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Das fünfte Buch Mose (Deuteronomium)

RÜCKBLICK AUF DIE WÜSTENWANDERUNG euch gemehrt, und siehe, ihr seid heute
Kapitel 1 - 3 so zahlreich wie die Sterne des Himmels.
Mose erinnert das Volk 11 Der HERR, der Gott eurer Väter, mache
an seinen zurückgelegten Weg euch noch viel tausendmal zahlreicher
4Mo 10,11-36; 12,16 als ihr seid, und segne euch, wie er euch
Dies sind die Worte, die Mose zu ganz verheißen hat! 12 Wie kann ich aber al-
Israel redete auf der anderen Seite des lein eure Bürde, eure Last und eure Strei-
Jordan in der Wüste, in der Aravaa gegenü- tigkeiten tragen? 13 Nehmt euch weise,
ber von Suph, zwischen Paran und Tophel, verständige und erfahrene Männer aus
Laban, Hazeroth und Di-Sahab. 2 Elf Ta- euren Stämmen, damit ich sie als Häup-
gereisen sind es vom Horeb auf dem Weg ter über euch setze!
zum Bergland Seir bis Kadesch-Barnea. 14 Und ihr habt mir geantwortet und ge-
3 Und es geschah im vierzigsten Jahr, im sprochen: Das ist eine gute Sache, von
elften Monat, am Ersten des Monats, der du sagst, dass du sie tun willst! 15 Da
dass Mose zu den Kindern Israels redete, nahm ich die Häupter eurer Stämme,
und zwar alles so, wie es ihm der HERR für weise und erfahrene Männer, und setz-
sie geboten hatte; 4 nachdem er Sihon, te sie zu Oberhäuptern über euch, zu
den König der Amoriter, der in Hesbon Obersten über tausend und zu Obersten
wohnte, geschlagen hatte, dazu Og, den über hundert und zu Obersten über fünf-
König von Baschan, der in Astarot und in zig und zu Obersten über zehn und als
Edrei wohnte. Vorsteher für eure Stämme. 16 Und ich
5 Auf der anderen Seite des Jordan, im gebot euren Richtern zu jener Zeit und
Land Moab, fing Mose an, dieses Gesetz sprach: Hört eure Brüder an und richtet
auszulegen, und er sprach: recht zwischen einem Mann und seinem
6 Der HERR, unser Gott, redete zu uns am Bruder oder dem Fremden bei ihm. 17 Im
[Berg] Horeb und sprach: Ihr seid lange Gericht soll es kein Ansehen der Person
genug an diesem Berg gewesen! 7 Wendet geben, sondern ihr sollt den Geringen
euch nun und zieht weiter, dass ihr zu dem anhören wie den Großen und euch vor
Bergland der Amoriter kommt und zu al- niemand scheuen; denn das Gericht steht
len ihren Nachbarn in der Arava, im Berg- bei Gott. Die Sache aber, die zu schwer
land und in der Schephelab, zum Negevc für euch ist, die tragt an mich heran, dass
und zum Ufer des Meeres, in das Land der ich sie höre! 18 So gebot ich euch zu jener
Kanaaniter und zum Libanon, bis an den Zeit alles, was ihr tun solltet.
großen Strom, den Fluss Euphrat! 8 Siehe,
ich habe [euch] das Land gegeben, das Die Auflehnung des Volkes
vor euch liegt; geht hinein und nehmt angesichts des verheißenen Landes
4Mo 13 bis 14; Ps 106,24-26
das Land in Besitz, von dem der HERR eu-
ren Vätern Abraham, Isaak und Jakob ge- 19 Da zogen wir weg vom Horeb und wan-
schworen hat, dass er es ihnen und ihrem derten durch jene große und schreckliche
Samen nach ihnen geben will! Wüste, die ihr gesehen habt auf dem Weg
9 Ich aber sprach zu euch in jener Zeit zum Bergland der Amoriter, wie es uns
und sagte: Ich kann euch nicht allein der HERR, unser Gott, geboten hatte; und
tragen; 10 denn der HERR, euer Gott, hat wir kamen bis Kadesch-Barnea.

