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www.bh-braunau.gv.at
Geschäftszeichen:
BHBRSanR-2022-583336/1
BESCHEID
SPRUCH
I. Zur Verhütung der Weiterverbreitung der anzeigepflichtigen Krankheit „COVID-19“ (2019 neu-
artiges Coronavirus/SARS-CoV-2) werden Sie ab
22.06.2022 bis zum Ablauf des 01.07.2022 durch die Bezirkshauptmannschaft Braunau
Weiters darf der Absonderungsort für behördlich angeordnete Testungen zum von der Ge-
sundheitsbehörde festgelegten Testtermin im behördlich eingerichteten Drive In sowie zur Ab-
holung von Gurgeltest-Sets zur Eigenanwendung für die Durchführung der behördlichen Freite-
stung (Ort und Zeit der Abholung laut Angabe der Gesundheitsbehörde) verlassen wer-
den, sofern die Fahrt dorthin und wieder zurück nicht unterbrochen wird und die
sonstigen Absonderungsbestimmungen eingehalten werden.
Bitte informieren Sie jedenfalls aktiv Ihre/n Hausarzt/-ärztin von Ihrer Erkrankung, um
eine bestmögliche medizinische Versorgung während Ihrer Erkrankung sicherzustellen bzw.
bei Bedarf einen Transport in eine Krankenanstalt veranlassen zu können.
Hinweis:
Sollten Sie bei einem leichten Krankheitsverlauf nach 10 Tagen ab Symptombeginn bzw. Test-
datum (positiver PCR-Test) weiterhin Symptome haben, melden Sie sich bitte telefonisch bei
Ihrem/Ihrer Hausarzt/Hausärztin, um abzuklären, ob allenfalls ab diesem Zeitpunkt eine Ar-
beitsunfähigkeit besteht und Sie krank zu schreiben sind.
VI. Bitte beachten Sie während Ihrer Absonderung die weiteren Anordnungen im ange-
schlossenen SARS-COV-2-INFORMATIONSBLATT für den Erkrankungsfall.
VII. Bitte informieren Sie umgehend Ihre Kontaktpersonen von Ihrer Erkrankung. Leiten Sie
diesen eigenverantwortlich und schnellstmöglich das Informationsblatt für Kontaktper-
sonen (www.ooe.gv.at/241741.htm) weiter und fordern Sie diese auf, die darin abgebildeten
Verhaltens- bzw. Schutzmaßnahmen vollinhaltlich einzuhalten.
VIII. Sollten Sie bisher schon als Kontaktperson der Kategorie I bescheidmäßig abgesondert oder
verkehrsbeschränkt gewesen sein, ersetzt dieser Bescheid den ursprünglich erlassenen Be-
scheid für den überlappenden Zeitraum. Bitte legen Sie beide Bescheide bei Ihrem Dienst-
geber vor und weisen Sie diesen insbesondere auf dessen Verpflichtungen lt. Spruch-
punkt III. hin.
IX. Handelt es sich bei der erkrankten Person um ein minderjähriges Kind, ist die Einhaltung der
angeordneten Absonderungs-, Verkehrsbeschränkungs- bzw. Schutzmaßnahmen von den
Obsorgeberechtigten sicherzustellen.
Rechtsgrundlage:
§ 5, § 7 Abs. 1, 1a und 2, § 17 Abs. 1 und § 46 Epidemiegesetz 1950, BGBl. Nr. 186/1950, in der
gültigen Fassung in Verbindung mit §§ 1, 2, 4 und 5 der Verordnung betreffend die Absonderung
Kranker, Krankheitsverdächtiger und Ansteckungsverdächtiger (Absonderungsverordnung), RGBl.
Nr. 39/1915 in der Fassung BGBl. II Nr. 21/2020 und § 57 Abs. 1 Allgemeines Verwaltungsverfah-
rensgesetz 1991 (AVG 1991).
Hinweise:
☒ Aufgrund der von Ihnen gemachten Angaben gehen wir derzeit davon aus, dass Sie sich
selbst mit den notwendigen Gesundheitsdienstleitungen bzw. mit Waren und Dienstleis-
tungen des täglichen Bedarfs versorgen können oder sich diese Versorgung selbst orga-
nisieren können. Sollte das nicht mehr der Fall sein, werden Sie im eigenen Interesse auf-
gefordert, sich bei uns zu melden. In diesem Fall würden wir dann Ihre Daten dem/der Bür-
germeister/in Ihrer Wohnsitzgemeinde weitergeben.
