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Masaryk Universität

Philosophische Fakultät

Institut für Germanistik, Nordistik


und Nederlandistik

Bc. Renata Ripperová

Didaktik des privaten


Fremdsprachenunterrichts
Diplomarbeit

Leiterin der Arbeit: doc. PhDr. Jiřina Malá, CSc.

2014

1
Ich erkläre, dass ich die Diplomarbeit selbständig aufarbeitete und
nur die im Literaturverzeichnis angeführten Quellen verwendete.

…………………………………………

2
Danksagung

An dieser Stelle möchte ich mich gerne bei Frau doc. PhDr. Jiřina Malá, CSc.
für ihre Bereitwilligkeit und wertvollen Ratschläge, die sie mir bei der Verfassung
meiner Diplomarbeit gewidmet hat, bedanken. Weiter danke ich Herrn Kurt Seul, dem
ehemaligen Lehrer aus Bayern und Michael Ripper, meinem Verwandten, für ihre
sorgfältigen Korrekturen und anregenden Bemerkungen.

3
Inhalt

EINLEITUNG ....................................................................................................................... 2
HYPOTHESE......................................................................................................................... 4
1. THEORETISCHER TEIL ............................................................................................. 5
1.1 Meine Anfänge des Sprachenerwerbs und Unterrichts ......................................... 5
1.2 Psychologische Aspekte des Fremdsprachenunterricht ........................................ 6
1.3 Kognitive und affektive Eigenschaften der Kinder im Vorschulalter .................. 9
1.3.1 Kognitive Fähigkeiten ................................................................................ 9
1.4 Kognitive und affektive Eigenschaften der Erwachsenen .................................. 12
1.4.1 Das kritische Alter .................................................................................. 13
1.5 Sprache und Gehirn.............................................................................................. 14
1.6 Das Fremdsprachenlernen ändert den Gehirnaufbau .......................................... 16
1.7 Intelligenz .......................................................................................................... 16
1.8 Sprachlerneignung .............................................................................................. 17
1.9 Motivation ........................................................................................................... 18
1.10 Persönlichkeitsfaktoren ....................................................................................... 20
1.11 Methoden des fremdsprachlichen Unterrichts .................................................... 21
1.11.1 Anfänge des Fremdsprachenunterrichts ................................................. 21
1.11.2 Was ist eine Methode ............................................................................. 22
1.11.3 Zur Geschichte der Methoden des Fremdsprachenunterrichts ............... 23
1.11.3.1 Die Grammatik-Übersetzungs-Methode ............................... 23
1.11.3.2 Die direkte Methode ............................................................. 25
1.11.3.3 Die audiolinguale Methode .................................................... 25
1.11.3.4 Die audiovisuelle Methode .................................................... 26
1.11.3.5 Die kommunikative Methode .............................................. 27
1.11.3.6 Der interkulturelle Ansatz .................................................... 28
1.11.3.7 Prinzipien statt Methoden .................................................... 28
1.11.4 Alternative Methoden .......................................................................... 29
1.11.4.1 Community Language Learning ........................................... 30
1.11.4.2 Total Physical Response ...................................................... 30
1.11.4.3 Suggestopädie ....................................................................... 30
1.11.4.4 Silent Way ............................................................................ 31

4
1.11.4.5 Der Natural Approach ........................................................... 31
1.11.4.6 The Lexical Approach ........................................................... 31
1.12 Deutsch als die zweite Fremdsprache nach Englisch ......................................... 32
2. PRAKTISCHER TEIL ................................................................................................. 34
2.1 Einführung .......................................................................................................... 34
2.1.1 Methode der Untersuchung ...................................................................... 34
2.2 Verlauf der Unterrichtsstunde ............................................................................ 34
2.3 Ergebnisse der Befragung .................................................................................. 36
2.4 Verwendetes Lehrwerk ...................................................................................... 38
2.4.1 Hauptlehrwerk ....................................................................................... 39
2.4.2 Ergänzungslehrwerk ............................................................................. 40
2.5 Erarbeitung einzelner Fragen ............................................................................. 43
2.5.1 Fragestellung in der Umfrage ............................................................... 43
2.6 Unterricht eigener Kinder .................................................................................. 56
2.7 Analyse der Ergebnisse aus der Befragung ....................................................... 57
ZUSAMMENFASSUNG .................................................................................................... 59
RESUMÉ .............................................................................................................................. 61
VERWENDETE LITERATUR ......................................................................................... 62
ANHANG (FRAGEBÖGEN) ............................................................................................. 63

5
Einleitung

Fremdsprachen sind immer im Trend und beschäftigen nicht nur die Lehrenden,
sondern auch die Wissenschaftler, die sich bemühen die besten Wege zum Sprachenlernen zu
finden. Auch die Hochschulen und alle Institutionen, die zukünftige Fremdsprachenlehrer und
Lektoren ausbilden, suchen nach Möglichkeiten, wie sie neue Erkenntnisse weiter vermitteln
können.
Seit der Wende in der damaligen Tschechoslowakischen Republik widme ich mich
dem privaten Unterricht. Schon als Schülerin in der 8. Klasse (1978) wollte ich Lehrerin im
Kindergarten werden. Nach dem Abitur (1983) an der Mittelschule für Ökonomie in Přerov
wollte ich an der Hochschule Russisch mit Geographie studieren, aber die Antwort der
Aufnahmekommission war negativ. Der politische Hintergrund meiner Eltern war für das
damalige System nicht akzeptabel. Mein Vater war Halbdeutscher und seine Verwandtschaft
lebte im damaligen Westdeutschland, meine Mutter als Lehrerin im Kindergarten war
gläubig. Nach dem Abitur lernte ich Deutsch in einem Deutschkurs in Hranice, an den
Fremdsprachenschulen in Ostrava und später in Přerov. Ich folgte dem Rat meines Vaters:
„Lerne die Sprachen, du weißt nie, was kommen könnte.“
Mein Vater lebt zwar nicht mehr, aber seine Worte sind in Erfüllung gegangen. Nach
der Wende hatte ich die Möglichkeit, mein Interesse für Sprachen und das
Fremdsprachenlehren zu verwirklichen. Obgleich ich pädagogisch nicht ausgebildet war,
bedeutete es keinen Nachteil und hatte keine negativen Auswirkungen auf die Schüler. Gleich
im Dezember 1989 setzte ich eine Anzeige in die Zeitungen, in der ich Nachhilfeunterricht
angebot. Es war eine chaotische, bewegte Zeit. An allen Schultypen wurde sofort der
Unterricht in russischer Sprache beendet, die Russischlehrer fingen an Englisch oder Deutsch
zu lernen und sofort selbst zu unterrichten. Sie mussten sich umschulen lassen. Eine andere
Wahl hatten sie auch nicht. Es war normal, dass der Unterrichtende nur zwei Seiten
Vorsprung im Lehrbuch vor seinen Schülern oder Studenten hatte. Und in dieser verrückten
Zeit begann ich mit meiner Lehrtätigkeit. Die Antworten auf die Anzeige ließen nicht lange
auf sich warten. Meine ersten Schüler waren zwei Geschwister aus einem Dorf, die mich dann
weiter empfohlen.
Am Anfang unterrichtete ich nur Schüler, dann kamen allmählich auch Erwachsene
dazu, die festgestellt hatten, dass sie Englisch oder Deutsch für ihren Beruf brauchten.
Während der ganzen Zeit übte ich meinen offiziellen Beruf aus, erledigte den Haushalt mit
zwei kleinen Kindern. Mein Mann hatte dafür Verständnis, denn er war auch Lehrer und
2
unterrichtete Tschechisch an der Grundschule. Wir waren ein bisschen eine
„Sprachenfamilie“. Da die Nachfrage nach privatem Sprachunterricht immer mehr
angewachsen war und es in meinem offiziellen Beruf immer weniger Arbeit gab, vereinbarte
ich mit meinem Leiter, dass ich nur halbtags arbeiten würde.
Im Juni 2003 erhielt ich meinen Gewerbeschein für Fremdsprachenunterricht und seit
dem 1. Juli 2003 war meine Tätigkeit offiziell. Meine damalige Situation war gar nicht
einfach, denn ich war schon geschieden und auf einen sicheren Arbeitsplatz angewiesen.
Inzwischen konnte ich seit mehr als zehn Jahre als unabhängige, selbständige Privatlehrerin
die verschiedenen Denkansätze der Menschen und ihre Bemühungen fremde Sprachen zu
lernen kennenlernen, ihre Motivationen und ihre Meinungen hören. In meinem Unterricht
kämpfe ich heute noch auch mit verschiedenen Vorurteilen über das Fremdsprachenlernen,
mit den schlechteren, demotivierenden Erfahrungen mancher Studenten und Erwachsenen aus
ihren Schuljahren.
Nach einjährigem Aufenthalt in der Schweiz, ziemlich gut sprachlich ausgerüstet,
konnte ich keine Arbeit finden. Nach einem halben Jahr bekam ich die Möglichkeit ein paar
Stunden Englisch und Deutsch an der Grundschule in meinem Wohnort zu unterrichten.
Natürlich war es an die Anforderung geknüpft, an der Hochschule die pädagogische
Ausbildung abzuschließen, wenn ich als Lehrerin weiter tätig sein wollte.
Im September 2009 begann ich als Studentin im fortgeschrittenen Alter das Studium
der pädagogischen Fakultät der Masaryk Universität in Brno im Fach Deutsch für Lehramt.
Nach den Staatsprüfungen mit Bachelorabschluss begann ich drei Jahre später „Deutsch und
Literatur für Mittelschulen“ mit Magisteraufbaustudium an der Philosophischen Fakultät. In
dieser Diplomarbeit nun beschreibe und werte ich die Erfahrungen von mehr als
zwanzigjähriger Unterrichtstätigkeit aus. Das Unterrichten, welches mein Hobby wurde, hat
mich immer bereichert (immer mehr weiß ich, wie wenig ich weiß - gemäß Sokrates) und
last, but not least sichert mir auch den Lebensunterhalt.

3
Hypothese

Der Mensch lernt das ganze Leben. Mit der Fremdsprache beginnt man an der
Grundschule schon in der ersten Klasse. Früher war es Russisch, nun ist es Englisch. In der
nächsten Schulstufe kommt noch eine weitere Fremdsprache hinzu, entweder Russisch oder
Deutsch, mancherorts auch Französisch. An den Mittelschulen werden fast grundsätzlich zwei
Fremdsprachen unterrichtet. An den Universitäten und Hochschulen ist die Situation schon
anders. An den Hochschulen mit technischen Richtungen ist der Fremdsprachenunterricht
unzureichend. Es stellt sich nun die Frage, ob der Unterricht an den Grundschulen und
Mittelschulen das angemessene Niveau hat. In einigen Orten (meistens in kleineren Dörfern)
fehlen qualifizierte Lehrer. Sprachen werden von Lehrern unterrichtet, denen für ihre volle
Beschäftigung noch Stunden fehlen. Sie haben keine Kenntnis von Fremdsprachendidaktik,
oft haben sie auch eine schlechte Aussprache und kennen sich in der Grammatik nicht richtig
aus.
Die Eltern, denen die Förderung ihrer Kinder ein Anliegen ist und wissen, wie wichtig
Fremdsprachenkenntnisse für ihre Zukunft sind, schicken ihre Nachkommen in verschiedene
Sprachkurse, Sprachferienheime oder zum privaten Unterricht. Sie wollen, dass sich die
Sprachkenntnisse ihrer Kinder verbessern und erweitern.
Meine Hypothese lautet, dass privater Unterricht sehr gute Voraussetzungen zum
Spracherwerb bietet, sogar bessere als verschiedene Kurse und Schulen. Schüler und
Erwachsene verlieren bald Angst und Scham auch mit Fehlern zu sprechen, sie können
jederzeit Fragen stellen, Fortschritte lassen sich bald erkennen. Flexible Unterrichtszeit wird
hauptsächlich von den Berufsstätigen geschätzt.

4
1. Theoretischer Teil

1.1 Meine Anfänge des Sprachenerwerbs und Unterrichts

Wie ich zu meinen Sprachkenntnissen kam? Seit 40 Jahren erweitere ich meine
Deutschkenntnisse und in diesem Zeitraum habe ich viele Lerntheorien ausprobiert. Mit neun
Jahren fing ich mit Russisch an, mit elf Jahren nahm ich Englisch hinzu mit dreizehn kam
noch Deutsch dazu. Da die besuchte Schule auf Sprachen orientiert war, hatte ich immer
ausgezeichnete Lehrer. Dass sie wirklich hervorragend waren, zeigt auch die Tatsache, dass
sich sehr viele von meinen ehemaligen Mitschülern mit Sprachen beschäftigen und ihren
Lebensunterhalt damit verdienen. Ich erinnere mich, dass alle Lehrerinnen mit uns in der
jeweiligen Sprache gesprochen haben, nur die Grammatik auf Tschechisch erklärt wurde. Alle
drei Lehrerinnen vermittelten mir die Grundlagen für die Erweiterung meiner
Sprachkenntnisse und zugleich meiner Liebe zu Sprachen.

An der Mittelschule war es schon ein bisschen anders. Für Russisch benutzte die
Lehrerin die gleichen Lehrmethoden wie an der Grundschule, aber der Englischunterricht war
katastrophal. Erstens war ich kein Sprachanfänger (an der Grundschule hatte ich 5 Jahre
Englisch), zweitens redete die Lehrerin nur Tschechisch, es gab keine Hörübungen,
Grammatik wurde meistens nur mündlich erklärt. Eigentlich weiß ich nicht, ob sie überhaupt
Englisch beherrschte. Ich verlor vier Jahre und habe sehr viel wieder vergessen. Die deutsche
Sprache hatten wir nicht.

Nach dem Abitur besuchte ich verschiedene Deutschkurse und Fremdsprachenschulen.


Dies führte zur Staatsprüfung zuerst in Deutsch und vier Jahre später in Englisch. Auch die
Lehrer an diesen Schulen waren meistens Fachleute. Nur ein Englischlehrer war jeweils ein
paar Schritte voraus, denn er hatte Russisch absolviert und musste nach der Wende sein
Unterrichtsfach ändern. Seine Methodik und Didaktik waren richtig, aber sein Wortschatz und
Aussprache waren unzureichend. Das war nicht verwunderlich.

Gleichzeitig fing ich an Deutsch und Englisch auch in meinem Beruf und teilweise
auch privat intensiv zu benutzen. Wenn ich meine Sprachkarriere beurteile, kann ich sagen,
dass die beste Methode fürs Fremdsprachenlernen ist, gute Grundkenntnisse zu erwerben und
dann in der Praxis, wann immer möglich anzuwenden. Inzwischen gibt es so viele
Möglichkeiten und reichlich Studienmaterial, man kann ausländische Programme über SAT –

5
Antenne verfolgen und lebende Sprachen hören. Und junge Menschen können zudem ins
Ausland fahren.

1.2 Psychologische Aspekte des Fremdsprachenunterrichts

In der heutigen Welt, in der die Grenzen mehr und mehr verschwinden, gewinnen die
Sprachkenntnisse ihrer Bewohner mehr an Wichtigkeit als je zuvor. Ganz besonders gilt dies
für unser Europa, den multilingualen Kontinent, wo zurzeit dreiundzwanzig Amtssprachen
gesprochen werden. Dies stellt insbesondere die europäische Union vor besondere
Herausforderungen. Was die sprachliche Ausstattung ihrer Bürger betrifft, handelt es sich
besonders um die so genannte Forderung 1 + 2 der Europäischen Kommission, also um die
Fähigkeit der Europäer nicht nur in der Muttersprache zu kommunizieren, sondern auch in
zwei Fremdsprachen. Die Aneignung der Muttersprache oder das Fremdsprachenlernen stellt
jedoch einen komplexen Prozess dar, der durch eine Reihe von Faktoren determiniert wird.
Grundlegend ist dabei die Kenntnis über die Vernetzung der Verhältnisse zwischen der
Sprache und der Psyche.

Die Sprache ist ein Mittel der zwischenmenschlichen Kommunikation und ist Thema
der Linguistik. Neben ihrer kommunikativen Funktion hat sie auch eine kognitive Funktion,
sie ist also ein symbolischer Prozess, mit deren Hilfe wir die Gedankenvorgänge durchführen.
Sie erforscht die kognitive Funktion, besonders die Spezifikation der abstrakten
Sprachgesetzmäßigkeit, die wir uns aneignen und unbewusst benutzen. Linguistische
Analysen beschreiben auf einer Seite die Formen der Spracheinheiten, das heißt ihre
grammatische Struktur, auf der anderen Seite dann ihre Bedeutung, also ihre semantische
Struktur. 1

Das System, das die Realisierung der praktischen Sprachbenutzung ermöglicht, ist das
Forschungsziel der Psycholinguistik. Sie ist auf die rezeptive und produktive
Sprachverarbeitung orientiert. Sie beschäftigt sich damit, wie die zusammenhängende
Ansprache im menschlichen Bewusstsein wahrgenommen wird.

Die menschliche Sprachkommunikation stellt einen komplexen Vorgang dar, der in


sich einerseits die Erkenntnisse einbezieht, die wir auf der Untersuchungsbasis betrachten
können, anderseits auch Erscheinungen, die wir direkt nicht beobachten können. Die

1
vgl. Janíková 2012 : 32

6
Sprachkommunikation setzt sich aus einzelnen Teilprozessen zusammen, die durch
Verwirklichung oder Erfüllung von einigen Voraussetzungen/Faktoren bedingt sind. Es
handelt sich um zwei Vorgänge. Aus dem Blickpunkt des Sprechers geht es um den Vorgang
der Kodierung, also um Gedankenübertragung, die Information für beide – den Sprecher und
den Zuhörer – in einem verständlichen, resp. annehmbaren Code.2

Aus dem Blickpunkt des Rezipienten handelt es sich um einen entgegengesetzten


Vorgang, um den Vorgang der Dekodierung, das heißt um die Entschlüsselung des
gegebenen Sprachcodes. Die Faktoren, die die Kommunikation beeinflussen, sind auch zwei:
Qualität der Kanaldurchlässigkeit (z. B. das Geräusch beim Telefonieren und die
Verminderung der Klarheit des gesprochenen Wortes) und der geteilte Kenntnisgrad der
benutzten Sprachen. Die erfolgreiche Kodierung und Dekodierung wird nur auf Grund der
Kenntnisse des gemeinsamen Sprachsystems – Sprachcodes ermöglicht.

Die Sprachkommunikation verläuft bipolar. Es handelt sich um einen kompliziert


strukturierten Erscheinungskomplex, dessen Kern folgende Elemente/Faktoren beinhaltet:

 Sprachproduktion
 Sprachperzeption
 gesellschaftliche Gesichtspunkte der Sprachkommunikation
 mentale Voraussetzungen der Sprachkommunikation
 Text als Ergebnis der Sprachkommunikation und als auch der Ausgangspunkt
ihrer Perzeption
 situative, mentale und sprachliche Faktoren der Sprachkommunikation
 Normen, die für die Kommunikation festgelegt sind

Die Schlüsselelemente der Sprachkommunikation sind vor allem: Sprachproduktion


und Sprachperzeption.

Dass wir sprechen, ist das Gesamtergebnis einer Reihe von psychischen und
sprachlichen Vorgängen. Die Art der Ansprache ergibt sich aus der Absicht des Produzenten.
Mit Hilfe von Wörtern und grammatischen Regeln wird eine Idee in den artikulatorischen (im
Sprechfall) oder grafomotorischen (im Schreibfall) Mechanismus übertragen. Das Ergebnis

2
vgl. Janíková 2012 : 32

7
dieses Vorgangs, sog. Output, stellt also in seiner Endgestalt eine Abfolge von akustischen
Zeichen dar.3

Im Falle der Sprachperzeption handelt es sich um eine sensorische Aufnahme des


Inputs der Parolenansprache in der Form von akustischen oder visuellen Signalen, die wir in
unserem Bewusstsein mit den schon existierenden und im Gehirn gespeicherten
Informationen vergleichen, denen mittels der angeeigneten grammatischen Regeln eine
Bedeutung zugeordnet wird. Das Ergebnis dieses Vorgangs ist dann wieder ein sog. Konzept,
also die Idee.4

Im Rahmen der Sprachperzeption unterscheiden wir die Worterkennung, also die


Erkennung von den gehörten oder gelesenen Wörtern, und die Satzverarbeitung. Bei der
Sprachverarbeitung wird dem gehörten oder gelesenen Satz eine syntaktische Struktur
zugeordnet, die es ermöglicht die Bedeutung des ganzen Satzes abzuschätzen.5

Das, was wir sagen, ist rein psychologisch bestimmt. Hier spielen die Willens- und
Emotionsabsichten jeweils eine Hauptrolle.

Bei der Sprachproduktion kann man nie voraussagen, welche Worte in welchem
Kontext gesprochen werden. In Hinblick darauf, dass es nicht möglich ist die Teilvorgänge
der Sprachproduktion zu beobachten, müssen wir diesen Vorgang mithilfe von Modellen
demonstrieren, unter anderen denen von M. F. Garrett und M. Levelt. Gemäß dem Modell
nach A. A. Leontjev ist die Sprache ein integrativer Bestandteil der menschlichen Tätigkeit.
Genauso wie andere Aktivitäten des Menschen wird auch die Sprachtätigkeit durch eine
charakteristische Struktur gekennzeichnet und besteht aus drei Schritten: sie beginnt mit
einem Anlass und Plan und endet mit einem gesicherten Ergebnis, mit der Textproduktion.
Verknüpft werden die einzelnen Bestandteile durch ein kompliziertes System von konkreten
Tätigkeiten und Vorgängen, die zur Zielerreichung führen.

3
vgl. Janíková 2012 : 33
4
vgl. Janíková 2012 : 33
5
vgl. Janíková 2012 : 34

8
Das Model von Leontjev unterscheidet zwei Etappen:

1. Die innere Etappe = „Sprachkonzept“

 Entstehung der Sprachintention (der Anlass, aus diesem Grund will der Sprecher
etwas mitteilen)
 Ausbau des inneren Programms (des allgemeinen Umfangs) – der Sprecher entwirft
einen groben Plan seiner Ansprache, die Voraussetzung für die spätere flüssige Rede
ist
 Die innere grammatisch-semantische Realisation der Rede – der Sprecher wählt
die Sprachmittel, mit deren Hilfe er seine Absichten äußern wird. Im Falle der
Fremdsprachen sind es die Mittel, die der Sprecher automatisiert hat und die er
beherrscht.

2. Die äußere Etappe = der Sprachansatz und die eigene Tonausführung;

 Die sprach – motorische Ausführung – fonetisch- und intonationsbedingte


Ausführung
 Prüfungsetappe – der Sprecher überprüft – auf Grund der Reaktion des Partners im
Kommunikationsvorgang – ob es ihm gelungen ist, seine Kommunikationsabsicht zu
erreichen und ob der Partner seine Rede ergänzen oder korrigieren wird.6

1.3 Kognitive und affektive Eigenschaften der Kinder im


Vorschulalter

1.3.1 Kognitive Fähigkeiten

Den Begriff „kognitiv“ in der Verbindung mit verschiedenen Nomina möchte ich
zuerst erklären. Was versteht man darunter?
Unter kognitiven Fähigkeiten ist gemeinhin jede Aktivität zu verstehen, die zur
Verarbeitung von Wissen genutzt wird. Dazu zählen Wahrnehmung, Erinnern, Denken und
der Einsatz von Sprache.

6
vgl. Janíková 2012 : 46

9
Die kognitiven Fähigkeiten sind Leistungen des Gehirns. Die Grundlagen sind
Sinnesreize, die gleichzeitig verarbeitet, beziehungsweise vom Gehirn ausgewertet werden.
Daneben umfassen die kognitiven Fähigkeiten sämtliche Wahrnehmungen auf intellektueller
und verstandesmäßiger Grundlage. Daraus entstehen neue Gedächtnisinhalte.

Mit diesem Wissen ist der Mensch in der Lage, Situationen einzuordnen und zu
bewerten. Er ist sich seiner selbst bewusst und verknüpft Vergangenheit, gegenwärtige
Umwelt und Zukunft und kann daraus logische Schlussfolgerungen ziehen.7

Nun werde ich eine Abgrenzung der kognitiven Eigenschaften der lernenden
Erwachsenen von denen der Kinder im Vorschulalter vornehmen. Die Vorschulkinder
definieren wir im Sinne des Gesetzes als Einzelwesen im Alter von 3 – 7 Jahren. Die
Erwachsenen definieren wir in unserem Kontext als Einzelwesen im Alter ab 25 Jahre, die
eine weitere Fremdsprache in ihrer Freizeit lernen.

Mit den Fragen der Aneignung des ersten und auch weiteren Sprachkodes bei den
Kindern beschäftigt sich intensiv und systematisch ein Zweig der Psycholinguistik, die so
genannte Pädolinguistik. Der Vorgang des Erstsprachenerwerbs und auch des weiteren
Sprachkodes wird anhand verschiedener wissenschaftlicher Koden dargelegt, z. B.

 Nativismus - Unter Nativismus (von lat. nativus angeboren, natürlich) versteht man
in der Psychologie die Ansicht, bestimmte Begabungen oder Fähigkeiten seien
angeboren oder von Geburt an im Gehirn fest verankert.8

 Kognitivismus - Der Kognitivismus bezeichnet eine Hauptströmung der Lern-


theorien. Sie ist vom Behaviorismus und Konstruktivismus zu unterscheiden und
geprägt von den unterschiedlichen Einflüssen der Disziplinen Philosophie,
Psychologie und Linguistik. Im Mittelpunkt des Kognitivismus stehen die
individuelle Informationsverarbeitung sowie die dazugehörigen Denk- und
Verarbeitungsprozesse der Lernenden.9

7
http://definition-online.de/kognitive-faehigkeiten/
8
http://de.wikipedia.org/wiki/Nativismus_(Psychologie)
9
http://de.wikipedia.org/wiki/Kognitivismus

10
 Konstruktionismus - Der Konstruktionismus ist eine Lerntheorie, welche die
Bedeutung des aktiven Handelns für den Lernprozess betont. Sie ist von den Ideen
des Konstruktivismus inspiriert. Wie der Konstruktivismus geht auch der
Konstruktionismus davon aus, dass Wissen durch die Lernenden selbst aufgebaut
(rekonstruiert) werden muss und nicht einfach vermittelt werden kann.10

 Interaktionismus - Ein Denkmodell der Persönlichkeitspsychologie –


Persönlichkeitstheoretische Position, die sich durchgesetzt hat: Menschliches Erleben
und Verhalten lässt sich nur aus der Kombination von Persönlichkeit und Situation
vorhersagen (Interaktion). 11

Das Kind im Vorschulalter kommt in Kontakt mit einem weiteren Sprachkode und
wird so mit vielen weiteren wertvollen Gaben ausgestattet. Neben der angeborenen
Spontaneität, Spiellust, Wissbegierde, Bereitwilligkeit zu imitieren oder der Unbeschwertheit
bei Misserfolgen bringt es auch das biologisch bedingte gute mechanische Gedächtnis mit und
die damit verbundene Imitationsfähigkeit mit. Der Erzieher kann durch Hinweise auf
Benennung aller Dinge und Vorgänge im Umfeld der Kinder all das erarbeiten, was für das
Kind unmittelbar interessant ist, mit der es persönliche Erfahrung hat. Damit wird das
Potenzial für das mehrkanaliges Lernen geschaffen, auf das Komenský schon vor vier
Jahrhunderten aufmerksam gemacht hat, nämlich dass „wir alles in der möglichst größten
Zahl von Sinnen verschlingen sollen“.12

Aber diese auf den ersten Blick eindrucksvoll positiven kognitiven Eigenschaften und
Voraussetzungen bei Kindern stoßen jedoch an Grenzen. Die Konzentrationsfähigkeit von
Kindern auf eine einzige Tätigkeit ist zeitlich sehr beschränkt. Im Vorschulalter handelt es
sich meistens um Minutenabschnitte, in denen sich das Kind wirklich intensiv konzentriert.
Phasen mentaler Konzentration müssen unbedingt mit den von freier körperlichen Bewegung,
Spiel, Entspannung oder mit absoluten Ruhephasen abwechseln. Falls das Potenzial des
mechanischen Gedächtnisses des Kindes ausgeschöpft ist und es zur vertiefenden zyklischen
Automatisation und Wiederholung nicht kommt, verlöschen die mechanisch gespeicherten
Informationen viel schneller, denn sie sind noch nicht genügend im breiteren Kontext
verankert, z. B. in ein begriffliches Gefüge und zukünftiges logisches Gedächtnis.

10
http://de.wikipedia.org/wiki/Konstruktionismus
11
http://lexikon.stangl.eu/2754/interaktionismus/
12
Komenský 1964 : 71

11
Alle diese von Geburt an vorgegebenen Eigenschaften sind mit ihrer stufenweisen
Entwicklung in der Muttersprache vernetzt. Nach den Forschungsergebnissen spielt hier das
Interesse der Eltern am Kind und ihrer aktiven Förderung seiner verbalen Entwicklung eine
große Rolle. Zum Beispiel das gemeinsame Anschauen von Kinderbilderbüchern, die
Beschreibung einzelner Bilder, auswendig gelernte Reime und Lieder beeinflussen sehr stark
den Erfolg des Kindes bei der Imitation von Sprachmuster.

