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Karl von Koerber

Fünf Dimensionen der Nachhaltigen


Ernährung und weiterentwickelte
Grundsätze – Ein Update
Der fortgeschrittene Diskurs zum Leitbild Nachhal- nen der Ernährungskommunikation und Umwelt-/Nach-
tigkeit legt ein Update zur Konzeption „Nachhaltige haltigkeitsbildung sowie Wirtschaft, Politik und Medien
Ernährung“ nahe. Über die vier Dimensionen Gesund- fokussieren sich ebenfalls auf diese Zusammenhänge. So
heit, Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft hinaus gab und gibt es unterschiedlichste Aktionen, Kampagnen
wurde die Kultur als zusätzliche Dimension einbezo- und Publikationen. Diese bieten auch vielfältige Chancen
gen. Die Betrachtungen erfolgen über die gesamte für Ernährungsfachkräfte, sich gemeinsam mit Pädago-
Wertschöpfungskette Ernährung, von der Erzeugung gen und anderen Multiplikatoren in der Umwelt-/Nach-
bis zur Abfallentsorgung – regional, national und glo- haltigkeitsbildung zu engagieren und neue Win-Win-Ko-
bal. operationen einzugehen. Für BNE werden auch zuneh-
mend staatliche Fördermittel bereitgestellt. Gleichzeitig
Seit Erscheinen des deutschlandweit ersten Artikels ist das Ziel noch nicht ausreichend umgesetzt und in der
zur Nachhaltigkeit im Ernährungsbereich (von Koerber, Bevölkerung verankert.
Kretschmer, AID-Verbraucherdienst Nr. 44(4), 1999) ist Daher liegt es nahe, ein Update zur Konzeption der Nach-
der gesellschaftliche Diskurs zum Leitbild Nachhaltigkeit haltigen Ernährung vorzulegen sowie die wichtigsten Ar-
und zu „Nachhaltigem Konsum“ deutlich fortgeschritten. gumentationslinien für Multiplikatoren zusammenzufas-
Die Vereinten Nationen riefen eine Dekade zur „Bildung sen. Die Ernährung stellt sich als ein gesellschaftlicher
für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) aus, die 2014 endet Bereich heraus, in dem viele Menschen persönliche An-
und ab 2015 vom „UN-Weltaktionsprogramm“ abgelöst satzpunkte sehen und in dem sich vergleichsweise ein-
wird. Die Wissenschaft konzentriert sich immer stärker fach und mit überschaubaren Kosten Maßnahmen um-
auf bestimmte Forderungen für mehr Nachhaltigkeit in setzen lassen, leichter als zum Beispiel in den Bereichen
Landwirtschaft und Ernährung. Zahlreiche Fachinstitutio- Wohnen/Bauen und Mobilität.

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Schon seit den Anfängen an der Universität Gießen in Dimension Umwelt – Ökologische Verträglich-
den 1970er- und 1980er-Jahre hatten studentische Ar- keit der Nahrungsversorgung
beitskreise und die Arbeitsgruppe um Professor Claus Die Menschen beanspruchen die natürlichen Lebens-
Leitzmann bei den Konzeptionen der „Vollwert-Ernäh- grundlagen vielfach über – vor allem durch den sehr auf-
rung“ und der „Ernährungsökologie“ die vier Dimensi- wändigen Lebensstil in Industrieländern. Naturressour-
onen Gesundheit, Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft cen wie landwirtschaftlicher Boden, sauberes Wasser
zugrunde gelegt – und zwar regional, national und glo- und saubere Luft werden immer knapper. Die Ernährung
bal. Die ersten drei wurden 1992 auf der UN-Konferenz trägt zur Umweltbelastung über Erzeugung, Verarbei-
für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro als die tung, Vermarktung (einschließlich Transporte), Beschaf-
drei „Säulen der Nachhaltigkeit“ definiert. Im Bereich fung und Zubereitung von Lebensmitteln sowie Entsor-
Ernährung ist aber die Gesundheit als eigenständige Di- gung von Verpackungen und organischen Resten bei.
mension unabdingbar. In der aktuellen Weiterentwick- Der Klimawandel ist inzwischen für jeden spürbar. Ne-
lung findet sich als neue, zusätzliche Dimension die Kul- ben Temperaturanstieg, Erwärmung der Ozeane, Ab-
tur (Abb. 1). tauen der Gletscher und Auftauen von Permafrostböden
zeigt sich dies auch in der Reduzierung der Eisschilde und
Leitbild „Nachhaltigkeit“ im Anstieg des Meeresspiegels. Der neue Sachstandsbe-
Das Leitbild „Nachhaltigkeit“ bezeichnet eine gesell- richt des IPCC (2013) erhärtet die Gewissheit, dass der
schaftliche Entwicklung, in der die Bedürfnisse heuti- Mensch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit hauptverant-
ger Generationen befriedigt werden sollen, ohne die wortlich dafür ist. Deshalb sind Wirtschaftsweise und Le-
Bedürfnisbefriedigung kommender Generationen zu bensstil der reichen Länder nicht dauerhaft weiterzufüh-
gefährden. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass ein wich- ren, wenn die lebensnotwendigen Umweltressourcen
tiges Ziel der Rio-Definition häufig vernachlässigt erhalten bleiben sollen. In Deutschland entfallen rund
wird: die Chancengleichheit für alle derzeit auf der Er- 20 Prozent der Treibhausgase auf den Ernährungsbe-
de lebenden Menschen, also dass die Menschen in In- reich (weiterberechnet nach UBA 2007). In den reichen
dustrieländern nicht weiter auf Kosten der Menschen Industrieländern muss deren Ausstoß bis 2050 um etwa
in Entwicklungsländern leben. 80 bis 95 Prozent gegenüber 1990 sinken (UBA 2013a,
S. 4 und 8).

