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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

1 Hinweise zur Arbeit mit diesem Material  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

2 Übersicht über den Physikunterricht der Klassen 6 –10  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

3 Vorschlag für einen Stoffverteilungsplan


Sachsen Physik Klasse 10 Gymnasium  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

4 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung  . . . . . . . . . . . . . . . 14


4.1 Lernbereich 1: Mechanische Schwingungen und Wellen  . . . . . . . . . . . 14
4.1.1 Mechanische Schwingungen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
4.1.2 Mechanische Wellen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
4.2 Lernbereich 2: Kosmos, Erde und Mensch  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
4.2.1 Die Himmelskörper und ihre Eigenschaften  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
4.2.2 Bewegung und Ordnung im Kosmos  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
4.2.3 Methoden der astronomischen Erkenntnisgewinnung  . . . . . . . . . . . . 54
4.3 Lernbereich 3: Licht als Strahl und Welle  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
4.4 Lernbereich 4: Hertzsche Wellen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
4.5 Lernbereich 5: Physikalisches Praktikum  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72

5 Hinweise zu den Experimenten und Beobachtungen des Lehrbuchs  . . . . . . . . 75

6 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79

7 Lösungen der Aufgaben des Arbeitshefts  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

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 Hinweise zur Arbeit mit dem Lehrermaterial

1 Hinweise zur Arbeit mit dem Lehrermaterial


Die folgenden Empfehlungen und Materialien für den Physikunterricht der Klasse 10 sollen dem Lehrer Anregungen
für seinen Unterricht geben und ihm eine rationelle Unterrichtsvorbereitung und -durchführung ermöglichen.

Die Empfehlungen und Materialien sind abgestimmt mit dem


− Lehrbuch Level Physik, Klasse 10, SN G, DUDEN PAETEC Schulbuchverlag
ISBN 978-3-89818-352-9
− Arbeitsheft Level Physik, Klasse 10, SN G, DUDEN PAETEC Schulbuchverlag
ISBN 978-3-89818-353-6

Als Nachschlagewerke für die gesamte Sekundarstufe I sind zu empfehlen:


− Basiswissen Schule Physik. DUDEN PAETEC Schulbuchverlag.
ISBN 978-3-89818-012-2
− Schülerduden Physik. DUDEN PAETEC Schulbuchverlag.
ISBN 978-3-411-05376-6
− Formelsammlung bis Klasse 10. DUDEN PAETEC Schulbuchverlag.
ISBN 978-3-89818-710-7 (Festeinband mit CD-ROM) oder
ISBN 978-3-89818-715-2 (Broschur)
− Formelsammlung bis zum Abitur Formeln, Tabellen, Daten (einschließlich CD-ROM)
ISBN 978-3-89818-700-8
− Formeln und Tabellen für die Sekundarstufe I und II
ISBN 978-3-89517-253-3 (Festeinband) oder ISBN 978-3-89517-624-1 (Festeinband mit CD-ROM)

Darüber hinaus sind folgende Lehrermaterialien für die Sekundarstufe I zu empfehlen:


− Kopiervorlagen Physik Sekundarstufe I
ISBN 978-3-89517-328-8 (Print) oder ISBN 978-3-89517-329-5 (CD-ROM)
− Experimentieranleitungen Physik Sekundarstufe I
ISBN 978-3-89517-740-8 (Print) oder ISBN 978-3-89517-768-2 (CD-ROM)

Über das gesamte Angebot des DUDEN PAETEC Schulbuchverlages können Sie sich im Internet unter folgender Adresse
informieren:
http://www.duden-paetec.de

Nachschlagewerke für die Schüler sind zu finden unter


http://www.schuelerlexikon.de

Das vorliegende Material enthält:


− eine Übersicht über den Physikunterricht in der Sekundarstufe I,
− einen Vorschlag für einen Stoffverteilungsplan,
− konkrete Unterrichtsmaterialien (Tafelbilder, Kopiervorlagen, Arbeitsblätter, Experimente, Projekte),
− Hinweise zu den Experimenten und Beobachtungen des Lehrbuchs,
− die ausführlichen Lösungen aller Aufgaben des Lehrbuchs,
− die Lösungen aller Aufgaben des Arbeitshefts.

Das gesamte Material ist so gestaltet, dass es der Lehrer entsprechend seiner Erfahrungen und den spezifischen Be-
dingungen ergänzen, präzisieren oder umordnen kann. Die vorliegende Form ermöglicht auch schnelle und kosten-
günstige Ergänzungen und Präzisierungen.

Für Anregungen, Vorschläge für konkrete Unterrichtsmaterialien, Kritiken und Hinweise ist der DUDEN PAETEC Schul-
buchverlag immer dankbar.

Redaktion Physik
DUDEN PAETEC GmbH
Bouchéstraße 12, Haus 11
12435 Berlin

E-Mail: fachredaktion@duden-paetec.de

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2 Übersicht über den Physikunterricht der Klassen 6 –10 Gymnasium

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Klasse 6 (2 Stunden) Klasse 7 (2 Stunden) Klasse 8 (2 Stunden) Klasse 9 (2 Stunden) Klasse 10 (2 Stunden)

Licht und seine Eigenschaften Kräfte Mechanik der Flüssigkeiten Grundlagen der Elektronik Mechanische Schwingungen und
(17 Std.) (22 Std.) und Gase (12 Std.) (9 Std.) Wellen (10 Std.)
Ausbreitung des Lichts Mechanische Kräfte Der Druck Eigenschaften von Halbleiter- Beschreiben mechanischer
Reflexion des Lichts Magnetische Kräfte Schweredruck in Flüssigkeiten diode, Solarzelle, Transistor Schwingungen
Brechung des Lichts Elektrostatische Kräfte Auftrieb Leitungsmechanismen in Halb- Beschreiben mechanischer Wellen
Bildentstehung an Sammellinsen Luftdruck leitern Schallwellen
und optische Geräte

Körper, Dichte der Stoffe, Bewe- Stromstärke und Spannung in Thermische Energie Energieversorgung Kosmos, Erde und Mensch
gungen (14 Std.) Stromkreisen (18 Std.) (15 Std.) (18 Std.) (18 Std.)
Körper und Stoff Die elektrische Stromstärke Themische Energie und Wärme Energiebereitstellung in Kraft- Sonnensystem, Sterne, Sternsysteme
Volumen, Masse und Dichte Die elektrische Spannung Übertragung von Energie werken Orientierung am Himmel
Bewegungen und ihre Wärmekraftmaschinen Elektromagnetische Induktion Weltbilder
Beschreibung Kernenergie Erkenntnismethoden in der
Astronomie

Temperatur und der Zustand von Energiewandler Eigenschaften elektrischer Bau- Bewegungsgesetze Licht als Strahl und Welle
Körpern (14 Std.) (10 Std.) elemente (15 Std.) (16 Std.) (9 Std.)
Temperatur und Temperatur- Energie, Energieformen und Ener- Der elektrische Widerstand Kinematische Bewegungsgesetze Brechungsgesetz, Dispersion und
messung gieumwandlungen Widerstandsgesetz Newtonsche Gesetze Farbzerlegung
Volumen- und Längenänderung Mechanische Energie und mecha- Kennlinie von Bauelementen Beugung und Interferenz
von Körpern nische Leistung Elektrische Energie und Leistung

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Aggregatzustände und ihre Hertzsche Wellen
Änderungen (7 Std.)
Eigenschaften und elektro-
Elektrische Stromkreise Selbstständiges Experimentieren Physikalisches Praktikum magnetisches Spektrum
(5 Std.) (8 Std.) (7 Std.)
Elektrischer Strom und seine
Wirkungen Physikalisches Praktikum
Elektrische Stromkreise (6 Std.)

Wahlpflichtbereiche Wahlpflichtbereiche Wahlpflichtbereiche Wahlpflichtbereiche Wahlpflichtbereiche


(je 4 Std., 2 Themen zur Auswahl) (je 4 Std., 2 Themen zur Auswahl) (je 4 Std., 2 Themen zur Auswahl) (je 4 Std., 2 Themen zur Auswahl) (je 4 Std., 2 Themen zur Auswahl)
Sehen und Fotografieren Kraftwandler – früher und heute Vom Ballonfahren Natürliche Radioaktivität Fernrohre
Wärmedämmung Elektrische Schaltungen Kühlschrank und Wärmepumpe Energie von Wind und Sonne Kommunikation mit
Farben Vom Fliegen Elektrisches Messen nicht- Bewegungen auf gekrümmten elektronischen Medien
elektrischer Größen Bahnen Fernsehbildtechnik

Zeit zur freien Verfügung Zeit zur freien Verfügung Zeit zur freien Verfügung Zeit zur freien Verfügung Zeit zur freien Verfügung
Übersicht über den Physikunterricht der Klassen 6 –10 Gymnasium

Zeit für Projekte Zeit für Projekte Zeit für Projekte Zeit für Projekte Zeit für Projekte
Fächerverbindender Unterricht Fächerverbindender Unterricht Fächerverbindender Unterricht Fächerverbindender Unterricht Fächerverbindender Unterricht


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3 Vorschlag für einen Stoffverteilungsplan Sachsen Physik Klasse 10 Gymnasium

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Es werden folgende Abkürzungen verwendet:
LB Lehrbuch Level Physik 10 SN G. DUDEN PAETEC Schulbuchverlag 2007, ISBN 978-3-89818-352-9
Ah Arbeitsheft Level Physik 10 SN G. DUDEN PAETEC Schulbuchverlag 2007, ISBN 978-3-89818-353-6
SEA Kombipaket S I Experimentieranleitungen mit CD-ROM. DUDEN PAETEC Schulbuchverlag, ISBN 978-3-89517-791-0
AB I Kombipaket Kopiervorlagen Physik (Arbeitsblätter) mit CD-ROM. DUDEN PAETEC Schulbuchverlag, ISBN 978-3-89517-645-6
SE Schülerexperiment
DE Demonstrationsexperiment
B astronomische Beobachtung

Stunden- Inhalte Methodische Hinweise Hinweise auf Lehr- und Lernmittel


zahl

10 Lernbereich 1: Mechanische Schwingungen LB S. 8 – 45


und Wellen AH S. 1–11

Beherrschen des Arbeitens mit physikalischen


Größen zur Beschreibung mechanischer
Schwingungen
2 Schwingung als Bewegungsart Analysieren von Beispielen für mechanische Schwingungen, Baukran: Modell einer Fahrzeugachse, verschiedene
Schwingung der Last bei Hubstopp (Federschwinger) und Pendelbewe- Musikinstrumente, Stimmgabel oder Laut-
gung beim Auslegerdrehen (Fadenpendel), Federung von Fahrzeug- sprecher mit Styroporkugeln,
achsen, Vibration von Maschinenteilen, Schallentstehung Federschwinger- und Fadenpendel
DE: Modellkran mit Gummi als Tragseil, Resonanz bei Motor mit Unwucht

Merkmale einer Schwingung Erarbeiten der Schwingungsmerkmale (zeitliche Periodizität, Bewegung


um Gleichgewichtslage, rücktreibende Kraft), Vergleich mit fortschreiten-
der Bewegung
DE/SE Messen der Größen an Federschwinger- und Fadenpendel

HA: Recherche zur Entwicklung der Zeitmessung


Erläutern von Beispielen für Schwingungen in Natur und Technik

Größen zur Beschreibung einer Schwingung Motivieren, dass Größen zweckmäßig sind, die den Merkmalen einer
Vorschlag für einen Stoffverteilungsplan Sachsen Physik Klasse 10 Gymnasium

− Auslenkung, Amplitude, Periodendauer, Schwingung entsprechen, Analogien zu den Größen einer fortschrei-
Frequenz (f = }
​ 1T ​) tenden Bewegung herstellen, Ermitteln von Größen aus Schwingungs-
− Darstellen einer Schwingung im diagrammen, Zeichnen eines Diagramms nach vorgegebenen Größen
y-t-Diagramm

ungedämpfte und gedämpfte Schwingung Darstellen im Diagramm, Unterscheiden hinsichtlich Amplitude und
Periodendauer (Frequenz)
DE Gedämpfte Schwingung Geräte für DE
Beispiele für erwünschte und unerwünschte Dämpfung, Schwingungs-
dämpfer

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Stunden- Inhalte Methodische Hinweise Hinweise auf Lehr- und Lernmittel
zahl

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2 Anwenden der Gleichungen zur Berechnung
der Periodendauer bei Fadenpendel und
Federschwinger
Abhängigkeit der Periodendauer von den Hinweisen auf den Einfluss der rücktreibenden und auslenkenden Kraft Nutzen von Wissensspeichern
Eigenschaften des Federschwingers bzw. und der Trägheit, Federkonstante D (hookesches Gesetz) bzw. Gewichts- (z. B. Basiswissen Physik)
Fadenpendels kraft und Pendellänge (Kräftezerlegung)

Gleichungen für die Darstellung der SE Zusammenhang von Periodendauer und Masse unter Verwendung
Zusammenhänge von Federn verschiedener Federkonstanten (arbeitsteilig) SEA S1, S2
SE Zusammenhang von Periodendauer und Pendellänge

Formelsammlung
Mitteilen und Interpretieren der Gleichungen, Hinweis auf Gültigkeits-
bedingungen
Berechnungen zu technischen Sachverhalten, Ermitteln der Fallbe-
schleunigung

1 Kennen der Merkmale von Eigen- DE Unterscheiden von Eigenschwingung und erzwungener Schwingung, Doppelpendel, Computersimulation, Eintau-
schwingungen und erzwungenen Kopplung eines Schwingers mit einem Erregerschwinger chen eines Federschwingers in periodisch
Schwingungen sowie der Resonanz Einfluss der Unterschiede des Betrags zwischen Eigen- und Erreger- erregte Spule, Stimmgabelpaar mit Resonanz-
frequenz auf die Amplitude, Resonanzbedingung böden

Beispiele für erwünschte und unerwünschte Resonanz Musikinstrumente, Aufstellen von Werkzeug-
maschinen, Video zum Brückeneinsturz

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1 Beherrschen des Arbeitens mit physikalischen
Größen zur Beschreibung mechanischer
Wellen
Begriff Welle Analysieren von Beispielen für die Ausbreitung von Schwingungen im
Raum: Erdbebenwellen, Übertragung von Schwingungen in Gebäuden,
Wasserwellen, Schallwellen

Bedingungen für das Entstehen einer mecha- DE Bedingungen für das Entstehen mechanischer Wellen, Kopplungs- Schwingerkette
nischen Welle, Welle als zeitlich und örtlich arten (besonders Kohäsion) Geräte für DE
periodischer Vorgang Zeigen, dass an bestimmten Orten Schwingungszustände zeitlich perio- Computersimulation
disch verlaufen und dass zu bestimmten Zeiten gleiche Schwingungs-
zustände in gleichen räumlichen Abständen wiederkehren

y-s-Diagramm Darstellen von Schwingungszuständen in Abhängigkeit vom Ort im Folien


Größen zur Beschreibung einer Welle Diagramm
Ergänzen durch Wellenlänge und Ausbreitungsgeschwindigkeit
Herleiten von v = λ · f
Berechnungen
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Stunden- Inhalte Methodische Hinweise Hinweise auf Lehr- und Lernmittel
zahl

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1 Einblick gewinnen in Schallwellen
Ausbreitung von Schallwellen Schallwellen als Ausbreitung von Druckschwingungen Schwingerkette, Eselte-Feder
DE Modellieren einer Längswelle
Ausbreitungsgeschwindigkeit in verschiedenen Stoffen Tafelwerk
Ohr als Schallempfänger, Hörbereich und Stimmumfang bei Mensch und Ohrmodell, Galtonpfeife
Tieren, Ultraschall
Zusammenhänge: Tonhöhe -Frequenz DE Demonstration von Schwingungsbildern mit Oszillografen Stimmgabel, Mikrofon, Oszillograf
Lautstärke -Amplitude

3 Einblick gewinnen in die Ausbreitungseigen-


schaften Reflexion, Beugung und Brechung
Reflexion DE Reflexion des Uhrentickens mechanische Stoppuhr, Standzylinder,
α = α΄ für die Änderung der Ausbreitungsrichtung, Glasscheibe, Dämpfungsmaterial
Schallreflexion in Sälen, Nachhall, Echo
Maßnahmen zur Verbesserung der Akustik, Echolot in Schifffahrt und
Fischerei
SV Sonografie in der medizinischen Diagnostik

Brechung Mitteilen, dass beim Übergang von Schall in andere Stoffe sich als Folge
der unterschiedlichen Ausbreitungsgeschwindigkeit ebenfalls die
Ausbreitungsrichtung ändern kann

DE Wahrnehmen des Uhrentickens seitlich vom Standzylinder Geräte für DE


Beugung Erklären mit Druckschwingungsausbreitung in den abgeschirmten Bereich,
Diskutieren der Probleme an Schallschutzwänden

Kennen der Interferenz mechanischer Wellen DE Interferenz von Schallwellen von zwei Lautsprechern, die parallel und Tonfrequenzgenerator,
polrichtig geschaltet werden zwei gleichartige Lautsprecher
DE Beobachten von Zonen der Verstärkung und Auslöschung bei ebenen
Kreiswellen
Vertiefen durch grafisches Ermitteln der resultierenden Welle zweier Foliensatz
überlagerter linearer Wellen, Beachten von Erscheinungen der Interferenz
bei der Beschallung
Vorschlag für einen Stoffverteilungsplan Sachsen Physik Klasse 10 Gymnasium

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Stunden- Inhalte Methodische Hinweise Hinweise auf Lehr- und Lernmittel
zahl

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18 Lernbereich 2: Kosmos, Erde und Mensch LB S. 46 – 95
AH S. 12 – 22

7 Einblick gewinnen in die Eigenschaften


astronomischer Objekte und astronomischer
Erscheinungen
Objekte im Sonnensystem, ihre wahren Entwickeln von Modellvorstellungen über die wahren Größenverhältnisse Modellvergleich Ball (Sonne),
Größen, Massen- und Abstandsverhältnisse im Sonnensystem: Murmel (Jupiter), Stecknadelkopf (Erde)
   
Größenvergleich Sonne -Planeten
Massenvergleich Sonne -Planeten
Verwenden maßstäblicher Modelle der Ausdehnung des Sonnensystems, Modell des Sonnensystems im LB
Nennen und Vergleichen von Eigenschaften der Objekte im Sonnensystem evtl. Besuch eines Planetenwanderwegs

Physikalische Bedingungen an der Oberfläche Erarbeiten einer Übersicht zu den Oberflächenbedingungen Einsatz von Bildern der DLR und NASA
ausgewählter Himmelskörper (Temperaturen, Gashülle, Oberflächenformationen oder atmosphärische http://photojournal.jpl.nasa.gov
Strukturen) auf Erde, Mond, Mars, Venus, Jupiter Nutzung von Wissensspeichern (z.B. Basiswis-
SV Eigenschaften ausgewählter Planeten sen Astronomie)

Mondphasen und Finsternisse Verdeutlichen der zeitlich veränderlichen Beleuchtungsgeometrie infolge Tellurium
der Mondbewegung, Kennen der Mondphasen und ihres Beobachtungs- Haftoptiksatz mit zwei Lichtquellen
zeitpunkts, Entstehen von Mond- und Sonnenfinsternissen
DE Mondbewegung und Beleuchtungsformen des Monds (Tellurium)
DE Entstehung von Kern- und Halbschatten
B Ermitteln der Zeit zwischen zwei Vollmonden (synodischer Monat) Beobachtung als langfristige HA

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Sonne als typischer Stern Herausarbeiten der Bedeutung der Sonne für unseren Heimatplaneten
Abschätzen der Strahlungsleistung der Sonne
DE Abschätzen der Solarkonstante (bei gutem Wetter) Thermometer, Erlenmeyerkolben mit ge-
Erläutern der Energiefreisetzung im Sonneninneren schwärztem Boden, durchbohrter Stopfen,
Stativmaterial, Uhr
Aufbau der Sonne (Sonnenaktivität) Erklären der Schalenstruktur der Sonne und von Erscheinungen der
aktiven Sonne in den äußeren Sonnenschichten
B Beobachten von Sonnenflecken bei klarem Wetter durch Projektions- Schulfernrohr mit Projektionsschirm,
methode (Achtung! Schüler auf Gefahren hinweisen), sonst Nutzung tagesaktuelle Sonnenbilder und der aktuelle
aktueller Satellitenbilder der Sonne Sonnenwind unter:
http://sohowww.nascom.nasa.gov/

Sternsysteme – Große Strukturen im Überblick Schildern der Anordnung und Verteilung der kosmischen Materie im All, Folie: Das Milchstraßensystem (schematisch),
Erarbeiten einer Zeichnung zur Struktur der Galaxis mit den Bestandteilen Bildmaterial des Hubble-Weltraumteleskops
Gas, Staub, Sternhaufen (Nebel, Sternhaufen, Galaxien,
Motivieren mit der Frage: Wie würde die kosmische Anschrift der Mensch- Galaxienhaufen):
heit im Universum lauten? http://hubblesite.org/newscenter/
Beschreiben großer Strukturen (Galaxienhaufen)
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Stunden- Inhalte Methodische Hinweise Hinweise auf Lehr- und Lernmittel
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2 Anwenden grundlegender Hilfsmittel zur
Orientierung am Sternhimmel
Scheinbare Himmelskugel und scheinbare Erläutern wichtiger Hilfspunkte und Hilfslinien, Verdeutlichen des Unter- Himmelsglobus, Erdglobus, Einsatz von
Bahnen der Sterne schieds zwischen scheinbarer und wahrer Bewegung am Modell, Sternspuraufnahmen,
Einsatz von Rollenspielen zum Auf- und Untergang der Sterne, Computer mit Planetariumsprogramm oder
Demonstrieren der täglichen Bewegung am Computer Ephemeridenprogramm

Sternbilder Hinweisen auf die Rolle der Sternbilder zur Orientierung,


Erklären der wichtigsten Sternbilder: Zirkumstellarsternbilder, Tierkreis- Rollbildkarte nördlicher Sternhimmel
sternbilder, Aufsuchen des Polarsterns Drehbare Sternkarte als Himmelskarte nutzen
Erarbeiten einer Übersicht: Wann sind ausgesuchte Sternbilder abends (keine Aufgaben)
sichtbar? zirkumstellar – immer, Tierkreis – abhängig von Jahreszeit.

B Aufsuchen des Großen Wagens und des Polarsterns, Skizzieren der Beobachtung als HA
Lage des Sternbilds am morgendlichen und abendlichen Sternhimmel
relativ zum natürlichen Horizont
Am Beobachtungsabend (siehe unten): Erklären der Sternbilder am
Nachthimmel

3 Einblick gewinnen in die Wandlung unserer


Weltsicht vom Altertum bis zur Gegenwart
Weltbilder und Weltmodelle Herausarbeiten der Unterschiede von heliozentrischem und geozen- Die Sammlung von Astronomenbiographien
trischem Weltbild, Hinweisen auf historische Personen (C. Ptolemäus, im Internet:
N. Kopernikus, G. Bruno, G. Galilei, J. Kepler) http://www.astro.uni-bonn.de/~pbrosche/
SV Kopernikus, Ptolemäus hist_astr/ha_pers-d.html
Erklären des Unterschieds von Weltbild und Weltmodell, Lehrervortrag zu (qualitativ gesicherte Seite der Astrono-
den modernen Ansichten von der Entstehung des Sonnensystems und des mischen Gesellschaft)
Universums

Keplersche Gesetze Erläutern der keplerschen Gesetze und qualitatives Anwenden auf die
Bewegung der Planeten
Hinweis, dass der prinzipielle Zusammenhang auch für andere Systeme
gilt (Jupitermondsystem, andere Planetensysteme)
Interpretieren von Tabellen zur Bahngeschwindigkeit, Umlaufzeit und Tafelwerk
dem Abstand der Planeten
Vorschlag für einen Stoffverteilungsplan Sachsen Physik Klasse 10 Gymnasium

DE (Freihandversuch zum 2. keplerschen Gesetz) Seil mit Massenstück, Aufsteckhülse zum


Erhöhung der Bahngeschwindigkeit bei Verkürzung des Bahnradius Durchziehen des Seils

Gravitationsgesetz Verdeutlichen des Zusammenhangs F ~ } ​ mM   


​ durch Einbeziehen der
r 2
newtonschen Axiome
gemeinsames Lösen von zwei Aufgaben: Wägung der Erde und Vergleich Taschenrechner, Tafelwerk
von Gravitationskräften, z. B. Sonne-Mond, Erde-Mond
Hinweisen auf Strukturbildung durch Bewegung und Gravitation
(Was würde mit den Planeten passieren, wenn sie sich nicht bewegen
würden?)

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Stunden- Inhalte Methodische Hinweise Hinweise auf Lehr- und Lernmittel
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6 Kennen wichtiger Methoden der Erkenntnis-
gewinnung in der Astronomie
Forschungsmittel der Astronomie Erläutern der Sonderstellung der Astronomie: Forschung fast ohne Internet: aktuelle Satellitenmissionen:
Experimente http://www.dlr.de/
Vermitteln eines Überblicks zu Forschungsmitteln, Teleskope, Satelliten,
Raumsonden
Hinweisen auf spezielle Forschungsinstrumente für jeweilige
Wellenlängenbereiche der Strahlung
SV Aktuelle Satellitenmissionen

Die Rolle der Beobachtung/Vorbereitung des Vermitteln der Eigenschaft astronomischer Beobachtung als zielgerichtete Rollkarte Mondoberfläche, Mondatlas
Beobachtungsabends Wahrnehmung (Schulatlas)
Vorbereiten des Beobachtungsabends (Mondbeobachtung), Erarbeiten Schulfernrohr oder wahlweise Feldstecher mit
eines Schemas für ein Beobachtungsprotokoll, Wiederholen von Mond- Stativen oder anderweitigen Befestigungs-
formationen anhand einer Mondkarte/Foto möglichkeiten (Schraubzwingen), Taschen-
B Mondbeobachtung (Beleuchtungsgrad, Maria, Mondberge, Krater) lampen, feste Schreibunterlagen
Auswerten der Schülerprotokolle

Trigonometrische Parallaxen Einführung des Begriffs der Parallaxe p Taschenrechner, Angaben von Sternparallaxen
SE Wahrnehmen und Vergleichen von Parallaxen durch Schließen des und Entfernungen, Folie zur trigonome-
rechten und linken Auges (Augenparallaxe) trischen Parallaxe
Erarbeitung des Zusammenhangs p ~ } ​ 1r ​,  wobei r die Entfernung ist
Übertragen des Zusammenhangs auf die Sternparallaxen
Erklären astronomischer Entfernungseinheiten
Veranschaulichen von Sternparallaxen und Sternentfernungen

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Auswertung von Sternspektren Erarbeiten der Funktionsweise eines Spektralapparats, Quecksilberdampfdrucklampe (oder andere
phänomenologisches Erklären der Entstehung von Spektrallinien Spektrallampe), Reflexionsgitter (wahlweise
Verdeutlichen des Zusammenhang zwischen Leuchtfarbe und Ober- Prisma), Spaltblende, Abbildungslinse, Auf-
flächentemperatur fangschirm, Bunsenbrenner, ein kleines Stück
Einführen der Spektralklassen Eisen, Halteklammer, Taschenspektroskop
DE Spektrallinien einer Quecksilberdampfdrucklampe
DE Glühfarben eines Metallstücks im Bunsenbrenner
B Spektrallinien im Sonnenspektrum mit Taschenspektroskop zeigen
(bei gutem Wetter)

Hertzsprung-Russell-Diagramm (HRD) Hinweisen auf die Zustandsgrößen Oberflächentemperatur und Rolltafel HRD, HRD auf Folie
Strahlungsleistung (Leuchtkraft)
Vorstellen des HRD
Aufmerksam machen auf die logarithmische Achsenteilung
Arbeiten im Diagramm: Eintragen von Sternen, systematische Einführung
der Häufungsgebiete (Hauptreihe, weiße Zwerge, Riesen)
Aussagen treffen über Sternradien, Strahlungsleistungen, Temperaturen
Vorschlag für einen Stoffverteilungsplan Sachsen Physik Klasse 10 Gymnasium


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10
Stunden- Inhalte Methodische Hinweise Hinweise auf Lehr- und Lernmittel
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4 Entwicklung der Sterne Beschreiben der Entwicklung eines sonnenähnlichen Sterns, Rolltafel HRD, HRD auf Folie
Verfolgen des Entwicklungswegs im HRD
Hinweisen auf die Entstehung von anderen Planetensystemen
Erläutern der Endstadien der Sternentwicklung und der Zukunft der
Sonne, Einordnen der Zeitspanne für die Entwicklung des Lebens und des
interstellaren Lebens

9 Lernbereich 3: Licht als Strahl und Welle LB S. 96 – 113


AH S. 23 – 26

Anwenden der Gesetze der Lichtausbreitung


auf optische Phänomene
1 Reflexion und Brechung DE/SE Reflexion und Brechung (Wiederholung aus Klasse 6) vorbereitende HA
Zeigen, dass Erklärung der Richtungsänderung mit Wellenannahme Haftoptik
möglich ist Folien
Modell Lichtstrahl (Wellennormale), Tafelwerk
Lichtgeschwindigkeit in verschiedenen Medien
2
Brechungsgesetz SE Brechungsgesetz SEA O1
Totalreflexion Feststellen des Umschlagens zur Totalreflexion, Grenzwinkel,
Berechnungen mit dem Brechungsgesetz
Wiederholen der Anwendung in Prismen, Linsen und Lichtleitkabeln
(Lichtwellenleiter)

Dispersion Analysieren des aus dem Prisma austretenden Lichts Haftoptik


DE Farbzerlegung des weißen Lichts und Wiedervereinigung Geräte für DE
der Spektralfarben
Dispersionsspektrum, Grenzen des Modells Lichtstrahl,
Zuordnung von Wellenlängen zu Spektralfarben

2 Übertragen der Kenntnisse über mechanische Wiederholen des Begriffs Welle, Ausbreitung von Licht auch im Vakuum
Wellen auf Licht Mitteilen, dass Licht mit periodischer Änderung elektromagnetischer
Felder erklärt werden kann (Verweis auf spätere Erörterung),
Zuordnung von Frequenzen zu Spektralfarben
Vorschlag für einen Stoffverteilungsplan Sachsen Physik Klasse 10 Gymnasium

gleichförmige Ausbreitung des Lichts c = λ ∙ f, Abhängigkeit von Ausbreitungsmedium

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Stunden- Inhalte Methodische Hinweise Hinweise auf Lehr- und Lernmittel
zahl

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3 Beugung und Interferenz an Doppelspalt und SE Interferenz am Doppelspalt SEA O3
Gitter Vergleichen der experimentellen Befunde mit denen des Experiments zur
Interferenz von Schallwellen
Hinweisen, dass am Spalt Beugung erfolgt (evtl. Informationen über
Kohärenz) und es demzufolge zu Überlagerungen von Wellen am
Doppelspalt und Gitter kommt
SE Interferenzmuster von monochromen und weißem Licht am Gitter SEA O3
Zeigen, wie experimentelle Ergebnisse mit Gleichungen beschrieben
werden können
DE/SE Bestimmen der Wellenlänge von einfarbigem Licht SEA P26, Laserpointer
Hinweisen auf Spektralanalyse und ihre Anwendung außerhalb
der Astronomie

8 Lernbereich 4: Hertzsche Wellen LB S. 114 –131


AH S- 27– 30

1 Einblick gewinnen in die Geschichte der Ent- Die Erschließung der Inhalte sollte in Schülerarbeitsgruppen
deckung und Nutzung hertzscher Wellen (Gruppenpuzzle) vorgenommen werden: Arbeiten von Maxwell; Recherche, Video,
Experimente von H. Hertz, Marconi, Popow, Braun;
Anwendungen der Funktelegrafie im ersten Weltkrieg
Entwicklung des Rundfunks und seine Nutzung als Propaganda- und
Unterhaltungsmedium, Beitrag v. Ardennes zur Entwicklung des
Fernsehens, Funktelefonie

2 Kennen hertzscher Wellen DE Übertragung eines Tonsignals mittels hertzscher Wellen Dezimeterwellengerät

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Nachweis der Welleneigenschaften DE Nachweis von Reflexion, Brechung, Beugung, Interferenz durch Taschenradio, Geräte zur Abschirmung
Beugung am Doppelspalt, Abschirmung (Faradayscher Käfig)

1 Frequenzen und Wellenlängen für Die Information zu den Frequenzbereichen, ihren Eigenschaften und
verschiedene Nutzungen Nutzungen kann in Schülergruppen arbeitsteilig erfolgen.
Hinweisen auf internationale Konventionen und Vergabe von Fre-
quenzen, Zusammenhang von Sendeleistung Reichweite und Senderab-
stand, Vermeidung von Überlagerungen, Gefahren für den Menschen im
Mikrowellenbereich

1 Übertragen des Wissens über Licht Informieren über die Entstehung des Lichts in der Atomhülle, Kohärenz
auf das elektromagnetische Spektrum Vergleichen der Eigenschaften von Hertzschen Wellen und von Licht,
Einordnen in das elektromagnetische Spektrum
DE Vergleichen von mechanischen und elektromagnetischen Wellen Vakuumpumpe, Rezipient, Lichtquelle,
hinsichtlich der Ausbreitung im Vakuum Schallquelle
Vorschlag für einen Stoffverteilungsplan Sachsen Physik Klasse 10 Gymnasium
11

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12
Stunden- Inhalte Methodische Hinweise Hinweise auf Lehr- und Lernmittel
zahl

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3 Einblick gewinnen in das Wirkprinzip Erarbeiten der Wirkprinzipien von verschiedenen technischen Sachver- Informationsmittelbereitstellung
technischer Anwendungen hertzscher Wellen halten in Schülergruppen: Übertragung von Tonsignalen mittels
hertzscher Wellen, Radartechnik, Funkfernsteuerungen, Handynetze,
Satellitenfernsehen, Satellitennavigation
Abstimmen mit dem Wahlpflichtbereich 2
Präsentieren der Arbeitsergebnisse in Schülervorträgen Präsentationstechnik bereitstellen
(Einbeziehen von Experimenten), Postern u. a.