Das Kind eignet sich Sprachkompetenz nach der Art an, die durch seine angeborene
genetische Ausstattung determiniert wird und durch die Entwicklung der Gehirnfunktion
sowie Erkenntnisfunktion erweitert wird. In den Arbeiten J. Piagets und B. Inhelders, deren
Konzept Erkenntnisse über die intellektuellen Vorgänge und ihre Entwicklungsphasen von
der Geburt bis zum höheren Schulalter, auch über das Erlernen der Zweitsprache, bedeutend
geändert haben, wird auch der Begriff der kognitiven Persönlichkeitsstruktur definiert.

Die alte empirische Erkenntnis, dass Kinder besser und effektiver durch
Zusammenwirken von Auge, Ohr und Tastsinn lernen, wurde von F. Vester auf Grund von
Versuchen differenziert. Er hat eine vertiefte neurologische Begründung für Beeinflussung
der kognitiven Persönlichkeitsstruktur während der Aneignung von neuen Erkenntnissen
geliefert. F. Vester erwähnt, dass es bezüglich des Lernprozesses vier bis fünf große
typologische Gruppen von Einzelpersonen gibt, die je nach der Art ihrer hauptsächlichen
Wahrnehmung und Informationsverarbeitung unterschieden werden. Die visuelle, auditive,
haptische und vermutlich noch verbale und dialogische Gruppe, auf die der Lehrer jeweils
vorbereitet sein muss unterschiedlich zu reagieren.13

1.4 Kognitive und affektive Eigenschaften der Erwachsenen

Die Erwachsenen haben im Unterschied zu Kindern im Vorschulalter entwickelte und


gefestigte kognitive Eigenschaften, und im Laufe der Lernbiographie hat sich durch die
eigene empirische Erfahrung oder durch gezielte Erprobung zum Bewusstsein dafür
entwickelt, welche Vorgänge ihnen den Lernprozess erleichtern. M. Vágnerová (2007) führt
an, dass der Erwachsene im Laufe der Zeit die Qualität seines Gedächtnisses vom
mechanischen auf das überwiegend logische Gedächtnis erhöht. Gleichzeitig arbeitet er ohne

13
vgl. Janíková 2011 : 169

12
Probleme mit abstrakten Begriffen. Dies ermöglicht ihm auch die Fähigkeit Information aus
Lehrtexten während des Selbststudiums zu erfassen.

Im aktiven Berufsleben ist die Mehrheit der Erwachsenen zu bedeutend längerer und
intensiverer Konzentration fähig. Diese Tatsache bestimmt sowohl die Qualität ihrer
Einbindung in den Unterricht, als auch die Bereitschaft zum Selbststudium. Die
Konzentrationsfähigkeit steht bei Erwachsenen im direkten Zusammenhang mit einem
weiteren wichtigen Faktor – der Motivation. Die gegenwärtigen Anforderungen des
Arbeitsmarktes erzeugen einen starken Zwang zu lebenslangem Lernen der Erwachsenen.
Dieser dauerhafte Druck führt zu einer Verstärkung der äußeren Motivationsfaktoren
(Nakonečný 2004). Die inneren Motivationsfaktoren gehen vom individuellen Bewusstsein
des Erwachsenen aus. Er kennt die Notwendigkeit oder Vorteile seiner eigenen
Sprachausbildung.14

Die Erwachsenen wären aus dieser Sicht die idealen Lernsubjekte, die ihre
Vorgehensweise selbst bewusst steuern und nach individuellem und aktuellem Bedarf
modifizieren. Die Ergebnisse des Lernvorgangs, die durch alle angeführten positiven
Einflüsse unterstützt werden, könnten sich im Idealfall dem Sprachniveau der Muttersprache
nähern. Die letzten Forschungen auf dem Gebiet der Entwicklungspsychologie,
Neuropsychologie und Psycholinguistik haben jedoch auf die Existenz eines begrenzten
Zeitraums in der Entwicklung jeder Einzelperson aufmerksam gemacht. Mit dem Ende seiner
äußerst aktiven Lebensphase endet auch die Fähigkeit der Aneignung des Sprachcodes der
Erwachsenen. 15

1.4.1 Das kritische Alter

Diese Phase der Entwicklung des Menschen dauert nach Lennebergs Hypothese
(1967) vom zweiten Lebensjahr bis Anfang der Pubertät. Die Existenz dieses kritischen Alters
ist mit größter Wahrscheinlichkeit biologisch und evolutionär bedingt. Die Hypothese des
„kritischen Zeitraumes“ hat auch bedeutende Auswirkung auf das Fremdsprachenlernen.

Hypothetisch kann man sagen, dass, sofern der Vorgang der Sprachaneignung bis zur
Pubertät nicht beendet wird, sei es der Muttersprache oder der Fremdsprache, sie der
Lernende nie völlig beherrschen wird. Mit dem kritischen Zeitraum kann man viele Probleme
14
vgl. Janíková 2012 : 179
15
vgl. Janíková 2012 : 180

13
erklären, z. B. die unvollständige Bewältigung der phonetisch-phonologischen Ebene der
Fremdsprache, mangelndes Sprachgefühl, Defizite bei der Ausdrucksfähigkeit der
Erwachsenen, die die Sprache erst im späterem Alter gelernt haben. Das kritische Alter erklärt
jedoch nicht die Möglichkeit der fehlerfreien Aneignung des grammatischen Aspekts der
Sprache, die eher durch die Existenz oder Nichtexistenz eines Gespürs und Bewusstseins für
die Struktur von Sprachen und ihren Transfer von der Muttersprache in die Fremdsprache
erklärt wird (Piske, 2009).16

Die vorgegebenen Hindernisse bei der schnellen Aneignung der Fremdsprache auf
dem erwarteten Niveau wirken auf manche lernende Erwachsene demotivierend. Der Lehrer
kann ihre Motivation und Effektivität des Lernens mit verschiedenen Methoden erhöhen.
Unter anderen auch dadurch, dass er Lehrmethoden und Organisationsformen des Lernens
und Unterrichts ausnutzt, die den lernenden Erwachsenen aktivieren und ihm das Gefühl
vermitteln, dass er imstande ist, sich in der Fremdsprache wirkungsvoll auszudrücken, die
seine Selbständigkeit während des Lernens unterstützen und ihm Gefühl für
selbstverantwortliches Handeln vermitteln. Zu den hochgeschätzten Methoden im
Erwachsenenunterricht gehören besonders das kooperative Lernen und Stationenlernen.17

1.5 Sprache und Gehirn

Erkenntnisse über die Funktion der Sprache und des Sprechers bzw. des
fremdsprachlichen Lernprozesses bringt die Neurolinguistik, die in den letzten Jahren durch
immer weiter verbesserte technische Möglichkeiten bildgestützter Darstellung riesige
Fortschritte erzielt hat. Die Grundkenntnisse der Anatomie des Gehirns zeigen, dass die
beiden Hemisphären des Gehirns funktional nicht identisch sind. Die „dominante“
Hemisphäre ist bei Rechtshändern die linke Hälfte, bei etwa 66 % der Linkshänder die rechte.
Die „dominante“ linke Hemisphäre ist der Sitz unserer „logischen“ Denkfähigkeit. Dort ist
auch der Hauptsitz unserer sprachlichen Fähigkeiten. Die andere Hälfte ist u. a. auf
räumliches Vorstellungsvermögen und nichtverbale Kognition spezialisiert. Der folgende
Vergleich der beiden Hemisphären ist Danesi (1988a) entnommen.18

16
vgl. Janíková 2012 : 171
17
vgl. Janíková 2012 : 171
18
vgl. Edmondson, House 2006 : 101

14
Linke Hemisphäre Rechte Hemisphäre

analytisches Denken synthetisches Denken

viele Sprachfunktionen Interpretation von Metaphern

verbales Gedächtnis visuelles Gedächtnis

intellektuelles Denken intuitives Denken

logische Zusammenhänge affektive Zusammenhänge

abstraktes Denken konkretes Denken

Bild 1: Funktionale Spezialisierung der Hemisphären

Einige Studien deuten darauf hin, dass beim Erstsprachenerwerb die rechte
Hemisphäre zuerst sehr aktiv „mitspielt“, dass diese zweiseitige Verarbeitung sich jedoch
erniedrigt, wenn das Kind eine „volle“ Beherrschung der Sprache erreicht. Es gibt weiter
einige indirekte Hinweise, dass sprachliche Routinen anders gespeichert und verarbeitet
werden als „neu“ formulierte Äußerungen. 19

Aus seiner Beschreibung der in Abbildung 1 gezeigten unterschiedlichen Funktionen


der beiden Gehirnhälften versucht Danesi (1988; 2003) fremdsprachenunterrichtsmethodische
Konsequenzen für den Fremdsprachenunterricht zu ziehen. Das Gehirn ist ein höchst
kompliziertes System. Der Einfluss der rechten Hemisphäre auf kommunikative Fähigkeiten
wird immer noch erforscht.

Zeitgleich mit einer verstärkten Beschäftigung mit der rechten Hemisphäre ist auch die
Rolle der Emotionen im menschlichen Gehirn und beim Sprachenlernen intensiver erforscht
worden und in den neunziger Jahren ist die Verknüpfung von „Kognition und Emotion“
insbesondere durch den neu eingeführten Begriff der „emotionalen Intelligenz“ zu einem
forschungsintensiven Bereich geworden. Untersuchungen haben gezeigt, dass emotionale
Reaktionen untrennbar mit kognitiven Funktionen verknüpft sind und sich immer
wechselseitig beeinflussen, und dass Emotionen stets schneller ablaufen als das Denken, dass
sie sogar das Denken dominieren und kontrollieren. Diese Bedeutung der Emotionen erklärt
auch, warum man sie nicht bewusst und willentlich „abschalten“ kann.

19
vgl. Edmondson, House 2006 : 105

15
Allgemein gibt es keinen Grund für die Annahme, dass Lernstrategien und die Art der
neurologischen Repräsentation bzw. Speicherung voneinander abhängig sind.20

1.6 Das Fremdsprachenlernen ändert den Gehirnaufbau

Das Beibringen der Fremdsprachen ruft besonders in den Gehirnen der jungen Leute
Änderungen der Struktur hervor. Der Forschung nach könnte dies erklären, warum Kinder bei
der Aneignung der Fremdsprachen viel bessere Ergebnisse als Erwachsene erzielen.

Die Forscher haben festgestellt, dass zweisprachige Personen im Bereich des Gehirns
mehr grauer Substanz haben, von deren Umfang die Intelligenz und das Gedächtnis abhängen.
Je früher man mit dem Lernen der zweiten Sprache anfängt, desto größer ist dieser Bereich in
der unteren Gehirnhaut.

Die Aneignung von Fremdsprachenkenntnissen bei Personen, die älter als 35 Jahre
sind, bewirkt zwar auch Änderungen in der Anatomie des Gehirns, aber nicht so markante.
Diese Fähigkeit wird mit der Zeit schwächer. Wenn man sich das Maß der Änderungen im
Gehirn ansieht, ist es möglich zu sagen, ob der Mensch sprachbegabt ist oder nicht. Je größer
diese Änderung ist, desto größer wird diese Fertigkeit.

Die graue Gehirnhaut wird durch Gehirnzellen – Neuronen – gebildet. Die Forscher
können bis jetzt nicht sagen, ob Änderung in der Struktur des Gehirns bei zweisprachigen
Personen durch die Vergrößerung der Zellen, durch die Vermehrung ihrer Zahl oder durch die
Kombination von beiden Faktoren verursacht wird. Wissenschaftler wollen jetzt bei den
Personen, die mit der Sprache Probleme haben, diese Veränderungen ausführlicher
untersuchen. Zugleich wollen sie die Zunahme der Gehirnhaut bei den Sprachkundigen
erforschen, die mehr als zwei Sprachen bewältigen.21

1.7 Intelligenz

Unter Intelligenz wird eine allgemeine kognitive Fähigkeit verstanden, durch die der
Mensch in der Lage ist, intellektuelle und logische Aufgaben zu lösen und komplexere
Zusammengänge wahrzunehmen. Es handelt sich also um eine Disposition und nicht um
Wissensinhalte. Insgesamt gesehen konnte bislang kein direkter Zusammenhang zwischen

20
vgl. Edmondson, House 2006 : 109
21
vgl. Zeitungsartikel Právo 2004, „Učení se cizímu jazyku mění stavbu mozku“

16
Intelligenz und Sprachbeherrschung bzw. Sprachlernerfolg festgestellt werden. Einzelne
Untersuchungen legen jedoch eine solche Korrelation nahe.

Interessanterweise hat Chastain (1969) eine bezeichnende Korrelation zwischen


Intelligenz und Lernerfolg bei Studierenden entdeckt, die mit einer stark kognitiven Methode
unterrichtet wurden, aber gar keine bei anderen Studierenden, die mit audiolingualen
Lehrmethoden unterrichtet wurden.22

Auch wenn vermutlich kein absoluter Zusammenhang zwischen Intelligenz und


Fremdsprachenlernen besteht, machen unterrichtliche Ziele und Lehrmethoden den Einsatz
allgemeiner kognitiver Fähigkeiten in dem Grad erforderlich, in dem Intelligenz unter diesen
Bedingungen einen Einfluss auf den Grad des Lernerfolgs haben kann.

Neuere Forschungen zur Intelligenz sehen diese nicht mehr als eine monolithische
Größe, sondern als ein Konglomerat aus unterschiedlichen oder „multiplen Intelligenzen“
(Gardner 2000). Eine bedeutende Rolle spielt neuerdings auch die sog. „emotionale
Intelligenz“ (Mayer et al. 2000), und in der allgemeinen Lern- und Intelligenz-forschung wird
von einigen Forschern die größere Wichtigkeit von Wissen gegenüber Intelligenz
hervorgehoben („Wissen nicht Intelligenz ist der Schlüssel zum Können!“), d. h. Intelligenz
kann immer dann nicht allein zur Erklärung von Leistungsunterschieden in einem bestimmten
Bereich dienen, wenn Vorwissen über diesen Bereich miteinbezogen wird. Auf den
Spracherwerb bezogen können wir vermuten, dass frühe Zweisprachigkeit weiteres
Sprachenlernen wesentlich fördert.23

1.8 Sprachlerneignung

In der Alltagssprache wird häufig von Sprachbegabung gesprochen. Dahinter steckt


die Annahme, dass einige Personen besondere Fähigkeiten besitzen, durch die sie Sprachen
besser oder schneller lernen bzw. erwerben. Der Fachbegriff „Sprachlernerneignung“ soll
demgegenüber andeuten, dass alle Menschen eine solche Fähigkeit besitzen, nur in
unterschiedlichem Maße.

Sprachlerneignung kann nie völlig von anderen kognitiven und affektiven Faktoren
getrennt werden. Pimsleur hat einen Sprachlerneignungstest entwickelt (1966). Nach seiner

22
vgl. Edmondson 2006 : 188
23
vgl. Edmondson 2006 : 188

17
Vorstellung wird Sprachlerneignung durch verbale Intelligenz, Motivation und auditive
Unterscheidungsfähigkeiten determiniert. Neufeld (1978) hat z.B. argumentiert, dass alle
Menschen in der Lage sind, grundlegende kommunikative Fähigkeiten in einer Fremdsprache
zu erwerben. Unterschiede bei der Beherrschung höherer Sprachfähigkeiten seien
hauptsächlich von der Intelligenz abhängig.24

Bild 2: Schulisches Fremdsprachenlernen: relevante Faktoren (nach Carroll 1965)

1.9 Motivation

Der Begriff Motivation erfordert eine genauere Analyse. Die bekannteste


Unterscheidung verschiedener Motivationstypen ist die zwischen „integrativer“ und
„instrumenteller“ Motivation.

Die integrative Motivation äußert sich im Bestreben des Lerners, sich mit der
zielsprachlichen Kultur zu identifizieren. So beschäftigen sich Lerner z.B. mit dem
Französischen, weil sie Land und Leute und deren Kultur kennenlernen wollen. 25

Dagegen ist die instrumentelle Motivation rein utilitaristischer Natur. Französisch wird
z.B. als Studienfach gewählt, damit man in Frankreich deutsche Waren besser verkaufen kann

24
vgl. Edmondson 2006 : 189
25
vgl. Edmondson 2006 : 198

18
oder weil man in diesem Fach in der Schule gute Noten hatte und somit erwartet, dass einem
dieses Nebenfach an der Universität weniger Arbeit machen wird als z.B. Japanisch.26

Das am häufigsten benutzte Motivationsmeßinstrument beinhaltet elf Parameter und


ist als der „Attitude Motivation Index“ (AMI) bekannt. Motivation besteht aus dem Grad der
Anstrengung, dem Wunsch, ein Ziel zu erreichen und verschiedenen Einstellungen.
„Motivation ist also ein Sammelbegriff für verschiedene Faktoren, bei dem man nicht sicher
sein kann, welche lernerinternen Faktoren durch den AMI gemessen werden.27

Bild 3 Ein Sprachlernmodell (nach Gardner 1985)

Das klassische Motivationskonzept à la Gardner ist mehrmals kritisiert worden u. a.


deshalb, weil die angeführten Ergebnisse hauptsächlich aus verschiedenen
Korrelationsindices bestehen, die von begrenzten theoretischen und didaktischen Nutzen

26
vgl. Edmondson 2006 : 198
27
vgl. Edmondson 2006 : 200

19
sind.28 Aus diesen Gründen hat zum Beispiel Dörnyei (2001) ein Verfahrensmodell der
Motivation im Fremdsprachenunterricht vorgelegt, das verschiedene Phasen der Motivation
mit Bezug auf verschiedene Aspekte des Lernens berücksichtigt. Edmondson (2000) versucht
anhand einer Analyse von Lernerautobiographien verschiedene Typen von
Motivationsprofilen zu dokumentieren, vor allem mit Bezug auf die Frage, wie
unterschiedliche Lerner auf demotivierende externe Faktoren wie unsympathische Lehrkräfte
und ungeeignete Lernmaterialien reagieren.29

1.10 Persönlichkeitsfaktoren

Verschiedene Persönlichkeitsmerkmale sind untersucht worden um festzustellen, ob


sie mit Messungen des Grades der Sprachbeherrschung korrelieren. Unter anderem wurde
danach gefragt, ob die Unterscheidung zwischen Extrovertiertheit und Introvertiertheit mit
Lernstil bzw. Lernerfolg korreliert. Die Persönlichkeitsfaktoren sind in einer Reihe von
Studien erweitert worden, wobei zwei unterschiedliche „soziale Stile“ erarbeitet worden sind.
Solche Studien legen die intuitiv begreifbare Hypothese nahe, dass soziale Offenheit und der
starke Wunsch nach Kontakt mit anderen Personen lernfördernd wirken. 30

Zusammenfassend kann man feststellen, dass am Anfang des schulischen


Fremdsprachenlernens eine sozial extrovertierte Persönlichkeit eher Erfolg haben kann.
Später jedoch korrelieren bessere Leistungsnoten eher mit introvertierten Merkmalen. Dies
lässt sich vielleicht durch die verschiedenen Aufgabentypen erklären, die zu verschiedenen
Zeitpunkten im Fremdsprachenunterricht gestellt werden. Auch das Alter könnte eine Rolle
spielen, wenn wir annehmen, dass eine bestimmte Introvertiertheit häufig in der Pubertät
auftritt.
Es besteht also die Möglichkeit, dass die Auswirkung von Persönlichkeitsfaktoren der
angesprochenen Art je nach Lernaufgabe, Lehrziel bzw. Lehrmethode und Lernstufe variiert.
Die Ergebnisse von Studien zur Rolle der Ängstlichkeit beim L2-Lernen sind mit denen zur
Introvertiertheit/Extrovertiertheit vergleichbar. Viele Untersuchungen deuten darauf hin, dass
Ängstlichkeit sowohl lernfördernd als auch lernhemmend wirken kann.31

28
vgl. Edmondson 2006 : 201
29
vgl. Edmondson 2006 : 201
30
vgl. Edmondson 2006 : 205
31
vgl. Edmondson 2006 : 206

20
Verschiedene Studien haben diesen widersprüchlichen Befund etwas differenzierter
dargestellt und auf folgenden Variablen hingewiesen.

 Lernfähigkeit: bei erfolgreichen Lernern kann Angst öfter zu positivem


Lernen beitragen als bei schwächeren Lernern.
 Lernstufe: Angst erzeugt bei Anfängern größere Lernhemmungen als bei
Fortgeschrittenen.
 Alter: Ältere Lerner können möglicherweise besser mit Angst umgehen als
jüngere, d. h. die negative Korrelation zwischen Ängstlichkeit und
Lernfortschritt ist bei jüngeren Lernern größer.

Es besteht weiter die Möglichkeit einer Art „kritischer Angstschwelle“: Bis zu einem
gewissen Punkt versucht man, die Angst durch intensiveres Lernen zu überwinden, ist dieser
Punkt aber überschritten, gibt man auf. Der Einfluss des Faktors Angst auf den Lernerfolg
bzw. Misserfolg bleibt daher unklar.32

1.11 Methoden des fremdsprachlichen Unterrichts

1.11.1 Anfänge des Fremdsprachenunterrichts

Die historische Entwicklung des Fremdsprachenunterrichts lässt sich durchaus auch an


der Aufeinanderfolge von Methoden ablesen. Der Fremdsprachenunterricht und die
Fremdsprachendidaktik haben eine lange Geschichte. Schon im Alten Rom wurde Griechisch
als „lingua franca“ unterrichtet. Im Mittelalter übernahm diese Rolle Latein, das gleichzeitig
zur Unterrichtssprache an den Schulen in Europa wurde. Erst im 19. Jahrhundert setzten sich
die Nationalsprachen im schulischen Unterricht durch und der Prozess der
Methodenentwicklung für den neusprachlichen Unterricht begann.

Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts haben im Fremdsprachenunterricht mehrere


Lehrmethoden durchlaufend gewirkt, wie die Grammatik-Übersetzungsmethode, die Direkte
Methode, die Audiolinguale Methode, die Audiovisuelle Methode, die Kommunikative
Methode und der Interkulturelle Ansatz.

32
vgl. Edmondson 2006 : 206

21
Neben oben genannten Methoden haben sich in der zweiten Hälfte des 20.
Jahrhunderts die sogenannten Alternativen Methoden etabliert (wie Suggestopädie, Total
Physical Response, Linguistische Psychodramaturgie, Community Language Learning, Silent
Way, Drama-Methode, Natural Approach), welche auf die Abgrenzung von den üblichen
Lernablaufkonzepten Wert legen.33

1.11.2 Was ist eine Methode?

Damit wir den Begriff „Methode des Fremdsprachenlehrens“ erklären können, ist es
sinnvoll zu fragen, welche Aufgaben mit der Tätigkeit des Fremdsprachenlehrens verbunden
sind und welche Entscheidungen bei der Unterrichtsplanung bzw. –durchführung zu treffen
sind. Didaktische Entscheidungen im Fremdsprachenunterricht, die zu einem konkreten
Unterrichtsverfahren führen können, umfassen die folgenden Entscheidungsfelder:

 Lehrziele
 Lehrkonzept
 Lehrprinzipien
 Lehrstrategien
 Übungstypologie
 Lehrmaterialien
 Medienauswahl/-einsatz
 Prüfungsformen

Diese Auswahl didaktischer Entscheidungen umfasst die Lehrmethodik. Die gegebene


Reihenfolge entspricht einer intuitiven Entscheidungssequenz: Lehrziele führen zu einem
Lehrkonzept. Informell vereinfacht kann man sagen: eine Methode gibt eine Antwort auf die
Lehrerfrage „Was soll ich tun?“.

Eine Lehrmethode ist daher ein mindestens teilweise konkretes didaktisches „Paket“,
durch das Lehrziele, Lehrkonzept, Lehrprinzipien, Übungsformen und möglicherweise
exemplarische Materialien vorgegeben sind.

33
vgl. Janíková 2010 : 24

22
Eine Methode ist eine festgelegte und systematische Vorgehensweise, ein planmäßiges
Verfahren bei der Fremdsprachenvermittlung.34

Während heutzutage viele Zeitschriften Anzeigen enthalten, die phantastische Erfolge


beim Fremdsprachenlernen durch neue, technisch hochgerüstete (und zumeist ziemlich teure)
„Methoden“ versprechen, muss betont werden, dass in der Vergangenheit eine „Methode“
immer aus der gängigen Lehrpraxis posteventu rekonstruiert worden ist. Es findet eine
Interaktion zwischen unterrichtlicher Praxis und angeblicher Lehrmethode statt. Der Begriff
„Methode“ ist also schon in sich ein undifferenzierter Begriff zur Beschreibung der
35
unterrichtlichen Praxis.

1.11.3 Zur Geschichte der Methoden des Fremdsprachenunterrichts

Eine entsprechende Beschreibung und Bewertung einzelner Methoden darf sich also
nicht auf die chronologische Abfolge beschränken, sondern erfordert zusätzliche Kriterien.
Diese Kriterien könnten beispielsweise sein:

 Ziele des Fremdsprachenunterrichts


 Lernpsychologische/lerntheoretische Grundlagen
 Linguistische Grundlagen
 Methodische Prinzipien36

1.11.3.1 Die Grammatik-Übersetzungs-Methode (GÜM)

Elemente dieser „Methode“ ziehen sich wahrscheinlich durch die ganze Geschichte
des Fremdsprachenunterrichts, aber erst seit Ende des 18. Jahrhunderts ist die Methode in
Lehrwerken und anderen Quellen deutlich zu erkennen. Bis zur Reformbewegung war die
Grammatik-Übersetzungs-Methode sehr verbreitet und auch heute noch werden Aspekte
dieser Methode in verschiedenen institutionellen Kontexten verwendet.

Diese Methode beruhte auf der perfekten Kenntnis der Grammatik (Morphologie,
Syntax und Lexik) der gegebenen Sprache. Die Schüler lernten hauptsächlich aus den
Schriftmaterialien. Im Unterricht wird die Muttersprache benutzt. Der Wortschatz wird

34
vgl. Edmondson 2006 : 113
35
vgl. Edmondson 2006 : 113
36
vgl. Janíková 2010 : 25

23
meistens durch die isolierte Form der Wörter, und die Grammatik mithilfe erarbeiteter
Regeln, die an Hand einzelner Übersetzungssätzen demonstriert werden, erlernt.

Bei den Texten ist der Inhalt nicht wichtig. Er dient als Material zu den ausführlichen
Sprachanalysen. Die Schüler arbeiten schon am Anfang mit den ziemlich schwierigen Texten.
Die Übungen beruhen auf Drill und Auswendiglernen. Der gesprochenen Sprache wird keine
große Aufmerksamkeit gewidmet und oft wird kein Wert auf die richtige Aussprache gelegt.
Im 18. und 19. Jahrhundert beeinflusste diese Methode des Lateinunterrichts auch den
Unterricht der lebenden Sprachen.

Aus heutiger Sicht ist es einfach, die GÜM zu kritisieren. Man sollte sich jedoch
fragen, weshalb Elemente dieser Methode sich bis heute durchgesetzt haben, trotz heftiger
Kritik u. a. schon im 16. Jahrhundert. Insbesondere zwei Lernprinzipien haben immer noch
eine gewisse Gültigkeit: dass das Sprachenlernen ein kognitiver Lernprozess ist und dass eine
Fremdsprache mit Hilfe der Muttersprache gelernt wird.37

Die Grammatik-Übersetzungs-Methode wurde in Europa im 19. Jahrhundert für den


neusprachlichen Unterricht an den Gymnasien entwickelt. Bei ihrer Zielgruppe handelte es
sich somit um eine kleine „Bildungs-Elite“, das sogenannte „Bildungsbürgertum“.38

Bild 4: Schematische Darstellung der Grammatik-Übersetzungsmethode39

37
vgl. Edmondson 2006 : 115
38
vgl. Janíková 2010 : 25
39
vgl. Roche 2013 : 16

24
1.11.3.2 Die direkte Methode

Bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts war die „direkte Methode“ die Reaktion auf
die Grammatik-Übersetzungs-Methode. Dank der Reformbewegung wurde die
„Naturmethode“ wiederbelebt. Die Sprache wird wieder als Kommunikationsmittel
angesehen, deshalb betont man die gesprochene Rede und die richtige Aussprache. Sprache
wurde intuitiv nachgeahmt, oft ohne ausführliche Erklärung der grammatischen Regeln. Im
Unterricht spielten Dialog und Fragestellung die wichtigste Rolle.

Alles, was die Schüler lernen, wird zuerst mündlich präsentiert mithilfe von Bildern
und erst später in schriftlicher Form. Im Unterricht sollte man nie die Muttersprache und
Übersetzungen benutzen. Bestandteil des Unterrichts sind auch die Kenntnisse der Kultur,
Geschichte und Literatur.

