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EP – Einführung in die Biologie SII Ga

Thema 1- Einführung in die Biologie der SII


BUCH Grüne Reihe, Materialien SII Biologie, Zellbiologie, Schroedel, 2006
Kennzeichen des Lebens
FRAGE Was bedeutet der Begriff Biologie?
A/TAFEL Biologie
1 gr. bios, das Leben logos, gr. die Lehre
Die Biologie ist also die Lehre vom Leben.

FRAGE Was wird allgemein zu den Lebewesen gezählt?


Lebewesen nicht lebende Objekte
Menschen Steine
Tiere Kristalle
Pflanzen Metall
Pilze
Einzeller
FRAGE Welches sind die grundlegenden Eigenschaften lebender Organismen?
A / TAFEL
Kennzeichen des Lebens
(1) Wachstum und aktive Bewegung
 Organismen wachsen durch Vermehrung ihrer Biomasse und /
oder bewegen sich aktiv fort.
(2) Stoffwechsel
 Organismen nehmen Stoffe aus ihrer Umgebung auf und benutzen
sie oder ihre Grundbausteine, um körpereigene Stoffe aufzubauen
oder Energie zu gewinnen. Nicht verwertbare Stoffe werden
ausgeschieden.
(3) Reizbarkeit
 Organismen reagieren auf Umwelteinflüsse. Alle Einflüsse, die von
einem Organismus wahrgenommen werden können, bezeichnet man
als Reize.
(4) Fortpflanzung (Reproduktion)
 Organismen können Organismen produzieren, die in Bau und
Funktion dem Ursprungsorganismus bis auf geringe Variation
gleichen.

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AB Streitfall Viren – lebendig oder nicht?
LÖSUNG Bakterien besitzen alle Kennzeichen des Lebendigen: Sie wachsen und
bewegen sich, besitzen einen Stoffwechsel, reagieren auf Reize und
pflanzen sich fort.

Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt und ausschließlich für schulische Belange einzusetzen. Vervielfältigung und
Weitergabe außerhalb der Lerngruppe sind nicht gestattet.
Quelle der Abbildungen, sofern nicht anders angegeben: Grüne Reihe, Materialien SII Biologie CD, Schroedel, Braunschweig 2009
EP – Einführung in die Biologie SII Ga

Viren hingegen besitzen nicht alle diese Kennzeichen. Sie können sich
nicht aktiv bewegen, besitzen keinen eigenen Stoffwechsel und ihre
Reizbarkeit erschöpft sich darin, dass sich an geeignete Zellen anheften
können. Aber sie sind zur Reproduktion fähig, deshalb wird heftig
darüber diskutiert, ob man sie doch als lebend bezeichnen sollte.
TAFEL
Fazit
2 Im Allgemeinen bestehen alle Organismen aus mindestens einer
Zelle.
 Zellen sind somit die Grundlage des Lebendigen.

AUFGABE (opt.) Beschreibe die Kennzeichen des Lebens am Beispiel a) einer Tulpe, b)
eines Fisches.
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HINWEIS Die meisten Organismen sind Vielzeller. Was wissen Sie über den Aufbau
solcher Lebewesen?
A Neben Zellen gibt es Gewebe, Organe Organsysteme etc.
EA / AUFGABE Findet Definitionen für die Begriffe Zelle, Gewebe, Organe,
Organsysteme, erläutern an einem Beispiel
A/TAFEL
Definitionen
Zelle: Eine Zelle ist die kleinste, lebensfähige Einheit eines
Organismus. Beispiel: Herzmuskelzelle.
Gewebe: Ein Gewebe ist ein durch Teilung aus nicht spezialisierten
Zellen hervorgegangener Verband gleichartiger Zellen mit gleicher
Funktion (differenzierte Zellen). Beispiel Muskelgewebe.
Organ: Ein Organ ist ein nach Bau und Funktion abgrenzbarer, aus
mehreren Geweben bestehender Teil vielzelliger Lebewesen. Beispiel:
Herz.
Organsystem: Ein Organsystem wird durch die Gesamtheit aller
Organe, die an einem Funktionsablauf eines Organismus beteiligt
sind, gebildet. Beispiel: Herz-Kreislauf-System.

