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GSF650/S
GSF650/S
WARTUNGSANLEITUNG
WARTUNGSANLEITUNG
DIC335 K
GSF650 99500-36152-01G
BOTTOM
VORWORT GRUPPENINDEX
Diese Anleitung enthält eine einführende Beschrei-
bung der SUZUKI GSF650/S und Verfahren zur
Überprüfung/Wartung sowie Überholung der
wesentlichen Bestandteile dieser Maschine. ALLGEMEINE INFORMATIONEN 1
Allgemein bekannte Informationen sind nicht eigens
aufgeführt.
Lesen Sie bitte den Abschnitt ALLGEMEINE
INFORMATIONEN durch, damit Sie mit diesem
WARTUNGSPLAN 2
Motorrad und den entsprechenden Wartungsarbei-
ten vertraut werden. Betrachten Sie diesen
Abschnitt und andere Abschnitte dieses Handbuchs MOTOR 3
als Anleitung für richtige Überprüfung und Wartung.
Dieses Handbuch trägt zu einem besseren Ver-
ständnis des Motorrads bei, sodass Sie Ihren Kun-
den schnellen und zuverlässigen Service bieten
KRAFTSTOFFSYSTEM 4
können.
Unerfahrene Mechaniker bzw. Mechaniker,
die nicht über die richtigen Werkzeuge und
entsprechende Ausrüstung verfügen, sind
unter Umständen nicht in der Lage, die in
dieser Anleitung beschriebenen Wartungs-
verfahren richtig durchzuführen.
Inkorrekte Reparaturen können zu Verlet-
zungen der am Motorrad arbeitenden Per-
son(en) führen und das Motorrad für
Fahrer sowie Beifahrer unsicher machen.
© COPYRIGHT SUZUKI MOTOR CORPORATION 2013
GEBRAUCH DIESER ANLEITUNG
SCHNELLES AUFFINDEN VON INFORMATIONEN:
1. Diese Anleitung ist in mehrere Abschnitte untergliedert.
2. Die Titel der Abschnitte sind im GRUPPENINDEX aufgeführt.
3. Wenn Sie das Handbuch wie rechts gezeigt halten, können
Sie die erste Seite jedes beliebigen Abschnitts leicht auf-
schlagen.
4. Die erste Seite jedes Abschnitts enthält ein Inhaltsverzeich-
nis für diesen Abschnitt mit Angabe der Seitenzahlen für
Unterpunkte, sodass die gewünschte Information schnell
gefunden werden kann.
1 Vorderachse
2 Staubdichtung
3 Bremsscheibe (R)
4 Lager (R)
5 Distanzstück
6 Lager (L)
7 Bremsscheibe (L)
8 Hülse
9 Vorderrad
0 Entlüftungsventil
A Balancer
A Vorderachse
Bremsscheiben-
B
schraube
"
GEGEN-
N·m kgf-m
STAND
A 65 6,5
B 23 2,3
SYMBOL
In der Tabelle unten sind Symbole für Anweisungen und andere für Wartungsarbeiten erforderliche Informa-
tionen aufgeführt. Die Tabelle beschreibt auch die Bedeutung jedes Symbols.
THERMO-GREASE auftragen.
Im Dioden-Testbereich messen.
99000-59029
ALLGEMEINE INFORMATIONEN
1
INHALT
WARNUNG/ACHTUNG/HINWEIS ................................................................ 1- 2
ALLGEMEINE VORSICHTSMASSREGELN ................................................ 1- 2
SUZUKI GSF650 (2005er MODELL) ............................................................ 1- 4
SUZUKI GSF650S (2005er MODELL) ......................................................... 1- 4
LAGE DER SERIENNUMMERN ................................................................... 1- 4
KRAFTSTOFF- UND ÖLEMPFEHLUNG ..................................................... 1- 5
KRAFTSTOFF (Für Kanada) ................................................................ 1- 5
KRAFTSTOFF (Für andere Länder) .................................................... 1- 5
MOTORÖL ............................................................................................. 1- 5
BREMSFLÜSSIGKEIT .......................................................................... 1- 5
TELESKOPGABELÖL .......................................................................... 1- 5
EINFAHREN .................................................................................................. 1- 6
ZYLINDER-IDENTIFIZIERUNG .................................................................... 1- 6
INFORMATIONSPLAKETTEN ..................................................................... 1- 7
TECHNISCHE DATEN .................................................................................. 1- 8
WARNUNG/ACHTUNG/HINWEIS
Bitte lesen Sie diese Anleitung und befolgen Sie die gegebenen Anweisungen genau. Zur Hervorhebung
besonders wichtiger Informationen dienen das Symbol und die Wörter WARNUNG, ACHTUNG und HIN-
WEIS. Diese Schlüsselwörter markieren wichtige Informationen, denen besondere Aufmerksamkeit gewid-
met werden muss.
!
Kennzeichnet eine Situation mit Lebens- oder Verletzungsgefahr.
"
Kennzeichnet eine Situation, die zu einer Beschädigung des Motorrads führen könnte.
HINWEIS:
Hierunter finden Sie Informationen, die die Wartungsarbeit erleichtern oder Anweisungen verdeutlichen kön-
nen.
Bitte beachten Sie jedoch, dass die in dieser Anleitung enthaltenen "Warnungen" und "Achtungen" auf kei-
nen Fall alle möglichen Gefahren im Zusammenhang mit Wartungsarbeiten oder der Unterlassung von War-
tungsarbeiten am Motorrad abdecken können. Zusätzlich zu den gegebenen WARNUNGEN und
ACHTUNGEN kommt es auf gutes Einschätzvermögen und die Einhaltung grundlegender mechanischer
Sicherheitsprinzipien an. Falls Sie sich nicht sicher sind, wie eine bestimmte Wartungsarbeit durchzuführen
ist, sollten Sie einen erfahreneren Mechaniker um Rat bitten.
ALLGEMEINE VORSICHTSMASSREGELN
!
* Richtige Wartungs- und Reparaturverfahren sind für die Sicherheit des Mechanikers sowie für
die Sicherheit und Zuverlässigkeit des Motorrads von ausschlaggebender Bedeutung.
* Wenn zwei oder mehrere Personen zusammenarbeiten, ist auf gegenseitige Sicherheit zu ach-
ten.
* Wenn der Motor in einem geschlossenen Raum laufen muss, sicherstellen, dass das Abgas
nach außen geleitet wird.
* Bei Umgang mit giftigem oder leicht entflammbaren Material sicherstellen, dass der Arbeits-
bereich gut belüftet ist. Außerdem müssen in diesem Fall alle Anweisungen des Material-Her-
stellers strikt befolgt werden.
* Niemals Benzin als Reinigungslösemittel verwenden.
* Um Verbrennungen zu vermeiden, Berührung mit Motor, Motoröl, Ölkühler und Auspuffanlage
in heißem Zustand vermeiden.
* Nach einer Wartung des Kraftstoff-, Schmier-, Auspuff- oder Bremssystems unbedingt alle
Leitungen und Anschlüsse des entsprechenden Systems auf Undichtigkeit überprüfen.
ALLGEMEINE INFORMATIONEN 1-3
"
* Als Austauschteile Original-Suzuki-Teile oder gleichwertige verwenden.
* Wenn Teile entfernt werden, die später wieder verwendet werden sollen, diese so sortieren,
dass sie mit Sicherheit wieder an der ursprünglichen Stelle eingebaut werden können.
* Unbedingt Spezialwerkzeuge verwenden, falls so angewiesen.
* Bei einem Zusammenbau sicherstellen, dass alle verwendeten Teile sauber sind. Die Teile
schmieren, falls so vorgeschrieben.
* Das angegebene Schmier-, Grip- oder Dichtmittel verwenden.
* Beim Entnehmen der Batterie zuerst das Massekabel, dann das Pluskabel abtrennen. Beim
Wiederanschluss der Batterie zuerst das Pluskabel, dann das Massekabel anschließen, und
den Pluspol mit der Klemmenkappe abdecken.
* Bei Wartungsarbeiten an elektrischen Teilen das Massekabel abtrennen, sofern das War-
tungsverfahren keinen Batteriestrom erfordert.
* Beim Anziehen von Zylinderkopf- und Kurbelgehäuseschrauben und -muttern zuerst die grö-
ßeren festdrehen. Schrauben und Muttern stets diagonal von innen nach außen und auf das
vorgeschriebene Anzugsdrehmoment anziehen.
* Nach jeder Entfernung von Simmerringen, Dichtungen, Packungen, O-Ringen, Sicherungs-
scheiben, selbstsichernden Muttern, Splinten, Sicherungsringen und gewissen anderen Tei-
len, wie vorgeschrieben, derartige Teile unbedingt durch neue ersetzen. Vor Anbringen
derartiger neuer Teile auch jegliches Restmaterial von den Passflächen entfernen.
* Ein gebrauchter Sicherungsring darf nicht von neuem verwendet werden. Beim Anbringen
eines neuen Sicherungsrings diesen nicht weiter aufbiegen, als zum Aufschieben über die
Welle erforderlich ist. Nach Anbringen eines Sicherungsrings stets sicherstellen, dass er voll-
ständig und sicher in seiner Nut sitzt.
* Zum Anziehen von Befestigungsteilen auf ein vorgeschriebenes Anzugsdrehmoment einen
Drehmomentschlüssel verwenden. Ein mit Fett oder Öl verschmiertes Gewinde sauber
wischen.
* Nach dem Zusammenbau die Teile festen Sitz und richtige Funktion überprüfen.
* Unterschiede zwischen den Fotos und den tatsächlichen Motorrädern sind marktbedingt.
* Unterschiede zwischen den Fotos und den tatsächlichen Motorrädern sind marktbedingt.
MOTORÖL
Die Qualität des verwendeten Öls hat einen großen Einfluss auf
die Leistung und Lebensdauer des Motors. Wählen Sie stets ein
hochwertiges Motoröl. Verwenden Sie SF/SG oder SH/SJ nach MEHRBE-
REICH
der API-Klassifizierung mit MA in JASO.
Suzuki empfiehlt den Gebrauch von SAE 10W-40-Motoröl.
Wenn Motoröl SAE 10W-40 nicht zur Verfügung steht, ein alter-
TEMP.
natives Öl gemäß Tabelle rechts wählen.
BREMSFLÜSSIGKEIT
Spezifikation und Klassifikation: DOT 4
!
Da die Bremsanlage dieses Motorrads vom Werk aus mit einer Bremsflüssigkeit auf Glykolba-
sis aufgefüllt wurde, keine andere Bremsflüssigkeit, wie z.B. eine solche auf Silikon- oder
Petroleumbasis, zum Nachfüllen verwenden oder zumischen, da dies zu einem ernsthaften
Schaden führt.
Keine Bremsflüssigkeit aus einem alten, gebrauchten oder nicht richtig abgedichteten Behälter
verwenden.
Niemals von der letzten Wartung übrig gebliebene oder eine längere Zeit gelagerte Bremsflüs-
sigkeit verwenden.
TELESKOPGABELÖL
Gabelöl Nr. 10 oder ein gleichwertiges Gabelöl verwenden.
1-6 ALLGEMEINE INFORMATIONEN
EINFAHREN
Bei der Herstellung wurden nur die bestmöglichen Materialien verwendet und alle bearbeiteten Teile sind
nach sehr strikten Normen gefertigt. Dennoch müssen alle beweglichen Teile “eingefahren” werden, bevor
der Motor voller Belastung ausgesetzt werden kann. Die zukünftige Leistung und Zuverlässigkeit des Motors
hängt von der während seines frühen Lebens ausgeübten Pflege und Zurückhaltung ab. Die folgenden all-
gemeinen Regeln müssen eingehalten werden.
• Die folgenden Einfahrvorschriften sind zu beachten:
Anfängliche 800 km : Unter 6 000 U/min
Bis zu 1 600 km : Unter 9 000 U/min
Über 1 600 km : Unter 12 000 U/min
• Bei Erreichen einer Kilometerzahl von 1 600 km kann das Motorrad mit Vollgas gefahren werden. Jedoch
niemals 12 000 U/min überschreiten.
ZYLINDER-IDENTIFIZIERUNG
Die vier Zylinder dieses Motors werden von links nach rechts (vom Fahrer auf dem Sitz aufsitzend aus gese-
hen) als Nr. 1, 2, 3 und Nr. 4 bezeichnet.
Nr. 4
Nr. 3
Nr. 2
Nr. 1
ALLGEMEINE INFORMATIONEN 1-7
INFORMATIONSPLAKETTEN
Nr. Plakettenbezeichnung GSF650 GSF650A GSF650U GSF650UA GSF650S GSF600SA GSF650SU GSF650SUA
1 Informationsplakette E-28 E-28
2 Kraftstoff-Warnplakette E-02 E-02 E-02 E-02
3 Windschutzschildplakette
4 Lenkungswarnplakette
5 Reifeninformationsplakette
6 Allgemeine Warnplakette
7 ICES-Kanada-Plakette E-28 E-28
Außer Außer
8 Kennschild
E-28 E-28
9 Sicherheitsschild E-28 E-28
1-8 ALLGEMEINE INFORMATIONEN
TECHNISCHE DATEN
ABMESSUNGEN UND LEERGEWICHT
Gesamtlänge........................................................ 2 110 mm
Gesamtbreite ....................................................... 770 mm
Gesamthöhe ........................................................ 1 085/1 095 mm .........Niedrig/Hoch.............GSF650
1 225 mm .....................................................GSF650S
Radstand.............................................................. 1 440 mm
Bodenfreiheit........................................................ 130 mm
Sitzhöhe ............................................................... 770/790 mm ............Niedrig/Hoch
Leergewicht.......................................................... 201 kg........................................................GSF650
204 kg........................................................GSF650S
MOTOR
Typ ....................................................................... Viertakt, Luftkühlung, DOHC
Anzahl der Zylinder .............................................. 4
Bohrung ............................................................... 65,5 mm
Hub ...................................................................... 48,7 mm
3
Hubraum .............................................................. 656 cm
Verdichtungsverhältnis......................................... 10,5 : 1
Vergaser .............................................................. KEIHIN CVR32
Luftfilter ................................................................ Spinnvlies-Einsatz
Startersystem ...................................................... Elektrisch
Schmiersystem .................................................... Nasssumpf
Leerlaufdrehzahl .................................................. 1 200 ± 100 U/min
KRAFTÜBERTRAGUNG
Kupplung.............................................................. Mehrscheiben-Nasstyp
Getriebe ............................................................... 6-Gang, Dauereingriff
Schaltschema ...................................................... 1 nach unten, 5 nach oben
Primäruntersetzungsverhältnis ............................ 1,744 (75/43)
Zähnezahlverhältnis, 1. ...................................... 3,083 (37/12)
2. ...................................... 2,062 (33/16)
3. ...................................... 1,647 (28/17)
4. ...................................... 1,400 (28/20)
5. ...................................... 1,227 (27/22)
Höchster Gang.................. 1,095 (23/21)
Enduntersetzungsverhältnis................................. 3,133 (47/15)
Antriebskette ........................................................ RKFS50SMOZ1, 112 Glieder
ALLGEMEINE INFORMATIONEN 1-9
FAHRGESTELL
Vorderradaufhängung ........................................ Teleskopgabel, Schraubenfeder, Öldämpfung
Hinterradaufhängung .......................................... Schwinge mit Hebelsystem, Schraubenfeder,
Öldämpfung
Vorderrad-Federweg ........................................... 130 mm
Hinterrad-Federweg ............................................ 126 mm
Nachlaufwinkel .................................................... 26°
Nachlaufstrecke .................................................. 108 mm
Lenkwinkel .......................................................... 35° (rechts u. links)
Wenderadius ....................................................... 2,8 m
Vorderradbremse ................................................ Doppelscheibenbremse
Hinterradbremse ................................................. Scheibenbremse
Vorderreifen ........................................................ 120/70ZR17M/C (58W), schlauchlos
Hinterreifen.......................................................... 160/60ZR17M/C (69W), schlauchlos
ELEKTRIK
Zündungstyp ....................................................... Elektronische Zündung (Transistorzündung)
Zündzeitpunkt...................................................... 10° v. OT. bei 1 200 U/min
Zündkerze ........................................................... NGK CR8EK oder DENSO U24ETR
Batterie................................................................ 12 V 28,8 kC (8 Ah)/10 HR
Generator ............................................................ Drehstromgenerator
Hauptsicherung ................................................... 30 A
Sicherung ............................................................ 10/15/15/10/10 A
Scheinwerfer ....................................................... 12 V 60/55 W H4 ......................................... GSF650
12 V 55 W H7: Auf- und Abblendlicht .......... GSF650S
Park- oder Stadtlicht............................................ 12 V 5 W ...................................................... GSF650
12 V 5 W × 2................................................ GSF650S
Blinkleuchte......................................................... 12 V 21 W
Brems-/Schlussleuchte ....................................... 12 V 21/5 W
Tachometerleuchte ............................................. LED
Drehzahlmesserleuchte ...................................... LED
Leerlaufanzeigeleuchte ....................................... LED
Fernlichtanzeigeleuchte ...................................... LED
Blinkanzeigeleuchte ............................................ LED
Öldruckanzeigeleuchte ....................................... LED
FÜLLMENGEN
Kraftstofftank ....................................................... 20,0 L
Motoröl, Ölwechsel .................................... 3 300 ml
mit Filterwechsel.......................... 3 500 ml
Überholung .................................. 4 600 ml
WARTUNGSPLAN
INHALT
WARTUNGSPLAN .......................................................................................... 2- 2
WARTUNGSPLAN-TABELLE .............................................................. 2- 2 2
SCHMIERSTELLEN .............................................................................. 2- 3
WARTUNGS- UND EINSTELLVERFAHREN ................................................. 2- 4
VENTILSPIEL ........................................................................................ 2- 4
ZÜNDKERZEN ...................................................................................... 2- 6
AUSPUFFROHR- UND AUSPUFFTOPFSCHRAUBEN ....................... 2- 7
LUFTFILTER ......................................................................................... 2- 8
MOTORÖL UND ÖLFILTER ................................................................. 2- 9
KRAFTSTOFFLEITUNG ....................................................................... 2-11
MOTORLEERLAUFDREHZAHL ........................................................... 2-11
GASSEILZUGSPIEL ............................................................................. 2-11
VERGASER-SYNCHRONISATION ....................................................... 2-12
PAIR-SYSTEM (LUFTVERSORGUNG) ................................................ 2-12
KRAFTSTOFFFILTER ........................................................................... 2-12
6
KUPPLUNGSSEILZUGSPIEL ............................................................... 2-13
ANTRIEBSKETTE ................................................................................. 2-13
BREMSEN ............................................................................................. 2-15
REIFEN .................................................................................................. 2-19
LENKUNG ............................................................................................. 2-20
TELESKOPGABEL ............................................................................... 2-20
HINTERRADAUFHÄNGUNG ................................................................ 2-20
FAHRGESTELLSCHRAUBEN UND -MUTTERN ................................. 2-21
KOMPRESSIONSDRUCKKONTROLLE ........................................................ 2-23
KOMPRESSIONSTEST ......................................................................... 2-23
ÖLDRUCKKONTROLLE ................................................................................ 2-24
ÖLDRUCK-TESTVERFAHREN ............................................................ 2-24
2-2 WARTUNGSPLAN
WARTUNGSPLAN
In der folgenden Tabelle sind die empfohlenen Intervalle für alle Wartungsarbeiten aufgeführt, die erforder-
lich sind, um optimale Leistung und Wirtschaftlichkeit des Motorrads auf lange Sicht zu gewährleisten. Die
Wartungsintervalle sind in Kilometern und Monaten angegeben. Der Kundendienst sollte durchgeführt wer-
den, sobald entweder das Kilometer- oder das Zeitintervall abgelaufen ist.
