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Sprache und Bild in den Medien – Referat

Inhaltsverzeichnis
Lobinger 2012, Kap. 7.1 Das Bild im Journalismus S.102-124.................................................................. 1

Hausarbeit Ideen .................................................................................................................................. 1

Wann wird von Bildjournalismus gesprochen? ................................................................................... 3

Wann wird ein Medienbild als journalistisches Bild bezeichnet? ........................................................ 3

Zentrale Prozesse in der Entwicklung des Bj, bzw. des Fj .................................................................... 4

Funktionsbestimmungen journalistischer Bilder: Information und/oder Dekoration ........................ 4

Authentizität und Objektivität von Nachrichtenbilder ........................................................................ 5

New Icons und prämiere Pressefotos .................................................................................................. 6

Bsp. Napalmmädchen .......................................................................................................................... 6

Bsp. Folterbilder aus Abu Ghraib ......................................................................................................... 6

Ikonsierungsmerkmale ......................................................................................................................... 7

Elke Grittmann 2019: Fotojournalismus und journalistische Bildkommunikation in der digitalen Ära
S.126-130.................................................................................................................................................. 8

Einleitung.............................................................................................................................................. 8

Definition von Fotojournalismus und journalistische Bildkommunikation ......................................... 8

Das Medium Fotografie in der journalistischen Bildkommunikation .................................................. 8

Pressefotografie und Fotojournalismus – zur soziale Gebrauchsweise der Fotografie im


Journalismus ......................................................................................................................................... 9

Jens E. Kjeldsen 2017: The rhetorical and argumentative potentials of press photography .................. 9

Lobinger 2012, Kap. 7.1 Das Bild im Journalismus S.102-124


Hausarbeit Ideen
- Bildjournalismus, was ist es, was ist die Funktion
- Intentionen hinter Bildern vs Text im Journalismus, erkennbar? hinterfragen?
o Holicki 1993, huxford 2001, Lasica 1989, Tirohl 2000
- Authentizität von Bildern
- Ikonische Bilder, was sie verändert haben, welchen Einfluss sie haben (im Gegensatz zu Text)
o (Medientauglichkeit durch bildliche Dokumentation)
o Andén-Papadopoulos 2008, Bergem 2006, Hersh 2004a/b, Grittmann/Ammann 2008,
Knieper 2008
o Greenwood/Smith 2007, Kjeldsen 2013, Perlmutter 1998
o Studien: Robert Hariman/John Louis Lucaites 2007: No Caption Needed

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- Einsatzmöglichkeiten von visuellen Inhalten im Journalismus


- Eyecatcher
- Designelement
- Unterstützende Illustrationen von Themen
- Unsagbares Vermitteln
- Kategorisierung von Funktionen nach Knieper (1998)
1. Darstellende Funktion
2. Wissensgenerierende Funktion
3. Erklärende Funktion
4. Dekorative Funktion
5. Organisierende Funktion
6. Authentisierende Funktion
7. Dokumentarische
8. Emotive
9. Kommentierende
10. Unterhaltende
11. Aktivierende
12. Ökonomische
- Lange Liste zeigt, wie vielfältig und unterschiedlich Bilder in ihrer Funktion sind

Ziel: Bildgattung „journalistisches Bild“ erklären

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- Einflussreiches Werk zu Fotojournalismus: Das politische Bild. Fotojournalismus und


Pressefotografie in Theorie und Empirie von Elke Grittmann (2007)

- Innerhalb der Printmedien sind Bilder nicht mehr wegzudenken

Bildjournalistenenquete:
- 1. Repräsentative Studie zu Bildjournalismus + Rollen- und Arbeitsbed.
- Pionierstudie im deutschsprachigen Raum & ist immer noch eine wichtige Referenzstudie
- Beschränkt sich aus forschungsökonomischen Gründen auf Fotografie

- Bj. Erbringt (wie kein anderes Medium) Dokumentationsleistung und dient der Darstellung
der sozialen Wirklichkeit (Grittmann 2027:397, Haas 1990: 280)
- Konsens über Bedeutung, aber die schaffende Tätigkeit nicht klar definiert
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Wann wird von Bildjournalismus gesprochen?


