
Einsatz stellt das der Streitkräftebasis zu-
geordnete Kommando Strategische Auf-
klärung.

Mit der Inbetriebnahme des unbemannten


EURO HAWK beginnt ein neues Zeitalter in
der Nachrichtengewinnung und Aufklä-
rung, da bisher nur bemannte Systeme
eingesetzt wurden.

Länge 13,50 m
Spannweite rund 40,00 m
Höhe 4,60 m
Maximales Startgewicht 14 t
Nutzlast 1 t
Maximale Reichweite 22.300 km
Dienstgipfelhöhe 19.800 m
Höchstgeschwindigkeit knapp 600 km/h
Maximale Flugdauer 30 Std

DIE STREITKRÄFTEBASIS 127


ALLWETTERFÄHIGES, RAUMGESTÜTZTES AUFKLÄRUNGSSYSTEM

128 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


SAR-LUPE
(SYNTETIC APERTURE RADAR)
Das System besteht aus fünf Satelliten auf
drei Orbits in circa 500 Kilometern Höhe,
die weltweit wetter- und tageslichtunab-
hängig Radarbilder gewinnen können. In
einer Bodenstation werden diese Bilder
durch fachkundiges Personal ausgewertet
und den Bedarfsträgern als Lage-
information zur Verfügung gestellt. Über
einen Systemverbund mit Frankreich wird
der Zugang zu Satellitenbildern des opti-
schen System Helios II sichergestellt.

Das System leistet damit einen Beitrag


sowohl für die politische Leitung und militä-
rischen Führung im Rahmen der Krisen-
früherkennung, Krisenvorsorge und Krisen-
management als auch für die Einsatzkräfte
unter operativen Gesichtspunkten.

Gewicht circa 720 kg


Länge circa 4,00 m
Breite circa 3,00 m
Höhe 2,00 m

DIE STREITKRÄFTEBASIS 129


BODENGEBUNDENE FAHRZEUGE FÜR ELEKTRONISCHE
UNTERSTÜTZUNGS- UND GEGENMAßNAHMEN

Radarpeiler RMB / Störpanzer HUMMEL


Die Fahrzeuge werden im Einsatz unmittel- Mittel für den offensiven Elektronischen
bar zur Unterstützung der eigenen Kräfte Kampf. Durch die komplette Bedienbarkeit
eingesetzt. Dabei kann der gesamte Bereich der Systeme innerhalb der Transportpanzer
des relevanten elektromagnetischen Spek- wird die Besatzung vor feindlichem Beschuss
trums abgedeckt werden. geschützt.

Der Radarpeiler RMB dient der Erfassung,


Peilung und Auswertung von modernen
Radarsignalen.

Der Störpanzer HUMMEL ist ein hoch-


mobiles, leistungsfähiges System für
elektronische Gegenmaßnahmen im
VHF-/ UHF-Bereich. Er stellt ein effektives

Besatzung 4 Soldatinnen/Soldaten
Länge circa 7,50 m
Breite circa 3,00 m
Höhe abhängig vom Aufbau
Motorleistung 235 kW (320 PS)
Fahrbereich circa 800 km
Nutzlast abhängig vom Rüstsatz
Ausstattung auf der Basis des Transportpanzers
FUCHS mit verschiedenen Rüstsatzvarianten im Einsatz

130 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


FLOTTENDIENSTBOOTE ORTSFESTE FERNMELDEAUFKLÄRUNG

Die Flottendienstboote werden weltweit zur In den ortsfesten Fernmeldeaufklärungs-


seegestützten signalerfassenden Aufklärung zentralen werden Funksignale und
eingesetzt. Ihr Einsatzspektrum reicht von Funkverkehre detektiert, übersetzt und
der Gewinnung von Grundlageninforma- ausgewertet. Die hier gewonnenen
tionen bis hin zur direkten Unterstützung Ergebnisse dienen der Lagefeststellung
von Einsatzverbänden. und der Einsatzunterstützung.

Technische Daten siehe Marine, Seiten 74 und 75.

DIE STREITKRÄFTEBASIS 131


Operative Information wirkt mit kommunikativen Mitteln und Methoden auf freigegebene
Zielgruppen im Einsatzgebiet ein, um deren Einstellungen und Verhalten zu beeinflussen,
Vertrauen und Unterstützung für den eigenen Auftrag zu erzielen und damit auch zum
Schutz eigener Kräfte beizutragen.

LAUTSPRECHERTRÄGER

O P E R AT I V E I N F O R M AT I O N

Lautsprecherträger auf Basis DINGO 1 bzw. 2.

132 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


Die taktischen Operativen Informations-
Gruppen sind in besonderer Weise zur
Abstrahlung von Lautsprecheraufrufen,
Direktkommunikation mit Zielgruppen,
offener Informationsgewinnung und
Wirkungskontrolle von Operativen
Informations-Maßnahmen und Produkten
befähigt.

Länge 5,52 m
Breite 2,34 m
Höhe 3,53 m
Leistung 400 Watt
Reichweite bis zu 1,8 km

DIE STREITKRÄFTEBASIS 133


134 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT
AUDIO-VISUELLE BEITRÄGE AUDIO

Video Lautsprecherausstattung
Operative Information hat keine eigenen Die tragbare Lautsprecheranlage hat eine
Fernsehsender, besitzt jedoch die Fähigkeit, Leistung von 131 Dezibel bei 60 Watt. Die
mit mobilen Aufnahmetrupps TV-Beiträge Wirkungsentfernung liegt je nach Störge-
zu produzieren. Das Format der Beiträge räuschpegel zwischen 200 und 800 Metern.
wird durch die Kultur sowie durch den
technischen Fortschritt und die Sehgewohn-
heiten der Zielgruppe bestimmt.

Die Ausstrahlung der Beiträge erfolgt


über angemietete TV-Sendezeiten ziviler
Fernsehanstalten im Einsatzgebiet oder
über eigene Videowiedergabetrupps.

DIE STREITKRÄFTEBASIS 135


136 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT
VIDEOWIEDERGABE DRUCKEREI

LED-Wände Mobiler Offsetdruck


Die Videowiedergabeausstattung ist auf Die kleinformatige Offsetdruckpresse (bis
zwei Einachsanhängern verlastet. DIN A3) ist das aktuelle Vervielfältigungs-
system im mobilen Druck. Sie ist in einer
Ein Anhänger trägt die Zuspielelemente klimatisierten Kabine II FM A montiert und
und das Stromerzeugeraggregat und ein bedruckt Papier mit zwei Farben in einem
zweiter die LED-Wand mit einer Bildschirm- Druckgang. Papier mit einem Gewicht von
diagonalen von drei Metern. 40 bis 300 Gramm pro Quadratmeter kann
hier eingesetzt werden. Stündlich können
Das Gerät ist für Außenvorführungen von bis zu 6.000 Blatt gedruckt werden.
mehr als 100 Personen konzipiert. Hier ist
die Wiedergabe in einer Entfernung von
20 bis 60 Metern möglich. Der Satz bein-
haltet ebenfalls eine Indoor-Ausstattung.
Die Lautsprecheranlage verfügt über zwei
Endstufenverstärker von je 380 Watt.

DIE STREITKRÄFTEBASIS 137


138 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT
BALLONEINSATZ HÖRFUNK

Ballone Studiokabine
Abstandsfähig und über weite Distanz Radiobeiträge werden in einer Studiokabine
können Produkte (zum Beispiel Flugblätter) (II FM A) produziert und können mit eige-
mittels Ballon in schwerzugängliche oder nen Sendern (UKW oder KW, fünf Kilowatt)
gefährliche Regionen verbracht werden. ausgestrahlt werden. Die Reichweite der
Die Ballone können Lasten von bis zu vier Sender liegt im UKW-Bereich bei circa
Kilogramm etwa 30 Kilometer weit tragen. 60 Kilometern und bei KW bis zu 2.000
Als Treibmittel wird Helium verwendet, das Kilometern.
von den Ballonkräften auf Lastkraftwagen
in Flaschenbündeln transportiert wird. Zu jedem Trupp gehören zwei Studio- und
eine Senderkabine.
Jedes Fahrzeug trägt rund 720 Kubikmeter
Helium. Mittels Wetterballone und einer
Radiosonde werden Wetterdaten erfasst.
Die Telemetrie- und GPS-Daten werden in
einer mobilen Bodenstation ausgewertet
und in ein Ballonzielflugprogramm ein-
gearbeitet.

DIE STREITKRÄFTEBASIS 139


Führungsunterstützung ist eine Aufgabe, die nur im streitkräftegemeinsamen Ansatz
gelöst werden kann. Durch eine möglichst weitgehende Konzentration der Führungs-
unterstützung in der Streitkräftebasis werden Synergien gewonnen und die Flexibilität
der Streitkräfte insgesamt gesteigert. Die Streitkräftebasis hat den Auftrag, die

MOBILES KOMMUNIKATIONSSYSTEM BUNDESWEHR

FÜHRUNGSUNTERSTÜTZUNG FÜR EINSÄTZE

140 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


Informationsversorgung zwischen allen Einsatzgebieten und Deutschland sowie die
Integration der IT-Systeme der Teilstreitkräfte in den Einsatzgebieten selbst sicherzustel-
len. Dazu plant, überwacht und steuert das Streitkräfteunterstützungskommando das IT-
System der Bundeswehr mittels seines Betriebszentrums, während die mobilen Führungs-
unterstützungskräfte die Anbindung der Kontingente in den Einsatzgebieten gewährleisten.

Das Mobile Kommunikationssystem


Bundeswehr (MobKommSysBw) ist ein
verlegefähiges Weitverkehrsnetz für die
Einsatzländer auf Basis modernster Inter-
netprotokoll-Technologie. Es kann daher
unter anderem gleichzeitig Sprache, Daten
und Videos übertragen. In Verbindung mit
dem Satellitenkommunikationssystem Bun-
deswehr (SATCOMBw), Richtfunk, HF-Funk
oder auch terrestrischer Verbindungen er-
folgt die Anbindung der Einsatzgebiete an
das Heimatland.

Mit Hilfe von sogenannten Netzwerk-


managementtrupps wird die Überwachung
der Leistungsdaten sowie die Steuerung
dieses Netzes in den Einsatzgebieten sicher-
gestellt.

Beispiele für wesentliche Einzelelemente


des IT-Systems der Bundeswehr sind:
■ Mobiles Kommunikationssystem,
■ Satellitenkommunikationssystem,
■ Bündelfunksystem TETRAPOLBw,
■ Führungsinformationssystem Streitkräfte.

DIE STREITKRÄFTEBASIS 141


142 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT
ÜBERTRAGUNG BÜNDELFUNKSYSTEM

SATELLITENKOMMUNIKATIONS- TETRAPOL Bw
SYSTEM BUNDESWEHR TETRAPOL Bw ist ein Kommunikationsmittel
Das SATELLITENKOMMUNIKATIONSSYSTEM für mobile Kräfte und stellt ein digitales Über-
BUNDESWEHR (SATCOMBw) ist das primäre, tragungsmittel für verschlüsselte Sprach-
in eigener Verfügungsgewalt stehende und Datenübermittlung dar, das in den
Mittel der strategischen und weiträumigen Internetprotokoll-basierten Kommunika-
Übertragung. Das System besteht aus zwei tionsverbund integriert werden kann. Es
militärischen Satelliten, drei ortsfesten integriert Teilnehmer in den Verbund der
Bodenstationen in Deutschland und bestehenden Kommunikationsnetze, um
mobilen Bodenstationen unterschiedlicher eine gesicherte Truppenführung und ge-
Größe und Leistungsfähigkeit sowie einem zielte Führung einzelner Teilnehmer zu
Führungs- und Kontrollsegment. ermöglichen.

Gleichzeitig hat sich Deutschland über Eingesetzt wird das System bei bewegli-
längerfristige Providerverträge Satelliten- chen Kräften der Bundeswehr in einem
übertragungskapazitäten in kommerziellen Zellradius von circa 25 Kilometern für
Frequenzbändern gesichert. sichere Sprach- / Datenübertragung und
Übergänge in analoge und digitale Netze.
Satellitenfunkverbindungen sind geeignet,
entfernte Räume oder feste und mobile
IT-Netze miteinander zu verknüpfen. Sie
können nahezu unter allen Witterungs-
bedingungen und in jedem Gelände
hergestellt und betrieben werden.

Einzelne Satellitenfunksysteme ermöglichen


die Übertragung in der Bewegung.

DIE STREITKRÄFTEBASIS 143


FÜHRUNGSINFORMATIONSSYSTEM STREITKRÄFTE

144 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


Hauptaufgabe des STREITKRÄFTEGEMEIN-
SAMEN FÜHRUNGSINFORMATIONS-
SYSTEMS (FüInfoSysSK) ist die Unter-
stützung der Führungsfähigkeit bei streit-
kräftegemeinsamer und multinationaler
Planung, Einsatzvorbereitung sowie Durch-
führung und Nachbereitung von Einsätzen
von der militärstrategischen bis hin zur
operativen Ebene in Deutschland und im
jeweiligen Einsatzland sowie an Bord von
Führungsschiffen der Marine.

Es dient zur Informationsverarbeitung,


also dem Sammeln, Auswerten, der ebe-
nengerechten Verdichtung, Präsentation
und Weitergabe führungsrelevanter Infor-
mationen, um darauf basierende Lagebe-
urteilungen und Führungsentscheidungen
treffen und die anschließende Befehls-
gebung und Kontrolle durchführen zu
können. Das System ermöglicht den
Datenaustausch bis zur Stufe GEHEIM.

DIE STREITKRÄFTEBASIS 145


Feldjägerkräfte unterstützen die Streitkräfte im Inland sowie in allen ausländischen Einsatz-
und Stationierungsgebieten durch die Wahrnehmung militärpolizeilicher Aufgaben im
gesamten Aufgaben- und Intensitätsspektrum militärischer Anforderungen. Feldjäger sind
im Anwendungsbereich des NATO-Truppenstatuts die Militärpolizei der Bundeswehr. Der
Feldjägerdienst im Inland wird flächendeckend und rund um die Uhr durch 30 dislozierte

FELDJÄGEREINSATZFAHRZEUG

FELDJÄGERWESEN BUNDESWEHR

146 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


Feldjägerdienstkommandos geleistet. Die Ausbildung aller Feldjägerkräfte erfolgt an
der Schule für Feldjäger und Stabsdienst der Bundeswehr in Hannover. Im Rahmen des
ständigen Auftrags unterstützt das Feldjägerwesen der Bundeswehr die Bedarfsträger
in der Bundeswehr und das Bundesministerium der Verteidigung. Die Wahrnehmung
der Feldjäger-Aufgaben für die Bundeswehr erfolgt dabei in Pilotfunktion durch das
Feldjägerwesen der Bundeswehr als Aufgabenbereich der Streitkräftebasis.

YAK
Eines der wesentlichen Einsatzfahrzeuge
für die Feldjägerkräfte im Auslandseinsatz
wird zukünftig das geschützte Führungs-
und Funktionsfahrzeug vom Typ YAK sein.
Dieses Fahrzeug kann mit Wechselmodulen
(zum Beispiel Wasserwerfer) für unter-
schiedliche Aufgaben des Feldjägerwesens
der Bundeswehr umgerüstet werden und
verfügt über eine unter Schutz bedienbare
Waffenstation.

Besatzung bis zu 5 Soldatinnen/Soldaten


Gewicht 13,5 t
Nutzlast 1,2 t
Länge 7,07 m
Breite 3,25 m
Höhe 2,87 m
Motorleistung 184 kW (250 PS)
Höchstgeschwindigkeit 100 km/h
Bewaffnung Granatmaschinenwaffe oder
Schweres Maschinengewehr
Ausstattung ABC-Schutzbelüftung,
Sondersignalanlage

DIE STREITKRÄFTEBASIS 147


Das Feldjägerstreifenfahrzeug WOLF mit Sonderschutzausstattung.

148 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


FELDJÄGERSTREIFENFAHRZEUG

WOLF SSA MOBILE KONTROLLSTELLE


Das Feldjägerstreifenfahrzeug WOLF SSA Die MOBILE KONTROLLSTELLE der Feldjäger
(Sonderschutzausstattung) wird vorrangig ist universell einsetzbar und hat sich unter
für den Personenschutz und als Einsatz- anderem bei der Einrichtung von Fahrzeug-
Kfz bei anderen mobilen Aufträgen der kontrollstellen, Checkpoints oder zur Aus-
Feldjägerkräfte zum Beispiel im Militärischen leuchtung von Tatorten und Unfallstellen
Verkehrsdienst, Ordnungsdienst und der in besonderer Weise bewährt.
Wahrnehmung von Sicherheitsaufgaben
eingesetzt.

Das Fahrzeug verfügt über einen guten


Schutz gegen Waffenwirkung für die
Insassen.

Besatzung 2 bis 4 Soldatinnen/Soldaten Gewicht 640 kg


Gewicht 4,8 t Nutzlast 1,6 t
Nutzlast 1,2 t Länge 4,88 m
Länge 4,86 m Breite 1,78 m
Breite 1,84 m Höhe 2,15 m
Höhe 2,75 m
Motorleistung 115 kW (156 PS)
Höchstgeschwindigkeit 120 km/h
Ausstattung unter anderem GPS-Navigation, Perma-
nenter Allradantrieb, Funk- und Außenbordsprechan-
lage, Satellitentelefon, Klimaanlage, Sondersignalanlage

DIE STREITKRÄFTEBASIS 149


In der Verantwortung der Streitkräftebasis befinden sich sämtliche Handfeuerwaffen wie
Pistolen, Gewehre, Maschinengewehre und Maschinenpistolen.

MASCHINENPISTOLEN

H A N D WA F F E N

Die Maschinenpistole MP 7.

150 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


MP 7 MP 5 K
Seit 2002 wird die Maschinenpistole MP 7 Die Maschinenpistole MP 5 K wird vor
im Einsatz sowie in einigen Einheiten im allem im Personenschutz benutzt, da sie
Inland eingesetzt. Sie zeichnet sich vor leicht verdeckt zu tragen ist und sie den
allem durch ihre geringe Größe bei den- Personenschützern Feuerkraft bietet.
noch hoher Feuerkraft aus.

Kaliber 4,6 x 30 mm Kaliber 9,0 x 19 mm


Gewicht geladen 1,80 kg Gewicht 2,53 kg
Magazinfüllung 40 Patronen Magazinfüllung 30 Patronen
Geschossanfangsgeschwindigkeit / Vo 725 m / sek Geschossanfangsgeschwindigkeit / Vo 375 m / sek
Kampfentfernung 100 m Kampfentfernung bis 200 m
Feuergeschwindigkeit 950 Schuss pro min Feuergeschwindigkeit 900 Schuss pro min

DIE STREITKRÄFTEBASIS 151


GEWEHRE

Das Scharfschützengewehr G 22.

152 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


G 22 G 36
Das Scharfschützengewehr G 22 des Das Gewehr G 36 wurde ab Jahresende
englischen Herstellers ACCURACY INT. LTD. 1997 zusätzlich zum Sturmgewehr G 3
löst das G 3 ZF als Standard-Scharfschützen- in die Bundeswehr eingeführt.
gewehr der Bundeswehr ab.

Kaliber 7,62 x 67 mm Kaliber 5,56 x 45 mm


Gewicht 9,15 kg Gewicht 4,47 kg
Magazinfüllung 5 Patronen Magazinfüllung 30 Patronen
Geschossanfangsgeschwindigkeit / Vo 900 m / sek Geschossanfangsgeschwindigkeit / Vo 920 m / sek
Kampfentfernung bis 1.100 m Kampfentfernung bis 500 m
Feuergeschwindigkeit 750 Schuss pro min

DIE STREITKRÄFTEBASIS 153


MASCHINENGEWEHRE

MG 3 MG 4
Das MG 3 wurde 1969 eingeführt. Es stellt Nach der erfolgreichen Pilotphase wird das
eine Weiterentwicklung des MG 1 dar, neue Maschinengewehr MG 4 nun in der
das seinerseits aus dem in der Wehrmacht Bundeswehr Schritt für Schritt eingeführt.
genutzten MG 42 entstanden ist.

Kaliber 7,62 x 51 mm Kaliber 5,56 x 45 mm


Gewicht 11,5 kg Gewicht 7,9 kg
Geschossanfangsgeschwindigkeit / Vo 820 m / sek Geschossanfangsgeschwindigkeit / Vo 910 m / sek
Kampfentfernung auf Zweibein 600 m Kampfentfernung auf Zweibein 600 m
Feuergeschwindigkeit 1.150 Schuss pro min Feuergeschwindigkeit 850 Schuss pro min

154 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


GRANATMASCHINENWAFFE

GraMaWa
Die Granatmaschinenwaffe (GraMaWa),
Kaliber 40 Millimeter x 53 ist eine automa-
tische, universelle Unterstützungswaffe für
den stationären und mobilen Einsatz mit
Gurtzuführung für Einzel- und Dauerfeuer.

Sie ist wirkungsvoll gegen ungepanzerte


und leichtgepanzerte Bodenziele.

Die Granatmaschinenwaffe ist ein Rückstoß-


lader mit Masseverschluss. Das Gehäuse ist
ein Aluminium-Spritzgussteil in Form eines
offenen Kastenprofils, das alle Baugruppen
aufnimmt, abstützt und führt.

Die gegurtete Munition wird aus einem


Munitionsbehälter mit einem Fassungs-
vermögen von 32 Schuss oder einem
Munitionstragesack mit einem Fassungs-
vermögen von 64 Schuss (zwei Gurte à
32 Schuss) zugeführt.

Kaliber 40 mm
Gewicht gesamt 81 kg, ohne Munition 60,6 kg
Länge 1.180 mm
Breite 920 mm
Höhe 540 mm
Schussweite 2.200 m
Visierschussweite mit Reflexvisier 100 bis 1.500 m,
mit mechanischem Visier 200 bis 600 m
Kampfbeladung 64 Schuss
Geschossanfangsgeschwindigkeit / Vo 240 m / sek
Schussfolge / Feuerstoß 350 Schuss pro min
Gasdruck mittlerer 950 / 95 bar / MPa
Spezialgerät / Ausstattung Reflexvisier, Dreibein,
Nachtsichtgerät, Handwaffen (BiV)

DIE STREITKRÄFTEBASIS 155


IMPRESSUM

HERAUSGEBER
Bundesministerium der Verteidigung
Presse- und Informationsstab
Stauffenbergstraße 18
10785 Berlin

STAND
Dezember 2009

GESTALTUNG
Gratzfeld, Wesseling

BILDNACHWEIS
PIZ Heer
PIZ Luftwaffe
PIZ Marine
PIZ Sanitätsdienst
PIZ Streitkräfteamt
IMZBw
Bundesministerium der Verteidigung
Dr. Scholzen

DRUCK
Köllen Druck+Verlag GmbH, Bonn

WEITERE INFORMATIONEN
im Internet unter
www.bmvg.de
www.bundeswehr.de

Die Broschüre ist Teil der Öffentlich-


keitsarbeit des Bundesministeriums
der Verteidigung. Sie wird kostenlos
abgegeben und ist nicht zum
Verkauf bestimmt.

156 WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT


Waffensysteme und
Großgerät
2
INHALT
HEE R 4
Kettenfahrzeuge 6
Radfahrzeuge 30
Luftfahrzeuge 42
Kampfmittelbeseitigung 48
Sonstige Geräte 52

LUFTWA FFE 56
Kampfflugzeuge 58
Schulflugzeuge 64
Flugabwehrsysteme 66
Transportflugzeuge 70
Hubschrauber 78
Aufklärungssystem 82

MARINE 84
Einsatzflottille 1 86
Einsatzflottille 2 100
Marineflieger 110
Segelschulschiff 116
Ölauffangschiff 118

SAN ITÄ TSDI EN ST 120


Modulare Sanitätseinrichtungen 122
Patiententransportfahrzeuge 124
Patientenlufttransport 134

STRE ITKRÄ FTE BASIS 140


Logistik 142
Spezialpioniere 154
Kraftfahrwesen 160
ABC-Abwehrkräfte 166
Feldjägerwesen 176
Protokollarischer Dienst 182

CYBE R- UN D
I NF ORM ATI ON SRAUM 186
Nachrichtengewinnung und
Aufklärung 188
Operative Kommunikation 192
Führungsunterstützung für Einsätze 200

I MPRESSUM 208

3
H EER
KETTENFAHRZEUGE
RADFAHRZEUGE
LUFTFAHRZEUGE
KAMPFMITTELBESEITIGUNG
SONSTIGE GERÄTE

4
Vielseitige Anforderungen erfordern moderne und angepasste
Technik. Wir stellen Ihnen die im Heer verwendeten Waffen-
systeme und Großgeräte vor. Sie werden je nach Fahrwerk in
Ketten- und Radfahrzeuge unterteilt. Weiterhin gibt es eine
Unterteilung in Wasser- und Luftfahrzeuge sowie sonstiges
Gerät. Landoperationen und Operationen im bodennahen Luft-
raum waren und bleiben die Kernkompetenz des Heeres.

5
KETTENFAHRZEUGE

Neben den Soldaten der Panzertruppe stehen auch der Artillerie,


der Flugabwehr, den Pionieren und den Grenadieren Kettenfahr-
zeuge für schwieriges Gelände zur Verfügung. Das „Flaggschiff“ des
Heeres ist sicherlich der Kampfpanzer LEOPARD 2. Darüber hinaus
verfügt die Teilstreitkraft auch über eine umfassende Palette ande-
rer Kettenfahrzeuge.

6
KAMPFPANZER
LEOPARD 2

Der Kampfpanzer LEOPARD 2 ist der


Standardpanzer der Panzertruppe. Die
aktuelle Ausführung ist der Kampfpanzer
LEOPARD 2 A7. Die Hauptwaffe ist eine
120 Millimeter Kanone, die eine leistungs-
starke KE-Munition (gegen Panzer) und
die neue Spreng-Munition (HE – High
Explosive) gegen andere Ziele einsetzen
kann.

Die Version 2 A7 hat zudem eine Klima-


anlage zur Kühlung der Elektronik und
des Kampfraumes, sowie ein Stromzusatz-
aggregat, damit bei höherem Strombedarf LEOPARD 2 A5/2 A6M
im Stand (Checkpoint/Feldposten) nicht Besatzung 4 Soldatinnen/Soldaten
das Haupttriebwerk laufen muss. Gewicht 59,9/62,5 t
Militärische Lastenklasse 70 t
Länge 9,67/10,97 m
Breite 3,76 m
Höhe 3,03 m
Motorleistung 1.100 kW (1.500 PS)
Betriebsvorrat Haupt- und Zusatztank 1.160 l
Fahrbereich Straße/Gelände 280 km
Verbrauch 414 l /100 km
Höchstgeschwindigkeit 68 km/h
Bewaffnung Bordkanone 120 mm,
Bordmaschinengewehr Kaliber 7,62 mm,
Flugabwehrmaschinengewehr Kaliber 7,62 mm
Kampfentfernung Schussweite 2.500 m
LEOPARD 2 A7 Kampfbeladung 44/37 Schuss
Einführungsjahr 2015 Waten 1,20 m
Gefechtsmasse 63,9 t Tiefwaten 2,25 m
Zulässiges Gesamtgewicht ca. 65 t Unterwasserfahren 4,00 m
Feuerleitrechner Hybridrechner ABC-Schutz ja
Richtanlage elektrische WNA Spezialgerät /Ausstattung
Nachtsichtgerät Kraftfahrer BiV-Fahrgerät LEOPARD 2 A5 wie LEOPARD 2 A6
Richtschütze WBG im Hauptzielgerät mit kürzerer Kanone
Kommandant WBG im Rundblickperiskop LEOPARD 2 A6M wie LEOPARD 2 A6
Fahrbereich ca. 500 km mit verbessertem Minenschutz

7
KETTENFAHRZEUGE

8
SCHÜTZENPANZER
MARDER

Der Schützenpanzer MARDER bietet als


gepanzertes Kettenfahrzeug neben der
Besatzung, bestehend aus drei Soldaten,
Platz für sechs weitere Soldaten. Der
MARDER verfügt über eine im Zwei-
Mann-Drehturm untergebrachte 20 mm-
Bordmaschinenkanone und ein Turm-
maschinengewehr vom Typ MG3 sowie
eine Nebelmittelwurfanlage. Optional kann
am Turm ein Lenkflugkörper MILAN
angebracht und abgefeuert werden.

Sein Kampfwert wurde ständig neuen


Erfordernissen angepasst. Durch die
Einrüstung von Wärmebildgeräten, Zusatz-
panzerungen, verstärkten Laufwerken und
weiteren Funktionsverbesserungen stellt
er auch heute – bis zur Ablösung durch
den SPz PUMA – noch ein unverzichtbares
Waffensystem der Panzergrenadiere dar.
Besatzung 9 Soldatinnen/Soldaten
Für die Auslandseinsätze wurden einige Gefechtsgewicht 38,5 t
MARDER mit Minenschutzausstattung und Militärische Lastenklasse 40 t
Raumkühlanlage umgerüstet. Länge 6,88 m
Breite 3,38 m
Höhe 3,23 m
Motorleistung 441 kW (600 PS)
Betriebsvorrat 650 l
Fahrbereich Straße 460 km
Verbrauch Straße/Gelände 130 l bis 400 l/100 km
Höchstgeschwindigkeit 65 km/h
Bewaffnung Maschinenkanone 20 mm,
Maschinengewehr 7,62 mm,
Panzerabwehrwaffe MILAN (Missile d’Infanterie
Léger ANtichar)
Kampfbeladung 1.250 Schuss
ABC-Schutz ja
Spezialgerät /Ausstattung Wärmebildgerät,
Winkelspiegel, Richtanlage elektro-hydraulisch

9
KETTENFAHRZEUGE

10
SCHÜTZENPANZER
SPZ PUMA

Der Schützenpanzer (SPz) PUMA ist das neue


gepanzerte Gefechtsfahrzeug der Panzer-
grenadiere. Die neunköpfige Besatzung wird
durch eine als Reaktivschutz ausgelegte
Panzerung und ein Selbstschutzsystem best-
möglich geschützt.

Der PUMA verfügt über einen besatzungs-


losen Turm mit einer vollstabilisierten
30 mm-Maschinenkanone, die auch aus der
Fahrt Ziele präzise in einer Entfernung von
bis zu 3.000 Metern trifft.

Der PUMA, von denen die Bundeswehr


voraussichtlich 350 erhält, wird den
Schützenpanzer MARDER ablösen.

Länge 7,60 m
Besatzung 1 Kommandant, 1 Richtschütze, Breite 3,90 m
1 Fahrer, 6 Panzergrenadiere Höhe 3,60 m
Motorleistung 800 kW (1.088 PS) Bodenfreiheit 0,45 m
Höchstgeschwindigkeit 70 km/h vorwärts, Bewaffnung Maschinenkanone 30 mm,
30 km/h rückwärts Maschinengewehr 4 Kaliber 5,56 mm
Fahrbereich Straße ca. 460 km Optische Ausrüstung Periskop: glasoptische Sicht ,
Steigfähigkeit 60 % Wärmebildgerät, Tagsichtkamera,
Querneigung 30 % Laserentfernungsmesser, Winkelspiegel
Zulässiges Gesamtgewicht 43 t Waffenoptik Wärmebildgerät, Tagsichtgerät,
Spezifischer Bodendruck 79,5 N/cm² Laserentfernungsmesser
Spezifische Antriebsleistung 18,6 kW/t Richtanlage elektronisch

11
KETTENFAHRZEUGE

12
WAFFENTRÄGER
WIESEL

Der Waffenträger (WaTrg) WIESEL ist ein


lufttransportfähiges, leichtgepanzertes
Vollkettenfahrzeug mit Frontantrieb. Seine
Panzerung bietet der Besatzung Schutz
gegen Infanteriewaffen und Splitter von
Artilleriemunition.

Die Bewaffnung des WaTrg TOW besteht


aus der Panzerabwehrwaffe TOW 2. Der
WaTrg MK ist mit der Maschinenkanone
20 Millimeter ausgerüstet, die mittels Lafette
über Drehkranzlager auf dem Wannendach
gelagert ist. Für den Einsatz bei Nacht ist die
Waffenanlage mit einer wärmebildgestützten
Beobachtungs- und Zieleinrichtung mit
Laserentfernungsmesser ausgerüstet.

WIESEL 1 TOW
Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten
Gewicht 2,865 t
Motorleistung 64 kW (87 PS) WIESEL 1 A3 MK
Länge 3,27 m Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten
Breite 1,82 m Gewicht 2,921 t
Höhe 1,87 m Motorleistung 64 kW (87 PS)
Betriebsvorrat Haupt- und Zusatztank 80 l Länge 3,55 m
Fahrbereich Straße 286 km, Gelände 200 km Breite 1,82 m
Verbrauch Straße/Gelände 28 l bis 40 l/100 km Höhe 1,79 m
Höchstgeschwindigkeit vorwärts 80 km/h, Betriebsvorrat Haupt- und Zusatztank 80 l
rückwärts 40 km/h Fahrbereich Straße 286 km, Gelände 200 km
Bewaffnung Bordmaschinengewehr Kaliber 7,62 mm, Verbrauch Straße/Gelände 28 l bis 40 l/100 km
Flugabwehrmaschinengewehr Kaliber 7,62 mm, Höchstgeschwindigkeit vorwärts 80 km/h,
Lenkflugkörpersystem 1 A2 TOW rückwärts 40 km/h
Kampfentfernung Schussweite 3.750 m Bewaffnung Bordmaschinenkanone 20 mm
Kampfbeladung 7 Leuchtflugkörper, Kampfentfernung Schussweite 1.100 m
Maschinengewehr-Munition 360 Schuss Kampfbeladung 100 HE-/60 AP-Schuss
ABC-Schutz nein, persönliche Schutzausrüstung ABC-Schutz nein, persönliche Schutzausrüstung

13
KETTENFAHRZEUGE

14
PANZERHAUBITZE
PANZERHAUBITZE 2000

Die Panzerhaubitze (PzH) 2000 erreicht mit Die PzH 2000 ist das Standardgeschütz
den eingeführten Munitionen Schussent- der Artillerietruppe, ein 155 mm-Artillerie-
fernungen von bis zu 30 km, mit reichweiten- Rohrwaffensystem auf einem gepanzerten
gesteigerter Munition sind bis zu 40 km Kettenfahrzeug zur indirekten Feuer-
möglich. Mit den kurzen Reaktionszeiten, unterstützung. Die PzH 2000 verschießt
der bordeigenen, hybriden Navigationsanlage Munitionen mit automatisch tempierbaren
und dem Ballistikrechner ist das Geschütz Zündern. In Verbindung mit einem neu-
autonom und verfügt über eine hohe takti- artigen, modularen Treibladungssystem,
sche Mobilität. der hohen Feuergeschwindigkeit sowie der
technischen Integration in ein Führungs-
Die Besatzung besteht aus fünf Soldaten. Der Waffen-Einsatzsystem erfolgt die Feuer-
automatische Munitionsfluss ermöglicht eine unterstützung reaktionsschnell, präzise und
Mindestbedienstärke von drei Mann. Die lageangepasst.
Besatzung ist gegen Handwaffenbeschuss bis
zu einem Kaliber von 14,5 mm, gegen Splitter-
wirkung von 152 mm-Artilleriegeschossen
und durch einen adaptiven Dachschutz gegen
Bombletmunition geschützt. Zusätzlich Besatzung 5 Soldatinnen/Soldaten
verfügt das Geschütz über eine ABC-Schutz- Gefechtsgewicht 57 t
belüftungsanlage. Militärische Lastenklasse 60
Länge 7,91/11,70 m
Darüber hinaus ist die Besatzung in der Lage, Breite 3,54 m
sich im direkten Richten mit der Hauptwaffe Höhe 3,46 m
bei Tag und Nacht zu verteidigen. Dies Motor Diesel
wird durch entsprechende Optiken gewähr- Motorleistung 736 kW (1.000 PS)
leistet. Weiterhin ist ein laffettiertes MG zur Betriebsvorrat Haupt-Zusatztank 1.000 l
Bekämpfung von Boden- und Luftzielen Fahrbereich 420 km
nutzbar. Weitere Nutzerstaaten sind derzeit Verbrauch 238 l/100 km
Niederlande, Italien und Griechenland. Höchstgeschwindigkeit 60 km/h
Bewaffnung Kanone 52 Kaliberlängen Kaliber
155 mm, Maschinengewehr Kaliber 7,62 mm
Kampfentfernung Schussweite 30 km,
Schussweite mit reichweitengesteigerter
Munition 40 km
Kampfbeladung 60 Schuss
Feuergeschwindigkeit 3 Schuss pro 10 Sek.
10 Schuss pro 60 Sek., 20 Schuss pro 180 Sek.
Waten nach Vorbereitung 1,10 bis 1,50 m
ABC-Schutz ja

15
KETTENFAHRZEUGE

16
RAKETENWERFER
MARS II

Der MARS II ist im Moment das einzige


Waffensystem des indirekten Feuers, das den
Forderungen des neuen Einsatzspektrums
durch die Fähigkeit zum Verschuss von
Präzisionsmunition gerecht wird.

Das Mittlere Artillerieraketensystem (MARS)


wurde in den 1980er-Jahren in den USA als
Multiple Launch Rocket System (MLRS)
entwickelt und anschließend in den USA
sowie in Europa gefertigt.

MARS ist eine autonome Flächenfeuerwaffe,


die in Verbindung mit der Lenkrakete aber
auch zur hochpräzisen Bekämpfung von
Einzel- und Punktzielen befähigt ist. Die
Werfer mit einer dreiköpfigen Besatzung
werden in der Regel halbzugweise eingesetzt
und über Datenfunk durch die Zugfeuer-
leitstelle ARES (Artillerie-Raketen-Einsatz-
System) geführt. Motor 8 Zylinder-Viertakt Diesel mit
Direkteinspritzung
Der Antrieb der Waffenanlage wurde von Höchstgeschwindigkeit 50 km/h
elektrohydraulisch auf einen elektrischen Fahrbereich ca. 400 km
Richtantrieb vom Typ Electric Launch Drive Länge 7,07 m
System (ELDS) umgestellt. Dies verbessert Breite 3,10 m
die Richtgeschwindigkeit sowie die Zeit zum Höhe 2,87 m
Be- und Entladen um bis zu 60 Prozent und Gewicht ohne Munition und ohne Bordausstattung
reduziert somit die Zeit, die der Raketen- ca. 21,2 t, mit Munition (Panzerabwehrminen)
werfer in der Feuerstellung verbleiben muss, ca. 25,5 t
um mehr als die Hälfte. Äußerlich ist der Besatzung 3 Soldaten
MARS II vom MARS I nur durch die „neue“ Kaliber 227/237 mm (abhängig von Munitionssorte),
GPS-Antenne auf dem Dach zu unterschei- 12 Raketen
den. Schussentfernung je nach Munitionstyp zwischen
14 und 84 km
Feuergeschwindigkeit 12 Raketen in 55 Sek.
Munition Minenrakete AT-2 mit 28 Hohlladungs-
minen AT-2, Reichweite bis 38,5 km, GMLRS Unitary
Reichweite bis 84 km

17
PANZERSCHNELLBRÜCKE
KETTENFAHRZEUGE BIBER

Mit dem System Panzerschnellbrücke


BIBER unterstützt die Pioniertruppe die
Beweglichkeit der eigenen Truppe. Mit der
Brücke lassen sich Geländeeinschnitte, Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten
Schluchten oder Gewässer bis zu einer Gefechtsgewicht 45,3 t (35,1 t)
Breite von bis zu 20 Metern überwinden. Militärische Lastenklasse 50 t (39 t)
Transport- und Verlegefahrzeug für die Militärische Lastenklasse 50 t bei 10 km/h
zwei je 11 Meter langen Brückenelemente Militärische Lastenklasse 60 t bei 5 km/h
ist ein LEOPARD 1 Fahrgestell. Länge 11,82 m (10,59 m)
Breite 4,00 m (3,25 m)
Höhe 3,75 m (2,65 m)
Motorleistung 610 kW (830 PS)
Betriebsvorrat Haupt- und Zusatztank 950 l
Fahrbereich 450 km
Verbrauch 350 l/100 km
Höchstgeschwindigkeit 62 km/h
Waten 1,20 m
Tiefwaten 1,65 m
ABC-Schutz ja
Spezialgerät/Ausstattung Brückenlänge 22 m,
überbrückbare Breite 20 m

18
GEFECHTSFELDBRÜCKE
GEPANZERTES BRÜCKENLEGESYSTEM

Das gepanzerte Brückenlegesystem


(GFB – GEPBRLSYS) ist die konsequente
Weiterentwicklung des Verlegeprinzips der
Panzerschnellbrücke BIBER. Das System Spezialgerät/Ausstattung Brückenlänge 1 x 26 m
GFB – GEPBRLSYS, dessen Brücken pro- oder 2 x 14 m, überbrückbare Hindernisbreite
blemlos mit Fahrzeugen der Klasse MLC80 bis max. 40 m durch überlappende Bauweise,
passiert werden können, bietet nicht optronisches Tag/Nacht-Sichtsystem,
nur ausreichend Kapazität für die in der (Tagsicht-Farbkamera, ungekühltes WBG,
Bundeswehr eingeführten Systeme (Limit Laserentfernungsmesser)
derzeit MLC70). Auch zukünftige Systeme Verlegedauer 5 Min. (14 m), 6 Min. (26 m)
oder überschweres Großgerät verbündeter Wiederaufnahme 7 Min. (14 m), 8 Min. (26 m)
Streitkräfte ist es in der Lage zu tragen. Bedienung Bedienung von nur einem Soldaten
auch bei geschlossener Luke (Panzerschutz) möglich
Das System ermöglicht erstmals das Verlegen Höhe ≤ 4,00 m
und ggf. auch das Aufnehmen von Brücken Breite 4,01 m
unter Panzerschutz sowie den Einsatz in Länge 14,60 m
unterschiedlichen Klimazonen. Gesamtgewicht 64,5 t
Motorleistung 1.100 kW
Waten 1,00 m
Höchstgeschwindigkeit 65 km/h (vorwärts),
30 km/h (rückwärts)

19
SCHWIMMSCHNELLBRÜCKE
KETTENFAHRZEUGE AMPHIBIE M3

Die Amphibie M3 wird beim Überqueren


von Gewässern als Schwimmbrücke oder als
Mehrfachfähre eingesetzt. Eine 100 Meter
lange Schwimmbrücke kann mit acht M3
in weniger als 20 Minuten gebaut werden.
Die Fahrbahnbreite beträgt 4,76 m.

20
Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten Betriebsvorrat Haupt- und Zusatztank 400 l
Gefechtsgewicht 26 t Fahrbereich Straße/Gelände bis zu 720 km/400 km
Militärische Lastenklasse 32 t Verbrauch 55 l/100 km
Länge 13,30 m Höchstgeschwindigkeit 80 km/h
Breite 3,35 m Tiefgang Brücke/Fähre ohne Nutzlast 0,54 m, Brücke
Höhe 3,97 m MLC 70 1,08 m, Zweifachfähre MLC 70 K 1,02 m
Motorleistung 252 kW (343 PS) Mindestwassertiefe 1,20 m

21
KETTENFAHRZEUGE

22
MINENRÄUMPANZER
KEILER

Der Minenräumpanzer KEILER ist ein Voll-


kettenfahrzeug und wird in der Pionier-
truppe eingesetzt, um befahrbare Gassen
durch Minenfelder zu schlagen.

Der KEILER verfügt über eine schwenkbare


Räumeinrichtung, an der 24 gegeneinander
ausgewuchtete rotationssymmetrische
Räumelemente rotieren. Die Räumelemente
fräsen den Boden in einer Breite von
4,70 Metern und einer Tiefe bis zu 25 Zen-
timetern auf. Dabei werden alle offen oder
verdeckt liegenden Minen zur Detonation
gebracht oder zerstört.

Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten
Gefechtsgewicht 53 t
Militärische Lastenklasse 60 t
Länge 8,67 m
Breite 3,79 m
Höhe 3,80 m
Motorleistung 814 kW
Betriebsvorrat 1.100 l
Fahrbereich 350 km
Verbrauch Straße/Gelände 320 l bis 580 l/100 km
Höchstgeschwindigkeit in Transportstellung
48 km/h
ABC-Schutz ja
Spezialgerät/Ausstattung 24 Räumelemente

23
PIONIERPANZER
KETTENFAHRZEUGE DACHS

Der Pionierpanzer DACHS wurde auf der


Basis des Kampfpanzers LEOPARD 1
entwickelt. Er wird in den Panzerpionier-
kompanien und Pionierbataillonen ein-
gesetzt. Mit dem DACHS können unter
anderem größere Erdbewegungen realisiert
werden.

24
Fahrbereich 400 km
Verbrauch 350 l/100 km
Höchstgeschwindigkeit 62 km/h
Bewaffnung Flugabwehrmaschinengewehr
Kaliber 7,62 mm
Kampfbeladung 1.250 Schuss
Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten Waten 1,20 m
Gefechtsgewicht 43/44 t Tiefwaten 2,25 m
Militärische Lastenklasse 48 t Unterwasserfahren 4,00 m
Länge 8,38 m ABC-Schutz ja
Breite 3,25 m Spezialgerät/Ausstattung Hauptwinde Zug-
Höhe 2,57 m leistung 200 bis 350 kN, Doppelzug 700 kN,
Motorleistung 610 kW/830 PS 90 m Seillänge, Baggerarm Hebeeinsatz 7,8 t,
Betriebsvorrat Haupt- und Zusatztank 1.410 l Bagger- und Räumleistung 140 m³/270 m³

25
BERGEPANZER
KETTENFAHRZEUGE BÜFFEL

Der Bergepanzer BÜFFEL ist ein gepan- Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten


zertes Vollkettenfahrzeug auf Basis des Gefechtsgewicht 55,3 t
LEOPARD 2. Zu den Hauptaufgaben des Militärische Lastenklasse 460 t
BÜFFEL zählen das Bergen und Abschleppen Länge 9,07 m
von Kettenfahrzeugen bis zur Militärischen Breite 3,54 m
Lastenklasse 60 (MLC 60), das Sichern von Höhe 2,99 m
Kettenfahrzeugen bei Gewässerdurchfahrten Motorleistung 1.100 kW
und die Unterstützung bei Instandsetzungs- Betriebsvorrat Haupt- und Zusatztank 1.600 l
arbeiten. Darüber hinaus wird der BÜFFEL Fahrbereich 470 km
zum Räumen von Hindernissen, zur Durch- Verbrauch 340 l/100 km
führung von Erdarbeiten und zum Be- und Höchstgeschwindigkeit 68 km/h
Enttanken von Fahrzeugen im Feld ein- Bewaffnung Flugabwehrmaschinengewehr
gesetzt. Eine Schnellbergeeinrichtung am Kaliber 7,62 mm
Räumschild ermöglicht die Bergung von Kampfbeladung 2.500 Schuss
Schadfahrzeugen auf dem Gefechtsfeld Waten 1,20 m
unter vollem Panzerschutz. Tiefwaten 2,35 m
Unterwasserfahren 4,00 m
ABC-Schutz ja
Spezialgerät/Ausstattung Krananlage 30 t,
Bergewinde 343 kN konstant, Hilfswinde 8,3 kN,
Schneid- und Schweißanlage

26
SCHWERES GESCHÜTZTES
BERGE- UND ABSCHLEPPFAHRZEUG
BISON

Das schwere geschützte Berge- und FAHRZEUG:


Abschleppfahrzeug BISON ist ein gelände- Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten
gängiges geschütztes Fahrzeug mit vier Länge 10,60 m
Achsen. Grundlage für die Beschaffung Breite 2,82 m
waren Erkenntnisse aus dem ISAF-Einsatz. Höhe 3,49 m
Das BISON dient zum Bergen und Ab- Gewicht 35 t
schleppen von im Einsatz liegengebliebenen Motor V8 mit Abgasturbolader und Ladeluftkühlung
schweren geschützten Radfahrzeugen, wie Höchstgeschwindigkeit rund 90 km/h
zum Beispiel dem Transportpanzer FUCHS
und dem Gepanzerten Transportkraftfahrzeug BERGE-/ABSCHLEPPAUFBAU:
(GTK) BOXER. Zum Umladen von Material Hubkapazität/Abschleppleistung während
eines zu bergenden Havaristen ist das der Fahrt 8,3 bis 10 t
Fahrzeug zusätzlich mit einem Hilfskran Schwenkbereich Knickarm +90° bis -5°
ausgestattet. Hubhöhe 5 m
HILFSKRAN:
Das Fahrzeug, das sich bereits in ähnlicher Traglast (Hubarm ausgefahren)
Form im Einsatz bei den kanadischen 3,4 t bei 6,7 m, 3,65 t bei 5,5 m, 4,8 t bei 4,3 m
Streitkräften befindet, wurde als markt- Schwenkbereich endlos
verfügbares Gerät beschafft, mit dem Ziel, HAUPT-BERGEWINDE:
den Bedarf im Einsatz schnellstmöglich zu Nennzugkraft 300 KN
decken. Zugkraft konstant 250 KN

27
PANZERMÖRSER
KETTENFAHRZEUGE M 113 PZMRS G3 EFT NDV 2

Der Panzermörser (PzMrs) unterstützt im


Rahmen der Panzermörserkompanie oder
des Panzermörserzuges den Kampf des
Infanteriebataillons. Motor Diesel
Motorleistung 220 kW (300 PS)
Betriebsvorrat Haupt- und Zusatztank 360 l
Fahrbereich 650 km
Verbrauch 49 l/100 km
Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten Höchstgeschwindigkeit 62 km/h
Gefechtsgewicht 12,8 t Zul. Geschwindigkeit nach STVZO 50 km/h
Militärische Lastenklasse 17 t Bewaffnung Mörser, Kaliber 120 mm
Länge 5,35 m Kampfentfernung Schussweite bis 6.360 m
Breite 2,69 m Kampfbeladung 63 Schuss
Höhe 2,64 m Waten 1,00 m

28
TRÄGERFAHRZEUG
M 113 TRGFZ RATAC G3 EFT NDV 2

Das Trägerfahrzeug (TrgFz) RATAC dient


dem Artilleriebataillon zur Gefechtsfeld-
überwachung.

Motor Diesel
Motorleistung 220 kW (300 PS)
Betriebsvorrat Haupt- und Zusatztank 360 l
Fahrbereich 650 km
Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten Verbrauch 49 l/100 km
Gefechtsgewicht 14,8 t Höchstgeschwindigkeit 62 km/h
Militärische Lastenklasse 17 t Zul. Geschwindigkeit nach STVZO 50 km/h
Länge 5,35 m Bewaffnung Maschinengewehr MG 3
Breite 2,69 m Kaliber 7,62 mm
Höhe 2,60 m Waten 1,00 m

29
RADFAHRZEUGE

Die Palette der Radfahrzeuge reicht von leichten Geländefahr-


zeugen bis hin zu Fahrzeugkran und Schwerlasttransportern.
Dingo, Fennek, Cobra, Tiger – das klingt zunächst wie ein
Rundgang durch den Zoo. Tatsächlich handelt es sich dabei
um Namen für militärische Radfahrzeuge.

30
PATROUILLEN-/SICHERUNGSFAHRZEUG
GFF KLASSE 3 DINGO 2 A1 GFF KLASSE 3 DINGO 2 A2.3

Geschützte Führungs- und Funktionsfahr- Besatzung kann auf acht Soldaten unter
zeuge vom Typ DINGO werden seit dem Jahr Verzicht auf Teile der Ausrüstung erweitert
2000 in der Bundeswehr genutzt. Mit einem werden. Der DINGO verfügt über Klimaan-
Gesamtgewicht von 12.500 Kilogramm und lage, Standheizung, Reifendruckregelanlage,
einer Nutzlast von 1.200 Kilogramm ist der ABS, Rückblickkamera, Satellitenkommu-
DINGO 2 leicht, geländegängig und luft- nikationsanlage, GPS-Navigationseinrichtung
verladbar. Sechs Soldaten finden in dem sowie Funk- und Außenbordsprechanlage.
Fahrzeug Platz, das auf dem handelsüblichen Die Waffenstation ist unter Panzerschutz
Fahrgestell UNIMOG U 5.000 basiert. Die bedienbar.

GFF Klasse 3 DINGO 2 A1 GFF Klasse 3 DINGO 2 A2.3


Besatzung 6 Soldatinnen/Soldaten Besatzung 6 Soldatinnen/Soldaten
Gefechtsgewicht 11,9 t Gefechtsgewicht 12,5 t
Militärische Lastenklasse 12 t Militärische Lastenklasse 14 t
Länge 6,10 m Länge 6,10 m
Breite 3,10 m Breite 3,10 m
Höhe 3,20 m Höhe 3,20 m
Motorleistung 160 kW bei 2.200 min-1 Motorleistung 163 kW bei 2.200 min-1
Betriebsvorrat Haupt- und Zusatztank 260 l Betriebsvorrat Haupt- und Zusatztank 260 l
Fahrbereich 850 km Fahrbereich 850 km
Verbrauch 30,5 l/100 km Verbrauch 30,5 l/100 km
Höchstgeschwindigkeit 90 km/h Höchstgeschwindigkeit 89 km/h
Bewaffnung Mechanische Waffenstation 1.530, Bewaffnung fernbedienbare leichte Waffen-
Kaliber 7,62 mm station 100, Kaliber 7,62 mm
Kampfentfernung Schussweite 450 m Kampfentfernung Schussweite 450 m
Kampfbeladung 1.000 Schuss Kampfbeladung 1.200 Schuss
Waten 1,20 m Waten 1,20 m
ABC-Schutz ja ABC-Schutz ja
Spezialgerät/Ausstattung GPS, Funkanlage Spezialgerät/Ausstattung GPS, Funkanlage
SEM 80/90, Reifendruckregelanlage, Außen- SEM 80/90, Reifendruckregelanlage, Außensprech-
sprechanlage, Rückblickkamera, Stand- anlage, Rückblickkamera, Standheizung, Klimaanlage,
heizung, Klimaanlage, Führungsausstattung Führungsausstattung Taktisch FAUST, Waffenstation
Taktisch FAUST mit ungekühltem Wärmebildgerät

31
GESCHÜTZTES FAHRZEUG
RADFAHRZ EU GE EAGLE IV

Geschützte Fahrzeuge sollen die Soldaten


im Einsatz vor vielfältigen Bedrohungen
wie Sprengfallen, Minen, direktem Beschuss Besatzung bis zu 5 Soldaten
oder ABC-Kampfmitteln bewahren. Diese Länge 5,40 m
hohen Anforderungen erfüllt auch der Breite 2,16 m
EAGLE IV. Höhe 2,40 m
Gewicht 8,5 t
Er ist als Führungs- und Funktionsfahrzeug Nutzlast 1,4 t
in zahlreichen Varianten konzipiert und Antrieb Turbodiesel mit 5-Stufen-Automatik
bietet Platz für bis zu fünf Personen. Der Leistung 245 PS
EAGLE soll zahlreiche ältere Fahrzeuge Höchstgeschwindigkeit 110 km/h
der Bundeswehr ersetzen oder ergänzen. Steigfähigkeit 60 %
Der EAGLE IV ist – beispielsweise in der Besonderheit Antriebsstrang und Fahrgestell
TRANSALL – lufttransportfähig. entsprechen den Fahrzeugen YAK und DURO III

32
SPÄHWAGE N
FENNEK

Der FENNEK ist das Spähfahrzeug der Heeres-


aufklärungstruppe und ist das radbewegliche
Funktions- und Führungsfahrzeug für die Joint
Fire Support Teams (JFST). Ein JFST setzt sich
aus einem Artilleriebeobachtertrupp bzw.
einem vorgeschobenen Beobachtungstrupp
MÖRSER und einem FORWARD AIR
CONTROLLER (FAC) zusammen. Das Team
hat die Aufgabe, Ziele mit hinreichender
Genauigkeit zu orten und teilstreitkräfte-
übergreifend Feuer ins Ziel zu lenken.