HINWEIS:
Bei Motorrädern, die unter erschwerten Bedingungen gefahren werden, ist unter Umständen häufigere War-
tung erforderlich.
WARTUNGSPLAN-TABELLE
Intervall km 1 000 6 000 12 000 18 000 24 000
Gegenstand Monate 2 12 24 36 48
Luftfiltereinsatz – I I R I
Auspuffrohrschrauben und Auspufftopf-
T – T – T
schrauben
Ventilspiel I – I – I
Zündkerzen – I R I R
Kraftstoffleitung – I I I I
Kraftstoffilter – I R I R
Motoröl R R R R R
Motorölfilter R – – R –
Leerlaufdrehzahl I I I I I
Gasseilzugspiel I I I I I
Drosselventil-Synchronisierung – – I – I
PAIR-System (Luftversorgung) – – I – I
Kupplungsseilzugspiel – I I I I
Antriebskette I I I I I
Alle 1 000 km reinigen und schmieren.
Bremsen I I I I I
Bremsschläuche – I I I I
Alle 4 Jahre auswechseln.
Bremsflüssigkeit – I I I I
Alle 2 Jahre auswechseln.
Reifen – I I I I
Lenkung I – I – I
Teleskopgabel – – I – I
Hinterradaufhängung – – I – I
Fahrgestellschrauben und -muttern T T T T T
HINWEIS:
I = Inspizieren und reinigen, einstellen, auswechseln oder schmieren, je nach Fall.
R = Auswechseln
T = Anziehen
WARTUNGSPLAN 2-3
SCHMIERSTELLEN
Alle beweglichen Teile des Motorrads müssen richtig geschmiert werden, um für Leichtgängigkeit und lange
Lebensdauer zu sorgen.
Die wichtigsten Schmierstellen sind nachfolgend gezeigt.
HINWEIS:
* Bevor ein Teil geschmiert wird, jegliche Roststellen beseitigen, und Fett, Öl, Schmutz o.Ä. vollständig
abwischen.
* Immer wenn das Motorrad unter nassen Bedingungen bzw. bei Regen gefahren worden ist, freiliegende
Teile, die leicht rosten können, mit Rostschutzspray einsprühen.
2-4 WARTUNGSPLAN
WARTUNGS- UND
EINSTELLVERFAHREN
In diesem Abschnitt werden die Wartungsverfahren für jeden
Punkt des Wartungsplans beschrieben.
VENTILSPIEL
Zuerst nach 1 000 km (1 Monat), dann alle 12 000 km
(24 Monate) überprüfen.
HINWEIS:
* Zur Überprüfung oder Einstellung des Ventilspiels müssen
sich die Nockenwellen in Position A oder B befinden. EINLASS
Abstandswerte dürfen nur bei in den gezeigten Positionen AUSLASS
befindlichen Nockenwellen gemessen werden.
* Das Ventilspiel ist nur bei kaltem Motor zu prüfen.
* Die Kurbelwelle mit einem 19-mm-Schlüssel im Uhrzeigersinn
drehen. Sicherstellen, dass alle Zündkerzen abgenommen
worden sind.
ZÜNDKERZEN
Alle 6 000 km (6 Monate) überprüfen und alle 12 000
km (24 Monate) auswechseln.
ÖLKOHLEABLAGERUNGEN
Nachkontrollieren, ob sich Ölkohleablagerungen an der Zünd-
kerze gebildet haben.
Ölkohleablagerungen gegebenenfalls mit einem Zündkerzenrei-
niger oder vorsichtig mit einem spitzen Werkzeug entfernen.
ELEKTRODENABSTAND
Den Elektrodenabstand mit einer Fühlerlehre messen.
Falls der Elektrodenabstand nicht stimmt, muss er korrigiert
werden.
" Elektrodenabstand: 0,6 – 0,7 mm
# 09900-20803: Fühlerlehre
0,6 – 0,7 mm
WARTUNGSPLAN 2-7
ELEKTRODENZUSTAND
Den Zustand der Elektrode überprüfen.
Wenn die Elektrode stark abgenutzt oder verbrannt ist, muss die
Zündkerze ausgewechselt werden.
Die Zündkerze auswechseln, wenn ihr Isolator gebrochen, ihr
Gewinde beschädigt ist, oder wenn sie andere Mängel aufweist.
$
Beim Einsetzen einer Zündkerze auf die richtige
Gewindegröße und -länge achten. Wenn die Gewinde-
länge zu kurz ist, bilden sich Ölkohleablagerungen am
Gewindeabschnitt der Zündkerzenöffnung, wodurch
ein Motorschaden verursacht werden kann.
ZÜNDKERZEN-EINSETZVERFAHREN
$
Um eine Beschädigung des Zylinderkopfgewindes zu
vermeiden, die Zündkerze zuerst von Hand bis zum
Aufsitzen eindrehen und sie dann mit dem Zündker-
zenschlüssel auf das vorgeschriebene Anzugsdreh-
moment anziehen.
AUSPUFFROHR- UND
AUSPUFFTOPFSCHRAUBEN
Nach den ersten 1 000 km (1 Monat), dann alle 12 000
km (24 Monate) nachziehen.
& Auspufftopf-Befestigungsschraube 1:
23 N·m (2,3 kgf-m)
Auspufftopf-Verbindungsschraube 2:
23 N·m (2,3 kgf-m)
2-8 WARTUNGSPLAN
LUFTFILTER
Alle 6 000 km (12 Monate) überprüfen und alle 18 000
km (36 Monate) auswechseln.
(ÖLFILTER)
Zuerst nach 1 000 km (2 Monaten), dann alle 12 000 km
(24 Monate) auswechseln.
MOTORÖLWECHSEL
• Das Motorrad senkrecht halten.
• Eine Ölwanne unter den Motor setzen, und das Motoröl durch
Herausdrehen der Ölablassschraube 1 und Abnehmen des
Einfüllverschlusses 2 ablassen.
ÖLFILTERWECHSEL
• Motoröl wie unter dem Verfahren für Motorölwechsel
beschrieben ablassen.
• Den Ölfilter 1 mithilfe des Spezialwerkzeugs abnehmen.
• Vor dem Einbau ein wenig Motoröl auf den O-Ring des neuen
Ölfilters auftragen.
# 09915-40610: Ölfilterschlüssel
• Den neuen Ölfilter anbringen. Den Filter von Hand drehen, bis
zu spüren ist, dass der Ölfilter-O-Ring die Ölfilter-Sitzfläche
berührt hat. Dann den Ölfilter um zwei Drehungen mit dem
Spezialwerkzeug festziehen.
HINWEIS:
* Vor Anbringen des Ölfilters eine dünne Schicht Motoröl auf
dessen O-Ring auftragen.
* Um sicherzustellen, dass der Ölfilter richtig angezogen wird,
das Spezialwerkzeug verwenden. Den Ölfilter nicht nur von
Hand festziehen.
• Neues Motoröl nachfüllen, und den Ölstand wie unter dem
Verfahren für Motorölwechsel beschrieben nachkontrollieren.
" ERFORDERLICHE MOTORÖLMENGE
Ölwechsel: 3,3 L
Ölwechsel und Filteraustausch: 3,5 L
Motor-Überholung: 4,6 L
$
NUR EINEN ORIGINAL-SUZUKI-MOTORRAD-ÖLFIL-
TER VERWENDEN.
Ölfilter anderer Hersteller können unterschiedliche
Gewindespezifikationen (Durchmesser und Stei-
gung), Filterleistung und Haltbarkeit haben, sodass
der Motor beschädigt oder Ölundichtigkeit verursacht
werden kann. Für dieses Motorrad darf auch kein
Suzuki-Auto-Ölfilter verwendet werden.
WARTUNGSPLAN 2-11
KRAFTSTOFFLEITUNG
Alle 6 000 km (12 Monate) überprüfen.
MOTORLEERLAUFDREHZAHL
Zuerst nach 1 000 km (2 Monaten), dann alle 6 000 km
(12 Monate) überprüfen.
HINWEIS:
Diese Einstellung bei warmem Motor vornehmen.
• Den Motor starten, die Drosselanschlagschraube 1 drehen,
und die Motorleerlaufdrehzahl zwischen 1 100 und 1 300 U/min
einstellen.
" Motorleerlaufdrehzahl: 1 200 ± 100 U/min
GASSEILZUGSPIEL
Zuerst nach 1 000 km (2 Monaten), dann alle 6 000 km
(12 Monate) überprüfen.
HINWEIS:
Eine größere Einstellung kann an den vergaserseitigen Einstel-
lern vorgenommen werden. (!4-24)
VERGASER-SYNCHRONISATION
Zuerst nach 1 000 km (2 Monat), dann alle 12 000 km
(24 Monate) überprüfen.
(!4-25)
PAIR-SYSTEM (LUFTVERSORGUNG)
Alle 12 000 km (24 Monate) überprüfen.
(!3-97)
KRAFTSTOFFFILTER
Alle 6 000 km (12 Monate) überprüfen und alle 12 000
km (24 Monate) auswechseln.
KUPPLUNGSSEILZUGSPIEL
Alle 6 000 km (12 Monate) überprüfen.
ANTRIEBSKETTE
Zuerst nach 1 000 km (2 Monaten), dann alle 6 000 km
(12 Monate) überprüfen.
Alle 1 000 km schmieren.
ÜBERPRÜFEN
• Den Splint herausziehen. (E-28)
• Die Achsmutter 1 lösen.
• Die Antriebskette durch Drehen der beiden Ketteneinsteller-
schrauben 2 ganz spannen.
EINSTELLEN
• Beide Ketteneinstellerschrauben 1 lösen oder anziehen, bis
die Kette in der Mitte zwischen Motorkettenrad und hinterem
Kettenrad einen Durchhang von 20 – 30 mm hat, wie gezeigt.
Die Bezugsmarken 2 an beiden Seiten der Schwinge und an
der Kante jedes Ketteneinstellers müssen ausgerichtet sein,
um sicherzustellen, dass Vorder- und Hinterrad richtig fluch-
ten.
• Das Motorrad auf den Seitenständer stellen, um die Einstel-
lung genau durchführen zu können.
• Nachdem die Antriebskette richtig eingestellt worden ist, die
Achsmutter 3 auf das vorgeschriebene Anzugsdrehmoment
anziehen.
• Beide Ketteneinstellerschrauben 1 sicher festziehen.
& Hinterachsmutter: 100 N·m (10,0 kgf-m)
• Den Splint durch einen neuen ersetzen. (E-28)
20 – 30 mm
WARTUNGSPLAN 2-15
BREMSEN
(BREMSE)
Zuerst nach 1 000 km (2 Monaten), dann alle 6 000 km
(12 Monate) überprüfen.
BREMSFLÜSSIGKEITSSTAND
• Das Motorrad senkrecht halten und den Lenker gerade rich-
ten.
• Den Bremsflüssigkeitsstand anhand der unteren Grenzlinie
am Vorder- und Hinterrad-Bremsflüssigkeitsbehälter überprü-
fen.
• Wenn sich der Bremsflüssigkeitsstand unter der unteren
Grenzlinie befindet, Bremsflüssigkeit der folgenden Spezifika-
tion nachfüllen.
) Spezifikation und Klassifikation: DOT 4
(
* Das Bremssystem dieses Motorrads ist mit Brems-
flüssigkeit auf Glykolbasis gefüllt. Nicht Flüssigkei-
ten anderen Typs verwenden oder zumischen, wie
z.B. solche auf Silikon- oder Petroleum-Basis. Keine
Bremsflüssigkeit aus einem alten, gebrauchten oder
nicht richtig abgedichteten Behälter verwenden. Nie-
mals von der letzten Wartung übrig gebliebene oder
eine längere Zeit gelagerte Bremsflüssigkeit verwen-
den.
* Auslaufende Bremsflüssigkeit beeinträchtigt siche-
ren Fahrbetrieb und führt bei Kontakt mit Lackflä-
chen zu einer sofortigen Verfärbung der betroffenen
Stellen. Die Bremsschläuche und Schlauchverbin-
dungen vor Fahrtantritt auf Risse und Undichtigkeit
überprüfen.
BREMSKLÖTZE
Das Ausmaß des Bremsklotzverschleißes kann anhand der
Grenznutenlinie 1 am Bremsklotz festgestellt werden. Wenn
der Verschleiß die genutete Grenzlinie überschreitet, müssen
die Bremsklötze erneuert werden. (!5-48)
$
Die Bremsklötze stets als Satz auswechseln, da ande-
renfalls die Bremsleistung beeinträchtigt wird.
WARTUNGSPLAN 2-17
BREMSPEDALHÖHE
• Die Sicherungsmutter 1 lösen.
• Die Druckstange 2 drehen, bis sich das Bremspedal 60 mm
A unter der Oberseite der Fußraste befindet.
• Die Sicherungsmutter 1 sicher anziehen.
" Bremspedalhöhe A
Standard: 60 mm
& Hauptzylinderdruckstangen-Sicherungsmutter:
18 N·m (1,8 kgf-m)
BREMSLICHTSCHALTER
Den Hinterrad-Bremslichtschalter so einstellen, dass das
Bremslicht kurz bevor bei Betätigen des Bremspedals Druck zu
spüren ist aufleuchtet.
Vorderradbremse
• Den Hauptzylinderbehälter bis zur Oberkante des Kontrollfen-
sters auffüllen. Den Behälterdeckel aufsetzen, damit kein
Schmutz eindringen kann.
• Einen Schlauch an das Entlüftungsventil anbringen, und das
freie Ende des Schlauchs in einen Behälter führen.
• Den Bremshebel mehrere Male in schneller Folge ziehen und
loslassen, dann den Hebel ganz ziehen, ohne ihn loszulas-
sen. Das Entlüftungsventil um etwa eine Vierteldrehung
lösen, sodass die Bremsflüssigkeit in den Behälter läuft. Hier-
durch nimmt die Spannung am Bremshebel ab, sodass er den
Lenkergriff berührt. Dann das Entlüftungsventil schließen, mit
dem Hebel pumpen und ihn anziehen, dann das Ventil öffnen.
Dieses Verfahren wiederholen, bis die in den Behälter flie-
ßende Flüssigkeit keine Luftblasen mehr enthält.
HINWEIS:
Während die Bremsanlage entlüftet wird, bedarfsgemäß Brems-
flüssigkeit in den Behälter nachfüllen. Sicherstellen, dass stets
etwas Flüssigkeit im Behälter zu sehen ist.
• Das Entlüftungsventil schließen, und den Schlauch abtren-
nen. Den Behälter bis zur Oberkante des Kontrollfensters mit
Bremsflüssigkeit füllen.
