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2 zum Modul AC I im Sommersemester 2020
Chemie der Metalle
1. Erklären Sie den Kalkkreislauf wie er in der Bauindustrie Verwendung findet mit den
entsprechenden Reaktionsgleichungen. [6 P]
Lösung:
1. Brennen des Kalks, zum Austreiben von CO2 (½ P) um den Kalk in eine löslichere Form
ΔT
zu überführen (½ P) CaCO3 CaO + CO2 (1 P)
2. Löschen des Kalks (½ P) um eine Aufschlämmung von Ca(OH)2 für Verputz‐ oder Füll‐
arbeiten zu erhalten (½ P) CaO + H2O Ca(OH)2 (1 P)
3. Abbinden des Kalks (Aufnahme von CO2 aus der Luft, ½ P) um eine Aushärtung zu
erreichen (½ P) Ca(OH)2 + CO2 CaCO3 + H2O (1 P)
2. Chemie des Quecksilbers
a) Quecksilber(I)‐chlorid wird mit Ammoniaklösung umgesetzt. Geben Sie die zugehörige
Reaktionsgleichung an. Unter welchem Trivialnamen ist diese Reaktion bekannt;
welchen Reaktionstyp gehört sie an? [4 P]
Lösung:
Hg2Cl2 + 2 NH3 [HgNH2]Cl + NH4+ + Cl− + Hg (2 P)
Trivialname: Kalomel‐Reaktion (1 P)
Reaktionstyp: Disproportionierung (1 P)
b) Ein Produkt aus a) ist das als "Unschmelzbares Präzipitat" bekannte [Hg(NH2)]Cl.
Geben Sie den Grund für diesen Namen an (Tipp: Hierbei bietet sich eine Zeichnung
zur Erklärung an). [4 P]
Lösung:
Ausbildung von unendlichen Ketten der Zusammensetzung [HgNH2]+ (1 P) mit hohem
kovalenten Bindungsanteil zwischen den Hg2+‐Kationen und den Amid‐Anionen (1 P)
(2 P; 0 P bei Winkel ≠ 180° an Hg oder
wenn das Tetraeder an N nicht
erkannt werden kann)
c) Quecksilber(II)‐iodid, welches mit einem Überschuss an Iodid‐Anionen gelöst wird,
kann als Nachweisreagenz für Ammonium‐Kationen verwendet werden. Geben Sie die
Reaktionsgleichungen für diese Vorgänge an. Geben Sie einen Grund für die Schwer‐
löslichkeit des Produkts an. [4 P]
Lösung:
Übungsblatt 2 zum Modul AC I im Sommersemester 2020
HgI2 + 2 I− [HgI4]2− (1 P)
2− + − −
2 [HgI4] + NH4 + 4 OH [Hg2N]I + 7 I + 4 H2O (2 P)
Ausbildung eines (anti‐SiO2‐analogen) Netzwerks mit hohem kovalenten Bindungs‐
anteil zwischen den Hg2+‐Kationen und den Nitrid‐Anionen. (1 P)
3. Geben Sie eine Begründung für die folgenden beiden Phänomene an (ggf. mit Reaktions‐
gleichungen bzw. Zeichnungen)
a) Eine wässrige Lösung von Al3+‐Kationen mit einer Konzentration von 1 mol/L weist
einen pH‐Wert von ca. 2,5 auf. [4 P]
Lösung:
Der Hexahydroxidoaluminat‐Komplex ist eine schwache Kationensäure (1 P) gemäß:
[Al(H2O)6]3+ + H2O [Al(H2O)5OH]2+ + H3O+ (1 P)
3+
Kationensäure bedeutet, dass das zentrale Kation (hier Al ) eine so hohe Ladung und
damit ein Attraktion auf die Elektronen der Wasserliganden aufweist, dass die O−H‐
Bindungen der Wasserliganden geschwächt werden (½ P). Dies kann durch Abgabe
eines H+‐Kations an einem der sechs Wasserliganden kompensiert werden (½ P).
Der pH‐Wert berechnet sich mit pH = ½∙(pKS−log c0(HA)) und einem pKS‐Wert von
4,97 (Literaturstudium) zu 2,49 (1 P).
b) Al(OH)3 löst sich nur schwer in Wasser, leidlich in Säuren aber sehr gut in Laugen.
[4 P]
Lösung:
Im Aluminiumhydroxid herrscht ein (im Vergleich zu Alkali‐ und Erdalkalimetall‐
hydroxiden) hoher kovalenter Bindungsanteil, den das Wassermolekül trotz guter
Dipoleigenschaften nicht (zer‐)stören kann (1 P).
