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Mittwoch

26. 10. 22 20 Uhr
Donnerstag 27. 10. 22 20 Uhr
Freitag 28.10. 22 20 Uhr

RICHARD WAGNER
Ouvertüre zu
»Der fliegende Holländer«
THOMAS
SERGEJ HENGELBROCK
RACHMANINOW Dirigent
1. Klavierkonzert
ALEXANDRE
JOHANNES BRAHMS KANTOROW
1. Symphonie Klavier
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von Gustav Holst,
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Münchner Phil-
harmonikern unter
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RICHARD WAGNER
Ouvertüre zu »Der fliegende Holländer«

Allegro con brio

SERGEJ RACHMANINOW
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 fis-Moll op. 1

1. Vivace
2. Andante
3. Allegro vivace

– Pause –

JOHANNES BRAHMS
Symphonie Nr. 1 c-Moll op. 68

1. Un poco sostenuto – Allegro


2. Andante sostenuto
3. Un poco allegretto e grazioso
4. Adagio – Più andante – Allegro non troppo, ma con brio – Più allegro

THOMAS HENGELBROCK, Dirigent


ALEXANDRE KANTOROW, Klavier

Konzertdauer: ca. 2 Stunden

Im Anschluss an die Konzerte am 27. und 28. Oktober 2022 laden wir
alle Konzertbesucher*innen zum »Nach(t)klang« in die Halle E ein.
Es spielt die Jazz-Combo der Münchner Philharmoniker.

125. Spielzeit seit der Gründung 1893

ZUBIN MEHTA, Ehrendirigent


PAUL MÜLLER, Intendant
2

Verdammnis und
Erlösung auf
stürmischer See
RICHARD WAGNER:
OUVERTÜRE ZU »DER FLIEGENDE HOLLÄNDER«

»DICHTUNG UND WAHRHEIT« Se non è vero è ben trovato – wenn es nicht


wahr ist, so ist es doch gut erfunden. Über
»Die Durchfahrt machte einen wunderbaren die Entstehungsgeschichte vom »Fliegen-
Eindruck auf meine Phantasie; die Sage vom den Holländer« weiß man zwar viel, jedoch
fliegenden Holländer, wie ich sie aus dem nichts Genaues. Wie immer bei Wagner ver-
Munde der Matrosen bestätigt erhielt, ge- mischt sich in seinen Aufzeichnungen, Mit-
wann in mir eine bestimmte eigentümliche teilungen, Lebensberichten »Dichtung und
Farbe, die ihr nur die von mir erlebten See- Wahrheit«. Die Legende von der Entstehung
abenteuer verleihen konnten.« des »Holländers« wie Wagner sie in die Welt
setzte – von der spektakulären Flucht vor
seinen Gläubigern aus Riga 1839 über die
BLICK INS LEXIKON abenteuerliche stürmische Seereise, das
Fiasko des Pariser Aufenthalts bis hin zur
RICHARD WAGNER Dresdner Uraufführung der Oper am 2. Ja-
Ouvertüre zu »Der fliegende Holländer« nuar 1843 – beschäftigt bis heute die Nach-
Lebensdaten des Komponisten welt.
geboren am 22. Mai 1813 in Leipzig;
­gestorben am 13. Februar 1883 in Venedig EIN DRAMA IM DRAMA
Entstehungszeit Spuren von diesem Seeerlebnis begegnet
1840/1841; 1860 Neukomposition des man auf Schritt und Tritt in der Partitur des
­Ouvertüren-Schlusses »Holländers«. Mit dramatischem Gestus im
Uraufführung Tremolo der Streicher und mit »gespensti-
am 2. Januar 1843 am Dresdner Hoftheater schen« Rufen der Blechbläser hebt die Ou-
(Königlich-Sächsische Hofkapelle; vertüre in der tragisch beschatteten Tonart
­Dirigent: Richard Wagner) d-Moll an. Die Quart- und Quintsprüngen
(Motiv des verfluchten Holländers) jagen
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einem einen Schrecken ein. Rückwärts ge- Fluch beladenen Holländers und das Motiv
lesen und gespielt ist dieses Motiv – ein der Erlösung, Senta zugesprochen –, krei-
Kuriosum oder auch nicht – eine versteckte sen weitere wesentliche Motive aus der
Reverenz an Beethovens Neunte Sympho- Oper. Sie alle sind bis ins kleinste Detail sym-
nie (Beginn des ersten Satzes), Wagners phonisch verarbeitet und verblüffen regel-
Lieblingswerk. Als letztes Stück komponiert, recht durch ihre farbige, neuartige Instru-
nimmt die Ouvertüre, die Liszt mit einem mentierung und Harmonik: der sogenannte
»düsteren Gemälde mit stark aufgetragenen »Geisterruf« mit seiner furiosen, peitschen-
Farben« verglich, die nachfolgende Oper den Chromatik und den grellen, »metallisch«
voraus. Sie beruht thematisch größtenteils klingenden Quinten, die »Todessehnsucht«,
auf der »Ballade der Senta« (aus dem 2. Akt), das gleichsam den »Tristan« ankündigt, die
in der Wagner, laut eigener Aussage »unbe- »Liebestreue« (Senta zugehörig), empha-
wusst den thematischen Keim zu der ganzen tisch-exaltiert, und nicht zuletzt das Matro-
Musik der Oper« niederlegte. Rein formell ist senlied aus dem 3. Akt: Derb-stampfend und
die Ouvertüre zwar frei nach dem Prinzip des von Trommelwirbel begleitet, ist dieses Mo-
Sonatensatzes angelegt, musikdramatur- tiv ein echter Ohrwurm. Inmitten dieser ent-
gisch betrachtet, mutet das farbenreiche fesselten Naturkräfte wirkt Sentas gebet­
gewaltige »Naturstück« jedoch wie ein Dra- artige Melodie (aus ihrer Ballade), das soge-
ma im Drama an. Um die zwei kontrastieren- nannte Erlösungsmotiv, wie eine Insel der
den Hauptmotive – das Motiv des mit einem Glückseligkeit. Wagner inszeniert dieses
Moment geradezu feierlich. Die schlichte
Weise in F-Dur in der Art eines »Andante re-
ligioso« umspielt von Holzbläsern (Englisch-
horn, Oboe, Klarinette) verfehlt nicht ihre
Wirkung. So rein, so schön und versöhnlich
kann die Welt sein, dass man Senta und
­ihrem selbstauferlegten Missionsauftrag –
die Errettung des verdammten Seefahrers
– für einen Augenblick gerne glaubt.