a (1,1) Arava ist der Name der Niederung, die zu beiden Sei- schen dem Bergland Judäas und der Mittelmeer-Kü-
ten des Jordans vom See Genezareth bis zum Toten Meer stenebene liegt.
verläuft und sich südlich bis zum Roten Meer erstreckt. c (1,7) Negev = »Südland«, das heiße, wüstenartige Ge-
b (1,7) Schephela bezeichnet das Hügelland, das zwi- biet im Süden des judäischen Berglandes.
198 5. MOSE 1
20 Da sprach ich zu euch: Ihr seid zum HERRN, eurem Gott, nicht glauben, 33 der
Bergland der Amoriter gekommen, das doch vor euch herging auf dem Weg, um
uns der HERR, unser Gott, geben will. euch die Lagerstätten auszusuchen, bei
21 Siehe, der HERR, dein Gott, hat dir das Nacht im Feuer, damit ihr den Weg sehen
Land gegeben, das vor dir liegt; zieh hin- konntet, auf dem ihr gehen solltet, und
auf, nimm es in Besitz, so wie es der HERR, bei Tag in einer Wolke.
der Gott deiner Väter, dir verheißen hat. 34 Als aber der HERR das Geschrei eurer
Fürchte dich nicht und sei nicht verzagt! Worte hörte, da wurde er zornig und
22 Da kamt ihr alle her zu mir und spracht: schwor und sprach: 35 Keiner von den
Lasst uns Männer vor uns hersenden, die Männern dieser bösen Generation soll
für uns das Land erkunden und uns Be- das gute Land sehen, das ich euren Vä-
richt bringen über den Weg, den wir zie- tern zu geben geschworen habe! 36 Nur
hen, und die Städte, in die wir kommen Kaleb, der Sohn Jephunnes, er soll es se-
sollen! hen; und ihm und seinen Kindern will ich
23 Und die Sache war gut in meinen Au- das Land geben, das er betreten hat, weil
gen, und ich nahm von euch zwölf Män- er dem HERRN völlig nachgefolgt ist.
ner, aus jedem Stamm einen Mann. 24 Die 37 Auch über mich wurde der HERR zornig
wandten sich und zogen ins Bergland hi- um euretwillen und sprach: Auch du sollst
nauf, und sie kamen bis in das Tal Esch- nicht hineinkommen! 38 Aber Josua, der
kol und kundschafteten es aus; 25 und sie Sohn Nuns, der vor dir steht, der soll hi-
nahmen von den Früchten des Landes neinkommen; ihn sollst du stärken, denn
mit sich und brachten sie herab zu uns. er soll es Israel als Erbe austeilen. 39 Und
Und sie berichteten uns und sprachen: eure Kinder, von denen ihr sagtet, dass
Das Land ist gut, das der HERR, unser Gott, sie zum Raub werden müssten, und eure
uns geben will! Söhne, die heute noch nicht wissen, was
26 Aber ihr wolltet nicht hinaufziehen, gut und böse ist, sie sollen hineinkom-
sondern lehntet euch auf gegen den Be- men; ihnen will ich es geben, und sie
fehl des HERRN, eures Gottes; 27 und ihr sollen es in Besitz nehmen. 40 Ihr aber,
murrtet in euren Zelten und spracht: wendet euch und brecht auf zur Wüste,
Weil der HERR uns hasste, hat er uns aus auf dem Weg zum Roten Meer!
dem Land Ägypten geführt, um uns in die 41 Da antwortetet ihr und spracht zu mir:
Hände der Amoriter zu geben, um uns Wir haben gegen den HERRN gesündigt!
zu vertilgen! 28 Wohin sollen wir ziehen? Wir wollen hinaufziehen und kämpfen,
Unsere Brüder haben unser Herz verzagt ganz wie es uns der HERR, unser Gott, ge-
gemacht, indem sie sagten: Das Volk ist boten hat! Und ihr alle habt eure Kriegs-
größer und höher [gewachsen] als wir, waffen umgegürtet und seid leichtfertig
die Städte sind groß und bis an den Him- in das Bergland hinaufgezogen. 42 Aber
mel befestigt; dazu haben wir die Söhne der HERR sprach zu mir: Sage ihnen: Ihr
Enaks dort gesehen! sollt nicht hinaufziehen und nicht kämp-
29 Ich aber sprach zu euch: Entsetzt euch fen, denn ich bin nicht in eurer Mitte, da-
nicht und fürchtet euch nicht vor ihnen! mit ihr nicht vor euren Feinden geschla-
30 Denn der HERR, euer Gott, zieht vor gen werdet! 43 Das sagte ich euch; aber
euch her und wird für euch kämpfen, ihr gehorchtet nicht, sondern lehntet
ganz so, wie er es für euch in Ägypten euch auf gegen den Befehl des HERRN und
getan hat vor euren Augen, 31 und in der wart vermessen und zogt in das Bergland
Wüste, wo du gesehen hast, wie der HERR, hinauf. 44 Da rückten die Amoriter aus,
dein Gott, dich getragen hat, wie ein die auf jenem Bergland wohnten, euch
Mann seinen Sohn trägt, auf dem ganzen entgegen; und sie jagten euch, wie es die
Weg, den ihr zurückgelegt habt, bis ihr an Bienen tun, und zersprengten euch in
diesen Ort gekommen seid. Seir bis nach Horma. 45 Da kehrtet ihr
32 Aber in dieser Sache wolltet ihr dem wieder um und weintet vor dem HERRN;
5. MOSE 1.2 199
aber der HERR wollte eure Stimme nicht die Moabiter nannten sie Emiter; 12 und
hören und neigte sein Ohr nicht zu euch. in Seir wohnten vor Zeiten die Horiter;
46 So bliebt ihr in Kadesch eine lange Zeit, aber die Söhne Esaus vertrieben sie aus
so lange, wie ihr dort bleiben musstet. ihrem Besitz und vertilgten sie vor sich
her und wohnten an ihrer Stelle, so wie
Wanderung und Auseinandersetzungen es Israel mit dem Land seines Besitztums
in der Wüste tat, das ihm der HERR gab.)
4Mo 20,14-22
13 So macht euch nun auf und zieht über
Danach wandten wir uns und bra- den Bach Sered! Da zogen wir über den
chen auf nach der Wüste auf dem Weg Bach Sered.
zum Roten Meer, wie der HERR zu mir ge- 14 Die Zeit unserer Wanderung, von Ka-
sagt hatte; und wir zogen eine lange Zeit desch-Barnea an bis wir über den Bach
um das Bergland Seir herum. Sered zogen, betrug 38 Jahre, bis die gan-
2 Und der HERR redete zu mir und sprach: ze Generation der Kriegsleute aus dem
3 Ihr habt nun lange genug dieses Berg- Lager aufgerieben war, wie der HERR es
land umzogen; wendet euch nach Norden! ihnen geschworen hatte. 15 Die Hand
4 Und gebiete dem Volk und sprich: Ihr des HERRN war auch gegen sie gewesen,
werdet durch das Gebiet eurer Brüder, der um sie aus dem Lager zu vertilgen, bis sie
Söhne Esaus, ziehen, die in Seir wohnen, völlig aufgerieben waren.
und sie werden sich vor euch fürchten; 16 Und es geschah, als alle Kriegsleute
aber nehmt euch wohl in Acht, 5 fangt kei- aus dem Volk aufgerieben und gestorben
nen Streit mit ihnen an; denn ich werde waren, 17 da redete der HERR zu mir und
euch von ihrem Land nicht einen Fußbreit sprach: 18 Du wirst heute die Grenze der
geben; denn ich habe das Bergland Seir Moabiter bei Ar überschreiten, 19 und du
dem Esau als Besitztum gegeben! 6 Ihr wirst nahe zu den Ammonitern kommen;
sollt die Speise um Geld von ihnen kaufen, die sollst du nicht angreifen, noch einen
dann dürft ihr essen, und auch das Wasser Krieg mit ihnen beginnen, denn ich will
um Geld von ihnen kaufen, dann dürft dir von dem Land der Ammoniter keinen
ihr trinken; 7 denn der HERR, dein Gott, Besitz geben; denn ich habe es den Kin-
hat dich gesegnet in allen Werken deiner dern Lots als Besitztum gegeben.
Hände. Er hat Acht gehabt auf deine Wan- 20 (Auch dieses gilt als ein Land der Rie-
derzüge durch diese große Wüste; und der sen, und es haben auch vor Zeiten Rie-
HERR, dein Gott, ist diese 40 Jahre mit dir sen darin gewohnt; und die Ammoniter
gewesen; es hat dir an nichts gemangelt. nannten sie Samsummiter. 21 Das war
8 Da zogen wir an unseren Brüdern, den ein großes, starkes und hochgewachse-
Söhnen Esaus, die in Seir wohnen, vor- nes Volk wie die Enakiter. Und der HERR
über, von dem Weg durch die Ebene von vertilgte sie vor ihnen, so dass diese sie
Elat und von Ezjon-Geber hinweg, und aus ihrem Besitz vertrieben und an ihrer
wir wandten uns und betraten den Weg Stelle wohnten, 22 so wie er an den Söh-
zur Steppe von Moab. nen Esaus gehandelt hat, die in Seir woh-
9 Da sprach der HERR zu mir: Du sollst nen, indem er die Horiter vor ihnen ver-
Moab nicht angreifen und dich mit ihnen tilgte, so dass diese sie aus ihrem Besitz
nicht in einen Krieg einlassen; denn ich vertrieben und an ihrer Stelle wohnen
will dir von seinem Land keinen Besitz bis zu diesem Tag, 23 und [wie] es den
geben; denn Ar habe ich den Kindern Awitern [erging], die in Dörfern bis nach
Lots als Besitztum gegeben. Gaza wohnten: die Kaphtoriter, die von
10 (Die Emiter haben vor Zeiten darin Kaphtor ausgezogen waren, vertilgten sie
gewohnt; das war ein großes, starkes und wohnten an ihrer Stelle.)
und hochgewachsenes Volk wie die 24 So macht euch nun auf, zieht aus und
Enakiter; 11 sie wurden auch zu den Re- überschreitet den Arnonfluss! Siehe, ich
phaitern gerechnet wie die Enakiter, und habe Sihon, den König von Hesbon, den
200 5. MOSE 2.3
Amoriter, samt seinem Land in deine Hand der Stadt im Tal bis nach Gilead war uns
gegeben: fange an, es in Besitz zu nehmen, keine Stadt zu fest; der HERR, unser Gott,
und führe Krieg gegen ihn! 25 Vom heuti- gab alles vor uns dahin. 37 Aber dem Land
gen Tag an will ich beginnen, Furcht und der Ammoniter, allem, was am Jabbok
Schrecken vor dir auf das Angesicht der liegt, hast du dich nicht genähert, noch
Völker unter dem ganzen Himmel zu le- den Städten auf dem Bergland, noch zu
gen, so dass sie vor dir zittern und beben irgendetwas von dem, was uns der HERR,
sollen, wenn sie von dir hören! unser Gott, verboten hatte.
Die Eroberung des Landes von Sihon, Die Niederlage von Og,
dem König der Amoriter dem König von Baschan
4Mo 21,21-32 4Mo 21,33-35; Jos 12,1-6
26 Da sandte ich Boten aus der Wüste von Als wir uns aber umwandten und auf
Kedemoth zu Sihon, dem König von Hes- den Weg nach Baschan hinaufzogen,
bon, mit einer Friedensbotschaft und ließ rückte Og, der König von Baschan, uns
ihm sagen: 27 Ich will durch dein Land entgegen, er und sein ganzes Volk, um bei
ziehen und dabei immer nur dem gera- Edrei zu kämpfen. 2 Da sprach der HERR
den Weg folgen; ich will weder zur Rech- zu mir: Fürchte dich nicht vor ihm! Denn
ten noch zur Linken abweichen. 28 Speise ich habe ihn und sein ganzes Volk samt
sollst du mir um Geld verkaufen, damit ich seinem Land in deine Hand gegeben,
essen kann; und Wasser sollst du mir um und du sollst mit ihm verfahren, wie du
Geld geben, damit ich trinken kann. Ich mit Sihon, dem König der Amoriter, ver-
will nur zu Fuß hindurchziehen, 29 wie es fahren bist, der in Hesbon wohnte!
die Kinder Esaus mit mir gemacht haben, 3 So gab der HERR, unser Gott, auch den
die in Seir wohnen, und die Moabiter, die in König Og von Baschan in unsere Hand
Ar wohnen — bis ich über den Jordan in das samt seinem ganzen Volk; und wir schlu-
Land komme, das der HERR, unser Gott, uns gen ihn, bis ihm keiner übrig blieb, der
geben will! 30 Aber Sihon, der König von entkommen wäre. 4 Und wir nahmen
Hesbon, wollte uns nicht durch sein Land zu jener Zeit alle seine Städte ein; es
ziehen lassen; denn der HERR, dein Gott, gab keine Stadt, die wir ihnen nicht ab-
hatte seinen Geist hartnäckig gemacht und genommen hätten; 60 Städte, die ganze
sein Herz verstockt, um ihn in deine Hand Gegend Argob, das Königreich Ogs von
zu geben, wie es heute der Fall ist. Baschan. 5 Alle diese Städte waren befes-
31 Und der HERR sprach zu mir: Siehe, ich tigt, mit hohen Mauern, Toren und Rie-
habe begonnen, Sihon samt seinem Land geln versehen; außerdem hatte es sehr
vor dir dahinzugeben; fange an, es in Besitz viele andere Städte ohne Mauern. 6 Und
zu nehmen, damit du sein Land besitzt! wir vollstreckten an ihnen den Bann, wie
32 Und Sihon zog aus, uns entgegen, er wir es mit Sihon, dem König von Hes-
und sein ganzes Volk, zum Kampf bei bon, gemacht hatten; an allen Städten
Jahaz. 33 Aber der HERR, unser Gott, gab vollstreckten wir den Bann, an Männern,
ihn vor uns dahin, so dass wir ihn samt Frauen und Kindern. 7 Aber alles Vieh
seinen Söhnen und seinem ganzen Volk und das Beutegut aller Städte erbeuteten
schlugen. 34 Und wir nahmen zu der wir für uns.
Zeit alle seine Städte ein, und wir voll- 8 So nahmen wir zu der Zeit das Land aus
streckten den Bann an jeder Stadt, an der Hand der zwei Könige der Amoriter, die
Männern, Frauen und Kindern, und jenseits des Jordan waren, vom Arnonfluss
ließen keinen übrig, der entkommen bis an den Berg Hermon 9 (die Zidonier
wäre. 35 Nur das Vieh erbeuteten wir für nennen den Hermon Sirjon, und die Amo-
uns, und das Beutegut aus den Städten, riter nennen ihn Senir), 10 alle Städte der
die wir einnahmen. 36 Von Aroer an, das Ebene und ganz Gilead und ganz Baschan,
am Ufer des Arnonflusses liegt, und von bis nach Salcha und Edrei, die Städte des
5. MOSE 3.4 201
Königreichs Ogs von Baschan. 11 (Denn rückkehren, jeder zu seinem Besitztum,
nur Og, der König von Baschan, war von das ich euch gegeben habe!
dem Überrest der Rephaiter übrig geblie-
ben. Siehe, sein Bett, ein eisernes Bett, ist Gott verwehrt Mose den Eintritt
es nicht in Rabba, [der Stadt] der Ammo- ins verheißene Land
5Mo 32,48-52; 34,1-9
niter? Es ist 9 Ellen lang und 4 Ellen breit,
nach der Elle eines Mannes.) 21 Und Josua gebot ich zu jener Zeit und
sprach: Deine Augen haben alles gesehen,
Die Verteilung des Ostjordanlandes an was der HERR, euer Gott, an diesen beiden
Ruben, Gad und den halben Stamm Königen getan hat; so wird der HERR an
Manasse allen Königreichen handeln, zu denen du
4Mo 32,33-42; Jos 13,8-32
hinüberziehst. 22 Fürchtet euch nicht vor
12 Dieses Land nahmen wir zu jener Zeit ihnen; denn der HERR, euer Gott ist es, der
in Besitz, von Aroer an, das am Arnonfluss für euch kämpft!
liegt. Und ich gab das halbe Bergland Gi- 23 Und ich flehte zum HERRN zu jener Zeit
lead samt seinen Städten den Rubenitern und sprach: 24 Ach, Herr, HERR, du hast
und Gaditern. 13 Aber das übrige Gilead angefangen, deinem Knecht deine Ma-
und ganz Baschan, das Königreich Ogs, jestät und deine starke Hand zu zeigen;
gab ich dem halben Stamm Manasse. denn wo ist ein Gott im Himmel und auf
(Die ganze Gegend Argob, das ganze Erden, der es deinen Werken und deiner
Baschan wurde »das Land der Rephai- Macht gleichtun könnte? 25 Lass mich
ter« genannt. 14 Jair, der Sohn Manasses, doch hinüberziehen und das gute Land
nahm die ganze Gegend Argob ein, bis jenseits des Jordan sehen, dieses gute
an die Grenze der Geschuriter und der Bergland und den Libanon!
Maachatiter, und nannte sie, nämlich 26 Aber der HERR war zornig über mich
[die Gegend] Baschan, »Dörfer Jairs«, wie um euretwillen und erhörte mich nicht,
sie bis zum heutigen Tag heißen.) 15 Dem sondern der HERR sprach zu mir: Lass es
Machir aber gab ich Gilead. 16 Und den genug sein! Sage mir kein Wort mehr in
Rubenitern und Gaditern gab ich [das dieser Sache! 27 Steige auf den Gipfel des
Land] von Gilead bis an den Arnonfluss, Pisga und hebe deine Augen auf gegen
der mitten im Tal die Grenze bildet, und Westen und gegen Norden und gegen
bis an den Jabbok, den Grenzfluss der Süden und gegen Osten, und schaue mit
Ammoniter, 17 dazu die Arava und den deinen Augen; denn du wirst nicht über
Jordan, der die Grenze bildet vom [See] diesen Jordan gehen. 28 Und gebiete dem
Genezareth bis an das Meer der Arava, Josua, stärke ihn und festige ihn, denn
nämlich das Salzmeer, unterhalb der Ab- er soll vor diesem Volk hinüberziehen;
hänge des Pisga, der östlich davon liegt. und er soll ihnen das Land, das du sehen
18 Und ich gebot euch zu der Zeit und wirst, als Erbe austeilen!
sprach: Der HERR, euer Gott, hat euch 29 So blieben wir im Tal, Beth-Peor gegen-
dieses Land gegeben, damit ihr es in über.
Besitz nehmt; so zieht nun gerüstet vor
euren Brüdern, den Söhnen Israels, her, ERMAHNUNG ZUM GEHORSAM GEGEN GOTTES
alle kriegstauglichen Männer. 19 Nur WORT. ANORDNUNGEN FÜR DAS LEBEN IM
eure Frauen und Kinder und euer Vieh — VERHEISSENEN LAND
denn ich weiß, dass ihr viel Vieh habt —, Kapitel 4 - 26
sie sollen in den Städten bleiben, die ich
euch gegeben habe, 20 bis der HERR auch Israel soll das Gesetz Gottes
eure Brüder zur Ruhe bringt, wie euch, bewahren und tun
5Mo 6,1-15; Jos 23,6-8
bis auch sie das Land in Besitz nehmen,
das ihnen der HERR, euer Gott, jenseits Und nun, Israel, höre auf die Satzun-
des Jordan gibt; und dann sollt ihr zu- gen und auf die Rechtsbestimmun-
202 5. MOSE 4
gen, die ich euch zu tun lehre, damit ihr ternis, Wolken und Dunkel [war]. 12 Und
lebt und hineinkommt und das Land in der HERR redete mit euch mitten aus dem
Besitz nehmt, das euch der HERR, der Gott Feuer. Die Stimme seiner Worte hörtet
eurer Väter, gibt. 2 Ihr sollt nichts hinzu- ihr, aber ihr saht keine Gestalt, sondern
fügen zu dem Wort, das ich euch gebiete, [vernahmt] nur die Stimme. 13 Und er
und sollt auch nichts davon wegnehmen, verkündigte euch seinen Bund, den er
damit ihr die Gebote des HERRN, eures euch zu halten gebot, nämlich die zehn
Gottes, haltet, die ich euch gebiete. Worte; und er schrieb sie auf zwei stei-
3 Eure Augen haben gesehen, was der nerne Tafeln.
HERR wegen des Baal-Peor getan hat. 14 Und der HERR gebot mir zu jener Zeit,
Denn alle, die dem Baal-Peor nachfolg- dass ich euch die Satzungen und Rechts-
ten, hat der HERR, dein Gott, aus deiner bestimmungen lehre, die ihr tun sollt in
Mitte vertilgt! 4 Aber ihr, die ihr dem dem Land, in das ihr hinüberzieht, um es
HERRN, eurem Gott, anhingt, lebt alle heu- in Besitz zu nehmen.
te noch.
5 Siehe, ich habe euch Satzungen und
Warnung vor dem Götzendienst
Rechtsbestimmungen gelehrt, so wie es 15 So bewahrt nun eure Seelen wohl,
mir der HERR, mein Gott, geboten hat, weil ihr keinerlei Gestalt gesehen habt
damit ihr nach ihnen handelt in dem an dem Tag, als der HERR aus dem Feu-
Land, in das ihr kommen werdet, um es er heraus mit euch redete auf dem Berg
in Besitz zu nehmen. 6 So bewahrt sie Horeb, 16 damit ihr nicht verderblich
nun und tut sie; denn darin besteht eure handelt und euch ein Bildnis macht in
Weisheit und euer Verstand vor den Au- der Gestalt irgendeines Götzenbildes, das
gen der Völker. Wenn sie alle diese Gebo- Abbild eines männlichen oder weiblichen
te hören, werden sie sagen: Wie ist doch Wesens, 17 das Abbild irgendeines Tieres,
dieses große Volk ein so weises und ver- das auf Erden ist, das Abbild irgendei-
ständiges Volk! nes Vogels, der am Himmel fliegt, 18 das
7 Denn wo ist ein so großes Volk, zu dem Abbild irgendeines Wesens, das auf dem
sich die Götter so nahen, wie der HERR, Erdboden kriecht, das Abbild irgendeines
unser Gott, es tut, sooft wir ihn anrufen? Fisches, der im Wasser ist, tiefer als die
8 Und wo ist ein so großes Volk, das so Erdoberfläche; 19 dass du deine Augen
gerechte Satzungen und Rechtsbestim- auch nicht zum Himmel hebst und die
mungen hätte, wie dieses ganze Gesetz, Sonne und den Mond und die Sterne und
das ich euch heute vorlege? das ganze Heer des Himmels anschaust
9 Nur hüte dich und bewahre deine See- und dich verführen lässt, sie anzubeten
le wohl, dass du die Geschehnisse nicht und ihnen zu dienen, die doch der HERR,
vergisst, die deine Augen gesehen haben, dein Gott, allen Völkern unter dem gan-
und dass sie nicht aus deinem Herzen zen Himmel zugeteilt hat. 20 Euch aber
weichen alle Tage deines Lebens; sondern hat der HERR genommen und herausge-
du sollst sie deinen Kindern und Kindes- führt aus dem Eisenschmelzofen, aus
kindern verkünden! 10 An dem Tag, als Ägypten, damit ihr sein Eigentumsvolk
du vor dem HERRN, deinem Gott, stan- sein solltet, wie es heute der Fall ist.
dest am Berg Horeb, als der HERR zu mir 21 Und der HERR war um euretwillen so
sprach: »Versammle mir das Volk, damit zornig über mich, dass er schwor, ich
ich sie meine Worte hören lasse, und da- sollte nicht über den Jordan gehen, noch
mit sie mich fürchten lernen alle Tage ih- in das gute Land kommen, das der HERR,
res Lebens auf Erden, und damit sie auch dein Gott, dir als Erbe gibt; 22 sondern
ihre Kinder unterweisen!«, 11 da tratet ihr ich muss in diesem Land sterben und
herzu und standet unten am Berg. Aber darf nicht über den Jordan gehen; ihr
der Berg brannte im Feuer bis ins Inners- aber dürft hinübergehen und jenes gute
te des Himmels hinein, [der voller] Fins- Land in Besitz nehmen. 23 So hütet euch
5. MOSE 4 203
nun, dass ihr den Bund des HERRN, eures bis zum anderen Ende des Himmels, ob je
Gottes, nicht vergesst, den er mit euch etwas so Großes geschehen oder je derglei-
gemacht hat, und euch nicht ein Bildnis chen gehört worden ist: 33 Hat je ein Volk
macht von irgendeiner Gestalt, was der die Stimme Gottes mitten aus dem Feuer
HERR, dein Gott, dir verboten hat! 24 Denn reden gehört, wie du sie gehört hast, und
der HERR, dein Gott, ist ein verzehrendes ist dennoch am Leben geblieben? 34 Oder
Feuer, ein eifersüchtiger Gott. hat je ein Gott versucht, hinzugehen und
25 Wenn du nun Kinder und Kindeskin- sich ein Volk mitten aus einem anderen
der zeugst und ihr euch in dem Land ein- Volk herauszunehmen durch Prüfungen,
gelebt habt und verderblich handelt und durch Zeichen, durch Wunder, durch
euch ein Bildnis macht von irgendeiner Kampf und durch eine mächtige Hand
Gestalt und das tut, was böse ist in den und durch einen ausgestreckten Arm und
Augen des HERRN, eures Gottes, dass ihr durch furchterregende, große Taten, wie
ihn erzürnt, 26 so rufe ich heute Him- das alles der HERR, euer Gott, für euch in
mel und Erde zu Zeugen gegen euch an, Ägypten getan hat vor deinen Augen?
dass ihr gewiss bald ausgerottet werden 35 Dir ist es gezeigt worden, damit du er-
sollt aus dem Land, in das ihr über den kennst, dass der HERR Gott ist, und keiner
Jordan zieht, um es in Besitz zu neh- sonst als er allein. 36 Er hat dich vom Him-
men; ihr werdet nicht lange darin woh- mel her seine Stimme hören lassen, um
nen, sondern gewiss [daraus] vertilgt dich zu unterweisen; und auf Erden hat er
werden! 27 Und der HERR wird euch unter dir sein großes Feuer gezeigt, und du hast
die Völker zerstreuen, und es wird eine seine Worte mitten aus dem Feuer gehört.
geringe Zahl von euch übrig bleiben un- 37 Und weil er deine Väter liebte und ihren
ter den Heiden, zu denen euch der HERR Samena nach ihnen erwählt hat, hat er dich
hinwegtreiben wird. 28 Dort werdet ihr mit seinem Angesicht durch seine große
den Göttern dienen, die das Werk von Kraft aus Ägypten herausgeführt, 38 um
Menschenhänden sind, Holz und Stein, größere und stärkere Völker, als du es bist,
die weder sehen noch hören noch essen vor dir her zu vertreiben, und um dich
noch riechen. 29 Wenn du aber von dort herzubringen und dir ihr Land zum Erb-
den HERRN, deinen Gott, suchen wirst, so teil zu geben, wie es heute der Fall ist.
wirst du ihn finden, ja, wenn du ihn von 39 So sollst du nun heute erkennen
ganzem Herzen und von ganzer Seele su- und es dir zu Herzen nehmen, dass der
chen wirst. 30 Wenn du in der Drangsal HERR der alleinige Gott ist oben im Him-
bist und dich alle diese Dinge getroffen mel und unten auf Erden, und keiner
haben am Ende der Tage, so wirst du zu sonst. 40 Darum halte seine Satzungen
dem HERRN, deinem Gott, umkehren und und seine Gebote, die ich dir heute ge-
seiner Stimme gehorsam sein. 31 Denn biete, damit es dir und deinen Kindern
der HERR, dein Gott, ist ein barmherziger nach dir gut geht, und damit du lange
Gott; er wird dich nicht verlassen noch lebst in dem Land, das dir der HERR, dein
verderben; er wird auch den Bund, den Gott, gibt, für alle Zeiten!
er deinen Vätern geschworen hat, nicht
vergessen. Drei Zufluchtsstädte
5Mo 19,1-10; Jos 20
Der HERR ist der alleinige Gott 41 Damals sonderte Mose drei Städte
5Mo 6,4-5
aus, auf der anderen Seite des Jordan,
32 Denn frage doch nach den früheren Ta- gegen Sonnenaufgang, 42 damit der Tot-
gen, die vor dir gewesen sind, von dem Tag schläger dorthin fliehen könne, der sei-
an, als Gott den Menschen auf Erden er- nen Nächsten unabsichtlich getötet hat,
schuf, und von einem Ende des Himmels ohne ihn zuvor gehasst zu haben, dass er
in eine dieser Städte fliehe und am Leben
a (4,37) d.h. ihre Nachkommen. bleibe, 43 nämlich Bezer in der Steppe,
204 5. MOSE 4.5
im Land der Ebene, für die Rubeniter, Ra- 7 Du sollst keine anderen Götter neben
mot in Gilead für die Gaditer und Golan mir haben!
in Baschan für die Manassiter. 8 Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein
Gleichnis machen, weder von dem, was
Einleitung zur Verkündigung des Gesetzes oben im Himmel, noch von dem, was
vor dem Einzug in Kanaan unten auf Erden, noch von dem, was in
44 Und dies ist das Gesetz, das Mose den den Wassern ist, tiefer als die Erdoberflä-
Kindern Israels vorlegte; 45 das sind die che. 9 Bete sie nicht an und diene ihnen
Zeugnisse, die Satzungen und Rechts- nicht! Denn ich, der HERR, dein Gott, bin
bestimmungen, die Mose den Kindern ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld
Israels verkündigte, als sie aus Ägypten der Väter heimsucht an den Kindern bis
zogen, 46 auf der anderen Seite des Jor- in das dritte und vierte Glied derer, die
dan, im Tal, Beth-Peor gegenüber, im mich hassen, 10 der aber Gnade erweist
Land Sihons, des Königs der Amoriter, an vielen Tausenden, die mich lieben
der in Hesbon wohnte, den Mose und die und meine Gebote halten.
Kinder Israels schlugen, als sie aus Ägyp- 11 Du sollst den Namen des HERRN, deines
ten zogen, 47 und dessen Land sie in Be- Gottes, nicht missbrauchen! Denn der
sitz nahmen, samt dem Land Ogs, des Kö- HERR wird den nicht ungestraft lassen,
nigs von Baschan, der beiden Könige der der seinen Namen missbraucht.
Amoriter, die jenseits des Jordan waren, 12 Halte den Sabbattag und heilige ihn,
gegen Sonnenaufgang, 48 von Aroer an, wie es dir der HERR, dein Gott, geboten
das am Ufer des Arnonflusses liegt, bis an hat! 13 Sechs Tage sollst du arbeiten und
den Berg Sion, das ist der Hermon, 49 und alle deine Werke tun; 14 aber am siebten
die ganze Ebene jenseits des Jordan, ge- Tag ist der Sabbat des HERRN, deines Got-
gen Osten, bis an das Meer der Aravaa un- tes; da sollst du kein Werk tun, weder du,
terhalb der Abhänge des Pisga. noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch
dein Knecht, noch deine Magd, noch
Die Wiederholung der zehn Gebote dein Rind, noch dein Esel, noch all dein
2Mo 20,1-17
Vieh, noch dein Fremdling, der innerhalb
Und Mose berief ganz Israel und deiner Tore ist, damit dein Knecht und
sprach zu ihnen: Höre, Israel, die Sat- deine Magd ruhen wie du. 15 Denn du
zungen und Rechtsbestimmungen, die sollst bedenken, dass du auch ein Knecht
ich heute vor euren Ohren rede; lernt und gewesen bist im Land Ägypten, und dass
bewahrt sie, um sie zu tun! der HERR, dein Gott, dich von dort her-
2 Der HERR, unser Gott, hat am Horeb einen ausgeführt hat mit mächtiger Hand und
Bund mit uns geschlossen. 3 Nicht mit un- ausgestrecktem Arm. Darum hat dir der
seren Vätern hat er diesen Bund geschlos- HERR, dein Gott, geboten, dass du den
sen, sondern mit uns, die wir heute hier Sabbattag halten sollst.
alle am Leben sind. 4 Von Angesicht zu 16 Du sollst deinen Vater und deine Mut-
Angesicht hat der HERR auf dem Berg mit ter ehren, wie es dir der HERR, dein Gott,
euch geredet, mitten aus dem Feuer. 5 Ich geboten hat, damit du lange lebst und es
stand zu derselben Zeit zwischen dem dir gut geht in dem Land, das der HERR,
HERRN und euch, um euch die Worte des dein Gott, dir gibt!
HERRN zu verkündigen; denn ihr habt euch 17 Du sollst nicht töten!
vor dem Feuer gefürchtet und seid nicht 18 Du sollst nicht ehebrechen!
auf den Berg gegangen. Und er sprach: 19 Du sollst nicht stehlen!
6 Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich 20 Du sollst kein falsches Zeugnis reden
aus dem Land Ägypten, aus dem Haus gegen deinen Nächsten!
der Knechtschaft, herausgeführt habe. 21 Du sollst nicht begehren die Frau dei-
nes Nächsten; und du sollst dich nicht
a (4,49) d.h. das Tote Meer. gelüsten lassen nach dem Haus deines
5. MOSE 5.6 205
Nächsten, noch nach seinem Acker, noch und Satzungen und Rechtsbestimmun-
nach seinem Knecht, noch nach seiner gen verkünde, die du sie lehren sollst, da-
Magd, noch nach seinem Rind, noch nach mit sie sie tun in dem Land, das ich ihnen
seinem Esel, noch nach allem, was dein zu besitzen gebe!
Nächster hat! 32 So gebt nun Acht, dass ihr tut, wie der
HERR, euer Gott, euch geboten hat; und
Mose als Mittler weicht nicht ab davon, weder zur Rech-
zwischen Gott und dem Volk ten noch zur Linken, 33 sondern wandelt
2Mo 20,18-22
in allen Wegen, die euch der HERR, euer
22 Diese Worte redete der HERR zu eurer Gott, geboten hat, damit ihr lebt und es
ganzen Gemeinde auf dem Berg, mitten euch gut geht und ihr lange bleibt in dem
aus dem Feuer, dem Gewölk und der Land, das ihr besitzen werdet!
Dunkelheit, mit gewaltiger Stimme, und
er fügte nichts hinzu. Und er schrieb sie Gottesfurcht und Gehorsam —
auf zwei steinerne Tafeln und gab sie mir. die Voraussetzungen des Segens
Mk 12,28-34
23 Und es geschah, als ihr die Stimme mit-
ten aus der Finsternis hörtet und der Berg Und dies ist das Gebot, die Satzungen
im Feuer brannte, da tratet ihr zu mir, und die Rechtsbestimmungen, die der
alle Oberhäupter eurer Stämme und eure HERR, euer Gott, euch zu lehren geboten hat,
Ältesten, 24 und ihr spracht: Siehe, der dass ihr sie tun sollt in dem Land, in das ihr
HERR, unser Gott, hat uns seine Herrlich- zieht, um es in Besitz zu nehmen; 2 dass du
keit und seine Größe sehen lassen, und wir den HERRN, deinen Gott, fürchtest und alle
haben seine Stimme mitten aus dem Feu- seine Satzungen und Gebote hältst, die ich
er gehört; heute haben wir gesehen, dass dir gebiete, du und deine Kinder und dei-
Gott mit den Menschen redet und sie am ne Kindeskinder alle Tage deines Lebens,
Leben bleiben. 25 Und nun, warum sol- damit du lange lebst. 3 So höre nun, Israel,
len wir sterben? Denn dieses große Feuer und achte darauf, sie zu tun, damit es dir
wird uns verzehren! Wenn wir die Stimme gut geht und ihr sehr gemehrt werdet, so
des HERRN, unseres Gottes, noch weiter wie es der HERR, der Gott deiner Väter, ver-
hören, so müssen wir sterben! 26 Denn heißen hat, in einem Land, in dem Milch
wer von allem Fleisch könnte die Stimme und Honig fließt.
des lebendigen Gottes mitten aus dem
Feuer reden hören, wie wir, und am Leben »Höre, Israel«: Das Gebot, den HERRN zu
bleiben? 27 Tritt du hinzu und höre alles, lieben und sein Wort zu bewahren
was der HERR, unser Gott, reden wird; und 4 Höre Israel, der HERR ist unser Gott, der
du sollst uns alles sagen, was der HERR, un- HERR allein! 5 Und du sollst den HERRN,
ser Gott, zu dir reden wird; und wir wollen deinen Gott, lieben mit deinem ganzen
darauf hören und es tun! Herzen und mit deiner ganzen See-
28 Als aber der HERR den Wortlaut eurer le und mit deiner ganzen Kraft. 6 Und
Rede hörte, die ihr mit mir redetet, da diese Worte, die ich dir heute gebiete,
sprach der HERR zu mir: Ich habe den sollst du auf dem Herzen tragen, 7 und
Wortlaut der Rede dieses Volkes gehört, du sollst sie deinen Kindern einschär-
die sie mit dir geredet haben. Es ist alles fen und davon reden, wenn du in dei-
gut, was sie geredet haben. 29 O wenn nem Haus sitzt oder auf dem Weg gehst,
sie doch immer ein solches Herz hätten, wenn du dich niederlegst und wenn du
mich zu fürchten und alle meine Gebote aufstehst; 8 und du sollst sie zum Zei-
allezeit zu halten, damit es ihnen gut gin- chen auf deine Hand binden, und sie
ge und ihren Kindern ewiglich! sollen dir zum Erinnerungszeichen über
30 Geh hin und sage ihnen: Kehrt heim in den Augen sein; 9 und du sollst sie auf
eure Zelte! 31 Du aber sollst hier bei mir die Pfosten deines Hauses und an deine
stehen bleiben, damit ich dir alle Gebote Tore schreiben.
206 5. MOSE 6.7
Warnung vor Untreue und Götzendienst furchterregende Zeichen und Wunder in
im Land Kanaan Ägypten, an dem Pharao und an seinem
5Mo 8,6-20 ganzen Haus. 23 Uns aber führte er von
10 Wenn dich nun der HERR, dein Gott, in dort heraus, um uns hierher zu bringen
das Land bringen wird, von dem er dei- und uns das Land zu geben, das er un-
nen Vätern Abraham, Isaak und Jakob seren Vätern zugeschworen hat. 24 Und
geschworen hat, es dir zu geben, gro- der HERR hat uns geboten, alle diese Sat-
ße und gute Städte, die du nicht gebaut zungen zu halten, dass wir den HERRN,
hast, 11 und Häuser, voll von allem Gu- unseren Gott, fürchten und es uns gut
ten, die du nicht gefüllt hast, und ausge- geht alle Tage und er uns am Leben er-
hauene Zisternen, die du nicht ausgehau- hält, wie es heute der Fall ist. 25 Und es
en hast, Weinberge und Ölbäume, die du wird uns zur Gerechtigkeit dienen, wenn
nicht gepflanzt hast; und wenn du isst und wir darauf achten, alle diese Gebote vor
satt geworden bist, 12 so hüte dich davor, dem HERRN, unserem Gott, zu tun, wie er
den HERRN zu vergessen, der dich aus dem es uns geboten hat.
Land Ägypten, aus dem Haus der Knecht-
schaft, herausgeführt hat; 13 sondern du Der HERR befiehlt die Ausrottung der
sollst den HERRN, deinen Gott, fürchten Kanaaniter und ihres Götzendienstes
und ihm dienen und bei seinem Namen 2Mo 34,11-17
schwören. 14 Und ihr sollt nicht anderen Wenn der HERR, dein Gott, dich in das
Göttern nachfolgen, unter den Göttern Land bringt, in das du kommen wirst,
der Völker, die um euch her sind um es in Besitz zu nehmen, und wenn er
15 — denn der HERR, dein Gott, der in vor dir her viele Völker vertilgt, die Heti-
deiner Mitte wohnt, ist ein eifersüchtiger ter, die Girgasiter, die Amoriter, die Kana-
Gott —, damit nicht der Zorn des HERRN, aniter, die Pheresiter, die Hewiter und die
deines Gottes, gegen dich entbrennt und Jebusiter, sieben Völker, die größer und
er dich von der Erde vertilgt. 16 Ihr sollt stärker sind als du; 2 und wenn sie der
den HERRN, euren Gott, nicht versuchen, HERR, dein Gott, vor dir dahingibt, dass du
wie ihr ihn bei Massa versucht habt! sie schlägst, so sollst du unbedingt an ih-
17 Haltet genau die Gebote des HERRN, eu- nen den Bann vollstrecken; du sollst kei-
res Gottes, und seine Zeugnisse und seine nen Bund mit ihnen machen und ihnen
Satzungen, die er dir geboten hat! 18 Und keine Gnade erweisen. 3 Und du sollst
du sollst tun, was recht und gut ist vor dich mit ihnen nicht verschwägern; du
den Augen des HERRN, damit es dir gut sollst deine Töchter nicht ihren Söhnen
geht und du hineinkommst und das gute [zur Frau] geben noch ihre Töchter für
Land in Besitz nimmst, das der HERR dei- deine Söhne nehmen; 4 denn sie würden
nen Vätern zugeschworen hat, 19 und deine Söhne von mir abwendig machen,
alle deine Feinde vor dir her verjagst, wie dass sie anderen Göttern dienen; und
der HERR es verheißen hat. dann wird der Zorn des HERRN über euch
entbrennen und euch bald vertilgen.
Das Zeugnis der Erretteten 5 Vielmehr sollt ihr so mit ihnen verfah-
vor ihren Kindern ren: Ihre Altäre sollt ihr niederreißen, ihre
20 Wenn dich nun dein Sohn in Zukunft Gedenksteine zerbrechen, ihre Aschera-
fragen und sagen wird: Was sind das für Standbilder zerschlagen und ihre Götzen-
Zeugnisse, Satzungen und Rechtsbestim- bildnisse mit Feuer verbrennen.
mungen, die euch der HERR, unser Gott,
geboten hat?, 21 so sollst du deinem Israel — das heilige Volk des HERRN
Sohn sagen: Wir waren Knechte des Pha- 2Mo 19,5-6
rao in Ägypten, und der HERR führte uns 6 Denn ein heiliges Volk bist du für den
mit starker Hand aus Ägypten; 22 und der HERRN, deinen Gott; dich hat der HERR,
HERR tat vor unseren Augen große und dein Gott, aus allen Völkern erwählt, die
5. MOSE 7.8 207
auf Erden sind, damit du ein Volk des Ei- nicht mitleidig auf sie schauen, und du
gentums für ihn seist. 7 Nicht deshalb, weil sollst ihren Göttern nicht dienen; denn
ihr zahlreicher wärt als alle Völker, hat der das würde dir zum Fallstrick werden.
HERR sein Herz euch zugewandt und euch 17 Wenn du aber in deinem Herzen sagst:
erwählt — denn ihr seid das geringste Diese Völker sind zahlreicher als ich! Wie
unter allen Völkern —, 8 sondern weil der kann ich sie aus ihrem Besitz vertreiben?,
HERR euch liebte und weil er den Eid halten 18 so fürchte dich nicht vor ihnen! Gedenke
wollte, den er euren Vätern geschworen doch an das, was der HERR, dein Gott, dem
hatte, darum hat der HERR euch mit starker Pharao und allen Ägyptern getan hat; 19 an
Hand herausgeführt und dich erlöst aus die gewaltigen Prüfungen, die deine Au-
dem Haus der Knechtschaft, aus der Hand gen gesehen haben, an die Zeichen und
des Pharao, des Königs von Ägypten. Wunder und an die starke Hand und den
9 So erkenne nun, dass der HERR, dein Gott, ausgestreckten Arm, mit denen der HERR,
der wahre Gott ist, der treue Gott, der den dein Gott, dich herausgeführt hat. So wird
Bund und die Gnade denen bewahrt, die der HERR, dein Gott, an allen Völkern han-
ihn lieben und seine Gebote bewahren, deln, vor denen du dich fürchtest! 20 Dazu
auf tausend Generationen; 10 er vergilt wird der HERR, dein Gott, Hornissen unter
aber auch jedem, der ihn hasst, ins Ange- sie senden, bis die übrig Gebliebenen und
sicht und bringt ihn um; er zögert nicht, diejenigen, die sich vor dir versteckt hiel-
dem zu vergelten, der ihn hasst, sondern ten, umgekommen sind.
vergilt ihm ins Angesicht. 21 Lass dir nicht grauen vor ihnen, denn
11 So bewahre nun das Gebot und die Sat- der HERR, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein
zungen und Rechtsbestimmungen, die großer und furchtgebietender Gott. 22 Und
ich dir heute gebiete, damit du sie tust! der HERR, dein Gott, wird diese Völker nach
und nach vor dir vertreiben; du kannst sie
Ermutigung und Segensverheißung nicht rasch aufreiben, sonst würden sich
für die Einnahme des Landes die Tiere des Feldes zu deinem Schaden
5Mo 28,1-14; 2Mo 23,22-33
vermehren. 23 Der HERR, dein Gott, wird sie
12 Und es wird geschehen, wenn ihr auf vor dir dahingeben und sie in große Verwir-
diese Rechtsbestimmungen hört, sie rung bringen, bis sie vertilgt sind. 24 Und
bewahrt und tut, so wird der HERR, dein er wird ihre Könige in deine Hand geben,
Gott, auch dir den Bund und die Gnade und du sollst ihre Namen unter dem Him-
bewahren, die er deinen Vätern geschwo- mel ausrotten. Kein Mensch wird vor dir
ren hat. 13 Und er wird dich lieben und bestehen, bis du sie vertilgt hast.
dich segnen und mehren; er wird segnen 25 Die Bildnisse ihrer Götter sollst du mit
die Frucht deines Leibes und die Frucht Feuer verbrennen; und du sollst das Silber
deines Landes, dein Korn, deinen Most oder Gold nicht begehren, das daran ist,
und dein Öl, den Wurf deiner Kühe und und es nicht an dich nehmen, damit du
die Zucht deiner Schafe, in dem Land, nicht dadurch verstrickt wirst; denn dies ist
das er deinen Vätern geschworen hat, dir dem HERRN, deinem Gott, ein Gräuel. 26 Da-
zu geben. 14 Gesegnet wirst du sein vor rum sollst du den Gräuel nicht in dein Haus
allen Völkern. Es wird kein Unfruchtbarer bringen, dass du nicht dem gleichen Bann
und keine Unfruchtbare unter dir sein, anheim fällst wie er; als Scheusal und als
auch nicht unter deinem Vieh. 15 Und Gräuel sollst du es verabscheuen, denn es
der HERR wird jede Krankheit von dir ab- ist dem Bann verfallen!
wenden, und er wird keine von den bö-
sen Seuchen Ägyptens auf dich legen, die Ermahnung zum Gehorsam und
du kennst, sondern wird sie auf alle dieje- Erinnerung an Gottes Erziehungswege
5Mo 11,1-17
nigen bringen, die dich hassen.
16 Du sollst alle Völker verzehren, die der Das ganze Gebot, das ich dir heute
HERR, dein Gott, dir gibt. Dein Auge soll gebiete, sollt ihr bewahren, um es zu
208 5. MOSE 8.9
tun, damit ihr lebt und euch mehrt und Rinder und Schafe sich mehren, und dein
hineinkommt und das Land in Besitz Silber und Gold sich mehren, und alles,
nehmt, das der HERR euren Vätern zu- was du hast, sich mehrt, 14 [damit nicht]
geschworen hat. 2 Und du sollst an den dann dein Herz sich überhebt und du den
ganzen Weg gedenken, durch den der HERRN, deinen Gott, vergisst, der dich aus
HERR, dein Gott, dich geführt hat diese dem Land Ägypten herausgeführt hat, aus
40 Jahre lang in der Wüste, um dich zu dem Haus der Knechtschaft, 15 [ihn,] der
demütigen, um dich zu prüfen, damit dich durch diese große und schreckliche
offenbar würde, was in deinem Herzen Wüste geleitet hat, wo feurige Schlangen
ist, ob du seine Gebote halten würdest waren und Skorpione und dürres Land
oder nicht. 3 Und er demütigte dich und ohne Wasser; der dir Wasser aus dem har-
ließ dich hungern und speiste dich mit ten Felsen entspringen ließ; 16 der dich in
dem Manna, das weder du noch deine der Wüste mit Manna speiste, von dem
Väter gekannt hatten, um dich erkennen deine Väter nichts wussten, um dich zu
zu lassen, dass der Mensch nicht vom demütigen und zu prüfen, damit er dir am
Brot allein lebt, sondern dass er von all Ende Gutes tue; 17 und damit du nicht in
dem lebt, was aus dem Mund des HERRN deinem Herzen sagst: Meine eigene Kraft
hervorgeht. 4 Deine Kleider sind nicht und die Stärke meiner Hand hat mir die-
zerlumpt an dir, und deine Füße sind sen Reichtum verschafft! 18 So gedenke
nicht geschwollen diese 40 Jahre. 5 So doch an den HERRN, deinen Gott — denn
erkenne nun in deinem Herzen, dass Er ist es, der dir Kraft gibt, solchen Reich-
der HERR, dein Gott, dich erzieht, wie ein tum zu erwerben —, damit er seinen Bund
Mann seinen Sohn erzieht. aufrechterhält, den er deinen Vätern ge-
6 Und bewahre die Gebote des HERRN, schworen hat, wie es heute geschieht.
deines Gottes, dass du in seinen Wegen 19 Wenn du aber den HERRN, deinen Gott,
wandelst und ihn fürchtest! 7 Denn der wirklich vergisst und anderen Göttern
HERR, dein Gott, bringt dich in ein gutes nachfolgst und ihnen dienst und sie anbe-
Land, in ein Land, in dem Wasserbäche, test, so bezeuge ich heute gegen euch, dass
Quellen und Seen sind, die in den Tälern ihr gewiss umkommen werdet. 20 Wie die
und auf den Bergen entspringen; 8 ein Heiden, die der HERR vor eurem Angesicht
Land, in dem Weizen, Gerste, Weinstö- ausrottet, so werdet auch ihr umkommen,
cke, Feigenbäume und Granatäpfel ge- weil ihr der Stimme des HERRN, eures Got-
deihen, ein Land voller Olivenbäume tes, nicht gehorsam seid.
und Honig; 9 ein Land, von dem du dich
nicht kümmerlich nähren musst, in dem Mose warnt das Volk vor
es dir an nichts mangelt; ein Land, des- Selbstgerechtigkeit — Erinnerung an
sen Steine Eisen sind, wo du Erz aus den Israels Versagen und Moses Mittlerdienst
2Mo 32
Bergen hauen wirst.
Höre, Israel: Du wirst jetzt über den
Ermahnung zur Dankbarkeit. Warnung Jordan gehen, damit du hinein-
vor Hochmut und Abkehr von Gott kommst, um Völker zu überwältigen, die
10 Und wenn du gegessen hast und satt größer und stärker sind als du, Städte,
geworden bist, dann sollst du den HERRN, groß und himmelhoch befestigt, 2 ein
deinen Gott, loben für das gute Land, das großes und hochgewachsenes Volk, die
er dir gegeben hat. 11 Hüte dich, dass du Söhne der Enakiter, die du kennst, von
den HERRN, deinen Gott, nicht vergisst, so denen du auch sagen gehört hast: Wer
dass du seine Gebote, seine Satzungen und kann vor den Söhnen Enaks bestehen?
Rechtsbestimmungen, die ich dir heute 3 So sollst du heute wissen, dass der
gebiete, nicht hältst; 12 damit nicht, wenn HERR, dein Gott, selbst vor dir hergeht,
du isst und satt wirst und schöne Häuser ein verzehrendes Feuer. Er wird sie ver-
erbaust und darin wohnst, 13 und deine tilgen und sie vor dir unterwerfen, und
5. MOSE 9 209
du wirst sie aus ihrem Besitz vertreiben ab von hier; denn dein Volk, das du aus
und schnell ausrotten, so wie der HERR es Ägypten herausgeführt hast, hat Verder-
dir verheißen hat. ben angerichtet. Sie sind von dem Weg,
4 Wenn sie nun der HERR, dein Gott, vor den ich ihnen geboten habe, schnell ab-
dir her ausgestoßen hat, so sprich nicht in gewichen; sie haben sich ein gegossenes
deinem Herzen: Um meiner Gerechtigkeit Bild gemacht!
willen hat der HERR mich hereingebracht, 13 Und der HERR sprach so zu mir: Ich
dass ich dieses Land in Besitz nehme!, da habe dieses Volk beobachtet, und siehe,
doch der HERR diese Heidenvölker wegen es ist ein halsstarriges Volk! 14 Lass ab
ihrer Gottlosigkeit vor dir her aus ihrem von mir, damit ich sie vertilge und ihren
Besitz vertreibt. 5 Denn nicht um deiner Namen unter dem Himmel auslösche!
Gerechtigkeit und um deines aufrichti- Ich will aus dir ein stärkeres und größeres
gen Herzens willen kommst du hinein, Volk machen, als es dieses ist!
um ihr Land in Besitz zu nehmen, son- 15 Als ich mich nun umwandte und von
dern wegen ihrer Gottlosigkeit vertreibt dem Berg herabstieg — der Berg aber
der HERR, dein Gott, diese Heidenvölker brannte im Feuer —, und die zwei Tafeln
aus ihrem Besitz, und damit er das Wort des Bundes in meinen beiden Händen
aufrechterhalte, das der HERR deinen Vä- hatte, 16 da schaute ich, und siehe, ihr
tern Abraham, Isaak und Jakob geschwo- hattet euch an dem HERRN, eurem Gott,
ren hat. 6 So sollst du nun erkennen, dass versündigt, indem ihr euch ein gegossenes
der HERR, dein Gott, dir dieses gute Land Kalb gemacht hattet, und ihr wart schnell
nicht um deiner Gerechtigkeit willen von dem Weg abgewichen, den der HERR
gibt, damit du es in Besitz nimmst; denn euch geboten hatte.
du bist ein halsstarriges Volk! 17 Da ergriff ich die beiden Tafeln und
7 Denke doch daran und vergiss es nicht, warf sie aus meinen beiden Händen und
wie du den HERRN, deinen Gott, in der zerbrach sie vor euren Augen; 18 und ich
Wüste erzürnt hast! Von dem Tag an, als fiel vor dem HERRN nieder wie zuerst, 40
du aus dem Land Ägypten ausgezogen Tage und 40 Nächte lang, aß kein Brot
bist, bis zu eurer Ankunft an diesem Ort und trank kein Wasser um aller eurer
seid ihr widerspenstig gewesen gegen Sünden willen, die ihr begangen hattet,
den HERRN. indem ihr tatet, was böse ist in den Au-
8 Und am Horeb erzürntet ihr den HERRN, gen des HERRN, um ihn zu reizen. 19 Denn
und der HERR ergrimmte über euch, so ich fürchtete mich vor dem Zorn und
dass er euch vertilgen wollte. 9 Als ich Grimm, mit dem der HERR über euch so
auf den Berg gegangen war, um die stei- sehr erzürnt war, dass er euch vertilgen
nernen Tafeln zu empfangen, die Ta- wollte. Und der HERR erhörte mich auch
feln des Bundes, den der HERR mit euch diesmal. 20 Auch über Aaron war der
machte, da blieb ich 40 Tage und 40 HERR sehr zornig, so dass er ihn vertilgen
Nächte lang auf dem Berg und aß kein wollte; aber ich betete auch für Aaron zu
Brot und trank kein Wasser. 10 Da gab jener Zeit. 21 Doch eure Sünde, das Kalb,
mir der HERR die zwei steinernen Tafeln, das ihr gemacht hattet, nahm ich und
mit dem Finger Gottes beschrieben, verbrannte es mit Feuer und zerschlug es
und darauf alle Worte, die der HERR mit und zermalmte es völlig, bis es zu feinem
euch auf dem Berg geredet hat, mitten Staub wurde, und ich warf seinen Staub
aus dem Feuer, am Tag der Versamm- in den Bach, der von dem Berg herab-
lung. fließt.
11 Und es geschah nach 40 Tagen und 22 Auch in Tabeera und in Massa und bei
40 Nächten, da gab mir der HERR die den Lustgräbern erzürntet ihr den HERRN.
zwei steinernen Tafeln, die Tafeln des 23 Und als der HERR euch aus Kadesch-
Bundes. 12 Und der HERR sprach zu mir: Barnea sandte und sprach: Geht hinauf
Mache dich auf und geh schnell hin- und nehmt das Land in Besitz, das ich
210 5. MOSE 9.10
euch gegeben habe!, da wart ihr gegen hatte; und sie blieben dort, wie der HERR
den Befehl des HERRN, eures Gottes, wi- es mir geboten hatte.
derspenstig und glaubtet ihm nicht und 6 Und die Kinder Israels brachen auf von
gehorchtet seiner Stimme nicht. 24 Denn Beerot-Bene-Jaakan nach Mosera; dort
ihr seid widerspenstig gewesen gegen starb Aaron, und er wurde dort begra-
den HERRN, von dem Tag an, da ich euch ben, und sein Sohn Eleasar wurde Pries-
kenne! ter an seiner Stelle. 7 Von dort brachen sie
25 Als ich nun vor dem HERRN niederfiel auf nach Gudgodah, und von Gudgodah
jene 40 Tage und 40 Nächte lang — ich nach Jotbatah, in ein Land, in dem es
lag da, weil der HERR gesagt hatte, er Wasserbäche gibt. 8 Zu jener Zeit son-
wolle euch vertilgen —, 26 da flehte ich derte der HERR den Stamm Levi dazu aus,
zum HERRN und sprach: Ach, Herr, HERR, die Lade des Bundes des HERRN zu tragen,
verdirb dein Volk und dein Erbteil nicht, vor dem HERRN zu stehen, ihm zu dienen
das du durch deine große Kraft erlöst und und in seinem Namen zu segnen, bis zu
mit starker Hand aus Ägypten herausge- diesem Tag. 9 Darum hat Levi weder An-
führt hast! 27 Gedenke an deine Knechte teil noch Erbe mit seinen Brüdern; denn
Abraham, Isaak und Jakob! Sieh nicht die der HERR ist ihr Erbteil, wie der HERR, dein
Hartnäckigkeit dieses Volkes an und sei- Gott, es ihm verheißen hat.
ne Gottlosigkeit und seine Sünde, 28 da- 10 Ich aber stand auf dem Berg wie an
mit man in dem Land, aus dem du uns den vorherigen Tagen, 40 Tage und 40
geführt hast, nicht sagt: Weil der HERR sie Nächte lang, und der HERR erhörte mich
nicht in das Land bringen konnte, das er auch diesmal, und der HERR wollte dich
ihnen versprochen hatte, und weil er sie nicht verderben. 11 Der HERR aber sprach
hasste, hat er sie herausgeführt, um sie in zu mir: Mache dich auf und gehe hin, um
der Wüste sterben zu lassen! 29 Sie sind vor dem Volk herzuziehen, damit sie hin-
ja dein Volk und dein Erbteil, das du he- einkommen und das Land in Besitz neh-
rausgeführt hast mit deiner großen Kraft men, von dem ich ihren Vätern geschwo-
und mit deinem ausgestreckten Arm! ren habe, dass ich es ihnen geben werde.
Die neuen Gesetzestafeln Aufforderung zu Gottesfurcht
2Mo 34 und Gehorsam
5Mo 7,6-11; Ps 146
Zu jener Zeit sprach der HERR zu
mir: Haue dir zwei steinerne Tafeln 12 Und nun, Israel, was fordert der HERR,
aus, so wie die ersten waren, und steige dein Gott, von dir, als nur, dass du den
zu mir auf den Berg und mache dir eine HERRN, deinen Gott, fürchtest, dass du
hölzerne Lade, 2 so will ich auf die Tafeln in allen seinen Wegen wandelst und
die Worte schreiben, die auf den ersten ihn liebst und dem HERRN, deinem Gott,
Tafeln waren, die du zerbrochen hast, dienst mit deinem ganzen Herzen und
und du sollst sie in die Lade legen! deiner ganzen Seele, 13 indem du die
3 So machte ich eine Lade aus Akazien- Gebote des HERRN und seine Satzungen
holz und hieb zwei steinerne Tafeln aus, hältst, die ich dir heute gebiete, zum Bes-
wie die ersten waren, und stieg auf den ten für dich selbst?
Berg, und die zwei Tafeln waren in mei- 14 Siehe, der Himmel und aller Himmel
nen Händen. 4 Da schrieb er auf die Ta- Himmel und die Erde und alles, was
feln entsprechend der ersten Schrift die in ihr ist, gehört dem HERRN, deinem
zehn Worte, die der HERR zu euch auf dem Gott; 15 dennoch hat der HERR allein dei-
Berg gesprochen hatte, mitten aus dem nen Vätern sein Herz zugewandt, dass er
Feuer, am Tag der Versammlung. Und der sie liebte; und er hat ihren Samen nach
HERR gab sie mir. 5 Und ich wandte mich ihnen aus allen Völkern erwählt, nämlich
und stieg vom Berg herab; und ich legte euch, wie es heute der Fall ist. 16 So be-
die Tafeln in die Lade, die ich gemacht schneidet nun die Vorhaut eures Herzens
5. MOSE 10.11 211
und seid nicht mehr halsstarrig! 17 Denn Augen haben die großen Werke des HERRN
der HERR, euer Gott, Er ist der Gott der gesehen, die er getan hat.
Götter und der Herr der Herren, der gro- 8 Darum sollt ihr das ganze Gebot bewah-
ße, mächtige und furchtgebietende Gott, ren, das ich euch heute gebiete, damit ihr
der die Person nicht ansieht und kein Be- stark werdet und hineinkommt und das
stechungsgeschenk annimmt, 18 der der Land einnehmt, in das ihr hinüberzieht,
Waise und der Witwe Recht schafft und um es in Besitz zu nehmen; 9 und damit
den Fremdling lieb hat, so dass er ihm ihr lange lebt in dem Land, von dem der
Speise und Kleidung gibt. HERR euren Vätern geschworen hat, dass er
19 Und auch ihr sollt den Fremdling lie- es ihnen und ihrem Samen geben werde,
ben, denn ihr seid ebenfalls Fremdlinge ein Land, in dem Milch und Honig fließt.
gewesen im Land Ägypten. 20 Du sollst 10 Denn das Land, in das du kommst, um
den HERRN, deinen Gott, fürchten; ihm es in Besitz zu nehmen, ist nicht wie das
sollst du dienen, ihm sollst du anhängen Land Ägypten, von dem ihr ausgezogen
und bei seinem Namen schwören. 21 Er seid, wo du deinen Samen gesät hast, und
ist dein Ruhm, und er ist dein Gott, der [das] du mit deinem Fuß bewässert hast
bei dir diese großen und furchtgebieten- wie einen Gemüsegarten; 11 sondern das
den Dinge getan hat, die deine Augen ge- Land, in das ihr zieht, um es in Besitz zu
sehen haben. 22 Deine Väter zogen nach nehmen, ist ein Land mit Bergen und
Ägypten hinab mit 70 Seelen, aber nun Tälern; es trinkt Wasser vom Regen des
hat dich der HERR, dein Gott, so zahlreich Himmels. 12 Es ist ein Land, um das sich
gemacht wie die Sterne am Himmel! der HERR, dein Gott, kümmert, auf das die
Augen des HERRN, deines Gottes, allezeit
Verheißungen und Warnungen gerichtet sind, vom Anfang des Jahres bis
5Mo 8; 28,1-24
zum Ende des Jahres.
So sollst du nun den HERRN, deinen 13 Wenn ihr nun meinen Geboten eifrig
Gott, lieben, und seine Ordnung, sei- gehorcht, die ich euch heute gebiete, so
ne Satzungen, seine Rechtsbestimmungen dass ihr den HERRN, euren Gott, liebt und
und Gebote halten allezeit. 2 Und ihr sollt ihm mit eurem ganzen Herzen und mit
heute erkennen — denn nicht mit euren eurer ganzen Seele dient, 14 so will ich
Kindern [rede ich], die es nicht kennen den Regen für euer Land geben zu seiner
und nicht gesehen haben — [ihr sollt] die Zeit, Frühregen und Spätregen, dass du
Zucht des HERRN, eures Gottes [erkennen], dein Korn, deinen Most und dein Öl ein-
seine Majestät und seine starke Hand und sammeln kannst. 15 Und ich will deinem
seinen ausgestreckten Arm, 3 und seine Vieh auf deinem Feld Gras geben, und du
Zeichen und Werke, die er mitten in Ägyp- wirst essen und satt werden.
ten an dem Pharao getan hat, an dem 16 Hütet euch aber, dass sich euer Herz
König Ägyptens, und an seinem ganzen nicht verführen lässt, so dass ihr abweicht
Land; 4 und was er getan hat an der Hee- und anderen Göttern dient und euch vor
resmacht der Ägypter, an ihren Rossen ihnen niederwerft, 17 und dass dann der
und Wagen, da er die Wasser des Schilf- Zorn des HERRN über euch entbrennt und
meers über sie hinfluten ließ, als sie euch er den Himmel verschließt, dass kein Re-
nachjagten, und wie sie der HERR austilg- gen kommt, und die Erde ihren Ertrag nicht
te, bis zu diesem Tag; 5 und was er in der gibt, und ihr bald ausgerottet werdet aus
Wüste an euch getan hat, bis ihr an diesen dem guten Land, das der HERR euch gibt!
Ort gekommen seid; 6 auch was er Dathan
und Abiram tat, den Söhnen Eliabs, des Die Bewahrung von Gottes Wort
Sohnes Rubens, wie die Erde ihren Mund ist die Voraussetzung zum Sieg
5Mo 6,4-9; 2Mo 23,22-33
auftat und sie verschlang samt ihren Fa-
milien und Zelten und ihrem ganzen An- 18 So nehmt euch nun diese meine Worte
hang, inmitten von ganz Israel. 7 Ja, eure zu Herzen und in eure Seele, und bindet
212 5. MOSE 11.12
sie zum Zeichen auf eure Hand, und sie Terebinthen Mores? 31 Denn ihr zieht
sollen zum Erinnerungszeichen über eu- über den Jordan, um hineinzukommen
ren Augen sein. 19 Und ihr sollt sie eure und das Land in Besitz zu nehmen, das
Kinder lehren, indem ihr davon redet, euch der HERR, euer Gott, geben will; und
wenn du in deinem Haus sitzt oder auf ihr werdet es in Besitz nehmen und darin
dem Weg gehst, wenn du dich niederlegst wohnen. 32 So achtet nun darauf, dass
und wenn du aufstehst. 20 Und schreibe ihr alle Satzungen und Rechtsbestim-
sie auf die Pfosten deines Hauses und an mungen tut, die ich euch heute vorlege!
deine Tore, 21 damit du und deine Kinder
lange leben in dem Land, von dem der Ausrottung des Götzendienstes im Land.
HERR deinen Vätern geschworen hat, dass Der künftige Ort des Heiligtums und
er es ihnen geben werde, solange der Gottesdienstes
2Kö 18,1-6
Himmel über der Erde steht.
22 Denn wenn ihr dieses ganze Gebot, das Dies sind die Satzungen und Rechts-
ich euch zu tun gebiete, getreulich hal- bestimmungen, die ihr bewahren
tet, dass ihr den HERRN, euren Gott, liebt, sollt, um sie zu tun in dem Land, das der
dass ihr in allen seinen Wegen wandelt HERR, der Gott deiner Väter, dir gegeben
und ihm anhängt, 23 so wird der HERR hat, damit du es besitzt, alle Tage, die ihr
alle diese Völker vor euch her vertreiben, auf Erden lebt.
so dass ihr Völker aus ihrem Besitz ver- 2 Alle Stätten, wo die Heidenvölker, die
drängt, die größer und stärker sind als ihr aus ihrem Besitz vertreiben werdet,
ihr. 24 Jeder Ort, auf den eure Fußsohle ihren Göttern gedient haben, sollt ihr
tritt, soll euch gehören; von der Wüste vollständig zerstören; es sei auf hohen
an, vom Libanon und dem Euphratstrom Bergen oder auf Hügeln oder unter aller-
bis an das westliche Meer soll euer Gebiet lei grünen Bäumen. 3 Und reißt ihre Altä-
reichen. 25 Niemand wird vor euch be- re um und zerbrecht ihre Gedenksteine
stehen; der HERR, euer Gott, wird Furcht und verbrennt ihre Aschera-Standbilder
und Schrecken vor euch über alle Länder mit Feuer und zerschlagt die geschnitz-
kommen lassen, die ihr betretet, wie er es ten Bilder ihrer Götter und rottet ihren
euch verheißen hat. Namen aus von jener Stätte.
4 Ihr sollt dem HERRN, eurem Gott, nicht
Gott legt dem Volk Segen und Fluch vor auf diese Weise dienen; 5 sondern an dem
5Mo 27 bis 30
Ort, den der HERR, euer Gott, aus allen eu-
26 Siehe, ich lege euch heute den Segen ren Stämmen erwählen wird, um seinen
und den Fluch vor: 27 den Segen, wenn Namen dorthin zu setzen, damit er [dort]
ihr den Geboten des HERRN, eures Got- wohne, da sollt ihr ihn suchen, und dahin
tes, gehorsam seid, die ich euch heute sollst du kommen. 6 Dahin sollt ihr eure
gebiete; 28 den Fluch aber, wenn ihr den Brandopfer und eure Schlachtopfer brin-
Geboten des HERRN, eures Gottes, nicht gen, eure Zehnten und das Hebopfer von
gehorsam sein werdet und von dem Weg, eurer Hand, und eure Gelübde[opfer]
den ich euch heute gebiete, abweicht, so und eure freiwilligen Gaben und die Erst-
dass ihr anderen Göttern nachfolgt, die geburt von euren Rindern und Schafen.
ihr nicht kennt. 29 Und wenn dich der 7 Und dort sollt ihr vor dem HERRN, eurem
HERR, dein Gott, in das Land bringt, in das Gott, essen und fröhlich sein, ihr und
du kommst, um es in Besitz zu nehmen, eure Familien, über allem, was eure Hand
so sollst du den Segen auf dem Berg Gari- erworben hat, womit der HERR, dein Gott,
zim erteilen und den Fluch auf dem Berg dich gesegnet hat.
Ebal. 30 Sind sie nicht jenseits des Jordan, 8 Ihr dürft nicht so handeln, wie wir es
bei der Straße gegen Sonnenuntergang, heute hier tun, dass jeder nur das tut,
im Land der Kanaaniter, die in der Ebe- was recht ist in seinen Augen. 9 Denn ihr
ne wohnen, Gilgal gegenüber, bei den seid bisher noch nicht zur Ruhe gekom-
5. MOSE 12 213
men, noch zu dem Erbteil, das der HERR, deinen Toren ist; und du sollst fröhlich
dein Gott, dir geben will. 10 Ihr werdet sein vor dem HERRN, deinem Gott, über
aber über den Jordan ziehen und in dem alles, was du dir mit deiner Hand er-
Land wohnen, das euch der HERR, euer worben hast.
Gott, zum Erbe geben wird; und er wird 19 Und hüte dich, den Leviten im Stich zu
euch Ruhe verschaffen vor allen euren lassen, solange du in deinem Land lebst!
Feinden ringsum, und ihr sollt sicher 20 Wenn aber der HERR, dein Gott, dei-
wohnen. ne Grenzen erweitern wird, wie er es
11 Und so soll es sein: an den Ort, den der dir verheißen hat, und du sprichst: Ich
HERR, euer Gott, erwählt, um seinen Na- will Fleisch essen! weil dich gelüstet,
men dort wohnen zu lassen, dorthin sollt Fleisch zu essen, so darfst du Fleisch
ihr alles bringen, was ich euch gebiete: essen nach aller Herzenslust. 21 Ist aber
eure Brandopfer und eure Schlachtop- der Ort, den der HERR, dein Gott, erwählt
fer, eure Zehnten und das Hebopfer von hat, um seinen Namen dorthin zu set-
eurer Hand und all eure auserlesenen zen, zu fern von dir, so darfst du von
Gelübde[opfer], die ihr dem HERRN gelo- deinen Rindern oder von deinen Scha-
ben werdet. 12 Und ihr sollt fröhlich sein fen schlachten, die der HERR dir gegeben
vor dem HERRN, eurem Gott, ihr und eure hat — wie ich dir geboten habe — und
Söhne und eure Töchter, eure Knechte es in deinen Toren essen nach aller
und Mägde, auch der Levit, der in euren Herzenslust. 22 Gerade so wie die Gazel-
Toren ist; denn er hat keinen Teil noch le oder der Hirsch gegessen wird, kannst
Erbe mit euch. du es essen; der Reine darf es in gleicher
13 Hüte dich, dass du deine Brandopfer Weise wie der Unreine essen. 23 Nur
nicht an irgendeinem Ort opferst, den daran halte fest, dass du nicht das Blut
du dir ersiehst; 14 sondern an dem Ort, isst; denn das Blut ist das Leben; und du
den der HERR in einem deiner Stämme sollst das Leben nicht mit dem Fleisch
erwählt, da sollst du deine Brandopfer essen! 24 So sollst du es nun nicht essen;
opfern, und dort sollst du alles tun, was sondern auf die Erde sollst du es gießen
ich dir gebiete. wie Wasser. 25 Du sollst es nicht essen,
15 Doch kannst du nach Herzenslust damit es dir und deinen Kindern nach
schlachten und Fleisch essen, nach dem dir gut geht, weil du tust, was in den Au-
Segen des HERRN, deines Gottes, den er gen des HERRN recht ist.
dir gegeben hat, in allen deinen Toren; 26 Nur deine heiligen Gaben und deine
der Unreine oder der Reine darf davon Gelübde[opfer], die du hast, sollst du
essen, wie von der Gazelle oder von dem nehmen und an den Ort bringen, den der
Hirsch. 16 Nur das Blut sollst du nicht es- HERR erwählen wird. 27 Und du sollst dei-
sen, sondern es auf die Erde gießen wie ne Brandopfer, das Fleisch und das Blut,
Wasser. auf dem Altar des HERRN, deines Gottes,
17 Du darfst aber in deinen Toren nicht darbringen. Das Blut deiner Schlacht-
essen von den Zehnten deines Korns, opfer soll an den Altar des HERRN, deines
deines Mosts und deines Öls, noch von Gottes, gegossen werden, das Fleisch
der Erstgeburt deiner Rinder und deiner aber darfst du essen. 28 Bewahre und be-
Schafe, noch von irgendeinem deiner folge alle diese Worte, die ich dir gebiete,
Gelübde[opfer], die du geloben wirst, damit es dir und deinen Kindern nach dir
noch deine freiwilligen Gaben, noch gut geht ewiglich, weil du tust, was in den
das Hebopfer deiner Hand; 18 sondern Augen des HERRN, deines Gottes, recht
vor dem HERRN, deinem Gott, sollst du und wohlgefällig ist.
es essen, an dem Ort, den der HERR, dein 29 Wenn der HERR, dein Gott, die Heiden-
Gott, erwählen wird, du und dein Sohn völker vor dir her ausrottet, da, wo du
und deine Tochter und dein Knecht hinkommst, um sie aus ihrem Besitz zu
und deine Magd und der Levit, der in vertreiben, und wenn du sie aus ihrem
214 5. MOSE 12.13
Besitz vertrieben hast und in ihrem Land Warnung vor Verführung zum Götzendienst
wohnst, 30 so hüte dich, dass du dich nicht 5Mo 17,2-7
verführen lässt, sie nachzuahmen, nach- 7 Wenn dich dein Bruder, der Sohn deiner
dem sie doch vor dir her vertilgt worden Mutter, oder dein Sohn, oder deine Toch-
sind, und dass du nicht nach ihren Göt- ter oder deine Ehefrau, oder dein Freund,
tern fragst und sagst: Wie dienten diese der dir [so lieb] wie deine Seele ist, heim-
Heiden ihren Göttern? Ich will es ebenso lich anstiftet und sagt: »Lasst uns hinge-
tun! 31 Du sollst dem HERRN, deinem Gott hen und anderen Göttern dienen!« — die
nicht auf diese Weise dienen, denn alles, du nicht gekannt hast, weder du noch
was ein Gräuel ist für den HERRN, was er deine Väter, 8 von den Göttern der Völker,
hasst, haben sie für ihre Götter getan; ja, die um euch her sind, sie seien nahe bei
sogar ihre Söhne und ihre Töchter haben dir oder fern von dir, von einem Ende der
sie für ihre Götter im Feuer verbrannt! Erde bis zum anderen Ende der Erde —,
9 so sollst du nicht einwilligen und nicht
Warnung vor falschen Propheten auf ihn hören; du sollst ihn nicht verscho-
5Mo 18,9-14; Jer 23,9-40; Mt 24,24; 2Th 2,9-12; nen, und du sollst kein Mitleid [mit ihm]
2Pt 2,1-3; 1Joh 4,1-6; Gal 1,8 haben, noch ihn verbergen, 10 sondern
Das ganze Wort, das ich euch gebie- du sollst ihn unbedingt umbringen; deine
te, das sollt ihr bewahren, um es zu Hand soll als erste an ihm sein, um ihn zu
tun; du sollst nichts zu ihm hinzufügen töten, und danach die Hand des ganzen
und nichts von ihm wegnehmen! 2 Wenn Volkes. 11 Man soll ihn zu Tode steinigen;
in deiner Mitte ein Prophet oder Träu- denn er hat versucht, dich abzubringen
mer aufstehen wird und dir ein Zeichen von dem HERRN, deinem Gott, der dich
oder Wunder angibt, 3 und das Zeichen aus dem Land Ägypten geführt hat, aus
oder Wunder trifft ein, von dem er zu dir dem Haus der Knechtschaft. 12 Und ganz
geredet hat, und er spricht [nun]: »Lasst Israel soll es hören und sich fürchten, da-
uns anderen Göttern nachfolgen — die mit niemand mehr solch eine böse Tat in
du nicht gekannt hast —, und lasst uns deiner Mitte tut!
ihnen dienen!«, 4 so sollst du den Worten 13 Wenn du von einer deiner Städte, die der
eines solchen Propheten oder eines sol- HERR, dein Gott, dir geben will, um darin
chen Träumers nicht gehorchen; denn zu wohnen, sagen hörst: 14 Es sind etliche
der HERR, euer Gott, prüft euch, um zu Männer, Söhne Belialsa, aus deiner Mitte
erfahren, ob ihr den HERRN, euren Gott, hervorgegangen und haben die Bürger
wirklich von ganzem Herzen und von ihrer Stadt verführt und gesagt: »Lasst uns
ganzer Seele liebt. 5 Dem HERRN, eurem hingehen und anderen Göttern dienen!«
Gott, sollt ihr nachfolgen und ihn fürch- — die ihr nicht gekannt habt —, 15 so sollst
ten und seine Gebote halten und seiner du es untersuchen und nachforschen und
Stimme gehorchen und ihm dienen und dich genauestens erkundigen. Und siehe,
ihm anhangen. wenn es die Wahrheit ist und die Sache
6 Ein solcher Prophet aber oder ein sol- feststeht, dass ein solcher Gräuel in dei-
cher Träumer soll getötet werden, weil er ner Mitte begangen wurde, 16 so sollst du
Abfall gelehrt hat von dem HERRN, eurem die Bewohner jener Stadt unbedingt mit
Gott, der euch aus dem Land Ägypten der Schärfe des Schwertes schlagen; an
geführt hat und dich aus dem Haus der der Stadt samt allem, was darin ist, sollst
Knechtschaft erlöst hat; er hat dich ab- du den Bann vollstrecken, auch an ihrem
bringen wollen von dem Weg, auf dem Vieh, mit der Schärfe des Schwertes; 17 und
zu gehen der HERR, dein Gott, dir geboten alle Beute, die darin gemacht wird, sollst
hat. So sollst du das Böse aus deiner Mit- du mitten auf ihrem Marktplatz sammeln
te ausrotten! und die Stadt samt aller Beute dem HERRN,
deinem Gott, gänzlich mit Feuer verbren-
a (13,14) d.h. nichtswürdige, frevlerische Leute. nen; und sie soll ewiglich ein Schutthaufen
5. MOSE 13.14 215
bleiben; sie soll niemals wieder gebaut Schuppen hat, sollt ihr nicht essen; es soll
werden! 18 Und es soll nicht irgendetwas euch unrein sein.
von dem, was unter dem Bann ist, an deiner 11 Alle reinen Vögela dürft ihr essen.
Hand haften, damit der HERR von der Glut 12 Diese aber sollt ihr nicht essen: den
seines Zornes ablässt und dir Barmherzig- Adler, den Lämmergeier und den See-
keit erweist und sich über dich erbarmt adler, 13 die Weihe, den Habicht und die
und dich mehrt, wie er es deinen Vätern Geierarten, 14 alle Rabenarten, 15 den
geschworen hat 19 — wenn du der Stimme Strauß, die Eule, die Möwe und die Fal-
des HERRN, deines Gottes, gehorchst und kenarten, 16 das Käuzchen, den Ibis, die
alle seine Gebote hältst, die ich dir heute Schleiereule, 17 den Pelikan, den Aas-
gebiete, so dass du tust, was recht ist in den geier und den Kormoran, 18 den Storch,
Augen des HERRN, deines Gottes. die Reiherarten, den Wiedehopf und die
Fledermaus. 19 Auch alles geflügelte Klein-
Verbot heidnischer Trauerbräuche. getier soll euch als unrein gelten, sie dürfen
Reine und unreine Tiere nicht gegessen werden. 20 Alle reinen Vögel
3 Mo 11
dürft ihr essen.
Ihr seid Kinder des HERRN, eures 21 Ihr sollt kein Aas essen; dem Fremdling
Gottes. Darum sollt ihr euch kei- in deinen Toren kannst du es geben, dass
ne Einschnitte machen, noch euch über er es isst, oder einem Ausländer kannst
euren Augen kahl scheren wegen eines du es verkaufen; denn ein heiliges Volk
Toten; 2 denn ein heiliges Volk bist du für bist du für den HERRN, deinen Gott. Du
den HERRN, deinen Gott, und dich hat der sollst das Böcklein nicht in der Milch sei-
HERR erwählt, dass du ihm ein Volk des Ei- ner Mutter kochen.
gentums seist unter allen Völkern, die auf
Erden sind. Der Zehnte
5Mo 26,12-15; Mal 3,10-12
3 Du sollst nichts essen, was ein Gräuel ist.
4 Das aber sind die Tiere, die ihr essen 22 Du sollst allen Ertrag deiner Saat getreu
dürft: Rind, Schaf und Ziege, 5 Hirsch verzehnten, was auf dem Feld wächst,
und Gazelle und Damhirsch und Stein- Jahr für Jahr. 23 Und du sollst essen vor
bock und Wisent und Antilope und dem HERRN, deinem Gott, an dem Ort, den
Wildschaf; 6 und jedes Tier, das gespalte- er erwählen wird, um seinen Namen dort
ne Klauen hat, und zwar ganz gespaltene wohnen zu lassen, den Zehnten deines
Klauen, und auch Wiederkäuer ist unter Korns, deines Mosts, deines Öls und die
den Tieren, das dürft ihr essen. 7 Doch Erstgeborenen von deinen Rindern und
diese sollt ihr nicht essen von den Wieder- Schafen, damit du lernst, den HERRN, dei-
käuern und von denen, die vollständig nen Gott, allezeit zu fürchten. 24 Wenn dir
gespaltene Klauen haben: das Kamel, aber der Weg zu weit ist, und du es nicht
den Hasen und den Klippdachs; denn hintragen kannst, weil der Ort, den der
obwohl sie wiederkäuen, haben sie doch HERR, dein Gott, erwählen wird, um sei-
nicht vollständig gespaltene Klauen; sie nen Namen dorthin zu setzen, dir zu fern
sollen euch unrein sein. 8 Das Schwein ist; wenn [nun] der HERR, dein Gott, dich
hat zwar ganz gespaltene Klauen, ist aber segnet, 25 so verkaufe es und binde das
kein Wiederkäuer; es soll euch unrein Geld in deiner Hand zusammen und geh
sein. Von ihrem Fleisch sollt ihr nicht es- an den Ort, den der HERR, dein Gott, er-
sen, und ihr Aas sollt ihr nicht anrühren. wählen wird. 26 Und gib das Geld für das
9 Das ist es aber, was ihr essen dürft von aus, was irgend dein Herz begehrt, es sei
allem, was in den Wassern ist: Alles, was für Rinder, Schafe, Wein, starkes Getränk,
Flossen und Schuppen hat, dürft ihr oder was sonst deine Seele wünscht, und
essen. 10 Was aber keine Flossen und iss dort vor dem HERRN, deinem Gott, und