1.11.3.3 Die audiolinguale Methode

Die audiolinguale Methode entstand in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts in den
USA. In mancher Hinsicht stellt sie eine Weiterentwicklung der direkten Methode dar.
Allerdings kamen zusätzlich wissenschaftliche Entwicklungen und Erkenntnisse sowohl im
Bereich der Lernpsychologie als auch der Linguistik zum Tragen.40

Die Rolle, die Linguisten bei der Sprachbeschreibung spielten, und die Priorität der
gesprochenen Sprache waren Hauptmerkmale des Verfahrens. Die Weiterentwicklung des
„Army Specialized Training Programs“ zu einer audiolingualen Methode bestand
hauptsächlich darin, dass behavioristische Lernprinzipien bei der Sprachvermittlung
übernommen wurden.

„Pattern Drills“ sind Kennzeichen dieser Methode in der Praxis des Unterrichts;
ferner werden Dialoge auswendig gelernt und es gilt das Einsprachigkeitsprinzip. Grammatik
wird durch Beispiele und Übungen vermittelt. Der Lehrer hat eine ähnliche Funktion wie der
Dirigent eines Orchesters. Die audiolinguale Methode war mit dem Einsatz des Sprachlabors
im Fremdsprachenunterricht verbunden.41

40
vgl. Janíková 2010 : 27
41
vgl. Edmondson 2006 : 117

25
1.11.3.4 Die audiovisuelle Methode (AVL)

Die audiovisuelle Methode geht auf ähnliche Lerntheoretische und linguistische


Grundprinzipien zurück wie die ALM. Sie entstand in Frankreich, vermischte sich später mit
der AL-Methode und wurde für eine ganze Sprachlehregeneration prägend (bis in die frühen
70er Jahre). Um das mechanische Verfahren zu optimieren, bietet es sich an, auf elektronische
Medien zurückzugreifen.42 Das Verfahren wird um den Einsatz visueller Elemente als
Semantisierungs- und Gedächtnishilfe sowie als Impuls bei der Sprachanwendung erweitert.
Ein wesentlicher Unterschied zur audiolingualen Methode liegt in der Reihenfolge der
Darbietung.

Charakteristisch für sowohl die audiolinguale als auch die audiovisuelle Methode ist
der Einsatz technischer Medien im Unterricht.43

Bild 5: Erweitertes Schema behavioristischer Verfahren der Lerner als Rezipient 44

42
vgl. Roche 2013 : 19
43
vgl. Janíková 2010 : 29
44
vgl. Roche 2013 : 19

26
Bild 6: Die audiolinguale und die audiovisuelle Methode im Vergleich.

1.11.3.5 Die kommunikative Methode

Das fast vollständige Fehlen kognitiver und kreativer Elemente im Konzept der
audiolingualen und audiovisuellen Methode bildete den Ausgangspunkt der vor allem in den
siebziger Jahren aufkommenden Kritik an diesem Ansatz. Weitere Kritikpunkte waren die
Reduktion des Lernprozesses auf Verhaltenskonditionierung, das rigide Phasenschema und
die sich daraus ergebende Monotonie des Unterrichts, die Einschränkung der Rolle des
Lehrers auf die des „Medientechnikers“, die Orientierung an formalsprachlichen Strukturen,
der völlige Ausschluss der Muttersprache und die Sinnentleerung und Banalisierung der
Lehrbuchdialoge und –übungen. Das Schlagwort war die „kommunikativen Kompetenz“.

Charakteristisch für den kommunikativen Ansatz ist, dass es eine in sich geschlossene
„Methodik“ des Fremdsprachenunterrichts nicht gibt. Vielmehr sollte der Unterricht die

27
unterschiedlichen Rahmenbedingungen konkreter Lerngruppen mit einbeziehen. Gefordert
wird daher eine Offenheit und Flexibilität des Konzeptes.45

1.11.3.6 Der interkulturelle Ansatz

Der interkulturelle Ansatz stellt eine Weiterentwicklung der kommunikativen Methode


dar. Die Voraussetzung für interkulturelle Kompetenzen im kommunikativ-pragmatischen
Sinne sind im Prinzip zwei Arten von Kenntnissen oder Wissensbeständen:

a) Sprachwissen und Kenntnisse der Zielsprache


b) Kenntnisse über soziale Konventionen und die Angemessenheit von sprachlichen
Handlungen.

Ein charakteristisches Merkmal des interkulturellen Ansatzes ist also die


Kontrastivität. Diese zeigt sich insbesondere in der Vermittlung landeskundlicher Inhalte, die
grundsätzlich die Bewusstmachung des eigenen kulturellen Standpunktes einschließt.
Andererseits schlägt sich die Forderung nach aktivem und selbständigem Erarbeiten der
Inhalte durch den Lerner sowie der Entwicklung fachübergreifender Lernerstrategien im
Einsatz von weniger gelenkten Unterrichtsverfahren nieder (z. B. Projektunterricht,
autonomes Lernen etc.).46

1.11.3.7 Prinzipien statt Methoden

In der Praxis ergab und ergibt sich daher in der Regel – sei es bewusst oder unbewusst
– ein Methodenpluralismus. Diese praktischen Erfahrungen haben dazu geführt, dass die
Debatte um „Methoden“ sich immer mehr in Richtung allgemein gefasster
Unterrichtsprinzipien entwickelt. Die Unterrichtsprinzipien sind theoretisch verankerte
Leitsätze des Unterrichtens und heutzutage sind es nach Butzkamm:47

 das Prinzip der Mündlichkeit


 das Prinzip der Kommunikation,
 das Prinzip der funktionalen Fremdsprachigkeit,
 das Prinzip der Handlungsorientierung,
 das Prinzip des systematischen Übens,
45
vgl. Janíková 2010 : 31
46
vgl. Janíková 2010 : 32
47
vgl. Janíková 2010 : 32

28
 das Prinzip der muttersprachlichen Vorleistung,
 das Prinzip der Individualisierung oder Lernerorientierung,
 das Prinzip des selbständigen Lernens,
 das Prinzip der Entwicklung der ganzen Schülerpersönlichkeit
 das Prinzip der emotionalen Sicherheit48

1.11.4 Alternative Methoden

Obwohl der Begriff der „Methode“ in den siebziger und achtziger Jahren stark
kritisiert wurde, gewannen damals vor allem in den Vereinigten Staaten eine ganze Reihe
neuerer oder alternativer Methoden an Bedeutung. In der Zwischenzeit haben sich solche
neueren Methoden auch in Europa etabliert. Zu den bekanntesten alternativen Methoden
gehören:

 Community Language Learning (Lernen in der Gruppe)


 Total Physical Response (Ganzheitliche physische Antwort)
 Suggestopädie
 Silent way (Der stille Weg)
 Der Natural Approach49
 The Lexical Approach
 Die Linguistische Psychodramaturgie/ Die Drama-Methode

Die alternativen Methoden weckten hohe Erwartungen, aber sie konnten sie in keiner
Hinsicht erfüllen. Alternativ sind die Methoden daher auch nur in dem Sinne, dass sie andere
Schwerpunkte setzen, als die bereits bestehenden Methoden.50
Merkmale der alternativen Methoden sind:
- Schülerzentriertheit
- Abschaffung der Dominanz des Lehrers
- Fehlertoleranz
- innere Motivation des Lernenden
- sinnliche Wahrnehmung
Erwähnt sind hier nur kurz einige Methoden.

48
vgl. Janíková 2010 : 33
49
vgl. Janíková 2010 : 38
50
vgl. Roche 2013 : 30

29
1.11.4.1 Community Language Learning

Der Autor dieser Methode ist Charles Curran. Der Unterricht wird als
Beratungstätigkeit betrachtet. Curran betont den sozialen Charakter der Sprache und als
Hauptelement des Fremdsprachenunterrichts sieht er die Interaktionen unter den Studenten
und Interaktionen zwischen den Studenten und dem Lehrer. Während der Unterrichtsstunde
sitzen die Studenten in einem Zirkel und diskutieren zu einem bestimmten Thema. Der Lehrer
ist außerhalb und greift nur im Fall ein, dass die Studenten ihn darum bitten. Jede Stunde wird
auf Tonband aufgenommen, in der nächsten Lektion wird über die Aufnahme diskutiert.
Dieser Unterrichtsvorgang betont die ausdrücklich autonome Position des Studenten, der den
Lernprozess bestimmt und selbst entscheidet, wann der Lehrer in den Prozess eingreifen soll.

1.11.4.2 Total Physical Response (Ganzheitliche physische Antwort)

Diese Methode von James Asher ist auf nichtlinguistischen Reaktionen auf
linguistische Anlässe gegründet. Der Schüler ist am Anfang nicht gezwungen zu sprechen, er
übt nur die Befehle des Lehrers aus und gibt damit kund, dass er versteht. Nach dem sog.
stillen Zeitabschnitt kann der Schüler beginnen zu sprechen, meistens so, dass er die Rolle des
Lehrers übernimmt und den anderen Anweisungen erteilt. Diese Methode ist für
Anfängerunterricht geeignet, besonders für die Kinder.

1.11.4.3 Suggestopädie

ist auf der Suggestologie von Georgi Lozanov gegründet. Obwohl sie auf unsere
Schulsituation nicht anwendbar ist, sind einige ihrer Faktoren doch sehr anregend. Sie nutzt
häufig Relaxationstechniken und motivierende Vorgänge, wie z. B. Integration dramatischer
Darstellung im Sprachunterricht, sie betont die Bedeutung des sog. Periphärlernens und bietet
die Möglichkeit von Musik im Hintergrund.

Aber nicht alle Elemente der Suggestopädie sind akzeptabel für alle. Der Lehrer
verhält sich den Studenten gegenüber als strenger Elternteil, die Studenten sollen gehorsam
sein wie Kinder.

30
1.11.4.4 Silent Way (Der stille Weg)

Die historisch erste Methode, die die Verantwortung für das Lernen auf den Schüler
schiebt (und dies sehr radikal tut), ist die Methode Silent way. Die Methode hat in den 70er
Jahren des vorigen Jahrhunderts Caleb Gattegno entwickelt. Sie lehnt den Drill und die
Fehlerkorrektur ab. Sie betont die persönliche Entwicklung des Schülers und selbständige
Erarbeitung von Kenntnissen. Der Lehrer hat drei Aufgaben: den Lehrstoff zu präsentieren,
ihn zu prüfen und dann das Feld zu räumen. Der Lehrer bleibt im idealen Fall stumm, was
ihm eine bessere Beobachtung der Schüler erlauben soll. Normalerweise gibt er nur so weit
wie nötig Hilfen, regt die Schüler durch Mimik und Gestik und mit Wandkarten samt
Farbblocks an, Laute, Silben, Wörter und Sätze zu bilden. Die Schüler arbeiten selbständig
und korrigieren sich möglichst gegenseitig.51

1.11.4.5 Der Natural Approach

Am Anfang der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts hat Stephen Krashen mit Tracy
Terrell eine Methode entwickelt, die sie den „Natural Approach“ genannt haben. Krashen
(1981) hat auf den Unterschied zwischen dem Fremdsprachenlernen in der Schule und der
Aneignung der Muttersprache hingewiesen. Diese Aneignung ist ein unbewusster Prozess, der
bei Kindern zur Geltung kommt, die die Muttersprache lernen. Dieser Prozess ist viel
effektiver als Lernen, als bewusstes Prinzip und ist beim Fremdsprachenlernen in der
Schulumgebung vorzuziehen.

1.11.4.6 The Lexical Approach

Eine der modernsten Herantretensweisen an dem Fremdsprachenunterricht ist „The


lexical Approach“, das in dem gleichnamigen Buch Michael Lewis (1993) beschrieben wird.
Lewis behauptet, dass Sprache keine „lexikalisierte Grammatik“ ist, sondern ein
„grammatikalisiertes Lexikon“. Deshalb ist es nötig in der Fremdsprache vor allem den
Wortschatz zu unterrichten und zu lernen. The lexical Approach betont die Kollokationen,
Phrasen, Wortverbindungen. Er meidet nicht die Ausnutzung der Übersetzungsübungen, aber
er fasst die Übersetzung moderner als die Grammatisch-Übersetzungs-Methode.

51
vgl. Janíková 2010 : 35

31
1.12. Deutsch als die zweite Fremdsprache nach Englisch

Ich unterrichte Englisch und Deutsch als Privatlehrer. Meine SchülerInnen gehören
den verschiedensten Altersgruppen an und haben unterschiedliche Kenntnisse in der zweiten
oder dritten Fremdsprache. Da Englisch und Deutsch sehr viele Gemeinsamkeiten oder
Ähnlichkeiten haben, kann ich Englisch im Deutschunterricht zum Vergleich heranziehen und
umgekehrt.

Beide Sprachen gehören zur Familie der Westgermanischen Sprachen. Ihre nahe
Verwandtschaft zeigt sich teilweise auf dem Gebiet der grammatikalischen Struktur, teilweise
auf lexikalischer Ebene. Bei der Aneignung des Deutschen als Zweitsprache nach Englisch,
können wir die Verwandtschaft der beiden Sprachen auf der Perzeptionsebene ausnutzen. Der
gemeinsame Wortschatz ist sehr umfangreich. Die Anglizismen, Amerikanismen und
internationale Begriffe haben einen bedeutenden Motivationseffekt bei der Aneignung des
Deutschen. Der Schüler kennt diese Wörter ohne sie gezielt zu lernen.

Obwohl Englisch mit Deutsch sehr viel Gemeinsames hat, sollte man die
Bedeutungsunterschiede zwischen beiden Sprachen nicht übersehen (z. B. auf dem Gebiet der
Aussprache, des Akzents, der Rechtschreibung, Rahmenkonstruktion usw.).52

Wenn man die Strukturen von einer Fremdsprache auf eine andere überträgt, treten bei
Sprechern sehr häufig Interferenzfehler auf. Da ich beide Sprachen unterrichte und jeder
Schüler meistens schon eine Fremdsprache kennt, bemühe ich mich immer, Interferenz und
Transfer auszunutzen.

52
vgl. Janíková 2012 : 140

32
Bild 7: Sprachbaum der indoeuropäischen Sprachenfamilie 53

53
vgl. Roche 2013 : 156

33
2. Praktischer Teil

2.1 Einführung

2.1.1. Die Methode der Untersuchung

Nach der Entscheidung die Diplomarbeit zum Thema Didaktik des privaten
Sprachunterrichts zu schreiben, habe ich überlegt, wie ich fortschreiten werde, was für eine
Methode ich auswähle. Da die Menschen, die ich unterrichte, verschiedene Berufe ausüben,
unterschiedliche Ausbildungen und ein unterschiedliches Niveau der Kenntnisse haben und
von verschiedenen Altersstufen sind, entschied ich mich für die Methode des Fragebogens.

Jeder Fragebogen hat einen Eingangsteil - Kopf, wo die Hauptangaben über den
Befragten angeführt sind. Nach dem Eingangsteil kommen die eigenen Fragen (1 – 15/16). Es
gibt die offenen und geschlossenen Fragen. Die offenen Fragen beginnen oft mit dem Wort
„wie“, „wer“, „was“, „warum“, „womit“ usw. Mit ihnen möchte man weitere fehlende
Auskünfte feststellen. Die geschlossenen Fragen sind solche, auf die man eine Antwort „ja“
oder „nein“ erwartet. Mit ihnen will man eine eindeutige Antwort bekommen.

Der erste Teil der Fragen betrifft die erworbenen Sprachkenntnisse, bevor die
Befragten mit dem privaten Sprachunterricht begonnen haben. Der zweite Teil betrifft schon
den privaten Sprachunterricht. Den Fragebogen habe ich insgesamt 20 Befragten mit ihrer
vorangehenden Zustimmung und Erklärung per E-Mail geschickt.

Das Ziel der Untersuchung war festzustellen, welche Rolle der private Unterricht im
Vergleich mit dem Unterricht an Grund-, Mittel-, Hoch-, Fremdsprachenschulen und
Sprachkursen einnimmt.

2.2 Verlauf der Unterrichtsstunde

Ich wohne am Rande der Stadt und die Mehrheit der SchülerInnen trifft mit dem Auto
zur Unterrichtsstunde ein. Der Raum, wo ich unterrichte, ist nur für diesen Zweck
vorbehalten. Der Arbeitstisch wurde nach Maß für ein oder zwei Personen hergestellt. Der

34
Konferenztisch kann so angepasst werden, dass drei oder eventuell vier Personen gleichzeitig
lernen können.

Die SchülerInnen kommen entweder zum einstündigen oder zweistündigen Unterricht.


Am Anfang bemühe ich mich Kontakt mit ihnen zu knüpfen. Ich frage die Schüler, was sie in
der Schule machten, was für eine Grammatik oder ein Thema sie behandelten, welche
Ergebnisse sie gewannen, ob sie irgendwelche Probleme mit der Sprache haben. Natürlich
unterscheide ich, auf welcher Sprachebene sich die Schüler befinden. Diese Feststellung ist
besonders bei den Schülern sehr wichtig. Wenn sie sagen, dass sie einen Test zu einem
bestimmten Thema schreiben, muss ich meistens meine eigenen Pläne ändern und mich am
geplanten Test orientieren. Wenn es so ist, dass sie einen grammatischen Schwerpunkt in der
Schule durchnehmen und sie diesen nicht verstehen oder nur wenig, dann erkläre ich diesen
nochmals und üben gemeinsam. Bei den Schülern werden die Ergebnisse meistens sofort
spürbar und sie ebenso wie ihre Eltern freuen sich darüber.

Bei den Erwachsenen frage ich am Anfang, wie es ihnen geht, was es Neues gibt. Bei
den Anfängern beginne ich mit der richtigen Aussprache und den kontaktfreudigen
Grundfragen und Antworten. Nach dieser Anfangsphase folgt die sog. Aufwärmphase. Ich
nehme das Übungsbuch und gebe den SchülerInnen verschiedene Sätze zum Übersetzen aus
der Grammatik, die sie schon beherrschen sollen. Ich will, dass sie die Sätze behänd
übersetzen. Damit prägen sie sich ihre bestehenden Kenntnisse ein. Sehr oft stellen sie fest,
was sie schon vergessen haben. Dann kontrollieren wir die schriftlichen Hausaufgaben. Wer
sie nicht fertig hat oder nur teilweise, machen wir sie in der Stunde.

Dann kommen die Hörübungen an die Reihe, die auch Hausaufgaben waren. Alle
Hörübungen – Texte – haben die SchülerInnen in einigen Stufen. In der ersten Stufe hören,
lesen und übersetzten sie, in der zweiten Stufe übersetzen sie. Das bedeutet, dass ich den Text
nach kurzen Teilen stoppe und sie übersetzen den Text mündlich. Da alle Texte von
Muttersprachlern aufgenommen wurden, gewöhnen sich die SchülerInnen an verschiedene
Arten der Sprecher. Einige reden klar und es ist einfach sie zu verstehen, einige murmeln und
man muss sich sehr konzentrieren um sie zu verstehen. Sehr viele Aufnahmen sind in einem
Umfeld entstanden, wo man im Hintergrund verschiedene Geräusche hört. Die
Fortgeschrittenen haben die Hörübungen auch aus dem Ergänzungslehrwerk. Aus diesem
Lehrwerk erzählen sie die vorherige Geschichte und danach übersetzen sie einen weiteren
Teil der Geschichte. Das Übersetzen gehört zu den schwierigsten und zugleich zu den

35
wichtigsten Teilen des Unterrichts und die SchülerInnen müssen sehr viel Zeit der
Vorbereitung widmen.

Nach der Kontrolle aller Hausaufgaben erkläre ich meistens die neue Grammatik und
danach üben wir. Jeder Schüler hat ein Heft im Format A4, das als Tafel in der Schule dient
und wo ich die neue Grammatik erkläre. Die SchülerInnen sehen die Vorgehensweise zur
gewünschten Grammatik. Beim Schreiben verwende ich viele Farbstifte. Nach der Grammatik
ist der Text an der Reihe. Die Haupttexte machen wir immer erst nach der Bewältigung der
neuen Grammatik. Zuerst hören sie den Text, dann lesen sie ihn und danach übersetzen sie
ihn. Dabei betone ich die neue Grammatik.

Natürlich verläuft jede Stunde anders und ich bemühe mich immer die Tätigkeiten zu
wechseln. Die Grammatik muss durch die Hörübungen oder Texte abgewechselt werden.
Während des Lesens korrigiere ich die Aussprache. Wenn wir verschiedene Realien( Was ist
gemeint, Regeln?) lernen, zeige ich ihnen mein zusätzliches Bildmaterial. In meinem
Arbeitszimmer hängen an den Wänden die Landkarten Großbritanniens, Deutschlands,
Europas und der Schweiz. Wenn irgendwo ein wichtiger Ort erwähnt wird, zeigen wir uns,
wo er sich befindet. Leider habe ich keinen Platz mehr für die Landkarte von Österreich.

Was ich in den Fremdsprachenstunden nicht mache, ist Singen.

Zum Schluss notieren sich die SchülerInnen die nächsten Hausaufgaben. Oft frage ich
sie, ob sie etwas aus den einzelnen Unterrichtsschritten vertiefen oder weglassen möchten, ob
ihnen die Vorgangsweise recht ist. Nach den Unterrichtsstunden sind die SchülerInnen –
Anfänger, die nicht gewöhnt sind zu lernen und sich 90 Minuten zu konzentrieren, ab und zu
erschöpft.

2.3 Ergebnisse der Befragung

Die Grundauskünfte über die Befragten habe ich gleich am Anfang angeführt, damit
der Leser sich eine Vorstellung über die ganze Umfrage machen könnte. Die Angaben gehen
aus dem Eingangsteil – Kopf hervor.

Die letzte Angabe führt das verwendete Hauptlehrwerk an. Bei den SchülerInnen, die
nicht mehr in den Privatunterricht kommen, wird diese Angabe weggelassen.

36
Angaben aus dem Eingangsteil – Kopf:

Alter Zahl

bis 20 Jahre 3

20 – 29 Jahre 3

30 – 39 Jahre 2

40 – 49 Jahre 9

50 – 59 Jahre 3

60 und mehr

Berufstätige Schüler, Studenten

16 4

Deutschunterricht Englischunterricht

7 13

Geschätzte Stufe nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzenrahmen

A1 A2 B1 B2 C1 C2

2 4 9 4 1 0

37
Häufigkeit des Unterrichts

Während der Ferien 1

Vor dem Abitur 2

Einmal wöchentlich eine Stunde 2

Zweimal wöchentlich eine Stunde 1

Einmal wöchentlich zwei Stunden 13

Zweimal monatlich eine Stunde 1

Frauen Männer

13 7

Abgeschlossene Ausbildung Zahl

Berufsschule 2

Mittelschule/Gymnasium 5

Hochschule 10

Studierende an der Hochschule 3

2.4 Verwendetes Lehrwerk

Für den regelmäßigen Unterricht besitzen meine Studenten immer ein Hauptlehrbuch
und später, wenn sie sich schon in der Sprache ein bisschen orientieren und die
Grundkenntnisse erreichen, gebe ich zum Hauptlehrbuch verschiedene Ergänzungsmaterialien
zu.

38
2.4.1 Hauptlehrwerk

Das Hauptlehrwerk dient als Hauptteil, wo der Grundwortschatz, die Aussprache-


übungen, geläufige Konversation und die Grammatik mit einer Menge dazugehöriger
Übungen enthalten sind . Bei der Wahl des Lehrwerks lege ich einen großen Nachdruck auf
das Hören. In meiner langjährigen Praxis habe ich festgestellt, dass die SchülerInnen, die in
ihrem Leben die Sprachen ohne das Hören lernten, im erwachsenem Alter Probleme damit
hatten. Und umgekehrt sehe ich bei den Kindern in der Schule, dass sie damit gar keine
Probleme haben. Sie sind imstande alle neuen Wahrnehmungen und Anregungen
wahrzunehmen und nachzuahmen. Sie schämen sich nicht und versuchen es immer wieder,
bis sie die einzelnen Laute richtig aussprechen können.

Regelmäßig besuche ich meine Lieblingsbuchhandlung und erkundige mich nach


neuen Lehrbüchern in Englisch oder Deutsch. Natürlich immer mit Hörübungen. Diese
erfüllen meine Anforderungen und als dauerndes Hauptlehrwerk für Deutsch gelten:
Sprechen Sie Deutsch 1 mit der Kassette oder CD – endet mit dem Niveau A2
Sprechen Sie Deutsch 2 mit der Kassette oder CD – endet mit dem Niveau B1
Sprechen Sie Deutsch 3 mit der Kassette oder CD – endet mit dem Niveau B2
Sprechen Sie Deutsch 4 mit der Kassette oder CD – endet mit dem Niveau C1
und für Englisch
Time to Talk 1 mit der Kassette oder CD – endet mit dem Niveau A1
Time to Talk 2 mit der Kassette oder CD – endet mit dem Niveau A2
Time to Talk 3 mit der Kassette oder CD – endet mit dem Niveau B1
Time to Talk 4 mit der Kassette oder CD – endet mit dem Niveau B2.

In beiden Sprachen haben die Autoren noch ein Übungsbuch herausgegeben, die in
den aufeinanderfolgenden Niveaus gegliedert werden und man sich hier schnell orientieren
kann. Besonders kommt mir entgegen, dass die Seiten spiegelbildlich verarbeitet sind und
man erst zum Ende des Buches blättern muss. Dieses Übungsbuch benutze ich meistens zu
Beginn der Lektion als eine Aufwärmphase oder Pattern Drill. Das Lehrbuch ist bei meinen
Schüler Innen beliebt und nach ein paar Stunden kaufen sie es für ihre eigene Übung. Schade,
dass die Übungen in der deutschen Version mit dem Zeichen der kleinen Kassette am Rande
des Buches zwar bezeichnet sind, aber es keine Aufnahmen gibt

39
Ein weiterer Vorteil, den meine SchülerInnen und ich als sehr positiv beurteilen, sind
die tschechische Erläuterung der Grammatik und die Aufgaben zu den Übungen in den beiden
Sprachen. Hauptsächlich die Anfänger haben ein Problem, wenn die Aufgaben nur in der
Fremdsprache angegeben sind. Sie verstehen es nicht, meistens haben die Erwachsenen auch
keine Zeit die Bedeutung aufzusuchen und es entmutigt sie. Ab dem 3. Teil der Lehrbücher
sind die Aufgaben nur in der Fremdsprache geschrieben. Wer aus dem dritten Teil lernt,
gehört schon zu den fortgeschrittenen SchülerInnen, und sie orientieren sich schon in der
Sprache und wissen, wo sie etwas nachschlagen müssen.

Nach ein paar Jahren der Nutzung der oben angeführten Lehrbücher empfehle ich
meinen SchülerInnen, dass sie sich das Lehrwerk mit dem Schlüssel (für Lehrer) kaufen. Am
Anfang habe ich die Texte von den blauen Seitenteilen kopiert. Jetzt haben die SchülerInnen
nicht nur ihre eigenen lesbaren Texte, sondern zugleich eine Hilfe, wenn sie z. B. die Aufgabe
nicht verstehen. Natürlich muss ich keine Angst haben, dass sie betrügen werden. Zum
Privatunterricht kommen nur solche Menschen, die wollen und wissen, dass der Betrug ihnen
nichts bringt. Wenn sie sofort ihre Hausaufgaben kontrollieren können, sparen wir damit auch
Zeit in der Stunde und so widmen wir uns mehr dem angenehmeren Sprechen und der
Konversation. Natürlich frage ich, ob sie die Hausaufgaben verstanden haben oder ob sie
damit irgendwelche Probleme hatten. Dann gehen wir die Hausaufgaben nochmals langsam
durch und ich erkläre, was nicht begriffen wurde.

Ich stimme mit der Ansicht der Autoren am Ende der Einführung: „Sofern der Vorteil
der ausländischen Lehrbücher vor allem die lebende Sprache ist und der Vorteil der
traditionellen tschechischen Lehrbücher ein konsequentes System in der Grammatikerklärung
ist, bemüht sich dieses Lehrbuch um ihre Synthese.“ 54
Vor oben erwähnten Lehrbüchern habe ich für Deutsch „Německy s úsměvem“
benutzt. Das Lehrwerk enthält auch Aufnahmen und die Grammatik ist übersichtlich
dargestellt.