Die Zugabe einer Säure vermag die OH−‐Liganden zu protonieren, was den kovalenten
Anteil reduziert und ein Auflösen erleichtert (1 P). Die oktaedrische Koordination um
die Al3+‐Kationen bleibt dabei bestehen, die Kondensation der Einheiten wird aber
aufgelöst (½ P).
Die Zugabe einer Base führt zur Bildung des tetraedrischen [Al(OH)4]−‐Komplexes (1
P). Hierbei wird der kovalente Bindungsanteil erhöht (Bildung eines tetraedrischen
Komplexes kann sehr einfach durch sp3‐Hybridisierung am Al3+ und Bildung eines
tetraedrischen Moleküls erklärt werden), was zur deutlich besseren Auflösung führt
als die Säurezugabe (½ P).
4. Welcher strukturelle Aufbau ist für die folgenden Anionen nach dem Zintl‐Konzept
denkbar: Ga−, Ge−, Ge2− und Sb−. [4 P]
Lösung:
Ga− (isoelektronisch zu 14. Gr.): Struktur analog zu Diamant/Si/Ge (1 P)
Ge− (isoelektronisch zu 15. Gr.): Struktur analog zu schwarzem P oder grauem As (1 P)
Ge2− und Sb− (isolektronisch zu 16. Gr.): Struktur analog zu Se oder Te (keine zweiatomi‐
gen Moleküle analog zu O2) (1 + 1 P)
Übungsblatt 2 zum Modul AC I im Sommersemester 2020
Chemie der Nichtmetalle
5. a) Wasserfreier, flüssiger Fluorwasserstoff wird auch mit dem Akronym aHF (von
engl."anhydrous hydrogen fluoride") bezeichnet. Warum ist der Siedepunkt von Wasser
höher als der von aHF, obwohl dieser stärkere Wasserstoffbrückenbindungen bildet? [3 P]
Lösung: Siedepunkt hängt nicht nur davon ab, wie stark die einzelnen H‐Brücken sind,
sondern wie viele H‐Brücken jedes Molekül ausbildet (HF: 2, H2O: 4) [1 P], und wie viele
davon beim Sieden gebrochen werden. (H2O)g besteht aus isolierten Molekülen, also müssen
alle H‐Brücken gelöst werden [1 P]. (HF)g bildet am Siedepunkt bevorzugt Oligomere (HF)6,
also muss nur ein Bruchteil der H‐Brücken gelöst werden [1 P]. Pro Molekül (bzw. Mol) ist
dazu weniger thermische Energie notwendig.
b) Die Acidität von aHF wird durch Auflösung von Lewissäuren erhöht. Ist der pH‐Wert einer
1 M Lösung von BF3 in aHF kleiner, größer oder gleich dem einer 1 M Lösung von SbF5 in
aHF? Begründen Sie Ihre Meinung mit Hilfe von Reaktionsgleichungen und unter
Zuhilfenahme von pF––Werten (s. Tabelle im ILIAS). [4 P]
Lösung: Die Erhöhung der Acidität beruht auf folgenden Reaktionsgleichungen:
2 HF + BF3 H2F+ + [BF4]– (1) 2 HF + SbF5 H2F+ + [SbF6]– (2) [je 1 P]
pF––Werte: pF–(BF3) = 7.76 pF–(SbF6) = 11.30
Damit ist SbF6 die stärkere Lewissäure und das Gleichgewicht (2) liegt weiter rechts [1 P]. Bei
gleicher Konzentration an Lewissäure ist der pH‐Wert der Lösung von SbF5 also kleiner [1 P].
c) Eine Lösung einer unbekannten Substanz in flüssigem Ammoniak hat einen "pH‐Wert" von
20. Handelt es sich um eine "ammonosaure", "ammonobasische" oder
"ammononeutrale" Lösung? Geben Sie eine kurze Begründung. [2 P]
Lösung: der Autoprotolyseexponent in flüssigem Ammoniak ist ca 28, der Neutralpunkt liegt
bei pH = 14 [1 P]. Da pH > 14, handelt es sich um eine ammonobasische Lösung [1 P].
6. Bromwasserstoff kann nicht durch Umsetzen von Natriumbromid mit konzentrierter
Schwefelsäure hergestellt werden, da hierbei partiell Oxidation zu Brom erfolgt.