FRAGE Welche biologischen Grundprinzipien lassen sich hier erkennen?


FRAGE Wo liegen jeweils die Kosten und der Nutzen dieser Grundprinzipien?
A / TAFEL Biologische Grundprinzipien
(1) Differenzierung: Aus einer Zelle mit einem nicht spezialisiertem
Bauplan kann sich eine Zelle mit hochspezialisierten Bauplan bilden.
Beispiel: Undifferenzierte Knochenmarkszellen können sehr
unterschiedliche Blutzellen bilden (Erythrocyten, Leukozyten etc.).
Kosten: struktureller Mehraufwand, höhere Energiekosten,
Speicherung komplexerer Informationen nötig
Nutzen: Arbeitsteilung und Spezialisierung werden möglich und damit
eine größere Effizienz vieler Prozesse.
Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt und ausschließlich für schulische Belange einzusetzen. Vervielfältigung und
Weitergabe außerhalb der Lerngruppe sind nicht gestattet.
Quelle der Abbildungen, sofern nicht anders angegeben: Grüne Reihe, Materialien SII Biologie CD, Schroedel, Braunschweig 2009
EP – Einführung in die Biologie SII Ga

(2) Organisation: Kleine Bauteile formen größere Bauteile. Beispiel:


Zellen bilden Gewebe, Gewebe bilden Organe, Organe bilden
Organsystem etc..
Kosten: struktureller Mehraufwand, höhere Energiekosten,
Speicherung komplexerer Informationen nötig
Nutzen: Vielfältige neue Funktionen werden möglich.
3

FRAGE Welches weitere Grundprinzip lässt sich aus diesen Betrachtungen


ableiten?
A/TAFEL Ökonomie-Prinzip
Kosten und Nutzen müssen in lebenden Systemen eine positive Bilanz
ergeben.
Wenn die Kosten einer Struktur, eines Prozesses oder einer
Verhaltensweise höher sind als ihr biologischer Nutzen, kann der
Organismus nicht genügend Nachkommen produzieren, um die
Informationen über diese Strukturen, Prozesse oder
Verhaltensweisen nachhaltig an die nächste Generation
weiterzugeben.
Diese Betrachtung lässt sich auch auf eine gesamte Art übertragen,
d.h. ein Individuum muss letztlich immer nur solange überleben, bis
es sich fortgepflanzt und so den Bestand der Art gesichert hat.

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AB /HA Differenzierung pflanzlicher und tierischer Zellen.
Aufgabe des Gewebes Gewebetyp bei Tieren Gewebetyp bei Pflanze
Stützfunktion Knorpel-, Knochengewebe Kollenchym, Periderm
Schutz / Abschluss Deck-, Epithelgewebe mit Drüsen Epidermis mit Schließzellen
Grundgewebe Bindegewebe Parenchym
Bewegung Muskelgewebe -
Reizaufnahme Sinneszellen, Nervengewebe -
Nährstofftransport Adern, Lymphsystem Phloem, Xylem
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Organisationsstufen des Lebens
FRAGE Wir haben als eine Organisationsstufe des Lebens die Zelle
kennengelernt. Ist dies die unterste Ebene?
A Nein, Zelle bestehen aus kleineren Bestandteilen, diese wiederum aus
Molekülen, diese aus Atomen
FOLIE/INFO  Die 1. Organisationsstufe des Lebens ist die Ebene der Atome.
FRAGE Wie ist das Leben oberhalb der Ebene des Organismus organisiert?
A Es gibt Lebensgemeinschaften, deren Umgebung etc.

Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt und ausschließlich für schulische Belange einzusetzen. Vervielfältigung und
Weitergabe außerhalb der Lerngruppe sind nicht gestattet.
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 Auch Ebenen oberhalb des Organismus gehören zu


Organisationsebenen des Lebens
AB Biologische Ebenen

Beispiel Organisationsebene Definition

Kohlenstoffatom Atome Grundbausteine der Moleküle


4
DNA-Molekül Moleküle Bausteine der Zellstrukturen

Zellkern Zellorganell Kleine Funktionseinheit in einer Zelle

Herzmuskelzelle Zelle Kleinste Einheit lebender Organismen

Herzmuskelgewebe Gewebe Verband bau- und funktionsgleicher Zellen

Herz Organ Durch Bau und Funktion abgrenzbarer Teil


eines Organismus.

Kreislaufsystem Organsystem Funktionssystem mehrerer Organe

Mensch Organismus einzelnes Individuum

Einwohner eines Landes Population Anhäufung gleicher Individuen in einem


bestimmten Gebiet

Art: Mensch Art Alle Angehörigen einer


Fortpflanzungsgemeinschaft

Mensch & Pflanzen & Tiere Biozönose Lebensgemeinschaft in einem Ökosystem

Stadt Ökosystem Lebensraum + Fauna + Flora

belebter Bereich der Erde Biosphäre belebter Bereich der Erde


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FOLIE/INFO Organisationsebenen der Biologie & Fachbereiche
HINWEIS  Alle wichtigen Organisationsebenen des Lebens werden im SekII-
Unterricht der Biologie abgedeckt!
TAFEL Themen der Biologie in der Oberstufe
E1 + E2 Cytologie (Biochemie, Stoffwechselphysiologie)
Q1 Genetik
Q2 Ökologie & Stoffwechselphysiologie
Q3 Neurobiologie & Verhaltensbiologie
Q4 Evolution
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FRAGE Wieso muss man sich der Ebenen des Lebens bewusst sein?
A Nur so kann man Aufgaben richtig und kompetent beantworten.
BEISPIEL Phänomen: Albino-Tiger
Frage Warum ist das Fell des Albinotigers weiß?

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EP – Einführung in die Biologie SII Ga

 Genetik (Vererbungsfehler, Mutation)


 Stoffwechsel (Pigmentbildung)
Dies sind Fragen auf der molekularen bzw. physiologische Ebene.
Frage Warum gibt es in der freien Wildbahn keine weißen Tiger?
 Evolution (Selektion)
 Ökologie (Zusammenwirken Organismus und Biotop)
5  Verhalten (innerartliche Aspekte)
Dies sind Fragen aus der populationsökologischen Ebene, mit Bezügen
zum Verhaltens- und Evolutionsforschung.
Frage Warum sind Menschen von weißen Tigern so fasziniert?
 Verhalten
Dies sind Fragen zum Verhalten des Menschen gegenüber anderen
Arten.
Abb.: Ausgewählte biologische Ebenen.
Das Wesentliche
Lebende Organismen unterscheiden sich von
nicht-lebenden Gegenständen vor allem durch
ihre Fähigkeit zur Selbstorganisation und
identischen Reproduktion. Diese Vorgänge
benötigen Unmengen an Energie, daher sind alle
Organismen immer bestrebt ihren Energie-
verbrauch zu optimieren.
Grundsätzlich gilt, dass jede Struktur und jeder
Prozesse, der Ressourcen verbraucht, dem
Organismus oder der Art einen Vorteil
verschaffen muss, der diese Kosten aufwiegt,
anderenfalls wird der Organismus nicht
überleben oder die Art aussterben.
Für die Biologie ist die Betrachtung der
biologischen Ebenen von entscheidender
Bedeutung. Prozesse und Funktionen lassen sich
immer nur auf der geeigneten Ebene richtig
erfassen.
Das Besondere an den biologischen Ebenen ist,
dass auf jeder höheren Ebene gegenüber der
darunterliegenden eine Qualität hinzu kommt, die
sich nicht aus den Qualitäten der niedrigeren
Ebenen vorhersagen lässt. Dies macht die
Komplexität der Biologie aus. Es gilt:
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.

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