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*DE102015112984A120170209*
(10)
DE 10 2015 112 984 A1 2017.02.09
(12)
Offenlegungsschrift
(72) Erfinder:
Pohnert, Dirk, 38448 Wolfsburg, DE; Kiel, Martin,
39359 Mannhausen, DE; Cassebaum, Oliver, Dr.,
38448 Wolfsburg, DE
(54) Bezeichnung: Vorrichtung und Verfahren zur Minderung des Zylinderverzuges in Brennkraftmaschinen
[0005] Bei der Montage sowie dem Betrieb des Mo- [0010] Neuere Entwicklungen zeigen für den Be-
tors können jedoch Verzüge der Zylinder entstehen, reich der thermischen Zylinderverzüge das Erzeu-
die sich basierend auf ihrer Ursache in kaltstatische, gen von Vorhaltekonturen der Zylinder mittels Form-
thermische sowie dynamische Verzüge unterteilen honverfahren, über welche eine gewünschte Kontur
lassen. Hierbei entstehen kaltstatische Verzüge z.B. mit der Zylinderkontur überlagert werden kann. Die-
bei der Montage des Zylinderkopfes, thermische Ver- se Kontur wird mittels Honahlen, die über gesteuert
züge aufgrund der entstehenden Verbrennungs- so- zustellbare Honleisten verfügen, erzeugt. Hierbei er-
wie Reibwärme, dynamische Verzüge beispielsweise folgt die Optimierung dieser Kontur auf einen Betrieb-
durch den entstehenden Verbrennungsdruck. spunkt, beispielsweise einer bestimmten Temperatur
eines Motors so, dass der Zylinder in diesem einen
[0006] Die kaltstatischen Verzüge bilden hierbei in Betriebspunkt eine möglichst hohe Formgenauigkeit
der Regel Verzugsformen der vierten Ordnung oder aufweist. Durch die Festlegung der Optimierung auf
auch Kleeblattverzüge genannt. Die thermisch be- einen Betriebspunkt können jedoch in anderen Be-
dingten Verzüge hingegen resultieren im Wesentli- triebspunkten wiederum Nachteile, wie z.B. erhöhte
chen in Verzugsformen der zweiten Ordnung, was Reibkräfte zwischen Zylinderlaufbahn und Kolben er-
einer Ovalisierung der Zylinder entspricht. Hierbei folgen. Weiterhin können die Rauheitskennwerte bei
erfolgt die Ausdehnung bzw. Ovalisierung in einer diesen Formhonverfahren höhere Werte annehmen,
Vorzugsrichtung, welche quer zu einer beispielswei- als bei Standardhonverfahren, was wiederum zu ei-
se Reihenanordnung mehrerer Zylinder verläuft. Zu- ner Erhöhung der bereits genannten Reibkräfte bei-
gleich findet diese Ausdehnung der Zylinder in dem trägt.
oberen Bereich dieser statt, wodurch eine Änderung
der Konizität der Zylinder auftritt. Betreffend der dy- [0011] Die DE 10 2008 064 592 A1 beschreibt hier-
namischen Verzüge lässt sich aussagen, dass die- zu eine Honahle mit verstellbaren Honleisten, wel-
se sich in der Regel in komplexen Formen ausprä- che zur Bearbeitung von Bohrungen, mit dem Ziel der
gen, welche zeitlich veränderlich auftreten können. Erzeugung einer nicht zylindrischen Innenfläche die-
Die thermischen Verzüge können anteilig das drei- ser Bohrung, angedacht ist. Hierfür können die Hon-
bis vierfache der kaltstatischen Verzüge am Gesamt- leisten der Honahle über ein zweigeteiltes Zustellsys-
verzug annehmen, die dynamischen Verzüge stellen tem radial mit einer unterschiedlichen Zustellung be-
den geringsten Anteil dar. aufschlagt werden. Das Zustellsystem verfügt über
piezoelektrische Aktoren sowie eine Hydraulik, wobei
die piezoelektrischen Aktoren auf die Hydraulik ein-
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wirken, wodurch geringe Stellwege der Aktoren auf [0017] In einer besonders vorteilhaften Ausfüh-
eine höhere Zustellung der Honleisten übersetzt wer- rungsform sind mindestens zwei Stellglieder in ei-
den. nem oberen Bereich des mindestens einen Zylin-
ders außenseitig des Zylinders angeordnet und diese
[0012] Die dargestellten kaltstatischen sowie thermi- zwei Stellglieder befinden sich in einer radialen Vor-
schen Verzüge sind statischer bzw., bedingt durch zugsrichtung der Ausdehnung des Zylinders, welche
die langsame Verzugsänderung, quasistatischer Na- durch eine thermische Belastung bedingt ist, gegen-
tur. Die Minimierung der dynamischen Verzüge über und üben in dieser radialen Vorzugsrichtung ei-
