1 Einführung
Kontraste spielen in vielen Bereichen des menschlichen Wahrnehmens und
Erkennens eine zentrale Rolle. Sie sind für die visuelle Wahrnehmung von
entscheidender Bedeutung. Kontraste in Farbe, Oberfläche und Form bilden
die Grundlage für das Erkennen von Gestalten. Auch in der auditiven Wahr-
nehmung ist das Erkennen von Kontrasten notwendig, um beispielsweise
lautliche Zeichen zu unterscheiden. Wesentlich für die Identifikation von
Kontrasten ist die Bestimmung einer Vergleichsdimension. So ist der kontras-
tierenden Betrachtung notwendig eine vergleichende vorausgesetzt. In der
Sprachwissenschaft hat die vergleichende Methode eine lange Tradition. Im
19. Jahrhundert zielte der Sprachvergleich in erster Linie auf die Identifi-
kation von Gemeinsamkeiten in der Vielfalt der sprachlichen Formen ab. Die
historisch-vergleichenden Arbeiten eines Bopp (1816), Rask (1818) oder Grimm
(1819) befassten sich mit zahlreichen europäischen Sprachen, um die synchron
vorliegenden Unterschiede auf Gemeinsamkeiten historisch vorangehender
Christiane von Stutterheim, Universität Heidelberg, Institut für Deutsch als Fremdsprachenphi-
lologie, Plöck 55, D-69117 Heidelberg, E-Mail: cvs@idf.uni-heidelberg.de
Open Access. © 2018 Christiane von Stutterheim, publiziert von De Gruyter. Dieses Werk
ist lizenziert unter der Creative Commons Attribution 4.0 Lizenz.
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282 Christiane von Stutterheim
Denn was der allgemeinen Sprachkunde noch vorzüglich abgeht, ist, dass man nicht hin-
länglich in die Kenntnis der einzelnen Sprachen eingedrungen ist, da doch sonst die Ver-
gleichung noch so vieler nur wenig helfen kann. Man hat genug zu thun geglaubt, wenn
man einzelne abweichende Eigenthümlichkeiten der Grammatik anmerkte, und mehr,
oder weniger zahlreiche Reihen von Wörtern mit einander verglich. (von Humboldt 1903–
1936: 11).
Am Beispiel des Baskischen zeigt W. v. Humboldt (Hurch 2012), dass ein rein
auf der Formebene verankerter Vergleich fehlgeleitet sein kann. Aus heutiger
Sicht ist Humboldt seiner Zeit weit voraus, wenn er fordert, dass sich eine ver-
gleichende Betrachtung nicht nur auf bestimmte formale Eigenschaften wie
beispielsweise morphologische Kennzeichnungen unterschiedlicher Wortarten
beschränken darf. Vielmehr nimmt er an, dass kategoriale Unterschiede auch
auf der Ebene des Verstandes vorhanden sein können, ohne im sprachlichen
Ausdruck ein Korrelat aufzuweisen. Als Beispiel führt er die Unterscheidung
in Nomina und Adjektive an, die im Baskischen morphologisch nicht gekenn-
zeichnet wird, die jedoch als Teil dessen, was das Wesen jeder Sprache aus-
macht, in der Vorstellung vorhanden sein muss.
Sobald die Sprache sie aber nicht auch durch besondere charakteristische Merkmale wirk-
lich bezeichnet, so sind sie nicht eigentlich in ihr, sondern nur in dem Verstande und der
Einbildungskraft des Redenden u. Verstehenden vorhanden. (von Humboldt 2012: 215)
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Kontrastive Analyse 2020: Neue Horizonte 283
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zu zeigen, in welch vielfältiger Weise Eigenschaften dieses Ausdrucks [es geht hier um
das Wort eigen, Anm. d. Verf.] durch einen Vergleich mit seinen Gegenstücken in anderen
Sprachen und durch verschiedene vergleichende Perspektiven (historisch, typologisch,
dialektal) deutlicher sichtbar werden, die sonst unbeachtet bleiben. (König 2012: 15)
Die kontrastive Methode ist unter dieser Perspektive als Heuristik anzusehen,
um durch den Vergleich einzelner Komponenten sprachlicher Systeme auf
Merkmale aufmerksam zu werden, die nicht durch eine overte Markierung in
einer Einzelsprache erkennbar sind. Hier wirkt die Kontrastierung unterschied-
licher Sprachen in gewisser Weise als verlängerter Arm der strukturalistischen
Idee der systeminternen Opposition.