Erweiterte Betrachtung der Ernährung: Dimension Wirtschaft – Faire ökonomische


Fünf Nachhaltigkeitsdimensionen ­Handelsbedingungen weltweit
Der Ernährungsbereich ist der viertgrößte Industriezweig
Dimension Kultur – Nachhaltig essen und in Deutschland (Bundesvereinigung der Deutschen Er-
­genießen nährungsindustrie 2013, S. 11), er ist jedoch in einen
teilweise ruinösen Preiskampf verwickelt. Bei immer
Die Beziehung zum Essen hat sich grundlegend gewan-
niedrigeren Verbraucherpreisen können viele Landwir-
delt: Ernährung wird immer mehr zur Nebentätigkeit und
te, Verarbeiter und Händler nicht mehr kostendeckend
zum Bestandteil einer „Fremdversorgung“. Im Vorder-
arbeiten, besonders kleine und mittlere Betriebe. Au-
grund stehen Nahrungsmittel, deren „Geschichte“ selten
ßerdem geben die niedrigen Lebensmittelpreise die tat-
bewusst ist: Wie und wo wurden sie erzeugt, verarbeitet
sächlichen Produktionskosten nicht „ehrlich“ wieder, et-
und vermarktet? Welche Zutaten oder Zusatzstoffe ent-
wa bei Milch. Letztere beinhalten die ökologischen und
halten sie? Das heutige durchschnittliche Essverhalten ist
sozialen Folgekosten einer kostensparenden Produktion
durch reichlich tierische Lebensmittel und stark verarbei-
tete und aufwändig verpackte Produkte gekennzeichnet, Abbildung 1:
außerdem häufig durch importierte, teilweise weit trans- Fünf Dimensionen
portierte Erzeugnisse. Viele Verbraucher bevorzugen bil- einer Nachhaltigen
lige Lebensmittel – Herstellung, Herkunft oder Qualität d h eit Ge Ernährung
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spielen dabei meist eine geringe Rolle (Lemke 2011, S.
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169). Diese Entwicklung („nutrition transition“) führt zu Männle/Leitzmann


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2012, S. 4)
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einem Wissens- und Erfahrungsmangel hinsichtlich der


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Zubereitung von Lebensmitteln. Außerdem gelten be-


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stimmte Produkte als Statussymbol, beispielsweise der Nachhaltige


tägliche Fleischverzehr (Hirschfelder 2007, S. 161). Ernährung
Daraus ist eine entgegengesetzte Entwicklung entstan-
den: Viele Konsumenten suchen nach einer Ernährung,
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die mehr Orientierung, Sicherheit und Transparenz bie-


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tet, etwa durch natürliche und traditionelle Lebensmit-


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tel (Rheingold-Institut 2012, S. 40-54). Immer wichtiger Wi
wird auch eine Ernährungskultur, die Genuss, Verantwor- Kultur
tung und gutes Gewissen miteinander verbindet, also ei-
ne „Nachhaltige Ernährung“ (von Koerber, Hohler 2012).

