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Danksagung

Mein Dank gilt Herrn Hans-Werner Basedow vom Landesamt für Bergbau, Energie und
Geologie in Hannover welcher mir die Daten über die Altlasten in der Beispielregion zur
Verfügung gestellt hat. Ebenso möchte ich mich bei Frau Birgit Busse vom Fachdienst
Grünflächen der Stadt Göttingen für alle zur Verfügung gestellten Daten bedanken.

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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung ...................................................................................................................... 3
2. Marktanalyse ................................................................................................................. 4
2.1 Standorte und Flächengröße der Altdeponien .......................................................... 4
2.2 Mögliche Kunden für Holzschnitzel in der Beispielregion ......................................... 4
2.3 Preisermittlung für Holzhackschnitzel....................................................................... 6
3. Erntetechniken .............................................................................................................. 7
3.1 Hackschnitzeltrocknung ......................................................................................... 11
3.2 Nutzwertanalyse .................................................................................................... 14
4. Hackschnitzelqualitäten ............................................................................................... 18
4.1 Spezifikation von Holzhackschnitzeln..................................................................... 19
4.2 Benötigte Hackschnitzelqualität ............................................................................. 22
5. Gesamtkonzept ........................................................................................................... 23
5.1 Auswertung der Daten ........................................................................................... 23
5.2 Logistikkonzept ...................................................................................................... 25
6. Diskussion ................................................................................................................... 29
7. Zusammenfassung ...................................................................................................... 31
8. Abkürzungsverzeichnis................................................................................................ 32
9. Tabellenverzeichnis ..................................................................................................... 33
10. Abbildungsverzeichnis ............................................................................................... 33
11. Literaturverzeichnis ................................................................................................... 34
12. Internetquellen........................................................................................................... 35
13. Mündliche Mitteilungen .............................................................................................. 35

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1. Einleitung
Das Thema dieser Arbeit ist „Entwicklung eines Logistikkonzeptes für KUP auf
Altdeponien in Südniedersachsen“ anhand der Beispielregion Stadt und Landkreis
Göttingen. Das Themengebiet dieser Arbeit sind Kurzumtriebsplantagen(KUP) sie ist
eingebettet in das Forschungsprojekt „Kurzumtriebsplantagen auf
Deponieflächen“(KUPAD). „Kurzumtriebsplantagen(KUP) sind Anpflanzungen mit
besonders dafür geeigneten Baumarten und deren Sorten auf landwirtschaftlichen
Flächen, die in kurzen Produktionszeiträumen Erträge (Biomasse) liefern, welche die
Wuchsleistung von klassischen Hochwaldbeständen weit übertreffen“ (LANDGRAF und
SETZER 2012, S. 7). Das Ergebnis dieser Arbeit ist ein Logistikkonzept mit welchem sich
die kleinflächigen KUP auf Altdeponien gewinnorientiert beernten lassen. Eine
Marktanalyse zeigt den üblichen Energieholzpreis und, am Beispiel der Stadt und des
Landkreises Göttingen, wo sich für KUP geeignete Altdeponien und die Kunden für die
Holzhackschnitzel befinden. Die möglichen Techniken für die Ernte der KUP auf
Altdeponien werden identifiziert und die verschiedenen Ernteverfahren untersucht und die
Erntekosten berechnet. Besonders Wichtig für die Identifizierung der möglichen
Erntetechniken ist zum einem die benötigten Qualitäten der Holzhackschnitzel für die
jeweiligen Verwender und zum anderen die örtlichen Gegebenheiten der Altdeponie.
Durch eine Wirtschaftlichkeitsprüfung der Ernteverfahren wird ermittelt welche Verfahren
sich kostendeckend in KUP auf Altdeponien einsetzen lassen.

Auf Grund der gewonnen Daten wird ein umfassendes Gesamtkonzept erstellt, um die
KUP auf Altdeponien Gewinn- und Kundenorientiert zu nutzen.

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2. Marktanalyse

2.1 Standorte und Flächengröße der Altdeponien

Die Beispielregion teilt sich auf in die Stadt Göttingen und den Landkreis Göttingen. In der
Beispielregion sind 308 Altdeponien erfasst(siehe Abb. 1, S. 4). Altdeponien ohne
Flächenangabe werden für diese Arbeit nicht berücksichtig. Des Weiteren kommen für die
Nutzung als KUP folgende Flächen nicht infrage: Binnensee, Teich, Stausee,
Freizeitanlage, Gartenland, Industrie- und Gewerbefläche, Lager und Depot, Spielfeld,
Spielfläche, Sportanlage, Straßenverkehr, Wald und Forst und Wohnbaufläche.
Im Bereich der Stadt Göttingen befinden sich 106 ehemalige Altdeponien. Davon sind 52
derzeit entweder Grün-, Acker-, oder Brachland und sind potenziell nutzbar als Flächen
für KUP. Die Flächen haben eine Gesamtgröße von 819998m², damit steht in der Stadt
Göttingen grundsätzlich eine Fläche von knapp 82 ha für die Nutzung als KUP zur
Verfügung.
Im Landkreis Göttingen befinden sich 201 ehemalige Altdeponien. Davon sind 92 derzeit
entweder Grün-, Acker-, Brachland oder Freifläche und sind aus diesem Grund nutzbar
für KUP. Die nutzbaren Flächen im Landkreis Göttingen haben eine Gesamtgröße von
160023m², im Landkreis stehen 16 ha für die Nutzung als KUP zur Verfügung.
Die Beispielregion bietet also 144 Flächen mit einer Gesamtfläche von 98 ha auf der KUP
errichtet werden können.
(mündl. Mitteilung BASEDOW 2014)

2.2 Mögliche Kunden für Holzschnitzel in der Beispielregion

Mögliche Kunden sind Händler, welche die Hackschnitzel ankaufen und dann
weiterverkaufen oder Endkunden, die die Hackschnitzel gleich der Nutzung zur
Energiegewinnung zuführen. In Südniedersachsen befinden sich acht Hackschnitzel-
Händler davon haben zwei ihren Standort in der Beispielregion (siehe Tabelle 1).

Tabelle 1 Hackschnitzelhändler in Südniedersachsen


Name Standort Entfernung
Holzhof Göttingen 37079 Göttingen <10km
EnergieHolz Hardegsen OHG 37181 Hardegsen 18km
Energiehof-Vahle GbR 37170 Uslar 35km
Jan Teerling - Holzenergie & Forstdienstleistungen 37574 Einbeck 41km
Maschinenring Kassel 34379 Calden-Westuffeln 50km
Holz Elberg GmbH & Co. KG 33034 Brakel 81km
Holz Reimann 38667 Bad Harzburg 92km
Suckfüll Holzbau Systeme GmbH & Co. KG 33039 Nienheim 96km

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Abbildung 1 NIBIS®Kartenserver
Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie Niedersachsen
5

5
Als Endverbraucher sind in der Beispielregion insgesamt 108 Hackschnitzelheizungen
vorhanden. Diese teilen sich auf in 71 Anlagen der Leistungsklasse < 50KW und 37
Anlagen der Leistungsklasse 50 KW bis 1 MW. Die genauen Standorte werden aus
Datenschutzgründen nicht veröffentlicht. Auf Grund dessen wird von einer gleichmäßigen
Verteilung in der Beispielregion ausgegangen. Tabelle 2 zeigt die Transportkosten in
Abhängigkeit zu der Transportentfernung.