6 Lernbereich 5: Physikalisches Praktikum LB S. 132 –143

Die im Lehrplan vorgegebenen Kompetenzen sollten mittels komplexer


experimenteller Aufgaben erreicht werden.
Dabei sollten sowohl Aufgaben mit vorgegebener Handlungsfolge als
auch Aufgaben erteilt werden, bei denen die Planung von Experimentier-
anordnung, Handlungsfolge und/oder Auswertung von den Schülern nach
vorgegebenen Gerätevoraussetzungen selbstständig erfolgt.
Messwerte sollten sowohl mit herkömmlichen Methoden als auch
computergestützt erfasst und verarbeitet werden.

Anwenden der Kenntnisse über die experi- Es eignen sich u. a. folgende Aufgaben: Zu bearbeitende Anleitungen sind enthalten in:
mentelle Methode in der Physik beim selbst- − Bestimmen der Fallbeschleunigung mithilfe eines Fadenpendels SEA S3
ständigen Erarbeiten neuen Wissens − Bestimmen der Federkonstante eines Federschwingers SEA S4, M2
− Bestimmung der Brennweite einer Sammellinse nach der Linsen- SEA P24
gleichung SEA P25, O2
− Erarbeiten bzw. Anwenden der Gleichung für den Abbildungsmaßstab
bei der Bilderzeugung mit Sammellinsen

Problemlösen bei komplexen experimentellen Es eignen sich u. a. folgende Aufgaben: SEA P7
Anforderungen − Schwingungsdauer eines Hemmungspendels SEA P6
− Aufnahme der Resonanzkurve von gekoppelten Schwingern SEA P5
− Bestimmen der Wellenlänge von Schallwellen

Wahlpflichtbereiche Aus den drei Wahlpflichtbereichen können zwei ausgewählt werden. LB S. 144 –154
Vorschlag für einen Stoffverteilungsplan Sachsen Physik Klasse 10 Gymnasium

4 Wahpflicht 1: Fernrohre Abstimmen mit Lernbereich 2 und 3 LB S. 144 –148

Anwenden der Kenntnisse zur Reflexion und LV Vergleich von historischen und gegenwärtigen Möglichkeiten von Schulfernrohr Telementor, weitere Fernrohre
Brechung des Lichts auf die Wirkungsweise Himmelsbeobachtungen, Hervorheben der wissenschaftlichen Leis- bzw. Abbildungen
von Fernrohren tungen von Herschel, von Fraunhofer und Kepler
SE Aufbau eines Linsenfernrohrs, Beschreiben des Strahlenverlaufs im
astronomischen Fernrohr
SE Schätzen von Sehwinkeln
Berechnen von Vergrößerungen, Strahlenverlauf am Newtonfernrohr Geräte für SE

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Stunden- Inhalte Methodische Hinweise Hinweise auf Lehr- und Lernmittel
zahl

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4 Wahlpflicht 2: Kommunikation mit Abstimmen mit Lernbereich 4 und Wahlpflicht 3 LB S. 149 –151
elektronischen Medien

Einblick gewinnen in das Prinzip der Infor- Vertiefen historischer Sachverhalte der Nutzung hertzscher Wellen, Videosequenzen, Schülerbeiträge
mationsübertragung mit hertzschen Wellen Rolle der Medien in der Politik
Informationsaufbereitung DE Umwandeln von Schallschwingungen in elektrische Schwingungen Geräte für DE
(Mikrofon)
analoge und digitale Signale, Frequenzbereiche hertzscher Wellen,
Frequenzen von Tonschwingungen

Modulation Notwendigkeit der Modulation, Modulation analoger (AM und FM) und
digitaler Signale, Vor- und Nachteile, Trägerfrequenz
DE Prinzip der Modulierung am Beispiel der Amplitudenmodulation Geräte für DE, Oszillograf
DE Erzeugen hertzscher Wellen mit Sendeantenne

Demodulation Stufen der Rückgewinnung der Signale


SE/DE Aufbau eines Empfängers Geräte für SE/DE

4 Wahlpflicht 3: Fernsehbildtechnik LB S. 152 –154

Kennen des Aufbaus und der Entstehung von Vertiefen der Kenntnisse zur Geschichte des Fernsehens,
Fernsehbildern Schüleraufträge zur Präsentation
Aufbau des Fernsehbilds Aufbau des Bilds aus nacheinander erzeugten Pixels (Schwarz-Weiß),
„Trägheit des Auges“ bei der Wahrnehmung Farbkreisel
Anordnung der Pixel in Zeilen (Hinweis auf 100-Hz-Technologie),

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Erweiterung auf Farbpixel beim Farbfernsehen, Loch- und Schlitzmaske

Aufbau und Funktionsweise einer Informieren über die Pixelerzeugung bei Röhren-, LCD-, und Realgeräte und Modelle
Bildschirmart Plasmabildschirmen
Nähere Behandlung von Funktionsweise und Aufbau einer Bildschirmart

8 Fächerverbindendes Thema: Das Thema orientiert sich an den Perspektiven Raum und Zeit, LB S. 155 –159
Unsere Welt ist bunt Sprache und Denken sowie Natur und Kultur und enthält Elemente aus
den thematischen Bereichen Umwelt, Technik, Kunst und Medien.
Vorschlag für einen Stoffverteilungsplan Sachsen Physik Klasse 10 Gymnasium
13

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14 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung

4 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung

4.1 Lernbereich 1: Mechanische ist ein periodischer Vorgang, aber nicht jeder perio-
Schwingungen und Wellen discher Vorgang ist eine Schwingung.

2. Will man zunächst nur einen auf die Mechanik be-


4.1.1 Mechanische Schwingungen schränkten Schwingungsbegriff einführen, dann
reicht eine Formulierung wie z. B.: Eine mechanische
Im Abschnitt Mechanische Schwingungen sollen die Schwingung ist eine zeitlich periodische Bewegung
Schüler eines Körpers um eine Ruhelage. Um zu einer sol-
− eine Einführung in die Schwingungslehre anhand me- chen Formulierung zu kommen, empfiehlt es sich,
chanischer Schwingungen erhalten, zunächst verschiedene Schwinger zu betrachten
− mechanische Schwingungen mithilfe physikalischer und anhand der unterschiedlichen Schwinger das
Größen (Auslenkung, Amplitude, Schwingungsdauer, Gemeinsame – die periodische Bewegung um eine
Frequenz) beschreiben können, Ruhelage – herauszuarbeiten. Geeignet dafür sind
− die Gleichungen zur Berechnung der Periodendauer z. B. Federschwinger, Fadenpendel, horizontale Fe-
bei Fadenpendel oder Federschwinger anwenden derschwinger auf einer Luftkissenbahn, schwingende
können, Blattfedern, große Stimmgabeln oder auch einfach
− erfassen, dass Schwingungen in vielen Bereichen der schwingende Plastiklineale oder eine schwingende
Natur und der Technik auftreten, in einer Reihe von Lampe.
Fällen genutzt werden, in anderen Fällen aber uner- An ausgewählten Beispielen kann den Schülern auch
wünscht sind und verhindert oder gedämpft werden verdeutlicht werden, unter welchen Bedingungen
müssen, überhaupt eine mechanische Schwingung zustande
− einen Einblick in die Akustik gewinnen und den Zu- kommt. Vorhanden sein müssen
sammenhang von Tonhöhe und Frequenz sowie Laut- − ein schwingungsfähiger Körper,
stärke und Amplitude erkennen. − eine auslenkende Kraft und
− eine zur Ruhelage rücktreibende Kraft.
Bei der Behandlung der mechanischen Schwingungen
besteht ein erster Schwerpunkt darin, den Schwingungs- 3. Mit Blick auf die spätere Behandlung der elektro-
begriff zu klären. Dabei sind unterschiedliche Aspekte zu magnetischen Schwingungen kann man von vorn-
beachten: herein den Schwingungsbegriff so weit fassen, dass
er für alle Arten von Schwingungen anwendbar ist.
1. Es ist sinnvoll, periodische Vorgänge von den spezi- Zweckmäßig ist es dann, die Schwingung als zeitlich
elleren Schwingungen zu unterscheiden. Geeignet periodische Änderung von physikalischen Größen ein-
sind dafür die im LB genannten Beispiele, wobei den zuführen, wobei dies sowohl mechanische Größen als
Schülern deutlich werden sollte: Jede Schwingung auch nicht mechanische Größen sein können.
Tafelbild

Mechanische Schwingungen

Eine mechanische Schwingung ist eine zeitlich


periodische Bewegung eines Körpers um eine
Ruhelage.

Mechanische Schwingungen können erwünscht oder unerwünscht sein.

erwünschte Schwingungen unerwünschte Schwingungen

Pendel einer Uhr Schwingungen eines Autos


Schaukel Klirren von Fensterscheiben
Unruh einer Uhr Mitschwingen des Fundaments
Stimmgabel einer Maschine

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Lernbereich 1: Mechanische Schwingungen und Wellen 15

Unabhängig von der Art der Einführung sollte im Inte- − Schallschwingungen unterschiedlicher Art: Mithilfe
resse der Praxisverbundenheit mit den Schülern disku- von Mikrofon und Oszillograf lassen sich unterschied-
tiert werden, wo in Natur und Technik Schwingungen liche Schwingungen sichtbar machen.
auftreten, wo sie genutzt werden und wo sie auftreten,
aber unerwünscht sind. − Schwingungen eines Sandpendels: Ein bifilar aufge-
Die wichtigsten Unterrichtsergebnisse sind im TB zusam- hängtes, mit Sand gefülltes Pendel wird genutzt, um
mengefasst. ein Schwingungsbild zu erzeugen.

Bei der Einführung von Größen zur Beschreibung mecha-


nischer Schwingungen bietet sich eine enge Verknüp-
Pendelkörper
fung zwischen einem realen Schwinger und dem y-t- mit Sand gefüllt
Diagramm an. Besonders eignet sich dazu ein langsam
schwingender vertikaler Federschwinger, weil in diesem
Fall die Schwingungsrichtung mit der Darstellung im y-t-
Diagramm übereinstimmt.
Unterlage
Genutzt werden kann im Unterricht die entsprechende
Darstellung im LB. In analoger Weise kann auch das TB − Schwingungen eines Fadenpendels mit Schreibspitze:
entwickelt werden. Zuvor oder auch nachträglich können Der Aufbau ist analog dem des Sandpendels. Als
den Schülern an verschiedenen Beispielen Schwingungs- Pendelkörper wird ein Körper großer Masse verwen-
bilder demonstriert werden, wobei auch deutlich werden det. Mit ihm verbunden ist ein vertikal beweglicher
sollte, dass harmonische (sinusförmige) Schwingungen Schreibstift. Als Unterlage wird Papier verwendet.
ein Spezialfall sind und Schwingungen sehr unterschied-
liche Formen haben können. Zur Festigung kann das beiliegende Arbeitsblatt ge-
nutzt werden. Bei der Erarbeitung der Gleichung für die
Geeignete Experimente zur Demonstration von Schwin- Schwingungsdauer eines Fadenpendels können die Ak-
gungsbildern sind: zente z. B. sehr unterschiedlich gesetzt werden:
  }
− Schwingungen einer angeschlagenen Stimmgabel: − Es wird beim Fadenpendel der Zusammenhang T ~​√    l ​  
Eine Stimmgabel mit Schreibspitze wird über eine untersucht.
berußte Glasplatte gezogen. Damit dieses für alle Das Ergebnis dieser Untersuchung wird in der Regel
Schüler sichtbar ist, legt man die Glasplatte auf den sein, dass man feststellt: Beide Größen sind nicht
Tageslichtprojektor. proportional zueinander. Nicht ableitbar aus der üb-

Tafelbild
Beschreibung mechanischer Schwingungen

Auslenkung y

ymax
Mechanische Schwingungen können
durch y-t-Diagramme beschrieben
werden. Zeit t
ymax

Schwingungsdauer T

Größen zur Beschreibung von Schwingungen sind:


– die Auslenkung y (jeweiliger Abstand von der Ruhelage)
– die Amplitude ymax (maximaler Abstand von der Ruhelage)
– die Schwingungsdauer T (Dauer einer vollständigen Hin- und Herbewegung)
– die Frequenz f (Anzahl der Schwingungen je Sekunde)

​ 1T ​  oder  T = }
Es gilt:  f = } ​ 1f ​ 

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16 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung

lichen grafischen Darstellung ist die oben genannte a) Es wird die im LB abgebildete Kopplung zweier Fa-
Beziehung. Will man vom Experiment her zu dieser denpendel gezeigt.
Beziehung kommen, so sind mindestens folgende zu- b) Eine Stimmgabel wird angeschlagen und auf einen
sätzliche Schritte erforderlich: Holztisch oder einen Resonanzkasten gestellt.
− Es müssen Vermutungen über den Zusammenhang c) Ein Motor mit Umwucht läuft mit verschiedener Dreh-
entwickelt werden. zahl. Im Resonanzfall „wandert“ er über den Tisch.
− Diese Vermutungen müssen durch Rechnung (z. B. d) Ein langsam laufender Motor mit regelbarer Drehzahl
  }
  l   ​ = konstant) oder durch spezielle grafische
T:​√  wird mit einem Federschwinger gekoppelt. Die Dreh-
Darstellungen erhärtet werden. Das bedeutet ein zahl wird langsam verändert.
  }
Abtragen von T und ​√    l  ​  auf den Achsen. Dann er-
gibt sich in der grafischen Darstellung eine Gerade. Ein spezieller Bereich sind die in der Akustik auftretenden
Ein solches Herangehen scheint nur in leistungs- Schwingungen. Neben den Schallquellen und den ty-
starken Klassen sinnvoll. pischen Schwingungsformen geht es um die Zusammen-
hänge zwischen den physikalischen Größen Frequenz und
− Die Gleichung für die Schwingungsdauer wird vorge- Amplitude einerseits und den subjektiven Empfindungen
geben und einzelne Zusammenhänge werden im SE Tonhöhe und Lautstärke andererseits.
bestätigt. Zur Demonstration des Zusammenhanges zwischen Ton-
höhe und Frequenz der Schwingungen eignen sich fol-
− Es wird auf der Grundlage von Vermutungen expe- gende Experimentieranordnungen:
rimentell untersucht, wovon die Schwingungsdauer a) Eine Blattfeder wird in unterschiedlicher Länge über
noch abhängig sein könnte. Das wären z. B. die maxi- eine Tischkante gelegt und angeregt. Die unter-
male Auslenkung und die Masse des Pendelkörpers. schiedliche Schnelligkeit der Schwingungen ist ohne
Hilfsmittel sichtbar.
Ähnliche Akzente können auch bei der Erarbeitung b) Mit verschiedenen Stimmgabeln, Lautsprecher (als
der Schwingungsdauer eines Federschwingers gesetzt Mikrofon) und Oszillografen kann man demonstrie-
werden. Im LB gibt es unter der Rubrik „Physik-Klick“ ren: Je höher der Ton, desto größer ist die Anzahl der
(LB S. 14/15) einen Vorschlag zur Darstellung von Mess- Schwingungen.
werten in einem T-m-Diagramm mithilfe eines Compu- c) Statt Stimmgabeln wird ein Sinusgenerator veränder-
terprogramms. barer Frequenz verwendet.
Auf jeden Fall sollte die Behandlung der Gleichungen für
die Berechnung der Schwingungsdauern von Fadenpen- Zur Demonstration des Zusammenhangs zwischen Laut-
deln und Federschwingern durch SE begleitet werden. Im stärke und Amplitude der Schwingungen eignen sich
LB gibt es dazu unter der Rubrik „Experimente“, S. 24, auch Hausexperimente.
geeignete Anleitungen. Die Kenntnisse der Schüler über
Schwingungen werden in den Praktikumsexperimenten Im Zusammenhang mit Tonhöhe und Lautstärke emp-
„Das Hemmungspendel“ (LB S. 140) und „Resonanz von fiehlt es sich, auf den menschlichen Hörbereich einzuge-
gekoppelten Pendeln“ (LB S. 141) gefestigt, erweitert hen. Der Frequenzbereich kann mittels Sinusgenerator
und vertieft. und Lautsprecher für die Schüler überzeugend abge-
grenzt werden.
Die Einteilung von Schwingungen nach unterschied- Auch auf die Grenzen bezüglich der vom Menschen
lichen Gesichtspunkten sollte nicht überbetont werden. wahrnehmbaren Lautstärke sollten die Schüler aufmerk-
Es ist ausreichend, wenn die Schüler einige wenige Unter- sam gemacht werden, wobei diese Grenzen durch die
schiede kennen, so wie sie im TB zusammengestellt sind. Hörschwelle (10 –12 W/m2 bei 1 000 Hz) und die Schmerz-
schwelle (102 W/m2) sowie durch einen Frequenzbereich
Resonanzerscheinungen kann man in unterschiedlicher gegeben sind. Dabei sollten die Schüler auf die überaus
Weise demonstrieren: große individuelle Streubreite hingewiesen werden.

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Lernbereich 1: Mechanische Schwingungen und Wellen 17

Arbeitsblatt
Mechanische Schwingungen

1. Welche Größen ändern sich bei den skizzierten Schwingern zeitlich periodisch?

a) b) c)

2. Die Skizzen zeigen die Schwingungen


eines Federschwingers.
a) Markiere die Ruhelage und die
maximale Auslenkung!
b) Wie groß ist die Schwingungs-
dauer, wenn der zeitliche Abstand
zwischen zwei Bildern 0,2 s
beträgt?

3. Bestimme aus dem y-t-Diagramm Amplitude,


y in cm
Schwingungsdauer und Frequenz!
30

20
ymax =
10

0 1 2 3
T= t in s
–10

–20
f=
–30

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18
Folie Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung

Arten von Schwingungen

Schwingungen können nach ihrer Form unterschieden werden.

harmonische (sinusförmige) nicht harmonische Schwingungen


Schwingungen
y y

t t

Beispiel: Fadenpendel Beispiel: klirrende Fensterscheibe


Federschwinger
Schwingungen können nach der Art des Schwingungsverlaufs
unterschieden werden.

ungedämpfte Schwingung gedämpfte Schwingungen


y y

t t

ymax = konst. ymax wird kleiner

Die Amplitude bleibt konstant. Die Amplitude geht gegen Null.


Epot Ekin + Etherm Epot Ekin + Etherm

Ezu

Beispiel: Pendel einer Pendeluhr Beispiel: einmal angeschlagene


Stimmgabel

Bei jeder Schwingung wandelt sich potenzielle Energie in kinetische


und thermische Energie um. Wird keine Energie zugeführt, so ver-
kleinert sich die Amplitude der Schwingung. Bei periodischer Energie-
zufuhr (so viel, wie sich pro Schwingung in thermische Energie umwan-
delt) führt der Körper ungedämpfte Schwingungen aus.

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Lernbereich 1: Mechanische Schwingungen und Wellen 19

Tafelbild
Schall und Schallquellen

Schall wird erzeugt, wenn ein Körper schnell schwingt. Körper, die Schall erzeugen, nennt man
Schallquellen.

Schwingende Körper (Schallquellen) können sein

schwingende schwingende schwingende Saiten schwingende


Stäbe oder Platten Membranen Luftsäulen

Stimmgabel, Xylophon menschliche Stimme, Gitarre, Klavier Saxophon, Trompete,


Lautsprecher Flöte

Tafelbild
Tonhöhe und Lautstärke
Je schneller ein Körper schwingt, d. h. je größer Je stärker ein Körper schwingt, d. h. je größer
seine Frequenz ist, umso höher ist der entste- seine Amplitude ist, umso lauter ist der entste-
hende Ton. hende Ton.

y y
tiefer Ton leiser Ton
t t

y y
hoher Ton lauter Ton
t t

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20 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung

4.1.2 Mechanische Wellen eine mechanische Schwingung im Raum aus, so spricht


man von einer mechanischen Welle.
Im Abschnitt Wellen bestehen die Schwerpunkte darin,
dass die Schüler Diese Definition ist für mechanische Wellen ausreichend.
− wissen, was man unter einer Welle versteht, Sie kann auch anders und allgemeiner gefasst werden,
− Größen zur Beschreibung mechanischer Wellen ken- wobei es zu empfehlen ist, die Inhalte der zweiten
nen und Wellen damit beschreiben können, Definition anhand eines experimentellen Aufbaus zu
− wesentliche Eigenschaften von Wellen (Reflexion, verdeutlichen, damit die Schüler von vornherein mit der
Brechung, Beugung, Interferenz) kennen und erfas- relativ abstrakten Formulierung adäquate Vorstellungen
sen, welche Bedeutung diese Eigenschaften in der verbinden.
Praxis haben.
Gut geeignet dafür sind z. B. gekoppelte Fadenpendel
Ähnlich wie bei den Schwingungen ist es zunächst zu oder auch eine Wellenmaschine. Es werden Wellen er-
empfehlen, den Schülern verschiedene mechanische Wel- zeugt und unter zwei Aspekten betrachtet:
len zu demonstrieren. Dazu eignen sich u. a. folgende a) Betrachtet man einen beliebig ausgewählten Schwin-
Anordnungen: ger über eine Zeit lang hinweg, so gilt für den einzel-
− Mit einem an der Wand befestigten Seil können Seil- nen Schwinger: Er bewegt sich zeitlich periodisch um
wellen demonstriert werden (s. LB). eine Ruhelage.
− Anhand von gekoppelten Federschwingern oder ge- b) Betrachtet man eine „Momentaufnahme“ aller
koppelten Fadenpendeln kann man die Ausbreitung Schwinger, also die Schwinger zu einem bestimmten
in Schwingungen im Raum zeigen. Zeitpunkt, so gilt: Zu beobachten ist eine räumlich pe-
− Mithilfe einer Spiralfeder aus Schwedenstahl oder riodische Bewegung um die Ruhelage.
auch den sehr preiswerten Ausführungen aus Plastik
kann man – analog zu den Seilwellen – sowohl Längs- Erst nach diesen Betrachtungen sollte zu der gängigen
wellen als auch Querwellen demonstrieren. Formulierung „Eine Welle ist eine zeitlich und räumlich
− Eingesetzt werden können auch die unterschiedlichen periodische Änderung einer physikalischen Größe“ über-
Arten von Wellenmaschinen. gegangen werden.
Die Schüler sollten auf folgende Voraussetzungen für das
Im Ergebnis dieser Betrachtungen soll den Schülern das Entstehen mechanischer Wellen aufmerksam gemacht
Wesen mechanischer Wellen deutlich werden: Breitet sich werden:
Tafelbild

Mechanische Wellen
Beispiele für mechanische Wellen sind Wasserwellen, Schallwellen, Erdbebenwellen, Seilwellen.

Eine mechanische Welle ist die Ausbreitung einer mechanischen Schwingung im Raum.

Nach der Beziehung zwischen Ausbreitungsrichtung und Schwingungsrichtung unterscheidet man


Querwellen und Längswellen.

Querwellen Längswellen

Schwingungsrichtung Schwingungsrichtung

Ausbreitungsrichtung
Ausbreitungsrichtung

Beispiel: Wasserwellen Beispiel: Schallwellen


Mit Wellen wird Energie, aber kein Stoff transportiert.

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Lernbereich 1: Mechanische Schwingungen und Wellen 21

− Es müssen schwingungsfähige Körper vorhanden sein. Beugung und Interferenz können gut mithilfe eines Was-
− Die schwingungsfähigen Körper müssen kräftemäßig serwellengeräts demonstriert werden. Besonders über-
gekoppelt sein. zeugend ist die Interferenz von Wellen für die Schüler
− Es muss ein Erreger vorhanden sein, damit es über- auch, wenn man 2 Lautsprecher im Abstand von ca. 1,5 m
haupt zu einer Welle kommt. auf einen drehbaren Tisch bringt, beide mit einem Ton-
generator verbindet und den Tisch dann langsam dreht.
Einige Unterrichtsergebnisse sind im TB zusammenge- Für die Schüler sind dann deutlich Gebiete der Verstär-
fasst. kung und der Abschwächung wahrnehmbar.
Bei der Darstellung von Wellen im Diagramm und bei der
Behandlung von Größen zur Beschreibung mechanischer Bei der Ausbreitung des Schalls sollte man mit Blick auf
Wellen kann unmittelbar an die Behandlung der Schwin- den Erfahrungsbereich der Schüler und auf den nachfol-
gungen angeknüpft werden. Besonders deutlich werden gend zu behandelnden Stoff auf drei Sachverhalte ein-
die Zusammenhänge für die Schüler, wenn man ein re- gehen:
ales Experiment mit den entsprechenden grafischen Dar- − Wenn Schall auf Körper trifft, wird er zum Teil absor-
stellungen in Beziehung setzt, so wie das im LB gemacht biert (aufgenommen). Wie viel Schall absorbiert wird,
ist. Zur Festigung bietet das LB ein breites Angebot an hängt von dem betreffenden Stoff ab. Experimentell
Aufgaben und Experimenten an. Genutzt werden kön- lässt sich dies leicht demonstrieren, wenn man zwi-
nen auch die beiliegenden Arbeitsblätter. schen eine Schallquelle (an Tongenerator angeschlos-
sener Lautsprecher) und die Schüler verschiedene
Wichtige Eigenschaften mechanischer Wellen sind im LB Stoffe bringt (z. B. Glasplatte, Pappe, dünnen Stoff,
in einer Übersicht zusammengefasst. Sie können gut am dicke Stoffmatte).
Beispiel von Wasserwellen oder von Schallwellen demon- − Wenn Schall auf Körper trifft, wird er zum Teil reflek-
striert werden. tiert.
Die Reflexion lässt sich überzeugend mit Schallwellen Demonstrieren kann man das gut mit dem im LB be-
zeigen. Anwendungen dazu sind z. B. das Stethoskop, schriebenen Versuch.
das Sprachrohr oder das Echo. − Wenn Schall auf Körper trifft, dann geht er teilweise
Die Demonstration der Brechung mit Wasserwellen er- um diese Körper herum (wird gebeugt). Jeder Schüler
fordert experimentelles Geschick und eine hinreichende weiß aus der Erfahrung, das man z. B. ein heranfah-
Erprobung, wenn der Effekt für die Schüler überzeugend rendes Auto auch hört, wenn man hinter einer Haus-
sein soll. ecke steht.

Tafelbild
Beschreibung mechanischer Wellen
Bewegung eines Schwingers an einem bestimm- Bewegung der Schwinger zu einen bestimmten
ten Ort Zeitpunkt
(s = konstant) (t = konstant)

y y Wellenberg

ymax
ymax

t s

Wellental

Schwingungsdauer T Wellenlänge λ

Die Wellenlänge λ gibt den Abstand zweier benachbarter Wellenberge bzw. Wellentäler an.
Die Ausbreitungsgeschwindigkeit v gibt an, wie schnell sich z. B. ein Wellenberg ausbreitet.

Es gilt: v = λ · f v Ausbreitungsgeschwindigkeit


λ Wellenlänge
f Frequenz

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22
Arbeitsblatt Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung

Mechanische Wellen

1. In den Abbildungen sind Erscheinungen dargestellt. Notiere jeweils, ob es sich um eine mecha-
nische Welle handelt! Begründe deine Aussage!

2. Die folgenden Diagramme beschreiben eine Schallwelle, die von einer Stimmgabel ausgeht.

y in mm y in mm
2 2
1 1
0 0
–1 0,0 025 0,005 t –1 43 86 129 s
in s in cm
–2 –2

Ermittle aus den Diagrammen bzw. durch Berechnung die folgenden Kenngrößen der Welle:

ymax =

T=

λ=

f=

3. Eine Welle hat eine Amplitude von 2 cm, ihre Frequenz beträgt 5 Hz und ihre Wellenlänge 1 m.
Stelle die Welle in einem y-t-Diagramm und in einem y-s-Diagramm dar!

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Lernbereich 1: Mechanische Schwingungen und Wellen 23

Arbeitsblatt
Eigenschaften mechanischer Wellen
Ergänze die folgende Übersicht zu den Eigenschaften von Wellen!

Vorgang Bezeichnung und Erläuterung Beispiele für Auftreten

Reflexion
Wellen werden an einem Hin-
dernis reflektiert.
Dabei gilt das Reflexions-
gesetz:
α = α‘

Stoff 1 Stoff 2
mit θ1 mit θ2

θ1 > θ2

Hindernis

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24 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung

Die Schüler sollten auch auf die Hörbereiche von Lebe- Zur Festigung und Vertiefung bieten sich weitere Schwer-
wesen aufmerksam gemacht werden. Dazu eignet sich punkte an, aus denen der Lehrer gemeinsam mit seinen
die beiliegende Kopiervorlage. Wichtig ist dabei eine Schülern auswählen kann.
klare Unterscheidung zwischen dem Hörbereich und dem
Stimmumfang des betreffenden Lebewesens. Im LB sind 1. Es werden Anwendungen der Reflexion des Schalls
dazu einige Angaben enthalten. in den Mittelpunkt gestellt. Dazu gehören z. B. das
Echo, das Echolot und die Werkstoffprüfung, die gut
Ein Unterrichtsschwerpunkt sollte der Lärm, Gefahren schülergemäß dargestellt werden können.
durch den Lärm und Lärmbekämpfung sein. Das LB gibt
Anregungen für ein Projekt „Lärm und Lärmschutz“. 2. Es wird auf die Geschichte der Tonaufzeichnung bzw.
Einen Überblick über die verschiedenen Lautstärken gibt Tonwiedergabe eingegangen. Dazu bietet das LB ei-
die Kopiervorlage. Aus fachlicher Sicht ist zu beachten: niges Material. Es kann auch die beiliegende Kopier-
Lautstärke oder Lautstärkepegel ist eine physiologische vorlage genutzt werden.
Größe, gemessen in Phon (phon). Die entsprechende phy-
sikalische Größe ist der Schallpegel in Dezibel (dB). Für 3. Es wird intensiver auf Musikinstrumente und andere
1 000 Hz stimmen die Zahlenwerke überein, sodass heute Möglichkeiten der Erzeugung von Tönen und Klän-
meist nur Werte in dB angegeben werden. gen eingegangen. Dabei können die Schüler angeregt
werden, sich selbst einfache Anordnungen zu bauen,
Bei der Erörterung von Problemen der Lärmvermeidung mit denen man Töne (Klänge) unterschiedlicher Höhe
und der Lärmbekämpfung sollten die örtlichen Gegeben- erzeugen kann. Verwenden kann man dazu Gläser
heiten in den Vordergrund gestellt werden. oder Flaschen mit unterschiedlicher Füllung oder ver-
Die Schüler sind eindringlich darauf aufmerksam zu ma- schieden lange Metallrohre. Dieser Schwerpunkt lässt
chen, dass auch „normaler“ Lärm zu erheblichen länger- sich problemlos zu einem Projekt ausbauen.
fristigen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen
kann.
Aktuelle Informationen zum Thema findet der Lehrer in
der Broschüre „Lärmschutz im Verkehr“ des Bundesmi-
nisterium für Verkehr.
Tafelbild

Schallausbreitung
Schall breitet sich in festen Körpern, Flüssigkeiten und Gasen aus.
Die Schallgeschwindigkeit in Luft beträgt etwa 333 } ​ m
s  ​.

