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Hintergrundinformation November 2007

Blauwal (Balaenoptera musculus)

Steckbrief schlagader) eines Blauwals ist so groß, dass ein


Mensch hindurch kriechen könnte.
Systematische Einordnung Der größte bisher gefundene Blauwal war über 35
Meter lang, der schwerste wog etwa 190 Tonnen.
Der Blauwal (Balaenoptera musculus) ist eines Beides waren Weibchen, die in der Antarktis ge-
der größten bekannten Lebewesen, die jemals auf fangen wurden. Die meisten Blauwale sind aber
der Erde existiert haben. Er gehört zur Klasse der kleiner und leichter, wobei die Weibchen meist
Säugetiere (Mammalia), darin zur Ordnung der größer als die männlichen Blauwale werden.
Walartigen (Cetacea), zur Unterordnung der Bar- Blauwale erreichen durchschnittlich eine Körper-
länge von 24 bis 27 Metern und ein Gewicht von
tenwale (Mysticeti) und zur Familie der Furchen-
130 bis 150 Tonnen. Individuen der antarktischen
wale (Balaenopteridae). Die acht Arten der Fur-
Bestände sind dabei etwas größer als Blauwale der
chenwale gehören wiederum zwei verschiedenen
nördlichen Hemisphäre. Die kleinste der Blauwal-
Gattungen (Megaptera und Balaenoptera) an. Der unterarten ist der Zwergblauwal. Er wird maximal
Blauwal ist eine von sieben Arten der Gattung 24 Meter groß und 70 Tonnen schwer. Die Le-
Balaenoptera. benserwartung aller Blauwale liegt wahrscheinlich
Blauwale werden in mindestens drei Unterarten zwischen 30 und 50 Jahren.
unterschieden. Über weitere Unterarten, die in der Blauwale weisen eine blaugraue Grundfarbe auf,
Literatur auftauchen, besteht Unklarheit in der die besonders auf Schultern und Rücken mit grau-
systematischen Einordnung. Die erste Unterart ist en oder weißen Flecken gesprenkelt ist. Ihre Un-
der Nördliche Blauwal (B. m. musculus), sie be- terseite ist hellgrau oder gelb-weiß. Die gelbliche
steht aus zwei Populationen. Die zweite Unterart Färbung des Bauches wird durch Anlagerung von
ist der Antarktische Blauwal (B. m. intermedia) Kieselalgen in kälteren Gewässern hervorgerufen
und die dritte Unterart ist der Zwergblauwal (B. und gab dem Wal den Beinamen „Schwefel-
m. brevicauda). bauchwal“.
Blauwale sind – trotz der riesigen Ausmaße ihres
Merkmale Körpers – von schlanker Gestalt, haben einen brei-
ten, flachen Kopf und eine kleine, im hinteren
Die Ausmaße der Blauwale sind beeindruckend. Viertel des Rückens sitzende Rückenflosse von ca.
Die Mundhöhle eines Blauwals wird etwa sechs 30 Zentimetern Höhe. Die Seitenflossen sind
Meter lang und sein Magen fasst ca. zwei Tonnen schmal und erreichen eine Länge von einem Sieb-
Krill. Das Herz eines Blauwals hat die Größe ei- tel der Körpergröße.
nes VW-Käfers und pumpt etwa 10.000 Liter Blut Wie alle Furchenwale besitzen Blauwale an der
durch den massiven Körper. Die Aorta (die Haupt- Körperunterseite Kehlfalten, die dieser Familie

Der WWF Deutschland ist eine der nationalen Organisationen des WWF – World Wide Fund For Nature – in Gland (Schweiz).
TRAFFIC ist das gemeinsame Programm von WWF und IUCN zur Kontrolle des Handels mit wild lebenden Tier- und Pflanzenarten.
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November 2007 · Blauwal