Die komplementäre Perspektive verfolgt mit dem Sprachvergleich das Ziel,
Gemeinsamkeiten und möglicherweise Universalien in der Varianz sprach-
licher Strukturen zu ermitteln. Für diesen Ansatz hat sich der Begriff ‚Sprach-
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Kontrastive Analyse 2020: Neue Horizonte 285
1 Theissen greift diese Bestimmungen in seiner Arbeit Kontrastive Linguistik erneut auf und
folgt ihnen mit einigen Erweiterungen (2016: 32).
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286 Christiane von Stutterheim
Der Skopus ist mit der Anzahl von zwei Sprachen willkürlich gesetzt, es gibt
keine aus Gegenstand oder Fragestellung motivierte Begrenzung. Auch der
letzte Punkt, die theoretische Offenheit, gilt für typologische Ansätze gleicher-
maßen. Die Diskussion um das Verhältnis von Kontrastiver Sprachanalyse und
Sprachtypologie weiterzuführen scheint wenig fruchtbar. Wir werden im Fol-
genden die vergleichende und kontrastive Sprachanalyse als eine Methode und
nicht als einen bestimmten Ansatz in dem von König vorgeschlagenen Sinne
betrachten, eine Methode, die für sehr unterschiedliche Fragestellungen einge-
setzt werden kann.
Es ist eine Ebene des Vergleichs zu finden […] die einerseits zu einer grammatischen Be-
schreibung des Deutschen passt, also Kategorien betrifft, die sich in einer grammatischen
Beschreibung des Deutschen niederschlagen. Es ist die andere Seite einer ausgewogenen
vergleichenden Beschreibung, dass die Ebene auch geeignet sein muss, die Verhältnisse
in den Vergleichssprachen aus ihrem eigenen Blickwinkel zu beschreiben. (Eichinger
2012: VIII)
Es stellt sich die Frage, ob diese Balance überhaupt zu finden ist, wenn man
die Vergleichsgröße auf der Ebene der sprachlichen Form festlegt. Die überwie-
gende Zahl früherer sowie gegenwärtiger sprachvergleichender Untersuchun-
gen geht von einem formal festgelegten tertium comparationis aus. In den An-
fängen der vergleichenden Sprachwissenschaft war dies ausschließlich der
Fall. Vergleiche wurden in Bezug auf bestimmte morphologische Kategorien
gezogen, wie beispielsweise die Tempora im Lateinischen, Griechischen und
Deutschen. Betrachtet man in einem Zeitsprung neuere sprachvergleichende
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Kontrastive Analyse 2020: Neue Horizonte 287
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liegt auf der syntaktischen Ebene. Das tertium comparationis sind die gramma-
tischen Funktionen Subjekt, Objekt, Verb. Gemeinsamkeiten und Unterschiede
werden anhand eines basic word order (Hawkins 1983) pro Sprache ermittelt.
Während wir durch diese Untersuchungen einen groben Überblick über Rei-
hungsmöglichkeiten in Sprachen erhalten, in gewisser Weise eine Vermessung
der Sprachenwelt, stellt sich wieder die Frage, wie viel wir tatsächlich über die
Reihungseigenschaften einer einzelnen Sprache im Vergleich mit einer ande-
ren erfahren. Dryer (2017) reflektiert einige zentrale Probleme in seiner enorm
kenntnisreichen Übersicht im Weltatlas der Sprachen. Die erste Schwierigkeit
liegt bereits darin, dass grammatische Kategorien wie Subjekt und Objekt nicht
für alle Sprachen gleichermaßen zu definieren sind. Ein weiteres gravierendes
Problem liegt in der Idee einer einzigen basic word order pro Sprache. Betrach-
ten wir nur das Deutsche. Zwar ließen sich zwei syntaktisch bedingte Grund-
muster bestimmen, SVO und SOV – was auch in zahlreichen typologischen
Ansätzen so angenommen wird. Damit wird man den Stellungsvarianten im
Deutschen jedoch keineswegs gerecht. Interessant für einen Sprachvergleich,
durch den man erfährt, wann eine bestimmte Stellungsvariante in der einen
Sprache angemessen ist und warum sie in einer anderen mit demselben basic
word order aber keine angemessene Option darstellt, ist eine weitergehende
Untersuchung, die die Funktionalität der jeweiligen Reihungsmuster mit in
den Blick nimmt. Überlegungen, die sich durchaus auch in den ‚klassischen‘
Wortstellungstypologien finden (vgl. Dryer 2017), verweisen über das syntak-
tisch definierte tertium comparationis hinaus auf die semantische Ebene, in-
dem Kategorien wie Agens und Patiens als Vergleichsgrößen zu Grunde gelegt
werden, weiterführend auch auf die pragmatische Ebene, indem Kategorien
wie Topic/Comment zur Grundlage für feinkörnigere Typologien herangezogen
werden.
