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Zentralabitur 2022 Erdkunde Erwartungshorizont

Aufgabe III eA Prüfungszeit*: 300 min

*Die Prüfungszeit setzt sich zusammen aus 270 min Bearbeitungszeit und 30 min Auswahlzeit.

Erwartungshorizont
Die Aufgabenstellung bezieht sich auf das Raummodul 1 (Deutschland in Europa; hier: Strukturwandel in Land-
wirtschaft, Industrie und Dienstleistungen) und auf das Fachmodul 3 (Ressourcennutzung und nachhaltige Ent-
wicklung; hier: Entwicklungspotenziale und Perspektiven, Nachhaltiges Verbraucherverhalten, Nachhaltigkeits-
bewertung [u. a. Dimensionen der Nachhaltigkeit] sowie Agrarische Tragfähigkeit und Ernährungssicherung).
Darüber hinaus ergeben sich Bezüge zum Fachmodul 2 (Bedeutungswandel von Räumen; hier: Auswirkungen des
Strukturwandels in Landwirtschaft, Industrie und Dienstleistungen).
Die inhaltsbezogenen Schwerpunkte liegen in der Erläuterung der Entwicklung der ökologischen Landwirtschaft
in Deutschland und in der Erörterung aus der Perspektive eines ökologischen Landwirts sowie eines Konsumenten
von Crowdfarmingprodukten, ob Crowdfarming eine Chance für die ökologische Landwirtschaft in Deutschland
darstellt.
Prozessbezogene Kompetenzen müssen sachgerecht eingebracht werden.
Die Bewertung der inhaltlichen Leistung basiert auf dem nachfolgenden Erwartungshorizont. Die Angaben die-
nen der Orientierung und sind nicht als Vorformulierungen von Aufgabenlösungen oder als Lösungskatalog zu
verstehen. Ausführungen, die über den Erwartungshorizont hinausgehen oder zu diesem eine sinnvolle Alterna-
tive bilden, müssen positiv bewertet werden. Negativ bewertet hingegen werden neben eindeutig falschen Aus-
sagen auch solche, die irrelevant oder unnötig weitschweifig ausfallen, wie z. B. eine in der Aufgabenstellung
nicht geforderte Leistung.
Gew. in
Aufgabe Erwartete Prüfungsleistungen AFB
%
1 Stellen Sie typische Merkmale der ökologischen Landwirtschaft dar. I 25
Materialbezüge: M1, M2, M4, Atlas sowie Unterrichtsbezugswissen (UBW)
Die Prüflinge sollten zentrale Merkmale der ökologischen Landwirtschaft
detailliert und fachsprachlich präzise aufzeigen.
Es sollte deutlich werden, dass für die ökologische Landwirtschaft die
Kreislaufwirtschaft mit dem Ziel des Erhalts der Bodenfruchtbarkeit maß-
geblich ist (UBW), was am Beispiel des Demeter-Hofes in Wilgersdorf an-
hand des eigenen Futtermittelanbaus für die Schafe deutlich wird (M1).
Auch M2 zeigt die Bedeutung des Futteranbaus auf.
In der Regel handelt es sich bei der ökologischen Landwirtschaft um
Mischbetriebe, die sowohl Ackerbau als auch Viehzucht betreiben. Bei
dem Hof in Wilgersdorf überwiegt die Viehzucht mit Grünlandwirtschaft,
jedoch wird z. B. auch Hafer angebaut, um die Schafe zu füttern (M1, At-
las).
Die Prüflinge sollten herausstellen, dass es bei der ökologischen Landwirt-
schaft nicht um konventionelle Intensivtierhaltung geht. Am Beispiel eines
Demeter-Hofes kann verdeutlicht werden, dass die Hühner nicht in Käfi-
gen gehalten werden, sondern in mobilen Ställen leben (M1).
Die artgerechte Tierhaltung sollte als weiteres Merkmal der ökologischen
Landwirtschaft aufgezeigt werden. Als Beispiel könnten die Lämmer ange-
führt werden, die acht bis zehn Wochen bei den Muttertieren verbleiben
können und von diesen gesäugt werden. Auch der Freilandauslauf der Le-
gehennen ist von den Prüflingen zu thematisieren (M1, Atlas, UBW).