kommt jedoch einer aktiven Schwingungsdämpfung ne gegensinnig gerichtete, radial nach innen beauf-
der Zylinder gleich. schlagte Kraft direkt oder indirekt auf die Wandung
des Zylinders aus. Durch diese besonders vorteilhaf-
[0013] Diesbezüglich beschreibt beispielhaft die te Anordnung besteht die Möglichkeit z.B. die thermi-
EP 1 819 513 B1 eine Anordnung einer Walze einer schen Verzüge, d.h. vor allem Verzüge zweiter Ord-
Druckmaschine zur Schwingungsreduktion der Wal- nung zu minimieren, da diese in der Regel den höchs-
ze. Hierbei sind die zur Schwingungsreduzierung ge- ten Anteil am Gesamtverzug eines Zylinders darstel-
dachten Aktoren in einem linear bewegbaren Lager- len. Vor allem die Festlegung der Stellglieder auf ge-
bock der Druckwalzen integriert und mit diesem La- genüberliegenden Seiten, in einem oberen Bereich
gerbock beweglich ausgeführt. des Zylinders und in Richtung der bevorzugten Aus-
dehnung, d.h. in den Bereichen der höchsten De-
[0014] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe formation des Zylinders, bewirkt beispielsweise bei
zugrunde, die Vorrichtung und das Verfahren der ein- der Einleitung einer gegensinnig, in die Richtung die-
gangs genannten Art derart auszuführen, dass der ser höchsten Deformation des Zylinders, gerichteten
durch eine, z.B. statische, thermische, dynamische Kraft durch die beiden Stellglieder eine Minimierung
oder sonstige, Belastung des Zylinders entstehende des Verzuges dieses Zylinders.
Verzug eines oder mehrerer Zylinder, in einem belie-
bigen Betriebspunkt über den gesamten Betriebsbe- [0018] Als überaus zweckdienlich stellt sich weiter-
reich einer Brennkraftmaschine zumindest teilweise hin dar, wenn mehr als zwei Stellglieder entlang ei-
ausgeglichen werden kann. ner Zylinderlängsachse des Zylinders sowie in Um-
fangsrichtung beabstandet, außenseitig des Zylin-
[0015] Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Vorrich- ders angeordnet sind und diese direkt oder indirekt
tung und einem Verfahren gemäß den Merkmalen der eine Kraftwirkung auf die Wandung des Zylinders
Patentansprüche 1 und 8. Die Unteransprüche be- ausüben. Durch eine solche Ausführungsform der
treffen besonders zweckmäßige Ausführungsformen Vorrichtung lässt sich quasi ein beliebiger Verzug
der Erfindung. durch eine beliebige Belastung des Zylinders mini-
mieren, wobei diese Belastung statisch, thermisch,
[0016] Erfindungsgemäß ist also eine Vorrichtung dynamisch, d.h. in Höhe und/oder zeitlich variierend
zur Minderung des Verzuges mindestens eines Zylin- oder sonstartig geartet sein kann. Somit können un-
ders einer Brennkraftmaschine vorgesehen, bei der ter anderem auch Zylinderverzüge höherer Ordnun-
innerhalb dieser Brennkraftmaschine mindestens ein gen, z.B. der vierten Ordnung oder beliebig geartet,
Stellglied im Bereich des mindestens einen Zylinders minimiert werden.
außenseitig des Zylinders so angeordnet ist, dass
dieses Stellglied direkt oder indirekt eine Kraft auf [0019] Die Kennzeichnung einer weiteren vorteilhaf-
die Wandung des Zylinders ausübt. Somit ist es bei- ten Ausführung ist darin bestimmt, dass die Stellglie-
spielsweise möglich, eine Kraft auf die Wandung des der piezoelektrische oder thermomechanische Ak-
Zylinders aufzubringen, die der Deformation des Zy- tuatoren sind. Die Verwendung von piezoelektrischen
linders entgegenwirkt. Eine quasi beliebige Belas- Aktuatoren, insbesondere piezoelektrische Stapelak-
tung, die diese Deformation verursacht, kann unter tuatoren, oder thermomechanischen Aktuatoren als
Umständen durch den Betrieb der Brennkraftmaschi- Stellglied ist beispielsweise vor allem aus dem Grund
ne oder weiterer Einflüsse bedingt sein. Insbeson- von Vorteil, da durch diese, die relativ geringen, not-
dere ist es hierbei vorteilhaft, das mindestens eine wendigen Stellwege abgedeckt werden und diese zu-
Stellglied im Bereich der höchsten Deformation anzu- gleich hohe Stellkräfte sowie einen hohen Dynamik-
ordnen. Dabei kann es sinnvoll sein, dass das Stell- bereich aufweisen.