Die beiden Beispiele zeigen, wie weitgehend formbezogene Sprachverglei-
che bestimmten Kategorisierungen verhaftet bleiben, die aus Eigenschaften spe-
zifischer Einzelsprachen gewonnen wurden. Die Erkenntnisse, die durch diese
Studien gewonnen wurden und werden, sollen hier keineswegs geschmälert
werden. Es bleiben jedoch auf dem Weg, Gemeinsamkeiten und Unterschiede
zwischen Sprachen verstehen zu wollen, noch viele Fragen offen. Im Folgenden
wollen wir den Weg weitergehen und aufzeigen, wie durch eine Verschiebung
des tertium comparationis von der sprachgebundenen auf die konzeptuelle
Ebene weiterführende Einsichten gewonnen werden können.2
2 Vgl. die Festlegung extralinguistischer Kriterien wie Deixis, Textkohäsion oder Temporalität
als Grundlagen für sprachtypologische Analysen (Haspelmath et al. 2001, Kap. VII). Allerdings
nehmen Studien, die diesem Ansatz folgen, nur einen sehr kleinen Platz in dem Gesamtwerk
zur Typologie ein (14 Kapitel von 125).
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Kontrastive Analyse 2020: Neue Horizonte 289
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Hinsicht besteht, lässt sich mit diesem Ansatz auch erkennen, wo bestimmte
Sprachen keine Ausdrucksformen besitzen, wo unterschiedliche Differenzie-
rungsgrade und konzeptuelle Clusterbildungen vorliegen.
Dieser kognitiv orientierte Ansatz wird ausgearbeitet und umgesetzt im
Kontext großer sprachvergleichender Projekte, wie die raumkognitiven Arbei-
ten der Gruppe um S. Levinson (2003) oder die Textstrukturen vergleichenden
Untersuchungen von Berman und Slobin (1994). Die Grundidee dieser Studien
besteht darin, einen außersprachlich, in der Regel visuell gegebenen Inhalt
von Sprechern unterschiedlicher Sprachen darstellen zu lassen. Die Perspekti-
ve wechselt damit von dem Vergleich sprachlicher Systeme auf den Vergleich
der Verwendungsprinzipien sprachlicher Formen. Die Annahme ist, dass Men-
schen unabhängig von ihrer Muttersprache den visuell dargebotenen Stimulus
in gleicher Weise erfahren. Die jeweils erzeugte sprachliche Darstellung ermög-
licht Einblicke in Kontraste und Gemeinsamkeiten auf der Ebene des Sprach-
gebrauchs und auf dieser Grundlage Rückschlüsse auf die Eigenschaften sprach-
licher Systeme im Hinblick auf alle oben genannten Aspekte.
Die Methoden, die in diesen Studien eingesetzt werden, sind grundsätzlich
empirisch. Die Vielfalt der verwendeten Methoden erlaubt Vergleiche auf un-
terschiedlicher Granularitätsebene. Mit der Korngröße des gewählten kogni-
tiven Feldes korrespondiert der Grad der experimentellen Kontrolle über den
Versprachlichungsprozess. Allen Methoden ist gemeinsam, dass der auszudrü-
ckende Inhalt konstant gehalten sein muss. Der Inhalt kann komplex sein, bei-
spielsweise eine ganze Ereigniskette, die in der Form eines Textes wiederge-
geben wird. Der Inhalt kann minimal sein, wenn in Priming-Experimenten3
Objektklassenbildungsmuster über verschiedene Sprachen hinweg verglei-
chend ermittelt werden. Kontrastive Studien bedienen sich mittlerweile des
gesamten Methodeninventars der modernen Psycholinguistik einschließlich
bildgebender Verfahren.
Im Folgenden soll anhand von Fallbeispielen mit jeweils unterschiedlicher
Korngröße des gewählten kognitiven Bereichs illustriert werden, welche Ein-
sichten durch die Wahl eines sprachextern bestimmten tertium comparationis
gewonnen werden können. Dabei sollen Eigenschaften der deutschen Sprache
sowie im Ausblick Forschungsperspektiven einer Germanistischen Sprach-
wissenschaft 2020 im Vordergrund stehen.