2.4.2 Ergänzungslehrwerk

Nach der Bewältigung der grundlegenden Grammatik bekommen die SchülerInnen


zum Hauptwerk ein Ergänzungslehrwerk. Meistens empfehle ich das Material, denn ich bin

54
vgl. Dusilová 2000 : 5

40
imstande das Niveau des Studenten zu bestimmen. Ich erwähne hier einige, sie beginnen mit
der niedrigsten Stufe:

Englisch

 This is New York, Heinemann Elt Verlag


 This is London, Heinemann Elt Verlag
Beide Broschüren haben etwa 30 Seiten, sie sind für Anfänger bestimmt. Sie sind sehr
beliebt. Man erfährt etwas über die Geschichte und Sehenswürdigkeiten beider großen
Städte, was man dort unternehmen kann und am Ende gibt es wichtige Informationen
und Ratschläge. Zu beiden Broschüren gehört eine Kassette.
 The Beatles, Penguin Readers, CD
Zurzeit liest keiner von meinen Studenten diese Broschüre.
 Dracula, Penguin Readers, CD
Sehr spannend und beliebt.
 Poslechová cvičení v angličtině pro školy i pro samouky, Martin Kučera, CD
Texte in diesem Heft sind von gebürtigen Amerikanern und Briten aufgenommen.
Einige Artikel sind so absurd, dass man sie wegen dieser Absurdität im Gedächtnis
behält. Sie sind auch bei Schülern an der Grundschule sehr beliebt. Zu jedem Text gibt
es verschiedene Übungen. Man kann sie in jeder Altersgruppe benutzen.
 Disaster, Oxford Bookworm – Factfiles, CD
 Great Crimes, Oxford Bookworms – Factfiles (zwei Ausgaben mit unterschiedlichen
Texten und Sprechern), CDs
Beide Broschüren sind für Mittelfortgeschrittene bestimmt und beide sehr beliebt.
Beim Sprachenlernen erfährt man etwas von der Geschichte und von
Weltkatastrophen. Die Ereignisse in beiden Broschüren haben einst die Titelseiten
verschiedener Zeitschriften und Zeitungen gefüllt.
 Let´s Talk Anew, Fraus Verlag, CD
Diese Publikation ist für das Niveau A2 – B2 geeignet. Man kann hier die
unterschiedlichen Arten von Englisch hören. Die Texte sind interessant und nicht
üblich, z.B. wird hier über die gesellschaftlichen Themen gesprochen – über den Tod
und wie man sich mit Verlust einer nahen Person zurechtkommen kann.
 Sherlock Holmes Short Stories, Penguin Readers, CD
 Outstanding Short Stories, Penguin Readers, CD

41
Die Erzählungen mit Sherlock Holmes sind sehr spannend und bei den
Fortgeschrittenen sehr beliebt.
 The Testament, Penguin Readers, CD
Diese Erzählung ist für die fortgeschrittenen SchülerInnen bestimmt. Nach Angaben
auf der Broschüre geht es um das Niveau C1.
 Oxford Practice Grammar, Oxford
Dient zum gründlichen Üben der Grammatik
 FCE Result, Oxford, CD
Die Texte sind sehr interessant und auch die Grammatik ist nur für fortgeschrittene
Studenten passend.
 Realien der englisch sprechenden Länder, Fraus Verlag, CD
In diesem Buch erfährt man etwas über Geographie, Geschichte, Staatsordnung usw.
Großbritanniens, Kanadas, Neuseelands, Australiens und der USA. Hier gibt es nicht
so viel Grammatik und es ist auch bei SchülerInnen beliebt.

Deutsch

 Deutsch im Gespräch, Věra Höppnerová, SPN Verlag


 Realien der deutsch sprechenden Länder, Fraus Verlag
 Učebnice němčiny, FIN Verlag

In Deutsch benutzen meine SchülerInnen nicht so viele Ergänzungsmaterialien wie in


Englisch, weil es in dem Hauptlehrwerk – „Sprechen Sie Deutsch?“ eine Menge Artikel zur
Konversation und zum Hören gibt.

Ich besitze eine Menge weiterer Bücher und Broschüren, aber von denen kopiere ich
nur das Material, das das durchgenommene Thema erweitert. Meine SchülerInnen haben mich
mehrmals gefragt, ob auch der Wortschatz zu dem Lehrbuch „Sprechen Sie Deutsch?“ oder
„Time to Talk“ aufgenommen wird. Danach habe ich mich erkundigt und mir wurde
mitgeteilt, dass es so etwas nicht gibt. Nach mehreren Fragen habe ich mich entschieden die
Wörter von einzelnen Lektionen auf meinem Computer aufzunehmen. Ich habe selbst die
einzelnen Wörter in den Computer gelesen und dann auf die CD gespeichert. Damit habe ich
den Wortschatz vom „Time to Talk“ – 1. und 2. Teil für meine SchülerInnen auch in der
auditiven Form.

42
2.5 Erarbeitung einzelner Fragen

2.5.1 Fragestellung in der Umfrage

Da den Privatunterricht die Menschen von verschiedenen Altersstufen, Berufen,


Ausbildungen besuchen, der Unterricht sich nach keinem Plan richtet, keine Tests oder
Prüfungen am Ende stehen, musste ich lange überlegen, welche Fragen ich stellen soll. Als
ich die ersten ausfüllten Fragebögen erhalten habe, sind mir neue Ideen eingefallen, wonach
ich hätte fragen können, was besser wäre, usw. Es war aber schon zu spät und ich bin bei der
ersten Version geblieben.

Ich duze die meisten SchülerInnen, deshalb werden die Fragen auch so gestellt.

Der Fragebogen umfasste die folgenden Fragen:

1. Hast du einen Kurs vor diesem privaten Unterricht besucht? Hast du eine Fremdsprache
schon vorher gelernt?

Alle Befragten hatten wenigstens zwei Sprachen gelernt, bevor sie anfingen den
Privatunterricht zu besuchen. Die Älteren hatten automatisch das Pflichtfach Russisch an der
Grund- oder Mittelschule, die Jüngeren begannen an der Grundschule entweder mit Deutsch
oder Englisch. An den Mittelschulen hatten einige auch Latein.

In den Kursen wollten die Studenten sich verbessern und deshalb suchten sie eine
weitere Möglichkeit, sich diesen Wunsch zu erfüllen. In den Kursen gibt es meistens das
Problem, dass es keine Fortsetzung gibt, wenn sich nicht genug Menschen anmelden, die
Teilnehmer sind auf verschiedenen Sprachniveaus und die mit den geringeren Kenntnissen
schämen sich vor den Fortgeschrittenen, die Lektoren gehen nach dem Ende des Schuljahres
weg. Einige Firmen organisieren Kurse für ihre Mitarbeiter direkt in den Firmen oder sie
besuchen einen privaten Unterricht und die Firma zahlt dafür. Eine Befragte reiste regelmäßig
in die Kreisstadt (35 km) in die Fremdsprachenschule. Eine weitere absolvierte zwei Mal den
Deutschkurs in Wien.

43
2. Warst/bist/waren Sie du mit dem Unterricht an der Grund-, Mittel-, Hochschule oder
Universität zufrieden?

Hier gibt es sehr unterschiedliche Antworten, die ich für bessere Überschaubarkeit in
die Tabelle eingetragen habe.

Zufriedenheit Unzufriedenheit - Gründe

 schlechte Erklärung,
Unverständnis
 keine Aufmerksamkeit dem
 2 x volle Zufriedenheit
Grundschule Einzelnen
 nur 4. + 5. Klasse
 langweiliger Unterricht
 kleine Gruppe –
 viele Mitschüler
Sprachmöglichkeit
 verschiedenes Niveau der
Kenntnisse von Schülern
 langweiliges Lehrwerk
 kein Hören
 8 x volle Zufriedenheit
 systematische
Vorbereitung für dir
Staatsprüfung,
Mittelschule  Lehrerwechsel
Grammatik,
 Unpersönlich
Konversationsthemen,
 Ohne Hörübungen und
deutsche Geschichte und
Konversation
Literatur in DS Ländern
 Lehrerin hat gezwungen
zu lernen, dann
erfolgreiches Abitur
 kein System
Hochschule
 viele Mitschüler
 kein Fortschreiten, nur
Wiederholung aus der
Mittelschule
 kein Sprechen
 Lehrer konnte Lehrstoff nicht
erklären
Kurse  am Anfang Zufriedenheit  Unterricht mit Spiel,
 in der Gruppe 5 Schüler, Wettkämpfen und Tests
Konversation und auch gefielen nicht
viel beherrschte  Erklärung der Grammatik in
Grammatik Englisch
 unterschiedliches Niveau der
Mitschüler – Fortgeschrittene
wurden bevorzugt
 2 x gesamte Unzufriedenheit
 Vorbehalten zu Stundeninhalt
Privatunterricht und Unterrichtsplanung
 teilweise
 1 x volle Zufriedenheit  Lehrerin war nicht vorbereitet,
wusste die richtige Lösung
einzelner Übungen nicht

44
Andere Bemerkungen:

- Einige SchülerInnen mögen lieber den klassischen Unterricht – ohne Spiel.

3. Was für ein Lehrwerk oder Lehrmaterial habt ihr/haben Sie benutzt?

Die jüngeren Schüler kennen die Titel ihrer Lehrbücher, die älteren nicht mehr. Ich
führe alle Materialien an, die in dem Unterricht bei meinen SchülerInnen benutzt wurden.

Englisch:

- New Maturita Solutions


- Open Doors – zwei Mal erwähnt
- Headway – drei Mal erwähnt
- New English File – zwei Mal erwähnt
- Time To Talk – drei Mal erwähnt (dieses Lehrbuch betont, seine Texte sagen “etwas”)
- Texte von Pepernik und vom Internet
- Lehrbücher für Sprachschulen – drei Mal erwähnt
- die ersten Oxford Bücher
- Project – zwei Mal erwähnt
- Kopierte Papier mit Bildern und mit lustiger Grammatikdarstellung
- Opportunities – mehrere Teile
- Stepping Stones
- Arbeitsblätter

Deutsch:

- Berliner Platz
- Deutsch eins, zwei + CD
- Deutsch für Anfänger von D. Kettnerová und L. Tesařová, Fraus Verlag
- Sprechen Sie Deutsch? - 1., 2. und 3. Teil
- Alltagessprache Deutsch, Tangram
- kein Lehrbuch, spezielles Thema für jede Stunde
- Direkt, Hueber Verlag
- Němčina pro samouky

45
4. Habt ihr/Haben Sie Hörübungen gemacht? Habt ihr/Haben Sie Hausaufgaben
bekommen?

Die Hörübungen gehören zum unvermeidlichen Teil des Sprachenunterrichts. Als ich
als Zehnjährige mit Englisch an der Grundschule im Jahr 1974 begann, hatte unsere
hervorragende Lehrerin nur ein Tonbandgerät, das sehr groß war. In der heutigen Zeit gibt es
so viele Möglichkeiten zum Hören, dass mich überrascht, was für unerfreuliche Erfahrungen
meine SchülerInnen damit haben.

Hörübungen Keine Hörübungen andere Bemerkungen

- nur Lieder
- nur beschränkt
13 9
- nur minimal
- sehr wenig

Dieses Ergebnis ist warnend. Die meisten Lehrer können den Muttersprachler nicht
ersetzen. Die Texte werden von den Muttersprachlern aufgenommen und fast jedes Lehrwerk
besitzt eine Aufnahme. Warum die Lehrer an allen Schultypen die Hörübungen nicht
einsetzen, könnte ein weiteres Thema zur Untersuchung werden. Aus meiner eigenen
Erfahrung weiß ich, dass einige meiner Kolleginnen Angst vor Technik haben.

Was den zweiten Teil der Frage betrifft, bekamen alle Befragten an allen
Ausbildungseinrichtungen Hausaufgaben. Die waren meistens schriftlich, einige auch
mündlich.

5. Hast du/Haben Sie gespürt Fortschritte gemacht zu haben?

Die Äußerungen sind sehr unterschiedlich. Keine Rolle spielen hier der Schultyp, das
Alter des Lernenden oder die Sprache. Einige Anfänger spürten gleich am Anfang einen
Fortschritt, einige erst später. Allgemein führen die Befragten an, dass die Fortschritte eng mit
der Motivation verbunden waren. Die Motivation wird meistens mit der Beliebtheit des Fachs
verbunden. Wenn man die Sprache versteht und ihre Erklärungen in einer angenehmen und
klaren Weise dargestellt werden, ist das Lernen einfach. Und hier spielt der Lehrer die

46
wichtigste Rolle. Bei meinen SchülerInnen schwanken die Fortschritte mit dem Lehrer. Bei
jedem Lehrerwechsel, haben sich die Fortschritte geändert. Einige SchülerInnen haben sich
sogar während des Sprachunterrichts gelangweilt.

Der Unterricht, den die Firmen organisieren, hat einer Befragten nichts gebracht. Jeder
Lehrer unterrichtete anders und das Lernen wurde nicht an ihre Bedürfnisse angepasst. Es gab
Kurse, in denen SchülerInnen von verschiedenen Kenntnisstufen lernen wollten. Leider
richtete sich der Lehrer nach den Fortgeschrittenen und die absoluten Anfänger blieben im
Hintergrund.

Die Fremdsprachenschulen wurden von zwei Befragten sehr gelobt. Eine Schülerin
nahm an einem Kurs im Ausland (Österreich) teil und sie hatte das Gefühl, nach jedem
Unterricht etwas Neues gelernt zu haben.

Drei Befragte spürten erst im privaten Fremdsprachenunterricht, dass sie Fortschritte


machen und lernen, was sie wollen oder brauchen. Die ältere Generation, für die Russisch die
Pflichtsprache war, hatte kein Interesse am Lernen dieser Sprache.

6. Wie hast du/haben Sie von mir erfahren?

In meinem Berufsleben habe ich zwei Mal eine kleine Anzeige bei der lokalen Zeitung
aufgegeben. Zum ersten Mal gleich nach der Wende im Jahr 1989 und zum zweiten Mal im
Jahr 2003, als ich mich entschieden habe meine Fremdsprachentätigkeit bekanntzugeben. Es
war für mich interessant festzustellen, wie alle SchülerInnen von mir erfahren haben.

Die Vermittlung des Unterrichts Anzahl

Empfehlungen von ehemaligen oder gegenwärtigen LernerInnen 13

Bekannte, Kollegen, Mitarbeiter 4

Aus dem Schild am Haus 1

Ehemaliger Ehemann 1

Rückkehr nach mehreren Jahren 1

47
7. Was gefällt/gefiel dir/Ihnen am privaten Unterricht?

Die Antworten auf diese Frage gehören zu den wichtigsten in meiner privaten
Tätigkeit. Ich selbst lernte Sprachen zuerst an der Grund- und Mittelschule, dann besuchte ich
einen Kurs für die deutsche und spanische Sprache in meinem Wohnort, die
Fremdsprachenschulen für die deutsche und englische Sprache in Ostrava und Přerov. Jetzt
studiere ich Deutsch an der Universität. In meinem Leben habe ich fast alle zugänglichen
Lernmöglichkeiten (außer dem privaten Unterricht) ausprobiert. Die Ergebnisse von der
Umfrage habe ich folgendermaßen zusammengefasst:

Vorteile des privaten Unterrichts Anzahl

1. Individueller Zugang 14

2. Flexibilität – zeitlich/thematisch 10

3. Volle Konzentration, ununterbrochene Beschäftigung 7

4. Eigenes Tempo 5

5. Rechtzeitiger Hinweis auf einen Fehler und eventuelle Erklärung 3

6. Allein im Unterricht 3

7. Milieu – familiäre Atmosphäre 3

8. Persönlicher Kontakt 3

9. Ruhe, keine Störung vom Außen 3

10. Eigene Intimsphäre, Beseitigung der Hemmungen 2

11. Entspannung während des Unterrichts, kein Stress 2

12. Mannigfaltigkeit, Variabilität 2

13. Häufigeres Sprechen 1

14. Dynamisches Tempo 1

48
15. Effektivität 1

16. Spaß 1

17. Der Unterricht läuft ganzes Jahr - ununterbrochen 1

8. Wie bist du mit dem Lehrbuch „Sprechen Sie Deutsch“ oder „Time to Talk“ zufrieden?
Bist du mit den Ergänzungstexten zufrieden? Warum?

Diese Frage hat zwei Teile. Wie ich schon oben erwähnt habe, beginne ich erst ab
zweitem Teil beider Lehrbücher mit den Ergänzungstexten. Aus diesem Grund gibt es nicht
überall zwei Antworten. Alle Antworten sind positiv, deswegen hat auch die Tabelle keine
Spalte für Nachteile.

Allgemeine Zufriedenheit mit dem Lehrwerk „Sprechen Sie Deutsch?“ 15

und „Time to Talk“ Erscheinungen

Vorteile der Lehrbücher:

- Hören der Texte, Hörübungen 6

- Gute Erklärung der Grammatik 5

- Erklärung der Grammatik in der tschechischen Sprache 4

- Viele Texte 3

- Übersichtlichkeit 3

- Viele praktische Übungen 2

- Verschiedene Themen, interessante Texte 1

- Vielseitigkeit 1

- Teste am Ende des Lehrbuches 1

49
Gründe, warum auch die Ergänzungstexte beliebt sind:

- Sie erweitern den Wortschatz und üben die Grammatik – 4 Befragte


- Sie beleben die Stunde.
- Das Buch „English for Nurses“ ist gerade für den Beruf der Krankenschwester
geeignet.
- Die Ergänzungstexte vom Arbeitsrechtbereich sind für den Beruf der Juristin geeignet.
- Sie erweitern die allgemeinen Kenntnisse.

9. Denkst du/denken Sie, dass die Hausaufgaben und Vorbereitung wichtig sind?

Derzeit gibt es verschiedene Ansichten auf die Hausaufgaben für Schüler. Ich
persönlich halte sie für sehr wichtig und gebe schriftliche und mündliche Hausaufgaben
sowohl in der Grundschule, wo ich arbeite, als auch meinen privaten SchülerInnen. Diese
Frage habe ich auch in meinen Fragebogen einbegriffen. Da meine SchülerInnen meistens die
Erwachsenen mit bestimmten Lebenserfahrungen sind, bestätigen sie meine Überzeugung
über die Wichtigkeit der Hausaufgaben und Vorbereitung zu Hause.

Antworten auf die Frage Wichtig Unwichtig

Sind die Hausaufgaben und Vorbereitung zu Hause


16 0
wichtig?

Ich führe nur ein paar vielsagende Antworten von den Befragten an:

 Ohne Hausaufgaben geht es nicht. Sie sind unvermeidlich. Ja, sie beschleunigen das
Lernen.
 Die Aktivität nur einmal wöchentlich ist für einen Fortschritt im
Fremdsprachenlernen ungenügend. Es ist besser jeden Tag 30 Minuten zu lernen als
einmal wöchentlich zwei Stunden.
 Ja, hauptsächlich wegen der Wiederholung des Lehrstoffs.
 Ohne die Vorbereitung zu Hause und ohne Hausaufgaben wäre es ganz umsonst den
Privatunterricht zu besuchen.
 Ja. Wenn ich die Hausaufgaben und Vorbereitung mache, bin ich viel besser auf den
Unterricht vorbereitet. Ich spüre, dass ich schneller fortschreite.

50
10. Wie fühlst du dich/fühlen Sie sich während des privaten Unterrichts?

Die affektive Seite des Lernens und Unterrichtens sind sehr oft vernachlässigt. Auch
hier spreche ich aus meinen eigenen Erfahrungen. Um sich gut zu fühlen und sich
konzentrieren zu können, musste ich immer meine elementaren Bedürfnisse befriedigt haben.
Deshalb strebe ich danach, dass sich auch meine SchülerInnen während des Unterrichts wohl
fühlen und die negativen Einflüsse z.B. von der Arbeit oder Familie im Unterricht vergessen.
Darüber spricht auch der amerikanische Psychologe Abraham Maslow in seiner
Bedürfnispyramide. Auf der ersten Stufe der Pyramide stehen die physiologischen
Bedürfnisse (Nahrung, Wärme etc.) und die sind die grundlegendsten und mächtigsten unter
allen.

Jede Tätigkeit, die die SchülerInnen zusätzlich zu ihren anspruchsvollen Berufen


ausüben, wirkt von sich selbst schon stressig. Deshalb denke ich daran und bemühe mich,
dass das Arbeitszimmer immer aufgeräumt ist, genug Licht hat, warm und ruhig ist usw.
Einigen bereite ich automatisch eine Tasse Kaffee oder Tee zu, ich frage, ob sie sich etwas
zum Trinken wünschen.

Die Hauptgefühle habe ich folgendermaßen zusammengefasst:

Positive Gefühle Anzahl

Angenehme Atmosphäre, Gemütlichkeit, Wohlgefühl 13

Ruhe, kein Stress, Gehetze, Zwang 12

Entspannung 6

Das Freuen auf Unterricht 3

Heimumgebung, sympathisches Milieu 2

Unterstützung der Lehrerin 1

Überwindung der Unlust 1

Möglichkeit für Anordnung der Kenntnisse 1

Das Du-Angebot gleich am Anfang 1

51
Der Hund grüßt mich 1

Beseitigung des Lampenfiebers 1

Negative Gefühle

Vorbereitung kurz vor dem Unterricht, man fühlt sich unter 3


Druck

Stress ganz am Anfang des Unterrichts (vor 11 Jahren) 1

11. Was könnte sich beim privaten Sprachunterricht verbessern oder ändern?

Ich will meine private Unterrichtstätigkeit bestmöglich ausüben. Da ich fast jeden Tag
unterrichte, wiederhole ich mit meinen SchülerInnen und festige dabei auch meine
Kenntnisse. Jeder ist anders und jedem passt ein anderer Typ des Lernens. Die Empathie
spielt hier eine wichtige Rolle. Damit ich nicht in die eingefahrenen Gleise gerate und neue
Ideen gewinne, wählte ich diese Frage in meine Untersuchung. Die Ergebnisse sind positiv.
Einige Wünsche bin ich leider nicht imstande zu erfüllen (mehr Wochenstunden, mehr
Strenge, die Vorbereitung zu Hause), mit den häufigeren Dialogen habe ich schon begonnen.
Über die letzte Bemerkung werde ich mich erkundigen, wie es sich die Schülerin vorstellt.

Antworten Anzahl

Nichts. Ich würde nichts ändern. Mir fällt nichts ein. Die Stunden
14
werden100-prozentig ausgenutzt.

Mehr Wochenstunden. 2

Mehr Sprechen (Fragen und Antworten). 2

Mehr Strenge, damit wir mehr lernen. 1

Ich sollte mich mehr vorbereiten und die Hausaufgaben machen. 2


(Selbstkritik)

In der Woche ein paar Mal eine Kommunikation per E-Mail im Englischen. 1

52
12. Was für ein Ziel in Beherrschung der Sprachen hast du dir/haben Sie sich gesetzt?
Welches Niveau möchtest du/möchten Sie erreichen?

Diese Frage wird immer gleich am Anfang, grundsätzlich schon beim ersten Kontakt
am Telefon beantwortet, bevor der/die SchülerInn zum ersten Mal zum Sprachunterricht
kommt. Die Frage ist sehr eng mit der Motivation verbunden. Ein großer Teil der
Studierenden wollen die Kommunikationskompetenz erreichen. Sie reisen sehr oft ins
Ausland (sowohl beruflich als auch privat) und müssen sich verständigen können. Einige
lernen mehr als fünf Jahre und sie wollen nicht vergessen, was sie schon können oder sie
stellten fest, wie viel dem Menschen auf dem Sprachgebiet noch fehlt.

Gründe, warum die Studierenden die Fremdsprache lernen. Anzahl

Ich möchte mich in der Kommunikation mit dem Ausländer verständigen. 17

Ich möchte fließend mit unseren Chefs im Ausland reden.

Ich möchte mich gut verständigen und die Sprache verstehen. 1

Ich brauche die Fachtexte zu lesen. 1

Ich möchte das Niveau C1 erreichen. 1

Ich möchte das Niveau B1 bis B2 erreichen. 1

Ich will die Sprachkenntnisse in Wort und Schrift beherrschen und im


1
alltäglichen Berufsleben ausnutzen.

In der Zukunft vielleicht die Staatsprüfung bestehen. 1

53
13. Benutzt du/benutzen Sie die Sprache in deinem/Ihrem Beruf?

Die Frage hängt mit der vorangehenden Frage zusammen und zeigt deutlicher, wie
viel Menschen die Fremdsprache lernen wollen, sie widmen ihre Freizeit und auch das Geld
der weiteren Ausbildung.

Benutzt du/benutzen Ja Wenig Nein Ich studiere


Sie die Sprache in
deinem/Ihrem Beruf? 7 4 7 3

14. Kommt dir/Ihnen die Gebühr für den privaten Unterricht angemessen vor?

Wenn man an der Grund- oder Mittelschule ist, denkt man nicht über den Preis für den
Sprachunterricht nach. In der Vergangenheit war meistens nur Russisch als Hauptsprache,
Englisch oder Deutsch waren fakultativ und nicht sehr verbreitet. Die Erwachsenen aus dieser
Zeit spüren die Lücke in ihrer Ausbildung und bemühen sich ihre Sprachkenntnisse
nachzuholen. Sie werden sich dessen bewusst, dass sie entweder den Kurs oder für den
Privatunterricht bezahlen müssen. Ihre Ansichten sind in folgender Tabelle verarbeitet:

Ja Nein – zu hoch
Kommt dir/Ihnen die Gebühr für den privaten
Unterricht angemessen vor? 17 0

Andere Antworten:

 Ich weiß nicht, es bezahlt meine Mutti.

 Andere Vereinbarung hinsichtlich der Zahlung.

 Der Arbeitgeber zahlt meinen Sprachunterricht.

54
15. Hast du/haben Sie das Land besucht, dessen Sprachen du lernst/Sie lernen? Wie hast
du die Konversation bewältigt?

Eine ideale Form, wie die Sprache zu lernen ist, die Sprachgrundkenntnisse in der
Schule zu gewinnen und dann ins Ausland zu reisen. Leider haben diese Möglichkeit nicht
viele Erwachsene, die schon berufstätig sind. Zur Verfügung stehen der Urlaub oder eine
Dienstreise.

Einige haben Großbritannien als Erwachsene besucht und sie es fiel Ihnen schwer,
sich auszudrücken.. Eine Frau hat nichts verstanden und die Briten haben sie auch nicht
verstanden. Einfacher war es für die Schüler, die die Scham schnell verloren haben. Im
Restaurant sind sie imstande etwas zu bestellen. Wenn die Einheimischen gebeten wurden,
langsamer zu sprechen, kam ihnen jeder entgegen. Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich,
dass in den Gaststätten, Geschäften, bei den Imbissständen und an den Kassen sehr oft andere
Ausländer arbeiten, die sehr falsch reden. Auf meine Schülerin wirkte es demütigend.

Ein Mann arbeitet jetzt als Arzt in Deutschland. Die Anfänge waren nicht einfach.
Überall in Deutschland sprechen die Menschen mit einem Dialekt. Und in Baden –
Württemberg ist der Dialekt sehr markant.

Ein Drittel meiner SchülerInnen haben die Konversation bewältigt.

16. Andere Bemerkungen, die du/Sie mitteilen möchtest/möchten.

Ganz zum Schluss habe ich eine fakultative Frage gestellt, falls meine SchülerInnen
etwas mitteilen wollen, was im Fragebogen nicht steht. Einige haben diese Frage mit „keine
Bemerkungen“ verzeichnet, die anderen haben folgende Aussagen gemacht.

 Ich drücke dir für den weiteren Unterricht die Daumen und mit den Worten des
Klassikers: „Nur weiter“.
 Ich möchte mich bei dir bedanken, dass du mit mir Geduld hast. Wahrscheinlich
würde ich nicht zu einem Lehrer – Mann gehen.
 Ich empfehle den Privatunterricht.
 Ich bin froh, dass ich die Möglichkeit habe Englisch im Privatunterricht zu lernen. Ich
weiß, dass ich nicht imstande wäre, die Kurse mit meinem Beruf zeitlich zu
bewältigen. Ich würde auch nicht das gemeinsame Unterrichtstempo im Kurs

55
bewältigen, das sich dem Einzelnen nicht anpasst. Damit danke ich meiner Lehrerin
für ihre Mühe und Geduld.
 Mir persönlich hat der Privatunterricht sehr gefallen und in Englisch habe ich eine
Verbesserung bemerkt. Englisch macht mir wieder Spaß.
 Ich bin maximal zufrieden.
 Wenn ich aus Hranice nicht umgezogen wäre, würde ich mich bemühen den
Deutschunterricht bei dir bis die fließende Konversation zu Ende zu bringen.

2.6 Unterricht eigener Kinder

Wie ich schon oben angegeben habe, habe ich zwei erwachsene Kinder, die Tochter
Romana (25 Jahre) und den Sohn David (22 Jahre) Als sie Schüler an der Grundschule und
am Gymnasium waren, hat mich immer interessiert, welche Lehrbücher sie haben, welchen
Lehrstoff sie gerade durchnehmen, ob sie alles verstehen usw. An der Grundschule war die
Situation ziemlich gut.

Die Tochter hatte eine sehr gute Deutschlehrerin, mit Englisch war es sowohl an der
Grundschule als auch am Gymnasium in Brno schlimm. Die Englischlehrer hatten keine
geeignete Ausbildung, keine pädagogischen, didaktischen oder methodischen Kenntnisse und
auch keine Erfahrungen. Die Lehrer haben oft gewechselt . Entweder waren die Lehrerinnen
schwanger und gingen in den Mutterschaftsurlaub oder es gab keinen ausgebildeten Lehrer.
Ich erinnere mich, dass sie sogar eine junge Frau hatten, die nur ein paar Jahre älter war als
die Schüler. Sie war gerade aus den USA zurückgekommen. Die letzte Lehrerin ging weg und
weil es in der Mitte des Schuljahrs war, bekamen sie diese Absolventin der Mittelschule, die
nur sprechen konnte. Sie schrieben Diktate vom CD Player, das Niveau der Schülerkenntnisse
war aber auf einem sehr niedrigeren Niveau. Der Zustand am Gymnasium war schlecht und
ich war verzweifelt, wenn ich meiner Tochter helfen wollte. Dies war umso schlimmer, da sie
im Internat wohnte und ich ihr nicht regelmäßig helfen konnte. Das Abitur legte sie dann in
Deutsch ab und mit Englisch kämpft sie irgendwie bis heute.