HOFFNUNG IN DER VERDAMMNIS


Dass die dramatische Schiffsreise Wagners
schöpferisches Unterbewusstsein nachhal-
tig prägte, ist durchaus plausibel. Der unmit-
telbare Auslöser für die Oper jedoch war
­literarischer Art, nämlich Heinrich Heines
Romanfragment »Aus den Memoiren des
Herren von Schnabelewopski« von 1831, das
Wagner höchstwahrscheinlich erst während
der Pariser Zeit kennenlernte. Auch weitere
Erzählungen, Schauerromane sowie Libretti
Ernst Benedikt Kietz: Der junge Richard Wagner der damals hoch im Kurs stehenden Ge-
(1849) spensterliteratur beflügelten Wagners Phan-

Richard Wagner: Ouvertüre zu »Der fliegende Holländer«


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tasie. Mit der romantischen Oper »Der flie- kann der Holländer aber gewinnen durch ein
gende Holländer« hat Wagner nach eigenem Weib, das sich aus Liebe ihm opfert […] dies
Bekunden zu sich selbst als Bühnendrama- Weib ist aber nicht mehr die heimatlich sor-
tiker gefunden. Die mystische Figur des gende, vor Zeiten gefreite Penelope des
»Holländers«– ähnlich Odysseus, Faust, Don Odysseus, sondern es ist das Weib der Zu-
Juan und anderen berühmten »Verdamm- kunft«.
ten« der Kulturgeschichte – wird zum Arche­
typus des ewig Suchenden, Einsamen, der TERRA MAGICA
an der Lieblosigkeit einer gemeinen, entmy- ALS LETZTE RETTUNG?
thisierten Welt zugrunde geht. Die Drei-
eckkonstellation sämtlicher Handlungs- Im Laufe der Jahre nahm Wagner Überarbei-
stränge in Wagners Opern – Fluch, Todes- tungen an der Partitur des »Holländers« vor.
sehnsucht und Erlösung – tritt hier zum Die vierte und letzte Version von 1860 ver-
ersten Mal bewusst zutage. »Der holländi- ändert nicht nur musikalisch das Ende der
sche Seefahrer«, so Wagners lapidare Be- Ouvertüre und analog den Schluss der Oper
schreibung der Geschichte, »ist zur Strafe – zu hören ist Sentas »Erlösungsmotiv« in
seiner Kühnheit vom Teufel verdammt, auf den Violinen –, sondern sie wirft auch ein
dem Meere in alle Ewigkeit rastlos umherzu- neues Licht auf Wagners Ausdeutung des
segeln. Als Ende seiner Leiden ersehnt er, Mythos. »Der Holländer und Senta«, so Wag-
ganz wie Ahasveros, den Tod; diese dem ners Regieanweisung, »beide in verklärter
ewigen Juden noch verwehrte Erlösung Gestalt, entsteigen dem Meere; er hält sie

Schlussszene in der Leipziger »Illustrirten Zeitung« vom 7. Oktober 1843

Richard Wagner: Ouvertüre zu »Der fliegende Holländer«


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ZITAT sein für die »terra magica« alias die Ur-Mut-


ter Gäa, jenes weibliche kosmische Ele-
»Sie ist eine ›symphonische Dich- ment, das Geborgenheit und Liebe spendet
tung‹, die aber nicht bloß, wie bei und alles Zermürbende, Rastlose, Dualisti-
Beethoven oder Weber, einige der sche des Daseins transzendiert. Und die
Hauptthemen und geistig-musikali- vielfach umstrittene, missverstandene, von
schen Kontraste zu einem geschlos- Nietzsche verspottete »wagnersche Erlö-
senen Orchesterstück verbindet. Die sung« könnte in dieser »terra magica« ihre
›Holländer‹-Ouvertüre ist eigentlich lächerliche Konnotation verlieren und als
eine Vorwegnahme der Gesamthand- ernstzunehmende metaphysische Vision
lung. Sie unterscheidet sich dadurch rehabilitiert werden.
auch von der ›Tannhäuser‹-Ouvertü-
re, erst recht von den Vorspielen zu Irina Paladi
­›Lohengrin‹, ›Tristan‹ und ›Parsifal‹.
Erst im Vorspiel zu den ›Meister­
singern‹ hat Wagner von neuem eine
musikalische Gesamtdarstellung der
eigentlichen Handlung vorangestellt.«
der Literaturwissenschaftler Hans Mayer
über die »Holländer«-Ouvertüre

umschlungen«. Schwebende Harfenklänge


begleiten sie dabei. Entstanden unter dem
unmittelbaren Eindruck der »Tristan«-Kom-
position, wirkt dieser nachkomponierte Ver-
klärungsschluss versöhnlich.

Soll eine Frau, die durch Selbstopferung ei-


nen unglücklichen Mann vor der Hölle rettet,
das ersehnte »Weib der Zukunft« sein? Man
lasse sich anno 2022 von der Utopie und der
Absurdität einer solch radikalen Idee nicht
irritieren. Sie reflektiert nämlich die roman-
tische Grundstimmung einer ganzen Epo-
che. Darüber hinaus aber verbirgt Wagner,
obwohl erst 27 Jahre alt, hinter dieser Folie
seine eigene »Sehnsucht nach Ruhe aus
Stürmen des Lebens«. Wie der Holländer ist
auch er zur Einsamkeit und implizit zur Hei-
matlosigkeit in einer ihm feindlichen Welt
verdammt und sucht nach einem Ausweg.
»Das Weib der Zukunft« – ein Gedanke, den
Wagner geradezu obsessiv ein Leben lang
begleitete – könnte eine schöne Parabel

Richard Wagner: Ouvertüre zu »Der fliegende Holländer«


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Jugendlicher
Geniestreich mit
Ecken und Kanten
SERGEJ RACHMANINOW: KLAVIERKONZERT NR. 1

»Ich erinnere mich noch an jenen stürmi- BLICK INS LEXIKON


schen Aufschwung, der den ganzen Kon- SERGEJ RACHMANINOW
zertsaal aufrüttelte, als Rachmaninow nach Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1
den zwei Takten des Orchester-Unisono fis-Moll op. 1
sich mit reißenden fortissimo-Oktaven auf
die Tastatur des Flügels stürzte. Die so Lebensdaten des Komponisten
machtvoll gepackten Zuhörer hielt er in geboren am 20. März (1. April) 1873 auf
nicht nachlassender Spannung bis ganz Gut Semjonowo (Russland); gestorben am
zum Schluss. Ungeachtet der Tatsache, 28. März 1943 in Beverly Hills, Kalifornien
dass das Konzert sein ›op. 1‹ war, präsen- (USA)
tierte sich uns ein Künstler von höchster Entstehungszeit
Originalität. Mochte das Werk auch in einzel- 1890/91; revidiert 1917
nen Momenten vom Geist Tschaikowskys
umweht sein, so zeugten doch die Monu- Widmung
mentalität, der Schwung, die dramatische dem Pianisten Alexander Siloti gewidmet
Spannung, das leidenschaftliche Pathos, Uraufführung
der fesselnd-kantable Lyrismus, die gebie- erster Satz: am 17. März 1892 im Moskauer
terische Kraft des Rhythmus sowie die Art Konservatorium (Dirigent: Wassilij Safo-
des melodischen und harmonischen Den- now; Solist: Sergej Rachmaninow)
kens von eigenständigen, noch nicht be- vollständiges Werk: im Jahr 1900 in Lon-
strittenen Wegen.« Mit diesen Worten be- don (genaues Datum unbekannt)
schrieb Alexander Ossowski, Kommilitone revidierte Version: am 29. Januar 1919 in
Rachmaninows am Moskauer Konservatori- New York (Russian Symphony Society
um, die Uraufführung des ersten Satzes von ­Orchestra; Dirigent: Modest Altschuler;
dessen 1. Klavierkonzert am 17. März 1892 in Solist: Sergej Rachmaninow)
einem Konzert des Studentenorchesters
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GEFÜHLE WERDEN
TEIL DER MUSIK
Tschaikowsky, an den Ossowski Anklänge in
Rachmaninows 1. Klavierkonzert bemerkte,
war in jenen frühen Jahren eine prägende
Größe an dessen Horizont, und mehrfach
soll auch der Meister selbst sich lobend
über die Musik Rachmaninows geäußert ha-
ben. Gemeinsam ist beiden der zutiefst ro-
mantische, hochemotionale Gestus ihrer
Musik sowie das brennende Bekenntnis zum
Schönen – auch im Angesicht des Schmer-
zes. »Beim Niederschreiben meiner Musik
versuche ich, ganz einfach und direkt das
zu sagen, was mir am Herzen liegt. Sei es
Liebe, Bitterkeit, Trauer oder Religion; diese
Gefühle werden Teil meiner Musik, und sie
wird entweder schön, traurig, bitter oder
religiös«, hat Rachmaninow später einmal
Sergej Rachmaninow im Alter von 19 Jahren bekannt. Tschaikowsky hätte wohl dasselbe
sagen können. Auch die tiefe Verwurzelung
unter der Leitung von Wassilij Safonow. Das in der russischen Kultur und Seele haben
gesamte Werk erblickte erst im Jahr 1900 beide geteilt, und haben doch zugleich mu-
in London das Licht der Bühne – in jenem sikalische Brückenschläge in Richtung
Jahr, in dem auch Rachmaninows heute um westlicher Formen und Stile gesucht. In der
Längen berühmteres Nachfolgewerk, das Heimat machten sie sich dadurch angreifbar
c-Moll-Konzert op. 18, zur Uraufführung – was zu umso brennenderen Bekenntnis-
kam. sen zu den russischen Wurzeln führte.