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Aufgabe III eA Prüfungszeit*: 300 min

Gew. in
Aufgabe Erwartete Prüfungsleistungen AFB
%
Es sollte positiv berücksichtigt werden, wenn erkannt wird, dass sich die
ökologische Landwirtschaft für den Erhalt alter Kulturen und Tierrassen
einsetzt (UBW), die zum Teil vom Aussterben bedroht sind. Der Hof in Wil-
gersdorf züchtet beispielsweise das Ostfriesenschaf (M1).
Die Diversifizierung der Anbaupalette könnte von den Prüflingen als wei-
teres Kennzeichen der Biolandwirtschaft angeführt werden. Der Demeter-
Hof in Wilgersdorf konzentriert sich nicht nur auf Schafhaltung, sondern
hält auch Legehennen (M1). Ggf. könnten aus dem UBW Höfe mit einer
breiteren Anbaupalette aufgeführt werden (Atlas).
Die Prüflinge sollten den weitgehenden Verzicht auf chemisch-syntheti-
sche Mineraldünger und Pflanzenschutzmittel als weiteres Merkmal des
ökologischen Landbaus aufzeigen (M4, UBW).
Eine besondere Prüfungsleistung zeichnet sich dadurch aus, dass die Prüf-
linge den durch den Demeter-Hof betriebenen Landschaftsschutz als wei-
teren Arbeitsschwerpunkt der Biohöfe erkennen. Dieser wird z. B. daran
deutlich, dass die Schafe im Naturschutzgebiet Weißtal weiden (M1, Atlas,
UBW).
In einem Fazit sollten die Prüflinge verdeutlichen, dass die ökologische
Landwirtschaft auf eine ressourcenschonendere und damit langfristig
tragfähige Wirtschaftsweise setzt, indem der Erhalt der Bodenfruchtbar-
keit (UBW), der geschlossene betriebliche Nährstoffkreislauf und eine art-
gerechte Tierhaltung im Vordergrund stehen.

2 Erläutern Sie die Entwicklung der ökologischen Landwirtschaft in II 40


Deutschland.
Materialbezüge: M1-M5, Atlas sowie UBW
Die Prüflinge sollten auf der Grundlage von Kenntnissen und der Materi-
alanalyse die Entwicklung der ökologischen Landwirtschaft erläutern und
in ihren komplexen Beziehungen an Beispielen verdeutlichen.
Der Anteil des ökologischen Landbaus an der Landfläche Deutschlands hat
sich von knapp zwei Prozent 1995 bis auf ein gutes Zehntel im Jahr 2020
entwickelt. Der größte Anteil des Flächenzuwachses mit 3,8 Prozentpunk-
ten ist innerhalb der letzten fünf Jahre zu verzeichnen, was mit einem grö-
ßeren Umweltbewusstsein, insbesondere in Anbetracht des Klimawan-
dels, und einem veränderten Konsumverhalten der Verbraucher*innen
sowie flankierenden agrarpolitischen Maßnahmen erklärt werden könnte
(UBW). Auch bei den Ökobetrieben ist der größte Zuwachs innerhalb der
letzten fünf Jahre mit einem Anstieg um 4,5 Prozentpunkte zu verzeichnen
(M2).
Während z.B. Niedersachsen bzgl. der absoluten Öko-Flächen mit
135.000 ha im bundesdeutschen Mittelfeld liegt, gibt es dort den gerings-
ten Anteil an Öko-Fläche. Dies könnte als Hinweis auf die große Bedeutung
der industrialisierten Landwirtschaft in Niedersachsen gedeutet werden
(M3). Es sollte deutlich werden, dass Niedersachsen anteilig das