Zur Beweiswürdigung:
Sie wurden mittels PCR Test auf das Vorliegen einer Infektion mit dem Erreger SARS-CoV-2 getes-
tet. Die Probe wurde von einem/r Arzt/Ärztin bzw. im Labor untersucht. Nunmehr liegt ein positiver
Befund vor. Für die Bescheid erlassende Behörde steht damit außer Zweifel, dass Sie mit SARS-
CoV-2 infiziert und damit an COVID-19 erkrankt sind.
Es ist allgemein bekannt, dass das Virus von einer erkrankten Person auf eine andere durch Auf-
nahme virushaltiger Partikel, welche durch Atmen, Sprechen, Singen, Husten oder Niesen ent-
stehen, übertragen wird und daher bei persönlichem Kontakt eines Infizierten zu anderen Personen
ein hohes Ansteckungsrisiko für diese besteht.
Rechtliche Beurteilung:
Nach § 5 Abs. 1 Epidemiegesetz 1950 sind Kranke, Krankheitsverdächtige und Ansteckungsver-
dächtige u.a. verpflichtet, den zuständigen Behörden die erforderlichen Auskünfte zu erteilen und
sich den notwendigen ärztlichen Untersuchungen sowie der Entnahme von Untersuchungsmaterial
zu unterziehen. Nach Abs. 3 sind auf Verlangen der Bezirksverwaltungsbehörde alle Personen, wie
insbesondere behandelnde Ärzte, Labors, Arbeitgeber, Familienangehörige und Personal von Ge-
meinschaftseinrichtungen, die zu den Erhebungen einen Beitrag leisten könnten, zur Auskunftser-
teilung verpflichtet.
Nach § 7 Abs. 1 Epidemiegesetz 1950 werden durch Verordnung jene anzeigepflichtigen Krank-
heiten bezeichnet, bei denen für kranke, krankheitsverdächtige oder ansteckungsverdächtige Per-
sonen Absonderungsmaßnahmen verfügt werden können.
Mit Verordnung vom 26.01.2020, BGBl. II Nr. 15/2020, hat der Bundesminister für Arbeit, Soziales,
Gesundheit und Konsumentenschutz die Verdachts-, Erkrankungs- und Todesfälle an 2019-nCoV
(„2019 neuartiges Coronavirus“) dieser Anzeigepflicht unterworfen.
Nach § 7 Abs. 1a Epidemiegesetz 1950 können zur Verhütung der Weiterverbreitung einer anzei-
gepflichtigen Krankheit kranke, krankheitsverdächtige oder ansteckungsverdächtige Personen ab-
gesondert oder im Verkehr mit der Außenwelt beschränkt werden, sofern nach der Art der Krank-
heit und des Verhaltens des Betroffenen eine ernstliche und erhebliche Gefahr für die Gesundheit
anderer Personen besteht, die nicht durch gelindere Maßnahmen beseitigt werden kann.
Als krank gelten gemäß § 1 Absonderungsverordnung, jene Personen, bei denen die Krankheit be-
reits festgestellt ist, als krankheitsverdächtig solche, die Erscheinungen zeigen, die das Vorhan-
densein der Krankheit vermuten lassen, als ansteckungsverdächtig solche, die zwar keine Krank-
heitserscheinungen aufweisen, bei denen jedoch bakteriologisch nachgewiesen ist, dass sie als
Träger des Krankheitskeimes anzusehen sind oder bei denen sonst feststeht oder erfahrungsge-
mäß anzunehmen ist, dass sie der Ansteckung ausgesetzt waren und die Weiterverbreitung ver-
mitteln können.
Kann eine zweckentsprechende Absonderung im Sinne der getroffenen Anordnungen in der Woh-
nung des Kranken nicht erfolgen oder wird die Absonderung unterlassen, so ist nach § 7 Abs. 2
Epidemiegesetz 1950 die Unterbringung des Kranken in einer Krankenanstalt oder einem anderen
geeigneten Raume durchzuführen, falls die Überführung ohne Gefährdung des Kranken erfolgen
kann.