Als er den Kopfsatz seines Opus 1 aus der Unter all diesen Voraussetzungen ist Rach-
Taufe hob, stand der junge Komponist gera- maninows Stil zwar selbstverständlich ge-
de kurz vor seinem 19. Geburtstag und setz- reift und gewachsen, doch letztlich ist in
te unüberhörbar zur musikalischen Welt­ seinem 1. Klavierkonzert, dessen erste No-
eroberung an. Sein Klavierdiplom hatte er tizen aus dem Jahr 1889 stammen, bereits
bereits einige Monate zuvor unter anderem all das angelegt, was auch die drei Folge-
mit fulminanten Interpretationen von Beet­ werke aus den Jahren 1900, 1909 und 1926
hoven- und Chopin-Sonaten erlangt. Kurz prägen sollte: das raumgreifend Virtuose
nach dem denkwürdigen Konzertabend mit des Klavierparts, daneben aber auch die
dem Kopfsatz des 1. Klavierkonzerts erfolg- lyrische Kraft, der Sinn für Schönheit und
te dann auch die Zulassung zur Abschluss- Leidenschaft – all das also, was die Vertreter
prüfung im Fach Komposition, für die in den der neuen Sachlichkeit ihm bald als Triviali-
folgenden Monaten der Opern-Einakter tät vorwerfen sollten und was Strawinsky als
»Aleko« entstand. »grandiose Filmmusik« deklarierte. Sich dem

Sergej Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 1


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Der Widmungsträger Alexander Siloti (links) zusammen mit seinem Schüler und Cousin Sergej
­Rachmaninow

Rausch der Sinnlichkeit, ja der Erotik zu ent- ninow, skeptisch und zurückhaltend von
ziehen, die Rachmaninows Musik verströmt, Natur aus, seinen Emotionen freien Lauf. Die
dürfte dennoch (gerade) auch den Anhän- Musik wurde ihm so zunehmend zur Insel
gern kopfgesteuerter Kompositionskunst seines innersten Ichs, und wenn dies auch
schwergefallen sein. Und: dass Rachma- 1892 erst ansatzweise erkennbar war, ist
ninows Werken ein mehr als solides Können, doch die »üppige Melancholie« (Gerald
ja ein feiner Sinn für Form und Klang zugrun- Abra­h am) des charakteristisch rachmani­
de liegt, konnte nun wirklich niemand leug- nowschen Klavierstils bereits im fis-Moll-
nen. L’art pour l’art eben, deren Formen zur Konzert ausgeprägt.
Schablone des Ausdrucks und ungemein
suggestiver Kraft werden. Wem hätte eine PIANISTISCHES FEUERWERK
solche Stilistik mehr entsprochen als dem MIT INSELN DER RUHE
bald anerkannt bedeutendsten Pianisten
seiner Zeit: Sergej Rachmaninow, der sich Zugrunde liegt dem Werk, wie bei einem
seine Klavierwerke, wie zuvor schon Beet­ Studenten kaum anders zu vermuten, das
hoven, Chopin oder Liszt, selbst in die Fin- herkömmliche Schema der Konzertform,
ger komponierte? In die Finger und auch aus das allerdings auch Chopin und Liszt in ers-
der Seele, denn nur am Klavier ließ Rachma- ter Linie kunst- und kraftvoll ausfüllten, ohne

Sergej Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 1


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es wesentlich in Frage zu stellen. Das Klavier Griegs, das auch Rachmaninows Lehrer (und
ist bei aller Dichte des orchestralen Klangs Cousin) Alexander Siloti hochschätzte.
stets führend in der Präsentation der The-
men, um anschließend die ins Orchester Der junge Russe allerdings setzt weniger als
gewanderten Melodien filigran zu umspin- der Norweger auf Impression und Atmo-
nen. Und wie beginnt ein junger, ambitio- sphäre; sein Konzert prägt bevorzugt klare
nierter Komponist sein op. 1? Rachmaninow Strukturen aus, wuchtig, reliefartig, zielstre-
springt mit der Konzerteröffnung gleich in big. Die dynamischen Steigerungskurven
medias res – ungeheuer wirkungsvoll und wirken von Beginn an präzise kalkuliert. Das
doch alles andere als auf den puren Effekt Klavier scheint nur vordergründig wie impro-
bedacht. Nachdem ein markantes Bläsermo- visatorisch frei zu agieren, ist tatsächlich
tiv alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat aber ganz auf die Themenentwicklung fo-
– ein veritables Startsignal mit explosiver kussiert, aus der als berstender Höhepunkt
Kraft –, legt sogleich der Solist mit maxima- des Satzes die Kadenz entspringt. Das Or-
ler Attacke los, wird regelrecht von der Lei- chester ist zugleich ganz und gar auf den
ne gelassen, um sogleich ein pianistisches Solopart fixiert, den es begleitet und empor-
Feuerwerk zu entfachen. Keinen breiten hebt, ohne selbst – anders als etwa bei
roten Teppich lässt der junge Virtuose sich Brahms – nach Eigenständigkeit oder gar
also vom Orchester ausrollen; vielmehr kann Dominanz zu streben. Für die Konzertfas-
er es kaum abwarten, selbst Position zu be- sung von 1892 gilt dies ebenso wie für seine
ziehen. Das Klavier zieht sich dann erst nach geschliffenere Überarbeitung, die Rachma-
dem ersten Gefühlsausbruch wieder nach- ninow selbst 1917 vornahm – eine Revision,
denklich zurück, um der eigentlichen Ent- die zwar an den Ecken und Kanten der Ori-
wicklung der Gedanken Raum zu geben. ginalversion ein Stück weit feilt, die Indivi-
Schumann mag hier ein Stück weit Pate ge- dualität des jugendlichen Geniestreichs
standen haben, vor allem aber gemahnt die- aber keineswegs nur zu glätten versucht.
ser Beginn an das Klavierkonzert Edvard Dass die reiferen Klavierkonzerte Nr. 2 und 3
das erste stets in den Schatten stellten,
wollte der Komponist damit wohl ein Stück
ZITAT
weit aufweichen, ohne den eigenständigen
»Ich habe mein Erstes Konzert umge- Charakter des Erstlings, für den er spürbar
schrieben; es ist jetzt wirklich gut! eine besondere Liebe empfand, jedoch in
Die ganze jugendliche Frische ist Frage zu stellen.
noch da, und doch spielt es sich jetzt
viel leichter. Allerdings findet es keine Die Kontraste wirken stark in Rachmaninows
Beachtung. Wenn ich in Amerika sage, 1. Klavierkonzert, und so folgt auf den vita-
dass ich das Erste Konzert spielen len, farbensprühenden Kopfsatz ein Andan-
werde, protestieren sie zwar nicht, te, in dem der Komponist sich – an diesem
aber ich sehe in ihren Gesichtern, Punkt weit entfernt von draufgängerischer
dass sie lieber das Zweite oder Dritte Aufbruchsstimmung – alle Zeit der Welt
hören würden…« gönnt, um ein Gefühl von Weite und Melan-
cholie zu erzeugen, das ganz und gar gefan-
Sergej Rachmaninow über sein
gen nimmt. Bei allen romantischen Lyrismen
­revidiertes Klavierkonzert Nr. 1
in russisch gefärbter Melodik ist die Musik