a (14,11) w. fliegende Tiere; dazu zählten neben den Vögeln auch die Fledermäuse.
216 5. MOSE 14.15
sei fröhlich, du und dein Haus. 27 Den deine Hand weit auftun und ihm reichlich
Leviten aber, der in deinen Toren ist, leihen, so viel er nötig hat. 9 Hüte dich,
sollst du nicht im Stich lassen; denn er dass kein Belialsrata in deinem Herzen ist
hat weder Teil noch Erbe mit dir. und du nicht denkst: »Das siebte Jahr, das
28 Nach Verlauf von drei Jahren sollst du Erlassjahr, naht!«, und du deinen armen
den ganzen Zehnten deines Ertrages von Bruder missgünstig ansiehst und ihm
jenem Jahr aussondern und es in deinen nichts gibst; sonst würde er deinetwegen
Toren lassen. 29 Da soll dann der Levit zum HERRN schreien, und es wäre eine
kommen, weil er weder Teil noch Erbe Sünde für dich; 10 sondern du sollst ihm
mit dir hat, und der Fremdling und die willig geben, und dein Herz soll nicht ver-
Waise und die Witwe, die in deinen To- drießlich sein, wenn du ihm gibst; denn
ren sind, und sie sollen essen und sich dafür wird der HERR, dein Gott, dich seg-
sättigen, damit dich der HERR, dein Gott, nen in all deinem Tun und in allem, was
segne in allen Werken deiner Hände, die du unternimmst. 11 Denn der Arme wird
du tust. nicht aus dem Land verschwinden; dar-
um gebiete ich dir: Tue deine Hand weit
Das Erlassjahr auf für deinen Bruder, für den Elenden
3Mo 25
und den Armen bei dir in deinem Land!
Am Ende von sieben Jahren sollst
du einen Schuldenerlass anordnen. Über die Freilassung hebräischer Sklaven
2Mo 21,1-11
2 Dies ist aber die Ordnung des Erlasses:
Jeder Schuldherr soll das Darlehen seiner 12 Wenn dein Bruder, ein Hebräer oder
Hand erlassen, das er seinem Nächsten eine Hebräerin, sich dir verkauft hat, so
geliehen hat; er soll seinen Nächsten oder soll er dir sechs Jahre lang dienen, und
seinen Bruder nicht bedrängen; denn im siebten Jahr sollst du ihn als Freien
man hat einen Schuldenerlass des HERRN entlassen. 13 Und wenn du ihn als Freien
ausgerufen. 3 Einen Fremden kannst du entlässt, so sollst du ihn nicht mit leeren
bedrängen; aber was du bei deinem Bru- Händen ziehen lassen; 14 sondern du
der [ausstehen] hast, das soll deine Hand sollst ihn reichlich von deiner Herde und
erlassen. 4 Es sollte zwar unter euch gar von deiner Tenne und von deiner Kelter
kein Armer sein; denn der HERR wird dich ausstatten und ihm geben von dem, wo-
reichlich segnen in dem Land, das der mit der HERR, dein Gott, dich gesegnet
HERR, dein Gott, dir zum Erbe gibt, damit hat. 15 Und denke daran, dass du ein
du es in Besitz nimmst; 5 vorausgesetzt, Knecht warst im Land Ägypten, und dass
dass du der Stimme des HERRN, deines der HERR, dein Gott, dich erlöst hat; dar-
Gottes, eifrig gehorchst und alle diese Ge- um gebiete ich dir heute diese Dinge.
bote bewahrst und tust, die ich dir heute 16 Wenn er aber zu dir sagt: »Ich will nicht
gebiete. 6 Denn der HERR, dein Gott, wird von dir wegziehen!«, weil er dich und
dich segnen, wie er es dir verheißen hat. dein Haus lieb hat und es ihm gut geht
So wirst du vielen Völkern leihen, du aber bei dir, 17 so nimm einen Pfriemb und
wirst dir nichts leihen müssen; du wirst durchbohre ihm sein Ohr an der Tür, und
über viele Völker herrschen, sie aber wer- er sei auf ewig dein Knecht; und mit dei-
den nicht über dich herrschen. ner Magd sollst du ebenso verfahren.
7 Wenn aber ein Armer bei dir ist, irgendei- 18 Es soll dir nicht schwer fallen, ihn als
ner deiner Brüder in einem deiner Tore in Freien zu entlassen; denn das Doppelte
deinem Land, das der HERR, dein Gott, dir des Lohnes eines Tagelöhners hat er dir
gibt, so sollst du dein Herz nicht verhärten sechs Jahre lang erarbeitet; so wird der
noch deine Hand vor deinem armen Bru- HERR, dein Gott, dich segnen in allem,
der verschließen; 8 sondern du sollst ihm was du tust.