Formulieren Sie eine Reaktionsgleichung. Wie wird Bromwasserstoff alternativ hergestellt
(Reaktionsgleichung). [4 P]
Lösung: Oxidation von HBr: 2 HBr + H2SO4 Br2 + SO2 + 2 H2O [2 P]
Herstellung von HBr: PBr3 + 3 H2O H3PO3 + 3 HBr [2 P]
Übungsblatt 2 zum Modul AC I im Sommersemester 2020
7. a) Welche Molekülstrukturen resultieren nach dem VSEPR‐Modell für das Kation und das
Anion eines Salzes [IF4][AsF6] (Skizze + Benennung der Koordinationsgeometrie der
Zentralatome)? Wie würde man die Bindungsverhältnisse im Kation durch Valenzstrich‐
formeln (wenigstens 2 verschiedene Grenzstrukturen skizzieren) wiedergeben? [8 P]
Lösung:
F F F F
F F F 2 F 2 F
I As I I usw.
F F F F F
F F F F
1-trigonal bipyramidal oktaedrisch
(oder "Sägebock")
Skizzen [je 1.5 P] und Geometrien [je 1 P] Valenzstrichformeln [je 1.5 P]
(Hinweise: Valenzstrichformeln sind hier ohne nichtbindende EP am F gezeichnet; in der
Lösung gibt jedes fehlende EP am Fluor 0.5 P Abzug (max. Abzug 2 P); jede alternative
korrekte Bezeichnung für die "Sägebock"‐Struktur gibt dieselbe Punktzahl; tetraedrische
Koordination für das Kation (und entspr. Skizze) geben jeweils 0 P)
8. a) Saccharose ist ein Kohlehydrat der Zusammensetzung C12H22O11. Formulieren Sie eine
Reaktionsgleichung für die Oxidation von Saccharose mit Kaliumchlorat (Hinweis: als
Reaktionsprodukt entsteht Kaliumchlorid). [3 P]
Lösung: C12H22O11 + 8 KClO3 12 CO2 + 11 H2O + 8 KCl [3 P]
b) Demonstrieren Sie anhand geeigneter Valenzstrichformeln, dass das ungepaarte Elektron
im Chlordioxid über alle drei Atome delokalisiert ist. [3 P]
O 2 O O O O O
Lösung: Cl Cl Cl [1 P je Struktur]
(Hinweis: jeder Fehler (falsche Zahl von Elektronen, fehlende oder falsche Partialladungen)
gibt 0.5 P Abzug, d. h. Strukturen mit mehr als 2 Fehlern = 0 P)
9. Durch Fluoridabstraktion mit Antimonpentafluorid kann man aus allen drei bekannten
Xenonfluoriden Kationen herstellen. Nennen Sie zu jedem Kation eine isoelektronische
Spezies, die ausschließlich Halogenatome enthält. [3 P]
+ + +
Lösung: [Xe–F] => I‐F [1 P]; [XeF3] => IF3 [1 P]; [XeF5] => IF5 [1 P]
(Hinweis: isovalenzelektronische Spezies wie z. B. F2 oder I2 oder ClF3 = jeweils 0.5 P; alle
Spezies mit Nichthalogenatomen oder anderer Elektronenzahl = 0 P. Korrekte Namen
Iodfluorid, Iodtrifluorid, Iodpentafluorid statt Formeln geben dieselbe Punktzahl wie die
Formel. Darstellung freier Elektronenpaare in der Formel ist hier nicht gefragt).
Übungsblatt 2 zum Modul AC I im Sommersemester 2020
Analytische Chemie
Aufgabe 1
10. Folgende Tabelle enthält thermodynamische Daten verschiedener Spezies:
Δ Δ TΔ
.
Substanz Zustand
kJ ∙ mol kJ ∙ mol kJ ∙ mol J ∙ mol ∙K
SO2 g 500 ‐300,88 ‐302,74 ‐1,86 270,50
SO2 g 1100 ‐281,41 ‐361,84 ‐80,43 311,00
O2 g 500 0,00 0,00 0,00 220,69
O2 g 1100 0,00 0,00 0,00 246,93
1
/8 S8 fl 500 0,00 0,00 0,00 53,53
½ S2 g 1100 0,00 0,00 0,00 137,19
SO3 g 500 ‐352,67 ‐401,88 ‐49,21 286,15
SO3 g 1100 ‐277,05 ‐459,06 ‐182,01 342,12
a) Stellen Sie Reaktionsgleichungen für die Bildung von SO2 und von SO3 aus ihren
Elementen auf und berechnen Sie jeweils die fehlenden Entropieterme ∆ und
Freien Standardbildungsenthalpien ∆ für deren Bildung bei 500 K und 1100 K [5P]
Lösung: Reaktionsgleichungen für SO2: S(fl) + O2(g) SO2(g) (oder ⅛ S8(fl) + O2(g)
SO2(g) oder ½ S2 + O2 SO2)
Mit Δ Δ ∙ Δ ergeben sich die Freien Standardbildungsenthalpien:
500 K: Δ 302,74 500 K ∙ 270,5 53,53 220,69 ∙ ∙
Δ 302,74 1,86 300,88
Die Bildung von SO2 aus den Elementen bei 500 K verläuft also stark exotherm und unter
leichter Entropieabnahme.