Entlüftungsventil: 7,5 N·m (0,75 kgf-m)
Mit Bremsflüssigkeit vorsichtig umgehen: Die Flüssig-
keit geht chemische Reaktionen mit Lack, Kunststoff,
Gummi usw. ein.
Hinterradbremse
HINWEIS:
Der Hinterrad-Bremssattel hat zwei Entlüftungsventile.
Entlüftungsventil: 6 N·m (0,6 kgf-m)
WARTUNGSPLAN 2-19
REIFEN
Alle 6 000 km (12 Monate) überprüfen.
REIFENFÜLLDRUCK
Durch einen zu hohen oder zu niedrigen Reifendruck wird die
Lenkbarkeit beeinträchtigt und der Reifenverschleiß nimmt zu.
Deshalb stets auf richtigen Reifenfülldruck achten, um für gutes
Fahrverhalten und möglichst lange Reifenlebensdauer zu sor-
gen. Der Reifenfülldruck in kaltem Zustand ist wie folgt.
LENKUNG
Zuerst nach 1 000 km (2 Monaten), dann alle 12 000 km
(24 Monate) überprüfen.
Die Lenkung ist so einzustellen, dass sich der Lenker leicht dre-
hen lässt und sicherer Fahrbetrieb sichergestellt ist. Eine zu
straffe Lenkung erschwert die Lenkbewegung, eine zu lockere
Lenkung verursacht Instabilität. Sicherstellen, dass die Tele-
skopgabel kein Spiel hat. Das Motorrad so abstützen, dass das
Vorderrad vom Boden abgehoben ist. Bei gerade nach vorne
weisendem Rad die unteren Gabelrohre in der Nähe der Achse
festhalten und nach vorne ziehen. Falls Spiel festgestellt wird,
die Lenkung nachstellen. (!5-29)
TELESKOPGABEL
Alle 12 000 km (24 Monate) überprüfen.
HINTERRADAUFHÄNGUNG
Alle 12 000 km (24 Monate) überprüfen.
FAHRGESTELLSCHRAUBEN UND
-MUTTERN
Zuerst nach 1 000 km (2 Monaten), dann alle 6 000 km
(24 Monate) anziehen.
Sicherstellen, dass alle Fahrgestellschrauben und -muttern auf das richtige Anzugsdrehmoment angezogen
sind. (Bezüglich Lage der folgenden Muttern und Schrauben siehe Seite 2-22.)
KOMPRESSIONSDRUCKKONTROLLE
Die Kompressionsdruckanzeige eines Zylinders ist eine gute Anzeige für seine innere Beschaffenheit.
Die Entscheidung, ob ein Zylinder überholt werden soll oder nicht, beruht häufig auf den Ergebnissen eines
Kompressionstests. Kundendienstprotokolle, die Ihr Händler führt, sollten Kompressionswerte für jeden fälli-
gen Kundendienst enthalten.
*KOMPRESSIONSDRUCK-SPEZIFIKATION
KOMPRESSIONSTEST
HINWEIS:
* Bevor die Kompression getestet wird, sicherstellen, dass die
Zylinderkopfmuttern auf das vorgeschriebene Anzugsdrehmo-
ment angezogen und die Ventile richtig eingestellt sind.
* Den Motor vor dem Test warmlaufen lassen.
* Sicherstellen, dass die Batterie voll geladen ist.
Entsprechende Teile abnehmen, und den Kompressionsdruck
folgendermaßen testen.
• Den Kraftstofftank abnehmen. (!4-3)
• Alle Zündkerzen abnehmen.
• Kompressionsmesser und -adapter in die Zündkerzenöffnung
einsetzen. Dafür sorgen, dass die Verbindung sicher ist.
ÖLDRUCKKONTROLLE
Den Motoröldruck regelmäßig überprüfen. Dies ist eine gute Anzeige für den Zustand der beweglichen
Teile.
ÖLDRUCK-SPEZIFIKATION
NIEDRIGER ÖLDRUCK
* Ölfilter verstopft
* Ölundichtigkeit beim Öldurchgang
* O-Ring beschädigt
* Ölpumpe defekt
* Eine Kombination der obigen Punkte
HOHER ÖLDRUCK
* Motorölviskosität zu hoch
* Öldurchgang verstopft
* Eine Kombination der obigen Punkte
ÖLDRUCK-TESTVERFAHREN
Den Motor starten und nachkontrollieren, ob die Öldruck-Anzei-
geleuchte leuchtet. Wenn die Leuchte anbleibt, ihren Schaltkreis
kontrollieren. Wenn der Schaltkreis in Ordnung ist, den Öldruck
auf folgende Weise kontrollieren.
• Die Hauptölkanalschraube 1 herausdrehen.
• Den Öldruckmesser und -adapter in den Hauptölkanal einset-
zen.
MOTOR
INHALT
MOTOR-BAUTEILE, DIE BEI EINGEBAUTEM MOTOR AUSGEBAUT
WERDEN KÖNNEN ........................................................................................ 3- 2
AUSBAU UND EINBAU DES MOTORS ........................................................ 3- 3
AUSBAU ................................................................................................ 3- 3
EINBAU ................................................................................................. 3- 7 3
MOTOR-ZERLEGUNG ................................................................................... 3-12
ÜBERPRÜFUNG UND WARTUNG DER MOTOR-BAUTEILE ...................... 3-26
ÜBERPRÜFUNG UND WARTUNG VON
NOCKENWELLE/ZYLINDERKOPF ...................................................... 3-26
ÜBERPRÜFUNG VON ZYLINDERBLOCK/KOLBEN .......................... 3-39
ÜBERPRÜFUNG VON KUPPLUNG/
KUPPLUNGSAUSRÜCKBAUGRUPPE ................................................ 3-43
ÜBERPRÜFUNG DER STARTERKUPPLUNG .................................... 3-45
ÜBERPRÜFUNG DES SCHALTGESTÄNGES ..................................... 3-46
ÜBERPRÜFUNG UND WARTUNG DES GETRIEBES ........................ 3-47
6
ÜBERPRÜFUNG VON PLEUELSTANGE/KURBELWELLE ................ 3-55
ÜBERPRÜFUNG UND WARTUNG DES PLEUELFUSSLAGERS ...... 3-55
ÜBERPRÜFUNG UND WARTUNG DES KURBELGEHÄUSE-
KURBELWELLENLAGERS .................................................................. 3-58
KURBELWELLEN-DRUCKSPIEL-EINSTELLUNG .............................. 3-60
MOTOR-ZUSAMMENBAU ............................................................................. 3-63
MOTORSCHMIERSYSTEM ............................................................................ 3-86
ÖLPUMPE ............................................................................................. 3-86
ÖLSUMPFFILTER/ÖLDRUCKREGLER ............................................... 3-86
ÖLDRUCKSCHALTER .......................................................................... 3-89
ÖLKÜHLER ........................................................................................... 3-90
ÖLFILTER .............................................................................................. 3-90
ÖLDRUCK ............................................................................................. 3-90
ÖLDÜSE ................................................................................................ 3-91
MOTORSCHMIERSYSTEM-SCHEMA .................................................. 3-93
MOTORSCHMIERSYSTEM .................................................................. 3-94
ZYLINDERKOPF-KÜHLSYSTEMSCHEMA .......................................... 3-95
ZYLINDERKOPF-KÜHLSYSTEM ......................................................... 3-96
PAIR-SYSTEM (LUFTVERSORGUNG) ......................................................... 3-97
AUSBAU ................................................................................................ 3-97
ÜBERPRÜFUNG ................................................................................... 3-97
EINBAU ................................................................................................. 3-98
3-2 MOTOR
LINKE MOTORSEITE
GEGENSTAND AUSBAU ÜBERPRÜFUNG EINBAU
Schalthebel !3-4 ---------- !3-10
Motorkettenraddeckel !3-4 ---------- !3-9
Motorkettenrad/Antriebskette !3-4 !2-13 !3-9
Schaltpositionsschalter !3-20 !6-28 !3-69
Starterkupplungsdeckel !3-17 ---------- !3-74
Starterzwischenrad !3-19 ---------- !3-70
Starterkupplung !3-20 !3-45 !3-70
RECHTE MOTORSEITE
GEGENSTAND AUSBAU ÜBERPRÜFUNG EINBAU
Kupplungsdeckel !3-16 ---------- !3-73
Signalgeber !3-16 !6-34 !3-74
Öldruckschalter !3-16 und -89 !6-41 !3-74
Kupplungsscheiben !3-17 !3-43 !3-72
Kupplungsnabe !3-18 ---------- !3-72
Ölpumpenabtriebsrad !3-19 ---------- !3-71
Generator/Ölpumpen-Antriebsräder !3-18 ---------- !3-71
Primärabtriebsrad !3-18 ---------- !3-72
Schaltwelle !3-19 !3-46 !3-71
Schaltklaue/Schaltnockenabtriebsrad !3-19 ---------- !3-70
MOTOR 3-3
EINBAU
Den Motor einbauen, indem das Ausbauverfahren sinngemäß umgekehrt wird.
• Die beiden langen Schrauben von der linken Seite einsetzen. Halterungen, Distanzstück, Schrauben und
Muttern richtig wie in der folgenden Abbildung gezeigt anbringen.
HINWEIS:
Die Motoraufhängungsmuttern sind selbstsichernd. Nachdem die Muttern einmal abgeschraubt worden
sind, dürfen sie nicht von neuem verwendet werden. Unbedingt neue Muttern verwenden und auf das vor-
geschriebene Anzugsdrehmoment anziehen.
L R
75 N·m
(7,5 kgf-m)
55 N·m
(5,5 kgf-m)
75 N·m
(7,5 kgf-m)
HINWEIS:
Bei Wiedergebrauch der herausgedrehten Motoraufhängungsschrauben (1 und 2) ein wenig THREAD
LOCK auf deren Gewinde auftragen.
" 99000-32110: THREAD LOCK SUPER “1322”
# Rahmenunterzugsrohr-Befestigungsschraube: 50 N·m (5,0 kgf-m)
LÄNGE
Schraube 1 180 mm #
Schraube 2 130 mm GEGENSTAND N·m kgf-m
Schraube 3 55 mm 1, 2 75 7,5
Distanzstück R. A 27 mm 3 55 5,5
3-8 MOTOR
HINWEIS:
Beim Anbringen neuer Auspuffrohr/Auspufftopf-Baugruppen-
Verbinder die alte Dichtungsmasse vollständig von den Auspuff-
rohren und von der Innenseite des Auspufftopfs entfernen.
Abgas-Dichtungsmasse sowohl auf die Innen- als auch auf die
Außenseite der neuen Auspuffrohr/Auspufftopf-Baugruppen-
Verbinder auftragen.
ABGAS-DICHTUNGSMASSE: PREMATEX 1372
• Die Auspuffrohrdichtungen 3 anbringen.
$
Die Ansätze A an den Auspuffrohrdichtungen 3 beim
Anbringen unbedingt zur Motorseite weisen lassen.
Nr. 3 Nr. 4
Nr. 2
Nr. 1
3-10 MOTOR
0 – 10˚
Ölwechsel 3 300 ml
Ölwechsel und Filteraustausch 3 500 ml
Motor-Überholung 4 600 ml
MOTOR-ZERLEGUNG
$
Die Position jedes abgenommenen Teils identifizieren.
Die Teile nach Gruppen geordnet ablegen (z.B., Ein-
lass, Auslass), sodass sie später wieder an ursprüng-
licher Position eingebaut werden.
ZYLINDER
• Zylinderkopfdichtung 1, O-Ringe 2 und Passstifte 3 abneh-
men.
MOTOR 3-15
KOLBEN
• Die Zylindernummer in den Boden der entsprechenden Kol-
ben einritzen.
3 2
4 1
STARTER
• Den Starter 1 ausbauen.
GENERATOR
• Den Generator 1 abnehmen.
KUPPLUNG
• Den Kupplungsdeckel 1 abnehmen.
MOTOR 3-17
SCHALTUNG
• Sicherungsring und Scheibe von der Schaltwelle abnehmen.
) 09900-06107: Sprengringzange
ÖLPUMPENABTRIEBSRAD
• Den Sicherungsring 1 abnehmen.
) 09900-06107: Sprengringzange
STARTERKUPPLUNG
• Starterzwischenrad 1 und dessen Welle 2 abnehmen.
3-20 MOTOR
GANGPOSITIONSSCHALTER
• Den Ansatz am Simmerringhalter geradebiegen, und die
Schraube herausdrehen.
• Den Simmerringhalter 1 abnehmen.
KURBELGEHÄUSE
• Den Vorgelegewellenlagerhalter 1 abnehmen.
HINWEIS:
Falls sich die Kurbelgehäusehälften nicht ohne weiteres teilen
lassen, richtige Schraube und Mutter am Kurbelgehäuse anset-
zen, indem die obere und unter Kurbelgehäusehälfte voneinan-
der getrennt werden, wie in der Abbildung gezeigt.
GETRIEBE
• Die Kurbelwellenbaugruppe 1 aus dem oberen Kurbelge-
häuse nehmen.
HINWEIS:
Die Kurbelwellendrucklager 2 befinden sich zwischen der Kur-
belwellenbaugruppe und dem oberen Kurbelgehäuse.
) 09900-06106: Sprengringzange
MOTOR 3-25
ÖLPUMPE
• Die Ölpumpe 1 abnehmen.
NOCKENWELLEN
Wenn der Motor anormale Geräusche oder Vibrationen erzeugt
bzw. zu wenig Leistung bringt, kann eine Nockenwelle verzogen
oder über die Verschleißgrenze hinaus abgenutzt sein. Der Nok-
kenwellenschlag sollte geprüft werden. Außerdem die Nocken
und Zapfen auf Abnutzung und Beschädigung überprüfen.
Die Auslassnockenwelle ist mit den Buchstaben “EX”, die Ein-
lassnockenwelle mit den Buchstaben “IN” geprägt.
NOCKENVERSCHLEISS
Abgenutzte Nocken sind häufig die Ursache für falsche Ventil-
steuerung, die wiederum zu verminderter Leistungsabgabe
führt.
Die Nockenhöhe H mit dem Mikrometer messen. Eine Nocken-
welle, deren Nocken bis zur Verschleißgrenze abgenutzt sind,
auswechseln.
) 09900-20202: Mikrometer (25 – 50 mm)
( Nockenhöhe H
Verschleißgrenze: (EINLASS) 32,30 mm
(AUSLASS) 32,35 mm
NOCKENWELLEN-LAGERSPIEL
Feststellen, ob ein Zapfen bis auf die Verschleißgrenze abge-
nutzt ist, indem das Lagerspiel bei eingesetzter Nockenwelle
gemessen wird. Den Abstand mit Plastigage 1 messen.
) 09900-22301: Plastigage
09900-22302: Plastigage
( Nockenwellenzapfen-Lagerspiel
(EINLASS u. AUSLASS)
Verschleißgrenze: 0,15 mm
HINWEIS:
Jeden Nockenwellenzapfenhalter an ursprünglicher Position
anbringen. (!3-81)
MOTOR 3-27
HINWEIS:
Die Nockenwellen nicht drehen, wenn Plastigage eingesetzt ist.
Die Nockenwellenzapfenhalter abnehmen, und die Breite des
zusammengedrückten Plastigage-Streifens mit der Hüllskala
messen. Diese Messung ist am breitesten Teil des zusammen-
gedrückten Plastigage-Streifens vorzunehmen.
NOCKENWELLENSCHLAG
Den Schlag mit der Messuhr feststellen. Die Nockenwelle aus-
wechseln, wenn der Schlag die Verschleißgrenze überschreitet.
) 09900-20606: Messuhr (1/100 mm)
09900-20701: Magnetständer
09900-21304: Prismenauflageblöcke (100 mm)
( Nockenwellenschlag (EINLASS u. AUSLASS)
Verschleißgrenze: 0,1 mm
3-28 MOTOR
STEUERKETTEN-SPANNUNGSEINSTELLER
Der Steuerketten-Spannungseinsteller wird durch eine Spann-
automatik auf der richtigen Spannung gehalten.
Den Ratschenmechanismus 1 entriegeln, und die Druckstange
2 in Position bringen, um zu überprüfen, ob sie sich gleichmä-
ßig bewegt. Falls sie nicht gleichmäßig gleitet oder der Rat-
schenmechanismus abgenutzt bzw. beschädigt ist, den
Steuerketten-Spannungseinsteller durch einen neuen ersetzen.
STEUERKETTENFÜHRUNG
Die Kontaktfläche der Steuerkettenführung überprüfen. Bei
Beschädigung oder Abnutzung erneuern.
STEUERKETTENSPANNER
Die Kontaktfläche des Steuerkettenspanners überprüfen. Bei
Beschädigung oder Abnutzung erneuern.
Falls der Steuerkettenspanner ausgewechselt werden muss,
den Motor ausbauen und die Kurbelgehäusehälften trennen.
(!3-22)
MOTOR 3-29
ZYLINDERKOPF-ZERLEGUNG
• Kipphebelachsen-Stellschraube 1 und Zylinderkopf-
schraube 2 herausdrehen.
ZYLINDERKOPF-VERZUG
Die Brennräume entkohlen.
Die Dichtfläche des Zylinderkopfes auf Verzerrung prüfen. Ein
Richtlineal und eine Fühlerlehre verwenden. Den Abstand an
mehreren Stellen messen. Wenn die Messwerte die Verschleiß-
grenze überschreiten, den Zylinderkopf auswechseln.