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Kontrastive Analyse 2020: Neue Horizonte 291
Dieser Text dient ihm zur Verdeutlichung dessen, was als Topik gilt, sowie der
Funktion der Topik in einem kohärenten Text. Die Schlussfolgerungen, die
Beaver in seinem Aufsatz zieht, formuliert er als generelle Prinzipien der Infor-
mationsorganisation.
Ein kleines Experiment, in dem Studierende gebeten wurden, diesen Text
auf Deutsch wiederzugeben, macht deutlich, dass das Kohärenzmuster des
Englischen keineswegs für das Deutsche übernommen wurde. Eine typische
Übersetzung ins Deutsche gibt das folgende Beispiel
Es zeigt sich, dass die beiden Texte unterschiedliche konzeptuelle Bereiche für
die Etablierung von Kohärenz wählen und dies, obwohl im Prinzip vergleich-
bare Ausdrucksmittel zur Verfügung stünden. Die Erklärung, es handele sich
um unterschiedliche rhetorische Stile (z. B. Berman 1995) oder Diskurstradi-
tionen (z. B. Kabatek 2011) kann nicht zufriedenstellen, vor allem dann nicht,
wenn man in vergleichenden Studien feststellt, dass Sprachen sehr unter-
schiedlicher kultureller Einbindung ähnliche Muster aufweisen, während sehr
eng verwandte, wie eben das Deutsche und Englische, in ihrem Textaufbau
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292 Christiane von Stutterheim
(4) so now the man has dropped from the sky onto the next land
this land has a desert aspect
it just stretches to the horizon
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Kontrastive Analyse 2020: Neue Horizonte 293
Wie bereits in dem Beispiel von Beaver zu beobachten war, wird von den engli-
schen Sprechern als Topikelement der zweiten (3) bzw. zweiten und dritten (4)
Äußerung eine Entität in der grammatischen Funktion des Subjekts gewählt.
Bemerkenswert ist dabei, dass hier von der ersten zur folgenden Äußerung
eine konzeptuelle Verschiebung von der Raumdomäne, ausgedrückt in Präpo-
sitionalphrasen, zur Domäne der Entitäten vorliegt. Kohärenz wird über einen
konzeptuellen Wechsel (conceptual shift) hergestellt. In den deutschen Texten
finden sich solche Strukturen nicht, vielmehr wird in vergleichbaren Kontexten
eine Raumreferenz als kohärenzstiftende Topik gewählt:
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294 Christiane von Stutterheim
größerem Umfang möglich sind und genutzt werden als im Deutschen. Im Un-
terschied zum Englischen bestehen im Deutschen keine syntaktischen Be-
schränkungen für die Besetzung der ersten Position im Satz. Es bestehen an
dieser Stelle grammatische Optionen für unterschiedliche Konstituenten und
damit für unterschiedliche referentielle Verknüpfungen. Entitäten spielen für
die Informationsorganisation im Deutschen keine privilegierte Rolle.
Was zeigen uns die Befunde aus diesem Ausschnitt einer textvergleichen-
den Studie? Sie zeigen zunächst sehr grundsätzlich, dass ein Sprecher, der die
Kompetenz hat, Sätze zu erzeugen, damit noch lange nicht die Kompetenz
hat, Texte zu erzeugen. Zur Produktion angemessener Texte muss die Sprach-
kompetenz des Weiteren Prinzipien makrostruktureller Organisation umfassen.
Um diese in ihrer einzelsprachlichen Ausprägung zu erkennen, sind sprachver-
gleichende Analysen im Rahmen kognitionsorientierter Ansätze erforderlich.