Tabelle 2 Transportkosten bezogen auf die Transportentfernung


Entfernung Kosten
km €/tatro
5 6,5
10 8,5
20 15
Quelle: Wagner et al.(2012)

2.3 Preisermittlung für Holzhackschnitzel

Die für den Preis von Holzhackschnitzeln wesentlichen Einfluss Faktoren sind die Qualität
des Hackgutes und die Transportkosten(BEMMANN und BUTLER MANNING 2013). Der
derzeitige Preis für den Verkauf an den Endkunden ist ein Mittelwert der Informationen
von Kaminholz-wissen.de(www1) und Centrale-Agrar-Rohstoff-Marketing- und Energie-
Netzwerk e.V. (C.A.R.M.E.N. e.V.)(www2). Beide Quellen teilen die Hackschnitzel in zwei
Kategorien auf zum einen in WG 35(Wassergehalt bis 35%) und zum anderen in WG
20(Wassergehalt unter 20%)1. C.A.R.M.E.N. e.V. gibt für die unterschiedlichen
Hackschnitzelqualitäten jeweils einen Quartalspreis für den Norden Deutschlands(Berlin,
Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-
Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen) und den Süden
Deutschlands(Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland) an.
Während Kaminholz-wissen.de nur einen Jahresdurchschnittspreis des letzten Jahres für
Holzhackschnitzel angibt und darauf hinweist, dass der Preis im Süden Deutschlands um
einige Prozentpunkte höher liegt.
Da die Beispielregion gemäß der Einteilung von C.A.R.M.E.N. e.V. im Norden
Deutschlands liegt wird der Hackschnitzelpreis für diese Region zu Grunde gelegt.

1 Die Qualitäten von Hackschnitzeln werden in Kapitel 4 erläutert.

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Endkundenpreise für Holzhackschnitzel2:

C.A.R.M.E.N. e.V. WG 35 = 93,44 €/t


WG 20 = 126,65 €/t

Kaminholz-wissen.de WG 35 = 96 €/t
WG 20 = 139 €/t

Am Wassergehalt(WG) ist zu sehen, dass diese Hackschnitzel getrocknet wurden.

Der Händlerankaufpreis von Holzhackschnitzeln liegt unter den Preisen für Endkunden
aber dafür entfallen die Kosten für Lagerung und Trocknung der Holzhackschnitzel.

Tabelle 3 Durchschnittliche Hackschnitzelpreise (incl. MWst. 19%) entsprechend Qualität und Lieferort.
Produkt Preis
€/t atro €/tw €/Srmw
frei frei frei frei frei frei
Feld Werka) Feld Werk a) Feld Werk a)
Premiumhackschnitzel (w = 15%) 145 160 121 133 20 22
Mischsegment (w = 35%) 107 130 64 78 14 17
Industriehackschnitzel (w = 50%) 74 99 32 43 9 12
a)Frei Werk bezieht sich auf eine Quelle: GEROLD und SCHNEIDER 2013
durchschnittliche Transportentfernung von 20km

3. Erntetechniken
Wie auch in der konventionellen Holzernte gibt es die Möglichkeit, die Ernte in einem
teilmechanisierten oder vollmechanisierten Verfahren durchzuführen. Im
teilmechanisierten Verfahren wird die KUP zunächst geerntet und der Vollbaum erst in
einem späteren Arbeitsgang zu Hackschnitzeln verarbeitet. Der Vorteil vom
teilmechanisierten Verfahren ist, dass die Ruten bzw. Vollbäume in einem Polter am
Feldrand gelagert werden und so gleichzeitig getrocknet werden. Der Nachteil dieser
Verfahren ist, dass weitere Kosten durch den Transport des Hackers zum Feld und durch
das Hacken entstehen. Das teilmechanisierte Ernten kann mit Motorsäge oder auch mit

2 Diese Preise beziehen sich auf eine Abnahme von 80 Srm und einen Transport von 20km zum
Endkunden.

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einem Freischneider erfolgen. Das teilmechanisierte Verfahren eignet besonders da wo
der Einsatz von schwerer Erntetechnik nicht möglich ist. Das sind zum Beispiel
Hanglagen mit mehr als 20% Neigung oder Kleinstflächen unter 1 ha.

Ein Zwei-Mann-Team hat sich bei der Arbeit mit der Motorsäge als das praktikabelste
herausgestellt, da auf lange Sicht die gebückte Haltung beim Einsatz der Motorsäge
ergonomische Probleme bringt. Der erste Arbeiter schneidet den Vollbaum ab und der
zweite Arbeiter bringt den Vollbaum mit der Hilfe einer Fällgabel zu Fall (BURGER 2010).

Die zweite Möglichkeit der motormanuellen Ernte ist das Fällen mit einem Freischneider
mit Kreissägeblatt. Eindeutiger Vorteil ist hierbei die aufrechte Arbeitshaltung allerdings
geht das zu Lasten der Möglichkeit die Vollbäume in die gewünschte Richtung zu Fall zu
bringen. Um diesen Nachteil auszugleichen wäre es auch hier möglich in einem Zwei-
Mann-Team zu arbeiten bei dem der eine Arbeiter die Vollbäume abschneidet und der
zusätzliche Arbeiter die Vollbäume wiederum mit einer Fällgabel in die gewünschte
Richtung zu Fall bringt (WIPPERMANN und STAMPFER 1995 a, b).

Die Vollbäume werden nach der Ernte vorkonzentriert, um das Rücken zu beschleunigen.
Sollen die Hackschnitzel sofort nach der Ernte gleich an Ort und Stelle erzeugt werden,
wird das Hackgut zum Hacker gerückt und gleich zu Hackschnitzeln
verarbeitet(ungebrochenes Verfahren). Soll das Hackgut nicht sofort weiter verarbeitet
werden bietet sich ein Zwischenlager am Feldrand an hier werden die Vollbäume, wie es
auch in der Forstwirtschaft üblich ist, gepoltert(gebrochenes Verfahren). Diese
Zwischenlagerung ist auch geeignet um das Hackgut je nach Witterung in einigen
Monaten auf unter 30% Wassergehalt zu trocknen(GROßE et al. 2013). Die Lagerung in
Poltern am Feldrand ermöglicht außerdem eine bedarfsgerechte Versorgung der Kunden
und wenn das getrocknete Hackgut dann gehackt wird sind die Hackschnitzel problemlos
lagerfähig.
Die Kosten für die Teilmechanisierte Ernte inklusive Hacken ohne Transport zum
Endverbraucher belaufen sich auf ca. 90 €/tatro (LTZ 2010).

Beim vollmechanisierten Verfahren wird in einem Arbeitsgang geerntet, gehackt und auf
ein Transportfahrzeug verladen (ungebrochenes Verfahren). Das vollmechanisierte
Verfahren hat den Vorteil, dass nach der Ernte bereits die Hackschnitzel zur Verfügung
stehen. Allerdings sind die Hackschnitzel aus einem vollmechanisierten Verfahren nicht
Lagerungsfähig da sie einen hohen Wassergehalt aufweisen. Hackschnitzel aus einem
ungebrochenen Verfahren müssen getrocknet werden damit sie lagerungsfähig sind.

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Der Einsatz von Vollmechanisierte Verfahren ist nur auf ebenen Flächen möglich die eine
Befahrung mit schwerem Gerät zulassen. Als Möglichkeiten stehen hier Anbau-
Mähhacker und selbstfahrender Gehölz-Mähhacker zur Verfügung. Der Anbau-
Mähhacker wird an einem landwirtschaftlichen Schlepper angebaut. Der Schlepper fährt
dann mit dem Anbau-Mähhacker die Pflanzreihen ab. Über ein Gestänge werden die
Bäume vorgespannt und dann mit der Sägeeinrichtung am Fuß des Anbau-Mähhackers
abgetrennt und in den Anbau-Mähhacker befördert. Dort werden sie dann gehackt und
über den Kamin ausgeworfen. Hier besteht entweder die Möglichkeit ein weiteres
Fahrzeug neben dem Gespann fahren zu lassen(Abb. 2) oder einen Anhänger hinter den

Abbildung 2 Quelle:
Department für Nutzpflanzenwissenschaften
Abteilung Agrartechnik
Göttingen