glied oder mehrere Stellglieder z.B. in einem Zylinder-
kurbelgehäuse der Brennkraftmaschine angeordnet [0020] Zudem ist es zusätzlich vorteilhaft, wenn ein
sind. Die Anordnung kann weiterhin z.B. nicht nur im Bereich eines Gegenlagers, an dem das Stellglied in-
Bereich eines Zylinders der Brennkraftmaschine er- nerhalb der Brennkraftmaschine angeordnet ist, eine
folgen, sondern überdies an mehreren oder allen Zy- diesen Bereich verstärkende Stützstruktur aufweist.
lindern dieser Brennkraftmaschine, um entsprechend Ist das Stellglied innerhalb der Brennkraftmaschine
die Verzüge dieser Zylinder zu mindern. beispielsweise im Zylinderkurbelgehäuse angeord-
net, so kann es von Vorteil sein, wenn im Bereich des
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Lagers bzw. der Fixierung des Stellgliedes, aufgrund kenden Belastung anzupassen und somit den Ver-
der zu erwartenden hohen Stellkräfte, eine z.B. als zug des Zylinders, z.B. in Bezug auf einen momen-
Verstärkungsrippe ausgebildete Stützstruktur vorge- tanen Betriebspunkt der Brennkraftmaschine zu mi-
sehen ist. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass nimieren, wobei dies mittels diesen Verfahrens über
die durch das Stellglied aufgebrachte Kraft auf die den gesamten Betriebsbereich dieser Brennkraftma-
Wandung des Zylinders wirkt und eine Verformung schine ermöglicht werden kann. Besonders vorteil-
des Zylinders und nicht des Fixierungsbereiches des haft kann sich dieses Verfahren beispielsweise in
Stellgliedes hervorruft. Kombination mit formgebenden Fertigungsverfahren,
insbesondere dem Honen mit einer Honbrille, darstel-
[0021] Ist zwischen dem Stellglied und einer äu- len, da hierdurch durch die Montage bedingte kalt-
ßeren Mantelfläche der Wandung des Zylinders ei- statische Verzüge des Zylinders bereits ausgeglichen
ne Lastverteilerstruktur angeordnet und eine, dieser werden können.
Mantelfläche zugewandte, stirnseitige Außenkontur
der Lastverteilerstruktur zumindest teilweise entspre- [0024] In einer besonders vorteilhaften Ausfüh-
chend der Kontur der Mantelfläche ausgeformt, so ist rungsform des Verfahrens wird die Höhe der durch
dies als äußerst vorteilhaft anzusehen. Mittels dieser das Stellglied auf den Zylinder ausgeübten Kraft
Lastverteilerstruktur ist es z.B. möglich, eine, durch aus der sich durch die Belastung des Zylinders er-
die Ausformung dieser, flächenhafte Last auf die gebenden Konturänderung der Wandung des Zylin-
Wandung des Zylinders aufzubringen. Durch diese ders mittels des im Bereich des Zylinders angeord-
flächenhaft, anstelle einer punktförmig, aufgebrach- neten Messaufnehmers, oder in oder an der Brenn-
ten Last kann lediglich eine geringe Wahrscheinlich- kraftmaschine und/oder eines Kraftfahrzeuges mit ei-
keit bestehen, dass anstelle einer Minderung des Zy- ner solchen Brennkraftmaschine bereits vorhande-
linderverzuges, beispielsweise der zweiten Ordnung, nen Messelementen bestimmt. Hierdurch kann es er-
ein Verzug höherer Ordnung angeregt wird. Hierbei möglicht werden, dass die auf die Wandung des Zy-
ist es von Vorteil, wenn die stirnseitige, an die Wan- linders aufgebrachte Kraft direkt abhängig vom mo-
dung des Zylinder anschließende Fläche der Lastver- mentan vorherrschenden Verzug dieses Zylinders ist,
teilerstruktur eine Form aufweist, die zumindest teil- wobei dieser Verzug mittels des zusätzlich angeord-
weise gleich der Kontur der Wandung geformt ist. Es neten Messaufnehmers oder über bereits vorhande-
ist denkbar, dass die Lastverteilerstruktur beispiels- ne Messelemente ermittelt werden kann. Die in die-
weise ein- oder mehrteilig, in einer volumenhaften sem Fall beispielsweise von einem oder mehreren
Form oder auch aus einzelnen Stützelementen zu- vorhandenen Messelementen generierte Messgröße
sammengesetzt ausgeführt sein kann. oder Messgrößen können z.B. mittels eines in einer
datenverarbeitenden Einheit, z.B. einem Steuerge-
[0022] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungs- rät, implementierten, numerischen respektive physi-
form ist innerhalb der Brennkraftmaschine mindes- kalischen Modells zur Bestimmung der Stellgröße,
tens ein Messaufnehmer im Bereich des mindestens exemplarisch der Kraft, des Stellgliedes verwendet
einen Zylinders an der äußeren Mantelfläche die- werden. Diese Messelemente können beispielshal-
ses Zylinders oder zu dem Zylinder beabstandet, so ber als Temperatur- oder Drehzahlsensoren oder an-
angeordnet, dass dieser Messaufnehmer die belas- dere ausgebildet sein.
