Sie sind auf Seite 1von 4

Ing.

-Büro Andreas Gross GmbH

Morgarten, den 28. Mai 2022

Bearbeiter: ag
Zu unserer Einsprache zum Mobilfunkantennen-Standort Alpthal
Schnürlismatt und den Erwiderungen der Swisscom vom 12. April
2020
Unsere Kenntnis basiert nur auf dem Standort-Datenblatt der Swisscom für ATAL in
der Revision 1.10 vom 26. 10. 2021. Die weiteren geforderten Unterlagen fehlen
nach wie vor, so dass wir unsere Einsprache nur hierauf aufbauen können. Das Ge-
fundene sollte jedoch hinreichen, den Bauantrag abzuweisen.
Es sind nicht 12 Antennen, wie im Zusatzblatt 1 dargestellt, sondern nur je 2 Seg-
ment-Antennen der Typen A114521 und 80010664, die jeweils alle benannten Fre-
quenzen bedienen: 700-900,. 1400-2600 und 3600
Es wurde weder der Hersteller der beiden Antennentypen benannt, noch die Techni-
schen Datenblätter eingereicht, nur kryptische Nummernfolgen angegeben, die völlig
nichtssagend sind.
Wollte man auch nur ein PKW in die Schweiz einführen, ohne mehr Angaben zur
Technik zu machen und solche kryptischen Nummernfolgen angeben, würde man
selbstverständlich abgewiesen.
Umso mehr sollte ein Bauantrag einer technischen Anlage schon deshalb zu verwei-
gern sein, wenn nicht einmal angegeben wird, welche Geräte installiert werden.
Schon die Höhe der angegebenen Sendeleistung deutet auf ein gefährliches Instru-
ment hin, das nicht unbesehen genehmigt werden darf.
Da der Antennentyp A114521 in zwei Richtungen für die Laufnummern 1 bis 4 ein-
gesetzt wird und zwar für 700-900 und 1400-3600 MHz, gehen wir davon aus, dass
es sich um eine 5G-fähige adaptive Antenne handeln muss.
Dies wurde auch in unserer Einsprache vom 3. 3. 2022 auf Seite 3 unter 1.a) bemän-
gelt, da der adaptive Betrieb fälschlicherweise im Standort-Datenblatt verleugnet
wird.

Ing.-Büro Andreas Gross GmbH Geschäftsführer: Andreas Groß, Dipl.-Ing. IT


Althusweg 12 Prokura: Telse Groß, Bankkauffrau
Althusweg 12 - CH 6315 Morgarten/ZG
CH 6315 Morgarten/ZG Handelsregister des Kantons Zug
CH-170.4.009.674-9

Telefon: +41-41-512 00 22

eMail: Andreas.Gross@Swiss- Website: http://www.Swiss-eCommerce.CH


eCommerce.CH
Seite 2 von 4

Darauf geht die SwissCom in ihrer Stellungnahme auf die Einsprache vom 13. April
2022 bezeichnenderweise gar nicht ein.
Auch die übrigen fehlenden Unterlagen sind seither nicht eingegangen. Wir bitten die
Gemeinde, diese nach zu reichen.
Auf Seite 4 unserer Einsprache wird auf das Beamforming der geplante Antennen
verwiesen und die höhere Strahlenbelastung beklagt. Auch die Tatsache mehrerer
Beams wird im Absatz Nr. 25 der Swisscom-Stellungnahme bestritten. Auch schon
daraus ergibt sich die Notwendigkeit der Einreichung der technischen Unterlagen, um
das endgültig beurteilen zu können. Solche modernen Antennen, die heute verbaut
werden, haben in der Regel 16 oder mehr Subarrays, wobei jede dieser 16 eine eigene
Antenne darstellen, die ihren Beam (oder auf Deutsch: Keule) unabhängig voneinan-
der austeilen kann.
Es geht also nicht um die Installation von 4 Antennen, wie hier suggeriert, sondern
vielmehr um schätzungsweise 64 oder mehr Einzelantennen.
In Absatz Nr. 26 bestreitet man auch die adaptive Antenne, «welche über einen Kor-
rekturfaktor verfügt». Das ist jedoch eine Halbwahrheit. Wahr ist, dass die Antenne
eben doch eine adaptive ist, für die die Swisscom im Antrag keinen Korrekturfaktor
benennt. Denn der Korrekturfaktor ist keine Eigenschaft dieser Antennen, sondern
eine Erfindung des Bundesrates, um auf versteckte Weise den adaptiven Antennen –
weil sie nun mal teilweise 100-fach über den NIS-Grenzwert hinausstrahlen – einen
Nachlass zu gewähren. Es ist eine reine administrative Augenwischerei, nichts Fakti-
sches. Und dieser Nachlass wird auch bereits vor dem Bundesgericht behandelt und
vermutlich zurück gewiesen werden müssen, weil es gegen das Bundesrecht ver-
stösst. Der Bundesrat hat nicht die Macht, die von der Industrie gewünschten Be-
schlüsse des Parlamentes (zwei Versuche die Grenzwerte dort zu lockern wurden ab-
gewiesen) zu ersetzen. Der Bundesrat als Exekutive muss sich auch im Rahmen der
Gesetze bewegen und die bestehenden NIS-Grenzwerte respektieren.
Wenn diese Antenne so bewilligt und gebaut werden würde, könnten die Betreiber
sich jederzeit nachträglich auf den Korrekturfaktor berufen, um ohne Rücksprache
mit der Gemeinde die Leistung der installierten Antennen heraufzuschrauben.
Daher muss die Gemeinde jetzt einen Riegel vorschieben und den Bauantrag abwei-
sen.
Im Absatz 34 wird unvermittelt auf Französisch gewechselt, wir beantragen, dass die
Korrespondenz auf Deutsch geführt wird.
Unser legitimer Vorwurf: «Bei der Typenbezeichnung der geplanten neuen Antennen
handelt es sich um eine Swisscom-interne Bezeichnung, diese ist für ein Baugesuch
Seite 3 von 4

nicht zulässig und auch nicht aussagekräftig.»