a (15,9) d.h. eine nichtswürdige oder boshafte Absicht. b (15,17) d.h. eine starke, spitze Nadel.
5. MOSE 15.16 217
Die Erstgeburt der Tiere als du aus Ägypten zogst. 7 Und du sollst es
2Mo 13,11-16 braten und an dem Ort essen, den der HERR,
19 Alle männliche Erstgeburt, die unter dein Gott, erwählen wird; und du sollst am
deinen Rindern und deinen Schafen ge- Morgen umkehren und wieder zu deinem
boren wird, sollst du dem HERRN, deinem Zelt gehen. 8 Sechs Tage lang sollst du Un-
Gott, heiligen. Du sollst das Erstgeborene gesäuertes essen; und am siebten Tag ist
deines Rindes nicht zur Arbeit gebrau- eine Festversammlung für den HERRN, dei-
chen und das Erstgeborene deiner Scha- nen Gott; da sollst du kein Werk tun.
fe nicht scheren; 20 du sollst sie vor dem
HERRN, deinem Gott, essen, du und dein Das Fest der Wochen
Haus, Jahr für Jahr, an dem Ort, den der 3Mo 23,15-22
HERR erwählen wird. 21 Wenn das Tier 9 Sieben Wochen sollst du dir abzählen;
aber einen Fehler hat, wenn es hinkt oder wenn man anfängt, die Sichel an die Saat
blind ist oder sonst einen schlimmen zu legen, sollst du anfangen, sieben Wo-
Fehler hat, so sollst du es dem HERRN, chen zu zählen. 10 Dann sollst du dem
deinem Gott, nicht opfern; 22 sondern HERRN, deinem Gott, das Fest der Wochen
du sollst es innerhalb deiner Tore essen halten und ein freiwilliges Opfer von dei-
— der Reine genauso wie der Unreine —, ner Hand geben, je nachdem der HERR,
wie die Gazelle und den Hirsch. 23 Nur dein Gott, dich gesegnet hat. 11 Und du
sein Blut darfst du nicht essen; auf die sollst fröhlich sein vor dem HERRN, dei-
Erde sollst du es gießen wie Wasser. nem Gott, du und dein Sohn und dei-
ne Tochter und dein Knecht und deine
Gebote zum Passahfest Magd und der Levit, der in deinen Toren
2Mo 12,1-28
ist, und der Fremdling und die Waise
Halte den Monat Abib, und feiere und die Witwe, die in deiner Mitte sind,
dem HERRN, deinem Gott, das Pas- an dem Ort, den der HERR, dein Gott,
sah; denn im Monat Abib hat dich der erwählen wird, um seinen Namen dort
HERR, dein Gott, bei Nacht aus Ägypten wohnen zu lassen. 12 Und bedenke, dass
herausgeführt. 2 Und du sollst dem HERRN, du ein Knecht in Ägypten gewesen bist;
deinem Gott, als Passah Schafe und Rinder und du sollst diese Satzungen bewahren
opfern an dem Ort, den der HERR erwählen und tun!
wird, um seinen Namen dort wohnen zu
lassen. 3 Du darfst nichts Gesäuertes dazu Das Laubhüttenfest
essen. Du sollst sieben Tage lang ungesäu- 3Mo 23,33-43
ertes Brot des Elends dazu essen, denn du 13 Das Fest der Laubhütten sollst du sie-
bist in eiliger Flucht aus dem Land Ägypten ben Tage lang halten, wenn du [den Ertrag]
gezogen; darum sollst du dein Leben lang deiner Tenne und deiner Kelter eingesam-
an den Tag deines Auszugs aus dem Land melt hast. 14 Und du sollst an deinem Fest
Ägypten gedenken! 4 Und es soll sieben fröhlich sein, du und dein Sohn und deine
Tage lang kein Sauerteig gesehen werden Tochter und dein Knecht und deine Magd
in deinem ganzen Gebiet; und von dem und der Levit und der Fremdling und die
Fleisch, das am Abend des ersten Tages Waise und die Witwe, die in deinen Toren
geschlachtet worden ist, soll nichts über sind. 15 Sieben Tage lang sollst du dem
Nacht bis zum Morgen übrig bleiben. HERRN, deinem Gott, das Fest feiern an
5 Du darfst das Passah nicht in einem dei- dem Ort, den der HERR erwählen wird;
ner Tore schlachten, die der HERR, dein denn der HERR, dein Gott, wird dich seg-
Gott, dir gibt; 6 sondern an dem Ort, den nen im ganzen Ertrag [deiner Ernte] und
der HERR, dein Gott, erwählen wird, um in jedem Werk deiner Hände; darum sollst
seinen Namen dort wohnen zu lassen, dort du von Herzen fröhlich sein.
sollst du das Passah schlachten, am Abend, 16 Dreimal im Jahr soll alles männliche
wenn die Sonne untergeht, zu ebender Zeit, Volk bei dir vor dem HERRN, deinem Gott,
218 5. MOSE 16.17
erscheinen an dem Ort, den er erwählen lich nachforschen. Und siehe, wenn es wahr
wird: am Fest der ungesäuerten Brote und ist und die Sache feststeht, dass ein solcher
am Fest der Wochen und am Fest der Laub- Gräuel in Israel begangen wurde, 5 so sollst
hütten. Aber niemand soll mit leeren Hän- du jenen Mann oder jene Frau, die diese
den vor dem HERRN erscheinen, 17 son- böse Sache getan haben, zu deinen Toren
dern jeder mit dem, was er geben kann, je hinausführen, den Mann oder die Frau,
nach dem Segen, den der HERR, dein Gott, und sollst sie zu Tode steinigen. 6 Wer des
dir gegeben hat. Todes schuldig ist, soll auf die Aussage von
zwei oder drei Zeugen hin getötet werden.
Einsetzung von Richtern. Aber auf die Aussage eines einzigen Zeugen
Bewahrung des Rechts hin soll er nicht getötet werden. 7 Die Hand
2Chr 19,5-11
der Zeugen soll sich als erste gegen ihn er-
18 Du sollst dir Richter und Vorsteher heben, um ihn zu töten, danach die Hand
einsetzen in den Toren aller deiner Städ- des ganzen Volkes! So sollst du das Böse aus
te, die der HERR, dein Gott, dir gibt in al- deiner Mitte ausrotten.
len deinen Stämmen, damit sie das Volk
richten mit gerechtem Gericht. 19 Du Schwierige Rechtsfälle
Mal 2,7; Röm 13,1-2; 1Pt 2,13-14
sollst das Recht nicht beugen. Du sollst
auch die Person nicht ansehen und kein 8 Wenn es dir zu schwer wird, ein Urteil
Bestechungsgeschenk nehmen, denn zu fällen in Sachen eines Mordes oder ei-
das Bestechungsgeschenk verblendet die nes Streites oder einer Körperverletzung,
Augen der Weisen und verdreht die Wor- bei irgendeiner Streitsache, die innerhalb
te der Gerechten. 20 Der Gerechtigkeit, deiner Tore vorkommt, dann mache dich
ja der Gerechtigkeit jage nach, damit du auf und geh hinauf an den Ort, den der
lebst und das Land besitzen wirst, das der HERR, dein Gott, erwählen wird. 9 Und du
HERR, dein Gott, dir geben will. sollst zu den Priestern, den Leviten, und
zu dem Richter kommen, der zu jener
Verbot des heidnischen Götzendienstes Zeit [im Amt] sein wird, und fragen; sie
2Mo 20,4-6; Joh 4,24
sollen dir das Urteil sprechen.
21 Du sollst dir kein Aschera-Standbild 10 Und du sollst nach dem Urteilsspruch
von irgendwelchem Holz aufstellen ne- handeln, den sie dir von jenem Ort aus
ben dem Altar des HERRN, deines Gottes, verkünden, den der HERR erwählen wird,
den du dir machen wirst, 22 und du sollst und sollst darauf achten, dass du tust nach
dir auch keine Gedenksäule aufrichten, allem, was sie dich lehren werden. 11 Nach
die der HERR, dein Gott, hasst. dem Gesetz, das sie dich lehren, und nach
dem Urteil, das sie dir fällen, sollst du han-
Du sollst dem HERRN, deinem deln; du sollst von dem Urteilsspruch, den
Gott, kein Rind und kein Schaf op- sie dir verkünden, weder zur Rechten noch
fern, das einen Fehler oder sonst etwas zur Linken abweichen. 12 Der Mann aber,
Schlimmes an sich hat; denn das wäre der so vermessen wäre, dass er dem Pries-
dem HERRN, deinem Gott, ein Gräuel. ter, der dort steht, um dem HERRN, deinem
2 Wenn in deiner Mitte, in einem deiner Gott, zu dienen, oder dem Richter nicht
Tore, die der HERR, dein Gott, dir gibt, ein gehorcht, jener Mann soll sterben! So sollst
Mann oder eine Frau gefunden wird, die du das Böse aus Israel ausrotten. 13 Und
tun, was vor den Augen des HERRN böse ist, das ganze Volk soll es hören und sich fürch-
so dass sie seinen Bund übertreten, 3 und ten und nicht mehr vermessen sein.
hingehen und anderen Göttern dienen und
sie anbeten, es sei die Sonne oder den Mond Das Königsgesetz
1Sam 8
oder das gesamte Heer des Himmels, was
ich nicht geboten habe, 4 und es wird dir 14 Wenn du in das Land kommst, das der
gesagt und du hörst es, so sollst du gründ- HERR, dein Gott, dir gibt, und es in Besitz
5. MOSE 17.18 219
nimmst und darin wohnst und dann Schur deiner Schafe sollst du ihm geben.
sagst: »Ich will einen König über mich set- 5 Denn ihn hat der HERR, dein Gott, aus
zen, wie alle Heidenvölker, die um mich allen deinen Stämmen erwählt, damit er
her sind!«, 15 so sollst du nur den zum stehe und im Namen des HERRN diene, er
König über dich setzen, den der HERR, und seine Söhne, allezeit.
dein Gott, erwählen wird. Aus der Mitte 6 Wenn nun ein Levit kommt aus ir-
deiner Brüder sollst du einen König über gendeinem deiner Tore, aus ganz Israel,
dich setzen; du kannst keinen Fremden wo er wohnt, und nach dem Verlangen
über dich setzen, der nicht dein Bruder seines Herzens an den Ort kommt, den
ist. 16 Nur soll er nicht viele Pferde halten der HERR erwählen wird, 7 und dient im
und das Volk nicht wieder nach Ägypten Namen des HERRN, seines Gottes, wie alle
führen, um die Zahl seiner Pferde zu ver- seine Brüder, die Leviten, die dort vor
mehren, da doch der HERR euch gesagt dem HERRN stehen, 8 so sollen sie zu glei-
hat: Ihr sollt nie mehr auf diesem Weg chen Teilen essen (abgesehen von dem
zurückkehren! 17 Er soll auch nicht viele Erlös, den einer von seinem väterlichen
Frauen nehmen, damit sein Herz nicht Vermögen hat).
auf Abwege gerät; auch soll er sich nicht
zu viel Silber und Gold aufhäufen. Verbot von Wahrsagung und Zauberei
3Mo 20
18 Wenn er dann auf seinem königlichen
Thron sitzt, so soll er eine Abschrift die- 9 Wenn du in das Land kommst, das der
ses Gesetzes, das vor den levitischen HERR, dein Gott, dir gibt, so sollst du nicht
Priestern liegt, in ein Buch schreiben lernen, nach den Gräueln jener Heiden-
[lassen]. 19 Und dieses soll bei ihm sein, völker zu handeln. 10 Es soll niemand
und er soll darin lesen alle Tage seines unter dir gefunden werden, der seinen
Lebens, damit er lernt, den HERRN, sei- Sohn oder seine Tochter durchs Feuer
nen Gott, zu fürchten, damit er alle Worte gehen lässt, oder einer, der Wahrsagerei
dieses Gesetzes und diese Satzungen be- betreibt oder Zeichendeuterei oder ein
wahrt und sie tut; 20 dass sich sein Herz Beschwörer oder ein Zauberer, 11 oder
nicht über seine Brüder erhebt und er einer, der Geister bannt, oder ein Geister-
nicht abweicht von dem Gebot, weder zur befrager, oder ein Hellseher oder jemand,
Rechten, noch zur Linken, damit er die der sich an die Toten wendet. 12 Denn
Tage seiner Königsherrschaft verlängere, wer so etwas tut, ist dem HERRN ein Gräu-
er und seine Söhne, in der Mitte Israels. el, und um solcher Gräuel willen vertreibt
der HERR, dein Gott, sie vor dir aus ihrem
Rechte der Priester und Leviten Besitz. 13 Du aber sollst dich ganz an den
4Mo 18
HERRN, deinen Gott, halten; 14 denn die-
Die Priester, die Leviten, der ganze se Heidenvölker, die du aus ihrem Besitz
Stamm Levi sollen kein Teil noch vertreiben sollst, hören auf Zeichendeu-
Erbe haben mit Israel; sie sollen die Feu- ter und Wahrsager; dir aber erlaubt der
eropfer des HERRN essen und was Ihm HERR, dein Gott, so etwas nicht.
zusteht. 2 Darum soll er kein Erbe unter
seinen Brüdern haben, weil der HERR sein Der verheißene Prophet
Erbe ist, wie er es ihm verheißen hat. und die falschen Propheten
Apg 3,22; Hebr 3,1-6
3 Das soll aber das Recht der Priester sein,
was ihnen vonseiten des Volkes zusteht, 15 Einen Propheten wie mich wird dir
vonseiten derer, welche die Schlacht- der HERR, dein Gott, erwecken aus deiner
opfer opfern, es sei ein Rind oder Schaf: Mitte, aus deinen Brüdern; auf ihn sollst
man soll dem Priester die Vorderkeule, die du hören!
Kinnladen und den Magen geben. 4 Die 16 Ganz so wie du es von dem HERRN, dei-
Erstlinge deines Korns, deines Mosts nem Gott, am Horeb erbeten hast am Tag
und deines Öls und die Erstlinge von der der Versammlung, indem du sprachst:
220 5. MOSE 18.19
Ich will von nun an die Stimme des HERRN, sichtlich erschlägt, ohne zuvor einen Hass
meines Gottes, nicht mehr hören und das auf ihn gehabt zu haben. 5 Wenn etwa je-
große Feuer nicht mehr sehen, damit ich mand mit seinem Nächsten in den Wald
nicht sterbe! 17 Und der HERR sprach zu geht, um Holz zu schlagen, und er ergreift
mir: Sie haben recht geredet. 18 Ich will mit seiner Hand die Axt, um das Holz ab-
ihnen einen Propheten, wie du es bist, zuhauen, und das Eisen fährt von dem
aus der Mitte ihrer Brüder erwecken und Stiel und trifft seinen Nächsten, dass er
meine Worte in seinen Mund legen; der stirbt — dann soll er in eine dieser Städte
soll alles zu ihnen reden, was ich ihm ge- fliehen, damit er am Leben bleibt; 6 da-
bieten werde. 19 Und es wird geschehen, mit nicht der Bluträcher dem Totschläger
wer auf meine Worte nicht hören will, die nachjagt, weil sein Herz erregt ist, und
er in meinem Namen reden wird, von ihn ergreift, weil der Weg so weit ist, und
dem will ich es fordern!a ihn totschlägt, obwohl er kein Todesurteil
20 Doch der Prophet, der so vermessen verdient, weil er zuvor keinen Hass gegen
ist, in meinem Namen zu reden, was ich ihn gehabt hat. 7 Darum gebiete ich dir
ihm nicht zu reden geboten habe, oder dies: Du sollst dir drei Städte aussondern.
der im Namen anderer Götter redet, je- 8 Und wenn der HERR, dein Gott, deine
ner Prophet soll sterben! Grenzen erweitern wird, wie er es dei-
21 Wenn du aber in deinem Herzen nen Vätern geschworen hat, und dir das
sprichst: »Woran können wir das Wort ganze Land gibt, das er deinen Vätern zu
erkennen, das der HERR nicht geredet geben verheißen hat, 9 wenn du näm-
hat?«, [dann sollst du wissen:] 22 Wenn lich darauf achtest, dieses ganze Gebot
der Prophet im Namen des HERRN redet, zu tun, das ich dir heute gebiete, dass du
und jenes Wort geschieht nicht und trifft den HERRN, deinen Gott, liebst und alle-
nicht ein, so ist es ein Wort, das der HERR zeit in seinen Wegen wandelst, so sollst
nicht geredet hat; der Prophet hat aus du dir noch drei weitere Städte zu diesen
Vermessenheit geredet, du sollst dich vor drei hinzufügen, 10 damit nicht mitten in
ihm nicht fürchten! deinem Land, das der HERR, dein Gott, dir
zum Erbe gibt, unschuldiges Blut vergos-
Die Zufluchtsstädte sen wird und Blutschuld auf dich kommt.
4Mo 35,9-34; Jos 20
11 Wenn aber jemand seinen Nächsten
Wenn der HERR, dein Gott, die Hei- hasst und ihm auflauert und sich über
denvölker ausrotten wird, deren ihn hermacht und ihn erschlägt, so dass
Land der HERR, dein Gott, dir gibt, und er stirbt, und er flieht in eine dieser
du sie aus ihrem Besitz vertreibst und in Städte, 12 so sollen die Ältesten seiner
ihren Städten und Häusern wohnst, 2 so Stadt hinschicken und ihn von dort ho-
sollst du dir drei Städte aussondern mit- len lassen und ihn in die Hand des Blut-
ten in deinem Land, das der HERR, dein rächers übergeben, damit er stirbt. 13 Du
Gott, dir zu besitzen gibt. 3 Bereite dir sollst ihn nicht verschonen, sondern du
den Weg [dahin] und teile das Gebiet dei- sollst das unschuldige Blut aus Israel
nes Landes, das der HERR, dein Gott, dir wegtun;b so wird es dir gut gehen.
zum Erbe gibt, in drei Teile; das soll ge-
schehen, damit jeder Totschläger dahin Grenzverrückung. Falsche Zeugen.
fliehen kann. Bestrafung des Bösen
5Mo 27,17
4 Unter dieser Bedingung aber darf ein
Totschläger dahin fliehen und am Leben 14 Du sollst die Grenze deines Nächsten
bleiben: Wenn er seinen Nächsten unab- nicht verrücken, welche die Vorfahren in