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nicht, zum Beispiel mit verursachte Klimaschäden, Nitrat­ sundheitsschäden und erhalten keine Ausbildung. Man-
im Oberflächen- und Trinkwasser, Schadstoffe im Bo- che leiden unter Zwangsarbeit oder Missbrauch (ILO
den oder verloren gegangene Arbeitsplätze in der Land- 2013, S. 3).
wirtschaft. Diese Folgekosten tragen – teilweise über Nur etwa die Hälfte der Weltgetreideproduktion dient
Steuermittel umgelegt – alle Bürger oder Beteiligte der der direkten menschlichen Ernährung. Über ein Drittel
Produktionskette, besonders in Entwicklungsländern, der Weltgetreideernte dient als Tierfutter, um Fleisch,
oder nachfolgende Generationen. Milch und Eier zu produzieren (FAO 2009). In Deutsch-
Bei Betrachtung der globalen Wirtschaftssituation fällt land sind es rund zwei Drittel (BMELV 2010). Aus ener-
ein starkes Nord-Süd-Gefälle hinsichtlich der Verteilung getischer Sicht ist diese Umwandlung wenig effektiv:
des Welteinkommens auf. Ein Fünftel der Weltbevölke- Für die Erzeugung von beispielsweise einem Kilogramm
rung konzentriert den größten Teil des Welteinkommens Fleisch sind sieben bis zehn Kilogramm Getreide erfor-
auf sich, während drei Fünftel der Weltbevölkerung in derlich (sog. Veredelungsverluste; UNCCD 2012). Das
Armut leben (Abb. 2). Nach wie vor stehen weltweit Welternährungsproblem ist folglich kein Produktionspro-
ausreichend Lebensmittel für alle Menschen zur Verfü- blem, sondern ein Verteilungsproblem.
gung. Den Hungernden fehlt aber vielfach die Kaufkraft,
um sich genügend Lebensmittel zu kaufen.
Dimension Gesundheit – Krankheitsprävention
plus Wohlbefinden
Dimension Gesellschaft – Soziale Auswirkungen Als Ursache für ernährungsabhängige Krankheiten gilt
des Ernährungssystems eine übermäßige, hinsichtlich der Hauptnährstoffe un-
Durch die globale Industrialisierung der Landwirtschaft ausgewogene oder bezüglich der essenziellen Nährstof-
und Lebensmittelverarbeitung haben in Entwicklungslän- fe unzureichende Ernährung. Auf der Lebensmittelebene
dern Landflucht und Verstädterung stark zugenommen. bedeutet das ein Zuviel an Fleisch, Wurst und Eiern so-
Seit dem Jahr 2007 leben weltweit mehr Menschen in wie ein Zuviel an stark verarbeiteten fett-, zucker- und/
Städten als auf dem Land. Millionen von Menschen ga- oder salzreichen Nahrungsmitteln. Damit verbunden ist
ben damit ihre sozio-kulturellen Wurzeln auf. In zahlrei- ein Zuwenig an pflanzlichen, gering verarbeiteten Le-
chen Städten, vor allem in den Slums, sind die Hygie- bensmitteln mit hoher Nährstoffdichte.
ne- und Ernährungsverhältnisse wesentlich schlechter als In den wirtschaftlich armen Ländern liegen ganz andere
auf dem Land. Der Prozess der „nutrition transition“ be- Problemfelder vor: Obwohl ausreichend Lebensmittel für
deutet hier, dass die Stadtbewohner deutlich mehr tieri- die gesamte Weltbevölkerung von derzeit rund 7,2 Mil-
sche Erzeugnisse und vorgefertigte Lebensmittel essen, liarden Menschen erzeugt werden, leben Millionen von
mit der Folge von Über- und Fehlernährung sowie Zivi- Menschen in ständiger Unterernährung, 2012/2013 wa-
lisationskrankheiten wie Diabetes oder Herz-Kreislauf- ren das etwa 840 Millionen, das sind etwa zwölf Pro-
Krankheiten. zent der Weltbevölkerung (FAO, IFAD, WFP 2013). Un-
Viele der aus Entwicklungsländern importierten Kon- terernährung führt jedes Jahr zum Tod von 3,1 Millionen
sumartikel – vor allem Kaffee, Tee, Schokolade, Blumen Kindern unter fünf Jahren, das heißt täglich sterben et-
und Bananen – werden dort teilweise unter unmensch- wa 8.500 Kinder, weil sie nicht genug zu essen bekom-
lichen Bedingungen erzeugt. Auch viele Kinder sind da- men (Welthungerhilfe 2013). Weit verbreitet ist außer-
von betroffen, etwa bei der Ernte von Kaffee- und Kakao- dem ein Mangel an Mikronährstoffen wie Eisen, Jod und
bohnen oder bei der Herstellung von Orangensaft. Be- Vitamin A.
sonders die schlimmsten Formen von Kinderarbeit sind
ethisch nicht vertretbar (weltweit etwa 85 Mio. Kinder).
Dabei bekommen sie meist keinen Lohn, erleiden Ge- Handlungsorientierungen: Grundsätze
für eine Nachhaltige Ernährung
Abbildung 2:
Verteilung des Weltbevölkerung
nach Einkommen Verteilung des Einkommens Als praktische Handlungsorientierungen lassen sich sie-
­Welteinkommens
(neueste verfügbare ben „Grundsätze für eine Nachhaltige Ernährung“ ablei-
Das reichste Fünftel verfügt über
Zahlen für 2007: reich 82,8 % des Welteinkommens. ten (Übersicht 1). Dabei galt es, möglichst zu allen fünf
UNICEF 2011, S. 12; Dimensionen (Umwelt, Wirtschaft, Gesellschaft, Ge-
Grafik nach Schug
2003) sundheit, Kultur) integrierte Lösungsmöglichkeiten zu
entwickeln (Literaturangaben in den Publikationen un-
ter „Zum Weiterlesen“).
Jeder Balken stellt ein Fünftel
der Weltbevölkerung dar.