Der Spähwagen (leicht 4-Rad) FENNEK ist


ein leicht gepanzertes Radfahrzeug. Er bietet Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten
eine hervorragende und nahezu geräusch- Gefechtsgewicht 11 t
lose Mobilität in jedem Gelände, modernste Militärische Lastenklasse 12 t
Sensorenausstattung, weitreichenden Schutz, Länge 5,60 m
die Möglichkeit der Selbstverteidigung sowie Breite 2,55 m
eine hohe Autonomie. Höhe 2,29 m
Motorleistung 117 kW
Betriebsvorrat Haupt- und Zusatztank 230 l
Fahrbereich Straße/Gelände 1.000 km/450 km
Verbrauch Straße/Gelände 23,25 l bis 50 l/100 km
Höchstgeschwindigkeit gedrosselt 80 km/h,
frei > 110 km/h
Bewaffnung Granatmaschinenwaffe Kaliber 40 mm,
Maschinengewehr MG 3 7,62 mm, Nebelmittelwurf-
anlage
Kampfentfernung Schussweite 1.000 m/600 m
Kampfbeladung in Abhängigkeit von den
verwendeten Waffen 64/1.000/12
Waten bis zu 1,00 m
ABC-Schutz ja
Spezialgerät/Ausstattung 2 VHF-Führungsunter-
stützungsgeräte, 1 HF-Führungsunterstützungs-
gerät, Seilwinde, Einsatz der Subsysteme:
Beobachtungs- und Aufklärungsausstattung auch
abgesessen, Bodensensor- und Strahlenspür-
Ausstattung

33
FÜHRUNGS-/
ERKUNDUNGSFAHRZEUG
RADFAHRZEUGE FENNEK

Das Führungs- und Erkundungsfahrzeug Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten


FENNEK für die Pioniertruppe zeichnet Gefechtsgewicht 11 t
sich durch seine hohe Mobilität im Gelände, Militärische Lastenklasse 12 t
seine Systemanteile für den Gefechts- Länge 5,60 m
wert, bei der Erkundung von Gewässer- Breite 2,55 m
übergängen, der Planung und dem Anlegen Höhe 2,29 m
von Minensperren und dem Führen aus. Motorleistung 117 kW
Betriebsvorrat Haupt- und Zusatztank 200 l
Fahrbereich Straße/Gelände 1.000 km/450 km
Verbrauch Straße/Gelände 23,25 bis 50 l/100 km
Höchstgeschwindigkeit gedrosselt 80 km/h,
frei > 110 km/h
Bewaffnung Granatmaschinenwaffe Kaliber 40 mm,
Maschinengewehr MG 3 7,62 mm, Nebelmittelwurf-
anlage
Kampfentfernung Schussweite 1.000 m/600 m
Kampfbeladung in Abhängigkeit von den
verwendeten Waffen 64/1.000/12
Waten bis zu 1,00 m
ABC-Schutz ja
Spezialgerät/Ausstattung 2 VHF-Führungsunter-
stützungsgeräte, 1 HF-Führungsunterstützungs-
gerät, Seilwinde, Anhängerkupplung, Einsatz der
Subsysteme: Strahlenspür-Ausstattung

34
EINSATZFAHRZEUG SPEZIALISIERTE KRÄFTE
MUNGO

Das allradgetriebene, geschützte Rad-


fahrzeug der spezialisierten Kräfte ist mit Besatzung 10 Soldatinnen/Soldaten
gepanzertem Fahrerhaus und gepanzerter Gefechtsgewicht 7,5 t
Rundumverglasung ausgestattet. Der Militärische Lastenklasse nicht festgelegt
MUNGO ist luftverladbar im Mittleren Länge 4,50 m
Transporthubschrauber vom Typ CH-53G. Breite 1,90 m
Höhe 2,40 m
Motorleistung 78 kW bei 3.600 m-1
Betriebsvorrat Haupt- und Zusatztank 80 l
Fahrbereich 450 km
Verbrauch 16 l/100 km
Höchstgeschwindigkeit 90 km/h
Waten 0,50 m
Ausstattung Klimaanlage

35
RADFAHRZEUGE

36
GEPANZERTES TRANSPORTKRAFTFAHRZEUG
GTK BOXER

Das Gepanzerte Transportkraftfahrzeug


(GTK) BOXER ist eine deutsch-nieder-
ländische Gemeinschaftsentwicklung.
Die Gruppentransportfahrzeuge werden
zum Teil mit Granatmaschinenwaffe
40 Millimeter und teilweise mit Maschinen-
gewehr 12,7 Millimeter ausgestattet, die
jeweils in einer fernbedienbaren leichten
Waffenstation 200 lafettiert sind.

Der GTK kann eine Infanteriegruppe


transportieren. Das Führungsfahrzeug kann
sowohl als Führungsmittel auf Kompanie-
ebene als auch als Gefechtsstandfahrzeug
der Brigadeebene eingesetzt werden.

Besatzung Gruppentransportfahrzeug 10 Soldatinnen/


Soldaten, Führungsfahrzeug 5 Soldatinnen/Soldaten
Gefechtsgewicht 33 t
Militärische Lastenklasse 37 t
Länge 7,90 m
Breite 2,99 m
Höhe ohne Waffenstation 2,37 m
Höhe mit Rundumkennleuchte und Waffenstation
3,70 m
Leistung 530 kW
Betriebsvorrat Haupt- und Zusatztank 540 l
Fahrbereich Straße bis 1.000 km
Höchstgeschwindigkeit 80 km/h
Bewaffnung Gruppentransportfahrzeug
Granatmaschinenwaffe Kaliber 40 mm oder
Schweres Maschinengewehr Kaliber 50,
12,7 mm, Führungsfahrzeug Bordmaschinen-
gewehr 12,7 mm, Waffenstation FLW 200
Waten 1,20 m
ABC-Schutz ja
Spezialgerät/Ausstattung Klimaanlage, GPS,
Integriertes Führungs- und Waffeneinsatzsystem (IFIS)

37
TRANSPORTPAN ZE R
RADFAHRZEUGE FUCHS

Der Transportpanzer FUCHS ist ein


geländegängiges, gepanzertes Radfahrzeug
(6 x 6), das ursprünglich als reines Trans-
portfahrzeug konzipiert wurde. Heute wird
er mit verschiedenen Rüstsatzvariationen
bei zahlreichen Truppengattungen einge- Besatzung 12 Soldatinnen/Soldaten
setzt. Beispiele hierfür sind die Variante Gefechtsgewicht 16,2 t
ABC-Spürpanzer bei der ABC-Truppe, der Militärische Lastenklasse 25 t
Einsatz als Personentransportfahrzeug bei Länge 7,33 m
der Jägertruppe oder als vorgeschobene Breite 3,10 m
Befehlsstelle für Gefechtsstände. Höhe 2,37 m
Leistung 235/2.500 kW/min
Betriebsvorrat 390 l
Fahrbereich 800 km Straße
Verbrauch circa 48 l/100 km
Höchstgeschwindigkeit Straße 105 km/h
Höchstgeschwindigkeit Wasserfahrt 10 km/h
Bewaffnung Maschinengewehr Kaliber 7,62 mm
ABC-Schutz ja
Spezialgerät/Ausstattung in Abhängigkeit
von den Varianten bzw. Ausstattungen

38
ARTILLERIEORTUNGSRADAR
AOR COBRA

Das Artillerieortungsradar COBRA ist das


modernste und leistungsfähigste derzeit
auf dem Markt verfügbare Artillerieortungs-
radar. Es vereinigt autonome Navigation,
hohe Aufklärungsrate, große Beweglichkeit,
Luftverladbarkeit, kurze Einsatzzyklen und
Schutz der Bediener. Hauptaufgabe des
Systems ist die Ortung und Klassifizierung
schießender gegnerischer Rohr- und
Raketenartillerie sowie Mörser, als auch
die Überwachung des eigenen Wirkungs-
schießens unter nahezu allen Wetter-
bedingungen mit hoher Genauigkeit und
Kapazität. Das COBRA ist dabei in der Lage,
bei einer Aufklärungstiefe von bis zu 40 km
rund 40 Feuerstellungen in zwei Minuten
aufklären zu können.

Die Nutzernationen Frankreich und


Großbritannien haben ihre Systeme bereits
erfolgreich im Libanon und dem Irak im
Einsatz. Insbesondere die Erfahrungen
der britischen Streitkräfte im Irak zeigen,
dass COBRA ein hoch leistungsfähiges
Artillerieortungsradar ist, das durch
Präzision, Zuverlässigkeit und Aktualität der
Ortungsergebnisse überzeugt.

Besatzung 4 Soldatinnen/Soldaten
Gefechtsgewicht 25,7 t
Militärische Lastenklasse 30 t
Länge 10,77 m
Breite 2,90 m
Höhe 3,87 m
Motorleistung 265 kW
Höchstgeschwindigkeit 90 km/h
Spezialgerät/Ausstattung Radargerät mit
Phased-Array-Antenne: ortet 40 Ziele in 2 Min.,
Informationsalter 15 Sek.

39
MEHRZWECKFAHRZEUG
RADFAHRZ EU GE DURO 3

Der DURO 3 ist ein gepanzertes Transport-


fahrzeug. Die Panzerung des Fahrzeugs
schützt die Besatzung vor Beschuss durch
Infanteriewaffen und vor der Wirkung von
Minen. Die DURO-Fahrzeuge haben die im
Auslandseinsatz befindlichen ungepanzerten
Trägerfahrzeuge abgelöst.

Den DURO 3 gibt es in der Variante


Beweglicher Arzttrupp, in der Variante
DURO 3 EOD sowie für den Bedarf der
Feldjägertruppe.

40
Besatzung Platz für 14 vollausgerüstete Soldaten
Leistung 184 kW (250 PS)
Höchstgeschwindigkeit 100 km/h
Gewicht 12 t
Nutzlast 5,5 t
Bewaffnung Modular (MG, sMG, GMW)

41
LUFTFAHRZEUGE

Jenseits der Erde gilt es für das Heer auch die Elemente Wasser
und Luft zu bezwingen. Das Spektrum der Luftfahrzeuge des
Heeres reicht vom leichten Transporthubschrauber über Mehr-
zweckhubschrauber bis hin zum Unterstützungshubschrauber.

42
UNTERSTÜTZUNGSHUBSCHRAUBER
TIGER

Der mehrrollen- und allwetterfähige


Unterstützungshubschrauber TIGER
wird den nicht nachttiefflug- und nacht-
kampffähigen, unzureichend bewaffneten
und nicht geschützten Panzerabwehr-
hubschrauber (PAH) 1 ablösen.

Seine moderne Technologie ist ein


Generationssprung in Bezug auf
Nachtkampffähigkeit, Einsatzdauer,
Reichweite, Sensorik und Bewaffnung.

Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten
Flugstrecke 360 bis 1.200 km
Flugbetriebsstoffverbrauch im Durchschnitt 350 l/h
Marschgeschwindigkeit bis circa 250 km/h
Einsatzdauer 2:30 Std. (+ 20 Min. Reserve)
Führung des Gefechts je nach Anmarschzeit
0:30 bis 1:30 Std.
Kampfentfernung bis 6.000 m
Kampfbeladung 2 Außenstationen für 4 Luft-Luft-
Lenkflugkörper Stinger, 2 Innenstationen für Behälter
mit 12,7 mm, Behälter mit 19 x 70 mm Raketen,
Behälter mit 4 PARS 3 LR, Behälter mit 4 Lenkflug-
körpern HOT, Behälter mit Flugbetriebsstoff (345 l)

Die Leistungsdaten sind abhängig von den


geophysikalischen Bedingungen.

43
SCHULUNGSHUBSCHRAUB ER
LUFTFAHRZEUGE EC 135

Der neue Schulungshubschrauber (SHS) vom


Typ EC 135 verfügt über zwei Triebwerke,
ein digitales Cockpit, Autopilot und ein Flug-
Management-System. Flugschüler lernen
innerhalb von zwölf Monaten nicht nur die
Beherrschung des SHS nach Sichtflugregeln,
sondern erhalten auch die Qualifikation für
den Instrumentenflug und den Sensorflug
im Nachttiefflug.

Reichweite 700 km
Höchstgeschwindigkeit 141 Knoten (261 km/h)
Startgewicht circa 2.500 kg

44
UNTERSTÜTZUNGSHUBSCHRAUBER
BO 105

Der Hubschrauber BO 105 bzw. BO 105 P/M


wird als Verbindungshubschrauber (VBH)
und als Panzerabwehrhubschrauber (PAH) 1,
1 A1 eingesetzt.

Besatzung VBH-Version 5 Soldatinnen/Soldaten,


PAH-Version 2 Soldatinnen/Soldaten
Flugstrecke bis 400 km
Flugbetriebsstoffverbrauch im Durchschnitt 200 l/h
Marschgeschwindigkeit 180 km/h
Einsatzdauer bis 2 Std.
Kampfentfernung bis 4.000 m
Kampfbeladung 6 Lenkflugkörper HOT

Die Leistungsdaten sind abhängig von den


geophysikalischen Bedingungen.

Es ist geplant, den BO 105 mit Ablauf des Jahres 2016


aus der Nutzung herauszunehmen.

45
LUFTFAHRZEUGE

46
LEICHTER TRANSPORTHUBSCHRAUBER
NH 90

Der Mehrzweckhubschrauber NH90


wurde im Auftrag von Frankreich, Italien,
den Niederlanden und Deutschland ent-
wickelt. Er ist ein Hubschrauber der Zehn-
Tonnen-Klasse, der ausgehend von einem
Basismuster ein Familienkonzept beinhaltet.
Mit dem NH90 können sowohl schwere
Lasten, technisches Material als auch bis
zu 20 Soldaten transportiert werden.
Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten
Flugstrecke bis 650 km
Flugbetriebsstoffverbrauch im Durchschnitt 550 l/h
Marschgeschwindigkeit bis 260 km/h
Einsatzdauer 4:35 Std.
Kampfbeladung Flugbetriebsstoff 1.975 l
Standardlast 16 Soldaten oder 12 Soldaten
und 3 Doorgunner oder 2.000 kg Innenlast,
4.000 kg Außenlast

Die Leistungsdaten sind abhängig von den


geophysikalischen Bedingungen.

47
KAMPFMITTELBESEITIGUNG

Die Kampfmittelbeseitigung dient dem Schutz eigener Kräfte und


Einrichtungen einschließlich einsatzwichtiger Infrastruktur und
eigenen Geräts vor der komplexen Bedrohung durch nicht zur
Wirkung gelangte Kampfmittel. Sie ist mit ihren Fähigkeiten das
dominierende Element in der gesamten Abwehr von Kampfmitteln.

48
EINSATZFAHRZEUG
DURO

Das Haupteinsatzfahrzeug für die


Kampfmittelbeseitigung wird zukünftig Besatzung 2 (+1) Soldatinnen/Soldaten
das geschützte Führungs- und Funk- Gewicht 13,5 t
tionsfahrzeug vom Typ DURO sein. Länge 6,70 m
Dieses Fahrzeug verfügt über einen Breite 2,31 m
Schutz gegen Minen sowie über Höhe 2,80 m
ballistischen und Splitterschutz, kann Motorleistung 184 kW (250 PS)
unter ABC-Bedingungen eingesetzt Tankvolumen 180 l
werden und besitzt eine autarke Fahrbereich 720 km
Energieversorgung. Höchstgeschwindigkeit 100 km/h
Nutzlast 1,2 t
Ausstattung mit verschiedenen Rüstsatzvarianten
im Einsatz (zum Beispiel im Feldjägerdienst oder
als Beweglicher Arzttrupp)

49
KAMPFMITTELBESEITIGUNG SCHUTZANZUG

Die Kampfmittelbeseitigungskräfte verfügen


über Schutzanzüge, die mit einer Kommu-
nikationsanlage sowie einer Kühleinrichtung
ausgerüstet sind, damit der Kampfmittel-
beseitiger auch bei höheren Temperaturen
über längere Zeit eingesetzt werden kann.

50
MANIPULATORFAHRZEUG
TEODDOR

Die Nutzung ferngesteuerter Manipulatoren Für Einsatzorte, die mit dem tEODdor nicht
erhöht den Schutz und die Sicherheit der erreicht werden können, zum Beispiel enge
Kampfmittelbeseitigungskräfte im Einsatz in Räume, Röhren oder Luftfahrzeuge, wird das
erheblichem Maße. Das wichtigste Einsatz- Manipulatorfahrzeug EOD klein „PackBot“
mittel ist das Manipulatorfahrzeug tEODdor. eingesetzt. Es ist durch eine Person tragbar,
wird auch über Kabel oder Funk gesteuert
Mit diesem Manipulator können ferngesteu- und verfügt ebenfalls über verschiedene
ert über Kabel oder Funk aus sicherer Ent- Wirkmittel.
fernung Kampfmittel aufgespürt, freigelegt,
untersucht und beseitigt werden.

51
SONSTIGE GERÄTE

Das „sonstige Gerät“ des Heeres ist vielseitig und wird für ganz
unterschiedliche Zwecke eingesetzt. Es umfasst beispielsweise
die Aufklärungsdrohnen Aladin, MIKADO und KZO sowie die
luftgestützte, unbemannte Nahaufklärungsausstattung LUNA.

52
ABB ILDENDE LUFTGESTÜTZTE LUFTGESTÜTZTE
AUFKLÄRUNGSDROHNE UNBEMANNTE NAHAUF-
IM NÄCHSTBEREICH KLÄRUNGSAUSSTATTUNG
ALADIN LUNA

ALADIN ist eine Aufklärungsdrohne für LUNA ist ein Aufklärungssystem.


Ziel-, Wirkungs- und Lageaufklärung bei Programm- bzw. ferngesteuert liefert es
Tag und Nacht. Die Aufklärungsergebnisse Video-, Infrarotfilme und Standbilder in
liegen in Echtzeit vor und ermöglichen Echtzeit vom jeweiligen Einsatzgebiet.
den militärischen Führern detaillierte Lage- Es verschafft somit der eigenen Truppe
entscheidungen. einen Informationsvorsprung.

Gewicht 3,5 kg
Länge 1,57 m
Spannweite 1,46 m
Höhe 0,60 m Gewicht 40 kg
Motorleistung 7,35 Ah Länge 2,36 m
Stromversorgung 2 x Akku Spannweite 4,17 m
Reichweite um Bodenkontrollstation 5 km Höhe 0,87 m
Flugzeit 30 Min. Motorleistung 6 kW
Flughöhe mindestens 30 m/maximal 150 m Kraftstoffvorrat 5,4 kg
Geschwindigkeit 45 bis 70 km/h Reichweite um Bodenkontrollstation 80 km
Taglicht-Rumpf Frontkamera/Blickrichtung 45° Flugzeit 6 Std.
nach vorne, Seitensichtkamera 45° nach links, Flughöhe 4.000 m
Bodenkamera 90° nach unten, Bodenkamera Geschwindigkeit 35 bis 130 km/h
(Tele) 90° nach unten Sensorik elektrooptisch mit Zoom, Relais für
IR-Rumpf IR-Kamera/Blickrichtung 42° nach vorne, Aufklärung in tiefen Taleinschnitten, ABUL
Tageslichtkamera/Blickrichtung 42° nach vorne (automatisierte Bildauswertung/Bildbearbeitung)
Start Hand/Gummiband Start Katapultstart
Landung Gesteuerte Sacklandung Landung Schirm-/Netzlandung

53
KLEINFLUGGERÄT ZIELORTUNG
SONSTIGE GERÄTE KZO

Das Kleinfluggerät für Zielortung (KZO) ist Mit den Funktionalitäten des Geotracking
ein unbemanntes, luftgestütztes Aufklärungs- bzw. Videotracking ist es möglich, auto-
system, das in Reichweite, Zielortungs- matisiert entweder permanent einen Gelände-
genauigkeit und Informationsalter den abschnitt zu überwachen oder ein auf-
Möglichkeiten moderner Artilleriewaffen geklärtes Ziel zu verfolgen und auch dessen
Rechnung trägt, durch Umprogrammierung Geschwindigkeit zu ermitteln.
während des Fluges verzuglose Reaktionen
auf Lageänderungen zulässt sowie mit einer Gewicht 168 kg
entsprechend langen Flugdauer nahezu Länge 2,26 m
ununterbrochene Verfügbarkeit luftgestützter Spannweite 3,42 m
Aufklärung gewährleistet. Höhe 0,96 m
Motorleistung 1,2 kW
KZO ist nahezu allwetterfähig und kann Betriebsstoffvorrat 27,5 kg
tageszeitunabhängig zur Ziel- und Lageauf- Reichweite um Bodenkontrollstation
klärung eingesetzt werden. Die Zielortungs- mindestens 65 km
genauigkeit entspricht den Anforderungen Flugzeit bis 4,5 Std.
der Wirksysteme der Artillerie, das Infor- Flughöhe 3.500 m
mationsalter beträgt weniger als eine Minute. Geschwindigkeit 120 bis 220 km/h
Sensorik Infrarot-Kamera
Start Boosterstart
Landung Fallschirmlandung

54
MIKROAUFKLÄRUNGSDROHNE FÜR DEN ORTSBEREICH
MIKADO

Das Fluggerät ist ein 4-Rotor-Hubschrauber


mit Elektroantrieb, der einen geräuscharmen
Flug ermöglicht. MIKADO liefert in Echtzeit
detaillierte Aufklärungsbilder. Es wird ein-
gesetzt, um Personen, Personengruppen,
Waffen/Sperren, Fahrzeuge/Plattformen
und sonstige Objekte zu orten und zu
identifizieren, um ein zutreffendes Lagebild Gewicht 1,3 kg
schnell verfügbar zu machen. Damit wird die Länge 1,00 m
Fähigkeit der eigenen Kräfte zur zeitgerech- Spannweite 1,00 m
ten und präzisen Reaktion auf Bedrohungen Höhe 0,20 m
einschließlich der Bekämpfung eines Gegners Motorleistung 4 bürstenlose, getriebelose
erhöht und so der Schutz der eigenen Elektromotoren
Soldaten verbessert. Stromversorgung 1 x LiPo-Akku, 14,8 V/3.800 MAh
Reichweite um Bodenkontrollstation 0,5 km
Flugzeit 20 Min.
Flughöhe über höchstem Hindernis 10 m
Geschwindigkeit 16,7 m/sek
Sensorik Taglichtkamera, Dämmerungskamera,
Infrarot-Kamera
Start/Landung Fernsteuerung

55
L U FTWA FFE
KAMPFFLUGZEUGE
SCHULFLUGZEUGE
FLUGABWEHRSYSTEME
TRANSPORTFLUGZEUGE
HUBSCHRAUBER
AUFKLÄRUNGSSYSTEM

56
Waffensysteme der Luftwaffe umfassen Kampfflugzeuge, Schul-
flugzeuge, Transportflugzeuge, aber auch Hubschrauber und
Flugabwehrraketensysteme. Ihr Einsatzspektrum reicht vom Schutz
des deutschen Luftraums über den Patiententransport bis hin zu
Aufklärungsflügen in Auslandseinsätzen.

57
KAMPFFLUGZEUGE

Flugzeuge der Luftwaffe werden vielseitig eingesetzt. Die Fähigkeiten reichen


von Aufklärungsmissionen über Radarbekämpfung bis hin zur Seeziel-
bekämpfung – weit über den Luftkampf hinaus. Die Luftwaffe verfügt über
Jagdflugzeuge, Jagdbomber und Flugzeuge mit spezieller Aufklärungs-
elektronik. Durch die Fähigkeit zur vernetzten Operationsführung werden
sie mit eigenen Luft-, Land- und Seestreitkräften sowie mit militärischen
Bündnispartnern eingesetzt. Im Einsatz gewährleistet die überlegene
Wirksamkeit der Waffensysteme im Luftnahkampf und im Wirkungsbereich
auf große Entfernungen den Schutz eigener Kräfte.

58
ALLWETTER-KAMPFFLUGZEUG
EUROFIGHTER

Der EUROFIGHTER ist ein einsitziges Mehr-


zweckkampfflugzeug mit zwei Triebwerken.
Für Ausbildungszwecke steht eine zwei-
sitzige Version zur Verfügung. Der Jet wurde
im Jahr 2004 bei der Luftwaffe in Dienst
gestellt und findet seinen Einsatz als Luftüber-
legenheitsjäger oder auch für Luft-Boden-
Missionen.

Das Design ist gekennzeichnet durch einen


Deltaflügel und Canards sowie einer
instabilen Auslegung für hohe Wendigkeit.
Der Rumpf besteht zu einem großen Anteil
aus Verbundwerkstoffen, um Gewicht zu
sparen.

Moderne Diagnose- und Überwachungs-


systeme überprüfen den Zustand des Jets
und erleichtern die Wartung.

Länge 15,96 m
Höhe 5,28 m
Spannweite 10,95 m
Leermasse 11,00 t
Maximale Startmasse 23,5 t
Triebwerke (TW) 2 x Eurojet EJ 200
Maximaler Trockenschub 60 kN pro TW
Nachbrennerschub 90 kN pro TW
Höchstgeschwindigkeit 2.900 km/h

59
ALLWETTER-KAMPFFLUGZEUG
KAMPFFLUGZEUGE TORNADO

Das Waffensystem TORNADO ist ein Ein Geländefolgesystem schafft die Vor-
zweisitziges Allwetter-Kampfflugzeug. aussetzung einen, dem Geländeprofil an-
Es wurde in den 1970er Jahren als Mehr- gepassten, Flug in Höhen von 200 bis 1.500
zweckkampfflugzeug (Multi Role Combat Fuß, bei Tag und Nacht, durchzuführen.
Aircraft, MRCA) entwickelt und erstmals
1981 an die Bundeswehr ausgeliefert. Im Rahmen der Kampfwertanpassung
bzw. des Kampfwerterhalts besitzt der
Das zweisitzige Allwettermehrzweckkampf- TORNADO die Fähigkeit zum Einsatz
flugzeug verfügt über schwenkbare Trag- von gelenkter Präzisionsbewaffnung
flächen sowie Hochauftriebshilfen, die Starts und zur Kommunikation im militärischen
und Landungen auf kurzen Strecken ermög- Datenverbund.
lichen und die Anpassung an einen großen
Geschwindigkeitsbereich erlauben.

60
JAGDBOMBER ALLWETTER-KAMPFFLUGZEUG
TORNADO IDS ECR-TORNADO

Der Jagdbomber IDS (Interdiction Strike) Die ECR-Variante (Electronic Combat


ist für die Unterstützung der Bodentruppen Reconnaissance) des TORNADOS ist speziell
aus der Luft befähigt. Mit ihm ist es möglich zur Aufklärung und Bekämpfung radarge-
Luftangriffe auf feindliche Einrichtungen stützter Flugabwehr- und Führungssysteme
und Stellungen tief im Raum des Gegners zu ausgelegt. Der TORNADO ECR wird seit
fliegen um z.B. das Eintreffen neuer Boden- 1992 bei der Luftwaffe eingesetzt. Er dient
truppen zu verhindern. der Lokalisierung, Identifizierung und gege-
benenfalls Bekämpfung von strahlenden
Zielen (Radargeräte).

Länge 17,23 m Länge 17,23 m


Höhe 5,95 m Höhe 5,95 m
Spannweite 8,56 m (67°) - 13,91 m (25°) Spannweite 8,56 m (67°) - 13,91 m (25°)
Leermasse 14,01 t Leermasse 14,37 t
Max. Startmasse 28,5 t Max. Startmasse 28,5 t
Triebwerke Turbofans Turbo-Union RB199-34R Triebwerke Turbofans Turbo-Union RB199-34R
Mk. 103 Mk. 105
Maximaler Trockenschub mit Nachbrenner Maximaler Trockenschub mit Nachbrenner
71.3 kN beim Triebwerk Mk. 103 74,4 kN beim Triebwerk Mk. 105
Höchstschwindigkeit 1.600 km/h Höchstschwindigkeit 1.600 km/h

61
KAMPFFLUGZEUGE

62
AUFKLÄRER
TORNADO RECCE

Mit den Infrarot- und optischen Sensoren


kann bei Tag und Nacht hochauflösendes
digitales Bildmaterial aus niedrigen und
mittleren Höhen gesammelt werden.

Der TORNADO RECCE (Reconnaissance,


zu deutsch Aufklärung) wurde aus der IDS- Länge 17,23 m
Variante entwickelt. Das Flugzeug ist mit Höhe 5,95 m
optischen und Infrarot-Aufklärungssensoren Spannweite 8,56 m (67°) - 13,91 m (25°)
ausgestattet. Seit dem Jahr 2009 verfügt die Leermasse 14,01 t
Luftwaffe über das digitale Aufklärungs- Max. Startmasse 28,5 t
system „RecceLite“. Es ermöglicht eine Echt- Triebwerke Turbofans Turbo-Union RB199-34R
zeitübertragung der Aufklärungsergebnisse Mk. 103
im Flug an die Bodenstation. Maximaler Trockenschub mit Nachbrenner
71.3 kN beim Triebwerk Mk. 103
Höchstschwindigkeit 1.600 km/h

63
SCHULFLUGZEUGE

Die fliegerische Grundausbildung der Luftwaffe für Jets findet in


den Vereinigten Staaten von Amerika statt. Die Flugzeuge sind auf
der Air Force Base im texanischen Sheppard stationiert und fliegen
unter US-amerikanischen Hoheitsabzeichen.

64
NORTHROP T-38C TALON T-6 TEXAN II

Die T-38 ist ein zweistrahliger Überschall- Die T-6 TEXAN II ist eine Weiterent-
Trainer. Die Maschinen werden im Rahmen wicklung der aus der Schweiz stammenden
der Jet-Ausbildung zur Einweisung in PILATUS PC-9. Der Tiefdecker wurde
taktische Verfahren im Anschluss an die 2003 bei der Bundeswehr in Dienst gestellt.
Grund- und Fortgeschrittenenausbildung Auf diesem Modell erfolgt die Grund-
auf der Air Force Base im texanischen und Fortgeschrittenenausbildung der
Sheppard eingesetzt. Flugschüler der Luftwaffe.

Länge 14,13 m Länge 10,2 m


Höhe 3,92 m Höhe 3,3 m
Spannweite 7,70 m Spannweite 10,19 m
Leermasse 3,39 t Leermasse 2.087 t
Maximale Startmasse 5,36 t Maximale Startmasse 2,985 t
Reichweite ca. 1.760 km Reichweite ca. 1.667 km
Höchstgeschwindigkeit 585 km/h Höchstgeschwindigkeit 585 km/h

65
FLUGABWEHRSYSTEME

Die Luftwaffe verfügt jenseits ihrer Kampfflugzeuge ebenfalls über die


Möglichkeit, feindliche Luftziele auch vom Boden aus zu bekämpfen.
Zum Schutz des Luftraumes und zum Schutz ausgewählter Objekte
werden Flugabwehr- und Flugabwehrraketensysteme eingesetzt.

66
MANTIS

Das Modular, Automatic and Network


capable Targeting and Interception System
(kurz: MANTIS) ist ein Nächstbereich-
Schutzsystem, mit dem die Luftwaffe den
Einstieg in eine neue Generation von
Schutzsystemen gegen Raketen-, Artillerie-
und Mörserangriffe vollzogen hat. Das
System dient vorrangig zum Schutz von
Einrichtungen und Objekten, insbesondere
von Feldlagern gegen jede Art von
Bedrohungen aus der Luft.

GESCHÜTZ: SENSOREINHEIT:
Länge 5,50 m Länge 3,00 m
Höhe 2,10 m Höhe 3,00 m
Breite 2,40 m Breite 2,40 m
Kaliber 35 mm Leergewicht 3,50 t

67
FLUGABWEHRSYSTEME PATRIOT

Das Waffensystem PATRIOT (Phased Array Das Waffensystem PATRIOT besteht aus
Tracking Radar to Intercept Of Target) ist mehreren Komponenten:
das erste Flugabwehrraketensystem der
dritten Generation. Das Waffensystem ist ■ Feuerleitstand
vollbeweglich und zur Bekämpfung von (Engagment Control Station = ECS)
mehreren Zielen – einschließlich ballistischer ■ Stromerzeugeraggregat
Flugkörper – in niedrigen und großen Höhen (Electric Power Plant = EPP)
sowie für kurze und mittlere Reichweiten ■ Multifunktionsradar (Radar Set = RS)
geeignet. Die Fähigkeit zur Abwehr ballisti- ■ Startgeräte (Launching Station = LS)
scher Flugkörper wurde durch Nachrüstungen ■ Antennenmastanlage (AMA)
beim Bodengerät sowie durch die Einführung ■ Gefechtsstand (Command Post = CP)
eines neuen Flugkörpers (PAC 3) verbessert. ■ übergeordneter taktischer Gefechtsstand
(Information Coordination Central = ICC)

68
WIESEL 2 OZELOT

Zur Ergänzung der vorhandenen Waffen/


Waffensysteme zur Flugabwehr hat die
Luftwaffe ein mobiles und leichtes Länge 4,20 m
Flugabwehrsystem erhalten (LeFlaSys). Höhe 1,90 m/2,80 m
Dieses soll insbesondere zum Schutz Breite 2,30 m
leichter und luftbeweglicher Truppen Gefechtsgewicht 4,1 t
dienen. Bei dem Fahrzeug handelt es sich Reichweite (Straße) ca. 550 km
um eine verlängerte und modifizierte Besatzung 2 Personen
Version des WIESEL. Der Flugabwehr- Höchstgeschwindigkeit 50 km/h bzw. 70 km/h
raketenträger OZELOT wird im Verbund Aufklärungsreichweite 20 km horizontal;
eingesetzt und bekämpft die aufgeklärten 5 km vertikal
feindlichen Luftfahrzeuge mit Flugabwehr- Selbstschutz MG3 auf Freirichtlafette;
raketen STINGER. Nebelwurfanlage mit 4 Nebeltöpfen
ABC-Schutzbelüftung

69
TRANSPORTFLUGZEUGE

Die Transportflugzeuge der Luftwaffe sind vielseitig einsetzbar. So


findet beispielsweise die Transall C-160D als Transportflugzeug für
kurze und mittlere Entfernungen Verwendung. Weiterhin verfügt
die Luftwaffe über fünf AIRBUS A310. Neben einer Maschine für
den Passagiertransport werden vier Luftfahrzeuge in der Version
MRTT (Multi Role Transport Tanker) betrieben, die für unterschied-
liche Anforderungen flexibel konfiguriert werden können.

70
AIRBUS A310

Der AIRBUS A310 MRTT (Multi Role


Transporter Tanker) wird für den strategi-
schen Passagier- und Frachttransport, für
den Patienten- und Krankentransport sowie
die für die Luft-zu-Luft Betankung einge-
setzt.

In der Variante des Passagier-/Truppentrans-


porters (PAX) haben bis zu 214 Passagiere
Platz. In der Frachtversion können bis zu
56 Tonnen Fracht sowie 57 Passagiere kom-
biniert transportiert werden. Zudem kann er
u.a. auch zur fliegenden Intensivstation
(Medical Evacuation, kurz MedEvac) umge-
baut werden.

In der Tanker-Version ist der A310 MRTT


in der Lage, bis zu 45 Tonnen Flugkraftstoff
über einen Betankungsschlauch mit Fang-
trichter an verschiedenste Empfänger
(z.B. Kampfflugzeuge TORNADO und EURO-
FIGHTER) abzugeben.

VERSION MEDEVAC:
6 Patiententransporteinheiten (PTE), 38 Patienten-
liegeplätze (PLP) und max. 25 Personen der medizini-
AIRBUS A310 MRTT: schen Crew oder 3 PTE, 48 PLP und max. 25 Personen
Länge 46,66 m der medizinischen Crew oder 56 PLP und max.
Höhe 15,80 m 25 Personen der medizinischen Crew
Spannweite 43,89 m
Maximale Startmasse 157 t VERSION PAX:
Reichweite ca. 10.560 km mit 16 t Nutzlast Passagiere bis zu 214 Personen
Nutzlast bis zu 41,6 t
Kraftstoffkapazität 72 t VERSION CARGO/PAX:
Abgabemenge max. 45 t Passagiere 57
Höchstgeschwindigkeit max. 900 km/h Fracht bis zu 56 Tonnen

71
TRANSPORTFLUGZEUGE AIRBUS A319 CJ

Der AIRBUS A319 CJ (Corporate Jetliner)


ist für den Kurz- und Mittelstreckeneinsatz
für mittlere Delegationsgrößen konzipiert.
Die Flugbereitschaft des Bundesministeriums
der Verteidigung hat zwei AIRBUS A319 CJ
seit Sommer 2010 im Einsatz. Die zwei-
strahligen Luftfahrzeuge werden vor allem
im politisch-parlamentarischen Bereich
für VIP- und Transportflüge sowie für
MedEvac-Flüge, also zum Transport von
Patienten, genutzt.

Dafür ist der AIRBUS A319 CJ, wie auch


die anderen Muster der erneuerten Flotte,
kurzfristig umrüstbar. Länge 33,84 m
Höhe 11,76 m
Spannweite 34,10 m
Maximale Startmasse 76,5 t
Reichweite ca. 7.600 km
Passagiere bis zu 44 Personen
Höchstgeschwindigkeit 840 km/h

72
AIRBUS A340-300

Die Flugbereitschaft des Bundesministeriums Im Bedarfsfall können zum Transport von


der Verteidigung (BMVg) verfügt über Patienten bis zu vier Personentransport-
zwei Langstreckenmaschinen des Typs einheiten (PTE) zur intensiv medizinischen
AIRBUS A340-300. Als Repräsentant der Patientenversorgung eingebaut werden.
Bundesrepublik Deutschland und Aushänge-
schild der Flugbereitschaft BMVg sind die
Regierungsflieger weltweit im Einsatz. Mit
den modernen vierstrahligen Jets können
fast alle wichtigen Ziele auf dem Globus
ohne Zwischenlandung erreicht werden.

Länge 63,60 m
Höhe 16,85 m
Spannweite 60,30 m
Maximale Startmasse 271 t
Reichweite ca. 15.200 km
Passagiere bis zu 143 Personen
Höchstgeschwindigkeit 890 km/h

73
TRANSPORTFLUGZEUGE AIRBUS A400M

Der AIRBUS A400M wurde im Dezember Im Tiefflug ist das Absetzen von Lasten
2014 in die Luftwaffe eingeführt und wird oder Fallschirmjäger möglich. Zudem
die TRANSALL ersetzen. Der Schulterdecker ist das Fahrwerk für Gras-, Sand- und
besitzt vier Propeller-Motoren und wurde Schotterflächen ausgelegt.
als strategisches und taktisches Transport-
und Tankflugzeug konzipiert. So kann er
zusätzlich zu seiner Verwendung als
Transporflugzeug für Personal und Material
durch Einrüstung entsprechender Rüstsätze
auch als Tanker oder Patiententransporter
(MedEvac) eingesetzt werden.

Länge 45,10 m
Höhe 14,70 m
Spannweite 42,36 m
Maximale Startmasse 141 t
Reichweite ca. 3.300 km bei voller Nutzlast,
4.535 km bei 30 t Zuladung, 6.390 km bei
20 t Zuladung, 8.700 km für Überführungen
Passagiere bis zu 116 vollausgerüstete Personen
Höchstgeschwindigkeitt 780 km/h

74
BOMBARDIER G LOBAL 5000

Die Flugbereitschaft des BMVg nutzt seit Die zweistrahligen Luftfahrzeuge sind
Herbst 2011 vier Flugzeuge vom Typ überwiegend auf kurzen und mittleren
GLOBAL 5000 vor allem im politisch- Distanzen, meist innerhalb Europas, im
parlamentarischen Bereich für VIP-Flüge. Einsatz. Durch eine mögliche Flughöhe
Die Maschinen des kanadischen Flugzeug- von über 15.000 Metern können Routen
herstellers Bombardier können überdies mit starkem Flugverkehr gemieden oder
zum Patiententransport genutzt werden. schlechtes Wetter überflogen werden.
Das spart nicht nur Zeit, sondern mindert
auch den Treibstoffverbrauch.

Länge 29,50 m
Höhe 7,60 m
Spannweite 28,60 m
Maximale Startmasse 40,6 t
Reichweite ca. 8.890 km
Passagiere bis zu 13 Personen
Höchstgeschwindigkeit 907 km/h

75
TRANSPORTFLUGZEUGE

76
TRANSALL C-160D

Die TRANSALL ist ein taktisches Transport- Die Maschine eignet sich sowohl für den
flugzeug mittlerer Größe. Es wurde Ende Personen- und Patiententransport (MedEvac)
der 1960er Jahre in die Bundeswehr ein- als auch für das Absetzen von Fallschirm-
geführt und hat sich insbesondere bei jägern.
humanitären Einsätzen bewährt. Die
Bauweise der TRANSALL C-160D erlaubt In der Konfiguration mit erweitertem
Starts und Landungen von behelfsmäßig Selbstschutz (ESS) verfügt das Luftfahrzeug
befestigten Gras- und Schotterpisten. über zusätzliche Schutzsysteme gegen
Die Beladung erfolgt über eine Laderampe unterschiedliche Bedrohungen.
im Heck, von der auch Lasten im Flug
abgeworfen oder abgesetzt werden können.

Länge 32,40 m
Höhe 12,36 m
Spannweite 40,00 m
Maximale Startmasse 49,15 t
Reichweite mit 14 t Nutzlast ca. 1.200 km
Reichweite mit 5 t Zuladung ca. 3.800 km
Zuladung maximal 18 t oder 90 Personen,
oder Version MedEvac
Höchstgeschwindigkeit 455 km/h

77
HUBSCHRAUBER

Die Hubschrauber der Luftwaffe decken ein breites Einsatz- und


Aufgabenspektrum im Grundbetrieb und den Einsätzen ab. Sie
werden zum Personen- und Materialtransport sowie für unter-
schiedliche Sonderaufgaben wie VIP-Transport, Patiententransport
oder zum Verbringen von Spezialkräften eingesetzt.

78
MITTLERER TRANSPORTHUBSCHRAUBER
CH-53

Das WaSys CH-53 ist in der Lage weltweit, in Die CH-53 kann mit einem R̈ ustsatz aus-
nahezu allen Klimazonen, bei nahezu jedem gestattet werden, um den taktischen
Wetter, bei Tag/Nacht in allen Bedrohungs- Verwundetentransport (TacAirMedEvac)
stufen den Einsatz durchzuführen. durchzuf̈uhren. Darunter versteht man den
Lufttransport von Patienten zwischen sani-
Zur Zeit werden in der Bundeswehr vier tätsdienstlichen Behandlungseinrichtungen
Versionen genutzt. im Operationsgebiet. Dabei ist die CH-53
nicht zwingend auf einen Einsatzflugplatz
■ CH-53G mit IFR-Ausrüstung angewiesen.
■ CH-53GS, geschützte Version, für den
Einsatz auch unter Bedrohung, mit IFR-
Ausrüstung, Außenzusatztanks zur Reich-
weitenerhöhung, kompatibler Beleuchtung
zum Nachttiefflug mit Bildverstärker-
brille und elektronischer Selbstschutzaus-
stattung. Zusätzlich können diese Lfz mit Besatzung 4 bzw. 7 Soldatinnen/Soldaten
ballistischem Teilschutz, Triebwerkstaub- Flugstrecke circa 395 km, 1.200 km mit Zusatztank
abscheider sowie Selbstschutz- Höchstgeschwindigkeit 295 km/h
Bewaffnung ausgerüstet werden. Flugbetriebsstoffverbrauch im Durchschnitt 1.100 l/h
■ CH-53GE, geschützte Version, gleichen Marschgeschwindigkeit bis circa 230 km/h
in ihrer Ausstattung der CH-53GS, nutzen Einsatzdauer 1:40 Std., 6:30 Std. mit Zusatztank
Innenzusatztanks zur Reichweiten- Kampfbeladung Flugbetriebsstoff 2.400 l (max. 7.190 l)
erhöhung. Standardlast 32 Soldaten oder 4.600 kg Material oder
■ CH-53GA, produktverbesserte (PV) Hub- 5,5 t Außenlast oder 24 Patienten (auf Trage)
schrauber, mit verbesserten Fähigkeiten in Mit ballistischem Schutz 32 Soldaten oder 3.600 kg
der Navigation und Kommunikation sowie Material oder 24 Patienten (auf Trage)
der Selbstschutzausstattung.
Die Leistungsdaten sind abhängig von den
geophysikalischen Bedingungen.

79
MEHRZWECKHUBSCHRAUBER
HUBSCHRAUBER COUGAR AS532

Der COUGAR AS532 ist ein von Eurocopter


gebauter Mehrzweckhubschrauber mittlerer
Größe, der bei der Luftwaffe für den VIP-
Personentransport eingesetzt wird. Länge 19,50 m
Höhe 4,97 m
Breite 3,86 m
Rotordurchmesser 16,20 m
Leermasse 6,4 t
Maximale Startmasse 9,75 t
Reichweite ca. 850 km
Triebwerksleistung max. 1.300 kW je TW
Triebwerke 2 x Turbomeca Makila 1A2
Passagiere 12 Personen (ausbaubar bis 17 Sitzplätze)
Höchstgeschwindigkeit max. 315 km/h

80
LEICHTER MEHRZWECKHUBSCHRAUBER
H145M LUH SOF

Der H145M LUH SOF (Light Utility Helicopter


Special Operations Forces) ist ein leichter
Mehrzweckhubschrauber zur Verbringung von
Spezialkräften. Er wurde auf die Bedürfnisse Länge 13,64 m
der Spezialkräfte der Bundeswehr zugeschnit- Höhe 4,00 m
ten. Dies umfasst neben dem taktischen Kabinenbreite 1,73 m
Lufttransport von vier vollausgerüsteten Rotordurchmesser 11,00 m
Soldaten zukünftig die Möglichkeit zur Feuer- Leermasse 2,315 t
unterstützung und Aufklärung aus der Luft Maximale Startmasse 3,7 t
und der Evakuierung von Verwundeten. Der Reichweite ca. 663 km
Hubschrauber ist sowohl bei Tag als auch bei Triebwerksleistung 2 x 771 Wellen PS
Nacht flugfähig und äußerst flexibel für die Triebwerke 2 x Turbomeca ARRIEL 2E
wechselnden Anforderungen von Spezial- Passagiere bis zu 9 Personen
operationen einsetzbar. Höchstgeschwindigkeit 240 km/h

81
AUFKLÄRUNGSSYSTEM

Das unbemannte Fluggerät HERON 1 als RPA (Remotely Piloted


Aircraft) wird für die abbildende Aufklärung in der Tiefe des
Einsatzgebietes eingesetzt und eignet sich zum wirksamen Schutz
der eigenen Bodentruppen bei Auslandseinsätzen.

82
HERON 1

Das unbemannte Aufklärungsluftfahrzeug


HERON 1 ähnelt äußerlich einem Motor-
segelflugzeug. Angetrieben wird es von
einem Rotax-Motor mit 115 PS. In einer
Höhe von bis zu 10 Kilometern können
Flugzeiten von über 24 Stunden erreicht
werden. Durch einen überlappenden Einsatz
von mindestens zwei Luftfahrzeugen und
zwei Bodenstationen, von denen aus die
Luftfahrzeugführer den Flug beaufsichtigen,
wird eine dauerhafte Überwachung eines
Einsatzraumes von bis zu 72 Stunden sicher-
gestellt.

Länge 8,50 m
Höhe 2,30 m
Spannweite 16 m
Gewicht max. 1,2 t
Maximale Flughöhe ca. 9 km
Flugdauer > 24 h
Reichweite > 1.000 km (je nach Konfiguration)
Geschwindigkeit zwischen 111 und 213 km/h

83
MA R IN E
EINSATZFLOTTILLE 1
EINSATZFLOTTILLE 2
MARINEFLIEGER
SEGELSCHULSCHIFF
ÖLAUFFANGSCHIFF

84
Das Aufgabenspektrum der Deutschen Marine umfasst heute die
Landes- und Bündnisverteidigung, die internationale Krisen-
bewältigung und Konfliktverhütung sowie die angemessene globale
Präsenz zur Gewährleistung der maritimen Sicherheit. Für diese
umfangreichen Aufgaben wurde die Marine neu ausgerichtet und
ist eine moderne und flexible Teilstreitkraft. Sie verfügt nicht nur
über Schiffe, Boote und Uboote, sondern auch über Flugzeuge
und infanteristische Kräfte.

85
EINSATZFLOTTILLE 1

Für Operationen in Küstengewässern und Randmeeren sind kleine,


bewegliche Einheiten erforderlich. Die Marine verfügt aufgrund der
geografischen Lage Deutschlands über große Erfahrungen bei
Operationen in Küstennähe. Das NATO-Kompetenzzentrum für
maritime Operationen in Küsten- und Flachwassergebieten in Kiel
soll diese weiter vertiefen. Die Minenstreitkräfte leisten einen
Beitrag zum Schutz der Seeverbindungen und Küstengewässer.

86
KORVETTEN
BRAUNSCHWEIG-KLASSE (TYP K 130)

Im Hinblick auf das veränderte Aufgaben-


spektrum der Bundeswehr werden die
Schnellboote durch fünf Korvetten ersetzt.
Dieser für die Marine neue Schiffstyp
ermöglicht einen weltweiten Einsatz unter
anderem in multinationalen Verbänden der
Krisenreaktionskräfte. Korvetten sind für
die Aufgaben in der Überwasserseekriegs-
führung, insbesondere in Randmeeren und
Küstengewässern, optimiert. Die Ausrüstung
mit dem Flugkörper RBS15 MK3 ermöglicht
erstmals in der Marine die weitreichende
Bekämpfung von Zielen an Land. Bei der
Konstruktion wurde der Schwerpunkt auf
die Überlebensfähigkeit im Einsatz gelegt.
Das Flugdeck ermöglicht den Einsatz von
Drohnen und Helikoptern zur Seeraumüber-
wachung und -aufklärung über den eigenen
Sensorhorizont hinaus.

Besatzung 61 Soldatinnen/Soldaten
Länge 89,49 m
Breite 13,30 m
Tiefgang 4,60 m
Einsatzverdrängung 1.840 t
Motorleistung 14.800 kW (20.100 PS)
Höchstgeschwindigkeit 26 kn
Bewaffnung 76 mm Geschütz, 27 mm Geschütze,
12,7 mm Schwere Maschinengewehre,
RAM-Flugabwehrsystem, land- und seezielfähiger
Flugkörper RBS 15, Minenlegekapazität

87
EINSATZFLOTTILLE 1

88
UBOOTE
KLASSE 212 A

Die Uboote der Klasse 212 A sind ein Tech-


nologiesprung im konventionellen Ubootbau.
Dieser neue Uboottyp verfügt über ein
außenluftunabhängiges Antriebssystem
(Wasserstoff-Sauerstoff-Brennstoffzellen).
Seine Signatur (Wasserschall, Magnetik,
Radar, Infrarot und Druck) ist im Vergleich
zu anderen konventionellen Ubooten noch-
mals minimiert worden. Für den Bau des
Druckkörpers wird amagnetischer Stahl von
besonders großer Festigkeit und Elastizität Besatzung 28 Soldatinnen/Soldaten
verwendet. Hauptbewaffnung ist ein neu Länge 56,00 m
entwickelter lichtwellenleitergelenkter Breite 7,00 m
Schwergewichtstorpedo. Tiefgang 6,00 m
Einsatzverdrängung getaucht 1.830 t,
aufgetaucht 1.450 t
Motorleistung 3.120 kW (4.240 PS)
Höchstgeschwindigkeit getaucht 20 kn,
aufgetaucht 12 kn
Bewaffnung Torpedorohre für Schwergewichts-
torpedos oder Seeminen

89
EINSATZFLOTTILLE 1

90
FLOTTENDIENSTBOOTE
OSTE-KLASSE (TYP 423)

Flottendienstboote der OSTE-Klasse sind Mit einem Aktionsradius von über 5.000
als hocheffiziente Frühwarn-, Fernmelde- Seemeilen sind sie für längere Aufklärungs-
und Aufklärungseinheiten konzipiert. Sie einsätze ausgelegt. Zusätzlich zur Stamm-
können sowohl auf sich allein gestellt als besatzung können Fernmeldepersonal und
auch im Verbund mit anderen Einheiten und Spezialisten für die elektronische Aufklärung
Dienststellen deutscher und internationaler eingeschifft werden. Die Boote sind in
Streitkräfte operieren. Eckernförde stationiert.