- Vielfältige Berufsbezeichnungen, nicht wissenschaftlich eingegrenzt oder definiert
- Bildjournalismus ist umfassender zu verstehen, als sich mit Fotografie zu beschäftigen →
umfasst diverse visuelle Elemente

- Bj. Arbeitspraktiken sind ebenso vielfältig


o Knieper (2004: 83): jegliche „journalistisch motivierte Produktion, Selektion,
Bearbeitung und Distribution von Bildern
- Bj. Produkte sind verschiedenste Bildarten
o Fotografie, politische Karikatur, Infografik sind Hauptmerk des Bj (Knieper 2005b:29)
- Bj Tätigkeiten folgen dem Weg des Bilds
1. Bildaufnahme
2. Bildbeschaffung, -übermittlung, -verteilung
3. Bildredaktion
4. Bilddokumentation, -archivierung
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o Gehören zusammen durch „die Arbeit an und mit Fotos im publizistisch-


journalistischen Bereich“
(Martin/Werner 1981:41,33)

Fokus auf Fotos, nicht allgemein Bildern


- Im kleinsten gemeinsamen Nenner von Martin/Werner
- In Bildjournalistenenquete, Studie beschränkt sich auf Fotografie
- In Wissenschaft: Wissenschaftliche Beschäftigung mit starken Bezug zu Fotojournalismus,
dominiert

Definition dieser Arbeit:


„Bildjournalismus [...] [ist] die Arbeit an und mit bildlichen Inhalten im publizistisch-journalistischen
Bereich“

Wann wird ein Medienbild als journalistisches Bild bezeichnet?


- Entscheidender Faktor liegt in dem „publizistisch-journalistischen Bereich“, selbst wenn zuvor
ein Bild im künstlerischem Bereich verwendet wurde, wird es ein journalistisches, wenn es in
dessen Bereich verwendet wird
o „da sie sich dann an journalistischen Programmen orientieren“
o „Werden Fotos zur Berichterstattung von Fotojournalistinnen und –journalisten hergestellt
und bzw. durch Redaktion für die Berichterstattung ausgewählt, so orientieren sie sich [...] am
Code der Aktualität. Das heißt, sie werden inhaltlich bzw. sachlich als relevant erachtet, ihnen
kann ein Tatsachen- bzw. Realitätsbezug zugeschrieben werden und die weisen Neuigkeit
auf“ (Grittmann 2007: 163f.)

- Bj als wichtiges Subsystem des Journalismus nach Grittmann


o Unterliegt somit (teils) den journalistischen Normen wie Wortjournalismus

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Zentrale Prozesse in der Entwicklung des Bj, bzw. des Fj
1. Digitalisierung
a. Umbruch in den fotografischen Arbeitsprozessen
b. Bildproduktion und deren Distribution simplifiziert und beschleunigt
i. Workflow, Zeitverluste,
c. Automatisierung → Werteverfall?
2. Globalisierung
3. Beschleunigung bei gleichzeitiger Entschleunigung

Funktionsbestimmungen journalistischer Bilder: Information und/oder Dekoration


Visuelles Erscheinungsbild als Verkaufsargument
- Ökonomische Faktoren verursachen die steigende Verwendung visueller Inhalte
o Verschärfte Konkurrenz, Leserschwund

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o Versuch, die Aufmerksamkeit der Leser zu gewinnen + Produkt zu verkaufen


- Design/Layout = Erscheinungsbild/Visualisierung als ebenso bedeutsam, wie die
inhaltlichen/ideologischen Aspekte
o 1996: Trend vermehrt zu farbigen Bilder, kürzeren Texten, übersichtlichere Struktur
o Gestaltung wird mit Inhalt gleichgesetzt
- Wiedererkennungswert, visuelle Hinweise für Relevanz Teil des Standards

