2014
Block 6
Universität Bern Medizinische Fakultät
Ergänzungen
Block 6
Energiebereitstellung
Einführung
Exergone, katabole Reaktionen liefern Energie, welche in energiereichen
Bindungen gespeichert wird. Diese Energie wird dann im
Anabolismus(Biosynthesen, Muskelarbeit, Nervenerregung, aktive
Transporte etc.) verwendet.
ATP-Umsatz:
Wirkungsgrad 30%
Molekulargewicht von
Energiebedarf ATP: 507
ATP ist in vielen zellulären Prozessen der Hauptenergielieferant
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Block 6
ATP-Produktion im Muskel
4 Prozesse um den cytosolischen ATP-Spiegel konstant zu halten.
Kreatinphosphat(Phosphocre
atin) ist eine energiereiche
Phosphatverbindung, mit
welchen ADP + Pi via
Substratkettenphosphorylier
ung zu ATP regeneriert
werden kann.
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Block 6
Schneeballsystem(in
Granula):
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Block 6
Redoxreaktionen
Einführung
Oxidation:
Redoxreaktionen sind Elektronenübertragungsreaktionen. Es dürfen nie
Elektronenabgabe
überzählige Elektronen vorkommen!
Zn Zn2+ + 2e-
Redoxreaktionen in Batterien
Die Oxidation findet an der Reduktion:
Anode(Minuspol) und die Reduktion Elektronenaufnahme
an der Kathode(Pluspol) statt. Die
Elektronen werden also bei der Anode Cu2+ + 2e- Cu
vom Zn gelöst, Zn2+ löst sich von der
Redoxreaktion:
Elektrode und die Elektronen fliessen
über das „Kabel“ zur Kathode wo sie Zn + Cu2+ Zn2+ + Cu
sich an Cu2+ Ionen binden, es lagert
sich folglich Cu an der Elektrode an.
Wenn 2 Elektronen vom Zn nach rechts gehen, fehlen links 2. Die
Salzbrücke gleicht dies aus, sonst gibt es einen Reaktionsstopp. Die
Salzbrücke ist nicht selektiv(lässt alle Ionen durch).
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Block 6
ΔG und ΔE sind
konzentrationsabhängig.
Nernst-Gleichung:
ΔG ist mengenabhängig, ΔE
nicht!
Gesamtreaktion
Die Reaktionsgleichung
gibt keine Auskunft über
die gepumpten Protonen!
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Block 6
Oxidative Phosphorylierung
Einführung
Die oxidative Phosphorylierung findet an der inneren mitochondrialen
Membran statt. Die Atmungskette katalysiert eine Kaskade von
Redoxreaktionen die an grossen Enzymkomplexen abläuft. Am Ende der
Kette steht als terminaler Akzeptor der „veratmete“ Sauerstoff, welcher
zu Wasser reduziert wird. Gekoppelt an diese Oxidation ist die
Phosphorylierung von ADP, wodurch chemische Energie in Form von ATP
bereitgestellt wird. Beim Fluss der Elektronen über die Transportkette
wird ihr Energiegehalt schrittweise für den Aufbau eines
Protonengradienten genutzt, dessen Kraft die ATP-Synthese antreibt.
Chemiosmotische Theorie
Atmungskette
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Block 6
Komplex 1 (NADH-Dehydrogenase)
Komplex 1 ist ein L-Förmiger Membranproteinkomplex. Er hat einen
hydrophilen in den Matrixraum ragenden Teil und einen hydrophoben in
Eisen-Schwefel-Zentren:
der Membran verankerten teil. Komplex 1 trägt als Cofaktoren Eisen-
Die Eisenschwefelzentren
Schwefel-Zentren. In Komplex 1 fliessen nun die Elektronen von NADH
sind über Cysteinresten
wie in einem Draht durch die Eisen-Schwefel-Zentren und dann weiter auf
verankert. Sie können
das lipophile Ubichinon, das in der mitochondrialen Membran schwimmt.
immer nur ein Elektron
Durch den Elektronentransport von NADH auf Ubichinon werden 4
aufnehmen oder
Protonen von der Matrixseite in den intermembranraum gepumpt(durch
abgeben, unabhängig von
die freie Energie der Redoxreaktionen). So wird die Energie wie in einem
der Zahl der
Kondensator zwischengespeichert in einem elektrochemischen
komplexierten
Gradienten.