Schlepper anzuhängen und dort die Hackschnitzel aufzufangen(Abb. 3). Der


Koordinationsaufwand ist bei einem zusätzlichen Gespann Schlepper und Anhänger
höher aber der Abtransport der Hackschnitzel ist logistisch einfacher, da das
Anhängergespann die Hackschnitzel einfach abtransportieren kann und ein
bereitstehendes Anhängergespann zum Anbau-Mähhacker-Gespann aufrücken kann und
die Ernte nahezu verzugslos weitergehen kann. Wenn das Anbau-Mähhacker-Gespann
zusätzlich einen Anhänger hat kann ohne ein weiteres Fahrzeug zu koordinieren geerntet
werden. Allerdings muss zum Abtransport der Hackschnitzel der Anhänger erst
abgehängt und an ein anderes Fahrzeug angehängt werden. Diese Prozedur ist

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Abbildung 3 Quelle:
Department für Nutzpflanzenwissenschaften
Abteilung Agrartechnik
Göttingen
regelmäßig durchzuführen wenn der Anhänger voll ist. Eine weitere Möglichkeit der
vollmechanisierten Ernte ist der Einsatz eines selbstfahrenden Mähhackers. Diese
Maschine lässt sich je nach Ausführung nur bis Stammdurchmessern von 7-15cm
einsetzen(LTZ 2010). Sie ist im Besonderen geeignet um große Flächen wirtschaftlich zu
beernten. Im Grunde ist ein SF-Mähhacker ein Anbau-Mähhacker, Landwirtschaftlicher
Schlepper und ein Anhänger in einem Fahrzeug spezialisiert auf die Beerntung von

Abbildung 4 Quelle:
Gerhard Elsner

10
Kurzumtriebsplantagen(Abb. 4). Der Vorteil ist hierbei, dass es möglich ist entweder die
Hackschnitzel schon während der Ernte auf ein Transportfahrzeug zu laden oder aber im
Laderaum des SF-Mähhackers zwischenzulagern, so kann er für einige Zeit weiter ernten
auch wenn kein Transportfahrzeug in der Nähe ist.
Für die Kosten für die vollmechanisierte Ernte mit einem Anbau-Gehölzhacker gibt es
keine belastbaren Werte.
Die Kosten für die vollmechanisierte Ernte mit einem SF-Mähhacker ohne Transport zum
Endverbraucher belaufen sich auf ca. 15-40 €/tatro, für die Anfahrt werden 600€
berechnet(LTZ 2010).

3.1 Hackschnitzeltrocknung
Erntefrisches Holz weist einen Wassergehalt zwischen 50 % - 60 % auf. Damit ist es für
die Verwendung in Hackschnitzelheizungen nicht geeignet und muss bevor es verwendet
wird getrocknet werden. Da keine Lagerfläche zur technischen Trocknung zur Verfügung
steht müssen die möglichen Verfahren zur Trocknung ohne technische Hilfsmittel, also
Trocknung ohne die Zufuhr von Fremdenergie, ermittelt werden. Dazu gibt es vier
unterschiedliche Methoden.

Die erste Methode ist die Trocknung unter Vlies dazu werden die Hackschnitzel am
Flächenrand aufzuschütten und der Hackschnitzelhaufen mit einem dampfdurchlässigen
Vlies abgedeckt(Abb. 5). Gemäß BÄRWOLFF UND HERING ist für die Trocknung unter Vlies
eine Zeit von 12 Monaten zu rechnen. Eine Trocknung unter Vlies hat aber den Nachteil,

Abbildung 5 Quelle:
BÄRWOLFF UND HERING 2012

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das sich je nach Umgebungstemperatur an der Innenseite des Vlieses eine
Wasserschicht bilden kann welche das abdampfen verhindert und das Einsetzen von
Fäulnisprozessen begünstigt, dieser Effekt wird noch verstärkt wenn die Kondensschicht
durch niedrige Außentemperaturen gefriert. Zudem ist zu beachten, dass diese
Spezialvliese stehendes Regenwasser nur zu 85% zurückhalten (BRUMMACK und
PESCHEL 2013).

Die zweite Methode ist die Trocknung unter einem Dach(Abb. 6). Hierbei werden die
Hackschnitzel unter einem Dach zu einem Haufen aufgeschüttet. Das Dach sollte zu
möglichst vielen Seiten offen sein zumindest aber zu zwei Seiten damit die Luft hindurch
strömen und die Hackschnitzel trocknen kann. Da keine geeignete überdachte Fläche zur
Verfügung steht wird diese Methode verworfen.

Abbildung 6 Quelle:
BÄRWOLFF UND HERING 2012

Die dritte Methode zur Trocknung von Hackschnitzel ohne Energiezufuhr ist das
Domtrocknungsverfahren. Es ist kostengünstiges Verfahren zur Hackschnitzeltrocknung
welches sehr variabel ist und sich gut an die jeweiligen Umstände anpassen lässt. Beim

12
Domtrocknungsverfahren wird ein aufgeschütteter Hackschnitzelhaufen am Boden mit
Zuluftkanälen und in der Mitte entlang der Längsachse des Haufens mit Abluftdomen
ausgestattet. Dann wird der Hackschnitzelhaufen mit einer gas- und regendichten
Abdeckung bedeckt. Durch die Zuluftkanäle strömt Frischluft in den Hackschnitzelhaufen

Abbildung 7 Quelle:
BRUMMACK UND PESCHEL 2012
hinein und die mit Wasserdampf gesättigte Luft strömt durch die Abluftdome nach außen
(siehe Abb. 7). Der Nachteil der Domtrocknung ist, dass sich unter der undurchlässigen
Abdeckung eine Kondensschicht mit einer Mächtigkeit bis zu 70 cm bilden
kann(BÄRWOLFF UND HERING 2012).

Eine vierte Methode ist, die bereits erwähnte, Trocknung von Vollbäumen(Abb. 8). Hierzu
werden die Vollbäume in Poltern am Feldrand gelagert. Durch das Austreiben von
Blättern der Vollbäume im Polter wird die Verdunstungsoberfläche noch weiter erhöht und
beschleunigt so die Trocknung. Eine weitere Maßnahme um die Trocknung der
Vollbäume im Polter zu beschleunigen ist die Lagerung auf Querhölzern. Die Lagerung
auf Querhölzern verhindert zudem eine Verunreinigung mit Fremdstoffen wie z. B. Sand
und Steinen.

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Abbildung 8 Quelle:
BÄRWOLFF UND HERING 2012

3.2 Nutzwertanalyse
Zur Ermittlung des am besten geeigneten Ernteverfahrens wird eine Nutzwertanalyse
durchgeführt. Um diese durchzuführen werden im ersten Schritt alle Ziele gesammelt,
welche erreicht werden sollen. Diese Ziele werden dann gewichtet. Hierbei wird
üblicherweise eine Skala von 1(nicht so wichtig) – 10(sehr wichtig) benutzt. Dann wird
ermittelt welches Verfahren am geeignetsten ist um das Ziel zu erreichen. Das Verfahren,
das am besten geeignet ist das Ziel zu erreichen bekommt den Zielwert 2 und das
weniger geeignete Verfahren bekommt den Zielwert 1 zugeteilt. Sollten beide Verfahren
gleich gut geeignet sein um ein Ziel zu erreichen werden beide Verfahren mit dem
Zielwert 1 bewertet. Jetzt werden die Zielgewichte mit den Zielwerten multipliziert und
ergeben den Nutzwert. Alle Nutzwerte werden addiert und ergeben dann eine Summe.
Diese Summe legt die Rangfolge fest. Das Verfahren, welches den Höchsten Nutzwert
hat und Platz 1 der Rangfolge bildet ist das geeignetste Verfahren um alle gewählten Ziel
bestmöglich zu erreichen.

Die Ziele die erreicht werden sollen sind:


- Wirtschaftlichkeit
- Kleinstflächen Nutzung
- Flexibilität
- Ressourceneinsatz
- Ergonomie
- Geländeunabhängigkeit
- Bodenschutz

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Mit dem Punkt Wirtschaftlichkeit soll sichergestellt werden, dass ein Ernteverfahren nur
zum Einsatz kommt wenn es die Aussicht beinhaltet Gewinn zu erwirtschaften. Zur
Ermittlung der Wirtschaftlichkeit wird ein Ertrag von 28 tatro/ha nach dreijähriger
Umtriebszeit angenommen und ein Mischsegment(w = 35%) für 107 €/tatro unterstellt.