Nach § 4 Absonderungsverordnung sind unter anderem bei Infektion mit 2019-nCoV („2019 neuar-
tiges Coronavirus“) die Kranken und Krankheitsverdächtigen abzusondern.
Gemäß § 17 Abs. 1 Epidemiegesetz 1950 können Personen, die als Träger von Krankheitskeimen
einer anzeigepflichtigen Krankheit (ansteckungsverdächtig) anzusehen sind, einer besonderen sa-
nitätspolizeilichen Beobachtung oder Überwachung unterworfen werden.
Die mittlerweile auch in Europa vorherrschende Virusvariante „Omikron (B.1.1.529)“ ist lt. Einstu-
fung der WHO eine besorgniserregende Variante (VOC) mit immune escape Mutationen und als
solche besonders ansteckend.
Mittels eines positiven Tests auf SARS-CoV-2 wurde festgestellt, dass Sie im Sinne des § 1 Abson-
derungsverordnung an COVID-19 erkrankt sind. Ihre Absonderung bzw. die anschließende Ver-
kehrsbeschränkung ist zur Verhinderung der Weiterverbreitung dieser Krankheit und zur Eindäm-
mung der damit verbundenen ernstlichen und erheblichen Gefahr für die Gesundheit anderer Per-
sonen unumgänglich. Gelindere Mittel wie etwa bloße Verkehrsbeschränkungen innerhalb der ers-
ten 5 Tage ab Symptombeginn bzw. Testdatum (positiver PCR-Test) sind bei einer nachgewiesenen
Infektion mit SARS-CoV-2 nicht ausreichend, um das von Ihnen ausgehende hohe Ansteckungsri-
siko für andere Personen einzudämmen. Es waren daher die aus dem Spruch ersichtlichen Anord-
nungen im Sinne der oben genannten Bestimmungen zu treffen.
Gemäß § 57 Abs. 1 AVG ist die Behörde berechtigt, einen Bescheid auch ohne vorausgegangenes
Ermittlungsverfahren zu erlassen, wenn es sich bei Gefahr im Verzug um unaufschiebbare Maßnah-
men handelt. Aufgrund Ihrer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 und der damit einherge-
henden Gefahr für die Gesundheit anderer Personen war ein Mandatsbescheid mit sofortiger Wirk-
samkeit und ohne vorangegangenes Ermittlungsverfahren im Sinne der genannten Bestimmung zu
erlassen.
Die erforderliche Absonderung und die damit verbundenen Verhaltensmaßnahmen wurde von der
Bezirkshauptmannschaft nach § 46 Abs. 1 Epidemiegesetz 1950 bereits telefonisch (bzw. elektro-
nisch) ausgesprochen. Der Inhalt und die Verkündung des in dieser Form ergangenen (telefoni-
schen) Bescheides werden hiermit beurkundet und zugestellt. Durch Übermittlung eines entspre-
chenden Informationsblattes wurden Sie auch bereits über Krankheitsbild, Krankheitsverläufe und
das Risiko einer möglichen Infizierung sowie das erforderliche Verhalten im Rahmen der Absonde-
rung informiert.
RECHTSMITTELBELEHRUNG
Sie haben das Recht, nach § 7a Abs. 1 iVm Abs. 3 Epidemiegesetz 1950 gegen diesen Bescheid
das Landesverwaltungsgericht Oberösterreich mit der Behauptung, in Ihren Rechten verletzt zu
sein, anzurufen.
Die Beschwerde hat keine aufschiebende Wirkung, dh. der Bescheid wird bereits mit seiner
Erlassung wirksam, alle Anordnungen in diesem Bescheid sind zum Schutz Ihrer Gesundheit
und der Gesundheit der Bevölkerung sofort zu befolgen.
Die Beschwerde ist innerhalb von sechs Wochen nach Zustellung dieses Bescheides schrift-
lich direkt beim Landesverwaltungsgericht OÖ, Volksgartenstraße 14, 4021 Linz, www.lvwg-
ooe.gv.at einzubringen.