Vergleiche auf Satzebene können niemals Erkenntnisse über sprachliche Kon-
traste auf dieser Ebene ermöglichen. Wie dringend die Erforschung makro-
struktureller Informationsorganisation unter sprachvergleichender Perspektive
ist, zeigen Erfahrungen im Bereich des Fremdsprachenerwerbs wie auf dem
Feld der Übersetzungen. Wie oft kann man bei Texten, die selbst von sehr fort-
geschrittenen L2-Sprechern des Deutschen produziert worden sind, für die Er-
klärung von abweichenden Strukturen nicht viel mehr als seine Intuition ins
Feld führen (vgl. v. Stutterheim 2016). Ebenso verlässt sich ein Übersetzer auf
sein Sprachgefühl, wenn er bei der Übertragung von Texten in eine andere
Sprache weitgehende Umorganisationen des informationsstrukturellen Auf-
baus vornimmt, obwohl dafür auf Grund des sprachlichen Ausdrucksinventars
kein Anlass bestünde. Die Prinzipien des Textaufbaus sind bisher nur in An-
sätzen verstanden (s. dazu den Beitrag von Holler i. d. Bd.). Diese Prinzipien
lassen sich als interfaces zwischen syntaktischen und lexikalischen Bedin-
gungen der einzelnen Sprache und letztlich kommunikationsgetriebenen
Anforderungen an eine makrostrukturelle Organisation von Informationen er-
fassen. Um diese zu identifizieren, müssen kontrastive Analysen auf der
Grundlage eines konzeptuell definierten tertium comparationis konzipiert wer-
den. Wie die kleine Fallstudie verdeutlicht hat, ließe sich durch eine Gegen-
überstellung sprachlicher Ausdrucksmittel deren unterschiedliche Funktiona-
lität niemals erkennen.
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Kontrastive Analyse 2020: Neue Horizonte 295
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bzw. zu den romanischen Sprachen. Wie grob diese Klassifikation letztlich aber
ist und wie wenig sie über die tatsächliche, unterschiedliche Konzeptualisie-
rung von Bewegungsereignissen aussagt, zeigt ein Blick in die Empirie. Daten-
basierte Vergleiche ergeben ein Bild, das zunächst nicht zu der typologischen
Klassifikation zu passen scheint: Französische Sprecher verwenden für die Dar-
stellung von Bewegungsereignissen in erheblichem Umfang ebenfalls Verben
der Art und Weise. Betrachten wir eine umfassende kontrastive Studie zum
Ausdruck von Bewegungsereignissen mit ihren Ergebnissen für das Deutsche
und das Französische7 (vgl. Carroll et al. 2012; v. Stutterheim et al. 2012;
Flecken et al. 2015; Gerwien & v. Stutterheim eingereicht).
Das Design der Studie sieht folgendermaßen aus. Die Probanden sehen
kurze Videoszenen, die Bewegungsereignisse in der realen Welt darstellen,
z. B. ein Auto, das in eine Garage fährt, ein Mädchen, das auf ein Haus zuläuft.
Die Videostimuli unterscheiden sich im Hinblick auf die räumlichen Eigen-
schaften der Ereignisse. Sie zeigen lange und kurze Wegverläufe mit möglichen
Endpunkten, mit Richtungswechseln, mit Grenzüberschreitungen, mit Perso-
nen oder Gegenständen als sich bewegende Figuren. Das tertium comparationis
bilden so die Komponenten der außersprachlichen Situation: die Figur, ihre
Bewegungsart, Bewegungsausrichtung, der Weg mit Ausgangspunkt, Verlauf,
Richtung und Ziel. Die Probanden werden aufgefordert, das dargestellte Ge-
schehen mündlich zu versprachlichen. Die Audiodaten werden transkribiert
und anhand formaler und inhaltlicher Kategorien analysiert. Für die Gruppen
der französischen und deutschen Sprecher sind die folgenden Ergebnisse in
dem vorliegenden Kontext von Bedeutung:8
– Kontraste auf der Ebene der Segmentierung
Französische und deutsche Sprecher segmentieren die dargestellten Sze-
nen anhand unterschiedlicher Kriterien. Französische Sprecher segmentie-
ren typischerweise dort, wo eine Veränderung der Orientierung der sich
bewegenden Figur vorliegt bzw. dann, wenn sich bei einem längeren Weg
ein mögliches Ziel erkennen lässt. Deutsche Sprecher dagegen drücken die
dargestellten Situationen typischerweise in einer Äußerung aus.
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Kontrastive Analyse 2020: Neue Horizonte 297
Eine Situation, in der ein Mann eine Straße entlang läuft und dann in ein
Haus geht, wird von französischen Sprechern als (10a) und von deutschen
Sprechern als (10b) ausgedrückt:
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298 Christiane von Stutterheim
durch die Art und Weise der Bewegung bestimmt und im Verb ausge-
drückt, Weginformationen müssen dann in anderen grammatischen Ein-
heiten kodiert werden:
(13) Eine Frau rennt aus dem Haus über den Hof in ein gegenüberliegendes
Gebäude.