Reaktionsgleichung bei 1100 K: S(g) + O2(g) SO2(g) (oder ½ S2(g) + O2(g) SO2(g) )
1100 K: Δ 361,84 1100 K ∙ 311,0 137,19 246,93 ∙ ∙
Δ 361,84 80,43 281,41
Die Bildung von SO2 aus den Elementen bei 1100 K verläuft also stark exotherm und unter
Entropieabnahme
Reaktionsgl. für SO3 (500K): S(fl) + ³⁄₂ O2(g) SO3(g) (oder ⅛ S8(fl) + ³⁄₂ O2(g) SO3(g)
oder ½ S2 + ³⁄₂ O2 SO3)
Mit Δ Δ ∙ Δ ergeben sich die Freien Standardbildungsenthalpien:
500 K: Δ 401,88 500 K ∙ 286,15 53,53 ∙ 220,69 ∙ ∙
Δ 401,88 49,21 352,67
Die Bildung von SO3 aus den Elementen bei 500 K verläuft also stark exotherm und unter
Entropieabnahme.
Reaktionsgl. bei 1100 K: S(g) + ³⁄₂ O2(g) SO2(g) (oder ½ S2(g) + ³⁄₂ O2(g) SO2(g) )
1100 K: Δ 459,06 1100 K ∙ 342,12 137,19 ∙ 246,93 ∙ ∙
Übungsblatt 2 zum Modul AC I im Sommersemester 2020
Δ 459,06 182,01 277,05
Die Bildung von SO3 aus den Elementen bei 1100 K verläuft also stark exotherm und unter
kräftiger Entropieabnahme
b) Stellen Sie eine Reaktionsgleichung für die Reaktion von Schwefeldioxid mit
Sauerstoff zu Schwefeltrioxid sowie das Massenwirkungsgesetz dazu auf. Berechnen Sie
jeweils für 500 K und 1100 K die Werte für ∆ , ∆ und ∆ und
berechnen Sie für beide Temperaturen die Gleichgewichtskonstanten KC und Kp
(nehmen Sie ideales Verhalten an). [5P]
Lösung: Reaktionsgleichung: SO2 g ½ O2 g ⇌ SO3 g
Für 500 K:
. Δ Δ TΔ
Substanz Zustand
kJ ∙ mol kJ ∙ mol kJ ∙ mol J ∙ mol ∙K
SO2 g 500 ‐300,88 ‐302,74 ‐1,86 270,50
O2 g 500 0,00 0,00 0,00 220,69
SO3 g 500 ‐352,67 ‐401,88 ‐49,21 286,15
Δ 401,88 302,74 0,00 99,14 exotherm
Δ 49,21 1,86 ½ ∙ 0,00 47,35 Entropieabn.
Δ 99,14 47,35 51,79 exergonisch
∆ /
Gleichgewichtskonstante : , / ∙ ∙ 2,57 ∙ 10 /
∑
Gleichgewichtskonstante : ∙ 10 ∙ ∙ 10 ∙ 61,82
Die Reaktion ist exergonisch, das GGW liegt auf der rechten Seite.
Für 1100 K:
. Δ Δ TΔ
Substanz Zustand
kJ ∙ mol kJ ∙ mol kJ ∙ mol J ∙ mol ∙K
SO2 G 1100 ‐281,41 ‐361,84 ‐80,43 311,00
O2 G 1100 0,00 0,00 0,00 246,93
SO3 G 1100 ‐277,05 ‐459,06 ‐182,01 342,12
Δ 459,06 361,84 0,00 97,22 exotherm
Δ 182,01 80,43 0,00 101,58 Entropieabnahme
Δ 97,22 101,58 4,36 endergonisch
∆ /
GGW‐Konstante : , / ∙ ∙ 0,6208 /
∑
GGW‐Konstante : ∙ 10 ∙ ∙ 10 ∙ 6,79 ∙ 10
Übungsblatt 2 zum Modul AC I im Sommersemester 2020
Die Reaktion bei 1100 K etwa 825 °C ist bereits endergonisch, das GGW verschiebt sich auf die
linke Seite. Bei noch höheren Temperaturen verschiebt sich das GGW immer weiter nach links.