Bevorzugung pflanzlicher Lebensmittel


(überwiegend lakto-vegetabile Kost)
Umwelt
arm • größter Beitrag zum Klimaschutz innerhalb der Er-
nährung durch Verminderung tierischer Lebensmittel
Das ärmste Fünftel verfügt über (40 % der ernährungsbedingten Klimagase entstehen
1,0 % des Welteinkommens.
durch Fleisch(-erzeugnisse) bei nur rund 13 % der Le-

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aspekten sinnvoll („Veredelungsgewinne“; gilt nicht


Übersicht 1: Sieben Grundsätze für eine nachhaltige Ernäh-
rung (weiterentwickelt nach von Koerber, Kretsch- für Rinder in Intensivtierhaltung unter Einsatz von
mer 1999 und 2006; Hoffmann, Schneider, Leitz- Kraftfuttermitteln)
mann 2011; von Koerber, Männle, Leitzmann 2012; • Futtermittelimporte aus Entwicklungsländern für die
von Koerber, Hohler 2012)
Intensivtierfütterung in Industrieländern sind pro­ble­
1. Bevorzugung pflanzlicher Lebensmittel matisch; deren Anbau steht dort in Konkurrenz zur
(überwiegend lakto-vegetabile Kost)
einheimischen Nahrungserzeugung
2. Ökologisch erzeugte Lebensmittel • Rodung von Regenwald für Viehweiden oder
3. Regionale und saisonale Erzeugnisse Sojaanbau ist wegen der Vertreibung von Menschen
und unter Klimaaspekten nachteilig
4. Bevorzugung gering verarbeiteter Lebensmittel
5. Fair gehandelte Lebensmittel Gesundheit
6. Ressourcenschonendes Haushalten • höhere Sättigungswirkung bei weniger Nahrungs-
energie
7. Genussvolle und bekömmliche Speisen
• mehr komplexe Kohlenhydrate und weniger Fett, ge-
sättigte Fettsäuren, Cholesterin und Purine
bensmittelmenge; systembedingt verursachen tieri- • mehr Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und se-
sche Lebensmittel viel mehr Treibhausgase aufgrund kundäre Pflanzenstoffe
energieaufwändiger Futtermittelproduktion und de- • Studien mit Vegetariern zeigen gesundheitliche Vor-
ren wenig effizienter Umwandlung; Abb. 3) teile
• Flächenbedarf zur Erzeugung pflanzlicher Lebensmit-
tel ist viel geringer als bei tierischen, daher weniger in- Wirtschaft
tensive Produktion möglich • Fleisch- und Wurstwaren sind meist teuer (außer billi-
• pflanzliche Lebensmittel enthalten deutlich weniger ges Fleisch geringer Qualität)
„virtuelles Wasser“, das für die Erzeugung eines Pro- • Ausgaben für Nahrungsmittel deutscher Zwei-Perso-
duktes verbraucht wird (hoher Wasserbedarf für den nen-Haushalte monatlich etwa 214 Euro; davon knapp
Futtermittelanbau: für 1 kg Rindfleisch etwa 15.000 l 27 Prozent für Fleisch und Fisch, 22 Prozent für Obst,
Wasser) Gemüse und Kartoffeln

Gesellschaft Kultur
• deutlich verminderte „Veredelungsverluste“, also we- • noch vor 60 Jahren war Fleisch etwas Besonderes
sentlicher Beitrag zur gerechteren Verteilung der glo- (meist nur einmal pro Woche als Sonntagsbraten)
balen Nahrungsressourcen; weltweite Ackerflächen • Männer verzehren heute rund 58 Kilogramm Fleisch-
dienen zu rund einem Drittel dem Anbau von Futter- und Wurstwaren pro Kopf und Jahr; Frauen rund 30
mitteln: Diskussion „Teller oder Trog“ Kilogramm
• aber: von der weltweiten Landwirtschaftsfläche sind • Geschlechterunterschied ist kulturell, nicht biologisch
etwa 70 Prozent Weideland; dieses ist nur durch Vieh- bedingt
wirtschaft produktiv nutzbar; folglich ist ein gewisser • vegetarische Gerichte bieten neue Geschmackserleb-
Anteil an Produkten von Gras fressenden Wiederkäu- nisse
ern wie Rindfleisch oder Milch unter Welternährungs­