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Kontrastive Analyse 2020: Neue Horizonte 299
nisses. Lassen sich keine Figur-bezogenen Raumkonzepte aus dem Input ge-
winnen, so wird zunächst nur die Art der Bewegung dargestellt. Sobald sich
Hinweise für einen gerichteten Wegverlauf erkennen lassen, wird ein (neues)
Bewegungsereignis aus der Perspektive der Figur konzeptualisiert. So erklären
sich die Segmentierungsmuster und die Tatsache, dass die französischen Spre-
cher Bewegungsverläufe mit längeren Wegen in zwei oder mehr Äußerungen
kodieren. Deutsche Sprecher sehen den Wegverlauf, so wie er durch die Eigen-
schaften des Grundes bestimmt ist, als zentrale Größe für die Konzeptualisie-
rung von Bewegungsereignissen. Diese sind nicht – oder nur sehr begrenzt –
in Verben kodierbar. So dienen die Artverben zur Enkodierung des Bewegungs-
ereignisses, dessen spezifischer Verlauf in Satelliten ausgedrückt wird. Hier
kommt nun die Valenz ins Spiel. Die zu Beginn angeführten Beispiele rouler/
fahren in ihren unterschiedlichen Valenzmustern erklären sich durch den Unter-
schied in den wesentlichen semantischen Merkmalen. Fahren weist das Merkmal
Direktionalität/Ortswechsel auf und verlangt daher eine Spezifikation des Wegs.
Rouler weist dieses Merkmal nicht auf, es wird daher ohne Wegspezifikation
als nacktes Verb oder mit einer Lokalangabe verbunden.9 Die kognitiv-
orientierten Untersuchungen zeigen, wie dieser Kontrast eingebunden und mo-
tiviert ist durch unterschiedliche kognitive Strategien für die Repräsentation
von Bewegungsereignissen. Kontraste, die auf der Ebene der Grammatik oder
auch der form-orientierten Typologie beobachtet werden, können in differen-
zierter Weise auf die Ebene zurückgeführt werden, auf der sie begründet sind.
9 Man wird vielleicht einwenden, dass der Satz, das Auto fährt durchaus akzeptabel ist und
auch im Französischen gesagt werden kann, la voiture roule vers le village. Allerdings sind diese
Verwendungsweisen in unterschiedlicher Weise beschränkt. Der deutsche Satz fokussiert auf die
Eigenschaft und präsupponiert den Kontrast zu einer anderen Erwartung z. B. erstaunlich, dein
Auto fährt ja. Die Verbindung von rouler mit Zieladjunkten ist eingeschränkt, rouler à mit
Zielangabe ist keine mögliche Verbindung, Grenzüberschreitungen sind – wie immer wieder
beschrieben mit dem Begriff border crossing constraint – generell nicht möglich.
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300 Christiane von Stutterheim
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Kontrastive Analyse 2020: Neue Horizonte 301
Betrachtet man die Ergebnisse über alle Typen von Stimuli hinweg, so ergibt
sich folgendes Bild. Niederländer verwenden Verlaufsformen in 27,5 % der Fäl-
le, Norweger in 14,5 % und Deutsche in 1,4 %10. Betrachtet man nun differen-
ziert, ob es Eigenschaften von Situationen gibt, die über die Sprachen hinweg
Progressivmarkierung anziehen, wenn auch nur zu relativ geringem Prozent-
satz, so zeigt sich, dass für alle Sprecher Situationen ohne Zustandswechsel die
höchsten Frequenzen aufweisen (Niederländisch 65,8 %, Norwegisch 38,6 %,
Deutsch 9,4 %). Niederländische Sprecher verwenden die Formen allerdings
auch in Verbindung mit Situationen mit effizierten und affizierten Objekten
(62,1 % und 52,5 %), während sie für Bewegungsereignisse nicht eingesetzt
werden. Das Bild sieht etwas anders für die norwegischen Sprecher aus. Sie
verwenden die Formen in Verbindung mit effizierten Objekten (21,8 %), weni-
ger mit affizierten (8,7 %), dagegen in wenigen Fällen auch für die Darstellung
von Bewegungsereignissen (5 %). In den deutschen Daten werden Bewegungs-
ereignisse nie mit einer Verlaufsform ausgedrückt und auch bei Zustands-
wechselsituationen fällt der Gebrauch auf 1 %. Die Autoren der Studie interpre-
tieren die Befunde in folgender Weise.11 Die drei Sprachen befinden sich auf
unterschiedlichen Niveaus der Grammatikalisierung. Für das Deutsche lässt
sich keine Tendenz in Richtung Grammatikalisierung erkennen. Das Niederlän-
dische und Norwegische unterscheiden sich zum einen in der Frequenz, zum
anderen auch in der Formenvielfalt. Im Niederländischen besteht eine klare
Präferenz für die periphrastische Form aan het x zijn, während im Norwe-
gischen keine der unterschiedlichen Formen in der Frequenz heraussticht. Bei-
des führt zu der Annahme, dass das Niederländische sich auf dem Weg zur
Grammatikalisierung einer aspektuellen Verbform befindet.