a (18,19) d.h. ihn dafür zur Rechenschaft ziehen. ein Gericht über das Volk bringen (vgl. u.a. 1Mo 4,10;
b (19,13) Der Mord an einem Unschuldigen musste be- 1Mo 9,5-6).
straft werden; wenn das nicht geschah, würde Gott
5. MOSE 19.20 221
deinem Erbteil gesetzt haben, das du in und kehre in sein Haus zurück, damit er
dem Land erben wirst, das dir der HERR, nicht im Krieg umkommt und ein an-
dein Gott, zum Besitz geben will. derer es einweiht! 6 Ist ein Mann unter
15 Ein einzelner Zeuge soll nicht gegen euch, der einen Weinberg gepflanzt und
jemand auftreten wegen irgendeiner ihn noch nie abgelesen hat? Er gehe hin
Schuld oder wegen irgendeiner Sünde, und kehre wieder in sein Haus zurück,
mit der man sich versündigen kann; son- damit er nicht im Krieg umkommt und
dern auf der Aussage von zwei oder drei ein anderer die erste Lese hält! 7 Ist ein
Zeugen soll jede Sache beruhen. Mann unter euch, der sich mit einer
16 Wenn aber ein falscher Zeuge gegen Frau verlobt und sie noch nicht heim-
jemand auftritt, um ihn einer Übertre- geführt hat? Er gehe hin und kehre wie-
tung zu beschuldigen, 17 so sollen die der in sein Haus zurück, damit er nicht
Männer, die Streit miteinander haben, im Krieg umkommt und ein anderer sie
vor den HERRN, vor die Priester und Rich- heimführt! 8 Und die Vorsteher sollen
ter treten, die zu jener Zeit [im Amt] sein weiter mit dem Volk reden und sagen:
werden. 18 Und die Richter sollen es ge- Wer sich fürchtet und ein verzagtes Herz
nau erforschen. Stellt es sich heraus, dass hat, der gehe hin und kehre wieder in
der Zeuge ein falscher Zeuge ist und ge- sein Haus zurück, damit er nicht auch
gen seinen Bruder ein falsches Zeugnis das Herz seiner Brüder so verzagt ma-
abgelegt hat, 19 so sollt ihr ihm das an- che, wie sein Herz ist! 9 Und wenn die
tun, was er seinem Bruder antun wollte. Vorsteher aufgehört haben, zu dem Volk
So sollst du das Böse aus deiner Mitte zu reden, so sollen sie Heerführer an die
ausrotten. 20 Und die Übrigen sollen es Spitze des Volkes stellen.
hören und sich fürchten und nicht mehr 10 Wenn du vor eine Stadt ziehst, um ge-
solche bösen Taten in deiner Mitte ver- gen sie Krieg zu führen, so sollst du ihr
üben. 21 Du sollst ihn nicht verschonen: Frieden anbieten. 11 Antwortet sie dir
Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn friedlich und öffnet sie dir [die Tore], so
um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß! soll das ganze Volk, das darin gefunden
wird, dir fronpflichtig und dienstbar
Kriegsgesetze sein. 12 Will sie aber nicht friedlich mit
2Chr 32,6-8
dir unterhandeln, sondern mit dir Krieg
Wenn du gegen deinen Feind in den führen, so belagere sie. 13 Und wenn
Krieg ziehst und Rosse und Streit- der HERR, dein Gott, sie dir in die Hand
wagen siehst, ein Volk, das größer ist als gibt, so sollst du alle ihre männlichen
du, so fürchte dich nicht vor ihnen; denn Einwohner mit der Schärfe des Schwer-
der HERR, dein Gott, der dich aus dem Land tes schlagen; 14 aber die Frauen und die
Ägypten heraufgeführt hat, ist mit dir. Kinder und das Vieh und alles, was in der
2 Wenn es nun zur Schlacht kommt, so Stadt ist, und allen Raub sollst du dir zur
soll der Priester herzutreten und mit dem Beute nehmen und sollst essen von der
Volk reden, 3 und er soll zu ihm sagen: Beute deiner Feinde, die der HERR, dein
Höre, Israel: Ihr zieht heute in den Kampf Gott, dir gegeben hat. 15 So sollst du es
gegen eure Feinde; euer Herz verzage mit allen Städten machen, die sehr fern
nicht! Fürchtet euch nicht und erschreckt von dir liegen und nicht zu den Städten
nicht und lasst euch nicht vor ihnen dieser Völker hier gehören.
grauen! 4 Denn der HERR, euer Gott, geht 16 Aber in den Städten dieser Völker, die
mit euch, um für euch mit euren Feinden der HERR, dein Gott, dir zum Erbe geben
zu kämpfen, um euch zu helfen. wird, sollst du nichts leben lassen, was
5 Und die Vorsteher sollen mit dem Volk Odem hat, 17 sondern du sollst unbe-
reden und sagen: Ist ein Mann unter dingt an ihnen den Bann vollstrecken,
euch, der ein neues Haus gebaut und es nämlich an den Hetitern, Amoritern, Ka-
noch nicht eingeweiht hat? Er gehe hin naanitern, Pheresitern, Hewitern und Je-
222 5. MOSE 20.21
busitern — so wie es der HERR, dein Gott, 6 Und alle Ältesten dieser Stadt, die dem Er-
dir geboten hat, 18 damit sie euch nicht schlagenen am nächsten liegt, sollen ihre
lehren, alle ihre Gräuel zu verüben, die Hände waschen über der jungen Kuh, der
sie für ihre Götter verübt haben, und ihr bei dem Bach das Genick gebrochen wor-
euch so versündigt an dem HERRN, eurem den ist, 7 und sie sollen das Wort ergreifen
Gott. und sprechen: »Unsere Hände haben die-
19 Wenn du eine Stadt, gegen die du Krieg ses Blut nicht vergossen, auch haben es un-
führst, längere Zeit belagern musst, um sere Augen nicht gesehen. 8 Vergib deinem
sie einzunehmen, so sollst du ihre Bäume Volk Israel, das du, o HERR, erlöst hast, und
nicht verderben, indem du die Axt daran mache dein Volk Israel nicht verantwort-
legst; denn du kannst davon essen und lich für das unschuldige Blut, das in seiner
brauchst sie nicht abzuhauen. Ist denn Mitte vergossen wurde!« So wird ihnen
der Baum des Feldes ein Mensch, dass die Blutschuld vergeben werden. 9 Und
er von dir mit in die Belagerung einbezo- du sollst das unschuldige Blut aus deiner
gen wird? 20 Nur die Bäume, von denen Mitte wegschaffen;a denn du sollst das tun,
du weißt, dass man nicht davon isst, die was recht ist in den Augen des HERRN.
darfst du verderben und umhauen und
Bollwerke daraus bauen gegen die Stadt, Ehen mit kriegsgefangenen Frauen
5Mo 20,10-14
die mit dir Krieg führt, bis du sie überwäl-
tigt hast. 10 Wenn du gegen deine Feinde in den Krieg
ziehst und der HERR, dein Gott, sie in deine
Die Sühnung von Blutvergießen Hand gibt, so dass du von ihnen Gefangene
4Mo 35,30-34
heimführst, 11 und du unter den Gefange-
Wenn man einen Erschlagenen nen eine schöne Frau siehst und dich in
findet in dem Land, das dir der sie verliebst und sie zur Frau nimmst, 12 so
HERR, dein Gott, gibt, um es in Besitz zu führe sie in dein Haus und lass sie ihre
nehmen, und er auf dem Feld liegt, und Haare abschneiden und sich die Nägel
man nicht weiß, wer ihn erschlagen hat, schneiden 13 und die Kleider ihrer Gefan-
2 so sollen deine Ältesten und deine Rich- genschaft ablegen, und lass sie in deinem
ter hinausgehen und [die Entfernungen] Haus wohnen und ihren Vater und ihre
messen von dem Erschlagenen bis zu Mutter einen Monat lang beweinen; danach
den Städten, die ringsum liegen. 3 Und kannst du zu ihr eingehen und sie zur Ehe
die Ältesten der Stadt, die am nächsten nehmen, dass sie deine Frau sei. 14 Wenn
bei dem Erschlagenen liegt, sollen eine du aber keinen Gefallen [mehr] an ihr hast,
junge Kuh nehmen, mit der noch nicht so sollst du sie freilassen, nach ihrem Belie-
gearbeitet wurde [und] die noch an kei- ben, aber sie keineswegs um Geld verkau-
nem Joch gezogen hat. fen, sie auch nicht als Sklavin behandeln,
4 Und die Ältesten jener Stadt sollen die weil du sie geschwächt hast.
junge Kuh hinabführen in das Tal eines
immerfließenden Baches, wo weder ge- Das Recht des Erstgeborenen
arbeitet noch gesät wird, und sollen dort 15 Wenn jemand zwei Frauen hat, eine,
der jungen Kuh bei dem Bach das Genick die er liebt, und eine, die er verschmäht,
brechen. 5 Dann sollen die Priester her- und sie ihm Söhne gebären, beide, die
zutreten, die Söhne Levis, denn sie hat Geliebte und die Verschmähte, und wenn
der HERR, dein Gott, erwählt, dass sie ihm der Erstgeborene von der Verschmähten
dienen und in dem Namen des HERRN ist, 16 und die Zeit kommt, dass er seinen
segnen; und nach ihrem Ausspruch soll Söhnen seinen Besitz als Erbe austeilt,
jede Streitigkeit und jede Körperverlet- so kann er nicht dem Sohn der Gelieb-
zung geschlichtet werden. ten vor dem erstgeborenen Sohn der Ver-

a (21,9) d.h. indem die Schuld vor Gott gesühnt wird, damit kein Gericht über das Volk kommt.
5. MOSE 21.22 223
schmähten das Erstgeburtsrecht verlei- und dann sollst du sie ihm zurückgeben.
hen; 17 sondern er soll den Erstgeborenen, 3 Ebenso sollst du es auch mit seinem Esel
nämlich den Sohn der Verschmähten, an- machen, und so sollst du es mit seinem
erkennen, indem er ihm von allem, was Gewand machen, und so sollst du es mit
vorhanden ist, zwei Teile gibt; denn dieser allem Verlorenen machen, das dein Bru-
ist der Erstling seiner Kraft, und das Recht der verliert und das du findest; du kannst
der Erstgeburt gehört ihm. dich [ihm] nicht entziehen. 4 Du sollst
nicht zusehen, wie der Esel deines Bruders
Widerspenstige Kinder oder sein Rind auf dem Weg fallen, und du
2Mo 20,12
sollst dich ihnen nicht entziehen, sondern
18 Wenn jemand einen widerspenstigen du sollst ihnen unbedingt aufhelfen.
und störrischen Sohn hat, der der Stimme
seines Vaters und seiner Mutter nicht ge- Gebote gegen ungöttliche Vermischung
horcht und ihnen auch nicht folgen will, 5 Eine Frau soll keine Männersachen
wenn sie ihn züchtigen, 19 so sollen sein auf sich haben, und ein Mann soll keine
Vater und seine Mutter ihn ergreifen und Frauenkleider anziehen; denn jeder, der
zu den Ältesten seiner Stadt führen und dies tut, ist dem HERRN, deinem Gott, ein
zu dem Tor jenes Ortes, 20 und sie sollen Gräuel.
zu den Ältesten seiner Stadt sagen: Dieser 6 Wenn du zufällig auf dem Weg ein Vo-
unser Sohn ist störrisch und widerspens- gelnest antriffst, auf irgendeinem Baum
tig und gehorcht unserer Stimme nicht; er oder auf der Erde, mit Jungen oder mit
ist ein Schlemmer und ein Säufer! 21 Dann Eiern, während die Mutter auf den Jun-
sollen ihn alle Leute seiner Stadt steinigen, gen oder auf den Eiern sitzt, so sollst
damit er stirbt. So sollst du das Böse aus du die Mutter nicht samt den Jungen
deiner Mitte ausrotten, dass ganz Israel es nehmen; 7 sondern du sollst die Mutter
hört und sich fürchtet. auf jeden Fall fliegen lassen, und die Jun-
gen kannst du dir nehmen, damit es dir
Wer am Holz hängt, ist verflucht gut geht und du lange lebst.
Jos 8,29; Gal 3,13
8 Wenn du ein neues Haus baust, so ma-
22 Wenn auf einem Mann eine Sünde ist, che ein Geländer um dein Dach herum,
die ein Todesurteil nach sich zieht, und damit du nicht Blutschuld auf dein Haus
er wird getötet, und du hängst ihn an ein lädst, falls jemand von ihm herunterfällt.
Holz, 23 so soll sein Leichnam nicht über 9 Du sollst deinen Weinberg nicht mit
Nacht an dem Holz bleiben, sondern du zweierlei Samen besäen, damit nicht das
sollst ihn unbedingt an jenem Tag begra- Ganze dem Heiligtum verfällt, der Same,
ben. Denn von Gott verflucht ist derjeni- den du gesät hast, und der Ertrag des
ge, der [ans Holz] gehängt wurde, und du Weinbergs.
sollst dein Land nicht verunreinigen, das 10 Du sollst nicht zugleich mit einem
der HERR, dein Gott, dir zum Erbe gibt. Rind und einem Esel pflügen.
11 Du sollst keine Kleidung aus verschie-
Rücksicht auf den Nächsten denartigen Garnen anziehen, die aus Wol-
2Mo 23,4-5; Mt 7,12
le und Leinen zusammengewoben ist.
Du sollst nicht zusehen, wie das 12 Du sollst dir Quasten machen an die
Rind oder Schaf deines Bruders vier Zipfel deines Überwurfs, mit dem du
irregeht, und du sollst dich ihnen nicht dich bedeckst.
entziehen; sondern du sollst sie deinem
Bruder unbedingt wieder zurückbringen. Sittlichkeitsgesetze.
2 Wenn aber dein Bruder nicht in deiner
Rechtsschutz für eine verleumdete Frau
4Mo 5,11-31
Nähe wohnt oder du ihn nicht kennst, so
sollst du sie in dein Haus aufnehmen, dass 13 Wenn jemand eine Frau nimmt und
sie bei dir seien, bis dein Bruder sie sucht, zu ihr eingeht, danach aber verschmäht
224 5. MOSE 22.23
er sie, 14 und er legt ihr Dinge zur Last, die ner Stadt hinausführen und sollt sie bei-
sie ins Gerede bringen, und bringt sie in de steinigen, dass sie sterben: das Mäd-
einen schlechten Ruf, indem er spricht: chen deshalb, weil sie in der Stadt nicht
Ich habe diese Frau genommen; als ich geschrien hat; den Mann deshalb, weil
ihr aber nahte, habe ich die Zeichen der er die Frau seines Nächsten geschwächt
Jungfräulichkeit nicht an ihr gefunden!, hat. So sollst du das Böse aus deiner Mit-
15 so sollen der Vater und die Mutter der te ausrotten.
jungen Frau sie nehmen und die Zeichen 25 Wenn aber der Mann das Mädchen auf
der Jungfräulichkeit der jungen Frau zu dem Feld antrifft und sie mit Gewalt er-
den Ältesten der Stadt an das Tor hinaus- greift und bei ihr liegt, so soll der Mann,
bringen. der bei ihr gelegen hat, allein sterben.
16 Und der Vater der jungen Frau soll 26 Dem Mädchen aber sollst du nichts
zu den Ältesten sagen: Ich habe diesem tun, weil das Mädchen keine Sünde ge-
Mann meine Tochter zur Frau gegeben, tan hat, die den Tod verdient. Denn es
aber er verschmäht sie, 17 und siehe, er ist gleich, wie wenn jemand sich gegen
legt ihr Dinge zur Last, die sie ins Gerede seinen Nächsten aufmacht und ihn tot-
bringen, indem er spricht: Ich habe an schlägt; so verhält es sich auch damit.
deiner Tochter die Zeichen der Jungfräu- 27 Denn er fand sie auf dem Feld, das
lichkeit nicht gefunden — aber dies sind verlobte Mädchen schrie; es gab aber
doch die Zeichen der Jungfräulichkeit niemand, der sie retten konnte.
meiner Tochter! Und sie sollen das Tuch 28 Wenn jemand ein Mädchen, eine Jung-
vor den Ältesten der Stadt ausbreiten. frau, antrifft, die noch nicht verlobt ist,
18 Dann sollen die Ältesten jener Stadt den und sie ergreift und bei ihr liegt und sie
Mann nehmen und ihn bestrafen; 19 und ertappt werden, 29 so soll der Mann, der
sie sollen ihm eine Strafe von 100 Sche- bei dem Mädchen gelegen hat, dem Vater
kel Silber auferlegen und diese dem Vater des Mädchens 50 [Schekel] Silber geben,
der jungen Frau geben, weil jener eine und er soll sie zur Frau haben, weil er sie
Jungfrau in Israel verleumdet hat; und er geschwächt hat; er kann sie nicht versto-
soll sie als Frau behalten, er kann sie sein ßen sein Leben lang.
Leben lang nicht verstoßen.
20 Wenn aber diese Sache wahr ist, und
Ausschluss von der Gemeinde des HERRN
die Zeichen der Jungfräulichkeit an der Niemand soll die Frau seines Va-
jungen Frau nicht gefunden worden sind, ters nehmen und so die Decke sei-
21 so soll man die junge Frau vor die Tür nes Vaters aufdecken. 2 Es soll kein Ver-
ihres väterlichen Hauses führen, und die stümmelter noch Verschnittener in die
Leute ihrer Stadt sollen sie zu Tode steini- Gemeinde des HERRN kommen.
gen, weil sie eine Schandtat in Israel be- 3 Es soll auch kein Bastarda in die Ge-
gangen hat, indem sie Unzucht trieb im meinde des HERRN kommen; auch die
Haus ihres Vaters. So sollst du das Böse zehnte Generation seiner Nachkommen
aus deiner Mitte ausrotten. soll nicht in die Gemeinde des HERRN
22 Wenn jemand ertappt wird, dass er bei kommen.
einer verheirateten Frau liegt, so sollen 4 Kein Ammoniter oder Moabiter soll in
beide zusammen sterben, der Mann, der die Gemeinde des HERRN kommen; auch
bei der Frau gelegen hat, und die Frau. So die zehnte Generation ihrer Nachkom-
sollst du das Böse aus Israel ausrotten. men soll nicht in die Gemeinde des HERRN
23 Wenn ein Mädchen, eine Jungfrau, mit kommen auf ewig, 5 weil sie euch nicht
einem Mann verlobt ist, und ein anderer mit Brot und Wasser entgegenkamen auf
Mann trifft sie in der Stadt an und liegt dem Weg, als ihr aus Ägypten gezogen
bei ihr, 24 so sollt ihr sie beide zum Tor je- seid, und dazu Bileam, den Sohn Be-