Sergej Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 1


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hier von einer gleichsam schwebenden Har-


monik geprägt, die Spannungsauflösungen
lange hinauszögert, um sie dann oft in an-
dere Richtungen zu vollziehen als erwartet.
Auch dies ein wesentlicher Aspekt des
sehnsüchtigen Schwelgens, das endlos
weilen könnte.

Der Schlusssatz markiert einen erneuten


Gegenpol, beginnt quirlig, wild und drän-
gend, mündet jedoch schon bald in ein
schwelgerisches Thema, das einen für ein
Konzertfinale ungewohnt elegischen Mittel-
teil ausprägt. Doch der vitale Drang kehrt
zurück und führt das Konzert in metrisch
verschachtelte Passagen, in denen kontras-
tierende Rhythmen mehrfach miteinander
ringen. Wesentlich aber bleibt trotz aller
Vielfalt im Detail – typisch Rachmaninow –
der große Bogen, der sich wellenartig zu
grandiosen Höhepunkten aufschwingt und
diese genüsslich aufblühen lässt. Wider-
stand zwecklos!

Kerstin Klaholz

Sergej Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 1


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»Läßt er noch
keine Pauken
und Drommeten
erschallen?«
JOHANNES BRAHMS: 1. SYMPHONIE C-MOLL

TRADITIONSLAST hier, und sie lassen sich unter dem Stich-


UND INNOVATION wort der Beethoven-Nachfolge zusammen-
fassen. Brahms hatte es nicht leicht mit
»Verzeih, dass ich Dir erst heute Deine Par- seinem symphonischen Erstlingswerk: Noch
titur zurückschicke! Doch ich konnte mich bevor er als kaum 20-Jähriger an die Kom-
schwer davon trennen! [...] Dass der ganzen position einer Symphonie gedacht hatte,
Symphonie ein ähnlicher Stimmungsgang war Robert Schumann, sein erklärter Freund
zugrunde liegt wie der ›Neunten‹ von Beet­ und Förderer, mit geradezu beängstigenden
hoven, ist mir beim Studium immer mehr Vorschusslorbeeren für den jungen Kompo-
aufgefallen, und doch tritt gerade Deine
künstlerische Individualität in diesem Werke BLICK INS LEXIKON
besonders rein hervor. Es ist sonderbar, die
abgebrauchten Ausdrücke ›real‹ und ›ideal‹ JOHANNES BRAHMS
von Musik zu brauchen, und doch weiß ich Symphonie Nr. 1 c-Moll op. 68
Dir kein anderes Epitheton beizulegen als Lebensdaten des Komponisten
die ›Idealität‹ Deiner Inventionen und ihrer geboren am 7. Mai 1833 in Hamburg;
künstlerischen Entwicklung.« ­gestorben am 3. April 1897 in Wien

Mit diesen Worten gab Theodor Billroth am Entstehungszeit


10. Dezember 1876 in einem Brief an seinen 1862–1876
Freund Johannes Brahms seiner Begeiste- Uraufführung
rung über dessen neueste Komposition Aus- am 4. November 1876 in Karlsruhe
druck. Wesentliche Charakterisierungen (Großherzoglich-Badische Hofkapelle;
des Werks, die seine Rezeption von Anfang Dirigent: Otto Dessoff)
an bestimmen sollten, begegnen bereits
12

nisten an die Öffentlichkeit getreten, und Artikel, stellte Brahms das Werk fertig. Zu-
kaum stellte Brahms, nun 42 Jahre alt, seine nächst als Sonate für zwei Klaviere konzi-
erste Symphonie dem Publikum vor, setzte piert, hatte Brahms sie vergeblich zu einer
man sie dem Vergleich mit dem »Gipfelwerk« Symphonie umzuarbeiten versucht und
der Gattung aus, mit Ludwig van Beet­hovens dann aufgrund von Schwierigkeiten mit der
9. Symphonie. Instrumentation sich für ein leichter zu
­o rchestrierendes Klavierkonzert entschie-
»DAS IST EIN BERUFENER« den. Robert Schumann freilich verfolgte
diese kompositorischen Versuche von
Die Geschichte von Brahms’ 1. Symphonie Brahms sehr aufmerksam und fragte am
begann im Jahr 1853. Im September hatte 6. Januar 1854 beim gemeinsamen Freund
Brahms das Künstlerehepaar Clara und Ro- Joseph Joachim nach: »Nun – wo ist Johan-
bert Schumann in Düsseldorf kennen ge- nes, ist er bei Ihnen? Dann grüßen Sie ihn.
lernt, und kurze Zeit später veröffentlichte Fliegt er hoch – oder nur unter Blumen?
Robert Schumann in der von ihm herausge- Läßt er noch keine Pauken und Drommeten
gebenen »Neuen Zeitschrift für Musik« un- erschallen? Er soll sich immer an die Anfän-
ter dem Titel »Neue Bahnen« einen Artikel, ge der Beet­h oven’schen Sinfonien erin-
in dem er Brahms mit prophetischen Worten nern; er soll etwas Ähnliches zu machen
beschrieb: »Er trug, auch im Aeußeren, alle suchen.«
Anzeichen an sich, die uns ankündigen: das
ist ein Berufener. [...] Wenn er seinen Zau-
berstab dahin senken wird, wo ihm die
Mächte der Massen, im Chor und Orchester,
ihre Kräfte leihen, so stehen uns noch wun-
derbarere Blicke in die Geheimnisse der
Geisterwelt bevor.« Den gerade 20-jährigen
Johannes Brahms beflügelten diese Worte
freilich nicht, sondern lähmten seine schöp-
ferischen Kräfte auf symphonischem Gebiet
in den nächsten Jahren ganz erheblich. In
seinem Dankesschreiben vom 16. Novem-
ber 1853 spricht Brahms die zweischneidige
Wirkung von Schumanns Hymne an: »Das
öffentliche Lob, das Sie mir spendeten, wird
die Erwartung des Publikums auf meine
Leistungen so außerordentlich gespannt
haben, dass ich nicht weiß, wie ich densel-
ben einigermaßen gerecht werden kann.«