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Gew. in
Aufgabe Erwartete Prüfungsleistungen AFB
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Schlusslicht darstellt und das Bundesland Saarland mit fast 20 % der Spit-
zenreiter ist.
Die landwirtschaftlich genutzte Fläche pro ökologischem Betrieb schwankt
nur leicht von 1995 bis 2015 und liegt im Mittel bei gut 45 ha, was klein-
und mittelständischen landwirtschaftlichen Betriebsgrößen entspricht
(M2, UBW).
Öko-Landwirt*innen sind aufgrund eines niedrigen Ertragsniveaus und ei-
nes höheren Arbeitsaufwands auf höhere Erzeugerpreise und Subventio-
nen angewiesen, um wirtschaftlich bestehen zu können, obwohl sie deut-
lich geringere Ausgaben für Betriebsmittel haben (M4).
Die Fördermittel sind innerhalb von 15 Jahren von 2000 bis 2014 um gut
das 2,5-Fache angestiegen, was mit der Verdoppelung der prozentualen
Anteile der Landfläche der ökologischen Landwirtschaft in diesem Zeit-
raum korreliert und verdeutlicht, dass die Landwirt*innen v.a. in der Um-
stellungsphase auf Subventionen angewiesen sind (M2, UBW). Mit Mitteln
der Gemeinsamen Agrarpolitik erfolgen Direktzahlungen aus der EU für
Landwirt*innen sowie Förderprogramme für nachhaltige und umwelt-
schonende Bewirtschaftung (UBW).
Der größte Flächenanteil der ökologischen Landwirtschaft wird für die
Viehhaltung genutzt (M2). So nahmen im Jahr 2019 die Flächen für Grün-
land und Futterbau zusammen 1,054 Mio. ha ein. Dies verdeutlicht einen
wichtigen Aspekt der ökologischen Landwirtschaft, da im Sinne der Kreis-
laufwirtschaft (s. Teilaufgabe 1) die Futtermittel, deren Fläche ein gutes
Drittel des Ackerbaus ausmacht, selber angebaut und nicht aus dem Aus-
land dazu gekauft werden (UBW, M1). Beim Ackerland steht der innerhalb
von neun Jahren um fast das 1,5-Fache gestiegene Getreideanbau im Vor-
dergrund. Hülsenfrüchte nehmen ebenfalls einen größeren Flächenanteil
ein, wobei sich diese Fläche innerhalb von knapp zehn Jahren nahezu ver-
doppelt hat. Zu erklären ist dies mit veränderten Ernährungsgewohnhei-
ten der Deutschen. So wird Fleisch bei Veganern und Vegetariern häufig
durch Produkte mit Erbsen, Linsen oder Soja substituiert (UBW).
Neben dem Zuwachs der Anbaufläche für Gemüse um fast 4.200 ha haben
sich die Obstanbauflächen mehr als verdoppelt, was ebenfalls die verän-
derten Konsumgewohnheiten von Teilen der Bevölkerung verdeutlicht,
die mehr Wert auf weniger belastete Lebensmittel aus ökologischem An-
bau legen (UBW). Der Wunsch nach Obst aus regionalem Anbau, statt
Früchte aus dem Ausland zu importieren, könnte von den Prüflingen eben-
falls als Erklärung angeführt werden. Die Anbauflächen für die Sonderkul-
tur Bio-Wein wurden ebenfalls nahezu verdoppelt (M2). Im Zuge des ver-
änderten Verbraucherverhaltens ist das Crowdfarming anzuführen, das
mehr Transparenz bietet (M5).
Bei den tierischen Produkten steht Rindfleisch mit 62.300 t an erster Posi-
tion im Jahr 2019, während Schweinefleisch nur noch knapp die Hälfte
ausmacht. Der größte Produktionszuwachs mit einem Anstieg auf das fast
2,3-Fache innerhalb von neun Jahren ist beim Geflügelfleisch festzustel-
len, was zum einen mit veränderten Ernährungsgewohnheiten und zum