Tabelle 4 Berechnung des erntekostenfreien Gewinns


Ernteverfahren Ertrag Kosten Erlös erntekostenfreier
Gesamtkosten Erlös
tatro/ha €/tatro €/ha €/tatro Gesamterlös
motormanuell 30 90 2700 107 3210 510
SF-Mähhacker 30 15 - 40 1050 - 1800 107 3210 1410 - 2160
Zu den SF-Mähhacker Gesamtkosten wurden die Anfahrt bzw. der Transport der Erntemaschine zur Fläche
in Höhe von 600€ hinzugerechnet.

Die Nutzung von Kleinstflächen ist besonders auf Grund der vorherrschenden Situation in
der Beispielregion wichtig. In der Beispielregion gibt es viele Flächen <1 ha. Für diese
Voraussetzungen muss eine Erntemethode geeignet sein um in Frage zu kommen.

Mit Flexibilität der Erntemethode ist vor allem gemeint, dass es ohne zusätzliche Mittel
möglich ist die Ernte innerhalb kürzester Zeit auf einer anderen Fläche durchzuführen.

Die vorhandenen Ressourcen soll optimal eingesetzt werden. Das beinhaltet den Einsatz
von eigenen Mitteln vor dem Einsatz von dazu zu mietenden oder dazu zu kaufenden
Arbeitern und Maschinen.

Eine ergonomische Arbeitsdurchführung ist besonders wichtig um die Gesundheit der


Mitarbeiter und somit ihre optimale Arbeitskraft zu erhalten.

Da Altdeponien nicht immer eben sind sondern auch Neigungen aufweisen können ist es
unabdingbar das eine Erntemethode Gelände unabhängig ist und in diesen
Gegebenheiten ohne Einschränkung eingesetzt werden kann.

Gerade bei Altdeponien spielt der Bodenschutz eine große Rolle. Wie auch in der
klassischen Forstwirtschaft sind Bodenschäden zu vermeiden. Das ist umso wichtiger zu
beachten wenn KUP auf Altdeponien angebaut werden da hier von einer Substratauflage
von 100cm ausgegangen werden kann(FRICKE (2005), S. 28, Abb. 3). Dadurch, dass bei
der KUP eine Reihenstruktur der Pflanzen vorhanden ist, ist eine Bodenverdichtung sehr
wahrscheinlich, aber auf ein Minimum zu verringern.

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Tabelle 5 Nutzwertanalyse der möglichen Erntemethoden
Zielwerte Nutzwerte
Ziele Zielgewichte SF- SF-
motormanuell motormanuell
Mähhacker Mähhacker
Kleinstflächen Nutzung 8 2 1 16 8
Geländeunabhängigkeit 10 2 1 20 10
Flexibilität 10 2 1 20 10
Wirtschaftlichkeit 8 1 2 8 16
Ressourceneinsatz 4 1 1 4 4
Ergonomie 6 1 2 6 12
Bodenschutz 10 2 1 20 10
Summe 94 70
Rang 1. 2.

Begründung für die Vergabe der Zielwerte:

Kleinstflächen lassen sich mit einem Selbstfahr-Mähhacker nicht wirtschaftlich beernten,


für Flächen < 1 ha ist die motormanuelle Methode wirtschaftlicher einsetzbar.

Zwei-Mann-Teams können in fast jedem Gelände zur Ernte von KUP eingesetzt werden
während beim Einsatz des SF-Mähhackers Boden und Neigung der Fläche eine Rolle
spielen.

Die Flexibilität eines Zwei-Mann-Teams ist deutlich höher als die Flexibilität eines SF-
Mähackers. Während der SF-Mähhacker nur sehr kurze Strecken selbst zurücklegen
kann und für weitere Entfernungen einen Tieflader benötigt kann ein Zwei-Mann-Team
inklusive ihrer Maschinen mithilfe eines Kfz schnell und unabhängig den Einsatzort
wechseln.

In Bezug auf die Wirtschaftlichkeit ist der SF-Mähhacker der motormanuellen Ernte
überlegen auch beim hinzurechnen der Transportkosten wird mit einem SF-Mähhacker
ein höherer Gewinn erzielt.

Da derzeit keine eigenen Ressourcen zur Verfügung stehen erfüllen beide Erntemethoden
dieses Kriterium nicht.

Im Falle der Ergonomie ist der SF-Mähhacker der motormanuellen Ernte ebenfalls
überlegen. Da der SF-Mähhacker erntet, hackt und auf ein Transportfahrzeug lädt und der
Bediener dafür nicht sein Führerhaus verlassen muss ist die Ergonomie deutlich besser
als bei motormanuellen Ernte.

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Gerade bei Altdeponien spielt der Bodenschutz eine große Rolle. Dieser Rolle wird eine
tonnenschwere Maschine wie der SF-Mähhacker nicht gerecht. Der größtmögliche Schutz
des Bodens wird durch die motormanuelle Ernte erreicht.

Die Auswertung der Nutzwertanalyse ergibt die motormanuelle Ernte als am besten
geeignetes Verfahren um die KUP zu beernten. Da eigene Arbeitskräfte nicht zur
Verfügung stehen sollte eine Kooperation mit verschiedenen Stellen geprüft werden. Für
diese Kooperation kommen Dienstleistungsunternehmen oder die Stadt und der Landkreis
Göttingen mit ihren Grünflächen- und Straßenbauämtern in Frage.

Die Stadt Göttingen gibt folgende Kosten für den Einsatz ihrer Mitarbeiter und Maschinen
an(mündl. Mitteilung BUSSE 2014).

- Mitarbeiter 31 €/h
- Motorsäge 16 €/h
- Freischneider 10 €/h
- Holzhackmaschine 19 €/h
- LKW über 7,5 to 21 €/h

Um diese Kosten vergleichbar zu machen werden die Erntekosten auf €/tatro


umgerechnet. Motormanuelle Ernte mit manuellem Hacken erreicht eine Leistung von
1,04 tarto/h (BURGER 2010, S. 81).

Kostenkalkulation:

Mitarbeiter 2x 31 €/h
= 62 €/h
Motorsäge 16 €/h
Hacker 19 €/h
Gesamtkosten/h 97 €/h

Mitarbeiter 2x 31 €/h
= 62 €/h
Freischneider 10 €/h
Hacker 19 €/h
Gesamtkosten/h 91 €/h

Das ergibt durchschnittliche Kosten von 94 €/h.

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Kosten pro tatro: (94 €/ℎ)/(1,04 𝑡𝑎𝑡𝑟𝑜/ℎ) = 90,4 €/tatro

Damit liegen die Kosten für eine Beerntung im Bereich der bei den Erntetechniken
angegebenen 90 €/tatro.
Leider gab es von Seiten des Landkreises keine Rückmeldung. Auf Grund dessen wird für
die Ernte durch den Landkreis Göttingen angenommen, dass die gleichen Kosten wie bei
der Stadt Göttingen entstehen.

4. Hackschnitzelqualitäten
Als nachwachsender Rohstoff werden Hackschnitzel immer interessanter in Ihrer
Verwendung, nicht nur als Grundlage für Zellstoff oder Holzwerkstoffe sondern auch
immer häufiger in der energetischen Nutzung. Während früher vor allem Scheitholz in
Öfen verbrannt wurde um Wärme zu erzeugen werden heutzutage in modernen
Heizungsanlagen Holzpellets und Hackschnitzel verwendet und treten in Konkurrenz zu
den fossilen Brennstoffen. Holzhackschnitzel sind mit scharfen Werkzeugen zerkleinerte
Holzstücke mit einer Größe von 5mm bis 100mm(Abb. 9). Sie können aus erntefrischen

Abbildung 9 Quelle:
Eigene
Holz, Industrie-Restholz oder Gebrauchtholz bestehen. Holz welches mit einem stumpfen
Werkzeugen (Schreddern) verarbeitet wurde zählt nicht zu den Hackschnitzeln sondern
ist Schredderholz(Abb. 10). Bei der Verwendung von Schredderholz kann zu Störungen in

18
der Hackschnitzelheizung kommen. Der Grund für die Störungen ist die sehr variable
Größe der Einzelstücke des Endproduktes bei der Zerkleinerung mit Schreddern. Zu
große oder zu kleine Abschnitte können zu Problemen bei der Brennstoffzufuhr führen.
Daher scheidet die Verwendung von Schreddern bei der Hackschnitzelproduktion als
Möglichkeit aus.