Ausgestattet mit hochmodernen elektro-


magnetischen, hydroakustischen und
elektrooptischen Ortungsgeräten sind
sie in der Vergangenheit bereits mehrfach
mit großem Erfolg für Aufgaben der
strategischen Informationsgewinnung in Besatzung 49 Soldatinnen/Soldaten
Krisengebieten eingesetzt worden. Länge 83,20 m
Breite 14,70 m
Tiefgang 6,50 m
Einsatzverdrängung 3.200 t
Motorleistung 6.600 kW (8.975 PS)
Höchstgeschwindigkeit 20 kn
Bewaffnung keine

91
MINENJAGDBOOTE
EINSATZFLOTTILLE 1 FRANKENTHAL-KLASSE (TYP 332)

Die Boote der FRANKENTHAL-, KULM- BAD RAPPENAU und DATTELN sind für
BACH- und ENSDORF-Klasse basieren auf einen Einsatz innerhalb der Marineschutz-
einer gemeinsamen Plattform und sind alle kräfte vorgesehen.
aus amagnetischem Stahl gebaut. Sie besitzen
das Sonar DSQS 11 M mit digitalem Signal- Besatzung 42 Soldatinnen/Soldaten
prozessor und synthetischer Bilddarstellung. Länge 54,40 m
Die Boote sind mit zwei Minenjagddrohnen Breite 9,20 m
vom Typ PINGUIN B3 ausgerüstet. Zur Tiefgang 2,60 m
Besatzung gehören zeitweise auch ausgebil- Einsatzverdrängung 650 t
dete Minentaucher, die Minen identifizieren Motorleistung 4.080 kW (5.550 PS)
und sprengen können. An Bord befindet sich Höchstgeschwindigkeit circa 18 kn
eine Taucherdruckkammer, die bei Anzeichen Bewaffnung 27 mm Geschütz, Fliegerfaust,
der Taucherkrankheit sofort eingesetzt wird. Minenjagddrohne PINGUIN B3 und SEEFUCHS,
Die Einheiten BAD BEVENSEN, GRÖMITZ, Minenlegekapazität

92
MINENJAGDBOOTE
KULMBACH-KLASSE (TYP 333)

Das Minenjagdboot der KULMBACH-Klasse


ist ein Zweirollenfahrzeug, das sowohl
zur Minenjagd als auch zum Minenlegen
eingesetzt werden kann. Es basiert ebenfalls
auf der FRANKENTHAL-Klasse. Besatzung 37 Soldatinnen/Soldaten
Länge 54,40 m
Seine Hauptaufgabe, die Minenjagd, stützt Breite 9,20 m
sich auf die Führungsanlage TAKIS sowie Tiefgang 2,50 m
eine Minenjagdsonaranlage, mit der Grund- Einsatzverdrängung 635 t
und Ankertauminen geortet werden. Motorleistung 4.480 kW (6.100 PS)
Bekämpft werden sie mit dem SEEFUCHS, Höchstgeschwindigkeit circa 18 kn
einer weltweit einmaligen Einwegdrohne. Bewaffnung 27 mm Geschütze, Fliegerfaust,
Zusätzlich kann eine mobile Minentaucher- Minenjagddrohne SEEFUCHS,
komponente eingeschifft werden. Minenlegekapazität

93
EINSATZFLOTTILLE 1

94
HOHLSTABLENKBOOTE
ENSDORF-KLASSE (TYP 352)

Die Hohlstablenkboote der ENSDORF-


Klasse bilden mit den Fernräumlenkgeräten
vom Typ SEEHUND das System TROIKA
PLUS. Das Einsatzverfahren sieht vor,
dass bis zu vier unbemannte SEEHUNDE
mit aktivierten Minenräumanlagen vom
Lenkfahrzeug aus ferngesteuert werden.
Das Lenkfahrzeug selbst liegt dabei aus
Sicherheitsgründen außerhalb des Minen-
felds.

Die Boote der ENSDORF-Klasse sind mit Besatzung 38 Soldatinnen/Soldaten


einem Minenmeidesonar zum Lokalisieren Länge 54,40 m
von Ankertauminen, mit einer Lenk- und Breite 9,20 m
Überwachungseinrichtung für die vier Fern- Tiefgang 2,50 m
lenkräumgeräte, Einwegdrohnen SEEFUCHS Einsatzverdrängung 635 t
sowie mechanischem Räumgerät gegen Motorleistung 4.080 kW (5.550 PS)
Ankertauminen ausgestattet. Höchstgeschwindigkeit circa 18 kn
Bewaffnung 27 mm Geschütze, Fliegerfaust,
Minenräumausstattung, Minenlegeausstattung,
Minenjagddrohne SEEFUCHS

95
MINENRÄUMDROHNEN
EINSATZFLOTTILLE 1 SEEHUND

Die SEEHUNDE sind kompakte Minenräum-


einrichtungen, die gegen Minen mit akus-
tischen und magnetischen Zündsystemen
eingesetzt werden. Sie können Detonationen
von Minen selbst in geringer Entfernung
gefahrlos überstehen. Besatzung nur während des Transits
2 Soldatinnen/Soldaten
Holzverkleidung, Deck und Aufbau verbes- Länge 26,90 m
sern das Seeverhalten und erleichtern den Breite 4,60 m
bemannten Betrieb bei Überführungsfahrten. Tiefgang 1,40 m
Der Antriebsdiesel treibt hydraulisch einen Einsatzverdrängung 99 t
Schottelruderpropeller an und verleiht dem Motorleistung 328 kW (450 PS)
SEEHUND eine Höchstfahrt von 9 Knoten. Höchstgeschwindigkeit 9 kn
Bewaffnung keine

96
MINENJAGDDROHNE MINENJAGDDROHNE
SEEFUCHS PINGUIN

Die Minenjagddrohne PINGUIN B3 identi-


fiziert Kontakte mittels Videokamera und
hochauflösendem Nahbereichssonar.

Die Mine kann mit abwerfbaren Minen-


vernichtungsladungen gesprengt werden.
Die Drohne kann sowohl gegen Ankertau-
als auch gegen Grundminen eingesetzt
werden.

Der SEEFUCHS fährt weitgehend automa-


tisch zur Mine. Mit einem Nahbereichssonar
und einer Videokamera wird das Zielobjekt
identifiziert.

Bekämpft wird die Mine mit einer eingebau-


ten Sprengladung.

97
TENDER
EINSATZFLOTTILLE 1 ELBE-KLASSE (TYP 404)

Die Tender der ELBE-Klasse versorgen Boote


in See mit Kraftstoff, Wasser oder Munition
und unterstützen bei Instandsetzungen.
Hinzu kommt die wichtige Aufgabe der
umweltverträglichen Entsorgung.
Besatzung 66 Soldatinnen/Soldaten
Eingeschifft werden Soldaten der System- Länge 100,60 m
unterstützungsgruppen der jeweiligen Breite 15,80 m
Bootsgeschwader, die an Bord über contai- Tiefgang 3,80 m
nerisierte Werkstätten und Ersatzteillager Einsatzverdrängung 3.263 t
verfügen. Alle Tender sind mit einem Motorleistung 2.452 kW (3.335 PS)
Hubschrauberlandedeck ausgestattet. Höchstgeschwindigkeit 15 kn
Bewaffnung 27 mm Geschütze, 12,7 mm Schwere
Maschinengewehre, Fliegerfaust

98
MEHRZWECKLANDUNGSB OOT
BARBE-KLASSE (TYP 52 0)

Das Mehrzwecklandungsboot wird im


Rahmen von Personal- und Materialtrans-
porten über See eingesetzt. Es eignet sich
darüber hinaus zum Minenlegen.

Diese Bootsklasse ist die einzige der Marine, Besatzung 17 Soldatinnen/Soldaten


auf der Portepeeunteroffiziere als Komman- Länge 40,00 m
danten eingesetzt sind. Die beiden Boote Breite 8,80 m
sind dem Marinestützpunktkommando Tiefgang 2,20 m
Eckernförde unterstellt und dort beheimatet. Einsatzverdrängung 430 t
Motorleistung 750 kW (1.020 PS)
Höchstgeschwindigkeit 11 kn
Bewaffnung 20 mm Geschütz,
Minenlegekapazität

99
EINSATZFLOTTILLE 2

In der Einsatzflottille 2 sind die größten Einheiten der Flotte


zusammengefasst: Die Fregatten haben die Fähigkeit zur Seeraum-
überwachung, Ubootjagd, Bekämpfung von Überwassereinheiten
und Abwehr von Luftangriffen auf das eigene Schiff bzw. den
Verband. In Verbindung mit dem Einsatz von Versorgungs- und
Hilfsschiffen können die Fregatten weltweit operieren.

100
FREGATTEN FREGATTEN
BREMEN-KLASSE (TYP 122) BRANDENBURG-KLASSE (TYP 123)

Die Fregatten der BREMEN-Klasse sind Die Fregatten der BRANDENBURG-Klasse


leistungsfähige Einheiten, vor allem für die sind für die Ubootjagd und die Führung
Ubootjagd und die Seezielbekämpfung. eines Verbandes konzipiert. Speziell für
den Einsatz in der Ubootjagd, aber auch
Der Bordhubschrauber SEA LYNX wird für die Seeraumüberwachung und Seeziel-
neben der Ubootjagd für die Seeraum- bekämpfung dient der Bordhubschrauber
überwachung und besonders für die weit- SEA LYNX. Alle Schiffe verfügen über leis-
reichende Seezielbekämpfung eingesetzt. tungsfähige Radaranlagen zur See- und
Luftraumüberwachung, Feuerleitung sowie
Navigation. Sonaranlagen, Lagebild- und
Datenübertragungssysteme, Anlagen zur
elektronischen Kampfführung sowie moder-
ne Fernmeldetechnik, speziell für Führungs-
aufgaben, vervollständigen die Ausrüstung.

Besatzung 219 Soldatinnen/Soldaten Besatzung 236 Soldatinnen/Soldaten


Länge 130,50 m Länge 139,00 m
Breite 14,60 m Breite 16,70 m
Tiefgang 6,00 m Tiefgang 6,80 m
Einsatzverdrängung 3.680 t Einsatzverdrängung 5.500 t
Antriebsleistung Diesel und Gasturbine 2 x 19.000 kW Antriebsleistung Diesel und Gasturbine 2 x 19.000 kW
(25.830 PS), Diesel 2 x 3.830 kW (5.210 PS) (25.830 PS), Diesel 2 x 3.820 kW (5.190 PS)
Höchstgeschwindigkeit 30 kn Höchstgeschwindigkeit 29 kn
Bewaffnung 76 mm Geschütz, 27 mm Geschütze, Bewaffnung 76 mm Geschütz, 27 mm Geschütze,
SEA SPARROW Luftzielflugkörper, HARPOON EXOCET Seezielflugkörper, SEA SPARROW
Seezielflugkörper, RAM Flugabwehrsystem, Luftzielflugkörper, RAM Flugabwehrsystem,
Torpedos, Bordhubschrauber SEA LYNX, Torpedos, Bordhubschrauber SEA LYNX,
Schwere Maschinengewehre Schwere Maschinengewehre

101
FREGAT TEN
EINSATZFLOTTILLE 2 SACHSEN-KLASSE (TYP 124)

Die Fregatten der SACHSEN-Klasse sind


als Mehrzweckfregatten für Geleitschutz
und Gebietssicherung konzipiert und verfü-
gen über Bordhubschrauber. Sensoren und
Effektoren sind auf ihre Hauptaufgaben
optimiert: Verbandsführung und Verbands-
flugabwehr. Wie bei den Fregatten der
BREMEN- und BRANDENBURG-Klasse
dient der Bordhubschrauber der weit-
reichenden Seezielbekämpfung und
Ubootjagd.

Mit den Fregatten der SACHSEN-Klasse


verfügt die Marine über besonders viel-
seitige und durchsetzungsfähige Schiffe.

102
Besatzung 255 Soldatinnen/Soldaten
Länge 143,00 m
Breite 17,40 m
Tiefgang 6,70 m
Einsatzverdrängung 5.690 t
Antriebsleistung Diesel und Gasturbine 1 x 23.500 kW
(31.950 PS), Diesel 2 x 7.400 kW (10.060 PS)
Höchstgeschwindigkeit 29 kn
Bewaffnung 76 mm Geschütz, 27 mm Geschütze,
HARPOON Seezielflugkörper, SM2/ESSM
Luftzielflugkörper, RAM Flugabwehrsystem,
Torpedos, Bordhubschrauber SEA LYNX,
12,7 mm Schwere Maschinengewehre

103
EINSATZFLOTTILLE 2

104
FREGATTEN
BADEN-WÜRTTEMBERG-KLASSE (TYP 125)

Die Deutsche Marine muss in der Lage sein, Länge 149,60 m


auch in weit entfernten Seegebieten über Breite 18,80 m
lange Zeiträume Präsenz zu zeigen. Sie muss Tiefgang 5,4 m
fähig sein, die Seewege gegen Bedrohungen Einsatzverdrängung 7.100 t
durch Piraterie und Terrorismus, aber auch Höchstgeschwindigkeit >26 Knoten
gegen Flugzeuge, Uboote und Kriegsschiffe Antrieb CODLAG (Combined Diesel eLectric And
schützen zu können. Gasturbine), 4 Diesel-Generatoren mit je 2.900 kW,
2 elektrische Fahrmotoren mit je 4.500 kW, 1 Gas-
Wesentliche Fähigkeiten: turbine mit 20.000 kW, Bugstrahlruder mit 100 kW
Unterbringungskapazität 190 Personen
■ Weltweiter Einsatz über längere Stammbesatzung 120 Personen
Dauer (Intensivnutzbarkeit) Einschiffungskapazität max. 70 Personen
■ Teilnahme an sowie Führung von Bordhubschrauber 2
nationalen wie multinationalen Verbänden
■ Teilnahme an sowie Führung von Sensoren
maritimen Operationen auch mittlerer/ 4-Flächen C-Band Radar (3-D), Freund-Feind-
geringerer Intensität, wie Evakuierungs- Erkennung (IFF), elektronische Unterstützungsmaß-
operationen oder maritime Hilfeleistungen nahmen (EloUM), elektrooptische Zielerkennung,
(flexible Handlungsoptionen) automatisierte 360°-Infrarotüberwachung, Taucher-
Detektions-Sonar

Bewaffnung
1 x 127-mm Marinegeschütz (zur Seeziel- und Land-
bekämpfung, auch im Verbund mit dem Heer),
2 x 27-mm Marineleichtgeschütze (MLG), automatisiert,
5 x 12,7-mm Maschinengewehre, automatisiert,
2 x Vierfachstartgeräte für Flugkörper HARPOON,
2 x Nahbereichflugabwehrsystem RAM, 4 x Täusch-
körperwurfanlagen (MASS) sowie diverse Handwaffen
und Maschinengewehre

Einsatzboote 4 Festrumpfboote
Länge 10,10 m
Breite 3,50 m
Gewicht max. 8.000 kg (mit 1.900 kg Zuladung)
Motorleistung 2 x 272 kW (370 PS)
Höchstgeschwindigkeit 35 kn bei max. Gewicht
Reichweite 130 sm (bei 20–25 kn)
max. 15 Personen an Bord

105
EINSATZFLOTTILLE 2

106
EINSATZGRUPPENVERSORGER
BERLIN-KLASSE (TYP 702)

Die Versorger der BERLIN-Klasse unter-


stützen Einsatzgruppen der Marine, die
sich aufgabenorientiert aus unterschied-
lichen Schiffen und Booten zusammen-
setzen. Logistische und sanitätsdienstliche
Unterstützung durch den Einsatzgruppen-
versorger (EGV) stehen dabei im Vorder-
grund. Die logistische Hauptaufgabe des
Schiffes besteht in der Versorgung mit
Betriebsstoffen, Verbrauchsgütern, Proviant
und Munition.

Daneben erfüllt der EGV folgende


Aufgaben:

■ Sanitätsdienstliche Unterstützung durch


Aufnahme eines mobilen Rettungs-
zentrums See
■ Betrieb von zwei Bordhubschraubern
■ Transport, Betrieb und Umschlag von
Containern
■ Unterbringung von Unterstützungs-
personal
■ Bereitstellen von Betreuungsein-
richtungen
■ Umweltverträgliche Entsorgung von
Abwasser und Müll

Besatzung 159 Soldatinnen/Soldaten


(plus maximal 74 Personen)
Länge 174,00 m
Breite 24,00 m
Tiefgang 7,40 m
Einsatzverdrängung 20.000 t
Motorleistung 10.560 kW (14.385 PS)
Höchstgeschwindigkeit 20 kn
Bewaffnung 27 mm Geschütze, Fliegerfaust,
Bordhubschrauber SEA KING, 12,7 mm Schwere
Maschinengewehre

107
EINSATZFLOTTILLE 2

WANGEROOGE-Klasse

FEHMARN-Klasse

108
TROSSSCHIFFE TROSSSCHIFFE
WANGEROOGE-KLASSE RHÖN-KLASSE
FEHMARN-KLASSE

Die Trossschiffe dienen der Versorgung von


Flotteneinheiten in See. Je nach Aufgabe
der einzelnen Einheiten sind sie speziell für
diesen Zweck ausgerüstet und besetzt. Sie
haben grundsätzlich keine Bewaffnung.

Die WANGEROOGE ist ein Seeschlepper


und die FEHMARN ein Bergungsschlepper.
Die beiden Schiffe RHÖN und SPESSART RHÖN-Klasse
sind Betriebsstofftransporter.

Einige Einheiten sind ehemalige Handels-


schiffe bzw. nach Handelsschiffstandard
gebaut. Wo erforderlich, sind Ausrüstung
und Gerät den militärischen Gegebenheiten
angepasst.

RHÖN-Klasse

Technische Daten der RHÖN-Klasse


Besatzung zivil 42 Personen
Länge 130,50 m
Breite 19,30 m
Tiefgang 8,20 m
Einsatzverdrängung 14.169 t
Motorleistung 5.880 kW (7.995 PS)
Höchstgeschwindigkeit 16 kn
Bewaffnung keine

109
MARINEFLIEGER

Die Marineflieger operieren eigenständig oder in enger Zusammen-


arbeit mit den Schiffen und Booten der Marine. Sie sind unverzichtbarer
Bestandteil der Flotte. Die beiden Geschwader, das Marineflieger-
geschwader 3 GRAF ZEPPELIN und das Marinefliegergeschwader 5,
beide in Nordholz beheimatet, unterstehen unmittelbar dem
Marinekommando.

110
SEEFERNAUFKLÄRER/UBOOTJAGDFLUGZEUGE
LOCKHEED P-3C ORION

Die Marine verfügt mit der P-3C ORION


über ein Waffensystem mit Fähigkeiten zur
weiträumigen Aufklärung und Führungs-
unterstützung bei teilstreitkraft- und bünd-
nisgemeinsamen Einsätzen.

Zusätzlich können die klassischen Aufgaben


Seeraumüberwachung und Wirkung gegen
Unterwasserziele durchgeführt werden. Die
Flugzeuge sind seit 2006 beim Marineflieger-
geschwader 3 GRAF ZEPPELIN in Nordholz
stationiert.

Besatzung 4 bis 21 Soldatinnen/Soldaten


Länge 35,60 m
Spannweite 30,30 m
Höhe 10,30 m
Maximales Startgewicht 63,5 t
Motorleistung 4 x 3.383 kW (4.600 PS)
Höchstgeschwindigkeit 405 kn
Bewaffnung Torpedos, Wasserbomben, Minen

111
MARINEFLIEGER

112
ÖLAUFKLÄRUNGSFLUGZEUGE
DORNIER DO 228 LM

Die DO 228 ist ein modernes Turboprop-


Flugzeug für den Kurz- und Mittelstrecken-
einsatz. Die Maschinen gehören dem
Bundesverkehrsministerium und werden im
Auftrag des Havariekommandos durch die
Marine betrieben.

Sie sind für die Überwachung der Seeräume


gegen Meeresverschmutzungen optimiert.
Mit speziellen Systemen wie Radar, Infrarot-
und Ultraviolettsensoren, Mikrowellen-
radiometer und Fluoreszenz-Laser sowie
Videokameras ausgerüstet, werden im Flug Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten
entdeckte Verschmutzungen unverzüglich an Länge 16,60 m
das Havariekommando weitergeleitet. Von Spannweite 16,90 m
dort aus wird dann die weitere Vorgehens- Höhe 4,90 m
weise koordiniert. Maximales Startgewicht 6,6 t
Motorleistung 2 x 579 kW (2 x 787 PS)
Die Flugzeuge können sowohl bei Tag als Höchstgeschwindigkeit 200 kn
auch bei Nacht eingesetzt werden. Ausrüstung Infrarotsensor, Mikrowellenradiometer,
Kameras, Seitensichtradar, Fluoreszenz-Laser

113
MARINEFLIEGER

114
BORDHUBSCHRAUBER MEHRZWECKHUBSCHRAUB ER
GKN WESTLAND SEA LYNX WESTLAND SEA KING
MK 88A MK 41

Der Bordhubschrauber SEA LYNX ist einer


der Hauptsensoren der Fregatten. Jeweils
zwei Hubschrauber und 18 Personen fliegen-
des und technisches Personal können ein-
geschifft werden.

Ausrüstung und Bewaffnung des Hub-


schraubers sind auf Ubootjagd und Über-
wasserseekriegführung ausgelegt. Der
Hubschrauber dient als verlängerter Arm des
Schiffes, dessen Fähigkeiten er um seine Die SEA KING-Helikopter sind wertvoller
eigene Reichweite, seine Geschwindigkeit Bestandteil der Marine. Sie werden in der
und Flexibilität erhöht. Eingesetzt wird der Flotte als Bordhubschrauber der Einsatz-
Hubschrauber auch für Boardingoperationen gruppenversorger sowie im Such- und
im Rahmen der Seeraumüberwachung. Rettungsdienst (SAR) eingesetzt.

Für die Ubootjagd ist der SEA LYNX mit Stationiert beim Marinefliegergeschwader 5
einem tiefenvariablen Sonar für die aktive in Nordholz übernehmen sie zusätzlich auch
und passive Ortung ausgerüstet sowie mit folgende Aufgaben:
bis zu zwei Torpedos bewaffnet. Für die
Überwasserseekriegführung setzt er ein ■ Lufttransport von Material und Personal
Rundsuchradar und ein Infrarot-Suchgerät ■ Katastrophenhilfe
ein. ■ Taktischer Lufttransport
■ Evakuierungsoperationen
Zu den Nebenaufgaben zählen Material- und ■ Seeraumüberwachung und Aufklärung
Personaltransporte sowie der SAR-Dienst
innerhalb eines Schiffsverbandes.

Besatzung 1 bis 3 Soldatinnen/Soldaten


Länge 15,20 m
Breite 12,80 m Besatzung 3 bis 4 Soldatinnen/Soldaten
Höhe 3,60 m Länge 22,10 m
Maximales Startgewicht 5,3 t Breite bei gefaltetem Rotor 4,90 m
Motorleistung 2 x 835 kW (2.200 PS) Höhe 5,10 m
Höchstgeschwindigkeit 178 kn Maximales Startgewicht 9,3 t
Bewaffnung Ubootjagd-Torpedos, SEA SKUA Motorleistung 2.200 kW (3.000 PS)
Seezielflugkörper, 12,7 mm Schweres Maschinen- Höchstgeschwindigkeit 136 kn
gewehr Bewaffnung 12,7 mm Schweres Maschinengewehr

115
SEGELSCHULSCHIFF

Die Ausbildung auf einem Segelschulschiff hat in Deutschland


eine lange Tradition. Trotz modernster Technik in der Marine ist
der Ausbildungsabschnitt Segelschulschiff nach wie vor von großer
Bedeutung. Nirgendwo wird der Einfluss des Wetters auf Schiff
und Besatzung so intensiv erlebt und zur gesicherten Erfahrung
wie auf einem Großsegler. Nirgendwo sonst wird die menschliche
Abhängigkeit voneinander so deutlich zur Gewissheit wie in den
Rahen der GORCH FOCK bei einer Sturmfahrt.

116
GORCH FOCK

Die GORCH FOCK dient in erster Linie zur Wenn die GORCH FOCK im Namen der
Ausbildung der Offizieranwärter. An Bord Marine, der Bundeswehr und somit der
erfahren sie in der Praxis, was Seefahrt und Bundesrepublik Deutschland Flagge zeigt,
Teamwork bedeuten. Das Schiff kann nur kommt sie in friedlicher Mission. Der Auftrag
im Team beherrscht werden. ist die Völkerverständigung. Als Botschafter
in Blau ist die GORCH FOCK dabei in allen
Alles an Bord funktioniert ausschließlich mit Häfen ein Blickfang und gern gesehener
Muskelkraft. Die Bedienung der über 2.000 Gast.
Quadratmeter Segel oder das Rudergehen
erledigen die Kadetten mit den eigenen
Händen. So sind vier Rudergänger nötig,
um das Schiff auf Kurs zu halten, oder 90 Besatzung 85 Soldatinnen/Soldaten und
Kadetten, um die schweren Beiboote wieder maximal 138 Lehrgangsteilnehmer
an Bord zu hieven. Dabei ist der einzelne Länge 89,32 m
Lehrgangsteilnehmer kein Gast an Bord, der Breite 12,00 m
bei Schwierigkeiten vom erfahrenen Stamm- Tiefgang 5,50 m
personal ersetzt wird. Der Lehrgangsteil- Einsatzverdrängung 2.002 t
nehmer ist grundsätzlich derjenige, der das Motorleistung 1.240 kW (1.685 PS)
Schiff segelt, es zur See fährt. Höchstgeschwindigkeit unter Maschine circa
12 kn, unter Segel circa 17 kn
Bewaffnung keine

117
ÖLAUFFANGSCHIFF

Die BOTTSAND gehört zum Marinestützpunktkommando


Warnemünde. Die EVERSAND ist das zweite Schiff dieser
Klasse. Sie ist im Marinestützpunkt Wilhelmshaven stationiert.
Diese beiden Schiffe stehen dem Havariekommando in
Cuxhaven jederzeit zur Verfügung.

118
BOTTSAND-KLASSE (TYP 738)

Die Marine betreibt zwei Ölauffangschiffe


von besonderer Bauart: Wesentliches
Merkmal ist, dass sie in ihrer Mittelachse
aufklappbar sind. Ermöglicht wird dies
durch eine Gelenkkonstruktion am Heck.
Die beiden Rumpfhälften können dadurch
so weit auseinandergefahren werden, dass
sie ein offenes Dreieck mit einem Öffnungs-
winkel von circa 65 Grad bilden.

Die in dem Dreieck zusammengeschobene


Ölschicht wird durch eine Abschöpfein-
richtung mit einem Wasserabscheidesystem
abgesaugt und gelangt in die bordeigenen
Sammeltanks. Die Saugleistung liegt bei
einer zwei Millimeter dicken Ölschicht und
einer Schiffsgeschwindigkeit von einem
Knoten bei etwa 140 Kubikmetern in der
Stunde.

Besatzung zivil 6 Personen


Länge 46,30 m
Breite 12,00 m
Tiefgang 3,10 m
Einsatzverdrängung 650 t
Motorleistung 759 kW (1.030 PS)
Höchstgeschwindigkeit 10 kn
Bewaffnung keine

119
S A N I TÄTSD I EN S T
MODULARE SANITÄTSEINRICHTUNGEN
PATIENTENTRANSPORTFAHRZEUGE
PATIENTENLUFTTRANSPORT

120
Schutz, Erhalt oder Wiederherstellung der Gesundheit von
Soldatinnen und Soldaten ist Aufgabe der sanitätsdienstlichen
Versorgung. Das Vertrauen in die Verlässlichkeit und die Qualität
des Sanitätsdienstes ist ein wesentlicher Motivationsfaktor für
die Soldatinnen und Soldaten. Zur Erfüllung seiner Aufgaben
steht dem Sanitätsdienst umfangreiche und moderne Technik
zur Verfügung.

121
MODULARE
SANITÄTSEINRICHTUNGEN

Modulare Sanitätseinrichtungen dienen der Sicherstellung einer


zeitgemäßen sanitätsdienstlichen Versorgung bei Einsätzen der
Streitkräfte. Sie sind mit den unterschiedlichsten Transportmitteln
mobil verlegbar und jederzeit einsetzbar. Modernste medizintech-
nische Ausstattungen in den Containern und Zelten gewährleisten
eine qualifizierte medizinische Versorgung.

122
MASSGESCHNEIDERT FÜR DEN EINSATZ

Angepasst an die unterschiedlichsten Ein- Im Einsatzlazarett beginnt die klinische


satzerfordernisse kann der Sanitätsdienst Akutversorgung (vergleichbar mit den Fach-
modulare Sanitätseinrichtungen schnell abteilungen eines Kreiskrankenhauses in
als Rettungsstation, Rettungszentrum und Deutschland). Das Einsatzlazarett nimmt
Einsatzlazarett in das Einsatzgebiet verlegen. die stationäre fachärztliche Versorgung des
Patienten bis hin zu Operationen wahr.
Die Rettungsstation übernimmt als Teil der Bei langwierigen Erkrankungen oder schwie-
Rettungskette die allgemein- und notfall- rigen Eingriffen erfolgt eine Rückverlegung
medizinische Erstversorgung. Je nach Auftrag nach Deutschland.
und Ausstattung wird dann im Rettungs-
zentrum eine notfallchirurgische bzw. klini- Neben den aus Zelten und Containern
sche Akutversorgung sichergestellt. Neben bestehenden Systemen verfügt die
Operations- und Pflegebereichen können Bundeswehr auch über Luftlandesysteme
fachärztliche Untersuchungsstellen unter- für Rettungsstationen und Rettungszentren.
gebracht werden. Labor, Apotheke und
Notaufnahme vervollständigen die sanitäts-
dienstliche Versorgung. Die Systeme sind
mit modernen Geräten zur Diagnostik und
Behandlung von Patienten ausgestattet.

123
PATIENTENTRANSPORT-
FAHRZEUGE

Je nach Bedrohungslage werden unterschiedlich stark geschützte


Sanitätsfahrzeuge eingesetzt. Dies umfasst beispielsweise den
Schutz vor Minen, Sprengladungen und ABC-Kampfstoffen.
Die moderne materielle Sanitätsausstattung der Fahrzeuge
entspricht grundsätzlich der eines zivilen Rettungswagens.

124
GESCHÜTZTE PATIENTENTRANSPORTFAHRZEUGE
GTK BOXER BAT

Basis für das schwere geschützte Sanitäts-


kraftfahrzeug ist das Fahrmodul des GTK
Boxer, welches die sanitätsdienstliche
Unterstützung der Truppe mit gleichem
Schutzniveau und mit gleicher Mobilität
gewährleistet. Hauptaufgaben sind die
sanitätsdienstliche Erstversorgung sowie
der Primärtransport von Patienten zur
nächsten Sanitätseinrichtung.

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten
Länge 8,33 m
Breite 3,00 m
Höhe 3,36 m
Motorleistung 530 kW (720 PS)
Höchstgeschwindigkeit 80 km/h
Zulässiges Gesamtgewicht 35 t
Nutzlast 1,52 t
Transportraum 3 sitzende und 2 liegende
Patienten oder 7 sitzende Patienten oder
3 liegende Patienten

125
PATIENTENTRANSPORT-
FAHRZEUGE

126
MEHRZWECK-RADFAHRZEUGE
YAK BAT

Der YAK ist ein hochmobiles, geschütztes


Mehrzweck-Radfahrzeug. Er verfügt über
ein hohes Niveau bezüglich des Insassen-
schutzes. So gewährleistet das Fahrzeug
seiner Besatzung Schutz gegen ballistische
Bedrohung und besitzt einen integrierten
Schutz gegen die Blastwirkung von Minen.

Mit einem Gesamtgewicht von 13,5 Tonnen


wird der Lufttransport in den Flugzeugen
C-160 TRANSALL und C-130 HERKULES
ermöglicht. Im Sanitätsdienst der Bundes-
wehr wird der YAK derzeit in der Variante
Beweglicher Arzttrupp (BAT) eingesetzt.

Die im Mehrzweckaufbau integrierte


Sanitätsausstattung entspricht modernster
Medizintechnik. Der YAK kann auch in der
Variante Rettungstrupp (RettTrp) zum
Einsatz kommen.

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten
Länge 6,71 m
Breite 2,43 m
Höhe 2,92 m
Motorleistung 184 kW (245 PS)
Höchstgeschwindigkeit 106 km/h
Zulässiges Gesamtgewicht 13,5 t
Transportraum 1 liegender Patient und
2 sitzende Patienten

127
PATIENTENTRANSPORT-
FAHRZEUGE

128
BEWEGLICHER ARZTTRUPP BEWEGLICHER ARZTTRUPP
FUCHS BAT FUCHS IED BAT

In der Konfiguration Beweglicher Arzt-


trupp wird der Transportpanzer FUCHS
im Sanitätsdienst auch zum geschützten
Patiententransport mit der Möglichkeit zur
notfallmedizinischen Behandlung eingesetzt.
Dabei können ein intensiv medizinisch zu
versorgender Patient oder alternativ zwei
leicht verletzte Patienten sanitätsdienstlich
versorgt und zur entsprechenden Weiter-
behandlung verbracht werden. Für die
medizinische Versorgung sind ein aus- Für den Einsatz in Krisengebieten wurde der
gebildeter Rettungsmediziner (Arzt) sowie Transportpanzer FUCHS als Sanitätsvariante
ein Rettungsassistent/Notfallsanitäter zusätzlich mit spezifischen Schutzvorricht-
verantwortlich. ungen ausgestattet. Dazu gehören unter
anderem zusätzlicher Minenschutz sowie
Die Ausstattung des Fahrzeugs in der Konfi- Schutz gegen die Blastwirkung von Impro-
guration BAT ist etwa vergleichbar mit der vised Explosive Devices (IED).
eines zivilen Notarztwagens und beinhaltet
unter anderem eine Vakuummatratze, einen Die Ausstattung in der Rollenkonfiguration
Defibrillator, einen Überwachungsmonitor als Beweglicher Arzttrupp erlaubt den
und ein automatisches Notfallbeatmungs- Transport eines intensiv medizinisch zu
system. Durch die extreme Geländetauglich- versorgenden Patienten zur entsprechenden
keit des Radpanzer ist auch ein Einsatz in Weiterbehandlung in einer Rettungsstation
schwierigem Gelände möglich. oder einem Rettungszentrum.

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten


Länge 6,83 m Länge 6,87 m
Breite 2,98 m Breite 3,09 m
Höhe 2,30 m Höhe 2,38 m
Motorleistung 184 kW (245 PS) Motorleistung 235 kW (320 PS)
Höchstgeschwindigkeit 106 km/h Höchstgeschwindigkeit 92 km/h
Zulässiges Gesamtgewicht 20,3 t Zulässiges Gesamtgewicht 23,5 t
Transportraum 2 liegende und Transportraum 1 liegender, intensiv
2 sitzende Patienten medizinisch zu versorgender Patient

129
PATIENTENTRANSPORT- BEWEGLICHER ARTZTRUPP
FAHRZEUGE EAGLE IV BAT

Der vollklimatisierte bewegliche Arzttrupp


EAGLE IV wird für den Patiententransport
und die notfallmedizinische Erstversorgung
eingesetzt. Anders als bei einem zivilen
Notarztwagen ist dieser gegen ballistische
Bedrohungen, improvisierte Sprengmittel
und Minen geschützt. Die Ausstattung
beinhaltet modernstes medizinisches Gerät,
mit dem eine Notfallversorgung auf hohem
medizinischen Niveau sichergestellt werden
kann.

Verantwortlich dafür ist ein dreiköpfiges


Team, dem auch ein Rettungsmediziner
(Arzt) und ein Rettungsassistent/Notfall-
sanitäter angehören. Nachdem die Patienten
entsprechend der medizinischen Dringlichkeit
behandelt und stabilisiert wurden, erfolgt
der Abtransport zur Weiterbehandlung in
eine sanitätsdienstliche Einrichtung.

Der Innenraum bietet ausreichend Platz zur


Versorgung eines intensiv medizinisch zu
betreuenden Patienten. Durch seine extreme
Wendigkeit sowie seiner taktischen Beweg-
lichkeit bietet er seinem Team die schnellst
mögliche Verlegbarkeit.

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten
Länge 5,40 m
Breite 2,27 m
Höhe 2,50 m
Motorleistung 184 kW (245 PS)
Höchstgeschwindigkeit 100 km/h (Strasse),
55 km/h (Gelände)
Zulässiges Gesamtgewicht 9,5 t
Transportraum 1 liegender, intensiv
medizinisch zu versorgender Patient

130
RETTUNGSTRUPP
HÄGGLUND

Der BV 206 HÄGGLUND wird im Sanitäts-


dienst als Fahrzeug für den die Gebirgs-
und Fallschirmjägertruppe begleitenden
Rettungstrupp eingesetzt und ist luftverlad-
bar. Der HÄGGLUND ist ein Fahrzeug-
gespann, dessen Vorder- und Hinterwagen
durch ein Knickgelenk verbunden ist. Eine
hydraulische Ansteuerung am Knickgelenk
bewirkt die Lenkung des Fahrzeugs. Der
Vorderwagen nimmt Motor und Getriebe
auf. Alle vier Kettenstränge werden ange-
trieben.

Das Fahrzeug überzeugt durch seine


Schwimmfähigkeit und ausgeprägte Mobi-
lität in besonders schwierigem Gelände und
bei extremen klimatischen Bedingungen.

Das Fahrzeug ist mit einer ABC-Schutz- und


Klimaanlage in beiden Fahrzeughälften aus-
gestattet. Die integrierte Sanitätsausstattung
ermöglicht dem Sanitätspersonal die Sicher-
stellung der sanitätsdienstlichen Versorgung
mit dem Ziel des Erhaltes der Vitalfunktio-
nen und der Herstellung der Transportfähig-
keit.

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten
Länge 6,90 m
Breite 2,00 m
Höhe 2,00 m
Motorleistung 130 kW (177 PS)
Höchstgeschwindigkeit Straße/Gelände
52 km/h, Wasser 4,7 km/h
Zulässiges Gesamtgewicht 7,1 t
Nutzlast bis zu 2,65 t
Transportraum 1 liegender Patient
oder 3 sitzende Patienten

131
PATIENTENTRANSPORT- RETTUNGSTRUPP
FAHRZEUGE WIESEL 2

Beim WIESEL 2 handelt es sich um ein leicht maximal ein liegender Patient und zwei
gepanzertes Führungs- und Transportfahr- sitzende Patienten sanitätsdienstlich versorgt
zeug. Der im Vergleich zum WIESEL 1 mit und befördert werden.
erhöhter Zuladekapazität und größerem Platz-
angebot ausgestattete WIESEL 2 kommt in Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten
verschiedenen Spezifikationen, unter anderem Länge 3,77 m
als Fahrzeug zum Patiententransport, zum Breite 1,82 m
Einsatz. Höhe 1,90 m
Motorleistung 81 kW (110 PS)
Er kann im mittleren Transporthubschrauber Höchstgeschwindigkeit 70 km/h
CH-53 transportiert werden und ist daher Zulässiges Gesamtgewicht 4,1 t
als vielseitig einsetzbares Trägerfahrzeug für Nutzlast 1,5 t
die Luftlandetruppe besonders geeignet. In Transportraum 1 liegender Patient und
der Variante Rettungstrupp (RettTrp) können 2 sitzende Patienten

132
LASTKRAFTWAGEN
KRANKENKRAFTWAGEN BAT

Der geländegängige Lastkraftwagen ist ein


ungeschütztes Fahrzeug, das im Sanitäts-
dienst überwiegend als Krankenkraftwagen
(KrKw) eingesetzt wird, um bis zu sechs
Patienten zu transportieren, die bereits
in einer Behandlungseinrichtung versorgt
wurden.

In der Variante Beweglicher Arzttrupp wird


der KrKw zur notfallmedizinischen Erst-
versorgung eingesetzt. Die Ausstattung
beinhaltet modernstes medizinisches Gerät,
mit dem eine Notfallversorgung auf hohem
Niveau sichergestellt werden kann.

Verantwortlich dafür ist ein dreiköpfiges


Team, dem auch ein Rettungsmediziner
(Arzt) und ein Rettungsassistent/Notfall-
sanitäter angehören. Nachdem die Patienten
behandelt und stabilisiert wurden, erfolgt
der Abtransport zur Weiterbehandlung in
eine sanitätsdienstliche Einrichtung. Dabei
können in der klimatisierten Konfiguration
des BAT maximal zwei liegende Patienten
versorgt werden.

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten
Länge 5,73 m
Breite 2,34 m
Höhe 3,23 m
Motorleistung 100 kW (136 PS)
Höchstgeschwindigkeit 80 km/h
Zulässiges Gesamtgewicht 4,1 t
Nutzlast 1,5 t
Transportraum 4 liegende oder
6 sitzende Patienten

133
PATIENTENLUFTTRANSPORT

Falls eine abschließende Versorgung im Einsatzgebiet nicht möglich ist,


erfolgt die Rückführung verwundeter oder erkrankter Soldatinnen und
Soldaten mit medizinisch hochmodern ausgerüsteten Luftfahrzeugen
der Luftwaffe oder des europäischen Lufttransportkommandos
(European Air Transport Command – EATC). Rettungshubschrauber
gehören zum sanitätsdienstlichen Einsatzkonzept. Soweit es die Lage
erlaubt, wird durch diese Rettungsmittel qualifizierte notärztliche
Versorgung zum Patienten gebracht.

134
FLIEGENDE INTENSIVSTATION
C-160 D TRANSALL UND AIRBUS A310 MRTT

Das in dieser Form weltweit einmalige


AirMedEvac-System der Bundeswehr ist ein
Lufttransportsystem für schwerstkranke und
schwerstverletzte Soldatinnen und Soldaten.
Auch bei zivilen Katastrophen kommt
AirMedEvac (Aeromedical Evacuation) auf
Anforderung zum Einsatz.

Dabei werden die Langstreckenflugzeuge


AIRBUS A310 MRTT sowie das Mittel-
streckenflugzeug C-160 TRANSALL mit ein-
gebautem MedEvac-Rüstsatz eingesetzt,
sodass ein Intensivtransport mit gleichen
Vorraussetzungen wie am Boden möglich
ist. Die Bundeswehrkrankenhäuser halten
mehrere intensiv medizinische Teams
bestehend aus Fachärzten und Fachkranken-
pfleger in Rufbereitschaft, um die AirMed
Evac-Systeme im Bedarfsfall personell zu
besetzen. Dazu kommt in Abhängigkeit von
der Anzahl und dem Gesundheitsszustand
der Patienten medizinisches Fachpersonal Im Laderaum der TRANSALL können bis
(Rettungsassistenten/Notfallsanitäter) aus zu drei intensiv behandlungspflichtige
dem gesamten Zentralen Sanitätsdienst der Patienten und bis zu acht weitere liegende
Bundeswehr (z.B. Regionale Sanitätsein- Patienten transportiert werden.
richtungen) sowie ggf. weiteres Fachpersonal
aus den Bundeswehrkrankenhäusern. Die medizinische Besatzung der TRANSALL
in der MedEvac-Konfiguration umfasst
Die Flugzeuge sind mit einer unterschied- bis zu zwölf Personen. Eine TRANSALL
lichen Anzahl von Patiententransportein- kann innerhalb weniger Stunden zum
heiten (PTE) ausgestattet, welche einen MedEvac-Einsatz umgerüstet werden. Die
Transport unter intensiv medizinischer medizinische Beatzung des AIRBUS A310
Überwachung und Therapie ermöglichen. in der MedEvac-Konfiguration umfasst bis
zu 25 Personen. Ein Luftfahrzeug dieser
Der AIRBUS A310 hat Kapazität für sechs Art steht ständig komplett eingerüstet auf
intensiv therapiepflichtige und zehn intensiv dem militärischen Teil des Flughafens Köln/
überwachungspflichtige Patienten sowie Bonn bereit.
für 28 weitere Patienten.

135
PATIENTENLUFTTRANSPORT

Ausgestattet mit modernster Medizintechnik Beispielsweise seien hier Überwachungs-


bietet der NH90 FAM (Forward Aeromedical geräte, Sauerstoffversorgung, Absaugvor-
Evacuation) Platz für den Transport von zwei richtungen, Möglichkeiten zur Infusions-
schwerverwundeten Patienten. Eine umfas- behandlung, Defibrillator und Geräte zur
sende Ausstattung zur notfall-medizinischen Erhaltung der Körperwärme exemplarisch
Erstversorgung von Patienten stehen dem aufgeführt. Neben dem rettungsmedizini-
Rettungsmediziner und seinem Rettungs- schen Rüstsatz verfügt der „Rettungshub-
assistenten/Notfallsanitäter zur Verfügung. schrauber“ über einen Arzneimittel- und
Medizinproduktevorrat sowie weiteres
medizinisches Gerät.

136
MEHRZWECKHUBSCHRAUBER
NH90 FAM

Besatzung 4 Soldatinnen/Soldaten,
davon 1 Rettungsmediziner und
1 Rettungsassistent/Notfallsanitäter
Flugstrecke bis 650 km
Flugbetriebsstoffverbrauch
im Durchschnitt 550 l/h
Marschgeschwindigkeit bis 260 km/h
Einsatzdauer 4:35 Std.
Kampfbeladung Flugbetriebsstoff 1.975 l
Transportraum 2 liegende Patienten

Die Leistungsdaten sind abhängig von den


geophysikalischen Bedingungen.

137
PATIENTENLUFTTRANSPORT

138
SEARCH AND RESCUE-HUBSCHRAUBER
BELL UH-1D

Mit Search and Rescue (SAR – Suchen und


Retten) wird international ein meist staat-
licher Such- und Rettungsdienst für die
Bereiche Luft- und Seefahrt bezeichnet. Die
Aufgaben sind die Ortung von überfälligen,
vermissten oder im Extremfall abgestürzten
Luftfahrzeugen sowie die Rettung der
Besatzung und der Passagiere. Sofern SAR-
und Militäraufgaben dem nicht entgegen-
stehen und genügend Kapazitäten vorhanden
sind, kann auch im Rahmen der Amtshilfe Seit 1959 haben SAR-Kommandos der
bei Notfällen zu Lande und zu Wasser unter- Bundeswehr in über 250.000 Einsätzen
stützt werden. 190.000 Menschen gerettet.

Meist wird von den Betroffenen selbst oder Der SAR-Hubschrauber BELL UH-1D,
von den koordinierenden Stellen zunächst dessen Besatzung aus zwei Piloten und
die örtlich zuständige Rettungsleitstelle, einem Sanitätsfeldwebel Luftrettungsmeister
die Polizei oder die Feuerwehr informiert. besteht, ist eingerüstet mit einer Kranken-
Sofern die jeweilige Leitstelle Hilfe von SAR- trage und den notwendigen notfallmedi-
Einheiten benötigt, setzt sie sich mit der zinischen Ausrüstungsgegenständen sowie
zuständigen SAR-Leitstelle in Verbindung. mit einer Rettungswinde, um den Luft-
Die Alarmierung der SAR-Hubschrauber rettungsmeister ab- bzw. den Patienten in
erfolgt dann über die SAR-Leitstelle im den Hubschrauber hochzuwinschen.
nordrhein-westfälischen Münster für den
Festlandbereich bzw. über die SAR-Leitstelle
Glücksburg für die Gebiete über der Nord-
und Ostsee.
Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten
Länge 17,41 m
Höhe 4,48 m
Durchmesser des Hauptrotors 14,63 m
Durchmesser des Heckrotors 2,59 m
Leergewicht 2.140 kg
Innen- und Außenlast gesamt 1.050 kg
Maximales Startgewicht 4.310 kg
Reisegeschwindigkeit 160 km/h
Höchstgeschwindigkeit 220 km/h
Reichweite 507 km
Transportraum 1 liegender Patient

139
S TR EI TKRÄ FTEB A S IS
LOGISTIK
SPEZIALPIONIERE
KRAFTFAHRWESEN
ABC-ABWEHRKRÄFTE
FELDJÄGERWESEN
PROTOKOLLARISCHER DIENST

Extrem vielfältig und umfassend gestalten sich der Auftrag und die
Aufgabe der Streitkräftebasis. Den Teilstreitkräften der Bundeswehr
die Möglichkeit zu geben, sich auf ihre Kernfähigkeiten zu konzen-
trieren, war einer der Gründungsgedanken der Streitkräftebasis.
Die Zusammenführung von querschnittlichen Aufgaben, die zuvor
teilweise redundant abgebildet waren, sollte die Bundeswehr moder-
ner, leistungsfähiger und effizienter machen. Heute ermöglicht die
Streitkräftebasis die Einsätze und Hilfeleistungen der Bundeswehr
im In- und Ausland; ihre militärischen und zivilen Angehörigen sind
darüber hinaus weltweit vor Ort im Einsatz.
Im Zuge der Rückbesinnung auf die Landes- und Bündnisverteidigung
wird Deutschland zukünftig vermehrt zur Transitzone für alliierte
und befreundete Truppen. Der im Rahmen der sogenannten
„Nationalen Territorialen Aufgaben“ wahrzunehmende „Host Nation
Support“ ist ein wichtiges Handlungsfeld, das an Bedeutung gewinnt
und schon heute eine wichtige Plattform für Kooperationen im
multinationalen Bereich mit alliierten Partnern und der Wirtschaft
bietet.

140
141
LOGISTIK

Der Volksmund und auch die Soldaten nennen es Nachschub.


Die Streitkräftebasis nennt es eine Herausforderung. Die Logistik
der Bundeswehr ist ein weites Themenfeld, das professionell und
zuverlässig bearbeitet werden muss.

142
BASISLOGISTIK

So sind die Kräfte in der Heimat, insbesondere Eine ständige Verbesserung und Optimierung
aber die Frauen und Männer in den Einsätzen, ist oberstes Ziel, um den Kunden, den
von einer leistungsfähigen Logistik abhängig, Soldaten im Einsatz, zufrieden zu stellen.
um ihren Auftrag zu erfüllen. Die Spezialisten Die Soldaten der logistischen Verbände sind
der Streitkräftebasis decken den Bedarf der unter anderem Spediteure, Mechaniker,
Truppe: von der Dusche im Wohncontainer Kaufleute oder Lagerfachkräfte mit hoher
bis zum Kraftstoff im Kampfjet. fachlicher Qualifikation.

Sie sind dazu besonders ausgebildet, mit Die Streitkräftebasis ist bereits heute im
modernsten Mitteln und Gerät ausgerüstet. Verbund mit ihren (multi-)nationalen
Die Logistik der Bundeswehr unter der Partnern einer der führenden europäischen
Führung der Streitkräftebasis befindet sich Logistikdienstleister.
in einer dauerhaften Fortentwicklung.

143
LOGISTISCHE
TRANSPORTFAHRZEUGE
LOGISTIK SCHWERLASTT RANSPORTER

Die Schwerlasttransporter (SLT) gehören zu Das MAMMUT als modernste Variante ist
den militärischen Sonderfahrzeugen und hoch geländegängig, mit Klimaanlage und
kommen sowohl in der Basis- als auch der einer fernbedienbaren Waffenstation ausge-
Einsatzlogistik zum Einsatz. stattet. Je nach Lastfall kann die Sattelzug-
maschine mit den Sattelanhängern 30 t,
Je nach Variante sind die SLT mit modularer 56 t oder 70 t verbunden werden und in
oder Fahrzeugschutzausstattung ausgerüstet der letzten Kombination den Kampfpanzer
und in Abhängigkeit vom Sattelauflieger auch LEOPARD 2A7 transportieren.
geländegängig. Ihre Aufgabe ist die Bergung,
der Abschub oder Transport von schweren
Fahrzeugen, insbesondere gepanzerten
Gefechtsfahrzeugen.

144
SLT 50 ELEFANT SLT 56 FRANZISKA SLT 2 70 T MAMMUT
Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten 2 Soldatinnen/Soldaten 2 Soldatinnen/Soldaten
Leergewicht 38 t 37 t 60 t
Länge 18,83 m 19,7 m 24 m
Breite 3,15 m 3,15 m 2,54 m
Höhe 3,30 m 2,81 m 4,16 m
Motorleistung 537 kW (730 PS) 386 kW (525 PS) 500 kW (680 PS)
Höchstgeschwindigkeit 62 km/h 62 km/h 89 km/h
Nutzlast 52 t 56 t 70 t
Bewaffnung MG3 MG3 Fernbedienbares leichtes
Waffensystem 100

145
LOGISTISCHE
TRANSPORTFAHRZEUGE
SCHWERLASTT RANSPORTER
LOGISTIK SLT 50 ELEFANT

Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten
Leergewicht 38 t
Länge 18,83 m
Breite 3,15 m
Höhe 3,30 m
Motorleistung 537 kW (730 PS)
Höchstgeschwindigkeit 62 km/h
Nutzlast 52 t
Bewaffnung MG3

146
LOGISTISCHE LOGISTISCHE
TRANSPORTFAHRZEUGE TRANSPORTFAHRZEUGE
SCHWERLASTTRANSPORTER SCHWERLASTTRANSPORTER
SLT 56 FRANZISKA SLT 2 70 T MAMMUT

Besatzung 2 Mann
Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten Leergewicht 60 t
Leergewicht 37 t Länge 24,00 m
Länge 19,70 m Breite 2,54 m
Breite 3,15 m Höhe 4,16 m
Höhe 2,81 m Motorleistung 500 kW (680 PS)
Motorleistung 386 kW (525 PS) Höchstgeschwindigkeit 89 km/h
Höchstgeschwindigkeit 62 km/h Nutzlast 70 t
Nutzlast 56 t Bewaffnung Fernbedienbares leichtes
Bewaffnung MG3 Waffensystem 100

147
LOGISTISCHE
TRANSPORTFAHRZEUGE
LOGISTIK STRASSENTANKWAGEN

Die Straßentankwagen (schwer 8 x 8) mit


Fahrzeugschutzausstattung bilden das
Rückgrat der Kraftstoffversorgung im Einsatz.
Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten
Sie dienen dem Transport von Flug- und Gewicht 38 t
Bodenkraftstoff zwischen der Logistischen Länge 9,80 m
Basis im Einsatzgebiet und den Übergabe- Breite 2,55 m
punkten zur Einsatzlogistik sowie der Höhe 3,55 m
Befüllung von Tanklagern. Sie können im Motorleistung 316 kW (430 PS)
Bedarfsfall auch Rad- und Kettenfahrzeuge Tankvolumen 300 l
unmittelbar betanken. Fahrbereich 700 km
Höchstgeschwindigkeit 85 km/h
Nutzlast 14,8 t/18.000 l
Ausstattung Schutz gegen Waffenwirkung

148
LOGISTISCHE
TRANSPORTFAHRZEUGE LOGISTISCHE
HANDELSÜBLICHE TRANSPORTFAHRZEUGE
LASTKRAFTWAGEN LASTKRAFTWAGEN MULTI

Lastkraftwagen mit Zuladungskapazitäten von Das Transportsystem MULTI (Mechanisierte


zwei bis 15 Tonnen werden als Dienstleistung Umschlag-, Lager- und Transportintegration)
der BundeswehrFuhrparkService GmbH für mit Fahrzeugschutzausstattung ist für den
vielfältige Transportaufgaben im Bereich der Transport von Versorgungsgütern in schwe-
Logistik und anderer Aufgabenbereiche ein- rem Gelände vorgesehen. Der MULTI stellt
gesetzt. Diese Fahrzeuge ersetzen veraltete den Transport und zeitsparenden Umschlag
Lastkraftwagen. Ein Beispiel hierfür ist der im Einsatz sicher und ist das wesentliche
EUROCARGO von IVECO. Transportsystem der mobilen Logistik-
truppen der Streitkräftebasis.