) 09900-20803: Fühlerlehre
( Zylinderkopf-Verzug
Verschleißgrenze: 0,2 mm
VENTILSCHAFTSCHLAG
Das Ventil mit Prismen wie gezeigt abstützen und dessen
Schlag mit der Messuhr prüfen.
Wenn der Schlag die Verschleißgrenze überschreitet, das Ventil
auswechseln.
) 09900-20606: Messuhr (1/100 mm)
09900-20701: Magnetständer
09900-21304: Prismenauflageblöcke (100 mm)
( Ventilschaftschlag
Verschleißgrenze: 0,05 mm
VENTILTELLER-RADIALSCHLAG
Die Messuhr in rechtem Winkel zur Ventiltellerfläche ansetzen,
und den Ventilteller-Radialschlag messen.
Wenn der Schlag die Verschleißgrenze überschreitet, das Ventil
auswechseln.
) 09900-20606: Messuhr (1/100 mm)
09900-20701: Magnetständer
09900-21304: Prismenauflageblöcke (100 mm)
( Ventilteller-Radialschlag
Verschleißgrenze: 0,03 mm
MOTOR 3-31
VENTILSITZFLÄCHEN-VERSCHLEISS
Jede Ventilsitzfläche einer Sichtprüfung auf Verschleiß unterzie-
hen. Jedes Ventil mit einer anormal abgenutzten Sitzfläche aus-
wechseln. Die Dicke des Ventilsitzes nimmt mit zunehmendem
Verschleiß ab. Die Ventilsitzfläche T messen. Falls nicht vor-
schriftgemäß, das Ventil durch ein neues ersetzen.
) 09900-20102: Noniusschublehre
( Ventilsitzdicke T
Verschleißgrenze: 0,5 mm
VENTILSCHAFT-ABWEICHUNG
Das Ventil etwa 10 mm vom Ventilsitz abheben. Die Ventil-
schaftabweichung in zwei Richtungen, “X” und “Y”, senkrecht
zueinander, messen. Die Messuhr wie gezeigt ansetzen. Wenn
die Abweichung die Verschleißgrenze überschreitet, bestim-
men, ob das Ventil oder die Ventilführung erneuert werden
sollte. 10 mm
VENTILSCHAFT-ABNUTZUNG
Den Ventilschaft-AD. mit dem Mikrometer messen. Falls nicht
vorschriftgemäß, das Ventil durch ein neues ersetzen. Wenn der
Ventilschaft-AD. vorschriftgemäß ist, die Ventilschaftabwei-
chung hingegen nicht, die Ventilführung auswechseln. Nach
Austausch des Ventils oder der Ventilführung die Abweichung
nachkontrollieren.
) 09900-20205: Mikrometer (0 – 25 mm)
( Ventilschaft-AD.
Standard (EINLASS): 4,965 – 4,980 mm
(AUSLASS): 4,945 – 4,960 mm
HINWEIS:
Falls die Ventilführungen ausgewechselt werden müssen, siehe
nachstehend unter Ventilführungswartung.
VENTILFÜHRUNGSWARTUNG
• Die Ventilführung mit dem Ventilführung-Montagewerkzeug
1 zur Ein- oder Auslassnockenwellenseite austreiben.
) 09916-44310: Aus-/Einbauwerkzeug für
Ventilführungen
HINWEIS:
* Die abgenommenen Ventilführung-Unterbaugruppen wegwer-
fen.
* Als Austauschteile sind nur Übergrößen-Ventilführungen
erhältlich. (Teile-Nr. 11116-06B70)
3-32 MOTOR
VENTILSITZBREITE
• Den Ventilsitz gleichmäßig mit Preußisch Blau beschichten.
Das Ventil einsetzen, und ein Läppwerkzeug am Ventil anset-
zen. Den beschichteten Sitz mit der Ventilsitzfläche in drehen-
der Weise anklopfen, um einen klaren Abdruck des
Sitzkontakts zu erhalten.
) 09916-10911: Ventil-Läppwerkzeugsatz
MOTOR 3-33
VENTILSITZ-WARTUNG
Die Ventilsitze 1 sowohl für die Einlass- als auch Auslassventile
sind auf zwei verschiedene Winkel zugearbeitet. Die Sitzkon-
taktfläche ist auf 45° zugearbeitet.
EINLASS AUSLASS
45° N-122 N-122
15° N-121 N-121
) 09916-21111: Ventilsitz-Fräsersatz
09916-20610: Ventilsitzfräser (N-121)
09916-20620: Ventilsitzfräser (N-122)
09916-24311: Volldorn (N-100-5,0)
HINWEIS:
Den Volldorn (N-100-5,0) zusammen mit dem Ventilsitzfräser
(N-121 und -122) verwenden.
$
Die Ventilsitz-Kontaktfläche muss nach jedem Schnitt
nachkontrolliert werden.
45˚
15˚
ANFÄNGLICHER SITZSCHNITT
• Den Sitz mit dem 45°-Fräser entzundern und bereinigen. Den
Fräser um eine oder zwei Drehungen drehen.
• Die Ventilsitzbreite W nach jedem Schnitt messen.
45˚
15˚
MOTOR 3-35
$
Nach dem letzten Schnitt keine Läppmasse verwen-
den. Der fertige Ventilsitz soll eine samtartige Oberflä-
che aufweisen, jedoch nicht hochpoliert oder
glänzend aussehen. Auf diese Weise erhält man eine
weiche Oberfläche für den endgültigen Sitz des Ven-
tils, der während der ersten wenigen Sekunden des
Motorbetriebs eintritt. 45˚
HINWEIS:
Nach Warten der Ventilsitze unbedingt das Ventilspiel nachkon-
trollieren, nachdem der Zylinderkopf wieder angebracht worden
ist. (!2-4)
VENTILSITZ-ABDICHTZUSTAND
Zylinderkopf- und Ventil-Bauteile reinigen und zusammenbauen.
Ein- und Auslasskanal mit Benzin füllen, um auf Undichtigkeit zu
überprüfen. Falls irgendeine Undichtigkeit festgestellt wird, Ven-
tilsitz und Ventilsitzfläche auf Grate und andere Mängel überprü-
fen, die richtiges Abdichten des Ventils verhindern könnten.
*
Beim Umgang mit Benzin äußerste Vorsicht walten
lassen.
HINWEIS:
Nach Warten der Ventilsitze unbedingt das Ventilspiel nachkon-
trollieren, nachdem der Zylinderkopf wieder angebracht worden
ist. (!2-4)
3-36 MOTOR
VENTILFEDERN
Die Kraft der Schraubenfeder sorgt für engen Ventilsitz. Eine
ermüdete Feder kann zu verminderter Motorleistung und Rat-
tern des Ventilmechanismus führen.
Die Ventilfedern auf richtige Stärke überprüfen, indem ihre Län-
gen in unbelastetem Zustand und auch die zum Zusammen-
drücken der Federn erforderliche Kraft gemessen werden.
Wenn die Länge einer Feder die Verschleißgrenze unterschrei-
tet, oder wenn die zum Zusammendrücken der Feder erforderli-
che Kraft nicht vorschriftgemäß ist, sowohl die Innen- als auch
die Außenfeder als Satz auswechseln.
) 09900-20102: Noniusschublehre
( Länge der Ventilfeder in unbelastetem Zustand
(EINLASS u. AUSLASS)
Verschleißgrenze: INNEN : 35,0 mm
AUSSEN : 38,4 mm
KIPPHEBELACHSEN-AUSSENDURCHMESSER
An der Gleitfläche zwei Messungen rechtwinklig zueinander vor-
nehmen.
Wenn der gemessene Außendurchmesser unter dem Sollwert
liegt, die Achse auswechseln.
( Kipphebelachsen-AD.
Standard: 11,973 – 11,984 mm
) 09900-20205: Mikrometer (0 – 25 mm)
MOTOR 3-37
KIPPHEBEL-INNENDURCHMESSER
Den Kipphebel-Innendurchmesser in zwei Richtungen recht-
winklig zueinander messen.
Wenn der gemessene Innendurchmesser den Sollwert über-
schreitet, den Kipphebel auswechseln.
( Kipphebel-ID.
Standard: 12,000 – 12,018 mm
) 09900-20605: Messschieber mit Messuhr
ZYLINDERKOPF-ZUSAMMENBAU
• Die Platte A am Zylinderkopf der Auslassseite lokalisieren.
$
Unbedingt alle Teile an ursprünglicher Position
anbringen.
EINLASSLEITUNGEN
• Beim Anbringen der Einlassleitung SUZUKI SUPER GREASE
“A” auf den O-Ring auftragen.
' 99000-25010: SUZUKI SUPER GREASE “A”
• Beim Anbringen der Einlassleitungsschrauben ein wenig
THREAD LOCK “1342” auf deren Gewinde auftragen.
& 99000-32050: THREAD LOCK “1342”
$
Neue O-Ringe verwenden, um zu vermeiden, dass Luft
von den Verbindungen eingesaugt werden kann.
HINWEIS:
* Identifizieren Sie die verschiedenen Einlassleitungen beim
Wiederanbringen anhand des jeweiligen ID.-Codes 1.
(1-26E0 für Zylinder Nr. 1)
(1-26E0 für Zylinder Nr. 2)
(3-26E0 für Zylinder Nr. 3)
(3-26E0 für Zylinder Nr. 4)
* Sicherstellen, dass die Marke “UP” nach oben weist.
ZYLINDERBOHRUNG
Den Zylinderbohrungsdurchmesser an sechs Stellen messen.
Falls irgendeine Messung die Verschleißgrenze überschreitet,
den Zylinder überholen, und den Kolben durch einen Übergrö-
ßenkolben ersetzen. Die restlichen Zylinder müssen ebenfalls
entsprechend aufgebohrt werden; anderenfalls können durch
die Imbalance übermäßige Vibrationen verursacht werden.
) 09900-20508: Zylinderlehrensatz
( Zylinderbohrung
Standard: 65,500 – 65,515 mm
Verschleißgrenze: 65,615 mm
KOLBENDURCHMESSER
Den Kolbendurchmesser 15 mm vom Hemdende mit dem
Mikrometer messen.
Wenn der Kolbendurchmesser die Verschleißgrenze unter-
schreitet, den Kolben auswechseln.
) 09900-20203: Mikrometer (50 – 75 mm)
15 mm
( Kolbendurchmesser
Verschleißgrenze: 65,38 mm
KOLBENRINGNUTENSPIEL
Das Seitenspiel des 1. und 2. Kolbenrings mit der Fühlerlehre
messen. Falls irgendein Spiel die Verschleißgrenze überschrei-
tet, sowohl Kolben als auch Kolbenringe auswechseln.
) 09900-20803: Fühlerlehre
09900-20205: Mikrometer (0 – 25 mm)
( Kolbenringnutenspiel
Verschleißgrenze: (1.): 0,18 mm
(2.): 0,15 mm
( Kolbenringnutenbreite
Standard: (1.): 1,01 – 1,03 mm
(2.): 0,81 – 0,83 mm
(Ölabstreifring): 1,51 – 1,53 mm
( Kolbenringdicke
Standard: (1.): 0,97 – 0,99 mm
(2.): 0,77 – 0,79 mm
KOLBENRING-EINBAU
• Zuerst den Ölabstreifring, dann den 2. Ring und schließlich
den 1. Ring einsetzen.
HINWEIS:
Der 1. 1 und der 2. Kolbenring 2 unterscheiden sich in ihrer
Form.
$
Beim Anbringen des Distanzrings darauf achten, dass
dessen beide Enden sich nicht in der Nut überlappen. A
A FALSCH
B RICHTIG
HINWEIS:
Die Kolben mit der Marke “ O” zur Auslassseite weisend einset-
zen.
KUPPLUNGSABTRIEBSSCHEIBEN
HINWEIS:
Jegliches Motoröl mit einem sauberen Lappen von den Kupp-
lungsabtriebsscheiben abwischen.
Alle Kupplungsabtriebsscheiben mit Hilfe einer Fühlerlehre und
einer Richtplatte auf Verzug überprüfen.
Wenn der Verzug einer Kupplungsabtriebsscheibe die Ver-
schleißgrenze überschreitet, die Kupplungsscheiben als Satz
auswechseln.
) 09900-20803: Fühlerlehre
( Kupplungsabtriebsscheiben-Verzug
Verschleißgrenze: 0,1 mm
KUPPLUNGSAUSRÜCKLAGER
Das Kupplungsausrücklager auf Ungewöhnlichkeiten prüfen,
insbesondere auf Risse. Nach Abnahme des Lagers von der
Kupplung bestimmen, ob es noch verwendet werden kann oder
auszuwechseln ist.
Ruckfreies Ein- und Ausrücken der Kupplung hängt vom
Zustand dieses Lagers ab.
HINWEIS:
Die Druckscheibe befindet sich zwischen der Kupplungsdruck-
platte und dem Kupplungsausrücklager.
KUPPLUNGSAUSRÜCKBAUGRUPPE
• Vor Abnehmen der Kupplungsausrückbaugruppe den Kupp-
lungshebel von Hand betätigen, um ihn auf ungleichmäßige
Bewegung und anormale Geräusche zu überprüfen. Falls
übermäßiger Widerstand festgestellt wird, den Kupplungsaus-
rückmechanismus reinigen und mit SUZUKI SUPER
GREASE “A” schmieren.
' 99000-25010: SUZUKI SUPER GREASE “A”
STARTER-ABTRIEBRADLAGER
Das Starter-Abtriebsradlager auf Abnutzung und Beschädigung
überprüfen.
3-46 MOTOR
HINWEIS:
SUZUKI SUPER GREASE “A” auf die Simmerringlippe auftra-
gen, um eine Beschädigung des Simmerrings bei Montage des
unteren Kurbelgehäuses zu vermeiden.
' 99000-25010: SUZUKI SUPER GREASE “A”
MOTOR 3-47
SCHALTWELLENÖFFNUNG
Die Schaltwellenöffnung auf Abnutzung und Beschädigung
überprüfen.
SCHALTWELLEN-MONTAGE
Beim Anbringen der Schaltwellen-Rückholfeder den Anschlag
zwischen den Schaltwellen-Rückholfederenden positionieren.
SCHALTGABELNUTENSPIEL
Das Schaltgabelspiel in der Nut des entsprechenden Rads mit
der Fühlerlehre messen.
Wenn das Spiel den Sollwert überschreitet, die Gabel, ihr ent-
sprechendes Rad oder beides auswechseln.
Das Spiel jeder der drei Schaltgabeln ist für guten Schaltbetrieb
von ausschlaggebender Bedeutung.
) 09900-20803: Fühlerlehre
09900-20102: Noniusschublehre
( Schaltgabelnutenspiel
Standard: 0,10 – 0,30 mm
Verschleißgrenze: 0,50 mm
3-48 MOTOR
( Schaltgabelnutenbreite
Standard (Nr. 1 u. Nr. 3) : 4,80 – 4,90 mm
(Nr. 2) : 5,00 – 5,10 mm
( Schaltgabeldicke
Standard (Nr. 1 u. Nr. 3) : 4,60 – 4,70 mm
(Nr. 2) : 4,80 – 4,90 mm
ZERLEGUNG
Vorgelegewellen-Baugruppe
• Deckel 1, linkes Abschlusslager 2 und Simmerring 3
abnehmen.
Antriebswellen-Baugruppe
• Rechtes Abschlusslager 1, Scheibe und 1. (unterstes)
Abtriebsrad 2 abnehmen.
ZUSAMMENBAU
Vorgelegewellen- und Antriebswellen-Baugruppe in der umge-
kehrten Reihenfolge der Zerlegung zusammenbauen. Auf die
folgenden Punkte achten:
HINWEIS:
* Vor Anbringen der Räder das Lager von Hand drehen, um auf
anormale Geräusche und ungleichmäßige Drehung zu über-
prüfen. Das Lager auswechseln, falls irgendwelche Unge-
wöhnlichkeiten festgestellt werden.
* Vor Anbringen der Räder Antriebswelle, Vorgelegewelle und
Buchsen leicht mit Molybdänöllösung bestreichen.
* Bevor der Simmerring angebracht wird, SUZUKI SUPER
GREASE “A” auf dessen Lippe auftragen.
+ 99000-25140: SUZUKI MOLY PASTE
' 99000-25010: SUZUKI SUPER GREASE “A”
$
* Ein gebrauchter Sicherungsring darf nicht von
neuem verwendet werden. Nachdem ein Sicherungs-
ring von einer Welle abgenommen worden ist, muss
er durch einen neuen Ring ersetzt werden.
* Beim Anbringen eines neuen Sicherungsrings die-
sen nicht weiter aufbiegen, als zum Aufschieben
über die Welle erforderlich ist.
* Nach Anbringen eines Sicherungsrings stets sicher-
stellen, dass er vollständig und sicher in seiner Nut
sitzt.
HINWEIS:
Bei Zusammenbauen des Getriebes ist auf richtige Anbringung
der Scheiben und Sicherungsringe zu achten. Die Querschnitts-
ansicht zeigt die richtige Position der Räder, Buchsen, Scheiben
und Sicherungsringe. (!3-53)
$
Beim Anbringen der 3.- und 4.-Abtriebsradbuchse an
der Antriebswelle die Antriebswellen-Ölbohrung 1
auf die Buchsen-Ölbohrung 2 ausrichten.