Abbildung 10 Quelle:
PolyPur GmbH

4.1 Spezifikation von Holzhackschnitzeln


Da die unterschiedlichen Anlagentypen unterschiedliche Qualitäten von Hackschnitzeln
benötigen um störungsfrei zu funktionieren und, um den Handel mit Holzhackschnitzeln
und die Kommunikation zwischen Kunden, Händlern und Anlagenproduzenten zu
erleichtern und zu vereinheitlichen wurde eine Europäische Norm für feste Brennstoffe
erarbeitet. Die Bezeichnung der Norm lautet DIN EN 14967-1 sie ist für Gesamteuropa
gültig und löst die bisher genutzte ÖNORM M7133 ab. Die DIN EN 14961-1 teilt feste
Biomasse gemäß ihrer Herkunft ein(DIN EN 14961-1, Tabelle 1, S. 10).

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Für Hackschnitzel aus Kurzumtriebs-Plantagen gilt die Herkunftsklassifizierung 1.1.1.3,
das bedeutet:

1 holzartige Biomasse
1.1 Wald- und Plantagenholz sowie anderes erntefrisches Holz
1.1.1 Vollbäume ohne Wurzeln
1.1.1.3 Kurzumtriebs-Plantagenholz

Die Leistung der in der Beispielregion vorhandenen Hackschnitzelheizungsanlagen lässt


auf eine nichtindustrielle Verwendung der Hackschnitzel vermuten. Die Klassifizierung der
Hackschnitzel für nichtindustrielle Verwendung wird durch die DIN EN 14961-4 näher
geregelt. Um Hackschnitzel in die verschiedenen Qualitätsklassen einzuteilen sind die
folgenden Parameter nötig3:

Partikelgröße
Die Größe bezieht sich auf die runden Sieböffnungsgrößen durch die die Partikel passen
müssen.

Tabelle 6: Partikelbezeichnung gemäß DIN EN 14961-1


Hauptanteil Feingutanteil Grobanteil(m-%)
(Masseanteil
(<3,15 mm) Maximallänge der Partikel (mm)
P-Klasse mindestens 75%)
mm m-% größter Querschnitt (cm²)
≤ 3 % > 16mm und alle < 31,5 mm
P16A 3,15 ≤ P ≤ 16 ≤ 12 Querschnitt der Übergroßen Partikel < 1cm²
≤ 3 % > 45mm und alle < 120 mm
P16B 3,15 ≤ P ≤ 16 ≤ 12 Querschnitt der Übergroßen Partikel < 1cm²
≤ 6 % > 45 mm und alle < 120 mm
Querschnitt der Übergroßen Partikel < 2 cm²
P31,5 8 ≤ P ≤ 31,5 ≤8
≤ 6 % > 63 mm und höchstens 3,5% > 100 mm, alle
< 120 mm
P45 8 ≤ P ≤ 45 ≤8 Querschnitt der Übergroßen Partikel < 1cm²

3 Es wird nur auf die benötigten Parameter für die nichtindustrielle Nutzung eingegangen.

20
Häufig werden noch die veralteten Bezeichnungen der Ö-Norm M 7133 für die
Partikelgröße verwendet:

Tabelle 7: Partikelbezeichnung gemäß ö-NORM M 7133

Masseanteil des relevanten Extremwerte


Korngrößenbereichs
Klasse
max. 20 60 - max. max. 4 Quer-
% 100% 20 % % schnitt Länge
(mm) (mm) (mm) (mm) (cm²) (cm)
G 30 > 16 16 - 2,8 2,8 - 1 <1 3 8,5
G 50 > 31,5 31,5 - 5,6 5,6 - 1 <1 5 12
11,2 -
G100 > 63 63 - 11,2 1 <1 10 25

Es zeigt sich beim Vergleich der Bezeichnungen der DIN EN 14961-1 und der Ö-NORM
M 7133, dass die alte Bezeichnung G30 ungefähr der neuen Bezeichnung P16A und
P16B entspricht. Die Bezeichnung G50 der Ö-NORM M 7133 entspricht am ehesten der
Bezeichnung P31,5 in der DIN EN 14961-1.

Wassergehalt
Der Wassergehalt der Hackschnitzel in % im Anlieferungszustand. Der Unterschied bei
der Bezeichnung für den Wassergehalt zwischen den beiden Normen ist marginal. Die
DIN verwendet hier den Buchstaben “M“ für den Wassergehalt und die ÖNORM
verwendete den Buchstaben “W“.

Tabelle 8: Wassergehalt gemäß DIN EN 14961-1


Wassergehalt
Klasse
in %
M10 ≤ 10
M25 ≤ 25
M35 ≤ 35

Aschegehalt
Die Asche die nach der Verbrennung in der Anlage verbleibt. Angegeben wird der
Aschegehalt in Prozent der Trockenmasse.

Tabelle 9: Aschegehalt gemäß DIN EN 14961-1


Aschegehalt
Klasse
in %
A1.0 ≤1
A1.5 ≤ 1,5

21
Heizwert
Der Heizwert bezeichnet die Energieleistung der Hackschnitzel im Anlieferungszustand in
Kilowattstunden bezogen auf das Gewicht.

Tabelle 10: Heizwert gemäß DIN EN 14961-1


Heizwert
Klasse
in kWh/kg
Q3.6 ≥ 3,6
Q3.1 ≥ 3,1

Schüttdichte
Die Schüttdichte gibt das Gewicht eines Schüttraummeters an.

Tabelle 11: Schüttdichte gemäß DIN EN 14961-1


Schüttvolumen
Klasse
in kg/m³
BD150 ≥ 150
BD200 ≥ 200

Stickstoff, Schwefel, Chlor und Spurenelemente4


Gemäß DIN EN 14961-4 sind die Schwellenwerte hierfür nicht erforderlich da unsere
Holzhackschnitzel aus erntefrischen Material bestehen, welches auf nicht kontaminierten
Boden angebaut wurde(DIN EN 14961-4, S. 7).

4.2 Benötigte Hackschnitzelqualität


Der limitierende Faktor der produzierten Hackschnitzel liegt, auf Grund des Fehlens einer
Möglichkeit zum technischen Trocknen, im Wassergehalt. Mit den genannten
Trocknungsverfahren kann maximal ein Wassergehalt von M35 erreicht werden. Damit
erreichen die produzierten Hackschnitzel die Qualität A2(DIN EN 14961-4 2011,S. 9).

Da keine genauen Daten zu den Anlagen in der Beispielregion vorliegen wird die
„Marktübersicht Hackschnitzelheizungen“ der Fachagentur Nachwachsende Rohstoff e.V.
zu Grunde gelegt. Die Marktübersicht listet insgesamt 308 verschiedene
Hackschnitzelheizungen in Nennleistungen von 11,1 kW bis 2 MW. Davon sind 295

4 Arsen, Cadmium, Chrom, Kipfer, Blei, Quecksilber, Nickel und Zink

22
Anlagen in der Leistungsklasse < 1 MW, 75 Hackschnitzelheizungen befinden sich in
der Leistungsklasse < 50 kW und 220 Hackschnitzelheizungen in der Leistungsklasse 50
kW bis 1 MW. Um mit einem möglichst niedrigen Aufwand den bestmöglichen
wirtschaftlichen Nutzen zu haben, wird die Hackschnitzelqualität ermittelt, welche von den
meisten Hackschnitzelheizungen eingesetzt werden kann. So wird ein größtmöglicher
Kundenstamm für die produzierten Hackschnitzel sichergestellt.
Mit einem Wassergehalt von M35 oder schlechter können 197 Anlagen beliefert werden.
Von diesen Anlagen benötigen:
- 79 Anlagen die Größe P16A
- 79 Anlagen die Größe P16B
- 135 Anlagen die Größe P31,5
- 108 Anlagen die Größe P45

Mit der Hackschnitzelqualität P 31,5 M35 können am meisten Anlagen beliefert werden.