Eisenatome(2 od. 4).
Inhibitor:
Komplex 2 (Succinat-Dehydrogenase)
Die Succinat-Dehydrogenase ist Teil des Citratzyklus. Ähnlich wie bei
Komplex 1 werden zwei Elektronen von FADH2 kaskadenartig über
mehrere Eisen-Schwefel-Zentren auf Ubichinon übertragen. Er leistet
Zentraler Sammelpunkt
keinen Beitrag zum Aufbau des elektrochemischen Gradienten. Deswegen
der „Zuflüsse“: Ist das
kann aus FADH2 weniger ATP gewonnen werden als aus NADH. Weil die 4
Ubichinon oder Coenzym
Protonen welche durch Komplex 1 gepumpt werden wegfallen.
Q10 oder Q. Es hat eine
extrem lange
aliphatische(viel CH)
Seitenkette, was es sehr
lipophil macht kann
sehr gut in der Membran
diffundieren. Es überträgt
Elektronen von Komplex 1
und 2 auf Komplex 3. Bei
der Reduktion wird es
über eine Zwischenstufe
(eines Semichinonradikals)
zu Ubihydochinon (QH2)
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Block 6
Komplex 3(Cytochrom-c-Reduktase)
Komplex 3 ist ein Dimer, mit verschiedenen Untereinheiten. Eine davon
ist ein Eisen-Schwefel-Protein(Rieske-Protein). Zu den katalytischen
Cytochrome: Cytochrome
Untereinheiten des Komplex 3 gehören die Cytochrome b und c1.
sind
Komplex 3 überträgt die von Ubihydrochinon gelieferten Elektronen via
elektronentransportierend
Eisen-Schwefel-Zentrum auf Cytochrom c und transportiert gleichzeitig
e Proteine, die
zwei Protonen über die innere Mitochondrienmembran. Diese Koppelung
Hämzentren als
von Elektronentransfer und Protonentransport nennt man Q-Zyklus.
prosthetische Gruppen
tragen. Das im aktiven
Zentrum befindliche
Eisen-Ion ist in der Lage,
im Rahmen Einer
Elektronentransferreaktio
n zwischen der Fe2+ und
Fe3+ Form zu wechseln.
Damit können die
Cytochrome als
Katalysatoren von
Redoxreaktionen
fungieren.
Q-Zyklus
1.Halbzyklus:
2.Halbzyklus:
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Block 6
Komplex 4(Cytochrom-c-Oxidase)
ATP-Synthase (Komplex 5)
Die ATP-Synthase-Aktivität
ATPase von F1 katalysiert die stark
endergone Synthese von
ATP aus Pi und ADP; dabei
wird sie von der
Protonenfluss protonenmotorischen
Kraft des
≈30 Umdrehungen/Sec
Protonengradienten über
1 Umdrehung 3 ATP
die innere mitochondriale
Protonenkanal
9 Membran angetrieben.
Block 6
O = offener Zustand
L = lose Bindung
ADP/ATP-Antiporter
Die Synthese von ATP findet in der Mitochondrienmatrix statt, der ATP/ADP-Translokase:
Verbrauch bzw. ADP-Bildung in Biosynthetisch aktiven
Zellkompartimenten wie das Cytosol. Die negativ geladenen Nukleotide
können die innere mitochondrielle Membran aber nicht passieren. Der
Antiporter ATP/ADP-Translokase übernimmt diese Aufgabe.
Da ATP eine negative Ladung mehr Trägt als ADP findet mit dem
Transport auch ein Ladungsausgleich statt. Das Membranpotential wird
also genutzt um die Nukleotide bedarfsgerecht zu verteilen.