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- Titelseite als (wortwörtliches) Augenmerk, da eine Eyetracking-Studie ergibt, dass zuerst das
Bild fokussiert wird und dann zwischen diesem und der Headline wandert
o dient als Einstiegspunkt
➔ Formale Gestaltung & Funktion

Zentrale Funktionen von Bildern im Journalismus (Holicki 1993: 33)


1. Dramaturgische Funktion
a. Layout übersichtlich gestalten, ansprechende Optik soll Interesse wecken
2. Illustrative Funktion
a. Unterstützung journalistischer Texte, Authentizität und Richtigkeit unterstrichen,
Details und Einzelheiten betont
3. Journalistische Funktion
a. Eigenständige Vermittlung von Botschaften, oder ergänzende hinzufügen

- Bilder besitzen im journalistischen Kontext sowohl Gestaltungs- und Informationselemente


und dementsprechend Wirkungspotenzial

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- Obwohl die (vermehrte) Inkorporierung von Bilder die Konkurrenzfähigkeit zu neueren


Medienformaten steigern könnte, werden Bilder z.B. im Nachrichtenjournalismus negativ
bewertet
o Abgrenzung zu Boulevardmedien die stark auf Bilder gestützt sind, die auf
Unterhaltung und nicht Berichterstattung ausgerichtet sind
o Bilder gelten als Treiber des Fokus auf Unterhaltung, da sie eine höhere
Vermittlungsleistung von Emotionen haben und somit interaktiver wahrgenommen
werden als Text
o Davon lässt sich aber nicht ableiten, dass Bilder nicht eine qualitative Ergänzung zu
Text sein können: Der Gegensatz von Information ist Desinformation, wogegen der
Gegensatz von Unterhaltung Langeweile ist. (vgl. Klaus 2002: 619)
▪ Kritik an der angenommenen notwendigen strikten Trennung von Information
und Unterhaltung

Authentizität und Objektivität von Nachrichtenbilder
„Bilder im Journalismus sind [...] visuelle Nachrichten, die im publizistisch-journalistischen
Arbeitsprozess produziert, bearbeitet oder verarbeitet werden. Sie orientieren sich am Code der
Aktualität, weshalb sie als inhaltlich bzw. sachlich relevant gelten, wodurch sie als
veranschaulichende Belege für Ereignisse oder Handlungen gelten und Stimmungen sowie
Hintergründe für Meinungen und Entscheidungen vermitteln“

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- Bilder stellvertretend für Zeugen einer Situation/der Wahrheit von Rezipienten gesehen
- Bilder wird eine höhere Glaubwürdigkeit zugesprochen als dem Text
- Absichten/Intentionen hinter Texten häufiger hinterfragt als bei Bildern, auch weil sie
schwieriger zu erkennen sind als bei Texten
- Bilder werden als indexikalischer Verweis auf Situationen und wie sie genau stattgefunden
haben – könnte ‚blindes‘ Vertrauen und Glauben in Objektivität erklären
o Diese Annahmen entstammen aus Zeiten, wo Fotografie aufgrund der
Produktionsweise als authentisch und nicht veränderbar galt
111

- Konsens: Journalismus ist und kann kein Abbild der Realität, Fotos haben eine Ähnlichkeit
können aber nicht als adäquater, unmanipulierter Realitätsersatz dienen.
o Ob die Veränderung der Bildproduktion (kein ‚Realitätsabdruck‘ mehr), auch zu einer
Veränderung der Wahrnehmung ist (in 2012) noch unklar bzw. anzuzweifeln
- Das Bild passiert verschiedene Phasen + Auswahl- und Bearbeitungsprozesse, die durch den
institutionellen Kontext geprägt sind (ökonomische, rechtliche, kulturelle Einflüsse), wodurch
die Arbeitspraxis angepasst wird und somit jedes Nachrichtenbild ein sozial konstruiertes
Produkt ist (vgl. Huxford 2001: 49ff, Lünenborg 2005: 170f, Schwartz 1992, Fahmy/Kim 2008)
- Beim Bild herrscht eine Diskrepanz zwischen den Manipulationsmöglichkeiten und den
Grenzen der Abbildungsleistung & Vertrauen in den Wahrheitsgehalt von journalistischen
Bildern