Schriftlich bedeutet handschriftlich oder in jeder technisch möglichen Form nach Maßgabe der
Kundmachung des LVwG OÖ über die Kommunikation (den Verkehr) zwischen LVwG OÖ und
Beteiligten gemäß §§ 13, 41 und 42 AVG 1991 und §§ 85 Abs. 3 und 86b BAO, zu finden unter
https://www.lvwg-ooe.gv.at/44.htm
Sie hat zu enthalten:
1. die Bezeichnung des angefochtenen Bescheides,
1. die Bezeichnung der belangten Behörde (bescheiderlassende Behörde),
2. die Gründe, auf die sich die Behauptung der Rechtswidrigkeit stützt,
3. das Begehren und
4. die Angaben, die erforderlich sind, um zu beurteilen, ob die Beschwerde rechtzeitig einge-
bracht ist.
Bitte beachten Sie, dass der Absender/die Absenderin die mit jeder Übermittlungsart verbunde-
nen Risiken (zB Übertragungsverlust, Verlust des Schriftstückes) trägt.
Falls Sie innerhalb der Beschwerdefrist einen Antrag auf Bewilligung der Verfahrenshilfe stel-
len, beginnt die Beschwerdefrist erst mit dem Zeitpunkt zu laufen, in dem der Beschluss über
die Bestellung der Rechtsanwältin bzw. des Rechtsanwalts zur Vertreterin bzw. zum Vertreter
und der anzufechtende Bescheid dieser bzw. diesem zugestellt sind. Wird der rechtzeitig ge-
stellte Antrag auf Bewilligung der Verfahrenshilfe abgewiesen, beginnt die Beschwerdefrist mit
der Zustellung des abweisenden Beschlusses an Sie zu laufen.
Sie haben das Recht, im Verfahren vor dem Verwaltungsgericht eine öffentliche, mündliche Ver-
handlung zu beantragen.
HINWEISE
2. Hinsichtlich einer möglichen Vergütung für den Verdienstentgang wird auf die Bestimmungen
in den §§ 32, 33 und 49 Abs. 1 Epidemiegesetz 1950 verwiesen. Ein derartiger Antrag darf ma-
ximal für die tatsächlich in Absonderung verbrachte Zeit beantragt werden, sofern währenddes-
sen nicht in Homeoffice gearbeitet wurde. Für Zeiten nach vorzeitiger Beendigung der Abson-
derung (Spruchpunkt II) unter Einhaltung der angeordneten Verkehrsbeschränkungen (Spruch-
punkt III) darf kein Antrag gestellt werden. Es wird darauf hingewiesen, dass wahrheitswidrige
Angaben strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen können. Zu Unrecht ausbezahlte Be-
träge werden zurückgefordert.
3. Wenn Sie ein weiteres Informationsblatt z.B. für Ihre Kontaktpersonen benötigen, finden
Sie dieses unter https://www.land-oberoesterreich.gv.at/241741.htm.
4. Informationen zur CORONA-Schutzimpfungen finden Sie auf der Homepage des Landes
OÖ unter www.ooe-impft.at. Wir erlauben uns den Hinweis, dass die Impfung zum Schutz ge-
gen die Delta- bzw. Omikron-Variante auch Genesenen ab 4 Wochen nach der Erkrankung
und zusätzlich ab 4 Monate nach der 1. Impfung (Abstand off-label) sowie eine 3. Impfung ab 6
Monate nach der 2. Impfung empfohlen wird!
Freundliche Grüße
Johann Daichendt
Hinweise:
Dieses Dokument wurde amtssigniert. Informationen zur Prüfung des elektronischen Siegels und des Ausdrucks finden Sie unter:
https://www.land-oberoesterreich.gv.at/amtssignatur
Wenn Sie mit uns schriftlich in Verbindung treten wollen, richten Sie Ihr Schreiben bitte per E-Mail an bh-br.post@ooe.gv.at oder an die Bezirkshauptmann-
schaft Braunau, Hammersteinplatz 1, 5280 Braunau, und führen Sie das Geschäftszeichen dieses Schreibens an.