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anderen mit entsprechend großen Produktionsstätten in Ostdeutschland
zu erklären ist (UBW). Besonderes Interesse der deutschen Verbrau-
cher*innen an ökologisch produzierten Nahrungsmitteln besteht im Hin-
blick auf Eier mit einem Anstieg innerhalb von neun Jahren um das mehr
als 2,6-Fache auf gut 1,6 Mrd. Stück sowie auf Milch mit einer nahezu Ver-
doppelung der Produktionsmenge auf fast 1,2 Mrd. t (M2).
Fazit: Die ökologische Landwirtschaft in Deutschland nimmt mittlerweile
mit gut einem Zehntel der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Deutschland
bislang noch einen untergeordneten Stellenwert bzgl. der landwirtschaft-
lichen Produktion ein, weil das Agrobusiness aufgrund der Massenproduk-
tion niedrigpreisigere Agrargüter herstellt. Da überwiegend weniger Ma-
schineneinsatz und mehr Arbeitsaufwand in der ökologischen Landwirt-
schaft im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft prägend sind, be-
darf es derzeit mehr staatlicher Subventionen und höherer Einnahmen,
um auf dem Markt zu bestehen. Vor allem das veränderte Umweltbe-
wusstsein, führt zu einem veränderten Verbraucherverhalten in Deutsch-
land mit gewachsenem Bedarf an ökologisch produzierten Lebensmitteln.
Erörtern Sie aus der Perspektive eines ökologischen Landwirts sowie ei-
3 III 35
nes Konsumenten von Crowdfarmingprodukten, ob Crowdfarming eine
Chance für die ökologische Landwirtschaft in Deutschland darstellt.
Materialbezüge: M1-M5 sowie UBW
Zunächst sollten die Prüflinge verdeutlichen, dass es beim Crowdfarming
um eine Schwarmfinanzierung geht, bei der die Kunden die Patenschaft
für landwirtschaftliche Produkte übernehmen können (M1, M5). Im Hin-
blick auf die Erörterung sollten die Prüflinge differenziert und aspektreich
auf die Vor- und Nachteile des Crowdfarming aus der Perspektive eines
ökologischen Landwirts sowie eines Konsumenten eingehen und zu einem
begründeten Sachurteil sowie ggf. zu einem Werturteil gelangen.
In dieser Erörterung geht es darum, nicht allgemein den Stellenwert des
Crowdfarming zu reflektieren, sondern im Hinblick auf die ökologische
Landwirtschaft zu konkretisieren. Dabei muss ein Zugriff auf die vorher er-
arbeiteten Ergebnisse erfolgen.
Im Hinblick auf die Vorteile für die Landwirt*innen könnten folgende As-
pekte thematisiert werden:
• Durch den direkten Kontakt zwischen Landwirt*innen und Abneh-
mer*innen beim Crowdfarming wird die Lieferkette verkürzt (M5).
• Kleine und mittelgroße landwirtschaftliche Betriebe werden unter-
stützt (M1, M2, UBW), da die Vermarktung erleichtert wird.
• Der Wegfall der Zwischenhändler*innen ermöglicht es den Land-
wirt*innen, höhere Erlöse zu erzielen (M4, M5).
• geringere Abhängigkeit z. B. von Handelsketten (UBW)
• Kostenvorteil durch Wegfall der Zwischenlagerung (M5)
• Vermeidung einer Überproduktion (M5)
• Intensive Kundenbetreuung kann zu einer stärkeren Identifikation der
Konsument*innen mit dem landwirtschaftlichen Betrieb und damit zu
einer langfristigen Kundenbindung führen. Dies könnte insbesondere

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in Bundesländern mit einem geringen Anteil ökologischer Landwirt-
schaft hilfreich sein (M1, M3, UBW).

Als Nachteile für die Landwirt*innen könnten folgende Argumente ange-


führt werden:
• Höherer Arbeitsaufwand, um die Kundschaft adäquat zu betreuen,
z. B. durch entsprechende Internetauftritte, was wiederum durch die
Unterstützung durch Internet-Plattformen relativiert wird (M5).

Folgende Vorteile des Crowdfarming für die Abnehmer*innen sind von


den Prüflingen zu berücksichtigen:
• Die Konsument*innen erfahren etwas über die Herkunft und Herstel-
lung ihrer Lebensmittel, was zu Markt-Transparenz führt (M1).
• Durch die kurze Lieferkette werden auch die Preise für Verbrau-
cher*innen transparenter (M1).
• Persönliche Bindung, z. B. zu Tieren und Bäumen möglich. Die Konsu-
ment*innen können die Berücksichtigung der artgerechten Tierhal-
tung vor Ort nachvollziehen (M1, UBW).
• Kund*innen schätzen die Qualität, da Produkte im optimalen Reife-
grad angeboten werden und sich durch Frische auszeichnen (M5).
• Aufgrund der Verbindung zum Erzeuger können die Konsument*innen
besser nachvollziehen, ob die Produkte wirklich gemäß biologischer
Standards angebaut werden (ggf. Hofführungen) (UBW).