Schall wird

von Stoffen absorbiert an Körpern reflektiert an Körpern gebeugt


(aufgenommen) (zurückgeworfen)

Stoffe lassen nur Einfallswinkel und Schall geht auch


einen Teil des Schalls Reflexionswinkel sind „um die Ecke”.
hindurch. gleich groß.

Beispiel: Beispiel: Beispiel:


Schalldämmung Echo Flüstergewölbe

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Lernbereich 1: Mechanische Schwingungen und Wellen 25

Folie
Lautstärke von Schallquellen in dB

140 Gehörschädigung, auch bei kurzzeitiger Einwirkung

130 Schmerzgrenze

Düsentriebwerk, Donner,
120 Flugzeugpropeller in geringer Entfernung

110 Diskothek

100 Presslufthammer

90 laute Hupe

80 Straßenlärm mittlerer Stärke, laute Musik im Zimmer

70 Innengeräusche im Pkw bei 100 km/h

60 normale Unterhaltung, Staubsauger

50 Innengeräusche im Pkw im Stand

40 Flüstern, leise Musik

30 ruhiges Zimmer

20 Blätterrauschen, übliche Wohngeräusche

10 Atmen

0 Hörschwelle

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26
Arbeitsblatt Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung

Schall und Lärm


1. Schallwellen werden von Schallquellen erzeugt und gelangen in der Regel durch die Luft zu un-
seren Ohren. Die Skizze zeigt den Aufbau des menschlichen Ohrs.
a) Benenne die wichtigsten Teile des Ohrs!

b) Welches sind die Grenzen unserer akustischen Wahrnehmung?

2. Lärm kann gesundheitsschädlich sein.


a) Welche gesundheitlichen Auswirkungen kann zu starker Lärm haben?

b) Nenne Möglichkeiten, wie du dich vor zu starkem Lärm schützen kannst!

3. Besonders groß ist die Lärmbelastung an stark befahrenen Straßen. Welche Möglichkeiten des
Lärmschutzes gibt es für die Anwohner? Welche Eigenschaften von Schall bzw. von Stoffen wer-
den dabei genutzt?

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Lernbereich 2: Kosmos, Erde und Mensch 27

4.2 Lernbereich 2: − Diaserie „Die Kometen“ und „Die Meteorite“ (Baa-


Kosmos, Erde und Mensch der-Planetarium) sowie „Komet Halley und andere
Kometen“ (Dr. Vehrenberg KG)
− Videofilmsequenzen zum Planetensystem und über
4.2.1 Die Himmelskörper und ihre die mögliche kosmische Katastrophe vor 65 Millionen
Eigenschaften Jahren (Sauriersterben)
− Anschauungstafeln zu Kometen und Meteoriten
In diesem Lernbereich geht es darum, dass die Schüler
− einen Einblick in die Eigenschaften astronomischer Bei der Behandlung der Sternsysteme können folgende
Objekte und Erscheinungen gewinnen, Unterrichtsmittel empfohlen werden:
− den Aufbau und die Entwicklung unseres Sonnensys- − Dias von Gas- und Staubnebeln, offenen Sternhaufen,
tems kennen lernen und Eigenschaften von Planeten, Kugelhaufen, verschiedenen Galaxien (z. B. aus den
ihren Monden und Ringsystemen, Zwergplaneten so- Reihen „Sterne und Galaxien I und II“ und „Farbiges
wie von Kleinkörpern beschreiben können, Universum“ (Baader-Planetarium) oder „Farbiges Uni-
− Vorstellungen über Größen- und Massenverhältnisse versum“ und „Celestron-Serie“ (Dr. Vehrenberg KG).
im Sonnensystem entwickeln, − Beeindruckende Aufnahmen befinden sich auf der
− Mondphasen und Finsternisse kennen und ihr Zustan- Homepage des Hubble-Teleskops: www.stsci.edu.
dekommen erklären können, − Videofilm „Prachtvolle Strukturen im Kosmos“ (Teil 6
− die Sonne als einen typischen Stern begreifen und die der Videoserie „Eine galaktische Odyssee“, Dr. Veh-
Wirkungen der Sonne auf die Erde erkennen, renberg KG)
− Vorstellungen über großräumige Strukturen im Kos-
mos entwickeln und Sterne und Sternsysteme in ihrer Es ist empfehlenswert, mit einem Überblick über den
Entwicklung verstehen. Kosmos zu beginnen. Das LB gibt dazu Anregungen. Er-
fahrungsgemäß fällt es den Schülern sehr schwer, sich
Für die Behandlung des Sonnensystems können folgende den Aufbau und die kosmischen Entfernungen innerhalb
Unterrichtsmittel empfohlen werden: des Sonnensystems vorzustellen. Hilfreich als Vergleichs-
− Computer zur Simulation von Planetenbewegungen maßstab für Entfernungsangaben ist die Astronomische
(Astro-Software wird z. B. von der Dr. Vehrenberg KG Einheit. Im LB wurde der Versuch unternommen, drei ver-
angeboten) schiedene Bereiche des Sonnensystems mithilfe von Viel-
− Karte „Nördlicher Sternhimmel“ fachen der Astronomischen Einheit anzugeben.
− Videofilm „Reise durch das Sonnensystem“ (Baader- Um Vorstellungen von Radien und Massen im Sonnen-
Planetarium) oder Video „Das Sonnensystem, unsere system zu entwickeln, sollten Vergleiche herangezogen
Heimat“ (Dr. Vehrenberg KG) werden.
− Dias mit Aufnahmen von Planeten und ihren Monden
(z. B. Diaserie „Unser Sonnensystem“ Bei der Behandlung der Planeten geht es vor allem
− und Diaserie „Das Sonnensystem“, Baader-Planeta- darum, ihre typischen Eigenschaften herauszustellen.
rium oder Dr. Vehrenberg KG Das führt zu einer Einteilung in erdähnliche und jupiter-
− Dias zur Sonne (z. B. aus der Serie „Die Sonne“, Baa- ähnliche Planeten. In der Kopiervorlage werden wichtige
der-Planetarium oder Dr. Vehrenberg KG) Eigenschaften der Planeten wie Aufbau, Radius, Masse,
− aktuelle Veröffentlichungen zur Entdeckung von Dichte, Oberfläche, stofflicher Aufbau sowie Monde und
Zwergplaneten Ringsysteme miteinander verglichen.
Pluto und Eris, die sich im Kuiper-Gürtel befinden, bil-
Zur Behandlung des Monds eignen sich folgende Unter- den mit Ceres aus dem Planetoidengürtel die Gruppe der
richtsmittel Zwergplaneten.
− Wandkarte Erdmond
− Mondglobus, Erdglobus Bei der Vermittlung von Kenntnissen über den Mond
− Tellurium sollten sehr häufig Vergleiche zur Erde gezogen werden
− lichtstarke Taschenlampe oder Diaprojektor, verschie- (physikalische Verhältnisse, Atmosphäre, Oberfläche, Be-
den große Kugeln (Bälle) wegungen usw.), um einerseits das Wissen zur Erde als
− Videofilm „Reise durch das Sonnensystem“ (Baader- Himmelskörper zu festigen und andererseits Vorstellun-
Planetarium) gen über Bewegung und Physik des Monds zu vermitteln.
− Diaserie „Mondlandungen“ und „Der Mond“ (Baa- Eine enge Verknüpfung von Unterricht und eigener Be-
der-Planetarium) sowie „Der Mensch auf dem Mond“ obachtungstätigkeit der Schüler sollte selbstverständlich
(Dr. Vehrenberg KG) sein.
− Haftoptik
Bei der Behandlung des Erdmonds kommt es u. a. darauf
Zur Behandlung der Kleinkörper können folgende Unter- an, dass die Schüler
richtsmittel genutzt werden: − den Mond räumlich und größenmäßig in das Plane-
− Naturobjekte: Meteorite tensystem einordnen können,

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28
Folie Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung

Die Planeten unseres Sonnensystems

Erdähnliche Planeten Jupiterähnliche Planeten


Merkur Jupiter
Venus Saturn
Erde Uranus
Mars Neptun

Physikalische Eigenschaften

Eigenschaft Erdähnliche Planeten Jupiterähnliche Planeten


Aufbau Erde Jupiter
D D

C C
B B
A A
0 2 000 4 000 6 000 0 20 000 40 000 60 000
r in km r in km

A … fester Kern A … fester Kern


B … flüssiger Kern B … metallischer Wasserstoff
C … plastischer Mantel C … flüssiger Wasserstoff
D … feste Kruste D … Atmosphäre
Radius 2 440 … 6 378 km 24 800 … 71 825 km
Masse 0,34 · 1024 … 5,97 · 1024 kg 87 · 1024 … 1 900 · 1024 kg
Dichte 3,93 … 5,52 g · cm–3 0,69 … 1,65 g · cm–3
Oberfläche fest gasförmig
Stofflicher Eisen, schwere Oxide, Wasserstoff, Helium
Aufbau Silikate
Monde und maximal 2 Monde bis 18 Monde
Ringsys- kein Ringsystem Ringsysteme vorhanden
teme

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Lernbereich 2: Kosmos, Erde und Mensch 29

− den Mond als einen Vertreter einer großen Gruppe


von Himmelskörpern im Planetensystem begreifen,
− die Bewegungen des Monds beschreiben können,
− die Mondphasen und die Finsternisarten (Sonnenfins-
ternis, Mondfinsternis) kennen und ihr Zustandekom-
men erklären können,
− Wissen über die Physik des Monds sowie über einige
wichtige Oberflächenformen erwerben,
− Vorstellungen über das Zustandekommen von Ebbe
und Flut auf der Erde bekommen.
O W
Zur Verdeutlichung der Entstehung der Mondphasen
kann in einem etwas abgedunkelten Raum eine licht-
starke Taschenlampe oder ein Diaprojektor genutzt wer-
den, mit der der Erdglobus und ein in der Größe dazu
passender Ball (Mond) bestrahlt wird.

Ein deutlich kleineres Bild ergibt sich beim Einsatz des − Der zunehmende Mond steht links (östlich) von der
Telluriums. Die Abfolge der Mondphasen in Verbindung Sonne, er geht daher nach ihr unter und ist demzu-
mit der Zeit ihrer Sichtbarkeit lassen sich mit einer Folie folge am Nachmittag und Abend am westlichen Him-
(s. rechts oben) verdeutlichen, deren Grundblatt wegen mel zu sehen (Dauer in Abhängigkeit von der Größe
seiner Einfachheit an mehreren Stellen des Unterrichts des Winkels).
einsetzbar ist, beispielsweise beim Thema Planetenbe- − Der abnehmende Mond steht rechts (westlich) von der
wegung oder bei der scheinbaren täglichen Bewegung Sonne, er geht vor ihr unter und vor ihr auf, demzu-
der Sterne. Das trifft auch für die beiden Folienstreifen folge ist er am Morgen bzw. Vormittag am östlichen
mit unterschiedlich dargestellten (aufgeklebten oder Himmel zu sehen.
aufgemalten) Symbolen zu. Die beiden Streifen werden − Der Vollmond steht der Sonne genau gegenüber, er
so um einen Punkt (Druckknopf) gedreht, dass sie unter- geht daher auf, wenn die Sonne untergeht und umge-
schiedliche Stellungen des Monds und der Sonne über kehrt. Demzufolge ist er die ganze Nacht zu sehen.
dem Horizont markieren. Ihr Winkelabstand entspricht − Bei Neumond steht der Mond in der gleichen Rich-
jeweils dem in der entsprechenden Lehrbuchabbildung tung wie die Sonne, er wird daher von ihr überstrahlt
vom Umlauf des Monds und seinen Phasen. und ist gar nicht zu beobachten.

Durch Drehen des gesamten Winkels (beider Streifen) Das Ergebnis der Betrachtungen kann in einer Übersicht
über dem Horizont von Ost nach West (als Folge der Erd- als Tafelbild zusammengefasst werden, das parallel zur
rotation) erkennt der Schüler: Erarbeitung entwickelt wird (s. S. 30, oben).

Folie

O W

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30
Tafelbild Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung

Phasen und Sichtbarkeit des Monds

Mondphasen scheinbare Position Wann zu sehen? Wo zu sehen?


zur Sonne

zunehmend östlich (links) nachmittags, abends Westhimmel

Vollmond gegenüber ganze Nacht Ost-Süd-West

abnehmend westlich (rechts) morgens, vormittags Osthimmel

Neumond gleiche Richtung gar nicht –

Zur Demonstration der Finsternisse bietet sich die Haft- Das kann nur dann geschehen, wenn sich der Mond in
optik oder das Tellurium an. Genutzt werden kann auch der Nähe von einem der Schnittpunkte der beiden Bahn-
ein Overheadprojektor. Dabei ist zu beachten, dass bei ebenen (Knotenpunkte) befindet.
solchen Demonstrationen und auch bei entsprechenden
Skizzen für die Schüler nicht ohne weiteres einsehbar ist, Zusammenfassend bietet sich ein Vergleich der Finster-
dass es z. B. nicht bei jedem Mondumlauf zu einer Ver- nisse im Tafelbild an.
finsterung kommt.
Die physikalischen Eigenschaften des Monds lassen sich
Um die tatsächlichen räumlichen Verhältnisse und Größen gut mit faszinierenden Bildern (Videofilm oder Dias) ein-
zu verdeutlichen, kann man von der Größe der Erdkugel leiten.
im Schultellurium ausgehen: Bei einem Durchmesser der
Erde von 13 cm und dem zugehörigen Mond (Tischten- Es bieten sich ständige Vergleiche mit der Erde an, die
nisball) müsste der Mond die Erde in einer Entfernung in einem Arbeitsblatt zusammengefasst werden können.
von etwa vier Metern umlaufen. Die Sonne hätte einen Dieses Arbeitsblatt sollten die Schüler selbst ergänzen.
Durchmesser von vierzehn Metern und befände sich in Mithilfe der im Arbeitsblatt enthaltenen Daten sollen die
einer Entfernung von etwa 1,5 Kilometern. Wegen der Schüler erfassen, wie sich aus den Massen- und Größen-
Neigung der Mondbahnebene zur Erdbahnebene be- unterschieden von Erde und Mond unterschiedliche phy-
rührt der Mond den Erdschatten zumeist nicht, wird also sikalische Verhältnisse ergeben.
auch nicht verfinstert.
Tafelbild

Sonnen- und Mondfinsternis

Sonnenfinsternis Mondfinsternis

Reihenfolge der
M M
Himmelskörper S E S E

Mondphase Neumond Vollmond

Häufigkeit an einem relativ selten relativ oft


bestimmten Ort

Dauer bis 7,6 min totale Finsternis bis 100 min totale Finsternis

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Lernbereich 2: Kosmos, Erde und Mensch 31

Arbeitsblatt
Erde und Mond

Die Tabelle enthält wichtige Angaben zu Bewegungen und Eigenschaften von Erde und Mond.
Vergleiche die Angaben von Erde und Mond und ergänze die rechte Spalte!

Bewegungen von Erde und Mond

Erde Mond Vergleich Erde – Mond

Rotationsdauer T 1 Tag 1 Monat

Zentralkörper Sonne Erde

Umlaufzeit Tu um den 1 Jahr 1 Monat


Zentralkörper

mittlere Bahn- 29,8 km · s–1 1,02 km · s–1


geschwindigkeit v

Eigenschaften von Erde und Mond

Erde Mond Vergleich Erde – Mond

mittlerer Radius r 6 371 km 1 738 km

Masse m 5,98 ∙ 1024 kg 7,35 ∙ 1022 kg

Volumen V 1,1 ∙ 1021 m3 2,2 ∙ 1019 m3

mittlere Dichte ρ 5,52 g · cm–3 3,34 g · cm–3

Oberflächen- – 88 °C … + 60 °C Tagseite: +130 °C


temperatur T Nachtseite: –140 °C

mittlere Fall- 9,81 m · s–2 1,62 m · s–2


beschleunigung g

minimale Kreisbahn- 7,9 km · s–1 1,67 km · s–1


geschwindigkeit vK

Fluchtgeschwindig- 11,2 km · s–1 2,38 km · s–1


keit vF

Atmosphäre vorhanden nicht vorhanden

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32
Arbeitsblatt Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung

Erde und Mond (Lösungen)

Die Tabelle enthält wichtige Angaben zu Bewegungen und Eigenschaften von Erde und Mond.
Vergleiche die Angaben von Erde und Mond und ergänze die rechte Spalte!

Bewegungen von Erde und Mond

Erde Mond Vergleich Erde – Mond

Rotationsdauer T 1 Tag 1 Monat Rotationsdauer der


Erde ist wesentlich
kleiner als die des
Monds

Zentralkörper Sonne Erde –

Umlaufzeit Tu um den 1 Jahr 1 Monat Umlaufzeit der Erde ist


Zentralkörper wesentlich größer als
die des Monds

mittlere Bahn- 29,8 km · s–1 1,02 km · s–1 vE ≈ 29 ∙ vM


geschwindigkeit v

Eigenschaften von Erde und Mond

Erde Mond Vergleich Erde – Mond

mittlerer Radius r 6 371 km 1 738 km rE ≈ 4 ∙ rM

Masse m 5,98 ∙ 1024 kg 7,35 ∙ 1022 kg mE ≈ 81 ∙ mM

Volumen V 1,1 ∙ 1021 m3 2,2 ∙ 1019 m3 VE ≈ 50 VM

mittlere Dichte ρ 5,52 g · cm–3 3,34 g · cm–3 ρE ≈ 1,5 ρM

Oberflächen- – 88 °C … + 60 °C Tagseite: +130 °C Auf dem Mond we-


temperatur T Nachtseite: –140 °C sentlich größere
Schwankungen

mittlere Fall- 9,81 m · s–2 1,62 m · s–2 gE ≈ 6 ∙ gM


beschleunigung g

minimale Kreisbahn- 7,9 km · s–1 1,67 km · s–1 vK, E ≈ 5 ∙ vK, M


geschwindigkeit vK

Fluchtgeschwindig- 11,2 km · s–1 2,38 km · s–1 vF, E ≈ 5 ∙ vK, M


keit vF

Atmosphäre vorhanden nicht vorhanden –

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Lernbereich 2: Kosmos, Erde und Mensch 33

Bei der Behandlung der Kleinkörper sollen die Schüler er- − Meteoritenfälle in der Umgebung,
fassen, dass unser Sonnensystem nicht nur aus den großen − Aussagen von Kometenbeobachtern,
Planeten und ihren Monden besteht, sondern dass auch − Existenz von Meteoritenmuseen,
viele kleinere Himmelskörper zu ihm gehören. Nach heu- − Aussagen zu besonders intensiven Meteorschauern.
tigen Kenntnissen gibt es zwischen den einzelnen Grup- Die Schüler könnten diese Aussagen sammeln und ihre
pen der Kleinkörper fließende Übergänge. Trotzdem ist Meinungen dazu äußern. Die Strukturierung der Er-
es notwendig, die drei wesentlichen Arten (Planetoiden, kenntnisse unterstützt eine Kopiervorlage.
Kometen, Meteoriten) deutlich zu unterscheiden.
Unsere Kenntnisse über die Sonne sind viel umfassender
Der Schüler erfährt, dass die Anzahl der Kleinkörper nicht als die über die anderen Sterne, da wir die Sonne auf
exakt angegeben werden kann. Die Entdeckung dieser Grund ihrer relativ geringen Entfernung von der Erde
Himmelskörper steht im engen Zusammenhang mit der weitaus leichter und genauer untersuchen können als an-
Leistungsstärke der zur Beobachtung benutzten astrono- dere Sterne. Viele Erscheinungen können auf der Sonne
mischen Geräte. direkt beobachtet werden (zum Beispiel die Struktur der
Sonnenoberfläche), bei anderen Sternen aber nur indi-
Eine für den Unterricht zu beachtende Besonderheit be- rekt. Unser heutiger Wissensstand und unsere Ansichten
steht darin, dass die Kleinkörper, speziell die Meteorite, von der Sonne beruhen sowohl auf Beobachtungen als
die einzige kosmische Materie sind, die der Astronom in auch auf theoretischen Überlegungen.
einem irdischen Labor direkt untersuchen kann, wenn
man das Mondmaterial, das der Mensch mithilfe der Die physikalischen Eigenschaften der Sonne sind in der
Raumfahrt zur Erde gebracht hat, ausnimmt. Kopiervorlage zusammengestellt worden.
Bei der Behandlung der Physik der Sonne sind unter-
Um das Interesse der Schüler zu wecken, sollte ein Ein- schiedliche didaktische Konzeptionen möglich:
stieg gewählt werden, der nach Möglichkeit von aktu- Zum einen kann, ausgehend von beobachtbaren Erschei-
ellen oder örtlichen Ereignissen ausgeht, so zum Beispiel nungen (Sonnenflecken, Sonnenstrahlung und ihre Wir-
von Zeitungsartikeln über die Annäherung von Planeto- kungen) übergegangen werden zu Aufbau, Zustandsgrö-
iden an die Erde, von neu entdeckten oder wiederbeob- ßen und Energiefreisetzung auf der Sonne. Zum anderen
achteten Kometen, von gesehenen Meteoren oder von kann vom Aufbau der Sonne ausgegangen werden.
einem registrierten Meteoritenfall in der Umgebung. In welcher Ausführlichkeit auf den Proton-Proton-Zyklus
Dabei können die Schüler mit in den Unterrichtsprozess eingegangen wird, hängt wesentlich von der Klassensi-
einbezogen werden, indem sie Informationen zu dieser tuation ab. Stark vereinfacht lassen sich die Vorgänge in
Thematik aus ihrer Umwelt einholen, zum Beispiel: einem Tafelbild zusammenfassen.

Folie
Eigenschaften der Sonne

Masse m = 1,989 ∙ 1030 kg
Radius R = 6,960 ∙ 108 m
 } 
mittlere Dichte ​ρ ​
    = 1,409 ∙ 103 kg ∙ m–3
Dichte im Zentrum ρZ = 1,6 ∙ 105 kg ∙ m–3
Leuchtkraft L = 3,8 ∙ 1026 W
effektive Temperatur Te = 5 785 K
Temperatur im Zentrum TZ ≈ 1,5 ∙ 107 K
chemische Zusammensetzung 73 % Wasserstoff, 25 % Helium,
an der Oberfläche 2 % übrige Elemente
Rotationsdauer am Äquator 25 d
bei 60° 29 d

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Folie 34

9783898183567_Buch.indd 34
Kleinkörper des Planetensystems

Planetoiden Kometen Meteorite


kleine planetenartige kleine, aus Gesteinstrümmern mit kleine Himmelskörper, die in
Himmelskörper gefrorenem Wasser, Ammoniak und die Erdatmosphäre eindringen
Methan bestehende Himmelskörper und auf die Oberfläche fallen

periodische Kometen nichtperiodische Kometen Eisenmeteorite Steinmeteorite


mit gewisser Regelmäßigkeit Wiederkehr nicht Meteorite, die aus Meteorite, die
von der Erde aus zu beobach- berechenbar 90 % Eisen hauptsächlich
tende Kometen (parabolische Bahnen und 9 % Nickel aus Silikatgesteinen
(elliptische Umlaufbahnen) möglich) bestehen bestehen
Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung

in Sonnennähe strichförmige Meteorspuren


bis zu Feuerkugeln
punktförmiges Objekt
in großen Fernrohren

Koma Kern Schweif

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Lernbereich 2: Kosmos, Erde und Mensch 35

Tafelbild
Energiefreisetzung in der Sonne
Sonneninneres: Dichte im Zentrum ρZ = 160 g · cm–3
Temperatur im Zentrum TZ ≈ 15 · 106 K

Wasserstoffkerne haben große kinetische Energie g nähern sich stark g überwinden Abstoßungs-
kräfte und vereinigen sich

4 H g He + ∆m (Energie)

6,69 056 · 10–27 kg g 6,64 476 · 10–27 kg + 0,04 580 · 10–27 kg

In 1 Sekunde reagieren:

567 · 106 t H g 562,8 · 106 t  He + 4,2 · 106 t (Energie)

Folgerungen:
– Die Masse der Sonne verringert sich in 1 Sekunde um etwa 4,2 Mill. Tonnen.
– Die Sonne verändert ihre Zusammensetzung (Heliumanteil steigt).
– Der Anteil an Helium zeigt das Alter der Sonne (5 Milliarden Jahre, etwa 1/3 des Wasserstoffs
verbraucht).

Als wichtige Erkenntnis sollte deutlich herausgestellt Sonnenaktivität lassen sich eindrucksvoll mithilfe des ein-
werden: Die Sonne verändert ihre chemische Zusam- gangs genannten Videofilms oder durch Dias belegen.
mensetzung und verliert Masse. Sie entwickelt sich. Bei Im Unterricht sollte auf jeden Fall das überaus aktuelle
der enormen Sonnenmasse von ca. 330 000 Erdmassen Problem der Gefährdung unserer Atmosphäre durch
entspricht ihr Masseverlust während der gesamten Le- den Menschen und die sich möglicherweise daraus er-
bensdauer auf der Hauptreihe weniger als 1 % ihrer ur- gebenden Konsequenzen diskutiert werden. Dies kann
sprünglichen Masse. auch auf der Grundlage eines längerfristig vorbereiteten
Schülervortrags bzw. aktueller Materialien geschehen.
Neben dem Zentralgebiet als dem Bereich der Ener-
giefreisetzung sollten die Schüler eine Vorstellung über Mit der Behandlung von Sternsystemen (Milchstraßen-
Fotosphäre, Chromosphäre und Korona gewinnen. system und andere Galaxien) wird der Aufbau des as-
Die Ergebnisse der Betrachtungen können in einem Ta- tronomischen Weltbilds abgerundet. Die Ausdehnung
felbild zusammengefasst werden. Erscheinungen der der Betrachtungen auf den gesamten Kosmos soll den

Tafelbild
Aufbau der Sonne
Photosphäre

Korona

Photosphäre: sichtbare Oberfläche der Sonne


300 – 500 km dick
körnige Struktur (Granulation)
Chromosphäre: 10 000 km dick
Korona: Übergang in den interplanetaren Raum

Chromosphäre

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36 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung

Schülern Vorstellungen darüber vermitteln, dass groß- Bereich 3:


räumige Strukturen existieren und unser Planetensystem Sehr alte Objekte, die vielleicht entstanden sind, noch
ein winziger Teil der inzwischen bekannten Strukturen bevor sich die Materie, aus der sich einst die Milchstraße
ist. Einige Hinweise auf die Entwicklung des Weltalls als gebildet hat, in der Scheibenebene anordnen konnte. So
Ganzes sollten nicht fehlen. wäre zu erklären, warum die Kugelsternhaufen sphärisch
um die Milchstraßenebene angeordnet sind.
Die Milchstraße bietet einem fernen Beobachter den An-
blick einer flachen, diskusförmigen Scheibe, in der sich Bereich 4:
Spiralarme ausgebildet haben. Nach neueren Erkennt- Wäre die gesamte Masse der Milchstraße weitgehend in
nissen ist die Scheibe der Milchstraße an einigen Stellen ihrem Zentrum konzentriert, dann müssten sich die wei-
merklich verformt. Sie rotiert um ihr Zentrum. Zur Ver- ter entfernten Sterne auf Bahnen bewegen, die durch die
deutlichung des Aufbaus der Milchstraße eignet sich eine keplerschen Gesetze beschrieben werden. Man beobach-
Übersicht (s. S. 37), die als Folie genutzt werden kann, tet jedoch ein solches Verhalten nicht und vermutet des-
aber einer gründlichen Erläuterung bedarf. Zu den fünf halb, dass die Materie unserer Galaxis über einen großen
dargestellten Bereichen sind folgende Hinweise zweck- Raumbereich auch außerhalb der Milchstraßenscheibe
mäßig: verteilt ist. Da diese Materie nicht leuchtet, kann sie auch
nicht direkt beobachtet werden. Deshalb lassen sich der-
Bereich 1: zeit auch keine verlässlichen Aussagen über ihren physi-
In der Scheibenebene der Milchstraße konzentrieren sich kalischen Zustand treffen.
Gas- und Staubnebel sowie Sterne. Aus den Nebeln ent-
stehen ständig neue, leuchtkräftige Sterne, die meist in Bereich 5:
offenen Sternhaufen konzentriert sind, welche sich durch Unsere Milchstraße übt eine starke Anziehungskraft aus.
die Einwirkung der Umgebung allmählich auflösen. Die Deshalb befinden sich in ihrer Nähe einige kleine Beglei-
Spiralarme sind Regionen, in denen sehr viele leuchtkräf- tergalaxien, die gravitativ an sie gebunden sind.
tige Sterne konzentriert sind. Die Gebiete zwischen den
Spiralarmen sind nicht sternenleer. Vielmehr befinden Abschließend kann eine Systematisierung vorgenommen
sich dort ältere und weniger leuchtkräftige Objekte, die werden, bei der der Entwicklungsgedanke genutzt wer-
durch ihre geringere Strahlungsleistung einem Beobach- den sollte, der auch bei Sternen eine Rolle spielt:
ter auch weniger auffallen.

interstellare Materie in der


Bereich 2:
Scheibenebene der Milchstraße
Der Blick (von der Erde) auf das Zentrum der Milchstraße konzentriert
ist durch interstellare Gas- und Staubwolken verdeckt.
Mit Hilfe der Radio- und Infrarotastronomie konnte man
in den letzten Jahrzehnten dennoch verschiedene Er-
kenntnisse über seine Struktur gewinnen: verdichtet sich
zu Gas- und Staubnebeln
Der zentrale Bereich der Milchstraße besitzt einen Radius
von etwa 5 000 pc. Er hat die Gestalt einer leicht abgeplat-
teten Kugel und ist von einem Ring interstellarer Wolken
umgeben. In ihm befinden sich sehr viele ältere Sterne, aus diesen Nebeln entstehen ständig
die zum Mittelpunkt hin extrem konzentriert sind. In neue leuchtkräftige Sterne,
einem Radius von wenigen Parsec um den galaktischen vorzugsweise in offenen Sternhaufen
Kern befinden sich viele Millionen Sterne, die vermutlich
mit extremen Rotationsgeschwindigkeiten um das Zen-
trum kreisen. Eine solche Rotationsbewegung wurde an
Gaswolken nachgewiesen, die sich zwischen diesen Ster- offene Sternhaufen lösen sich
nen befinden. Im Kern der Milchstraße befindet sich eine nach der Sternentstehung auf
starke Quelle elektromagnetischer Strahlung. Diese Tat-
sache führt in Verbindung mit der festgestellten Rotati-
onsbewegung zu der Vermutung, dass ein kleines Objekt
mit mehreren Millionen Sonnenmassen das Gravitations- Spiralarme der Milchstraße bestehen
zentrum unseres Sternsystems darstellt. Viele Forscher aus jungen leuchtkräftigen Sternen
vermuten in diesem Objekt ein schwarzes Loch.