Abbildung 3:
Gesamt: 2.003 kg CO2-Äquivalente pro Person und Jahr Anteil der Lebens-
mittelgruppen an
den Treibhausgas-
Sonstige 1,8 % Emissionen der
­Ernährung in
Zucker, Zuckerwaren 4,8 %
Deutschland
Obst, Obstwaren 6,2 % (nach WWF 2012,
S. 28)
Gemüse, Gemüsewaren 4,2 %

Kartoffeln, Kartoffelerzeugnisse 3,1 %

Fleich, Fleischerzeugnisse 40,7 %


Getreide, Getreideerzeugnisse 9,3 %

Pflanzliche Öle und Fette 1,9 %

Milch, Milchprodukte 23,6 %

Fisch, Fischerzeugnisse 3,2%


Eier, Eierwaren 1,3 %

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Ökologisch erzeugte Lebensmittel • niedrigerer Schadstoffausstoß und geringere Klimabe-


Umwelt lastung
• weniger Rohstoffe und Energieverbrauch, dadurch we- • Bahn als Transportmittel besser als LKW (Flugtrans-
niger Treibhausgase porte extrem umweltschädlich)
• Überdüngungsrisiko und damit Lachgasproduktion ge-
ringer (Treibhausgas!) Durch saisonalen Anbau im Freiland:
• in der Regel keine Belastung von Boden und Wasser • kein Erdöl zum Heizen von Treibhäusern oder Folien-
mit Nitrat, Pestiziden und Tierarzneimitteln tunneln
• natürliche Kreisläufe, Artenvielfalt, Bodenfruchtbarkeit • viel geringere CO2-Emissionen
und Humusaufbau; bindet CO2 aus der Atmosphäre;
wirkt der Bodenerosion entgegen Wirtschaft
• tiergerechtere Haltungsbedingungen • regionales Wirtschaften stärkt kleine und mittlere Be-
• keine umstrittenen Technologien wie Gentechnik und triebe, vor allem in bäuerlicher Landwirtschaft
Bestrahlung • Existenzsicherung durch Kooperationen und Netzwer-
ke
Wirtschaft
• in der Regel höhere Erlöse und bessere Existenzsiche- Gesellschaft
rung für Erzeuger • Transparenz und Vertrauen für alle Beteiligte
• zusätzliche Arbeitsplätze durch höhere Arbeitsinten- • Gefahr von unerlaubten Praktiken und Lebensmittel­
sität, Weiterverarbeitung auf dem Hof und Direktver- skandalen sinkt
marktung
Gesundheit
Gesellschaft • durch Ausreifen mehr essenzielle und gesundheitsför-
• Bio-Verbände verzichten auf Verwendung von Import- dernde Substanzen
futtermitteln aus Entwicklungsländern • teils intensiverer Geschmack
• Ertragssteigerungen gegenüber herkömmlicher Land- • Freilanderzeugnisse meist geringere Rückstände als
wirtschaft in Entwicklungsländern möglich Treibhausware (z. B. Nitrat, Pestizide)
• soziale Leistungen wie Schulbauernhöfe, Integration
von Menschen mit Behinderungen und psychischen Kultur
Krankheiten • höhere Wertschätzung der regionalen Spezialitäten
• aber: Öko-Lebensmittel sind nicht genauso billig und der biologischen Vielfalt (Biodiversität)
• saisonale Schwankungen verbessern Ernährungsweise
Gesundheit (automatisch vielfältiger)
• bei Vitaminen und Mineralstoffen von Gemüse und
Obst kaum relevante Unterschiede (teils mehr Vita-
min C) Bevorzugung gering verarbeiteter Lebensmittel
• Knollen- und Wurzelgemüse mit tendenziell mehr Tro- Gesundheit
ckensubstanz und mehr sekundären Pflanzenstoffen • mehr essenzielle Inhaltsstoffe und gesundheitsför-
• deutlich weniger Nitrat und in der Regel keine Pestizi- dernde Substanzen
de und Tierarzneimittel • höhere Nährstoff- und niedrigere Energiedichte
• etwa zehn Prozent der für konventionelle Produkte er- • Vermeiden von unerwünschten Zusatzstoffen (z. B.
laubten Zusatzstoffe sind zugelassen, Farbstoffe, Süß- Konservierungs-, Farb-, Aromastoffe)
stoffe, Stabilisatoren und Geschmacksverstärker ver- • Fertigprodukte häufig mit viel Fett, Zucker oder Salz
boten; fragwürdige Substanzen (z. B. natürliche Aro- • derzeit bei Grundnahrungsmitteln keine Gentechnik
men) werden meist nicht eingesetzt und Bestrahlung
• teils intensiverer Geschmack
Umwelt
Kultur • geringerer Energieverbrauch und damit Schadstoffaus-
• erfüllen Bedürfnis vieler Menschen nach mehr Natür- stoß
lichkeit • Transportaufkommen zwischen einzelnen Verarbei-
• erhöhen Transparenz und Vertrauen tungsstufen und Aufwand an Zwischenverpackungen
niedriger
• weniger virtuelles Wasser bei der Produktion
Regionale und saisonale Erzeugnisse • Transportbehälter als Lebensmittelverpackung mehr-
Umwelt fach verwendbar
Durch kürzere Transportwege bei regionaler Erzeugung
und Verarbeitung: Gesellschaft
• geringerer Energie- und Rohstoffverbrauch (sofern Gü- •
Zubereitung unverarbeiteter Lebensmittel fördert
termengen und Transportmittel nicht zu klein und da- Wertschätzung gegenüber den Rohprodukten und den
mit ineffizient sind) in der Nahrungsversorgung tätigen Menschen