Folgende Nachteile für die Abnehmer*innen könnten aufgeführt werden:


• Es gibt wenig Flexibilität, da die Liefertermine vom Produkt abhängen
(M1, M5).
• nicht bedarfsgerechte Liefermengen (M1)
• Es entstehen vergleichsweise höhere Versandkosten sowie höhere
CO2-Belastungen, wenn der unterstützte landwirtschaftliche Betrieb
weiter entfernt liegt (M5).
In einem Sachurteil sollten die Prüflinge deutlich machen, dass Crowdfar-
ming eine innovative Finanzierungsmöglichkeit darstellt sowie zur De-
ckung laufender Kosten der landwirtschaftlichen Betriebe und somit zur
Existenzsicherung beiträgt. Insbesondere die in der Regel kleinen und mit-
telgroßen Betriebe der ökologischen Landwirtschaft können vom Crowd-
farming profitieren. Vom aktuellen Stellenwert her sollte das Crowdfar-
ming eher als Randphänomen eingestuft werden, könnte aber von den
Prüflingen durchaus als positiver Impuls für ein nachhaltiges Verbraucher-
verhalten und somit durch die größere Nachfrage als Chance für ökolo-
gisch produzierende Betriebe dargestellt werden.
Am Ende der Erörterung könnten die Prüflinge Werte im Hinblick auf das
Crowdfarming reflektieren. Denkbar wäre, dass die Prüflinge Crowdfar-
ming negativ bewerten und sich dabei aufgrund höherer Preise auf Werte
wie Gerechtigkeit / Gleichheit der Konsument*innen bezieht oder feh-
lende Konsumentenorientierung aufgrund mangelnder Flexibilität kriti-
siert.

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Demgegenüber könnten die Prüflinge beispielsweise Gesundheitsaspekte
wie die hohe Qualität (Frische) der Produkte oder die Berücksichtigung
des Tierwohls als positive Aspekte anführen. Er könnte dabei die Dimensi-
onen der Nachhaltigkeit reflektieren: So wird eine indirekte Wirkung auf
den Umweltschutz deutlich, da eine ökologische Produktion ermöglicht
wird. Im Hinblick auf die Ökonomie ist die direkte Unterstützung der Land-
wirt*innen als positiv einzuschätzen. Bezüglich der sozialen Dimension
kann ein indirekter Beitrag zur Bildung festgestellt werden, da das Ver-
ständnis für nachhaltige landwirtschaftliche Produktion wächst und damit
die Wertschätzung der Lebensmittel steigt.

Bewertungsmaßstab:

Beschreibung der Anforderungen zum Erreichen eines „gut“ bzw. eines „ausreichend“
Die Note „gut“ (11 Punkte) verlangt eine differenzierte, materialbezogene Bearbeitung der Prüfungsaufgabe,
ohne dass die Vollständigkeit des Erwartungshorizontes erreicht werden muss. Die Darstellung muss klar struk-
turiert, in der sprachlichen Vermittlung sowie in der (fach-)sprachlichen Präzisierung eindeutig sein. In metho-
discher Hinsicht müssen die Prüflinge zeigen, dass er mit der Auswertung fachspezifischer Materialien vertraut
ist, Aussagen angemessen miteinander verknüpfen und Kausalitäten ableiten kann. Die Materialbezüge sind
sachgerecht zu belegen.
Die Leistung wird mit „ausreichend“ (05 Punkte) beurteilt, wenn die Bearbeitung der Prüfungsaufgabe erkenn-
bar geordnet und (fach-)sprachlich verständlich ist, zentrale Aussagen der Materialien erfasst und für die Lösung
der Teilaufgaben hinreichend genutzt werden.
(Einheitliche Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung. Geographie, vom 1.12.1989 i. d. F. vom 10.02. 2005)

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