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Lernbereich 2: Kosmos, Erde und Mensch 37

Folie
Aufbau der Milchstraße

4
3

2
1 Sonne

Spiralarm
1 Gas- und Staubnebel mit entstehenden Sternen
junge offene Sternhaufen

galaktischer Kern
2
schwarzes Loch

Kugelsternhaufen (sehr alte Objekte)


3

galaktische Korona
4 ? Gas – ausgebrannte Sterne?

5 kleine Begleitergalaxis
(z. B. Magellansche Wolken)

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38 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung

4.2.2 Bewegung und Ordnung im Kosmos − erkennen, dass Sternbilder Menschenwerk sind, sie
sich gut zur Groborientierung am Himmel eignen,
Eine Orientierung am Sternenhimmel und die Entwick- aber keine physikalisch zusammenhängenden Ge-
lung von räumlichen Vorstellungen über Stellung und bilde sind, daher auch kein Einfluss auf Charakter und
Bewegung von Himmelskörpern sind grundlegend für Schicksal des Menschen nachweisbar ist,
alle weiteren Betrachtungen.
Viele Inhalte, die sich auf eine geozentrische Position im − den Zusammenhang zwischen dem Umlauf der Erde
Weltall beziehen (z. B. scheinbare Bewegungen der Pla- und der scheinbaren Jahresbahn der Sonne sowie der
neten, der Satelliten, der Kleinkörper) sind nur verständ- Gruppierung der Sternbilder nach den Jahreszeiten
lich, wenn man Kenntnisse über die Stellung des Pla- kennen,
neten Erde im Weltraum und auch seiner Bewegungen
hat. Letztere sind von fundamentaler Bedeutung für das − einige wichtige Sternbilder kennen, den Polarstern
Verstehen der wirklichen Abläufe am Himmel und ihrer und einige bekannte Sternbilder am Himmel aufsu-
Widerspiegelung für uns. Hier wird dem Schüler erstmals chen und mithilfe des Polarsterns den Nordpunkt des
klar, dass die beobachtbaren Bewegungen der Himmels- Horizonts bestimmen können,
körper nur scheinbar sind, aus ihnen aber die wirklichen,
wahren Bewegungen abgeleitet werden können. Es − grundlegende Gesetze der Planetenbewegung (ke-
sollte daher in diesem Lernbereich sehr viel Wert auf An- plersche Gesetze) kennen und die Strukturbildung
schaulichkeit der Darstellung gelegt werden. durch Gravitation auf die Entstehung des Sonnensys-
tems anwenden können,
Bei der Behandlung von Sternbildern können Erkennt-
nisse über die Erdbewegungen (z. B. Sternbilder der Jah- − einen Einblick in die Wandlung unserer Weltsicht vom
reszeiten, zirkumpolare Sternbilder) vertieft werden. Altertum bis zur Gegenwart gewinnen.
Darüber hinaus hat die Betrachtung der Sternbilder vor
allem auch illustrierende Funktion mit teilweise deutlich
emotionaler Komponente. Ideal ist eine unmittelbare Ver- Empfehlungen für Unterrichtsmittel
knüpfung von unterrichtlicher Behandlung und Himmels- − Tellurium
beobachtung. Dies wird sich jedoch nicht immer realisie- − Wandkarte „Nördlicher Sternhimmel“
ren lassen. Eingeplant werden sollte aber auf jeden Fall − Erdglobus – Himmelsglobus
der Besuch eines Planetariums. Unter der Internetadresse − Karte „Das Sonnensystem“
www.sn.schule.de/~astrosachsen findet man interessante − selbstgefertigte Dias mit Sternspuren
Informationen über die Region, u. a. auch ein Verzeichnis. − Computer zur Simulation von Planetenbewegungen
(Astro-Software wird z. B. von der Dr. Vehrenberg KG
Die zu erreichenden Unterrichtsziele könnten darin be- angeboten)
stehen, dass die Schüler − Demonstrationsgerät zur Abplattung rotierender
− erkennen, dass sich die scheinbare Zentralstellung der Körper
Erde, wie sie sich aus der Beobachtung heraus ergibt,
aus den Bewegungen der Erde erklärt, Zur Durchführung von Beobachtungen können neben dem
Schulfernrohr folgende Hilfsmittel eingesetzt werden:
− erkennen, dass sich aus dieser Tatsache keine Son- − Stabtaschenlampe (eignet sich gut als „Zeigestock“
derstellung der Erde als Objekt im Weltall ableiten am Himmel)
lässt, aber der Erde dadurch besondere Bedeutung
zukommt, − Aus einem Tafelwinkelmesser wird durch wenige
a) weil sie unser Beobachtungsstandort ist und sich Handgriffe ein Gerät zur Bestimmung von Gestirnshö-
daraus viele beobachtbare Bewegungen anderer hen, auch „Pendelquadrant“genannt (s. Skizze, S. 39)
Himmelskörper ergeben,
b) weil sie der einzige Himmelskörper ist, auf dem − Aus einer Holzleiste, einigen Nägeln und einer Schnur
nach dem heutigen Stand der Erkenntnisse Leben (s. Skizze, S. 39) wird auf einfache Weise ein Gerät zum
existiert, Messen von Gestirnsabständen („Himmelsharke“).

− erfassen, wie sich die Erde bewegt (Rotation, Umlauf Ausgangspunkt aller Betrachtungen sollten einige Phä-
der Erde) und welche Konsequenzen das für die Be- nomene sein:
obachtung anderer Himmelskörper hat, − Bei der Beobachtung des nächtlichen Himmels sehen
wir bei klarem Himmel eine faszinierende Vielzahl
− über grundlegende Kenntnisse über die Zusammen- von Sternen. Mit bloßem Auge können wir ca. 3 000
hänge zwischen astronomischen und geografischen Sterne wahrnehmen. Betrachten wir den Himmel
Sachverhalten (Umlauf der Erde und Schiefe der in einer bestimmten Richtung zu unterschiedlichen
Ekliptik – Jahreszeiten, Beleuchtungszonen, Zeitein- Zeiten, so bietet er auch einen unterschiedlichen An-
teilung, Kalender) verfügen, blick. Dies kann durch einige Dias belegt werden.

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Lernbereich 2: Kosmos, Erde und Mensch 39

Visierlinie In Heranführung an den Begriff Himmelskugel eignet


sich ein historischer Einstieg:
Pendelquadrant Im Altertum galt die Annahme, dass das Weltall durch
eine endliche kugelförmige Hülle begrenzt ist. Dies ent-
spricht ja auch heute noch der unmittelbaren Anschau-
ung. Die Sterne erscheinen alle gleich weit entfernt und
an dieser Hülle befestigt. In vielerlei Hinsicht ist dieses
stark vereinfachte Modell auch heute noch brauchbar. Es
Auge
des Beobachters hilft uns, die scheinbare tägliche und jährliche Bewegung
der Sterne zu verstehen. Der Radius dieser Himmelskugel
Pendel
sei praktisch unendlich und wir deren Mittelpunkt. Die
wichtigsten Linien und Punkte der Himmelskugel sind
auf der Grund- und Deckfolie enthalten (s. S. 40), die auch
als Teil eines Arbeitsblatts genutzt werden kann. Für die
Bei l = 57 cm Darstellung der Linien und Punkte an der Himmelskugel
entspricht sowie die Erörterung der wahren und scheinbaren Bewe-
ein Nagelabstand gung der Himmelsobjekte können die Kopierfolien ge-
von 1 cm einem Winkel
nutzt werden (s. S. 41, 42). Sie geben jeweils die Sicht des
l von 1°.
erdgebundenen Beobachters wieder, der alle Abläufe
als Projektion an der scheinbaren Himmelskugel wahr-
Auge nimmt.

− Bekannt ist den Schülern der tägliche Lauf der Sonne Zur Darstellung der Koordinatensysteme sind zwei Vari-
sowie die relativ schnelle Änderung der Position des anten gebräuchlich:
Monds am Himmel, vielleicht auch die Tatsache, dass − der Anblick von „außen“ und
bestimmte Planeten oder Sterne manchmal für uns − der Anblick vom Beobachter aus.
sichtbar sind und manchmal nicht. Bekannt ist ihnen Schüler können sich erfahrungsgemäß leichter die Koor-
auch der Wechsel der Jahreszeiten und die Existenz dinaten in der Darstellung vom Beobachter aus vorstel-
verschiedener Klimazonen. len. Dieser Variante sollte daher im Unterricht der Vor-
rang gegeben werden.
Von diesen Phänomenen ausgehend können gemeinsam
mit den Schülern einige Fragen entwickelt werden, deren Aus der Diskussion der Bahn der Sonne zu Herbstanfang
Beantwortung im Mittelpunkt des nachfolgenden Unter- bzw. der Lage des Horizonts für verschiedene Punkte der
richts steht: Erdoberfläche wird die Abhängigkeit der Koordinaten
− Wie können wir uns am Himmel orientieren? Wie Azimut bzw. Höhe von der Beobachtungszeit und von
können wir die Position eines Sterns bestimmen? dem Beobachtungsort abgeleitet.

− Mit welchen Erscheinungen ist die tägliche Drehung Bei der Behandlung der täglichen Bewegung der Erde
der Erde um ihre Achse (Rotation) verbunden? sollte der Begriff Rotation in den Vordergrund gestellt
werden, um sich deutlich vom Begriff Umlauf der Erde
− Welche Folgerungen ergeben sich für uns auf der abzuheben und um unklare Vorstellungen der Schüler
Erde und für astronomische Beobachtungen aus dem nicht zu befördern.
jährlichen Umlauf der Erde um die Sonne?
Recht häufig begegnet man in Schüleraussagen solchen
Die Orientierung am Sternenhimmel sollte mit den be- verwaschenen Formulierungen wie „Die Erde dreht sich“
kannten Sternbildern Großer Bär und Kleiner Bär begon- (Welche Drehung ist gemeint?) oder „Die Erde dreht sich
nen werden, wobei die hellsten Sterne des Großen Bären um die Sonne“ (Welche Vorstellung verbirgt sich dahin-
auch als Großer Wagen bezeichnet werden. Um Missver- ter?). Auf die Frage nach der Ursache der scheinbaren
ständnisse zu vermeiden, sollte mit den Schülern eine Ver- täglichen Bewegung der Sonne kommt dann oft spontan
einbarung über die zu verwendende Terminologie getrof- die Antwort: „In Wirklichkeit bewegt sich die Erde um
fen werden. In der Literatur und auf Sternkarten findet die Sonne“. Solchen unscharfen Vorstellungen lässt sich
man sowohl die eine als auch die andere Bezeichnung. am leichtesten gleich am Anfang begegnen.

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40
grundFolie Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung

Süd
deckFolie

Zenit

Meridian

Ost West

Nord

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Lernbereich 2: Kosmos, Erde und Mensch 41

Folie
Die scheinbare Himmelskugel über dem natürlichen Horizont

Zenit

Meridian natürlicher
Horizont

S
O W

Die scheinbare Himmelskugel mit wichtigen Hilfslinien

Zenit

Himmelsäquator Himmelsachse

W
φ
S N

O
φ: Polhöhe

Horizont

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42
Folie Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung

Die scheinbare tägliche Bewegung der Sonne

scheinbare
tägliche
S
Sonnenbahn

O W

Die scheinbaren täglichen Bahnen der Sterne

Himmelsnordpol
a

φ
S N

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Lernbereich 2: Kosmos, Erde und Mensch 43

Tafelbild
Die Rotation der Erde

Art der Zentrum Bewegungs- Wer dreht sich? Zeitraum


Bewegung der Drehung richtung der Drehung

scheinbar Erdachse OgW Himmelskugel 24 h

wahr Erdachse WgO Erdkugel 24 h

Zur Demonstration der Rotation sowie der Begriffe wahre zeigte Tafelbild zu entwickeln: Ausgehend von der Bewe-
und scheinbare Bewegung bieten sich verschiedene Mög- gung der Erde um die Sonne und der täglichen Bewegung
lichkeiten an: der Erde, zeichnet man für einen auf der Nordhalbkugel
− Ein Schüler dreht sich um sich selbst und beschreibt befindlichen Beobachter für die Jahreszeiten Sommer
dabei, in welche Richtung die anderen Schüler oder und Winter den Teil der scheinbaren Himmelskugel ein,
Gegenstände um ihn herum scheinbar wandern. der jeweils der Nachtbeobachtung zugänglich ist.
Gut verdeutlicht werden kann damit
− die Gegenläufigkeit der Bewegung und

grundFolie
− die Bewegung um eine Körperachse.
N
Diese Demonstration kann durch Einbeziehung der
Fenster des Raums, die die Richtung der Sonne mar-

Erd
kieren, erweitert werden. Der Schüler interpretiert
jetzt die scheinbare Richtung des Sonnenlaufs und die

ach
Entstehung von Tag und Nacht.
r
ato
− In einem etwas abgedunkelten Raum wird der Erd- se Äqu
globus mit einer lichtstarken Taschenlampe oder
einem Bildwerfer beleuchtet. Die Entstehung von Tag
und Nacht und die scheinbare Bewegung der Sonne
können durch Drehen des Globus gut demonstriert
werden.

Die Erkenntnisse lassen sich in einem Tafelbild zusam-


menfassen. Mit einer Grundfolie und einer Deckfolie, die S
beide in zwei Exemplaren zur Verfügung stehen sollten,
können den Schülern verschiedene Erscheinungen an-
schaulich demonstriert werden:
− Mit der Folie kann die unterschiedliche Sonnenhöhe deckFolie
in verschiedenen geografischen Breiten gezeigt wer-
den. Dazu wird auf der Folie mit zwei Stäbchen die
Lage von Horizont und Einfallswinkel der Sonnen-
strahlen für einen Ort in den Tropen, für den Heimat-
ort sowie für einen Ort mit Polartag demonstriert.

− Die Folie kann auch genutzt werden, um Polartag


bzw. Polarnacht zu veranschaulichen.

− Gut lassen sich mit der Folie auch die für einen Ort
unterschiedlichen Einfallswinkel der Sonnenstrahlen
im Sommer und im Winter zeigen.

Erfahrungsgemäß stößt man relativ schnell an die Gren-


zen des Vorstellungsvermögens der Schüler, wenn man
mit ihnen die jährliche Veränderung des Sternenhimmels
besprechen möchte. Als Unterrichtsvariante bietet sich an,
im Laufe eines Unterrichtsgesprächs das auf S. 44 oben ge-

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44
Tafelbild Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung

Jährliche Veränderung des Sternenhimmels

stets sichtbarer
Teil des Sternen-
himmels
Nachtbeobachtung Nachtbeobachtung

B B
Sonnenlicht

Sonne
Nacht Nacht
Tag Tag

Winterhalbjahr niemals auf der Nord- Sommerhalbjahr


halbkugel sichtbarer Teil
des Sternenhimmels

Dabei entsteht ein Gebiet, das während des ganzen Jahrs − einen Teil der Sterne des südlichen Himmels niemals
sichtbar ist, zwei voneinander getrennte Beobachtungs- sehen.
regionen des Sommer- und Winterhalbjahrs und ein grö-
ßerer Himmelsausschnitt, der grundsätzlich niemals zu Bei der Behandlung des Umlaufs der Erde um die Sonne
beobachten ist. Den durch diese Überlegung gefundenen eignet sich das Tellurium gut zur Veranschaulichung der
Himmelsgebieten entsprechen die stets sichtbaren Stern- gleichzeitig ablaufenden Hauptbewegungen der Erde.
bilder des nördlichen Sternenhimmels, die Sommer- und
Wintersternbilder und die Sternbilder des südlichen Ster- Bei der Behandlung der Sternbilder sollten die Schüler
nenhimmels. auf folgende Aspekte aufmerksam gemacht werden:
− Die meisten Sternbilder des nördlichen Himmels ge-
Das Tafelbild ist geeignet, den Schülern zu demonstrie- hen auf Ptolemäus Beschreibung im „Almagest“ zu-
ren, dass wir auf unserer geografischen Breite rück. Helle Sterne erhielten ihren Namen aus dem
− einen Teil der Sterne des nördlichen Himmels immer Arabischen. Nicht so sagenumwoben wie der nörd-
sehen, liche Himmel ist der Südhimmel. Seefahrer schufen
− einen Teil der Sterne des nördlichen und südlichen hier die Sternbilder und bezeichneten sie aus ihrer
Himmels zeitweise sehen, Erlebniswelt.
Tafelbild

Die Jahreszeiten auf der Nordhalbkugel (50,5° n. Br.)

Jahreszeit Beginn Sonnen- Sonnen- Kulminations- Länge von Tag und Nacht
aufgang untergang höhe der Sonne

Frühling 21.03. Ost West 39,5° Tagbogen = Nachtbogen

Sommer 21.06. Nordost Nordwest 63° Tagbogen > Nachtbogen

Herbst 23.09. Ost West 39,5° Tagbogen = Nachtbogen

Winter 21.12. Südost Südwest 16° Tagbogen < Nachtbogen

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Lernbereich 2: Kosmos, Erde und Mensch 45

− Die verschiedenen allegorischen Darstellungen sind chen vor der Nutzung der Ergebnisse im Unterricht), dass
relativ willkürlich und resultieren aus dem Sagen- mögliche Misserfolge durch ungünstige Witterungslagen
schatz des jeweiligen Volkes. Die bei uns üblichen Be- weitgehend vermieden werden. Zweckmäßig empfiehlt
schreibungen und Sagen gehen weitgehend auf die der Lehrer den Schülern Zeiträume, die sich von der Sicht-
griechische Mythologie zurück. barkeit des Monds her für die Beobachtung besonders
− Eine genaue Einteilung des Himmels in Sternbilder anbieten. Ausgehend von den Angaben in einem Kalen-
verfügte 1925 die Internationale Astronomische der gibt der Lehrer den Zeitraum von etwa Mondalter 3
Union, indem sie die Grenzen der Sternbilder entlang Tage bis Mondalter 14 Tage (Abendbeobachtung) bzw.
von Stunden- und Deklinationskreisen festlegte. 21 Tage bis 25 Tage (Morgenbeobachtung) vor. Die Schü-
− Mittels der Sternbilder lässt sich der ungefähre Ort ler müssen genau wissen, was sie tun sollen. Eine knappe
eines Himmelskörpers angeben. Um aber beispiels- und dabei eindeutige Formulierung ist im Arbeitsblatt
weise die Eigenbewegung von Sternen zu untersu- angegeben.
chen, ist eine genaue Festlegung des Orts an der Him-
melskugel erforderlich. Aus der Beobachtung folgt Die Einsicht in den Ablauf der gebundenen Rotation fällt
unmittelbar nur die Richtung und nicht die Entfer- den Schülern erfahrungsgemäß schwer. Zur Verdeutli-
nung zum Stern. chung bietet sich ein „Rollenspiel“ an: Ein Schüler umläuft
− Tierkreissternbilder sollten nicht mit Tierkreiszeichen als Mond einen in der Mitte sitzenden Schüler (Erde), und
verwechselt werden. zwar so, wie der Mond die Erde: Der „Mond-Schüler“
wendet seine Vorderseite immer dem „Erde-Schüler“ zu,
Die meisten Schüler haben elementare, häufig aber wenig sodass dieser den „Mond-Schüler“ stets von derselben
fundierte Vorstellungen über die Bewegungen des Monds. Seite sieht. Der umlaufende „Mond-Schüler“ beschreibt,
Bei gezielter Beobachtung fällt ihnen häufig die scheinbar welche Himmelsrichtungen er dabei nacheinander sieht,
große Schwankung des Monddurchmessers in Abhängig- sodass den zuschauenden Schülern klar wird: Er hat sich
keit von seiner Stellung über dem Horizont auf. während seines Umlaufs einmal um seine Achse gedreht.
Zur Erklärung des Zustandekommens dieser optischen Die Rotation ist an den Umlauf gebunden. Knapp formu-
Täuschung kann die untenstehende Folie dienen: liert: Rotationsdauer = Umlaufdauer.
Die scheinbare Himmelskugel über dem Beobachtungs- Zur Vertiefung der gewonnenen Einsicht kann dann mit
horizont ist mit eingezeichneten Mondörtern in unter- den Schülern diskutiert werden:
schiedlicher Höhe über dem Horizont versehen. Das − Wie sähe man den Mond von der Erde aus, wenn er
menschliche Auge sieht aber über sich eine abgeflachte nicht rotieren würde?
Halbkugel, auf sie werden vom Auge die Durchmesser − Welche Auswirkungen gäbe es auf der Erde, wenn sie
des Monds projiziert. Die Skizze zeigt, dass auf diese auch eine gebundene Rotation (um die Sonne) aus-
Weise der Mond dem menschlichen Auge um so größer führen würde?
erscheint, je näher er dem Horizont steht.
Eine Beobachtungsaufgabe über die Bewegung des Die Ergebnisse der Betrachtungen können in einem Ta-
Monds sollte so rechtzeitig gestellt werden, (einige Wo- felbild zusammengefasst werden.

Folie
g el
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m e
m
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46
Folie Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung

Sommerdreieck

SCHWAN

Deneb
Wega

LEIER

Albireo

Ringnebel

Atair

ADLER

Winterdreieck

KLEINER Beteigeuze
HUND
ORION

Prokyon

Sirius Orionnebel

GROSSER
HUND

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Lernbereich 2: Kosmos, Erde und Mensch 47

Tafelbild
Bewegung des Monds über dem Horizont

Richtung Ursache

Ost g West Erdrotation

West g Ost Mondumlauf

Tafelbild
Bewegungen von Erde und Mond

Himmelskörper Dauer der Rotation Dauer eines Umlaufs

Erde 1 Tag 1 Jahr

Mond 1 Monat 1 Monat

Eine Umdrehung des Monds um seine Achse dauert genauso lange wie sein Umlauf um die Erde
(gebundene Rotation).

Konsequenzen:

– Der Mond wendet uns immer die gleiche Seite zu. Mond
Erde
– Die Rückseite des Monds ist nicht sichtbar.

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48
Arbeitsblatt Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung

Mondbewegung

1. Vervollständige die Skizze für den südlichen Horizont des Beobachtungsstandorts!


Trage dazu einige leicht auffindbare markante Punkte ein, die als Messmarken geeignet sind
(z. B. Schornsteine, Kirchtürme, auffällig herausragende Gebäude, einzelne hohe Bäume)!

Süd

Ost West

Beobachtung 1: ______________ Beobachtung 2: ______________ Beobachtung: 3 ______________

2. Beobachte den Mond zu verschiedenen Zeitpunkten!


Trage die beobachteten Orte des Monds über dem Horizont in die Skizze ein:
– am ersten Tag zu einer bestimmten Uhrzeit,
– am gleichen Tag, aber etwa ein oder zwei Stunden später,
– am nächsten Tag zur selben Zeit wie bei der ersten Beobachtung!

Beschreibe und erkläre die beobachteten Veränderungen!

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Lernbereich 2: Kosmos, Erde und Mensch 49

Bei der Behandlung der Bewegung der Planeten um die Den Schülern wird man diese Überlegung nicht mittei-
Sonne stehen vor allem inhaltliche Aussagen zu den kep- len. Es ist aber sinnvoll, zuvor mit ihnen ausführlich den
lerschen Gesetzen im Vordergrund. Sie sind an der Bewe- Begriff des physikalischen Modells zu wiederholen, der
gung konkreter Planeten um die Sonne zu verdeutlichen. durch eine Vielzahl von Beispielen aus dem bisherigen
Physik- und Astronomieunterricht bekannt ist, um zu ver-
In Auswertung des 1. keplerschen Gesetzes ist herauszu- deutlichen, dass physikalische Modelle stets nur einige
stellen, dass sich während des Umlaufs der Planeten um Aspekte der Realität abbilden können.
die Sonne ihr Abstand zur Sonne ständig ändert, sodass
Angaben zur geringsten, größten und mittleren Entfer- In der öffentlichen Diskussion wird die Kosmologie oft
nung eines Planeten zur Sonne sinnvoll sind. als ein stark esoterisches Arbeitsgebiet angesehen. Viel-
fach glauben Menschen, die Entwicklung des Universums
Aus dem 2. keplerschen Gesetz folgt, dass sich die Pla- könne nur als mystische Gesamtschau erkannt werden.
neten in Sonnennähe schneller als in Sonnenferne be- Demgegenüber sollte man den Schülern unbedingt ver-
wegen. Entlang ihrer Bahn ändert sich also die Bahnge- ständlich machen, dass nicht Spekulationen, sondern wis-
schwindigkeit der Planeten. senschaftliche Arbeitsmethoden in der Kosmologie die
einzige Quelle naturwissenschaftlicher Erkenntnis dar-
Das 3. keplersche Gesetz lässt u. a. Rückschlüsse auf die stellen. Auch die Kosmologie entwickelt sich durch ein
Bahngeschwindigkeit von Planeten in Abhängigkeit von Wechselspiel zwischen theoretischen Untersuchungen
ihrem Abstand zur Sonne zu. Die Bahngeschwindigkeit und Beobachtungen/Experimenten sowie Erfahrungstat-
der Planeten nimmt mit wachsendem Abstand von der sachen. Dazu kann der Lehrer eine Übersicht (s. S. 52 oben)
Sonne ab. anfertigen, in der diese Zusammenhänge stark verein-
facht dargestellt sind.
Für die Behandlung des Gravitationsgesetzes ist im LB
ein Weg aufgezeigt worden. Um dem unterschiedlichen Vorstellungsvermögen der
Schüler Rechnung zu tragen, sollten mehrere Varianten
Den Einfluss der beiden Massen zweier Körper auf die der modellhaften Darstellung des expandierenden Kos-
Größe der Gravitationskraft können die Schüler relativ mos betrachtet werden:
schnell verstehen. Dagegen bereitet das Verständnis der
Abhängigkeit der Gravitationskraft vom Abstand der 1. Möglichkeit:
Massenmittelpunkte der beiden Körper oft Schwierig- Befestigt man auf einem Gummiband Perlen oder Ku-
keiten. geln, dann vergrößert sich der Abstand zwischen ihnen
nach dem Hubble-Gesetz, sobald man an den Enden
Das lässt sich am Beispiel des Monds gut verdeutlichen: der Kette zieht. Der Gedankengang kann in einem TB
Setzt man in die Berechnung der Gravitationskraft an der (s. S. 52 unten) zusammengefasst werden.
Mondoberfläche statt des Wertes rM = ¼ rE den Wert des
Erdradius ein (hätte also der Mond den gleichen Radius 2. Möglichkeit:
wie die Erde), erhält man einen sehr viel geringeren Wert Ein Luftballon, auf dem zuvor Galaxien nahe beeinander
für die Gravitationskraft des Monds. markiert wurden, wird aufgeblasen; der Abstand der Ga-
Dem Schüler wird deutlich: Die Schwerkraft eines Körpers laxien vergrößert sich nach dem Hubble-Gesetz.
an der Mondoberfläche wird ganz wesentlich auch von
dem Abstand dieser Oberfläche vom Massenmittelpunkt 3. Möglichkeit
des Monds (dem Mondradius) beeinflusst. Ein alter Globus, Fußball … wird mit einem Koordinaten-
netz (s. Abb. S. 50) versehen. Im Zenit der Halbkugel mar-
Eine viele Schüler interessierende Frage ist die nach der kiert man einen Punkt, der den Urknall symbolisieren
Entwicklung und der Struktur des Kosmos als Ganzes, ist soll. Die seit dem Urknall verstrichene Zeit lässt sich auf
es doch eine Frage, die eng mit weltanschaulichen As- den Längengraden ablesen, den mittleren Abstand zwi-
pekten verknüpft ist. schen den Galaxien erkennt man auf den Breitengraden.
Zu einem früheren Zeitpunkt war der Abstand zwischen
Wesentliche Grundlage für die gegenwärtig diskutier- den Galaxien wesentlich kleiner als heute. Das Universum
ten Weltmodelle sind die einsteinschen Gravitationsglei- zu einer bestimmten Zeit entspricht einem waagerechten
chungen der allgemeinen Relativitätstheorie. In dieser Schnitt durch die Halbkugel.
Theorie wird die Gravitation geometrisiert, den Ort jedes
Massepunkts beschreibt man durch drei Raum- und eine Sollte sich das Universum weiter ausdehnen, dann vergrö-
Zeitkoordinate. Physikalische Vorgänge spielen sich in ßert sich auch zukünftig der mittlere Abstand zwischen
einer kontinuierlichen Mannigfaltigkeit dieser vier Koor- den Galaxien. Sollte es hingegen zu einem späteren Zeit-
dinaten ab, wobei sich durch die Bewegung von Massen punkt zu kontrahieren beginnen, dann schließt sich die
die geometrischen Eigenschaften dieser Mannigfaltig- Halbkugel zu einer Vollkugel, die Materie fällt in einem
keit, des Raum-Zeit-Kontinuums, stetig verändern. dem Urknall gegenüberliegenden Punkt zusammen.

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50 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung

Urknall Als Einstieg auf die Frage nach außerirdischem Leben


kann man das verbreitete Interesse der Schüler an uto-
Zeit
Zeit pischer Literatur nutzen, ihnen aber deutlich machen,
dass man in der Astronomie versucht, mithilfe wissen-
Zeit schaftlicher Erkenntnisse eine Antwort auf diese Frage
a zu finden.
a a

Zeit Nur ungenügend sind die Gesetzmäßigkeiten bekannt,


Zeit nach denen sich das Leben aus „toter“ Materie heraus
Zeit entwickeln kann. Deshalb weiß man auch nicht, ob au-
ßerirdisches Leben, sofern es überhaupt besteht, nur in
b b b irdisch ähnlichen Formen (organische Moleküle auf der
Grundlage von Kohlenstoffverbindungen) existieren
kann oder ob auch gänzlich andere Lebensformen mög-
lich sind.
Wichtig ist, dass die Schüler die im kosmologischen Prin-
zip verallgemeinerten Erfahrungen und Erkenntnisse in Sicher ist, dass sich Leben auf einem Planeten im All ent-
einer der folgenden gleichberechtigten Formulierungen wickelt hat, auf der Erde. Somit lässt sich eine (verein-
erfassen: fachte) Voraussetzungskette formulieren, die erfüllt sein
− Es existiert im Universum kein besonders ausgezeich- muss, damit sich Leben bilden kann (s. Übersicht S. 53).
neter Punkt.
− Alle Örter im Universum sind gleichberechtigt. Das Auffinden von Leben im All ist an eine weitere Vor-
− Das Universum bietet unabhängig vom Standort eines aussetzung geknüpft: Es muss sich um intelligentes Le-
Beobachters stets den gleichen Anblick. ben handeln. Nur dann gelingt es, mit der Lebensform
− Für die physikalische Beschreibung des Universums in Kontakt zu treten und auf diese Weise überhaupt ihre
darf man jeden beliebigen Punkt des Alls als Mittel- Existenz zu beweisen. Auf der Erde gibt es seit einigen
punkt eines Koordinatensystems wählen. Milliarden Jahren Leben, die Menschheit ist jedoch erst
seit wenigen Jahrzehnten in der Lage, Radiosignale zu
Nachfolgend sind einige Anregungen zu folgenden Fra- erzeugen und zu empfangen. Somit sinkt die Wahr-
gen gegeben: scheinlichkeit, in unserer unmittelbaren Umgebung im
− Gibt es außerhalb der Erde Leben? All auf Leben zu stoßen.
− Wie wird sich das Universum entwickeln?

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Lernbereich 2: Kosmos, Erde und Mensch 51

Folie
Gesetze der Planetenbewegung

1. keplersches Gesetz
Alle Planeten bewegen sich auf
elliptischen Bahnen. In einem ge-
Sonne
meinsamen Brennpunkt steht die
Sonne.

Planet

2. keplersches Gesetz
Die Verbindungslinie Sonne – Pla-
net überstreicht in gleichen Zeit-
intervallen gleiche Flächen A. Sonne
∆t A1 A2 ∆t
A A
​ ∆t1  ​= }
} ​ ∆t2  ​= konstant

3. keplersches Gesetz
Planet 1
Die Quadrate der Umlaufzeiten
zweier Planeten verhalten sich Sonne
wie die dritten Potenzen der Planet 2
großen Halbachsen ihrer Bahnen.
a1
2 3
T ​ 1​   a ​ 1​   a2
​  ​ = }
} 2
​   
  3
 
T ​ 2​   a ​ 2​   a1, a2 – große Halbachsen
 ​

Aus den keplerschen Gesetzen folgt:


– Ein Planet hat auf seiner Bahn um die Sonne in Sonnennähe eine
größere Geschwindigkeit als in Sonnenferne.
– Von zwei Planeten hat derjenige die größere Bahngeschwindigkeit,
der sich näher an der Sonne befindet.

