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Übersicht Verdauungskrankheiten, Jahrgang 35, Nr. 4/2017, S.

160-166
Review
Ätiologie, Epidemiologie und Diagnose des
Barrett-Ösophagus
E. Wedi

Zentrum für Interdisziplinäre Endoskopie, Klinik für Gastroenterologie und


Gastrointestinale Onkologie, Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-
Universität Göttingen

Schlüsselwörter Ätiologie, Epidemiologie und Diagnose conspicuous findings remains still the gold
Barrett-Ösophagus des Barrett-Ösophagus standard. Screening for Barrett’s esophagus
– gastroösophagea- Die Diagnose des Barrett-Ösophagus as well as endoscopic and biopsy surveil-
ler R
­ eflux – D
­ efinition wird bei endoskopisch-makroskopischem lance should be limited strictly to high-risk
– ­Epidemiologie – groups. High-grade intraepithelial neoplasia
Verdacht histologisch durch Nachweis von
­Diagnostik – Screening
spezialisiertem intestinalem metaplasti- and early mucosal carcinoma (pT1a) should
schem Zylinderepithel gestellt. Das Risiko be referred to high-volume Barrett’s centers.
Key words After detection of low-grade intraepithelial
der Progression des Barrett-Ösophagus zum
Barrett’s esophagus –
Karzinom wird zwischen 0,12 und 0,33% neoplasia (LGIEN) endoscopic therapy is in-
gastroesophageal ­reflux
pro Jahr angegeben und liegt deutlich nied- dicated; furthermore a second opinion must
– definition – epide-
miology – diagnosis – riger als früher angenommen. Die Beschrei- be obtained from a specialized pathologist
screening bung des Barrett-Ösophagus erfolgt nach der for low-grade IEN.
Prag-Klassifikation. Die Vier-Quadranten-
Biopsie in 1 – 2 cm Abständen mit gezielter
Biopsie makroskopisch auffälliger Befun-
de ist weiterhin der Goldstandard. Kontrast-
verstärkende Verfahren wie die Chromoen- Einleitung und Definition
doskopie oder virtuelle Chromoendoskopie
(NBI) können unterstützend angewandt wer- Der Barrett-Ösophagus stellt eine fakul-
den. Nach histologischer Diagnosestellung tative Präkanzerose für das Barrett-Karzi-
einer Zylinderzellmetaplasie (Barrett-Öso-
phagus) sollte nach einem Jahr eine endo- nom dar. Es handelt sich definitionsgemäß
skopische Kontrolluntersuchung erfolgen. um eine endoskopisch erkennbare Schleim-
Anschließend sollten vor allem Risikopati- hautveränderung der Speiseröhre, die his-
enten (z.B. adipöse, männliche Kaukasier) tologisch einer spezialisierten intestinalen
weiter überwacht und bei Nachweis von HG- Metaplasie mit Nachweis von Becherzellen
IEN oder eines frühen mukosalen Karzinoms entspricht. Dabei wird der Nachweis von Be-
(pT1a) einer endoskopischen Therapie in ei-
nem Barrett-Zentrum zugeführt werden. Der cherzellen im Zylinderepithel als zwingen-
Nachweis einer LG-IEN sollte durch einen des Charakteristikum zur Diagnosestellung
Abkürzungen zweiten Referenzpathologen bestätigt und des Barrett-Ösophagus derzeit kontrovers
DGVS: Deutsche endoskopisch behandelt werden (EMR/Ab- diskutiert. Die aktuelle DGVS-Leitlinie sagt
Gesellschaft für lation). hierzu Folgendes: „Die Diagnose Barrett-
Gastro­enterologie,
Verdauungs- und Stoff- Ösophagus wird bei endoskopisch-makro-
wechselkrankheiten; skopischem Verdacht histologisch durch
ESGE: European Soci- Etiology, epidemiology and diagnosis Nachweis von spezialisiertem intestinalem
ety of Gastrointestinal of Barrett’s esophagus
Zylinderepithel gestellt“ [1]. Die gastro-
Endoscopy; FICE: flex- The diagnosis of the Barrett’s esopha-
ible spectral imaging gus is made histologically by detection of ösophageale Refluxkrankheit ist der Haupt-
color enhancement; columnar epithelium in the esophagus with risikofaktor des Barrett-Ösophagus [2].
NBI: Narrow Band Im- specialized intestinal metaplasia. The risk of Das Risiko, im Verlauf der Erkrankung ein
aging
developing a Barrett’s carcinoma is reported Adenokarzinom zu entwickeln, ist erhöht,
between 0.12 and 0.33% per year and is sig- wurde jedoch jahrelang eher überschätzt.
nificantly lower than previously assumed.
In Deutschland sind ca. 40 – 50% der Öso-
The description of the Barrett’s esophagus
© 2017 is given by the Prague classification. The phaguskrebserkrankungen auf Barrett-Ade-
Dustri-Verlag Dr. Karl Feistle
four-quadrant biopsy at 1 – 2 cm intervals nokarzinome zurückzuführen [3]. Neuere
ISSN 0174-738X
DOI 10.5414/VDX0953 with targeted biopsy of macroscopically Studiendaten zum Barrett-Ösophagus haben
Ätiologie, Epidemiologie und Diagnose des Barrett-Ösophagus 161

