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Gesundheitsprävention im Beruf

Belastungen im Erzieher-Beruf

Steigende Berufsanforderungen:

- die Bildungsarbeit hat sich intensiviert


- sie sollen in Bildungsbereichen präventiv und kompensatorisch arbeiten, Bildungs-und
Erziehungspartnerschaften mit den Eltern aufbauen, den Schuleintritt vorbereiten und begleiten, in
Netzwerken mit Fachdiensten und Schulen arbeiten, sich fort- und weiterbilden

Pädagogische Multitasking:

- geteilte Aufmerksamkeit und Multitasking


- Erzieher werden angesprochen, machen Angebote. geben Informationen, Hilfen und Anregungen
- geteilte Aufmerksamkeit auf mehrere Reizquellen zu gleichen Zeit
- das führt zur Erschöpfung, zu verminderter Reaktionsfähigkeit und Stress

Aufgabenfülle:

- Erziehungs-, Bildungs-, Betreuungs-, und Verwaltungsaufgaben müssen unter Zeitdruck erledigt


werden
- Personalmangel geben zu wenig Möglichkeiten für eine intensivere Beschäftigung mit einzelnen
Kindern

Gesundheitsgefährdende Arbeitsbedingungen

Muskel- und Skeletterkrankungen- Rückenprobleme, sie sind ständigen Krankheitserregern ausgesetzt, ein
sehr hoher Lärmpegel im Beruf

Stress und Burnout- Symptome- Belastungen summieren sich, die Auswirkungen sind psychische
Erschöpfungssymptome wie Rücken, und Nackenschmerzen, Stimmprobleme, Kopfschmerzen,
Schlafstörungen und Konzentrationsprobleme

- es kann zum Burnout kommen (das Gefühl, keine Freude mehr in der Arbeit zu finden, sondern
durch die Arbeit erschöpft und ausgebrannt zu sein)
- der Stress wird zum Gesundheitsrisiko, wenn eine konstruktive Bewältigung der Anforderungen
langfristig nicht gelingt (Disstress- negativer Stress)
- das kann zu Erholungsunfähigkeit, innerer Unruhe, Grübeln, Angstgefühlen
Es werden verschiedene Phasen im Verlauf des Burnouts unterschieden:

Ehrgeiz, sich und andere etwas beweisen zu Kontaktverlust zu sich selbst


wollen (Depersonalisierung) und zu anderen Personen;
das Leben verläuft zunehmend funktional und
mechanisch
Hohes Leistungsstreben Innere Leere und verzweifelte Versuche, diese
durch Überreaktionen zu überspielen wie z.B.
durch Sexualität, Essen, Alkohol und Drogen
Vernachlässigung persönlicher Bedürfnisse und Depression mit Symptomen wie Gleichgültigkeit,
sozialer Kontakte Hoffnungslosigkeit
Verdrängung innerer Konflikte Erste Gedanken an einen Suizid als Ausweg
dieser Situation
Rechtliche Möglichkeiten betrieblicher Gesundheitsförderung

Arbeitgeber haben gegenüber ihren Mitarbeitern Fürsorgepflichten:

- sie haben die Gesundheit und das Leben der Arbeitnehmern zu schützen
- sie sind gesetzlich unfallversichert (Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten)
- Berufsgenossenschaften, Träger der Unfallversicherung sind zur Prävention von Arbeitsunfällen,
Berufskrankheiten verpflichtet
- Krankenkassen sollen Leistungen zur Gesundheitsgefahren verpflichtet
- nach dem Betriebsverfassungsgesetz steht dem Personal bei der Festlegung der Einzelheiten der
Gefährdungsbeurteilung der Arbeitsplätze das volle Mitbestimmungsrecht zu

Tarifvertrag „Gesundheitsschutz für Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst“

Der Tarifvertrag führt drei Instrumente für den Gesundheitsschutz ein:

1. den individuellen Anspruch des Arbeitnehmers auf Gefährdungsbeurteilung des Arbeitsplatzes


2. die Einrichtung einer betrieblichen Kommission
3. die Einrichtung eines Gesundheitszirkels

Arbeits- und Gesundheitsschutz in Kindertageseinrichtungen

- es geht darum, durch Gefährdungsbeurteilung die arbeitsbedingten Risiken zu ermitteln. Diese


Aufgabe kann von einem Gesundheitszirkel übernommen werden, der die Gesundheitsfragen
untersucht und gesundheitsfördernde Maßnahmen vorschlägt:
T= Technische Maßnahmen, z.B. Pauseraum
O= Organisatorische Maßnahmen, z.B. Änderungen im Tagesablauf
P= Maßnahmen der Personalentwicklung, z.B. Info über Präventionsangebote der Krankenkassen

Gesundheitsfördernd können dann Maßnahmen sein, mit denen:

- personelle Ressourcen gestärkt werden (Coaching, Fortbildungen)


- betriebliche Stressoren minimiert werden, wie z.B. die Verbesserung der Umgebung

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