Aspekttypologisch zeigen die Ergebnisse, dass in allen drei germanischen
Sprachen die Verlaufsform besonders durch Aktivitäten, die zu einem gegebe-
nen Zeitpunkt gerade geschehen, angezogen wird: Störe mich nicht. Ich bin ge-
rade am Telefonieren. Das bedeutet, es handelt sich hier nicht um einen Pro-
gressiv, als Ausdruck eines zu einem Umschlagpunkt ablaufenden Geschehens,
sondern um einen imperfektiven Aspekt. Im Niederländischen hat sich die Ver-
wendung auf weitere Kontexte ausgedehnt, von Aktivitäten auf Situationen mit
Zustandswechsel. Die Befunde belegen so, dass von den drei germanischen
Sprachen das Niederländische den höchsten Grad der Grammatikalisierung ei-
ner Aspektform repräsentiert. Die Bedeutung empirisch-experimenteller Stu-
dien für unser Verständnis der Funktionsweise von Sprachen heben die Auto-
ren selbst hervor:
10 Hier sei angemerkt, dass die Probanden aus allen Teilen Deutschlands kamen.
11 Für eine differenzierte Diskussion der Ergebnisse sei auf Behrends et al. 2013 verwiesen.
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302 Christiane von Stutterheim
The present study illustrates the advantages of looking at actual language use based on
identical input when analyzing the nature of the forms available in different languages.
By correlating the use of linguistic means with the actual visual input, that is, properties
manipulated on systematic terms in the situations presented, the informants’ choice of
expression can be compared across languages, allowing generalizations over the function
of the different aspect markers on this basis. This would not be possible in a study based
on corpus data. (Behrens et al. 2013: 133).
Wir bleiben abschließend bei dem Thema Aspekt und stellen in einem letzten
Abschnitt dar, wie eng fokussierte, experimentelle Methoden der Psycho-
linguistik eingesetzt werden können, um über Verhaltensdaten auf Kontraste
zwischen sprachlichen Systemen schließen zu können. Es wurde gerade ver-
deutlicht, dass eine interessante Frage, die sich im Zusammenhang mit struk-
turellen Veränderungsprozessen von Sprachen stellt, die nach dem Grad der
Grammatikalisierung ist. Unter Aspekten der Sprachverarbeitung würde man
annehmen, dass die Verwendung einer Struktur auf dem Wege der Grammati-
kalisierung immer weitergehend automatisiert wird und damit auch stabiler in
Bezug auf unterschiedliche Kontexte und mögliche störende Einflüsse wird.
Eine Methode, die grundsätzlich zur Überprüfung von Vernetzungsstrukturen
innerhalb von sprachlichem Wissen eingesetzt wird, ist das Priming. Hierbei
erhalten Probanden, bevor sie die eigentliche Aufgabe lösen (wie Sprechen,
Verstehen, Bilder erkennen), einen Reiz. Dieser kann unterschiedliche Form
haben und kann bewusst oder unbewusst von den Probanden aufgenommen
werden. Gemessen wird der Einfluss dieses Prime-Elements auf das nachfol-
gende Verhalten (z. B. Reaktionszeiten, Fehlerhäufigkeit, Gebrauchsfrequenz-
en). Mit Manipulation des Prime-Elements lassen sich unterschiedliche Hypo-
thesen über Vernetzungen in der kognitiven und sprachlichen Verarbeitung
testen. Eingesetzt haben diese Methode Gerwien & Flecken (2015), um den
Grammatikalisierungsgrad der Aspektperiphrase im Niederländischen zu testen
und zu prüfen, ob für deutsche Sprecher die periphrastische Verbform konzep-
tuell weniger fest verankert ist. Die häufigste aspektuelle Verbalkonstruktion
im Niederländischen ist wie im Deutschen mit dem Gebrauch einer Präposition
verbunden: Auxiliar + Präpostion (aan/an, bei) + definiter Artikel (het/dem) +
nominalisierter Infinitiv. Die Präpositionen haben in dieser Funktion einen Pro-
zess der Ausbleichung durchlaufen, tragen selbst keine spezifischen seman-
tischen Merkmale zur Bedeutung bei. Daneben werden diese Präpositionen in