tungsbedingte Konturänderung dieses Zylinders be-
stimmt. Dieser Messaufnehmer kann beispielhaft als [0025] Besonders vorteilhaft stellt sich bezüglich des
Dehnungsmessstreifen ausgebildet sein, der auf der Verfahrens weiterhin dar, wenn die, auf die Wan-
Mantelfläche angebracht werden kann. Weiterhin be- dung des mindestens einen Zylinders der Brennkraft-
stehen z.B. ebenso Möglichkeiten, optische Messver- maschine, mittels des mindestens einen Stellgliedes,
fahren sowie Temperatursensoren einzusetzen oder ausgeübte Kraft sich zeitlich und/oder in Höhe än-
ein Stellglied, beispielsweise ein als piezoelektrischer dert und diese Änderung in Abhängigkeit einer, durch
Aktor ausgebildetes Stellglied selbst, als Messauf- eine dynamische Belastung des Zylinders bedingte,
nehmer zu verwenden. dynamische Konturänderung des Zylinders bestimmt
wird. Mittels dieser Ausführungsform ist es vorstell-
[0023] Erfindungsgemäß ist weiterhin ein Verfahren bar, dass z.B. eine beliebige, zeitlich variable Kontur-
zur Minderung des Verzuges mindestens eines Zy- änderung bzw. ein Verzug, beispielsweise durch eine
linders einer Brennkraftmaschine vorgesehen, wobei Schwingung oder Vibrationen des Zylinders hervor-
mittels mindestens eines Stellgliedes eine Kraft auf gerufen, minimiert wird und somit mehr oder minder
die Wandung des mindestens einen Zylinders der eine Schwingungsdämpfung oder -tilgung des Zylin-
Brennkraftmaschine ausgeübt wird und die Höhe die- ders realisiert werden kann.
ser Kraft in Abhängigkeit der, auf den Zylinder wir-
kenden Belastung bestimmt ist. Mittels dieser Vor- [0026] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungs-
gehensweise ist es beispielsweise möglich, die Kraft formen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grund-
auf die Wandung des Zylinders in Abhängigkeit der prinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt
z.B. in einem Momentanzustand auf den Zylinder wir- und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
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[0027] Fig. 1 eine Darstellung der Brennkraftmaschi- Bezugszeichenliste
ne mit drei Zylindern;
1 Zylinder
[0028] Fig. 2 eine Ausführungsform des erfindungs- 2 Brennkraftmaschine
gemäßen Verfahrens; 3 Stellglied
4 Bereich Zylinder
[0029] Fig. 3 eine Detaildarstellung einer Ausfüh- 5 Wandung
rungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung. 6 Vorzugsrichtung Ausdehnung (2. Ordnung)
7 Zylinderlängsachse
[0030] Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zur Minderung 8 Bereich Gegenlager
des Verzuges mindestens eines Zylinders 1 mit ei- 9 Stützstruktur
ner Zylinderlängsachse 7 einer Brennkraftmaschine 10 Mantelfläche Wandung
2. Hierbei ist innerhalb dieser Brennkraftmaschine 2 11 Lastverteilerstruktur
ein Stellglied 3 in einer radialen Vorzugsrichtung der 12 Außenkontur
Ausdehnung 6 des Zylinders 1 im Bereich 4 des min- 13 Messaufnehmer
destens einen Zylinders 1 der Brennkraftmaschine 2 F Kraft
außenseitig des Zylinders 1 so angeordnet, dass die-
ses Stellglied 3 indirekt über eine Lastverteilerstruk-
tur 11 in der radialen Vorzugsrichtung 6 eine radial
nach innen gerichtete Kraft F auf eine Wandung 5 des
Zylinders 1 ausübt. Weiterhin ist innerhalb der Brenn-
kraftmaschine 2 mindestens ein Messaufnehmer 13
im Bereich des mindestens einen Zylinders 1 ange-
ordnet, sodass dieser Messaufnehmer 13 die belas-
tungsbedingte Konturänderung des Zylinders 1 be-
stimmt. In dem Bereich eines Gegenlagers 8, an dem
das Stellglied 3 innerhalb der Brennkraftmaschine 2
angeordnet ist, weist die Brennkraftmaschine 2 in die-
ser Ausführungsform eine diesen Bereich 8 verstär-
kende Stützstruktur 9 auf.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich
zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw.
Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur
- DE 102008064592 A1 [0011]
- EP 1819513 B1 [0013]
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Patentansprüche abstandet, so angeordnet ist, dass dieser Messauf-
nehmer (13) die belastungsbedingte Konturänderung
1. Vorrichtung zur Minderung des Verzuges min- dieses Zylinders (1) bestimmt.
destens eines Zylinders (1) einer Brennkraftmaschi-
ne (2), dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb 8. Verfahren zur Minderung des Verzuges min-
dieser Brennkraftmaschine (2) mindestens ein Stell- destens eines Zylinders (1) einer Brennkraftmaschi-
glied (3) im Bereich (4) des mindestens einen Zylin- ne (2), dadurch gekennzeichnet, dass mittels min-
ders (1) der Brennkraftmaschine (2) außenseitig des destens eines Stellgliedes (3) eine Kraft (F) auf die
Zylinders (1) so angeordnet ist, dass dieses Stellglied Wandung (5) des mindestens einen Zylinders (1) der
(3) direkt oder indirekt eine Kraft (F) auf eine Wan- Brennkraftmaschine (2) ausgeübt wird und die Höhe
dung (5) des Zylinders (1) ausübt. dieser Kraft (F) in Abhängigkeit der, auf den Zylinder
(1) wirkenden, Belastung bestimmt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn-
zeichnet, dass mindestens zwei Stellglieder (3) in ei- 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekenn-
nem oberen Bereich des mindestens einen Zylinders zeichnet, dass die Höhe der durch das Stellglied (3)
(1) außenseitig des Zylinders (1) angeordnet sind, auf den Zylinder (1) ausgeübten Kraft aus der sich
sich diese zwei Stellglieder (3) in einer radialen Vor- durch die Belastung des Zylinders (1) ergebenden
zugsrichtung der Ausdehnung (6) des Zylinders (1), Konturänderung der Wandung (5) des Zylinders (1),
bedingt durch eine thermische Belastung, gegenüber mittels des im Bereich des Zylinders (1) angeordne-
befinden und in dieser radialen Vorzugsrichtung (6) ten Messaufnehmers (13), oder in oder an der Brenn-
eine gegensinnig gerichtete, radial nach innen beauf- kraftmaschine (2) und/oder eines Kraftfahrzeuges mit
schlagte Kraft (F) direkt oder indirekt auf die Wan- einer solchen Brennkraftmaschine (2) bereits vorhan-
dung des Zylinders ausüben. denen Messelementen bestimmt wird.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, da- 10. Verfahren nach den Ansprüchen 8 oder 9, da-
durch gekennzeichnet, dass mehr als zwei Stell- durch gekennzeichnet, dass die, auf die Wandung
glieder (3) entlang einer Zylinderlängsachse (7) des (5) des mindestens einen Zylinders (1) der Brenn-
Zylinders (1) sowie in Umfangsrichtung beabstandet, kraftmaschine (2), mittels des mindestens einen Stell-
außenseitig des Zylinders (1) angeordnet sind und gliedes (3), ausgeübte Kraft (F) sich zeitlich und/oder
diese direkt oder indirekt eine Kraftwirkung auf die in Höhe ändert und diese Änderung in Abhängigkeit
Wandung (5) des Zylinders (1) ausüben. einer, durch eine dynamische Belastung des Zylin-
ders (1) bedingte, dynamische Konturänderung des
4. Vorrichtung nach zumindest einem der vorange- Zylinders (1) bestimmt wird.
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Stellglieder (3) piezoelektrische oder thermome- Es folgen 3 Seiten Zeichnungen
chanische Aktuatoren sind.
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Anhängende Zeichnungen
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