112

- Zirkulierende Wirkung: Bilder geben den Nachrichten Authentizität, aber sie erlangen auch
durch ihre Verknüpfung mit Nachrichten zusätzliche Glaubwürdigkeit (im Gegensatz zu
Werbebildern)
- Journalismus inszeniert/stellt Bilder als möglichst natürlich und wirklichkeitsdeckend dar, um
es als Mittel der Authentisierung zu nutzen

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Qualität bei journalistischen Bildern (Qualitätsmerkmale)


- Qualitätskriterien des Texts können nicht alle auf das Bild übertragen werden
o So wiederspricht ein dramaturgischer Moment der Vorstellung von Sachlichkeit und
Ausgewogenheit im Wortjournalismus, doch wäre so ein Bild wieder der Natur eines
journalistischen Bildes (Holicki 1993: 35f.)
o Kriterien müssen an Funktion angepasst/damit abgeglichen werden
- Formale und inhaltliche Kohärenz mit den begleitenden Modi QM (Bilder fast immer im
multimodalen Umfeld)
- Transparenz bei dem Prozess der Bildentstehung

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- W-Fragen sollten beantwortet werden


o Bildunterschrift als Ort für W-Fragen und somit auch Transparenz
- Bilder in den medialen Kontext setzen, nicht alleine stehen lassen

New Icons und prämiere Pressefotos


- New Icons/journalistische Bildikonen sind Bilder, die im Gedächtnis bleiben und prägend für
Ereignisse und die Erinnerung an diese sein können
o Repräsentieren die Ereignisse und werden somit zu ‚historischen Referenzbildern‘
o Nicht jedes ikonisches Bild schafft es zum allgemein anerkannten Symbol eines
Ereignis zu werden

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o Bsp. Nick Úts Foto eines vietnamesischen Mädchens, das während eines
Napalmangriffs verletzt nackt flüchtet, die Mondlandung, Marylin Monroe über dem
Lüftungsschacht
- Journalismus als Haupttreiber bzw. –hervorbringer von ikonischen Bildern, nicht mehr Kunst

Bsp. Napalmmädchen
- Zentrale fotografische Ikone des 20. Jh.
- Aufgenommen am 8.6.1972, erhielt 1973 den Pulitzer-Preis
- Abgebildet sind mehrere Kinder, wie sie weinend/schreiend flüchten, im Fokus ist das nackte
Mädchen (Kritik?)
- Erschien am Tag darauf auf der Titelseite der New York Times und daraufhin in weiteren
Zeitungen
o Gibt der Debatte über die Aktivitäten der USA in Südostasien neuen Nachdruck
o Tief verankert und erlangt Wiedererkennsungswert
➔ Bsp. Für die ‚Macht der Bilder‘

Bsp. Folterbilder aus Abu Ghraib


- Zeigt wie US-amerikanische Geheimdienst- und Militärmitarbeiter irakische Gefangene
foltern
- KEINE journalistischen Bildern, sondern sogenannte ‚trophy shots‘, die eigene Aufnahmen
des US-Militärs und sind somit Amateur Bilder

117

- Die Bilder (über 2600) werden als extrem schockierend bewertet und erlangen so Ikonen
Status
- Das visuelle Element waren entscheidend für die Reichweite dieser Informationen, da bereits
zuvor schriftliche Berichte vorlagen, ohne eine große Reichweite zu generieren
o Medientauglichkeit durch bildliche Dokumentation
- Doch selbst mit den Bildern werden verschiedene Narrative verbreitet
o „a few bad apples“ vs. „policy of torture“