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Block 6
Entkopplung
Entkoppler wie z.B. Dinitrophenol, die im Cytosol normalerweise als
Anionen vorkommen, können Protonen an der inneren mitochondriellen Thermogenese:
Membran aufnehmen, in ihrer neutralen Form durch die innere Membran
diffundieren und auf der Matrixseite das Proton wieder abspalten. Auch Thermogenin, ein
die geladene Form ist infolge Delokalisation der Ladung membrangängig. integrales Protein der
„Kurzschluss“. So wird der Protonengradient abgebaut und die ATP- inneren mitochondriellen
Synthese zum Erliegen gebracht. Die ungenutzte Energie des Membran verkörpert
Membranpotentials wird als wärme freigesetzt. einen Protonenkanal, der
die oxidative
Phosphorylierung
kurzschliessen kann, die
Energie wird als Wärme
freigesetzt.
Respiratorische Kontrolle
Elektronentransport und ATP-Synthese sind eng miteinander gekoppelt,
d.h. Elektronen fliessen nur dann ungehindert durch die Atmungskette,
wenn gleichzeitig ADP zu ATP umgesetzt wird.
Ist die Energieladung der Zelle hoch und damit viel ATP und wenig ADP
vorhanden, so flacht die ATP-Synthese ab und der Elektronenfluss in den
Mitochondrien wird gedrosselt. Dadurch wird nicht mehr genügend
NADH und FADH2 reoxidiert und wegen Mangel der oxidierten Form
dieser Substrate dreht der Citratzyklus langsamer.
Metallkomplexe
Aufbau von Metallkomplexen
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Muskelkontraktion
Struktur Skelettmuskel
Der Skelettmuskel ist aufgebaut aus Muskelfaserbündeln, welche aus
einzelnen Muskelfasern bestehen, diese sind zusammengesetzt aus
Myofibrillen. Die Myofibrillen sind aus Sarkomeren zusammengesetzt,
welche die typische Streifung ergeben. Im Sarkomerquerschnitt ist jedes
Myosinfilament von 6 Aktinfilamenten umgeben.
Aktin
Myofibrille
Myosin
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Altern
Was ist altern?
Altern ist universell Intrinsisch: von innen her;
Altern ist kontinuierlich aus eigenem Antrieb
Altern ist intrinsisch
Altern ist keine Krankheit
Betroffene Systeme
Organismus
Organsysteme
(Nerven, Knochen, Muskel, Bindegewebe)
Organ
Signalübertragung
Elektrophysiologisch
Hormonell
Intrazelluläre Umsetzung
Zellstoffwechsel
Proteinsynthese
Zell-zu-Zell Informationsfluss
Betroffene Strukturen
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Sarkopenie
Altersassoziierte Abnahme der Muskelmasse
1-2% Verlust/Jahr ab dem 40. Lebensjahr
Dysbalance zwischen
Proteinsynthese
Abbau
Apoptose
Periphere und Stammmuskulatur betroffen
Frailty/Gebrechlichkeit
Ungewollte Gewichtsabnahme von >5kg/Jahr
Rasche Ermüdbarkeit
Geringe körperliche Aktivität
Muskelschwäche(Sarkopenie)
Langsamer Gang
Zusätzliche Hinweise
Inappetenz
Müdigkeit
Funktionsverlust
Person bleibt zu Hause
Hilfsbedarf steigt
Verzögerte Erholung nach einem akuten Ereignis
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Block 6
Muskelmechanik
Verbindung des kontraktilen Apparates mit dem
Muskelatrophie:
Sarkolemm / extrazelluläre Matrix makroskopisch sichtbare
Der Dystrophin Glycoprotein Complex ist noch relativ unerforscht und
Umfangabnahme eines
man kennt viele Details noch nicht. Eine Mutation im Distrophin führt zu
Skelettmuskels
einer Muskelatrophie.