Der Sohn hatte Glück. An der Grundschule hatte er eine perfekte Englischlehrerin und
dank ihr liebt er Englisch bis heute. Als ich wollte, dass er auch mit Deutsch beginnt, stellte
ich fest, dass kein Interesse für einen deutschen Zirkel besteht. Damals kam der entscheidende
Augenblick – ich wollte meine Kinder selbst unterrichten. Der Sohn besuchte nach der
neunten Klasse das Sprachgymnasium in Šternberk, das einen guten Ruf hatte. Hier waren die
56
Lehrer richtige Profis und sie waren auch anspruchsvoll. Sie haben meinen Sohn gezwungen
zu lernen. Es ist nur schade, dass die technischen Hochschulen mit nicht mit der Fortsetzung
der Fremdsprachen, und die hervorragenden Sprachfähigkeiten der Studenten verschwinden
stufenweise. Ich kann nur hoffen, dass der Sohn seine Kenntnisse zur Not in seinem Kopf
findet.

Die Peripetien mit dem Sprachunterricht der eigenen Kinder werden von ihnen selbst
im Anhang beschrieben.

Analyse der Ergebnisse aus der Befragung

Im letzten Teil meiner Diplomarbeit komme ich zurück auf meine ganz am Anfang
gestellte Hypothese, dass man bei dem privaten Fremdsprachenunterricht gute
Voraussetzungen zum Spracherwerb hat, sogar bessere als in Kursen und Schulen.
Wie aus der Umfrage hervorgeht, haben der Unterricht an den Grund-, Mittel-,
Hochschulen, in den Kursen und der Privatunterricht seine eigenen Herausforderungen. Über
den privaten Unterricht weiß man nicht viel und in die Privatsphäre hat man keine Einblicke.
Der private Fremdsprachenunterricht ist etwas Besonderes. Dieser Typ der Ausbildung ist
freiwillig und diese Tatsache bedeutet, dass nu Menschen mit ihrem Interesse an Sprachen
zum Unterricht kommen. Sie haben ein Ziel und sind bereit ihre Freizeit zum
Fremdsprachenlernen zu widmen. Einige müssen viele Kilometer fahren.
Der Privatunterricht ist durch das Alter nicht begrenzt. In meiner bisherigen Praxis
hatte ich SchülerInnen von 15 bis 58 Jahren. Die Schüler, die für ihre Schule den Stoff
nachholen müssen, gibt es kaum. Wenn sie selbst nicht wollen, nehme ich sie nicht an. Ich
unterrichte jeden Tag und auch während der Sommerferien, was besonders bei SchülerInnen,
die in ihrer Arbeit viel reisen, zum Vorteil ist.
Da ich als Lehrerin an der Grundschule tätig bin, kann ich den Unterricht in der Schule
und privat vergleichen. Sehr oft verlasse ich die Grundschule nach ein paar Stunden
vollkommen erschöpft. Unterwegs nach Hause weiß ich, dass mich eine weitere Phase des
Arbeitstages erwartet. Aber mit der Ankunft des ersten Schülers verschwindet die Müdigkeit.
Der markante Unterschied beruht darin, dass die Menschen kommen, weil sie wollen. In der
Schule erlebe ich sehr oft das Nutzlosigkeitsgefühl. Wenn der Lehrer in den besseren
Sprachgruppen unterrichtet, macht ihm die Arbeit Spaß und er sieht Ergebnisse. Sofern er
aber die schlechteren Gruppen hat, ist die aufgewandte Energie umsonst.
57
Seit der Wende 1989 sind fast 25 Jahre vergangen. Die Erfahrungen meiner
SchülerInnen mit dem Fremdsprachenlernen sind aber osft nicht erfreulich. Worin besteht das
Problem? Wie aus meiner Umfrage hervorgeht, sind der Lehrer oder die Lehrerin der
Hauptfaktor der Fremdsprachenkenntnisse. Das wird auch in Der Hattie-Studie abgehandelt.
Dieser neuseeländische Bildungsforscher hat Untersuchungen mit 250 Millionen
SchülerInnen durchgeführt, und daraus erstellte er eine Analyse. Die wichtigste Aussage:
Kleine Klassen bringen nichts, offener Unterricht auch nichts. Entscheidend ist die
Lehrperson.55 Alle anderen Einflussfaktoren (materielle Rahmbedingungen, die Schulform
oder spezielle Lehrmethoden) sind dagegen zweitrangig. Auf den guten Lehrer kommt es an,
nicht auf Methoden oder Strukturreformen.
Mit dem oben Erwähnten wird die vierte Frage meiner Umfrage verbunden. Die
Hörübungen werden katastrophal vernachlässigt. Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich,
dass die Lehrer die von den Muttersprachlern auf den CDs oder Kassetten aufgenommenen
Texte nicht verstehen. Die Lehrerinnen haben häufig Angst vor Technik, sie beherrschen sie
nicht. Obwohl ich zur Generation gehöre, die nicht mit den Computern, CD-Playern und
Handys aufgewachsen ist und alle technischen Neuheiten nicht verstehe, bemühe ich mich
den Trend der audiovisuellen Technik im Fremdsprachenunterricht aufrecht zu halten und
zum Vorteil auszunutzen.
Zur weiteren Spezifika des Privatunterrichts zählt man den individuellen Zugang und
die Flexibilität auf allen Gebieten. Man richtet sich nach keinem Plan und wird durch keine
Bestimmungen eingeschränkt. Der ganze Unterricht verläuft nach den jeweiligen
Bedürfnissen der SchülerInnen. Sehr oft passiert es, dass sie kommen und entschuldigen sich,
die Hausaufgaben und Hörübungen aus verschiedenen Privat- oder Arbeitsgründen nicht
geschafft zu haben. Dann wähle ich alternative Lösungen (andere Übungen und Texte), wir
wiederholen, die Hausaufgaben machen wir in der Stunde. Hier gibt es keine Strafen oder
Rügen.
Die heimische Umgebung beeinflusst die gesamte Unterrichtsatmosphäre. Besonders
bei den ängstlichen und scheuen Menschen habe ich bemerkt, wie sie allmählich ihre Angst
und Scheu verlieren und damit automatisch ihre Leistungen später besser wurden. Die
Spannung, die zu Beginn des Unterrichts fast jeden immer begleitet, unterbricht mein Hund,
der jeden/jede SchülerInn sehr fröhlich grüßt.

55
vgl. Steffens 2012 : 20

58
Ein weiterer Unterschied ist, dass ich fast jedem Erwachsenen gleich bei der ersten
Stunde das Duzen anbiete. Zugleich habe ich mit den Schülern meistens enge Beziehungen
und auch nach dem Beenden des Unterrichtsbesuchs stehe ich mit ihnen im Kontakt.
Last but not least erwähne ich die Gebühr für den privaten Sprachunterricht. In der 25-
jährigen Tätigkeit als private Lehrerin habe ich stufenweise die Preise pro Unterrichtsstunde
erhöht. Niemals ist es mir passiert, dass die Gebühr für SchülerInnen zu hoch wäre und sie
hätten den Unterricht aus diesem Grunde beendet. Die Ausbildung ist teuer und ich selbst
zahle die Fahrten nach Brno und zurück, die Studienmaterialien usw. Wenn man das
Feedback sieht, zahlt man dafür gern.
Seit Anfang der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts etablieren sich neue Methoden im
Fremdsprachenunterricht. Leider hat sich in solchem Maß keine alternative Methode
durchgesetzt, damit sie an den Grund- und Mittelschule eingeführt wird. Aus der Umfrage
ergibt sich, dass es zurzeit keine richtige Methode gibt und der beste Weg zum
Sprachenerwerb wird das Benutzen von allgemeinen Prinzipien – Sprechen, Hören, Lesen,
Schreiben, systematisches Wiederholen.
Zum Schluss möchte ich meine Zuneigung zum privaten Fremdsprachenunterricht
äußern. Je älter ich bin, umso mehr bringt mir das Unterrichten Spaß und Freude und auch ich
selbst spüre, dass ich mich vervollkommne.

Zusammenfassung

In meiner Diplomarbeit bemühte ich mich Spezifika des privaten Fremdsprachen-


unterricht festzustellen, warum sich Studenten und Berufstätige für diese Ausbildungsart
entscheiden und welche Erfahrungen sie mit ihm haben.

Zu Beginn des theoretischen Teils beschreibe ich meine Anfänge im privaten


Sprachunterricht. Danach führe ich Einflüsse an, die aus dem psychologischen Gesichtspunkt
auf den Fremdsprachenunterricht wirken. Ausführlicher befasse ich mich mit kognitiven und
affektiven Eigenschaften sowohl der Kinder als auch der Erwachsenen. Ein weiteres Kapitel
behandelt die Gehirnfunktion während des Fremdsprachenunterrichts, wie das Lernen den
Gehirnaufbau ändern kann, von welcher Bedeutung Intelligenz, Motivation und Alter sind. Im
weiteren Teil erwähne ich die Anfänge des Fremdsprachenunterrichts und die mit ihnen
verbundenen Methoden, die sich besonders im 20. Jahrhundert reichlich entwickelten. Am
Ende des praktischen Teils bemerke ich in aller Kürze alternative Methoden.

59
Am Anfang des praktischen Teils beschreibe ich die Methoden, mit deren Hilfe ich die
Umfrage bei meinen SchülerInnen durchführte. Ich beschreibe den Verlauf einer
Unterrichtsstunde, dann gebe ich das Haupt- und Ergänzungslehrwerk an, mit denen ich
arbeite. Ergebnisse der Umfrage werden in zwei Teile geteilt. Der erste Teil umfasst die
verarbeiteten Grundangaben über die SchülererInnen. Der zweite partielle Teil rekapituliert
die Ergebnisse der Umfrage über die Erfahrungen mit der deutschen oder englischen Sprache
vor dem privaten Unterricht und dann im Verlauf des Besuchs des Privatunterrichts. Die
Ergebnisse sind in Tabellen verarbeitet und zu jeden Punkt gibt es einen kurzen Kommentar.
Zum Schluss schildere ich meine Erfahrung mit dem Deutschunterricht der eigenen Kinder.

In der Zusammenfassung erörtere ich die Spezifika des Privatunterrichts, seine


Vorteile und Nachteile. Ich befasse mich gründlicher mit der Rolle des Lehrers im Unterricht
und im Zusammenhang damit erwähne ich die bedeutende Studie von Professors Hattie. Nach
der Analyse der ganzen Umfrage gestatte ich mir den Fremdsprachenlehrern ihren eigenen
Privatunterricht zu empfehlen, weil hier der Unterrichtende Sinn und Ergebnisse seiner Arbeit
spürt und sich selbst zugleich perfektioniert. .

Die einzelnen Fragebögen und Aussagen der eigenen Kinder sind im Anhang der
Diplomarbeit beigelegt.

60
Resumé
V mé diplomové práci jsem se snažila zjistit, jaká jsou specifika soukromé výuky
cizích jazyků, proč se studenti a dospělí rozhodli pro tento druh vzdělávání a jaké s ním mají
zkušenosti.
Na začátku teoretické části popisuji své začátky soukromé výuky jazyků. Poté uvádím
vlivy působící na výuku jazyků z psychologického hlediska. Podrobněji se zabývám
kognitivními a citovými vlastnostmi jak dětí, tak i dospělých. Další kapitola pojednává o
funkci mozku při výuce cizího jazyka, a jak učení se cizímu jazyku může měnit stavbu
mozku, jaký význam hraje inteligence, motivace a věk. V další části jsem se zmínila o
počátcích výuky cizích jazyků a s nimi spojené metody, které se hojně vyvíjely ve 20. století.
Na konci praktické části se krátce zmiňuji o alternativních metodách.

V úvodu praktické části popisuji metodu, s jakou jsem prováděla anketu u mých
studentů a dospělých. Uvádím průběh běžného vyučování s následným uvedením učebnic,
doplňkových brožur a materiálů, se kterými pracuji. Výsledky ankety jsou rozděleny do dvou
dílčích částí. První část obsahuje zpracované základní údaje o studentech a dospělých. Druhá
dílčí část shrnuje výsledky ankety o jejich zkušenostech s německým nebo anglickým
jazykem před soukromou výukou a poté v průběhu docházky do soukromé výuky. Výsledky
jsou zpracovány do tabulek a každý bod obsahuje krátký komentář k obsahu položeného
dotazu. Ke konci popisuji svou zkušenost s výukou německého jazyka vlastních dětí.

V závěrečném shrnutí rozebírám specifika soukromého vyučování, jeho výhody a


nevýhody. Zabývám se hlouběji rolí učitele ve vyučování a v souvislostí s tím se zmiňuji o
významné studii profesora Hattie. Po rozboru celé ankety si dovolím učitelům cizích jazyků
doporučit soukromou výuku, protože zde cítí vyučující smysl a výsledky své práce a současně
se sám zdokonaluje.

Jednotlivé dotazníky a výpovědi vlastních dětí jsou uvedeny v příloze diplomové


práce.

61
Verwendete Literatur
Dusilová, Doris/ Kolocová, Vladimíra/ Brožíková, Lucie/ Goedert, Ralf/ Schneider, Mark/
Vachalovská, Lenka/ Krüger, Jens (2000): Sprechen Sie Deutsch?. Kniha pro učitele.
Praha. Polyglot, spol. s r. o.
Dusilová, Doris/ Ebel, Mathias/ Goedert, Ralf/ Kolocová, Vladimíra/ Vachalovská, Lenka
(2002): Nová cvičebnice německé gramatiky. Praha. Polyglot, spol. s r. o.
Edmondson, Willis J./ House, Juliane (2006): Einführung in die Sprachlehrforschung.
Tübingen. Narr Francker Attempto Verlag GmbH & Co. KG
Janíková, Věra (2010): Didaktik des Unterrichts Deutsch als Fremdsprache. Brno. Tisk
Coprint, s.r.o., Brno, Areál Kraví hora
Janíková, Věra a kol. (2012): Výuka cizích jazyků. Praha. Grada Publishing, a. s.
Peters, Sarah/ Gráf, Tomáš (2001): Time to Talk. Kniha pro učitele. Praha.
Polyglot, spol. s r. o.
Peters, Sarah/ Gráf, Tomáš (1998): Nová cvičebnice anglické gramatiky. Praha. Polyglot,
spol. s r. o.
Roche, Jörg (2013): Fremdsprachenerwerb Fremdsprachendidaktik. Tübingen. Narr Francker
Attempto Verlag GmbH & Co. KG
Steffens, Ulrich/ Höfer, Dieter (2009): Die Hattie-Studie. Wiesbaden. Bundesministerium für
Unterricht, Kunst und Kultur
Zeitungsartikel. Das Fremdsprachenlernen ändert den Gehirnaufbau. Rubrik Wissenschaft
und Technik. In: Právo 2004/10/15

Elektronische Quellen:

Kognitive Fähigkeiten. http://definition-online.de/kognitive-faehigkeiten/ (28.09.2013)


Nativismus. http://de.wikipedia.org/wiki/Nativismus_(Psychologie) (28.09.2013)
Kognitivismus. http://de.wikipedia.org/wiki/Kognitivismus (28.09.2013)
Konstruktionismus. http://de.wikipedia.org/wiki/Konstruktionismus (28.09.2013)
Interaktionismus. http://lexikon.stangl.eu/2754/interaktionismus/ (28.09.2013)

62
Anhang

Fragebögen

1. Befragte
Name: Ivo Alter: 16 Jahre
Beruf: Schüler, 2. Jahrgang am Gymnasium in Ostrava
Privatunterricht: deutsche Sprache
Geschätzte Stufe nach dem GERR: A1
Häufigkeit: intensiv während der Schulferien, 2 – 3 Mal wöchentlich

1. Hast du einen Kurs vor diesem privaten Unterricht besucht? Hast du eine Fremdsprache
schon vorher gelernt?
An der Grundschule hatten wir Englisch. Zurzeit am Gymnasium haben wir wieder Englisch 4
Mal wöchentlich und Deutsch 3 Mal wöchentlich, immer 45 Minuten.
2. Warst du mit dem Unterricht an der Grundschule und bist du jetzt am Gymnasium mit dem
Unterricht zufrieden?
Ich war und bin weiterhin ziemlich zufrieden.
3. Was für ein Lehrwerk habt ihr benutzt?
Für Englisch haben wir „New Maturita Solutions“ und für Deutsch haben wir „Berliner
Platz“ verwendet.
4. Habt ihr Hörübungen gemacht? Bekommt ihr Hausaufgaben?
Ja.
5. Hast du das Gefühl Fortschritte zu machen?
Ich spüre, dass ich Fortschritte im Englischen mache, aber in Deutsch denke ich es nicht.
6. Wie hast du von mir erfahren?
Von meiner Mutti, die deinen Unterricht besucht hat.
7. Was gefällt dir am privaten Unterricht?
Der Student ist ununterbrochen beschäftigt und ich kann weitere Unterrichtsstunden nach den
gegenseitigen Möglichkeiten planen.
8. Wie bist du mit dem Lehrbuch „Sprechen Sie Deutsch“ zufrieden?
Mit dem Lehrbuch „Sprechen Sie Deutsch“ bin ich sehr zufrieden. Es hat viele Texte und
praktische Übungen.

63
9. Denkst du, dass Hausaufgaben und Vorbereitung wichtig sind?
Ich denke, dass ohne sie nicht geht.
10. Wie fühlst du dich während des privaten Unterrichts?
Ich fühle mich ganz ruhig, ohne Stress vor dem unangemeldeten Test.
11. Was könnte sich beim Privatunterricht verbessern oder ändern?
Nichts, es passt mir völlig.
12. Was für ein Ziel in Beherrschung der Sprachen hast du dir gesetzt? Welches Niveau
möchtest du erreichen?
Ich möchte ein solches Niveau erreichen, beim dem ich imstande bin, immer schnell reagieren
zu können.
13. Benutzt du die Sprachen auch außer der Schule?
Nur in der Schule.
14. Kommt dir die Gebühr für den privaten Unterricht angemessen vor?
Ich weiß nicht, ich bezahle es nicht.
15. Hast du das Land besucht, dessen Sprachen du lernst? Wie hast du die Konversation
bewältigt?
Ja, ich habe Großbritannien besucht. Die Konversation war für mich zu schwerfällig.

2. Befragte
Name: Hana J. Alter: 49 Jahre
Beruf: Beamtin am Rathaus – im Stadtmuseum
Privatunterricht: deutsche Sprache
Geschätzte Stufe nach dem GERR: A2
Häufigkeit: seit Juni 2013 zwei Stunden einmal wöchentlich
Gegenwärtiges verwendetes Hauptlehrwerk: „Sprechen Sie Deutsch?“ – 2. Teil

1. Hast du einen Kurs vor diesem privaten Unterricht besucht? Hast du eine Fremdsprache
schon vorher gelernt?
Ja, an der Grundschule in der 6. Klasse habe ich den Deutschkurs besucht, nach zwei Jahren
war er aufgehoben und ich musste auf Deutsch für lange Jahre verzichten.
Nach mehreren Jahren wurde ein Zirkel der deutschen Sprache in „Domeček“ in Hranice
organisiert. Wir waren etwa zehn Erwachsene, die sich in dieser Sprache vervollkommnen
wollten. Wir haben den Zirkel für Anfänger begonnen und das zweite Jahr waren wir

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Fortgeschrittene. Nach dem Abgang der Lektorin habe ich wieder mit dem Unterricht
aufgehört und eine Alternative gesucht.
2. Warst du mit dem Unterricht an den Schulen und in den Kursen zufrieden?
Am Anfang war ich zufrieden.
3. Was für ein Lehrwerk oder Studienmaterial habt ihr benutzt?
Deutsch eins, zwei + CD.
Deutsch für Anfänger von D. Kettnerová und L. Tesařová, Verlag Fraus
4. Habt ihr Hörübungen gemacht und Hausaufgaben bekommen?
Die Hörübungen haben wir im Unterricht gemacht und auch die Hausaufgaben bekommen.
Damals habe ich das Hören und Lesen sehr unterschätzt, in der Stunde hatte ich sehr wenige
Gelegenheiten zum Sprechen.
5. Hast du gespürt Fortschritte gemacht zu haben?
Am Anfang gab es die Wiederholung der Grammatik, ich schaffte das und war zufrieden.
Später habe ich gestockt. Der Fortschritt hängt nur von meiner Motivation und Anstrengung
ab sich zu verbessern.
6. Wie hast du von mir erfahren?
Von deinem ehemaligen Mitarbeiter.
7. Was gefällt dir am privaten Unterricht?
Ich habe meine Intimsphäre, wir können uns auf meine Gespräche konzentrieren. Die Scham
wird beseitigt. Ich brauche mich nur vor dir blamieren. Meine häufigen Fragen werden zu
meiner vollen Zufriedenheit beantwortet. Ich benötige die Grammatik, um zu verstehen und zu
erkennen , wie man verschiedene Phrasen verwendet. Die Fehler, die häufiger vorkommen,
bemerkst du und machst mich darauf aufmerksam. Ich darf häufiger sprechen. Ich lerne mehr
zu kommunizieren und es fällt mir leichter auszudrücken, was ich schon kann.
8. Wie bist du mit dem Lehrbuch „Sprechen Sie Deutsch“ zufrieden? Passen dir die
Ergänzungstexte und Bücher?
Ich bin mit dem Lehrbuch „Sprechen Sie Deutsch“ zufrieden, es ist übersichtlich, hat eine
Menge Übungen für das Einprägen sowohl der Grammatik als auch des neuen Wortschatzes.
Durch die Hörübungen festige ich neue Wortverbindungen und Phrasen.
9. Denkst du, dass Hausaufgaben und die Vorbereitung wichtig sind?
Jeder hat ein anderes Lernsystem. In meinem Fall ist die Vorbereitung sehr wichtig.
Schließlich will ich die Sprache beherrschen. Man muss Fleiß und Geduld mitbringen.
10. Wie fühlst du dich während des privaten Unterrichts?

65
Ich leide ans Lampenfieber und deshalb gefällt mir der Privatunterricht. Stufenweise
beseitige ich dieses Problem.
11. Was könnte sich beim Unterricht verbessern oder ändern?
Keine Idee, wahrscheinlich bin ich zu bescheiden.
12. Was für ein Ziel in Beherrschung der Sprache hast du dir gesetzt? Welches Niveau
möchtest du erreichen?
Gestern war es schon spät. Ich möchte mich gut in Deutsch verständigen und die Sprache
verstehen. Und in der Zukunft – wenigstens Grundlagen des Englischen.
13. Benutzt du die Sprache in deinem Beruf?
In meinem ehemaligen Beruf nur selten. In meinem gegenwärtigen Beruf noch nicht, aber
wenn es dazukommt, will ich vorbereitet sein.
14. Kommt dir die Gebühr für den privaten Unterricht angemessen vor?
Ja, die Gebühr ist OK und es ist eine gute Investition.
15. Hast du das Land besucht, dessen Sprachen du lernst? Wie hast du die Konversation
bewältigt?
Ja, ab und zu versuche ich mit unterschiedlichem Erfolg zu sprechen. Hauptsächlich höre ich
auf, mich zu schämen Deutsch zu sprechen.

3. Befragte
Name: Klara Alter: 20 Jahre
Beruf: Studentin, 2. Studienjahr an der Medizinischen Fakultät in Ostrava
Privatunterricht: englische Sprache
Geschätzte Stufe nach dem GERR:B2
Häufigkeit: einmal wöchentlich 1 Stunde, 1 Jahr vor dem Abitur

1. Hast du einen Kurs vor diesem privaten Unterricht besucht? Hast du eine Fremdsprache
schon vorher gelernt?
Der einzige Ort, wo ich eine Fremdsprache (außer dem privaten Unterricht) gelernt habe,
war die Schule. In der vierten Klasse der Grundschule habe ich mit Englisch angefangen.
Erst an der Mittelschule habe ich dazu die zweite fakultative Sprache – Deutsch hinzugefügt.
2. Warst du mit dem Unterricht an der Grundschule und am Gymnasium zufrieden?

66
An der Grundschule war ich mit dem Unterricht des Englischen gar nicht zufrieden. Obwohl
ich gute Noten hatte, habe ich nicht begriffen, wie der Satz gebildet wird und Hörübungen
machten mir große Probleme.
Am Gymnasium hat sich der Unterricht verbessert. Endlich habe ich die Grundlagen
begriffen und war imstande, einen Satz zu bilden. Leider haben die Lehrerinnen gewechselt
und dies tut niemandem gut.
3. Was für ein Lehrwerk habt ihr benutzt?
An der Grundschule war es das Lehrbuch „Open Doors“ und dazu gehörendes Arbeitsheft.
An der Mittelschule war es „Headway“, aber als wir eine andere Lehrerin bekamen, dann
wurden auch die Lehrbücher geändert und wir haben begonnen, das Lehrbuch „New
Englisch File“ zu verwenden.
4. Habt ihr Hörübungen gemacht und Hausaufgaben bekommen?
Ja. Jeder Lehrer hat uns Hausaufgaben aufgegeben und auch Hörübungen haben wir
gemacht.
5. Hast du gespürt Fortschritte gemacht zu haben?
An der Grundschule habe ich keine Fortschritte bemerkt. Erst am Gymnasium hat es sich
verbessert – am meisten im dritten und vierten Studienjahr, als ich den Privatunterricht
begann zu besuchen.
6. Wie hast du von mir erfahren?
Meine Mutti hat Ihr Schild am Haus gesehen. Dann habe ich angerufen.
7. Was gefällt dir am privaten Sprachunterricht?
Am meisten gefällt mir der individuelle Zugang. Ich kann mich entspannen, ich weiß, dass ich
für meine Aufgabe genug Zeit habe und kann sie überlegen. Wenn ich etwas nicht verstehe,
darf ich sofort danach fragen und muss mich nicht vor dem Menschen schämen. Wenn jemand
nur mit mir arbeitet, zwingt es mich immer aufmerksam zu sein. Damit werde ich mir bewusst,
wo ich die meisten Fehler mache und was mir das größte Problem verursacht.
8. Wie warst du mit Ergänzungstexten und Lehrbüchern zufrieden?
Die Ergänzungstexte haben mir sehr gefallen. Aber am meisten waren mir Ihre eigenen
Materialien von Nutzen, die Sie mir in den Privatstunden kopiert haben. Sie haben mir
hauptsächlich später bei der Abiturprüfung geholfen.
9. Denkst du, dass Hausaufgaben und die Vorbereitung wichtig sind?
Selbstverständlich. Sie sind sehr wichtig. Die Hausaufgaben für die Einprägung des
Lehrstoffs zwingen den Menschen zu lernen und zu begreifen, ob man den Lehrstoff bewältigt
hat.

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10. Wie hast du dich während des privaten Unterrichts gefühlt?
Der Privatunterricht hat mir sehr geholfen. Beim Privatunterricht fühlte ich mich ganz
entspannt, es war mir nicht peinlich nach irgendetwas zu fragen, was ich nicht verstand.
Stress und Nervosität haben gefehlt, die Atmosphäre war ungezwungen und für mich
eindeutig einfacher.
11. Was könnte sich oder was sollte man ändern?
Ich persönlich würde nichts ändern.
12. Was für ein Ziel in Beherrschung der Sprachen hast du dir gesetzt? Welches Niveau
möchtest du erreichen?
Mein Ziel ist bei der Konversation mit einem gebürtigen Engländer oder mit einem Englisch
sprechenden Ausländer richtig zu reagieren.
13. Benutzt du die Sprachen auch außer der Schule? Gehst du jobben?
Vorläufig studiere ich an der Hochschule.
14. Kommt dir die Gebühr für den privaten Unterricht angemessen vor?
Ich denke, dass die Gebühr angemessen ist.
15. Hast du das Land besucht, dessen Sprache du lernst? Wie hast du die Konversation
bewältigt?
In meinem kurzen Leben habe ich auch Länder besucht, wo ich Englisch aktiv benutzen
konnte. Ich war in Großbritannien, als ich die 7. Klasse besuchte. Ich habe mich ziemlich gut
verständigt. Vielleicht war es dadurch begünstigt, dass ich Glück mit einer älteren und sehr
angenehmen Frau hatte, die mit herrlichem Englischen sprach und bei der Konversation sehr
geduldig war.