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52
Tafelbild Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung

Welt als
expandierender Kosmos
Theorien Beobachtungen

• EINSTEINsche • Galaxienflucht
Gravitations- (Rotverschiebung)
theorie • 3 K-Hintergrund-
• Weltmodelle strahlung
• Urknalltheorie

Kosmologisches Prinzip
Alle Punkte im Universum
sind gleichberechtigt.
Tafelbild

Der expandierende Kosmos im Modell

0 1 2 3 Abstand zwischen den


... ... Urknall Kugeln vernachlässigbar

∆t Zeit Ausdehnung

0 1 2 3
... ...
∆x ∆x ∆x

​ ∆ x
v1 = } ∆t
 ​    ​ 2 ∆ x
v2 = } ∆t
 ​  
  ​ 3 ∆ x
v3 = } ∆t
 ​ 
 

v1 < v2 < v3

Folgerungen:
1. Mit Vergrößerung des Abstands von einem Bezugspunkt vergrößert sich
die „Fluchtgeschwindigkeit“.
2. Alle Punkte (Kugeln) sind gleichberechtigt.

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Lernbereich 2: Kosmos, Erde und Mensch 53

Folie
Bedingungen, die für die Entstehung
von Leben notwendig sind

In der Nähe muss sich ein Wärme und Licht


spendender Stern befinden.

Der Stern muss mehrere Mrd. Jahre existieren, damit


genügend Zeit zur Entstehung und Entwicklung von
Leben zur Verfügung steht.

Der Stern muss ein Planetensystem besitzen.

Der Stern sollte ein Einzelstern sein und keinem


Doppel- oder Mehrfachsystem angehören.

Einige Planeten seines Systems müssen eine


feste Oberfläche besitzen.

Der Planet, auf dem sich Leben entwickeln soll,


darf nicht zu dicht am Zentralgestirn stehen, er darf
aber auch nicht zu weit von ihm entfernt sein.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Stern


alle Bedingungen erfüllt, ist sehr gering.

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54 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung

4.2.3 Methoden der astronomischen 2. Eine Methode, mit deren Hilfe man die Entfernung
Erkenntnisgewinnung der Sterne bestimmen kann.

Schwerpunkte dieses Abschnitts sind, dass die Schüler Um den Schülern zu verdeutlichen, dass die Intensität
− wichtige Methoden der Erkenntnisgewinnung in der der Strahlung mit wachsendem Abstand zur Lichtquelle
Astronomie kennen, abnimmt (I ~ 1/r 2), eignen sich einfache Demonstrations-
− die astronomische Beobachtungsmethode als wich- versuche:
tiges Mittel zur Datensammlung bei Beobachtungen − Bei einem lichtfotometrischen Aufbau befinden sich
von Mond, Planeten und Sonne anwenden, zwei gleichartige Lichtquellen in unterschiedlicher
− das Prinzip der trigonometrischen Entfernungsbe- Entfernung zu einem Schirm. In Abhängigkeit von
stimmung von Himmelskörpern verstehen, ihrer Entfernung wird dieser unterschiedlich hell be-
− wichtige Zusammenhänge zwischen Zustandsgrößen leuchtet.
von Sternen (Oberflächentemperatur-Spektralklasse-
Farbe, Masse-Leuchtkraft, Oberflächentemperatur- Schirm
Leuchtkraft) erkennen,
− das Hertzsprung-Russell-Diagramm als Entwicklungs-
diagramm von Sternen interpretieren können,
− Grundzüge der Sternentwicklung erläutern können.

Empfehlungen für Unterrichtsmittel:


− Experimentierleuchten,
− Schatten- oder Lichtfotometer aus Aufbauteilen,
− Belichtungsmesser,
− Quecksilberdampfdrucklampe oder andere Spektral- Trennwand
lampe,
− Reflexionsgitter (wahlweise Prisma),
− Taschenspektroskop,
− Schulfernrohr,
− Rollkarte Mondoberfläche, Beobachter
− Mondatlas,
− Anschauungstafeln zum Hertzsprung-Russell-Dia-
gramm und zu Spektralklassen der Sterne − Bei einem schattenfotometrischen Aufbau erscheint
− Anordnung zur Beobachtung der Sonnenoberfläche der Schatten eines Stabs auf dem Schirm.
mittels Projektionsmethode (z. B. Schulfernrohr/Tele-
mentor mit Sonnenprojektionsschirm von Carl Zeiss Schirm
Jena GmbH)

Aktuelle Materialien zur Raumfahrt können aus vielen


Internetquellen bezogen werden. Das umfangreiche Bild-
material des Deutschen Zentrums für Luft- und Raum-
fahrt e. V. (http://www.dlr.de) darf für pädagogische Zwe-
cke genutzt werden.

Ausgangspunkt der Betrachtungen können Beobach-


tungen der Schüler des nächtlichen Sternenhimmels sein,
an dem sie Sterne unterschiedlich hell wahrgenommen ha-
ben. Es ist zweckmäßig, Vermutungen darüber anzustel-
len, worin die Ursachen der unterschiedlichen Helligkeiten
liegen könnten. Solche Vermutungen könnten sein:
− Leuchtkraft der Sterne ist unterschiedlich.
− Die Sterne sind unterschiedlich weit von uns entfernt. Beobachter
− Die Sterne könnten sowohl unterschiedlich weit von
uns entfernt sein, als auch voneinander verschiedene
Leuchtkräfte besitzen. Aus der Helligkeit des Schattens kann auf den Ab-
stand der Leuchten zum Stab geschlossen werden,
Zur Überprüfung dieser Vermutungen werden folgende falls die Einfallswinkel des Lichts gleich sind.
Kenntnisse benötigt: − Bei Verwendung eines Belichtungsmessers oder von
1. Zusammenhänge zwischen der Leuchtkraft eines lichtempfindlichen Bauelementen kann eine halb-
Sterns und seiner Entfernung zum Beobachter, quantitative Auswertung erfolgen (z. B. doppelte

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Lernbereich 2: Kosmos, Erde und Mensch 55

Entfernung zur Lichtquelle – Stromstärke beträgt ein ohne direkte Entfernungsmessung z. B. die Entfernung
Viertel – Intensität der Strahlung ist auf ein Viertel eines Objekts, das auf der anderen Seite eines Flusses
gesunken). Geeignet sind folgende Schaltungen: oder Sees liegt, bestimmen kann.
Im einfachsten Fall kann die Entfernungsbestimmung
mit Fotowiderstand mithilfe eines rechtwinkligen Dreiecks erfolgen (s. Abb.).
U
Licht B

A
Fluss

mit Fotodiode
γ
U C
Licht α
A

Mit den Schülern kann dann diskutiert werden, ob man


dieses Verfahren auf die Entfernungsbestimmung von
A
Sternen übertragen kann. Dabei werden die Schüler auf
die jährliche Bewegung der Erde orientiert. Damit das
Ansatzpunkt für die trigonometrische Entfernungsbe- Prinzip den Schülern verständlich wird, sind Vergleiche
stimmung kann die Frage sein, wie man auf der Erde mit irdischen Vorgängen, möglichst aus dem Erfahrungs-

Folie
Trigonomische Entfernungsbestimmung
Beobachter im fahrenden Zug Beobachter auf der Erde
weit entfernte Sterne

naher Stern
α α Parallaxe
P P r
r

n
Erdbah
s
1AE
Erde Erde
später früher Sonne

sin α = }​ sr ​ r=} s


​ sin α
   ​  ​ 1 AE
sin p = } r
   
1 AE
​ oder r = }
​ sin p ​
 

für p = 1“ (1/3 600°) erhält man


Allgemein gilt: r = ​ p1 ​
} r = 3,086 · 1013 km oder
r = 1 Parsec (1 pc)

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56
Folie Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung

Radien von Sternen

Riesen Hauptreihensterne Weiße Zwerge


R bis 109 km R ≈ 105 km … 106 km R ≈ 103 km
in den größten der Sonne der Erde
Sternen findet die vergleichbar vergleichbar
Erdbahn Platz
Stern Weißer
Erde Zwerg

Sonne
Erdbahn

bereich der Schüler, zweckmäßig. Geeignet ist hierzu an etwa 1 Milliarde Sternen durchzuführen. Fehlergren-
z. B. die Beschreibung des Anblicks aus einem fahrenden zen von Mikrobogensekunden sind im Gespräch. Dies
Zug oder Auto: Ein in der Nähe der Fahrstrecke stehen- würde bedeuten, dass man trigonometrische Parallaxen
der Baum verändert seine Lage bezüglich eines weit ent- von Sternen ermitteln könnte, die mehrere 1 000 pc von
fernten Hintergrunds. der Erde entfernt sind. Damit wäre ein sehr großer Be-
Analoges ist bei Sternen festzustellen: Bei der Bewegung reich des Milchstraßensystems der direkten Entfernungs-
der Erde um die Sonne verändert sich die Lage eines nicht bestimmung zugänglich.
so weit entfernten Sterns bezüglich sehr weit entfernter
Sterne an der scheinbaren Himmelskugel. Die beschrie- In Bezug auf einige Zustandsgrößen der Sterne sollte den
benen Sachverhalte können schrittweise in einem TB (ei- Schülern verdeutlicht werden, dass Zustandsgrößen die
ner Folie) dargestellt werden. Eigenschaften eines Körpers beschreiben. So wie man
z. B. mithilfe der Zustandsgrößen Temperatur, Druck,
Den Schülern sollte deutlich gemacht werden, dass die an Volumen und Dichte die Eigenschaften eines Gases be-
Sternen gemessenen Parallaxen kleiner als 122“ sind. Der schreiben kann, lassen sich auch für Sterne charakteristi-
sonnennächste Stern (Proxima Centauri) hat eine Paral- sche Größen angeben.
laxe von 0,769“, ist also 1,30 pc entfernt.
Um die in der Astronomie bisher und gegenwärtig er- Als wichtige Zustandsgrößen von Steren lernen die Schüler
reichten Messgenauigkeiten zu verdeutlichen, kann man die Masse M, den Radius R, die mittlere Dichte ρ, die Ober-
die nachfolgende Folie verwenden: Ausgangspunkt da- flächentemperatur T, die Spektralklasse und die Leucht-
bei ist das allen Schülern bekannte 1-m-Tafellineal. kraft L kennen. Die Zustandsgrößen der Sterne variieren
Die mittlere Messgenauigkeit des Satelliten Hipparcos, untereinander sehr stark. So können sich die Sternmassen
dem von 1989 bis 1993 Parallaxenmessungen für 118 000 etwa um den Faktor 800 und die Sternradien um den Fak-
Sterne gelangen, beträgt 0,002“ (zwei Millisekunden). tor 1 000 000 unterscheiden. Würden Menschen einer sol-
Das bedeutet: Man kann die jährliche Parallaxe eines chen Schwankungsbreite unterliegen, dann könnten sie
Sterns bis in eine Entfernung von etwa 500 pc (=1/0,002“) zwischen 0,5 und 400 kg wiegen und eine Körpergröße
nachweisen. zwischen 1 mm und 1 km besitzen. Zur Veranschaulichung
Da eine Parallaxe aber nur dann genau ermittelt wird, von Sternradien eignet sich eine Übersicht (s. o.).
wenn der Messfehler deutlich kleiner als der Messwert
ist, sind gute Bestimmungen nur bei relativ nahen Ster- Aus Masse und Radius eines Sterns lässt sich seine mitt-
nen möglich. Eine 20 %ige Genauigkeit ergibt sich etwa lere Dichte berechnen bzw. abschätzen. Um diese sehr
für Sterne, deren Entfernung 130 pc nicht übersteigt. unterschiedlichen Dichten zu veranschaulichen, bieten
Der Satellit Gaia soll eine deutlich erhöhte Messgenauig- sich z. B. Vergleiche mit Wasser (ρ = 1 g · cm–3) an. In der
keit haben und Ende 2011 damit beginnen, Messungen Kopierfolie ist eine Möglichkeit dargestellt.

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Lernbereich 2: Kosmos, Erde und Mensch 57

Das Thema Ermittlung der Oberflächentemperatur eines Der subjektive Farbeindruck ist nicht gleichbedeutend
Sterns sollte durch einen zeitlich vorangehenden Beob- mit der Feststellung, dass das Licht, dessen Farbe wahr-
achtungsabend bereits vorbereitet werden. genommen wird (etwa blau), auch am intensivsten vom
Neben der subjektiven Beobachtung ausgewählter Sterne Stern (Lichtquelle) ausgesandt wird. Tatsächlich ist bei
kann man mithilfe eines Fotoapparats bei Verwendung einer Temperatur von 10 000 K das Intensitätsmaximum
eines empfindlichen Diafilms Sternspuraufnahmen anfer- der Strahlung bereits im ultravioletten Bereich des elek-
tigen, bei denen die unterschiedliche Färbung des Stern- tromagnetischen Spektrums, während bei Verwendung
lichts gut zu erkennen ist. Diese Dias können dann im von Glühlampen das Intensitätsmaximum noch im infra-
Unterricht genutzt werden. roten Spektralbereich liegt (schwarzer Strahler).

Vergleiche mit Glühfarben sind eine gute Möglichkeit, Die Schüler lernen das HRD als ein Zustandsdiagramm
den Zusammenhang zwischen Oberflächentemperatur kennen, das gleichzeitig den Zustand einer großen An-
und Farbe des ausgesandten Lichts zu verdeutlichen: Die zahl von Objekten (Sternen) beschreibt. Es trägt also sta-
einfachste Möglichkeit besteht im Betreiben einer Glüh- tistischen Charakter.
lampe über einen regelbaren Vorwiderstand.
Das HRD sollte deshalb den Schülern nicht nur vorgestellt,
Für die Glühfarben gilt etwa folgender Zusammenhang: sondern gemeinsam mit ihnen als Zustandsdiagramm er-
beginnende Rotglut 500 °C arbeitet werden.
Hellrotglut 850 °C
Gelbglut 1 100 °C Dazu eignet sich folgendes Herangehen:
Weißglut 1 500 °C Schülergruppen erhalten eine Folie (s. S. 49), auf der zu-
vor lediglich die Koordinatenachsen des HRD markiert
Die Oberflächentemperaturen der Sterne lassen sich na- und beschriftet wurden (auf allen Folien identisch).
turgemäß in Schuldemonstrationsexperimenten nicht Anschließend erhält jede Gruppe den Auftrag, fünf bis
darstellen. Gewarnt werden muss aber vor einem Fehl- sechs Sterne, von denen Oberflächentemperatur und
schluss: Leuchtkraft bekannt sind, in das HRD einzutragen. Die

Folie
Die mittlere Dichte von Sternen

Riesen Hauptreihensterne Weiße Zwerge


≈ 10-7 – 10–5 g ∙ cm–3 ≈ 1 g ∙ cm–3 ≈ 106 g ∙ cm–3
Um diese Dichte zu erreichen, müsste man einen Würfel mit Wasser
(r = 1 g ∙ cm–3) füllen und das Volumen folgendermaßen verändern:
1 cm3 1 cm3
H2O H2O 1 m3
H2O

1 m3 1 cm3 1 cm3

Die Dichte im Würfel Der Würfel von 1 cm3


von 1 m3 würde man wiegt so viel wie ein
auf der Erde als Pkw.
Vakuum bezeichnen.

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58 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung

Auswahl dieser Sterne wird so getroffen, dass neben vie- − Hauptreihensterne: sonnenähnlich, auch die Sonne
len Hauptreihensternen einige Riesen und weiße Zwerge ist Hauptreihenstern, Sternradien deshalb der Sonne
enthalten sind. Die Gruppen stellen dann ihr Ergebnis der vergleichbar.
Klasse vor. Aus der geringen Anzahl von Eintragungen je- − Riesen: große Oberfläche, große Sternradien, aber
der einzelnen Gruppe ergibt sich nur eine völlig zufällige gleiche Oberflächentemperatur wie Hauptrei-
Verteilung der Sterne im HRD. Werden alle Folien über- hensterne, hohe Leuchtkräfte.
einander projiziert, erkennen die Schüler den markanten − Weiße Zwerge: sehr kleine Radien und deshalb nur
Verlauf der Hauptreihe. geringe Leuchtkräfte.

Gemeinsam werden die Eigenschaften der Haupt- Anhand einer Übersicht kann den Schülern verdeutlicht
reihensterne, Riesen und weißen Zwerge zusammenge- werden, dass man nicht alle Zustandsgrößen eines Sterns
tragen: kennen muss, um ihn einer Gruppe zuordnen zu können.

Folie
Zustandsgrößen und Gruppierung von Sternen

Sternradius R 1 000 Riese 10–6 mittlere


in Einheiten Dichte ρ


des Sonnen- 10 Haupt- 10–1 in g · cm–3
radius Rs reihen-


1 stern 1


10–2
Weißer

10–4 Zwerg 106

Riesen
Leuchtkraft L
in das L
und
Hertzsprung-
Ha

Russell-
up

Oberflächen-
tr

Diagramm
ei

temperatur T
he

eintragen
ns

(Spektralklasse)
te
rn
e

Weiße
Zwerge
T

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Lernbereich 2: Kosmos, Erde und Mensch 59

Folie
Vergleich von Messgenauigkeiten der Parallaxenmessung

Ein Schullineal besitzt eine Länge von 1 m. Hält man es waagerecht vor
die Tafel im Klassenraum und betrachtet es von den hinteren Bänken
(ca. 10 m), dann schließen die Blickrichtungen zu den beiden Endpunk-
ten des Lineals einen Winkel von etwa 6° ein.

Könnte man die End- 3 km


punkte des Lineals noch
in einer Entfernung von
mehr als 3 km unter-
scheiden, dann hätte
man Tycho Brahes Mess-
genauigkeit erreicht,
die er um das Jahr 1600
erzielte. Sie war deut-
lich besser als 1‘.

Für Parallaxenmes- 200 km


sungen von 1“ müsste
man die Endpunkte
eines Lineals erkennen,
das mehr als 200 km Berlin
vom Klassenraum ent-
fernt ist. 1”

Weimar

Um die mittlere Mess- ca. 380 000 km


genauigkeit des
Mond
Satelliten HIPPARCOS
zu erreichen, sollte man
die Endpunkte von drei
hintereinander auf die
Mondoberfläche
gelegten Linealen 0,002”
unterscheiden können. Erde

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60
Folie Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung

Hertzsprung-Russell-Diagramm

Leuchtkraft in L Vielfachen von Sonnenleuchtkräften Ls

R = 10 Rs

10 000

R = Rs

100

1
R= R
1 10 s
Hauptreihe

10–2

20 000 10 000 8 000 6 000 5 000 4 000 3 000 2 000


T in K

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Lernbereich 2: Kosmos, Erde und Mensch 61

Um den Schülern die Grundzüge der Sternentwicklung Entwicklung in Abhängigkeit von den jeweiligen Bedin-
verständlich zu machen, kann auf ihre Kenntnisse über gungen zu unterschiedlichen Ergebnissen führt.
die Sonne zurückgegriffen werden. Die Masse der Sonne Nachdem das Hubble-Weltraumteleskop um junge Sterne
verringert sich ständig. Wie lange wird unsere Sonne noch in den 90 iger Jahren auffallend viele Gas- und Staub-
Energie abstrahlen? Was geschieht mit ihr, wenn der zur scheiben entdeckt hat, gehen viele Astronomen davon
Kernfusion notwendige Wasserstoff verbraucht ist? aus, dass die Entstehung einzelner Sterne ohne Begleiter
relativ selten vonstatten geht. Die Scheibenstruktur um
Möglich ist auch folgender Einstieg: einen jungen Stern kann man mit folgender Abbildung
Am 23. Februar 1987 geriet die Erde in eine gigantische verdeutlichen:
Schockwelle. Sie wurde auf jedem Quadratzentimeter
ihrer Oberfläche von etwa 100 Milliarden Neutrinos ge- entweichende
troffen. Neutrinos sind Teilchen, die kaum mit anderen Materie
Elementarteilchen in Wechselwirkungen treten – glück- Materiescheibe
licherweise – denn aufgrund dieser Eigenschaft durch-
drangen sie die Erde, ohne ihre Spuren zu hinterlassen.
Der von den Neutrinos transportierte Energiestrom war
beträchtlich. Man schätzt ihn auf etwa 1 kW/m2, also
vergleichbar mit der Solarkonstanten. Da die Neutrinos
aber einfach durch die Erde hindurchflogen, führten sie
diesen Energiestrom mit sich fort – weiter auf ihrer Reise
durch das All. zentrales
Am 24. Februar berichtete keine Tageszeitung der Welt kompaktes
von diesem plötzlichen Energieschauer. Wahrscheinlich Objekt
hätte niemand davon Kenntnis erhalten, wenn nicht ei-
nigen Astronomen am 23. Februar 1987 eine aufsehener- Dabei sind Materieauswürfe senkrecht zur Scheibenebene
regende Entdeckung gelungen wäre. In der Großen Ma- von Bedeutung, die man tatsächlich beobachtet hat.
gellanschen Wolke leuchtete ohne vorherige Warnung
eine Supernova auf. Astronomen können aus Modell- Einige Bemerkungen zur Gestaltung von
rechnungen entnehmen, dass es sich bei einer Supernova Beobachtungen:
um einen explodierenden Stern handelt. Die Detonation Durch astronomische Beobachtungen erhalten die Schüler
muß gewaltig gewesen sein, denn die Große Magellan- sachliche Kenntnisse über astronomische Objekte und Er-
sche Wolke ist etwa 160 000 Lichtjahre von der Erde ent- scheinungen. Vor allem aber lassen Beobachtungen die
fernt und trotz dieser gewaltigen Entfernung zum Ex- Erhabenheit und Schönheit des Kosmos erkennen.
plosionsherd konnten die Auswirkungen der Detonation Astronomische Beobachtungen stellen für Schüler etwas
gemessen werden. Außergewöhliches dar. Eine Beobachtung mit einem
Teleskop werden sie auch in späterer Zeit nicht leicht
Von dieser Einführung ausgehend werden die Fragen wiederholen können. Auch über die emotionale Seite,
− Wie entsteht ein Stern? die leider oft im naturwissenschaftlichen Unterricht un-
− Wie entwickelt sich ein Stern? terschätzt wird, kann mittels astronomischer Beobach-
in den Mittelpunkt gerückt. tungen beim Schüler sowohl Interesse am zu behandeln-
den Stoff geweckt als auch bereits erworbenes Wissen
Die Einzelprozesse sind kompliziert und bei weitem noch wiederholt und vertieft werden.
nicht in allen Details erforscht. Die Übersicht auf S. 63, Die Beobachtungen sind für Schüler auch insofern etwas
die als Folie oder Arbeitsblatt genutzt werden kann, gibt Besonderes, weil sie in völlig anderer Umgebung und
einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungsetap- Form lernen als im üblichen Unterricht.
pen im Leben eines Sterns.
Eine Besonderheit mit weitreichenden didaktischen Kon-
Die Entwicklung bei sonnenähnlichen Sternen sollte auch sequenzen besteht darin, dass schulastronomische Be-
anhand des HRD verdeutlicht werden. Durch Interpreta- obachtungen nur selten inhaltlich synchron mit der un-
tion des HRD als Entwicklungsdiagramm gewinnt man terrichtlichen Behandlung der astronomischen Objekte
die Erkenntnis, dass Sterne größerer Masse kürzer auf erfolgen können. Eine direkte und unmittelbare Einbe-
der Hauptreihe verweilen. Dies ergibt sich auch aus der ziehung der Beobachtung in den Unterrichtsablauf ist in
Masse-Leuchtkraft-Beziehung L ~ M 3. der Regel nur bei der Behandlung der Sonne möglich. Im
LB wird den Schüler die Beobachtungsmethode am Bei-
In Anknüpfung an die Entwicklung von Sternen sollte spiel von Beobachtungen des Monds erläutert. Unter der
mit den Schülern auch die Entwicklung unseres Planeten- Rubrik des LB „Beobachtungen“ gibt es Beobachtungs-
systems diskutiert werden. Aus der Übersicht S. 64, die aufgaben zum Großen Wagen, zur Sonne und zu ver-
als Folie genutzt werden kann, wird deutlich, dass die schiedenen Planeten.

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62
Folie Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung

Entstehung und Entwicklung von Sternen

Infolge der Gravitation


kommt es zur Kontraktion
der interstellaren Wolke.

Potentielle Energie wandelt


sich um in innere Energie
(Erhöhung der Temperatur)
und elektromagnetische
Strahlung.

Bei ca. 5 000 000 K im


Inneren der Gaskugel:
Kernfusion setzt ein.
Stern ist stabil, wenn die
im Inneren erzeugte Energie
gleich der abgestrahlten
Energie ist.

Bei Erschöpfung der Vorräte


an Kernbrennstoff kommt es zur
Kontraktion in den zentralen
Gebieten. Die Hülle ist
nur noch locker gebunden.

langsame plötzliche
Kontraktion Kontraktion

weißer Zwerg Supernova schwarzes Loch

Neutronenstern

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Lernbereich 2: Kosmos, Erde und Mensch 63

Folie
Entwicklung von Sternen und Planeten

Interstellare
Wolke

K ONTRAKTION

starke Rotation
Verflachung

Doppel- oder Planetensystem einzelner Stern


Mehrfachstern

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64 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung

4.3 Lernbereich 3: das Brechungsgesetz und den Winkel der Totalreflexion


Licht als Strahl und Welle experimentell erarbeiten können. Das Prinzip des Licht-
leitkabels, bei dem die Totalreflexion angewendet wird,
kann in unterschiedlicher Weise demonstriert werden:
Im Abschnitt „Licht als Strahl und Welle“ sollen die Schü-
ler Gesetze der Lichtausbreitung auf optische Phänomene
anwenden (Licht als Strahl) und Kenntnisse über mecha- Lichtleitkabel
nische Wellen auf Licht übertragen (Licht als Welle).
Lichtquelle
Inhaltliche Schwerpunkte sind
− das Brechungsgesetz (quantitativ), einschließlich der
Totalreflexion, zur Erklärung und Vorhersage von
Strahlenverläufen,
− die Dispersion von Licht,
− der Nachweis von Beugung und Interferenz von Licht
als Beleg für seine Welleneigenschaften, gebogener
− die Modelle Lichtstrahl und Lichtwelle, die Zusam- Lichtquelle Glasstab
menhänge zwischen ihnen und Möglichkeiten der
Beschreibung verschiedener Erscheinungen mit die-
sen Modellen,
− der Zusammenhang zwischen Wellenlänge des Lichts
Wasser
und seiner Farbe.
Lichtquelle
Bei der Erarbeitung des Brechungsgesetzes kann an die
Kenntnisse der Schüler aus dem Physikunterricht der
Klasse 6 angeknüpft werden. Sie wissen, dass Licht, das
schräg auf die Grenzfläche zweier lichtdurchlässiger
Stoffe trifft, in der Regel gebrochen wird. Die Stärke die-
ser Richtungsänderung hängt von der Dichte der Stoffe Die Ergebnisse aller Betrachtungen zur Totalreflexion
und von der Größe des Einfallswinkels ab. können in einem Tafelbild zusammengefasst werden.
Als Ursache für die Brechung erkennen die Schüler die Im Zusammenhang mit Brechung und Totalreflexion kön-
unterschiedliche Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts nen die Schüler auf weitere interessante Erscheinungen
in verschiedenen Stoffen. Unter der Rubrik „Experi- aufmerksam gemacht werden, beispielsweise auf Luft-
mente“ im LB erhalten die Schüler eine Anleitung, wie sie spiegelungen (s. Kopiervorlage)
Tafelbild

Totalreflexion

Beim Übergang Wasser–Luft oder Glas–Luft


wird bei bestimmten Winkeln sämtliches Licht
an der Grenzfläche reflektiert.
Diese Erscheinung heißt Totalreflexion.
β
αG Der Einfallswinkel, bei dem der Brechungswinkel
gerade 90° beträgt, heißt Grenzwinkel der Total-
reflexion αG.
c1
Es gilt: sin αG =
c2

Anwendung: Lichtleitkabel für Nachrichtenübertragung

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Lernbereich 3: Licht als Strahl und Welle 65

Folie
Brechung und Totalreflexion

Scheinbares Anheben von Gegenständen im Wasser

Auge

Luftspiegelung auf heißen Straßen (Fata Morgana)

Himmel kalte Luft

heiße Luft

scheinbare
Wasserfläche

Luftspiegelung über kaltem Wasser

Warmluft
Kaltluft
Auge

Kaltes Wasser

Beobachtbarkeit der unter dem Horizont stehenden Sonne

Horizont
des Beobachters

Sonne

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66
Tafelbild Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung

Zerlegung von weißem Licht

farbiges Licht
weißes Licht Weißes Licht besteht aus Licht unterschied-
licher Farben.

Licht kann in Spektrafarben (Grundfarben)


zerlegt werden.
Prisma

Für Spektralfarben gilt:


− Weißes Licht besteht aus den Spektralfarben Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau und Violett.
− Die Mischung aller Spektralfarben ergibt wieder Weiß.
− Licht einer Spektralfarbe ist nicht weiter zerlegbar.

Ausgangspunkt für die Behandlung der Welleneigen- kelten Raum problemlos experimentell nachweisen. Die
schaften von Licht ist eine bei Schallwellen herausgear- Frage, warum Interferenz nicht überall in unserer Umge-
beitete Erkenntnis, die etwa folgendermaßen formuliert bung zu beobachten ist, führt unmittelbar zum Problem
werden kann: des kohärenten bzw. des inkohärenten Lichts. Die Tiefe
Bei Wellen treten Beugung und Interferenz auf. Beides der Behandlung dieses Problems sollte vom Leistungsver-
sind Eigenschaften, die charakteristisch für Wellen sind. mögen der Schüler abhängig gemacht werden.
Eine Folgerung daraus ist: Wenn bei einer Erscheinung
(z. B. Licht) Beugung und Interferenz auftreten, dann hat Die Zusammenhänge zwischen den Modellen Lichtstrahl
diese Erscheinung Welleneigenschaften. und Lichtwelle können an einigen Beispielen gut ver-
Beugung an schmalen Spalten und Hindernissen sowie deutlicht werden. Die beiliegende Übersicht kann dabei
Interferenz an Gittern lassen sich in einem gut abgedun- als Kopiervorlage genutzt werden.
Tafelbild

Eigenschaften von Licht

An schmalen Spalten und Hindernissen wird Hinter optischen Gittern überlagert sich das
Licht gebeugt. gebeugte Licht. Es tritt Interferenz auf.

Schirm

Die Intensität des gebeugten Lichts ist gering. Auf einem Schirm sind Bereiche der Verstärkung
(helle Streifen, Aufhellung) und Auslöschung
(dunkle Bereiche) zu beobachten.

Aus dem Auftreten der Welleneigenschaften Beugung und Interferenz bei Licht kann gefolgert werden:

Licht hat Welleneigenschaften.

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Lernbereich 3: Licht als Strahl und Welle 67

Arbeitsblatt
Interferenz am Doppelspalt

1. Unter welchen Bedingungen treten bei Licht zeitlich stabile Bereiche der Verstärkung bzw. der
Auslöschung auf?

2. Zeichne für Licht einer Wellenlänge die von zwei Spalten (Doppelspalt) ausgehenden Wellen!
Markiere im Bereich der Überlagerung der Wellen und auf dem Schirm die Bereiche der maxima-
len Verstärkung und der Auslöschung! Wähle als Abstand der Wellenfronten 1 cm!