Wir sind persönlich für Sie da (Parteienverkehr): Mo, Mi, Do, Fr 08:00 bis 12:00 Uhr, Di 07:30 bis 17:00 Uhr; Informationen rund um die Uhr erhalten Sie
auch im Internet unter www.bh-braunau.gv.at.
Unsere Amtsstunden: Mo und Do 07:00 bis 12:00 Uhr und 12:30 bis 17:00 Uhr, Di 07:00 bis 17:00 Uhr, Mi 07:00 bis 13:00 Uhr, Fr 07:00 bis 12:30 Uhr.
Informationen zum Datenschutz finden Sie unter: www.land-oberoesterreich.gv.at/datenschutzmitteilung-bhbraunau.htm.
Information für die Therapie einer SARS-CoV-2 Infektion
Für die Behandlung einer SARS-CoV-2 Infektion steht derzeit eine medikamentöse Therapie zur
Verfügung, welche die Wahrscheinlichkeit eines schweren Krankheitsverlaufs (Krankenhausauf-
nahme, Notwendigkeit eines Intensivstationsaufenthalts, tödliche Verläufe) deutlich reduzieren
kann. Besonders Personen mit folgenden Risikofaktoren sind gefährdet für einen schweren Verlauf:
Risikofaktoren
Alter > 50 Jahre
nicht vollständig geimpft oder ungeimpft
Übergewicht mit einem Body-Mass-Index (BMI) größer 30
Diabetes mellitus Typ 1 / Typ 2
Bluthochdruck
Krebserkrankung
Gefäßerkrankung
chronische Lungenerkrankung
chronische Nierenerkrankung / speziell mit Dialysepflicht
chronische Leberkrankung
Immunsuppression
Demenz
Trisomie 21
Schwangerschaft
Schlaganfall (in den letzten Jahren)
Herzinfarkt (in den letzten Jahren)
Für die Verordnung einer Medikation wenden Sie sich ehestmöglich telefonisch an Ihren Haus-
arzt/Ihre Hausärztin. Ihr Arzt/Ihre Ärztin wird Sie beraten, über Risiken und Nebenwirkungen infor-
mieren und feststellen, ob die Therapie für Sie geeignet ist. Gegebenenfalls erhalten Sie ein Rezept,
mit dem eine Vertrauensperson von Ihnen das Medikament in der Apotheke abholen kann.
Information zur Vergütung für den Verdienstentgang
§ 32 Epidemiegesetz
(Vergütung für den Verdienstentgang)
(1) Natürlichen und juristischen Personen sowie Personengesellschaften des Handelsrechtes ist wegen der
durch die Behinderung ihres Erwerbes entstandenen Vermögensnachteile dann eine Vergütung zu leis-
ten, wenn und soweit
1. sie gemäß §§ 7 oder 17 abgesondert worden sind, oder
2. ihnen die Abgabe von Lebensmitteln gemäß § 11 untersagt worden ist, oder
3. ihnen die Ausübung einer Erwerbstätigkeit gemäß § 17 untersagt worden ist, oder
4. sie in einem gemäß § 20 im Betrieb beschränkten oder geschlossenen Unternehmen beschäftigt
sind, oder
5. sie ein Unternehmen betreiben, das gemäß § 20 in seinem Betrieb beschränkt oder gesperrt worden
ist, oder
6. sie in Wohnungen oder Gebäuden wohnen, deren Räumung gemäß § 22 angeordnet worden ist,
oder
7. sie in einer Ortschaft wohnen oder berufstätig sind, über welche Verkehrsbeschränkungen gemäß §
24 verhängt worden sind,
und dadurch ein Verdienstentgang eingetreten ist.
(2) Die Vergütung ist für jeden Tag zu leisten, der von der in Abs. 1 genannten behördlichen Verfügung um-
fasst ist.
(3) Die Vergütung für Personen, die in einem Arbeitsverhältnis stehen, ist nach dem regelmäßigen Entgelt
im Sinne des Entgeltfortzahlungsgesetzes, BGBl. Nr. 399/1974, zu bemessen. Die Arbeitgeber haben
ihnen den gebührenden Vergütungsbetrag an den für die Zahlung des Entgelts im Betrieb üblichen Ter-
minen auszuzahlen. Der Anspruch auf Vergütung gegenüber dem Bund geht mit dem Zeitpunkt der Aus-
zahlung auf den Arbeitgeber über. Der für die Zeit der Erwerbsbehinderung vom Arbeitgeber zu entrich-
tende Dienstgeberanteil in der gesetzlichen Sozialversicherung und der Zuschlag gemäß § 21 des Bau-
arbeiterurlaubsgesetzes 1972, BGBl. Nr. 414, ist vom Bund zu ersetzen.