$
Den Simmerring wie in der Abbildung gezeigt anbrin-
gen.
1 Linkes Abschlusslager
2 Simmerring
3 2. Antriebsrad
4 Vorgelegewelle
MOTOR 3-53
1. Abtriebsrad
1
(Unterstes)
2 5. Abtriebsrad
3 4. Abtriebsrad
4 3. Abtriebsrad
6. Abtriebsrad
5
(Oberstes)
6 2. Abtriebsrad
7 Antriebswelle
Vorgelegewelle/
8 1. Antriebsrad
(Unterstes)
9 5. Antriebsrad
0 3./4. Antriebsrad
6. Antriebsrad
A
(Oberstes)
B 2. Antriebsrad
D
FW
#
GEGENSTAND N·m kgf-m
A 115 11,5
B 13 1,3
3-54 MOTOR
MOTOR 3-55
PLEUELFUSS-SEITENSPIEL
Das Pleuelfuß-Seitenspiel mit der Fühlerlehre überprüfen. Wenn
das Spiel die Grenze überschreitet, die Pleuelfußbreite und die
Kurbelzapfenbreite messen.
Falls eines der Messergebnisse nicht vorschriftgemäß ist,
defekte(s) Teil(e) auswechseln.
) 09900-20803: Fühlerlehre
( Pleuelfuß-Seitenspiel
Verschleißgrenze: 0,3 mm
) 09900-20205: Mikrometer (0 – 25 mm)
09900-20605: Messschieber mit Messuhr (10 – 34 mm)
( Pleuelfußbreite
Standard: 20,95 – 21,00 mm
( Pleuelzapfenbreite
Standard: 21,10 – 21,15 mm
PLEUELFUSSLAGERWAHL
• Den Plastigage-Streifen axial am Pleuelzapfen entlang unter
Vermeidung der Ölbohrung wie gezeigt ansetzen.
• Die Pleuellagerdeckelmuttern in zwei Stufen auf das vorge-
schriebene Anzugsdrehmoment anziehen.
HINWEIS:
Beim Anbringen des Lagerdeckels am Pleuelzapfen sicherstel-
len, dass die Zahl 1 an der Pleuelstange zur Einlassseite weist.
# Pleuellagerdeckelmutter
(Anfänglich) : 19 N·m (1,9 kgf-m)
(Endgültig) : 35 N·m (3,5 kgf-m)
) 09900-22301: Plastigage
HINWEIS:
Die Kurbelwelle oder Pleuelstange niemals bei eingelegtem Pla-
stigage-Streifen drehen.
Pleuelstangen-ID.-Spezifikation
Code ID.-Spezifikation
1 37,000 – 37,008 mm
2 37,008 – 37,016 mm
Pleuelzapfen-AD.-Spezifikation
Code AD.-Spezifikation
1 33,992 – 34,000 mm
2 33,984 – 33,992 mm
3 33,976 – 33,984 mm
) 09900-20202: Mikrometer (25 – 50 mm)
Lagerdicken-Spezifikation
Farbe (Teile-Nr.) Dicke
Grün
1,480 – 1,484 mm
(12164-26E00-0A0)
Schwarz
1,484 – 1,488 mm
(12164-26E00-0B0)
Braun
1,488 – 1,492 mm
(12164-26E00-0C0)
Gelb
1,492 – 1,496 mm
(12164-26E00-0D0)
A Farbcode
$
Die Lager sind als Satz auszuwechseln.
3-58 MOTOR
LAGER-MONTAGE
• Beim Montieren der Lager in Lagerdeckel und Pleuelstange
unbedingt den Ansatz 1 zuerst einsetzen, dann die gegen-
überliegende Seite des Lagers hineindrücken.
KURBELGEHÄUSE-KURBELWELLEN-LAGER-WAHL
• Plastigage-Streifen wie gezeigt auf jeden Kurbelwellenzapfen
auflegen.
) 09900-22301: Plastigage
HINWEIS:
Plastigage-Streifen nicht auf die Ölbohrung legen und die Kur-
belwelle auch nicht drehen, wenn ein Plastigage-Streifen aufge-
legt ist.
MOTOR 3-59
Kurbelgehäusezapfen-ID.-Spezifikation
Code ID.-Spezifikation
A 35,000 – 35,008 mm
B 35,008 – 35,016 mm
Kurbelwellenzapfen-AD.-Spezifikation
Code AD.-Spezifikation
A 31,992 – 32,000 mm
B 31,984 – 31,992 mm
C 31,976 – 31,984 mm
) 09900-20202: Mikrometer (25 – 50 mm)
Lagerdicken-Spezifikation
Farbe (Teile-Nr.) Dicke
Grün
Oben
(12229-27A00-0A0) ... 1 1,486 – 1,490 mm
(12229-27A10-0A0) ... 2
Schwarz
(12229-27A00-0B0) ... 1 1,490 – 1,494 mm
(12229-27A10-0B0) ... 2 Unten
Braun
(12229-27A00-0C0) ... 1 1,494 – 1,498 mm
(12229-27A10-0C0) ... 2
Gelb
(12229-27A00-0D0) ... 1 1,498 – 1,502 mm
(12229-27A10-0D0) ... 2
1 Nutenlager mit Ölbohrung (für unteres Kurbelgehäuse)
2 Nutenlager (für oberes Kurbelgehäuse)
3 Farbcode
KURBELWELLEN-DRUCKSPIEL-
EINSTELLUNG
• Das Druckspiel zwischen dem linken Drucklager und der Kur-
belwelle mit der Fühlerlehre messen, wobei rechtes und lin-
kes Kurbelwellendrucklager im oberen Kurbelgehäuse
eingesetzt sind.
R: Rechtes Drucklager
L: Linkes Drucklager
A: Vorne
MOTOR 3-61
HINWEIS:
Die Kurbelwelle nach links ziehen 1, sodass am rechten Druck-
lager kein Spiel besteht.
( Kurbelwellen-Druckspiel
Standard: 0,04 – 0,09 mm
Wenn das Druckspiel die Toleranz überschreitet, dieses wie
nachfolgend beschrieben einstellen:
KURBELWELLENSCHLAG
Die Kurbelwelle wie gezeigt mit den beiden Endlagerzapfen in
Prismenauflageblöcke einlegen. Die Messuhr wie gezeigt anset-
zen und die Kurbelwelle langsam drehen, um den Schlag abzu-
lesen. Die Kurbelwelle auswechseln, wenn der Schlag die
Verschleißgrenze überschreitet.
) 09900-20606: Messuhr (1/100 mm)
09900-20701: Magnetständer
09900-21304: Prismenauflageblöcke (100 mm)
( Kurbelwellenschlag
Verschleißgrenze: 0,05 mm
MOTOR 3-63
MOTOR-ZUSAMMENBAU
Den Motor sinngemäß in der umgekehrten Reihenfolge der Zer-
legung zusammenbauen. Die folgenden Schritte erfordern
besondere Aufmerksamkeit, bzw. gewisse Vorsichtsmaßnah-
men sollten getroffen werden.
HINWEIS:
Vor dem Zusammenbau Motoröl auf alle beweglichen Teile auf-
tragen.
ÖLPUMPE
• O-Ringe (1 und 2) und Passstifte 3 an korrekter Position
anbringen, wie gezeigt.
$
Die O-Ringe durch neue ersetzen, um Ölundichtigkeit
zu vermeiden.
GETRIEBE
• Die Schaltnockenanschlagschraube 1 eindrehen.
HINWEIS:
Bevor die Schaltnockenanschlagschraube 1 eingedreht wird,
sie mit ein wenig THREAD LOCK “1342” versehen.
& 99000-32050: THREAD LOCK “1342”
3-64 MOTOR
HINWEIS:
Beim Anbringen der Schaltnockenanschlagplatte 2 die Stiftnut
A auf den Stift B ausrichten, wie gezeigt.
KURBELGEHÄUSE
• Das empfohlene Bindemittel auf die Passfläche des unteren
Kurbelgehäuses auftragen, wie folgt.
, 99000-31140: SUZUKI BOND “1207B”
HINWEIS:
* Sicherstellen, dass die Passflächen frei von Feuchtigkeit, Öl,
Staub und anderen Fremdkörpern sind.
* Das Bindemittel in einer dünnen und gleichmäßigen Schicht
auftragen, und die Kurbelgehäusehälften innerhalb weniger
Minuten nach dem Auftragen zusammenbauen.
* Bindemittel darf auf keinen Fall auf die Lagerflächen gelangen.
MOTOR 3-67
BOND-Linie
3-68 MOTOR
$
Die Ölwannendichtung durch eine neue ersetzen, um
Ölundichtigkeit zu vermeiden.
HINWEIS:
Eine neue Dichtungsscheibe wie gezeigt an der Ölwannen-
schraube E anbringen.
$
Eine neue Dichtungsscheibe verwenden, um Ölun-
dichtigkeit zu vermeiden.
GANGPOSITIONSSCHALTER
• Den Gangpositionsschalter anbringen.
HINWEIS:
Beim Anbringen des Gangpositionsschalters darauf achten, die
Feder 1, den Schalterkontakt 2 und den O-Ring 3 richtig
anzuordnen.
$
Den O-Ring durch einen neuen ersetzen.
3-70 MOTOR
STARTERKUPPLUNG
• Fett vom konischen Abschnitt der Starterkupplung und Kur-
belwelle entfernen. Jegliches Öl und Fett mit einem nicht ent-
flammbaren Reinigungslösemittel abwischen und
sicherstellen, dass die Oberflächen ganz trocken sind.
HINWEIS:
Ein wenig THREAD LOCK SUPER “1303” auf das Gewinde der
Starterkupplung-Befestigungsschraube auftragen.
% 99000-32030: THREAD LOCK SUPER “1303”
SCHALTUNG
• Jede Klaue 1 in das Schaltnockenabtriebsrad 2 einsetzen.
• Die große Schulter A muss nach außen weisen.
• Nockenführung 3 und Klauenheber 4 anbringen.
• Ein wenig THREAD LOCK “1342” auf die Schrauben auftra-
gen.
& 99000-32050: THREAD LOCK “1342”
MOTOR 3-71
ÖLPUMPENABTRIEBSRAD
• Scheibe 1, Stift 2, Ölpumpenabtriebsrad 3 und Scheibe 4
anbringen.
• Das Ölpumpenabtriebsrad mit dem Sicherungsring sichern.
) 09900-06107: Sprengringzange
KUPPLUNG
• Die Primärabtriebsrad-Baugruppe an der Vorgelegewelle
anbringen, und Motoröl auf das Nadellager 1 und das
Distanzstück 2 auftragen.
• Die Druckscheibe 3 an der Vorgelegewelle anbringen.
AUßEN
ANTRIEBSSCHEIBE ID.
Nr. 1 116 mm
Nr. 2 120 mm
$
Die Antriebsscheiben Nr. 1 und Nr. 2 sehen fast gleich
aus. Bevor sie eingebaut werden, unbedingt ihren
Innendurchmesser prüfen.
MOTOR 3-73
SIGNALGEBER
• Den Öldruckschalter anbringen, SUZUKI BOND auf dessen
Gewinde auftragen, und den Schalter auf das vorgeschrie-
bene Anzugsdrehmoment anziehen.
, 99000-31140: SUZUKI BOND “1207B”
# Öldruckschalter: 14 N·m (1,4 kgf-m)
ZYLINDERBLOCK-STEHBOLZEN-POSITION
Gegenstand-Nr. Länge
1 3 5 7 9 0 A B 175 mm
2 4 6 8 168 mm
A Auslassseite
3-76 MOTOR
HINWEIS:
Vor Anbringen des Zylinderblock-Stehbolzens 7 dessen
Gewinde mit einer dünnen Schicht des empfohlenen Bindemit-
tels überziehen.
, 99000-31140: SUZUKI BOND “1207B”
# Zylinderblock-Stehbolzen: 15 N·m (1,5 kgf-m)
KOLBEN
• Kolben und Kolbenbolzen in die Zylinder einsetzen, von
denen sie entfernt worden sind. Siehe Einritzungen auf jedem
Kolben.
• Vor Einsetzen der Kolbenbolzen Molybdänöllösung auf deren
Oberflächen auftragen.
+ 99000-25140: SUZUKI MOLY PASTE
• Ein Tuch unter den Kolben legen, und die Sicherungsringe 1
anbringen.
HINWEIS:
* Die Kolben mit der “O”-Marke A zur Auslassseite weisend
anbringen.
* Unbedingt neue Sicherungsringe verwenden.
HINWEIS:
Die Dichtung mit der Marke “UP” nach oben weisend anbringen,
wie gezeigt.
$
Eine neue Dichtung verwenden, um Ölundichtigkeit zu
vermeiden.
MOTOR 3-77
ZYLINDER
• Die Zylinderfußmutter 1 auf das vorgeschriebene Anzugs-
drehmoment anziehen.
# Zylinderfußmutter: 9 N·m (0,9 kgf-m)
ZYLINDERKOPF
Auslassseite
• Den Zylinderkopf auf den Zylinderblock setzen.
• Zylinderkopfmuttern und -scheiben müssen richtig positio-
niert, wie in der Abbildung gezeigt, angebracht werden.
A Kupferscheibe mit normaler Mutter (4 Stck.)
B Kupferscheibe mit Hutmutter (4 Stck.)
C Stahlscheibe mit normaler Mutter (4 Stck.)
HINWEIS:
Bevor die Nockenwellen am Zylinderkopf angebracht werden,
SUZUKI MOLY PASTE auf die Nockenwellenzapfen D auftra-
gen und hierbei darauf achten, dass keine trockenen Stellen
zurückbleiben. Außerdem Motoröl auf die Nockenwellenzapfen-
halter auftragen.
+ 99000-25140: SUZUKI MOLY PASTE
EX IN
• Jeder Nockenzapfenhalter ist mit einem Prägebuchstaben gekennzeichnet. Die Passstifte in jeden Nok-
kenwellenzapfenhalter einsetzen.
• Die Nockenwellen (IN und EX) gleichmäßig befestigen, indem die Nockenwellenzapfenhalterschrauben
der Reihe nach und überkreuz angezogen werden.
HINWEIS:
Wenn die Nockenwellenzapfenhalter nicht gleichmäßig angezogen werden, können Zylinderkopf- und Nok-
kenwellenzapfenhalter-Druckflächen beschädigt werden.
• Die Nockenwellenzapfenhalterschrauben auf das vorgeschriebene Anzugsdrehmoment anziehen.
# Nockenwellenzapfen-Halterschraube: 10 N·m (1,0 kgf-m)
$
Die Nockenwellenzapfenhalterschrauben bestehen aus Spezialmaterial und weisen im Ver-
gleich zu anderen Hochfestigkeitsschrauben eine viel höhere Festigkeit auf.
Diese Spezialschrauben dürfen nicht durch andere Schrauben ersetzt werden. Sie lassen sich
leicht identifizieren, da jede derartige Schraube eine “9” auf dem Kopf trägt.
VORNE
3-82 MOTOR
STEUERKETTEN-SPANNUNGSEINSTELLER
• Nachdem Federhalterschraube 1 und Feder abgenommen
worden sind, den Ratschenmechanismus 2 entriegeln und
die Druckstange 3 ganz in den Steuerketten-Spannungsein-
steller drücken.
HINWEIS:
Vor Anbringen des Steuerketten-Spannungseinstellers die Kur-
belwelle im Uhrzeigersinn drehen, um jeglichen Steuerketten-
durchhang zwischen Kurbelwellenrad und
Auslassnockenwellenrad zu beseitigen.
$
Nach Anbringen des Steuerketten-Spannungseinstel-
lers den Steuerkettendurchhang kontrollieren, um
sicherzustellen, dass der Steuerketten-Spannungsein-
steller richtig funktioniert.
ZYLINDERKOPF
• Etwa 50 ml Motoröl in jede Öltasche im Zylinderkopf gießen.
HINWEIS:
Die Kurbelwelle drehen und sicherstellen, dass alle beweglichen
Teile (z.B. Stößel, Nockenwelle) richtig funktionieren.
$
Unbedingt das Ventilspiel nachkontrollieren und erfor-
derlichenfalls einstellen. (!2-4)
ZYLINDERKOPFHAUBE
• Vor Anbringen der Zylinderkopfhaubendichtung an der Zylin-
derkopfhaube das empfohlene Bindemittel auf die Nut in der
Zylinderkopfhaube auftragen.
• Das empfohlene Bindemittel auf die vier Nockenwellen-
Abschlusskappen der Dichtung wie gezeigt auftragen.
99000-31140: SUZUKI BOND “1207B”
Zylinderkopfhauben-Verbindungsschraube 1:
20 N·m (2,0 kgf-m)
• Die acht Dichtungen an richtiger Position anbringen.
• Die Zylinderkopfhaubenschrauben 2 auf das vorgeschrie-
bene Anzugsdrehmoment anziehen.
Die Dichtungen durch neue ersetzen, um Ölundichtig-
keit zu vermeiden.
• Den Ölfilter von Hand drehen, bis zu spüren ist, dass der O-
Ring des Ölfilters dessen Sitzfläche berührt. Dann den Ölfilter
um zwei Drehungen mit dem Spezialwerkzeug festziehen.
