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Weltwirtschaft

Weltwirtschaft (Welthandel)
= Gesamtheit der Wirtschaftsbeziehungen weltweit
WTO – koordiniert den Welthandel und schlichtet Streit
zw. Mitgliedsstaaten
• Sitz in Genf
• Generaldirektorin: Seit 2021 Ngozi Okonjo-Iweala
(ehemalige nigerianische Politikerin, Managing Director
der Weltbank)
• Gegründet: 1994, Vertrag trat im Jahre 1995 in Kraft
• Mitgliedsstaaten (2021): 164
https://www.youtube.com/
watch?v=Lq2NznG31z0
WTO ist Dachverband folgender Verträge…

• GATT (General Agreement on Tariffs and Trade )


• GATS (General Agreement on Trade in Services)
• TRIPS (Trade Related Aspects of intellectual Property
Rights)
Meistbegünstigungsklausel (Prinzip der
Gleichbehandlung)
➢Alle Begünstigungen (hauptsächlich Zollsenkungen oder
Zollbefreiungen), die ein Land einem anderen gewährt, müssen
automatisch allen Vertragsstaaten des GATT eingeräumt werden
− USA gewährt Frankreich eine Zollsenkung auf importierte PKWs, auch Brasilien
darf den Rabatt in Anspruch nehmen
➢Ausnahmen sind Freihandelszonen, z.B. innerhalb der EU – aufgrund
handelsschaffender Wirkung erlaubt, jedoch darf der Außenzoll
gegenüber Drittländern nicht erhöht werden
Ziele der WTO
• Abbau aller Handelshemmnisse und Liberalisierung des
internationalen Handels
• Langfristiges Ziel ist der internationale Freihandel →
Erhöhung des Wohlstands
Prinzipien der WTO
• Meistbegünstigungsklausel
• Inländerbehandlung (keine Diskriminierung): ausländische und
inländische Anbieter müssen gleich behandelt werden – keine
Diskriminierung ausländischer Produkte
• Transparenz: Regelungen und Beschränkungen des Außenhandels
müssen transparent sein
• Prinzip der Liberalisierung (mit dem Ziel des Freihandels): Alle
Mitgliedsstaaten der WTO verzichten auf Zölle und Handelshemmnisse im
gegenseitigen Warenverkehr, KEIN Protektionismus
• Prinzip der Gegenseitigkeit: Japan hebt gegenüber China Schutzzölle auf
→ China muss auch Schutzzölle aufheben
Nichttarifäre Handelshemmnisse
Für jeden Staat steht die Unterstützung der eigenen
Volkswirtschaft im Vordergrund!!

Tarifäre Handelshemmnisse Nichttarifäre Handelshemmnisse

→erschweren den Marktzugang


für ausländische Anbieter
Beispiele für nichttarifäre Handelshemmnisse
• Kontingente
Mengenmäßige Einfuhrbeschränkungen für Importfirmen (z.B. Textilien, Baustoffe)
• Einfuhrgenehmigungen
Importfirma braucht Genehmigung des Staates (z.B. bei Pharmaprodukten)
• Normen
Bei Abweichung von nationalen Normen, kann ein Importprodukt abgelehnt werden
(z.B. Elektrogeräten, Lebensmittel)
• Subventionen
Unterstützung der heimischen Produktion durch öffentliche Geldmittel
(z.B. Agrarsubventionen)
• Weitere: Umweltvorschriften, Administrative Behinderung (lange
Zollabfertigung)
Handelspolitik - USA und EU entschärfen Strafzölle aus Trump-Ära – Streit
aber noch nicht endgültig gelöst
30.10.2021
Beide Seiten haben sich auf einen Deal verständigt. Die Vereinbarung
sieht vor, dass EU-Exporte von Stahl und Aluminium wieder zollfrei
werden – aber nur innerhalb gewisser Größenordnungen.

Aluminium: EU wehrt sich gegen Chinas Dumpingpreise


12.04.2021

Die EU hat Strafzölle auf bestimmte Aluminiumimporte aus


China verhängt. Damit folgt Brüssel in diesem Punkt der Linie
von Donald Trump - mit einer jahrelangen Verspätung. Denn
Europas Hersteller beklagen seit Langem nicht gerechte Preise
und einen immer weiter steigenden Konkurrenzdruck aus
Fernost.
Kritik an der WTO

• Undemokratisch
• Benachteiligung der Entwicklungsländer
• Unterstützung der mächtigen
multinationalen Unternehmen durch
Forcierung von Freihandel
• GATS – Privatisierung der
Trinkwasserversorgung und des
Bildungswesens?
• Starke Agrarsubventionierung in
Industrieländern
• Freihandel bedroht die Interessen des
Umweltschutzes; keine einheitliche Regelung
Was sagt die Opposition?
• Jeder Staat hat eine Stimme – Demokratie wird groß
geschrieben
• Einstimmigkeitsprinzip → keine erzwungenen
Maßnahmen
• 2/3 der WTO-Länder sind Entwicklungsländer
• WTO berücksichtigt Entwicklungsländer in
Verhandlungsgesprächen – ohne WTO käme es whs zu
keinen Gesprächen → gleiche Rechte für alle!
• Strenges Regelkorsett an das sich auch beispielsweise
die EU und die USA halten müssen.
Zusammenfassung
• Annahme konstruktiver Lösungen
• Strenge transparente Regeln ist utopisch; es regieren die
→ Streitigkeiten werden Interessen der Industrieländer und
konstruktiv gelöst Multis (Erpressung?)
• Schutzzölle/ • Industrieländer schlagen Profit aus
Agrarsubventionen werden Freihandel, Entwicklungsländer
toleriert müssen mitziehen
• Wirtschaftswachstum und • Privatisierung von Dienstleistungen
mehr Beschäftigung • Homogenisierende Effekte
bedrohen die kulturelle Vielfalt
• Höhere Einkommen
• Freihandel bedroht Umweltschutz
Eine im September 2021 veröffentlichte große Studie von u.a. FAO (Ernährungs- und
Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) – Kritik an Agrarsubventionen

87 Prozent der Agrarsubventionen sind wettbewerbsverzerrend und schaden der Umwelt


oder kleinen Unternehmen.
470 Milliarden US-Dollar der insgesamt jährlich fließenden 540 Milliarden US-Dollar müssten
anders eingesetzt werden, um nachhaltig (→ nachhaltige Landwirtschaft) und fair zu sein.
Dies sei ineffizient, verfälsche die Preise, schade der Gesundheit, zerstöre die Umwelt und
führe zu Chancenungleichheit (bäuerliche Kleinbetriebe werden benachteiligt, große
Agrarkonzerne bevorzugt).
Die Landwirtschaft sei einer der Hauptverursacher der globalen Erwärmung – und leidet unter
deren Folgen. Die Klimaziele des Pariser Abkommens (2015) seien mit dem derzeitigen
Subventionierungs-System nicht zu erreichen.
Laut der Studie sollten wohlhabende Staaten ihre Subventionen für ihre Fleisch- und
Milchindustrie reformieren und arme Staaten ihre Subventionen für Pestizide, für Dünger und
für den Anbau von Monokulturen.

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