ihren Namen gaben. Im Allgemeinen haben Blau- Gebieten mit einem großen Nahrungsangebot sind
wale 55 bis 88 solcher Falten, die am Kinn begin- häufig auch Gruppen von über 60 Blauwalen zu
nen und am Nabel oder kurz dahinter enden beobachten. Zur Kommunikation senden Blauwale
(Zwergblauwale haben zwischen 76 bis 94 Kehl- eine Serie von Knacklauten mit niedriger Fre-
falten). Die Kehlfalten dienen beim Fressen der quenz aus. Es wird vermutet, dass Blauwale ein
Vergrößerung des Mauls. Saugen die Wale Was- ausgezeichnetes Gehör haben – besonders in nied-
ser ein, blähen sich die Kehlfalten auf, so dass das rigen Frequenzbereichen. Ihre Rufe erreichen 188
Wasservolumen im Maul erheblich vergrößert Dezibel, was die Lautstärke eines Düsenjet (140
wird. Dezibel) weit übertrifft. Allerdings sind die Rufe
Anstelle von Zähnen besitzt der Blauwal so ge- der Wale nur unter Wasser zu hören. Dort sind
nannte Barten. Das sind lamellenartig angeordne- ihre niederfrequenten Laute über Hunderte von
te, fransige Hornplatten im Oberkiefer des Blau- Kilometer zu vernehmen. Allein wandernde
wals. Die 270 bis 395 Barten filtern das aufge- Blauwale stehen damit offenbar in ständigem
nommene Wasser beim Herauspressen aus dem Kontakt zu weit entfernten Artgenossen.
Walmaul nach Nahrung. Zur Fortpflanzung und zum Gebären wandert der
Blauwale bewegen sich mit etwa 20 Kilometern Blauwal aus den nahrungsreichen kalten Gewäs-
pro Stunde fort. Fühlen sie sich bedroht, können sern in die gemäßigten und tropischen Meere.
sie aber auch Geschwindigkeiten bis zu 50 Stun- Blauwale sind im Alter von fünf bis zehn Jahren
denkilometer erreichen. Gewöhnlich tauchen geschlechtsreif. Die Weibchen können alle zwei
Blauwale bis zu einer Tiefe von etwa 150 Meter. bis drei Jahre trächtig werden. Die Tragzeit be-
Flüchtende, harpunierte Tiere können bis zu 500 trägt elf bis zwölf Monate. Danach bringt die Kuh
Meter tief tauchen. meist ein einzelnes Kalb zur Welt. Es misst bei
An der Wasseroberfläche versprüht der Blauwal der Geburt etwa sieben Meter und wiegt über zwei
beim Ausatmen eine Fontäne aus Wasser und Luft Tonnen. Dank der sehr fett- und proteinreichen
oder Wasserdampf – den so genannten Blas. Die Muttermilch kann das Junge täglich bis zu 90 Ki-
Bartenwale haben – im Gegensatz zu den Zahnwa- logramm zunehmen. Im Alter von sieben bis acht
len – zwei Blaslöcher. Der Blas kann dabei eine Monaten ist das Blauwalkalb bereits über 15 Me-
Höhe von neun Metern erreichen. ter lang. Die Blauwale wandern in dieser Zeit aus
Blauwale sind die einzige Art ihrer Gattung, die den wärmeren in die kälteren, nahrungsreicheren
beim Abtauchen kurz ihre Schwanzfluken aus dem Gewässer. Dort wird das Kalb entwöhnt und kann
Wasser heben. Die Tauchgänge des Blauwals kön- bald für sich selbst sorgen.
nen bis zu 20 Minuten dauern. Vor allem jüngere
Blauwale schnellen gelegentlich mit ihrem Körper Geografische Verbreitung und Lebens-
in einem Winkel über 45 Grad weit aus dem Was- raum
ser heraus und schlagen mit ihrem Bauch oder der
Seite wieder auf der Wasseroberfläche auf. Er- Die Blauwale sind nach ihrem Verbreitungsgebiet
wachsene Blauwale zeigen dieses spielerische in verschiedene Unterarten aufgeteilt. Die Unterart
Verhalten sehr selten. des Nördlichen Blauwals lebt im Nordatlantik und
Nordpazifik. Die Unterart der Antarktischen Blau-
Sozialverhalten und Fortpflanzung wale lebt auf der Südhalbkugel vorwiegend in den
Meeren um die Antarktis. Die Unterart des Zwerg-
Blauwale werden meist allein oder in kleinen blauwals lebt ebenfalls in der südlichen Hemi-
Gruppen von zwei bis drei Tieren gesichtet. In