Auch die Entstehungsgeschichte des 1. Kla-


vierkonzerts spiegelt die großen Selbst-
zweifel und den ungeheuren Erwartungs-
druck, der auf dem Komponisten lastete,
denn erst 1857, vier Jahre nach Schumanns Johannes Brahms (1874)

Johannes Brahms: 1. Symphonie c-Moll


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»RIESE BEETHOVEN«

Auch ohne die Kenntnis von Schumanns Hin-


weis auf Beethoven war Brahms sich der
großen Verantwortung bewusst, die es be-
deutete, nach Beethovens revolutionären
und Maßstäbe setzenden Werken mit einer
Symphonie an die Öffentlichkeit zu treten.
Nicht umsonst war die Gattung seit Beetho-
vens Tod 1827 in eine Krise geraten, und seit
Robert Schumanns 3. Symphonie aus dem
Jahr 1851 – die chronologisch die letzte sei-
ner vier Symphonien ist – war die Gattung
mehr und mehr ins Abseits des kompositori-
schen Interesses gerückt. Bereits 1859 hat-
te Brahms daher seinem Detmolder Freund
Carl Bargheer erklärt: »Wenn man wagt, nach
Beethoven noch Symphonien zu schreiben,
so müssen die ganz anders aussehen.« Und
mehr als zehn Jahre später, nachdem immer-
hin schon eine frühe Fassung des Kopf­
satzes der späteren 1. Symphonie vorlag,
beichtete er dem Dirigenten Hermann Levi
resigniert: »Ich werde nie eine Symphonie
komponieren! Du hast keinen Begriff davon,
wie es unsereinem zu Mute ist, wenn er im-
mer so einen Riesen hinter sich marschieren Nach der Karlsruher Uraufführung von 1876:
Johannes Brahms zwischen seinen Freunden
hört.« Julius Allgeyer (links) und Hermann Levi (rechts)

1862 indes entstanden tatsächlich erste


Skizzen zu einer Symphonie. Doch erst nach »ZEHNTE SYMPHONIE«
14 Jahren hatte der inzwischen 42-Jährige
genügend Selbstvertrauen, um das Werk Begeisterte Kommentatoren fanden sich
vollenden und es dem Publikum präsentie- rasch, und so wurde Brahms nun als Beetho-
ren zu können. Unter der Leitung von Otto vens legitimer »Nachfolger«, der die Krise
Dessoff wurde sein Opus 68 am 4. Novem- der Symphonie im 19. Jahrhundert ȟber-
ber 1876 in Karlsruhe uraufgeführt und da- winden« konnte, inthronisiert. Der Dirigent
nach in Mannheim, München und Wien unter Hans von Bülow brachte bereits 1877, ein
der Leitung des Komponisten nachgespielt. Jahr nach der Karlsruher Uraufführung, das
Zwar unterzog Brahms im Mai 1877 nach ei- legendäre Wort von der »Zehnten« auf: »Erst
ner Aufführungsserie in England den 2. Satz seit meiner Kenntnis der ›zehnten Sympho-
noch einer Revision, doch im Oktober des nie‹, alias der ersten Symphonie von Johan-
gleichen Jahres ging die Symphonie end- nes Brahms, also erst seit sechs Wochen,
gültig in Druck. bin ich so unzugänglich und hart gegen

Johannes Brahms: 1. Symphonie c-Moll


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Wilhelm Nowak: Das Arbeitszimmer des Komponisten am Wiener Karlsplatz, mit der alles
beherrschenden Beethoven-Büste von Franz Klein über dem Flügel (1904)

Bruch-Stücke und dergleichen geworden. lung auf den Freudenhymnus der 9. Sym-
Ich nenne sie die ›Zehnte‹ nicht, als ob sie phonie im Hauptthema das Finalsatzes. Da-
nach der ›Neunten‹ zu rangieren wäre; ich mit geriet Brahms nun ins Kreuzfeuer zweier
würde sie eher zwischen die ›Zweite‹ und rivalisierender Lager: Zwar hatte er mit sei-
die ›Eroica‹ stellen.« ner 1. Symphonie ein Meisterwerk geschrie-
ben, das von einflussreichen Kritikern wie
In der Tat erinnern zahlreiche Eigenschaften Eduard Hanslick als Pfand für den Fortbe-
von Brahms’ 1. Symphonie an Beethoven stand der »Absoluten Musik« gehandelt wur-
und nicht zuletzt an dessen 9. Symphonie: de; die sogenannte »Neudeutsche Schule«
Die dramaturgische Entwicklung »Per aspe- hingegen sah im Musikdrama Richard Wag-
ra ad astra« (Durch Nacht zum Licht), die ners die konsequente Fortsetzung von
Einbeziehung einer pastoralen Alphornwei- Beet­h ovens 9. Symphonie und wollte sich
se und eines religiösen Blechbläserchorals, diesen Trumpf durch Brahms’ »Klassizis-
vor allem aber die unverkennbare Anspie- mus« nicht aus der Hand nehmen lassen.