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Wirtschaft Gesundheit
• Grundnahrungsmittel meist preiswerter als stark verar- • Umweltschutzauflagen und Schutzmaßnahmen ver-
beitete Convenience- und Fertigerzeugnisse meiden Pestizidvergiftungen
• Gegenbeispiel: stark verarbeitetes helles Auszugsmehl • höhere Löhne ermöglichen höhere Ausgaben für
• Süßigkeiten, Snacks und Alkoholika unverhältnismäßig Lebensmittel und Bildung
teuer
Kultur
Kultur • Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit in Europa trägt zu
• selbst kochen erfordert zwar Zeit, schult aber koch- mehr Verantwortung und Fairness bei (größere welt-
technische Fertigkeiten und Auseinandersetzung mit weite soziale Gerechtigkeit)
Lebensmitteln
• stärkt sinnliche Wahrnehmung
• Genuss und Spaß, auch als soziales Erlebnis Ressourcenschonendes Haushalten
Dieser Grundsatz ist erheblich erweitert und beinhaltet
nicht mehr nur „Umweltverträgliche Verpackungen“.
Fair gehandelte Lebensmittel
Wirtschaft Ökostrom
• höhere Löhne für Erzeuger in Entwicklungsländern • Bereitstellung von Lebensmitteln und Tätigkeiten im
• Vermeiden von Zwischenhändlern Haushalt wie Kühlen, Zubereiten und Geschirrspülen
• erhöhte Planungssicherheit durch garantierte Abnah- mit hohem Energieverbrauch
memengen und Vorauszahlungen • Treibhausgase durch den Einsatz von Kohle, Erdgas
• Mehrpreis erklärungsbedürftig, aber zum Beispiel auf oder Erdöl, klimaschonend und ungefährlich ist Strom-
eine Tasse Kaffee umgerechnet minimal erzeugung aus erneuerbaren Energien (Abb. 4)
• auch Landwirte in Deutschland und Europa brauchen • Ökostrom preiswert und der Wechsel einfach (wichti-
faire und stabile kostendeckende Preise ges politisches Signal!)

Gesellschaft Energiesparen
• Fairer Handel mit Entwicklungsländern fördert deren • trotz Nutzung von Ökostrom energieeffiziente Haus-
Infrastruktur (Schulen, Krankenhäuser) haltsgroßgeräte (Kühl- und Gefriergeräte, Backöfen,
• Sozialversicherungen für Arbeiter und Gewerkschaften Geschirrspüler, Waschmaschinen); EU-Energielabel,
• Qualifizierung für Produzenten vor Ort zum Beispiel A+++
• Ausschluss der schlimmsten Formen von Kinderarbeit • Tipps zum Energiesparen im Haushalt nutzen
• in Europa: Sicherung bäuerlicher Existenzen und
Schaffung von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum; Er- Einkaufswege
haltung von Kulturlandschaften, z. B. Almen • Einkaufsfahrten mit dem Auto sind sehr klimabelas-
tend und können alle Bemühungen mit pflanzlichen,
Umwelt ökologischen, regionalen und saisonalen Produkten
• Umweltschutzauflagen wie Trinkwasserschutz, Wie- zunichtemachen
deraufforstung, Abfallbeseitigung und möglichst • besser ist Einkaufen mit Bus oder Bahn, am besten zu
geringer Chemikalieneinsatz in Erzeugerländern Fuß oder mit dem Fahrrad
• etwa zwei Drittel der fair gehandelten Lebensmittel
aus ökologischer Erzeugung