bisherige Überwachungs- und Therapiekon- Diagnostik


zepte infrage gestellt. Nachfolgend wird ins-
besondere auf die Ätiologie, Epidemiologie Die Diagnose des Barrett-Ösophagus
und Diagnostik des Barrett-Ösophagus ein- kann nur durch eine endoskopische Un-
gegangen. tersuchung mit der Möglichkeit einer his-
tologischen Sicherung erfolgen. Verbes-
sert wird die Diagnosestellung mithilfe
der hochauflösenden Videoendoskopie in
Ätiologie und Epidemiologie
„High-Definition“-Technik. Der Einsatz von
Die chronische gastroösophageale Re- chemischen Substanzen wie zum Beispiel
fluxkrankheit (GERD) ist der wichtigste Essigsäure oder Indigokarmin in Kombina-
Risikofaktor für die Entstehung des Barrett- tion mit der Zoom-Endoskopie, die soge-
Ösophagus und das Barrett-Karzinom [4, 5]. nannte Chromoendoskopie, vereinfacht die
Dabei besteht eine positive Korrelation des Detektion von Frühkarzinomen und erlaubt
Barrett-Karzinoms zum höheren Lebensalter eine bessere Differenzierung zum nicht dys-
(v.a. nach dem 50. Lebensjahr), dem männ- plastischen Barrett-Epithel [14, 15]. Ältere
lichen Geschlecht und einer kaukasischen Substanzen wie Methylenblau und Kristall-
Herkunft. Das Robert-Koch-Institut gab für violett werden aufgrund ihrer möglichen to-
das Jahr 2014 insgesamt 5.400 neu aufgetre- xischen Wirkung nicht mehr eingesetzt [16,
tene Ösophaguskarzinomfälle bei Männern 17].
und 1.500 bei Frauen an. Das Lebenszeitri- Durch die Applikation der chemischen
siko beträgt bei Männern 0,9%, bei Frauen Substanzen auf die Barrett-Mukosa kommt
0,3% [6]. Im Vergleich hierzu ist der Barrett- es zu einer besseren Kontrastverstärkung
Ösophagus häufig. Eine schwedische, po- und einer für die Barrett-Mukosa typischen
pulationsbasierte endoskopische Studie gibt Gyrierung. Jedoch ist dieses Verfahren stark
eine Inzidenz von 1 – 2% in der Gesamtbe- von der Expertise des Untersuchers abhängig.
völkerung an [7]. Das Risiko der Progression Die bisher publizierten Daten liefern hierzu
des Barrett-Ösophagus zum Karzinom liegt widersprüchliche Ergebnisse. Endoskopisch
bei 0,12 und 0,33% pro Jahr [8, 9]. zeichnet sich das Barrett-Epithel durch sein
Adipositas ist ein weiterer wichtiger Ri- lachsfarbenes Kolorit und eine gröbere Kon-
sikofaktor für die Entwicklung des Barrett- tur der Schleimhaut aus (Abb. 1a).
Ösophagus [10]. Auch zeigen epidemio- Die Alternative zur herkömmlichen
logische Studien eine inverse Korrelation Chromoendoskopie sind optische Verfah-
zwischen einer Helicobacter-pylori-Infekti- ren (NBI, FICE und I-Scan), bei denen das
on und der Entwicklung eines Barrett-Öso- Lichtspektrum so verändert wird, dass eine
phagus oder Barrett-Karzinoms [11]. Disku- digitale Chromoendoskopie erreicht werden
tiert wird, dass die Infektion mit Helicobacter kann. Diese Methoden führen zu einer Kont-
pylori über Ammoniakbildung und Indukti- rastverstärkung, wobei insbesondere die vas-
on einer chronischen Korpusgastritis zu ei- kuläre Struktur der Schleimhaut suffizienter
ner verminderten Azidität des Mageninhalts beurteilt werden kann [1].
führt und konsekutiv das Ösophagusepithel Das vor kurzem publizierte Positionspa-
schützt [12]. Einen protektiven Effekt schei- pier der Europäischen Gesellschaft für Gas-
nen darüber hinaus nichtsteroidale Antirheu- trointestinale Endoskopie (ESGE) gibt an,
matika, der Verzehr von Obst und Gemüse dass die neuen Kontrastierungsverfahren wie
und die Einnahme von Statinen zu haben [2]. zum Beispiel Narrow-Band-Imaging und I-
Gegen die Schutzwirkung von NSAR spre- Scan der herkömmlichen hochauflösenden
chen allerdings die Ergebnisse einer neueren Weißlicht-Endoskopie in der Detektion des
Fallkontrollstudie an 1.474 Patienten durch Barrett-Ösophagus nicht überlegen sind, je-
„überzeugende“ Ergebnisse [13]. Tabelle 1 doch Vorteile (zumindest in „high volume“-
gibt eine Übersicht über Risiko- und Schutz- Zentren mit ausreichender Erfahrung) in der
faktoren. Detektion von Früh-Neoplasien und der bes-
seren Abgrenzung zur nicht dysplastischen
Barrett-Schleimhaut aufweisen [19, 20]. Die
klinische Wertigkeit der elektronischen Bild-
Wedi 162