Schirm

3. Wie verändert sich die Lage der hellen Streifen auf dem Schirm, wenn man die Wellenlänge
größer wählt? Begründe!

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68
Folie Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung

Lichtstrahl und Lichtwelle

In der Physik werden Modelle genutzt, um physikalische Erscheinungen


beschreiben, erklären und voraussagen zu können. Für ein Modell gilt:
− Es stimmt in einigen Merkmalen oder Eigenschaften mit dem
Original überein, in anderen nicht.
− Es ist nur innerhalb bestimmter Grenzen gültig und sinnvoll
anwendbar.
− Es ist weder richtig noch falsch, sondern zweckmäßig und geeignet
oder unzweckmäßig und nicht geeignet.

Für ein und dasselbe Original können verschiedene Modelle genutzt


werden.

Licht

kann beschrieben werden mit den Modellen

Lichtstrahl Lichtwelle
Ein Lichtstrahl veranschaulicht den Eine Lichtwelle veranschau-
Weg des Lichts. licht den Charakter von Licht
als elektromagnetische Welle.
Das Modell eignet sich gut zur Be-
schreibung Das Modell eignet sich gut zur
− der geradlinigen Lichtausbreitung, Beschreibung
− der Schattenbildung, − der Beugung,
− der Reflexion und Brechung. − der Interferenz.

Zwischen den beiden Modellen für das Licht gibt es Zusammenhänge:

Stoff 1

L
Stoff 2

Die Lichtstrahlen stehen senkrecht auf den Wellenfronten.

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Lernbereich 4: Hertzsche Wellen 69

4.4 Lernbereich 4: − kennen die Eigenschaften hertzscher Wellen und kön-


Hertzsche Wellen nen sie nachweisen,
− verstehen aus dem Vergleich der Eigenschaften von
Licht und hertzschen Wellen, dass Licht ein elektro-
Im Abschnitt Hertzsche Wellen sollen die Schüler Ein- magnetischer Sachverhalt ist,
blicke in die Geschichte der Entdeckung und Nutzung − lernen das Wirkprinzip technischer Anwendungen
hertzscher Wellen sowie in das Wirkprinzip technischer wie Handynetze, Radartechnik und Radioteleskopen
Anwendungen hertzscher Wellen gewinnen, wesentliche kennen.
Eigenschaften von hertzschen Wellen kennen und ihre
Kenntnisse über Licht auf das elektromagnetische Spek- Die Darstellung zu diesem Abschnitt ist im LB bewusst
trum übertragen können. relativ ausführlich, die Abfolge der Themen könnte
auch die Abfolge im Unterricht sein.
Die Schüler
− wissen, dass elektromagnetische Schwingungen in Eine Ergänzung des Themas erfolgt im Wahlpflichtbe-
Schwingkreisen erzeugt werden können und dabei reich „Kommunikation mit elektronischen Medien“, in
eine ständige Umwandlung von Energie des elek- dem auf Probleme der Digitaltechnik und der Informa-
trischen Felds in die des magnetischen Felds und um- tionsübertragung mit hertzschen Wellen eingegangen
gekehrt erfolgt, wird. Nachfolgend wird deshalb auf weitere Hinweise
− verstehen hertzsche Wellen als Ausbreitung hochfre- verzichtet. Es sind lediglich einige Vorschläge für TB und
quenter elektromagnetischer Schwingungen im Raum, Arbeitsblätter angegeben.

Tafelbild
Der Schwingkreis

Konden- Spule Ein Schwingkreis ist ein geschlossener Stromkreis


sator mit Kondensator und Spule.

Wird der Kondensator aufgeladen und der Stromkreis geschlossen, so entstehen elektromagnetische
Schwingungen.

Energie des elektrischen Felds im Kondensator wird in Energie des magnetischen Felds der Spule
umgewandelt und umgekehrt.

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70
Arbeitsblatt Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung

Eigenschaften und Ausbreitung hertzscher Wellen

1. Zeichne in die folgenden Skizzen den weiteren Verlauf der Ausbreitung hertzscher Wellen ein!

a) b)
Isolator
Metall s

Metall
c) d) s

s Metall

2. Hertzsche Wellen werden von einem Sender abgestrahlt. Zeichne mögliche Wege der hertzschen
Wellen vom Sender zum Empfänger ein!

Nachrichtensatellit

reflektierende Schicht

Empfänger 1

Sender Empfänger 2

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Lernbereich 4: Hertzsche Wellen 71

Folie
Sendung und Empfang hertzscher Wellen

Blockschaltbild eines Senders

NF-Schwingung modulierte HF-Schwingung

modulierte
Mischkreis Verstärker HF-Wellen
Mikrofon Schwingkreis
HF- HF-Schwingung
Generator Antenne

Blockschaltbild eines Empfängers

HF-Schwingung NF-Schwingung verstärkte NF-Schwingung

ankommende
modulierte Demo- Ver- Schall-
HF-Wellen dulator stärker wellen

Antenne Abstimmkreis Lautsprecher

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72 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung

4.5 Lernbereich 5: Sehr zu empfehlen ist eine Einführung in das Praktikum.


Physikalisches Praktikum Bestandteile dieser Einführung sollten sein:
− Bekanntmachen der Schüler mit den Zielen und Inhal-
ten;
Die für das physikalische Praktikum vorgesehenen 8 Stun- − Erläuterung und Festlegung der Organisationsformen
den sollen der Wiederholung, Systematisierung, Vertie- (Arbeit in Zweiergruppen, Ablaufplan, Doppelstun-
fung und Anwendung des bisher erworbenen Wissens den mit Auswertung des Experiments oder Einzel-
und Könnens dienen. Vertieft wird dabei auch die Me- stunden mit häuslicher Auswertung);
thodenkompetenz der Schüler und ihre Sozialkompe- − Festlegung zum Protokoll (Anforderungen an Inhalt
tenz, indem sie in Gruppen arbeiten und damit jeder für und Form; ein Protokoll pro Gruppe, Nutzung von
den Erfolg der Arbeit mitverantwortlich ist. mm-Papier usw.). Als sinnvoll hat es sich erwiesen, den
Die Schüler sollen im Praktikum vor allem ihre Kenntnisse Schülern ein Muster wie im LB in die Hand zu geben.
über die experimentelle Methode in der Physik beim Es sollte der Gliederung der Experimentieranleitung
selbstständigen Erarbeiten neuen Wissens anwenden und entsprechen;
Probleme bei komplexen Anforderungen lösen können. − Belehrung über das Verhalten im Praktikumsraum
Das Lehrbuch enthält Anleitungen zu folgenden Themen: und beim Experimentieren (Arbeits- und Brandschutz-
− Bilder an Sammellinsen (Anwendung der experimen- belehrung);
tellen Methode) − Erläuterung von Festlegungen zur Kontrolle und Be-
− Linsengleichung (Experiment dient der Bestätigung wertung (Kontrollgespräche, Bewertung mit Punkten).
eines theoretisch hergeleiteten Gesetzes)
− Hemmungspendel (Problemlösen mithilfe eines Vor- Für die Bewertung hat es sich bewährt, die unterschied-
versuchs) lichen Aspekte, die bei einem Experiment eine Rolle spie-
− Resonanz von gekoppelten Pendeln (Erarbeitung len, mit Punkten zu bewerten, z. B. in folgender Weise:
neuen Wissens) 3 Punkte: selbstständig und richtig
− Wellenlänge von Schallwellen (Verstehen eines Mess- 2 Punkte: kleine Hilfen des Lehrers, geringe Fehler
prinzips) 1 Punkt: erhebliche Hilfe des Lehrers, größere Fehler.
− das hookesche Gesetz (Anwendung der experimen-
tellen Methode, Zusatzaufgabe) In der nachfolgenden Übersicht sind Kriterien genannt,
die für ein Experiment in der Regel bewertet werden
Eine mögliche Aufgliederung der Stundenzahl ist die Fol- können. Den Schülern kann auch Material in die Hand
gende: 1 Stunde Einführung in das Praktikum gegeben werden, in dem wichtige inhaltliche und orga-
6 Stunden experimentelle Arbeit nisatorische Hinweise zusammengestellt sind. Nachfol-
1 Stunde Auswertung des Praktikums gend ist ein Beispiel für ein solches Material angegeben.

Gruppe

Nr. des Experiments

Aufbau des Experiments

Experimentelle
Handlungen

Messwerte

Antworten im
Kontrollgespräch

Antworten zu den
Vorbetrachtungen

Berechnungen

grafische Darstellung

Formulierung des
Ergebnisses

Gesamtpunktzahl

Zensur

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Lernbereich 5: Physikalisches Praktikum 73

Folie
Hinweise zum physikalischen Praktikum

Ziele des Praktikums


Mit dem physikalischen Praktikum sollst du deine bisher erworbenen
Kenntnisse und dein experimentelles Können für die Lösung einer Auf-
gabenstellung anwenden. Dazu ist auch Wissen aus früheren Schul-
jahren zu wiederholen und für die jeweilige Aufgabenstellung aufzu-
bereiten. Kenntnisse, Fähigkeiten und Verhaltensregeln, die du beim
Experimentieren im Unterricht erworben hast, sind anzuwenden bzw.
zu beachten. Ein Schwerpunkt der Experimente liegt bei diesem Prakti-
kum neben der Vertiefung des Wissens vor allem auf der Untersuchung
von Zusammenhängen zwischen physikalischen Größen und der mög-
lichst genauen Bestimmung von Werten physikalischer Größen.
Dabei kann die Auswertung der in einer Tabelle erfassten Menge von
Messwertepaaren grafisch und rechnerisch vorgenommen werden. In
der nachfolgenden Übersicht findest du Hinweise, woran sich typische
Abhängigkeiten erkennen lassen.

Grafische Dar- y y y y
stellung der
Abhängigkeit
(y-x-Diagramm) x x x x

Vermutlich vor- y ~ x y ~ x2 ​ 1x ​


y~} }  
  x ​ 
y ~ ​√ 
liegende Pro-
portionalität
y
Rechnerische }​ x ​= konst. ​ y2  ​= konst.
} y · x = kon- ​   y   ​= konst.
}
x }
  x ​ 
​√ 
Bestätigung stant
der Proportio-
nalität

Bei der Bestimmung von Werten physikalischer Größen ist auf Fehler-
quellen zu achten; sie sind bewusst durch entsprechende Maßnahmen
zu minimieren. Der Einfluss zufälliger Fehler ist z. B. durch Mittelwert-
bildung aus einer hinreichenden Zahl von Messungen zu verringern.

Beachte dabei: Um unvermeidliche Messfehler klein zu halten, muss


man sich vor der Messung überlegen, welche Fehler auftreten können
und wie man sie verringern kann.

Nach einer Messung kann man nur noch abschätzen, wie groß der Feh-
ler sein könnte. Er lässt sich aber nicht mehr beeinflussen.

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74
Folie Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung

Hinweise zur Organisation

1. Im Praktikum arbeitet ihr in Zweiergruppen, wobei ihr auch die Or-


ganisation der gemeinsamen Arbeit selbstständig absprecht.

2. Die Anleitung zum jeweiligen Experiment forderst du eine Unter-


richtswoche vor der Durchführung des Experiments vom Lehrer an.
Anhand dieser Anleitung bereitest du dich gedanklich auf das Expe-
riment vor. Zum Experiment ist ein ausführliches Protokoll anzufer-
tigen, das in der Regel als Hausarbeit vorzubereiten und am Ende
der Experimentierstunde (eine Doppelstunde) fertiggestellt zur
Bewertung abzugeben ist.
Beide Partner müssen zum Experiment vorbereitet sein und sind für
den fachlichen Inhalt des Protokolls gemeinsam verantwortlich. Für
die Ausfertigung des Protokolls soll abwechselnd jeweils ein Partner
Verantwortung übernehmen.

3. Jede Experimentieranordnung darf erst in Gang gesetzt werden,


wenn vom Lehrer oder Fachhelfer die Erlaubnis erteilt wurde.

4. Alle Geräte sind sorgfältig zu behandeln. Überprüfe zu Beginn an-


hand der ausliegenden Karteikarte die Vollständigkeit der Geräte
und stelle noch fehlende bereit. Sorge dafür, dass alle Geräte ge-
nügend Standfestigkeit besitzen, dass keine Beschädigung durch
Stöße, durch Berührung mit Wärmequellen oder durch Überlastung
eintreten.

5. Für die Messung elektrischer Größen gilt:


– Bei Einzelmessungen wird auf den günstigsten Messbereich her-
untergeschaltet, um den Gerätefehler möglichst klein zu halten.
– Bei der Untersuchung einer Abhängigkeit von Größen wird nach
Möglichkeit der Messbereich nicht gewechselt.

6. Bemerkte Schäden, beobachtete Unregelmäßigkeiten (Ausschalten!)


und Verletzungen sind dem Lehrer sofort zu melden.

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Hinweise zu den Experimenten und Beobachtungen des Lehrbuchs 75

5 Hinweise zu den Experimenten und Beobachtungen


des Lehrbuchs
Mechanische Schwingungen die des anderen dagegen zu. Haben beide Pendel
und Wellen (Federschwinger) die gleiche Schwingungsdauer,
so kommt das erste Pendel (der erste Federschwin-
ger) nach einiger Zeit ganz zur Ruhe. Das zweite
Mechanische Schwingungen (LB S. 24) hat seine größte Auslenkung erreicht. Der Vor-
gang wiederholt sich in umgekehrter Richtung.
1. Bei der Interpretation der Gleichung für die Schwin- c) Je größer die Masse ist, desto schneller hat das
gungsdauer ist besonders auch die Größe zu benennen, erste Pendel bzw. der erste Federschwinger seine
die konstant gehalten werden muss. Beim Ermitteln Energie vollständig an das zweite Pendel bzw. den
der Pendellänge ist darauf zu achten, dass vom Auf- zweiten Federschwinger übertragen.
hängungspunkt bis zum geschätzten Schwerpunkt des d) Je größer die Masse, desto stärker die Kopplung.
Pendelkörpers gemessen wird. Die Pendellänge sollte
in Zehnerschritten zwischen 10 cm und 50 cm variiert 2. Die markierte Stelle führt eine Hin- und Herbewegung
werden. Dann ergeben sich folgende Messergebnisse: aus, wenn eine Welle durch das Seil „entlangläuft“.

l in cm 10 20 30 40 50 3. Allgemein kann die Geschwindigkeit über Weg- und
Zeitmessungen ermittelt werden. Für Wasserwellen
T in s 0,63 0,9 1,1 1,26 1,42
kann man z. B. folgendermaßen vorgehen: Es wird die
Entfernung zwischen zwei markanten Punkten (z. B.
Die Schüler sollten für zwei Pendellängen die Erd- Pfahl im Wasser und Punkt in Ufernähe) bestimmt (di-
beschleunigung berechnen. Für 20 cm ergibt sich rekte Messung, trigonometrische Bestimmung). Dann
g = 9,74 m/s2 und für 50 cm g = 9,79 m/s2. Die Abwei- wird die Zeit gemessen, in der sich ein Wellenberg
chungen ergeben sich aus den Messfehlern für die von Punkt zu Punkt bewegt. Hinweis: Die Verbin-
Pendellänge und die Zeit. dungslinie der beiden Punkte muss näherungsweise
Ein Sekundenpendel müsste ca. 1 m lang sein. senkrecht zur Ausbreitungsrichtung der Wellen sein.

2. Das Experiment eignet sich auch als Hausexperiment. 4. Dieses Experiment ist auch als Hausexperiment ge-
Beim Vergleich der Ergebnisse der Schüler wird deut- eignet. In Abhängigkeit vom Material der Tischplatte
lich, dass der Pulsschlag nicht nur von Mensch zu werden die Schüler das Ticken unterschiedlich laut
Mensch unterschiedlich ist, sondern auch von der mo- hören. Erklärung: Die schwingungsfähigen Teilchen
mentanen physischen und psychischen Belastung ab- der Tischplatte erhalten von der tickenden Uhr Ener-
hängt. Der Pulsschlag ist daher für eine Zeitmessung gie und werden so selbst zu Schwingungen angeregt.
ungeeignet. Dadurch breitet sich die Schwingung durch die Tisch-
platte hindurch aus. Stoff wird dabei nicht transpor-
3. Mit dem Experiment vertiefen die Schüler ihre Kennt- tiert, sondern nur Energie.
nisse über den Zusammenhang von m, D und T. Für
leistungsstärkere Schüler kann eine Darstellung der 5. Mithilfe eines Fadentelefons werden Sprachschwin-
Messwerte mithilfe eines Computers in einem T-m- gungen (Schall) übertragen. Der Bindfaden ist der Schall-
Diagramm gefordert werden. Sie können sich dabei träger. Die Verständigung verbessert sich bei einem Me-
an der Rubrik „Physik-Klick“ im LB S. 14/15 orientie- talldraht, da dieser den Schall besser überträgt.
ren. Erhalten alle Schüler bzw. alle Schülergruppen
möglichst verschiedene Federn, kann der Zusammen- 6. Die Musik wird lauter. Erklärung: Ein Hörrohr ist wie
hang T~ 1/D bei m = konstant überprüft werden. ein Trichter aufgebaut. Der Schall (Musik) gelangt aus
Richtung der Schallquelle in den Trichter, wird an der
Innenwand reflektiert und gelangt direkt ins Ohr.
Mechanische Wellen (LB S. 42) Damit werden Schallwellen gebündelt, der Ton wird
lauter. Die Skizze zeigt vereinfacht Aufbau und Wir-
1. b) Je nachdem, wie die Fadenpendel zum Schwingen kungsweise.
gebracht werden, kann man Längswellen bzw.
Querwellen beobachten. Im Falle der Federschwin-
ger wird der erste zu Auf- und Abbewägungen an-
geregt. Ohr
Wird das erste Pendel bzw. der erste Federschwin-
ger angestoßen, so nimmt die Amplitude des ange-
stoßenen Pendels (Federschwingers) zunächst ab,

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76 Hinweise zu den Experimenten und Beobachtungen des Lehrbuchs

Kosmos, Erde und Mensch Sie zeigt die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne an zwei
Beobachtungsterminen, hier beispielhaft (und um den Ef-
fekt möglichst deutlich zu präsentieren) sogar mit einem
Beobachtungen von Sternen und zeitlichen Abstand von sechs Monaten – nicht nur drei
Planeten (LB S. 93) Monaten, wie in der Aufgabe gefordert.
In den Bahnpositionen 1 und 2 betrachtet ein irdischer
Beobachtungsaufgabe 1: Beobachter um die Mitternachtszeit sowohl den Him-
a) – e) Das Hauptziel dieser Aufgabe besteht darin, den melspol als auch das Sternbild Großer Wagen. Da die
Schülern die jährliche Lageänderung der Sterne zu Sterne und der Pol praktisch unendlich weit entfernt
verdeutlichen. Beobachtet man den Großen Wa- sind, ändert sich die absolute Blickrichtung des Beobach-
gen stets zur gleichen Tageszeit, dann führt er im ters zu diesen Objekten natürlich im Laufe der Zeit nicht.
Laufe eines Jahrs scheinbar eine Volldrehung um Allerdings hat sich infolge der Bahnbewegung und der
den Polarstern aus. Nach drei Monaten sollte für Erddrehung die Lage des Beobachterhorizonts gegen-
den durch Beobachtung geschätzten Drehwinkel über den unveränderlichen Blickrichtungen geändert. In
x also rund x/360° = 3 Monate/12 Monate = 0,25, der Erdbahnstellung 1 liegt der Große Wagen zwischen
also x = 90° gelten. Himmelspol und Zenit, in der Position 2 befindet sich der
Im Beobachtungsprotokoll muss neben dem ge- Himmelspol zwischen Zenit und dem Sternbild. Von der
schätzten Winkel von ca. 90° auch die scheinbare Erde aus gesehen gewinnt man insgesamt im Laufe eines
Drehrichtung des Großen Wagens bezüglich des Jahrs den scheinbaren Eindruck, als hätte sich das Stern-
Polarsterns – „entgegen dem Uhrzeigersinn“ – be- bild entgegen dem Uhrzeigersinn um den Pol gedreht.
schrieben sein.
Beobachtungsaufgabe 2:
Vor der Durchführung der Schülerbeobachtung beachte
Polarstern
man unbedingt die folgenden Hinweise!
x x = 90° − Die Schüler sind unter allen Umständen zu belehren
und insbesondere auf die großen Gefahren hinzuwei-
sen, die beim direkten Fernrohrblick auf die Sonne für
das Augenlicht drohen. Selbst kürzeste Beobachtungs-
3 Monate später zeiten durch das Okular schädigen das Sehvermögen
(hier Herbst und Winter)
N irreparabel! Die indirekte Beobachtungsmethode der
Sonnenprojektion ist ein absolut sicheres Verfahren.
− Wer gänzlich auf den Einsatz des Fernrohrs verzichten
f) Die korrekte Erklärung der beobachteten Lage- möchte, kann ebenso erfolgreich das Prinzip der Loch-
änderung fällt den Schülern erfahrungsgemäß nicht kamera für die Sonnenbeobachtung nutzen. Eventuell
leicht und sollte daher bei der Bewertung der Beob- reicht hierfür ein in Südrichtung gelegener Klassenraum
achtungsaufgabe nicht zu stark gewichtet werden. mit guter Verdunklungsmöglichkeit aus. Der Loch-
Als relativ einfache Lösungsvariante ist eine Ant- durchmesser reguliert die Helligkeit des Sonnenbilds,
wort auf der Grundlage der drehbaren Sternkarte dessen geeignete Größe ist in Abhängigkeit von den
denkbar: Man stellt für zwei Beobachtungstermine Beobachtungsverhältnissen empirisch zu ermitteln.
Azimut und Höhe des Großen Wagens fest und er- − Man achte sorgfältig darauf, nur geschraubte und
mittelt daraus die Lageänderung. nicht geklebte Okulare zu verwenden. Bei Letzteren
Eine Variante für eine sehr umfassende Erklärung schmilzt infolge der Sonnenhitze die Klebeverbin-
wird mithilfe der Abbildung unten gegeben. dung, das Okular wird zerstört!

zum Himmelspol zum Himmelspol


Zenit
zum Sternbild zum Sternbild

Zenit

Horizont Sonne Horizont


2 1

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Hinweise zu den Experimenten und Beobachtungen des Lehrbuchs 77

a) Das Sonnenbild sollte den scharfen Sonnenrand b) Die zu beobachtenden Spektrallinien sind im LB, S. 89,
wiedergeben. Man kann die Schüler auf die Hel- für einige Sterne, so auch die Sonne, dargestellt.
ligkeitsabnahme zum Sonnenrand hinweisen, die
lt. Lehrplan jedoch nicht weitergehend erklärt Vorbemerkung zur Beobachtungsaufgabe 4:
wird. Grundsätzlich erscheint die Mitte der „Son- Die Lösung der Beobachtungsaufgaben 4 erfordert den
nenscheibe“ etwas heller als der Rand, weil man Einsatz eines Schulfernrohrs. Erfahrungsgemäß wirken
dort senkrecht auf tiefere Sonnenregionen schaut, die ersten Schülerzeichnungen von Himmelsobjekten
die relativ heiß sind. unbeholfen, da die Lernenden größere Probleme bei der
b) Sonnenflecken sind sporadisch entstehende und Einschätzung der relativen Größe und der räumlichen La-
wieder vergehende Gebilde. Man sollte die Schü- geverhältnisse haben. Die Schüler benötigen also Beob-
ler auf die innere Struktur der Flecken hinwei- achtungszeit am Fernrohr, pro Schüler wenigstens 5 Mi-
sen: dunkle Mitte und etwas aufgehellter Rand nuten als absolutes Minimum. Viele Schüler müssen sich
(Umbra, Penumbra). Flecken oder Fleckengruppen erst an den Blick durch ein Fernrohr gewöhnen. Da man
treten zumeist paarweise auf – ein Hinweis auf im Regelfall nur über ein Teleskop verfügt, sollte man ei-
den magnetischen Ursprung der Fleckenentste- nen Stationsbetrieb etablieren.
hung. (Man denke an den Feldlinienverlauf (mag-
netischer Nord- und Südpol) in der Umgebung Beobachtungsaufgabe 4
eines Hufeisenmagneten!) Für Planetenbeobachtungen gilt grundsätzlich: Wähle
c), d) Diese Teilaufgaben zielen darauf ab, die Lage- möglichst eine sehr hohe Fernrohrvergrößerung!
änderung der Sonnenflecken im Laufe der Zeit a) Auf der Venus kann man lediglich die Leuchtgestalt
wahrzunehmen. Diese resultiert kaum aus einer (Phasengestalt) erkennen.
Lageänderung der Flecken relativ zur Sonnen- b) Bei Jupiter sollten die Schüler dunkle Wolkenbänder
oberfläche, sondern ist im Wesentlichen die Folge wahrnehmen und die vier, fast genau in seiner Linie
der Sonnenrotation. Da sich im Laufe eines Jahrs stehenden galileischen Jupitermonde. Durchaus kann
die Stellung der Sonnenrotationsachse bezüglich man zufällig auch weniger als vier Monde sehen –
des irdischen Beobachters ändert, kann man aus nämlich genau dann, wenn ein Mond genau vor oder
einer bloßen, hier angestrebten Feststellung der hinter Jupiter steht. Vor einer Benotung der Schüler-
Positionsverschiebung keine weiteren Aussagen beobachtung sollte man sich also über die gerade ak-
zu einer absoluten Ortsänderung treffen. Sicher tuelle Mondkonstellation vergewissern!
kann man aber z. B. beobachten, dass im Laufe der c) Der Planet und sein Ring, eventuell auch Wolken-
Zeit Flecken „hinter“ der „Sonnenscheibe“ ver- strukturen, sollten deutlich erkannt werden. Zu ge-
schwinden (eine Folge der Sonnendrehung) und wissen Zeiten, blickt man von der Erde genau auf die
dass die Flecken ihre Ausdehnung und Gestalt än- Kante des Saturnrings. Da der Ring nur eine geringe
dern, sich also entwickeln (Flecken entstehen und Dicke besitzt, kann man ihn dann im Schulfernrohr
vergehen). nicht wahrnehmen.

Beobachtungsaufgabe 3
a) Mit Taschenspektroskopen wird – wie allgemein in Licht als Strahl und Welle
Spektralapparaten – die Zusammensetzung des Stern-
lichts untersucht. Joseph von Fraunhofer entdeckte
1814 bei der Untersuchung des Sonnenlichts zahl- Eigenschaften des Lichts (LB S. 111)
reiche dunkle Linien, die heute als fraunhofersche
Linien bezeichnet werden. Diese fraunhoferschen 1. Die Schüler können an ihre Kenntnisse aus dem Phy-
Linien kommen überwiegend durch Absorption des sikunterricht der Klasse 6 anknüpfen. Die erhöhten
Lichts in der Sonnenatmosphäre zustande und geben Anforderungen in Klasse 10 ergeben sich durch die
uns Auskunft über die dort vorhandenen Elemente. quantitative Beschreibung des Brechungsgesetzes. Es
Die Linien sind jedoch nicht absolut dunkel, sondern ist zweckmäßig, für sechs verschiedene Einfallswinkel
in Abhängigkeit von der chemischen Zusammenset- zwischen 0° und 90° die zugehörigen Brechungswinkel
zung des absorbierenden Gasgemischs, in ihrer Inten- zu messen. Prinzipiell ist es ausreichend, die Auswer-
sität reduziert. tung für den Übergang von Luft in Glas vornehmen
Ein Spektroskop besteht im Wesentlichen aus einem zu lassen, um die Gleichung für das Brechungsgesetz
Spalt, durch den das weiße Licht von der Sonne über aufzufinden. Die Überprüfung der Gültigkeit des Ge-
eine Linse auf ein Prisma gelenkt wird. Das Prisma be- setzes für den Übergang von Glas in Luft kann auch in
wirkt die Zerlegung des Lichts in einzelne Wellenlän- einer Hausaufgabe erfolgen.
gen, die man als Farben wahrnehmen kann. Neben Einige Schüler erkennen erfahrungsgemäß den Qua-
diesen Spektralfarben erkennt man auch noch dun- litätsumschlag zur Totalreflexion nicht selbstständig.
kle Linien, aus deren Lage man auf die Anwesenheit Die bewusste Beobachtung dieser Erscheinung sollte
bestimmter chemischer Elemente in einer Sternfoto- aber Grundlage für die unterrichtliche Behandlung
sphäre schließen kann. der Totalreflexion sein, bevor der 2. Teil der Aufgabe

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78 Hinweise zu den Experimenten und Beobachtungen des Lehrbuchs

bearbeitet wird. Zur Berechnung des Grenzwinkels Das Farbspektrum bei andersfarbigen Papierstreifen
müssen die Schüler die Bedingung β = 90° erkannt ha- variiert in Abhängigkeit der Farbe des Streifens.
ben. Das Experiment lässt sich auch mit einer Küvette
oder einer planparallelen Platte ausführen, wenn ein- 4. Durch das Prisma kann man verschiedenfarbige
fallender und gebrochener Strahl auf untergelegtem Streifen beobachten. Das von der Leuchtstofflampe
Papier gekennzeichnet werden. Die Winkel können kommende Licht wird durch das Prisma in verschie-
danach ausgemessen werden. denfarbiges Licht zerlegt. Während bei einer Leucht-
stofflampe verschiedenartige Streifen zu beobachten
2. Zu beobachten sind typische Interferenzerschei- sind, sieht man bei Verwendung einer Glühlampe
nungen. Feines Gewebe oder Vogelfedern wirken wie keine Streifen, sondern ein kontinuierliches Farbband
ein optisches Gitter. Hinweis: Bei Gewebe handelt es von Rot bis Violett.
sich um ein Kreuzgitter, auf das im Unterricht in der
Regel nicht näher eingegangen wird. 5. Das Experiment ist für die Vertiefung wellencharak-
teristischer Eigenschaften des Lichts geeignet. Es er-
3. Erfahrungsgemäß benötigen die Schüler geraume fordert hinreichende Fertigkeiten zur Justierung der
Zeit, bis sie herausgefunden haben, in welcher Posi- Experimentiereinrichtung. Die Berechnung kann in
tion und in welchem Abstand das Prisma zu halten ist Anlehnung an die Bestimmung der Wellenlänge von
und was die eigentliche Beobachtung ausmacht. Beim rotem Licht erfolgen, wie sie im LB, S. 110 dargestellt
weißen Papierstreifen erscheinen alle Spektralfarben. wurde.

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Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 79

6 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs

Mechanische Schwingungen (LB S. 25 – 26) 9. T = 1/f


T = 1 · s/440
1. a) Die Zeiger der Uhr rotieren um den Mittelpunkt. T = 0,0 023 s
Sie führen keine Schwingung aus, da sie sich nicht
zwischen zwei Punkten um eine Ruhelage hin und 10. Durch den Wind wird der Brücke Energie zugeführt.
her bewegen. Die Brücke beginnt zu schwingen. Wind tritt nicht als
b) Die Ruder bewegen sich um eine Ruhelage und gleichmäßiger Luftstrom auf, sondern in Böen. Wenn
führen damit eine Schwingung aus. die Windböen in annähernd denselben Abständen
c) Der Klöppel und die Glocke bewegen sich beim auftreten, entspricht dies einer Erregerschwingung mit
Läuten um eine Ruhelage und führen damit eine einer fast konstanten Erregerfrequenz. Ist diese Erre-
Schwingung aus. gerfrequenz gleich der Eigenfrequenz der Brücke und
d) Die Windräder rotieren um den Mittelpunkt. Sie erfolgt die Energiezufuhr im richtigen Rhythmus, so
führen keine Schwingung aus, da sie sich nicht zwi- kann es zu einer Resonanzkatastrophe (Zerstörung der
schen zwei Punkten um eine Ruhelage hin und her Brücke) kommen. Das war bei dieser Brücke der Fall.
bewegen.
11. Durch das Ziehen am Seil wird der Glocke Energie zu-
2. a) f = n/t geführt. Die Glocke beginnt zu schwingen. Wird ihr in
f = 120/60 s der Eigenfrequenz und im richtigen Rhythmus Ener-
f = 2 Hz gie zugeführt, so vergrößert sich aufgrund von Reso-
nanz die Amplitude. Sie wird schließlich so groß, dass
b) Der Sekundenzeiger rückt nach jeweils 2 Schwin- der Klöppel an den Rand der Glocke trifft. Die Glocke
gungen weiter. beginnt zu läuten.