Abbildung 4:
Zusammensetzung
Sonstige (Heizöl, Abfall …) des „Deutschen
4,2 %
Strommix“ im Jahr
Pumpspeicherwasser 2011 (links) und der
1% Anteil von Ökostrom
Photovoltaik
16,3 % (rechts) (eigene
Kernkraft
Darstellung nach UBA
17,8 % 2013b)
Erdgas Wind
14 % Lauf- und 39,5 %
Speicherwasser
13,8 %
Erneuerbare
Energien
21 %
Steinkohle
18 %
Biomasse
Braunkohle 30,4 %
24 %

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Lebensmittel sind in den vergangenen Jahrzehnten im-


So lange mussten Arbeitnehmer für den Kauf von Lebensmitteln arbeiten
mer billiger geworden (Abb. 5). Daher sollten die in ge-
1970 2012 wissem Umfang höheren Preise für Lebensmittel aus Bio-
Anbau und Fairem Handel überwindbar sein. Die Konsu-
Arbeitszeit in Minuten Lebensmittel Arbeitszeit in Minuten
menten entscheiden über ihr Einkaufsverhalten mit dar-
72 1 kg Rindfleisch zum Kochen 30 über, was in vorgelagerten Gliedern der Produktionskette
geschieht, ob diese sich nachhaltig entwickelt oder nicht.
96 1 kg Schweinekotelett 23 Das Wissen um diesen Mehrwert, verbunden mit ent-
16 1 kg dunkles Mischbrot 11 sprechendem Handeln, ist für viele ein großer persön-
22 10 Eier 5 licher Gewinn und eine lohnende Investition in die Zu-
kunft.
22 250 g Butter 4
6 1 kg Kartoffeln 3 Motto für eine Nachhaltige Ernährung
9 1 l Milch 3 „Essen mit Genuss und Verantwortung – für alle Men-
Abbildung 5:
schen auf der Erde und für die kommenden Genera-
Notwendige Arbeits­ tionen“
zeit für den Kauf von
Lebensmittelverschwendung
Lebensmitteln • von den weltweit produzierten Lebensmitteln geht
(nach DBV 2013, S. 30) jährlich etwa ein Drittel verloren Zum Weiterlesen
• in Deutschland landen verzehrfähige Lebensmittel in • Von Koerber K: Nachhaltigkeit im Lebensmittelbereich.
ähnlicher Höhe im Müll In: Peinelt V, Wetterau J (Hrsg.): Handbuch der Ge-
• private Haushalte zu rund zwei Dritteln beteiligt (80 kg meinschaftsgastronomie (2 Bände à ca. 700 Seiten).
im Wert von 235 Euro je Haushalt und Jahr) Rhombos-Verlag, Berlin (2014, im Druck)
• Verschwendung ethisch nicht verantwortbar • Von Koerber K: Nachhaltige Ernährung und ihre fünf
Dimensionen: Umwelt, Wirtschaft, Gesellschaft, Ge-
• Bewusstseinsbildung!
sundheit und Kultur. In: Schockemöhle J, Stein M
(Hrsg.): Nachhaltige Ernährung lernen in verschiede-
Verpackungen nen Ernährungssituationen. Handlungsmöglichkeiten
• Deutschland: jährlich etwa 145 Kilogramm Verpa- in pädagogischen und sozialpädagogischen Einrichtun-
ckungsmüll pro Person gen. Verlag Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn (2014, im
• Großteil Lebensmittelverpackungen Druck)
• verschmutzen Landschaft und Gewässer, gefährden • Von Koerber K, Hohler H: Nachhaltig genießen. Re-
Mensch und Tier zeptbuch für unsere Zukunft. TRIAS-Verlag, Stuttgart
• unverpackte Erzeugnisse und Mehrwegverpackungen (2012)
besser als Einweg- und Kleinstverpackungen • Von Koerber K, Männle T, Leitzmann C: Vollwert-Er-
nährung. Konzeption einer zeitgemäßen und nach-
haltigen Ernährung. 11. Aufl., Haug-Verlag, Stuttgart
Genussvolle und bekömmliche Speisen (2012)
Spaß und Genuss sind bei der Ernährung unverzichtba- • Hoffmann I, Schneider K, Leitzmann C (Hg.): Ernäh-
re Voraussetzungen für eine dauerhafte Umstellung der rungsökologie. Komplexen Herausforderungen integ-
Essgewohnheiten. Bei aller Verantwortung gegenüber rativ begegnen. oekom-Verlag, München (2011)
der Umwelt und der eigenen Gesundheit sowie bei al-
ler Solidarität mit anderen Menschen sollte der Genuss Die Literaturliste finden Sie im Internet unter „Literatur-
beim Essen nicht zu kurz kommen. Dieser steht nicht im verzeichnisse“ als kostenfreie pdf-Datei.
Widerspruch zu den ökologischen, ökonomischen, sozi-
alen und gesundheitlichen Erfordernissen einer Nachhal- Der Autor
tigen Ernährung. Dr. oec. troph. Karl von Koerber ist Leiter der
„Arbeitsgruppe Nachhaltige Ernährung“, die
von 1998 bis Mai 2014 Teil der Technischen
Fazit Universität München war und jetzt am „Be-
ratungsbüro für ErnährungsÖkologie“ in
München verankert ist. Er ist Mitbegründer
Hochwertige, nachhaltige Lebensmittel sind nicht nur der Vollwert-Ernährung und des Fachgebie-
Grundlage für gesunde Mahlzeiten und sinnlichen Ge- tes Ernährungsökologie an der Universität
nuss. Ihre Auswahl fördert auch die Erhaltung der Um- Gießen. Die Arbeitsgruppe wurde von der
welt, sauberes Trinkwasser, ein attraktives Landschafts- UNESCO als „Offizielles Projekt der UN-Weltdekade Bildung
bild, den Tierschutz sowie faire Wirtschaftsbeziehungen, für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet und erhielt das
­„Qualitätssiegel Umweltbildung.Bayern“.
soziale Gerechtigkeit und eine Belebung der Ernährungs-
kultur. Eine überwiegend pflanzliche Kost, bestehend aus Dr. Karl von Koerber
ökologisch, regional, saisonal und fair produzierten Le- Arbeitsgruppe Nachhaltige Ernährung,
bensmitteln mit geringem Verarbeitungsgrad trägt dazu Beratungsbüro für ErnährungsÖkologie
bei, die weltweiten Lebens- und Umweltbedingungen Mutter-Teresa-Str. 20, 81829 München
koerber@nachhaltigeernaehrung.de
positiv zu beeinflussen.