118

- Nachrichtenframes inländisch sind sehr einseitig, nach der Linie der Regierung
(Bennett/Lawrence/Livingston 2006)

120

- Strategischer Bildeinsatz & strategisches Bildframing


o Verwendet um eine bestimmte (forcierte) Leseart zu erzeugen, um „politische [bzw.]
ideologische Positionen und Handlungen zu legitimieren

Ikonsierungsmerkmale
- Ziel: Verknüpfung der Bsp. Mit theoretischen Ansätzen
- Perlmutters 1998: ‚discrete icon‘ & ‚generic icon‘

121

Generic Icon
- Allgemeines Bildmotiv/-typ, das sich nicht verändert, aber die Akteure nicht die gleichen
bleiben z.B. der Bildtypus ‚hungerndes Kind in Afrika‘, was sich nicht auf ein bestimmtes Bild
bezieht, sondern auf die typische Darstellung von hungernden Kindern in Afrika
Discrete Icon
- Ein spezifisches Bild, mit distinktiven Bildelementen

Merkmale zur Unterscheidung von Bildikonen (Perlmutters 1998)


1. Wichtigkeit des dargestellten Ereignis
2. Metonymie: (Ersetzen eines Worts durch ein anderes) Der Moment eines Ereignisses wird
verdichtet und steht symbolisch für das ganze Geschehen
3. Berühmtheit: Bild wird von (mehr) als einer Generation erkannt
4. Darstellungsprominenz: Bild ist sichtbarer (als andere), weil es z.B. auf Titelseiten gedruckt
wird
5. Frequenz der Darstellung:
6. Primordiality/kulturelle Resonanz: Bezug zu früheren Ikonen <-- Kulturellem
(Religion/Geschichte) auch kulturelle Zirkulation

123

- ‚Awardisierung‘ (Knieper 2008) kann auch als Ikonisierungsmerkmal gewertet werden, je


mehr Auszeichnungen, desto höher Wahrscheinlichkeit, dass ein Bild ikonisch wird
- World Press Photo: als einer der bedeutsamste Fotowettbewerbe
- Widerspricht den Annahmen Perlmutters, der ‚Augenblicklichkeit‘ als Kriterium heranführt
- Bildikonen im Journalismus sind nicht die Norm, da sich Zeitungen sich immer noch dagegen
sträuben das Potenzial visueller Elemente anzuerkennen/zu nutzen (DeVries 2008: 5)
Elke Grittmann 2019: Fotojournalismus und journalistische
Bildkommunikation in der digitalen Ära S.126-130
126
Einleitung
- Der Digitalisierung folgt ein immenser gesellschaftlicher und medialer Wandel, wodurch sich
die journalistische Arbeit mit Bildern ebenso wandelt
- Bilder im Journalismus vor den 2000er vor allem abgedruckt in Zeitungen erscheinen,
wandert auf das Internet über, wie der Journalismus generell auch

- Beschäftigt sich mit einer der wichtigen Gattungen des Bildjournalismus: journalistische
Fotografie

- Digitalisierung Veränderungen:
o Öffentlichkeit
o Publikationsorte /–weisen
o Infrastruktur
o Arbeitsprozesse & -weisen
o Professionelle Normen & ethische Werte
o Konkurrenz durch Amateurf. & Datenvisualisierung

127

Definition von Fotojournalismus und journalistische Bildkommunikation


Visuelle Kommunikationsforschung unterteilt Bilder:
- Bewegt (Film)
- Unbewegt (Fotografie, Zeichnungen)
- Hybrid (GIFs)

- Medienbilder: Bilder die manifest beobachtbar sind, (massen-) medial verbreitet werden, in
intra- und intermediale Kontexte eingebunden sind