3. ymax = 1,6 mm 12. Die Schwingungsenergie der Stimmgabel wird auch


T = 0,0 025 s auf den Holzkasten übertragen. Dadurch beginnt der
f = 400 Hz Holzkasten zu schwingen. Diese Erregung erfolgt aber
nicht nur einmalig, sondern so lange, wie die Stimm-
4. T = 16,4 s gabel schwingt. Die Amplitude der Schwingung wird
f = 0,06 Hz größer und der Ton dadurch lauter und besser hör-
bar. Der Holzkasten wirkt als Resonanzkörper.
2
​ 4 π 
5. g = } T 2
 · l
   ​ 
gÄquator = 9,78 m/s2 gPol = 9,83 m/s2 13. Wenn das Auto durch das Anschieben zu schaukeln an-
fängt, geschieht dies mit einer bestimmten Frequenz.
6. Es liegt eine ungedämpfte harmonische Schwingung Wenn es immer weiter mit annähernd der gleichen
vor. Die Frequenz beträgt f = 1/T = 1/0,01 s = 100 Hz. Frequenz angeregt wird, so kann die Schwingungs-
amplitude schließlich so groß werden, dass das Auto
7. Aufbau: siehe Abbildungen bei einer in Fahrtrichtung gerichteten Kraft aus der
Wirkungsweise: Wenn das Auto auf einer unebenen Kuhle herauskommt.
Straße fährt, wird die Aufhängung an der Karosserie
bei einer Erhebung mit der Dichtung ins Innere des 14. a) Stimmgabeln
Zylinders gedrückt. Das Öl, das den Kolben der Auf- b) Glocke
hängung umgibt, stellt hierbei einen Widerstand dar, c) Saite, Holzkörper mit darin befindlicher Luft
durch den Reibung entsteht. Das Öl durchfließt die d) Verbrennungsmotor, Auspuffanlagen, Karosserie-
Ventile, sodass sich der Kolben ins Innere hinein be- teile
wegt. Im Zylinder selbst wird das Öl und ein Gas durch
die flexible Trennwand getrennt. Wenn der Kolben 15. Beispiele:
durch einen Stoß in den Zylinder hineindrückt, wird
das Gas hinter der Trennwand zusammengedrückt. Schallquellen Was schwingt?
Lässt der Druck auf das Gas nach, dehnt es sich aus
Gitarre Saiten
und schiebt so die Trennwand und damit auch den
Kolben mit der Karosserieaufhängung nach oben. Da- Trompete Luftsäule
bei muss das Öl wieder durch die Ventile. Der Kolben
Klavier Saiten
schwingt in dem Öl hin und her und wird dabei stark
gedämpft. Mensch Stimmbänder

}
8. a) T = 2π  ∙​  √   }

​ m ​ ​ ,  T = 0,397 s, f = 2,5 Hz
Auto Teile des Motors
D

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80 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs

16. a) ist leiser als b, weil bei a) die Schwingungen nicht 1b) Bei den Schallwellen von Bild c handelt es sich um
so heftig sind. Längswellen, da die Druckschwankungen in Ausbrei-
a) ist tiefer als b), weil bei a) weniger Schwingungen tungsrichtung erfolgen.
pro Zeiteinheit erfolgen. Bei den Wasserwellen im Bild a und d handelt es
sich um Querwellen. Die Schwingungsrichtung ist
senkrecht zur Ausbreitungsrichtung.
Projekt: c) Bei den Schallwellen in Bild c ändert sich der Luft-
Lärm und Lärmschutz (LB S. 40 – 41) druck.
Bei den Wasserwellen in Bild a und d ändert sich
1. Gruppenarbeit die Auslenkung.

2. Antwort ortsabhängig 2. Längswellen


Der erste Pendelkörper wird in der Ebene, in der die
3. Beachtet werden sollte: Obwohl es durch Maßnah- gekoppelten Fadenpendel hängen, zur Seite ausge-
men zur Lärmdämmung von Pkw (Motor- und Rei- lenkt und losgelassen. Er beginnt zu den anderen
fengeräusche) in den letzten Jahren gelungen ist, die Pendeln hin und wieder weg zu schwingen. Durch die
Lautstärke je Pkw im Durchschnitt um 3 dB zu senken, Kopplung wird diese Bewegung auf das zweite Pen-
hat sich gleichzeitig die Anzahl der Pkw und die Ver- del übertragen, das sich dieser Bewegung anschließt.
kehrsdichte verdoppelt. Von hier aus wird die Schwingung in dieser Ebene auf
Das bedeutet, dass die Lärmbelastung annähernd das dritte Pendel übertragen usw. Die Pendel schwin-
gleich geblieben ist. gen in der Richtung, in der die Reihe der Pendel auf-
gebaut ist, also längs dieser Richtung und somit längs
4. Maßnahmen zur Schalldämmung bei Häusern: der Ausbreitungsrichtung.
− Dämmung des von außen kommenden Schalls
durch glatte Außenwände, Schallschutzfenster, Querwellen
schallabsorbierende Schichten Der erste Pendelkörper wird senkrecht zur Ebene, in
− Dämmung innerhalb des Hauses durch schallab- der die gekoppelten Fadenpendel hängen, zur Seite
sorbierende Schichten in Fußböden und Wänden, ausgelenkt und losgelassen. Er beginnt seitlich zu
Teppiche und Auslegeware schwingen. Durch die Kopplung wird diese Bewegung
Dabei wird genutzt, dass Schall von bestimmten Ma- auf das zweite Pendel übertragen, das sich dieser Be-
terialien wegung anschließt. Von hier aus wird die Schwingung
− gut absorbiert wird, in dieser Ebene auf das dritte Pendel übertragen usw.
− reflektiert wird und Die Pendel schwingen senkrecht zu der Richtung, in
− sich nur in Stoffen ausbreitet. der die Reihe der Pendel aufgebaut ist, also quer zur
der Ausbreitungsrichtung.
5. Außer einer anhaltenden Schädigung des Gehörs kön-
nen andere gesundheitliche Schäden auftreten: Erhö- 3. Wenn man z. B. einen Wasserball auf die Wasserober-
hung des Blutdrucks, Beschleunigung der Atmung, fläche legt, wird er durch die Wellen angehoben und
Schlafstörungen, Kopf- und Magenschmerzen. wieder gesenkt. Der Wasserball bewegt sich aber
nicht von der Stelle. Es wird somit kein Stoff transpor-
tiert. Die Energie von Wellen zeigt sich vor allem beim
Mechanische Wellen (LB S. 43 – 44) Auftreffen auf Hindernisse. Es kann sogar zu Zerstö-
rungen kommen. Es handelt sich um Querwellen.
1. a) Bild a: Wasserwellen laufen auf den Strand zu.
Räumlich und zeitlich periodisch ändert sich z. B. 4. ymax = 1,7 mm
die Auslenkung. T = 0,002 s
Es liegen mechanische Wellen vor. λ = 0,6 m
Bild b: Die Unruh einer Uhr schwingt hin und f = 1/T = 500 Hz
her. Es findet keine räumliche Ausbreitung dieser v = λ · f
Schwingung statt. v = 0,6 m · 500 Hz
Es handelt sich somit nicht um eine Welle. v = 300 m/s
Bild c: Ein Mann spricht in ein Telefon. Die Töne
breiten sich als Schall aus und werden so übertra- 5. T = 1/f
gen. Diese Ausbreitung erfolgt räumlich und es T = 1/523 Hz
wird kein Stoff übertragen. T = 0,0 091 s
Es handelt sich somit um eine Welle.
Bild d: Auf dem Wasser sind Wellen zu sehen. λ = v/f
Es handelt sich um eine mechanische Welle, spe- λ = (344 m/s)/(523 Hz)
ziell um eine Kreiswelle. λ = 0,66 m

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Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 81

6. Aus den gegebenen Daten können Schwingungs- Die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Welle beträgt
dauer und Wellenlänge berechnet werden: c = λ · f
T = 1/f c = 6 m · 0,5 s–1
T = 1/400 Hz = 0,0 025 s c = 3 m · s–1
λ = v/f
λ = (344 m/s)/400 Hz = 0,86 m 10. s = 1450 m/s · 3 s = 4 350 m

y in mm
2
11. Der Schall wird an den Wänden bzw. an der Decke
reflektiert.
1
Hinweis: Schallquelle und Schallempfänger befinden
0
0,0005 0,001 0,0015 0,002 0,0025 t in s sich im Idealfall in den Brennpunkten einer Ellipse.
–1
Die Decke solcher „Flüstergewölbe“ hat in der Regel
–2 eine elliptische Form.

y in mm 12. Informationen findet man im Internet, u. a. unter fol-


2
genden Adressen:
1
− www.deutsches-museum.de/bildung/schul/img/
0 akustik.pdf
0,15 0,3 0,45 0,6 0,75 0,9 s in m
–1 − http://de.wikipedia.org/wiki/Gesang
–2
13. Informationen findet man unter:
7. a) Wellen treffen auf ein Hindernis und werden re- − http://de.wikipedia.org/wiki/Echoortung
flektiert.
b) Wellen treffen auf ein Hindernis und werden ge- 14. Antwort ortsabhängig
beugt.
c) Wellen treffen auf einen Doppelspalt. Sie werden
an jedem der beiden Spalten gebeugt und über- Die Himmelskörper und ihre
lagern sich hinter den Spalten. Es tritt Interferenz Eigenschaften (LB S. 65)
auf.
1. Das Poster sollte Informationen zu folgenden As-
8. Konstruktion eines Interferenzbilds: pekten enthalten:
− Die räumliche Anordnung der Himmelskörper mit
der Sonne im Zentrum, den sich anschließenden er-
dähnlichen Planeten, dem Planetoidengürtel, den
darauf folgenden jupiterähnlichen Planeten und
dem äußeren Abschluss durch Kuiper-Gürtel und
oortsche Kometenwolke.
− Die Massenverteilung im Sonnensystem mit ihrer
Hauptkonzentration im Zentralgestirn, gefolgt von
5 cm den jupiterähnlichen Planten. Die erdähnlichen
Planeten machen nur eine verschwindend kleine
Masse des Sonnensystems aus.
− Aussagen zu maßstäblichen Größen und Entfer-
nungsvergleichen im Sonnensystem.

2. a) Berechnung der mittleren Dichte entsprechend


der Gleichung:
9. y-s-Diagramm:  } 
M
​ρ ​
    =}
4​   3 ​ 
y in m ​ 3 ​ · π ∙ R
}
2
Mars: 3,9 g · cm–3
Saturn: 0,7 g · cm–3
1
Neptun: 1,6 g · cm–3
b) Mars: erdähnlich; Saturn, Neptun: jupiterähnlich
1 2 3 4 5 6 s in m Hinweis: Als Hilfe kann man die Schüler an die
Dichte von Wasser (1 g · cm–3) erinnern, die als Ver-
–1 gleichswert bei der Entscheidung helfen kann, ob
ein Himmelskörper hauptsächlich aus Gesteinsma-
–2 terie oder aus komprimiertem Gas besteht.

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82 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs

c) Die erdähnlichen Planeten bestehen hauptsächlich Bewegung und Ordnung im Kosmos


aus Gestein und Metallen. Diese Stoffe haben be- (LB S. 82)
reits an der Oberfläche (der Planetenkruste) relativ
hohe Dichtewerte, d. h. im Inneren wird der be- 1. Für das geozentrische Weltbild spricht eine einfache
treffende Himmelskörper noch weiter verdichtet Beobachtung: Wenn man Sonne, Mond und Sterne
sein. Wir erwarten insgesamt also hohe mittlere über einen längeren Zeitraum hinweg beobachtet,
Dichten. Bei den hauptsächlich aus gasförmigen dann scheinen sich diese Himmelskörper um uns zu
Stoffen bestehenden jupiterähnlichen Planeten bewegen. Es lassen sich dafür auch gesetzmäßige Zu-
sind die Dichtewerte nahe der äußeren Hüllen na- sammenhänge aufstellen. Das geozentrische Weltbild
türlich sehr klein. ermöglicht die Vorhersage des Verlaufs eines Sterns.
Allerdings wird die Materie mit zunehmender Das zeigen z. B. die Darstellungen von Astronomen
Tiefe deutlich verdichtet. Wir erwarten deshalb des Mittelalters.
zwar höhere mittlere Dichtewerte als bei Gasen Die folgende Tabelle stellt noch einmal das geozent-
unter Normaldruck, aber dennoch niedrigere als rische dem heliozentrischen Weltbild gegenüber:
bei den erdähnlichen Planeten.
geozentrisch heliozentrisch
3. Das Zentralgebiet befindet sich in der Mitte der Gala-
Erde im Zentrum Sonne im Zentrum
xie und hat eine Ausdehnung, die sich über die an den
Scheibenrändern flachere Scheibe erhebt. Die Scheibe der Mond befindet sich der Planet Merkur befindet
ist der bräunliche Bereich, in dem sich außer den Ster- nahe am Zentrum sich nahe am Zentrum
nen auch die Gas- und Staubwolken konzentrieren.
Sonne bewegt sich um die Erde bewegt sich um die
4. Lösung nach der Gleichung v = s/T = 2πr/T. Da man Erde Sonne
eine Geschwindigkeitsangabe in km/s oder m/s erwar-
tet, müssen die Schüler die Zeiteinheit Jahr in Sekun- Alle Himmelskörper bewegen sich auf Kreisbahnen.
den umwandeln und die Einheit 1AE in km oder m Die Weltbilder besitzen als äußeren Abschluss eine
umrechnen. v = 29,8 km · s–1. Fixsternsphäre.

5. Riesenstern:
geg.: m = 15 · 1,99 · 1030 kg ≈ 3 · 1034 g
r    = 227,9 · 106 km ≈ 2 · 1013 cm 2. Die Frage bezieht sich insbesondere auf die Angaben
}
ges.: ​ρ ​     im LB S. 70 und die dortige Abbildung 1. Die beiden
Lösung:
 } 
Punkte auf der Erdoberfläche sind der Nord- und der
​ ρ ​
    = m/V ≈ 3  · 1034 g/(4 π/3 · 8 · 1039 cm3) Südpol. Der Zenit befindet sich senkrecht über dem
}  –6 –3
​ρ ​
   ≈ 10  g · cm Beobachter. Nur an den Polen verläuft die gedachte
Himmelsachse (die Erdachse) exakt senkrecht zum
Weißer Zwerg: Horizont des Beobachters und fällt deshalb mit dem
geg.: m = 1,99 · 1030 kg ≈ 2 · 1033 g Zenit zusammen.
r = 6 278 km ≈ 6 · 108 cm
 } 
ges.: ​ρ ​     3. a) Die Bahnhalbachse a der Raumsonde kann mithilfe
Lösung:
 } 
der großen Bahnhalbachse aE der Erdbahn und der
​ρ ​
    = m/V ≈ 2 
 } 
· 1033 g/ (4 π/3 · 216 · 1024 cm3) großen Bahnhalbachse aM der Marsbahn berech-
​ρ ​ · 10 g · cm–3
    ≈ 2 
6
net werden:

a +a
6. 0,00 081 kg · m–3 E
a = ​ } 2
  M 
​ 

7. Internetrecherche und Schülervortrag b) Das Raumschiff stellt einen Himmelskörper dar,


der sich wie die Erde oder der Mars im Gravitati-
8. Bezeichnet x die Entfernung vom Erdmittelpunkt bis onsfeld der Sonne bewegt. Daher kann des 3. kep-
zum Endpunkt des Kernschattens, dann lässt sich mit- lersche Gesetz angewendet werden. Die Flugdauer
hilfe des Strahlensatzes folgende Gleichung formulie- des Raumschiffs zum Mars entspricht seiner halben
ren: (1AE + x)/rs = x/rE. Daraus folgt: Umlaufzeit T/2 um die Sonne.

​ r1 AE
x=} s
  ​ = 0,0 092 AE = 1 374 080 km. ges.: T/2
​ r  ​ – 1
}
E geg.: aE = 1 AE
Bei Angabe dieser Zahl sollte die Lösung als erbracht aM = 1,54 AE
angesehen werden. TE = 1 a
Eventuell subtrahiert ein Schüler – völlig korrekt – von Lösung: a +a 3
a​ ​   ​(} )​ ​ 
3
​  e   M 
​ 
der Lösung noch den Erdradius. ​ }E2 ​= } ​  2 2   
  T ​E​   T 

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Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 83

Umformen nach T/2 ergibt: Deren Enden werden mit dem Drehzentrum ver-

√ 
}
  ​(} a +a 3
E
​     )​ ​ ​  
​  M
bunden und der Drehwinkel wird gemessen. Er be-
​ 12 ​TE​   }
T=} ​  2     3
trägt ca. 15° (siehe Abb.).
  a​E​  

T = 0,71 a

Die Flugdauer der Raumsonde zum Mars beträgt


mehr als ein halbes Jahr, exakt 0,71 Jahre.

EM F ≈15°
4. ges.: ​ }
F

  
2K

geg.: mK = 100 kg
rKK = 100 m
mE = 5,97 · 1024 kg
mM = 7,35 · 1022 kg
rEM = 3,84 · 108 m
2 2
EM F E 1 KKm  · m r​   ​  mE · mM · r​ 
  ​ 
Lösung: ​ } ​= G · ​ }
    M 
​  
· ​ } ​ · ​ 
 }2   ​= }
​  2  KK 

 
F 2K
2
  G  
  ​ 
r​EM   2 
m​K ​    ​  · m​  ​ 
r​EM K
FEM 24 · 1022 · 104 m
​ }
F2K
   ​ 5,97 kg · 7,35 kg · 10
​= }}}          ​  = 3 · 1030 c) Zur Ermittlung der Belichtungszeit in Stunden t(h)
(3,84)2m2 · 108 · 108 · 104 kg2
kann eine Verhältnisgleichung formuliert werden:
Die Gravitationskraft zwischen Erde und Mond ist
15° t(h)
3 · 1030 mal größer als die Gravitationskraft zwischen ​ }
360°
  ​ = }
​ 24 h  ​ 
den beiden Kugeln der Masse 100 kg.
Die Schüler könnten die Vermutung äußern, dass die ​ 24 h · 15°
Es folgt: t(h) = } 360°
   ​ 
= 1 h
Gravitationskräfte zwischen massearmen Körpern zu
klein wären und sich demzufolge keine stabilen Sys-
teme bilden könnten. Masseärmere Körper wie die
Erde werden erst durch die Gravitationskraft masse- Methoden der astronomischen
reicher Körper wie der Sonne auf eine Bahn um die- Erkenntnisgewinnung (LB S. 94)
sen massereicheren Körper gezwungen.
1. Erkundungsaufgabe
5. a) Falsch, Widerspruch zum 2 keplerschen Gesetz Die Antwort muss aktuell erfolgen. Die vor Druck-
b) Richtig, Antwortmöglichkeiten: stimmt mit 3. kep- legung dieses Handbuchs gestartete Sonde war
lerschen Gesetz überein New Horizons (Januar 2006). Das Ziel dieser Sonde ist
Die Schüler könnten auch die mittlere Bahnge- Pluto und der Kuiper-Gürtel. Im Jahre 2015 (!) wird
schwindigkeit der Venus ausrechnen, vgl. Auf- die Sonde dort ankommen.
gabe 4, LB S. 65.
c) Falsch, Widerspruch zum 3. keplerschen Gesetz oder 2. r = 2,55 pc g p = 1/r = 1/2,55 pc = 0,392“
Berechnung der mittleren Bahngeschwindigkeit
Anmerkung: Bei den Aufgaben b) und c) könnte 3. r = 11 pc, r = 11 · 3,36 Lichtjahre = 36,96 Lichtjahre
den Schülern eventuell die Übereinstimmung bzw. Das Licht benötigt bis zur Erde 36,96 Jahre.
der Widerspruch zum 3. keplerschen Gesetz nicht
unmittelbar einsichtig sein. In diesem Fall müsste 4. 0,00 081 kg · m–3
man ausführlich über die Gleichung des 3. kepler-
schen Gesetzes argumentieren: 5. In der Reihenfolge der Aufgabenstellung: Hauptrei-
Das 3. keplersche Gesetz lautet: konst. = r 3/T 2. Da henstern, Riese, Hauptreihenstern, Riese, weißer
für die Bahngeschwindigkeit gilt: v = 2 πr/T könnte Zwerg.
man das 3. keplersche Gesetz auch schreiben als:
konst. = v 2 · r oder v 2 ~ 1/r. 6. Die Zahlenwerte sind grob geschätzt:
Je größer der Bahnradius r, desto kleiner ist die L1 = 0,1 LS
Bahngeschwindigkeit v. L2 = 0,95 LS
L3 = 5 · 103 LS
6. a) Die Sternspuren hätten die Gestalt eines Halb- L4 = 10 LS
kreises.
b) Man zeichnet freihändig das gut auffindbare Dreh- 7. Alle dargestellten Sterne gehören wie die Sonne zu
zentrum in die Abbildung und sucht eine deutlich den Hauptreihensternen. Riesenplaneten können ih-
erkennbare und möglichst weit vom Drehzentrum rer Sonne sehr viel näher kommen als die Planeten in
entfernte Sternspur. unserem Planetensystem.

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84 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs

k · λ · e
Eigenschaften des Lichts (LB S. 112) ​  s   k 
b=} ​ 1 · 546,01 nm · 2,80 m
​ = }}    
0,5 · 17,6 cm
  ​ 
k

1. Licht, das durch eine Lochblende trifft, wird gebeugt. b = 1,7 · 10–5 m


Diese Beugung kann man bei günstigen Bedingungen
(gut abgedunkelter Raum) beobachten. Die Gitterkonstante beträgt 1,7 · 10–5 m.

2. λ = c/f
a) 714 nm Hertzsche Wellen (LB S. 130)
b) 435 nm
c) 417 nm 1. Ein Schwingkreis besteht aus einem Kondensator und
einer Spule. Bei der Entladung des Kondensators über
3. a) λ = c /f eine Spule wird in der Spule ein Magnetfeld aufge-
λ = (300 000 · 103 m/s)/(4,0 · 1014 Hz) baut. Diese Magnetfeldänderung ruft eine Induk-
λ = 750 nm tionsspannung hervor, die mit einem Induktionsstrom
b) Wegen cGlas < cLuft und λ ~ c bei f = konstant gilt: verbunden ist. Nach dem lenzschen Gesetz ist dieser
Die Wellenlänge wird kleiner. Induktionsstrom seiner Ursache entgegengerichtet.
Aufgrund dieses Induktionsstroms wird die Entladung
4. a) ebenfalls 5,5 · 1014 Hz des Kondensators verlangsamt. Erst wenn die Span-
b) λ = c/f nung am Kondensator null ist, nimmt die Entlade-
λ = 545 nm stromstärke ab, wodurch wiederum in der Spule eine
Es handelt sich um grünes Licht. Spannung induziert wird. Diese Induktionsspannung
ist mit einem Induktionsstrom verbunden, der nach
5. sin αk = (k · λ)/b dem lenzschen Gesetz seiner Ursache entgegen ge-
richtet ist. Dieser Induktionsstrom bewirkt eine ent-
k 390 nm 780 nm gegengesetzte Aufladung am Kondensator.
Die im magnetischen Feld der Spule gespeicherte
1 17,0° 35,8°
Energie wird somit wieder in die Feldenergie des
2 35,8° – Kondensators umgewandelt. Wenn in der Spule keine
magnetische Energie mehr gespeichert ist und kein
Strom mehr fließt, beginnt der Vorgang von Neuem.
Hinweis: Für k = 2 und λ = 780 nm existiert keine Lö- Er wiederholt sich, solange noch Energie in diesem
sung, da b < 2 λ. System gespeichert ist. Der Vorgang endet, wenn die
gesamte ursprüngliche im Kondensator gespeicherte
6. Erarbeiten eines Posters elektrische Energie in thermische Energie umgewan-
delt wurde.
7. a) Nachweis des infraroten Lichts:
Thermometer zeigt außerhalb des sichtbaren ro- 2. a) umax = 5 V
ten Bereichs eine höhere Temperatur an. T = 0,02 s
Nachweis des ultravioletten Lichts: f = 50 Hz
Fluoreszenzschirm leuchtet beim Auftreffen von b) Der Kondensator wurde von außen auf eine Span-
ultraviolettem Licht auf. nung von 5 V aufgeladen. Er wird dann entladen
b) Wirkungen des ultravioletten Lichts: Sonnenbrand, und mit umgekehrter Polung wieder aufgeladen.
Bindehautentzündung, vermutlich Hautkrebs, Son- Dieser Vorgang wiederholt sich ständig.
nenkrems mit hohem Lichtschutzfaktor nutzen,
nur kurze Zeit der direkten Sonneneinstrahlung 3. a) s = v · t
aussetzen, helle Kleidung zum Schutz tragen s = 300 000 km/s · 1,35 s = 405 000 km

8. Die Lage der Interferenzmaxima ist von der Wel- b) Die Entfernung von 405 000 km entspricht dem 1,05-
lenlänge abhängig. Bei kleiner Wellenlänge (blaues fachen der mittleren Entfernung Erde – Mond.
Licht) liegen die Maxima enger zusammen als bei
großer Wellenlänge (rotes Licht). 4. Anzuwenden ist die Gleichung λ = c/f.

9. Ein Vergleich mit Tabellenwerten ergibt: Es könnte 5. Schülerauftrag


sich um Quecksilber handeln.
6. a) Beim ersten Experiment werden hertzsche Wellen
k · λ s
10. ​ }
b
  ​  =}
e
​ k ​  von einem Sender aus unter einem bestimmten
k
Winkel auf eine Metallplatte gerichtet. Der Emp-
​ k · λ · e
b=} s
    ​  fänger wird solange bewegt, bis er das Signal un-
k
ter einem bestimmten Winkel empfängt.

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Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 85

Hertzsche Wellen werden von Leitern reflektiert. beschrieb die gebirgige Struktur der Mondoberflä-
Es gilt das Reflexionsgesetz. che und schätzte aufgrund der durch das Sonnen-
b) Im zweiten Experiment werden hertzsche Wellen licht bedingten Schatten der Mondgebirge sogar
von einem Sender auf einen Isolator gerichtet. Der deren Höhe.
Empfänger befindet sich hinter dem Isolator und − Galilei bestätigte auch die schon von Demokrit ge-
wird dort bewegt. Hinter dem Isolator wird das äußerte Ansicht, dass die Milchstraße eine Anhäu-
Signal vom Empfänger aufgenommen. Isolatoren fung von Sternen sei.
werden von hertzschen Wellen durchdrungen. − Eine der wichtigsten Entdeckungen Galileis auf
astronomischem Gebiet war im Januar 1610 die
7. Für das Senden und Empfangen auf Richtfunkstre- Entdeckung von vier Jupitermonden. Er hielt sie
cken werden als Antennen Parabolspiegel benutzt. zunächst für kleine Fixsterne. Dann bemerkte er
Diese Spiegel bestehen aus Metall. Bei Empfangsan- ihre Ortsveränderung gegen den Jupiter und un-
tennen werden durch den Spiegel die ankommenden tereinander. Schließlich konnte er die Dauer ihrer
hertzschen Wellen gebündelt und auf den Empfän- Umläufe bestimmen.
ger fokussiert. Bei Sendeantennen befindet sich der − Galileis Entdeckungen zeigten die überragende
Sender im Brennpunkt. Die vom Spiegel reflektierten Bedeutung des Fernrohrs für die Astronomie. Die
Wellen werden näherungsweise parallel abgestrahlt. in der „Botschaft von den Sternen“ vorgelegten
astronomischen Erkenntnisse waren eine wichtige
8. Hertzsche Wellen im UKW-Bereich werden kaum ge- Stütze für das heliozentrische Weltbild. Dessen
beugt und auch nicht wie Kurzwellen an der Ionos- Gegner, die Anhänger von Aristoteles, misstrauten
phäre reflektiert. Sie können daher nur in gerader jedoch diesen Angaben. Sie waren im geozent-
Linie vom Sender empfangen werden. rischen Weltbild so befangen, dass sie sich weiger-
ten, durch das Fernrohr zu schauen und darin Gau-
9. Radarimpulse breiten sich mit Lichtgeschwindigkeit kelei und optische Täuschung vermuteten.
aus. Demzufolge gilt für die Entfernung s: − In Florenz setzte Galilei die astronomischen Beob-
s = c · t/2 achtungen fort. Das Ringsystem des Saturn konnte
s = 300 000 km/s · 1,15 · 10–3 s = 345 km er mit seinem Fernrohr noch nicht auflösen. Er
glaubte, drei nebeneinander stehende Himmels-
10. Die hertzschen Wellen werden durch die Erd- bzw. körper zu sehen und sprach deshalb von der „Drei-
Felsschichten abgeschirmt. gestalt“ des Saturn.
− Galilei entdeckte die Venusphasen, die die Bewe-
gung dieses Planeten um die Sonne bewiesen. Wie
Wahlpflichtbereich: es zu seiner Zeit üblich war, unterrichtete Galilei
Fernrohre (LB S. 145 –148) Freunde und Fachkollegen, darunter auch Kepler,
über diese Erkenntnisse in Form eines lateinischen
1. Es entsteht ein seitenvertauschtes, umgekehrtes, ver- Anagramms (Buchstabenrätsels), um sich die Priori-
kleinertes und virtuelles Bild. tät an seiner Entdeckung zu sichern.

2. Geeignet ist u. a. die Adresse www.schuelerlexikon. 5. Je näher das Objekt, desto größer der Sehwinkel.
de, Suchwort Fernrohr
fob
6. V = ​ }
f

  
ok
3. Experiment
​ 840 mm
V=} 40 mm
​ 
   ​ 840 mm
= 21; V = } 16 mm
​ 
   ​ 840 mm
= 52,5; V = } 25 mm
​ 
  = 33,6
4. Informationen findet man unter www.schuelerlexi-
kon.de, u. a.: Mit diesem Fernrohrtyp kann man 21-fache, 34-fache
− 1609 erhielt Galilei Kunde vom Bau eines Fernrohrs und 53-fache Vergrößerungen erzielen.
in den Niederlanden. Er konstruierte sofort auch
ein solches Instrument (galileisches Fernrohr) und 7. Beim Newton-Fernrohr befindet sich kurz vor dem
berichtete davon in seinem ersten herausragenden Brennpunkt des Hohlspiegels ein ebener Spiegel. Am
Buch, der „Botschaft von den Sternen“ (1610): Tubusausgang sind das Okular oder Registriergeräte
„Zunächst stellte ich mir ein Fernrohr aus Blei her, angebracht.
an dessen Ende ich zwei Glaslinsen anbrachte, beide Das achsenparallele Licht wird am Hohlspiegel reflek-
auf der einen Seite eben, auf der anderen die eine tiert, gebündelt und trifft dann auf den ebenen Spie-
kugelförmig konvex, die andere konkav. Als ich gel, der das Licht aus dem Tubus herauslenkt.
dann das Auge an das Hohlglas brachte, sah ich die
Gegenstände beträchtlich groß und nahe …“ 8. Eine Liste von optischen Teleskopen findet sich unter
− Galilei erprobte und demonstrierte sein Fernrohr http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_gr%C3%B6%C
an irdischen Objekten, bevor er es als einer der ers- 3%9Ften_optischen_Teleskope. Aktuelle Informationen
ten Naturforscher gegen den Himmel richtete. Er und Bilder zum VLT findet man unter www.eso.org.