Besatzung bis 3 Soldatinnen/Soldaten Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten


Gewicht 14 t Gewicht 38,5 t
Länge 7,97 m Länge 10,30 m
Breite 2,50 m Breite 2,55 m
Höhe 3,11 m Höhe 3,61 m
Motorleistung 176 kW (240 PS) Motorleistung 324 kW (440 PS)
Tankvolumen 200 l Tankvolumen 400 l
Fahrbereich 850 km Fahrbereich 800 km
Höchstgeschwindigkeit 90 km/h Höchstgeschwindigkeit 88 km/h
Nutzlast 5 t Nutzlast 16,5 t
Ausstattung abhängig von Optionspaket Ausstattung Schutz gegen Waffenwirkung

149
LOGISTISCHE
TRANSPORTFAHRZEUGE
GESCHÜTZTES TRANSPORTFAHR-
ZEUG ZULADUNGSKLASSE 5 T
LOGISTIK GTF ZLK 5T

Der ZETROS 5 t verfügt im Vergleich zu


den bisher von der Bundeswehr im Einsatz
genutzten Transportfahrzeugen gleicher
Tonnage über einen erheblich gesteigerten
Schutz im Bereich der Ballistik sowie gegen
Minen und Sprengfallen. Durch eine ABC-
Schutzbelüftungsanlage und die Möglichkeit
zur Aufnahme einer fernbedienbaren Waffen- Besatzung 2-3 Soldatinnen/Soldaten
station wird der Schutz des Fahrzeuges und Gewicht 14,25 t (ohne Winde)
damit der Soldatinnen und Soldaten weiter Länge 8,8 m
erhöht. Breite 2,55 m
Höhe 3,78 m (mit FLW 100)
Wattiefe 1,20 m
Wendekreis 20,5 m

150
LOGISTISCHE
TRANSPORTFAHRZEUGE BERGE- UND KRANFAHRZEUGE
GESCHÜTZTES TRANSPORTFAHR- SCHWERES, GESCHÜTZTES
ZEUG ZULADUNGSKLASSE 15 T BERGE- UND ABSCHLEPP-
GTF ZLK 15T FAHRZEUG BISON

Kräfte im Einsatz müssen über Transport- Das schwere, geschützte Berge- und
fahrzeuge verfügen, die eine Vielzahl unter- Abschleppfahrzeug BISON ist ein gelände-
schiedlicher militärischer Forderungen der gängiges, geschütztes Fahrzeug mit
militärischen Organisationsbereiche erfüllen vier Achsen. Es dient zum Bergen und
können. Dazu dient bei Heer, Sanitätsdienst Abschleppen von im Einsatz liegen-
und der Streitkräftebasis das geschützte gebliebenen, schweren, geschützten
Transportfahrzeug der Zuladungsklasse (ZLK) Radfahrzeugen, wie zum Beispiel dem
15 t zur Durchführung von Transportaufgaben Transportpanzer FUCHS.
sowie als Trägerfahrzeug für Container und
Kabinen. Das Fahrzeug besitzt Schnittstellen Grundlage für die Beschaffung waren
zur Aufnahme von Führungsmitteln, Schutz- Erkenntnisse aus dem ISAF-Einsatz. Es
ausstattungen und einer RC-Waffenstation. wurde daher als marktverfügbares Gerät
mit dem Ziel beschafft, den Bedarf im
Einsatz schnellstmöglich zu decken.

Besatzung 2-3 Soldatinnen/Soldaten


Gewicht 20 t
Länge 10,7 m
Breite 2,55 m
Höhe 3,67 m
Motorleistung 332 kW (451PS) Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten
Fahrbereich 800 km Gewicht 35 t
Tankvolumen 400 l Länge 10,6 m
Höchstgeschwindigkeit 90 km/h Breite 2,82 m
Nutzlast 15 t Höhe 3,49 m
Ausstattung Fernbedienbares leichtes Waffen- Motorleistung 395 kW (537PS)
system, Satellitentelefon, Navigationsgerät, Höchstgeschwindigkeit 90 km/h
Funkgeräte, IR-Scheinwerfer Nutzlast 8,3 – 10 t Abschleppleistung

151
BERGE- UND KRANFAHRZEUGE
LOGISTIK FAHRZEUGKRAN 120T

Der FAHRZEUGKRAN 120 T wird beim Auf-


und Abbau von Feldlagern eingesetzt und
kann, ohne seinen Standort wechseln zu
müssen, Container mit einem Gewicht bis zu
24 t auch aus der zweiten oder dritten Reihe
aufnehmen und absetzen.
Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten
Für den Einsatz im Kosovo wurden 1999 und Gewicht 60 t
2000 zwei handelsübliche Fahrzeugkrane Länge 14,55 m
(FK 120 - 5) mit maximalen Hublasten von Breite 2,95 m
120 t beschafft. Höhe 3,89 m
Motorleistung 370 kW (503PS)
Höchstgeschwindigkeit 80 km/h
Hublast bis zu 120 t

152
BERGE- UND KRANFAHRZEUGE
CONTAINERSTAPLER ORION V

Der weltweite Einsatz der Bundeswehr macht Durch die hydraulisch absenkbare Fahrer-
die Nutzung von Containern unumgänglich. kabine kann der ORION V auf der Straße,
Der Containerstapler dient dem schnellen Schiene, im Schiff und im Flugzeug ohne
Umschlag von 20 Fuß-Containern im Bereich weitere Demontage weltweit verlegt werden.
der ortsfesten logistischen Einrichtungen
und an den Übergabepunkten innerhalb der Besatzung 1 Mann (Spreader mit drei Kameras zur
Logistischen Basis Einsatzgebiet. Der ORION V Rundumsicht ausgestattet)
ist geländegängig und kann deshalb Container Leergewicht 55,3 t
auch abseits von befestigten Wegen und Länge 8,51 m (ohne Spreader)
Straßen umsetzen und diese bis zu drei Lagen Breite 3,13 m
in erster und bis zu zwei Lagen in zweiter Höhe 3,11 m (in Verladestellung 2,98 m)
Reihe stapeln. Aufwendiges Rangieren ent- Motorleistung 190 kW (258 PS)
fällt, da die Aufnahmeeinrichtung (Spreader) Höchstgeschwindigkeit 24 km/h
um 360 Grad drehbar ist. Nutzlast 24 t

153
SPEZIALPIONIERE

Einer der vielfältigen Aufträge der Spezialpioniere ist die stationäre


Unterbringung von Kräften im Einsatz. Hierbei erkunden, planen,
bauen und betreiben sie in den Einsatzgebieten Feldlager für die
Unterbringung und Versorgung von Kontingenten, wenn die ent-
sprechende Infrastruktur eines Landes nicht vorhanden, oder in
nicht ausreichender Qualität zur Verfügung steht. Dazu gehört auch
das Bauen und Betreiben von Feldtanklagern und Pipelineanlagen.

154
Die Feldlagerbau- und Betriebszüge sind Ihr ZMZ-Stützpunkt verfügt über eine
derzeit in der Lage, die Unterbringung von Großgerätegruppe mit Pioniermaschinen
6.000 Soldaten für ein Jahr zu errichten, zu verschiedenster Art. Hierzu zählen
betreiben und zu versorgen. Sanitäts- und Erdarbeitsmaschinen, Schwenklader,
nutzerspezifische Anteile sind dabei nicht Mehrzweckraupen, Hydraulikbagger und
berücksichtigt. Kipper.

Die Spezialpioniere tragen ihr wertvolles


Potenzial auch zur Hilfeleistung bei Natur-
katastrophen und besonders schweren
Unglücksfällen im Rahmen der Zivil-
Militärischen Zusammenarbeit (ZMZ) bei.

155
SPEZIALPIONIERE FELDTANKLAGER

Feldtanklager sind logistische Einrichtungen Die Dimension eines Feldtanklagers kann,


für die Bevorratung von Kraftstoffen in ope- aufgrund der modularen Bauweise, variabel
rativ relevanter Größenordnung. Im Rahmen gestaltet werden. Es werden Pipelinemodule
der Kraftstoffversorgung werden durch zusammengestellt z.B. für die Einlagerung,
die Bundeswehr zentrale Fähigkeiten für Bevorratung, Qualitätssicherung oder Aus-
Lagerung, Distribution, Nachweis, Transport lagerung des Kraftstoffs.
und die Qualitätssicherung von Flug- und
Bodenkraftstoff sichergestellt.

Dabei unterstützen die Pipelinepionierkräfte


der mobilen Logistiktruppen der Streitkräfte-
basis die Betriebsstoffversorgung von
Einsatzkräften durch das Einrichten und
Betreiben von Feldtanklagern.

156
HYDRAULIKBAGGER
316 E CAT ZEPPELIN

Der Hydraulikbagger gehört zur modernen


Baureihe von handelsüblichen Mobilbaggern
und bietet mit seiner umfangreichen Aus-
stattung vielseitige Einsatzmöglichkeiten.
Besatzung 1 Bediener
Er befähigt die Spezialpioniere auf Grund Leergewicht 17,06 t
seiner Leistungsfähigkeit und flexiblen Länge 8,57 m (Transportlänge)
Einsetzbarkeit, eine Vielzahl verschiedener Breite 2,59 m (Transportbreite)
Bautätigkeiten (Aushub, Aufschichten, Höhe 3,18 m (Transporthöhe)
Befüllen, Aufbrechen, Abriss) maschinell Motorleistung 89 kW (117 PS)
unterstützt und professionell in kurzer Zeit Höchstgeschwindigkeit 5,2 km/h (Schnellfahrstufe)
durchzuführen. Maximale Grabtiefe 6,09 m
Maximale Ladehöhe 6,28 m
Maximale Reichweite 8,78 m

157
LADERAUPE
SPEZIALPIONIERE CAT 953

Die Laderaupe CAT 953 wird bei den Spezial-


pionieren eingesetzt. Sie dient zum Aus-
heben von Tankbetten, Abtragen von
Erdwänden, Räumen von natürlichen und
künstlichen Hindernissen sowie zum Beladen
von Transportfahrzeugen.
Besatzung 1 Bediener
Länge 6,12 m
Breite 2,45 m
Höhe 3,15 m
Zulässiges Gesamtgewicht 15,2 t
Leistung 110 kW (150 PS)
Tankinhalt 241 l
Geschwindigkeit 9,2 km/h

158
SCHWENKLADER
AHLMANN AS 150

Der Schwenklader gehört zu den individu- Verwendung Ausheben von Baugruben, Ziehen von
ellsten Baumaschinen der Spezialpioniere. Gräben, Abtragen von Mutterboden, Verladung von
Seine enorme Vielseitigkeit (Kipplader, Schüttgut, Verfahren von Lasten
Bagger, Stapler, Planiergerät, Zugmaschine, Besatzung 1 Bediener
Kran) und sein geringer Wenderadius von Leergewicht 10,92 t (Grundgerät mit
4,35 m ermöglichen, mit seiner umfangreichen Standardschaufel)
Ausstattung, vielseitige Einsatzmöglichkeiten. Länge 6,58 m (Transportlänge)
Breite 2,48 m (Transportbreite)
Er befähigt die Spezialpioniere auf Grund Höhe 3,10 m (Transporthöhe)
seiner einfachen Bedienung, hohen Leistungs- Motorleistung 100 kW (136 PS)
fähigkeit und flexiblen Einsetzbarkeit ver- Höchstgeschwindigkeit 20 km/h (Hauptstufe mit
schiedenste Aufträge professionell in kurzer Option 40 km/h) 12,5 km/h (Arbeitsstufe)
Zeit zu erfüllen. Steigfähigkeit 60%

Konfiguration Schwenklader
mit 1,50m3 Standardschaufel
Maximale Hubkraft 6.900 kN
Maximale Ausschütthöhe 1,91 m
Maximale Schürftiefe 1,1 m
Maximale Kipplast 6,0 t

Konfiguration Stapler
mit Stapeleinrichtung (Galbellänge 1,2m)
Maximale Nutzlast 4,12 t

Konfiguration Bagger
Maximale Grabtiefe 2,89 m
Maximale Ladehöhe 4,95 m
Maximale Reichweite 3,73 m

159
KRAFTFAHRWESEN

Der Aufgabenbereich Kraftfahrwesen der Bundeswehr dient als


zentraler Dienstleister des Ressorts der Sicherstellung einer
verkehrs- und betriebssicheren Nutzung von Dienstfahrzeugen
im In- und Ausland sowie im Einsatz. Dabei ist die Qualifizierung
von Kraftfahrerinnen und Kraftfahrern, kraftfahrzeugtechnischem
Fachpersonal und von Führungspersonal nur eine Facette des
umfangreichen Leistungsspektrums.

160
Mit der Erteilung und der Verlängerung von
Fahrerlaubnissen, der An- bzw. Abmeldung
von Kfz oder etwa der Festlegung von
Vorgaben für den Kraftfahrbetrieb, werden
behördliche Aufgaben wahrgenommen.

Die Zertifizierung, technische Begutachtung


und Überwachung von Dienstkraftfahrzeugen,
die Verantwortung für die Verkehrssicherheits-
arbeit der Bundeswehr wie auch das Qualitäts-
management Kraftfahrwesen ergänzen das
Portfolio des Kraftfahrwesens der Bundeswehr.

161
FAHRSIMULATOREN
KRAFTFAHRWESEN RAD/KETTE

Um einerseits Ressourcen und Umwelt zu Die simulatorgestützte Kraftfahrgrundaus-


schonen und andererseits eine realitätsnahe, bildung erfolgt hierbei in zwei Abschnitten.
einsatzorientierte praktische Ausbildung zu Der erste Teil der Ausbildung wird simula-
gewährleisten, greift die Kraftfahrausbildungs- torgestützt durchgeführt, der zweite
organisation der Bundeswehr bereits seit Abschnitt wird auf Originalfahrzeugen im
1977 auf Fahrsimulatoren für Kettenfahrzeuge realen Straßenverkehr und im Gelände
zurück. Seit 2010 werden Fahrsimulatoren durchlaufen. Um die Fahrschüler bestmög-
auch für die Ausbildung auf geschützten lich auf die erste Fahrt im Echtfahrzeug vor-
Radfahrzeugen der Fahrerlaubnisklasse G zubereiten, werden die drei Komponenten
eingesetzt. der Ausbildungsausstattung Fahrsimulator
■ das digitale Ausbildungsgerät (DAG)
■ der Lehrsaalfahrerstand (LSF) und
■ der Fahrsimulator im Verbund eingesetzt.

162
FAHRSIMULATOREN

Die Simulatorkabine ist eine originalgetreue Derzeit besitzt die Kraftfahrausbildungs-


Nachbildung des Fahrerplatzes, bei der sämt- organisation Simulatoren für die
liche Bedienelemente mit der entsprechenden Fahrzeugmuster LEOPARD 1, LEOPARD 2,
Funktion hinterlegt und mit der entsprechen- PzH 2000, SPz PUMA, SPZ MARDER, M113,
den Kraftfahrzeugnachbildung abgebildet GTK Boxer, DINGO 2 und TPz FUCHS.
hinterlegt sind. Über ein mehrkanaliges PC-
Sichtsystem werden die Sichtverhältnisse des
Realfahrzeugs originalgetreu abgebildet.

Über das Bewegungssystem werden durch


eine geschickte Kombination von Neigung
und kurzen horizontalen Bewegungen die
unterschiedlichen Fahrzustände annähernd
realistisch nachgebildet.

163
FAHRSCHULFAHRZEUG
KRAFTFAHRWESEN GTK BOXER

164
Mit dem Geschützten Transportkraftfahr-
zeug (GTK) BOXER wurde eine neue
Generation gepanzerter Transportfahrzeuge
mittlerer Gewichtsklasse entwickelt. Deren
besonderes Merkmal liegt in der Erfüllung
von Einzelforderungen auf zukunftsweisen-
dem Niveau und in der ausgewogenen
Abstimmung konkurrierender Anforderungen.

Der BOXER verfügt über einen permanenten


Allradantrieb und ein automatisches Getriebe
mit zuschaltbaren Differenzialsperren. Die
Reifen sind mit Notlaufelementen ausgestat-
tet, mit dem zentralen Reifenfüllsystem kann
der Reifendruck an die Beschaffenheit des
Geländes angepasst werden. Die beiden
vorderen Achsen sind lenkbar. Die Einzelrad-
aufhängung erlaubt sowohl schnelles Fahren
auf Straßen wie auch ein exzellentes Ver-
halten bei Geländefahrten. Neben dem
hohen Schutzniveau ist die Mobilität die
Stärke des Boxers.

Gewicht Grundfahrzeug 25,2 t


Zulässiges Gesamtgewicht 33 t
Länge 7,90 m
Breite 2,99 m
Höhe über 3 m als Fahrschulfahrzeug
Höchstgeschwindigkeit 80 km/h
Reichweite auf der Straße rund 1.000 km
Steigfähigkeit/Querneigung 60% / 30%
Kletterstufe/Wattiefe/Wendekreis 0,80 m /
1,50 m / < 20 m
Motorleistung 530 kW
Getriebe Vollautomatisches 7-Gang
Lastschaltgetriebe
Antrieb Permanenter Allradantrieb (8x8)

165
ABC-ABWEHRKRÄFTE

Aufgabe der ABC-Abwehr ist es, den Schutz der Streitkräfte


vor ABC-Kampfstoffen, -Gefahrstoffen und -Kampfmitteln im
gesamten Aufgabenspektrum sicherzustellen.

166
Das ABC-Abwehrkommando der Bundeswehr
verfügt mit der Schule ABC-Abwehr und
Gesetzliche Schutzaufgaben über eine zen-
trale, moderne Ausbildungseinrichtung für
die Streitkräfte. Die Verbände ABC-Abwehr-
bataillon 7 und ABC-Abwehrbataillon 750
stellen die Kräfte für alle Einsatzoptionen
und werden dabei durch die beiden nicht-
aktiven ABC-Abwehrbataillone 906 und 907
unterstützt.

167
SPÜRPANZER
ABC-ABWEHRKRÄFTE FUCHS TPZ 1 A8A7 ABC

Darüber hinaus verfügt das System neben


Funkgeräten auch über eine Satellitenkom-
munikationsanlage und eine Waffenstation.

Besatzung 4 Soldatinnen/Soldaten
Gewicht 22,15 t
Nutzlast 1,35 t
Zulässiges Gesamtgewicht 23,5 t
Länge 7,37 m
Der Spürpanzer FUCHS dient der Durch- Breite 3,09 m
führung der mobilen, großräumigen und Höhe Antenne abgespannt 3,90 m
geschützten A-/C-Einsatzaufklärung. Motor Diesel
Trägerfahrzeug ist der Transportpanzer Motorleistung 235 kW (320 PS)
FUCHS in der Variante TPz 1 A8A7 ABC. Reichweite 800 km
Höchstgeschwindigkeit 90 km/h
Das Fahrzeug verfügt über ein Führungs- Bewaffnung Waffenstation Fernbedienbares leichtes
und Informationssystem sowie einen spezi- Waffensystem 200
fischen Rüstsatzrechner zur Steuerung ABC-Schutz ABC-Schutz- und Belüftungsanlage
der Sensorik. Spezialgerät/Ausstattung Strahlenspürausstattung,
Mobiles Massenspektrometer

168
LEICHTE AC-
AUFKLÄRUNGSAUSSTATTUNG
MUNGO AC-SPÜR

Die leichte A/C-Aufklärungsausstattung ist Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten


ein in den Hubschrauber CH-53 luftverlad- Gewicht Luftverladegewicht 5 t
bares Aufklärungsfahrzeug zur vorläufigen Nutzlast Gefechtsgewicht 5,8 t
Identifikation von A/C-Kampfstoffen und Lufttransport CH-53, CH-47, C-130, C-160,
vergleichbaren Gefahrenpotenzialen. Sie ist A 400M möglich
für den Einsatz im Verbund mit leichten, luft- Länge 4,68 m
beweglichen Kräften vorgesehen. Das System Breite 2,29 m
beinhaltet eine hochmobile, geschützte Aus- Höhe 2,23 m
stattung auf MUNGO-Basis und umfasst Motorleistung 107 kW (145 PS)
neben dem Trägerfahrzeug den Einbau- und Reichweite 500 km
Gerätesatz mit Strahlenspürausstattung und Höchstgeschwindigkeit 90 km/h
dem Mobilen Massenspektrometer sowie ABC-Schutz ABC-Schutz- und Belüftungsanlage
die taktischen Funkgeräte HRM 7400 und Spezialgerät/Ausstattung Strahlenspürausstattung,
SEM 90. Flammenphotometer, Sensorbox, Bordverständigungs-
anlage SOTAS

169
DEKONTAMINATIONS-
AUSSTATTUNG PERSONEN
ABC-ABWEHRKRÄFTE HEP 90 PERS

Der HEP 90 Pers dient primär der Entfernung Sattelauflieger mit einem 30 Fuß-Container
von strahlenden Restpartikeln und Schmutz (Dekontaminationsmodul) und einem
von der Haut. Die hygienischen Maßnahmen 10 Fuß-Container (Technikmodul).
(Duschen) und ggf. die Dekontamination
erfolgen durch die Verwendung von Wasser
und Flüssigseife. Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten
Kapazität 162 Personen in drei Stunden
Mit einer Ausstattung können stündlich Aufbaufläche 20 m x 4 m
bis zu 54 Personen duschen. Ihr Einsatz Einsatzbereitschaft innerhalb einer Stunde
ist witterungs-, tageszeit- und jahreszeit- Durchhaltefähigkeit 3 Std. autarker Betrieb
unabhängig möglich, da die Innenräume hinsichtlich Betriebsstoff für Stromerzeuger
des Dekontaminations-Containers beheizt und Trinkwasservorrat
und klimatisiert sind. Das System besteht Spezialgerät/Ausstattung Wasservorrat,
aus einer Sattelzugmaschine und dem Kontaminationsmonitor

170
DEKONTAMINATIONS-
AUSSTATTUNG
MEP VLB

Die Dekontaminationsausstattung
Materialentstrahlungs-, -entgiftungs- und
-entseuchungsplatz (MEP vlb) dient der Vor-
und Nachbehandlung bei der gründlichen
Dekontamination in einer Dekontaminations-
einrichtung im Zusammenwirken mit der
Dekontaminationsausstattung TEP 90.

Darüber hinaus ist der Einsatz zur gründlichen


BC-Dekontamination von Infrastruktur
(begrenzt auf Dekontamination von Straßen-
abschnitten, Anlagen und Flächen) und der
Einsatz zur Hauptbehandlung bei der ABC-
Dekontamination möglich.

Trägerfahrzeug ist ein geschütztes Trans-


portfahrzeug der Zulassungsklasse 15 t mit
oder ohne Ladekran oder ein handelsübliches Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten
Fahrzeug, sofern dieses über Twist-Lock- Personaleinsatz 4 Soldatinnen/Soldaten
Verbindungen der 20 Fuß-Norm verfügt. Kapazität Vor- und Nachbehandlung von 18
Fahrzeugen in 3 Std. oder gründliche AB-
Dekontamination von 18 Fahrzeugen in 3 Std.
Einsatzbereitschaft innerhalb 1 Stunde
Durchhaltefähigkeit 3 Std. autarker Betrieb
hinsichtlich Betriebsstoff für Stromerzeuger
Spezialgerät/Ausstattung 3.000 Liter Wasser-
vorrat, 1 Stromerzeuger 40 kVA, 1 Hochdruck-
reinigungsgerät HDS, 2 Hochdruckreinigungs-
geräte HD, 1 Dieselmotorpumpe

171
ABC-ABWEHRKRÄFTE

172
TRUPPENENTSTRAHLUNGS-,
ENTGIFTUNGS-, ENTSEUCHUNGSPLATZ
TEP 90

Das Truppenentgiftungsplatz-90-Fahrzeug,
kurz TEP 90, ist das weltweit modernste und
leistungsfähigste Fahrzeug zur Entgiftung,
Entstrahlung, Entseuchung und Entwesung.

Es besteht aus zwei Komponenten: Das


Trägerfahrzeug ist ein 40-Tonnen Sattel-
schlepper. Das zweite Element bildet die
Dekontaminationsausstattung. Diese ist in
vier Modulen auf dem Fahrzeug verladen.

Modul eins dient der Dekontamination


von Fahrzeugen und Infrastruktur. Modul
zwei wird für die Dekontamination von
hochempfindlicher Ausrüstung und Gerät
eingesetzt. Im Modul drei werden Personen
dekontaminiert. Das vierte Modul ist das
sogenannte „Dekon-Shuttle“. Dies kann
für die Dekontamination von Innenräumen
eingesetzt werden.

Schnelle Vor- und Nachrüstzeiten oder


Ressourcenschonung durch Wasserein- Besatzung 4 Soldatinnen/Soldaten
sparung sind die Vorteile des technologisch Gewicht leer 22,8 t
hochwertigen Gerätes. Mit dem TEP 90 Nutzlast 15,4 t, zulässiges Gesamtgewicht 38 t
laufen viele Arbeitsschritte schneller und Militärische Lastenklasse Leermasse 24 t,
mit geringerem Personalansatz ab. Zusätz- zulässiges Gesamtgewicht 41 t
lich bietet das Fahrzeug Schutz gegen Länge 10,31 m
ballistische Bedrohungen, Minenschutz Breite 2,55 m
und seitliche Ansprengungen. Höhe 3,67 m
Motor Diesel
Motorleistung 331 kW (450 PS)
Betriebsvorrat Haupt-Zusatztank 400 l
Höchstgeschwindigkeit 90 km/h
Bewaffnung Waffenstation vorgesehen
ABC-Schutz ABC-Schutz- und Belüftungsanlage
Spezialgerät/Ausstattung „3 Module“ zur Erfüllung
von Dekontaminationsaufgaben im abgesetzten,
autarken Einsatz

173
WASSERAUFBEREITUNGS-
ANLAGE FÜR
DEKONTAMINATIONSZWECKE
ABC-ABWEHRKRÄFTE WAA DEKON

Mit der Wasseraufbereitungsanlage für


Dekontaminationszwecke (WAA Dekon)
wird Wasser zu Dekontaminationszwecken
aufbereitet. Im Rahmen der beweglichen
Unterbringung erfolgt die Aufbereitung des
Wassers nach der Trinkwasserverordnung
für den persönlichen Bedarf.

In einem ersten Aufbereitungsschritt wird


ein Vorreinigungsmodul mit Vorfiltern
eingesetzt. Ein Umkehrosmosemodul
(RO-Modul) dient als zweiter Aufbereitungs-
schritt. Dieses Modul ist im Technikraum
des Containers Wasseraufbereitung unter-
gebracht. Kernstücke des RO-Moduls sind
sechs Hochdruckpumpen und fünf Mem-
branblöcke mit je drei Membranen.

174
Besatzung 4 Soldatinnen/Soldaten
3
Kapazität Aufbereitung von mindestens 6 m ABC-
kontaminierten Oberflächenwasser in 1 Std. bzw.
3
mindestens 8 m nicht ABC-kontaminierten Ober-
flächenwasser in 1 Std. Aufbereitung von Brack-/
Meerwasser mit bis zu 50.000 mg/l Salzgehalt
Aufbaufläche 17 m x 11 m bzw. 26 m x 7 m
Einsatzbereitschaft in 2,5 Std.
Durchhaltefähigkeit 6 Std. autarker Betrieb hinsicht-
lich Betriebsstoff für Stromerzeuger und Chemikalien
bzw. 20 Std./Tag bei externer Stromversorgung
Spezialgerät/Ausstattung Vorreinigungsmodul mit
zwei Vorfiltersystemen, Umkehrosmosemodul mit
sechs Hochdruckpumpen und fünf Membranblöcke
mit je drei Membranen, Stromerzeugeraggregat
200 kVA, Trinkwassertank 8 m3, Rohwasserpumpe,
speicherprogrammierbare Steuerung

175
FELDJÄGERWESEN

Feldjägerkräfte unterstützen die Streitkräfte im Inland sowie in


allen ausländischen Einsatz- und Stationierungsgebieten durch die
Wahrnehmung militärpolizeilicher Aufgaben im gesamten
Aufgaben- und Intensitätsspektrum militärischer Anforderungen.
Feldjäger sind im Anwendungsbereich des NATO-Truppenstatuts
die Militärpolizei der Bundeswehr. Der Feldjägerdienst im Inland
wird flächendeckend und rund um die Uhr durch 30 im gesamten
Bundesgebiet tätige Feldjägerdienstkommandos geleistet.

176
EINSATZFAHRZEUG FELDJÄGERSTREIFENFAHRZEUG
YAK ENOK

Eines der wesentlichen Einsatzfahrzeuge für Das Feldjägerstreifenfahrzeug ENOK wird


die Feldjägerkräfte im Auslandseinsatz wird vorrangig für den Personenschutz und als
zukünftig das geschützte Führungs- und Einsatzkraftfahrzeug bei anderen mobilen
Funktionsfahrzeug vom Typ YAK sein. Aufträgen der Feldjägerkräfte zum Beispiel
im Militärischen Verkehrsdienst, Ordnungs-
Dieses Fahrzeug kann mit Wechselmodulen dienst und der Wahrnehmung von Sicher-
(zum Beispiel Wasserwerfer) für unterschied- heitsaufgaben eingesetzt.
liche Aufgaben des Feldjägerwesens der
Bundeswehr umgerüstet werden und verfügt Das Fahrzeug verfügt über einen guten Schutz
über eine unter Schutz bedienbare Waffen- gegen Waffenwirkung für die Insassen.
station.

Besatzung bis zu 5 Soldatinnen/Soldaten Besatzung 2 bis 4 Soldatinnen/Soldaten


Gewicht 13,5 t Gewicht 5,4 t
Nutzlast 1,2 t Nutzlast 1,0 t
Länge 7,07 m Länge 4,82 m
Breite 3,25 m Breite 1,90 m
Höhe 2,87 m Höhe 2,10 m
Motorleistung 184 kW (250 PS) Motorleistung 135 kw (184 PS)
Höchstgeschwindigkeit 100 km/h Höchstgeschwindigkeit 95 km/h
Bewaffnung unter Schutz bedienbare Granat- Ausstattung GPS-Navigation, permanenter
maschinenwaffe oder schweres Maschinengewehr Allradantrieb, Funk- und Außenbordsprech-
Ausstattung ABC-Schutzbelüftung, Sonder- anlage, Satellitentelefon, Klimaanlage, Sonder-
signalanlage signalanlage

177
FELDJÄGERSTREIFENFAHRZEUG
FELDJÄGERWESEN GREENLINER G 300 CDI

Der bei den Feldjägern nur kurz GREENLINER Ausrüstung und Bewaffnung. Hinsichtlich der
genannte Wolf-Nachfolger gehört neben dem feldjägerinternen Kommunikation sind beide
Nissan PATHFINDER zu den geländegängigen Fahrzeugmuster jeweils mit einem Kenwood-
Streifenfahrzeugen der Feldjäger. Sie verfügen Handfunkgerät mit Antennenanbindung aus-
über einen permanenten Allradantrieb und gestattet. Die Verbindung zur unterstützen-
zuschaltbare Differenzialsperren, welche ein den Truppe wird durch ein beziehungsweise
Überwinden von schwierigem Gelände ermög- zwei Funkgeräte SEM 80/90 sichergestellt.
licht. Sie werden deshalb überwiegend zur
Unterstützung der Truppe im Rahmen von Neben der feldjägertypischen Sondersignal-
Übungen auf Truppen- und Standortübungs- anlage verfügen diese Fahrzeuge zusätzlich
plätzen eingesetzt. Auch im Rahmen von über ein nach hinten gerichteten LED-Infor-
Auslandseinsätzen kommen diese Fahrzeuge mationssignalgeber, um dem nachfolgenden
zum Einsatz. Beide Muster bieten Platz für bis Verkehr mittels Leuchttext oder -zeichen
zu vier Soldaten mitsamt ihrer persönlichen Anweisungen geben zu können.

178
FELDJÄGERSTREIFENFAHRZEUG
PATHFINDER R51 XE 2,5 DCI

Unter anderem verfügen diese Fahrzeuge


zukünftig über das Anhaltesignal „Yelp“.
Bei dem Anhaltesignal ertönt neben der
spiegelverkehrten Leuchtschrift „Stop
Feldjäger“ oder „Stop MP“ und dem roten
Blitzlicht ein zuschaltbarer schriller Heul-
ton, der das vorausfahrende Fahrzeug zum
Anhalten auffordert.

Antrieb V 6 Turbodiesel mit 2.987 cm³ Hubraum Antrieb 4 Zylinder Turbodiesel mit 2.488 cm³ Hubraum
Leistung 135 kW (183 PS) bei 3.800 U/min Leistung 140 kW (190 PS) bei 3.500 U/min
Max. Drehmoment 400 Nm bei 1.600 - 2.800 U/min Max. Drehmoment 450 Nm bei 2000 U/min
Höchstgeschwindigkeit 160 km/h Höchstgeschwindigkeit 186 km/h
Getriebe 5 Gang Automatik Getriebe 6 Gang Schaltgetriebe
Zulässige Gesamtmasse 3.500 kg Zulässige Gesamtmasse 3.200 kg
Zuladung 600 - 680 kg Zuladung 600 - 680 kg
Länge 4.366 - 4.525 mm Länge 4.366 - 4.525 mm
Breite 1.960 mm (mit Außenspiegel) Breite 1.960 mm (mit Außenspiegel)
Höhe 2.130 mm - 2.255 mm (mit Antennenfuß) Höhe 2.130 mm - 2.255 mm (mit Antennenfuß)
Wattiefe 600 mm Wattiefe 500 mm

179
FELDJÄGERWESEN BMW R 1200 RT

Die BMW R 1200 RT wird bei der Bundeswehr


in der Feldjägertruppe im Rahmen des proto-
kollarischen Dienstes eingesetzt, z.B. beim
Empfang hochrangiger Gäste. Sie gehört welt-
weit zu den beliebtesten Polizeimotorrädern.
Die Soldaten schätzen die Maschine wegen
ihrer guten Fahreigenschaften und ihrer
Wendigkeit.

180
BMW G 650 GS

Die BMW G 650 GS ist das geländegängige


Motorrad der Bundeswehr. Die Feldjäger
fahren mit dem „Krad“ unter anderem auf den
unebenen Truppenübungsplätzen Streife.
Zudem werden damit Erkundungs-, Melde-
und Aufklärungsaufträge durchgeführt, auch
abseits befestigter Straßen und Wege. Die
Fahrschulausbildung findet ebenfalls auf
diesem Motorrad statt.

Die G 650 GS ist robust, kraftvoll und dennoch


mit 192 kg (vollgetankt) extrem leicht. Sie ist
mit einem flüssigkeitsgekühlten Einzylinder
Viertaktmotor ausgestattet. Dieser wird bei
Fahrten im Gelände durch eine Abdeckung
Die Ausstattung umfasst unter anderem eine geschützt. Zusätzlich ist die Maschine mit ABS
elektronisch verstellbare Windschutzscheibe, und Handprotektoren für zusätzliche Sicher-
ABS, ein Funkgerät sowie drei Blaulichter und heit und Schutz ausgestattet.
zwei Einsatzhörner. Zusätzlich sind zwei Koffer
für den Transport von Ausrüstung angebracht.

Besatzung 1 Mann Besatzung 1 Bediener


Leergewicht 229 kg Leergewicht fahrfertig 192 kg
Länge 2,22 m Länge 2,17 m
Breite 0,99 m Breite 0,92 m
Höhe 1,42 m Höhe 1,31 m
Motorleistung 81 kW (110 PS) Motorleistung 35 kW (48 PS)
Höchstgeschwindigkeit 225 km/h Höchstgeschwindigkeit 170 km/h
Zulässiges Gesamtgewicht 495 kg Zulässiges Gesamtgewicht 380 kg

181
PROTOKOLLARISCHER DIENST

Das Wachbataillon des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg)


repräsentiert die Bundesrepublik Deutschland bei offiziellen Besuchen
von Staatsgästen. Durch den protokollarischen Ehrendienst begrüßt
es Staatsgäste aus der ganzen Welt. Im Verteidigungsfall hat das Wach-
bataillon BMVg den Auftrag, den Sitz der Bundesregierung zu schützen.
Deshalb erhalten die Soldatinnen und Soldaten eine umfassende
infanteristische Ausbildung, die sie auch auf mögliche Auslandseinsätze
der Bundeswehr vorbereitet.

182
Für den Protokollarischen Dienst werden
die FELDHAUBITZE 105 mm und der
KARABINER 98 eingesetzt.

183
PROTOKOLLARISCHER DIENST FELDHAUBITZE 105 MM

Die FELDHAUBITZE 105 mm wurde ab 1956 in im Wachbataillon beim Bundesministerium


den Feldartilleriebataillonen der Bundeswehr der Verteidigung beim protokollarischen
eingeführt. Das Geschütz basiert auf dem Ehrendienst genutzt. Dabei wird der Staats-
105 mm HOWITZER M101 der US-Army, gast meistens auf dem militärischen Teil des
dessen Ursprung bis 1919 zurückreicht. Das Flughafen Berlin-Tegel mit 21 Salutschüssen
Geschütz wird in der Bundeswehr nur noch empfangen.

Kaliber 105 mm
Gewicht (marschfertig) 2500 kg
Feuergeschwindigkeit (1/min) zirka 6
Munition Manövermunition für den Salut

184
KARABINER 98 (K98K)

Der KARABINER 98 (K98k) ist eine


geschlossene Einzelfeuerwaffe, welche im
Wachbataillon beim Bundesministerium
der Verteidigung (WachBtl BMVg) im
protokollarischen Ehrendienst als
Repräsentationswaffe eingesetzt wird.

Es ist eine Weiterentwicklung des 1898


in die preußische Armee eingeführten
Gewehrs 98, mit dem die deutsche Armee
ab 1934 ausgestattet wurde. Während der
Ausstattung und bis zum Ende des Zweiten
Weltkriegs wurde die Waffe ständig weiter
verändert und in vielen Staaten der Erde in
Lizenz produziert. Der K98k wird im WachBtl
Kaliber 7,9 mm (ursprünglich) BMVg nur mit Manövermunition (Salut)
Anzahl der Patronen im Magazin 5 geschossen.
Kampfentfernung gegen Erdziele 400 m
Visierstellbereich V-Kimme 100 – 2000 m
Länge der Waffe 1.110 mm
Gewicht der Waffe 3,9 kg

185
C YB ER - U N D
I N FORMA TI ON S R A UM
NACHRICHTENGEWINNUNG UND AUFKLÄRUNG
OPERATIVE KOMMUNIKATION
FÜHRUNGSUNTERSTÜTZUNG FÜR EINSÄTZE

Die Bundeswehr ist eine moderne, hochtechnisierte Großorganisation


mit zunehmender Digitalisierung. Die Kehrseite der Digitalisierung
ist die zunehmende Verwundbarkeit angesichts komplexer, ziel-
gerichteter Cyber-Attacken sowie hybriden Bedrohungen. Die
Bundeswehr stellt sich modern und schlagkräftig gegen diese
Gefahren auf. Im Organisationsbereich Cyber- und Informations-
raum (CIR) werden deshalb zukünftig alle Fähigkeiten gebündelt,
um eigene Informationen zu schützen und um gegnerische zu
gewinnen, auszuwerten und auf diese wirken zu können. Dafür
steht den Cyber-, Kommunikations- und IT-Spezialisten der
Bundeswehr modernste Technik zur Verfügung – sogar im Weltall.

Nachfolgendes Gerät aus dem Bereich der Streitkräftebasis gehört


ab dem 1. Juli 2017 zum Organisationsbereich CIR.

186
187
NACHRICHTENGEWINNUNG
UND AUFKLÄRUNG

Nachrichtengewinnung und Aufklärung trägt zeitnah zur Lagefeststellung


für alle Führungsebenen und zum Schutz der Truppe im Einsatz bei. Das
Kommando Strategische Aufklärung ist dabei die zentrale Dienststelle
für die bedarfsgerechte Informationsversorgung und -bereitstellung durch
Fernmelde und Elektronische Aufklärung, Optronische und Abbildende
Aufklärung sowie für die Vorbereitung und Durchführung des Elektronischen
Kampfes.

188
ALLWETTERFÄHIGES, RAUMGESTÜTZTES AUFKLÄRUNGSSYSTEM
SAR-LUPE (SYNTETIC APERTURE RADAR)

Das System besteht aus fünf Satelliten Das System leistet damit einen Beitrag
auf drei Orbits in circa 500 Kilometern sowohl für die politische Leitung und
Höhe, die weltweit wetter- und tageslicht- militärischen Führung im Rahmen der
unabhängig Radarbilder gewinnen können. Krisenfrüherkennung, Krisenvorsorge
In einer Bodenstation werden diese Bilder und Krisenmanagement als auch für die
durch fachkundiges Personal ausgewertet Einsatzkräfte unter operativen Gesichts-
und den Bedarfsträgern als Lageinformation punkten.
zur Verfügung gestellt. Über einen System-
verbund mit Frankreich wird der Zugang
zu Satellitenbildern des optischen System
Helios II sichergestellt. Gewicht circa 720 kg
Länge circa 4,00 m
Breite circa 3,00 m
Höhe 2,00 m

189
BODENGEBUNDENE FAHRZEUGE
FÜR ELEKTRONISCHE
UNTERSTÜTZUNGS- UND
GEGENMASSNAHMEN
NACHRICHTENGEWINNUNG RADARPEILER RMB/
UND AUFKLÄRUNG STÖRPANZER HUMMEL

Die Fahrzeuge werden im Einsatz unmittel- siven Elektronischen Kampf. Durch die
bar zur Unterstützung der eigenen Kräfte komplette Bedienbarkeit der Systeme inner-
eingesetzt. Dabei kann der gesamte Bereich halb der Transportpanzer wird die Besatzung
des relevanten elektromagnetischen vor feindlichem Beschuss geschützt.
Spektrums abgedeckt werden. Der Radar-
peiler RMB dient der Erfassung, Peilung und Besatzung 4 Soldatinnen/Soldaten
Auswertung von modernen Radarsignalen. Länge circa 7,50 m
Breite circa 3,00 m
Der Störpanzer HUMMEL ist ein hochmobiles, Höhe abhängig vom Aufbau
leistungsfähiges System für elektronische Motorleistung 235 kW (320 PS)
Gegenmaßnahmen im VHF-/UHF-Bereich. Fahrbereich circa 800 km
Er ist ein effektives Mittel für den offen- Nutzlast abhängig vom Rüstsatz
Ausstattung auf der Basis des Transportpanzers FUCHS
mit verschiedenen Rüstsatzvarianten im Einsatz

190
ORTSFESTE
FLOTTENDIENSTBOOTE FERNMELDEAUFKLÄRUNG

Die Flottendienstboote werden weltweit zur In den ortsfesten Fernmeldeaufklärungs-


seegestützten signalerfassenden Aufklärung zentralen werden Funksignale und
eingesetzt. Ihr Einsatzspektrum reicht von Funkverkehre detektiert, übersetzt und
der Gewinnung von Grundlageninforma- ausgewertet. Die hier gewonnenen
tionen bis hin zur direkten Unterstützung Ergebnisse dienen der Lagefeststellung
von Einsatzverbänden. und der Einsatzunterstützung.

191
OPERATIVE
KOMMUNIKATION

Operative Kommunikation wirkt mit ausgewählten Mitteln und


Methoden auf freigegebene Zielgruppen im Einsatzgebiet ein,
um deren Einstellungen und Verhalten zu beeinflussen, Vertrauen
und Unterstützung für den eigenen Auftrag zu erzielen und damit
auch zum Schutz eigener Kräfte beizutragen.

192
LAUTSPRECHERTRÄGER
AUF DINGO

Die taktischen Operativen Kommunikations-


Gruppen sind in besonderer Weise
zur Abstrahlung von Lautsprecheraufrufen,
Direktkommunikation mit Zielgruppen,
offener Informationsgewinnung und
Wirkungskontrolle von Operativen
Kommunikations-Maßnahmen und
Produkten befähigt.

Lautsprecherträger
Länge 5,52 m
Breite 2,34 m
Höhe 3,53 m
Leistung 400 Watt
Reichweite bis zu 1,8 km

193
OPERATIVE AUDIO-VISUELLE BEITRÄGE
KOMMUNIKATION VIDEO

Operative Kommunikation hat keine eigenen


Fernsehsender, besitzt jedoch die Fähigkeit,
mit mobilen Aufnahmetrupps TV-Beiträge
zu produzieren. Das Format der Beiträge
wird durch die Kultur sowie durch den
technischen Fortschritt und die Sehgewohn-
heiten der Zielgruppe bestimmt.

Die Ausstrahlung der Beiträge erfolgt


über angemietete TV-Sendezeiten ziviler
Fernsehanstalten im Einsatzgebiet oder
über eigene Videowiedergabetrupps.

194
AUDIO
LAUTSPRECHERAUSSTATTUNG

Die tragbare Lautsprecheranlage hat eine


Leistung von 131 Dezibel bei 60 Watt.
Die Wirkungsentfernung liegt je nach
Störgeräuschpegel zwischen 200 und
800 Metern.

195
OPERATIVE VIDEOWIEDERGABE
KOMMUNIKATION LED-WÄNDE

Die Videowiedergabeausstattung ist auf zwei Das Gerät ist für Außenvorführungen von
Einachsanhängern verlastet. Ein Anhänger mehr als 100 Personen konzipiert. Hier ist
trägt die Zuspielelemente und das Strom- die Wiedergabe in einer Entfernung von
erzeugeraggregat und ein zweiter die LED- 20 bis 60 Metern möglich.
Wand mit einer Bildschirmdiagonalen von
drei Metern. Der Satz beinhaltet ebenfalls eine Indoor-
Ausstattung. Die Lautsprecheranlage verfügt
über zwei Endstufenverstärker von je 380
Watt.

196
DRUCKEREI
MOBILER OFFSETDRUCK

Die kleinformatige Offsetdruckpresse (bis


DIN A3) ist das aktuelle Vervielfältigungs-
system im mobilen Druck. Sie ist in einer
klimatisierten Kabine II FM A montiert und
bedruckt Papier mit zwei Farben in einem
Druckgang. Papier mit einem Gewicht von
40 bis 300 Gramm pro Quadratmeter kann
hier eingesetzt werden. Stündlich können
bis zu 6.000 Blatt gedruckt werden.

197
OPERATIVE BALLONEINSATZ
KOMMUNIKATION BALLONE

Abstandsfähig und über weite Distanz


können Produkte (zum Beispiel Flugblätter)
mittels Ballon in schwerzugängliche oder
gefährliche Regionen verbracht werden.
Die Ballone können Lasten von bis zu vier
Kilogramm etwa 30 Kilometer weit tragen.

198
HÖRFUNK
STUDIOKABINE

Radiobeiträge werden in einer Studiokabine


produziert und können mit eigenen Sendern
(UKW oder KW, fünf Kilowatt) ausgestrahlt
werden. Die Reichweite der Sender liegt im
UKW-Bereich bei circa 60 Kilometern und
bei KW bis zu 2.000 Kilometern.

Zu jedem Trupp gehören zwei Studiokabinen


und eine Senderkabine.

Als Treibmittel wird Helium verwendet, das


von den Ballonkräften auf Lastkraftwagen
in Flaschenbündeln transportiert wird.
Jedes Fahrzeug trägt rund 720 Kubikmeter
Helium.

Mittels Wetterballone und einer Radiosonde


werden Wetterdaten erfasst. Die Telemetrie-
und GPS-Daten werden in einer mobilen
Bodenstation ausgewertet und in ein
Ballonzielflugprogramm eingearbeitet.

199
FÜHRUNGSUNTERSTÜTZUNG
FÜR EINSÄTZE

Durch eine möglichst weitgehende Konzentration der Führungsunter-


stützung, derzeit noch in der Streitkräftebasis, werden Synergien gewon-
nen und die Flexibilität der Streitkräfte insgesamt gesteigert. Der Auftrag
ist, die Informationsversorgung zwischen allen Einsatzgebieten und
Deutschland sowie die Integration der IT-Systeme der Teilstreitkräfte in
den Einsatzgebieten selbst sicherzustellen.

200
Das Mobile Kommunikationssystem
Bundeswehr (MobKommSysBw) ist ein
verlegefähiges Weitverkehrsnetz für die
Einsatzländer auf Basis modernster Internet-
protokoll-Technologie. Es kann daher
unter anderem gleichzeitig Sprache, Daten
und Videos übertragen. In Verbindung
mit dem Satellitenkommunikationssystem
Bundeswehr (SATCOMBw), digitalem
Richtfunk, HF-Funk oder auch terrestrischer
Verbindungen erfolgt die Vernetzung im
Einsatzgebiet sowie die Anbindung der
Einsatzgebiete an das Heimatland.

Mit Hilfe von sogenannten Netzwerk-


managementtrupps wird die Überwachung
der Leistungsdaten sowie die Steuerung
dieses Netzes in den Einsatzgebieten
sichergestellt.

Beispiele für wesentliche Einzelelemente


des IT-Systems der Bundeswehr sind:
■ Mobiles Kommunikationssystem,
■ Satellitenkommunikationssystem,
■ Terrestrisches Übertragungssystem
kurze Reichweite,
■ Bündelfunksystem TETRAPOLBw,
■ Lokale Verlegefähige Netze,
■ Harmonisiertes Führungs-
Informationssystem (HaFIS).

201
ÜBERTRAGUNG
FÜHRUNGSUNTERSTÜTZUNG SATELLITENKOMMUNIKATIONS-
FÜR EINSÄTZE SYSTEM BUNDESWEHR

Das SATELLITENKOMMUNIKATIONSSYSTEM Gleichzeitig hat sich Deutschland über


BUNDESWEHR (SATCOMBw) ist das primäre, längerfristige Providerverträge Satelliten-
in eigener Verfügungsgewalt stehende übertragungskapazitäten in kommerziellen
Mittel der strategischen und weiträumigen Frequenzbändern gesichert.
Übertragung. Das System besteht aus zwei
militärischen Satelliten, drei ortsfesten Satellitenfunkverbindungen sind geeignet,
Bodenstationen in Deutschland und mobilen entfernte Räume oder feste und mobile
Bodenstationen unterschiedlicher Größe und IT-Netze miteinander zu verknüpfen.
Leistungsfähigkeit sowie einem Führungs- Sie können nahezu unter allen Witterungs-
und Kontrollsegment. bedingungen und in jedem Gelände her-
gestellt und betrieben werden. Einzelne
Satellitenfunksysteme ermöglichen die
Übertragung in der Bewegung.

202
ÜBERTRAGUNG
TERRESTRISCHES ÜBERTRAGUNGS-
SYSTEM KURZE REICHWEITE

Mit dem moderneren Richtfunksystem Der Richtfunktrupp ist in der Lage, bis zu
TERRESTRISCHES ÜBERTRAGUNGS- drei gleichzeitige Verbindungen aufzubauen
SYSTEM KURZE REICHWEITE (TÜtrSys) und eine Datenrate von bis zu 34 Mbit/s
werden, im Kommunikationssystem der bei einer Reichweite von mindestens 20 km
Bundeswehr richtfunkbasierte Verbindungen zu realisieren. Bei einer Reichweite von
zwischen Netzknoten hergestellt sowie 50 km beträgt die Datenübertragung immer
führungswichtige Einrichtungen angebunden. noch 4 x 2 Mbit/s.

Der gesamte Richtfunktrupp besteht aus Das TÜtrSys unterstützt die gleichzeitige
einer Kabine II FM B mit einer integrierten Übertragung von Sprache, Management
Energieversorgung sowie einem Trägerfahr- und Daten in einem Netz mit der
zeug und einem abgesetzten Antennenträger Möglichkeit des Managementzugriffs im
(25 Meter). Sinne von Steuerung, Priorisierung und
Quality-of-Service-Leistungen durch die
Verwendung von handelsüblicher Routing-
Technik.

203
FÜHRUNGSUNTERSTÜTZUNG BÜNDELFUNKSYSTEM
FÜR EINSÄTZE TETRAPOL

TETRAPOL Bw ist ein Kommunikations- Eingesetzt wird das System bei beweglichen
mittel für mobile Kräfte und stellt ein Kräften der Bundeswehr in einem Zellradius
digitales Übertragungsmittel für verschlüs- von circa 25 Kilometern, um sichere Sprach-
selte Sprach- und Datenübermittlung dar, bzw. Datenübertragungen sowie Übergänge
das in den Internetprotokoll-basierten in analoge und digitale Netze sicherzustel-
Kommunikationsverbund integriert werden len.
kann. Es integriert Teilnehmer in den
Verbund der bestehenden Kommunikations-
netze, um eine gesicherte Truppenführung
und gezielte Führung einzelner Teilnehmer
zu ermöglichen.

204
LOKALE VERLEGEFÄHIGE DEZENTRALE
NETZE DER BUNDESWEHR SERVERSEGMENTE EINSATZ

Die Teilnehmernetzwerke (TlnNwv) bilden Hauptaufgabe der Dezentralen Serverseg-


gemeinsam mit den Verlegefähigen Access- mente Einsatz (DSE) ist die Bereitstellung
Netzen der Bundeswehr (VANBw) die soge- von einheitlichen, dezentralen und
nannten Lokalen Verlegefähigen Netzwerke autarkiefähigen Serversegmenten als
der Bundeswehr (LVNBw), die für eine unter- Server-Plattform (Hardware) für Einsätze
schiedliche Teilnehmerzahl (von 20 bis zu und Übungen der Teilstreitkräfte bzw.
480) konfektioniert sind. militärischen Organisationsbereiche. Die
Serversegmente sind als Teil der IT-Platt-
Aufgabe der LVNBw ist die Bereitstellung formen querschnittlich, d.h. generisch ein-
einer autarken und räumlich begrenzten satz- bzw. auftragsbezogen, nutzbar.
Netzwerkinfrastruktur für im Einsatz befind-
liche Truppenteile und Einrichtungen. Insbesondere dienen sie:
■ der Bereitstellung von Standardsoftware
Sie stellen Netzwerkzugänge, Netzwerkfunk- zur Unterstützung von IT-Grund-
tionalitäten, alle Telekommunikations- funktionalitäten für die Stabsarbeit und
dienste (Daten, Sprache, Video) sowie die Erledigung von Verwaltungsaufgaben,
Anbindungsfähigkeit an Weitverkehrsnetze ■ der Bereitstellung von technischen Fähig-
(MobKommSysBw, SATCOMBw, TÜtrSys) keiten zum Zugang zu Zentralen Diensten
sicher. und Zugriff auf Fachinformationen,
■ der Installation von Anwendungen zur
Unterstützung der Abbildung der neun
Hauptprozesse der Bw (Logistik, Rüstung,
Personal, Organisation, Infrastruktur,
Umwelt, Controlling, Gesundheitsver-
sorgung, Bundeswehrplanung), insbeson-
dere SASPF, als Teil des informations-
verarbeitenden Anteils des IT-Systems
der Bundeswehr.