5. Gesamtkonzept

5.1 Auswertung der Daten


Auf den KUP in der Beispielregion sollen Holzhackschnitzel für die energetische Nutzung
produziert werden. Dafür bietet die Beispielregion eine grundsätzliche Fläche von 98 ha
verteilt auf 144 Flächen. Die jeweiligen individuellen Flächengrößen reichen von 50 m² bis
270.000 m². Mit einem angenommenen dGZ von 9,3 tatro/ha*a. Bei einem dreijährigen
Umtrieb ist mit einer Ernte von 2734,2 tatro auszugehen. Die möglichen Kunden sind
entweder Hackschnitzelhändler oder Endverbraucher. In einem 100km Radius, mit
Mittelpunkt in Göttingen, befinden sich acht Hackschnitzelhändler mit Fahrstrecken
Händler - Beispielregion von weniger als 10 km bis 96 km. Endverbraucher befinden sich
108 in der Beispielregion. Eine Auswertung aller erhobenen Daten brachte die
Hackschnitzelqualität P31,5/M35 als Optimum um möglichst viele Endverbraucher zu
beliefern.
Auf Grund der fehlenden Größe der Flächen und der besonderen Situation von
Deponieflächen wurde mit Hilfe der Nutzwertanalyse festgestellt, dass die motormanuelle
Ernte das beste Verfahren ist um alle an die Ernte gestellten Vorgaben zu erfüllen. Um die
Ergonomie der Arbeiten zu optimieren sollte immer in Zwei-Mann-Teams gearbeitet
werden. Zusätzlich ist der Einsatz von Zwei-Mann-Teams sehr flexibel, da die Ernte-
Teams mit einem geringen finanziellen Aufwand von Ernte zu Ernte transportiert werden
können.

23
Nach der Ernte hat erntefrisches Holz einen Wassergehalt von 50-60%. Um einen
Wassergehalt von M35 zu erhalten ist es unabdingbar, das Erntegut zu trocknen. Die
betrachteten Trocknungsverfahren sind aus ökonomischer Sicht die sinnvollsten
Verfahren da hier ohne die Zufuhr von Fremdenergie die Hackschnitzel auf einen
lagerungsfähigen Wassergehalt von M35 getrocknet werden. Weil keine geeignete
Immobilie zur Verfügung steht, wurde die Trocknung unter einem Dach verworfen. Die
Trocknung unter einem Vlies ist auf Grund der erläuterten Nachteile kritisch zu
betrachten. Besonders durch die lange Trocknungszeit von 12 Monaten sollte auf diese
Methode nur zurückgegriffen werden wenn die Mittel für die Domtrocknung nicht zur
Verfügung stehen. Die verbleibenden Möglichkeiten zur Trocknung vom Erntegut sind die
Vollbaumtrocknung oder die Domtrocknung. Die Wahl des Trocknungsverfahrens hat
direkten Einfluss auf die Ernte der KUP. Das Domtrocknungsverfahren und die
Vliestrocknung bedingen, dass die Vollbäume zu Hackschnitzeln verarbeitet werden.
Während bei der Vollbaumtrocknung die Hackschnitzel erst nach der Trocknung erzeugt
werden. Zur Entscheidungsfindung gibt es also entweder die Möglichkeit zu entscheiden
wann die Hackschnitzel produziert werden sollen oder welches Trocknungsverfahren
eingesetzt werden soll. Einflussfaktoren für die Entscheidungsfindung sind Verfügbarkeit
der Maschinen, die Witterung und die Verfügbarkeit des Personals für die Ernte.

Die Beerntung durch ein Dienstleistungsunternehmen oder die Selbstwerbung von


Hackschnitzeln sind ernstzunehmende Alternative, wenn:

- Das Dienstleistungsunternehmen, unter den vorgegeben


Voraussetzungen(siehe Tab. 5), die Kosten der Ernte in Eigenregie unterbieten
kann.

oder

- Der Selbstwerber einen Preis bezahlt welcher über dem erntekostenfreien


Erlös liegt.

Die Vorteile wenn die Flächen durch Dienstleister oder Selbstwerber beerten werden sind
offensichtlich. Es bedarf keiner eigenen Maschinen die beschafft und unterhalten werden
müssen und außerdem ist es nicht notwendig eigene Arbeiter zu beschäftigen. So fallen

24
Kosten nur an wenn tatsächlich Arbeit verrichtet wird. Während bei der Ernte in
Eigenregie Beschaffungskosten, laufende Kosten und Lohnkosten anfallen auch wenn
keine Arbeit verrichtet wird.

Da keine Holzernte im klassischen Sinn stattfindet muss die Ernte nicht zwangsläufig
durch ausgebildete Forstwirte durchgeführt werden. Für die Ernte ist eine Kooperation mit
verschiedenen Stellen denkbar. Die meisten der Flächen in der Beispielregion befinden
sich in öffentlicher Hand daher liegt eine Kooperation mit Stadt und Landkreis nahe. Der
Vorteil ist, dass bereits geschultes oder sogar ausgebildetes Personal und die benötigten
Maschinen für die durchzuführenden Arbeiten vorhanden sind. Die Auswertung der Daten
welche vom Fachdienst Grünflächen der Stadt Göttingen übermittelt wurden ergab
Erntekosten in Höhe von 90,4 €/tatro. Die Erntekosten liegen damit im angenommenen
Bereich der motormanuellen Ernte. Die kleinen Anbauflächen lassen sich mit minimalen
Aufwand in ein bestehendes Grünflächenpflegekonzept einbinden. Sofern die Stadt oder
der Landkreis über eigene Hackschnitzelheizungen verfügt ist es sicherlich interessant
über eine Selbstversorgung mit Hackschnitzeln für die eigene Verwendung
nachzudenken. Einem durchschnittlichen Hackschnitzelpreis von 130 €/tatro ab Werk
stehen Erntekosten inkl. Hacken von 90€/tatro gegenüber. Auch der Transport der
Hackschnitzel kann durch Lastkraftwagen der Stadt sichergestellt werden

Grundsätzlich ist auch eine Zusammenarbeit mit Jugendhilfeorganisationen denkbar. So


würde neben dem ökologischen Gedanken der Nutzung von Altdeponien für die
Energiegewinnung auch zusätzlich eine soziale Komponente des Projektes entstehen.
Hierbei ist auf Grund der zu verrichtenden Arbeit allerdings eher eine Kooperation mit
Organisationen denkbar die sich mit älteren Jugendlichen beziehungsweise jungen
Erwachsenen beschäftigen. Ebenso könnte man über eine Kooperation mit anderen
sozialen Organisationen oder der Agentur für Arbeit nachdenken und so ein sozio-
ökologisches Gesamtprojekt schaffen. Der soziologische Ansatz würde das Ansehen des
Projektes weiter erhöhen und in Verbindung mit dem ökologischen Gedanken der
sinnvollen Nutzung von Altdeponien die Akzeptanz des Projektes fördern.

5.2 Logistikkonzept
Ein allgemeingültiges für jede Art KUP anwendbares Logistikkonzept zu entwickeln ist
nicht möglich. Jede Situation in der sich die individuelle KUP befindet ist einzigartig und

25
muss für sich genommen beurteilt werden. Für die Erstellung eines Logistikkonzeptes
wird angenommen, dass die KUP in Kooperation mit der Stadt Göttingen für die
Selbstversorgung der stadteigenen Hackschnitzelheizungen beerntet werden. Die
bedarfsgerechte Versorgung mit Hackschnitzeln steht hierbei im Vordergrund. Die Stadt
Göttingen übernimmt die anfallenden Arbeiten und wird unterstützt mit Fachexpertise im
Bereich Anlage und Bewirtschaftung von KUP.