) 09915-40610: Ölfilterschlüssel
HINWEIS:
* Vor Anbringen des Ölfilters eine dünne Schicht Motoröl auf
dessen O-Ring auftragen.
* Um sicherzustellen, dass der Ölfilter richtig angezogen wird,
das Spezialwerkzeug verwenden. Den Ölfilter nicht nur von
Hand festziehen.
# PAIR-Ventilleitung-Befestigungsmutter:
10 N·m (1,0 kgf-m)
3-86 MOTOR
MOTORSCHMIERSYSTEM
ÖLPUMPE
AUSBAU
Zum Warten der Ölpumpe muss das Kurbelgehäuse geteilt wer-
den.
Zum Warten der Ölpumpe muss der Motor ausgebaut und zer-
legt werden. Bezüglich Ausbau der Ölpumpe siehe Abschnitte
für Ausbau und Zerlegung des Motors. (!3-25)
ÜBERPRÜFUNG
Die Ölpumpe von Hand drehen und sicherstellen, dass sie sich
gleichmäßig bewegt. Die Ölpumpe als Baugruppe auswechseln,
wenn sie sich nicht gleichmäßig bewegt.
$
Die Ölpumpen-Baugruppe nicht zu zerlegen versu-
chen.
Die Ölpumpe ist nur als Gesamtteil erhältlich, Einzel-
teile können nicht bestellt werden.
EINBAU
• Siehe Abschnitte für Zusammen- und Einbau des Motors
bezüglich des Einbaus der Ölpumpe. (!3-63)
ÖLSUMPFFILTER/ÖLDRUCKREGLER
AUSBAU
Nach Ablassen des Motoröls müssen die folgenden Bauteile in
der angegebenen Reihenfolge ausgebaut werden, bevor der
Ölsumpffilter und der Öldruckregler abgenommen werden kön-
nen.
HINWEIS:
Einzelheiten für jeden Schritt entnehmen Sie bitte den folgenden
Seiten.
Ablassen:
• Motoröl (!2-9)
Abnehmen:
• Auspuffrohr-/Auspufftopf-Baugruppe (!3-5)
• Ölkühlerschlauch-Verbindungsschrauben
• Ölwanne (!3-86)
MOTOR 3-87
• Öldruckregler
• Ölsumpffilter
ÜBERPRÜFUNG
Öldruckregler
Sicherstellen, dass der Öldruckregler richtig funktioniert, indem
mit einem geeignet geformten Werkzeug auf den Kolben
gedrückt wird. Wenn der Kolben nicht funktioniert, den Öldruck-
regler durch einen neuen ersetzen.
REINIGEN
Ölsumpffilter
Den Ölsumpffilter mit Druckluft reinigen.
Ölwanne
Die Ölwanne mit Kerosin waschen.
3-88 MOTOR
EINBAU
Der Einbau erfolgt in der umgekehrten Reihenfolge des Aus-
baus.
HINWEIS:
Einzelheiten für jeden Schritt entnehmen Sie bitte den folgenden
Seiten.
Einbauen:
• Ölsumpffilter
HINWEIS:
O-Ring 1 und Beilage 2 nicht verlieren.
• Öldruckregler
# Öldruckregler: 28 N·m (2,8 kgf-m)
• Ölwanne (!3-69)
• Ölkühlerschlauch-Verbindungsschrauben (!3-8)
• Auspuffrohr-/Auspufftopf-Baugruppe (!3-8)
ÖLDRUCKSCHALTER
AUSBAU
Nachdem das Motoröl abgelassen worden ist, den Öldruck-
schalter abnehmen.
HINWEIS:
Einzelheiten für jeden Schritt entnehmen Sie bitte den folgenden
Seiten.
Ablassen:
• Motoröl (!2-9)
Abnehmen:
• Signalgeberdeckel
• Öldruckschalter
ÜBERPRÜFUNG
!6-41
EINBAU
Der Einbau erfolgt in der umgekehrten Reihenfolge des Aus-
baus.
• Öldruckschalter (!3-74)
• Signalgeberdeckel (!3-83)
ÖLKÜHLER
ÜBERPRÜFUNG UND REINIGUNG
Die Ölkühlerschläuche auf Beschädigung und Undichtigkeit
überprüfen. Falls irgendwelche Defekte festgestellt werden,
Ölkühlerschlauch/Ölkühlerschläuche erneuern.
ÖLFILTER
!2-10
ÖLDRUCK
!2-24
MOTOR 3-91
ÖLDÜSE
AUSBAU DER ÖLDÜSE (für Zylinderkopf)
• Die Öldüse (für den Zylinderkopf) kann nach Ausbauen des
Zylinderblocks abgenommen werden.
HINWEIS:
Einzelheiten für jeden Schritt entnehmen Sie bitte den folgenden
Seiten.
Ablassen:
• Motoröl (!2-9)
Abnehmen:
• Zylinderblock (!3-14)
• Öldüse (für den Zylinderkopf) 1
ÜBERPRÜFUNG
Sicherstellen, dass die Öldüsen nicht verstopft sind. Falls sie
verstopft sind, deren Öldurchgang mit einem Stück Draht geeig-
neter Dicke und Druckluft reinigen.
3-92 MOTOR
EINBAU
Siehe Abschnitte über Einbau des Zylinderblocks sowie Zusam-
menbau und Einbau des Motors.
HINWEIS:
Vor Anbringen der Öldüsen eine leichte Schicht Motoröl auf die
O-Ringe auftragen.
AUSLASSNOCKEN- AUSLASSNOCKEN- EINLASSNOCKEN- EINLASSNOCKEN-
LAUFFLÄCHEN WELLENZAPFEN WELLENZAPFEN LAUFFLÄCHEN
STEUERKETTE
PLEUELKOPF KOLBEN UND KOL- KOLBEN UND KOL- KOLBEN UND KOL- KOLBEN UND KOL-
BENBOLZEN NR. 1 BENBOLZEN NR. 2 BENBOLZEN NR. 3 BENBOLZEN NR. 4
ZYLINDERKOPF ZYLINDERKOPF
KOLBEN/ZYLINDERWAND
ÖLDÜSE ÖLDÜSE ÖLDÜSE ÖLDÜSE
STEHBOLZEN STEHBOLZEN
STARTERKUPP- PLEUELFUß (AUSLASSSEITE) (EINLASSSEITE)
LUNGSBUCHSE
MOTORSCHMIERSYSTEM-SCHEMA
KURBELWELLENZAPFEN ÖLDÜSEN
BLENDE
LINKES RECHTES
ANTRIEBS- ÖLKÜHLER
VORGELEGE-
WELLENLAGER WELLENLAGER
ÖLPUMPE
KUPPLUNGS- VORGELEGE- ANTRIEBS- REGLER
SCHEIBEN WELLENRÄDER WELLENRÄDER
ÖLSUMPFFILTER
MOTOR
3-93
3-94 MOTOR
MOTORSCHMIERSYSTEM
MOTOR 3-95
ZYLINDERKOPF-KÜHLSYSTEMSCHEMA
STEHBOLZEN STEHBOLZEN
ÖLLEITUNG ÖLLEITUNG
ZYLINDER-
KOPF
SCHLÄUCHE
ÖLKANAL
ÖLPUMPE
ÖLSUMPFFILTER
3-96 MOTOR
ZYLINDERKOPF-KÜHLSYSTEM
MOTOR 3-97
PAIR-SYSTEM (LUFTVERSORGUNG)
AUSBAU
• Den Kraftstofftank abnehmen. (!4-3)
• Alle PAIR-Ventilschläuche abtrennen.
1 Unterdruckschlauch
2 Luftfilterschlauch
3 PAIR-Schlauch Nr. 1
4 PAIR-Schlauch Nr. 2
5 PAIR-Schlauch Nr. 4
6 PAIR-Schlauch Nr. 3
ÜBERPRÜFUNG
SCHLÄUCHE UND LEITUNGEN
• Die Schläuche und Leitungen auf Abnutzung und Beschädi-
gung überprüfen.
• Sicherstellen, dass die Schläuche und Rohre einwandfrei
angeschlossen sind.
PAIR-VENTIL
• Das PAIR-Ventil abnehmen. (!Oben)
• Das PAIR-Ventilgehäuse auf Beschädigung überprüfen.
3-98 MOTOR
MEMBRANVENTIL
• Die PAIR-Ventildeckel abnehmen.
• Die Membranventile auf Ölkohleablagerungen überprüfen.
• Falls Ölkohleablagerungen im Membranventil vorgefunden
werden, das PAIR-Ventil durch ein neues ersetzen.
PAIR-VENTIL
• Sicherstellen, dass Luft durch den PAIR-Ventil-Lufteinlasska-
nal A zu den Luftauslassteilen B strömt.
• Falls keine Luft herausströmt, das PAIR-Ventil durch ein
neues ersetzen.
EINBAU
• Die Schläuche richtig verlegen. (!7-19)
• Die PAIR-Ventil-Befestigungsschraube auf das vorgeschrie-
bene Anzugsdrehmoment anziehen.
# PAIR-Ventil-Befestigungsschraube: 10 N·m (1,0 kgf-m)
MOTOR 3-99
KRAFTSTOFFSYSTEM
INHALT
KRAFTSTOFFSYSTEM .................................................................................. 4- 2
KRAFTSTOFFTANK ....................................................................................... 4- 3 2
AUSBAU ................................................................................................ 4- 3
EINBAU ................................................................................................. 4- 3
KRAFTSTOFFHAHN ...................................................................................... 4- 4
AUSBAU ................................................................................................ 4- 5
ÜBERPRÜFUNG UND REINIGUNG ..................................................... 4- 5
EINBAU ................................................................................................. 4- 5 4
KRAFTSTOFFFILTER .................................................................................... 4- 6
AUSBAU ................................................................................................ 4- 6
ÜBERPRÜFUNG ................................................................................... 4- 6
EINBAU ................................................................................................. 4- 6
KRAFTSTOFFSTANDMESSER ..................................................................... 4- 7
AUSBAU UND EINBAU ........................................................................ 4- 7
VERGASER .................................................................................................... 4- 8
6
AUFBAU ................................................................................................ 4- 8
TECHNISCHE DATEN .......................................................................... 4- 9
LAGE DER KENN-NR. .......................................................................... 4-10
MEMBRAN- UND KOLBENBETRIEB .................................................. 4-11
LEERLAUFSYSTEM ............................................................................. 4-12
HAUPTSYSTEM .................................................................................... 4-13
STARTER-ANREICHERUNGSSYSTEM .............................................. 4-14
SCHWIMMERSYSTEM ......................................................................... 4-14
AUSBAU ................................................................................................ 4-15
ZERLEGUNG ......................................................................................... 4-16
REINIGEN .............................................................................................. 4-19
ÜBERPRÜFUNG ................................................................................... 4-20
ZUSAMMENBAU ................................................................................... 4-21
EINBAU ................................................................................................. 4-24
VERGASER-SYNCHRONISATION ....................................................... 4-25
4-2 KRAFTSTOFFSYSTEM
KRAFTSTOFFSYSTEM
Das Kraftstoffsystem besteht aus Kraftstofftank, Kraftstoffhahn, Unterdruckschlauch, Kraftstofffilter, Kraft-
stoffschlauch und Vergaserbaugruppe. Bei Unterdruck in der Verbrennungskammer kann Kraftstoff vom
Kraftstofftank durch den Kraftstoffhahn zur Vergaserbaugruppe fließen.
Kraftstofftank
Unterdruckschlauch
Kraftstoffhahn
Kraftstofffilter
Kraftstoffschlauch
KRAFTSTOFF
UNTERDRUCK
KRAFTSTOFFSYSTEM 4-3
KRAFTSTOFFTANK
AUSBAU
!
Benzin ist äußerst feuergefährlich und explosiv.
Wärme, Funken und Flammen von Benzin fern halten.
EINBAU
Den Kraftstofftank in der umgekehrten Demontagereihenfolge
wieder montieren.
#
Darauf achten, die Schläuche beim Wiederanbringen
nicht zu verbiegen.
4-4 KRAFTSTOFFSYSTEM
KRAFTSTOFFHAHN
Wenn der Motor nicht läuft, wird der Kraftstoffhahn 1 durch die Spannung der Feder 2 geschlossen gehal-
ten, sodass der Kraftstoffdurchgang gesperrt wird und kein Kraftstoff zu den Vergasern fließen kann.
Wenn der Motor gestartet worden ist, bildet sich Unterdruck A im Brennraum, der über einen Durchgang in
der Vergaser-Hauptbohrung und den Unterdruckschlauch zur Membran gelangt. Dieser Unterdruck A ist
höher als der Federdruck, sodass die Membran den Kraftstoffhahn 1 öffnet, und Kraftstoff zur Vergaser-
baugruppe fließen kann.
Zustand “Kraftstoffsperre”
Zustand “Kraftstofffluss”
UNTERDRUCK
KRAFTSTOFF
KRAFTSTOFFSYSTEM 4-5
AUSBAU
!
Benzin ist außerordentlich explosiv. Besondere Vor-
sicht ist angebracht.
EINBAU
Den Kraftstoffhahn in der umgekehrten Reihenfolge der
Abnahme anbringen.
!
Dichtungen 1 und O-Ring 2 durch Neuteile ersetzen,
um Kraftstofflecks zu vermeiden.
4-6 KRAFTSTOFFSYSTEM
KRAFTSTOFFFILTER
AUSBAU
• Den Kraftstofftank abnehmen. ("4-3)
• Den Kraftstofffilter 1 abnehmen.
ÜBERPRÜFUNG
• Wenn der Kraftstofffilter mit Ablagerungen oder Rost ver-
schmutzt ist, kann der Kraftstoff nicht gleichmäßig strömen,
wodurch ein Verlust der Motorleistung verursacht werden
kann. Den Kraftstofffilter erforderlichenfalls auswechseln.
EINBAU
Den Kraftstofffilter in der umgekehrten Reihenfolge der
Abnahme anbringen. Auf die folgenden Punkte achten:
• Sicherstellen, dass die Pfeilmarke am Kraftstofffilter zur Ver-
gaserseite weist.
KRAFTSTOFFSYSTEM 4-7
KRAFTSTOFFSTANDMESSER
AUSBAU UND EINBAU
!
Benzin ist außerordentlich explosiv. Besondere Vor-
sicht ist angebracht.
ÜBERPRÜFUNG DES
KRAFTSTOFFSTANDMESSERS.............. ("6-40)
4-8 KRAFTSTOFFSYSTEM
VERGASER
AUFBAU
TECHNISCHE DATEN
SPEZIFIKATION
GEGENSTAND
E-02, 19 E-19 U-Typ
Vergasertyp KEIHIN CVR32 ←
Bohrungsgröße 32,5 ←
Kenn-Nr. 38G0 38G2
Leerlaufdrehzahl 1 200 ± 100 U/min ←
Schwimmerhöhe 17,0 mm ←
Hauptdüse Nr. 105 (Für Vergaser Nr. 1, 4)
(M.J.) ←
Nr. 102 (Für Vergaser Nr. 2, 3)
Hauptluftdüse (M.A.J.) Nr. 50 ←
Düsennadel (J.N.) NFKP ←
Nadeldüse (N.J.) φ 3,4 ←
Drosselventil (Th.V.) 11° ←
Leerlaufdüse (S.J.) Nr. 35 ←
Leerlaufluftdüse (S.A.J.) Nr. 160 ←
Gemischregulierschraube VOREINSTELLUNG
(P.S.) ←
(2 Drehungen zurück)
Gasseilzugspiel (Ziehzug) 2,0 – 4,0 mm ←
Start(anreicherungs)plunger-
0,5 – 1,0 mm ←
Seilzugspiel
SPEZIFIKATION
GEGENSTAND
E-28 P-37
Vergasertyp KEIHIN CVR32 ←
Bohrungsgröße 32,5 ←
Kenn-Nr. 38G1 38G0
Leerlaufdrehzahl 1 200 ± 100 U/min ←
Schwimmerhöhe 17,0 mm ←
Hauptdüse Nr. 105 (Für Vergaser Nr. 1, 4) Nr. 110 (Für Vergaser Nr. 1, 4)
(M.J.)
Nr. 102 (Für Vergaser Nr. 2, 3) Nr. 108 (Für Vergaser Nr. 2, 3)
Hauptluftdüse (M.A.J.) Nr. 50 ←
Düsennadel (J.N.) NFKP NFKR
Nadeldüse (N.J.) φ 3,4 ←
Drosselventil (Th.V.) 11° ←
Leerlaufdüse (S.J.) Nr. 35 Nr. 38
Leerlaufluftdüse (S.A.J.) Nr. 160 ←
Gemischregulierschraube VOREINSTELLUNG
(P.S.) ←
(2 Drehungen zurück)
Gasseilzugspiel (Ziehzug) 2,0 – 4,0 mm ←
Start(anreicherungs)plunger-
0,5 – 1,0 mm ←
Seilzugspiel
4-10 KRAFTSTOFFSYSTEM
UNTERDRUCK
4-12 KRAFTSTOFFSYSTEM
LEERLAUFSYSTEM
Dieses System ist während Motorbetriebs mit geschlossenem oder leicht geöffnetem Drosselventil 1 für die
Kraftstoffversorgung verantwortlich. Der Kraftstoff von der Schwimmerkammer 2 wird von der Leerlaufdüse
3 abgemessen, wo er mit durch die Leerlaufluftdüse 4 einströmenden Luft gemischt wird. Dieses kraft-
stoffreiche Gemisch gelangt dann über den Gemischdurchgang zur Gemischregulierschraube 5. Ein Teil
des Gemisches wird durch die Bypass-Kanäle 6 in die Hauptbohrung geleitet. Das Gemisch wird von der
Gemischregulierschraube 5 abgemessen und durch den Gemischauslasskanal 7 in die Hauptbohrung
gesprüht.