205
FÜHRUNGSUNTERSTÜTZUNG
FÜR EINSÄTZE

206
HARMONISIERTES
FÜHRUNGSINFORMATIONSSYSTEM

Mit dem Programm HARMONISIERTES Dies geschieht in unterschiedlichen Domä-


FÜHRUNGSINFORMATIONSSYSTEM nen (NATO-Secret, Secret-EU, Deutsch-
(HaFIS), welches maßgeblich aus dem Geheim usw.) und kann von einer Arbeits-
STREITKRÄFTEGEMEINSAMEN FÜHRUNGS- platzausstattung aus bereitgestellt werden.
INFORMATIONSSYSTEM (FüInfoSysSK) Unterstützt werden dabei auch moderne
hervorgeht, wird ein neues Zeitalter der Kollaborationstools wie Chat, Softphone,
serviceorientierten Informationsverarbeitung Videotelefonie, Dokumenten-Sharing und
bis zum Einstufungsgrad „Geheim“ realisiert. –handling, Web-basierte Anwendungen und
vieles mehr.
Wie bisher steht dabei die Unterstützung
der Führungsfähigkeit bei streitkräfte- So dient HaFIS zur modernen Informations-
gemeinsamer und multinationaler Planung, verarbeitung, also dem Sammeln, Auswerten,
Einsatzvorbereitung sowie Durchführung der ebenengerechten Verdichtung, Präsen-
und Nachbereitung von Einsätzen von der tation und Weitergabe führungsrelevanter
militärstrategischen bis hin zur operativen Informationen, um darauf basierende Lage-
Ebene in Deutschland und im jeweiligen beurteilungen und Führungsentscheidungen
Einsatzland sowie an Bord von Führungs- treffen und die anschließende Befehlsgebung
schiffen der Marine im Focus. und Kontrolle durchführen zu können.

Neu ist jedoch der Ansatz, die bisher


bestehenden Grenzen der unterschiedlichen
Führungsinformationssysteme sowie auf
unterschiedlichen Plattformen realisierte
Fachanwendungen – wie das Einsatzmelde-
wesen der Bundeswehr – auf einer gemein-
samen Hardware-Plattform zu vereinen. In
sogenannten „Community of interests” wird
eine umfangreiche Toolbox, einschließlich
NATO-Services, zur Verfügung gestellt.

207
IMPRESSUM

Herausgeber
Bundesministerium der Verteidigung
Presse- und Informationsstab
Stauffenbergstraße 18
10785 Berlin

Stand
Oktober 2016

Gestaltung
Gratzfeld, Wesseling

Bildnachweis
PIZ Heer
PIZ Luftwaffe
PIZ Marine
PIZ Sanitätsdienst
PIZ Streitkräfteamt
Redaktion der Bundeswehr
Bundesministerium der Verteidigung

Druck
Druck- und Verlagshaus Zarbock
GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main

Weitere Informationen
im Internet unter
www.bmvg.de
www.bundeswehr.de

Die Broschüre ist Teil der Öffentlich-


keitsarbeit des Bundesministeriums
der Verteidigung. Sie wird kostenlos
abgegeben und ist nicht zum
Verkauf bestimmt.

208
Waffensysteme und Großgerät
der Bundeswehr
2
INHALT

HEER 4
Kettenfahrzeuge 6
Radfahrzeuge 32
Luftfahrzeuge 52
Kampfmittelabwehr 60
Auklärung 64

LUFTWAFFE 72
Kampflugzeuge 74
Schullugzeuge 82
Flugabwehrsysteme 88
Transportlugzeuge 94
Hubschrauber 110
Auklärungssysteme 118

MARINE 120
Einsatzlottille 1 122
Einsatzlottille 2 134
Marineliegerkommando 150
Segelschulschiff 162

SANITÄTSDIENST 166
Modulare Sanitätseinrichtungen 168
Patiententransportfahrzeuge 170
Patientenlufttransport 180

STREITKRÄFTEBASIS 186
Logistik 188
Spezialpioniere 206
Kraftfahrwesen 212
ABC-Abwehrkräfte 218
Feldjägerwesen 226
Protokollarischer Dienst 232

CYBER- UND
INFORMATIONSRAUM 236
Nachrichtengewinnung und
Auklärung 238
Operative Kommunikation 242
Bereitstellung von IT-Services
für die Bundeswehr 250

IMPRESSUM 258

3
HEER
KETTENFAHRZEUGE
RADFAHRZEUGE
LUFTFAHRZEUGE
KAMPFMITTELABWEHR
AUFKLÄRUNG

4
Vielseitige Anforderungen an das Heer erfordern moderne und
angepasste Technik. Wir stellen Ihnen die im Heer verwendeten
Waffensysteme und Großgeräte vor. Sie werden je nach Fahrwerk in
Ketten- und Radfahrzeuge unterteilt. Weiterhin gibt es eine Unter-
teilung in Wasser- und Luftfahrzeuge sowie sonstiges Gerät.
Landoperationen und Operationen im bodennahen Luftraum waren
und bleiben die Kernkompetenz des Heeres.

5
KETTENFAHRZEUGE

Neben den Soldaten der Panzertruppe stehen auch der Artillerie,


den Pionieren und den Grenadieren Kettenfahrzeuge für schwieriges
Gelände zur Verfügung. Das „Flaggschiff“ des Heeres ist sicherlich der
Kampfpanzer „Leopard“ 2. Darüber hinaus verfügt die Teilstreitkraft
auch über eine umfassende Palette anderer Kettenfahrzeuge.

6
KETTENFAHRZEUGE

KAMPFPANZER „LEOPARD“ 2

Der Kampfpanzer „Leopard“ 2 ist der Standardpanzer der Panzertruppe.


Die aktuelle Ausführung ist der Kampfpanzer „Leopard“ 2 A7V. Die
Hauptwaffe ist eine 120 Millimeter Kanone, die eine leistungsstarke
KE-Munition (gegen Panzer) und die neue Spreng-Munition
(HE – High Explosive) gegen andere Ziele einsetzen kann. Die aktuellen
Versionen haben zudem eine Kampfraumkühlanage zur Kühlung der
Elektronik und des Kampfraumes sowie ein Stromzusatzaggregat,
damit bei höherem Strombedarf im Stand (Checkpoint/Feldposten)
nicht das Haupttriebwerk laufen muss.

LEOPARD 2 A5 / A6M LEOPARD 2 A7V


Besatzung: 4 Soldatinnen/Soldaten Gefechtsgewicht: 63,9 t
Gewicht: 59,9 bzw. 62,5 t Zulässiges Gesamtgewicht: ca. 65 t
Militärische Lastenklasse: 70 t Feuerleitrechner: Hybridrechner
Länge: 9,67 bzw. 10,97 m Nachtsichtgerät Kraftfahrer: „SPECTUS“
Breite: 3,76 m Richtschütze Wärmebildgerät: im
Höhe: 3,03 m Hauptzielgerät
Motorleistung: 1.500 PS (1.100 kW) Kommandant Wärmebildgerät:
Betriebsvorrat: Haupt- und im Rundblickperiskop
Zusatztank 1.160 l Fahrbereich: ca. 300 km
Fahrbereich: Straße/Gelände 280 km
Verbrauch: 414 l/100 km
Höchstgeschwindigkeit: 68 km/h
Bewaffnung: Bordkanone 120 mm,
Bordmaschinengewehr Kaliber 7,62 mm,
Flugabwehrmaschinengewehr Kaliber
7,62 mm
Kampfentfernung: 2.500 m
Kampbeladung: 44 bzw. 37 Schuss
Waten: 1,2 m
Tiefwaten: 2,25 m
ABC-Schutz: ja
LEOPARD 2 A5: wie LEOPARD 2 A6 , mit
kürzerer Kanone
LEOPARD 2 A6M: wie LEOPARD 2 A6
mit verbessertem Minenschutz
7
KETTENFAHRZEUGE

8
KETTENFAHRZEUGE

9
KETTENFAHRZEUGE

Die Besatzung des Schützenpanzers „Marder“ besteht aus neun


Soldaten – drei Soldaten (Kraftfahrer, Richtschütze und Kommandant)
bilden den vorderen Kampfraum, sechs Soldaten (Schützentrupp)
bilden den hinteren Kampfraum. Der „Marder“ verfügt über eine im
Zwei-Mann-Drehturm untergebrachte 20 mm-Bordmaschinenkanone
und ein Turmmaschinengewehr vom Typ MG3 sowie eine Nebelmittel-
wurfanlage. Die Panzerabwehrfähigkeit wir durch das mehrrollenfähige,
leichte Lenklugkörpersystem („MELLS“) sichergestellt, welches die
bewährte „MILAN“ ablöst.
Der Einsatzwert des „Marders“ wurde ständig neuen Erfordernissen
angepasst. Durch die Einrüstung von Wärmebildgeräten, Zusatzpanze-
rungen, verstärkten Laufwerken und weiteren Funktionsverbesserun-
gen stellt er auch heute – bis zur Ablösung durch den „Puma“ – noch
ein unverzichtbares Waffensystem der Panzergrenadiere dar. Für die
Auslandseinsätze wurden einige „Marder“ mit Minenschutzaus-
stattung und Raumkühlanlage umgerüstet.

10
KETTENFAHRZEUGE

SCHÜTZENPANZER „MARDER“

Besatzung: 9 Soldatinnen/Soldaten Höchstgeschwindigkeit: 65 km/h


Gefechtsgewicht: 38,5 t Bewaffnung: Maschinenkanone 20 mm,
Militärische Lastenklasse: 40 t Maschinengewehr 7,62 mm,
Länge: 6,88 m Panzerabwehrwaffe „MELLS“
Breite: 3,38 m Kampbeladung: 1.250 Schuss
Höhe: 3,23 m ABC-Schutz: ja
Motorleistung: 600 PS (441 kW) Spezialgerät/Ausstattung: Wärme-
Betriebsvorrat: 650 l bildgerät, Winkelspiegel, elektro-
Fahrbereich Straße: 460 km hydraulische Richtanlage
Verbrauch Straße/Gelände:
130 l bis 400 l/100 km

11
KETTENFAHRZEUGE

SCHÜTZENPANZER „PUMA“

Besatzung: 1 Kommandant, 1 Richt- Bodenfreiheit: 0,45 m


schütze, 1 Fahrer, 6 Panzergrenadiere Bewaffnung: Maschinenkanone 30 mm,
Motorleistung: 1.088 PS (800 kW) Maschinengewehr 4 (Kaliber 5,56 mm),
Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h Panzerabwehrwaffe „MELLS“
vorwärts, 30 km/h rückwärts Optische Ausrüstung: Periskop –
Fahrbereich Straße: ca. 460 km glasoptische Sicht, Wärmebildgerät,
Steigfähigkeit: 60 % Tagsichtkamera, Laserentfernungs-
Querneigung: 30 % messer, Winkelspiegel
Zulässiges Gesamtgewicht: 43 t Waffenoptik: Wärmebildgerät,
Speziische Antriebsleistung: 18,6 kW/t Tagsichtgerät, Laserentfernungsmesser
Länge: 7,6 m Richtanlage: elektronisch
Breite: 3,9 m
Höhe: 3,6 m

Der Schützenpanzer „Puma“ ist das neue gepanzerte Gefechtsfahrzeug


der Panzergrenadiere. Die neunköpige Besatzung wird durch eine als
Reaktivschutz ausgelegte Panzerung und ein Selbstschutzsystem best-
möglich geschützt. Der „Puma“ verfügt über einen besatzungslosen
Turm mit einer vollstabilisierten 30 mm-Maschinenkanone, die auch
aus der Fahrt Ziele präzise in einer Entfernung von bis zu 3.000 Metern
trifft. Von diesem Gefechtsfahrzeug hat das Heer 350 Exemplare
erhalten.

12
KETTENFAHRZEUGE

13
KETTENFAHRZEUGE

Der Waffenträger „Wiesel“ ist ein lufttransportfähiges, leicht gepanzertes


Vollkettenfahrzeug mit Frontantrieb. Seine Panzerung bietet der
Besatzung Schutz gegen Infanteriewaffen und Splitter von Artillerie-
munition. Die Bewaffnung des „Wiesels“ besteht aus der Panzerab-
wehrwaffe TOW 2. Das Kettenfahrzeug ist mit der Maschinenkanone
20 Millimeter ausgerüstet, die mittels Lafette über Drehkranzlager auf
dem Wannendach gelagert ist. Für den Einsatz bei Nacht ist die Waf-
fenanlage mit einer wärmebildgestützten Beobachtungs- und Zielein-
richtung mit Laserentfernungsmesser ausgerüstet.

14
KETTENFAHRZEUGE

WAFFENTRÄGER „WIESEL“

„Wiesel“ 1 TOW „Wiesel“ 1 A3 MK

Besatzung: 3 Soldatinnen/Soldaten Besatzung: 2 Soldatinnen/Soldaten


Gewicht: 2,865 t Gewicht: 2,921 t
Motorleistung: 87 PS (64 kW) Motorleistung: 87 PS (64 kW)
Länge: 3,27 m Länge: 3,55 m
Breite: 1,82 m Breite: 1,82 m
Höhe: 2,02 m Höhe: 1,79 m
Höhe mit TOW: 2,02 m Betriebsvorrat: Haupt- und
Betriebsvorrat: Haupt- und Zusatztank 80 l
Zusatztank 80 l Fahrbereich: Straße 286 km,
Fahrbereich: Straße 286 km, Gelände 200 km
Gelände 200 km Verbrauch: Straße/Gelände 28 l
Verbrauch: Straße/Gelände 28 l bis 40 l/100 km
bis 40 l/100 km Höchstgeschwindigkeit: vorwärts
Höchstgeschwindigkeit: vorwärts 80 km/h, rückwärts 40 km/h
80 km/h, rückwärts 40 km/h Bewaffnung: Bordmaschinen-
Bewaffnung: Bordmaschinengewehr kanone 20 mm
Kaliber 7,62 mm, Flugabwehrmaschi- Kampfentfernung: 1.100 m
nengewehr Kaliber 7,62 mm, Lenklug- Kampbeladung: 100 HE-/60 AP-Schuss
körpersystem 1 A2 TOW ABC-Schutz: nein, persönliche Schutz-
Kampfentfernung: 3.500 m mit TOW ausrüstung
Kampbeladung: 7 Leuchtlugkörper,
Maschinengewehr-Munition 360 Schuss
ABC-Schutz: nein, persönliche
Schutzausrüstung

15
KETTENFAHRZEUGE

PANZERHAUBITZE 2000

Besatzung: 5 Soldatinnen/Soldaten Bewaffnung: 155-mm-Haubitze,


Gefechtsgewicht: 57 t Maschinengewehr Kaliber 7,62 mm
Militärische Lastenklasse: 62 t Kampfentfernung: Schussweite 30 km
Länge: 11,7 m (Standardmunition), Schussweite mit
Breite: 3,5 m reichweitengesteigerter Munition 40 km
Höhe: 3,46 m Kampbeladung: 60 Schuss
Motor: Diesel Feuergeschwindigkeit: 3 Schuss in 10 Sek.,
Motorleistung: 1.000 PS (736 kW) 8 Schuss in 60 Sek., 20 Schuss in 180 Sek.
Betriebsvorrat: Haupt- und Waten: 1,1 m; nach Vorbeireitung
Zusatztank 1.000 l bis 1,5 m
Fahrbereich: 420 km ABC-Schutz: ja
Verbrauch: 238 l/100 km
Höchstgeschwindigkeit: 62 km/h

16
KETTENFAHRZEUGE

Die Panzerhaubitze 2000 ist das Standardgeschütz der Artillerietruppe,


ein 155 mm-Artillerie- Rohrwaffensystem auf einem gepanzerten
Kettenfahrzeug zur indirekten Feuerunterstützung. Die Haubitze
erreicht mit den eingeführten Munitionen Kampfentfernungen bis zu
30 km (Standardmunition) und 40 km (reichweitengesteigerte Muni-
tion) – je nach Munitionstyp. Nach der Einführung von Geschossen
wie „Vulcano“ wird bei einer Reichweite von bis zu 70 km eine hohe
Präzision im Ziel sichergestellt. Mit den kurzen Reaktionszeiten, der
bordeigenen, hybriden Navigationsanlage und dem Ballistikrechner ist
das Geschütz autonom und verfügt über eine hohe taktische Mobilität.
Die Besatzung besteht aus fünf Soldaten. Der automatische Munitions-
luss erlaubt eine Mindestbedienstärke von drei Mann. Die Besatzung
ist gegen Handwaffenbeschuss bis zu einem Kaliber von 14,5 mm,
gegen Splitterwirkung von 152 mm-Artilleriegeschossen und durch
einen adaptiven Dachschutz gegen Bombletmunition geschützt.
Zusätzlich verfügt das Geschütz über eine ABC-Schutzbelüftungs-
anlage. Darüber hinaus ist die Besatzung in der Lage, sich im direkten
Richten mit der Hauptwaffe bei Tag und Nacht zu verteidigen. Dies
wird durch entsprechende Optiken gewährleistet. Weiterhin ist ein
laffettiertes MG zur Bekämpfung von Boden- und Luftzielen nutzbar.

17
KETTENFAHRZEUGE

RAKETENWERFER „MARS“ II

Motor: 8 Zylinder-Viertakt Diesel mit Kaliber: 227/237 mm (abhängig von


Direkteinspritzung Munitionssorte), 12 Raketen
Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h Schussentfernung: je nach Munitions-
Fahrbereich: ca. 400 km typ zwischen 10 und 84 km
Länge: 7,07 m Feuergeschwindigkeit: 12 Raketen
Breite: 3,1 m in 55 Sekunden
Höhe: 2,87 m Munition: Minenrakete AT-2 mit
Gewicht: ohne Munition und ohne 28 Panzerabwehrminen
Bordausstattung ca. 21,2 t, mit Munition GMLRS: Reichweite bis 84 km
(Panzerabwehrminen) ca. 25,5 t
Besatzung: 3 Soldatinnen/Soldaten

18
KETTENFAHRZEUGE

Das Mittlere Artillerieraketensystem („MARS“) wurde in den 1980er-Jahren


in den USA als Multiple Launch Rocket System („MLRS“) entwickelt
und anschließend in den USA sowie in Europa für zahlreiche NATO-
Nationen gefertigt. Der Raketenwerfer „MARS“ II ist eine europäische
Weiterentwicklung mit technischen Verbesserungen der Waffenanlage
und modernisiertem Feuerleitsystem. „MARS“ II ist zur abstandsfähigen
Verlegung von Wurfminensperren zur Panzerabwehr sowie mit der
Lenkrakete „Guided Multiple Launch Rocket System“ („GMLRS“) zur
hochpräzisen Bekämpfung von Einzel- und Punktzielen befähigt. Der
Werfer wird durch eine dreiköpige Besatzung bedient und ist aufgrund
der internen Navigationsanlage autonom. Der Raketenwerfer „MARS“ II
wird in dieser Koniguration ausschließlich durch Deutschland, Italien
und Frankreich genutzt. Das System selbst nutzen neben den USA auch
Ägypten, Bahrain, Finnland, Griechenland, Großbritannien, Israel,
Japan, Südkorea, die Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate.

19
KETTENFAHRZEUGE

GEPANZERTES BRÜCKENLEGESYSTEM „LEGUAN“

Besatzung: 2 Soldatinnen/Soldaten Höchstgeschwindigkeit: 65 km/h


Zulässiges Gesamtgewicht: 64,5 t ABC-Schutz: ja
Länge: 15 m Spezialgerät/Ausstattung: Brückenlänge
Breite: 4 m 1 x 26 m und 2 x 14 m
Höhe: 4 m überbrückbare Breite: 48 m
Motorleistung: 1.500 PS (1103 kW)

Mit dem Brückenlegepanzer „Leguan“ überwinden die Pioniere kleine


Flüsse und andere Geländehindernisse unabhängig von festen Que-
rungen. Die Tragfähigkeit des Systems beträgt mehr als 70 Tonnen, in
Ausnahmen sogar bis zu 90 Tonnen. Somit können alle Gefechtsfahr-
zeuge die Übergänge des „Leguans“ nutzen. Wenn andere Fahrzeuge
nicht weiterkommen, tritt der „Leguan“ auf den Plan. Er basiert auf
dem Fahrgestell des Kampfpanzers „Leopard“ 2. Der „Leguan“ kann
seine Brücken so ausfahren, dass sie sich überlappen. Mit einer
14 Meter und einer 26 Meter langen Gefechtsfeldbrücke kann ein
Hindernis von bis zu 36 Metern überwunden werden.

20
KETTENFAHRZEUGE

21
KETTENFAHRZEUGE

Der Minenräumpanzer „Keiler“ ist ein Vollkettenfahrzeug und wird in


der Pioniertruppe eingesetzt, um befahrbare Gassen durch Minenfel-
der zu schlagen. Der „Keiler“ verfügt über eine schwenkbare Räumein-
richtung, an der 24 gegeneinander ausgewuchtete rotationssymmetri-
sche Räumelemente rotieren. Die Räumelemente fräsen den Boden in
einer Breite von 4,7 Metern und einer Tiefe von bis zu 25 Zentimetern
auf. Dabei werden alle offen oder verdeckt liegenden Minen zur Deto-
nation gebracht oder zerstört.

22
KETTENFAHRZEUGE

MINENRÄUMPANZER „KEILER“

Besatzung: 2 Soldatinnen/Soldaten Fahrbereich: 350 km


Gefechtsgewicht: 53 t Verbrauch Straße/Gelände:
Militärische Lastenklasse: 60 t 320 l bis 580 l/100 km
Länge: 8,67 m Höchstgeschwindigkeit
Breite: 3,79 m in Transportstellung: 48 km/h
Höhe: 3,8 m ABC-Schutz: nein
Motorleistung: 1106 PS (814 kW) Spezialgerät/Ausstattung:
Betriebsvorrat: 1.100 l 24 Räumelemente

23
KETTENFAHRZEUGE

PIONIERPANZER „DACHS“

Der Pionierpanzer „Dachs“ wurde auf der Basis des Kampfpanzers


„Leopard“ 1 entwickelt. Er wird in den Panzerpionierkompanien und
Pionierbataillonen eingesetzt. Mit dem „Dachs“ können u.a. größere
Erdbewegungen realisiert werden.

Besatzung: 3 Soldatinnen/Soldaten
Gefechtsgewicht: 43/44 t
Militärische Lastenklasse: 48 t
Länge: 8,38 m
Breite: 3,25 m
Höhe: 2,57 m
Motorleistung: 830 PS (610 kW)
Betriebsvorrat: Haupt- und
Zusatztank 1.410 l
Fahrbereich: 400 km
Verbrauch: 350 l/100 km
Zul. Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h
Bewaffnung: Maschinengewehr MG3
Kampbeladung: 1.250 Schuss
Waten: 1,2 m
Tiefwaten: 2,25 m
Unterwasserfahren: 4 m
ABC-Schutz: ja
Spezialgerät/Ausstattung: Hauptwinde
mit Zugleistung 200 bis 350 kN,
Doppelzug 700 kN, 90 m Seillänge,
Baggerarm Hebeeinsatz 7,8 t, Bagger-
und Räumleistung 140 m³/270 m3
pro Stunde

24
KETTENFAHRZEUGE

25
KETTENFAHRZEUGE

BERGEPANZER 3 „BÜFFEL“

Besatzung: 3 Soldatinnen/Soldaten
Gefechtsgewicht: 55,3 t bzw. 64,5 t (3 A1)
Militärische Lastenklasse:
MLC 60 bzw. MLC 72 (3 A1)
Länge: 9,07 m bzw. 9,48 m (3 A1)
Breite: 3,54 m bzw. 4,3 m mit
Zusatzpanzerung (3 A1)
Höhe: 3,01 m
Motorleistung: 1.495 PS (1.100 kW)
Betriebsvorrat: Haupt- und
Zusatztank 1.600 l
Fahrbereich: 270 bis 430 km
Verbrauch: 340 bis 580 l/100 km
Höchstgeschwindigkeit: 68 km/h
Bewaffnung: unter Luke bedienbares
Maschinengewehr
Kaliber: 7,62 mm
Kampbeladung: 2.500 Schuss
Waten: 1,2 m
Tiefwaten: 2,35 m
Unterwasserfahren: 4 m
ABC-Schutz: ja
Spezialgerät/Ausstattung:
Krananlage 30 t, Bergewinde 343 kN
konstant, Hilfswinde 8,3 kN, bzw.
15,5 kN (neue Ausführung), Schneid-
und Schweißanlage

26
KETTENFAHRZEUGE

Der Bergepanzer 3 „Büffel“ ist ein gepanzertes Vollkettenfahrzeug auf


Basis des „Leopard“ 2. Zu den Hauptaufgaben des „Büffels“ zählen das
Bergen und Abschleppen von Kettenfahrzeugen bis zur Militärischen
Lastenklasse (MLC) 70, in der zusätzlich minengeschützten Version 3
A1 bis zur MLC 80, das Sichern von Kettenfahrzeugen bei Gewässer-
durchfahrten und die Unterstützung bei Instandsetzungsarbeiten.
Darüber hinaus wird der „Büffel“ zum Räumen von Hindernissen, zur
Durchführung von Erdarbeiten und zum Be- und Enttanken von Fahr-
zeugen im Feld eingesetzt. Eine Gefechtsbergeeinrichtung am Räum-
schild bzw. eine Gefechtsfeldbergeeinrichtung am Heck ermöglicht
die Bergung von Schadfahrzeugen auf dem Gefechtsfeld unter vollem
Panzerschutz.

27
KETTENFAHRZEUGE

Das Artilleriebeobachtungsradar, kurz ABRA, ist ein mobiles Auklä-


rungsmittel der Artillerietruppe. Es wird zur Gefechtsfeldüberwachung
sowie zur Zielauklärung und Zielortung eingesetzt. Im Verbund mit
den Joint Fire Support Teams der Artillerie trägt es zur Feuerunterstüt-
zung der Kampftruppe bei. ABRA arbeitet witterungs- und tageszeit-
unabhängig, auf große Entfernungen und mit hoher Präzision. Es kann
einen Bereich von ca. 28–140 Grad automatisiert abtasten und dabei
Einzelpersonen auf bis zu 14, Einschläge von Artilleriegranaten auf
bis zu 15 und Fahrzeugkolonnen auf bis zu 38 Kilometen Entfernung
orten. Das Radargerät selbst ist in den Mannschaftstransportpanzer
M113 eingerüstet.

28
KETTENFAHRZEUGE

ARTILLERIEBEOBACHTUNGSRADAR ABRA

Besatzung: 4 Soldatinnen/Soldaten
Motorleistung: 300 PS (220 kW)
Gewicht: 13,2 t
Geschwindigkeit: 62 km/h
Fahrbereich: 620 km
Bewaffnung: Maschinengewehr MG3

29
KETTENFAHRZEUGE

Bv206S

Der Bv206S ist ein sehr bewegliches, leicht gepanzertes Kettenfahr-


zeug für absolut unwegsames Gelände. Sein Vorderwagen ist mit dem
Hinterwagen durch ein Knickgelenk verbunden. Der Bv206S kann
darüber hinaus noch einen zusätzlichen Anhänger ziehen, sodass das
Fahrzeug aus bis zu drei Elementen bestehen kann. Eine hydraulische
Ansteuerung am Knickgelenk bewirkt die Lenkung des Fahrzeugs. Im
Vorderwagen beinden sich der Motor und das Getriebe. Der Bv206S
wird bei der Gebirgsjäger-, Fallschirmjäger-, Heeresauklärungs- und
Pioniertruppe eingesetzt. Das Transportfahrzeug ermöglicht Einsätze
bei hoher Schneedecke, auf sumpigem Untergrund und in der Wüste.
Die ältere, noch in Nutzung beindliche Generation der Bv206D wird
in Zukunft durch eine neue Generation von Überschneefahrzeugen
ersetzt.

30
KETTENFAHRZEUGE

Besatzung: max. 10 Soldatinnen/Soldaten Bewaffung: MG3 auf Lafette


(3 im Vorderwagen, 7 im Hinterwagen) Schutz: leicht gepanzert
Motorleistung: 177 PS (130 kW) Länge: 6,92 m
Zulässiges Gesamtgewicht: 7,4 t Breite: 2 m
Nutzlast: 1,42 t Höhe: 2,28 m
Höchstgeschwindigkeit: 52 km/h Wattiefe: 1 m
Fahrbereich: 330 km

31
RADFAHRZEUGE

Die Palette der Radfahrzeuge reicht von leichten Geländefahrzeugen


bis hin zu Fahrzeugkran und Schwerlasttransportern. „Dingo“, „Fennek“,
„Cobra“, „Tiger“ – das klingt zunächst wie ein Rundgang durch den Zoo.
Tatsächlich handelt es sich um Namen für militärische Radfahrzeuge.

Geschützte Führungs- und Funktionsfahrzeuge vom Typ „Dingo“ werden seit


dem Jahr 2000 in der Bundeswehr genutzt. Mit einem Gesamtgewicht von 12,5
Tonnen und einer Nutzlast von 1,2 Tonnen ist der „Dingo“ 2 leicht, gelände-
gängig und luftverladbar. Sechs Soldaten inden in dem Fahrzeug Platz, das auf
dem handelsüblichen Fahrgestell UNIMOG U 5.000 basiert. Die Besatzung kann
auf acht Soldaten unter Verzicht auf Teile der Ausrüstung erweitert werden.
Der „Dingo“ verfügt über Klimaanlage, Standheizung, Reifendruckregelanlage,
ABS, Rückblickkamera, Satellitenkommunikationsanlage, GPS-Navigationsein-
richtung sowie Funk- und Außenbordsprechanlage. Die Waffenstation ist unter
Panzerschutz bedienbar.
32
RADFAHRZEUGE

PATROUILLEN-/SICHERUNGSFAHRZEUG

GFF KLASSE 3 „DINGO“ 2 A1 GFF KLASSE 3 „DINGO“ 2 A2.3

Besatzung: 6 Soldatinnen/Soldaten Besatzung: 6 Soldatinnen/Soldaten


Gefechtsgewicht: 11,9 t Gefechtsgewicht: 12,5 t
Militärische Lastenklasse: 12 t Militärische Lastenklasse: 14 t
Länge: 6,1 m Länge: 6,1 m
Breite: 3,1 m Breite: 3,1 m
Höhe: 3,2 m Höhe: 3,2 m
Motorleistung: 217 PS (160 kW) Motorleistung: 222 PS (163 kW)
Betriebsvorrat: Haupt- und Betriebsvorrat: Haupt- und
Zusatztank 260 l Zusatztank 260 l
Fahrbereich: 850 km Fahrbereich: 850 km
Verbrauch: 30,5 l/100 km Verbrauch: 30,5 l/100 km
Höchstgeschwindigkeit: 90 km/h Höchstgeschwindigkeit: 90 km/h
Bewaffnung: mechanische Waffen- Bewaffnung: fernbedienbare leichte
station, Kaliber 7,62 mm Waffenstation, Kaliber 7,62 mm
Kampfentfernung: max 1200 m Kampfentfernung: 1.200 m
Kampbeladung: 1.000 Schuss Kampbeladung: 1.200 Schuss
Waten: 1,2 m Waten: 1,2 m
ABC-Schutz: ja ABC-Schutz: ja
Spezialgerät/Ausstattung: GPS, Funk- Spezialgerät/Ausstattung: GPS, Funkan-
anlage SEM 80/90, Reifendruckregel- lage SEM 80/90, Reifendruckregelanlage,
anlage, Außensprechanlage, Rückblick- Außensprechanlage, Rückblickkamera,
kamera, Standheizung, Klimaanlage, Standheizung, Klimaanlage, Taktische
Taktische Führungsausstattung Führungsausstattung, Waffenstation mit
ungekühltem Wärmebildgerät

33
RADFAHRZEUGE

Geschützte Fahrzeuge sollen die Soldaten im Einsatz vor vielfältigen


Bedrohungen wie Sprengfallen, Minen, direktem Beschuss oder ABC-
Kampfmitteln bewahren. Diese hohen Anforderungen erfüllt auch der
„Eagle“ IV. Er ist als Führungs- und Funktionsfahrzeug in zahlreichen
Varianten konzipiert und bietet Platz für bis zu fünf Personen. Der
„Eagle“ soll zahlreiche ältere Fahrzeuge der Bundeswehr ersetzen oder
ergänzen; er ist lufttransportfähig.

34
RADFAHRZEUGE

GESCHÜTZTES FAHRZEUG „EAGLE“ IV

Besatzung: bis zu 5 Soldaten Leistung: 250 PS (184 kW)


Länge: 5,4 m Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h
Breite: 2,3 m Steigfähigkeit: 60 %
Höhe: 2,9 m Besonderheit: Antriebsstrang und
Gewicht: 8,9 t Fahrgestell entsprechen den Fahrzeugen
Nutzlast: 650 kg „Yak“ und „Duro“ III
Antrieb: Turbodiesel mit 5-Stufen-
Automatik

35
RADFAHRZEUGE

SPÄHWAGEN „FENNEK“

Besatzung: 3 Soldatinnen/Soldaten Bewaffnung: Granatmaschinenwaffe


Gefechtsgewicht: 11 t Kaliber 40 mm oder Maschinengewehr
Militärische Lastenklasse: 12 t MG3 (7,62 mm), Maschinengewehr Kali-
Länge: 5,6 m ber 12,7 mm, Nebelmittelwurfanlage
Breite: 2,55 m Waten: bis zu 1 m
Höhe: 2,29 m ABC-Schutz: ja
Motorleistung: 240 PS (177 kW) Spezialgerät/Ausstattung: 2 VHF-
Betriebsvorrat: Haupt- und Führungsunterstützungsgeräte,
Zusatztank 230 l 1 HF-Führungsunterstützungsgerät,
Fahrbereich Straße/Gelände: Seilwinde
1.000 km/450 km Einsatz der Subsysteme: Beobachtungs-
Verbrauch Straße/Gelände: 23,25 l bis und Auklärungsausstattung (auch
50 l/100 km abgesessen), Bodensensor- und
Höchstgeschwindigkeit: 115 km/h Strahlenspür-Ausstattung

36
RADFAHRZEUGE

Der „Fennek“ ist das Spähfahrzeug der Heeresauklärungstruppe


sowie das radbewegliche Funktions- und Führungsfahrzeug für die
„Joint Fire Support Teams“ (JFST). Die Spähtrupps der Heeresauklä-
rungstruppe bestehen aus zwei Spähwagen „Fennek“. Das Team hat die
Aufgabe, Ziele mit hinreichender Genauigkeit zu orten und teilstreit-
kräfteübergreifend Feuer ins Ziel zu lenken. Der „Fennek“ ist ein leicht
gepanzertes Radfahrzeug. Er bietet eine hervorragende und nahezu
geräuschlose Mobilität in jedem Gelände, modernste Sensorenausstat-
tung, die Möglichkeit der Selbstverteidigung sowie eine hohe
Autonomie.

37
RADFAHRZEUGE

Das Führungs- und Erkundungsfahrzeug „Fennek“ für die Pioniertruppe


zeichnet sich durch seine hohe Mobilität im Gelände, seine System-
anteile für den Gefechtswert, bei der Erkundung von Gewässerüber-
gängen, Infrastruktur und Geländeabschnitten sowie beim Auklären
von gegnerischen Sperren aus.

38
RADFAHRZEUGE

FÜHRUNGS-/ERKUNDUNGSFAHRZEUG „FENNEK“

Besatzung: 3 Soldatinnen/Soldaten Bewaffnung: Granatmaschinenwaffe


Gefechtsgewicht: 10,64 t Kaliber 40 mm, Maschinengewehr
Militärische Lastenklasse: 12 t MG 12,7 mm, Maschinengewehr MG3
Länge: 5,6 m (7,62 mm), Nebelmittelwurfanlage
Breite: 2,55 m Kampfentfernung: Schussweite 1.500/
Höhe: 2,29 m 1.500 m/600 m
Motorleistung: 240 PS (177 kW) Kampbeladung: in Abhängigkeit
Betriebsvorrat: 200 l von den verwendeten Waffen 64/1.000/
Fahrbereich Straße/Gelände: 500/12
880 km/410 km Waten: bis zu 1 m
Verbrauch Straße/Gelände: ABC-Schutz: ja
23,25 bis 50 l/100 km Spezialgerät/Ausstattung: 2 VHF-Füh-
Höchstgeschwindigkeit: 110 km/h rungsunterstützungsgeräte, 1 HF- und
1 SatCom-Führungsunterstützungsgerät,
Seilwinde, Anhängerkupplung

39
RADFAHRZEUGE

Besatzung: 10 Soldatinnen/Soldaten
Gefechtsgewicht: 5,25 t
Länge: 4,47 m
Breite: 1,95 m
Höhe: 2,43 m
Motorleistung: 106 PS (78 kW)
Betriebsvorrat: Haupt- und
Zusatztank 80 l
Fahrbereich: 450 km
Verbrauch: 16 l/100 km
Höchstgeschwindigkeit: 90 km/h
Waten: 0,5 m
Ausstattung: Klimaanlage

40
RADFAHRZEUGE

EINSATZFAHRZEUG SPEZIALISIERTE KRÄFTE „MUNGO“

Das allradgetriebene, geschützte Radfahrzeug der spezialisierten Kräfte


ist mit gepanzertem Fahrerhaus und gepanzerter Rundumverglasung
ausgestattet. Der „Mungo“ ist luftverladbar im Mittleren Transport-
hubschrauber vom Typ CH-53G.

41
RADFAHRZEUGE

GEPANZERTES TRANSPORTKRAFTFAHRZEUG „BOXER“

Besatzung: als Gruppentransport- Fahrbereich: bis 1.000 km auf Straße


fahrzeug 10 Soldatinnen/Soldaten; Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
als Führungsfahrzeug 5 Soldatinnen/ Bewaffnung Gruppentransportfahrzeug:
Soldaten Granatmaschinenwaffe Kaliber 40 mm
Gefechtsgewicht: 33 t oder Schweres Maschinengewehr
Militärische Lastenklasse: 43 t Kaliber, 12,7 mm
Länge: 8 m Bewaffnung Führungsfahrzeug:
Breite: 2,99 m Bordmaschinengewehr 12,7 mm,
Höhe: ohne Waffenstation 2,37 m Waffenstation FLW 200
Höhe: mit Rundumkennleuchte und Waten: 1,2 m
Waffenstation 3,62 m ABC-Schutz: ja
Motoreistung: 720 PS (530 kW) Spezialgerät/Ausstattung: Klimaanlage,
Betriebsvorrat: Haupt- und GPS, Integriertes Führungs- und Waffen-
Zusatztank 544 l einsatzsystem

42
RADFAHRZEUGE

Das Gepanzerte Transportkraftfahrzeug (GTK) „Boxer“ ist eine


deutsch-niederländische Gemeinschaftsentwicklung. Die Gruppen-
transportfahrzeuge werden zum Teil mit Granatmaschinenwaffe
40 Millimeter und teilweise mit Maschinengewehr 12,7 Millimeter
ausgestattet, die jeweils in einer fernbedienbaren leichten Waffensta-
tion 200 lafettiert sind. Der GTK kann eine Infanteriegruppe trans-
portieren. Das Führungsfahrzeug kann sowohl als Führungsmittel auf
Kompanieebene als auch als Gefechtsstandfahrzeug der Brigadeebene
eingesetzt werden.

43
RADFAHRZEUGE

Der Transportpanzer „Fuchs“ ist ein geländegängiges, gepanzertes


Radfahrzeug, das ursprünglich als reines Transportfahrzeug konzi-
piert wurde. Heute wird er mit verschiedenen Rüstsatzvariationen bei
zahlreichen Truppengattungen eingesetzt. Beispiele hierfür sind die
Variante ABC-Spürpanzer bei der ABC-Truppe, der Einsatz als Per-
sonentransportfahrzeug bei der Jägertruppe oder als vorgeschobene
Befehlsstelle für Gefechtsstände.

44
RADFAHRZEUGE

TRANSPORTPANZER „FUCHS“

Besatzung: 12 Soldatinnen/Soldaten Verbrauch: ca. 48 l/100 km


Gefechtsgewicht: 16,2 t Höchstgeschwindigkeit: 105 km/h auf
Militärische Lastenklasse: 17 t Straße; 10 km/h im Wasser
Länge: 6,83 m Bewaffnung: Maschinengewehr MG3
Breite: 2,98 m ABC-Schutz: ja
Höhe: 2,3 m Spezialgerät/Ausstattung: in
Motorleistung: 320 PS (235 kW) Abhängigkeit von den Varianten
Betriebsvorrat: 390 l bzw. Ausstattungen
Fahrbereich: 800 km auf Straße

45
RADFAHRZEUGE

ARTILLERIEORTUNGSRADAR „COBRA“

Besatzung: 3 (+5) Soldatinnen/Soldaten


Gefechtsgewicht: 25,7 t
Militärische Lastenklasse: 30 t
Länge: 10,77 m
Breite: 2,9 m
Höhe: 3,87 m
Motorleistung: 360 PS (265 kW)
Höchstgeschwindigkeit: 90 km/h
Spezialgerät/Ausstattung: Radargerät
mit Phased-Array-Antenne

46
RADFAHRZEUGE

Das Artillerieortungsradar „Cobra“ ist das modernste und leistungs-


fähigste Artillerieortungsradar auf dem Markt. Es vereinigt autonome
Navigation, hohe Auklärungsrate, große Beweglichkeit, Luftverladbar-
keit, kurze Einsatzzyklen und Schutz der Bediener. Hauptaufgabe des
Systems ist die Ortung und Klassiizierung schießender gegnerischer
Rohr- und Raketenartillerie sowie Mörser, als auch die Überwachung
des eigenen Wirkungsschießens unter nahezu allen Witterungsbedin-
gungen mit hoher Genauigkeit und Kapazität. „Cobra“ ist dabei in der
Lage, bei einer Auklärungstiefe von bis zu 100 km rund 40 Feuer-
stellungen in zwei Minuten auklären zu können. Dieses System wird
neben Deutschland auch von Frankreich im operationellen Einsatz
genutzt.

47
RADFAHRZEUGE

48
RADFAHRZEUGE

FALTSTRASSENGERÄT

Das Faltstraßengerät ist in der Lage, Faltstraßen maschinell zu verlegen


und aufzunehmen. Es stellt sicher, dass andere Fahrzeuge morastiges,
sandiges oder schneebedecktes Gelände, aber auch Flussufer oder
Böschungen befahren können. Das Verlegen einer Faltstraße in einer
Wassertiefe von bis zu 1,2 Metern auf dem Grund eines Flusses ist
möglich. Mit dem Gerät können zudem Zufahrten oder unwegsames
Gelände passierbar gemacht werden. Die Soldaten können das Faltstra-
ßengerät optional mit dem Maschinengewehr MG3 bewaffnen. Das
Gerät gehört zu den ungepanzerten Fahrzeugen der Bundeswehr.

Besatzung: 2 Soldatinnen/Soldaten
Motorleistung: 360 PS (265 kW)
Höchstgeschwindigkeit: 88 km/h
Gewicht: 29,2 t
Länge Faltstraße: 50 m,
(Zeitbedarf dafür sind 10 Minuten)
Breite Faltstraße: 4,22 m

49
RADFAHRZEUGE

SCHWIMMSCHNELLBRÜCKE AMPHIBIE M3

Besatzung: 3 Soldatinnen/Soldaten Übergangsleistung: 1 verstärktes


Gefechtsgewicht: 26 t Bataillon pro Stunde
Militärische Lastenklasse: 32 t Fahrbereich Straße/Gelände: ca. 725 km/
Länge: 13,03 m ca. 400 km
Breite: 3,35 m Verbrauch: 55 l/100 km
Höhe: 3,97 m Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
Motorleistung: 343 PS (252 kW) Mindestwassertiefe: 1,2 m
Betriebsstoffvorrat: 400 l

50
RADFAHRZEUGE

Die Amphibie M3 wird beim Überqueren von Gewässern als Brücke


oder Fähre eingesetzt. Eine 100 Meter lange Schwimmbrücke kann mit
acht Amphibien in weniger als 20 Minuten gebaut werden. Die Fahr-
bahnbreite beträgt 4,76 Meter.

51
LUFTFAHRZEUGE

Jenseits der Erde gilt es für das Heer auch die Elemente Wasser und
Luft zu bezwingen. Das Spektrum der Luftfahrzeuge des Heeres reicht
vom leichten Transporthubschrauber über Mehrzweckhubschrauber
bis hin zum Unterstützungshubschrauber.

52
LUFTFAHRZEUGE

UNTERSTÜTZUNGSHUBSCHRAUBER „TIGER“

Der „Tiger“ ist ein mehrrollen- und allwetterfähiger Unterstützungs-


hubschrauber. Er ist ein zweisitziger Helikopter, der von zwei leistungs-
starken Triebwerken angetrieben wird. Seine moderne Technologie ist
ein Generationssprung in Bezug auf Nachtkampffähigkeit, Einsatz-
dauer, Reichweite, Sensorik und Bewaffnung.

Besatzung: 2 Soldatinnen/Soldaten Kampbeladung: 2 Außenstationen für


Flugstrecke: 360 bis 1.200 km 4 Luft-Luft-Lenklugkörper „Stinger“,
Flugbetriebsstoffverbrauch: im Durch- 2 Innenstationen für Behälter mit
schnitt 350 l/h 12,7 mm, Behälter mit 19 x 70 mm
Marschgeschwindigkeit: bis ca. 250 km/h Raketen, Behälter mit 4 PARS 3 LR,
Einsatzdauer: 2,5 Stunden. (+20 Minuten Behälter mit 4 Lenklugkörpern HOT,
Reserve) Behälter mit Flugbetriebsstoff (345 l)
Führung des Gefechts: je nach
Anmarschzeit 0,5 bis 1,5 Stunden Die Leistungsdaten sind abhängig von
Kampfentfernung: bis 6.000 m den geophysikalischen Bedingungen.

53
LUFTFAHRZEUGE

54
LUFTFAHRZEUGE

55
LUFTFAHRZEUGE

SCHULUNGSHUBSCHRAUBER EC 135

Reichweite: 700 km
Höchstgeschwindigkeit: 261 km/h
Startgewicht: ca. 2.500 kg

56
LUFTFAHRZEUGE

Der Schulungshubschrauber (SHS) vom Typ EC 135 verfügt über zwei


Triebwerke, ein digitales Cockpit, Autopilot und ein Flug- Management-
System. Flugschüler lernen innerhalb von zwölf Monaten nicht nur die
Beherrschung des SHS nach Sichtlugregeln, sondern erhalten auch die
Qualiikation für den Instrumenten- und Sensorlug im Nachttieflug.

57
LUFTFAHRZEUGE

58
LUFTFAHRZEUGE

LEICHTER TRANSPORTHUBSCHRAUBER NH90

Der Mehrzweckhubschrauber NH90 wurde im Auftrag von Frankreich,


Italien, den Niederlanden und Deutschland entwickelt. Er ist ein Hub-
schrauber der Zehn-Tonnen-Klasse, der ausgehend von einem Basis-
muster ein Familienkonzept beinhaltet. Mit dem NH90 können sowohl
schwere Lasten, technisches Material als auch bis zu 20 Soldaten trans-
portiert werden.

Besatzung: 3 Soldatinnen/Soldaten Standardlast: 16 Soldaten oder


Flugstrecke: bis 650 km 12 Soldaten und 3 Doorgunner oder 2
Flugbetriebsstoffverbrauch: im Durch- Tonnen Innenlast, 4 Tonnen Außenlast.
schnitt 550 l/h
Marschgeschwindigkeit: bis 260 km/h Die Leistungsdaten sind abhängig von
Einsatzdauer: 4,5 Stdunden den geophysikalischen Bedingungen.
Kampbeladung: Flugbetriebsstoff 1.975 l

59
KAMPFMITTELABWEHR

Die Kampfmittelabwehrkräfte fördern die Bewegung eigener Kräfte in


allen Operationen. Sie werden zum Erhöhen der Überlebensfähigkeit
einschließlich des Schutzes eigener Kräfte gegen nicht zur Wirkung
gelangte Kampfmittel eingesetzt.

60
KAMPFMITTELABWEHR

SCHUTZANZUG

Die Kampfmittelabwehrkräfte verfügen über Schutzanzüge, die mit


einer Kommunikationsanlage sowie einer Kühleinrichtung ausgerüs-
tet sind, damit der Kampfmittelbeseitiger auch bei höheren Tempera-
turen über längere Zeit arbeiten kann.

61
KAMPFMITTELABWEHR

62
KAMPFMITTELABWEHR

MANIPULATORFAHRZEUG „tEODor“

Die Nutzung ferngesteuerter Manipulatoren erhöht den Schutz und


die Sicherheit der Kampfmittelabwehrkräfte im Einsatz in erhebli-
chem Maße. Das wichtigste Einsatzmittel ist das Manipulatorfahrzeug
„tEODor“. Mit diesem Manipulator können ferngesteuert über Kabel
oder Funk aus sicherer Entfernung Kampfmittel aufgespürt, freige-
legt, untersucht und beseitigt werden. Für Einsatzorte, die mit dem
„tEODor“ nicht erreicht werden können, z.B. enge Räume, Röhren oder
Luftfahrzeuge, wird das Manipulatorfahrzeug EOD klein „PackBot“
eingesetzt. Es ist durch eine Person tragbar, wird auch über Kabel oder
Funk gesteuert und verfügt ebenfalls über verschiedene Wirkmittel.

63
AUFKLÄRUNG

Die Heeresauklärungstruppe sind die Kräfte des Heeres, die für den
Truppenführer alle Informationen zusammentragen, die er braucht,
um einen begründeten Entschluss fassen zu können, auf dessen
Grundlage er seine Operationsführung plant und das Gefecht gewinnt.
Dies sind Informationen über den Feind, aber auch über weitere Kräf-
te, die im Raum sind, sowie Informationen über das Gelände.

64
AUFKLÄRUNG

ABBILDENDE LUFTGESTÜTZTE AUFKLÄRUNGSDROHNE


IM NÄCHSTBEREICH „ALADIN“

„Aladin“ ist eine Auklärungsdrohne, die in allen Truppengattungen der


Bundeswehr eingesetzt wird. „Aladin“ gehört zur Kategorie IIb <5kg, die
zur Lageauklärung im Nahbereich eingesetzt wird. Die Auklärungs-
ergebnisse liegen in Echtzeit vor und ermöglichen den militärischen
Führern detaillierte Lageentscheidungen.

Betriebsarten: Programmlug/ Brennweite: 6 mm


Manueller Flug, GPS-gesteuert Start: per Hand bzw. Gummiband
Gewicht: 3,5 kg Flugbereit Landung: Gesteuerte Sacklandung
Länge: 1,57 m
Spannweite: 1,46 m
Höhe: 0,38 m
Motorleistung: 7,35 Ah
Stromversorgung: 1 x Akku 14,4V
5,9Ah 85 Wh
Sendeleistung: 100–2.000 mW
Reichweite: um Bodenkontrollstation
5 km im Radius der Bodenstation
Windstärke: bis 10 m/s
Flugzeit: 60 Min.
Flughöhe: mindestens 30 m/
maximal 150 m
Geschwindigkeit: 45 bis 70 km/h
Kameras: Taglicht-Rumpf Frontkamera/
Blickrichtung 45° nach vorne, Seiten-
sichtkamera 45° nach links, Boden-
kamera 90° nach unten, Bodenkamera
(Tele) 90° nach unten, IR-Rumpkamera
mit Blickrichtung 42° nach vorne, Tages-
lichtkamera mit Blickrichtung 42° nach
vorne, Nachtlugtauglich

65
AUFKLÄRUNG

Die „Luna“ ist die luftgestützte, unbemannte Nahauklärungsaus-


stattung der Heeresauklärungstruppe. Hierbei handelt es sich um ein
Auklärungssystem für Auklärung und Überwachung im Nahbereich
aus der Luft mit einer Reichweite bis 80 km bei Tag und Nacht. Pro-
gramm- bzw. ferngesteuert liefert es Videoaufnahmen, Infrarotilme
und Standbilder in Echtzeit vom jeweiligen Einsatzgebiet. Es ermög-
licht somit eine hohe Auklärungsleistung und schnelle Reaktion
auf Auklärungsergebnisse; es verschafft der eigenen Truppe einen
Informationsvorsprung.

66
AUFKLÄRUNG

LUFTGESTÜTZTE UNBEMANNTE
NAHAUFKLÄRUNGSAUSSTATTUNG „LUNA“

Gewicht: 40 kg Flughöhe: bis zu 4.000 m


Länge: 2,36 m Geschwindigkeit: 35 bis 130 km/h
Spannweite: 4,17 m Sensorik/ Nutzlast: elektrooptische
Höhe: 0,87 m Tageslicht- und Wärmebildkameras
Motorleistung: 6 kW mit Zoom
Kraftstoffvorrat: 5,4 kg Start: Katapultstart
Reichweite um Landung: Schirm- bzw. Netzlandung
Bodenkontrollstation: 80 km
Flugzeit: bis zu 6 Stunden

67
AUFKLÄRUNG

Das Kleinluggerät Zielortung, kurz KZO, ist ein unbemanntes, luft-


gestütztes Auklärungssystem, dass die Lage-, Ziel- und Wirkungsauf-
klärung auf große Entfernungen und in Echtzeit ermöglicht. KZO kann
nahezu witterungs- und tageszeitunabhängig eingesetzt werden. Das
KZO verfügt dazu über einen IR-Sensor mit einem um die Bildaufrich-
tungsachse drehbar gelagerten Sensorkopf. Die Zielortungsgenauigkeit
entspricht den Qualitätsanforderungen für den Einsatz von Wirk-
mitteln des Indirekten Feuers, das Informationsalter beträgt weniger
als eine Minute. KZO wird in der Artillerietruppe sowie in der Heeres-
auklärungstruppe eingesetzt und soll durch das neue Auklärungs-
system „Husar“ (Hochefizientes Unbemanntes System zur Auklärung
mittlerer Reichweite) abgelöst werden.

68
AUFKLÄRUNG

KLEINFLUGGERÄT ZIELORTUNG KZO

Gewicht: 172 kg Flugzeit: bis zu 3,5 Stunden


Länge: 2,26 m Flughöhe: bis zu 3.500 m
Spannweite: 3,42 m Geschwindigkeit: 120 bis 230 km/h
Höhe: 0,96 m Sensorik: Wärmebildkamera
Motorleistung: 24 kW Start: Boosterstart
Betriebsstoffvorrat: 27,5 kg Landung: Fallschirmlandung
Reichweite um Bodenkontrollstation:
mindestens 65 km

69
AUFKLÄRUNG

MIKROAUFKLÄRUNGSDROHNE
FÜR DEN ORTSBEREICH „MIKADO“

Gewicht: 1,3 kg Flugzeit: bis zu 30 Minuten


Länge: 1 m Max. Einsatzlughöhe: ca. 100 m
Spannweite: 1 m Geschwindigkeit: 10 m/sek
Höhe: 0,24 m Kamerasensorik: Tele- und Weitwinkel-
Motorleistung: 4 bürstenlose, kamera bei Tag, Wärmebildkamera bei
getriebelose Elektromotoren Nacht
Stromversorgung: LiPo-Akku 14,8 V/ Avionik: selbststabilisierend, elektroni-
5.000 MAh scher Kreisel, Magnetfeldsensor, GPS,
Reichweite um optische Sensoren, barometrischer
Bodenkontrollstation: 1.000 m Höhensensor, digitaler Temperatursensor

70
AUFKLÄRUNG

Das Fluggerät ist ein Quadrocopter (vier Rotoren ) mit Elektroantrieb,


der einen geräuscharmen Flug ermöglicht. „Mikado“ liefert detaillierte
Auklärungsbilder an den Steuerer in Echtzeit. Sie wird eingesetzt, um
Personen, Personengruppen, Waffen, Sperren und sonstige Objekte bei
Tag sowie Nacht zu entdecken, zu erkennen und zu identiizieren, um
ein zutreffendes Lagebild schnell verfügbar zu machen. Damit wird für
die Streitkräfte die Fähigkeit zur zeitgerechten und präzisen Reaktion
auf Bedrohungen, einschließlich der Bekämpfung eines Gegners, er-
höht und so der Schutz der eigenen Soldaten verbessert.