Im Fall der vorliegenden Arbeit ergeben sich zwei grundsätzliche Möglichkeiten für die
Logistik ab dem Zeitpunkt der Ernte, hier dargestellt in zwei Funktiogrammen nach
ERLER(www3). Abbildung 11 zeigt das gebrochen Verfahren mit Vollbaumtrocknung.
Abbildung 12 zeigt das ungebrochene Verfahren mit Vlies bzw. Domtrocknung.

Abbildung 11: Funktiogramm KUP-Ernte (gebrochenes Verfahren)

26
Abbildung 12: Funktiogramm KUP-Ernte (ungebrochenes
Verfahren)

Das optimale Prinzip um die Hackschnitzel zu produzieren ist die Just-in-time-Produktion.


Hierbei wird die Ware, in diesem Fall die Hackschnitzel, in der Größenordnung und zu
dem Zeitpunkt produziert und ausgeliefert wenn sie benötigt werden. Dieses Vorgehen
reduziert den Gesamtaufwand, das gelingen setzt aber eine genaue Planung der Ernte
auf den Flächen voraus um jederzeit den Überblick über den Massenanfall zu haben. Die
Ernte der KUP wird mit dem aus ergonomischer Sicht optimaleren und kostengünstigeren
Verfahren mit dem Freischneider durchgeführt. Kleinere Flächen werden im
Grünflächenkonzept so berücksichtigt, dass sie bei der Grünflächenpflege in ihrem
Bereich mitbeerntet werden. Größere Flächen werden als eigene Bereiche in das
Grünflächenpflegekonzept aufgenommen. Um das Problem der Lagerung zu umgehen
werden die Vollbäume auf der Fläche gepoltert und getrocknet. Um eine optimale
Auslastung der Transportfahrzeuge zu gewährleisten sind die Polter so anzulegen, dass
mindestens eine LKW-Ladung Hackschnitzel pro Polter zu erwarten ist. Nach der
Erreichung eines Wassergehaltes von 35% werden die Vollbäume zu Hackschnitzel
verarbeitet und zum Verwender transportiert.

Das Logistikkonzept, um die KUP auf Deponieflächen wirtschaftlich beernten zu können,


besteht aus verschiedenen Modulen welche innerhalb ihrer Modulgruppe austauschbar
sind. So bleibt das Konzept in seiner Anwendung flexibel und kann schnell an sich
verändernde Gegebenheiten angepasst werden. Auf den folgenden Seiten werden die
einzelnen Module in ihren Modulgruppen Dargestellt.

27
Modul 1 Erntearbeit:

Modul 1.1: Modul 1.2: Modul 1.3:

Eigenarbeit mit Eigenarbeit mit Selbstwerber


Motorsäge Freischneider

Modul 1.4: Modul 1.5: Modul 1.6:

Dienstleistungs- Soziale Ernte durch


unternehmen Organisation Kooperations-
partner

Modul 2 Behandlung nach der Ernte:

Modul 2.1: Modul 2.2: Modul 2.3:

Hacken Vorkonzentrieren Poltern

Modul 3 Trocknen:

Modul 3.1: Modul 3.2: Modul 3.3:

Vollbaumtrocknung Domtrocknung Vliestrocknung

28
6. Diskussion
Die Auswertung der zur Verfügung stehenden Fläche brachte eine Flächengröße von 98
ha. Diese Fläche ist ausreichen um KUP wirtschaftlich zu betreiben allerdings muss
darauf hingewiesen werden das es sich hierbei nicht um eine zusammenhängende Fläche
handelt sondern dass es sich um 141 Flächen mit einer ins gesamten Flächengröße von
98 ha handelt. Hierbei wurden auch Kleinstflächen ab 50m² berücksichtigt. Damit eine
Fläche wirtschaftlich sinnvoll genutzt werden kann sollte sie mindestens einen Ertrag von
19 Srm pro Umtrieb erreichen. Das ist die durchschnittliche Liefermenge die mit
landwirtschaftlichen Anhängern, Containern oder Pumpfahrzeugen transportiert werden
kann(LTZ 2010, S. 16). Bei der angenommenen Ertragsleistung von 9,3 tatro/ha*a
bedeutet das eine Mindestflächengröße von 930m² um bei einer Umtriebszeit von 3
Jahren 19 Srm zu erhalten. Kleinere Flächen zu bewirtschaften würde sich nur lohnen
wenn diese Flächen zusammen mindestens eine Ertragsleistung von 19 Srm haben und
sie in einem engen räumlichen Zusammenhang liegen.
Die als mögliche Kunden identifizierten Hackschnitzelhändler müssen als Abnehmer
kritisch gesehen werden. Da alle acht Händler etabliert sind ist davon auszugehen, dass
sie den Bedarf ihrer Kunden decken können und eventuell kein Interesse an den
Hackschnitzeln des Projektes haben. Je weiter die Transport Entfernung desto höher ist
der Preis für die produzierten Hackschnitzel. Das bedeutet: Je höher die Entfernung zum
Kunden desto geringer der erzielte Gewinn. Bei den Hackschnitzelpreisen wurde eine
Transportentfernung von 20km berücksichtigt. Innerhalb dieser Entfernung können zwar
nur zwei der Hackschnitzelhändler beliefert werden jedoch alle in der Beispielregion
vorhandenen Hackschnitzelheizungen. Dass die Hackschnitzelverwender in der
Beispielregion, aus Datenschutzgründen, nicht namentlich und ortsgenau
bekanntgegeben werden können erschwert die Erstellung eines genauen
Logistikkonzeptes. Die Erhebung und Auswertung der Daten beruht im Wesentlichen auf
Anwendung der Grundsätze für die Beerntung von KUP und der Annahme, dass ein
grundsätzlicher Bedarf an Hackschnitzeln besteht.
Die veröffentlichten Preise für Hackschnitzel von C.A.R.M.E.N. e.V. und Kaminholz-
wissen.de sind nicht als absolute Werte zu sehen sondern als statistische Mittelwerte.
Ebenso sind die Werte von GEROLD UND SCHEIDER(2013) zu sehen. Die Mittelwerte sind
aber als Grundlage für die Berechnung der Wirtschaftlichkeit des Projektes gut geeignet.
Der endgültige Preis für Hackschnitzel ist abhängig von den Erntekosten,
Verwaltungskosten und den Begründungs-, Kultur und Pflegekosten.

29
Die Ernte von KUP mit Hilfe eines Anbau-Mähhackers wird vor allem von Landwirten zur
Eigenversorgung mit Hackschnitzeln betrieben. Bei diesen ist in der Regel bereits ein
landwirtschaftlicher Schlepper vorhanden und der Anbau-Mähhacker wird nur zur
Selbstversorgung eingesetzt aus diesem Grund sind keine ausreichenden Daten zur
Kostenkalkulation der Ernte mit einem Anbau-Mähhacker vorhanden.
Mit der Hackschnitzelqualität P31,5/M35 können zwar die meisten Endverbraucher
beliefert werden aber hierbei wurde allerdings nicht berücksichtigt, dass große
Hackschnitzelheizungen schlechtere Hackschnitzelqualitäten in größerer Menge
abnehmen könnten. Das bedeutet, auch wenn die produzierten Hackschnitzel nicht die
Qualität A2 erreichen, dass die Hackschnitzel dennoch in der Beispielregion vermarktet
werden können. Das ist zum Beispiel der Fall wenn die KUP im Sommer mit Belaubung
zur Speicherung von Schadstoffen geerntet werden. Dann sind sie gemäß Din EN 14961-
4 in die Klasse B1 einzuordnen mit der Konsequenz, dass die Grenzwerte für N, S, Cl,
Cd, As, Cr, Cu, Pb, Hg, Ni und Zn einzuhalten sind.
Diese Arbeit zeigt die Schwierigkeiten ein genaues Konzept zu erstellen wenn exakte
Angaben zur Anbaufläche und Kunden fehlen. Durch die Auswertung der vorhandenen
Daten ist eine Grundlage für weitere Betrachtungen geschaffen worden. Die besondere
Situation von Deponieflächen als Fläche für KUP wurde erkannt und berücksichtigt. Auf
Grund dieser besonderen Situation wurden die Möglichkeiten zur Beerntung von KUP und
die Produktion von Holzhackschnitzeln beurteilt. Ein genaues und Kundenorientiertes
Konzept kann erst dann erstellt werden wenn die Kunden und die zur Verfügung
stehenden Flächen tatsächlich feststehen.