4. Befragte
Name: Vlasta Alter: 41 Jahre
Beruf: Ärztin im Krankenhaus
Privatunterricht: deutsche Sprache
Geschätzte Stufe nach dem GERR: A2
Häufigkeit: einmal wöchentlich zwei Unterrichtsstunden

68
1. Hast du einen Kurs vor diesem Privatunterricht besucht? Hast du eine Fremdsprache schon
vorher gelernt?
Englisch hatte ich privat an der Grundschule. An der Mittelschule und auf der Universität
hatte ich Englisch im Umfang der Schulpläne. Aktiv verständige ich mich eingeschränkt und
eingeschränkt lese ich auch Fachtexte.
2. Warst du mit dem Unterricht an der Grundschule und am Gymnasium zufrieden?
Deutsch lernte ich privat bei einem Lehrer in Hranice. Der Unterricht dauerte etwa drei
Monate und ich war unzufrieden.
3. Was für ein Lehrwerk habt ihr benutzt?
Ich erinnere mich nicht mehr, ich habe das Lehrwerk vom Privatlehrer weggeworfen. Bei dir
lernte ich vom „Sprechen Sie Deutsch?“ (1. Teil) und ich war zufrieden.
4. Habt ihr Hörübungen gemacht und Hausaufgaben bekommen?
In der Schule haben wir Hörübungen nur selten gemacht, es gab keinen individuellen Zugang.
Beim Privatlehrer hatte ich Hausaufgaben, die Hörübungen nur mit ihm im Rahmen der
Dialoge, ohne die Möglichkeit einen Muttersprachler anzuhören, ohne Kassetten oder CDs.
Mit dir war ich imstande nach einem Jahr in einfachen Sätzen mit einem Muttersprachler zu
reden.
5. Hast du gespürt Fortschritte gemacht zu haben?
Der Deutschkurs mit dem Lehrer, den ich vorher besucht hatte, war für vier Teilnehmer
regelmäßig einmal wöchentlich zwei Stunden und ohne Möglichkeit der Zeitänderungen.
Du hattest ausschließlich gute Referenzen und aus diesem Grunde warst du immer
ausgebucht.
In den Jahren 2009 – 2010 lernte ich noch privat Englisch in Vsetin, das Unterrichtskonzept
entsprach mir hervorragend, die Lehrerin kam nach Zeitmöglichkeiten uns beider zu mir
nach Hause, aber nach zwei Jahren war sie zu teuer.
Bei dir war es ohne das Gefühl, dass ich etwas muss. Ich hatte eher gespürt, dass ich nur
„nebenbei“ lerne. Es war das Lohnenswertes von allen Zeiträumen, in denen ich eine
Fremdsprache lernte.
6. Wie hast von mir erfahren?
Von anderen deiner SchülerInnen.
7. Was gefällt dir am privaten Sprachunterricht?
Die Flexibilität und das Gefühl, dass ich mich ans Tempo der anderen nicht anpassen muss,
oder besser gesagt –sie müssen sich nicht meiner Dummheit anpassen.
8. Wie warst du mit dem Lehrbuch „Sprechen Sie Deutsch“ zufrieden?

69
Ich habe mir auch den zweiten Teil des Lehrbuchs gekauft und zwar die Version für die
Lehrer und ich bin zufrieden. Ich kenne keine anderen Lehrbücher außer dem „Deutsch für
Selbstlerner“.
9. Denkst du, dass Hausaufgaben und Vorbereitung wichtig sind?
Ja, sie beschleunigen den Unterricht.
10. Wie hast du dich während des privaten Unterrichts gefühlt?
Ich habe mich sehr angenehm und gesellig gefühlt und als Bonus war die Fremdsprache.
11. Was könnte sich beim Unterricht verbessern oder ändern?
Mehr Wochenstunden.
12. Was für ein Ziel in Beherrschung der Sprachen hast du dir gesetzt? Welches Niveau
möchtest du gewinnen?
In Englisch muss ich Fachtexte lesen und geläufige Konversation führen.
Im Rahmen meiner Aufenthalte in den deutschsprachigen Ländern möchte ich Deutsch auf
passendem Konversationsniveau beherrschen.
13. Benutzt du die Sprachen auch in deinem Beruf?
Passiv benutze ich Englisch beim Lesen der Fachtexte.
14. Kommt dir die Gebühr für den privaten Unterricht angemessen vor?
Der Preis kam mir angemessen vor, aber ich habe auch von solchen Gebühren gehört, die
schon zu hoch waren.
15. Hast du das Land besucht, dessen Sprache du lernst? Wie hast du die Konversation
bewältigt?
Ich reise ziemlich viel und im Rahmen meines Hobbys verständige ich mich.

5. Befragte
Name: Jana F. Alter: 40 Jahre
Beruf: Krankenschwester im Operationssaal
Privatunterricht: englische Sprache
Geschätzte Stufe nach dem GERR: B1
Häufigkeit: einmal wöchentlich zwei Stunden

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1. Hast du einen Kurs vor diesem privaten Unterricht besucht? Hast du eine Fremdsprache
schon vorher gelernt?
Ich lernte die deutsche Sprache an der Grundschule, am Gymnasium und an der Mittelschule
für Krankenschwestern.
2. Warst du mit dem Unterricht an der Grundschule und am Gymnasium zufrieden?
Ich war nicht mehr zufrieden, als der Lehrer umgetauscht wurde. Wir hatten einen tollen
Lehrer, dann bekamen wir einen Lehrer-Rentner.
3. Was für ein Lehrwerk habt ihr benutzt?
Ich erinnere mich nicht, was für Lehrbücher wir benutzten.
4. Habt ihr Hörübungen gemacht und Hausaufgaben bekommen? Hörübungen machten wir
nicht, aber die Hausaufgaben bekamen wir.
5. Hast du gespürt Fortschritte gemacht zu haben?
Bis zum zweiten Studienjahr hatte ich das Gefühl, dass ich die Fortschritte mache, aber nach
dem Lehrerwechsel nicht mehr.
6. Wie hast du von mir erfahren?
Ich habe von dir von einer Freundin erfahren, die du unterrichtet hast.
7. Was gefiel dir am privaten Sprachunterricht?
Mir passt, dass ich ganz alleine in der Unterrichtsstunde bin.
8. Wie warst du mit dem Lehrbuch „Time to Talk“ zufrieden?
Das Lehrbuch passt mir. Die Ergänzungstexte – in meinem Fall das „Lehrwerk für die
Krankenschwester“ ist zutreffend.
9. Denkst du, dass Hausaufgaben und Vorbereitung wichtig sind?
Ja.
10. Wie hast du dich während des privaten Unterrichts gefühlt?
Ich fühlte mich ruhig. Dadurch, dass der Unterricht freiwillig war und es keine Klassifikation
gab, fiel der Stress ab.
11. Was könnte sich beim Unterricht verbessern oder ändern?
Es fällt mir nichts ein. Der Unterricht gefiel mir.
12. Was für ein Ziel in Beherrschung der Sprache hast du dir gesetzt? Welches Niveau
möchtest du erreichen?
Selbstverständlich möchte ich ein möglichst hohes Niveau erreichen, damit ich imstande bin.
Dies ist wahrscheinlich schon passiert.
13. Benutzt du die Sprachen auch in deinem Beruf?
Nein.

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14. Kommt dir die Gebühr für den privaten Unterricht angemessen vor?
Das kann ich nicht beurteilen, weil wir andere Vereinbarung hinsichtlich der Zahlung hatten.
15. Hast du das Land besucht, dessen Sprachen du lernst? Wie hast du die Konversation
bewältigt?
Im Ausland bestellte ich im Restaurant, andere Konversation habe ich bis jetzt nicht erlebt.

6. Befragte
Name: Tomáš Alter: 41 Jahre
Beruf: Arzt, zurzeit in Deutschland berufstätig
Privatunterricht: deutsche Sprache
Geschätzte Stufe nach dem GERR: B2
Häufigkeit: zuerst einmal, die letzten vier Monate vor der Abreise nach Deutschland zwei
Stunden zwei Mal wöchentlich

1. Hast du einen Kurs vor diesem privaten Unterricht besucht? Hast du eine Fremdsprache
schon vorher gelernt?
Acht Jahre ging ich zu dir zum Englischunterricht, nach deiner Abreise in die Schweiz
besuchte ich den Englischunterricht bei einem anderen Lehrer in Hranice. Er unterrichtete
auch privat.
2. Warst du mit dem Unterricht zufrieden?
Ich war teilweise zufrieden. Bestimmte Vorbehalte hatte ich zum Stundeninhalt und zur
Unterrichtsplanung.
3. Was für ein Lehrwerk habt ihr benutzt?
In Englisch das Lehrwerk „Time to Talk“, bestimmte Texte aus dem Lehrwerk von Pepernik
und auch vom Internet.
4. Habt ihr Hörübungen gemacht und Hausaufgaben bekommen?
Die Hörübungen waren ein bestimmter Teil des Unterrichts wie bei dir. Gleichfalls hatte ich
auch Hausaufgaben.
5. Hast du gespürt Fortschritte gemacht zu haben?
Nach der ersten Spannung kam es zur Erleichterung und ich war fähig, mich frei zu
kommunizieren. Das Gefühl, dass ich Fortschritte mache, hatte ich hauptsächlich am Anfang.
Dann kam das Erwachen und die Feststellung, dass es ohne harte Hausarbeit nicht geht.

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6. Wie hast du von mir erfahren?
Ganz am Anfang hatte ich von dir nur von meinen Kollegen im Krankenhaus gehört. Ich
wollte Sprache lernen und eine Kollegin hat mich überzeugt.
7. Was hat dir am privaten Sprachunterricht gefallen?
Der individuelle Zugang, eine Notwendigkeit dauernder Konzentration auf den
Unterrichtsstoff.
8. Wie warst du mit dem Lehrbuch „Sprechen Sie Deutsch“ zufrieden? Gefielen dir
Ergänzungstexte? Warum?
Ganz. Aber zugleich hatte ich keine Möglichkeit zu vergleichen. Die Ergänzungstexte passten
mir und haben den besprochenen Hauptstoff gut ergänzt.
9. Denkst du, dass Hausaufgaben und Vorbereitung wichtig sind?
Leider sind sie wichtig und ohne sie geht es nicht. Die Aktivität nur einmal wöchentlich ist für
irgendeinen Fortschritt im Fremdsprachenlernen ungenügend. Es ist besser jeden Tag 30
Minuten zu lernen als einmal wöchentlich zwei Stunden.
10. Wie fühltest du dich während des privaten Unterrichts?
Am Anfang war es Stress. Nach einer gewissen Kontaktanknüpfung kam es zur Erleichterung
und es wurde gleich besser.
11. Was könnte man beim Unterricht verbessern oder ändern?
Ich denke, dass nichts zu ändern ist.
12. Was für ein Ziel in Beherrschung der Sprachen hast du dir gesetzt? Welches Niveau
möchtest du gewinnen?
Ich möchte unter keinem Stress leiden, wenn ich in der gegebenen Sprache kommunizieren
muss. Also nach der gegenwärtigen Klassifikation möchte ich das Niveau C1 erreichen.
13. Benutzt du Sprachen auch außer dem Beruf?
In der Gegenwart schon immer.
14. Kommt dir die Gebühr für den privaten Unterricht angemessen vor?
Ja, angemessen. Auf den ersten Blick war sie zwar höher, aber bei Umrechnung auf die
Personenzahl und die Effektivität der Unterrichtsübertragung (ich meine den individuellen
Zugang des Lehrers zum Studenten) wird die Gebühr entsprechend.
15. Hast du das Land besucht, dessen Sprachen du lernst? Wie hast du die Konversation
bewältigt?
Deutschland habe ich besucht und zurzeit arbeite ich dort. Die Konversation bewältige ich
stufenweise, aber meiner Meinung nach ohne die Möglichkeit eines Aufenthaltes in

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Fremdland ist sie nicht zu bewältigen. Andererseits - ohne gute Grundlagen in der
Grammatik und im Wortschatz geht es auch nicht.
16. Andere Bemerkungen oder Wahrnehmungen.
Ich drücke dir für den weiteren Unterricht die Daumen und mit Wörtern des Klassikers: „Nur
weiter“.
Vermerk der Verfasserin: Dieser Arzt kehrt wieder nach Tschechien zurück und plant wieder
den privaten Deutschunterricht fortzusetzen.

7. Befragte
Name: Hynek Alter: 52 Jahre
Beruf: Versicherungsagent bei amerikanischer Gesellschaft
Privatunterricht: englische Sprache
Geschätzte Stufe nach dem GERR: B1
Häufigkeit: seit dem Jahr 2001 ununterbrochen - 2 Stunden einmal wöchentlich
Gegenwärtiges verwendetes Hauptlehrwerk: Time To Talk – 3. Teil

1. Hast du einen Kurs vor diesem privaten Unterricht besucht? Hast du eine Fremdsprache
schon vorher gelernt?
An der Grundschule habe ich Russisch und Deutsch gelernt.
2. Warst du mit dem Unterricht an der Grundschule zufrieden?
Ich war ganz unzufrieden, weil keine Aufmerksamkeit mir als Einzelwesen gewidmet wurde.
Jeder hat ein anderes Tempo und Lehrstil. Der Unterricht war sehr langweilig.
3. Was für ein Lehrwerk oder Lehrmaterial habt ihr benutzt?
Ein üblicher klassischer Lehrstoff, der zur kommunistischen Zeit zugelassen wurde.
4. Habt ihr Hörübungen gemacht und Hausaufgaben bekommen?
Hörübungen gab es keine, die Hausaufgaben gab es schon, meistens schriftlich, Lesen und
Übersetzen der Texte.
5. Hattest du gespürt Fortschritte gemacht zu haben?
Wenn ich etwas nicht verstanden habe, gab es keinen Fortschritt. Ich bekam die schlechteste
Note fünf. Dies hat mich eher entmutigt und nur das Frustrationsgefühl ist geblieben.
6. Wie hast du von mir erfahren?
Von deinem ehemaligen Mann, als ich die Dienstleistungen für Amcico (das Versicherungs-
unternehmen) ausgeübt habe.

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7. Was gefällt dir am privaten Sprachunterricht?
Mir gefallen der individuelle Zugang und hauptsächlich das eigene Tempo. Du schreist mich
nicht an.
8. Wie bist du mit dem Lehrbuch „Time To Talk“ zufrieden? Gefallen dir Ergänzungstexte?
Warum?
Ja, sie sind interessant und ich erfahre etwas. Ich spüre Lücken in meiner allgemeinen
Ausbildung. Verschiedene Materialien haben mir im Laufe von 12 Jahren das Wissen und
den Horizont verbreitert. Ganz allgemein wachse ich geistig.
9. Denkst du, dass Hausaufgaben und Vorbereitung wichtig sind?
Bestimmt ja. Obwohl ich beruflich 100prozentig ausgelastet bin, kann ich nicht darauf
verzichten und zwingt mich, wenigstens mir den Lehrstoff anzusehen.
10. Wie fühlst du dich während des privaten Unterrichts?
Ich fühle mich gemütlich und ich freue mich auf dich.
11. Was könnte sich beim Unterricht verbessern oder ändern?
Wahrscheinlich mehr Sprechen (Fragen und Antworten).
12. Was für ein Ziel in Beherrschung der Sprachen hast du dir gesetzt? Welches Niveau
möchtest du erreichen?
Ich möchte fließend mit unseren Chefs im Ausland reden, wenn ich ab und zu geschäftlich
verreise.
13. Benutzt du die Sprache in deinem Beruf?
Nein, aber ich möchte.
14. Kommt dir die Gebühr für den privaten Unterricht angemessen vor?
Ja.
15. Hast du das Land besucht, dessen Sprachen du lernst? Wie hast du die Konversation
bewältigt?
Ja, im Urlaub habe ich mich verständigt, der Muttersprachler musste langsamer reden und
mit richtigem Englisch. Als ich in Großbritannien war, war es am Anfang ziemlich schwierig,
aber später habe ich mich an die lebendige Sprache gewöhnt.
16. Hast du andere Bemerkungen oder Wahrnehmungen?
Ich möchte mich bei dir bedanken, dass du mit mir Geduld hast. Wahrscheinlich würde ich
nicht zum Lehrer – Mann gehen.

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8. Befragte
Name: Markéta Alter: 26 Jahre
Beruf: Friseurin
Privatunterricht: englische Sprache
Geschätzte Stufe nach dem GERR: A1
Häufigkeit: zwei Stunden 1 Mal wöchentlich von Januar 2012 bis April 2013

1. Hast du einen Kurs vor diesem privaten Unterricht besucht? Hast du eine Fremdsprache
schon vorher gelernt?
An der Grundschule habe ich ab der 4. Klasse Englisch gelernt.
2. Warst du mit dem Unterricht an der Grundschule zufrieden?
Als ich die 4. und 5. Klasse besuchte, war ich ganz zufrieden, dann hatte ich Pech mit den
Lehrern.
3. Was für ein Lehrwerk oder Studienmaterial habt ihr benutzt?
Das weiß ich leider nicht mehr, ich habe Lehrbücher weder aus der Grundschule noch
Mittelschule gefunden.
4. Habt ihr Hörübungen gemacht und Hausaufgaben bekommen?
Wir haben keine Hörübungen gemacht. Die Hausaufgaben haben wir zwar bekommen, aber
in den meisten Fällen haben wir sie in der Pause vor dem Unterricht erfüllt.
5. Hast du gespürt Fortschritte gemacht zu haben?
Der Unterricht hat mich an der Grundschule – der zweiten Stufe und an der Mittelschule
leider nicht gefesselt und deshalb waren meine Fortschritte minimal.
Meine Gefühle beim Unterricht bei dir waren positiv. Ich habe mich gut gefühlt und ich
denke, dass ich auch etwas gelernt habe.
6. Wie hast du von erfahren?
Von deiner gegenwärtigen Studentin.
7. Was gefiel dir am privaten Sprachunterricht?
Das Privatleben, der individuelle Unterricht und die freundliche Umgebung .
8. Wie warst du mit dem Lehrbuch „Time To Talk“ zufrieden?
Ich bin mit diesem Lehrbuch zufrieden, es ist übersichtlich.
9. Denkst du, dass Hausaufgaben und Vorbereitung wichtig sind?
Ja, ich denke, dass die Hausaufgaben und Vorbereitung wichtig sind. Aber am meisten habe
ich mir aus den Unterrichtsstunden gemerkt.

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10. Wie hast du dich während des privaten Unterrichts gefühlt?
Bei der Vorbereitung zu Hause habe ich mich immer bemüht, eine angenehme Atmosphäre zu
schaffen, aber leider lernte ich immer „auf den letzten Drücker“, also meistens in Stress.
Aber während des Privatunterrichts habe ich mich wohl und entspannt gefühlt, auf die
Englischstunden habe ich mich immer gefreut.
11. Was könnte sich beim Unterricht verbessern oder ändern?
Wahrscheinlich mehr Strenge; uns mehr zwingen zu lernen.
12. Was für ein Ziel in Beherrschung der Sprachen hast du dir gesetzt? Welches Niveau
möchtest du gewinnen?
Mein Ziel ist nicht zu fürchten, mit Ausländern zu reden und dabei sich nicht zu schämen.
13. Benutzt du die Sprache in deinem Beruf?
Nein, ich benutze keine Fremdsprache in meinem Beruf.
14. Kommt dir die Gebühr für den privaten Unterricht angemessen vor?
Ja, die Gebühr für den Privatunterricht kommt mir angemessen vor.
15. Hast du das Land besucht, dessen Sprachen du lernst? Wie hast du die Konversation
bewältigt?
Ja, ich habe England besucht. Leider bin ich damals in keinen Privatunterricht gegangen.
(Das war auch der Grund, warum ich begonnen habe in deinen Privatunterricht zu gehen.)
Damals habe ich die Konversation nicht bewältigt. Ich weiß nicht, wie sie jetzt wäre.
16. Andere Bemerkungen oder Wahrnehmungen.
Ich empfehle den Privatunterricht.

9. Befragte
Name: Eva Alter: 47 Jahre
Beruf: Ökonom in einem privaten Unternehmen
Privatunterricht: englische Sprache
Geschätzte Stufe nach dem ERR: B1
Häufigkeit: zwei Stunden einmal wöchentlich seit Januar 2009
Gegenwärtiges verwendetes Hauptlehrwerk: „Time To Talk“ – 3. Teil

1. Hast du einen Kurs vor diesem privaten Unterricht besucht? Hast du eine Fremdsprache
schon vorher gelernt?
Ja, die englische Sprache in einem Kurs vor vielen Jahren.

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2. Warst du mit dem Unterricht an der Grundschule zufrieden?
Positive Seite: es war billig.
Negative Seite: viele Mitschüler, verschiedenes Niveau ihrer Kenntnisse, langweiliges
Lehrwerk, keine Hörübungen.
3. Was für ein Lehrwerk oder Studienmaterial habt ihr benutzt?
Die alten Lehrbücher für Fremdsprachschulen.
4. Habt ihr Hörübungen gemacht und Hausaufgaben bekommen?
Wir machten keine Hörübungen, die Hausaufgaben haben wir ab und zu bekommen.
5. Hast du gespürt Fortschritte gemacht zu haben?
Ich habe keinen Fortschritt gefühlt, ich habe mich gelangweilt.
6. Wie hast du von mir erfahren?
Von meinen Bekannten.
7. Was gefällt dir am privaten Sprachunterricht?
Der individuelle Zugang, der persönliche Kontakt.
8. Wie bist du mit dem Lehrbuch „Time to Talk“ zufrieden?
Ich bin zufrieden. Verschiedene Themen, anderer Wortschatz, interessante Texte und dazu die
Hörübungen bedeuten, dass ich sie mir besser einpräge.
9. Denkst du, dass Hausaufgaben und Vorbereitung wichtig sind?
Ja.
10. Wie fühlst du dich während des privaten Unterrichts?
Ein bisschen stressige Pflicht „auf den letzten Drücker“, wenn ich nicht schaffe mich zeitig
vorzubereiten.
11. Was könnte sich beim Unterricht verbessern oder ändern?
Meine Vorbereitungen auf die Englischstunden.
12. Was für ein Ziel in Beherrschung der Sprachen hast du dir gesetzt? Welches Niveau
möchtest du gewinnen?
Eine fließende Konversation, der richtige Einsatz der Personen und die richtigen Tempora,
die Texte, um die gesprochene Sprache und die Muttersprachler zu verstehen.
13. Benutzt du die Sprache in deinem Beruf?
Nur sehr wenig.
14. Kommt dir die Gebühr für den privaten Unterricht angemessen vor?
Für mich ist diese Gebühr motivierend. Wenn es so viel kostet, muss ich mich wenigstens ein
bisschen vorbereiten, damit das investierte Geld nicht vergeudet wird.

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15. Hast du das Land besucht, dessen Sprachen du lernst? Wie hast du die Konversation
bewältigt?
Ja, ich habe England besucht. Ich war sehr enttäuscht, niemand hat mich verstanden und ich
habe auch keinen verstanden.

10. Befragte
Name: Jiří Alter: 40 Jahre
Beruf: Angestellter in der Bank
Privatunterricht: englische Sprache
Geschätzte Stufe nach dem GERR: B1
Häufigkeit: seit Januar 2013 zwei Stunden einmal wöchentlich
Gegenwärtiges verwendetes Hauptlehrwerk: „Time to Talk“ – 2. Teil

1. Hast du einen Kurs vor diesem privaten Unterricht besucht? Hast du eine Fremdsprache
schon vorher gelernt?
Deutsche Sprache hatte ich von der 5. Klasse an der Grundschule bis zum 4. Studienjahr am
Gymnasium. Im Jahre 1990 legte ich die allgemeine Staatsprüfung ab, danach bestand ich
das Abitur.
Russische Sprache – von der 3. Klasse an der Grundschule bis das 4. Studienjahr am
Gymnasium (Englisch wurde uns nicht zugelassen).
Englische Sprache – ein Semester an der Hochschule, kein Fremdsprachkurs.
2. Warst du mit dem Unterricht zufrieden?
Englisch an der Hochschule: kein System, viele Teilnehmer im Kurs, Unzufriedenheit
Deutsch: eine systematische Vorbereitung für die Staatsprüfung, Grammatik,
Konversationsthemen, deutsche Geschichte und Literatur in den deutschsprachigen Ländern
3. Was für ein Lehrwerk oder Studienmaterial habt ihr benutzt?
Englisch – ich erinnere mich nicht mehr, eines der ersten Oxfordbücher.
Deutsch –ich erinnere mich nicht, für jede Stunde wurde ein spezielles Thema vorbereitet.
4. Habt ihr Hörübungen gemacht und Hausaufgaben bekommen?
Englisch – die Hörübungen gab es minimal, als Hausaufgaben waren Wörter, Grammatik;
die Konversation gab es minimal.
Deutsch – Hörübungen, Konversation auf das gegebene Thema, Hausaufgaben: Stil- und
Grammatikübungen

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5. Hast du gespürt Fortschritte gemacht zu haben?
Englisch an der Hochschule – es hat mich gar nicht befriedigt, ich habe keine Fortschritte
gespürt. Ich lernte noch nicht einmal Grundkenntnisse.
Deutsch an der Sprachschule – es war perfekt, ich habe mich sehr verbessert, danach konnte
ich Deutsch weiter in der Praxis entwickeln.
6. Wie hast du von mir erfahren?
Dank der Empfehlungen von deinen anderen LernerInnen habe ich begonnen, zu dir in den
Privatunterricht zu kommen.
7. Was gefällt dir am privaten Sprachunterricht?
Der individuelle Zugang, die Mannigfaltigkeit, das dynamische Tempo der Stunde, die
persönliche Beziehung.
8a. Wie bist du mit dem Lehrbuch „Time To Talk“ zufrieden?
Als Grundlage für Grammatik, Wortschatz und ihre Einübung finde ich es ideal.
8b. Gefallen dir Ergänzungstexte? Warum?
Ja, sie gefallen mir, sie erweitern ferner den Wortschatz und üben die Grammatik durch eine
interessante Art, sie beleben die Unterrichtsstunde.
9. Denkst du, dass Hausaufgaben und Vorbereitung wichtig sind?
Ja, sie sind sehr wichtig. Im Rahmen der Hausvorbereitung eigne ich mir den Wortschatz an,
festige die Grammatik. Ohne die Hausvorbereitung kann man nicht weiter konversieren und
fortsetzen.
10. Wie fühlst du dich während des privaten Unterrichts?
Wenn ich die Vorbereitung auf die ganze Woche einplane und lasse sie nicht auf die letzte
Weile, bin ich beruhigt. Sobald ich mich auf die letzte Weile vorbereite, fühle ich mich unter
Druck zu sein.
11. Was könnte sich beim Unterricht verbessern oder ändern?
Der Unterricht gefällt mir, ich sollte mich besser auf die Unterrichtsstunden vorbereiten. Hier
spüre ich Reserven.
12. Was für ein Ziel in Beherrschung der Sprachen hast du dir gesetzt? Welches Niveau
möchtest du erreichen?
Mein Ziel ist englische Kenntnisse in Wort und Schrift zu bewältigen, seine Durchsetzung im
alltäglichen Berufsleben auszunutzen (geläufige Konversation und Fachenglisch).
13. Benutzt du die Sprache in deinem Beruf?
Ja, bei der schriftlichen Kommunikation (per E-Mail, Erstellen der Kreditvorschläge und
Mitteilungen). Ich spreche aber minimal, ich ersetze sie durch die Verwendung des

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Deutschen, das ich beherrsche. Dies möchte ich abbauen und fließend im Englischen zu
kommunizieren (sprechen und schreiben).
14. Kommt dir die Gebühr für den privaten Unterricht angemessen vor?
Ja.
15. Hast du das Land besucht, dessen Sprachen du lernst? Wie hast du die Konversation
bewältigt?
England habe ich noch nicht besucht, Englisch benutze ich während der Kommunikation mit
dem russischen Management. Aus meiner Sicht beherrsche ich es ungenügend. Englisch habe
ich der einfacher Form in der Türkei, Ungarn und Italien benutzt, wenn ich mit dem
Deutschen nicht durchgekommen bin.

11. Befragte
Name: Bruno Alter: 20 Jahre
Beruf: Student an der Hochschule
Privatunterricht: zurzeit englische Sprache
Geschätzte Stufe nach dem GERR: C1
Häufigkeit: zwei Stunden einmal wöchentlich seit September2009
Gegenwärtiges verwendetes Hauptlehrwerk: „Time to Talk“ – 4. Teil

1. Hast du einen Kurs vor diesem privaten Unterricht besucht? Hast du eine Fremdsprache
schon vorher gelernt?
Grundschule – die 1. Sprache Deutsch, die 2. Sprache Englisch
Handelsakademie – die 1. Sprache Englisch, die 2. Sprache Deutsch
Hochschule: nur Englisch
2. Warst du mit dem Unterricht an den Schulen zufrieden?
An der Grundschule war ich mit dem Sprachunterricht wegen des Unterrichtsstils und der
Verwendung von Studienmaterialien nicht sehr zufrieden.
An der Mittelschule war es schon anders. Die Hauptsprache war Englisch und ich musste
eine Menge Lehrstoff nachholen. Stufenweise gelangte ich auf ein vergleichbares Niveau wie
meine Mitschüler, die Englisch als Hauptsprache an der Grundschule hatten.
An der Hochschule bin ich vor meinen Kommilitonen, weil einige in der gleichen Situation
sind, als ich an der Mittelschule war. Deshalb schreitet man nach ihrem Tempo fort.
3. Was für ein Lehrwerk habt ihr benutzt?