Isometrisch
Isotonisch
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Anschlagskontraktion
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Block 6
präganglionäres Neutron
ACh
ACh
NA ACh postganglionäres Neuron
(Noradrenalin/Adrenalin)
Ester:
(Acetat)
Acetylcholin
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Triglyceride
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Block 6
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Block 6
Nebennierenmark
Der Sympathikus aktiviert die Ausschüttung von Katecholaminen
innerhalb Sekunden
Sympathikus Aktivierung
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Azetylcholin im ZNS:
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Glatte Muskulatur
Generelle Eigenschaften
Die glatte Muskulatur hat einen sehr geringen ATP-Verbrauch (ca. 20-
400x kleiner als Skelettmuskel).
Plastizität „Ruhezustand“ gestreckt oder entspannt (keine
Rückstellkräfte)
Verkürzt sich langsamer, aber kürzer als Skelettmuskulatur
Kann in „Kontraktion“ bleiben ohne Energieverbrauch
Zellen: Spindelförmig; Synthese von Kollagen, Elastin, Laminin,
Proteoglykane
Keine T-Tubuli, SR submembranär
Cytoskelett: Intermediärfilamente, dense bodies (Z-Scheiben), Aktin-
/Myosinfilamente in Bündeln angeordnet, keine Querstreifung
Aktinfilamente: Aktin, Tropomyosin
Calmodulin – Ca2+-Sensor, Caldesmon, Calponin Regulatorproteine
Myosinfilamente: wie quergestreifte Muskulatur
Evidenz für Gleitfilamentmechanismus
Koordination/Modulation der Funktion durch neuronale (vegetatives
NS), humorale und lokale Faktoren; erzeugt Kraft und Bewegung innerer
Organe
Muskeltypen (Multi-Unit/Single-Unit)
Single-Unit
Myogene Aktivierung(Auslösung der Erregung durch
Schrittmacherzellen); Modulation via Wirkstoffe(Hormone, vegetatives
NS); Autorhythmie
Multi-Unit
Einzelzellen. Neurogene Aktivierung; vegetative Innervation, Hormone
Kontraktion ist nur begrenzt oder gar nicht von den Nachbarzellen
abhängig. Die Zellen werden durch Nervenfasern des vegetativen
Nervensystems innerviert.
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Block 6
Aktionspotential
Spike-Typ: dauert 10 – 50 ms
AP-Auslösung
neurogen(Transmitter), myogen(Schrittmacherzellen), Dehnug, Hormone
Schrittmacherzellen
Besitzen kein stabiles Ruhepotential. Ihr Membranpotential steigt
kontinuierlich an bis ein gewisser Schwellenwert erreicht wird. Wird der
Schwellenwert überschritten, depolarisiert die Zelle spontan.
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Block 6
Autorhytmie
Slow waves: Sinusförmig (Amplitude 5-15mV; s- bis min-Rhythmus)
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Block 6
Die Aktivität der MLCK und MLCP wird durch intrazelluläre Signalwege
moduliert. Durch MLCK/MLCP wird die Sensitivität des kontraktilen
Apparates bezüglich des Trigger Ca2+ verändert, d.h. bei einer
vorliegenden Ca2+ Konzentration kann die resultierende Kontraktion
stärker oder schwächer ausfallen abhängig von der MLCK/MLCP Aktivität.
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Block 6
Stress Andrenalinschub
Moleküle binden an Rezeptoren
Calziumkanäle öffnen sich
Vasokonstriktion
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Block 6
EDH:
Endotheliumabhängige
Hyperpolarisation
NO: Stickstoffmonoxid
PGI2: Prostacyclin
ET: Endothelin
O2-: Superoxid
TxA2 : Thromboxan
Endothelzelle hat 3 Möglichkeiten Substanzen zu bilden die eine
PGH2 : Prostaglandine
Vasodilatation hervorrufen. Am wichtigsten Stickstoffmonoxid (NO).
Endotheliumabhängige Hyperpolarisation(EDH): Agonist kann
Calziumaktivierte Calzium-Kanäle aktivieren Dilatation
Es gibt 2 verschiedene
NOS. Die
eNOS(endotheliale NOS)
die in der Endothelzelle
vorhanden ist. Und die
iNOS (induzierbare NOS)
die zuerst induziert
werden muss.
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