LUFT
KRAFTSTOFF/LUFTGEMISCH
KRAFTSTOFF
KRAFTSTOFFSYSTEM 4-13
HAUPTSYSTEM
Während das Drosselventil 1 geöffnet wird, nimmt die Motordrehzahl zu, und der Unterdruck im Lufttrichter
A steigt. Hierdurch wird der Kolbenschieber 2 nach oben bewegt.
Der Kraftstoff in der Schwimmerkammer 3 wird von der Hauptdüse 4 abgemessen. Der abgemessene
Kraftstoff gelangt in die Nadeldüse 5, wird mit Luft von der Hauptluftdüse 6 gemischt und bildet eine Emul-
sion.
Der emulgierte Kraftstoff passiert dann den Abstand zwischen der Nadeldüse 5 und der Düsennadel 7,
wonach er in den Lufttrichter A geleitet wird, wo er auf den vom Motor angesaugten Hauptluftstrom trifft.
Die Gemisch-Proportionierung wird in der Nadeldüse 5 bewirkt. Der Abstand, durch den der emulgierte
Kraftstoff schließlich strömen muss, hängt von der Drosselposition ab.
LUFT
KRAFTSTOFF/LUFTGEMISCH
KRAFTSTOFF
4-14 KRAFTSTOFFSYSTEM
STARTER-ANREICHERUNGSSYSTEM
Durch Ziehen der Starter-Plungers (Anreicherung) wird Kraftstoff von der Schwimmerkammer 1 in den
Starterkreis gesaugt.
Die Starterdüse 2 misst diesen Kraftstoff ab. Der Kraftstoff strömt dann in die Kraftstoffleitung 3 und ver-
mischt sich mit der von der Schwimmerkammer 1 kommenden Luft. Dieses kraftstoffreiche Gemisch
erreicht den Starter-Plunger 4 und vermischt sich erneut mit Luft, die über einen Durchgang einströmt, der
sich von der Rückseite der Membran her erstreckt.
Diese zwei aufeinander folgenden Mischvorgänge von Kraftstoff mit Luft sorgen für das richtige Luft/Kraft-
stoff/Luft-Verhältnis zum Starten.
Dies tritt ein, wenn das Gemisch durch den Starter-Auslasskanal 5 in die Hauptbohrung gesprüht wird.
HINWEIS:
Ein Starter-(Anreicherungs)-System funktioniert fast so wie ein Choke.
LUFT
KRAFTSTOFF/LUFTGEMISCH
KRAFTSTOFF
SCHWIMMERSYSTEM
Schwimmer 1 und Nadelventil 2 arbeiten zusammen. Wenn
sich der Schwimmer 1 nach oben oder unten bewegt, führt das
Nadelventil 2 dieselbe Bewegung aus.
Bei hohem Kraftstoffstand in der Schwimmerkammer 3 steigt
der Schwimmer 1, und das Nadelventil 2 drückt nach oben
gegen den Ventilsitz. In diesem Fall gelangt kein Kraftstoff in die
Schwimmerkammer 3.
Wenn der Kraftstoffstand sinkt, senkt sich der Schwimmer 1,
und das Nadelventil 2 löst sich vom Sitz; dies bedeutet, dass
Kraftstoff in die Schwimmerkammer 3 strömen kann.
Auf diese Weise regelt das Nadelventil 2 durch Zulassen und
Absperren von Kraftstoff den Kraftstoffstand in der Schwimmer-
kammer 3.
KRAFT-
STOFF
KRAFTSTOFFSYSTEM 4-15
AUSBAU
• Sitz und Rahmendeckel abnehmen. ("5-4)
• Den Kraftstofftank abnehmen. ("4-3)
• Die Luftfiltergehäuse-Befestigungsschrauben herausdrehen.
ZERLEGUNG
Vor der Zerlegung einen sauberen und gut beleuchteten
Arbeitsplatz vorbereiten, an dem die Vergaser-Bauteile ordent-
lich sortiert werden und nicht verloren gehen können. Studieren
Sie das Vergaserschema und machen Sie sich mit der Lage der
verschiedenen Bauteile und Kraftstoffkreise sowie deren Verlauf
durch den Vergaser vertraut.
#
Zum Reinigen der Durchgänge, des Ventilsitzes und
der Düsen keinen Draht verwenden.
REINIGEN
!
Gewisse Vergaser-Reinigungschemikalien, insbeson-
dere Tauchlösungen, sind äußerst korrosiv. Deshalb
ist beim Umgang mit derartigen Chemikalien beson-
dere Vorsicht angebracht. Beachten Sie stets die
Anweisungen des Chemikalien-Herstellers hinsicht-
lich Gebrauch, Handhabung und Aufbewahrung.
ÜBERPRÜFUNG
Folgendes auf Beschädigung und Verstopfung überprüfen.
* Leerlaufdüse * Ventilsitz
* Hauptdüse * Kolbenschieber
* Hauptluftdüse * Starter-(Anreicherungs)-Düse
* Leerlaufluftdüse * Dichtung und O-Ring
* Nadeldüsen-Entlüftungsöffnung * Drosselwellen-Simmerring
* Schwimmer * Membran
* Nadelventil * Gemischauslass und Bypass-Kanäle
* Düsennadel
NADELVENTIL
Falls Fremdkörper zwischen Ventilsitz und Nadelventil einge-
klemmt sind, strömt Benzin ständig und läuft über. Falls Ventil-
sitz und Nadelventil über die zulässigen Grenzen hinaus
abgenutzt sind, treten ähnliche Störungen auf. Im entgegenge-
setzten Fall, wenn das Nadelventil klemmt, gelangt kein Kraft-
stoff in die Schwimmerkammer. Schwimmerkammer und
Schwimmerteile mit Benzin reinigen. Wenn das Nadelventil
abgenutzt ist, wie in der Abbildung gezeigt, muss es zusammen RICHTIG FALSCH
mit einem neuen Ventilsitz ausgewechselt werden. Den Kraft-
stoffdurchgang der Mischkammer mit Druckluft reinigen.
SCHWIMMERHÖHE
Zum Überprüfen der Schwimmerhöhe den Vergaser umdrehen.
Die Schwimmerhöhe A mit einer Schublehre messen, während
der Schwimmerarm das Nadelventil gerade berührt.
Die Zunge B bedarfsgemäß biegen, um die Schwimmerhöhe A
auf den vorgeschriebenen Stand zu bringen.
$ 09900-20102: Noniusschublehre
% Schwimmerhöhe A: 17,0 mm
DROSSELPOSITIONSSENSOR
Den Widerstand zwischen den Klemmen messen, wie gezeigt.
% Drosselpositionssensor-Widerstand: Ca. 5 kΩ
$ 09900-25008: Multi-Stromkreistestersatz
& Testerknopf-Anzeige: Widerstand (Ω)
HINWEIS:
Für diesen Test braucht der Drosselpositionssensor nicht aus-
gebaut zu werden.
ZUSAMMENBAU
Die Vergaser in der umgekehrten Reihenfolge der Demontage
wieder montieren. Auf die folgenden Punkte achten.
DROSSELVENTIL
• Die Drosselanschlagschraube und die Drosselventil-Synchro-
nisierschraube drehen, bis das untere Ende 1 des Drossel-
ventils auf den vordersten Bypass-Kanal 2 wie gezeigt
ausgerichtet ist.
• Ein wenig THREAD LOCK “1322” auf die Drosselventil-
schrauben auftragen und diese dann anziehen.
' 99000-32110: THREAD LOCK SUPER “1322”
#
Die gestanzte Seite des Drosselventils nach außen
weisen lassen.
4-22 KRAFTSTOFFSYSTEM
GEMISCHREGULIERSCHRAUBE
• Nach der Reinigung die Gemischregulierschraube wieder auf
die ursprüngliche Einstellung zurückbringen, indem sie bis
zum leichten Aufsitzen hineingedreht, und dann um die
Anzahl der bei der Zerlegung gezählten Drehungen heraus-
gedreht wird.
#
Den O-Ring 1 durch einen neuen ersetzen.
VERGASEREINGRIFF
• Den Drosselventilsteuerhebel 1 wie gezeigt zwischen Dros-
selventil-Synchronisierschraube und Feder positionieren.
EINBAU
Die Vergaser-Baugruppe in der umgekehrten Reihenfolge des Ausbaus wieder einbauen. Auf die folgenden
Punkte achten.
VERGASERKLEMMEN
Die Vergaserklemmen wie gezeigt positionieren.
0 – 10˚
VERGASER-SYNCHRONISATION
Die Vergaser-Synchronisierung zwischen den vier Vergasern
überprüfen und einstellen, wie nachfolgend beschrieben.
GEBRAUCH DER UNTERDRUCKAUSGLEICHSLEHRE
Eichen jeder Unterdrucklehre
• Den Motor starten und im Leerlauf warmlaufen lassen.
• Den Motor abstellen, nachdem er warmgelaufen ist.
• Die Unterdruckschläuche 1 (für Kraftstoffhahn) und 2 (für
PAIR-Ventil) von den Vergasern Nr. 1 und Nr. 3 abtrennen,
dann eine Kappe geeigneter Größe am Unterdruckeinlass
jedes Vergasers anbringen.
VERGASER-SYNCHRONISATION
Alle Unterdruckeinlasskappen abnehmen, bevor die Vergaser
synchronisiert werden. Die Vergaserabgleicherschläuche an
diese Unterdruckeinlässe anschließen, und die Vergaser dann
folgendermaßen einstellen.
• Den Motor starten und mit 1 750 U/min laufen lassen.
Die Drehzahlmesseranzeige verfolgen.
FAHRGESTELL
INHALT
AUSSENTEILE ............................................................................................. 5- 3
AUFBAU ................................................................................................ 5- 3
AUSBAU ................................................................................................ 5- 4
EINBAU ................................................................................................. 5- 6
VORDERRAD ............................................................................................... 5- 7
AUFBAU ................................................................................................ 5- 7
AUSBAU ................................................................................................ 5- 8
ÜBERPRÜFUNG UND ZERLEGUNG ................................................... 5- 8
ZUSAMMENBAU UND EINBAU ........................................................... 5-10
TELESKOPGABEL ....................................................................................... 5-13
AUFBAU ................................................................................................ 5-13
AUSBAU UND ZERLEGUNG ............................................................... 5-14 5
ÜBERPRÜFUNG ................................................................................... 5-16
ZUSAMMENBAU UND EINBAU ........................................................... 5-17
LENKSTANGE UND LENKUNG .................................................................. 5-22
AUFBAU ................................................................................................ 5-22
LENKSTANGE ...................................................................................... 5-23
LENKUNG ............................................................................................. 5-25
LENKSPANNUNGSEINSTELLUNG ..................................................... 5-29
HINTERRAD ................................................................................................. 5-30
AUFBAU ................................................................................................ 5-30
AUSBAU ................................................................................................ 5-31
ÜBERPRÜFUNG UND ZERLEGUNG ................................................... 5-32
ZUSAMMENBAU UND EINBAU ........................................................... 5-34
HINTERRADAUFHÄNGUNG ....................................................................... 5-37
AUFBAU ................................................................................................ 5-37
AUSBAU ................................................................................................ 5-38
ÜBERPRÜFUNG UND ZERLEGUNG ................................................... 5-39
ZUSAMMENBAU ................................................................................... 5-41
STOßDÄMPFER-ENTSORGUNG ......................................................... 5-42
EINBAU ................................................................................................. 5-43
ENDGÜLTIGE ÜBERPRÜFUNG UND EINSTELLUNG ....................... 5-46
FEDERUNGSEINSTELLUNG ............................................................... 5-46
5-2 FAHRGESTELL
FAHRGESTELL
INHALT
VORDERRADBREMSE ................................................................................ 5-47
AUFBAU ................................................................................................ 5-47
BREMSKLOTZ-AUSTAUSCH ............................................................... 5-48
BREMSFLÜSSIGKEITSWECHSEL ...................................................... 5-49
AUSBAU UND ZERLEGUNG DES BREMSSATTELS ......................... 5-50
BREMSSATTEL-ÜBERPRÜFUNG ....................................................... 5-51
ZUSAMMENBAU UND EINBAU DES BREMSSATTELS .................... 5-52
BREMSSCHEIBEN-ÜBERPRÜFUNG ................................................... 5-53
AUSBAU UND ZERLEGUNG DES HAUPTZYLINDERS ..................... 5-54
HAUPTZYLINDER-ÜBERPRÜFUNG .................................................... 5-55
ZUSAMMENBAU UND EINBAU DES HAUPTZYLINDERS ................. 5-56
HINTERRADBREMSE .................................................................................. 5-58
AUFBAU ................................................................................................ 5-58
BREMSKLOTZ-AUSTAUSCH ............................................................... 5-59
BREMSFLÜSSIGKEITSWECHSEL ...................................................... 5-60
AUSBAU UND ZERLEGUNG DES BREMSSATTELS ......................... 5-61
BREMSSATTEL-ÜBERPRÜFUNG ....................................................... 5-62
ZUSAMMENBAU UND EINBAU DES BREMSSATTELS .................... 5-63
AUSBAU UND ZERLEGUNG DES HAUPTZYLINDERS ..................... 5-64
HAUPTZYLINDER-ÜBERPRÜFUNG .................................................... 5-65
ZUSAMMENBAU UND EINBAU DES HAUPTZYLINDERS ................. 5-66
REIFEN UND RAD ........................................................................................ 5-68
REIFEN-DEMONTAGE .......................................................................... 5-68
ÜBERPRÜFUNG ................................................................................... 5-68
EINBAU .................................................................................................. 5-69
ANTRIEBSKETTE ......................................................................................... 5-72
DURCHTRENNEN ................................................................................. 5-72
VERBINDEN .......................................................................................... 5-73
EINSTELLUNG DER FAHRPOSITION ......................................................... 5-76
SITZHÖHEN-EINSTELLUNG ................................................................ 5-76
LENKSTANGENHÖHEN-EINSTELLUNG ............................................ 5-77
FAHRGESTELL 5-3
AUSSENTEILE
AUFBAU
GSF650
GSF650S
AUSBAU
SITZ
• Den Sitz mit dem Zündschlüssel entriegeln.
• Vorder- und Rücksitz zusammen abnehmen.
SITZHÖHEN-EINSTELLUNG.................... (!5-76)
GEPÄCKKASTEN
• Den Sitz abnehmen. (!Oben)
• Den Gepäckkastendeckel 1 abnehmen.
• Das Starterrelais 2 herausziehen.
• Die Schrauben herausdrehen und den Gepäckkasten 3
abnehmen.
RAHMENABDECKUNG
• Die Rahmenabdeckung 1 (L und R) abnehmen.
✩: Eingehakte Stellen
SITZSCHLUSSABDECKUNG
• Den Sitz abnehmen. (!Oben)
• Die Rahmenabdeckungen abnehmen. (!Oben)
• Den Soziusgriff 1 abnehmen.
RAHMENKOPFABDECKUNG (GSF650)
• Die Rahmenkopfabdeckung 1 (L und R) abnehmen.
✩: Eingehakte Stelle
VORDERRADKOTFLÜGEL...................... (!5-14)
EINBAU
Die Außenteile in der umgekehrten Reihenfolge des Abbaus
anbauen.
FAHRGESTELL 5-7
VORDERRAD
AUFBAU
AUSBAU
• Die Bremssättel 1 (L und R) abnehmen.
• Die Vorderachs-Klemmschraube 2 lösen.
• Die Vorderachse 3 lösen.
• Das Vorderrad mit einem Heber oder Holzblock vom Boden
abheben.
• Die Vorderachse 3 herausziehen und das Vorderrad heraus-
nehmen.
#
* Sicherstellen, dass das Motorrad einwandfrei abge-
stützt ist.
* Bei ausgebautem Vorderrad den Vorderrad-Brems-
hebel nicht betätigen.
HINWEIS:
Nachdem das Vorderrad herausgenommen worden ist, die
Bremssättel vorübergehend an ihrer ursprünglichen Position
anbringen.
STAUBDICHTUNG
Die Staubdichtungslippe auf Abnutzung und Beschädigung
überprüfen. Falls irgendwelche Schäden festgestellt werden, die
Staubdichtung durch eine neue ersetzen.
RAD
Sicherstellen, dass der wie gezeigt geprüfte Radschlag (axial
und radial) die Verschleißgrenze nicht überschreitet. Übermäßi-
ger Schlag ist in der Regel auf ausgeschlagene oder lockere
Radlager zurückzuführen und kann durch Austausch der Lager
korrigiert werden. Falls der Schlag durch einen Lagerwechsel
nicht vermindert werden kann, muss das Rad ausgetauscht wer-
den.