Das Medium Fotografie in der journalistischen Bildkommunikation


128

- „[Analoge] Fotografie bilden somit ‚Artefakte, die das Gewesensein der dargestellten
Gegenstände bezeugen‘“ (Geimer 2009: 55f.)
- Idee der Indexikalität besteht weiter, trotz des geänderten Herstellungsprozesses der Fotos,
ändert sich aber somit von einer physikalische zu einer datenbasierten Indexikalität
- Ikonizität (Ähnlichkeit) als weiteres Merkmal, Bild repräsentativ für das Abgebildete (Bsp.
Ceci n‘est pas une pipe)
- Ikonizität und Indexikalität als Grundlage der „Relevanz von soziokulturellen
Bedeutungskonstruktion fotojournalistischer Bilder in der Gesellschaft“
Pressefotografie und Fotojournalismus – zur soziale Gebrauchsweise der Fotografie im
Journalismus
129

Fotografie ist in der Gebrauchsweise sozial und kulturell bestimmt


- Soziale Gebrauchsweise steckt in Pressefotografie
- Pressefotografie: fotografische Bilder, die für die Presse hergestellt und dort publiziert
werden
- Berufsnormen prägen institutionellen Charakter z.B. Authentizität, welche erzeugt wird
durch die Kombination von Augenzeugenschaft des Journalisten und dem technischen
Moment

- Fotos, die redaktionell ausgewählt und genutzt werden stammen auch von Amateuren/PR-
Fotos  Digitalisierung
130

Bildjournalismus: Beinhaltet alle Schritte von Entstehung zur Publikation verschiedenster


Bildgattungen
Fotojournalismus: ´´ ´´ von Fotografien in journ. Medien + Ausstellungen & Fotobuch
Visueller Journalismus: Feld, das sich mit der visuellen Gestaltung (Text, Bild, Design) journalistischer
Medien

Jens E. Kjeldsen 2017: The rhetorical and argumentative potentials of


press photography
51
Ziel: Zeigen der rhetorischen und argumentativen Potentiale von journalistischen Bildern, anhand
von signifikanten historischen Ereignissen &
52
vor allem untersuchen wie bestimmte Fotos argumentative Dimensionen zeigen und wie sie in
argumentativen Weisen in spezifischen Situationen verwendet werden
53
- Forschung zu Pressefotografie mit Blick auf dessen rhetorische und argumentative Inhalte
gering, da es nicht als solch ein Genre verstanden wird
- Studie: No Caption Needed (Robert Hariman/John Louis Lucaites 2007) als Gegenentwurf zur
vorherigen Annahme, behandelt ikonische Fotografien aus verschiedenen Bereichen
o „how iconic press photographs fulfil important functions in public life and work
rhetorically as ‘equipment for living’ in the rhetorician Kenneth Burke´s sense 1”
- Zeigt, dass wir Bilder nicht passiv wahrnehmen, sondern interaktiv „[we] use them to
position ourselves in a rhetorical negotiation of opinions and values. Such negotiation
naturally involves an argumentative stance that amounts to putting forward claims and
counter-claims.”
o Keine Argumente an sich, aber besitzen argumentaiven Charakter, von dem in
bestimmten rhetorischen Situationen Gebrauch gemacht werden kann

1According to Burke, living is defined by the ways in which we use language to create meaning, to express
ourselves, and to communicate with others (Burke 1941: 293)
54

The rhetorical perspective


- Rhetorische Argumentation: „ a form of sitational human action and interaction, dealing with
the contingent in order to find and justify decisions about action, and to establish and sustain
common values”
- ,,the central functions of rhetorical argumentation are to deliberate and to persuade”
55
- ,,rhetorical argumentation is a kind of deontic modality applying to human action”
- Rhetorik handelt durch Kommunikation, dadurch kann rhetorische Theorie auf multimodale
Kommunikation angewandt werden ( Pressefotos)
- Rhetorische Argumentation behandelt inwiefern und wie Personen dazu kommen eine
Äußerung zu glauben
- Rhetorische Sichtweise erkennt emotionale Faktoren („appeal“) an, da sie ein Argument
ausmachen können
57