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November 2007 · Blauwal

sphäre – vor allem im südlichen Indischen Ozean Bestandsgröße und Gefährdungsstatus


und Südpazifik.
Generell verbringen die verschiedenen Populatio- Obgleich sich die Blauwalbestände in der nördli-
nen des Blauwals den Winter in warmen südli- chen Hemisphäre von der massiven Bejagung von
chen, zum Teil subtropischen Gebieten, wo sie Anfang bis Mitte des 20.Jahrhunderts zu erholen
sich paaren und die Geburt der Kälber stattfindet. beginnen, zeichnet sich für die Populationen auf
Die genauen Paarungsgründe besonders des Nörd- der Südhalbkugel kein Aufwärtstrend ab. Der
lichen Blauwals sind bisher nicht bekannt. Blauwal ist in der Roten Liste der Weltnatur-
Im Frühjahr wandern die Blauwale in Richtung schutzunion IUCN als „stark gefährdet“ gelistet.
der Polargebiete in die kühleren, sehr nahrungsrei- Aufgrund letzter Bestandsschätzungen aus den
chen Gewässer, um den Sommer über dort zu fres- 1990er Jahren gilt die Population des Nördlichen
sen. Im Herbst schwimmen sie wieder zurück Blauwals im Nordatlantik als „gefährdet“ und für
Richtung Äquator in die wärmeren Gebiete. We- den Nordpazifischen Bestand ist eine „Gefährdung
gen der unterschiedlichen Jahreszeitenverteilung anzunehmen“. Im Nordatlantik leben nicht mehr
zwischen der nördlichen und der südlichen Hemi- als 1.500 Nördliche Blauwale und im Nordpazifik
sphäre ziehen die verschiedenen Blauwalpopulati- etwa 2.000 Tiere. Die Anzahl der Blauwale der
onen selten zur gleichen Zeit in die gleiche Rich- südlichen Hemisphäre ist weitaus geringer. Insge-
tung. Die nördlichen Populationen begegnen somit samt wird der Bestand der Blauwale auf der Süd-
ihren südlichen Artgenossen nicht. halbkugel (Antarktischer Blauwal, Zwergblauwal)
auf weniger als 1.400 Tiere (IUCN 2004) ge-
Nahrung schätzt. Die Population des Antarktischen Blau-
wals liegt dabei etwa bei 500 Individuen, mit we-
Der Oberkiefer des Blauwals ist mit groben Barten niger als 250 geschlechtsreifen Tieren. Die Unter-
ausgestattet. Sie sind schwarz und haben im vor- art wird daher in der Roten Liste als „stark gefähr-
deren Bereich des Mauls eine Länge von etwa 50 det“ eingestuft. Bestandszahlen zu Zwergblauwa-
Zentimetern, im hinteren Teil des Mauls sind sie len liegen derzeit nicht vor. Insgesamt existieren
etwa 100 Zentimeter lang. Die Hauptnahrung des weltweit nur noch weniger als 5.000 Blauwale
Blauwals sind etwa fünf Zentimeter kleine Krebs- (ohne die Zwergblauwale). Aufgrund des großen
tiere, die auch als Krill bezeichnet werden. Wäh- Verbreitungsgebietes des Blauwals und des im-
rend des Sommers konsumiert jeder Blauwal in mensen finanziellen Aufwandes wurden seit den
den kalten, nahrungsreichen Gewässern über 40 1990er Jahren keine neuen Bestandszählungen der
Millionen Krill täglich – das entspricht etwa vier Art vorgenommen.
Tonnen. So können die Blauwale einen Nahrungs- Eine erstaunliche Entdeckung machten chilenische
speicher aus Öl und Fett (Blubber) unter der Haut Wissenschaftler im Jahr 2003. Sie fanden ein seit
und rings um die inneren Organe aufbauen, der fast 100 Jahren in Vergessenheit geratenes
zugleich Wärme isolierend ist. Während der etwa Verbreitungsgebiet von Blauwalen vor der Süd-
acht Monate, in der sich die Blauwale außerhalb küste Chiles. Die etwa 150 Individuen starke Po-
der Hauptnahrungsgründe aufhalten, nehmen sie pulation verbringt die Sommer- und Herbstmonate
nur noch sehr wenig Nahrung auf und verbrauchen in dieser Region, um nach Nahrung zu suchen und
diesen Fettspeicher. ihre Jungen aufzuziehen. Um welche Unterart es
sich dabei handelt, ist bisher noch nicht endgültig
geklärt.