Abb. 1.  Barrett-Ösophagus. a: Weißlichtendoskopie; b: NBI; c: Zoom-Weißlichtendoskopie; d – f: Zoom-


NBI nach [18].

verarbeitung, Endomikroskopie und Narrow- Entsprechend den Empfehlungen des


Band-Imaging in der Barrett-Diagnostik ist aktuellen ESGE-Positionspapiers sollten
noch nicht abschließend validiert, weshalb folgende Punkte bei der Beschreibung des
die gezielte Biopsie suspekter Areale im Bar- Barrett-Ösophagus im Endoskopie-Befund
rett-Segment und eine anschließende Vier- detailliert dokumentiert werden [20]:
Quadranten-Biopsie in 1  –  2  m Abständen a. Beschreibung und Ausdehnung des Bar-
weiterhin als Goldstandard gilt. Dabei emp- rett-Ösophagus nach der Prag-Klassifika-
fiehlt die DGVS-Leitlinie, dass suspekte Are- tion (siehe Kapitel 4).
ale getrennt asserviert und histopathologisch b. Genaue Angaben von Lokalisation und
untersucht werden sollen. Bei makroskopisch Größe der suspekten Areale, gemessen
unauffälligen Arealen bedarf es keiner ge- ab Zahnreihe und unter Berücksichti-
trennten Asservierung [1]. gung des Uhrzeigersinns (z.B. 42 cm,
Ätiologie, Epidemiologie und Diagnose des Barrett-Ösophagus 163

Abb. 2.  Die Ausdehnungen der Zylinderepithelmetaplasien des Barrett-Ösophagus werden endosko-
pisch nach der Prag-Klassifikation eingeteilt. Abbildung 2a zeigt ein Barrett-Areal nach der Prag-Klassifi-
kation C2M5. Abbildung 2b stellt die Prag-Klassifikation schematisch dar [12, 21].