Johannes Brahms: 1. Symphonie c-Moll


15

Entscheidend aber war die 1. Symphonie für sehnsuchtsvoll verklingenden Pochens der
Brahms’ ganz persönliche künstlerische Pauke endet der Satz.
Entwicklung, denn mit ihr hatte er die sym-
phonische Hürde endlich genommen und Clara Schumann, der Brahms einen ersten
sich des angewachsenen Erwartungsdrucks Entwurf zur Ansicht vorgelegt hatte, schrieb
mit Bravour entledigt. am 1. Juli 1862 an den gemeinsamen Freund
Joseph Joachim, der »kühne Anfang« des
»DAS IST NUN WOHL Satzes sei »nun wohl etwas stark, aber ich
ETWAS STARK« habe mich sehr schnell daran gewöhnt. Der
Satz ist voll wunderbarer Schönheiten, mit
Der 1. Satz beginnt mit einer nachträglich einer Meisterschaft die Motive behandelt,
hinzukomponierten langsamen Einleitung in wie sie ihm ja so mehr und mehr eigen wird.
c-Moll. Das hochdramatische »Un poco sos- Alles ist so interessant ineinander verwo-
tenuto«, das wesentliche Elemente des Sat- ben, dabei so schwungvoll wie ein erster
zes bereits vorwegnimmt, legt den kühnen Erguß; man genießt so recht in vollen Zü-
Anspruch des Werks von Beginn an fest: Der gen, ohne an die Arbeit erinnert zu werden.
unbeirrbar pochende Achtelpuls der Pauke Der Uebergang aus dem 2ten Theil wieder
und der Kontrabässe und das chromatisch in den Ersten ist ihm wieder mal herrlich ge-
aufsteigende Motiv über der fallenden lungen.«
Basslinie reißen ein spannungsreiches
Pano­rama letzter Fragen auf und manifes-
ZITAT
tieren musikalisch den Willen zur großen
Form. »Allegro« setzt dann das erste Thema »Dieser enorm lange Entstehungspro-
des Sonatenhauptsatzes mit der auftrump- zess der ersten Symphonie hat sicher
fenden Gebärde eines aufsteigend gebro- mit Brahms' Mentalität zu tun gehabt.
chenen Dreiklangs in c-Moll ein, dessen Er muss als Musiker, als Künstler sehr
energischer Impetus sich zu leidenschaftli- genau gewesen sein, er muss mit
cher Erregung steigert. Nach einer allmähli- einer fast ›gotischen Genauigkeit‹ ge-
chen Beruhigung breitet das zweite Thema, arbeitet haben. Ich denke daran, dass
ganz auf kammermusikalische Besetzung die Statuen in gotischen Kirchen auch
reduziert, ein eher pastorales Ambiente aus: an Stellen bis ins letzte Detail ausgear-
Die Oboe intoniert eine flehende Melodie, beitet sind, die man hundertprozentig
die von chromatisch absteigenden Elemen- sicher nicht sehen kann. Ein Barock-
ten geprägt ist und in der Folge von Klari- künstler würde das nie machen, der
nette und Horn übernommen wird. Nach der nagelt da ein paar Holzleisten hin. Ich
energisch voranstürmenden Durchführung, sehe eine Ähnlichkeit zwischen dieser
in deren Mittelpunkt vor allem die Verarbei- gotischen Perfektion und der Arbeits-
tung einzelner kurzer Motive steht, und ei- einstellung von Brahms. Diese Akribie,
ner wenig veränderten Reprise wartet die diese Skrupel – ›ist das wirklich das,
Coda noch einmal mit einer hochexpressi- was ich wollte?‹ – empfinde ich immer
ven Steigerung auf, die von einer lyrischen als das Norddeutsche an ihm.«
Streicher-Episode im Pizzicato abgefangen
Nikolaus Harnoncourt
wird. Mit der Wiederaufnahme der langsa-
über Johannes Brahms
men Einleitung und insbesondere des nun

Johannes Brahms: 1. Symphonie c-Moll


16

LYRIK UND LÄNDLER »dolce« vorzutragende, kantable Melodie,


die von einem charakteristischen 2/4-Takt
Der 2. Satz, »Andante sostenuto«, wird in grundiert und in der Folge von den Strei-
erster Linie von den Streichern dominiert, chern übernommen wird. Das Trio wartet mit
die gleichsam den Boden für die ruhige, weit dramatischem Potential der Blechbläser auf,
ausschwingende Kantilene der Oboen be- das sich rhythmisch gesteigert entfaltet,
reiten. In der dreiteilig angelegten Liedform bevor der A-Teil leicht variiert wiederkehrt.
treten vor allem die Holzbläser thematisch
hervor, und so wird die Melodie von der ALPHORNWEISE, CHORAL
Oboe an die Klarinetten weitergereicht, be- UND »FREUDEN«-THEMA
vor die Blechbläser die Idylle kurzzeitig mit
bedrohlichen Klängen trüben. Der Mittelteil Das gewaltige Finale, das in c-Moll beginnt
macht sich zunächst durch die triolische und sich dem Motto »Per aspera ad astra«
Weitung der Bewegung bemerkbar, bis ein gemäß zum lichten C-Dur hin entwickelt,
tröstlicher Gedanke von den Streichern ex- verweist mit seiner umfangreichen Einlei-
poniert wird, der dann in der klanglich be- tung zunächst auf den Kopfsatz. Auch hier
sonders aparten Kombination von Solovio- erklingen im Ansatz bereits Elemente des
line und Horn erklingt. Folgenden: Nach der pathetischen Geste
eines Paukenschlags und dem expressiven
Als 3. Satz figuriert das ebenfalls dreiteilig Intervall einer aufsteigenden Quinte in den
angelegte »Un poco allegretto e grazioso«, Violinen erklingt das Kernmotiv des im
das weniger scherzo- als ländlerartige Züge Hauptteil exponierten zentralen Themas.
trägt. Die Klarinette präsentiert zunächst die Streicher-Pizzicati und ein Trommelwirbel

»Also blies das Alphorn heut«: Das triumphale Hornthema des letzten Satzes, im Sommer 1868 in der
Schweiz notiert und Clara Schumann zum 49. Geburtstag dediziert

Johannes Brahms: 1. Symphonie c-Moll


17

bereiten dann – immer noch in der Einlei- chungen nach der Uraufführung als »Freu-
tung! – den Eintritt der berühmten Alphorn- den«-Thema betitelt wurde. In Theodor Bill-
weise vor: »Hoch auf’m Berg, tief im Tal, roths an Brahms gerichteten Zeilen vom
grüß’ ich dich viel tausendmal!« Bereits am 10. Dezember 1876 heißt es diesbezüglich:
12. September 1868, acht Jahre vor Voll­ »Den letzten Satz habe ich am vollkommens-
endung der Komposition, hatte Brahms mit ten bewältigt; er erscheint mir von herrlichs-
diesem Notengruß Clara Schumann posta- ter, großartigster Vollendung und hat mich
lisch aus der Schweiz zum 49. Geburtstag oft an die architektonische Behandlung des
gratuliert, und möglicherweise reifte damals ›Triumphliedes‹ erinnert; das Hauptmotiv er-
schon die Idee, ihn in den Finalsatz seiner scheint wie ein weihevoller Hymnus, erha-
Symphonie mit einzubeziehen. Nach dem ben, über allem wie verklärt liegend.« Eine
Wechsel der Melodie von den Hörnern zur gedrängte, kaleidoskopartige Durchführung,
Flöte, der gleichzeitig die dramaturgische die immer wieder mit episodischen Anklän-
Wende des Satzes von c-Moll nach C-Dur gen an die Alphornweise aufwartet, schließt
markiert, schließt sich ein feierlicher drei- sich an, bis das »Freuden«-Thema in einer
stimmiger Posaunenchoral an, der in der grandiosen C-Dur-Reprise wiederkehrt, die
Folge mit dem Liedthema kombiniert wird. allerdings weitere Entwicklungen nach sich
zieht: Blechbläser-Einwürfe begleiten die
Erst nach dieser für eine Einleitung extrem nun folgende dramatische Steigerung, als
dichten Themenfolge setzt nun das »Allegro deren strahlender Höhepunkt die Alphorn-
non troppo, ma con brio« ein, und mit ihm weise als Hymnus über erhabenen Pauken-
das eigentliche Hauptthema, das aufgrund schlägen erklingt, bevor der Bläserchoral
seines hymnischen Charakters und der un- der Einleitung – nun im Glanz des vollen Or-
überhörbaren Anklänge an Beethovens »Ode chesters – die Symphonie beendet.
an die Freude« aus dem Finalsatz seiner
9. Symphonie schon in den ersten Bespre- Regina Back

Johannes Brahms: 1. Symphonie c-Moll


18

Thomas
Hengelbrock
DIRIGENT

Als begeisterter und begeisternder Musik­


entdecker widmet sich Thomas Hengel-
brock einem Repertoire, das von der Alten
Musik über das 19. und 20. Jahrhundert bis
hin zu zeitgenössischen Werken reicht und
alle Genres umfasst. Er bringt fast verges-
sene Kompositionen an die Öffentlichkeit
oder ermöglicht durch seine Projekte – etwa
»Parsifal« auf originalem Instrumentarium –
die Neubewertung des Standardrepertoires.
Legendär sind seine epochenübergreifen-
© Florence Grandidier

den Konzertprogramme, die oft verblüffen-


de musikalische Verwandtschaften auf­
decken und ausgewählte Themen kreativ
umkreisen und erschließen.