a (23,3) d.h. verm. Nachkommen aus gemischten Ehen mit Fremden.


5. MOSE 23.24 225
ors, aus Petor in Aram-Naharajim gegen Ort, den er erwählt in einem deiner Tore,
euch in Lohn genommen haben, damit wo es ihm gefällt, und du sollst ihn nicht
er dich verfluche. 6 Aber der HERR, dein bedrücken.
Gott, wollte nicht auf Bileam hören; son- 18 Unter den Töchtern Israels soll kei-
dern der HERR, dein Gott, verwandelte für ne Hure und unter den Söhnen Israels
dich den Fluch in Segen, denn der HERR, kein Hurer sein. 19 Du sollst keinen Hu-
dein Gott, hat dich lieb. 7 Du sollst ihren renlohn noch Hundegelda in das Haus
Frieden und ihr Bestes nicht suchen, alle des HERRN, deines Gottes, bringen für
deine Tage, ewiglich. irgendein Gelübde; denn beides ist dem
8 Den Edomiter sollst du nicht verab- HERRN, deinem Gott, ein Gräuel.
scheuen, denn er ist dein Bruder; den 20 Du sollst deinem Bruder keinen Zins
Ägypter sollst du auch nicht verabscheu- auferlegen, weder Zins für Geld noch Zins
en, denn du bist in seinem Land ein für Speise, noch Zins für irgendetwas, das
Fremdling gewesen. 9 Von ihnen dürfen verzinst werden kann. 21 Dem Fremden
Kinder, die ihnen in der dritten Genera- darfst du Zins auferlegen, deinem Bru-
tion geboren werden, in die Gemeinde der aber sollst du keinen Zins auferlegen,
des HERRN kommen. damit dich der HERR, dein Gott, segne in
allem, was du unternimmst in dem Land,
Reinhaltung des Heerlagers in das du kommst, um es in Besitz zu
4Mo 5,1-4
nehmen.
10 Wenn du im Heerlager gegen deine 22 Wenn du dem HERRN, deinem Gott, ein
Feinde ausziehst, so hüte dich vor allem Gelübde ablegst, so sollst du nicht säu-
Bösen. 11 Ist jemand bei dir infolge eines men, es zu erfüllen; denn der HERR, dein
nächtlichen Vorfalls nicht rein, so soll Gott, wird es gewiss von dir fordern, und es
er vor das Lager hinausgehen und nicht würde eine Sünde für dich sein. 23 Wenn
wieder hineinkommen; 12 aber gegen du es aber unterlässt, zu geloben, so ist
Abend soll er sich mit Wasser baden, und es keine Sünde für dich. 24 Was aber über
wenn die Sonne untergeht, darf er wieder deine Lippen gegangen ist, das sollst du
in das Lager hineinkommen. halten und tun, so wie du es dem HERRN,
13 Und du sollst außerhalb des Lagers ei- deinem Gott, freiwillig gelobt hast; das,
nen Ort haben, wohin du [zur Notdurft] was du mit deinem Mund versprochen
hinausgehst. 14 Und du sollst einen Spa- hast.
ten unter deinem Gerät haben, und wenn 25 Wenn du in den Weinberg deines
du dich draußen setzen willst, sollst du Nächsten gehst, so darfst du Trauben
damit ein Loch graben und dich um- essen, so viel du willst, bis du satt bist;
drehen und zuscharren, was von dir ge- aber du sollst nichts in dein Gefäß tun.
gangen ist. 15 Denn der HERR, dein Gott, 26 Wenn du durch das Getreidefeld dei-
wandelt mitten in deinem Lager, um dich nes Nächsten gehst, so darfst du mit der
zu erretten und deine Feinde vor dir da- Hand Ähren abstreifen; aber die Sichel
hinzugeben. Darum soll dein Lager heilig sollst du nicht über das Getreidefeld dei-
sein, dass er nichts Schändliches an dir nes Nächsten schwingen!
sieht und sich nicht von dir abwendet.
Ehescheidung
Verschiedene Verordnungen Mt 5,31-32; 19,3-9
3Mo 19,29; 18,24-30
Wenn jemand eine Frau nimmt und
16 Du sollst den Knecht, der sich von sie heiratet, und sie findet nicht
seinem Herrn weg zu dir gerettet hat, Gnade vor seinen Augen, weil er etwas
seinem Herrn nicht ausliefern. 17 Er soll Schändliches an ihr gefunden hat, und er
bei dir wohnen, in deiner Mitte, an dem ihr einen Scheidebrief schreibt und ihn

a (23,19) Bezeichnung für den Hurenlohn eines männlichen Prostituierten.


226 5. MOSE 24
ihr in die Hand gibt und sie aus seinem aber arm, so sollst du dich mit seinem
Haus entlässt, 2 und sie verlässt dann sein Pfandb nicht schlafen legen; 13 sondern
Haus und geht hin und wird [die Ehefrau] du sollst ihm sein Pfand unbedingt wie-
eines anderen Mannes, 3 aber der andere dergeben, wenn die Sonne untergeht,
Mann verschmäht sie und schreibt ihr damit er in seinem Gewand schlafe und
[auch] einen Scheidebrief und gibt ihn dich segne; so wird dir das als Gerechtig-
ihr in die Hand und entlässt sie aus sei- keit gelten vor dem HERRN, deinem Gott.
nem Haus; oder wenn der andere Mann 14 Du sollst einen armen und elenden
stirbt, der sie sich zur Frau genommen Tagelöhner nicht bedrücken, er sei einer
hatte, 4 so kann ihr erster Mann, der sie deiner Brüder oder deiner Fremdlinge,
entlassen hat, sie nicht nochmals zur die in deinem Land und in deinen Toren
Frau nehmen, nachdem sie verunreinigt sind. 15 Am gleichen Tag sollst du ihm sei-
worden ist; denn das wäre ein Gräuel vor nen Lohn geben, ehe die Sonne darüber
dem HERRN; und du sollst das Land nicht untergeht; denn er ist arm und sehnt sich
mit Sünde beflecken, das dir der HERR, danach; damit er nicht deinetwegen den
dein Gott, zum Erbe gibt. HERRN anruft und es dir zur Sünde wird.
16 Die Väter sollen nicht für die Kinder ge-
Verordnungen für das Leben des Volkes tötet werden und die Kinder sollen nicht
5Mo 20,7; 2Mo 21,16; 3Mo 13 u. 14
für die Väter getötet werden, sondern je-
5 Wenn jemand kürzlich eine Frau [zur der soll für seine Sünde getötet werden.
Ehe] genommen hat, so soll er nicht 17 Du sollst das Recht eines Fremdlings
in den Krieg ziehen, und man soll ihm [und] einer Waise nicht beugen und sollst
nichts auferlegen; er soll ein Jahr lang frei das Kleid der Witwe nicht zum Pfand
sein für sein Haus und sich an seiner Frau nehmen. 18 Und du sollst bedenken,
erfreuen, die er genommen hat. dass du in Ägypten auch ein Knecht ge-
6 Man soll niemals die Handmühlea oder wesen bist und dass der HERR, dein Gott,
[auch nur] den oberen Mühlstein zum dich von dort erlöst hat; darum gebiete
Pfand nehmen, denn damit nähme man ich dir, dass du dies tust.
das Leben zum Pfand.
7 Wird jemand ertappt, dass er einen von
Das Recht der Fremden,
seinen Brüdern unter den Söhnen Israels Witwen und Waisen
stiehlt und ihn zum Sklaven macht und 19 Wenn du auf deinem Feld geerntet und
ihn verkauft, so soll jener Dieb sterben, eine Garbe auf dem Feld vergessen hast,
und du sollst das Böse aus deiner Mitte so sollst du nicht umkehren, um sie zu
ausrotten. holen, sondern sie soll dem Fremdling,
8 Hüte dich vor der Plage des Aussatzes, der Waise und der Witwe gehören, damit
indem du eifrig alles befolgst und tust, was dich der HERR, dein Gott, segnet in allem
dich die Priester, die Leviten, lehren. Wie Werk deiner Hände. 20 Wenn du deine
ich es ihnen geboten habe, so sollt ihr es Oliven abgeschlagen hast, so sollst du da-
befolgen und tun! 9 Denke daran, was der nach nicht die Zweige absuchen; es soll
HERR, dein Gott, mit Mirjam tat auf dem dem Fremdling, der Waise und der Witwe
Weg, als ihr aus Ägypten gezogen seid! gehören. 21 Wenn du deinen Weinberg
10 Wenn du deinem Nächsten irgendein gelesen hast, so sollst du danach nicht
Darlehen gewährst, so sollst du nicht Nachlese halten; es soll dem Fremdling,
in sein Haus gehen, um ihm ein Pfand der Waise und der Witwe gehören. 22 Und
abzunehmen. 11 Du sollst draußen ste- du sollst bedenken, dass du [selbst] ein
hen bleiben, und der, dem du borgst, soll Knecht gewesen bist im Land Ägypten;
das Pfand zu dir herausbringen. 12 Ist er darum gebiete ich dir, dies zu tun.

a (24,6) w. zwei Mühlsteine. Damit wurde das Mehl für b (24,12) Die Kleider des Armen dienen ihm nachts als
das tägliche Brot gemahlen. Bettdecke (vgl. V 13).
5. MOSE 25.26 227
Streitigkeiten nicht bauen will!« 10 Und sein Name soll
Wenn zwischen Männern ein Streit in Israel »Das Haus des Barfüßers« heißen.
entsteht und sie vor Gericht tre- 11 Wenn zwei Männer miteinander strei-
ten, und man richtet sie, so soll man den ten, und die Frau des einen läuft hinzu,
Gerechten für gerecht erklären und den um ihren Mann von der Hand dessen,
Übeltäter für schuldig. 2 Und wenn der der ihn schlägt, zu erretten, und streckt
Übeltäter Schläge verdient hat, soll der ihre Hand aus und ergreift ihn bei seiner
Richter ihn niederfallen lassen, und man Scham, 12 so sollst du ihr die Hand ab-
soll ihm vor seinen Augen die bestimmte hauen; du sollst sie nicht verschonen.
Tracht Prügel geben, je nach dem Maß
seiner Schuld. 3 Wenn man ihm 40 Strei- Volles Gewicht und rechtes Maß
3Mo 19,35-36
che gegeben hat, soll man nicht weiter
schlagen, damit er nicht zu viel geschla- 13 Du sollst in deinem Beutel nicht zwei-
gen wird, wenn man ihm mehr Streiche erlei Gewichtsteine haben, große und
gibt, und dass dein Bruder nicht verächt- kleine! 14 In deinem Haus soll nicht zwei-
lich gemacht wird in deinen Augen. erlei Hohlmaß sein, ein großes und ein
4 Du sollst dem Ochsen nicht das Maul kleines! 15 Du sollst volles und rechtes Ge-
verbinden, wenn er drischt. wicht und volles und rechtes Hohlmaß ha-
ben, damit du lange lebst in dem Land, das
Die Schwagerpflicht dir der HERR, dein Gott, gibt. 16 Denn jeder,
Rt 4,1-10
der so etwas tut, ist dem HERRN, deinem
5 Wenn Brüder beieinander wohnen und Gott, ein Gräuel, jeder, der Unrecht tut.
einer von ihnen stirbt, und er hatte kei-
nen Sohn, so soll die Frau des Verstor- Die Vertilgung Amaleks
2Mo 17,8-16
benen nicht einem fremden Mann von
auswärts gehören, sondern ihr Schwa- 17 Gedenke daran, was dir Amalek antat
ger soll zu ihr eingehen und sie sich auf dem Weg, als ihr aus Ägypten gezogen
zur Frau nehmen und ihr die Schwa- seid; 18 wie er dir auf dem Weg entgegen-
gerpflicht leisten. 6 Und der erste Sohn, trat und deine Nachhut abschnitt, alle
den sie gebiert, soll den Namen seines Schwachen, die zurückgeblieben waren,
verstorbenen Bruders weiterführen,a als du müde und matt warst, und wie er
damit sein Name nicht aus Israel ausge- Gott nicht fürchtete. 19 Wenn dir nun der
löscht wird. HERR, dein Gott, Ruhe gegeben hat vor
7 Gefällt es aber dem Mann nicht, sei- allen deinen Feinden ringsum in dem
ne Schwägerin zu nehmen, so soll seine Land, das der HERR, dein Gott, dir als Erbe
Schwägerin hinaufgehen ins Tor zu den gibt, um es in Besitz zu nehmen, so sollst
Ältesten und sagen: Mein Schwager wei- du das Andenken an Amalek unter dem
gert sich, seinem Bruder einen Namen in Himmel vertilgen; vergiss es nicht!
Israel zu erwecken; er will mir die Schwa-
gerpflicht nicht leisten! 8 Dann sollen die Die Darbringung der Erstlingsfrüchte
2Mo 23,19
Ältesten der Stadt ihn herbeirufen und
mit ihm reden. Wenn er dann dabei bleibt Wenn du in das Land kommst, das
und spricht: Es gefällt mir nicht, sie zu dir der HERR, dein Gott, zum Erbe
nehmen!, 9 so soll seine Schwägerin vor gibt, und es in Besitz nimmst und darin
den Ältesten zu ihm treten und ihm sei- wohnst, 2 so sollst du von den Erstlingen
nen Schuh vom Fuß ziehen und ihm ins aller Früchte des Erdbodens nehmen, die
Angesicht spucken, und sie soll das Wort du von deinem Land einbringen wirst,
ergreifen und sagen: »So soll man jedem das der HERR, dein Gott, dir gibt, und
Mann tun, der das Haus seines Bruders sollst sie in einen Korb legen und an den

a (25,6) d.h. er soll dessen Namen tragen und damit als Sohn des Verstorbenen gelten (vgl. 1Mo 38,9).
228 5. MOSE 26.27
Ort hingehen, den der HERR, dein Gott, deinem Gott, sprechen: »Was geheiligt ist,
erwählen wird, um seinen Namen dort habe ich aus meinem Haus entfernt und
wohnen zu lassen; 3 und du sollst zu dem es dem Leviten gegeben, dem Fremdling,
Priester kommen, der zu der Zeit [im Amt] der Waise und der Witwe, nach deinem
sein wird, und zu ihm sagen: Ich bezeuge ganzen Gebot, das du mir geboten hast;
heute vor dem HERRN, deinem Gott, dass ich habe deine Gebote nicht übertreten,
ich in das Land gekommen bin, von dem noch vergessen. 14 Ich habe nicht wäh-
der HERR unseren Vätern geschworen hat, rend meiner Trauerzeit davon gegessen
dass er es uns gebe! und habe nichts davon verbraucht zu
4 Und der Priester soll den Korb von deiner einem unreinen Zweck; ich habe nichts
Hand nehmen und ihn vor dem Altar des davon für einen Toten gegeben; ich bin
HERRN, deines Gottes, niederlegen. 5 Da der Stimme des HERRN, meines Gottes,
sollst du das Wort ergreifen und vor dem gehorsam gewesen und habe alles getan,
HERRN, deinem Gott, sprechen: »Mein Va- wie du es mir geboten hast. 15 Blicke her-
ter war ein umherirrender Aramäer; und ab von deiner heiligen Wohnung, vom
er zog nach Ägypten hinab und lebte dort Himmel, und segne dein Volk Israel und
als Fremdling mit wenigen Leuten, und das Land, das du uns gegeben hast, wie
er wurde dort zu einem großen, starken du unseren Vätern geschworen hast; ein
und zahlreichen Volk. 6 Aber die Ägyp- Land, in dem Milch und Honig fließt!«
ter misshandelten uns und bedrückten 16 An diesem heutigen Tag gebietet dir
uns und legten uns harte Arbeit auf. 7 Da der HERR, dein Gott, dass du diese Satzun-
schrien wir zum HERRN, dem Gott unse- gen und Rechtsbestimmungen hältst; so
rer Väter. Und der HERR erhörte unsere bewahre und tue sie von ganzem Herzen
Stimme und sah unser Elend und unsere und von ganzer Seele! 17 Du hast dem
Mühsal und Unterdrückung; 8 und der HERRN heute zugesagt, dass er dein Gott
HERR führte uns aus Ägypten mit starker sein soll, und dass du auf seinen Wegen
Hand und mit ausgestrecktem Arm und wandeln willst und alle seine Satzungen,
mit gewaltigen, furchtgebietenden Taten Gebote und Rechtsbestimmungen hal-
und durch Zeichen und durch Wunder, ten und seiner Stimme gehorchen willst.
9 und brachte uns an diesen Ort und gab 18 Und der HERR hat dir heute zugesagt,
uns dieses Land, ein Land, in dem Milch dass du sein Eigentumsvolk sein sollst, so
und Honig fließt. wie er es dir verheißen hat, und dass du
10 Und siehe, ich bringe nun die ersten Früch- alle seine Gebote hältst, 19 und dass er
te des Landes, das du, o HERR, mir gegeben dich als höchstes über alle Völker setzen
hast!« — Und du sollst sie vor dem HERRN, will, die er gemacht hat, zu Lob, Ruhm
deinem Gott, niederlegen und sollst vor dem und Preis, und dass du dem HERRN, dei-
HERRN, deinem Gott, anbeten; 11 und du nem Gott, ein heiliges Volk sein sollst, wie
sollst fröhlich sein wegen all des Guten, das er es verheißen hat.
der HERR, dein Gott, dir und deinem Haus ge-
geben hat, du und der Levit und der Fremd- ABSCHLIESSENDE ERMAHNUNGEN.
ling, der in deiner Mitte ist. SEGEN UND FLUCH.
Die Zehnten des dritten Jahres BUNDESSCHLUSS UND PROPHETISCHER AUSBLICK
Kapitel 27 - 34
5Mo 14,22-29
12 Wenn du den ganzen Zehnten deines
Gebot über die Gedenksteine
Ertrages vollständig entrichtet hast, im mit den Worten des Gesetzes
Jos 8,30-32
dritten Jahr, dem Jahr des Zehnten, und
du ihn dem Leviten, dem Fremdling, Und Mose gebot samt den Ältesten
der Waise und der Witwe gegeben hast, Israels dem Volk und sprach: Hal-
dass sie in deinen Toren essen und satt tet das ganze Gebot, das ich euch heute
werden, 13 dann sollst du vor dem HERRN, gebiete!
5. MOSE 27.28 229
2 Und es soll geschehen, an dem Tag, da 15 Verflucht sei, wer ein geschnitztes oder
ihr über den Jordan zieht in das Land, das gegossenes Bild macht, das dem HERRN
der HERR, dein Gott, dir gibt, sollst du dir ein Gräuel ist, ein Machwerk von Künst-
große Steine aufrichten und sie mit Kalk lerhand, und es heimlich aufstellt! Und
bestreichen. 3 Und sobald du hinüberge- das ganze Volk soll antworten und sagen:
gangen bist, sollst du alle Worte dieses Ge- Amen! 16 Verflucht sei, wer seinen Va-
setzes auf sie schreiben, damit du in das ter und seine Mutter verachtet! Und das
Land hineinkommst, das der HERR, dein ganze Volk soll sagen: Amen! 17 Verflucht
Gott, dir gibt; ein Land, in dem Milch und sei, wer die Grenze seines Nächsten ver-
Honig fließt, wie der HERR, der Gott dei- rückt! Und das ganze Volk soll sagen:
ner Väter, es dir verheißen hat. 4 Sobald Amen! 18 Verflucht sei, wer einen Blin-
ihr nun den Jordan überschritten habt, den auf dem Weg irreführt! Und das gan-
sollt ihr diese Steine auf dem Berg Ebal ze Volk soll sagen: Amen! 19 Verflucht sei,
aufrichten und mit Kalk bestreichen, wie wer das Recht des Fremdlings, der Waise
ich es euch heute gebiete. 5 Und du sollst und der Witwe beugt! Und das ganze Volk
dort dem HERRN, deinem Gott, einen Altar soll sagen: Amen! 20 Verflucht sei, wer bei
bauen, einen Altar aus Steinen; über die- der Frau seines Vaters liegt; denn er hat
se sollst du kein Eisen schwingen.a 6 Aus seinen Vater entblößt! Und das ganze
ganzen Steinen sollst du den Altar des Volk soll sagen: Amen! 21 Verflucht sei,
HERRN, deines Gottes, bauen; und du sollst wer bei irgendeinem Vieh liegt! Und das
darauf dem HERRN, deinem Gott, Brandop- ganze Volk soll sagen: Amen! 22 Verflucht
fer opfern. 7 Und du sollst Friedensopfer sei, wer bei seiner Schwester liegt, die die
darbringen und dort essen und fröhlich Tochter seines Vaters oder seiner Mut-
sein vor dem HERRN, deinem Gott. 8 Und ter ist! Und das ganze Volk soll sagen:
du sollst alle Worte dieses Gesetzes auf die Amen! 23 Verflucht sei, wer bei seiner
Steine schreiben, klar und deutlich! Schwiegermutter liegt! Und das gan-
9 Und Mose und die Priester und Leviten ze Volk soll sagen: Amen! 24 Verflucht
redeten mit ganz Israel und sprachen: Sei sei, wer seinen Nächsten heimlich er-
still und höre, Israel! An diesem heutigen schlägt! Und das ganze Volk soll sagen:
Tag bist du zum Volk des HERRN, deines Amen! 25 Verflucht sei, wer Bestechung
Gottes, geworden. 10 Darum sollst du der annimmt, um jemand zu erschlagen und
Stimme des HERRN, deines Gottes, gehor- unschuldiges Blut [zu vergießen]! Und
chen und seine Gebote und Satzungen das ganze Volk soll sagen: Amen! 26 Ver-
tun, die ich dir heute gebiete! flucht sei, wer die Worte dieses Gesetzes
nicht aufrechterhält, indem er sie tut!
Segen und Fluch sollen auf den Bergen Und das ganze Volk soll sagen: Amen!
Garizim und Ebal verkündet werden
5Mo 11,26-30; Jos 8,30-35 Segnungen für Gehorsam
3Mo 26,3-13
11 Und Mose gebot dem Volk an jenem
Tag und sprach: 12 Diese sollen auf dem Es wird aber geschehen, wenn du
Berg Garizim stehen, um das Volk zu seg- der Stimme des HERRN, deines Got-
nen, wenn ihr über den Jordan gegangen tes, wirklich gehorchst und darauf ach-
seid: Simeon, Levi, Juda, Issaschar, Jo- test, alle seine Gebote zu tun, die ich dir
seph und Benjamin. 13 Und diese sollen heute gebiete, dann wird dich der HERR,
auf dem Berg Ebal stehen, um zu verflu- dein Gott, als höchstes über alle Völker
chen: Ruben, Gad, Asser, Sebulon, Dan der Erde setzen. 2 Und alle diese Seg-
und Naphtali. 14 Und die Leviten sollen nungen werden über dich kommen und
das Wort ergreifen und zu allen Männern dich erreichen, wenn du der Stimme des
Israels mit lauter Stimme sagen: HERRN, deines Gottes, gehorchst:

a (27,5) d.h. die Steine sollten nicht mit eisernem Werkzeug bearbeitet werden (vgl. 2Mo 20,25).
230 5. MOSE 28
3 Gesegnet wirst du sein in der Stadt und Fluch für Ungehorsam
gesegnet auf dem Feld. 4 Gesegnet wird 3Mo 26,14-39
sein die Frucht deines Leibes und die 15 Es wird aber geschehen, wenn du der
Frucht deines Landes, die Frucht deines Stimme des HERRN, deines Gottes, nicht
Viehs, der Wurf deiner Rinder und die gehorchst, so dass du alle seine Gebote
Zucht deiner Schafe. 5 Gesegnet wird und Satzungen nicht bewahrst und tust,
sein dein Korb und dein Backtrog. 6 Ge- die ich dir heute gebiete, so werden all
segnet wirst du sein bei deinem Eingang, diese Flüche über dich kommen und
und gesegnet bei deinem Ausgang. dich treffen:
7 Der HERR wird deine Feinde, die sich 16 Verflucht wirst du sein in der Stadt und
gegen dich auflehnen, vor dir geschlagen verflucht auf dem Feld. 17 Verflucht wird
dahingeben; auf einem Weg werden sie sein dein Korb und dein Backtrog. 18 Ver-
gegen dich ausziehen und auf sieben We- flucht wird sein die Frucht deines Leibes,
gen vor dir fliehen. die Frucht deines Landes, der Wurf dei-
8 Der HERR wird dem Segen gebieten, dass ner Rinder und die Zucht deiner Schafe.
er mit dir sei in deinen Scheunen und in 19 Verflucht wirst du sein bei deinem Ein-
allem, was du unternimmst, und er wird gang, und verflucht bei deinem Ausgang.
dich segnen in dem Land, das dir der 20 Der HERR wird gegen dich Fluch, Be-
HERR, dein Gott, gibt. stürzung und Bedrohung entsenden in
9 Der HERR wird dich als heiliges Volk für allem, was du unternimmst, bis du ver-
sich bestätigen, wie er dir geschworen tilgt wirst und schnell umkommst um
hat, wenn du die Gebote des HERRN, dei- deiner bösen Werke willen, weil du mich
nes Gottes, hältst und in seinen Wegen verlassen hast. 21 Der HERR wird dir die
wandelst; 10 dann werden alle Völker auf Pest anhängen, bis er dich vertilgt hat aus
Erden sehen, dass der Name des HERRN dem Land, in das du kommst, um es in
über dir ausgerufen ist, und werden sich Besitz zu nehmen. 22 Der HERR wird dich
vor dir fürchten. mit Schwindsucht schlagen, mit Fieber-
11 Und der HERR wird dir Überfluss geben hitze, Brand, Entzündung, Dürre, mit
an Gütern, an der Frucht deines Leibes, Getreidebrand und Vergilben; die wer-
an der Frucht deines Viehs und an der den dich verfolgen, bis du umgekommen
Frucht deines Ackers, in dem Land, von bist. 23 Der Himmel über deinem Haupt
dem der HERR deinen Vätern geschworen wird für dich zu Erz werden und die Erde
hat, dass er es dir gebe. 12 Der HERR wird unter dir zu Eisen. 24 Der HERR wird den
dir den Himmel, seinen guten Schatz, Regen für dein Land in Sand und Staub
auftun, um deinem Land Regen zu geben verwandeln; der wird vom Himmel auf
zu seiner Zeit, und um alle Werke deiner dich herabfallen, bis du vertilgt bist.
Hände zu segnen. Und du wirst vielen 25 Der HERR wird dich vor deinen Fein-
Völkern leihen; du aber wirst dir nichts den geschlagen dahingeben; auf einem
ausleihen müssen. Weg wirst du gegen sie ausziehen, und
13 Und der HERR wird dich zum Haupt auf sieben Wegen wirst du vor ihnen flie-
setzen und nicht zum Schwanz; und es hen, und du wirst ein Anblick des Schre-
wird mit dir immer nur aufwärts gehen ckens werden für alle Königreiche auf
und nicht abwärts, wenn du den Gebo- Erden. 26 Und deine Leichname werden
ten des HERRN, deines Gottes, gehorchst, allen Vögeln des Himmels und allen Tie-
die ich dir heute gebiete, dass du sie be- ren zur Nahrung dienen, und niemand
wahrst und tust, 14 und wenn du nicht wird sie verscheuchen.
abweichen wirst von all den Worten, die 27 Der HERR wird dich schlagen mit den
ich euch heute gebiete, weder zur Rech- Geschwüren Ägyptens und mit Beulen,
ten noch zur Linken, so dass du nicht an- mit Räude und Krätze, so dass du nicht
deren Göttern nachwandelst, um ihnen geheilt werden kannst. 28 Der HERR
zu dienen. wird dich schlagen mit Wahnsinn und
5. MOSE 28 231
mit Blindheit und mit Verwirrung der einkellern, denn die Würmer werden es
Sinne. 29 Und du wirst am Mittag um- abfressen. 40 Du wirst Ölbäume haben in
hertappen, wie ein Blinder im Dunkeln deinem ganzen Gebiet; aber du wirst dich
umhertappt, und wirst kein Gelingen ha- nicht mit Öl salben, denn deine Oliven
ben auf deinen Wegen, sondern wirst be- werden abfallen. 41 Du wirst Söhne und
drückt und beraubt sein dein Leben lang, Töchter zeugen und doch keine haben,
und kein Retter wird da sein. denn sie werden in die Gefangenschaft
30 Du wirst dich mit einer Frau verloben, gehen. 42 Das Ungeziefer wird alle deine
aber ein anderer wird mit ihr schlafen; Bäume und die Früchte deines Landes in
du wirst ein Haus bauen, aber nicht da- Besitz nehmen.
rin wohnen; du wirst einen Weinberg 43 Der Fremdling, der in deiner Mitte
pflanzen, aber ihn nicht nutzen. 31 Dein wohnt, wird immer höher über dich empor-
Rind wird vor deinen Augen geschlach- steigen, du aber wirst immer tiefer herunter-
tet werden, aber du wirst nicht davon kommen. 44 Er wird dir leihen, du aber wirst
essen; dein Esel wird vor deinem Ange- ihm nicht leihen; er wird zum Haupt wer-
sicht geraubt und dir nicht zurückgege- den, du aber wirst zum Schwanz werden.
ben werden; deine Schafe werden deinen 45 Und alle diese Flüche werden über
Feinden gegeben werden, und du wirst dich kommen und dich verfolgen und ein-
keinen Retter haben. holen, bis du vertilgt sein wirst, weil du der
Stimme des HERRN, deines Gottes, nicht
Bedrückung durch Heidenvölker gehorsam gewesen bist, seine Gebote
Ri 2,11-15; 2Kö 17,6-20
und Satzungen zu befolgen, die er dir ge-
32 Deine Söhne und deine Töchter werden boten hat; 46 und sie werden als Zeichen
einem anderen Volk gegeben werden, und und Wunder an dir haften und an deinem
deine Augen müssen es ansehen und den Samen ewiglich. 47 Dafür, dass du dem
ganzen Tag nach ihnen schmachten, aber HERRN, deinem Gott, nicht gedient hast mit
deine Hand wird machtlos sein. 33 Die fröhlichem und bereitwilligem Herzen, als
Frucht deines Landes und alles, was du er- du an allem Überfluss hattest, 48 musst
arbeitet hast, wird ein Volk verzehren, von du deinen Feinden, die der HERR gegen
dem du nichts wusstest; und du wirst nur dich senden wird, dienen in Hunger und
unterdrückt und misshandelt werden alle Durst, in Blöße und in Mangel an allem;
Tage; 34 und du wirst wahnsinnig werden und er wird ein eisernes Joch auf deinen
von dem, was deine Augen sehen müssen. Hals legen, bis er dich vertilgt hat.
35 Der HERR wird dich schlagen mit bösem
Geschwür an Knien und Schenkeln, dass Ankündigung der Vertreibung
du nicht geheilt werden kannst, von dei- und Gefangenschaft
Jer 16,1-13; Kla 1 bis 2
ner Fußsohle bis zum Scheitel.
36 Der HERR wird dich und deinen König, 49 Der HERR wird ein Volk aus der Fer-
den du über dich setzen wirst, zu einem ne gegen dich aufbieten, vom Ende der
Volk führen, das du nicht kennst, auch Erde, das wie ein Adler daherfliegt, ein
deine Väter nicht, und du wirst dort an- Volk, dessen Sprache du nicht verstehen
deren Göttern dienen, Holz und Steinen. kannst, 50 ein Volk mit hartem Ange-
37 Und du wirst zum Entsetzen werden, sicht, das keine Rücksicht kennt gegen
zum Sprichwort und zum Gespött unter den Greis und mit den Knaben kein Er-
allen Völkern, zu denen der HERR dich barmen hat. 51 Es wird die Frucht deines
vertreiben wird. Viehs und die Frucht deines Landes ver-
38 Du wirst viel Samen auf das Feld hin- zehren, bis du vertilgt sein wirst, und dir
ausbringen und wenig einsammeln, denn nichts übrig lassen von Korn, Most und
die Heuschrecken werden es abfressen. Öl, vom Wurf deiner Rinder und von der
39 Du wirst Weinberge pflanzen und be- Zucht deiner Schafe, bis es dich zugrun-
bauen, aber keinen Wein trinken und de gerichtet hat. 52 Und es wird dich be-
232 5. MOSE 28
drängen in allen deinen Toren, bis deine anhaften, 61 dazu alle Krankheiten und
hohen und festen Mauern, auf die du in Plagen, die nicht in dem Buch dieses Ge-
deinem ganzen Land vertraust, gefallen setzes geschrieben sind — der HERR wird
sind. Ja, es wird dich bedrängen in allen sie über dich kommen lassen, bis du ver-
deinen Toren, in deinem ganzen Land, tilgt sein wirst! 62 Und ihr werdet als ein
das dir der HERR, dein Gott, gegeben hat. kleines Häuflein übrig bleiben, die ihr
53 Dann wirst du die Frucht deines Lei- doch so zahlreich gewesen seid wie die
bes essen, das Fleisch deiner Söhne und Sterne des Himmels, weil du der Stimme
deiner Töchter, die dir der HERR, dein des HERRN, deines Gottes, nicht gehorcht
Gott, gegeben hat — in der Belagerung hast. 63 Und wie der HERR sich euretwegen
und Bedrängnis, mit der dich dein Feind zuvor freute, euch Gutes zu tun und euch
bedrängen wird. 54 Der verweichlichts- zu mehren, so wird der HERR sich euretwe-
te und verwöhnteste Mann bei dir wird gen freuen, euch zu verderben und euch
dann missgünstig auf seinen Bruder bli- zu vertilgen, und ihr werdet herausgeris-
cken und auf seine geliebte Ehefrau und sen werden aus dem Land, in das du jetzt
auf den Rest seiner Kinder, die er übrig ziehst, um es in Besitz zu nehmen.
behalten hat, 55 so dass er keinem von ih- 64 Denn der HERR wird dich unter alle Völ-
nen etwas von dem Fleisch seiner Kinder ker zerstreuen von einem Ende der Erde
gibt, das er essen muss, weil ihm nichts bis zum anderen; und du wirst dort an-
übrig geblieben ist in der Belagerung und deren Göttern dienen, die dir und deinen
Bedrängnis, mit der dich dein Feind in al- Vätern unbekannt waren, [Göttern aus]
len deinen Toren bedrängen wird. Holz und Stein. 65 Dazu wirst du unter
56 Auch die verweichlichtste und ver- diesen Heiden keine Ruhe haben und kei-
wöhnteste Frau unter euch, die so ver- ne Rast finden für deine Fußsohlen; denn
weichlicht und verwöhnt ist, dass sie nicht der HERR wird dir dort ein bebendes Herz
einmal versucht hat, ihre Fußsohle auf die geben, erlöschende Augen und eine ver-
Erde zu setzen, die wird missgünstig auf zagende Seele. 66 Dein Leben wird vor dir
ihren geliebten Ehemann und ihren Sohn an einem Faden hängen; Tag und Nacht
und ihre Tochter blicken 57 und auf ihre wirst du dich fürchten und deines Lebens
Nachgeburt, die zwischen ihren Beinen nicht sicher sein. 67 Am Morgen wirst du
hervorkommt, und auf ihre Kinder, die sie sagen: »Wenn es nur schon Abend wäre!«
gebiert; denn sie wird dieselben vor lauter Und am Abend wirst du sagen: »Wenn
Mangel heimlich essen in der Belagerung es nur schon Morgen wäre!« — wegen
und Bedrängnis, mit der dich dein Feind der Angst, die dein Herz erschreckt, und
in deinen Toren bedrängen wird. wegen dessen, was deine Augen ansehen
58 Wenn du nicht darauf achten wirst, alle müssen. 68 Und der HERR wird dich auf
Worte dieses Gesetzes zu tun, die in die- Schiffen nach Ägypten zurückführen, auf
sem Buch geschrieben sind, so dass du dem Weg, von dem ich dir gesagt habe:
diesen herrlichen und furchtgebietenden Du wirst ihn nie mehr sehen! Und ihr wer-
Namen, den HERRN, deinen Gott, fürch- det euch dort euren Feinden als Knechte
test, 59 so wird der HERR dich und deinen und Mägde verkaufen wollen, und es wird
Samen mit außerordentlichen Plagen doch kein Käufer da sein!
treffen, ja, mit großen und andauernden 69 Dies sind die Worte des Bundes, von
Plagen und mit bösen und andauernden dem der HERR dem Mose gebot, ihn mit
Krankheiten; 60 und er wird alle Seuchen den Kindern Israels zu schließen im Land
Ägyptens über dich bringen, vor denen Moab — außer dem Bund, den er mit ih-
du dich fürchtest, und sie werden dir nen am Horeb geschlossen hatte.a