30
7. Zusammenfassung
Die möglichen Verwender in der Beispielregion sind 8 Hackschnitzelhändler und 108
Hackschnitzelheizungen. Die zur Verfügung stehende Fläche hat eine Größe von 98ha
verteilt auf 144 Flächen. Der zu erzielende Hackschnitzelpreis liegt bei 107 €/tatro für
Holzhackschnitzel der Qualität A2 P31,5/M35. Die P31,5/M35 Spezifikation ergibt sich
daraus, dass man mit diesen Spezifikationen die meisten Hackschnitzelheizungen in der
Region beliefern kann. Die Ernte der KUP wird motormanuell in Zwei-Mann-Teams
durchgeführt. Dabei werden die Flächen so beerntet, dass immer mindestens ein
Volumen von 19 srm entsteht. Die notwendige Trocknung der Holzhackschnitzel wird als
Vollbaum im Polter durchgeführt. Die Hackschnitzel werden im Just-in-time Verfahren
erzeugt.

31
8. Abkürzungsverzeichnis
As - Arsen

Cd - Cadmium

Cl - Chlor

Cr - Chrom

Cu - Kupfer

Hg - Quecksilber

kW - Kilowatt

kWh - Kilowattstunde

KUP - Kurzumtriebsplantage

MW - Megawatt

N - Stickstoff

Ni - Nickel

Pb - Blei

S - Schwefel

SF - selbstfahrender

Srm - Schüttraummeter

Srmw - Schütraummeter mit Wassergehalt

tatro - Tonne trockenmasse

tw - Tonne mit Wassergehalt

WG - Wassergehalt

Zn - Zink

32
9. Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Hackschnitzelhändler in Südniedersachsen.....……………………………………4
Tabelle 2: Transportkosten bezogen auf die Transportentfernung……………………...…...6
Tabelle 3: Durchschnittliche Hackschnitzelpreise………….…………………………………..7
Tabelle 4: Berechnung des erntekostenfreien Gewinns……………………….…………….15
Tabelle 5: Nutzwertanalyse………………………………………….………………………….16
Tabelle 6: Partikelbezeichnung gemäß DIN EN 14961-1………………………...………….20
Tabelle 7: Partikelbezeichnung gemäß Ö-NORM M 7133…………………….…………….21
Tabelle 8: Wassergehalt gemäß DIN EN 14961-1………………………………...…………21
Tabelle 9: Aschegehalt gemäß DIN EN 14961-1…………………………….………….……21
Tabelle 10: Heizwert gemäß DIN EN 14961-1………………………………….….…………22
Tabelle 11: Schüttdichte gemäß DIN EN 14961-1……………………..……………….……22

10. Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: NIBIS Kartenserver……………………………………………...…………………5

Abbildung 2: Anbau-Mähhacker………………………………………………………………….9

Abbildung 3: Anbau-Mähhacker, Schlepper ausgerüstet mit Anhänger………..………….10

Abbildung 4: Selbstfahrmähhacker………………………………………………….…………10

Abbildung 5: Vliestrocknung…………………………………………………...………………..11

Abbildung 6: Dachtrocknung………………………………………………………...………….12

Abbildung 7: Domtrocknung……………………………………………...……………………..13

Abbildung 8: Vollbaumtrocknung…………………………………………….…………………14

Abbildung 9: Hackschnitzel………………………………………………………….………….18

Abbildung 10: Schredderholz……………………………………………………………..…….19

Abbildung 11: Funktiogramm KUP-Ernte (gebrochenes Verfahren)………………………..26

Abbildung 12: Funktiogramm KUP-Ernte (ungebrochenes Verfahren)……….……………27

33
11. Literaturverzeichnis
BÄRWOLFF, M.; HERING, T. (2012): Fremdenergiefreie Trocknungsvarianten für Holz aus
Kurzumtriebsplantagen, Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (Hrsg.), 11 S.

Burger, F., J. (2010): Bewirtschaftung und Ökobilanzierung von Kurzumtriebsplantagen,


Technische Universität Münschen, 180 S.

BRUMMACK, J.; PESCHEL, T. (2013): Vom Erntegut zum Brennstoff, in


BEMMANN; BUTLER MANNING(Hrsg.) (2013): Energieholzplantagen in der Landwirtschaft, 1.
Auflage, Agrimedia, S. 74 – 85.

DIN EN 14961-1 (2010): Feste Brennstoffe – Brennstoffspezifikationen und –klassen –


Teil1: Allgemeine Anforderungen; Deutsch Fassung EN 14961-1:2010, 54 S.

DIN EN 14961-4 (2011): Feste Brennstoffe – Brennstoffspezifikationen und –klassen – Teil


4: Holzhackschnitzel für nichtindustrielle Verwendung; Deutsche Fassung EN 14961-
4:2011

FRICKE, K. (2005): Nachnutzung von Deponien für den Anbau von Energiepflanzen,
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GEROLD, D.; SCHNEIDER, M. (2013): Vermarktung vom Energieholz, in BEMMANN; BUTLER


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Agrimedia, S. 87 – 91

GROßE, W.; HARLING, VON, H-M.; PESCHEL, T. (2013): Ernte von Kurzumtriebsplantagen, in
BEMMANN; BUTLER MANNING(Hrsg.) (2013): Energieholzplantagen in der Landwirtschaft, 1.
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DLG-Verlag, 72 S.

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Bewirtschaftung von Kurzumtriebsflächen in Baden-Würtenberg. Rheinstetten, 56 S.

Ö-NORM M 7133 (1998): Holzhackgut für energetische Zwecke – Anforderungen und


Prüfbestimmungen, 7 S.

WAGNER, P.; SCHWEINLE, J.; SETZER, F.; KÖRBER, M.; DAWID, M. (2012): DLG-Standard zur
Kalkulation einer Kurzumtriebsplantage. DLG-Merkbaltt 372. Frankfurt am Main. 26 S.

34
WIPPERMANN, J.; STAMPFER, K. (1995a): Entwicklung von Erntemaschinen für
Energieholz-Flächen, Teil 1. Holz-Zentralblatt Nr. 1, S. 6-8.

WIPPERMANN, J.; STAMPFER, K. (1995b): Entwicklung von Erntemaschinen für


Energieholz-Flächen, Teil 2. Holz-Zentralblatt Nr. 16, S. 274-276.

12. Internetquellen

www1 - http://www.kaminholz-wissen.de/dokumente/brennholz-kaminholz-preise-2013-
2014.pdf (letzter Zugriff 06.02.2014)

www2 - http://www.carmen-ev.de/infothek/preisindizes/hackschnitzel
(letzter Zugriff 06.02.2014)

www3 - http://www.kwf-online.org/fileadmin/dokumente/Arbeitsverfahren/
Funktiogrammvorlagen/Funktiogrammvorlagen_4-1_april_2010.pptx
(letzter Zugriff 22.02.2014)

13. Mündliche Mitteilungen

BASEDOW (2014): Hans-Werner Basedow, Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie,
Referat L 3.2 Grundwasser- und Abfallwirtschaft, Altlasten in Hannover

BUSSE (2014): Birgit Busse, Stadt Göttingen Fachdienst Grünflächen

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