3:00 Uhr), sowie makroskopische Be- Überwachung und Screening


schreibung mithilfe der Paris-Klassifika- des Barrett-Ösophagus
tion.
c. Bei Vorhandensein einer erosiven Öso- Da die Barrett-Metaplasie eine fakultati-
phagitis sollte diese mit der Los-Angeles- ve Präkanzerose darstellt, sind Empfehlun-
Klassifikation beschrieben werden. gen zu Screening- und Überwachungsstra-
d. Höhenangabe und Anzahl der Biopsien tegien von großer Bedeutung. Grundsätzlich
aus dem Barrett-Segment. gilt, dass Patienten mit gastroösophagealer
e. Geeignete Fotodokumentation. Refluxerkrankung und nachgewiesener Bar-
rett-Schleimhaut ein erhöhtes Adenokarzi-
nomrisiko besitzen. Allerdings bleibt der
Prag-Klassifikation des Stellenwert des endoskopischen Screenings
aller GERD-Patienten in der Anfangsphase
­Barrett-Ösophagus
der Erkrankung unklar, und so fehlt bisher
Die Prag-Klassifikation wurde erstmals die Evidenz, dass durch eine „Vorsorge-Gas-
2006 von einer internationalen Arbeitsgrup- troskopie“ in dieser Patienten-Kohorte die
pe vorgestellt und gilt seitdem als Standard Prognose des Barrett-Karzinoms tatsächlich
bei der Längenmessung des Barrett-Öso- verbessert werden kann.
phagus [21]. Dabei stellen die proximalen Einige Fachgesellschaften empfehlen ein
Cardiafalten die untere Messgrenze dar, die endoskopisches Screening bei Patienten mit
beiden oberen Messgrenzen markieren die einer chronischen GERD, die mindestens
proximale Grenze des zirkumferentiellen einen weiteren Risikofaktor für das Barrett-
Barrett-Areals (C) und die längste Barrett- Karzinom aufweisen (Tab. 1) [2, 23]. Konnte
Zunge (M) (Abb. 2). Die bisherige Einteilung ein Barrett-Ösophagus in der Index-Endos-
des Barrett-Ösophagus unterschied zwischen kopie ausgeschlossen werden, wird keine
Short- (< 3 cm) und Long- (> 3 cm)-Seg- weitere Kontrolle empfohlen. Bei endosko-
ment-Barret-Ösophagus, wobei die Unter- pischem Nachweis eines Barrett-Ösophagus
scheidungsgrenze hierfür allerdings willkür- und einer histologischen Bestätigung (Zylin-
lich festgelegt wurde. Da jedoch die Länge derepithelmetaplasie mit oder ohne Nachweis
der Barrett-Metaplasie direkt mit dem Ent- intestinaler Metaplasie) sollte eine Kontroll-
artungsrisiko assoziiert ist und somit auch untersuchung nach einem Jahr durchgeführt
eine prognostische Bedeutung besitzt [22], werden. Diese Empfehlung wird durch die
empfiehlt sowohl die DGVS als auch die Ergebnisse einer kürzlich erschienenen Me-
ESGE zukünftig die Prag-Klassifikation für taanalyse unterstützt, die eine Neoplasie-
die endoskopische Beschreibung des Barrett- Entwicklungsrate von 25,3% in primär nicht
Ösophagus zu nutzen [1, 20]. dysplastischem Barrett-Ösophagus innerhalb
Wedi 164

Tab. 1.  Risiko- und Schutzfaktoren für Barrett-Ösophagus und Barrett-Karzinom nach [2, 12].