71
LUFTWAFFE
KAMPFFLUGZEUGE
SCHULFLUGZEUGE
FLUGABWEHRSYSTEME
TRANSPORTFLUGZEUGE
HUBSCHRAUBER
AUFKLÄRUNGSSYSTEME

72
Waffensysteme der Luftwaffe umfassen
Kampflugzeuge, Schullugzeuge, Trans-
portlugzeuge, aber auch Hubschrauber
und Flugabwehrraketensysteme. Ihr
Einsatzspektrum reicht vom Schutz des
deutschen Luftraums über den Patien-
tentransport bis hin zu Auklärungs-
lügen in Auslandseinsätzen.

73
KAMPFFLUGZEUGE

Flugzeuge der Luftwaffe werden vielseitig eingesetzt. Die Fähigkeiten


reichen von Auklärungsmissionen über Radarbekämpfung bis hin zur
Seezielbekämpfung – weit über den Luftkampf hinaus. Die Luftwaffe
verfügt über Jagdlugzeuge, Jagdbomber und Flugzeuge mit spezieller
Auklärungselektronik. Durch die Fähigkeit zur vernetzten Opera-
tionsführung werden sie mit eigenen Luft-, Land- und Seestreitkräf-
ten sowie mit militärischen Bündnispartnern eingesetzt. Im Einsatz
gewährleistet die überlegene Wirksamkeit der Waffensysteme im
Luftnahkampf und im Wirkungsbereich auf große Entfernungen den
Schutz eigener Kräfte.

74
KAMPFFLUGZEUGE

„EUROFIGHTER“

Der „Euroighter“ ist ein einsitziges und allwetterfähiges Mehrzweck-


kampflugzeug. Er kann im Einsatz in der Luftverteidigungs- (Luft/
Luft) und in der Luftangriffs-Rolle (Luft/Boden) genutzt werden. Die
„Euroighter“ der Luftwaffe bilden das Rückgrat der deutschen Kampf-
lugzeuglotte. Sie sind Kernelement zur Sicherstellung des künftigen
Beitrages der Luftwaffe zum geforderten Fähigkeitsproil der Streit-
kräfte und den damit verbundenen Bündnisverplichtungen. Durch
seine Fähigkeit zur vernetzten Operationsführung ist der Euroighter
in einem engen Verbund einsetzbar – sowohl mit den eigenen Luft-,
Land- und Seestreitkräften, als auch mit denen militärischer Bünd-
nispartner. Die Überlegenheit des „Euroighters“ sowohl im Luftnah-
kampf als auch im Einsatz auf große Entfernungen gewährleistet den
Schutz eigener Kräfte und Mittel. Diese Wirksamkeit kann der Jet bei
Tag und Nacht, unter allen Witterungsbedingungen und in komplexen
Einsatzszenarien erzielen.

Leergewicht: 11 t
Startgewicht: max. 23,5 t
Länge: 15,96 m
Höhe: 5,28 m
Spannweite: 10,95 m
Flügelläche: 50 m²
Startstrecke: weniger als 700 m
Landestrecke: weniger als 600 m
Max. Trockenschub: 2 mal 60.000 N
Nachbrennerschub: 2 mal 90.000 N
Höchstgeschwindigkeit: Mach 2,35
Belastung der Zelle: +9 g/-3 g

75
KAMPFFLUGZEUGE

76
KAMPFFLUGZEUGE

77
KAMPFFLUGZEUGE

„TORNADO“

Der PA-200 „Tornado“ ist ein tri-national entwickeltes, allwetter-


fähiges, zweisitziges Kampflugzeug, das ab 1980 von Deutschland,
Großbritannien und Italien in die Streitkräfte eingeführt wurde.
Deutschland, Italien und Saudi-Arabien nutzen den Kampjet in unter-
schiedlichen Rollen. Die Auslieferung der ersten PA-200 „Tornados“ an
die Bundeswehr begann im Jahr 1981 und wurde 1992 mit der Über-
gabe des letzten PA-200 „Tornado“ ECR (Electronic Combat Reconnais-
sance) abgeschlossen. Ausgeliefert wurden insgesamt 357 Mehrzweck-
kampflugzeuge an die Luftwaffe, aber auch an die Marine.

Länge: 17,23 m
Höhe: 5,95 m
Spannweite: bei 25 Grad Pfeilung 13,91 m
Spannweite: bei 67 Grad Pfeilung 8,56 m
Flügelläche: bei 25 Grad Pfeilung 31 m²
Leergewicht: 14 t
Startgewicht: max. 28,5 t
Triebwerk: 2x Turbo-Union RB199-34R
Max. Trockenschub: 41.000 N
Nachbrennerschub: 69.000 N
Geschwindigkeit: bis Mach 1,3 (im Tieflug)

78
KAMPFFLUGZEUGE

VARIANTE IDS

Der IDS (Interdiction Strike)-„Tornado“ ist die Basisversion des Jagd-


bombers. Er ist für die Unterstützung der Bodentruppen aus der Luft,
auch als Luftnahunterstützung, die Gefechtsfeldabriegelung (das
Verhindern des Eintreffens neuer Bodentruppen) und den Luftangriff
auf feindliche Einrichtungen und Stellungen des Gegners befähigt.
Der IDS-„Tornado“ führt umfangreiche Mittel und Ausrüstungen zur
Selbstverteidigung mit.

79
KAMPFFLUGZEUGE

VARIANTE ECR

Die ECR (Electronic Combat Reconnaissance) -Version wurde auf


Forderung der Luftwaffe aus der IDS -Variante entwickelt. Der ECR-
„Tornado“ dient zur Lokalisierung, Identiizierung und gegebenenfalls
Bekämpfung von Radaranlagen und radargesteuerten Luftverteidi-
gungssystemen. Das Emitter Location System, kurz ELS, lokalisiert
und identiiziert Radargeräte. Ein gegnerisches Radargerät kann dann
mit sogenannten „High Speed Antiradiation Missiles“, kurz HARM,
bekämpft werden.

Länge: 17,23 m
Höhe: 5,95 m
Spannweite: bei 25 Grad Pfeilung 13,91 m
Spannweite: bei 67 Grad Pfeilung 8,56 m
Flügelläche: bei 25 Grad Pfeilung 31 m²
Leergewicht: 14 t
Startgewicht: max. 28,5 t
Triebwerk: 2x Turbo-Union RB199-34R Max.
Trockenschub: 41.000 N
Nachbrennerschub: 69.000 N
Geschwindigkeit: bis Mach 1,3 (im Tieflug)

80
KAMPFFLUGZEUGE

VARIANTE RECCE

Seit dem Jahr 2009 verfügt die Luftwaffe über das digitale Auklärungs-
system „RecceLite“. Mit seinem Einsatz kann eine deutlich höhere
Qualität der Auklärungsergebnisse und eine verbesserte Auswerte-
möglichkeit erzielt werden. „RecceLite“ ist in der Lage, hochaulösen-
des digitales Bildmaterial bei Tag und bei Nacht mit Hilfe von Infra-
rot- und optischen Sensoren aus niedrigen und mittleren Höhen zu
sammeln und dabei eine signiikante Reduzierung der Gefährdung der
„Tornado“-Besatzungen zu erzielen. Die Auklärungssensoren (optisch
und Infrarot) werden in einem Behälter („Pod“) unter dem Rumpf
des Luftfahrzeuges mitgeführt. Auklärung gehört zu den wichtigsten
Aufgaben im Einsatz. Am Rumpf des „Tornado“ angebracht, sendet der
Auklärungsbehälter bei Tag und bei Nacht Luftbilder auch in Echtzeit
an die Bodenstationen. Dabei können die schwenkbaren Kameras ein
Ziel selbständig und kontinuierlich verfolgen.

81
SCHULFLUGZEUGE

Die liegerische Grundausbildung der Luftwaffe für Jets indet in den


Vereinigten Staaten von Amerika statt. Die Flugzeuge sind auf der Air
Force Base im texanischen Sheppard stationiert und liegen unter US-
amerikanischen Hoheitsabzeichen.

82
SCHULFLUGZEUGE

T-6 „TEXAN“ II

Die T-6 „Texan“ II ist eine Weiterentwicklung der aus der Schweiz
stammenden „Pilatus“ PC-9. Der Tiefdecker wurde 2003 bei der
Bundeswehr in Dienst gestellt. Auf diesem Modell erfolgt die Grund
-und Fortgeschrittenenausbildung der Flugschüler der Luftwaffe.

Länge: 10,2 m
Höhe: 3,3 m
Spannweite: 10,19 m
Leermasse: 2,087 t
Maximale Startmasse: 2,958 t
Reichweite: 1.667 km
Höchstgeschwindigkeit: 585 km/h

83
SCHULFLUGZEUGE

T-38C „TALON“

Die Northrop T-38C „Talon“ ist ein Schullugzeug für den Flug im
Überschallbereich, das im Jahr 1959 zum Erstlug startete. Die Luft-
waffe nutzt die T-38C für die Jet-Ausbildung in den USA. Die T-38A
hat ein Modernisierungsprogramm durchlaufen, um zu gewährleisten,
dass der Ausbildungslugbetrieb sicher durchgeführt werden kann. Bei
diesem Upgrade wurden Antrieb, Avionik und Teile der Struktur er-
neuert. Alle Maschinen, die auf der Sheppard Air Force Base eingesetzt
werden, sind modernisiert und tragen nun die Bezeichnung T-38C. Die
beiden J-85-5R-Triebwerke der Maschine erzeugen jeweils einen Schub
von etwa 9.100 N.

Spannweite: 7,7 m
Länge: 14,13 m
Höhe: 3,92 m
Flügelläche: 15,8 m²
Leergewicht: 3,39 t
Maximales Gewicht: 5,36 t
Höchstgeschwindigkeit: 1.380 km/h
Landegeschwindigkeit: 240 km/h
Reichweite: 1.760 km

84
SCHULFLUGZEUGE

85
SCHULFLUGZEUGE

„GROB“ G 120A

Die „Grob“ G 120A ist als ein zweisitziges und einmotoriges


Schullugzeug in der deutschen Luftwaffe eingesetzt.

86
SCHULFLUGZEUGE

Länge: 8,11 m
Spannweite: 10,18 m
Höhe: 2,66 m
Nutzlast :50 kg + 220 kg Crew +
182 kg Treibstoff
Leermasse: 1.080 kg
max. Startmasse: 1.490 kg
Höchstgeschwindigkeit: ca. 435 km/h
Leistung: 260 PS (194 kW)
Reichweite: 1.170 km

87
FLUGABWEHRSYSTEME

Die Luftwaffe kann feindliche Luftziele auch vom Boden aus mit ihren
Flugabwehrsystemen bekämpfen. Zum Schutz des Luftraumes und
zum Schutz ausgewählter Objekte werden Flugabwehr- und Flugab-
wehrraketensysteme eingesetzt.

88
FLUGABWEHRSYSTEME

„MANTIS“

Das Flugabwehrsystem „Mantis“ (Modular, Automatic and Network


capable Targeting and Interception System) ist ein modulares Schutz-
system für den Nahbereich gegen Luftangriffe. Es wehrt Raketen,
Artilleriegeschosse und Mörser (sogenannte RAM-Ziele) ab, aber auch
Flugziele wie Drohnen oder Cruise-Missiles. „Mantis“ schützt vor allem
Einrichtungen und Objekte, insbesondere Feldlager. Es besteht aus
mehreren Sensoreinheiten, einer Bedien- und Feuerleitzentrale und
aus mehreren Geschütztürmen. Es kann auch als reines Frühwarn-
system („Sense and Warn“) ohne Geschütze eingesetzt werden. Das
Flugabwehrsystem ist allwetterfähig und erfüllt seinen Auftrag am
Tag und in der Nacht.

Bedien- und Feuerleitzentrale


aufgestellt (ohne Podest und Sonnensegel)
Höhe: 2,6 m 2,6 m
Breite: 2,4 m 6,8 m
Länge: 5,9 m 6,5 m
Leergewicht: 14,22 t 14,22 t
Zuladung (max.): 1,78 t 1,78 t

Sensoreinheit
Sensoren (Radar): Suchradar, Folgeradar, Freund-Feind-Erkennung,
Weitere Sensoren: TV-Kamera, Infrarot-Kamera, Laserentfernungsmesser
Höhe: 3m
Breite: 2,4 m
Länge: 3m
Gewicht: rund 3,5 t

Geschütze
Kaliber: 35 mm
Höhe: 2,1 m
Breite: 2,4 m
Länge: 5,5 m
Gewicht: rund 5,8 t

89
FLUGABWEHRSYSTEME

„PATRIOT“

Das Flugabwehrraketensystem „Patriot“ (Phased Array Tracking Radar


to Intercept on Target) dient im Einsatz zur Bekämpfung von Flugzeu-
gen, taktischen ballistischen Raketen und Marschlugkörpern. Erkennt
das Radarsystem „Patriot“ eine Bedrohung, wird dies an die mit zwei
Arbeitsplätzen besetzte Feuerleitkabine weitergeleitet. Das Besondere
an der Radartechnik ist der Zusammenschluss mehrerer Radargeräte,
die auf ein Antennensystem zugreifen, dessen Antennen sich nicht
drehen, sondern deren Richtstrahlen abgelenkt werden. Der Abschuss
der Abwehrraketen erfolgt aus der mobilen Startstation (Launcher), die
durch das hydraulische Nivellierungssystem einen Neigungsgrad von
bis zu 10 Grad ausgleichen kann.

90
FLUGABWEHRSYSTEME

Aufgaben: Flugabwehr
Komponenten: Feuerleitstand, Multifunktionsradargerät, Stromerzeugeraggregat,
Startgerät mit 4 oder 8 Lenklugkörpern, Richtfunktrupp mit Stromerzeugeranlagen
und Antennenmastanlagen
Bekämpfungsreichweite: ca. 68 km
Gleichzeitig kontrollierbar: bis zu 50 Ziele
Gleichzeitig bekämpbar: bis zu 5 Ziele
Leistung: 360 PS (265 kW)
Hubraum: 12.763 cm³
Gesamtgewicht: 30,8 t
Länge: 10,65 m
Breite: 3 m
Höhe: 3,95 m

LENKFLUGKÖRPER „PATRIOT“
ADVANCED CAPABILITY 2 (PAC 2)
Länge: ca. 5 m
Startgewicht: ca. 900 kg
Durchmesser: ca. 40 cm

91
FLUGABWEHRSYSTEME

„OZELOT “

Das Leichte Flugabwehrsystem „Ozelot“ der Luftwaffe schützt Land-


streitkräfte gegen tiefliegende gegnerische Jagdbomber und Kampf-
hubschrauber. Seine Grundfahrzeuge basieren auf dem gepanzerten
Kettenfahrzeug „Wiesel“ 2. Der Verbund besteht aus dem Auklärungs-,
Führungs- und Feuerleitfahrzeug sowie dem eigentlichen Waffen-
träger. Das Auklärungs-, Führungs- und Feuerleitfahrzeug klärt den
Luftraum per Radar bis zu einer Entfernung von 20 Kilometern auf
und koordiniert die Feuerleitung von bis zu acht Waffenträgern. Ohne
Verbindung zum Führungsfahrzeug klärt der Waffenträger „Ozelot“
Flugziele mit Infrarotsensor und Tagsichtkamera selbst auf. Er ist mit
vier Fliegerfäusten „Stinger“ in einem Multi Launch System bewaffnet.

92
FLUGABWEHRSYSTEME

Länge: 3,77 m Bewaffnung: Flugkörpersystem „Stinger“


Höhe: 1,90 m (max.) Munitionsvorrat: 8 Flugkörper
Breite: 1,82 m Reichweite der „Stinger“: bis zu 6.000 m
Bodenfreiheit: 30,2 cm Triebwerk: Audi 4 Zylinder TDI
Watfähigkeit: 50 cm Getriebe: Automatik (4-Gang)
Grabenüberschreitungsfähigkeit: 1,5 m Motorleistung: 110 PS (81 kW)
Einführungsjahr: ab 2001 Fahrbereich: 550 km (Straße)
Besatzung: 2 Soldatinnen/Soldaten Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h
Leergewicht: 2,6 t Sonstiges: ABC-Schutzbelüftungsanlage
Gefechtsmasse: ca. 4,1 t (Atomar, Biologisch, Chemisch)

93
TRANSPORTFLUGZEUGE

Die Transportlugzeuge der Luftwaffe sind vielseitig einsetzbar. So


indet beispielsweise der „Airbus“ A400M als Transportlugzeug für
mittlere und große Entfernungen Verwendung. Ergänzend werden die
A400M als Tanker oder in der strategischen medizinischen Versorgung
eingesetzt. Weiterhin verfügt die Luftwaffe über moderne „Airbus“
A321-200 und A350-900, die für politisch-parlamentarische VIP-Flüge
eingesetzt werden.

94
TRANSPORTFLUGZEUGE

„AIRBUS“ A319CJ

Der „Airbus“ A319CJ ist für Kurz- und Mittelstreckenlüge mit bis zu 44
Personen konzipiert. Die Luftwaffe nutzt das zweistrahlige Flugzeug
vor allem für politisch-parlamentarische VIP-Flüge. Die Kabine der
Maschine hat einen Reise- und Konferenzraum sowie einen Privat-
bereich. Durch den Einbau von bis zu vier Zusatztanks beträgt die
Reichweite rund 7.600 Kilometer. Alternativ kann die Maschine auch
Verwundete und Kranke transportieren: Innerhalb weniger Stunden
lassen sich bis zu zwei Personentransporteinheiten zur intensivmedi-
zinischen Patientenversorgung einrüsten. Seit Sommer 2010 hat die
Luftwaffe zwei Corporate Jetliner dieses Typs in ihrer Flugzeuglotte.

Spannweite: 34,1 m
Länge: 33,84 m
Höhe: 11,76 m
Rumpfdurchmesser: 3,96 m
Kabinenlänge: 23,77 m
Kabinenbreite: 3,7 m
Kabinenhöhe: 2,25 m
Abluggewicht: max. 76.5 t
Reichweite: ca. 7.600 km
mit max. 44 Passagieren
Triebwerke: 2 x CFM56-5B7/P
oder 2 x IAE V2527M-A5
Reisegeschwindigkeit: 840 km/h
Besatzung: 2 Luftfahrzeugführer und
mindestens 2 Lufttransportbegleiter

95
TRANSPORTFLUGZEUGE

„AIRBUS“ A321-200

Der„Airbus“ A321-200 ist für den Kurz- und Mittelstreckeneinsatz


konzipiert. Das Flugzeug kann bis zu 82 Passagiere, davon zwölf VIPs,
befördern. Die Luftwaffe nutzt das zweistrahlige Luftfahrzeug vor
allem für politisch-parlamentarische VIP-Flüge. Die Kabine hat einen
Reise- und Konferenzraum sowie einen Privatbereich. Der „Airbus“
kann auch für den Transport von Verwundeten und Kranken ein-
gesetzt werden. Innerhalb weniger Stunden lassen sich bis zu zwei
Personentransporteinheiten zur intensivmedizinischen Patienten-
versorgung einrüsten. Der A321-200 ist seit Dezember 2018 bei der
Flugbereitschaft im Einsatz.

96
TRANSPORTFLUGZEUGE

Spannweite: 34,1 m
Länge: 44,51 m
Höhe: 11,76 m
Kabinenlänge: 35,5 m
(abzüglich Flightdeck)
Kabinenbreite: 3,68 m
Kabinenhöhe: 2,25 m
Max. Abluggewicht: 93.400 kg
Max. Reichweite: 5.000 km
Triebwerke: 2 x IAE V2533M-A5
Besatzung: 2 Luftfahrzeugführer
und mindestens 2 Lufttransportbegleiter

97
TRANSPORTFLUGZEUGE

„AIRBUS“ A350-900

Der „Airbus“ A350-900 ist ein zweistrahliges Langstrecken-Großraum-


lugzeug. Der Innenraum ist mit einem Arbeits- und Konferenzbereich
mit mehreren Büros ausgestattet, an dem sich ein multifunktionaler
Lounge-Bereich anschließt. Die übrige Fläche ist für mitreisende
Delegationen mit Passagiersitzplätzen versehen. Die Luftwaffe nutzt
das Flugzeug vor allem für politisch-parlamentarische VIP-Flüge.

Länge: 66,8 m
Höhe: 17,05 m
Spannweite: 64,75 m
Kabinenhöhe: 2,25 m
Kabinenbreite: 5,61 m
Kabinenlänge: 51,04 m
Abluggewicht: 280 t
Reichweite: 18.000 km
Rumpfdurchmesser: 5,96 m
Reiselughöhe: 13.100 m
Triebwerke: 2 x Rolls-Royce
TRENT XWB-84
Schub: 2 x 374 kN
Höchstgeschwindigkeit: ca. 960 km/h
auf Flughöhe 13.000 m
Reisegeschwindigkeit: ca. 910 km/h
auf Flughöhe 13.000 m
Passagiere: 133
Besatzung: mindestens 2 (Cockpit)
plus 8 (Kabine), auf Langstrecken
zwei Besatzungen

98
TRANSPORTFLUGZEUGE

99
TRANSPORTFLUGZEUGE

Länge: 63,6 m
Höhe: 16,85 m
Spannweite: 60,30m
Kabinenhöhe: 2,54 m
Abluggewicht: max. 271 t
Passagierzahl: max. 143
Reisegeschwindigkeit: 890 km/h
Reichweite: 15.200 km
Triebwerke: 4x CFM56-5C4

100
TRANSPORTFLUGZEUGE

„AIRBUS“ A340-300

Die beiden von der Lufthansa stammenden Langstreckenmaschinen


des Typs „Airbus“ A340-300 wurden nach einer technischen General-
überholung und einem Innenumbau im März und August 2011 von der
Luftwaffe in Betrieb genommen. Als Repräsentanten der Bundesrepu-
blik Deutschland und Aushängeschild der Flugbereitschaft des Ver-
teidigungsministeriums sind die beiden Regierungslieger weltweit im
Einsatz. Dank einer Reichweite von circa 15.200 Kilometern können mit
den vierstrahligen Jets fast alle wichtigen Ziele auf dem Globus nonstop
erreicht werden. Die Kabinenausstattung umfasst einen Reise- und
Konferenzraum sowie einen Privatbereich. Der hintere Delegations-
bereich ist mit 24 Business- und 92 Economy-Sitzen belegt. Insgesamt
können mit diesem „Airbus“ 143 Passagiere befördert werden.

101
TRANSPORTFLUGZEUGE

102
TRANSPORTFLUGZEUGE

„AIRBUS“ A400M

Der „Airbus“ A400M ist ein Schulterdecker mit vier Propeller-Motoren.


Jeder Propeller hat acht Blätter. 30 Prozent des Flugzeugs sind aus Ver-
bundwerkstoffen konstruiert, der Rumpf ist konventionell aus Metall.
Der A400M „Atlas“ ist als strategisches und taktisches Transport- und
Tanklugzeug konzipiert. Er kann Personal und Material transportie-
ren. In einem „Airbus“ A400M haben bis zu 114 Soldaten Platz. Sonst
können wahlweise entweder ein Kamphubschrauber „Tiger“, ein
leichter Unterstützungshubschrauber H145M, vier Geländewagen vom
Typ „Wolf“, zwei BV206 „Hägglunds“-Kettenfahrzeuge, zwei geschützte
Fahrzeuge Mowag „Eagle“ IV oder V, ein „Dingo“ 2 oder ein Transport-
panzer „Fuchs“ 2 bzw. Schützenpanzer „Puma“ und andere Fahrzeuge
transportiert werden. Die Maschine verfügt über die Fähigkeit der
Luftbetankung. Sie kann Jets und Propellermaschinen betanken. Im
April 2019 wurden erstmals mehrere „Euroighter“ während eines Ein-
satzes betankt. Mitte 2018 fanden die ersten MedEvac-Missionen statt.
Damit ist der A400M bei medizinischen Evakuierungen über große
Distanzen eine Ergänzung zur „weißen Flotte“ und das Rückgrat der
strategischen medizinischen Versorgung.

Triebwerk: EPI TP400-D6- Höchstgeschwindigkeit: 750 km/h in 10.000 m Höhe,


Turboprop-Triebwerk 555 km/h auf Meereshöhe
Leistung: 10.838 PS (8.250 kW) Dienstgipfelhöhe: 11.275 m
Länge: 45,1 m Reichweite: 3.300 km bei voller Nutzlast
Höhe: 14,7 m 4.535 km bei 30 t Zuladung
Spannweite: 42,36 m 6.390 km bei 20 t Zuladung
Leergewicht: 78,6 t 8.700 km für Überführungen
Max. Abluggewicht: 141 t Besatzung: 3 Soldatinnen/Soldaten
Reisegeschwindigkeit: Mach 0,68 Laderaumvolumen: 340 m³

103
TRANSPORTFLUGZEUGE

104
TRANSPORTFLUGZEUGE

105
TRANSPORTFLUGZEUGE

„GLOBAL“ 5000

Die vier Flugzeuge „Global“ 5000 des kanadischen Flugzeugherstellers


Bombardier sind mit einer VIP-Kabine für kleinere Delegationen von
bis zu 13 Personen ausgestattet. Diese Maschinen liegen überwiegend
auf kurzen und mittleren Distanzen, meist innerhalb Europas. Doch
bei einer Reisegeschwindigkeit von über 900 Stundenkilometern und
einer maximalen Reichweite von fast 9.000 Kilometern sind auch
Flugziele wie Washington oder Neu-Delhi problemlos ohne Zwischen-
stopp von Deutschland aus erreichbar. Bei einer möglichen Flughöhe
von über 15.000 Metern lassen sich Routen mit starkem Flugverkehr
vermeiden oder schlechtes Wetter überliegen – das spart Zeit und
mindert den Treibstoffverbrauch.

Spannweite: 28,6 m
Länge: 29,5 m
Höhe: 7,6 m
Kabinenhöhe: 1,91 m
Abluggewicht: max. 40,6 t
Passagieranzahl: bis zu 13
Reisegeschwindigkeit: 907 km/h
Reichweite: max. 8.890 km
Triebwerke: 2x Rolls-Royce BR 710A2-20

106
TRANSPORTFLUGZEUGE

107
TRANSPORTFLUGZEUGE

„GLOBAL“ 6000

Mit der Beschaffung von drei Maschinen des Typs „Global“ 6000 von
der Firma Bombardier wurde die Verfügbarkeit für den parlamentari-
schen Lufttransport Deutschlands weiter verbessert. Innerhalb weni-
ger Monate wurden die Passagiermaschinen nach Auftragsvergabe an
die Flugbereitschaft ausgeliefert. In der größeren „Global“ 6000 inden
mehr Passagiere Platz und sie verfügt über eine größere Reichweite als
die „Global“ 5000. Zudem sind Interkontinentallüge nonstop von Ber-
lin nach Nord- und Mittelamerika genauso möglich wie nach China
und Japan. Mit einem Zwischenstopp könnten das südliche Argenti-
nien oder Neuseeland erreicht werden. Die Rolls-Royce-Triebwerke
wurden in Dahlewitz bei Berlin produziert.

Länge: 30,3 m
Spannweite: 28,7 m
Höhe: 7,8 m
Abluggewicht: 45,1 t
Passagieranzahl: bis zu 17
Triebwerke: zwei Rolls-Royce BR710A2-20
Reisegeschwindigkeit: 904 km/h
Reichweite: 11.112 km

108
TRANSPORTFLUGZEUGE

109
HUBSCHRAUBER
Die Hubschrauber der Luftwaffe decken ein breites Einsatz- und Auf-
gabenspektrum im Grundbetrieb und den Einsätzen ab. Sie werden
zum Personen- und Materialtransport sowie für unterschiedliche
Sonderaufgaben wie VIP-Transport, Patiententransport oder zum
Einsatz von Spezialkräften verwendet.

Typenbezeichnung: CH-53G(S) Leermasse: 10,7 t


Triebwerke: General Electric T 64-GE-7 Max. Startmasse: 19,05 t
oder T 64-GE-100 (nach Modernisierung) Standardnutzlast: 5,5 t (als Innenlast)
Dauerleistung: 2 × 4.330 PS Max. Außenlast: 7,255 t (bei Teilbetankung)
Höchstgeschwindigkeit: 295 km/h Länge: 26,87 m
Marschgeschwindigkeit: 215 km/h Breite: 21,95 m
Max. Flughöhe: ca. 2.750 m Höhe: 7,59 m
Hauptrotordurchmesser 22,02 m Besatzung: 2 Piloten, 2 Bordmechaniker
Passagiere: bis zu 36 Soldaten (je nach Einsatzmission Doorgunner,
Kraftstoffverbrauch: ca 800 Liter/h Kampfretterfeldwebel)

110
HUBSCHRAUBER

CH-53

Die Sikorsky CH-53 wurde Anfang der 1960er-Jahre als schneller,


allwetterlugtauglicher und schwerer Transporthubschrauber für das
United States Marine Corps entwickelt. Der erste Prototyp log am 14.
Oktober 1964. Die ursprünglich in die Bundeswehr eingeführte Varian-
te führt die Typenbezeichnung CH-53G und wird „Mittlerer Transport-
hubschrauber“ genannt. Bis auf die ersten beiden wurden alle Hub-
schrauber in Deutschland in Lizenz gebaut. Am 26. Juli 1972 wurde die
erste CH-53G ofiziell an das Heer übergeben. Insgesamt wurden 112
Hubschrauber für die Bundeswehr beschafft.
Nach den Erfahrungen aus
den ersten Auslandsein-
sätzen wurden 20 Luftfahr-
zeuge bis 2002 zur Variante
CH-53GS weiterentwickelt.
Bis 2017 wurden mit dem
„Projekt Produktverbesse-
rung“ 40 CH-53G auf die
Variante CH-53GA umgerüs-
tet, um das Waffensystem für
unterschiedliche nationale
und internationale Missions-
proile anzupassen.
Angetrieben wird die CH-53
G/GS von zwei Triebwerken
des Typs General Electric T64-7 bzw. dessen Weiterentwicklung T64-
100. Die Zelle des Helikopters ist in konventioneller Halbschalenbau-
weise aus Aluminiumlegierungen hergestellt und teilweise mit Stahl
verstärkt. Be- und Entladen wird die Maschine über eine Rampe am
Heck unterhalb des Heckrotorträgers. Im Zuge einer Strukturreform
wurde entschieden, den taktischen Lufttransport bei der Luftwaffe
zu konzentrieren. Deshalb hat die Sikorsky CH-53 seit 2013 ihre neue
Heimat im Hubschraubergeschwader 64 der Luftwaffe.

111
HUBSCHRAUBER

„COUGAR“ AS532

Der „Cougar“ AS532 ist ein von Eurocopter gebauter Mehrzweck-


hubschrauber mittlerer Größe, der bei der Luftwaffe für den VIP-
Personentransport eingesetzt wird.

Länge: 19,5 m
Höhe: 4,97 m
Breite: 3,86 m
Rotordurchmesser: 16,2 m
Leermasse: 6,4 t
Max. Startmasse: 9,75 t
Reichweite: ca. 850 km
Triebwerksleistung: max. 1.300 kW
je Triebwerk
Triebwerke: 2 x Turbomeca Makila 1A2
Passagiere: 12 Personen (ausbaubar
bis 17 Sitzplätze)
Höchstgeschwindigkeit: max. 315 km/h

112
HUBSCHRAUBER

113
HUBSCHRAUBER

HELIKOPTER H145M

Der H145M ist ein Light Utility Helicopter Special Operations Forces
(LUH SOF), also ein leichter Mehrzweckhubschrauber für die Unter-
stützung von Spezialkräften. Auf deren Bedürfnisse ist die Maschine
zugeschnitten. Jeder H145M bringt vier vollausgerüstete Soldaten der
Spezialkräfte, beispielsweise des Kommandos Spezialkräfte, an ihren
Einsatzort. Der Hubschrauber kann auch Feuerunterstützung und
Auklärung aus der Luft leisten. Außerdem lassen sich Verwundete mit
diesem Hubschrauber evakuieren. Bei der Beschaffung griff die Bun-
deswehr bewusst auf einen marktverfügbaren Helikopter, den EC145,
zurück. Dieser wurde dann an die Bedürfnisse der Soldaten angepasst.

114
HUBSCHRAUBER

Gesamtlänge: 13,64 m Dauerleistung: 2 x 570 PS (419 kW)


Rumplänge: 6,17 m Höchstgeschwindigkeit: 268 km/h
Höhe: 4 m Max. Reichweite: 663 km
Kufenbreite: 2,4 m Max. Betriebslughöhe: 6.095 m
Breite der Kabine: 1,73 m Leermasse: 2,315 t
Hauptrotordurchmesser: 11 m Max. Startmasse: 3,7 t
Heckrotordurchmesser: 1,15 m Besatzung: 2 (Pilot und Co-Pilot)
Triebwerk: 2 x Turbomeca Arriel 2E Passagiere: max. 9 Personen

115
HUBSCHRAUBER

116
HUBSCHRAUBER

117
AUFKLÄRUNGSSYSTEME
„HERON“ TP

„Heron“ steht im Hebräischen für Reiher und das TP bedeutet, dass


die Auklärungsdrohne von einem Turboprop angetrieben wird.
Im Juni 2018 wurde der Dienstleistungsvertrag für die Bundeswehr
unterzeichnet. Durch
die Firma „Airbus“
wird die „Heron“
TP gestartet und ab
dann übernehmen
Bundeswehrpiloten die
Steuerung. Auch die
zeitgerechte Wartung
und Durchführung
von Reparaturen liegt
in der Verantwortung
der Industrie. Insge-
samt fünf Fluggeräte
und vier Bodensta-
tionen werden beim
israelischen Hersteller Israeli Aerospace Industries für diese Zwecke
beschafft und nach den Vorgaben des Bundesamtes für Ausrüstung,
Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr an die deutschen
Bedürfnisse angepasst. Damit kann das System in bis zu zwei Einsatz-
gebieten gleichzeitig zum Einsatz kommen.

Länge: 14 m Zuladung: 1.000 kg


Spannweite: 26 m Flughöhe: bis zu 12.500 m
Höhe: 2,3 m Flugzeit: bis zu 36 Stunden
Max. Startmasse: 4,65 t Antriebsart: 1 Turboprop mit 1200 PS (900 kW)

118
AUFKLÄRUNGSSYSTEME

„HERON“ 1

Die Drohne „Heron“ 1 ist unbemannt und unbewaffnet. Trotzdem ist


der Flieger, der ein wenig an einen Motorsegler erinnert, wichtig für
die Truppe: Bestückt mit Kameras, dient diese Drohne der Auklärung
aus der Luft und so dem Schutz der Soldaten am Boden. Die „Heron“ 1
kann beispielsweise Konvois begleiten und Gefahren so frühzeitig
erkennen, dass die Soldaten noch darauf reagieren können.

Länge: 8,5 m
Spannweite: 16,6 m
Höhe: 2,3 m
Max. Startmasse: 1,15 t
Zuladung: 250 kg
Geschwindigkeit: 110 bis 210 km/h
Flughöhe: bis zu 10.000 m
Flugzeit: bis zu 27 Stunden
Antriebsart: 1 Vierzylinder-Viertakt-
Motor (mit Turbolader) mit 115 PS (86 kW)

119
MARINE
EINSATZFLOTTILLE 1
EINSATZFLOTTILLE 2
MARINEFLIEGERKOMMANDO
SEGELSCHULSCHIFF

Die Marine leistet einerseits ihren Beitrag


zum Aufgabenspektrum der Bundeswehr in
der Dimension See und dort, wo sie an Land
und Luft grenzt: für die Landes- und Bünd-
nisverteidigung oder andere übergreifende
Aufträge. Andererseits teilt die Bundeswehr
der Marine in ihrer Domäne See speziische
Teilaufgaben zu: Kontrolle über Seegebiete,
Schützen von Seeverkehrswegen sowie, zu-
sammen mit anderen Behörden, Sicherheit
im deutschen Seeraum.

120
121
EINSATZFLOTTILLE 1

122
EINSATZFLOTTILLE 1

Die Einsatzlottille 1 ist einer der drei Großverbände der Deutschen


Marine. Zu ihr gehören die Korvetten, U-Boote, Flottendienstboote
und Minenjagdboote genauso wie das Seebataillon und das Kommando
Spezialkräfte der Marine. Zusätzlich besitzt die Flottille Versorgungs-
schiffe, die dafür sorgen, dass Korvetten, Minenjagdboote und U-Boote
eine hohe Seeausdauer bekommen.
Sie alle sind Einheiten, die auf militärische Einsätze in Küstennähe
spezialisiert sind. Gerade aufgrund der geographischen Lage Deutsch-
lands verfügt die Marine über große Erfahrungen für solche Opera-
tionen in Küstengewässern und sogenannten Randmeeren. Für lache
und enge Seegebiete wie Nord- und Ostsee sind kleine, manövrierfähi-
ge Schiffe und Boote erforderlich.

123
EINSATZFLOTTILLE 1

KORVETTEN DER „BRAUNSCHWEIG“-KLASSE (TYP K130)

Die Korvetten der „Braunschweig“-Klasse sind auf dem neuesten


Stand der Technik, besonders bei Schiffstechnik sowie Waffen- und
Führungssystemen. Viele Anlagen an Bord sind automatisiert, wichtige
Komponenten mehrfach vorhanden.
Dank Stealth-Eigenschaften sind die Korvetten nur schwer zu orten.
Zusätzlich zum eigenen Mehrzweckradar proitieren sie dicht unter
Land von ihren leistungsfähigen Videosensoren. Außerdem können
sie Hubschrauberdrohnen einsetzen. Das erweitert das Gebiet, das sie
kontrollieren, über den Radarhorizont hinaus.
Hauptwaffe der Korvetten ist der Flugkörper RBS15. Er ist geeignet für
See- und Landziele. Zur Selbstverteidigung haben die Korvetten die
Nahbereichslugabwehr RAM.

124
EINSATZFLOTTILLE 1

Länge (über alles): 89,1 m


Breite: 13,3 m
Tiefgang 3,4 m
Verdrängung: 1.800 t
Antrieb: 1 x Bugstrahlruder, 2 x Propel-
ler, 2 x Dieselmotor
Geschwindigkeit: mehr als 26 kn
Gesamtleistung: 20.100 PS (14.800 kW) MLG 4 x schweres Maschinengewehr
Sensoren: 1 x Multifunktionsradar TRS- 12,7 mm 2 x Starter für See-/Landziel-
3D 1 x EK-System UL 5000 K (Elektroni- lugkörper RBS15 Mk3, 2 x Starter für
sche Auklärung/Elektronischer Kampf) Nahbereichslugabwehr RIM-116 RAM,
2 x Video-Zielverfolgung und -Feuerlei- 4 x Minenschiene, 2 x Täuschkörper-
tung Mirador 2 x Navigationsradar wurfanlage MASS
Waffen: 1 x Hauptgeschütz 76 mm Besatzung: Stammcrew 61 Soldatinnen/
Compact, 2 x Maschinenkanone 27 mm Soldaten

125
EINSATZFLOTTILLE 1

U-BOOTE DER KLASSE 212A

Die konventionellen, also nicht atomar angetriebenen U-Boote der


Klasse 212A sind die modernsten der Welt. Im Vergleich zu anderen
Unterseebooten sind sie verhältnismäßig klein. Die deutschen Boote
haben eine äußerst geringe Magnet- und Schallsignatur und besitzen
eine herausragende Manövrierfähigkeit. Deshalb lassen sie sich ex-
zellent in geringer Wassertiefe, beispielsweise in der Nordsee und der
Ostsee, aber auch vor jeder anderen Küste weltweit einsetzen.
Darüber hinaus sind die Einheiten der U-Boot-Klasse 212A ein Tech-
nologiesprung im konventionellen U-Boot-Bau. Sie verfügen über
einen Antrieb, der weitgehend von Außenluft unabhängig funktio-
niert. Er bietet den Vorteil, dass die Tauchzeiten dieser U-Boot-Klasse
sehr viel länger sein können als die rein diesel-elektrischer U-Boote.
Gleichzeitig macht er die Klasse 212A extrem leise.
Mit ihrem ungewöhnlichen Antrieb und ihren weitreichenden Sonaren
können die U-Boote der Klasse 212A über lange Zeit verdeckt operie-
ren, um ein detailliertes Lagebild in einem See- oder Küstengebiet zu
entwickeln. Das macht sie auch zu idealen Plattformen, um Spezial-
kräfte unentdeckt an ihren Einsatzort zu bringen.

126
EINSATZFLOTTILLE 1

Länge: (über alles): 56 m


Breite: 7 m
Tiefgang: 6 m aufgetaucht
Höhe: 11,5 m
Verdrängung: 1.830 t getaucht, 1.450 t aufgetaucht
Antrieb: Typ hybrid diesel-elektrisch mit Brennstoff-
zellen, 1 x Dieselmotor, 1 x Elektromotor, 1 x Brenn-
stoffzellenanlage
Propeller: 1
Gesamtleistung: 4.200 PS (3.100 kW)
Geschwindigkeit: 20 kn getaucht, 12 kn aufgetaucht
Sensoren: 1 x Bugsonar DSQS-21G, 1 x Seitensonar,
FAS 3-1, 1 x passives Entfernungsmess-
Sonar PRS 3-15, 1 x Schleppsonar TAS 83/DTA 50,
aktive und passive Sonarbojen, 1 x Angriffssehrohr
SERO 15, 1 x Beobachtungssehrohr SERO 14, 1 x
EK-System FL 1800 U (Elektronische Auklärung/Elek-
tronischer Kampf), 1 x Minenmeide- und Navigations-
sonar, 1 x Navigationsradar
Waffen: 6 x Torpedorohr für Schwergewichtstorpedo
DM2A4, 1 x Torpedo-Abwehrsystem C303/S
Besatzung: Stammcrew 28 Soldatinnen/Soldaten

127
EINSATZFLOTTILLE 1

MINENJAGDBOOTE DER „FRANKENTHAL“-KLASSE (TYP MJ332)

Die Spezialisten, um mit der Bedrohung durch Seeminen umzugehen,


sind bei der Deutschen Marine die Boote der „Frankenthal“-Klasse. Alle
zehn Minenjagdboote vom Typ MJ332 besitzen zunächst einmal ein
Sonar für die Suche nach potenziellen Minen. Unterwasserdrohnen
vom Typ „Seefuchs“ können dann die Sprengkörper genau identi-
izieren und zerstören – egal ob Grund- oder Ankertaumine. Stößt die
Technik an ihre Grenzen, wie etwa in lachen Gewässern, setzen die
„Frankenthal“-Boote Minentaucher ein.
Boote der Variante MJ332CL können zusätzlich bis zu vier Überwas-
serdrohnen des Typs „Seehund“ verwenden. Diese simulieren Schall-
und Magnetfeldsignaturen großer Schiffe und bringen Minen so zur
Detonation.
Um selbst der Gefahr durch Minen zu entgehen, besitzen die Minen-
jagdboote einen Rumpf aus nicht-magnetischem Stahl und eine Eigen-
schutz-Anlage, die die Magnetfelder unterdrückt, die durch elektrische
und elektronische Systeme an Bord entstehen. Nicht zuletzt können
die Minenjäger selbst Seeminen legen, um gezielt Wasserstraßen zu
sperren oder eigene Häfen gegen feindliche Kriegsschiffe zu schützen.

128
EINSATZFLOTTILLE 1

Länge: (über alles): 54,4 m Sensoren: 1 x Minenjagdsonar DSQS 11M,


Breite: 9,2 m 1 x Such- und Feuerleitradar WM20/2,
Tiefgang: 2,6 m 1 x Navigationsradar
Verdrängung: 650 t
Antrieb: 2 x Dieselmotor Besatzung und Sonstiges
Gesamtleistung: 5.600 PS (4.100 kW) Stammcrew: 42 Soldatinnen/Soldaten
Propeller: 2 Zusatzpersonal: 4 Minentaucher (Typen
Geschwindigkeit: mehr als 18 kn 332C und 332CL) oder 12 Minentaucher
Waffen: 1 x Maschinenkanone 27 mm (nur Typ 332B)
MLG, 2 x schweres Maschinengewehr 1 x Taucherdruckkammer
12,7 mm, Ein-Mann-Flugabwehrrakete 1 x Minentaucherausrüstung
FIM-92 Stinger (Fliegerfaust 2), 4 x Überwasserdrohne „Seehund“
4 x Minenschiene, Unterwasserdrohne (nur Typ 332CL)
„Seefuchs“

MINENRÄUMDROHNE „SEEHUND“

Länge: 26,9 m
Breite: 4,6 m
Tiefgang: 1,4 m
Verdrängung: 100 t
Antrieb: 1 x Dieselmotor
Gesamtleistung: 450 PS
(330 kW)
Geschwindigkeit: 9 kn
Waffen und Sensoren:
1 x Magnetspule
Besatzung: 2 Soldatinnen/
Soldaten im Transit,
0 im Einsatz

129
EINSATZFLOTTILLE 1

TENDER DER „ELBE“-KLASSE (TYP 404)

Die sechs Schiffe der Klasse 404 sind das starke Versor-
gungsrückrat für Bootsgeschwader. Sie erhöhen deren
Durchhaltefähigkeit in See wesentlich. Dabei geht das Leis-
tungsspektrum der sogenannten Tender über das Bevorra-
ten und Abgeben von Kraftstoff, Frischwasser, Ersatzteilen,
Proviant und Munition hinaus.
So haben die Unterstützungsschiffe speziell für Minenjagd-
boote Fachleute für Wartungs- und Reparaturarbeiten an
Bord. Und innerhalb ihrer Klasse ist die „Main“ auf Einsätze
mit U-Booten spezialisiert.
Das Baukastenkonzept, 25 Standardcontainer an Oberdeck
lagern zu können, bietet bei Bedarf Raum zum Einschiffen
eines Stabes für einen Bootsverband. Mit entsprechender
Kommunikationstechnik wird der Tender so zur Führungs-
plattform, auch als Flaggschiff im multinationalen Rahmen.

130
EINSATZFLOTTILLE 1

Länge: 100,6 m Waffen: 2 x Maschinenkanone 27 mm


Breite: 15,4 m MLG, 4 x schweres Maschinengewehr
Tiefgang: 4,1 m 12,7 mm, 2 x Ein-Mann-Flugabwehr-
Verdrängung: 3.200 t rakete FIM 92 Stinger (Fliegerfaust 2)
(Tender „Main“: 3.600 t) Transportkapazität
Sensoren: 1 x Navigationsradar, Kraftstoff: 760 m3
1 x Sonar (nur Tender „Main“) Frischwasser: 280 m3
Gesamtleistung: 3.300 PS (2.500 kW) Proviant: 40 t,
1 x Propeller Munition: 160 t
Geschwindigkeit: 15 kn
Besatzung und Sonstiges
Stammcrew (mit Zusatzpersonal):
rund 70 Soldatinnen/Soldaten
2 x Beiboot
2 x Torpedo-Bergeboot (nur Tender „Main“)
1 x Wasseraubereitungsanlage

131
EINSATZFLOTTILLE 1

FLOTTENDIENSTBOOTE DER „OSTE“-KLASSE (TYP 423)

Die drei Flottendienstboote der „Oste“-Klasse sind das hochsensible


Auge und Ohr nicht nur der Marine, sondern der ganzen Bundeswehr.
Als Auklärungsschiffe sind sie auf das Überwachen weiter See- und
Küstengebiete spezialisiert. Dazu dienen ihnen besonders efiziente
elektronische, hydroakustische und elektro-optische Sensoren.
Für ihre sensiblen Aufträge können Flottendienstboote lange in einem
Seegebiet verbleiben. Mit dem strategischen Einsatz ihrer Fähigkeiten
in Krisenregionen besitzt Deutschland ein zuverlässiges, effektives
Warninstrument bei drohenden Konlikten. Politische Entscheidungs-
träger bleiben so ständig über die aktuelle Lage vor Ort informiert.

132
EINSATZFLOTTILLE 1

Länge: 83,5 m Geschwindigkeit: max. 20 kn


Breite: 14,6 m Sensoren: 2 x Navigationsradar, diverse
Tiefgang: 6,2 m Sensoren für elektronische, elektro-
Verdrängung: 3.200 t optische und hydroakustische Auklärung
Antrieb: 2 x Dieselmotor, Waffen: 2 x schweres Maschinengewehr
2 x Elektromotor, 2 x Propeller 12,7 mm
Gesamtleistung: 9.000 PS (6.600 kW)
Besatzung und Sonstiges
Stammcrew: 48 Soldatinnen/Soldaten
Zusatzpersonal: bis zu 39 Soldatinnen/
Soldaten (Auklärungsspezialisten)
1 x Beiboot
2 x 20-Fuß-Container Zuladekapazität

133
EINSATZFLOTTILLE 2

134
EINSATZFLOTTILLE 2

Die Einsatzlottille 2 ist der zweite Großverband der Deutschen Ma-


rine. In ihr sind die Fregatten, Einsatzgruppenversorger und Flotten-
tanker der Marine zusammengefasst. Diese großen Arbeitspferde
der Flotte schultern mit ihren Besatzungen einen wichtigen Teil der
maritimen Einsätze der Bundeswehr. Sie sichern mit ihren Fähigkeiten
langfristige, weltweite maritime Missionen.
Die Schiffe der Flottille besitzen weitreichende Fähigkeiten, auch um
die freie und ungehinderte Nutzung der See zu gewährleisten. Dazu ge-
hören heute schon z.B. der Kampf gegen den internationalen Terroris-
mus im Mittelmeer oder gegen die Piraterie wie am Horn von Afrika.
Nicht nur die Fregatten, sondern auch die Versorgungsschiffe kommen
hier zum Einsatz. Zusätzlich zu solchen Missionen stellt die Einsatzlot-
tille 2 Schiffe für die großen NATO-Marineverbände.

135
EINSATZFLOTTILLE 2

FREGATTEN DER „BADEN-WÜRTTEMBERG“-KLASSE (TYP F125)

Mit den Fregatten der „Baden-Württemberg“-Klasse verfügt die Marine


über insgesamt vier der technologisch führenden Kriegsschiffe der Welt.
Der von Grund auf neu konzipierte Fregattentyp ist auf Stabilisierungs-
einsätze ausgelegt. Zum Aufgabenspektrum der Klasse F125 gehört so
vor allem die Seeraumüberwachung in Krisenregionen weltweit.
Zu den Neuerungen der Stabilisierungsfregatten der Klasse F125 im
Vergleich zu anderen Fregatten gehören z.B. die vier großen Fest-
rumpfschlauchboote vom Modell „Buster“ oder die fünf ferngesteuer-
ten 12,7-Millimeter-Maschinengewehre zur Verteidigung im unmittel-
baren Bereich um das Schiff herum.
Der Anforderung, global und langandauernd im Einsatz bleiben zu
können, löst die Klasse durch neue technische und organisatorische
Konzepte: Sie kann mit 5.000 Betriebsstunden bis zu zwei Jahre durch-
gängig unabhängig vom Heimathafen operieren – nahezu eine Ver-
dopplung der Einsatzzeit und eine Vervierfachung der Wartungsinter-
valle gegenüber den bisherigen Fregatten.
Die reduzierten Wartungsanforderungen, kombiniert mit Automati-
sierung und Digitalisierung an Bord der Schiffe, machen eine relativ
kleine Besatzungsstärke möglich. Mehrere 125er-Crews lösen sich
dann während eines längeren Einsatzes alle vier Monate ab.

136
EINSATZFLOTTILLE 2

Länge (über alles): 149,5 m Waffen: 1 x Hauptgeschütz 127 mm


Breite: 18,8 m Lightweight LCG, Reichweite mehr als
Tiefgang: 5,4 m 80 km, 2 x Maschinenkanone 27 mm
Verdrängung: 7.200 t MLG , 5 x schweres Maschinengewehr
Antrieb: Typ CODAG, 1 x Gasturbine, 12,7 mm HITROLE N, 2 x Starter für
4 x Dieselmotor, 2 x Elektromotor, 1 x Seeziellugkörper RGM-84 „Harpoon“,
Bugstrahlruder Reichweite mehr als 220 km, 2 x Starter
Gesamtleistung: 43.000 PS (31.600 kW) für Nahbereichslugabwehr RIM-116
2 x Propeller RAM, 4 x Täuschkörperwurfanlage
Geschwindigkeit: mehr als 26 kn MASS
Sensoren: 1 x Multifunktionsradar TRS-
3D/NR, Reichweite mehr als 250 km, Besatzung und Sonstiges
Zielverfolgungskapazität: mehr als 1.500, Stammcrew: 126 Soldatinnen/Soldaten
1 x EK-System KORA 18 (Elektronische Zusatzpersonal: max. 70 Soldatinnen/
Auklärung), 2 x Video- und Infrarot- Soldaten (z.B. für Bordhubschrauber,
Zielverfolgung MSP 600, 1 x 360-Grad- Boarding Teams)
Infrarotüberwachung SIMONE, 1 x 4 x Einsatzboot Modell „Buster“
Taucher-Detektionssonar, 2 x Naviga- 2 x Bordhubschrauber „Sea Lynx“
tionsradar Mk88A (an Bord nur für den Einsatz)

137
EINSATZFLOTTILLE 2

FREGATTEN DER „SACHSEN“-KLASSE (TYP F124)

Insgesamt drei Fregatten der „Sachsen“-Klasse besitzt die Marine. Sie


sind Mehrzweckschiffe für Seeraumkontrolle und Geleitschutz mit
dem Schwerpunkt Luftverteidigung: Mit ihrem SMART-L-Radar kann
eine einzige 124er z.B. den Luftraum über der gesamten Nordsee über-
wachen. Kommt es darauf an, reichen die Flugabwehrraketen vom Typ
SM2 über 160 Kilometer weit. Alle Sensoren und Waffen an Bord sind
für diese Hauptaufgabe optimiert. Das Computer-Herzstück der„Sach-
sen“-Klasse dafür ist das Führungs- und Waffeneinsatzsystem. Es ist
redundant auf mehr als einem Dutzend Rechner an Bord verteilt.
Die „Sachsen“-Klasse ist dank ihrer guten Kommunikationsanlage mit
Funk- und Satellitenverbindungen auch in der Lage, mehrere andere
Kriegsschiffe gleichzeitig zu führen. Und ihre Bordhubschrauber die-
nen der weitreichenden Jagd auf U-Boote.