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November 2007 · Blauwal

Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen Bedrohungsfaktoren


CITES (Convention on International Trade in En-
dangered Species of Wild Fauna and Flora) führt Handel und weitere Bedrohungen
den Blauwal in Anhang I. Er ist damit vom inter-
nationalen Handel ausgenommen, da jeglicher Der Blauwal war in den Anfängen der Waljagd
Handel das Überleben der Art gefährden könnte. auf Grund seiner Größe, Geschwindigkeit, Kraft
In der europäischen Artenschutzverordnung (EG- und seiner entlegenen Lebensräume keine attrakti-
Verordnung 338/97) sind alle Walartigen (Ceta- ve Beute. Erst mit der Entwicklung stärkerer und
cea) im Anhang A gelistet. Wale besitzen damit schnellerer Schiffe sowie der Erfindung effiziente-
den höchsten Schutzstatus in der Europäischen rer Fangwerkzeuge wie der Harpunenkanone än-
Union. Handel mit ihnen, ihren Körperteilen be- derte sich diese Situation zwischen 1860 und 1930
ziehungsweise mit Walprodukten ist verboten. gravierend. Zunehmend konnten nun auch die
In der Bonner Konvention CMS „zur Erhaltung schnellen Furchenwale wie der Blauwal bejagt
der wandernden wild lebenden Tierarten" wird der werden.
Blauwal in Anhang I geführt. Vertragsstaaten im Die Jagd auf den Blauwal begann vor Norwegen,
Verbreitungsgebiet dieser Tiere müssen strenge breitete sich schnell über die nördliche Hemisphä-
Schutzmaßnahmen ergreifen, um die Art vor dem re aus und erreichte schließlich auch die Populati-
Aussterben zu bewahren. onen in der Antarktis. Die wichtigsten Produkte,
Der Blauwal ist auch in der Berner Konvention, die aus erlegten Walen hergestellt wurden, waren
dem „Übereinkommen über die Erhaltung der eu- Fleisch, Öl, Fischmehl und Lösungsmittel. Das Öl
ropäischen wild lebenden Pflanzen und Tiere und der Wale wurde zu Margarine und anderen Nah-
ihrer natürlichen Lebensräume“ erfasst. Er wird rungsmitteln verarbeitet. Walfleisch als Nah-
dort in Anhang II für „streng geschützte Tierarten“ rungsmittel verlor ab 1950er Jahren an Bedeutung.
geführt. Die Konvention fordert unter anderem für Es standen eher chemische Produkte und Fisch-
dort gelistete Tierarten das Fangen und Töten zu mehl für die Tierfutterindustrie im Vordergrund.
verbieten. Die Berner Konvention ist ein grundle- Mehr als 350.000 Blauwale wurden zwischen
gender Vertrag auf europäischer Ebene zum 1904 und 1967 auf der Südhalbkugel getötet. In
Schutz der biologischen Vielfalt. der Saison 1930/31 wurden mit über 29.000
Andere Richtlinien wie die FFH-Richtlinie setzen Blauwalen die meisten Tiere in der Antarktis ge-
das mit dem Berner Übereinkommen Begonnene fangen. Anschließend ging die Anzahl der erlegten
in die Tat um. In der FFH-Richtlinie (Flora-Fauna- Blauwale auf Grund der massiven Ausbeutung der
Habitat-Richtlinie zur Erhaltung der natürlichen Bestände kontinuierlich zurück. Wurden in der
Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Saison 1939/40 noch mehr als 12.000 Blauwale
Pflanzen auf dem Gebiet der Europäischen Union) weltweit getötet, waren es 1965/66 nur noch ca.
werden alle Walartigen (Cetacea) unter Anhang 600 Tiere, davon lediglich 20 Blauwale aus der
IV geführt und gelten somit als „streng zu schüt- Antarktis.
zende Tier- und Pflanzenarten“. Sie unterliegen Seit 1930 gab es verschiedene Bemühungen,
einem strengen Schutzsystem, dass unter anderem Fangbeschränkungen auf Grund der Körpergröße
das Fangen, Töten und den Handel mit diesen Ar- sowie Schutzzonen und Fangquoten zum Schutz
ten verbietet. des Blauwals einzurichten. Aber erst das 1967 von
der internationalen Walfangkommission IWC er-
lassene Jagdverbot auf Blauwale führte zu einem
effektiven Schutz der Art. 1994 wurde zudem