(4) Für selbständig erwerbstätige Personen und Unternehmungen ist die Entschädigung nach dem ver-
gleichbaren fortgeschriebenen wirtschaftlichen Einkommen zu bemessen.
(5) Auf den gebührenden Vergütungsbetrag sind Beträge anzurechnen, die dem Vergütungsberechtigten
wegen einer solchen Erwerbsbehinderung nach sonstigen Vorschriften oder Vereinbarungen sowie aus
einer anderweitigen während der Zeit der Erwerbsbehinderung aufgenommenen Erwerbstätigkeit zu-
kommen.
(6) Der für das Gesundheitswesen zuständige Bundesminister kann, wenn und soweit dies zur Gewährleis-
tung einer einheitlichen Verwaltungsführung erforderlich ist, durch Verordnung nähere Vorgaben zur Be-
rechnung der Höhe der Entschädigung oder Vergütung des Verdienstentgangs erlassen.
(7) Auf Grund dieser Bestimmung erlassene Bescheide, denen unrichtige Angaben eines Antragstellers
über anspruchsbegründende Tatsachen zugrunde liegen, leiden an einem mit Nichtigkeit bedrohten Feh-
ler im Sinne des § 68 Abs. 4 Z 4 AVG.
§ 49 Epidemiegesetz
(Sonderbestimmung für die Dauer der Pandemie mit SARS-CoV-2)
(1) Abweichend von § 33 ist der Anspruch auf Vergütung des Verdienstentganges, der aufgrund einer we-
gen des Auftretens von SARS-CoV-2 ergangenen behördlichen Maßnahme besteht, binnen drei Mona-
ten vom Tag der Aufhebung der behördlichen Maßnahmen bei der Bezirksverwaltungsbehörde, in deren
Bereich diese Maßnahmen getroffen wurden, geltend zu machen.
SARS-COV-2-INFORMATIONSBLATT
Erkrankungsfall
Bei Ihnen wurde der Erreger von COVID-19 nachgewiesen. Ihre zuständige Bezirksverwaltungsbehörde (Be-
zirkshauptmannschaft/Magistrat) hat entschieden, dass eine häusliche Absonderung notwendig ist. Die kon-
krete Dauer der Absonderung wird durch Ihre zuständige BVB festgelegt. Das Virus ist leicht übertragbar und
die COVID-19-Erkrankung kann auch sehr schwer verlaufen. Es ist daher wichtig, dass Sie die folgenden Regeln
genau einhalten – Sie schützen damit sich und andere!
Bitten Sie Familienangehörige, Freunde oder Nach- Einhalten der Husten- und
barn darum, Ihnen bei den nötigen Besorgungen Schnäuz-Etikette (d.h. wenn Sie
husten oder niesen, bedecken
(Lebensmittel, Medikamente und Artikel für die
❗ Körperhygiene) zu helfen. Die Ein- ❗ Sie Mund und Nase mit einem
käufe sollen einfach vor Ihrer Tür Papiertaschentuch, entsorgen Sie dieses sofort
in einem geschlossenen getrennten Abfall-be-
abgestellt werden.
hälter und waschen Sie danach Ihre Hände.)
Messen Sie 2x täglich Ihre Körpertemperatur und Täglich mehrmals Reinigung von
führen Sie ein Tagebuch (Liste an- Toilette, Armaturen, Handgriffen
❗ bei) bezüglich Atembeschwerden ❗ und anderen Kontaktflächen mit
und Körpertemperatur. handelsüblichen Reinigern.
Wenn Sie mit anderen Personen zu- Sollte sich Ihr Gesundheitszustand verschlech-
sammenleben, halten Sie sich mög- tern, nehmen Sie umgehend mit Ihrer Hausärz-
lichst in getrennten, gut lüftbaren tin / Ihrem Hausarzt telefonisch Kontakt auf.