Dabei geht es um die o.g. Typen «A114521» und «80010664»
Wird frech in Absatz 39 gekontert: «Die Ausführungen der Einsprecherin sind nicht
zutreffend. Swisscom verwendet bei den Antennentypen die offiziellen Bezeichnun-
gen.»
Das ist natürlich falsch. «Offiziell» hiesse in diesem Zusammenhang, dass irgendwo
beim Bund eine Liste der genehmigten Antennentypen vorhanden ist. Diese gibt es
jedoch nicht. Unter den uns bekannten an die hundert Standortdatenblättern ist dies
hier im Alpthal das einzige, das diese beiden Bezeichnungen führt. Von daher ist es
naheliegend zu vermuten, dass sich hier jemand die Typenbezeichnung ausgedacht
hat.
Dies zeigt wiederum die unabdingbare Voraussetzung auf, die technischen Datenblät-
ter zum Bauantrag beizulegen. Dass dies verweigert wird, lässt tief blicken. Was soll
hier verborgen werden?
Die in Abs. 40 behauptete Irrelevanz mag ja nett klingen, aber solange der Antragstel-
ler behauptet, dass die neuen Antennen, die die alten ersetzen sollen, keine höhere
Umweltbelastung bedeuten, muss er es zumindest damit belegen, dass er uns auch
Einblick in die technischen Daten der alten Installation gewährt. Und das ist vor al-
lem das alte Standortdatenblatt. Darauf müssen wir bestehen. Das ist alles andere als
irrelevant.
Die in den Absätzen 46 bis 48 eingestreuten technischen Daten zeigen, wie sehr man
der Swisscom «die Würmer aus der Nase ziehen» muss. Das wäre nicht nötig, wenn
sie die technischen Datenblätter der Antennen herausgeben würden, die – so zeigt
eine Google-Suche – eben nicht öffentlich zugänglich sind oder unter dem angegebe-
nen Antennentyp gar nicht zu finden sind. Was verheimlicht uns die Swisscom?
Im Absatz 48 widerspricht die Swisscom sich selbst mehrfach und scheint offenbar
selbst verwirrt:
(1) Bei der Messung massgebend ist dasjenige Frequenzband, welches die
höchste elektrische Feldstärke aufweist, wobei bei der Berechnung davon
ausgegangen wird, dass (2) die gesamte Summenleistung jeweils in nur ei-
nem Frequenzband konzentriert ist, (3) was so viel heisst, als dass die ge-
samte Summenleistung in jedem Frequenzband zu messen ist.

Ja, was denn nun? Die Ziffern 1 – 3 habe ich dazugefügt, um die Widersprüche der
drei Teile aufzuzeigen.
Zu 49: «Die Ausführungen der Einsprecher sind nicht zutreffend. Die Exposition der
Seite 4 von 4

Technologie 5G auf den bisherigen Frequenzbändern unterscheidet sich mitnichten


von 3G und 4G.»
Die Exposition von 5G entspricht einem Stroboskop-Licht (Disko-Beleuchtung) ge-
genüber dem kontinuierlichem Licht von 3G und 4G. Wer das als gleich bezeichnet,
scheint immer noch zu glauben, dass die einzige Wirkung der NIS-Strahlung in der
Erhitzung liegt und es keine biologische Wirkung gibt, die in tausenden von wissen-
schaftlichen Studien bereits bewiesen wurde.
zu 51. Wie eine adaptive Antenne nichtadaptiv betrieben werden soll, ist uns völlig
schleierhaft. Das geht gar nicht. Diese neuen HUAWEI-Antennen haben einen sehr
engen Strahl, Beam oder Keule. Diese erreicht den Endbenutzer nur, indem sie auf
diesen ausgerichtet wird. Das nennt man die Adaption. Im Unterschied zur vorigen
Antennengeneration, die passiv ist und nur in eine sogenannte Hauptstrahlrichtung
strahvorgelegt, um es auf Richtigkeit zu überprüfen.lt, wobei eben auch die Neben-
strahlen im 120°-Winkel abgeschwächt die Entnutzer erreichen können.
Genau aus diesem Grund wird die Antenne ja auch ausgewechselt, um diesen Vorteil
zu nutzen. Das wäre ja sonst so, als wollte man mit einem Verkehrsflugzeug nur auf
der Autobahn herumreisen und solange man keine Freigabe am Tower beantragt.
Ein Flugzeug ist für die Luft und ein KfZ für die Strasse. Und eine adaptive Antenne
wird halt auf die Endnutzer ausgerichtet, kann gar nicht passiv eingesetzt werden,
weil das Array daraufhin gar nicht entwickelt wurde.
Die Argumentation in Abs. 55, dass die kantonale NIS-Fachstelle das Standortdaten-
blatt überprüft hat und daher alles in Ordnung sein muss, geht natürlich fehl. Wir ha-
ben es nachgerechnet und die einschlägigen Fehler gefunden.
Der häufigste Satz in der Swisscom Erwiderung ist «Die Ausführungen der Einspre-
cher werden bestritten.» und zwar ohne weitere Begründung.
Wir dagegen bestehen auf alle unsere Ausfüḧrungen in der ursprünglichen Einsprache
und erwarten eine fundierte Auseinandersetzung damit.
Mit dem Gesagten muss der Bauantrag abgewiesen werden.

Für die Richtigkeit dieser Studie

(Dipl.-Ing. Andreas Groß)

Das könnte Ihnen auch gefallen