Faktor Risikofaktor für Barrett-Ösophagus Risikofaktor für Barrett-Karzinom


Alter Ja Ja
Ethnische Abstammung (kaukasisch) Ja Ja
Männliches Geschlecht Ja Ja
Chronisches Sodbrennen Ja Ja
Alter < 30 Jahre bei Erstmanifestation der
Ja Nicht bekannt
GERD-Symptomatik
Hiatushernie Ja Ja
Erosive Ösophagitis Ja Ja
Adipositas (abdominal) Ja Ja
Metabolisches Syndrom Ja Ja
Rauchen Ja Ja
Positive Familienanamnese für GERD, Barrett-
Ja Ja
Ösophagus und Barrett-Karzinom
Obstruktives Schlafapnoesyndrom Ja Nicht bekannt
Niedriges Geburtsgewicht relativ zum
Ja Nein
Gestationsalter
Frühgeburt Ja Ja
Verzehr von rotem Fleisch und verarbeiteten
Ja Ja
Fleischwaren
Infektion mit humanen Papillomavirus Nein Ja
Faktor Schutzfaktor für Barrett-Ösophagus Schutzfaktor für Barrett-Karzinom
Nichtsteroidale Antirheumatika Ja Ja
Statine Ja Ja
Helicobacter-pylori-Infektion Ja Ja
Verzehr von viel Obst und Gemüse Ja Ja
UV-Exposition Nicht bekannt Ja
Stillen postpartal Nicht bekannt Ja
Große Körpergröße Ja Ja

von einem Jahr nach der Index-Endoskopie führt. Die Neoplasien konnten früher diag-
aufzeigen konnte [24]. Kontroverse Ergeb- nostiziert werden, die Patienten überlebten
nisse wurden in einer prospektiven, multi- länger und hatten eine niedrigere krebsas-
zentrischen Studie an 1.791 Patienten mit soziierte Mortalität. Eine australische Studie
Short-Segment-Barrett-Ösophagus (< 1 cm, berichtete über eine bessere Versorgung von
sog. irreguläre Z-Linie) publiziert, die kein Patienten mit dysplastischem Barrett-Öso-
erhöhtes Risiko zur Entwicklung hochgradi- phagus in spezialisierten Barrett-Zentren,
ger intraepithelialer Neoplasien (HG-IEN) da so eine höhere Detektionsrate von Früh-
oder eines Adenokarzinoms innerhalb von karzinomen gezeigt werden konnte [27]. Bei
5  Jahren nach Index-Endoskopie aufzeigen nachgewiesener niedriggradiger intraepithe-
konnten [25]. Entsprechend empfiehlt die lialer Neoplasie (LG-IEN) (durch zwei Re-
ESGE bei einem kurzen Barrett-Ösophagus ferenzpathologen bestätigt), höhergradiger
(< 1 cm, sog. irreguläre Z-Linie) aktuell kei- intraepithelialer Neoplasie (HG-IEN) und
ne weitere Überwachung [20]. einem frühen mukosalen Karzinom (pT1a)
sollten Patienten einer endoskopischen The-
El-Serag und Mitarbeiter [26] untersuch- rapie in einem Barrett-Zentrum zugeführt
ten kürzlich eine große Kohorte von 29.536 werden. Wird keine intraepitheliale Neopla-
Barrett-Patienten, von denen 424 im Verlauf sie nachgewiesen, ist die Kontrolle in einem
von 5 Jahren ein Ösophaguskarzinom ent- Jahr empfohlen. Bei nicht dysplastischem
wickelten. Davon waren 209 Patienten in Barrett-Ösophagus sollte keine endoskopi-
ein Barrett-Überwachungsprogramm einge- sche Therapie bzw. Ablation erfolgen [1].
schlossen. Es konnte gezeigt werden, dass
die Überwachung von Barrett-Patienten zu
einer signifikant besseren Überlebensrate
Ätiologie, Epidemiologie und Diagnose des Barrett-Ösophagus 165

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Dr. med. Edris Wedi


Zentrum für
Interdisziplinäre ­Endoskopie
Abteilung für Gastroenterologie und
Gastrointestinale Onkologie
Universitätsmedizin Göttingen
Robert-Koch Straße 40
37073 Göttingen
edris.wedi@med.uni-goettingen.de

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