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86 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs

Wahlpflichtbereich: Kommunikation mit sie noch an äußeren Schichten der Ionosphäre reflek-
elektronischen Medien (LB S. 149 –151) tiert. Solche Schichten befinden sich in 100 – 400 km
Höhe über der Erdoberfläche. Die Bodewelle reicht
1. Wie die Informationen gespeichert werden, hängt einige hundert Kilometer weit. Die an der Ionosphäre
vom Aufbau der betreffenden technischen Geräte ab. reflektierten Raumwellen erlauben noch viel größere
Fotoapparat: Auf Filmen werden analoge Signale Reichweiten dieser Sender. Der Nachteil besteht in der
(Helligkeitswerte) gespeichert, auf CCD-Chips bzw. geringen Qualität von Musiksendungen.
auf Speicherkarten digitale Signale. Kurzwellen werden kaum gebeugt. Deshalb wird im
Kurzwellenbereich vor allem mit Raumwellen gear-
2. In einem Tonstudio soll Schall (Sprache, Musik) aufge- beitet, die an den leitenden Schichten der Ionosphäre
nommen und gespeichert werden. Der Schall trifft auf reflektiert werden. Damit sind sehr große Reichwei-
ein Mikrofon. Im Mikrofon werden die Druckschwan- ten, z. T. rund um die Erde, erreichbar. Der Nachteil
kungen der Luft in Spannungsschwankungen umge- von Kurzwellen besteht darin, dass die Beschaffen-
wandelt. Diese in der Regel sehr kleinen Spannungs- heit der leitenden Schichten in der Ionosphäre von
schwankungen werden zunächst verstärkt. Die Form der Sonnenaktivität und damit von der Tages- und
der Signale ändert sich dadurch nicht. Diese verstärk- der Jahreszeit abhängig ist. Deshalb sind die Emp-
ten analogen elektrischen Signale werden zu einem fangsbedingungen von Kurzwellensendern sehr un-
AD-Wandler geleitet und dort in digitale Signale um- terschiedlich.
gewandelt. Die digitalen Signale können auf Magnet- Ultrakurzwellen haben den Vorteil einer sehr hohen
band, auf CD oder auf DVD gespeichert werden. Übertragungsqualität. Sie werden deshalb für hoch-
wertige Sendungen im UKW-Rundfunk und für das
3. Es gibt dafür im Wesentlichen folgenden Grund: Sehr Fernsehen genutzt. Sie werden von den leitenden
langwellige elektromagnetische Wellen lassen sich Schichten der Ionosphäre nicht reflektiert und sind da-
nicht von Antennen abstrahlen. Die optimale Länge mit nur im Sichtbereich von Sendern zu empfangen.
einer Sende- oder Empfangsantenne ist gleich der hal-
ben Wellenlänge. Eine elektromagnetische Welle mit 6. Experiment
einer Frequenz von 20 kHz (vom Menschen maximal
hörbare Frequenz) hat eine Wellenlänge von etwa 7. Das D-Netz arbeitet mit 900 MHz, das E-Netz mit
15 km. Es wären Antennen von 7,5 km Länge erfor- 1 800 MHz. Ein flächendeckendes Handynetz besteht
derlich. Das ist technisch nicht sinnvoll realisierbar. aus Zellen (Groß-, Klein- oder Mikrozellen), die den
gesamten Bereich überdecken (Wabenstruktur). Groß-
4. Frequenzmodulation: Die Informationen werden der zellen haben einen Radius von 10 – 30 km, Kleinzellen
Frequenz aufgeprägt, d. h. die Frequenz ändert sich in von 1– 3 km. Dadurch kommen die mobilen Telefone
Abhängigkeit von der niederfrequenten Schwingung mit einer sehr geringen Sendeleistung von meist un-
(Sprache, Musik). Genutzt wird die Frequenzmodula- ter 1 W aus.
tion im UKW-Bereich und beim Fernsehen.
Phasenmodulation: Die Informationen werden dem 8. Die Datenübertragung beim Satellitenfernsehen ist
Phasenwinkel aufgeprägt, d. h., der Phasenwinkel än- in der folgenden Skizze dargestellt. Dabei werden so-
dert sich in Abhängigkeit von der niederfrequenten wohl analoge als auch digitale Signale genutzt.
Schwingung (Sprache, Musik). Genutzt wird die Pha-
senmodulation im UKW-Bereich und beim Sprechfunk. = digital
= analog
Amplitude
„1“
Digitalsignal t
„0“
Amplituden-
t
modulation
(AM)
Frequenz- Encoder und Multiplex
t
modulation
(FM) Decoder
Phasen-
t
modulation
(PM)

5. Lang- und Mittelwellen werden um die Erde stark ge-


beugt. Sie breiten sich deshalb als sogenannte Boden-
welle entlang der Erdoberfläche aus. Außerdem werden

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Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 87

Wahlpflichtbereich: 5. Bei Computerbildschirmen sind folgende Pixelzahlen


Fernsehbildtechnik (LB S. 152 –154) üblich: 1024 x 768, 1280 x 1024, 1600 x 1200
Die digitale PAL-Norm hat eine Pixelzahl von
1. Der deutsche Techniker Paul Nipkow (1860 –1940) er- 720 x 576, also weniger als eine herkömmliche Fern-
fand im Jahr 1887 folgendes Verfahren: In einer sehbildröhre.
Scheibe befanden sich spiralförmig angeordnete Lö- Beim hochauflösenden Fernsehen (HDTV) findet man
cher (s. Abb.). gegenwärtig folgende Pixelzahlen:
1280 x 720, 1920 x 1080
Fotozelle Glühlampe Bei verschiedenen Herstellern findet man unterschied-
liche Pixelzahlen. Die Entwicklungstendenz geht hin
zu noch größeren Pixelzahlen.

Bild über- 6. Genutzt werden weltweit heute die folgenden drei


tragenes Systeme:
Bild − NTSC (National Television System Comittee) in den
USA
− das von Walter Bruch entwickelte PAL (Phase Alter-
Nipkowscheiben nating Line) in Westeuropa außer in Frankreich
− das von Anatole de France entwickelte SECAM
(Système en couleur avec mémoire) in Frankreich
Das durch die Löcher fallende Licht traf auf eine Foto- und Osteuropa.
zelle und verursachte entsprechende Schwankungen
der Stromstärke. 7. Präsentation zur additiven Farbmischung. Dazu gibt
Im Empfänger bewirkten diese Schwankungen der es in Lehrbüchern, Nachschlagewerken und im Inter-
Stromstärke Veränderungen der Helligkeit einer net umfangreiche Hinweise.
Glühlampe, vor der ebenfalls eine Lochscheibe ro-
tierte und dadurch das Bild auf einer Mattglasscheibe 8. Bei einer Fernsehbildröhre befindet sich der Wehnelt-
wieder zusammengesetzt wurde. zylinder um die Katode herum (s. LB S. 153, Abb. 1). Er
ist gegenüber der Katode negativ geladen. Verändert
2. Ausführliche Informationen zum Leben und Wir- man die Spannung, die am Wehneltzylinder anliegt,
ken von Manfred von Ardenne sind im Internet unter dann ändert sich die Anzahl der Elektronen, die den
www.schuelerlexikon.de zu finden. Zylinder verlassen können. Damit ändert sich die In-
tensität des Elektronenstrahls und damit die Hellig-
3. Gestaltung eines Posters keit des Bildpunkts.
Als wichtige Etappen sollten genannt werden:
− 1887: Erfindung der Nipkowscheibe 9. Möglich ist aktuell die Herstellung von Flachbildschir-
− um 1925: erste Fernsehübertragungen im Labor men mit einer Bilddiagonalen von bis zu etwa 3 m.
− 1931: erste vollelektronische Fernsehübertragung
(Manfred von Ardenne) 10. Man sollte sich vor allem nach folgenden Parametern
− 1936: Fernsehübertragungen von den Olympischen erkundigen:
Spielen in Berlin − Anzahl der Bildpunkte (Pixel), weil sie entschei-
− 1949: Beginn des kommerziellen Fernsehens (USA) dend die Bildqualität bestimmt.
− 1954: Erste Farbfernsehübertragungen − Lebensdauer des Bildschirms, weil man daraus ablei-
− 1963: erster Nachrichtensatellit auf einer geosta- ten kann, wie lange man das Gerät nutzen kann,
tionären Bahn (Syncom 1, USA) − Bildfrequenz, weil aus ihr ableitbar ist, ob ein Bild
− 1967: Erste Farbfernsehsendungen in Deutschland flimmerfrei und bei der Darstellung von schnellen
(ZDF) Bewegungen ohne Nachführeffekt arbeitet,
− um 2000: Flachbildschirme beginnen die herkömm- − elektrische Leistung, weil sie Auskunft darüber
lichen Bildröhren abzulösen gibt, ob das Gerät kostengünstig und umwelt-
− 2005: Beginn der Einführung des digitalen Fern- freundlich arbeitet.
sehens und des hochauflösenden Fernsehens
(HDTV). 11. Internetrecherche: Es sollten aktuelle technische Ent-
wicklungen mit einbezogen werden.
4. Man kann in unterschiedlichen Farben leuchtende
Bildpunkte feststellen. Bei vielen Bildschirmen sind sie 12. Internetrecherche: Es sollten aktuelle technische Ent-
stabförmig, bei gedruckten Bildern rund. wicklungen mit einbezogen werden.

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88 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs

Fächerverbindendes Thema: bilder entstehen durch Ermüdung der lichtempfind-


Unsere Welt ist bunt (LB S. 155 –159) lichen Zellen. Nach etwa 30 Sekunden senden sie kein
Signal mehr ans Gehirn. Die Zapfen für Blau sind un-
1. Durch einen Gelbfilter werden Gelb und Teile vom empfindlicher geworden, die für Orange nicht. Beim
angrenzenden Grün und Orange hindurch gelassen. anschließenden Blick auf die weiße Fläche wird nach
Absorbiert wird ein Teil des blauen Endes des Spek- der additiven Farbmischung die Mischfarbe Orange
trums. wahrgenommen.
Nicht jeder, der zum ersten Mal Nachbilder sehen
2. Bei Beleuchtung mit weißem Licht erscheint uns ein „soll“, nimmt diese Einfärbung wahr. Es kann helfen,
undurchsichtiger Körper schwarz, wenn er sämtliches wenn man etwas länger starrt und die Augen dabei
Licht absorbiert, das auf ihn fällt. Ein Körper erscheint auf unendliche Sehweite einstellt.
uns weiß, wenn er alle Spektralfarben näherungs- Nachbilder werden auch als Phantombilder bezeich-
weise gleich stark reflektiert. Ein Körper erscheint net. Man sieht sie auch als helle Flecken, wenn man
uns gelb, wenn er grün und rot gleich stark streut. Als versehentlich in die Sonne geschaut hat.
Mischfarbe ergibt sich Gelb.
9. Evangelische Kirche: Es dominieren Violett und Weiß.
3. Bei Beleuchtung mit weißem Licht sehen in der Durch- Violett hat eine passive Ausstrahlung und soll Besin-
sicht und in der Draufsicht die blaue Tinte blau und die nung, Buße und Einkehr bewirken. Violett wird in der
rote Tinte rot aus. Tinte wirkt wie eine Pigmentfarbe Vorbereitung auf große Feste (Adventszeit, Passions-
(und damit wie ein Farbfilter). Rote Tinte absorbiert zeit) und am Bußtag zur Dekoration des Altars ver-
die blauen Anteile des weißen Lichts; die nicht absor- wendet. Weiß symbolisiert Unschuld und Neubeginn
bierten Anteile des Lichts werden teilweise reflektiert und steht für Reinheit und Lichtglanz. Weiß wird zu
und teilweise hindurch gelassen. Folglich sehen wir in Weihnachten und Ostern verwendet, aber auch bei
Durchsicht und in Draufsicht die gleiche Farbe, näm- Hochzeiten und Taufen.
lich Rot. Analoges gilt für die blaue Tinte; die roten
Anteile des weißen Lichts werden absorbiert. Buddhismus: Es dominieren Gelb, Orange und Rot als
Farben der Sonne und des Lichts. Orange symbolisiert
4. Leicht vergilbte Wäschestücke erscheinen uns z. B. die höchste Stufe menschlicher Erleuchtung.
gelblich. Da Weißmacher die Reflexion von bläu-
lichem Licht bewirken, ergibt sich durch additive 10. Die Empfindungen können nicht vorhergesagt wer-
Farbmischung zusammen mit dem gelbem Licht der den.
Farbeindruck Weiß.
11. Anregungen erhält man z. B. unter www.schuelerlexi-
5. Poster zur Dreifarbentheorie des Sehens: Unter dem kon.de, Suchwort Farbenlehre
Suchwort Dreifarbentheorie gibt es eine Fülle geeig-
neter Beiträge im Internet. 12. Das Ergebnis der Erhebung kann nicht vorhergesagt
werden. U. a. können Alter, Mode und Beruf das Er-
6. In einem abgedunkelten Raum sieht man die Körper gebnis beeinflussen.
nur in verschiedenen Grautönen. Mit zunehmender
Helligkeit wird das Grau zunächst heller und bei aus- 13. Die Vorschläge werden stark variieren. Allgemein
reichender Lichtintensität sprechen die farbempfind- lässt sich sagen, dass ein Raum, auch ein Klassenraum,
lichen Zäpfchen an. Wir sehen die Körper in ihren eher dann Ruhe und Wohlgefühl ausstrahlt, wenn
Körperfarben. eine farbliche Grundstimmung geschaffen wurde. Die
Farben sollten in ihrem Farbton, der Farbsättigung
7. Auf der Farbtafel ist ein Auto dargestellt. Die Tafeln und der Helligkeit aufeinander abgestimmt sein.
sind so aufgebaut, dass man farbige Gegenstände vor
einem farbigen Hintergrund erkennen muss. Men- 14. Er ist blau. – Er ist völlig betrunken.
schen, die Rot und Grün nicht unterscheiden können, Er ist noch ein grüner Junge. – Er ist unerfahren und
haben eine Rot - Grün - Blindheit. Werden auf Tafeln noch nicht erwachsen.
z. B. rote Gegenstände vor einem andersfarbigen Das kann man Schwarz auf Weiß nachlesen. – Es liegt
Hintergrund (z. B. blauen Punkten) abgebildet, dann geschrieben bzw. gedruckt vor.
kann man mit diesen prüfen, ob eine Person die rote
Farbe erkennen kann. 15. Weitere Beispiele zu Arten der Tarnung
Tarntracht:
8. Man sieht anfangs ein orangefarbenes Quadrat mit Mäuse, grau (mausgrau) der Farbe der Erde angepasst
einem etwas dunklerem (violettem) kleinen Quadrat Rehkitz (gepunktet) und Frischling (gestreift), im Spiel
in der Mitte. Danach verwischen sich die Konturen von Licht und Schatten im Wald nicht gut zu sehen
und die Quadrate gehen allmählich in Kreise über und Nachahmungstracht:
verschwinden nach einiger Zeit wieder völlig. Nach- einige Spannerraupen (braun), Aussehen wie Ästchen

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Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 89

Krabbenspinnen, Färbung je nach Blüte, auf der sie feinden. Auf hellem Untergrund ist die helle Mutante
lebt. schwer auszumachen, während sie auf dunklem Un-
Scheinwarntracht: tergrund leicht zu erkennen ist und für Feinde eine
Käfer, z. B. Wespenbock, leuchtend gelb - schwarzes leichte Beute darstellt. In Gebieten mit hoher Indus-
Wanrsignal wie bei Wespen trialisierung und damit in der Regel stärkerer Luft-
Warntracht: verschmutzung findet man vorwiegend Bäume, die
Wespen und Bienen (schwarz-gelb), Abschreckung kaum oder keinen Flechtenbewuchs zeigen und darü-
von Feinden ber hinaus durch Ruß- und Staubablagerungen eher
Feuerwanzen (rot), Abschreckung und Hinweis auf dunkel gefärbt sind. In solchen Gebieten fand man
Ungenießbarkeit ein deutlich stärkeres Auftreten der dunkleren Form
und ein geringeres Auftreten der hellen Form des Bir-
16. Funktionen von Tarn- und Warnfarben im Tierreich kenspanners.
Tarnfarben sollen bewirken, dass sich Tiere möglichst Die hell gefärbten Flechten bedecken normalerweise
wenig von ihrer Umgebung abheben und damit Fein- die Baumrinde und sind ein sogenannter Bioindikator
den oder Beutetieren nicht auffallen. Warnfarben für saubere Luft.
sollen deutlich auf die betreffenden Tiere aufmerk- Demgegenüber ist die Verteilung in gering oder un-
sam machen und Feinde abschrecken. Beispiele: belasteten Gebieten eher umgekehrt. Offensichtlich
wird jeweils die Mutante durch Fressfeinde, in der
Tierarten Färbung Funktion der Färbung Regel Vögel, reduziert, die sich deutlich vom Unter-
grund abhebt, während die andere durch die gute
Tarnfarben
Tarnung eher übersehen wird und somit überlebt. Die
Polarfuchs, weiß der Umgebung ange- überlebenden Tiere können sich dann fortpflanzen.
Eisbär passt (Schnee, Eis) So kommt es dazu, dass in der nächsten Generation
mehr Tiere der Form da sind, die sich besser an die
Papageien, häufig den Farben der Umge- Umwelt angepasst zeigt.
Schlangen Grüntöne bung im Regenwald
angepasst
18. Präsentation
Löwen, gelb-braun den Farben der Um-
Kamele, Anti- gebung in Wüste und 19. Krapprot und Indigoblau sind wasch- und lichtechte
lopen Savanne angepasst Naturfarbstoffe. Da sie ausreichend zur Verfügung
Warnfarben standen, wurden sie bevorzugt in Staatsfahnen ver-
wendet.
Feuersala- schwarz- deutliches Abheben von
mander gelb der Umgebung Name von Naturfarb- Herkunft
stoffen/Farbe
Wespen, schwarz- Signalisieren von
Hornissen gelb Wehrhaftigkeit Krapp/Rot Wurzel der Krapppflanze
(Färberröte)
Marienkäfer, rot-schwarz Signalisieren von
Feuerwanzen Ungenießbarkeit Karmin/Rot getrocknete Weibchen einer
amerikanischen Schildlausart
ohne Farbe
Safran/Gelb getrocknete Blütenteile eines
Grottenmol- farblos keine Tarnfarben erfor- Krokus
che, Zehn- derlich, weil in absolu-
fußkrebse ter Dunkelheit keine Indigo/Blau Blätter des Indigostrauchs
(Höhlenbe- optische Wahrnehmung
wohner) möglich ist Blauholz/Blau Holz eines südamerikanischen
Baums

17. Beide Schmetterlingsformen leben vor allem auf Bir-


ken, deren Stamm in der Regel hell gefärbt ist. Sie 20. Die Farbstoffe aus den pflanzlichen Produkten sind
unterscheiden sich durch eine Mutation des Gens, wasserlöslich und werden herausgelöst (extrahiert).
welches für die Produktion des Farbstoffes Melanin Die Farbstoffe lagern sich entweder nur auf den Fa-
zuständig ist. sern ab und sind dann leicht wieder auszuwaschen
Je nachdem, welche Gebiete man untersuchte, wur- oder sie gehen mit den Fasern chemische Verbin-
den unterschiedlich viele Schmetterlinge der einen dungen ein, die sich nicht wieder auswaschen lassen.
bzw. anderen Form gefunden. Nach dem Ausspülen kann man Unterschiede in der
Für die beiden Formen ergeben sich unterschiedliche Farbintensität der verschiedenen Färbemittel und
Möglichkeiten der Tarnung gegenüber ihren Fress- ihre Wirkung auf die Textilproben feststellen.

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90 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs

Ziel erreicht? (LB S. 162 –165) 2. a) Es wird davon ausgegangen, dass der Stein frei
fällt. Die Zeit, die der Schall für seine Ausbreitung
​ a2 ​t 2 für die Zeit t:
1. a) Für die ersten 25 m folgt aus s = } braucht, wird vernachlässigt. Unter diesen Bedin-
gungen kann man die Tiefe des Brunnens so ermit-
}
√ 

​ 2 s
t = ​  } a
  ​ ​  teln: Es wird die Fallzeit des Steins gemessen. Aus
​ a2 ​t 2 ergibt sich dann die Tiefe des Brunnens.

√ 
s = }
}
​ 2 ∙ 25 m
t =  ​   }  
​ ​ 
m    = 4,0 s b) Mögliche Lösungen sind z. B. die Nutzung einer
3,13 ​ }2 ​
s Schnur, die am unteren Ende beschwert wird, oder
Damit erhält man für die maximale Geschwindig- die Nutzung eines elektrischen Entfernungsmessers.
keit:
3. a) Die Schubkraft muss gleich der Gewichtskraft sein.
v = a ∙ t Aus m = 770 t ergibt sich FG = 7 550 kN.
b) Während der Zeit t = 129,3 s, in der die Rakete be-
v = 3,13 m ∙ s –2 ∙ 4,0 s = 12,5 m ∙ s –1 schleunigt wird, bleibt die beschleunigende Kraft
konstant. Aus F = m ∙ a erhält man die Beschleuni-
b) s-t-Diagramm: gung a:

s in m (13 000 kN – 7 550 kN)
100 a = ​ }aF ​ =}}
​   
770 000 kg
  
  ​ 

80 a = 7,1 m ∙ s –2
60
Damit erhält man als Geschwindigkeit nach der Be-
40 schleunigungsphase:

20
v = a ∙ t
0
0 2 4 6 8 10 t in s v = 7,1 m ∙ s –2 ∙ 129,7 s

v-t-Diagramm: v = 920 m ∙ s –1 = 3 300 km ∙ s –1



v in m/s
c) – Der Luftwiderstand hemmt die Bewegung,
verringert also die unter b) berechnete Endge-
16 schwindigkeit.
12 – Durch den Treibstoffverbrauch verringert sich
die Masse. Das führt bei konstanter Schubkraft
8 zu einer Vergrößerung der Beschleunigung und
damit zu einer höheren Endgeschwindigkeit.
4

0 4. a) Die Temperatur steigt in den ersten 5 Minuten von


0 2 4 6 8 10 t in s 15 °C auf 100 °C in etwa gleichmäßig an. Danach
bleibt sie konstant bei 100 °C.
a-t-Diagramm: In Phase 1 wird die Energie zur Erwärmung des Was-
sers und der Kartoffeln verwendet. Danach wird in
a in m/s2
Phase 2 die Energie zum Verdampfen des Wassers
genutzt. Während der ganzen Zeit wird ein Teil der
4,0 Energie auch an die Umgebung abgegeben.
b) Q = m · c · ΔT
3,0

2,0 ​ 0,5 kg · 4,19 kJ · 85 K
Q = }} kg · K
     ​ 

1,0 Q = 178 kJ
0
0 2 4 6 8 10 t in s
c) Nach 5 Minuten wird die Energie nur noch an die
Umgebung abgegeben bzw. sie wird zum Ver-
c) – Es kann die Beschleunigung auf den ersten 25 m dampfen des Wassers benötigt. Der Wasserdampf
erhöht werden. entweicht jedoch und ist zum Kartoffelgaren nicht
– Eine längere Strecke kann mit der konstanten mehr nutzbar. Somit kann man die Energiezufuhr
Beschleunigung gelaufen werden. Damit erhöht so drosseln, dass das Wasser gerade noch siedet und
sich die Spitzengeschwindigkeit. damit eine Temperatur von etwa 100 °C behält.

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Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 91

d) Präsentation zum Schnellkochtopf, u. a. ​ a2 ​∙ t 


gibt sich aus s = } ​ 2s
  2 die Gleichung a = } t
  ​. Zu messen
– Aufbau: wäre die Zeit, die für einen bestimmten Beschleuni-
Ventil gungsweg benötigt wird, z. B. für 10 m.

8. a) Der Fallschirmspringer bewegt sich die ersten 7,5 s


130 kPa 180 kPa gleichmäßig beschleunigt und anschließend nach
Öffnen des Fallschirms gleichförmig weiter.
108 °C 117 °C
b) Die Geschwindigkeit ist gleich dem Anstieg im s-t-
Diagramm. Eine Abschätzung ergibt:

​ 400 m
v=} 5 s
​ = 80 m ∙ s–1 = 300 km ∙ h–1
   
– Wirkungsweise: In einem Schnellkochtopf kann
der Dampf nicht entweichen. Dadurch steigen Dieser Wert liegt allerdings über dem Wert von
der Druck und die Temperatur. Das Wasser sie- 200 km ∙ h–1, der üblicherweise als maximale Ge-
det erst bei über 100 °C. Dadurch werden die schwindigkeit angegeben wird.
Speisen schneller gar. ​ Δs
c) Die Sinkgeschwindigkeit ergibt sich aus v = }
Δt
 ​ . Die
– Das spart Zeit. Außerdem wird weniger elek- Werte können – im Unterschied zu b) – relativ ge-
trische Energie bzw. Stadtgas benötigt. Das nau dem Diagramm entnommen werden.
spart Geld.
​ 150 m
v=} 17,5 s
​ = 8,6 m ∙ s–1 = 30 km ∙ h–1
  
5. a) Sonnenstrahlung setzt sich folgendermaßen zu-
sammen: 9. a) Die Aufgabe kann grafisch gelöst werden. Als Al-
infrarotes Licht: 38 % ter erhält man 9 950 Jahre.
sichtbares Licht: 48 % b) 11 460 Jahre sind zwei Halbwertzeiten. Der C-14-
ultraviolettes Licht: 7 % Anteil beträgt somit noch 25 %.
langwelligere Strahlung: 6 %
kurzwelligere Strahlung: 1 % 10. Experiment
b) Fotosynthese g sichtbares Licht
Erwärmung g infrarotes Licht 11. Die von zwei Erregerzentren ausgehenden Wellen
Sonnenbrand g ultraviolettes Licht überlagern sich, sie interferieren. Es bildet sich ein
c) Man müsste aus dem Sonnenlicht den UV-Anteil typisches Frequenzmuster mit Bereichen der Verstär-
herausfiltern, z. B. durch einen speziellen Filter. kung und Abschwächung.
Das Prinzip dabei ist: Mit UV-Licht werden die
sonst unsichtbaren, fluoreszierenden Sicherheits- 12. Das Modell Lichtstrahl eignet sich besonders gut, die
merkmale sichtbar, die in Geldscheinen vorhanden Ausbreitung von Licht zu beschreiben.
sind. Einzelheiten dazu findet man unter Beispiel: Geht Licht von zwei punktförmigen Licht-
www.bundesbank.de. quellen aus und trifft auf einen lichtundurchlässigen
Körper, so bilden sich hinter dem Körper verschiedene
6. a) Schattengebiete (Kernschatten, Halbschatten) aus.
Spiegel 1

L1
45°

L2
Spiegel 2

Die Grenzen des Modells zeigen sich überall dort, wo


b) Für beliebige Lichtstrahlen ergibt sich bei die Welleneigenschaften von Licht eine Rolle spielen.
0° < α < 45°: Einfallender Lichtstrahl und zweimal Beispiel: Licht fällt durch einen sehr schmalen Spalt.
reflektierter Lichtstrahl stehen immer senkrecht
aufeinander.

7. Möglichkeit 1: Es wird die Definition der Beschleuni-


​ Δv
gung genutzt: a = }Δt
  ​
Zu messen wären die Zeit und die Geschwindigkeit
nach dieser Zeit.
Möglichkeit 2: Geht man von einer näherungsweise Dann breitet sich das Licht hinter dem Spalt in ver-
gleichmäßig beschleunigten Bewegung aus, dann er- schiedenen Richtungen aus.

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92 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs

13. Eine Hypothese könnte lauten: Von den Bergen geht Der Bremsweg verlängert sich um etwa 13 m.
vorrangig blaues Licht aus. Hinweis: Wenn man noch die Reaktionszeit (Schreck-
Diese Hypothese ist nicht richtig. Vielmehr gilt: Ursa- sekunde) berücksichtigt, dann sind die Anhaltewege
che für die Blaufärbung ist die Streuung von Licht in erheblich länger als die berechneten Bremswege.
den Luftschichten zwischen Bergen und Beobachtern.
Genauer: Zwischen den (relativ weit entfernten) Ber- 19. a) Bei der Mikrowelle ist der Wirkungsgrad am höchs-
gen und einem Beobachter entsteht wie überall in der ten, weil die Energie direkt von der Strahlung auf
Luft aufgrund der Streuung von Licht Himmelsblau. Da die Wassermoleküle übergeht.
das Licht durch eine relativ dicke Luftschicht in unsere b) Der Wirkungsgrad kann berechnet werden mit der
Augen gelangt, wird die Blaufärbung vor dem meist Gleichung
relativ dunklem Hintergrund der Berge sichtbar.
​ c · m · ΔT
η=} P · t
​ 
   
14. Erkundungsaufgabe
Damit erhält man folgende Werte:
15. Erkundungsaufgabe Mikrowelle:
Zu erwarten ist die Erläuterung der drei grundle- kJ
4,19 ​ }    ​ 
· 0,4 kg · 58 K

kg · K
genden Verfahren (Durchstrahlungsverfahren, Be- ​  160 s · 800 W
η = }}      ​ 
= 0,76
strahlungsverfahren, Markierungsverfahren) an spe-
ziellen Beispielen. Wasserkocher:
kJ
4,19 ​ }    ​ 
kg · K
· 0,6 kg · 78 K

16. Ausführliche und aktuelle Informationen sind im In- η = }}
​  170 s · 1 200 W
      ​ 
= 0,96
ternet unter www.bfs.de/ion (Bundesamt für Strah-
lenschutz) zu finden. Kochplatte:
kJ
4,19 ​ }    ​ 
kg · K
· 0,3 kg · 62 K

17. Es sollten nur die typischen Sehfehler Kurzsichtigkeit η = }}
​  120 s · 1 500 W
      ​ 
= 0,43
und Weitsichtigkeit betrachtet werden.
Die Korrektur kann erfolgen Die Hypothese war falsch. Den größten Wirkungs-
− durch Brillen, grad hat der Wasserkocher.
− durch Kontaktlinsen, c) Die Werte sind bemerkenswert unterschiedlich.
− durch Veränderung der Krümmung der Hornhaut Beim Topf auf der Kochplatte wird viel Wärme an
(Behandlung mit Laser). die Umgebung abgegeben. Deshalb ist der Wir-
Vor- und Nachteile sollten zusammengestellt und be- kungsgrad am niedrigsten.
wertet werden. Bei der Bewertung spielen subjektive Beim Wasserkocher dürfte es kaum Steigerungs-
Empfindungen eine erhebliche Rolle. möglichkeiten der Erhöhung des Wirkungsgrads.
Bei der Kochplatte könnte schon ein Deckel auf
18. a) Entscheidend für auftretende Kräfte ist die dem Topf zu einer Verbesserung des Wirkungs-
Schnelligkeit einer Geschwindigkeitsänderung grads führen.
(Beschleunigung). Wenn sich z. B. bei einem Auf-
fahrunfall die Geschwindigkeit innerhalb von 0,2 s 20. a) Geeignet ist Stoff C. Bei A ist die Reichweite zu
von 30 km/h auf null ändert, dann beträgt die Be- gering, bei B und D ist die Halbwertszeit erheb-
schleunigung lich zu lang. Hinweis: Eigentlich müsste man die
m biologische Halbwertszeit einbeziehen, also auch
8,3 ​ }  ​
a=} ​ = 41,5 m ∙ s –2
​ 0,2 ss    beachten, wie schnell der betreffende Stoff ausge-
schieden wird. Auf diesen Aspekt wird im Unter-
Auf einen Fahrer von 70 kg würde folgende Kraft richt üblicherweise nicht eingegangen.
wirken: b) Die Vorteile bestehen darin, dass bestimmte Or-
F = m ∙ a gane wie die Schilddrüse sehr zielgerichtet und
F = 70 kg ∙ 41,5 m ∙ s –2 = 2 900 N kaum belastend untersucht werden können. Ge-
fahren bestehen durch eine leicht erhöhte Strah-
Das ist immerhin mehr als das Vierfache seiner lenbelastung über einige Stunden hinweg.
Gewichtskraft. Das bedeutet: Auch bei geringen
Geschwindigkeitsänderungen können erhebliche 21. Für ein Fernsehgerät sind es täglich:
Kräfte auftreten. Tim unterliegt einem gefähr- E = U · I · t = 230 V · 0,02 A · 8 · 3 600 s = 132 480 Ws
lichen Irrtum. Für 22,5 Mio. Haushalte und ein Jahr erhält man:
E = 22,5 · 106 · 365 · 132 480 Ws
v  2
b) s = }
​ 2a ​ E = 1,1 · 1015 Ws = 3,1 · 108 kWh

bei 50 km ∙ h –1: s = 13,8 m Das entspricht dem Jahresenergiebedarf von 10 000


bei 70 km ∙ h –1: s = 27 m Haushalten.

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