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Grundschule: Englisch – Project, Deutsch – ich merke es mir nicht mehr
Mittelschule: Englisch – Maturita Solution, Deutsch – Direkt
Hochschule: Englisch - Oxford
4. Habt ihr Hörübungen gemacht und Hausaufgaben bekommen?
An der Grundschule gab es fast keine Hörübungen in beiden Sprachen, aber wir bekamen
viele Hausaufgaben. An der Mittelschule hatten wir ziemlich viele, hauptsächlich in Englisch
und in Deutsch nur ab und zu. Die Hausaufgaben gab es schon, aber kaum jemand machte
sie. An der Hochschule hören wir, aber es ist nichts Besonderes.
5. Hast du das Gefühl Fortschritte gemacht zu haben?
Aus dem langfristigen Gesichtspunkt denke ich, dass ich einen großen Fortschritt besonders
am Anfang der Mittelschule machte, als ich alles auf die verlangte Ebene nachholen musste.
Jetzt sind die Fortschritte nicht mehr so markant wie am Anfang, aber ich lerne immer und es
gibt noch so viel, was man zu lernen hat. Das, was ich kann, reicht mir aus.
Im Deutschen bin ich wesentlich schlechter, weil ich mich ihm nicht so widme und es mich
nicht so sehr umgibt wie Englisch. Aber ich möchte mich auf ein anständiges Niveau
hinaufarbeiten.
6. Wie hast du über mich erfahren?
Von meinem Vater, den Sie ihn auch unterrichtet haben.
7. Was gefällt dir am privaten Unterricht?
Der individuelle Zugang, das Milieu, die Möglichkeit der Terminänderung, Flexibilität
allgemein.
8. Wie bist du mit dem Lehrbuch „Time To Talk“ zufrieden? Gefallen dir Ergänzungstexte
und Lehrwerke? Warum?
Ich vermute, es ist das beste Lehrbuch, das ich je hatte. „Maturita Solution“ war auch nicht
schlecht und hatte ein gutes System, aber „TTT“ ist viel umfangreicher und die Grammatik ist
hier besser erklärt.
9. Denkst du, dass Hausaufgaben und Vorbereitung wichtig sind?
Etwas liegt daran. Ich vernachlässigte sie meistens, sodass ich es nicht völlig beurteilen kann.
Aber die Vorbereitung ist bestimmt wichtig.
10. Wie fühlst du dich während des privaten Unterrichts?
Sehr wohl.
11. Was könnte man beim Unterricht verbessern oder ändern?
Es fällt mir nichts ein.

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12. Was für ein Ziel in Beherrschung der Sprachen hast du dir gesetzt? Welches Niveau
möchtest du erreichen?
Mein Hauptziel ist es, mich ohne Probleme schriftlich oder mündlich zu verständigen zu
können.
13. Benutzt du die Sprachen auch außer der Schule?
Sofern ich mein Hobby als Beruf aufnehmen darf (Oldtimers, Schreiben an verschiedene
Auslandsfirmen mit Bitte um Hilfe oder Fragen nach Waren), dann ja.
14. Kommt dir die Gebühr für den privaten Unterricht angemessen vor?
Ich kenne teurere und auch billigere Lehrer und ich finde diese Gebühr adäquat.
15. Hast du das Land besucht, dessen Sprachen du lernst? Wie hast du die Konversation
bewältigt?
Ich fahre jedes Jahr ins Ausland, also bin ich gewöhnt die Fremdsprache zu benutzen.

12. Befragte
Name: Jitka R. Alter: 40 Jahre
Beruf: Marketing Manager in einer Firma in Hranice
Privatunterricht: deutsche Sprache
Geschätzte Stufe nach dem GERR: B1
Häufigkeit: seit September 2011 eine Stunde in zwei Wochen

1. Hast du einen Kurs vor diesem privaten Unterricht besucht? Hast du eine Fremdsprache
schon vorher gelernt?
An der Grundschule lernte ich Russisch, am Gymnasium hatten wir Russisch und Deutsch, an
der Fachhochschule Deutsch und Englisch.
Kurse: in den Deutschkurs ging ich zur Frau P., sie kam in unsere Firma. Es war ein Kurs für
Fortgeschrittene. Englisch für Anfänger hatten wir mit Herrn B. Ich habe meine Kurse wegen
des Mutterschaftsurlaubs beendet, was vor sechs Jahren war.
2. Warst du mit dem Unterricht und den Kursen zufrieden?
Gymnasium: Es war eine alte gute Schule und die Lehrerin hat mich gezwungen zu lernen.
Ich habe in Deutsch das Abitur abgelegt.

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Kurs mit Frau P.: Wir haben Übungen gemacht und Texte gelesen, immer fort wie in der
Schule. Wir haben nicht gesprochen, die Kommunikation hat gefehlt, es brachte mir nicht viel
bei.
Kurs mit Herrn B.: Er war nicht imstande den Lehrstoff zu erklären. Er hat mich gezwungen
zu antworten, aber leider nur mit einem Wort. Er hat mich in Verlegenheit gebracht.
3. Was für ein Lehrwerk oder Studienmaterial habt ihr benutzt?
Am Gymnasium waren es Lehrbücher für verschiedene Jahrgänge.
Im Deutschkurs hatten wir nur kopierte Materialien, im Englischkurs mussten wir uns das
Lehrbuch beschaffen, den Namen habe ich mir nicht gemerkt.
4. Habt ihr Hörübungen gemacht und Hausaufgaben bekommen?
Am Gymnasium haben wir keine Hörübungen gemacht, im Kurs mit Frau P. auch nicht. Im
Kurs mit Herrn B. haben wir den Text oder die Lieder gehört, dann haben wir damit
gearbeitet. Die Hausaufgaben haben wir an den Schulen und in den Kursen bekommen.
5. Wie hast du dich während des Unterrichts gefühlt? Hast du gespürt Fortschritte gemacht
zu haben?
Bei Frau P. machte ich keine Fortschritte, ich bin mir wie am Gymnasium vorgekommen. Ich
habe angefangen in der Abteilung des Außenhandels zu arbeiten und habe mich sehr gequält.
Ich habe erwartet, dass sie mich etwas lehrt, aber ich stellte fest, dass sie mir nichts
beigebracht hat.
Bei Herrn B. haben wir Diskussionen auf Themen für mich ganz uninteressant geführt, wir
geraten ins Tschechische. Es wurden solche Themen geführt, wie z. B. die Entwicklung der
Sprache – die Themen näher dem Lehrer als Studenten.
6. Wie hast du von mir erfahren?
Über einen Kollegen aus der Arbeit, der zufrieden war und dich empfohlen hat.
7. Was gefällt dir am privaten Sprachunterricht?
Bis jetzt war ich immer im Unterricht auf der Arbeit oder in der Schule. Dies ist zum ersten
Mal, dass ich in den Unterricht in eine private Wohnung gehe. Ich konzentriere mich auf das
Lernen, ich bin durch Pflichten aus dem Arbeitsumfeld nicht gestört.
Eine kleine Gruppe passt mir, ein bis zwei Teilnehmer sind für mich ideal. Wir können einen
Ersatztermin verabreden, Themen nach meinen Bedürfnissen auswählen. Mir gefällt die
Ruhe, hundertprozentige Aufmerksamkeit von beiden Seiten.
8. Wie bist du mit dem Lehrbuch „Sprechen Sie Deutsch“ zufrieden? Wie gefallen dir
Ergänzungstexte und warum?

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Ganz zufrieden, die Erklärungen in der tschechischen Sprache sind für mich ideal. Zum
Lehrbuch gibt es eine Menge CDs, die von Muttersprachlern aufgenommen sind. Als
Ergänzungsbuch habe ich „Deutsch im Gespräch“. Mir gefällt, dass ich das Thema
auswählen darf, das ich benötige. Und die „Realien“ erweitern mir die Kenntnisse über
deutschsprachige Länder.
9. Denkst du, dass Hausaufgaben und Vorbereitung wichtig sind?
Ja, sie sind wichtig. Leider kann ich die genügende Zeit zur Vorbereitung auf den Unterricht
nicht vorbehalten, wie ich mir vorstellen würde.
10. Wie fühlst du dich während des privaten Unterrichts?
Ich schätze das Du-Angebot gleich bei der ersten Stunde und den individuellen Zugang.
Durch das Duzen habe ich Scham verloren. Ich fühle mich wohl, entspannt. Es ist mir nicht
peinlich, wenn ich etwas nicht weiß. In meinem Alter! Der Hund grüßt mich. Ich schätze die
Heimumgebung.
11. Was könnte sich bei dem Unterricht verbessern oder ändern?
Eine Stunde in zwei Wochen ist sehr wenig.
12. Was für ein Ziel in Beherrschung der Sprachen hast du dir gesetzt? Welches Niveau
möchtest du erreichen?
Ich möchte die Hemmung verlieren, zu sprechen, nicht befürchten eine Kommunikation
anzuknüpfen. Ich möchte mit ausländischen Partnern verkehren. Ich würde das Niveau B1 bis
B2 erreichen. Ich weiß, dass ich keine Verträge und Fachkorrespondenz zu schreiben
brauche.
13. Benutzt du die Sprache in deinem Beruf?
Minimal, vielleicht an der Messe.
14. Kommt dir die Gebühr für den privaten Unterricht angemessen vor?
Ich bin nicht imstande es zu beurteilen, der Arbeitgeber zahlt den Fremdsprachunterricht für
mich.
15. Hast du das Land besucht, dessen Sprachen du lernst? Wie hast du die Konversation
bewältigt?
Ich war mehrmals auf Dienstreisen in Deutschland. Soweit es möglich ist, lasse ich jemanden
anderen sprechen.

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13. Befragte
Name: Zdeňka P. Alter: 55 Jahre
Beruf: Zahnärztin
Privatunterricht: englische Sprache
Geschätzte Stufe nach dem GERR: B1
Häufigkeit: seit Juni 2012 zwei Stunden einmal wöchentlich
Gegenwärtiges verwendetes Hauptlehrwerk: „Time to Talk“ – 3. Teil

1. Haben Sie einen Kurs vor diesem privaten Unterricht besucht? Haben Sie eine
Fremdsprache schon vorher gelernt?
Ja, ich hatte einen privaten Unterricht in beiden Sprachen. In Englisch habe ich das Abitur
abgelegt. Drei Jahre besuchte ich die Fremdsprachschule in Olomouc und zwei letzte Jahre
den privaten Unterricht.
2. Waren Sie mit dem Unterricht und mit den Kursen zufrieden?
Ich war mit allen Lektoren, die gut sprachlich ausgestattet waren, zufrieden. Die waren nicht
nur eine Lektion vor den Studenten. An der Fremdsprachschule hat mich der Unterricht mit
Spiel, mit verschiedenen Wettkämpfen und Testen gestört. Ich bin lieber für einen klassischen
Unterricht. Die Grammatik wurde nur im Englischen erklärt.
3. Was für ein Lehrwerk oder Studienmaterial haben Sie benutzt?
Wir benutzten die Lehrbücher „Headway“ und „New Englisch File“, die nur im Englischen
waren. Mir gefallen mehr die Artikel im Lehrwerk „Time To Talk“. Sie sagen was. Wenn ich
das Klischee verwende – die Artikel sind belehrend. Im Lehrbuch gibt es viele Hörübungen.
Hervorragend sind auch die Fragen, die Sie im Tschechischen stellen und ich muss sie
schlagfertig übersetzen.
4. Haben Sie Hörübungen gemacht und Hausaufgaben bekommen?
An der Fremdsprachschule haben wir Hörübungen gemacht und Hausaufgaben haben wir
auch bekommen. Es waren die Übungen im Lehrwerk und Nacherzählungen.
5) Haben Sie gespürt Fortschritte gemacht zu haben?
Die Fortschritte habe ich sicher gemacht. Während der Jahre, in den ich mich den Sprachen
nicht widmete, sind die Grammatik und der Unterricht vorwärts fortgeschritten. Es gibt auch
andere Möglichkeiten zum Üben, z. B. das Reisen, die Videokassetten im Englischen, Internet,
Fernsehen, Radio, alles kann man im Original aufsuchen.
6. Wie haben Sie von mir erfahren?

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Sie sind eine sehr bekannte Person für privaten Fremdsprachunterricht. Meine ehemalige
Patientin hat Sie mir empfohlen und gab mir Kontakt an Sie.
7. Was gefällt Ihnen am privaten Unterricht?
Die ganze Zeit widmet sich die Lektorin nur mir und ich muss nur für mich selbst überlegen –
hundertprozentige Aufmerksamkeit. Wenn ich in den Unterricht nicht kommen kann, entgeht
mir die Lektion nicht, sondern wartet. Der Unterricht folgt meinen Fähigkeiten und
Kenntnissen.
8. Wie sind Sie mit dem Lehrbuch „Time to Talk zufrieden“?
Wie ich schon oben erwähnte, ist das Lehrbuch ausgezeichnet, weil es ein typisches Lehrbuch
ist. Auch die Tests am Ende des Buches prüfen, was ich bewältigt habe. Ich bin mit der Art
des Unterrichtens sehr zufrieden. Drill, Hören, Fragen, Übersetzungen, Dolmetschen.
Besonders vorzüglich sind die Hörübungen und Übersetzungen von „Oxford books“. Den
Wortschatz kann man auch während einer geläufigen Konversation benutzen
9. Denken Sie, dass Hausaufgaben und Vorbereitung wichtig sind?
Selbstverständlich! Wie ich sage, ohne Drill geht es nicht. Die alltägliche Vorbereitung ist
wichtig, dazu das Hören und Übersetzen.
Hier gibt es einen weiteren Vorteil des Privatunterrichts im Vergleich mit den Sprachschulen.
Der Unterricht läuft auch während der Ferien. Falls man die Fremdsprachschule besucht,
zwingt sich der Mensch zum Lernen meistens nicht.
10. Wie fühlen Sie sich während des privaten Unterrichts?
Das Milieu ist sympathisch, nur zum Unterricht bestimmt. Ruhe und Gemütlichkeit, kein
Gehetze und kein Zwang (wenigstens nicht nach außen). Manchmal muss es schwierig sein,
wenn man sich für das ganze Jahr z. B. „at least“ nicht merkt.
11. Was könnte sich beim Unterricht verbessern oder ändern?
Ich bin zufrieden. Oben ist alles beschrieben.
12. Was für ein Ziel in Beherrschung der Sprachen haben Sie sich gesetzt? Welches Niveau
möchten Sie erreichen?
Mein Ziel ist hauptsächlich nicht zu vergessen und sich zu verständigen. Ich muss Aktivitäten
außer meinem Beruf haben. Die Sprachen machen mir Spaß. Während meiner „jungen
Jahren“ gab es solche Möglichkeiten nicht. Hauptsächlich die Ausnutzung. Für mich ist es
ein sehr gutes Hobby. Ich habe ein angenehmes Gefühl, dass ich etwas tue, was mir Spaß
macht.
13. Benutzen Sie die Sprache in Ihrem Beruf?
Im Beruf nur gelegentlich, mehr bei meinen ziemlich häufigen Auslandsreisen.

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14. Kommt Ihnen die Gebühr für den privaten Unterricht angemessen vor?
Sehr angemessen. Wenn ich etwas kann, muss ich mir das „know-how“ bezahlen lassen.
15. Haben Sie das Land besucht, dessen Sprachen Sie lernen? Wie hast du die Konversation
bewältigt?
Sieh Punkt 14. Ich reise ziemlich oft, die Sprache benutze ich und verständige mich.

14. Befragte
Name: Šárka Š. Alter: 27 Jahre
Beruf: Juristin
Privatunterricht: deutsche Sprache
Geschätzte Stufe nach dem GERR: B2
Häufigkeit: seit September 2013zwei Stunden einmal wöchentlich

1. Hast du einen Kurs vor diesem privaten Unterricht besucht? Hast du eine Fremdsprache
schon vorher gelernt?
Grundschule –Deutsch; Mittelschule – Deutsch, Englisch, Latein
Universität – Deutsch, Latein; ein Kurs zum Erwerb des Zertifikats Deutsch;
zwei Mal der Deutschkurs in Wien
2. Warst du mit dem Unterricht an den Schulen und in den Kursen zufrieden?
Der Unterricht an der Grundschule und Mittelschule war nicht schlecht. In der Gruppe waren
immer etwa 10 Schüler, deshalb kamen wir auch zum Zug. An der Universität waren mehr
Studenten, es war unpersönlich, fast ohne Hörübungen und Konversation. Am meisten war
ich mit dem Kurs „Zertifikat Deutsch“ zufrieden. Wir waren fünf dort und wir mussten
sprechen, wir schafften auch viel Grammatik.
3. Was für ein Lehrwerk oder Studienmaterial habt ihr benutzt?
Deutsch – „Sprechen Sie Deutsch?“ (1. – 3. Teil); Alltagssprache Deutsch, Tangram
Zertifikat Deutsch
Englisch – Opportunities (mehrere Teile), Stepping Stones.
4. Habt ihr Hörübungen gemacht und Hausaufgaben bekommen?
Die Hörübungen gab es minimal, in Englisch mehr als in Deutsch. Es hat vom Lehrer
abgehangen, wofür er Lust hatte.
Die Hausaufgaben bekamen wir, meistens schriftlich und wir mussten die Vokabeln lernen.
5. Hast du gespürt Fortschritte gemacht zu haben?

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Im Kurs für das Zertifikat hatte ich nach jeder Stunde das Gefühl, dass ich etwas Neues
gelernt habe.
6. Wie hast du von mir erfahren?
Von meiner Mutti, die du unterrichtet hast und auch von meinen Verwandten.
7. Was gefällt dir am privaten Unterricht?
Der individuelle Zugang, Flexibilität sowohl zeitlich als auch thematisch.
8. Wie bist du mit dem Lehrbuch „Sprechen Sie Deutsch“ zufrieden? Bist du mit
Ergänzungstexten und Büchern zufrieden?
Ganz zufrieden, ich lerne von ihm ganzes Leben. Es ist übersichtlich, mir gefällt, dass dort die
Sachen nicht nur im Deutschen sondern auch im Tschechischen geschrieben sind, was mir
hauptsächlich bei Erklärung der Grammatik passt.
Die Ergänzungstexte eignen sich für mich, sie betreffen meine Berufsrichtung – das
Arbeitsrecht.
9. Denkst du, dass Hausaufgaben und Vorbereitung wichtig sind?
Ja, hauptsächlich wegen der Wiederholung des Lehrstoffs, aber ab und zu habe ich nicht
genug Zeit.
10. Wie fühlst du dich während des privaten Unterrichts?
Unvergleichbar wohler als beim Unterricht in der Schule. Sofern ich das Lernen auf die
letzte Minute lasse, bin ich nervös, dass ich nicht alles vorbereitet haben könnte.
11. Was könnte sich beim Unterricht verbessern oder ändern?
Aus meiner Sicht werden die Stunden hundertprozentig ausgenutzt (Konversation,
Grammatik, Hörübungen).
12. Was für ein Ziel in Beherrschung der Sprachen hast du dir gesetzt? Welches Niveau
möchtest du erreichen?
Ich möchte die Hemmung verlieren zu sprechen, kommunikativ sein, ohne Probleme mit den
Muttersprachlern reden. In der Zukunft vielleicht die Staatsprüfung.
13. Benutzt du die Sprache in deinem Beruf?
Bis jetzt nein.
14. Kommt dir die Gebühr für den privaten Unterricht angemessen vor?
Ja, sicher. Im Vergleich mit anderen Kursen, wo meistens eine Gruppe besteht und man dort
nicht viel lernt.
16. Hast du das Land besucht, dessen Sprachen du lernst? Wie hast du die Konversation
bewältigt?

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Ja, z. B. die Kurse in Wien. Ich musste mich alleine unterbringen, in die Schule kommen, mit
der Umgebung und den Lektoren kommunizieren. Die Fremdsprache benutze ich auch bei
jedem Auslandsurlaub.

15. Befragte
Name: Věra V. Alter: 57 Jahre
Beruf: Lehrerin an der Mittelschule für Krankenschwester
Privatunterricht: englische Sprache
Geschätzte Stufe nach dem GERR: B1
Häufigkeit: seit September 2004 eine Stunde einmal wöchentlich
Gegenwärtiges verwendetes Hauptlehrwerk: „Time to Talk“ – 3. Teil

1. Hast du einen Kurs vor diesem privaten Unterricht besucht? Hast du eine Fremdsprache
schon vorher gelernt?
Ja, ich habe einen englischen Kurs besucht.
2. Warst du mit dem Unterricht im Kurs zufrieden?
Ich war unzufrieden. Es gab ein unterschiedliches Niveau der Mitschüler und der Lektor hat
Fortgeschrittene bevorzugt.
3. Was für ein Lehrwerk oder Studienmaterial habt ihr benutzt?
Das Lehrbuch für Fremdsprachschulen.
4. Habt ihr Hörübungen gemacht und Hausaufgaben bekommen?
Hörübungen hatten wir sehr wenige, die Hausaufgaben bekamen wir selten (Vokabeln).
5. Hast du gespürt Fortschritte gemacht zu haben?
Einmal ja, einmal nein. Es hängt von meiner Vorbereitung ab. Ich verstehe den schriftlichen
Ausdruck (z.B. Anleitungen), mit Hören ist es schlimmer.
6. Wie hast du von mir erfahren?
Von meinen Kollegen.
7. Was gefällt dir am privaten Unterricht?
Der individuelle Zugang, die Aktivität des Studenten, die Berücksichtigung der aktuellen
persönlichen und Arbeitssituation, die Möglichkeit das Verfahren zu beeinflussen (z. B.
Wiederholung).
8. Wie bist du mit dem Lehrbuch „Time To Talk“ zufrieden? Bist du mit den
Ergänzungstexten und Büchern zufrieden?

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Ja.
9. Denkst du, dass die Hausaufgaben und Vorbereitung wichtig sind?
Ja, sie sind unvermeidlich, aber …
10. Wie fühlst du dich während des privaten Unterrichts?
Eher gemütlich.
11. Was könnte sich bei dem Unterricht verbessern oder ändern?
Ich habe keine Vorstellung, ab und zu Kommunikationslektionen…
12. Was für ein Ziel in Beherrschung der Sprachen hast du dir gesetzt? Welches Niveau
möchtest du erreichen?
Das grundlegende Kommunikationsniveau für Aufenthalte im Ausland.
13. Benutzt du die Sprache in deinem Beruf?
Ja.
14. Kommt dir die Gebühr für den privaten Unterricht angemessen vor?
Ja.
15. Hast du das Land besucht, dessen Sprachen du lernst? Wie hast du die Konversation
bewältigt?
Ja, ich habe die Konversation bewältigt.

16. Befragte
Name: Aleš Alter: 33 Jahre
Beruf: Manager in der Exportabteilung in einer Firma in Hranice
Privatunterricht: deutsche Sprache
Geschätzte Stufe nach dem GERR: B1
Häufigkeit: seit September 2010 zwei Stunden einmal wöchentlich
Gegenwärtiges verwendetes Hauptlehrwerk: „Sprechen Sie Deutsch?“ - 2. Teil

1. Hast du einen Kurs vor diesem privaten Unterricht besucht? Hast du eine Fremdsprache
schon vorher gelernt?
Ja, ich habe Englisch und Deutsch gelernt.
2. Warst du mit dem Unterricht zufrieden?
Ich war zufrieden.
3. Was für ein Lehrwerk oder Studienmaterial habt ihr benutzt?

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Im Englischen haben wir „Project Englisch“ benutzt. Im Deutschen erinnere ich mich nicht
mehr.
4. Habt ihr Hörübungen gemacht und Hausaufgaben bekommen?
Die Hörübungen haben wir gemacht, an die Hausaufgaben erinnere ich mich nicht.
5. Hast du gespürt Fortschritte gemacht zu haben?
Ja, in jeder Lektion habe ich mir etwas beigebracht.
6. Wie hast du von mir erfahren?
Von einem Menschen, den ich Englisch unterrichtet habe.
7. Was gefällt dir am privaten Unterricht?
Der individuelle Zugang, Flexibilität, Effektivität. Man muss nicht warten, bis man an die
Reihe kommt.
8. Wie bist du mit dem Lehrbuch „Sprechen Sie Deutsch“ zufrieden? Bist du mit den
Ergänzungstexten und Büchern zufrieden?
Mit beiden ganz zufrieden.
9. Denkst du, dass Hausaufgaben und Vorbereitung wichtig sind?
Ganz bestimmt.
10. Wie fühlst du dich während des privaten Unterrichts?
Manchmal habe ich keine Lust, aber ich nehme es als eine Notwendigkeit, wenn ich
fortschreiten und mich vervollkommnen will.
11. Was könnte sich beim Unterricht verbessern oder ändern?
Momentan fällt mir nichts ein.
12. Was für ein Ziel in Beherrschung der Sprachen hast du dir gesetzt? Welches Niveau
möchtest du erreichen?
Ich möchte fließend sprechen.
13. Benutzt du die Sprache in deinem Beruf?
Ja.
14. Kommt dir die Gebühr für den privaten Unterricht angemessen vor?
Ja.
15. Hast du das Land besucht, dessen Sprachen du lernst? Wie hast du die Konversation
bewältigt?
Ich war auf Urlaub in Kroatien, Griechenland, ein Jahr in Deutschland, auf Dienstreisen im
Ausland. Ich konnte mich verständigen.

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17. Befragte
Name: Petra Alter: 40 Jahre
Beruf: Krankenschwester in der Onkologie Abteilung des Krankenhauses in Ostrava
Privatunterricht: englische Sprache
Geschätzte Stufe nach dem GERR: A2
Häufigkeit: seit September 2010 eine Stunde einmal wöchentlich
Gegenwärtiges verwendetes Hauptlehrwerk: „Time to Talk?“ - 2. Teil

1. Hast du einen Kurs vor diesem privaten Unterricht besucht? Hast du eine Fremdsprache
schon vorher gelernt?
Vor 25 Jahren besuchte ich den englischen Privatunterricht. Damals war ich Schülerin an der
Mittelschule und zu dieser Zeit lernten wir Russisch und Lateinisch. In den Englischunterricht
ging ich etwa ein Jahr.
2. Warst du mit dem Unterricht zufrieden?
Ich war zufrieden, aber mein damaliges Alter und Vernunft waren nicht reif.
3. Was für ein Lehrwerk oder Studienmaterial habt ihr benutzt?
Wir haben das Lehrbuch für Fremdsprachschulen benutzt.
4. Habt ihr Hörübungen gemacht und Hausaufgaben bekommen?
Die Hörübungen haben wir nur in den Stunden gemacht, die Hausaufgaben habe ich auch
bekommen.
5. Hast du gespürt Fortschritte gemacht zu haben?
An meine Gefühle von dem damaligen Unterricht erinnere ich mich nicht sehr. Die
Kenntnisse – wenig ist im Gedächtnis geblieben. Heute, wenn ich lerne, stelle ich fest, dass
ich so etwas schon einmal gelernt habe.
6. Wie hast du von mir erfahren?
Nach 25 Jahren habe ich mich entschieden zu derselben Lehrerin und zum Englischunterricht
zurückzukehren.
7. Was gefällt dir am privaten Unterricht?
Mit der Lehrerin bin ich zufrieden und der persönliche Zugang gefällt mir, ebenso nur ein
Mensch im Unterricht. Das Tempo und die Ansprüche an den Lernenden werden dem
Einzelwesen angeglichen.
8. Wie bist du mit dem Lehrbuch „Time to Talk“ zufrieden? Bist du mit den
Ergänzungstexten und Büchern zufrieden?

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Mit dem Lehrbuch, das wir heute zum Unterricht benutzen, bin ich überaus zufrieden, dazu
auch mit den CDs zum Hören. Ich denke, dass es eine Bedeutung für die richtige Aussprache
und Kommunikation in der Fremdsprache hat.
9. Denkst du, dass Hausaufgaben und Vorbereitung wichtig sind?
Ohne eine Vorbereitung zu Hause und ohne die Hausaufgaben wäre es ganz umsonst in den
privaten Unterricht zu gehen.
10. Wie fühlst du dich während des privaten Unterrichts?
Beim Unterricht spüre ich keine Spannung. Es ist Ruhe und Behaglichkeit. Nur manchmal,
wenn meine Kenntnisse nicht genügend sind, habe ich unbefriedigende Gefühle. Und
hauptsächlich die Lehrerin mit ihrem Zugang unterstützt mich immer im Lernen fortzusetzen.
11. Was könnte sich beim Unterricht verbessern oder ändern?
Der Privatunterricht gefällt mir komplett, keine Verbesserung fällt mir ein.
12. Was für ein Ziel in Beherrschung der Sprachen hast du dir gesetzt? Welches Niveau
möchtest du erreichen?
Ich möchte mich beim Ausreisen verständigen, die Informationstafeln und Anweisungen für
Touristen lesen. Ich will von keinem Übersetzer abhängig sein.
13. Benutzt du die Sprache in deinem Beruf?
In meinem Beruf benutze ich die Sprache nicht.
14. Kommt dir die Gebühr für den privaten Unterricht angemessen vor?
Der Preis für den Privatunterricht – für die Arbeit und die Nerven des Lehrers - ist
angemessen. Man sollte sich bewusst machen, dass das Studium immer die wertvollste
Investition ist, die vielfach zurückkommt. Deshalb bedauere ich kein Geld, das in dieser
Richtung geht.
15. Hast du das Land besucht, dessen Sprachen du lernst? Wie hast du die Konversation
bewältigt?
Ins Ausland fahre ich ab und zu und immer bemühte ich mich die Sprache zu benutzen. Die
Grundkommunikation bewältige ich entsprechend, wenn ich auch Hände und Beine
einschalte.
16. Andere Bemerkungen
Ich bin froh, dass ich die Möglichkeit habe Englisch im Privatunterricht zu lernen. Ich weiß,
dass ich nicht imstande bin die Kurse mit meinem Beruf zeitlich zu bewältigen. Ich würde
auch das gemeinsame Unterrichtstempo nicht bewältigen, dass sich dem Einzelnen nicht
anpasst. Damit danke ich meiner Lehrerin für ihre Mühe und Geduld.