a (28,69) Der Bund im Land Moab erneuerte und erweiterte den Bund vom Berg Horeb (Sinai); eine neue Genera-
tion des Volkes Israel stand nun nach der Wüstenwanderung nahe davor, das Land Kanaan in Besitz zu nehmen
(vgl. 5Mo 1,5).
5. MOSE 29 233
Der Bund des HERRN mit Israel Folgen einer Abwendung von Gott
im Land Moab 1Kö 9,6-9
5Mo 4,32-40; Jos 24,14-27 15 Denn ihr wisst ja, wie wir im Land
Und Mose berief ganz Israel und Ägypten gewohnt haben und wie wir
sprach zu ihnen: Ihr habt alles ge- mitten durch die Heidenvölker gezogen
sehen, was der HERR im Land Ägypten sind, durch deren Gebiet ihr gezogen
vor euren Augen dem Pharao und allen seid; 16 und ihr habt ihre Gräuel gesehen
seinen Knechten und seinem ganzen und ihre Götzen aus Holz und Stein, Silber
Land getan hat, 2 die großen Prüfungen, und Gold, die bei ihnen sind. 17 [Darum
die deine Augen gesehen haben, jene hütet euch,] dass nicht etwa ein Mann
großen Zeichen und Wunder. 3 Und der oder eine Frau, eine Sippe oder ein
HERR hat euch bis zum heutigen Tag noch Stamm unter euch sei, dessen Herz sich
kein verständiges Herz gegeben, Augen, heute von dem HERRN, unserem Gott, ab-
die sehen, und Ohren, die hören. 4 Ich wendet, und der hingeht, den Göttern je-
habe euch 40 Jahre lang in der Wüste ner Nationen zu dienen; dass nicht etwa
geführt; eure Kleider sind an euch nicht eine Wurzel unter euch sei, die Gift und
zerlumpt, und der Schuh an deinem Wermut trägt; 18 und dass keiner, wenn
Fuß ist nicht abgenutzt. 5 Ihr habt kein er die Worte dieser Eidverpflichtung hört,
Brot gegessen und weder Wein noch sich dennoch in seinem Herzen glücklich
starkes Getränk getrunken, damit ihr er- preist und spricht: »Ich werde Frieden
kennt, dass ich der HERR, euer Gott, bin. haben, wenn ich auch in der Verstockt-
6 Und als ihr an diesen Ort kamt, da zo- heit meines Herzens wandle!« — so dass
gen Sihon, der König von Hesbon, und dann das bewässerte Land mitsamt dem
Og, der König von Baschan, uns entge- trockenen hinweggerafft würde.
gen, um mit uns zu kämpfen; und wir 19 Denn der HERR wird nicht gewillt sein,
schlugen sie. 7 Und wir nahmen ihr Land einem solchen zu vergeben, sondern
ein und gaben es den Rubenitern und dann wird der HERR seinen Zorn und
Gaditern und dem halben Stamm Ma- seinen Eifer rauchen lassen über einen
nasse zum Erbteil. 8 So bewahrt nun die solchen Mann, und es wird auf ihm
Worte dieses Bundes und tut sie, damit der ganze Fluch ruhen, der in diesem
ihr Gelingen habt in allem, was ihr tut! Buch geschrieben steht; und der HERR
9 Ihr alle steht heute vor dem HERRN, eu- wird seinen Namen unter dem Himmel
rem Gott — eure Häupter, eure Stäm- austilgen; 20 und der HERR wird ihn aus
me, eure Ältesten und eure Vorsteher, allen Stämmen Israels zum Unglück ab-
alle Männer Israels; 10 eure Kinder, eure sondern, gemäß allen Flüchen des Bun-
Frauen und dein Fremdling, der inmitten des, die in dem Buch dieses Gesetzes
deines Lagers ist, von deinem Holzhauer geschrieben sind. 21 Und dann werden
bis zu deinem Wasserschöpfer, 11 um ein- das zukünftige Geschlecht eurer Kinder,
zutreten in den Bund des HERRN, deines das nach euch aufkommen wird, und die
Gottes, und in seine Eidverpflichtung, Fremden, die aus fernen Ländern kom-
die der HERR, dein Gott, heute mit dir men, fragen — wenn sie die Plagen die-
abschließt, 12 damit er dich heute bestä- ses Landes und die Krankheiten sehen,
tige als sein Volk, und dass er dein Gott die der HERR ihm auferlegt hat, 22 und
sei, wie er zu dir geredet hat, und wie er wie er dieses ganze Land mit Schwefel
es deinen Vätern Abraham, Isaak und Ja- und Salz verbrannt hat, dass es nicht
kob geschworen hat. 13 Denn ich schließe besät werden kann und nichts hervor-
diesen Bund und diese Eidverpflichtung bringt, dass kein Kraut darauf wächst,
nicht mit euch allein, 14 sondern sowohl gleichwie Sodom, Gomorra, Adama und
mit dem, der heute hier mit uns steht vor Zeboim umgekehrt worden sind, die der
dem HERRN, unserem Gott, als auch mit HERR in seinem Zorn und Grimm umge-
dem, der heute nicht hier bei uns ist. kehrt hat —, 23 ja, alle diese Völker wer-
234 5. MOSE 29.30
den fragen: »Warum hat der HERR so an und er wird dir Gutes tun und dich meh-
diesem Land gehandelt? Was bedeutet ren, mehr als deine Väter.
diese gewaltige Zornglut?« 6 Und der HERR, dein Gott, wird dein Herz
24 Dann wird man antworten: »Weil sie und das Herz deiner Nachkommen be-
den Bund des HERRN, des Gottes ihrer schneiden, dass du den HERRN, deinen
Väter, verlassen haben, den er mit ihnen Gott, liebst von ganzem Herzen und von
schloss, als er sie aus dem Land Ägypten ganzer Seele, damit du lebst. 7 Aber alle
führte; 25 und weil sie hingegangen sind diese Flüche wird der HERR, dein Gott, auf
und anderen Göttern gedient und sie an- deine Feinde legen und auf die, welche
gebetet haben, Götter, die sie nicht kann- dich hassen und dich verfolgt haben. 8 Du
ten und die er ihnen nicht zugeteilt hatte. aber wirst umkehren und der Stimme des
26 Darum entbrannte der Zorn des HERRN HERRN gehorchen und alle seine Gebote
über dieses Land, so dass er den ganzen befolgen, die ich dir heute gebiete.
Fluch über es kommen ließ, der in diesem 9 Und der HERR, dein Gott, wird dir Überfluss
Buch geschrieben steht! 27 Und der HERR geben in allem Werk deiner Hände, an der
hat sie aus ihrem Land herausgerissen Frucht deines Leibes, an der Frucht deines
im Zorn und im Grimm und in großem Viehs, an der Frucht deines Landes zu dei-
Unwillen und hat sie in ein anderes Land nem Besten; denn der HERR wird sich wieder-
geworfen, wie es heute der Fall ist!« um über dich freuen, zu deinem Besten, wie
28 Was verborgen ist, das steht bei dem er sich über deine Väter gefreut hat, 10 wenn
HERRN, unserem Gott; was aber geoffen- du der Stimme des HERRN, deines Gottes,
bart ist, das ist ewiglich für uns und unse- gehorchst und seine Gebote und seine Sat-
re Kinder bestimmt, damit wir alle Worte zungen befolgst, die in diesem Buch des Ge-
dieses Gesetzes tun. setzes geschrieben stehen; wenn du zu dem
HERRN, deinem Gott, umkehrst von ganzem
Verheißung der Wiederherstellung Israels Herzen und von ganzer Seele.
3Mo 26,40-45; Jer 29,10-14; Jer 30 bis 33;
11 Denn dieses Gebot, das ich dir heute
Hes 36 bis 37
gebiete, ist nicht zu wunderbar für dich
Es wird aber geschehen, wenn alle und nicht zu fern. 12 Es ist nicht im Him-
diese Worte über dich kommen mel, dass du sagen müsstest: »Wer will
werden, der Segen und der Fluch, die für uns zum Himmel fahren und es uns
ich dir vorgelegt habe, und du es dir zu holen und es uns hören lassen, dass wir
Herzen nimmst unter all den Heiden- es tun?« 13 Es ist auch nicht jenseits des
völkern, unter die dich der HERR, dein Meeres, dass du sagen müsstest: »Wer
Gott, verstoßen hat, 2 und wenn du um- will für uns über das Meer fahren und es
kehrst zu dem HERRN, deinem Gott, und uns holen und es uns hören lassen, dass
seiner Stimme gehorchst in allem, was wir es tun?« 14 Sondern das Wort ist sehr
ich dir heute gebiete, du und deine Kin- nahe bei dir, in deinem Mund und in dei-
der, von ganzem Herzen und von ganzer nem Herzen, so dass du es tun kannst.
Seele, 3 so wird der HERR, dein Gott, dein
Geschick wenden und sich über dich er- Die Wahl zwischen Leben und Tod,
barmen und wird dich wieder sammeln Segen und Fluch
5Mo 11,26-28
aus allen Völkern, wohin dich der HERR,
dein Gott, zerstreut hat. 15 Siehe, ich habe dir heute das Leben
4 Und wenn du auch bis an das Ende des und das Gute vorgelegt, den Tod und das
Himmels verstoßen wärst, so wird dich Böse. 16 Was ich dir heute gebiete, ist, dass
doch der HERR, dein Gott, von dort sam- du den HERRN, deinen Gott, liebst und in
meln und dich von dort holen. 5 Und der seinen Wegen wandelst und seine Gebo-
HERR, dein Gott, wird dich in das Land te, seine Satzungen und seine Rechtsbe-
zurückbringen, das deine Väter besessen stimmungen hältst, damit du lebst und
haben, und du wirst es in Besitz nehmen, dich mehrst; und der HERR, dein Gott,
5. MOSE 30.31 235
wird dich segnen in dem Land, in das du und mutig! Denn du wirst mit diesem Volk
ziehst, um es in Besitz zu nehmen. in das Land kommen, das der HERR ihren
17 Wenn sich aber dein Herz abwendet Vätern zu geben geschworen hat, und du
und du nicht gehorchst, sondern dich wirst es ihnen als Erbe austeilen. 8 Der
verführen lässt, andere Götter anzubeten HERR aber ist es, der selbst vor dir hergeht,
und ihnen zu dienen, 18 so verkünde ich er wird mit dir sein und wird dich nicht
euch heute, dass ihr gewiss umkommen aufgeben noch dich verlassen; fürchte
und nicht lange leben werdet in dem dich nicht und erschrick nicht!
Land, in das du über den Jordan ziehst,
damit du dorthin kommst [und] es in Be- Gesetzeslesung alle sieben Jahre
2Chr 34,29-32; Neh 8,1-12
sitz nimmst.
19 Ich nehme heute Himmel und Erde 9 Und Mose schrieb dieses Gesetz auf und
gegen euch zu Zeugen: Ich habe euch gab es den Priestern, den Söhnen Levis,
Leben und Tod, Segen und Fluch vorge- welche die Bundeslade des HERRN trugen,
legt; so erwähle nun das Leben, damit du und allen Ältesten von Israel. 10 Und Mose
lebst, du und dein Same, 20 indem du den gebot ihnen und sprach: Nach Verlauf von
HERRN, deinen Gott, liebst, seiner Stimme sieben Jahren, zur Zeit des Erlassjahres,
gehorchst und ihm anhängst; denn das am Fest der Laubhütten, 11 wenn ganz Is-
ist dein Leben und bedeutet Verlänge- rael kommt, um vor dem HERRN, deinem
rung deiner Tage, die du zubringen darfst Gott, zu erscheinen an dem Ort, den er
in dem Land, das der HERR deinen Vätern, erwählen wird, sollst du dieses Gesetz vor
Abraham, Isaak und Jakob, zu geben ge- ganz Israel lesen, vor ihren Ohren. 12 Ver-
schworen hat. sammle das Volk, Männer und Frauen
und Kinder, auch deinen Fremdling, der
Josua wird Moses Nachfolger in deinen Toren ist, damit sie es hören und
5Mo 3,21-28; Jos 1,1-9
lernen, damit sie den HERRN, euren Gott,
Und Mose ging hin und redete fürchten und darauf achten, alle Worte
diese Worte zu ganz Israel, 2 und dieses Gesetzes zu befolgen. 13 Und ihre
er sprach zu ihnen: Ich bin heute 120 Kinder, die es noch nicht kennen, sollen
Jahre alt; ich kann nicht mehr aus- und es auch hören, damit sie den HERRN, euren
einziehen; auch hat der HERR zu mir Gott, fürchten lernen alle Tage, die ihr in
gesagt: »Du sollst diesen Jordan nicht dem Land lebt, in das ihr über den Jordan
überschreiten!« 3 Der HERR, dein Gott, zieht, um es in Besitz zu nehmen.
er selbst wird vor dir hinübergehen; er
selbst wird diese Völker vor dir her ver- Der HERR sagt den Abfall Israels voraus
5Mo 32
tilgen, dass du sie aus ihrem Besitz ver-
treibst; Josua, er geht vor dir hinüber, wie 14 Und der HERR sprach zu Mose: Siehe,
es der HERR gesagt hat. 4 Und der HERR deine Zeit ist nahe, da du sterben musst!
wird mit ihnen handeln, wie er mit Sihon Rufe Josua, und tretet in die Stiftshüt-
und Og, den Königen der Amoriter, und te, damit ich ihn beauftrage! Und Mose
ihrem Land gehandelt hat, die er vertilgt ging hin mit Josua, und sie traten in die
hat. 5 Und wenn der HERR sie vor euch Stiftshütte. 15 Der HERR aber erschien in
dahingegeben hat, so sollt ihr mit ihnen der Hütte in der Wolkensäule, und die
verfahren nach dem ganzen Gebot, das Wolkensäule stand über dem Eingang
ich euch geboten habe. 6 Seid stark und der Hütte.
mutig! Fürchtet euch nicht und lasst euch 16 Und der HERR sprach zu Mose: Siehe,
nicht vor ihnen grauen, denn der HERR, du wirst dich zu deinen Vätern legen,
dein Gott, geht selbst mit dir; er wird dich und dieses Volk wird aufstehen und den
nicht aufgeben noch dich verlassen! fremden Göttern des Landes nachhuren,
7 Und Mose rief Josua und sprach zu ihm in dessen Mitte es hineinkommt; und es
vor den Augen von ganz Israel: Sei stark wird mich verlassen und meinen Bund
236 5. MOSE 31.32
brechen, den ich mit ihm gemacht habe. seid ihr ungehorsam gegen den HERRN
17 So wird zu jener Zeit mein Zorn über es gewesen; wie viel mehr nach meinem
entbrennen, und ich werde es verlassen Tod! 28 So versammelt nun vor mir alle
und mein Angesicht vor ihm verbergen, Ältesten eurer Stämme und eure Vorste-
dass sie verzehrt werden; und viele Übel her, und ich will diese Worte vor ihren
und Drangsale werden es treffen, und es Ohren reden und Himmel und Erde ge-
wird an jenem Tag sagen: »Haben mich gen sie als Zeugen bestellen. 29 Denn ich
nicht alle diese Übel getroffen, weil mein weiß, dass ihr nach meinem Tod gewiss
Gott nicht in meiner Mitte ist?« verderblich handeln und von dem Weg
18 Ich aber werde zu jener Zeit mein An- abweichen werdet, den ich euch gebo-
gesicht gänzlich verbergen um all des Bö- ten habe; so wird euch am Ende der Tage
sen willen, das es getan hat, weil sie sich dieses Unheil treffen, weil ihr tun werdet,
anderen Göttern zugewandt haben. 19 So was böse ist in den Augen des HERRN, in-
schreibt euch nun dieses Lied auf, und du dem ihr ihn durch die Werke eurer Hände
sollst es die Kinder Israels lehren; lege es erzürnen werdet.
in ihren Mund, damit mir dieses Lied ein 30 So redete Mose die Worte dieses Liedes
Zeuge sei gegen die Kinder Israels. vor den Ohren der ganzen Gemeinde Is-
20 Denn ich werde sie in das Land brin- raels, bis zu Ende:
gen, das ich ihren Vätern zugeschworen
habe, in dem Milch und Honig fließt, Das Lied Moses
5Mo 31,16-22; 31,28-30
und sie werden essen und satt und fett
werden, und sie werden sich anderen Horcht auf, ihr Himmel, denn ich
Göttern zuwenden und ihnen dienen, will reden,
und mich werden sie verachten und und du, Erde, höre die Rede meines
meinen Bund brechen. 21 Und wenn sie Mundes!
dann viele Übel und Drangsale getroffen 2 Meine Lehre triefe wie der Regen,
haben, soll dieses Lied gegen sie Zeug- meine Rede fließe wie der Tau,
nis ablegen; denn es soll nicht vergessen wie die Regenschauer auf das Gras,
werden im Mund ihrer Nachkommen; und wie die Tropfen auf das Grün.
denn ich kenne ihre Gedanken, mit de- 3 Denn ich will den Namen des HERRN
nen sie jetzt schon umgehen, ehe ich sie verkünden:
in das Land bringe, das ich [ihnen] zuge- Gebt unserem Gott die Ehre!
schworen habe! 4 Er ist der Fels; vollkommen ist sein
22 So schrieb Mose an jenem Tag dieses Tun;
Lied auf und lehrte es die Kinder Israels. ja, alle seine Wege sind gerecht.
23 Und er befahl Josua, dem Sohn Nuns, Ein Gott der Treue und ohne Falsch,
und sprach: Sei stark und mutig! Denn du gerecht und aufrichtig ist er.
sollst die Kinder Israels in das Land brin- 5 Gegen ihn haben verderblich gehan-
gen, das ich ihnen zugeschworen habe, delt,
und ich will mit dir sein! die nicht seine Kinder sind,
24 Als nun Mose damit fertig war, die Wor- sondern Schandflecken,
te dieses Gesetzes vollständig in ein Buch ein verkehrtes und verdrehtes
zu schreiben, 25 da gebot er den Leviten, Geschlecht.
welche die Bundeslade des HERRN trugen, 6 Dankst du so dem HERRN,
und sprach: 26 Nehmt das Buch dieses du törichtes und unweises Volk?
Gesetzes und legt es neben die Bundes- Ist er nicht dein Vater, dem du gehörst,
lade des HERRN, eures Gottes, damit es ist er es nicht, der dich gemacht und
dort ein Zeuge gegen dich sei. 27 Denn bereitet hat?
ich kenne deinen Ungehorsam und dei- 7 Denke an die Tage der Vorzeit;
ne Halsstarrigkeit. Siehe, noch [bis] heu- achte auf die Jahre der vorhergehenden
te, während ich [noch] unter euch lebe, Geschlechter!
5. MOSE 32 237
Frage deinen Vater, der wird dir’s ver- neuen Göttern, die erst vor kurzem
künden; aufgekommen waren,
deine Alten, die werden dir’s sagen: die eure Väter nicht fürchteten.
8 Als der Allerhöchste den Heiden ihr 18 Den Fels, der dich gezeugt hat, hast
Erbe austeilte, du außer Acht gelassen;
als er die Menschenkinder voneinander und du hast den Gott vergessen, der
schied, dich hervorbrachte!
da setzte er die Grenzen der Völker fest 19 Als der HERR es sah, verwarf er sie,
nach der Zahl der Kinder Israels. aus Unwillen über seine Söhne und
9 Denn das Teil des HERRN ist sein Volk; seine Töchter.
Jakob ist das Los seines Erbteils. 20 Und er sprach: Ich will mein Ange-
10 Er hat ihn in der Wüste gefunden, sicht vor ihnen verbergen;
in der Öde, im Geheul der Wildnis. ich will sehen, was ihr Ende sein wird,
Er umgab ihn, gab Acht auf ihn, denn sie sind ein verkehrtes Geschlecht,
er behütete ihn wie seinen Augapfel, sie sind Kinder, in denen keine Treue ist.
11 wie ein Adler seine Nestbrut 21 Sie haben mich zur Eifersucht gereizt
aufscheucht,a mit dem, was kein Gott ist,
über seinen Jungen schwebt, durch ihre nichtigen [Götzen] haben sie
seine Flügel ausbreitet, sie aufnimmt, mich erzürnt;
sie auf seinen Schwingen trägt. so will auch ich sie zur Eifersucht reizen
12 Der HERR allein leitete ihn, durch das, was kein Volk ist,
und kein fremder Gott war mit ihm. durch ein törichtes Volk will ich sie
13 Er ließ ihn über die Höhen der Erde erzürnen!
fahren 22 Denn ein Feuer ist durch meinen
und er aß vom Ertrag der Felder; Zorn angezündet,
Er ließ ihn Honig aus dem Felsen saugen das wird bis in die unterste Tiefe des
und Öl aus dem harten Gestein; Totenreichs hinab brennen
14 Butter von den Kühen und Milch von und das Land samt seinem Gewächs
den Schafen, verzehren
samt dem Fett der Lämmer, und die Grundfesten der Berge
und Widder von den Söhnen Baschans in Flammen verwandeln.
und Böcke, 23 Ich will Unheil über sie häufen,
samt dem allerbesten Weizen, ich will meine Pfeile gegen sie abschießen.
und du trankst Traubenblut, feurigen 24 Sie sollen vor Hunger verschmachten
Wein. und von der Pest aufgezehrt werden,
15 Da wurde Jeschurunb fett und von der bitteren Seuche;
und schlug aus. dann sende ich die Zähne wilder Tiere
Du bist fett, dick und feist geworden! gegen sie,
Und er verwarf den Gott, der ihn samt dem Gift der Schlange, die im
geschaffen hat, Staub kriecht.
und er verachtete den Fels seines Heils. 25 Draußen soll das Schwert sie [der
16 Sie erregten seine Eifersucht durch Kinder] berauben
fremde [Götter]; und in den Kammern der Schrecken,
durch Gräuel erzürnten sie ihn. den jungen Mann wie die Jungfrau,
17 Sie opferten den Dämonen, die nicht den Säugling mitsamt dem alten Mann.
Gott sind, 26 Ich hätte gesagt: »Ich will sie wegbla-
Göttern, die sie nicht kannten, sen,

a (32,11) Der Adler scheucht seine flügge gewordenen tragen, wenn sie müde geworden sind.
Jungen für ihren ersten Flug aus dem Nest, um dann b (32,15) Jeschurun ist ein Name für Israel: »Der Redli-
unter sie zu fliegen und sie auf seinen Schwingen zu che / Rechtschaffene«.
238 5. MOSE 32
will ihr Gedenken unter den Menschen 39 Seht nun, dass Ich, Ich allein es bin
ausrotten!«, und kein Gott neben mir ist!
27 wenn ich nicht den Zorn des Feindes Ich bin’s, der tötet und lebendig macht,
scheute, ich zerschlage und ich heile,
dass ihre Feinde dies verkennen könn- und niemand kann aus meiner Hand
ten erretten!
und sagen: »Unsere Hand war erhoben, 40 Denn ich hebe meine Hand zum
und nicht der HERR hat dies alles getan!« Himmel empor
28 Denn sie sind ein Volk, an dem aller und sage: So wahr ich ewig lebe!
Rat verloren ist, 41 Wenn ich mein blitzendes Schwert
und das keine Einsicht besitzt. geschärft habe
29 Wenn sie weise wären, so würden sie und meine Hand zum Gericht greift,
das beherzigen; so will ich Rache nehmen an meinen
sie würden an ihr Ende denken! Feinden
30 Wie könnte einer Tausend jagen und Vergeltung üben an denen, die
und zwei Zehntausend in die Flucht mich hassen.
schlagen, 42 Ich will meine Pfeile mit Blut berau-
wenn ihr Fels sie nicht verkauft schen,
und der HERR sie nicht preisgegeben und mein Schwert soll Fleisch fressen,
hätte? mit dem Blut der Erschlagenen und
31 Denn ihr Fels ist nicht wie unser Fels; Gefangenen,
das müssen unsere Feinde selbst vom Haupt der Fürsten des Feindes.
zugeben! 43 Jubelt, ihr Heiden, seinem Volk zu!
32 Denn vom Weinstock Sodoms stam- Denn Er wird das Blut seiner Knechte
men ihre Reben rächen
und von den Fluren Gomorras; und seinen Feinden vergelten;
ihre Beeren sind Giftbeeren, aber für sein Land und sein Volk
ihre Trauben sind bitter. wird er Sühnung schaffen!
33 Ihr Wein ist Drachengeifer
und grausames Otterngift. Das Wort Gottes ist Leben
5Mo 8,3; Joh 5,24; 6,63
34 Ist dies nicht bei mir aufbewahrt
und in meinen Archiven versiegelt? 44 Und Mose kam und trug alle Worte
35 Mein ist die Rache und die Vergel- dieses Liedes vor den Ohren des Volkes
tung, vor, er und Josua, der Sohn Nuns. 45 Und
zu der Zeit, da ihr Fuß wanken wird; als Mose dies alles zu ganz Israel geredet
denn die Zeit ihres Verderbens ist nahe, hatte, 46 da sprach er zu ihnen: Nehmt
und ihr Verhängnis eilt herbei. zu Herzen alle Worte, die ich euch heute
36 Denn der HERR wird sein Volk richten; bezeuge, damit ihr sie euren Kindern ge-
und er wird sich über seine Knechte bietet, dass sie darauf achten, alle Worte
erbarmen, dieses Gesetzes zu befolgen. 47 Denn es
wenn er sieht, dass jeder Halt ent- ist kein leeres Wort für euch, sondern es
schwunden ist ist euer Leben, und durch dieses Wort
und der Sklave samt dem Freien werdet ihr euer Leben verlängern in dem
dahin ist. Land, in das ihr über den Jordan geht, um
37 Und er wird sagen: Wo sind ihre es in Besitz zu nehmen!
Götter,
der Fels, bei dem sie Zuflucht suchten, Mose wird aufgefordert,
38 sie, die das Fett ihrer Opfer aßen,
den Berg Nebo zu besteigen
5Mo 34,1-4
den Wein ihres Trankopfers tranken?
Sie sollen aufstehen und euch helfen; 48 Und der HERR redete zu Mose an je-
sie sollen euch beschirmen! nem Tag und sprach: 49 Steige auf dieses
5. MOSE 32.33 239
Bergland Abarim, auf den Berg Nebo, der 8 Von Levi aber sagte er:
im Land Moab, Jericho gegenüber liegt, »Deine Thummim und deine Urim ge-
und schaue das Land Kanaan, das ich hören dem Mann, der dir Liebe erweist,
den Kindern Israels zum Eigentum ge- den du versucht hast bei Massa, mit dem
ben werde; 50 und dann sollst du sterben du gehadert hast am Haderwassera;
auf dem Berg, auf den du steigen wirst, 9 der von seinem Vater und von seiner
und zu deinem Volk versammelt werden, Mutter sagt: Ich habe sie nicht gesehen!
wie dein Bruder Aaron auf dem Berg Hor und seine Brüder nicht kennt und von
starb und zu seinem Volk versammelt seinen Söhnen nichts weiß; denn sie ha-
wurde; 51 weil ihr an mir Untreue began- ben dein Wort befolgt und deinen Bund
gen habt mitten unter den Kindern Isra- bewahrt.
els, am Haderwasser bei Kadesch, in der 10 Sie werden Jakob deine Rechtsbestim-
Wüste Zin, weil ihr mich nicht geheiligt mungen lehren und Israel dein Gesetz;
habt unter den Kindern Israels. 52 Denn sie werden Räucherwerk vor dein Ange-
du wirst das Land vor dir zwar sehen; sicht bringen und Ganzopfer auf deinen
aber du sollst nicht in das Land hinein- Altar.
kommen, das ich den Kindern Israels 11 Segne, HERR, seine Kraft, und lass dir
gebe! das Werk seiner Hände gefallen; zer-
schmettere die Lenden seiner Widersa-
Moses prophetischer Segen cher und seiner Hasser, damit sie nicht
über die zwölf Stämme mehr aufstehen!«
1Mo 49,1-28
12 Von Benjamin sprach er:
Und dies ist der Segen, mit dem »Der Liebling des HERRN wird sicher bei
Mose, der Mann Gottes, die Kinder Ihm wohnen; Er beschirmt ihn den gan-
Israels vor seinem Tod gesegnet hat. zen Tag, und zwischen seinen Schultern
2 Und er sprach: wohnt er.«
»Der HERR kam vom Sinai, und er leuchtete 13 Von Joseph aber sagte er:
ihnen auf von Seir her; leuchtend erschien »Sein Land sei vom HERRN gesegnet mit
er vom Bergland Paran und kam von heili- dem Köstlichsten des Himmels, mit Tau,
gen Zehntausenden her; aus seiner Rech- und mit der Flut, die drunten ruht;
ten [ging] ein feuriges Gesetz für sie. 14 mit der köstlichen Frucht, die in der
3 Ja, er liebt das Volk; alle seine Heiligen Sonne reift, und mit den köstlichen
sind in deiner Hand; und sie lagern zu Früchten, welche die Monde sprossen
deinen Füßen, ein jeder empfängt von lassen;
deinen Worten. 15 mit dem Besten der uralten Berge und
4 Mose hat uns ein Gesetz befohlen, ein vom Köstlichen der ewigen Hügel
Erbteil [für] die Gemeinde Jakobs. 16 und vom Köstlichsten des Landes und
5 Und Er wurde König über Jeschurun, als seiner Fülle; und das Wohlgefallen des-
sich die Häupter des Volkes versammel- sen, der im Dornbusch wohnt, es kom-
ten, als die Stämme Israels sich vereinig- me auf das Haupt Josephs und auf den
ten.« Scheitel des Geweihten unter seinen
6 »Ruben lebe und sterbe nicht; seine Brüdern!
Leute sollen zu zählen sein!« 17 Prächtig ist er wie sein erstgeborener
7 Und dies ist [das Wort] für Juda; und er Stier, Hörner hat er wie ein Büffel; damit
sprach: stößt er die Völker, sie alle, [bis an] die En-
»HERR, höre auf die Stimme Judas und den der Erde. Das sind die Zehntausende
bringe ihn zu seinem Volk! Seine Hände von Ephraim, und das sind die Tausende
seien mächtig für ihn, und hilf du ihm vor von Manasse!«
seinen Feinden!« 18 Und über Sebulon sprach er:

a (33,8) Massa = »Versuchung«; Haderwasser = Wasser von Meriba = »Streit / Hader«


240 5. MOSE 33.34
»Freue dich, Sebulon, über deinen Aus- Moses Tod
zug, und du, Issaschar, über deine Zelte! 5Mo 32,48-52
19 Sie werden Völker auf den Berg rufen; Und Mose stieg von den Ebenen
dort werden sie Opfer der Gerechtigkeit Moabs auf den Berg Nebo, auf
opfern, denn den Reichtum des Meeres die Spitze des Pisga, Jericho gegenüber.
werden sie saugen und die verborgenen Da zeigte ihm der HERR das ganze Land:
Schätze des Sandes.« [von] Gilead bis nach Dan, 2 und das gan-
20 Und über Gad sprach er: ze Naphtali, das Land Ephraim und Ma-
»Gepriesen sei, der Gad Raum schafft! nasse und das ganze Land Juda bis zum
Wie eine Löwin legt er sich nieder und westlichen Meer; 3 auch den Negev und
zerreißt Arm und Scheitel. die Jordanebene, die Ebene von Jericho,
21 Und er ersah sich das beste Stück; der Palmenstadt, bis nach Zoar. 4 Und
denn dort lag das Teil eines Anführers be- der HERR sprach zu ihm: Dies ist das Land,
reit; und er kam an die Spitze des Volkes, das ich Abraham, Isaak und Jakob zuge-
vollstreckte die Gerechtigkeit des HERRN schworen habe, als ich sprach: »Deinem
und seine Gerichte, vereint mit Israel.« Samen will ich es geben!« Ich lasse es dich
22 Und über Dan sprach er: mit deinen Augen sehen, aber hinüberge-
»Dan ist ein junger Löwe, der aus Ba- hen sollst du nicht!
schan hervorspringt.« 5 Und Mose, der Knecht des HERRN, starb
23 Und über Naphtali sprach er: im Land Moab, nach dem Wort des HERRN;
»Naphtali ist gesättigt mit Wohlgefallen 6 und er begrub ihn im Tal, im Land Moab,
und voll vom Segen des HERRN; Westen Beth-Peor gegenüber; aber niemand kennt
und Süden nehme er in Besitz!« sein Grab bis zum heutigen Tag. 7 Und
24 Und über Asser sprach er: Mose war 120 Jahre alt, als er starb; seine
»Asser ist mit Söhnen gesegnet; er sei der Augen waren nicht schwach geworden,
Liebling seiner Brüder und tauche seinen und seine Kraft war nicht gewichen. 8 Und
Fuß in Öl! die Kinder Israels beweinten Mose in den
25 Deine Schuhe sollen von Eisen und Erz Ebenen Moabs 30 Tage lang; dann hörten
sein, und wie deine Tage, so sei deine Kraft! sie auf, um Mose zu weinen und zu trau-
26 Niemand ist gleich dem Gott Jeschuruns, ern.
der zu deiner Hilfe am Himmel einherfährt 9 Josua aber, der Sohn Nuns, war mit dem
und auf den Wolken in seiner Majestät. Geist der Weisheit erfüllt, denn Mose hat-
27 Eine Zuflucht ist [dir] der Gott der Ur- te seine Hände auf ihn gelegt; und die Kin-
zeit, und unter dir sind ewige Arme. Er der Israels gehorchten ihm und handelten
hat den Feind vor dir her gejagt und zu so, wie der HERR es Mose geboten hatte.
dir gesagt: Vertilge!« 10 Es stand aber in Israel kein Prophet
28 »Und so kann Israel sicher wohnen, mehr auf wie Mose, den der HERR kannte
abgesondert der Quell Jakobs, in einem von Angesicht zu Angesicht, 11 in all den
Land voll Korn und Most; und sein Him- Zeichen und Wundern, zu denen der HERR
mel träufelt Tau. ihn gesandt hatte, dass er sie im Land
29 Wohl dir, Israel! Wer ist dir gleich, du Ägypten tun sollte an dem Pharao und
Volk, das durch den HERRN gerettet ist? Er an allen seinen Knechten und an seinem
ist dein hilfreicher Schild und dein sieg- ganzen Land; 12 und in all den gewalti-
reiches Schwert. Deine Feinde werden gen Handlungen und all den großen und
dir Ergebung heucheln, du aber sollst furchtgebietenden Taten, die Mose voll-
über ihre Höhen hinwegschreiten!« brachte vor den Augen von ganz Israel.

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