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November 2007 · Blauwal

nach einer großen Kampagne des WWF und ande- Blauwals auf der Südhalbkugel. Dort haben Wis-
rer Nichtregierungsorganisationen ein 50 Millio- senschaftler ein neues Verbreitungsgebiet der
nen Quadratkilometer großes Gebiet in der Ant- Blauwale entdeckt. Durch zunehmendes Wirt-
arktis zum Walschutzgebiet erklärt. schaftswachstum wird aber das noch relativ intak-
Die Blauwalbestände der nördlichen Hemisphäre te Ökosystem der Region durch Umweltver-
haben sich mittlerweile etwas von der übermäßi- schmutzung, Einbringen gebietsfremder Arten,
gen Bejagung im 20. Jahrhundert erholt. Bei der Fischereibeifang sowie steigenden Schiffsverkehr
Blauwalpopulation des Nordpazifiks gibt es sogar und der damit verbundenen Lärmbelastung be-
vor der Küste Kaliforniens Anzeichen eines Be- droht. Im Jahre 2004 haben daher der WWF und
standsanstiegs. Die Blauwalbestände der Südhalb- lokale Nichtregierungsorganisationen eine Initiati-
kugel weisen dagegen immer noch sehr niedrige ve gestartet, um dort ein Meeres- und Küsten-
Individuenzahlen auf. schutzgebiet für die Blauwale und andere Arten
Blauwale bedürfen auch für die absehbare Zukunft einzurichten.
weiter des kontinuierlichen Schutzes und der Zudem arbeitet der WWF an nationalen und inter-
Überwachung ihrer Populationsentwicklung. Ne- nationalen Konventionen und Vereinbarungen
ben der Jagd gibt es weitere Gefahren, die das zum besseren Schutz der Wale mit. Außerdem
Überleben der Blauwalpopulationen gefährden. setzt sich die Umweltstiftung dafür ein, dass die
Dazu zählen Meeresverschmutzung, zunehmender Gefährdung der kleineren Wale durch Beifang der
Schiffsverkehr und damit steigende Kollisionsge- modernen Fischereiindustrie reduziert wird.
fahr sowie die Veränderung und Schädigung der Wichtigste Themenfelder sind:
Ozeane durch den Klimawandel. Veränderte Um- • Reduzierung des Beifangs und des Verfangens
weltbedingungen wie beispielsweise eine anstei- von Walen in Fischernetzen;
gende Meerestemperatur oder veränderte Meeres- • Vermeidung von Kollisionen mit Schiffen;
strömungen könnten auch zur Veränderung der • Klimaveränderungen und die Auswirkungen
Krillbestände, der Hauptnahrung des Blauwals, auf Wale;
führen – mit nicht absehbaren Folgen für die Mee- • Unterstützung von Walbeobachtung;
resriesen. Auch die anwachsende Geräuschbelas- • Walfang unter einer strengen Kontrolle der
tung in den Ozeanen, verursacht durch den Abbau Internationalen Walfangkommission (IWC);
von Erdöl, Erdgas oder Edelmetallen sowie den • Förderung von Walschutzgebieten sowie
Schiffsverkehr, wird stärker. Eine Beeinträchti- • Projekte zum Schutz bedrohter Arten und Po-
gung ihrer Ortungs- und Kommunikationsfähigkeit pulationen.
kann die Folge sein.
Weitere Informationen
WWF- und TRAFFIC-Projekte WWF Fachbereich Biodiversität, Artenschutz
und TRAFFIC; Tel: 069 79144 -180, -183, -
212; Fax: 069 617221
Der WWF fördert weltweit Projekte zum Schutz
von Walen, Delfinen und Tümmlern. Die Projekte www.wwf.de oder www.traffic.org
beinhalten Feldforschung an Walen sowie Studien Über eine Spende würden wir uns freuen!
über den Einfluss von Meeresverschmutzung. Der Frankfurter Sparkasse
Blauwal ist eine der Leit-Arten des WWF. Im Jahr Konto: 222 000
2003 unterstützte die Umweltstiftung daher auch BLZ: 500 502 01
Stichwort: ARTENSCHUTZ
ein Forschungsprojekt in Südchile zur Untersu-
chung der Nahrungs- und Aufzuchtsgründe des

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