Als Operndirigent ist Thomas Hengelbrock


Thomas Hengelbrock zählt zu den vielsei- an Häusern wie der Opéra national de Paris,
tigsten und interessantesten Künstlern sei- dem Théâtre des Champs-Elysées, dem
ner Generation. Seine Arbeit ist epochen- Teatro Real in Madrid, dem Londoner Royal
und spartenübergreifend und stets das Er- Opera House, Covent Garden, der Berliner
gebnis einer detaillierten Auseinanderset- Staatsoper sowie bei den Festivals in
zung mit dem musikalischen Text, Sinn und ­B aden-Baden, Aix-en-Provence und Salz-
Gehalt der Werke. Mit dem Balthasar-Neu- burg zu erleben. Außerdem ist Thomas Hen-
mann-Chor und -Ensemble gründete er zwei gelbrock ein enthusiastischer Musikvermitt-
Originalklang-Spitzenformationen, mit de- ler und fördert junge Künstlerinnen und
nen er seit über 25 Jahren international Er- Künstler unter anderem im Rahmen der von
folge feiert. Auch für Klangkörper wie die ihm gegründeten Akademie Balthasar Neu-
Wiener Philharmoniker, das Royal Concert- mann und seiner Cuban-European Youth
gebouw Orchestra, die Münchner Philharmo- Academy (CuE). Für seine Verdienste wurde
niker, das Orchestre de Paris, das Orchestre ihm 2016 der Herbert von Karajan Musikpreis
National de France oder das Tonhalle-Or- verliehen.
chester Zürich ist er ein gefragter Partner.

Die Künstler
19

Alexandre
Kantorow
KLAVIER

nen Alexandre Kantorow bereits zusammen-


gearbeitet hat, zählen das Budapest Festi-
val Orchestra unter der Leitung von Ivan
Fischer, das Orchestre Philharmonique du
Luxembourg unter Gustavo Gimeno, das Or-
chestre de Paris unter Stanislav Kochanovs-
ky und das Concertgebouworkest unter
Tugan Sokhiev, um nur einige zu nennen.

Auf Einladung von Daniel Barenboim spielte


Alexandre Kantorow im Herbst 2022 mit der
Staatskapelle Berlin (Lorenzo Viotti). Des
© Sasha Gusov

weiteren gibt er in der laufenden Spielzeit


Solo-Abende in den Musikmetropolen Euro-
pas und Asiens, unter anderem im Concert-
gebouw Amsterdam, Boulez-Saal Berlin
(Carte blanche), Konzerthaus Wien, Lotte
Im Alter von nur 22 Jahren gewann der fran- Hall Seoul, beim Gstaad Festival, Ravinia
zösische Pianist Alexandre Kantorow im Jahr Festival (Chicago) und beim internationalen
2019 den ersten Preis und die Goldmedaille Klavierfestival in La Roque d’Anthéron.
beim renommierten Internationalen Tschai-
kowsky-Wettbewerb in Moskau. 2019 erhielt Alexandre Kantorow hat eine besondere Lei-
er den französischen Kritikerpreis »Révéla- denschaft für die Werke von Brahms und
tion Musicale de l’année«; 2020 folgten zeigt gleichermaßen großes Interesse an
zwei »Victoires de la Musique Classique« für der zeitgenössischen Musik. Bei seinem
die Aufnahme des Jahres (Saint-Saëns) und Exklusivlabel Bis Records hat er bereits
als Instrumentalsolist des Jahres. Alexandre mehrere vielbeachtete und preisgekrönte
Kantorow, Jahrgang 1997, wuchs in einer Alben veröffentlicht. Im April 2022 erschien
Musikerfamilie auf – sein Vater ist der Geiger seine Neueinspielung der Klavierkonzerte
und Dirigent Jean-Jaques Kantorow – und Nr. 1 und Nr. 2 von Camille Saint-Saëns.
studierte bei Pierre-Alain Volondat, Igor Laz­
ko, Frank Braley und Rena Shereshevskaya.
Zu den Orchestern und Dirigenten, mit de-

Die Künstler
20

Sonntag 06.11.2022 11 Uhr Samstag 12.11.2022 19 Uhr°


Sonntag 13.11.2022 11 Uhr
2. Kammerkonzert
Festsaal im Münchner Künstlerhaus
ANNA THORVALDSDOTTIR
»Mich wundert, dass ich so fröhlich bin« »ARCHORA«, Auftragswerk und
Deutsche Erstaufführung
NICOLAS BACRI
Streichtrio op. 155 SERGEJ RACHMANINOW
Rhapsodie über ein Thema von Paganini für
LUDWIG VAN BEETHOVEN Klavier und Orchester a-Moll op. 43
Streichtrio D-Dur op. 9 Nr. 2
NIKOLAJ RIMSKIJ-KORSAKOW
GABRIEL FAURÉ »Scheherazade« op. 35
Klavierquartett Nr. 1 c-Moll op. 15
GUSTAVO GIMENO Dirigent
KATHARINA SCHMITZ Violine BEATRICE RANA Klavier
THERESA KLING Viola
ELKE FUNK-HOEVER Violoncello
ROGLIT ISHAY Klavier
Freitag 18.11.2022 20 Uhr
Samstag 19.11.2022 19 Uhr°

JOHANNES BRAHMS
»Schicksalslied« op. 54

MAX REGER
»Requiem« für Alt, Chor und Orchester
op. 144/b

PETER I. TSCHAIKOWSKY
Symphonie Nr. 5 e-Moll op. 64

NATHALIE STUTZMANN Dirigentin


WIEBKE LEHMKUHL Alt
PHILHARMONISCHER CHOR MÜNCHEN
Einstudierung: Martina Batič

° Konzerteinführung
weitere Infos unter www.spielfeld-klassik.de

Vorschau
21

Mittwoch 23.11.2022 20 Uhr° Sonntag 27.11.2022 11 Uhr


Donnerstag 24.11.2022 20 Uhr°
3. Kammerkonzert
Festsaal im Münchner Künstlerhaus
MAGNUS LINDBERG
»Serenades« für großes Orchester »Mozart und die Impressionisten«

IGOR STRAWINSKY MARC BERTHOMIEU


Konzert für Violine und Orchester D-Dur »Cinque nuances« für Flöte und Harfe

IGOR STRAWINSKY WOLFGANG AMADEUS MOZART


Oktett für Blasinstrumente Flötenquartett D-Dur KV 285

RICHARD STRAUSS CLAUDE DEBUSSY


Suite aus der Oper »Der Rosenkavalier« »Deux Danses« für Harfe und Streichquartett
op. 59 für Orchester
WOLFGANG AMADEUS MOZART
MIKKO FRANCK Dirigent Klarinettenquintett A-Dur KV 581
FRANK PETER ZIMMERMANN Violine
MAURICE RAVEL
»Introduction et Allegro« für Flöte, Klarinette,
Streichquartett und Harfe