A situational textual-contextual approach to multimodal argumentation


- Multimodale Argumentation basiert auf der Situation und der Rezipienten bzw. dessen
Verständnis von der Situation/Kontextes
- Es wird ein „exigence“ (dt. Erfordernis) wahrgenommen, bestehend aus einer „factual
condition“, wie z.B., dass viele Menschen im Herbst 2015 nach Europa geflohen sind, und
einem „related interest“, z.B. der Wunsch den Geflüchteten (nicht) zu helfen
- Grundlegende Elemente einer Rhetorischen Situation:
o Exigence
o Audience
o Constraints (Teile der Situation, die die Macht haben Handlungen zu beschränken,
die die exigence verändern könnten)
- „Because of the polysemous nature of pictures, a shared frame of interpretation is necessary
if a press photograph is to evoke the same claims, inferences, or arguments in different
members of an audience. Such a frame is established when an audience has a shared
understanding of a clear and demarcated situation presenting a dominant and shared
exigence (Blitzer 1968/1980).”
58

The epideictic2 functions of 9/11 photograph


- Die exigence: 9/11 – factual condition & related interest: ,,We Americans have been attacked
by an external enemy, we have been knocked down, but we should get on our feet and move
forward” (vgl. Kjeldsen 2004)
o Präsentiert vereinte Interessen und Verständnis, auch bei Pressefotografen
59

64
Argumentatives Potential der Azlan Kurdi Bilder mit dem Hintergrund der Migrationssituation 2015:

2 Epideictic rhetoric, also known as ceremonial or demonstrative rhetoric, is a type of rhetorical discourse that
is used to praise or blame, to celebrate or mourn, or to honor or shame. It is often used to celebrate or honor
certain values or ideals, and it is often used to reinforce social bonds and to build a sense of community.
- 2015: Bis September mehr als 710.000 Migranten in Europa bis Ende über eine Millionen,
mehr als 3500 gestorben – teils abweisende Haltung und Besorgnis gegenüber der Migration
- Bilder wurden am 2.9.15 in der Türkei aufgenommen
o „Tiny victim of human catastrophe“
- Als ikonisch beschrieben (Napalmmädchen/Tank Man)

67
UK Reaktion auf Bilder:
- „Domestic positive“ weitreichende positive Veränderung der Medien/Nachrichten über
Migranten
o Mehr Sympathien
70
- Im Journalismus werden die Bilder argumentativ: „put forward political advice and
recommendations“ – „Do something about the refugee crisis“

- Bilder der Ungerechtigkeit/Leiden scheinen grundsätzlich ein Aufruf zur Handlung zu sein
- Funktion als „visually manifest premise, documenting the reason for change
- Weil die abgelichteten Situationen unerträglich ist, ist die logische Schlussfolgerung, dass
etwas dagegen getan werden muss
o „the argument of moral unbearability“
71

- Argumentative Dimension beschränkt sich nicht nur auf die Fotos, sondern bezieht sich auch
auf die Bemerkungen und Einsatzarten dieser

Counter-argumentation to the Aylan Kurdi images


- Ein sicheres Zeichen für Argumente: Gegenargumente
4 Strategien der Entkräftigung:
1. Abstreiten der Authentizität der Bilder
2. Die Migranten sind eigentlich keine Flüchtlinge
3. Es ist tragisch, aber wir tragen keine Verantwortung dafür
4. Es ist tragisch und wir sollten etwas Verantwortung übernehmen, aber nicht noch mehr
Geflüchtete aufnehmen
73
➔ Beide ‚Verwendungsarten‘ zeigen die argumentative Natur der Fotos
Referat
1. Bildjournalismus
a. Definition Klara
b. (Werte/Normen) Marina
c. Veränderung durch Digitalisierung/Globalisierung Maren
2. Funktion von Bildern Klara
3. Ikonische Bilder Einleitung Giorgia
a. Anwendungsbeispiel Aylan Kurdi Giorgia
b. Anwendungsbeispiel Napalmmädchen Maren
c. Anwendungsbeispiel 9/11 Marina
4. Diskussionsfragen

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