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18. Befragte
Name: Martina K. Alter: 21 Jahre
Beruf: Studentin, 2. Studienjahr an der Ökonomischen Fakultät in Ostrava
Privatunterricht: englische Sprache
Geschätzte Stufe nach dem GERR: B2
Häufigkeit: 1 Mal wöchentlich 1 Stunde, 1 Jahr vor dem Abitur

1. Hast du einen Kurs vor diesem privaten Unterricht besucht? Hast du eine Fremdsprache
schon vorher gelernt?
Mit der Fremdsprache Englisch habe ich an der Grundschule in der vierten Klasse
angefangen zu lernen. Ich habe keinen außerschulischen Kurs besucht.
2. Warst du mit dem Unterricht an der Schule und in den Kursen zufrieden?
Am Anfang hat mir Englisch Spaß gemacht, denn wir hatten einen Lehrer, der uns in
unterhaltsamer Form unterrichtet hat und anschaulich alles erklärt hat. Er hat sich uns allen
gewidmet und wenn die Grammatik durchgegangen wurde, hat er sich vor allem den
schwächeren Schülern gewidmet um den Lehrstoff zu begreifen.
3. Was für ein Lehrwerk oder Studienmaterial habt ihr benutzt?
Wir haben „Open Doors“ benutzt. Sehr oft hat er uns das kopierte Papier mit Bildern
mitgebracht, wo die Grammatik lustig dargestellt wurde.
4. Habt ihr Hörübungen gemacht, habt ihr Hausaufgaben bekommen?
Die Hörübungen waren in der Form einfacher englischen Lieder oder vom Lehrbuch. Ich
mochte mehr die Lieder, bei denen ich etwas verstehen konnte. Als es die Hörübungen aus
dem Lehrbuch waren und die Lehrerin hat uns danach gefragt, was mit dem Test
zusammengehangen hat, hatte ich schon große Lücken.
Ich persönlich vermute, es ist besser zum Hören auch den Text zu haben. Man sieht die
Wörter und zugleich auch die Wörter, wie sie ausgesprochen werden. Daraus war ich immer
sehr nervös.
5. Hast du gespürt Fortschritte gemacht zu haben?
Wie ich schon oben beschrieben habe, an der ersten Stufe war Englisch mein Lieblingsfach,
aber an der zweiten Stufe hatte ich es gar nicht gern und einen großen Einfluss darauf hatte
die Unterrichtende. Ich habe keine Fortschritte gemacht und ich hatte auch keine Lust sie zu
machen. Die Lehrerin war nur von einem Schüler begeistert und die anderen hat sie völlig

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hinweggesehen. Sofern sie nicht sofort eine Antwort bekommen hat, hat sie sich an ihn
gewendet und sich nur mit ihm unterhalten.
6. Wie hast du von mir erfahren?
Als ich mich entschieden habe, das Abitur im Englischen abzulegen, habe ich angefangen die
Nachhilfe zu suchen. Meine beste Freundin wollte auch in Englisch das Abitur machen und
sie hat mir angeboten zusammen zum Nachhilfeunterricht zu gehen. Nach Ihrer Zustimmung
habe ich begonnen zu Ihnen zu gehen.
7. Was gefällt dir am privaten Unterricht?
Mir passt der direkte Kontakt. Wenn der Unterrichtende ein freundlicher Mensch ist und auch
bereit ist, die infantilen Fragen ruhig zu beantworten, dann ist es Freude zu ihm zum
Unterricht zu kommen. Der Mensch fühlt sich besser, wenn nach Dingen fragen darf, die er
nicht versteht und niemand darüber lachen wird, wenn er sie nicht begriffen hat. Aber an
der anderen Seite hängt es vom Menschen ab, ob er pedantisch ist und zu fragen beginnt,
warum es nicht klar ist. Dann überlegt man, ob man fragen will oder nicht. Auch super am
Privatunterricht ist, dass es Scherze gibt. Für mich eine wichtige Rolle spielt, dass der
Unterricht in der familiären Atmosphäre verläuft und man durch keine Prüfung und Tests
belastet wird. Dadurch fühlt man sich besser, ist entspannter, nicht gestresst. Meiner
Meinung nach nimmt er sich auch mehr von der Stunde als dort, wo man unter anderen
dreißig Mitschülern sitzt und der Lehrer stellt einem immer Fragen wie ein
Maschinengewehr, spricht nur Englisch und wenn man nach etwas fragen will, wird man
lächerlich gemacht, weil er solche einfache Sachen nicht mehr erklären möchte, die wir sie
seit jeher kennen sollen….
8. Wie warst bist du mit dem Lehrbuch „Time to Talk“ zufrieden? Bist du mit den
Ergänzungstexten und Büchern zufrieden?
Ich persönlich habe ich mit dem Lehrbuch nicht gearbeitet. Vor kurzer Zeit habe ich es mir
angeschaut und muss sagen - endlich ein Lehrbuch, wo die Aufgabenstellung sowie die
Grammatik im Tschechischen und Englischen erklärt wird. Deshalb denke ich, dass ich mit
ihm anfange, Englisch aufzufrischen und zu lernen.
9. Denkst du, dass Hausaufgaben und Vorbereitung wichtig sind?
Wenn man etwas tun muss, hat man automatisch darauf keine Lust. Aber die
Hausvorbereitung ist bestimmt wichtig. Am besten ist es, wenn man daran Spaß hat, dann ist
man motiviert sich zu vervollkommnen. Ich denke, in diesem Fall ist der Privatunterricht
besser, denn es ist besser nur einen Menschen zu motivieren als z. B. dreißig.
10. Wie fühlst du dich während des privaten Unterrichts?

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Sehr wohl. Man ist entspannt, ruhig, auf den Unterricht freut sich, besonders wenn man die
Stunden mit der Freundin besuchen darf und weiß, dass man einen angenehmen und
lächelnden Menschen trifft, der bereit ist, die unklaren Sachen zu erläutern.
11. Was könnte sich beim Unterricht verbessern oder ändern?
Ich persönlich würde nichts ändern. Ich hatte die Möglichkeit mich zu verabreden, welches
Lehrwerk für mich geeignet wäre und zeitlich passte es mir auch. Ich vermute, wenn sich die
beiden Seiten auf ein Lehrsystem verabreden, muss man auch nichts ändern oder verbessern.
12. Was für ein Ziel in Beherrschung der Sprachen hast du dir gesetzt? Welches Niveau
möchtest du erreichen?
Da in dieser Zeit ein großer Druck auf dem Gebiet der Sprachbeherrschung entwickelt wird,
möchte ich mich fließend mit englischsprechenden Leuten sowohl privat als auch in der
Geschäftswelt verständigen.
13. Benutzt du die Sprache in deiner Schule? Gehst du jobben?
Ich arbeite noch nicht, aber ab und zu oder im Sommer gehe ich jobben. Die
Sprachnotwendigkeit spüre ich oft.
14. Kommt dir die Gebühr für den privaten Unterricht angemessen vor?
Ich denke, die Gebühr ist akzeptabel. Im Internet habe ich den Preis drei Mal höher gefunden.
15. Hast du das Land besucht, dessen Sprachen du lernst? Wie hast du die Konversation
bewältigt?
Ich erinnere, dass wir eine Möglichkeit an der Grundschule hatten, nach Großbritannien zu
reisen. Mit der Freundin hatte ich Angst, dass wir uns nicht verständigen könnten, aber
schließlich hat sich gezeigt, dass die Grundkenntnisse in Englisch uns gereicht haben mit der
Frau zu reden, wo wir untergebracht wurden.
16. Andere Bemerkungen
Mir persönlich hat der private Nachhilfeunterricht sehr gefallen und in Englisch habe ich
eine Verbesserung bemerkt. Englisch hat wieder angefangen mir Spaß zu machen.

19. Befragte
Name: Marian Alter: 41 Jahre
Beruf: Unternehmer
Privatunterricht: englische Sprache
Geschätzte Stufe nach dem GERR: B1
Häufigkeit: seit September 2009 zwei Stunden einmal wöchentlich

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Gegenwärtiges verwendetes Hauptlehrwerk: „Time to Talk“ – 3. Teil

1. Hast du einen Kurs vor diesem privaten Unterricht besucht? Hast du eine Fremdsprache
schon vorher gelernt?
Ja, ich besuchte zwei Jahre privat Deutsch. In der Schule war natürlich nur Russisch.
Jetzt kombiniere ich deinen Unterricht mit David (der Muttersprachler - Engländer)
2. Warst du mit dem Unterricht an den Schulen und in den Kursen zufrieden?
In der Schule gab mir Russisch gar nichts. (Ich konnte nicht ahnen, dass Putin so stark sein
wird.) Im Kurs war ich zufrieden, die Lehrerin hatte das gleiche System wie du.
3. Was für ein Lehrwerk oder Studienmaterial habt ihr benutzt?
Leider habe ich mir die Namen nicht gemerkt.
4. Habt ihr Hörübungen gemacht, habt ihr Hausaufgaben bekommen?
Ja, die Hörübungen waren ein Bestandteil des Unterrichts und Hausaufgaben bekamen wir
auch.
5. Spürst du Fortschritte gemacht zu haben?
Früher hatte ich nur Russisch, also kein Interesse. Jetzt muss ich sagen, dass ich zufrieden
bin. Ich habe ein ausgezeichnetes Feedback zwischen David und dir.
6. Wie hast du von mir erfahren?
Von Standa B.
7. Was gefällt dir am privaten Unterricht?
Der individuelle Zugang, Variabilität, usw.
8. Wie bist du mit dem Lehrbuch „Time to Talk“ zufrieden? Bist du mit den
Ergänzungstexten und Büchern zufrieden?
Ja, mit dem Lehrbuch bin ich zufrieden (gute Erklärung der Grammatik, eine Menge der
Hörübungen) und auch mit anderen Ergänzungstexten (z.B. die Krimis usw.). Aber zugleich
mag ich eine Änderung und versuche etwas Neues (das Lehrbuch von David „Face to Face“).
9. Denkst du, dass Hausaufgaben und Vorbereitung wichtig sind?
Es ist eine prima Frage für jemanden, der sie gar nicht macht. Ich bin überzeugt, dass sie
wichtig sind, sie zwingen den Lernenden zum Selbststudium, man muss lernen das
Wörterbuch zu benutzen. Damit macht man auch Fortschritte. Ich arbeitete in dieser Weise
früher auch.
10. Wie fühlst du dich während des privaten Unterrichts?
Wohl.
11. Was könnte sich bei dem Unterricht verbessern oder ändern?

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Es wird reichen, wenn ich die Hausaufgaben machen werde.
12. Was für ein Ziel in Beherrschung der Sprachen hast du dir gesetzt? Welches Niveau
möchtest du erreichen?
Ich möchte mich fließend verständigen.
13. Benutzt du die Sprache in deinem Beruf?
Nein, aber wer weiß, was in der Zukunft kommt.
14. Kommt dir die Gebühr für den privaten Unterricht angemessen vor?
Der Preis ist adäquat.
15. Hast du das Land besucht, dessen Sprachen du lernst? Wie hast du die Konversation
bewältigt?
Ja, natürlich, es ist von jedem Besuch besser. Heute bin ich auch imstande mit jemandem zu
sprechen.

20. Befragte
Name: Kateřina Alter: 40 Jahre
Beruf: Managerin in einer pharmazeutischen Firma
Privatunterricht: englische Sprache
Geschätzte Stufe nach dem GERR: A2
Häufigkeit: seit September 2012 eine Stunde einmal wöchentlich

1. Hast du einen Kurs vor diesem privaten Unterricht besucht? Hast du eine Fremdsprache
schon vorher gelernt?
Mittelschule – Deutsch in dem 4. Studienjahr
Universität – Deutsch – 2 Jahre
Kurs – English; dann Privatunterricht
2. Warst du mit dem Unterricht an den Schulen und in den Kursen zufrieden?
Deutsch: Der beste Unterricht an der Mittelschule; an der Universität hatten wir zwei
Unterrichtende. Der erste war kein Profi, deshalb waren wir mit ihm unzufrieden, er hat uns
die Übungen vorgesagt, der zweite war schon ein Profi und dann auch die Zufriedenheit.
Englisch: Der Gruppenunterricht passte mir zeitlich nicht. Ein paar Mal bin ich nicht
gekommen und dann habe ich den Lehrstoff nicht geschafft und nicht verstanden.
Englisch: Privatunterricht: Ich war unzufrieden, die Lehrerin war auf den Unterricht nicht
vorbereitet. Sehr oft hat sie sogar nicht gewusst, wie die richtige Lösung von einzelnen
Übungen ist.
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3. Was für ein Lehrwerk oder Studienmaterial habt ihr benutzt?
Deutsch – Mittelschule – ich merke mir nicht mehr; Universität:1. Lehrer:„Němčina pro
samouky“, 2. Lehrer: Arbeitsblätter
Englisch – Im Kurs: „Headway“, Privatunterricht bei Frau L.: „Time to Talk“
4. Habt ihr Hörübungen gemacht und Hausaufgaben bekommen?
Deutsch – Mittelschule: nur Hausaufgaben; Universität:1. Lehrer: keine Hörübungen, keine
Hausaufgaben, 2. Lehrer: Hörübungen und auch Hausaufgaben
Englisch: Kurs: Hörübungen und Hausaufgaben
Privatunterricht: Hörübungen nur am Anfang und die Hausaufgaben nur selten (die neuen
Vokabeln ja natürlich), später keine Hörübungen und die Hausaufgaben nur ab und zu
5. Wie hast du dich während des Unterrichts gefühlt? Hast du gespürt Fortschritte gemacht zu
haben?
Deutsch an der Mittelschule: Es hat mir Spaß gemacht. Was ich dort gelernt habe, merke ich
mir am meisten. Auf der Universität mit dem 1. Lehrer machte es mir keinen Spaß, der Lehrer
hat schlecht ausgesprochen, die richtigen Antworten hat er vorgesagt. Ich habe davon
profitiert, was ich an der Mittelschule lernte. Mit dem 2. Lehrer war es gut, Deutsch machte
mir Spaß, wir hörten viel, memoriert, es war in der Drillform.
Englisch: Kurs: In der Gruppe waren solche Studenten, die Deutsch schon früher lernten und
deshalb sind wir schnell fortgeschritten. Ich war nicht imstande alles zu schaffen. In den
Lehrbüchern war kein Wort im Tschechischen und es hat mich gestört.
6. Wie hast du von mir erfahren?
Dank einem zufälligen Treffen mit meiner ehemaligen Mitschülerin und Freundin.
7. Was gefällt dir am privaten Unterricht?
Die Flexibilität der Unterrichtsstunden, der individuelle Zugang.
8. Wie bist du mit dem Lehrbuch „Time to Talk“ zufrieden? Gefallen dir die
Ergänzungstexte? Warum?
Mit dem Lehrbuch „Time to Talk“ bin ich maximal zufrieden. Alles liegt mir sehr.
Hauptsächlich auch dadurch, da es dort Erklärungen im Tschechischen gibt.
9. Denkst du, dass die Hausaufgaben und Vorbereitung wichtig sind?
Ja. Wenn ich die Hausaufgaben und Vorbereitung mache, bin ich viel besser auf den
Unterricht vorbereitet. Ich spüre an mir selbst, dass ich schneller fortschreite.
10. Wie fühlst du dich während des privaten Unterrichts?
Ich fühle mich wohl. Ich habe genug Zeit alles einzuordnen und zu wiederholen.
11. Was könnte sich bei dem Unterricht verbessern oder ändern?

100
Es fällt mir nichts ein. Vielleicht ein paar Mal in der Woche eine Kommunikation per E-Mail
im Englischen. Nur ein paar Sätze oder Antworten auf die Fragen.
12. Was für ein Ziel in Beherrschung der Sprachen hast du dir gesetzt? Welches Niveau
möchtest du erreichen?
Kommunikationskenntnisse.
13. Benutzt du die Sprache in deinem Beruf?
Einstweilen nicht so sehr. Aber ich muss Englisch wenigstens auf dem Kommunikationsniveau
lernen. Ich benötige es, um verschiedene Angelegenheiten für die Gruppe auf den
internationalen Kongressen zu organisieren. Die Fachstudien und Artikel in der
medizinischen Presse werden im Englischen geschrieben. Alle Mitteilungen vom Arbeitgeber
in der Zentrale in Ungarn sind auch in Englisch (und Ungarisch).
14. Kommt dir die Gebühr für den privaten Unterricht angemessen vor?
Ja.
15. Hast du das Land besucht, dessen Sprachen du lernst? Wie hast du die Konversation
bewältigt?
Ich habe Irland besucht. Ich musste dort nicht sprechen. Wenn die Reiseleiterin langsam
sprach, habe ich etwas verstanden. Beim schnellen Reden habe ich nichts verstanden, nur
einige Wörter, aber den ganzen Umfang verstand ich nicht.

Aussage der älteren Tochter Romana

„Das häusliche Deutsch begann am 5. September 2004, was sich in diesem Jahr zum
zehnten Mal jährt und ich kann es mir mit Abstand der 10 Jahre ansehen. Ich war damals 15
Jahre alt. Dank der deutschen Staatsbürgerschaft unseres Großvaters erhalten wir die
deutschen Reisepässe. Es wäre eine Schande den deutschen Reisepass zu besitzen und nicht
im Deutschen fließend reden zu können. Deshalb ließen wir uns in den aktiven Unterricht der
deutschen Sprache ein.

Damals kam es mir gar nicht seltsam vor, dass meine eigene Mutter mich regelmäßig,
jeden Samstag und Sonntag in Deutsch unterrichtet. Ich nahm es als fertige Sache und wir
begannen auf vollen Touren. Wir nahmen keine Rücksicht darauf, was wir in der Schule
lernten. Wir begannen vom Anfang mit dem Lehrbuch „Sprechen Sie Deutsch?“. Mein um
drei Jahre jüngerer Bruder lernte an der Grundschule kein Deutsch und das war auch die
Ursache für Mutters Entscheidung. Ich muss bemerken, dass er auch nicht protestierte.

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Wahrscheinlich war es mir ganz normal, weil wir schon seit unserer Kindheit sahen, dass
fremde Menschen zu uns kommen, die Deutsch und Englisch mit unserer Mutter lernten. Ich
dachte gar nicht darüber nach, ob sie richtig unterrichtet, auch wenn sie keine Pädagogin war.
Ich war mein ganzes Leben überrascht, wie sie zu Hause die endlosen Texte übersetzt und wie
sie sich mit unseren ausländischen Bekannten und Freunden verständigt.
Unser Unterricht verlief samstags und sonntags nach dem Mittagessen und dauerte
zwei Stunden. Damit das alles einen Sinn hatte, bekamen wir Hausaufgaben, die wir machen
mussten, wir bereiteten uns auf die Stunden vor. Während des Unterrichts machte ich mit
meinem Bruder Gespräche, wir machten sehr viele Hörübungen und sprachen. Die Texte
lernten wir nicht auswendig, sondern erzählten sie mit eigenen Worten nach. Damit lernten
wir nicht nur einen neuen Wortschatz und Grammatik, sondern auch zu reden, Angst etwas
laut in Deutsch zu sagen. Stufenweise gewannen wir die Sicherheit reagieren zu können. Es
war auch ein Spaß, weil wir versuchten, uns im Wettbewerb gegenseitig zu übertreffen, und
wer der Mutter größere Freude macht.
Ich besuchte damals das Sportgymnasium in Brno und nach dem zweiten Studienjahr
entschied mich, nach Deutschland auf einen Wechselaufenthalt zu fahren um das Deutsch
auszufeilen. Natürlich hatte ich die volle Unterstützung meiner Mutter und besonders die
Finanzunterstützung, weil dieser Aufenthalt für die Alleinstehende zweier Kinder gar nicht
einfach war. Wir bewältigten es, denn meine Mutti war überzeugt, dass es die beste
Investition ist. Und mit dem häuslichen Unterricht begannen wir noch intensiver. Es gelang,
meine Mutter bereitete mich vor und mit siebzehn reiste ich für einen Jahresaufenthalt nach
Berlin ab.
Ich wohnte bei einer deutschen Familie, ging dort zur Schule und machte Athletik in
einem deutschen Sportklub. Nach drei Monaten begann ich Träume im Deutschen zu haben.
Dann ging alles reibungslos, ich hatte perfekte Grundlagen, auf denen ich bauen konnte. Nach
einem Jahr kehrte ich nach Hause zurück, legte das Abitur ab und bestand die
Staatsprüfungen in Deutsch C1 am Goethe Institut. In Brno besuchte ich die
Vorbereitungskurse. Man kann sie mit dem Hausunterricht nicht vergleichen, denn den
individuellen Zugang gab es dort nicht.
Wenn ich es mit dem zehnjährigen Abstand betrachte, bin ich tatsächlich sehr froh,
dass meine Mutter die Zeit, Energie und Geduld in den Unterricht eigener Kinder opferte. Ich
möchte so fließend auch Englisch sprechen, was man zurzeit automatisch voraussetzt. Mit
dem Deutschen stehe ich in engem Kontakt, weil ich bei einer deutschen Gesellschaft in Prag
arbeite. Da das Deutsch nicht so häufig ist, die Firmenführung organisierte den

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Deutschunterricht auch für uns in der Firma. Ich besuche den Fortgeschrittenkurs, aber
nichtsdestoweniger gehe ich mich dorthin ausruhen. Die Lektorin hat auf keinen Fall ein
solches Niveau im Deutschen und der Unterricht ist nicht mit dem meiner Mutter
vergleichbar.“

Aussage des jüngeren Sohns David

„Unsere Cousine Veronika gelangte nach dem Abitur in die Schweiz und arbeitete dort
in einem bekannten Skigebiet. Wir besuchten sie regelmäßig, zwei oder drei Mal jährlich. Ich
war damals Schüler an der ersten Schulstufe, lernte nur Englisch und von Deutsch hatte ich
keine Ahnung. Mit Englisch begann ich mit acht Jahren und es hat mir Spaß gemacht.
Veronika lernte einen Schweizer kennen, der mit Schweizerdeutsch sprach und ich verstand
bei ihm nichts. Ich wurde rot und wartete auf Hilfe von meiner Mutter. Immer, wenn diese
peinliche Situation vorkam, blieb mir nichts anderes übrig und fragte meine Mutti: “Mutti,
was hat er gesagt?“

Wahrscheinlich würde dies jeden ärgern. Meine Mutter hatte etwa zwei Jahre Geduld,
bevor alles in ihr ausbrach. Wir hatten noch nicht einmal Deutsch in der Schule und meine
Mutter begann meiner Schwester und mir die deutsche Sprache in ihrem Arbeitszimmer
beizubringen. Trotz des Widerstands, den ich leistete, kam Mutti mir nicht entgegen und wir
begannen mit dem Unterricht. Es gefiel mir gar nicht, dass meine Mutter mich unterrichten
wollte und dazu noch jeden Tag am Wochenende. Ich ahnte gar nicht, was kommt und was
uns erwartet.
Ich denke, es war am 5. September 2004 (dieses Datum vergesse ich nie), herrlicher
sonniger Nachmittag, wenn die Mutti uns aus unserem Zimmer holte. Wir setzten uns zu
ihrem Arbeitstisch, sie gab uns ihr Lehrbuch (damals nur ein Buch, später musste jeder sein
eigenes haben), wir bekamen zwei Hefte. Ein Heft war für Grammatik und das andere für
Hausaufgaben. Wir fingen gleich mit der ersten Lektion des Lehrwerks „Sprechen Sie
Deutsch?“ an. Das Buch ist sehr gut verarbeitet, kombiniert die Grammatik mit Konversation,
es ist mit lustigen Bildern ergänzt und man lernt gut daraus. Die Stunde dauerte damals etwa
45 Minuten und daran war ich von der Schule gewöhnt. Was später kam, war wirklich
schrecklich. Ich dachte, ich überlebe es nicht. Ich ärgerte mich richtig und dies geschah
regelmäßig in den Deutschstunden. Erstens ahnte ich nicht, dass die Stunden samstags und
auch sonntags sein werden und zweitens bekamen wir bis zur nächsten Stunde am nächsten
Morgen die ersten vier Lektionen mit Wörtern, zehn Mal (!!!) jeden Hauptartikel in den

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vieren Lektionen zum Hören. Wir sollten uns schneller bewegen. Also der Anlauf war
ziemlich unerwartet, aber wie es sich später äußerte, sehr wirksam.
Ich kannte niemanden, der so etwas unterziehen würde. Ich nahm es als Strafe. Der
Unterricht und das Lernen waren unmöglich abzulehnen. Seit meiner Geburt, wie mich meine
Mutti erzog, spürte ich zu ihr Respekt und Ehre. Ich würde mir nicht erlauben zu widerstehen,
weil ich wusste, was käme. Am Anfang versuchte ich es, aber nach einer Weile der
Bemühungen äußerte es sich, dass es keinen Sinn hat. Unsere Mutti machte keine
Zugeständnisse. Ganz klar erinnere ich mich, dass ich damals auf dem Skateboard fuhr und
jeden Tag vom Morgen bis Abend draußen war. Als meine Kameraden zu mir kamen und ich
sagte ihnen, dass ich gerade Deutsch habe, lachten sie mich aus. Die Kameraden gewöhnten
sich allmählich, wandten nichts ein und respektierten es, worüber ich mich freute.
Unser Unterricht begann immer nach dem Mittagessen, etwa um ein Uhr und endete
vor drei. Ich habe mich darauf nie gefreut, aber ich denke, dass wir uns alle darauf nicht
freuten. Während des Mittagsessens sagten wir uns, wie wir keine Lust auf Unterricht haben.
Wir überstanden es trotz unserer vollen Mägen. Diese Wochenenden mit Lernen hatten wir
bis August 2006. Meine Schwester reiste dann nach Deutschland ab und mein Unterricht mit
Mutti war schon nicht mehr so häufig. Damals bereitete ich mich auf die Aufnahmeprüfungen
am österreichischen Gymnasium in Šternberk vor.
Ich war überrascht, wie meine Mutti die meisten Sachen beschreiben, erklären und zu
einfachen Beispielen vergleichen kann. Worauf meine Mutti besonders Wert legte, war die
richtige Aussprache. Ich mochte es nicht, wenn ich etwas aufwendig lernen musste. Später
begriff ich auch, warum sie so viele Klienten hat. Ich merke mir nicht, wann Mutti frei hätte.
Ich hatte Glück, dass ich an der Grundschule ganze sieben Jahre nur eine
Englischlehrerin hatte, die toll war. Aber der Privatunterricht ist eindeutig am wirksamsten,
daran kommt nichts heran. Während des Besuchs am Gymnasium verfolgte ich die Serien und
Filme in Englisch und dank dieser Kinematografie mit Untertiteln vergrößerte ich meinen
englischen Wortschatz. Die Grammatik suchte ich immer im Internet nach, weil es mir Spaß
machte. Die Lehrer wechselten jedes Jahr, was sehr schlimm war. Jeder Lehrer erklärte
anders, verhielt sich uns gegenüber anders und begann anders.
Deutsch hatte ich am Gymnasium jeden Tag und das ganze erste Studienjahr nutzte
ich die Kenntnisse von meiner Mutti. Viele Menschen mögen Deutsch nicht. Ich liebe
Deutsch und ich hoffe, dass ich es in der Zukunft maximal ausnutze und dass es mir auch in
meiner Karriere helfen wird. Zurzeit verwendete ich Deutsch nicht, weil meine Hochschule
kein Geld für Sprachinstitut hat und man kann auch kein Deutsch im Studienplan

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einschreiben, was mir Leid tut. Ich hoffe, dass ich in einem Jahr nach Deutschland zum
Programm Erasmus fahre, wo ich mein Deutsch auffrischen und meinen Horizont in meinen
Deutschkenntnissen erweitern kann. Am Ende des Studiums war ich erfolgreich in Erlangen
von den Zertifikaten B1 und B2 in Deutsch.
Beim Vergleich des Englischen mit Deutschen würde ich sagen, dass ich Englisch
mehr beherrsche als Deutsch und es tut mir Leid. Englisch ist jetzt überall und es ist eine
Pflicht, Selbstverständlichkeit. Wie ich bereits oben erwähnte, Englisch erreichte ich
hauptsächlich dank der Kinematografie. Deutschland verbot die Aufnahme von ausländischen
Filmen aus dem Internet, die in Deutsch synchronisiert sind. Es ist schade, sonst würde ich
solche Filme verfolgen. Deutsch kommt mir schwieriger als Englisch vor und ich lerne es
schlechter. Umso mehr bin ich stolz auf mich, wenn es mir gelingt.“

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