MICHAEL MARTIN KOFLER Flöte


ALEXANDRA GRUBER Klarinette
TERESA ZIMMERMANN Harfe
YASUKA SCHMALHOFER Violine
BERNHARD METZ Violine
BURKHARD SIGL Viola
SVEN FAULIAN Violoncello

° Konzerteinführung
weitere Infos unter www.spielfeld-klassik.de

Vorschau
22

Die Münchner
Philharmoniker
EHRENDIRIGENT ZUBIN MEHTA

1. VIOLINEN Namiko Fuse


Julian Shevlin, Konzertmeister Qi Zhou
Naoka Aoki, Konzertmeisterin Clément Courtin
Odette Couch, stv. Konzertmeisterin Traudel Reich
Iason Keramidis, stv. Konzertmeister Asami Yamada
Nenad Daleore Johanna Zaunschirm
Wolfram Lohschütz
Céline Vaudé
BRATSCHEN
Jano Lisboa, Solo
Yusi Chen
Burkhard Sigl, stv. Solo
Florentine Lenz
Jannis Rieke, stv. Solo
Vladimir Tolpygo
Wolfgang Berg
Georg Pfirsch
Beate Springorum
Victoria Margasyuk
Konstantin Sellheim
Yasuka Schmalhofer
Julio López
Megumi Okaya
Valentin Eichler
Slava Atanasova°
Julie Risbet
Da Hye Yang°
Theresa Kling
Alejandro Carreño°
Jana Metasch°
Laura Handler°°
Alexa Beattie°
Ryo Shimakata°°
Caroline Spengler°°
Yuriko Takemoto°°
Annika Fuchs°° VIOLONCELLI
Michael Hell, Konzertmeister
2. VIOLINEN
Floris Mijnders, Solo
Simon Fordham, Stimmführer
Thomas Ruge, stv. Solo
Alexander Möck, Stimmführer
Veit Wenk-Wolff
IIona Cudek, stv. Stimmführerin
Sissy Schmidhuber
Ana Vladanovic-Lebedinski,
Elke Funk-Hoever
stv. Stimmführerin
Manuel von der Nahmer
Matthias Löhlein
Sven Faulian
Katharina Reichstaller
David Hausdorf
Nils Schad
Joachim Wohlgemuth
Clara Bergius-Bühl
Shizuka Mitsui
Esther Merz
Korbinian Bubenzer
Katharina Schmitz
Ines Paiva°°
Bernhard Metz

Das Orchester
23

KONTRABÄSSE HÖRNER
Sławomir Grenda, Solo Matias Piñeira, Solo
Fora Baltacıgil, Solo Bertrand Chatenet, Solo
Alexander Preuß, stv. Solo Ulrich Haider, stv. Solo
Stepan Kratochvil Maria Teiwes, stv. Solo
Shengni Guo Alois Schlemer
Emilio Yepes Martinez Hubert Pilstl
Ulrich von Neumann-Cosel Mia Schwarzfischer
Umur Kocan Christina Hambach
Alexander Weiskopf
Michael Neumann TROMPETEN
Clara Heilborn°° Guido Segers, Solo
Alexandre Baty, Solo
FLÖTEN Bernhard Peschl, stv. Solo
Michael Martin Kofler, Solo Florian Klingler
Herman van Kogelenberg, Solo Markus Rainer
Martin Belič, stv. Solo Andreas Buschau°°
Bianca Fiorito
Gabriele Krötz, Piccoloflöte POSAUNEN
Dany Bonvin, Solo
OBOEN Jonathon Ramsay, Solo
Marie-Luise Modersohn, Solo Matthias Fischer, stv. Solo
Andrey Godik, Solo Quirin Willert
Bernhard Berwanger Benjamin Appel, Bassposaune
Lisa Outred
Kai Rapsch, Englischhorn TUBA
Gülin Atakli°° Ricardo Carvalhoso

KLARINETTEN PAUKEN
Alexandra Gruber, Solo Stefan Gagelmann, Solo
László Kuti, Solo Guido Rückel, Solo
Annette Maucher, stv. Solo
SCHLAGZEUG
Matthias Ambrosius
Sebastian Förschl, 1. Schlagzeuger
Albert Osterhammer, Bassklarinette
Jörg Hannabach
Stephan Mayrhuber°°
Michael Leopold
FAGOTTE HARFE
Raffaele Giannotti, Solo
Teresa Zimmermann, Solo
Romain Lucas, Solo
Johannes Hofbauer ORCHESTERVORSTAND
Jörg Urbach, Kontrafagott Alexandra Gruber
Nicolò Biemmi°° Matthias Ambrosius
Konstantin Sellheim

INTENDANT
Paul Müller

° Zeitvertrag, °° Orchesterakademie

Das Orchester
24

IMPRESSUM TEXTNACHWEISE BILDNACHWEISE

Herausgeber: Einführungstexte: Irina Pa- Abbildungen zu Richard


Direktion der Münchner ladi, Kerstin Klaholz und Wagner: Eckehard Kiem,
Philharmoniker Regina Back. Nicht nament- Ludwig Holtmeier (Hg.),
Paul Müller, Intendant lich gekennzeichnete Texte Richard Wagner und seine
Kellerstraße 4 und Infoboxen: Christine Zeit, Laaber 2003. Herbert
81667 München Möller. Künstlerbiographi- Barth, Dietrich Mack, Egon
Redaktion: en: nach Agenturvorlage. Voss (Hg.), Wagner, Wien
Christine Möller Alle Rechte bei den Autorin- 1975; Abbildungen zu Ser-
Titelgestaltung: nen und Autoren; jeder gej Rachmaninow: wikime-
Frank Fienbork Nachdruck ist seitens der dia commons; alamy. Abbil-
Utting am Ammersee Urheberrechtsinhabenden d u n g e n zu Jo h a n n es
fienbork-design.de genehmigungs- und kos- Brahms: Christian Martin
Nicole Elsenbach tenpflichtig. Schmidt, Johannes Brahms
Hückeswagen und seine Zeit, Laaber
elsenbach-design.de 1998; Christiane Jacobsen
Graphik: (Hrsg.), Johannes Brahms
dm druckmedien – Leben und Werk, Wiesba-
München den – Hamburg 1983.
Druck: Kü n s tl e r p h oto g ra p h i e n:
Gebr. Geiselberger GmbH Florence-Grandidier (Hen-
Martin-Moser-Straße 23 gelbrock), Sasha Gusov
84503 Altötting (Kantorow).

ZUM TITELMOTIV

Das Tattoo ziert den Arm


eines Seemanns vom Schiff
in Richard Wagners »Der
fliegende Holländer«.
Design: Frank Fienbork &
Nicole Elsenbach

Gedruckt auf holzfreiem und


FSC-Mix zertifiziertem Papier
der Sorte Magno Volume

Impressum
Aus dem Archiv
des Orchesters

Alle Alben
überall digital
und im Handel
erhältlich!

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