Dies ist eine Zusatzinfo und war nicht gefragt.
c) Versuchen Sie eine Begründung warum beim Verbrennen von Schwefel an Luft nur
SO2 entsteht und nicht (oder kaum) SO3. Hinweis: allein aus diesen thermodynamischen
Daten lässt sich keine schlüssige Antwort geben. [3 P]
Lösung: Bei den hohen Temperaturen, die beim Verbrennen von Schwefel entstehen liegt das
Gleichgewicht auf der Seite von SO2. Beim Abkühlen des heissen Gases verschiebt sich zwar das
Gleichgewicht auf die Seite von SO3, aber die Reaktionsgeschwindigkeit ist bei tiefen Temperatur
so niedrig, dass das SO3 nicht mehr entsteht. Beim Kontaktverfahren zur Herstellung von SO3
werden Katalysatoren verwendet .
11. Für die Bildung von Ammoniak aus den Elementen gemäß N2 + 3 H2 ⇌ 2 NH3 werden
in einem geschlossenen Gefäß mit einem Liter Inhalt 3 mol Stickstoff und 9 mol Wasser‐
stoff gegeben und bei 700 K zur Reaktion gebracht. Nachdem sich das Gleichgewicht
eingestellt hat, wurde eine NH3‐Konzentration von c(NH3) = 0,3851 mol /l festgestellt.
a Berechnen Sie die Konzentrationen der anderen Reaktionspartner und bestimmen Sie
eine stöchiometrische Gleichgewichtskonstante für diese Reaktion. 4 P
Lösung: Reaktionsgleichung: N2 + 3 H2 2 NH3
Konzentration NH3 im GGW: [NH3] = 2ξ ⇒ ξ = [NH3]/2 = 0,1926
,
8,841 ∙ 10 /
∙ ∙ , ∙ ,
b Berechnen Sie die Reaktionsvariable , den Reaktionsgrad und die Stoffmengenanteile
aller beteiligten Reaktionspartner. 4 P
Lösung: Konzentration NH3 im GGW: [NH3] = 2ξ ⇒
ξ = [NH3]/2 = 0,1926
,
/ / / / 9,403 ∙ 10
∙ / ∙ / , ∙ ,
Übungsblatt 2 zum Modul AC I im Sommersemester 2020
Konzentration NH3 im GGW: [NH3] = ξ ⇒
ξ = [NH3] = 0,3851
. Δ Δ TΔ
Substanz Zustand
kJ ∙ mol kJ ∙ mol kJ ∙ mol J ∙ mol ∙ K
AgI f 298,15 ‐66,20 ‐61,80 4,40 115,50
Ag+ aq 298,15 77,10 105,79 28,69 73,45
I− aq 298,15 ‐51,72 ‐56,78 ‐5,06 106,45
HR = (+105,79 kJ/mol) + (–56,78 kJ/mol) –(–61,80 kJ/mol) = +110,81 kJ/mol (endotherm)
T∙SR = (+28,69 kJ/mol) + (–5,06 kJ/mol) –(+4,40 kJ/mol) = +19,23 kJ/mol (Entropiezunahme)
GR = HR – T∙SR =110,81 kJ/mol – (+19,23 kJ/mol) = +91,58 kJ/mol (endergonisch)
∆ /
Gleichgewichtskonstante: , / ∙ ∙ , 9,03 ∙ 10
Diese Gleichgewichtskonstante ist das Löslichkeitsprodukt von AgI (Zusatzinfo)
13. Geben Sie eine Reaktionsgleichung für die Zersetzung von Strontiumcarbonat beim
starken Erhitzen an und schätzen Sie grob die Zersetzungstemperatur ab. Für die
Zersetzung von 1 mol Strontiumcarbonat bei Raumtemperatur gilt: ∆ 234,6 /
und ∆ 171,1 . [4 P]
∙
Lösung: Reaktionsgleichung: SrCO3(f) SrO(f) + CO2(g)
Durch Temperaturerhöhung wird das Gleichgewicht endothermer Reaktionen zu den
Produkten hin verschoben und im Falle einer positiven Reaktionsentropie (so wie in diesem
Falle) gibt es eine Temperatur, bei der die Freie Standardreaktionenthalpie „null“ oder sogar
„negativ“ wird.
Übungsblatt 2 zum Modul AC I im Sommersemester 2020
Die Bedingung ∆ ∆ ∙∆ 0 ist erfüllt, wenn ∆ ∙∆ bzw. wenn
∆
ist. Für SrCO3 ist dies der Fall, wenn 1370 1100 ° ist. Ab
∆ , ∙
dieser Temperatur geht die vorher endergonische Zersetzung in eine exergonische über und
SrCO3 beginnt sich merklich zu zersetzen (so wie es auch im Experiment beobachtet wird).