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Erörterung: „Zwischen Schule und Beruf:

freiwillige Dienste bei Jugendlichen beliebt“


Das FSJ (freiwilliges soziales Jahr) und FÖJ (freiwilliges öffentliches Jahr)
werden hierzulande bei Jugendlichen immer beliebter. Doch die Frage, warum
das so ist, ist nicht so einfach beantwortet. Zuerst: das FSJ/FÖJ kann eine
großartige Wahl sein, da es den Betreffenden, sollten sie sich bei der Wahl des
Berufs/der Ausbildung unsicher sein, ein weiteres Jahr Zeit verschafft.
Allerdings gibt es von vielen Kritikern dessen das Argument, das es, wenn man
sich in der Berufswahl schon sehr sicher ist, es einfach nur Zeit verschwendet.
Das kann zwar sein, aber muss nicht, denn der freiwillige Dienst ist nicht nur
als Zeitpuffer da: so wird das FSJ/FÖJ von vielen auch als Einblickmöglichkeit
in ein Berufsfeld genutzt, womit sich sonst viele nie beschäftigt hätten. Hiermit
tut sich jedoch ein neues Problem auf: nicht jeder ist an eben diesen sozialen
Berufen interessiert, folglich: es ist nicht für jedermann etwas gutes oder
sinnvolles. Wiederum könnte man jedoch sagen, daß für Menschen, deren
soziale Fähigkeiten nicht sonderlich ausgeprägt sind, ein FSJ/FÖJ durchaus für
das spätere Berufsleben von Sinn sein kann, vor allem wenn dieser Beruf eine
Arbeit in Teams und/oder mit Menschen erfordert. Doch eine Sache wird hier
meist als Totschlagargument betrachtet: die geringe Entlohnung. Diese fällt
teilweise noch unter dem Mindestlohn aus, und ist somit für die Betreiber von
sozialen Einrichtungen (FSJ!) wie z.B. Altenheimen (Diakonie, Caritas & Co)
eine weitere Möglichkeit billige Arbeitskräfte zu bekommen und zu einer
unwürdigen Vergütung für ein verpflichtendes Jahr zu beschäftigen. Insgesamt
kann ich dazu sagen, das es doch eine gute Möglichkeit ist seinen Horizont zu
erweitern, jedoch muss an dieser Stelle auch gesagt werden, daß die Beliebtheit
des Modells FSJ/FÖJ ohne entsprechende Anpassung in Entlohnung &
Angeboten von staatlicher Seite schnell abnehmen wird. Daher ergibt sich
meine Empfehlung: Wer ein FSJ/FÖJ machen möchte, soll dies gerne tun, er/sie
muss sich jedoch der Risiken & Aufgaben bewusst sein.

Lukas Kretschmar, April 2021

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