Räumen auf. Generell ist im Haus- Sind diese nicht zu erreichen, so
halt nach Möglichkeit eine weitgehende zeitliche kontaktieren Sie die Gesundheits-
❗ und räumliche Trennung des Erkrankten von an- ❗ beratung (1450), oder die Rettung
deren Haushaltsmitgliedern einzuhalten (z.B. (144). Geben Sie dabei an, dass
Mahlzeiten getrennt einnehmen; zeitlich getrennte Sie sich aufgrund einer COVID-19-Erkrankung in
Verwendung von Toilette und Bad). Die Speisenzu- häuslicher Absonderung befinden. Suchen Sie
bereitung für andere Familienmitglieder darf nicht von sich aus bitte keine ärztliche Ordination o-
durch Sie erfolgen. der Krankenanstalt auf.
Sollte bei Ihnen ein weiterer Test notwendig
Nehmen Sie mit Ihrer Hausärztin/ sein, werden Sie zeitgerecht von Ihrer zuständi-
Ihrem Hausarzt telefonisch Kontakt gen Bezirksverwaltungsbehörde (Bezirkshaupt-
auf und informieren Sie sie/ihn re- mannschaft/Magistrat) informiert. Die Bezirks-
❗ gelmäßig über Ihren Zustand. Im ❗ verwaltungsbehörde informiert Sie über die ak-
Fall eines Krankentransportes in eine Krankenan- tuellen Möglichkeiten hinsicht-
stalt ist die zuständige Gesundheitsbehörde zu be- lich der vorzeitigen Entlassung
nachrichtigen. aus der Absonderung.
Hinweise zu Reinigung, Wäsche und Abfallentsorgung
• Reinigen Sie mehrmals täglich Toilette, Handwaschbecken, Armaturen, Handgriffe, Türklinken und ähnli-
che Kontaktflächen mit handelsüblichen Reinigern.
• Waschen Sie Ihre Wäsche in der Waschmaschine mit dem 60°C Waschprogramm mit Vollwaschpulver.
• Sammeln Sie Haus- und Hygieneabfälle in ausreichend großen Müllsäcken, verknoten und verpacken Sie
diese in Übersäcke, die wiederum verknotet werden. Danach erfolgt eine Entsorgung in die Restmülltonne.
Wie lange dauert die Inkubationszeit und wie lange ist man ansteckend?
Die Inkubationszeit (Zeitraum zwischen Ansteckung und Beginn von Krankheitssymptomen) beträgt bis zu 14
Tage, i.d.R. liegt sie bei 5-6 Tagen. Die Ansteckungsfähigkeit besteht 48 Stunden vor bis 10 Tage nach Erkran-
kungsbeginn bzw. bei asymptomatischen Fällen 48 Stunden vor bis 10 Tage nach Probenentnahme, welche zum
positiven Testergebnis geführt hat. Bei schwerer oder andauernder Symptomatik oder bei Vorliegen einer Mu-
tation kann die infektiöse Periode gegebenenfalls auch länger dauern.
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SARS-COV-2
Tagebuch für Kontaktpersonen
Vor- und Nachname: Telefonnummer:
Ich bin... ☐ ärztliches Personal ☐ Pflegepersonal ☐ Laborpersonal ☐ Familienmitglied
Eigene Symptomatik
Datum Kontakt Schutz
(Ja, Nein oder weiß nicht) Falls eigene Symptomatik
1 Sonstige auftritt, Kontakt mit ...
Wählen Sie ein Da- Art des Kontaktes Art des Schutzes2 Hals-schmer-
Alle zutreffenden ein- Alle zutreffenden eintra- Fieber Temperatur Husten zen Kurzatmigkeit
tum aus.
tragen! gen!
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Eigene Symptomatik
Datum Kontakt Schutz
(Ja, Nein oder weiß nicht) Falls eigene Symptomatik
1 Sonstige auftritt, Kontakt mit ...
Wählen Sie ein Da- Art des Kontaktes Art des Schutzes2 Hals-schmer-
Alle zutreffenden ein- Alle zutreffenden eintra- Fieber Temperatur Husten zen Kurzatmigkeit
tum aus.
tragen! gen!
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