138
EINSATZFLOTTILLE 2

Video- und Infrarot-Zielverfolgung MSP


500, 2 x Navigationsradar
Waffen: 1 x Hauptgeschütz 76 mm
Compact, Reichweite mehr als 18 km,
2 x Maschinenkanone 27 mm MLG, 4 x
schweres Maschinengewehr 12,7 mm,
2 x Starter für Seeziellugkörper RGM-84
„Harpoon“, Reichweite mehr als 220 km,
1 x Senkrecht-Startsystem VLS Mk41
für Flugabwehrraketen ESSM und SM2,
Reichweite mehr als 160 km (SM2),
2 x Starter für Nahbereichslugabwehr
RIM-116 RAM
2 x Torpedorohrsätze für Leichtge-
wichtstorpedo MU90
4 x Täuschkörperwurfanlage MASS

Besatzung und Sonstiges


Stammcrew: 214 Soldatinnen/Soldaten
Zusatzpersonal (für Bordhubschrauber):
18 Soldatinnen/Soldaten
2 x Bordhubschrauber „Sea Lynx“ Mk88A
Länge (über alles): 143 m (an Bord nur für den Einsatz)
Breite: 17,4 m 2 x Beiboot Typ „RHIB“
Tiefgang: 6 m
Verdrängung: 5.800 t
Antrieb: Typ CODAG
1 x Gasturbine, 2 x Dieselmotor
Gesamtleistung: 52.100 PS (38.300 kW),
2 Propeller
Geschwindigkeit: mehr als 29 kn
Sensoren: 1 x Multifunktionsradar
APAR, 1 x Luftraum-Überwachungs-
radar SMART-L, Reichweite mehr als
400 km, 1 x Bugsonar DSQS-24B, 1 x
EK-System FL 1800 S (Elektronische
Auklärung/Elektronischer Kampf), 1 x

139
EINSATZFLOTTILLE 2

FREGATTEN DER „BRANDENBURG“-KLASSE (TYP F123)

Seit ihrer Indienststellung dienen die vier Schiffe der Klasse F123 vor
allem zur U-Boot-Jagd. Dazu können sie sowohl ihr Bugsonar ein-
setzen als auch je zwei Bordhubschrauber des Typs „Sea Lynx“. Diese
erweitern den U-Jagd-Bereich der Schiffe mit ihrem Tauchsonar und
ihren Torpedos. Mit dieser Schwerpunktfähigkeit ergänzen die Kriegs-
schiffe der „Brandenburg“-Klasse ideal die Fregatten der Klasse 124,
deren Hauptaufgabe die weitreichende Luftverteidigung ist.

140
EINSATZFLOTTILLE 2

Erstmals ließ die Marine die „Brandenburg“-Klasse mit einer Senk-


recht-Startanlage ausrüsten. Das Vertical Launch System VLS Mk41 ist
vor der Brücke eingebaut und geht im Rumpf durch mehrere Decks.
Aus 16 Zellen können die Schiffe der„Brandenburg“-Klasse Lenklug-
körper vom Typ NSSM zur Flugabwehr verschießen.
Die vier Fregatten der „Brandenburg“-Klasse ver-
fügen für den Waffeneinsatz über leistungsfähige
Radaranlagen zur See- und Luftraumüberwachung
sowie zur Feuerleitung. Sonar, Systeme zur elekt-
ronischen Kampfführung sowie Fernmelde- und
Datenübertragungsanlagen vervollständigen die
Ausrüstung. Gerade der gut ausgestattete Funk-
raum lässt zu, dass die „Brandenburg“-Klasse auch
Führungsaufgaben übernimmt.

Länge (über alles): 139 m 2 x Maschinenkanone 27 mm MLG, 4 x


Breite: 16,7 m schweres Maschinengewehr 12,7 mm,
Tiefgang: 6,3 m 2 x Starter für Seeziellugkörper RGM-84
Verdrängung: 4.900 t Harpoon, Reichweite mehr als 220 km,
Antrieb: Typ CODOG 1 x Senkrecht-Startsystem VLS Mk41 für
2 x Gasturbine, 2 x Dieselmotor Flugabwehrraketen NSSM und ESSM,
Gesamtleistung: 51.700 PS (38.000 kW) Reichweite: mehr als 50 km (ESSM),
2 Propeller 2 x Starter für Nahbereichslugabwehr
Geschwindigkeit: mehr als 29 kn RIM-116 RAM, 2 x Torpedorohrsatz
Sensoren: 1 x Multifunktionsradar für Leichtgewichtstorpedo Mk46, 4 x
SMART-S, 1 x Luftraum-Überwachungs- Täuschkörperwurfanlage MASS
radar LW 08, Reichweite: mehr als 260
km, 2 x Feuerleitradar STIR 180, 1 x Besatzung und Sonstiges:
Bugsonar DSQS-23BZ, 1 x Video- und Stammcrew: 214 Soldatinnen/Soldaten
Infrarot-Zielverfolgung MSP 600, 1 x Zusatzpersonal (für Bordhubschrauber):
EK-System FL 1800 S (Elektronische 18 Soldatinnen/Soldaten
Auklärung/Elektronischer Kampf), 2 x 2 x Bordhubschrauber „Sea Lynx“ Mk88A
Navigationsradar (an Bord nur für den Einsatz)
Waffen: 1 x Hauptgeschütz 76 mm 2 x Beiboot Typ „RHIB“
Compact, Reichweite: mehr als 18 km,

141
EINSATZFLOTTILLE 2

FREGATTEN DER „BREMEN“-KLASSE (TYP F122)

Die Fregatte „Lübeck“ ist die letzte Vertreterin der „Bremen“-Klasse der
Marine. Gebaut am Ende des Kalten Krieges, ist ihre Hauptfähigkeit
die U-Boot-Jagd. Erstmals in der Marine bekamen die „Lübeck“ und
ihre Schwestern der Klasse F122 dafür Bordhubschrauber – heute ein
Standard für alle Fregattenklassen.
Doch die „Lübeck“ ist in der Lage, auch andere Aufgaben zu überneh-
men. Sie kann mit Flugabwehrraketen des Typs NATO „Sea Sparrow“
sich und andere Schiffe in ihrer Nähe gegen feindliche Flugzeuge und
Raketen verteidigen sowie Seeziellugkörpern „Harpoon“ gegnerische
Kriegsschiffe angreifen.
Eine weitere Besonderheit der 122er: Ebenfalls erstmals in der Flotte
erhielten sie einen sogenannten CODOG-Antrieb, „Combined Diesel
engine or gas turbine“. Damit lassen sich Dieselmotoren für Marsch-
fahrt oder Gasturbinen für Höchstgeschwindigkeit auf die Antriebs-
wellen schalten.

142
EINSATZFLOTTILLE 2

Länge (über alles): 130,5 m „Harpoon“, Reichweite mehr als 220 km,
Breite: 14,6 m 1 x Starter für Luftziellugkörper RIM-7
Tiefgang: 6,5 m NATO „Sea Sparrow“, 2 x Starter für
Verdrängung: 3.700 t Nahbereichslugabwehr RIM-116 RAM,
Antrieb: Typ CODOG 2 x Torpedorohrsatz für Leichtgewichts-
2 x Gasturbine, 2 x Dieselmotor torpedo Mk46
Gesamtleistung: 38.000 kW (51.700 PS), 4 x Täuschkörperwurfanlage Mk36
2 Propeller SRBOC
Geschwindigkeit: mehr als 30 kn
Sensoren: 1 x Multifunktionsradar TRS- Besatzung und Sonstiges
3D, Reichweite mehr als 200 km Stammcrew: 201 Soldatinnen/Soldaten
Zielverfolgungskapazität: mehr als Zusatzpersonal (für Bordhubschrauber):
750 Ziele, 1 x Feuerleitradar STIR, 1 x 18 Soldatinnen/Soldaten
Bug-sonar DSQS 21, 1 x Video- und 2 x Bordhubschrauber„Sea Lynx“ Mk88A
Infrarot-Zielverfolgung MSP 500, 1 x (an Bord nur für den Einsatz)
EK-System FL 1800 S (Elektronische 2 x Beiboot Typ „RHIB“
Auklärung/Elektronischer Kampf), 1 x
Navigationsradar
Waffen: 1 x Hauptgeschütz 76 mm
Compact, Reichweite mehr als 18 km,
2 x Maschinenkanone 27 mm MLG, 4 x
schweres Maschinengewehr 12,7 mm,
2 x Starter für Seeziellugkörper RGM-84

143
EINSATZFLOTTILLE 2

144
EINSATZFLOTTILLE 2

145
EINSATZFLOTTILLE 2

EINSATZGRUPPENVERSORGER DER „BERLIN“-KLASSE (TYP 702)

146
EINSATZFLOTTILLE 2

Die größten Schiffe der Marine versorgen Einsatzverbände in See


mit allen notwendigen Ressourcen: Kraftstoff, Verplegung, Material
und Munition. Als Multifunktionsschiffe stellen die Einsatzgruppen-
versorger, kurz EGV, außerdem medizinische Spezialkapazität bereit
sowie für Führungsaufgaben satellitenbasierte
Kommunikationstechnik.
Zur Flüssiggutübergabe dient das Schlauchsys-
tem, das die „Berlin“-Klasse an der bügelartigen
Großvorrichtung mitführt. Ebenso markant
sind zwei riesige Kräne an Oberdeck. Ihre
Hebefähigkeit erlaubt dem Versorgungsschiff,
z.B. Container eigenständig zu verladen.
All dies können sie mit Flugbetrieb unterstüt-
zen. So haben zwei Marinetransport-Hubschrauber im Hangar vor dem
Flugdeck Platz. Mit solchen Fähigkeiten machen diese Schiffe Marine-
verbände von Häfen unabhängig. Deren Stehzeit in See wird je nach
Größe mehr als verdoppelt und das weltweit.

Länge (über alles): 174 m Versorgungskapazität


Breite: 24 m Kraftstoff: 9.500 m³
Tiefgang: 7,4 m Frischwasser: mehr als 1.300 m³
Verdrängung: 20.200 t Proviant: rund 230 t
(EGV „Bonn“: 20.900 t) Munition: rund 200 t
Antrieb: 2 x Dieselmotor
Gesamtleistung: 14.400 PS (10.600 kW) Besatzung und Sonstiges
(EGV „Bonn“: 20.000 PS/14.400 kW) Stammcrew: 161 Soldatinnen/Soldaten
2 x Propeller (EGV „Bonn“: 167)
Geschwindigkeit: mehr als 20 kn Zusatzpersonal: max. 72 (z.B. Ärzte und
Sensoren: 4 x Navigationsradar, Sanitäter, Marinelieger, Boarding Teams)
2 x Video- und Infrarot-Zielverfolgung 2 x Bordhubschrauber „Sea King“ Mk41
MSP 500 (EGV „Bonn“: MSP 600) oder NH90 NTH „Sea Lion“
Waffen: 4 x Maschinenkanone 27 mm (an Bord nur für den Einsatz)
MLG, 4 x schweres Maschinengewehr 2 x Beiboot Typ „RHIB“
12,7 mm, 2 x Ein-Mann-Flugabwehrra- 1 x Verkehrsboot
kete FIM 92 Stinger (Fliegerfaust 2)

147
EINSATZFLOTTILLE 2

FLOTTENTANKER DER „RHÖN“-KLASSE (TYP 704)

Die Betriebsstofftransporter der Klasse 704 sind Service-Dienstleister


für Kampfschiffe. Ihre Hauptaufgabe ist, diese abseits von Häfen mit
Kraftstoff zu versorgen. Damit verlängern die Flottentanker Mobilität
und Flexibilität von Marineschiffen im Einsatz erheblich.
Ihr weithin sichtbares Kennzeichen als „schwimmende Tankstelle“ ist
der große bügelartige Mast für das Replenishment-at-sea. An ihm
hängen Stahlseile und Versorgungsschläuche zur Übergabe von
Schiffsdiesel. Ein Flottentanker kann damit zwei Schiffe gleichzeitig
betanken – während des Fahrens und auch bei Nacht.
Für die weltweite Verfügbarkeit der Flottentanker sorgen zivile
Besatzungen. Die Schiffe sind unter der Bundesdienstlagge aber auch
in multinationalen Einsätzen und Seeoperationen aktiv.

148
EINSATZFLOTTILLE 2

Länge (über alles): 130,2 m Versorgungskapazität


Breite: 19,3 m Kraftstoff: rund 10.400 m³
Tiefgang: 8,2 m Frischwasser: rund 200 m³
Verdrängung: 14.200 t Schmieröl: 55 Fass
Antrieb: 1 x Dieselmotor, 1 x Propeller Zusatztransport: 2 Standardcontainer
Gesamtleistung: 8.000 PS (5.900 kW)
Geschwindigkeit: 16 kn (ca. 30 km/h) Besatzung und Sonstiges
Sensoren: 1 x Navigationsradar Stammcrew: 42 (zivil)
Waffen: 2 x Ein-Mann-Flugabwehr- Zusatzpersonal : 14 (z.B. für
rakete FIM 92 Stinger (z.B. für militäri- militärische Sicherung)
sche Sicherung)

149
MARINEFLIEGERKOMMANDO

Das Marineliegerkommando ist der dritte Großverband der Marine.


Ihm unterstehen die Seeluftstreitkräfte der Bundeswehr. Zu ihren
Aufgaben gehören die Überwachung großer Seeräume sowie die
Seekriegsführung aus der Luft gegen Ziele über und unter Wasser,
aber auch der Such- und Rettungsdienst SAR sowie der Transport von
Personal und Material.
Die Marinelieger kooperieren einerseits eng mit der Flotte: z.B. sind
das Langstreckenlugzeug P-3C „Orion“, der Bordhubschrauber „Sea
Lynx“ Mk88A und Fregatten das Team „U-Boot-Jagd“ der Marine.
Andererseits können gerade die „Orions“ als Seefernauklärer eigen-
ständig riesige Seegebiete kontrollieren.
Stationiert sind alle Luftfahrzeuge der Marine im niedersächsischen
Nordholz. Organisiert sind sie in zwei Verbänden: die Flugzeuge im
Marineliegergeschwader 3 „Graf Zeppelin“, die Hubschrauber im
Marineliegergeschwader 5.

150
MARINEFLIEGERKOMMANDO

151
MARINEFLIEGERKOMMANDO

MEHRZWECKHUBSCHRAUBER NH90 NTH „SEA LION“

Der NH-90 NTH „Sea Lion“ ist der neue Mehrzweck-


hubschrauber der Marine. NTH steht für Naval Trans-
port Helicopter, um ihn von anderen NH-90-Ver-
sionen zu unterscheiden. Er verfügt – anders als die
Heeresvariante – über deutlich mehr Sensoren sowie
Navigations- und Kommunikationsgeräte.
Hauptsächlich dient der Hubschrauber für Such- und
Rettungsmissionen (SAR) sowie für den Transport von
Personal und Material. Als Bordhubschrauber lässt er
sich auf den Einsatzgruppenversorgern der „Berlin“-
Klasse einschiffen, kann aber auch auf allen anderen
Marineschiffen mit Flugdeck landen.
Zu den Sensoren des „Sea Lion“ gehört ein 360-Grad-
Seeraum-Überwachungsradar, Infrarot- und Videoka-
meras kombiniert mit Laser-Entfernungsmesser sowie
Sensoren für gegnerische Radare. Diese Ausrüstung
macht den wandlungsfähigen NTH zum Auklärungs-
hubschrauber. Der „Sea Lion“ eignet sich obendrein
für den Einsatz von Boardingsoldaten oder Spezial-
kräften.
152
MARINEFLIEGERKOMMANDO

Länge: 19,6 m (mit Rotor) Zielverfolgungskapazität: mehr als 150,


Breite: 4,6 m 1 x elektro-optischer Sensor (Laser-Ent-
Höhe: 5,9 m fernungsmesser, Video- und Infrarot-
Rotordurchmesser: 16,3 m kameras), 1 x EK-System DETE90i/A
max. Startgewicht: 11 t (Elektronische Auklärung)
Antrieb: 2 x Wellentriebwerk RTM 322 Waffen: 2 x 12,7 mm schweres Maschi-
Gesamtleistung: 4.800 PS (3.600 kW) nengewehr, 2 x Täuschkörperanlage
Dienstgipfelhöhe: mehr als 6.000 m ELIPS mit Chaff und Flare
Geschwindigkeit: 175 kn (324 km/h)
Sensoren: 1 x Seeraum-Überwachungs- Besatzung und Sonstiges
radar ENR mit abbildendem Modus Typ Crew: 3 bis 4 Soldatinnen/Soldaten
ISAR Passagiere: max. 20

153
MARINEFLIEGERKOMMANDO

BORDHUBSCHRAUBER „SEA LYNX“ MK88A

Auf deutschen Fregatten ist der Bordhubschrauber „Sea Lynx“ Mk88A


nicht wegzudenken. Er erhöht wesentlich die Reichweite, Flexibilität
und Reaktionsgeschwindigkeit der Schiffe. Sensoren und Waffen des
Helikopters sind auf seine Hauptrolle, die U-Boot-Jagd, ausgelegt. Der
„Sea Lynx“ ist ausgerüstet mit einem tiefenvariablen Sonar für aktive
und passive Ortung sowie mit Torpedos der Typen Mk46 oder MU90
zum Angriff auf gegnerische U-Boote.
Bei der Jagd auf U-Boote hat einer der beiden Bordhubschrauber
das Sonar an Bord, um weit entfernt vom Schiff nach einem Ziel zu
suchen. Von der Fregatte in ein ungefähres Zielgebiet gelenkt, schwebt
dieser „Dipper“ genannte Helikopter über dem wahrscheinlichen
Kontakt und taucht hier seinen Sensor ins Wasser. Der zweite U-Jagd-
Hubschrauber, das „Pony“, trägt zwei Torpedos und wartet in der Nähe,
bis er den Befehl zum Waffeneinsatz bekommt.

Rumplänge: 13,3 m Sensoren: 1 x Tauchsonar AN/AQS-18,


Breite: 2,9 m 1 x Rundumradar Seaspray 3000,
Höhe: 3,7 m 1 x Infrarotsensor FLIR MRT
Rotordurchmesser: 12,8 m Waffen: 2 x Torpedo Mk46 oder MU90
max. Startgewicht: 5,3 t oder 1 x schweres Maschinengewehr
Antrieb: 2 x Wellentriebwerk 12,7 mm
Gesamtleistung: 2.000 PS (1.400 kW)
Dienstgipfelhöhe: 3.600 m Besatzung und Sonstiges:
Geschwindigkeit: 176 kn (325 km/h) Crew: 2 bis 3 Soldatinnen/Soldaten

154
MARINEFLIEGERKOMMANDO

155
MARINEFLIEGERKOMMANDO

MEHRZWECKHUBSCHRAUBER „SEA KING“ MK41

Das Arbeitstier der Marinelieger ist der Mehrzweck-Transporthub-


schraubers „Sea King“ Mk41. Seine Hauptfähigkeit ist der Such- und
Rettungsdienst SAR in deutschen Seegebieten. Dazu haben die Heli-
kopter neben ihrer Basis in Nordholz bei Cuxhaven Außenstationen
auf den Nordseeinseln Borkum und Helgoland sowie an der Ostsee-
küste in Warnemünde.
Technisch ist der robuste „Sea King“ für diese Aufgabe prädestiniert.
Er hat eine große Reichweite von über 1.500 Kilometern, besitzt Radar
und Infrarotkamera und kann auch bei schlechtesten Wetterverhält-
nissen liegen.
Der Marine dient der „Sea King“ aber auch, um Personal und Material
zu transportieren. Begibt sich der Hubschrauber dabei in eine Risiko-
zone – z.B. in einen Einsatz mit Spezialkräften – lässt er sich mit
schweren Maschinengewehren bewaffnen und kann zum Eigenschutz
Täuschkörper werfen.

156
MARINEFLIEGERKOMMANDO

Länge: 22,1 m Sensoren: 2 x Rundumradar Seaspray


Breite: 4,9 m 3000, 1 x Wärmebildkamera Typ FLIR
Höhe: 5,1 m Waffen: 1 x 12,7 mm schweres Maschi-
Rotordurchmesser: 18,9 m nengewehr, 1 x Täuschkörperwerfer
max. Startgewicht: 9,3 t AN/ALE-37/A
Antrieb: 2 x Wellentriebwerk
Gesamtleistung: 3.400 PS (2.500 kW) Besatzung und Sonstiges:
Dienstgipfelhöhe: 3.800 m Crew: 3 bis 4 Soldatinnen/Soldaten
Geschwindigkeit: 136 kn (252 km/h) Passagiere: max. 20

157
MARINEFLIEGERKOMMANDO

SEEFERNAUFKLÄRER P-3C „ORION“

Die P-3C „Orion“ gehören zum Marineliegergeschwader 3 „Graf Zep-


pelin“. Sie sind Kampflugzeuge und für die U-Boot-Jagd konzipiert.
Sie überwachen dafür weiträumig Seegebiete aus der Luft. Das schließt
neben U-Booten auch Schiffe, Boote und begrenzt Objekte an Land
ein.
Für die Jagd auf U-Boote nutzt die P-3C „Orion“ unterschiedliche
Sonarbojen und Torpedos. Zusätzlich ist sie mit einem Magnetanoma-
lie-Detektor im verlängerten Heck ausgestattet. Dieser Sensor kann
ein U-Boot im Erdmagnetfeld unter dem Flugzeug erkennen. Radar,
Laserentfernungsmesser und die Infrarot-Video-Kamera-Kombina-
tion vom Typ MX-20HD machen das große Auklärungslugzeug zum
„liegenden Auge“ der Marine.

158
MARINEFLIEGERKOMMANDO

Länge: 35,6 m system AN/ALR-95, 1 x Magnetanoma-


Spannweite: 30,4 m lie-Detektor ASQ-81, aktive und passive
Höhe: 10,1 m Sonarbojen
max. Startgewicht: 64,4 t Waffen: 8 x Torpedo Mk46
Antrieb: 4 x Turboprop-Triebwerk
Gesamtleistung: 19.800 PS (14.600 kW) Besatzung und Sonstiges:
Dienstgipfelhöhe: 8.600 m Crew: 11 Soldatinnen/Soldaten
Geschwindigkeit: 405 kn (750 km/h) Zusatzpersonal: max. 10
Sensoren: 1 x Video-/Infrarotsensor
MX-20HD, 1 x Oberlächenradar APS-
137B, 1 x Elektronisches Auklärungs-

159
MARINEFLIEGERKOMMANDO

ÖLAUFKLÄRUNGSFLUGZEUGE DORNIER DO 228 LM

Das Havariekommando in Cuxhaven überwacht im Auftrag des Bun-


desverkehrsministeriums die deutschen Seegebiete gegen Verschmut-
zungen des Meeres. Die beiden zivilen Behörden betreiben selbst aber
keine Flugzeuge, sondern die Marine unterstützt sie permanent für die-
sen Zweck. Das Marineliegergeschwader 3 „Graf Zeppelin“ in Nordholz
verfügt deshalb über zwei einzigartige Flugzeuge vom Typ DO 228 LM.
Mit Radar, Infrarot- und Ultraviolett-Sensoren sowie Mikrowellen-
radiometer, Fluoreszenz-Laser und Videokameras können sie aus der
Luft jegliche Verschmutzungen auf der Wasseroberläche entdecken
– egal ob am Tag oder in der Nacht. Ihre Daten leiten die Marinelieger
direkt und unverzüglich an das Havariekommando weiter. Die Ölauf-
klärer der Marine liegen ohne Bewaffnung und militärischen Auftrag.
Aber der Schutz der Meere gehört für die Deutsche Marine zu ihrem
Selbstverständnis.

160
MARINEFLIEGERKOMMANDO

Länge: 16,6 m Sensoren: 1 x Laserluorsensor, 1 x Mik-


Spannweite: 16,9 m rowellenradiometer, 1 x Tageslichtkame-
Höhe: 4,9 m ra, 1 x Infrarot-/Ultraviolettkamera, 1 x
Rotordurchmesser: 2,5 m Seitensichtradar
maximales Startgewicht: 6,4 t Waffen: keine
Antrieb: 2 x Turboprop-Triebwerke
Gesamtleistung: 1.631 PS (1.200 kW) Besatzung und Sonstiges
Dienstgipfelhöhe: 7.600 m Crew: 3 Soldatinnen/Soldaten
Geschwindigkeit: 200 kn (370 km/h)

161
SEGELSCHULSCHIFF

162
SEGELSCHULSCHIFF

163
SEGELSCHULSCHIFF

Die „Gorch Fock“ dient dem Training der Ofizieranwärterinnen


und -anwärter der Marine. Das Segelschulschiff gehört nicht zu den
Verbänden der Flotte, sondern untersteht der Marineschule Mürwik
direkt.
Die Kadetten erfahren während ihrer seemännischen Grundausbil-
dung an Bord zweierlei: Erstens, was Teamwork in der Praxis bedeutet.
Zweitens lernen die Ofizierschüler die Elemente kennen, die für ihr
künftiges Berufsleben natürliche Umgebung sein werden und in der
sie Verantwortung für Schiffe und Besatzungen tragen müssen. Nur
auf einem Segelschiff erfahren die Kadetten so hautnah, welche ele-
mentaren Kräfte auf See wirken.
Die „Gorch Fock“ ist eine sogenannte Bark. Das heißt, die beiden vor-
deren Masten sind rah-, der achtere gaffelgetakelt. Masten und Rumpf
sind aus Stahl gebaut. Die 23 Segel und das Tauwerk sind aus moder-
nen Kunststoffen hergestellt. Zum Befahren von Hafeneinfahrten und
Flussmündungen, aber auch für Flauten hat das Schiff einen Diesel-
motor als Antrieb.

164
SEGELSCHULSCHIFF

Länge (über alles): 89,3 m Geschwindigkeit: 12 kn


Breite: 12 m Sensoren: 2 x Navigationsradar
Höhe (über Wasserlinie): 45 m Waffen: keine
Tiefgang: 5,5 m
Verdrängung: 2.000 t Besatzung und Sonstiges
Antrieb unter Segeln: Takelung Bark, Stammcrew: 85 Soldatinnen
3 Masten, ca. 1.800 m² Segelläche, und Soldaten
10 Rah- und 13 Schratsegel Zusatzpersonal (Lehrgangsteilnehmer):
Geschwindigkeit: bis zu 18 kn unter max. 138 Soldatinnen/Soldaten
Motor, 1 x Dieselmotor 2 Beiboote
Gesamtleistung: 1.700 PS (1.200 kW),
1 x Propeller

165
SANITÄTSDIENST
MODULARE SANITÄTSEINRICHTUNGEN
PATIENTENTRANSPORTFAHRZEUGE
PATIENTENLUFTTRANSPORT

166
Die Gesundheit der Soldatinnen und Soldaten
im In- und Ausland zu schützen, zu erhalten und
wiederherzustellen ist der zentrale Auftrag des
Sanitätsdienstes. Ein Auftrag, auf dem die Einsatz-
bereitschaft der gesamten Bundeswehr basiert.
Für die Gesundheitsversorgung der Soldatinnen
und Soldaten steht dem Sanitätsdienst moderne
Technik zur Verfügung.

167
MODULARE
SANITÄTSEINRICHTUNGEN

Modulare Sanitätseinrichtungen dienen der Sicherstellung einer


zeitgemäßen sanitätsdienstlichen Versorgung bei Einsätzen der
Streitkräfte. Sie sind mit den unterschiedlichsten Transportmitteln
mobil verlegbar und jederzeit einsetzbar. Moderne medizintechnische
Ausstattungen in den Containern und Zelten ermöglichen eine
qualiizierte medizinische Versorgung.

168
MODULARE SANITÄTSEINRICHTUNGEN

MASSGESCHNEIDERT FÜR DEN EINSATZ

Angepasst an die unterschiedlichsten Einsatzerfordernisse kann der


Sanitätsdienst modulare Sanitätseinrichtungen schnell als Rettungs-
station, Rettungszentrum und Einsatzlazarett in das Einsatzgebiet
verlegen. Die Rettungsstation übernimmt als Teil der Rettungskette die
erste allgemein- und notfallmedizinische Versorgung. Je nach Auftrag
und Ausstattung wird dann im Rettungszentrum eine notfallchirurgi-
sche bzw. klinische Akutversorgung sichergestellt. Neben Operations-
und Plegebereichen können fachärztliche Untersuchungsstellen
untergebracht werden. Labor, Apotheke und Notaufnahme vervoll-
ständigen die sanitätsdienstliche Versorgung. Die Systeme sind mit
modernen Geräten zur Diagnostik und Behandlung von Patientinnen
und Patienten ausgestattet.
Ein Einsatzlazarett ist ein durch weitere Anteile von Facharzt- und
Plegemodulen erweitertes Rettungszentrum (vergleichbar mit den
Fachabteilungen eines Krankenhauses in Deutschland). Das Einsatz-
lazarett nimmt die stationäre fachärztliche Versorgung des Patienten
bis hin zu Operationen wahr. Bei langwierigen Erkrankungen oder
schwierigen Eingriffen erfolgt eine Rückverlegung nach Deutschland.
Neben den aus Zelten und Containern bestehenden Systemen verfügt
die Bundeswehr auch über Luftlandesysteme für Rettungsstationen
und Rettungszentren.

169
PATIENTENTRANSPORT-
FAHRZEUGE

Je nach Bedrohungslage werden unterschiedlich stark geschützte


Sanitätsfahrzeuge eingesetzt, die einen Schutz u.a. vor Minen, Spreng-
ladungen und ABC-Kampfstoffen bieten. Die moderne materielle
Sanitätsausstattung der Fahrzeuge entspricht grundsätzlich der eines
zivilen Rettungswagens.

170
PATIENTENTRANSPORTFAHRZEUGE

GESCHÜTZTE PATIENTENTRANSPORTFAHRZEUGE

GTK „BOXER“ BAT

Basis für das schwere geschützte Sani-


tätskraftfahrzeug ist das Fahrmodul des
gepanzerten Transportfahrzeugs (GTK)
Boxer. Es ermöglicht die sanitätsdienst-
liche Unterstützung der Truppe mit
demselben Schutzniveau und mit der
gleichen Mobilität. Die Sanitätsvariante
des GTK Boxer hat eine Besatzung von
drei Soldatinnen/Soldaten. Diese Sani-
tätskräfte führen die sanitätsdienstliche
Erstversorgung und den Primärtrans-
port der Verwundeten zur nächsten
Sanitätseinrichtung durch. Die Sani-
tätsausstattung ermöglicht auch den
Transport eines intensivmedizinisch
zu betreuenden Patienten.

Besatzung: 3 Soldatinnen/Soldaten
Länge: 8,33 m
Breite: 3 m
Höhe: 3,36 m
Motorleistung: 720 PS (530 kW)
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
Zulässiges Gesamtgewicht: 35 t
Nutzlast: 1,92 t
Transportraum: 3 sitzende und 2 liegende Patienten
oder 7 sitzende oder 3 liegende Patienten

171
PATIENTENTRANSPORTFAHRZEUGE

Besatzung: 3 Soldatinnen/Soldaten
Läng: 6,87 m
Breite: 3,09 m
Höhe: 3,30 m
Motorleistung: 320 PS (235 kW)
Höchstgeschwindigkeit: 92 km/h
Zulässiges Gesamtgewicht: 23,5 t
Transportraum: 1 liegender, intensiv-
medizinisch zu versorgender Patient

172
PATIENTENTRANSPORTFAHRZEUGE

BEWEGLICHER ARZTTRUPP (BAT)

„FUCHS“ IED BAT

Für den Einsatz in Krisengebieten wurde der Transportpanzer Fuchs


als Sanitätsvariante zusätzlich mit speziischen Schutzvorrichtungen
ausgestattet. Dazu gehören u.a. zusätzlicher Minenschutz sowie Schutz
gegen die Blastwirkung von Improvised Explosive Devices (IED). Die
Ausstattung in der Koniguration als Beweglicher Arzttrupp erlaubt
den Transport eines intensivmedizinisch zu versorgenden Patienten
zur entsprechenden Weiterbehandlung in einer Rettungsstation oder
einem Rettungszentrum.

173
PATIENTENTRANSPORTFAHRZEUGE

BEWEGLICHER ARZTTRUPP

„EAGLE“ IV BAT

Der vollklimatisierte Bewegliche Arzttrupp Eagle IV BAT wird für


den Patiententransport und die notfallmedizinische Erstversorgung
eingesetzt. Anders als bei einem zivilen Notarztwagen ist dieser gegen
ballistische Bedrohungen, improvisierte Sprengmittel und Minen
geschützt. Die Ausstattung beinhaltet modernes medizinisches Gerät,
mit dem eine Notfallversorgung auf hohem medizinischen Niveau
sichergestellt werden kann. Verantwortlich dafür ist ein dreiköpiges
Team, dem auch ein Rettungsmediziner (Arzt) und ein Notfallsanitäter
angehören. Nachdem die Patienten entsprechend der medizinischen
Dringlichkeit behandelt und stabilisiert wurden, erfolgt der Transport
zur Weiterbehandlung in eine sanitätsdienstliche Einrichtung.

174
PATIENTENTRANSPORTFAHRZEUGE

Besatzung: 3 Soldatinnen/Soldaten
Länge: 5,42 m
Breite: 2,34 m
Höhe: 2,69 m
Motorleistung: 250 PS (184 kW)
Höchstgeschwindigket: 100 km/h (Straße),
55 km/h (Gelände)
Zulässiges Gesamtgewicht: 9,5 t
Transportraum: 1 liegender, intensiv-
medizinisch zu versorgender Patient

175
PATIENTENTRANSPORTFAHRZEUGE

RETTUNGSTRUPP

Bv206S

Der Bv206S der Firma Hägglunds wird im Sanitätsdienst als Fahr-


zeug für den die Gebirgs- und Fallschirmjägertruppe begleitenden
Rettungstrupp eingesetzt. Der Bv206S ist ein Fahrzeuggespann, dessen
Vorder- und Hinterwagen durch ein Knickgelenk verbunden ist. Eine
hydraulische Ansteuerung am Knickgelenk bewirkt die Lenkung des
Fahrzeugs. Der Vorderwagen nimmt Motor und Getriebe auf. Alle vier
Kettenstränge werden angetrieben. Das Fahrzeug ist für schwieriges
Gelände und extreme klimatische Bedingungen besonders geeignet.
Das Fahrzeug ist mit einer ABC-Schutz- und Klimaanlage in beiden
Fahrzeughälften ausgestattet. Die integrierte Sanitätsausstattung er-
möglicht die Sicherstellung der sanitätsdienstlichen Versorgung mit
dem Ziel des Erhalts der Vitalfunktionen und der Herstellung
der Transportfähigkeit.

176
PATIENTENTRANSPORTFAHRZEUGE

Besatzung: 3 Soldatinnen/Soldaten Höchstgeschwindigkeit: 52 km/h


Länge: 6,92 m Zulässiges Gesamtgewicht: 7,3 t
Breite: 2 m Nutzlast: 1,37 t
Höhe: 2,1 m Transportraum: 2 liegende
Wattiefe: 1 m oder 1 liegender und 3 sitzende Patienten
Motorleistung: 177 PS (130 kW)

177
PATIENTENTRANSPORTFAHRZEUGE

RETTUNGSTRUPP

„WIESEL“ 2

Beim „Wiesel“ 2 handelt es sich um ein leicht gepanzertes Führungs-


und Transportfahrzeug. Der im Vergleich zum „Wiesel“ 1 mit erhöhter
Ladekapazität und größerem Platzangebot ausgestattete „Wiesel“ 2
kommt in verschiedenen Speziikationen zum Einsatz. Die Variante
Rettungstrupp ist eine davon. Er kann im mittleren Transporthub-
schrauber CH-53 transportiert werden und ist daher als vielseitig ein-
setzbares Trägerfahrzeug für die Luftlandetruppe besonders geeignet.
Mit der integrierten Sanitätsausstattung kann der Erhalt der Vital-
funktionen sowie die Transportfähigkeit von Verwundeten sicher-
gestellt werden.

178
PATIENTENTRANSPORTFAHRZEUGE

Besatzung: 2 Soldatinnen/Soldaten
Länge: 3,77 m
Breite: 1,82 m
Höhe: 1,90 m
Motorleistung: 110 PS (81 kW)
Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h
Zulässiges Gesamtgewicht: 4,1 t
Nutzlast: 1,5 t
Transportraum: 1 liegender Patient
und 2 sitzende Patienten

179
PATIENTENLUFTTRANSPORT

Falls eine abschließende Versorgung im Einsatzgebiet nicht möglich ist,


erfolgt die Rückführung verwundeter oder erkrankter Soldatinnen und
Soldaten mit medizinisch hochmodern ausgerüsteten Luftfahrzeugen der
Luftwaffe oder des europäischen Lufttransportkommandos (European Air
Transport Command). Rettungshubschrauber gehören zum sanitätsdienst-
lichen Einsatzkonzept. Soweit es die Lage erlaubt, wird durch diese Ret-
tungsmittel qualiizierte notärztliche Versorgung zum Patienten gebracht.

180
PATIENTENLUFTTRANSPORT

FLIEGENDE INTENSIVSTATION

Das Aeromedical Evacuation (AirMedEvac)-System der Bundeswehr ist


ein vielfach bewährtes Lufttransportsystem für schwerstkranke und
schwerstverletzte Soldatinnen und Soldaten. Auf Anfrage kommt das
AirMedEvac-System auch bei zivilen Katastrophen zum Einsatz. Durch
die Luftwaffe wird der als strategisches Transportlugzeug konzipierte
„Airbus“ A400M eingesetzt. Mit dem eingebauten AirMedEvac-Rüstsatz
wird ein Intensivtransport mit den gleichen Voraussetzungen wie am
Boden gewährleistet. Intensivmedizinische Teams (bestehend aus Fach-
ärzten, Fachkrankenplegern und Notfallsanitätern) stehen in ständiger
Rubereitschaft, um einen AirMedEvac-Einsatz durchzuführen. Der
A400M kann mit einer unterschiedlichen Anzahl von Patiententrans-
porteinheiten (PTE) ausgestattet werden. Diese ermöglichen den
Transport unter intensivmedizinischer Überwachung und Therapie. Im
Laderaum des A400M können bis zu sechs intensivbehandlungsplichtige
Patientinnen und Patienten und weitere liegende Personen transportiert
werden. Er kann innerhalb weniger Stunden zum MedEvac-Einsatz
umgerüstet werden. Die medizinische Besatzung des A400M in der
AirMedEvac-Koniguration umfasst bis zu neun Personen. In Abhängig-
keit von der Anzahl und dem Gesundheitszustand der Patienten kann
bei Bedarf zusätzlich medizinisches Fachpersonal (Notfallsanitäter)
aus dem gesamten Zentralen Sanitätsdienst der Bundeswehr sowie
ggf. weiteres Fachpersonal aus den Bundeswehrkrankenhäusern
eingesetzt werden.

181
PATIENTENLUFTTRANSPORT

MEHRZWECKHUBSCHRAUBER

NH90 FAM

Ausgestattet mit moderner Medizintechnik bietet der NH90 FAM


(Forward Aeromedical Evacuation) Platz für den Transport von zwei
schwerverwundeten Patienten. Eine umfassende Ausstattung zur
notfallmedizinischen Erstver-
sorgung von Patienten stehen
dem Rettungsmediziner und
seinem Notfallsanitäter zur
Verfügung. Beispielsweise
seien hier Überwachungs-
geräte, Sauerstoffversorgung,
Absaugvorrichtungen, Mög-
lichkeiten zur Infusions-
behandlung, Deibrillator
und Geräte zur Erhaltung der
Körperwärme aufgeführt.
Neben der rettungsmedizinischen Ausstattung verfügt der „Rettungs-
hubschrauber“ über einen Arzneimittel- und Medizinproduktevorrat
sowie weiteres medizinisches Gerät.

Besatzung: 4 Soldatinnen/Soldaten,
davon 1 Rettungsmediziner und
1 Notfallsanitäter
Flugstrecke: bis 650 km
Flugbetriebsstoffverbrauch:
im Durchschnitt 550 l/h
Marschgeschwindigkeit: bis 260 km/h
Einsatzdauer: 4:35 Std.
Kampbeladung: Flugbetriebsstoff 1.975 l
Transportraum: 2 liegende Patienten

Die Leistungsdaten sind abhängig von


den geophysikalischen Bedingungen.

182
PATIENTENLUFTTRANSPORT

183
PATIENTENLUFTTRANSPORT

SEARCH AND RESCUE-HUBSCHRAUBER

H145

Mit Search and Rescue (SAR – Suchen und Retten) wird international
ein meist staatlicher Such- und Rettungsdienst für die Bereiche Luft-
und Seefahrt bezeichnet. Die Aufgaben sind die Ortung von überfälligen,
vermissten oder im Extremfall abgestürzten Luftfahrzeugen sowie die
Rettung der Besatzung und der Passagiere. Sofern SAR und Militärauf-
gaben dem nicht entgegenstehen und genügend Kapazitäten vorhanden
sind, kann auch im Rahmen der Amtshilfe bei Notfällen zu Lande und
zu Wasser unterstützt werden.

Flughöhe: 16.000 ft (11.000 ft bei 20° C und max. Gewicht)


Motorleistung: 575 PS (423 kW)
Besatzung: 2 Piloten und 1 Luftrettungsmeister
Geschwindigkeit: 230 km/h
maximale Reisegeschwindigkeit
Flugzeit: 2:30 Std.
Reichweite: 570 km
Nutzlast: 1.100 kg (bei Leergewicht mit Rüstsätzen)
Gewicht: 3.800 kg (max. Startgewicht)

184
PATIENTENLUFTTRANSPORT

Der zivil bewährte Hubschrauber H145 von Airbus Helicopters ist die
neue Basis für den Leichten Unterstützungshubschrauber (LUH) SAR
der Bundeswehr. Die voll digitalisierten Hubschrauber verfügen über
einen Autopiloten, eine autonome Triebwerkssteuerung sowie ein
Flugmanagementsystem mit berührungsempindlichen Bildschirmen
für beide Piloten. Hochleistungskameras, leistungsstarke Suchschein-
werfer, Ortungssysteme für Notsender, eine vollwertige medizinische
Ausrüstung und eine Rettungswinde mit 90 Meter langem Seil
gehören zu den wichtigsten Ausrüstungsbestandteilen der
Hubschrauber.
Der LUH SAR kann auch zur Waldbrandbekämpfung eingesetzt wer-
den, da er mit Lasthaken ausgestattet ist, an denen Feuerlöschbehälter,
sogenannte Bambi Buckets, angebracht werden können. Die Maschi-
nen mit zwei Triebwerken und insgesamt fast 1.200 PS sind mit ihrer
für diese Hubschrauberklasse äußerst geräumigen Kabine in der Lage,
eine Vielzahl weiterer verschiedener Nutzlasten aufzunehmen.

185
STREITKRÄFTEBASIS
LOGISTIK
SPEZIALPIONIERE
KRAFTFAHRWESEN
ABC-ABWEHRKRÄFTE
FELDJÄGERWESEN
PROTOKOLLARISCHER DIENST

186
Extrem vielfältig und umfassend gestalten sich der Auftrag und die
Aufgabe der Streitkräftebasis. Den Teilstreitkräften der Bundeswehr
die Möglichkeit zu geben, sich auf ihre Kernfähigkeiten zu konzen-
trieren, war einer der Gründungsgedanken der Streitkräftebasis.
Die Zusammenführung von querschnittlichen Aufgaben, die zuvor
teilweise redundant abgebildet waren, sollte die Bundeswehr moder-
ner, leistungsfähiger und efizienter machen. Heute ermöglicht die
Streitkräftebasis die Einsätze und Hilfeleistungen der Bundeswehr im
In- und Ausland; ihre militärischen und zivilen Angehörigen sind dar-
über hinaus weltweit vor Ort im Einsatz. Im Zuge der Rückbesinnung
auf die Landes- und Bündnisverteidigung wird Deutschland zukünftig
vermehrt zur Transitzone für alliierte und befreundete Truppen. Der
im Rahmen der sogenannten „Nationalen Territorialen Aufgaben“
wahrzunehmende „Host Nation Support“ ist ein wichtiges Hand-
lungsfeld, das an Bedeutung gewinnt und schon heute eine wichtige
Plattform für Kooperationen im multinationalen Bereich mit alliierten
Partnern sowie der Wirtschaft bietet.

187
LOGISTIK

Der Volksmund und auch die Soldaten nennen es Nachschub. Die


Streitkräftebasis nennt es eine Herausforderung. Die Logistik der
Bundeswehr ist ein weites Themenfeld, das professionell und
zuverlässig bearbeitet werden muss.

188
LOGISTIK

BASISLOGISTIK

So sind die Kräfte in der Heimat, insbesondere aber die Frauen und
Männer in den Einsätzen, von einer leistungsfähigen Logistik abhän-
gig, um ihren Auftrag zu erfüllen. Die Spezialisten der Streitkräftebasis
decken den Bedarf der Truppe: von der Dusche im Wohncontainer
bis zum Kraftstoff im Kampjet. Sie sind dazu besonders ausgebil-
det, mit modernsten Mitteln und Gerät ausgerüstet. Die Logistik der
Bundeswehr unter der Führung der Streitkräftebasis beindet sich
in einer dauerhaften Fortentwicklung. Eine ständige Verbesserung
und Optimierung ist oberstes Ziel, um den Kunden, den Soldaten im
Einsatz, zufrieden zu stellen. Die Soldaten der logistischen Verbände
sind u.a. Spediteure, Mechaniker, Kauleute oder Lagerfachkräfte mit
hoher fachlicher Qualiikation. Die Streitkräftebasis ist bereits heute
im Verbund mit ihren (multi-)nationalen Partnern einer der führenden
europäischen Logistikdienstleister.

189
LOGISTISCHE TRANSPORTFAHRZEUGE

SCHWERLASTTRANSPORTER

Die Schwerlasttransporter (SLT) gehören zu den militärischen Sonder-


fahrzeugen und kommen sowohl in der Basis- als auch der Einsatzlo-
gistik zum Einsatz. Je nach Variante sind die SLT auch mit einer modu-
laren Fahrzeugschutzausstattung ausgerüstet und in Abhängigkeit vom
Sattelaulieger geländegängig. Ihre Aufgabe ist die Bergung, der Abschub
oder Transport von schweren Fahrzeugen, insbesondere gepanzerten
Gefechtsfahrzeugen. Das „Mammut“ als modernste Variante ist hoch
geländegängig, mit Klimaanlage und einer fernbedienbaren Waffen-
station ausgestattet. Je nach Lastfall kann die Sattelzugmaschine mit
den Sattelanhängern 30, 56 oder 70 Tonnen verbunden werden und in
der letzten Kombination den Kampfpanzer „Leopard“ 2 A7 transportieren.

190
LOGISTISCHE TRANSPORTFAHRZEUGE

191
LOGISTISCHE TRANSPORTFAHRZEUGE

SLT 50 „ELEFANT“

Besatzung: 2 Soldatinnen/Soldaten
Leergewicht: 38 t
Länge: 18,83 m
Breite: 3,15 m
Höhe: 3,3 m
Motorleistung: 730 PS (537 kW)
Höchstgeschwindigkeit: 62 km/h
Nutzlast: 52 t
Bewaffnung: MG3

192
LOGISTISCHE TRANSPORTFAHRZEUGE

SLT 56 „FRANZISKA“

Besatzung: 2 Soldatinnen/Soldaten Motorleistung: 525 PS (386 kW)


Leergewicht: 37 t Höchstgeschwindigkeit: 62 km/h
Länge: 19,7 m Nutzlast: 56 t
Breite: 3,15 m Bewaffnung: MG3
Höhe: 2,81 m

193
LOGISTISCHE TRANSPORTFAHRZEUGE

SLT 70T „MAMMUT“

Besatzung: 2 Soldatinnen/Soldaten
Leergewicht: 60 t
Länge: 24 m
Breite: 2,54 m
Höhe: 4,16 m
Motorleistung: 680 PS (500 kW)
Höchstgeschwindigkeit: 89 km/h
Nutzlast: 70 t
Bewaffnung: Fernbedienbares
leichtes Waffensystem 100

194
LOGISTISCHE TRANSPORTFAHRZEUGE

SLT 70T „ELEFANT“ II

Der Schwerlasttransporter „Elefant“ II ist eine militärische Sonderentwicklung


der Bundeswehr, kann bis zu 70 Tonnen transportieren und verfügt über eine ver-
besserte Schutzausstattung. Er wird bei den Instandsetzungs-, Transport- und
Logistikbataillonen der Heeresdivisionen sowie der Streitkräftebasis eingesetzt.

Besatzung: 2 Soldatinnen/Soldaten
Leergewicht: 22 t
Länge: 9,345/22,6 m
Breite: 2,55 m
Höhe: 3,58 m
Motorleistung: 680 PS (500 kW)
Höchstgeschwindigkeit: 89 km/h
Nutzlast: 70 t

195
LOGISTISCHE TRANSPORTFAHRZEUGE

STRASSENTANKWAGEN

Die Straßentankwagen (schwer 8 x 8) mit Fahrzeugschutzausstattung


bilden das Rückgrat der Kraftstoffversorgung im Einsatz. Sie dienen
dem Transport von Flug- und Bodenkraftstoff zwischen der Logisti-
schen Basis im Einsatzgebiet und den Übergabepunkten zur Einsatz-
logistik sowie der Befüllung von Tanklagern. Sie können im Bedarfsfall
auch Rad- und Kettenfahrzeuge unmittelbar betanken.

Besatzung: 2 Soldatinnen/Soldaten
Gewicht: 38 t
Länge: 9,8 m
Breite: 2,55 m
Höhe: 3,55 m
Motorleistung: 430 PS (316 kW)
Tankvolumen: 300 l
Fahrbereich: 700 km
Höchstgeschwindigkeit: 85 km/h
Nutzlast: 14,8 t/18.000 l
Ausstattung: Schutz gegen Waffenwirkung

196
LOGISTISCHE TRANSPORTFAHRZEUGE

LASTKRAFTWAGEN „MULTI“

Das Transportsystem „Multi“ (Mechanisierte Umschlag-, Lager- und


Transportintegration) mit Fahrzeugschutzausstattung ist für den
Transport von Versorgungsgütern in schwerem Gelände vorgesehen.
Der „Multi“ stellt den Transport und zeitsparenden Umschlag im
Einsatz sicher und ist das wesentliche Transportsystem der mobilen
Logistiktruppen der Streitkräftebasis.

Besatzung: 2 Soldatinnen/Soldaten Tankvolumen: 400 l


Gewicht: 38,5 t Fahrbereich: 800 km
Länge: 10,3 m Höchstgeschwindigkeit: 88 km/h
Breite: 2,55 m Nutzlast: 16,5 t
Höhe: 3,61 m Ausstattung: Schutz gegen Waffenwirkung
Motorleistung: 440 PS (324 kW)

197
LOGISTISCHE TRANSPORTFAHRZEUGE

UNGESCHÜTZTES TRANSPORTFAHRZEUG

Besatzung: 2 Soldatinnen/Soldaten Motorleistung: 540 PS (397 kW)


Leergewicht: 23,6 t (ungeschützt 20,6 t) Höchstgeschwindigkeit: 89 km/h
Länge: 10,05 m Nutzlast: 16,5 t
Breite: 2,54 m Bewaffnung: FLW 100
Höhe: 3,37 m (3,99 mit FLW) Bemerkung: Zulauf ab IV/2021

198
LOGISTISCHE TRANSPORTFAHRZEUGE

GTF ZLK 5T „ZETROS“

Der „Zetros“ mit der Zuladungsklasse (ZLK) „5 Tonnen“ verfügt im


Vergleich zu den bisher von der Bundeswehr im Einsatz genutzten
Transportfahrzeugen gleicher Tonnage über einen erheblich gesteiger-
ten Schutz im Bereich der Ballistik sowie gegen Minen und Spreng-
fallen. Durch eine ABC-Schutzbelüftungsanlage und die Möglichkeit
zur Aufnahme einer fernbedienbaren Waffenstation wird der Schutz des
Fahrzeuges und damit der Soldatinnen und Soldaten weiter erhöht.

Besatzung: 2-3 Soldatinnen/Soldaten


Gewicht: 14,25 t (ohne Winde)
Länge: 8,8 m
Breite: 2,55 m
Höhe: 3,78 m (mit FLW 100)
Wattiefe: 1,20 m
Wendekreis: 20,5 m

199
LOGISTISCHE TRANSPORTFAHRZEUGE

GTF ZLK 15T

Kräfte im Einsatz müssen über Transportfahrzeuge verfügen, die eine


Vielzahl unterschiedlicher militärischer Anforderungen der militä-
rischen Organisationsbereiche erfüllen können. Dazu dient bei Heer,
Sanitätsdienst und der Streitkräftebasis das geschützte Transportfahr-
zeug der Zuladungsklasse „15 Tonnen“ zur Durchführung von Trans-
portaufgaben sowie als Trägerfahrzeug für Container und Kabinen. Das
Fahrzeug besitzt Schnittstellen zur Aufnahme von Führungsmitteln,
Schutzausstattungen und einer RC-Waffenstation.

Besatzung: 2-3 Soldatinnen/Soldaten Tankvolumen: 400 l


Gewicht: 20 t Höchstgeschwindigkeit: 90 km/h
Länge: 10,7 m Nutzlast: 15 t
Breite: 2,55 m Ausstattung: Fernbedienbares leichtes
Höhe: 3,67 m Waffensystem, Satellitentelefon, Naviga-
Motorleistung: 451 PS (332 kW) tionsgerät, Funkgeräte, IR-Scheinwerfer
Fahrbereich: 800 km

200
BERGE- UND KRANFAHRZEUGE

„BISON“

Das schwere, geschützte Berge- und Abschleppfahrzeug „Bison“ ist ein ge-
ländegängiges, geschütztes Fahrzeug mit vier Achsen. Es dient zum Bergen
und Abschleppen von im Einsatz liegengebliebenen, schweren, geschützten
Radfahrzeugen. Grundlage für die Beschaffung waren Erkenntnisse aus dem
Afghanistan-Einsatz. Es wurde daher als marktverfügbares Gerät mit dem Ziel
beschafft, den Bedarf im Einsatz schnellstmöglich zu decken.