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TITEL 267

Literatur ILO (International Labour Organization): Marking progress against


child labour. Global estimates and trends 2000-2012. Genf; http://
Hinweis: Weitere Literaturangaben zum 2. Teil „Hand- www.ilo.org/wcmsp5/groups/public/---ed_norm/---ipec/docu-
lungsorientierungen: Grundsätze für eine nachhaltige Er- ments/publication/wcms_221513.pdf, Stand: 28.10.2013 (2013)
nährung“ siehe in den unter „Zum Weiterlesen“ genannten
Publikationen IÖW (Institut für ökologische Wirtschaftsforschung): Klimawir-
kungen der Landwirtschaft in Deutschland. Berlin; http://www.
BMELV (Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft ioew.de/uploads/tx_ukioewdb/IOEW-SR_186_Klimawirkun-
und Verbraucherschutz): Statistik und Berichte; http://www. gen_Landwirtschaft_02.pdf, Stand: 29.10.2013 (2008)
bmelv-statistik.de/de/statistisches-jahrbuch/kap-d-ernaehrung-
sw, Stand: 10.1.2013 (2010) IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change): Climate
Change 2013. The Physical Science Basis. Summary for Policy-
BMELV (Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und makers; http://www.climate2013.org/images/report/WG1AR5_
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Zum Weiterlesen:
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(2 Bände à ca. 700 Seiten). Rhombos-Verlag, Berlin (2014, im
Druck)

Von Koerber K: Nachhaltige Ernährung und ihre fünf Dimensio-


nen: Umwelt, Wirtschaft, Gesellschaft, Gesundheit und Kultur. In:
Schockemöhle J, Stein M (Hrsg.): Nachhaltige Ernährung lernen in
verschiedenen Ernährungssituationen. Handlungsmöglichkeiten
in pädagogischen und sozialpädagogischen Einrichtungen. Verlag
Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn (2014, im Druck)

Von Koerber K, Hohler H: Nachhaltig genießen. Rezeptbuch für


unsere Zukunft. TRIAS-Verlag, Stuttgart (2012)

Von Koerber K, Männle T, Leitzmann C: Vollwert-Ernährung. Kon-


zeption einer zeitgemäßen und nachhaltigen Ernährung. 11. Aufl.,
Haug-Verlag, Stuttgart (2012)

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gie. Komplexen Herausforderungen integrativ begegnen. oekom-
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Ernährung im Fokus 14-09–10 | 14

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