ihrer Kernfunktion zum Ausdruck von räumlichen, zeitlichen und modalen
Verhältnissen sowie zur Komplementmarkierung verwendet. Ausgehend von
dieser Multifunktionalität der Präpositionen entwickeln Gerwien & Flecken
folgende Hypothese: Wenn für niederländische Sprecher der verbale Aspekt
als eigenständige grammatikalische Kategorie mit einem eindeutigen konzep-
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Kontrastive Analyse 2020: Neue Horizonte 303
tuellen Korrelat bereits fest im sprachlichen Wissen verankert ist, dann sollte
keine Verbindung zu formal gleichen, aber funktional unterschiedlich belegten
Formen hergestellt werden. Für Sprecher des Deutschen sollte diese Selbstän-
digkeit der Verbalperiphrase nicht gegeben sein. Das Experiment sah folgen-
dermaßen aus.12 Die Probanden erhielten die Aufforderung, einen kurzen Bild-
stimulus mit einem Satz zu beschreiben. Jeweils vor den kritischen Bildstimuli
wurde den Probanden ein Prime-Satz präsentiert, in dem entweder eine aspek-
tuell markierte Verbform verwendet wurde (14a) oder ein räumliches Adjunkt
bzw. Dativobjekt in Form einer Präpositionalphrase (14b):
12 Für Details der Studie sei der Leser an Gerwien & Flecken (2015) verwiesen. Da es im vorlie-
genden Kontext darum geht, exemplarisch zu illustrieren, welche Erkenntnisse sich durch den
Einsatz experimenteller Methoden für kontrastive Sprachanalysen gewinnen lassen, wird die
Studie nicht im Einzelnen nachgezeichnet.
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304 Christiane von Stutterheim
könnte zwei Gründe haben: Entweder ist die Kompetenz in der L2 nicht groß
genug, sodass die feste Verbindung zwischen Aspektform und semantisch-
kognitivem Korrelat nicht etabliert ist. Entsprechend kann es keine Auswir-
kung im Sinne eines voraktivierten Konzepts geben. Die andere Möglichkeit
wäre, dass deutsche Sprecher generell die entsprechende aspektuelle Kategorie
nicht als Teil ihres (unbewussten) Sprachwissens ausgebildet haben und daher
auch eine entsprechende Unterscheidung in einer Fremdsprache nicht treffen.
Eine Fortführung, die eine entsprechende Priming-Studie für das Deutsche um-
setzt, könnte hier weiteren Aufschluss geben.
Diese Studien zum Aspekt machen deutlich, dass wir unter Einsatz experi-
menteller Methoden, in denen die kognitive Ebene maßgeblich für die Wahl
eines tertium comparationis ist, Einblicke in Sprachkontraste gewinnen kön-
nen, die über Systemkontrastierung – egal auf welcher Ebene – nicht möglich
wären. Empirische Methoden bieten uns feinkörnigere Aufschlussmöglich-
keiten, deren Ergebnisse letztlich für die Erklärung eines angemessenen
Sprachgebrauchs entscheidend sind. Auf dieser Grundlage lassen sich Fragen
beantworten wie die nach der funktionalen Äquivalenz bzw. Unterschiedlich-
keit oberflächlich ähnlich erscheinender Strukturen. Auf diesem Wege lassen
sich auch Unterschiede im Status bestimmter Formen innerhalb verschiedener
sprachlicher Systeme erkennen. Was man landläufig als Präferenzen, stilis-
tische Variationen oder vielleicht sogar Idiosynkrasien einzelner Systeme be-
schreibt und damit im Grunde für nicht systematisch erklärbar hält, kann unter
Bezug auf die kognitive Ebene möglicherweise auf einzelsprachliche Prinzipien
zurückgeführt werden.
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Kontrastive Analyse 2020: Neue Horizonte 305
Literatur
Beaver, David I. (2004): The optimization of discourse anaphora, Linguistics and Philosophy
2004. 3–56.
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306 Christiane von Stutterheim
Behrens, Bergljot, Monique Flecken & Mary Carroll (2013): Progressive attraction: On the use
and grammaticalization of progressive aspect in Dutch, Norwegian, and German. In
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