Besatzung: 2 Soldatinnen/Soldaten
Gewicht: 35 t
Länge: 10,6 m
Breite: 2,82 m
Höhe: 3,49 m
Motorleistung: 537 PS (395 kW)
Höchstgeschwindigkeit: 90 km/h
Nutzlast: 8,3 – 10 t Abschleppleistung

201
BERGE- UND KRANFAHRZEUGE

FAHRZEUGKRAN 120T

Der Fahrzeugkran „120 Tonnen“ wird beim Auf- und Abbau von Feld-
lagern eingesetzt und kann, ohne seinen Standort wechseln zu müssen,
Container mit einem Gewicht bis zu 24 Tonnen auch aus der zwei-
ten oder dritten Reihe aufnehmen und absetzen. Für den Einsatz im
Kosovo wurden 1999 und 2000 zwei handelsübliche Fahrzeugkrane mit
maximalen Hublasten von 120 Tonnen beschafft.

Besatzung: 2 Soldatinnen/Soldaten
Gewicht: 60 t
Länge: 14,55 m
Breite: 2,95 m
Höhe: 3,89 m
Motorleistung: 503 PS (370 kW)
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
Hublast: bis zu 120 t

202
BERGE- UND KRANFAHRZEUGE

GESCHÜTZES BERGE- UND KRANFAHRZEUG

Durch das Geschützte Berge- und Kranfahrzeug können ausgefallene


oder festgefahrene Radfahrzeuge aller Gewichtsklassen sowie leichte
Kettenfahrzeuge unter Schutz des Bedienpersonals geborgen und
abgeschleppt werden. Darüber hinaus können mit der Krananlage
des Gerätes eine Vielzahl von Kranaufgaben in der Truppe – wie z.B.
Containerumschlag, Stückgutumschlag, Verladen von Fahrzeugen und
Einsatz bei Instandsetzungsarbeiten – durchgeführt werden.
Die Bedienung der Berge- und Abschleppeinrichtung sowie der Kra-
nanlage erfolgt wahlweise aus der geschützten Oberwagenkabine oder
über die Fernbedienung. Mit dem Fahrzeug kann die Marschbegleitung
über große Entfernung auf der Straße und im Gelände sichergestellt
werden. Zusätzlich zu den für das Bergen, Abschleppen und Arbeiten
mit der Krananlage benötigten Anschlagmitteln, führt das Fahrzeug
eine Rettungsgeräteausstattung mit.

203
CONTAINERSTAPLER

„ORION“ V

Der Containerstapler dient dem schnellen Umschlag von 20 Fuß-Con-


tainern im Bereich der ortsfesten logistischen Einrichtungen und an
den Übergabepunkten innerhalb der „Logistischen Basis Einsatzgebiet“.
Der „Orion“ V ist geländegängig und kann deshalb Container auch
abseits von befestigten Wegen und Straßen umsetzen. Aufwendiges
Rangieren entfällt, da die Aufnahmeeinrichtung (Spreader) um 360
Grad drehbar ist. Durch die hydraulisch absenkbare Fahrerkabine kann
der „Orion“ V auf der Straße, Schiene, im Schiff und im Flugzeug ohne
weitere Demontage weltweit verlegt werden.

Besatzung: 1 Soldatin/Soldat
Leergewicht: 55,3 t
Länge: 8,38 m
Breite: 4,2 m–12,2 m
Höhe: 4,7 m–18,11 m bei
ausgefahrenem Ausleger
Motorleistung: 385 PS (283 kW)
Geschwindigkeit 20 km/h mit Last,
25 km/h ohne Last
Zulässige Gesamtmasse: 118 t
Max. Hubkraft: 46 t

204
CONTAINERSTAPLER

„KONECRANE“ SMV 2216 TC3 „MERLO“ TF 45.11 T-170

Der „Konecrane“ SMV 2216 TC3 Der Teleskopstapler „Merlo“ wird


ist ein sogenannter Reach Stacker in zwei Varianten verwendet.
(Greifstapler), der zum Umschla- Beide sind optisch identisch und
gen von Containern, Einrichten unterscheiden sich nur durch den
von Containerplätzen und dem jeweiligen Motor. In der Variante
Be- und Entladen von Lastkraft- „Einsatz“ wird ein Motor verwen-
wagen genutzt wird. Er ergänzt det, der Single Fuel tauglich ist.
den Containerstapler „Orion“ V. In der handelsüblichen Variante
Anders als dieser kann der „Kone- handelt es sich um einen Euro-
crane“ auch 40 Fuß-Container IV-Motor mit DOC- und SCR-Ab-
durch das variable Anbaugerät gasbehandlung.
umschlagen und stapeln. Die
Nutzlast beträgt max. 22 Tonnen
bei einem Eigengewicht des Fahr-
zeuges von 52,6 Tonnen.

Besatzung: 1 Soldatin/Soldat
Max. Tragfähigkeit: 4,5 t
Max. Hubhöhe: 10,6 m
Max. Ausladung: 7 m
Besatzung: 1 Soldatin/Soldat Länge: 4,97 m
Motorleistung: 250 PS (185 kW) Breite 2,5 m
Leergewicht: 52,6 t Höhe: 2,51 m
Max. zulässige Gesamtmasse: 74,6 t Gesamtgewicht: 9,85 t
Max. Hubkraft: 22 t Leistung: 170 PS (125 kW)
Max. Stapelhöhe: 4. Ebenen Geschwindigkeit: 40 km/h
Geschwindigkeit: 24 km/h Antrieb: Allrad
Länge: 10,3 m
Breite: 3,44 m – 12,17 m
Höhe: 4,15 m

205
SPEZIALPIONIERE

Einer der vielfältigen Aufträge der Spezialpioniere ist die stationäre


Unterbringung von Kräften im Einsatz. Hierbei erkunden, planen,
bauen und betreiben sie in den Einsatzgebieten Feldlager für die
Unterbringung und Versorgung von Kontingenten, wenn die entspre-
chende Infrastruktur eines Landes nicht vorhanden oder in nicht aus-
reichender Qualität zur Verfügung steht. Dazu gehört auch das Bauen
und Betreiben von Tanklagern und Pipelineanlagen.

206
SPEZIALPIONIERE

Die Feldlagerbau- und Betriebs-


züge sind derzeit in der Lage, die
Unterbringung von 1.000 Soldatin-
nen und Soldaten je Zug zu errich-
ten, zu betreiben und zu versorgen.
Sanitäts- und nutzerspeziische
Anteile gehören dabei nicht zu
ihrem Aufgabenfeld.

Die Spezialpioniere verfügen über


Pioniermaschinen verschiedener
Art. Hierzu zählen Erdarbeitsma-
schinen, Schwenklader, Erdhobel,
Krane, Mehrzweckraupen, Hydrau-
likbagger, Walzen und Kipper.

207
SPEZIALPIONIERE

TANKLAGER UND PIPELINEANLAGEN

Feldtanklager sind logistische Einrichtungen für die Bevorratung von


Kraftstoffen in operativ relevanter Größenordnung. Im Rahmen der
Kraftstoffversorgung werden durch die Bundeswehr zentrale Fähigkei-
ten für Lagerung, Distribution, Nachweis, Transport und die Qualitäts-
sicherung von Flug- und Bodenkraftstoff sichergestellt.

Dabei unterstützen die Pipelinepionierkräfte der mobilen Logistiktrup-


pen der Streitkräftebasis die Betriebsstoffversorgung von Einsatzkräften
durch das Einrichten und Betreiben von Feldtanklagern.

Die Dimension eines Feldtanklagers kann aufgrund der modularen


Bauweise variabel gestaltet werden. Es werden Pipelinemodule zusam-
mengestellt, z.B. für die Einlagerung, Bevorratung, Qualitätssicherung
oder Auslagerung des Kraftstoffs.

208
SPEZIALPIONIERE

316 F CAT „ZEPPELIN“

Der Hydraulikbagger „Zeppelin“ gehört zur modernen Baureihe von


handelsüblichen Mobilbaggern und bietet mit seiner umfangreichen
Ausstattung vielseitige Einsatzmöglichkeiten.

Er befähigt die Spezialpioniere auf Grund seiner Leistungsfähigkeit und


lexiblen Einsetzbarkeit, eine Vielzahl verschiedener Bautätigkeiten
(Aushub, Aufschichten, Befüllen, Aubrechen, Abriss) maschinell unter-
stützt und professionell in kurzer Zeit durchzuführen.

Besatzung: 1 Bediener
Leergewicht: 17,3 t
Länge: 8,57 m
Breite: 2,52 m
Höhe: 3,19 m
Motorleistung: 122 PS (91 kW)
Max. Grabtiefe: 6,59 m
Max. Reichweite: 9,16 m

209
SPEZIALPIONIERE

LADERAUPE CAT 953

Die Laderaupe CAT 953 wird bei den Spezialpionieren eingesetzt.


Sie dient zum Ausheben von Tankbetten, Abtragen von Erdwänden,
Räumen von natürlichen und künstlichen Hindernissen sowie zum
Beladen von Transportfahrzeugen.

Besatzung: 1 Bediener
Länge: 6,12 m
Breite: 2,45 m
Höhe: 3,15 m
Zulässiges Gesamtgewicht: 15,2 t
Leistung: 150 PS (110 kW)
Tankinhalt: 241 l
Geschwindigkeit: 9,2 km/h

210
SPEZIALPIONIERE

SCHWENKLADER AHLMANN AS1600

Der Schwenklader gehört zu den individuellsten Baumaschinen der


Spezialpioniere. Seine enorme Vielseitigkeit (Kipplader, Bagger, Stapler,
Planiergerät, Zugmaschine, Kran) und sein geringer Wenderadius von
4,35 Metern ermöglichen mit seiner umfangreichen Ausstattung viel-
seitige Einsatzmöglichkeiten. Er befähigt die Spezialpioniere auf Grund
seiner einfachen Bedienung, hohen Leistungsfähigkeit und lexiblen
Einsetzbarkeit verschiedenste Aufträge professionell in kurzer Zeit zu
erfüllen.

Besatzung: 1 Bediener Steigfähigkeit: 60 %


Leergewicht: 10,92 t (Grundgerät mit Max. Hubkraft 6.900 kN
Standardschaufel) Max. Ausschütthöhe: 3,75 m
Länge: 6,58 m Max. Kipplas:t 6 t
Breite 2,48 m Max. Nutzlast: 4,12 t
Höhe 3,1 m
Motorleistung: 122 PS (90 kW)
Höchstgeschwindigkeit: 20 km/h
(Hauptstufe mit Option: 40 km/h,
Arbeitsstufe: 12,5 km/h)

211
KRAFTFAHRWESEN

Der Aufgabenbereich Kraftfahrwesen der Bundeswehr dient als


zentraler Dienstleister des Ressorts der Sicherstellung einer
verkehrs- und betriebssicheren Nutzung von Dienstfahrzeugen
im In- und Ausland sowie im Einsatz. Dabei ist die Qualiizierung
von Kraftfahrerinnen und Kraftfahrern, kraftfahrzeugtechnischem
Fachpersonal und von Führungspersonal nur eine Facette des
umfangreichen Leistungsspektrums.

212
KRAFTFAHRWESEN

Mit der Erteilung und der Verlängerung von Fahrerlaubnissen, der


An- bzw. Abmeldung von Kraftfahrzeugen oder etwa der Festlegung
von Vorgaben für den Kraftfahrbetrieb, werden behördliche Aufgaben
wahrgenommen. Die Zertiizierung, technische Begutachtung und
Überwachung von Dienstkraftfahrzeugen, die Verantwortung für die
Verkehrssicherheitsarbeit der Bundeswehr wie auch das Qualitätsma-
nagement Kraftfahrwesen ergänzen das Portfolio des Kraftfahrwesens.

213
KRAFTFAHRWESEN

FAHRSIMULATOREN RAD/KETTE

Um einerseits Ressourcen und Umwelt zu schonen und andererseits


eine realitätsnahe, einsatzorientierte praktische Ausbildung zu gewähr-
leisten, greift die Kraftfahrausbildungsorganisation der Bundeswehr
bereits seit 1977 auf Fahrsimulatoren für Kettenfahrzeuge zurück. Seit
2010 werden Fahrsimulatoren auch für die Ausbildung auf geschützten
Radfahrzeugen der Fahrerlaubnisklasse G eingesetzt.
Die simulatorgestützte Kraftfahrgrundausbildung erfolgt hierbei in
zwei Abschnitten. Der erste Teil der Ausbildung wird simulatorgestützt
durchgeführt, der zweite Abschnitt wird auf Originalfahrzeugen im
realen Straßenverkehr und im Gelände durchlaufen. Um die Fahrschüler
bestmöglich auf die erste Fahrt im Echtfahrzeug vorzubereiten, werden
die drei Komponenten der Ausbildungsausstattung Fahrsimulator – das
digitale Ausbildungsgerät, der Lehrsaalfahrerstand und der Fahrsimula-
tor – im Verbund eingesetzt.

214
KRAFTFAHRWESEN

Die Simulatorkabine ist eine originalgetreue Nachbildung des Fahrer-


platzes, bei der sämtliche Bedienelemente mit der entsprechenden
Funktion hinterlegt sind. Über ein mehrkanaliges PC-Sichtsystem wer-
den die Sichtverhältnisse des Realfahrzeugs originalgetreu abgebildet.
Über das Bewegungssystem werden durch eine geschickte Kombination
von Neigung und kurzen horizontalen Bewegungen die unterschied-
lichen Fahrzustände annähernd realistisch nachgebildet. Derzeit besitzt
die Kraftfahrausbildungsorganisation Simulatoren für die Fahrzeug-
muster „Leopard“ 1, „Leopard“ 2, PzH 2000, SPz „Puma“, SPz „Marder“,
M113, GTK „Boxer,“ „Dingo“ 2 und TPz „Fuchs“.

215
KRAFTFAHRWESEN

FAHRSCHULFAHRZEUG GTK „BOXER“

Gewicht Grundfahrzeug: 25,2 t


Zulässiges Gesamtgewicht: 33 t
Länge: 7,9 m
Breite: 2,99 m
Höhe: über 3 m als Fahrschulfahrzeug
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
Reichweite: auf der Straße rund 1.000 km
Steigfähigkeit/Querneigung: 60 %/30 %
Kletterstufe/Wattiefe/Wendekreis: 0,80 m/1,5 m/< 20 m
Motorleistung: 720 PS (530 kW)
Getriebe: vollautomatisches 7-Gang Lastschaltgetriebe
Antrieb: permanenter Allradantrieb (8x8)

216
KRAFTFAHRWESEN

Mit dem Geschützten Transportkraftfahrzeug (GTK) „Boxer“ wurde eine


neue Generation gepanzerter Transportfahrzeuge mittlerer Gewichts-
klasse entwickelt. Der „Boxer“ verfügt über einen permanenten Allrad-
antrieb und ein automatisches Getriebe mit zuschaltbaren Differenzi-
alsperren. Die Reifen sind mit Notlaufelementen ausgestattet; mit dem
zentralen Reifenfüllsystem kann der Reifendruck an die Beschaffen-
heit des Geländes angepasst werden. Die beiden vorderen Achsen sind
lenkbar. Die Einzelradauhängung erlaubt sowohl schnelles Fahren auf
Straßen als auch ein exzellentes Verhalten bei Geländefahrten. Neben
dem hohen Schutzniveau ist die Mobilität die Stärke des Boxers.

217
ABC-ABWEHRKRÄFTE

Aufgabe der ABC-Abwehr ist es, den Schutz der Streitkräfte vor
ABC-Kampfstoffen, -Gefahrstoffen und -Kampfmitteln im gesamten
Aufgabenspektrum sicherzustellen.

218
ABC-ABWEHRKRÄFTE

Das ABC-Abwehrkommando der Bundeswehr verfügt mit der Schule


ABC-Abwehr und Gesetzliche Schutzaufgaben über eine zentrale, mo-
derne Ausbildungseinrichtung für die Streitkräfte. Die Verbände ABC-
Abwehrbataillon 7 und ABC- Abwehrbataillon 750 „Baden“ stellen die
Kräfte für alle Einsatzoptionen und werden dabei durch die beiden
nichtaktiven ABC-Abwehrbataillone 906 sowie 907 unterstützt.

219
ABC-ABWEHRKRÄFTE

SPÜRPANZER „FUCHS“ TPZ 1 A8A7 ABC

Der Spürpanzer „Fuchs“ dient der Durch- Besatzung: 4 Soldatinnen/Soldaten


führung der mobilen, großräumigen und Gewicht: 22,15 t
geschützten A-/C-Einsatzauklärung. Trä- Nutzlast: 1,35 t
gerfahrzeug ist Zulässiges Gesamtgewicht: 23,5 t
der Transport- Länge: 7,37 m
panzer „Fuchs“ Breite: 3,09 m
in der Variante Höhe: 3,9 m (Antenne abgespannt)
TPz 1 A8A7 ABC. Motorleistung: 320 PS (235 kW)
Das Fahrzeug Reichweite: 800 km
verfügt über ein Höchstgeschwindigkeit: 90 km/h
Führungs- und Bewaffnung: Waffenstation, Fernbe-
Informations- dienbares leichtes Waffensystem 200
system sowie einen speziischen Rüstsatz- ABC-Schutz: ABC-Schutz- und Belüf-
rechner zur Steuerung der Sensorik. tungsanlage, Spezialgerät/Ausstattung
Darüber hinaus verfügt das System neben Strahlenspürausstattung,
Funkgeräten auch über eine Satellitenkom- Mobiles Massenspektrometer
munikationsanlage und eine Waffenstation.

220
ABC-ABWEHRKRÄFTE

LEICHTES AUFKLÄRUNGSFAHRZEUG „MUNGO“ AC-SPÜR

Die leichte A-/C-Auklärungsausstat- Besatzung: 3 Soldatinnen/Soldaten


tung ist ein in den Hubschrauber Gewicht: 5 t (Luftverladegewicht)
CH-53 luftverladbares Auklärungs- Gefechtsgewicht: 5,8 t
fahrzeug zur vorläuigen Identi- Lufttransport: CH-53, CH-47,
ikation von A-C-Kampfstoffen und C-130, C-160, A 400M möglich
vergleichbaren Gefahrenpotenzialen. Länge: 4,68 m
Sie ist für den Einsatz im Verbund mit Breite: 2,29 m
leichten, luftbeweglichen Kräften vor- Höhe: 2,23 m
gesehen. Das System beinhaltet eine Motorleistung: 145 PS (107 kW)
hochmobile, geschützte Ausstattung Reichweite: 500 km
auf „Mungo“-Basis. Es umfasst neben Höchstgeschwindigkeit: 90 km/h
dem Trägerfahrzeug den Einbau- und ABC-Schutz: ABC-Schutz- und
Gerätesatz mit Strahlenspürausstat- Belüftungsanlage, Spezialgerät/Aus-
tung, Mobilem Massenspektrometer stattung Strahlenspürausstattung,
sowie einem taktischen Funkgerät Flammenphotometer, Sensorbox,
HRM 7400 und SEM 90. Bordverständigungsanlage SOTAS

221
ABC-ABWEHRKRÄFTE

DEKONTAMINATIONSAUSSTATTUNG PERSONEN

Das System dient primär der Entfernung von strahlenden Restpartikeln


und Schmutz von der Haut. Die hygienischen Maßnahmen (Duschen)
und ggf. die Dekontamination erfolgen durch die Verwendung von
Wasser und Flüssigseife.
Mit einer Ausstattung können stündlich bis zu 54 Personen duschen.
Ihr Einsatz ist witterungs-, tageszeit- und jahreszeitunabhängig mög-
lich, da die Innenräume des Dekontaminations-Containers beheizt und
klimatisiert sind. Das System besteht aus einer Sattelzugmaschine und
dem Sattelaulieger mit einem 30 Fuß-Container (Dekontaminations-
modul) und einem 10 Fuß-Container (Technikmodul).

Besatzung: 3 Soldatinnen/Soldaten
Kapazität: 162 Personen in drei Stunden
Aubauläche: 20 x 4 m
Einsatzbereitschaft: innerhalb einer Stunde
Durchhaltefähigkeit: 3 Stunden autarker
Betrieb hinsichtlich Betriebsstoff für Strom-
erzeuger und Trinkwasservorrat
Spezialgerät/Ausstattung: Wasservorrat,
Kontaminationsmonitor

222
ABC-ABWEHRKRÄFTE

DEKONTAMINATIONSAUSSTATTUNG MEP VLB

Die Dekontaminationsausstattung „Materialentstrahlungs-, -entgif-


tungs- und -entseuchungsplatz verlastbar“ (MEP vlb) dient der Vor- und
Nachbehandlung in einer Dekontamina-
tionseinrichtung im Zusammenwirken mit
der Dekontaminationsausstattung TEP 90.
Darüber hinaus ist der Einsatz zur gründ-
lichen BC-Dekontamination von Infra-
struktur (begrenzt auf Straßenabschnitte,
Anlagen und Flächen) und der Einsatz zur
Hauptbehandlung bei der ABC-Dekon-
tamination möglich. Trägerfahrzeug ist ein geschütztes Transportfahr-
zeug der Zulassungsklasse 15 Tonnen mit oder ohne Ladekran sowie
ein handelsübliches Fahrzeug, sofern dieses über Twist-Lock-Verbindun-
gen der 20 Fuß-Norm verfügt.

Besatzung: 2 Soldatinnen/Soldaten
Personaleinsatz: 4 Soldatinnen/Soldaten
Kapazität: gründliche AB-Dekontamination
von 18 Fahrzeugen in drei Stunden
Einsatzbereitschaft: innerhalb 1 Stunde
Durchhaltefähigkeit: 3 Std. autarker Betrieb
Spezialgerät/Ausstattung: 3.000 Liter Wasser-
vorrat, 1 Stromerzeuger 40 kVA, 1 Hochdruck-
reinigungsgerät HDS, 2 Hochdruckreinigungs-
geräte HD, 1 Dieselmotorpumpe

223
ABC-ABWEHRKRÄFTE

WASSERAUFBEREITUNGSANLAGE FÜR
DEKONTAMINATIONSZWECKE

Mit dieser Anlage wird Trinkwasser aubereitet. Im Rahmen der beweg-


lichen Unterbringung erfolgt diese Aubereitung nach der sogenannten
Trinkwasserverordnung für den persönlichen Bedarf. In einem ersten
Aubereitungsschritt wird ein Vorreinigungsmodul mit Voriltern
eingesetzt. Ein Umkehrosmosemodul stellt den zweiten Aubereitungs-
schritt dar. Dieses Modul ist im Technikraum des Containers Wasser-
aubereitung untergebracht. Kernstücke dieses Moduls sind sechs
Hochdruckpumpen und fünf Membranblöcke mit je drei Membranen.

224
ABC-ABWEHRKRÄFTE

Besatzung: 4 Soldatinnen/Soldaten
Kapazität: Aubereitung von mindestens 6 m3 ABC-
kontaminierten Oberlächenwasser in 1 Std. bzw.
mindestens 8 m3 nicht ABC-kontaminierten Ober-
lächenwasser in 1 Std; Aubereitung von Brack-/
Meerwasser mit bis zu 50.000 mg/l Salzgehalt
Aubauläche: 17 x 11 m bzw. 26 x 7 m
Einsatzbereitschaft: in 2,5 Std.
Durchhaltefähigkeit: 6 Std. autarker Betrieb
hinsichtlich Betriebsstoff für Stromerzeuger und
Chemikalien bzw. 20 Std. pro Tag bei externer
Stromversorgung
Spezialgerät/Ausstattung: Vorreinigungsmodul
mit zwei Voriltersystemen, Umkehrosmosemodul
mit sechs Hochdruckpumpen und fünf Membran-
blöcke mit je drei Membranen, Stromerzeuger-
aggregat 200 kVA, Trinkwassertank 8 m3, Rohwas-
serpumpe, speicherprogrammierbare Steuerung

225
FELDJÄGERWESEN

EINSATZFAHRZEUG „YAK“

Eines der wesentlichen Ein-


satzfahrzeuge für die Feldjäger-
kräfte im Auslandseinsatz ist
das geschützte Führungs- und
Funktionsfahrzeug vom Typ „Yak“. Besatzung: bis zu 5 Soldatinnen/Soldaten
Dieses Fahrzeug kann mit Wech- Gewicht: 13,5 t
selmodulen (z.B. Wasserwerfern) Nutzlast: 1,2 t
für unterschiedliche Aufgaben des Länge: 7,07 m
Feldjägerwesens der Bundeswehr Breite: 2,76 m
umgerüstet werden und verfügt Höhe: 3,39 m (mit Waffenstation)
über eine unter Schutz bedienbare Motorleistung: 250 PS (184 kW)
Waffenstation. Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h
Bewaffnung: unter Schutz bedienbare
Granatmaschinenwaffe oder schweres
Maschinengewehr, Ausstattung ABC-
Schutzbelüftung, Sondersignalanlage

226
FELDJÄGERWESEN

Feldjägerkräfte unterstützen die Streitkräfte im Inland sowie in allen


ausländischen Einsatz- und Stationierungsgebieten durch die Wahr-
nehmung militärpolizeilicher Aufgaben im gesamten Aufgaben- und
Intensitätsspektrum militärischer Anforderungen. Feldjäger sind im
Anwendungsbereich des NATO-Truppenstatuts die Militärpolizei der
Bundeswehr. Der Feldjägerdienst im Inland wird lächendeckend und
rund um die Uhr gewährleistet.

FELDJÄGERSTREIFEN-
FAHRZEUG „ENOK“

Das Feldjägerstreifenfahrzeug
„Enok“ wird vorrangig für den
Personenschutz und als Einsatz-
kraftfahrzeug bei anderen mobilen Besatzung: 2 bis 4 Soldatinnen/Soldaten
Aufträgen der Feldjägerkräfte – Gewicht: 5,4 t
z.B. im Militärischen Verkehrs- Nutzlast: 1 t
dienst, Ordnungsdienst und Länge: 4,82 m
der Wahrnehmung von Sicher- Breite: 1,9 m
heitsaufgaben – eingesetzt. Das Höhe: 2,1 m
Fahrzeug verfügt über einen guten Motorleistung: 184 PS (135 kW)
Schutz gegen Waffenwirkung für Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h
die Insassen. Ausstattung: GPS-Navigation,
permanenter Allradantrieb, Funk-
und Außenbordsprechanlage, Satelliten-
telefon, Klimaanlage, Sondersignalanlage

227
FELDJÄGERWESEN

FELDJÄGERSTREIFENFAHRZEUG

„GREENLINER“ G 300 CDI

Der Mercedes G gehört zu den geländegängigen Streifenfahrzeugen


der Feldjäger. Sie verfügen über einen permanenten Allradantrieb
und zuschaltbare Differenzialsperren, welche ein Überwinden von
schwierigen Passagen ermöglicht. Das Fahrzeug wird deshalb überwie-
gend zur Unterstützung der Truppe auf Truppen- und Standortübungs-
plätzen eingesetzt. „Greenliner“ bieten Platz für bis zu vier Soldatinnen
und Soldaten mitsamt ihrer persönlichen Ausrüstung und Bewaffnung.
Hinsichtlich der feldjägerinternen Kommunikation sind diese jeweils
mit einem Kenwood-Handfunkgerät mit Antennenanbindung ausge-
stattet. Die Verbindung zur unterstützenden Truppe wird durch ein
bzw. zwei Funkgeräte SEM 80/90 sichergestellt.

Antrieb: V 6 Turbodiesel mit 2.987 cm³ Hubraum


Leistung: 183 PS (135 kW)
Max. Drehmoment: 400 Nm bei 1.600 – 2.800 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
Getriebe: -Gang-Automatik
Zulässige Gesamtmasse: 3,5 t
Zuladung: 600 – 680 kg
Länge: ca. 4,4 m
Breite: 1,96 m (mit Außenspiegel)
Höhe: ca. 2,2 m (mit Antennenfuß)
Wattiefe: 0,6 m
228
FELDJÄGERWESEN

FELDJÄGERSTREIFENFAHRZEUG

TOYOTA LANDCRUISER „HIRSCH“

Dieses Fahrzeug verfügt über das Anhaltesignal „yelp“. Dabei ertönt


neben der spiegelverkehrten Leuchtschrift „Stop Feldjäger“ oder „Stop
MP“ und dem roten Blitzlicht ein zuschaltbarer, schriller Heulton, der
das vorausfahrende Fahrzeug zum Anhalten auffordert.

Antrieb: 4-Zylinder-Diesel mit 2.755 cm³ Hubraum


Leistung: 177 PS (130 kW) bei 3.400 U/min
Max. Drehmoment: 420 Nm bei 1.600 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 175 km/h
Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe
Zulässige Gesamtmasse: 3.25 t
Zuladung: 950 kg
Länge: 4,78 m
Breite: 1,88 m (ohne Außenspiegel)
Höhe: 1,95 m
Wattiefe: 0,74 m

229
FELDJÄGERWESEN

BMW R 1200 RT

Die BMW R 1200 RT wird bei der Bundes-


wehr in der Feldjägertruppe im Rahmen
des protokollarischen Dienstes eingesetzt,
z.B. beim Empfang hochrangiger Gäste.
Sie gehört weltweit zu den beliebtesten
Polizeimotorrädern. Die Soldaten schät- Besatzung: 1 Soldatin/Soldat
zen die Maschine wegen ihrer guten Fahr- Leergewicht: 276 kg
eigenschaften und ihrer Wendigkeit. Länge: 2,22 m
Die Ausstattung umfasst u.a. eine elektro- Breite: 0,99 m
nisch verstellbare Windschutzscheibe, Höhe: 1,42 m
ABS, ein Funkgerät sowie drei Blaulichter Motorleistung: 125 PS (92 kW)
und zwei Einsatzhörner. Zusätzlich sind Drehmoment: 125 Nm bei 7.750 U/min
zwei Koffer für den Transport von Aus- Höchstgeschwindigkeit: 225 km/h
rüstung angebracht. Zulässiges Gesamtgewicht: 495 kg

230
FELDJÄGERWESEN

Besatzung: 1 Soldatin/Soldat
Leergewicht: 192 kg
Länge: 2,17 m
Breite: 0,92 m
Höhe: 1,31 m
Motorleistung: 48 PS (35 kW)
Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h
Zulässiges Gesamtgewicht: 380 kg

BMW F 850 GS

Die BMW F 850 GS ist das gelände- eingesetzt werden Die Fahrschul-
gängige Motorrad der Bundeswehr. ausbildung indet ebenfalls auf
Die Feldjäger fahren mit dem diesem Motorrad statt.
„Krad“ u.a. auf den Truppen- Die F 850 GS ist robust, kraftvoll
übungsplätzen Streife. Zudem und dennoch mit 192 kg (voll-
werden damit auch bei anderen getankt) extrem leicht. Sie ist
Truppengattungen Erkundungs-, mit einem lüssigkeitsgekühlten
Melde- und Auklärungsaufträge Einzylinder-Viertaktmotor aus-
durchgeführt, auch abseits be- gestattet. Dieser wird bei Fahrten
festigter Straßen und Wege. Die im Gelände durch eine Abdeckung
Kräder verfügen über eine Sonder- geschützt. Zusätzlich ist die Ma-
signalanlage mit blauem Blinklicht schine mit ABS und Handprotek-
und können dadurch beispiels- toren für zusätzliche Sicherheit
weise auch zur Marschbegleitung und Schutz ausgestattet.

231
PROTOKOLLARISCHER
DIENST

Das Wachbataillon des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg)


repräsentiert die Bundesrepublik Deutschland bei ofiziellen Besuchen
von Staatsgästen. Durch den protokollarischen Ehrendienst begrüßt es
Staatsgäste aus der ganzen Welt. Im Verteidigungsfall hat das Wach-
bataillon BMVg den Auftrag, den Sitz der Bundesregierung zu schützen.
Deshalb erhalten die Soldatinnen und Soldaten eine umfassende
infanteristische Ausbildung, die sie auch auf mögliche Auslandseinsätze
der Bundeswehr vorbereitet.

232
PROTOKOLLARISCHER DIENST

Für den Protokollarischen Dienst werden die


Feldhaubitze 105 mm und der Karabiner 98 eingesetzt.

233
PROTOKOLLARISCHER DIENST

FELDHAUBITZE 105 MM

Die Feldhaubitze 105 mm wurde ab 1956 in den Feldartilleriebataillonen


der Bundeswehr eingeführt. Das Geschütz basiert auf dem 105 mm
„Howitzer“ M101 der US-Army, dessen Ursprung bis 1919 zurückreicht.
Das Geschütz wird in der Bundeswehr nur noch im Wachbataillon
beim protokollarischen Ehrendienst genutzt. Dabei wird der Staatsgast
meistens auf dem militärischen Teil des Berliner Flughafens mit
21 Salutschüssen empfangen.

Kaliber: 105 mm
Gewicht: 2,5 t (marschfertig)
Feuergeschwindigkeit: bis zu 6 Schuss pro Minute
Munition: Manövermunition für den Salut

234
PROTOKOLLARISCHER DIENST

KARABINER 98

Der Karabiner 98 (K 98k) ist eine ge-


schlossene Einzelfeuerwaffe, welche
im Wachbataillon beim BMVg im
protokollarischen Ehrendienst als
Repräsentationswaffe eingesetzt
wird. Es ist eine Weiterentwicklung
des 1898 in die preußische Armee
eingeführten Gewehrs 98, mit dem
die deutsche Armee ab 1934 ausge-
stattet wurde. Während der Ausstat- Kaliber: 7,9 mm (ursprünglich)
tung und bis zum Ende des Zweiten Anzahl der Patronen im Magazin: 5
Weltkriegs wurde die Waffe ständig Kampfentfernung gegen Erdziele: 400 m
weiter verändert und in vielen Staa- Visierstellbereich V-Kimme: 100–2.000 m
ten der Erde in Lizenz produziert. Länge der Waffe: 1,11 m
Der K 98k wird im Wachbataillon Gewicht der Waffe: 3,9 kg
nur mit Manövermunition (Salut)
geschossen.

235
CYBER- UND
INFORMATIONSRAUM
NACHRICHTENGEWINNUNG UND AUFKLÄRUNG
OPERATIVE KOMMUNIKATION
BEREITSTELLUNG VON IT-SERVICES FÜR DIE BUNDESWEHR

236
Die Bundeswehr ist eine moderne, hochtechnisierte Großorganisation
mit zunehmender Digitalisierung in allen Bereichen. Fortschreitende
Digitalisierung bedeutet aber auch eine zunehmende Verwundbarkeit
angesichts komplexer, zielgerichteter Cyber-Attacken sowie hybrider
Bedrohungen. Die Bundeswehr stellt sich modern und schlagkräftig
gegenüber diesen Gefahren auf. Im Organisationsbereich Cyber- und
Informationsraum (CIR) werden deshalb alle Fähigkeiten gebündelt,
um den eigenen Informationsraum zu schützen, Informationen jeg-
licher Art zu gewinnen, auszuwerten und auf diese zu wirken sowie IT-
Services für die gesamte Bundeswehr bereitzustellen. Dafür steht den
Cyber-, Kommunikations- und IT-Spezialistinnen und Spezialisten der
Bundeswehr modernste Technik zur Verfügung – bis ins Weltall.

237
NACHRICHTEN-
GEWINNUNG UND
AUFKLÄRUNG

Nachrichtengewinnung und Auklärung trägt zeitnah zur Lagefest-


stellung für alle Führungsebenen und zum Schutz der Truppe im
Einsatz bei. Das Kommando Strategische Auklärung ist dabei die
zentrale Dienststelle für die bedarfsgerechte Informationsversorgung
und -bereitstellung durch Fernmelde- und Elektronische Auklärung,
Optronische und Abbildende Auklärung sowie für die Vorbereitung
und Durchführung des Elektronischen Kampfes.

238
NACHRICHTENGEWINNUNG UND AUFKLÄRUNG

ALLWETTERFÄHIGES, RAUMGESTÜTZTES
AUFKLÄRUNGSSYSTEM

SAR-LUPE (SYNTHETIC APERTURE RADAR)

Das System besteht aus fünf Satelliten auf drei Orbits in ca. 500 Kilome-
tern Höhe, die weltweit wetter- und tageslichtunabhängig Radarbilder
gewinnen können. In einer Bodenstation werden diese Bilder durch
fachkundiges Personal ausgewertet und den Bedarfsträgern als Lage-
information zur Verfügung gestellt. Über einen Systemverbund mit
Frankreich wird der Zugang zu Satellitenbildern des optischen Systems
Helios II sichergestellt. Das System leistet damit einen Beitrag sowohl
für die politische Leitung und militärischen Führung im Rahmen der
Krisenfrüherkennung, Krisenvorsorge und Krisenmanagement als
auch für die Einsatzkräfte unter operativen Gesichtspunkten.

Gewicht: ca. 720 kg


Länge: ca. 4 m
Breite: ca. 3 m
Höhe: 2 m

239
NACHRICHTENGEWINNUNG UND AUFKLÄRUNG

BODENGEBUNDENE FAHRZEUGE FÜR ELEKTRONISCHE


UNTERSTÜTZUNGS- UND GEGENMASSNAHMEN

RADARPEILER RMB/STÖRPANZER „HUMMEL“

Die Fahrzeuge werden im Einsatz unmittelbar zur Unterstützung der


eigenen Kräfte eingesetzt. Dabei kann der gesamte Bereich des relevan-
ten elektromagnetischen Spektrums abgedeckt werden. Der Radarpeiler
RMB dient der Erfassung, Peilung und Auswertung von modernen
Radarsignalen.
Der Störpanzer „Hummel“ ist ein hochmobiles, leistungsfähiges System
für elektronische Gegenmaßnahmen im VHF-/UHF-Bereich. Er ist ein
effektives Mittel für den Elektronischen Kampf. Durch die komplette
Bedienbarkeit der Systeme innerhalb der Transportpanzer wird die Be-
satzung vor feindlichem Beschuss geschützt.

Besatzung: 4 Soldatinnen/Soldaten Fahrbereich: ca. 800 km


Läng: ca. 7,50 m Nutzlast: abhängig vom Rüstsatz Ausstat-
Breite: ca. 3 m tung auf der Basis des Transportpanzers
Höhe: abhängig vom Aubau FUCHS mit verschiedenen Rüstsatz-
Motorleistung: 320 PS (235 kW) varianten im Einsatz

240
NACHRICHTENGEWINNUNG UND AUFKLÄRUNG

FLOTTENDIENSTBOOTE

Die Flottendienstboote werden weltweit zur seegestützten signal-


erfassenden Auklärung eingesetzt. Ihr Einsatzspektrum reicht von der
Gewinnung von Grundlageninformationen bis hin zur direkten Unter-
stützung von Einsatzverbänden.

ORTSFESTE FERNMELDEAUFKLÄRUNG

In den ortsfesten Fernmeldeauklärungszentralen werden Funksigna-


le und Funkverkehre detektiert, übersetzt und ausgewertet. Die hier
gewonnenen Ergebnisse dienen der Lagefeststellung und der Einsatz-
unterstützung.

241
OPERATIVE
KOMMUNIKATION

Operative Kommunikation wirkt mit ausgewählten Mitteln und


Methoden auf freigegebene Zielgruppen im Einsatzgebiet ein, um
deren Einstellungen und Verhalten zu beeinlussen, Vertrauen und
Unterstützung für den eigenen Auftrag zu erzielen und damit auch
zum Schutz eigener Kräfte beizutragen.

242
OPERATIVE KOMMUNIKATION

LAUTSPRECHERTRÄGER AUF „DINGO“ II

Die taktischen Operativen Kommunikationsgruppen sind in beson-


derer Weise zur Abstrahlung von Lautsprecheraufrufen, Direktkom-
munikation mit Zielgruppen, offener Informationsgewinnung und
Wirkungskontrolle von Operativen Kommunikationsmaßnahmen
und Produkten befähigt.

Lautsprecher: AHD-914Z Lautsprecherträgerfahrzeug


Breite: 250 mm und Aubau (ausgefahren):
Höhe: 1.050 mm Länge: 6,8 m
Tiefe: 230 mm Breite: 2,39 m
Leistung: 600 Watt Höhe: 2,5 m (3,8 m)
Reichweite: bis zu 1 km

243
OPERATIVE KOMMUNIKATION

AUDIO-VISUELLE BEITRÄGE

VIDEO

Operative Kommunikation hat keine eigenen Fernsehsender, besitzt


jedoch die Fähigkeit, mit mobilen Aufnahmetrupps TV-Beiträge zu pro-
duzieren. Das Format der Beiträge wird durch die Kultur sowie durch
den technischen Fortschritt und die Sehgewohnheiten der Zielgruppe
bestimmt.

Die Ausstrahlung der Beiträge erfolgt über angemietete TV-Sendezeiten


ziviler Fernsehanstalten im Einsatzgebiet oder über eigene Videowieder-
gabetrupps.

244
OPERATIVE KOMMUNIKATION

AUDIO

Die tragbare Lautsprecheranlage


hat eine Leistung von 131
Dezibel bei 60 Watt. Die
Wirkungsentfernung
liegt je nach Störge-
räuschpegel zwi-
schen 200 und
800 Metern.

245
OPERATIVE KOMMUNIKATION

LED-WÄNDE

Die Videowiedergabeausstattung ist auf zwei Einachsanhängern verlastet.


Ein Anhänger trägt die Zuspielelemente und das Stromerzeugeraggregat
und ein zweiter die LED-Wand mit einer Bildschirmdiagonalen von
drei Metern. Das Gerät ist für Außenvorführungen von mehr als 100
Personen konzipiert. Hier ist die Wiedergabe in einer Entfernung von
20 bis 60 Metern möglich.
Der Satz beinhaltet ebenfalls eine Indoor-Ausstattung. Die Lautsprecher-
anlage verfügt über zwei Endstufenverstärker von je 380 Watt.

246
OPERATIVE KOMMUNIKATION

MOBILE DRUCKEREIAUSSTATTUNG

Die mobile Druckkabine verfügt über eine digitale Druckmaschine zur


Produktion von Flugblättern, Handzetteln, Plakaten und Broschüren
im Format DIN A3 und A4. Je nach Farbqualität und Format können
bis 3.600 Blatt Papier pro Stunde bedruckt werden. Außerdem beinden
sich in der Kabine zwei Arbeitsplätze für Mediengestalter. Das System
bietet im Zusammenspiel mit der Kabine Weiterverarbeitung die
grundlegenden Eigenschaften einer vollwertigen Druckerei.

247
OPERATIVE KOMMUNIKATION

BALLONEINSATZ

Abstandsfähig und über weite Distanz können Produkte (z.B. Flugblät-


ter) mittels Ballon in schwer zugängliche oder gefährliche Regionen
verbracht werden. Die Ballone können Lasten von bis zu vier Kilo-
gramm etwa 30 Kilometer weit tragen. Als Treibmittel wird Helium
verwendet, das von den Ballonkräften auf Lastkraftwagen in Flaschen-
bündeln transportiert wird. Jedes Fahrzeug trägt rund 720 Kubikmeter
Helium.
Mittels Wetterballonen und einer Radiosonde werden Wetterdaten er-
fasst. Die Telemetrie- und GPS-Daten werden in einer mobilen Boden-
station ausgewertet und in ein Ballonziellugprogramm eingearbeitet.

248
OPERATIVE KOMMUNIKATION

STUDIOKABINE DIGITALES STUDIO

Radiobeiträge werden in einer Das digitale Studio ermöglicht die


Studiokabine produziert und kön- Produktion von Beiträgen am Hei-
nen mit eigenen Sendern (UKW matstandort, um mit modernster
oder KW) ausgestrahlt werden. Videotechnik die Soldatinnen und
Die Reichweite der Sender liegt Soldaten im Einsatz zu unter-
im UKW-Bereich bei ca. 60 Kilo- stützen. Es verfügt über einen
metern und bei KW bis zu 2.000 Greenscreen, Schnittausstattung
Kilometern. Zu jedem Trupp gehö- und drei schwenkbare Kameras.
ren zwei Studiokabinen und eine
Senderkabine.

MOBILER REDAKTIONS- EINSATZKAMERATRUPP IM


TRUPP DRUCK EINSATZFAHRZEUG „EAGLE“ IV

Mit einem im geschützten „Wolf“ Aus einem „Eagle“ IV mit ausfahr-


integrierten Festtintendrucker barer Kamera, Infrarot-Sensorik
kann der mobile Redaktions- und zusätzlicher Kommunika-
trupp lexibel und vor Ort schnell tionsausstattung haben die Ein-
Druckerzeugnisse, wie Flugblätter satzkameratrupps die Möglichkeit,
oder Handzettel, bis DIN A4 er- Videos auch in schwierigen Sicht-
stellen und einsetzen. bedingungen zu drehen und per
Liveübertragung zu versenden.

249
BEREITSTELLUNG VON
IT-SERVICES FÜR DIE
BUNDESWEHR

Die einheitliche Betriebsführung des IT-Systems der Bundeswehr und


die efiziente Bereitstellung von IT-Services auf allen Ebenen liegt im
Verantwortungsbereich des CIR. Im Zusammenspiel mit den anderen
Organisationsbereichen wird die Informationsversorgung zwischen
allen Einsatzgebieten und Deutschland sichergestellt. Durch Integra-
tion und Harmonisierung der technischen Infrastruktur werden
Synergien gewonnen und die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte erhöht.

250
BEREITSTELLUNG VON IT-SERVICES FÜR DIE BUNDESWEHR

Das Mobile Kommunikationssys-


tem Bundeswehr ist ein verlege-
fähiges Weitverkehrsnetz für die
Einsatzländer auf Basis modernster
Internetprotokoll-Technologie.
Es kann daher u.a. gleichzeitig
Sprache, Daten und Videos über-
tragen. In Verbindung mit dem
Satellitenkommunikationssystem
Bundeswehr (SATCOMBw), digita-
lem Richtfunk, HF-Funk oder auch
terrestrischer Verbindungen erfolgt
die Vernetzung im Einsatzgebiet
sowie die Anbindung der Einsatz-
gebiete an das Heimatland.

Mit Hilfe von sogenannten Netz-


werkmanagementtrupps wird die
Überwachung der Leistungsdaten
sowie die Steuerung dieses Netzes
in den Einsatzgebieten sicher-
gestellt. Beispiele für wesentliche
Einzelelemente des IT-Systems
der Bundeswehr sind:

• Mobiles Kommunikationssystem,
• Satellitenkommunikationssystem,
• Terrestrisches Übertragungs-
system (kurze Reichweite),
• Bündelfunksystem TETRAPOL,
• Lokale Verlegefähige Netze,
• Harmonisiertes Führungs-
und Informationssystem.

251
BEREITSTELLUNG VON IT-SERVICES FÜR DIE BUNDESWEHR

ÜBERTRAGUNG

SATELLITENKOMMUNIKATIONSSYSTEM BUNDESWEHR

Das „Satellitenkommunikationssystem Bundeswehr“ ist das primäre,


in eigener Verfügungsgewalt stehende Mittel der strategischen und
weiträumigen Übertragung. Das System besteht aus zwei militärischen
Satelliten, drei ortsfesten Bodenstationen in Deutschland und mobilen
Bodenstationen unterschiedlicher Größe und Leistungsfähigkeit sowie
einem Führungs- und Kontrollsegment.
Gleichzeitig hat sich Deutschland über längerfristige Providerverträge
Satellitenübertragungskapazitäten in kommerziellen Frequenzbändern
gesichert.
Satellitenfunkverbindungen sind geeignet, entfernte Räume oder feste
und mobile IT-Netze miteinander zu verknüpfen. Sie können nahezu
unter allen Witterungsbedingungen und in jedem Gelände hergestellt
und betrieben werden. Einzelne Satellitenfunksysteme ermöglichen die
Übertragung in der Bewegung.

252
BEREITSTELLUNG VON IT-SERVICES FÜR DIE BUNDESWEHR

TERRESTRISCHES ÜBERTRAGUNGSSYSTEM
KURZE REICHWEITE

Mit dem moderneren Richtfunksystem „Terrestrisches Übertragungs-


system kurze Reichweite“ werden im Kommunikationssystem der
Bundeswehr richtfunkbasierte Verbindungen zwischen Netzknoten
hergestellt sowie führungswichtige Einrichtungen angebunden.
Der gesamte Richtfunktrupp besteht aus einer Kabine II FM B mit
einer integrierten Energieversorgung sowie einem Trägerfahrzeug und
einem abgesetzten Antennenträger (25 Meter).
Der Richtfunktrupp ist in der Lage, bis zu drei gleichzeitige Verbin-
dungen aufzubauen und eine Datenrate von bis zu 34 Mbit/s bei einer
Reichweite von mindestens 20 km zu realisieren. Bei einer Reichweite
von 50 km beträgt die Datenübertragung immer noch 4 x 2 Mbit/s.
Das System unterstützt die gleichzeitige Übertragung von Sprache,
Management und Daten in einem Netz mit der Möglichkeit des
Managementzugriffs im Sinne von Steuerung, Priorisierung und
Quality-of-Service-Leistungen durch die Verwendung von handels-
üblicher Routing-Technik.

253
BEREITSTELLUNG VON IT-SERVICES FÜR DIE BUNDESWEHR

BÜNDELFUNKSYSTEM

TETRAPOL

„Tetrapol“ ist ein Kommunikationsmittel für mobile Kräfte und stellt


ein digitales Übertragungsmittel für verschlüsselte Sprach- und Daten-
übermittlung dar, das in den Internetprotokoll-basierten Kommunika-
tionsverbund integriert werden kann. Es integriert Teilnehmer in den
Verbund der bestehenden Kommunikationsnetze, um eine gesicherte
Truppenführung und gezielte Führung einzelner Teilnehmer zu er-
möglichen. Eingesetzt wird das System bei beweglichen Kräften der
Bundeswehr in einem Zellradius von ca. 25 Kilometern, um sichere
Sprach- bzw. Datenübertragungen sowie Übergänge in analoge und
digitale Netze sicherzustellen.

254
BEREITSTELLUNG VON IT-SERVICES FÜR DIE BUNDESWEHR

LOKALE VERLEGEFÄHIGE NETZE

Die Teilnehmernetzwerke bilden gemeinsam mit


den verlegefähigen Access-Netzen der Bundes-
wehr die sogenannten „Lokalen Verlegefähigen
Netzwerke der Bundeswehr“, die für eine unter-
schiedliche Teilnehmerzahl (von 20 bis zu 480)
konfektioniert sind.
Aufgabe dieser Netze ist die Bereitstellung einer
autarken und räumlich begrenzten Netzwerkinfrastruktur für im Ein-
satz beindliche Truppenteile und Einrichtungen. Sie stellen Netzwerk-
zugänge, Netzwerkfunktionalitäten, alle Telekommunikationsdienste
(Daten, Sprache, Video) sowie die Anbindungsfähigkeit an Weitverkehrs-
netze sicher.

DEZENTRALE SERVERSEGMENTE EINSATZ

Hauptaufgabe der „Dezentralen Serversegmente Einsatz“ ist die Bereit-


stellung von einheitlichen, dezentralen und autarkiefähigen Serverseg-
menten als Server-Plattform (Hardware) für Einsätze und Übungen der
Teilstreitkräfte bzw. militärischen Organisationsbereiche. Die Server-
segmente sind als Teil der IT-Plattformen querschnittlich, d.h. gene-
risch einsatz- bzw. auftragsbezogen, nutzbar.
Insbesondere dienen sie der Bereitstellung von Standardsoftware zur
Unterstützung von IT-Grundfunktionalitäten für die Stabsarbeit und
Erledigung von Verwaltungsaufgaben. Darüber hinaus dienen sie dem
Zugang zu Zentralen Diensten und stellen den
Zugriff auf Fachinformationen sicher.
Die Installation von Anwendungen zur Unter-
stützung der Abbildung der neun Hauptprozesse
der Bundeswehr (Logistik, Rüstung, Personal,
Organisation, Infrastruktur, Umwelt, Controlling,
Gesundheitsversorgung und Bundeswehrpla-
nung), insbesondere SASPF, werden ebenfalls
sichergestellt.

255
BEREITSTELLUNG VON IT-SERVICES FÜR DIE BUNDESWEHR

HARMONISIERTES FÜHRUNGSINFORMATIONSSYSTEM

Mit dem Programm „Harmonisiertes Führungsinformationssystem“,


welches maßgeblich aus dem „Streitkräftegemeinsamen Führungsin-
formationssystem“ hervorgeht, wird ein neues Zeitalter der service-
orientierten Informationsverarbeitung bis zum Einstufungsgrad
„Geheim“ realisiert.

Wie bisher steht dabei die Unterstützung der Führungsfähigkeit bei


streitkräftegemeinsamer und multinationaler Planung, Einsatzvor-
bereitung sowie Durchführung und Nachbereitung von Einsätzen von
der militärstrategischen bis hin zur operativen Ebene in Deutschland
und im jeweiligen Einsatzland sowie an Bord von Führungsschiffen der
Marine im Fokus.

Neu ist jedoch der Ansatz, die bisher bestehenden Grenzen der
unterschiedlichen Führungsinformationssysteme sowie auf unter-
schiedlichen Plattformen realisierte Fachanwendungen – wie das
Einsatzmeldewesen der Bundeswehr – auf einer gemeinsamen Hard-
ware-Plattform zu vereinen. In sogenannten „Community of interests”
wird eine umfangreiche Toolbox, einschließlich NATO-Services, zur
Verfügung gestellt.

Dies geschieht in unterschiedlichen Domänen (NATO-Secret, Secret-


EU, Deutsch-Geheim usw.) und kann von einer Arbeitsplatzausstattung
aus bereitgestellt werden. Unterstützt werden dabei auch moderne
Kollaborationstools wie Chat, Softphone, Videotelefonie, Dokumenten-
Sharing und -handling, Web-basierte Anwendungen und vieles mehr.

So dient dieses System zur modernen Informationsverarbeitung, also


dem Sammeln, Auswerten, der ebenengerechten Verdichtung sowie der
Präsentation und Weitergabe führungsrelevanter Informationen, um
darauf basierende Lagebeurteilungen und Führungsentscheidungen
treffen und die anschließende Befehlsgebung und Kontrolle durchfüh-
ren zu können.

256
BEREITSTELLUNG VON IT-SERVICES FÜR DIE BUNDESWEHR

257
IMPRESSUM

Herausgeber
Bundesministerium der Verteidigung
Leitungsstab
„Arbeitgebermarke Bundeswehr; Social Media“
Stauffenbergstraße 18
10785 Berlin

Stand
November 2021

Gestaltung
Castenow GmbH

Bildnachweis
PIZ Heer
PIZ Luftwaffe
PIZ Marine
PIZ Sanitätsdienst
PIZ Streitkräftebasis
PIZ Cyber- und Informationsraum
Redaktion der Bundeswehr
Bundesministerium der Verteidigung

Druck
Druck- und Verlagshaus Zarbock
GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main

Weitere Informationen
im Internet unter
www.bmvg.de
www.bundeswehr.de

Die Broschüre ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit


des Bundesministeriums der Verteidigung. Sie wird kostenlos
abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt.

258
259

Das könnte Ihnen auch gefallen