% Radfelgenschlag (axial und radial)
Verschleißgrenze: 2,0 mm
VORDERACHSE
Den Vorderachsschlag mit der Messuhr überprüfen.
Wenn der Schlag die Verschleißgrenze überschreitet, die Vor-
derachse auswechseln.
$ 09900-20606: Messuhr (1/100 mm)
09900-20701: Magnetständer
09900-21304: Prismenauflageblöcke (100 mm)
% Radachsschlag
Verschleißgrenze: 0,25 mm
RADLAGER
Das Spiel der Radlager von Hand überprüfen, während sie im
Rad eingesetzt sind. Den Innenlaufring mit einem Finger dre-
hen, um auf anormale Geräusche und Klemmen zu überprüfen.
Das Lager wie nachfolgend beschrieben auswechseln, falls
etwas nicht in Ordnung ist.
Links Rechts
39 N.m
(3,9 kgf-m)
39 N.m
(3,9 kgf-m)
23 N.m
(2,3 kgf-m) 23 N.m
(2,3 kgf-m)
65 N.m
(6,5 kgf-m)
23 N.m
(2,3 kgf-m)
Altes Teil
Altes Teil verwenden Altes Teil verwenden verwenden
Lager- Distanzstück
Einbauwerkzeug Abstand
RADLAGER
• Lager vor dem Einbau einfetten.
& 99000-25010: SUZUKI SUPER GREASE “A”
RAD
• Die Vorderachse einbauen und die Vorderachse provisorisch
festziehen.
(
Beim Wiederanbringen des Rads ist unbedingt darauf
zu achten, dass der Richtungspfeil an Rad und Reifen
in Raddrehrichtung weist.
5-12 FAHRGESTELL
VORDERACHSE
• Die Vorderachse 1 auf das vorgeschriebene Anzugsdrehmo-
ment anziehen.
" Vorderachse: 65 N·m (6,5 kgf-m)
HINWEIS:
Bevor die Vorderachs-Klemmschraube 2 angezogen wird, die
Teleskopgabel vier- bis fünfmal auf- und abfedern.
• Die Vorderachs-Klemmschraube 2 auf das vorgeschriebene
Anzugsdrehmoment anziehen.
" Vorderachsklemmschraube: 23 N·m (2,3 kgf-m)
BREMSSÄTTEL
• Die Bremssattel-Befestigungsschrauben auf das vorgeschrie-
bene Anzugsdrehmoment anziehen.
" Bremssattel-Befestigungsschraube: 39 N·m (3,9 kgf-m)
(
Nachdem die Bremssättel wieder angebracht worden
sind, mit dem Bremshebel pumpen, bis die Kolben die
Klötze richtig andrücken.
FAHRGESTELL 5-13
TELESKOPGABEL
AUFBAU
1 Gabelschutz
2 Staubdichtung
Simmerring-
3
Anschlagring
4 Simmerring
5 Simmerringhalter
Außenrohr-Gleitme-
6
tall
7 Öldichtstück
8 Außenrohr (R)
9 Außenrohr (L)
0 Dichtung
A Ring
B Zylinder
C Feder
D Innenrohr
E Innenrohr-Gleitmetall
F O-Ring
G Federsitz
H Distanzstück
I Scheibe
J Feder
Teleskopgabel-Dek-
A
kelschraube
Vorderachs-Klemm-
B
schraube
C Zylinderschraube
"
GEGEN-
N·m kgf-m
STAND
A 23 2,3
B 23 2,3
C 30 3,0
5-14 FAHRGESTELL
VORDERRADKOTFLÜGEL
• Die Bremsschlauch-Spannschraube 1 (R) herausdrehen.
• Die Vorderradkotflügel-Befestigungsschrauben und die Plat-
ten dahinter (L und R) abnehmen.
• Die Bremsschlauchklemme 2 vom Vorderradkotflügel
abtrennen.
TELESKOPGABEL
• Die obere Gabelspannschraube 1 lösen.
HINWEIS:
Die Teleskopgabeldeckelschraube 2 leicht lösen, um die spä-
tere Zerlegung zu vereinfachen.
ÜBERPRÜFUNG
INNEN- UND AUSSENROHR
Die Gleitfläche des Innen- und Außenrohrs auf Abwetzung über-
prüfen. Falls Defekte vorgefunden werden, erneuern.
FAHRGESTELL 5-17
GABELFEDER
Die Länge der Gabelfeder in entspanntem Zustand messen. Bei
Unterschreitung der Verschleißgrenze erneuern.
% Teleskopgabel-Federlänge, entspannt
Verschleißgrenze: 337 mm (GSF650)
332 mm (GSF650S)
ZYLINDERRING
Den Zylinderring auf Abnutzung und Beschädigung überprüfen.
Bei Beschädigung oder Abnutzung erneuern.
HINWEIS:
Der Ring ist mit den Öldurchgangskerben 1 nach unten wei-
send am Zylinder anzubringen.
HINWEIS:
Beim Anbringen des Öldichtstücks dessen konisches Ende A in
das Innenrohr 5 einsetzen.
Beim Wiederanbringen des Öldichtstücks den Einbau der Feder
6 überprüfen.
ZYLINDERSCHRAUBE
• THREAD LOCK “1342” auf die Zylinderschraube auftragen
und diese mit einem 6-mm-Sechskantschlüssel und den Spe-
zialwerkzeugen auf das vorgeschriebene Anzugsdrehmoment
anziehen.
* 99000-32050: THREAD LOCK “1342”
$ 09940-34520: T-Griff
09940-34531: Aufsatz (A)
" Zylinderschraube: 30 N·m (3,0 kgf-m)
#
Eine neue Dichtung 1 verwenden, um Ölundichtigkeit
zu vermeiden.
FAHRGESTELL 5-19
GABELSCHUTZ
• Den Gabelschutz 1 anbringen.
HINWEIS:
Den Vorsprung des Teleskopgabelschutzes in die Vertiefung am
Gabelaußenrohr einsetzen.
GABELÖL
• Das vorgeschriebene Gabelöl in das Innenrohr einfüllen.
) 99000-99044-10G: SUZUKI FORK OIL Nr. 10
% Füllmenge (pro Holm): 502 ml (GSF650)
507 ml (GSF650S)
GABELFEDER
• Die Gabelfeder wie gezeigt einsetzen.
HINWEIS:
Das Federende mit der engeren Wicklung ist in der Teleskopga-
bel nach oben zu richten.
OBEN
5-20 FAHRGESTELL
GABELDECKELSCHRAUBE
• Ein wenig Gabelöl auf den O-Ring auftragen.
#
Einen neuen O-Ring verwenden, um Ölundichtigkeit
zu vermeiden.
EINBAU
• Die Kante des Innenrohrs auf die Oberfläche der oberen
Lenkschafthalterung ausrichten.
VORDERRADKOTFLÜGEL
• Den Vorderradkotflügel anbringen.
HINWEIS:
Die Dreiecksmarke an der Vorderradkotflügelplatte nach vorne
weisen lassen.
VORNE
FAHRGESTELL 5-21
"
GEGENSTAND N·m kgf-m GEGENSTAND N·m kgf-m GEGENSTAND N·m kgf-m
A 65 6,5 C 23 2,3 E 23 2,3
B 23 2,3 D 45 4,5
FAHRGESTELL 5-23
LENKSTANGE
AUSBAU
• Die folgenden Gegenstände von der Lenkstange abnehmen.
1 Rückspiegel
2 Linkes Lenkerschaltergehäuse
3 Lenkstangen-Balancer
4 Griffgummi
5 Kupplungsschalterkabel
6 Kupplungshebelhalter/Kupplungshebel
7 Rückspiegel
8 Bremslichtschalterkabel
9 Vorderrad-Hauptbremszylinder/-Bremshebel
0 Rechtes Lenkerschaltergehäuse
A Lenkstangen-Balancer
B Gasdrehgriff
#
Den Vorderrad-Hauptbremszylinder nicht umdrehen.
EINBAU
• Die Lenkstange so anbringen, dass ihre Körnermarke A auf
die Passfläche des linken Lenkstangenhalters ausgerichtet
ist.
5-24 FAHRGESTELL
LENKUNG
AUSBAU (GSF650)
• Das Vorderrad ausbauen. (!5-8)
• Die Teleskopgabel abnehmen. (!5-14)
• Den Scheinwerfer abnehmen. (!6-42)
• Die Stecker abtrennen.
• Scheinwerfergehäuse 1 und Halterung 2 abnehmen.
AUSBAU (GSF650S)
• Das Vorderrad ausbauen. (!5-8)
• Die Teleskopgabel abnehmen. (!5-14)
• Die Bremsschlauchklemme 1 abnehmen.
Innenlaufring
• Den unteren Innenlaufring mit dem Spezialwerkzeug einpres-
sen.
$ 09941-74911: Lenklager-Einbauwerkzeug
Lager
• Bevor der Lenkschaft wieder eingebaut wird, SUZUKI SUPER
GREASE auf die Lager, Laufringe und Staubdichtungen auf-
tragen.
& 99000-25010: SUZUKI SUPER GREASE “A”
Lenkschaft
• Die Lenkschaftmutter mit dem Spezialwerkzeug auf das vor-
geschriebene Anzugsdrehmoment anziehen.
$ 09940-14911: Lenkschaftmutterschlüssel
" Lenkschaftmutter: 45 N·m (4,5 kgf-m)
LENKSPANNUNGSEINSTELLUNG
Die Lenkungsspannung folgendermaßen überprüfen
• Das Motorrad mit einem Heber abstützen, und das Vorderrad
20 – 30 mm vom Boden abheben.
• Sicherstellen, dass Seilzüge und Kabelbaum richtig verlegt
sind.
• Bei gerade nach vorne weisendem Vorderrad die Feder-
waage am Lenkstangenende anbringen, wie gezeigt.
• Sobald sich die Lenkstange zu bewegen beginnt, die Feder-
waage ablesen und den Anzeigewert notieren. Dieser Wert
wird als “Anfangskraft” bezeichnet.
• Dasselbe Verfahren am anderen Ende der anderen Lenk-
stange wiederholen.
% Anfangskraft: 200 – 500 Gramm
$ 09940-92720: Federwaage
• Wenn die Anfangskraftanzeige nicht vorschriftgemäß ist, die
Lenkungsspannung folgendermaßen einstellen.
1) Zuerst die oberen Gabelspannschrauben und die Lenk-
schaftkopfmutter lösen. Dann die Lenkschaftmutter entweder
durch Lösen oder Anziehen einstellen.
$ 09910-60611: Universal-Spannschlüssel
2) Lenkschaftkopfmutter und obere Gabelspannschrauben auf
das vorgeschriebene Anzugsdrehmoment anziehen (!5-
20) und die Anfangskraft wie oben beschrieben nachkontrol-
lieren.
3) Die Lenkschaftmutter solange einstellen, bis die Anfangskraft
vorschriftgemäß ist.
HINWEIS:
Die Teleskopgabel unter Festhalten der Gabelholme in Längs-
richtung hin- und herbewegen. Sicherstellen, dass die Lenkung
nicht locker ist.
5-30 FAHRGESTELL
HINTERRAD
AUFBAU
AUSBAU
• Das Motorrad auf dem Mittelständer aufbocken.
• Den Splint herausziehen. (E-28)
• Die Hinterachsmutter 1 abschrauben.
STAUBDICHTUNG
• Rad- und Kettenrad-Befestigungstrommel-Staubdichtung auf
Abnutzung und Beschädigung überprüfen. Falls irgendwelche
Schäden festgestellt werden, die Staubdichtung durch eine
neue ersetzen.
LAGER
Das Spiel der Rad- und Kettenrad-Befestigungstrommellager
von Hand überprüfen, während sie in Rad und Trommel einge-
setzt sind. Den Innenlaufring von Hand drehen, um auf anor-
male Geräusche und Klemmen zu überprüfen. Das Lager
auswechseln, falls irgendwelche Ungewöhnlichkeiten festge-
stellt werden.
RADDÄMPFER
Die Dämpfer auf Abnutzung und Beschädigung überprüfen.
Den Dämpfer auswechseln, falls irgendwelche Ungewöhnlich-
keiten festgestellt werden.
HINTERES KETTENRAD
Die Zähne des hinteren Kettenrads auf Abnutzung überprüfen.
Falls sie abgenutzt sind, wie gezeigt, beide Kettenräder und die
Antriebskette zusammen auswechseln.
Normale Übermäßige
Abnutzung Abnutzung
5-34 FAHRGESTELL
Links Rechts
Abstand
100 N·m
(10,0 kgf-m)
(Für E-28)
Distanzstück
Abstand
Lager-
Einbauwerkzeug
FAHRGESTELL 5-35
LAGER
• Die Lager vor dem Einbau einfetten.
& 99000-25010: SUZUKI SUPER GREASE “A”
#
Zuerst das rechte Radlager, dann das Distanzstück
und das linke Radlager einbauen.
Die Abdichtung des Lagers muss nach außen weisen.
RAD
• Das Hinterrad einbauen.
(
Beim Wiederanbringen des Rads ist unbedingt darauf
zu achten, dass der Richtungspfeil an Rad und Reifen
in Raddrehrichtung weist.
HINTERRADAUFHÄNGUNG
AUFBAU
1 Stoßdämpfer
2 Dämpferhebel
Hintere Dämpferhe-
3
belstange
4 Lager
5 Distanzstück
6 Lager
7 Distanzstück
8 Lager
9 Distanzstück
0 Distanzstück
A Distanzstück
B Lager
C Distanzstück
D Zapfenwelle
E Lager
F Kettenpuffer
G Schwinge
H Kettenabdeckung
I Ketteneinsteller
Ketteneinstellerfüh-
J
rung
Ketteneinsteller-
K
schraube
Stoßdämpfer-Befesti-
A
gungsmutter
Dämpferhebel-Befe-
B
stigungsmutter
Dämpferhebelstan-
C gen-Befestigungs-
mutter
Schwingenzapfen-
D
mutter
"
GEGEN-
N·m kgf-m
STAND
A 50 5,0
B 78 7,8
C 78 7,8
D 100 10,0
5-38 FAHRGESTELL
AUSBAU
• Das Hinterrad ausbauen. (!5-31)
• Die Antriebskettenabdeckung 1 abnehmen.
KETTENPUFFER
• Den Kettenpuffer auf Abnutzung und Beschädigung überprü-
fen. Wenn irgendwelche Defekte festgestellt werden, den Ket-
tenpuffer durch einen neuen ersetzen.
SCHWINGENLAGER
• Die Distanzstücke in die Lager einsetzen, und das Spiel beim
Auf- und Abbewegen der Distanzstücke überprüfen.
Falls übermäßiges Spiel festgestellt wird, das Lager durch ein
neues ersetzen.
5-40 FAHRGESTELL
SCHWINGE
Die Schwinge auf Beschädigung kontrollieren.
DÄMPFERHEBELLAGER
Die Distanzstücke in die Lager einsetzen, und das Spiel beim
Auf- und Abbewegen der Distanzstücke überprüfen.
Falls übermäßiges Spiel festgestellt wird, das Lager durch ein
neues ersetzen.
SCHWINGENZAPFENWELLE
Den Schwingenzapfenwellenschlag mit der Messuhr überprü-
fen. Wenn der Schlag die Verschleißgrenze überschreitet, die
Zapfenwelle auswechseln.
$ 09900-20606: Messuhr (1/100 mm)
09900-20701: Magnetständer
09900-21304: Prismenauflageblöcke (100 mm)
% Schwingenzapfenwellenschlag
Verschleißgrenze: 0,3 mm
STOßDÄMPFER
Den Stoßdämpfer auf Beschädigung und Ölundichtigkeit über-
prüfen. Falls irgendwelche Defekte festgestellt werden, den
Stoßdämpfer durch einen neuen ersetzen.
#
Nicht versuchen, den Stoßdämpfer zu zerlegen. Er
kann nicht gewartet werden.
ZUSAMMENBAU
SCHWINGENLAGER
• Bevor die Schwingenzapfenlager eingebaut werden, unbe-
dingt das Distanzstück zwischen den Lagern einsetzen.
• Die Nadellager mit dem Spezialwerkzeug in den Schwingen-
zapfen pressen.
HINWEIS:
Die Nadellager mit der Stanzmarke nach außen weisend einset-
zen.
$ 09941-34513: Außenlaufring-Einbauwerkzeug
• Distanzstücke, Staubdichtungen und Nadellager einfetten.
& 99000-25010: SUZUKI SUPER GREASE “A”
5-42 FAHRGESTELL
DÄMPFERHEBELLAGER
• Die Nadellager mit dem Spezialwerkzeug in den Dämpferhe-
bel pressen.
$ 09913-70210: Lager-Einbauwerkzeugsatz
• Distanzstücke und Nadellager einfetten.
& 99000-25010: SUZUKI SUPER GREASE “A”
STOßDÄMPFER-ENTSORGUNG
(
Der Stoßdämpfer enthält Stickstoff unter hohem
Druck. Falsche Handhabung kann eine Explosion ver-
ursachen.
* Flammen und Wärme fernhalten. Hoher Gasdruck
aufgrund von Wärme kann eine Explosion verursa-
chen.
* Vor einer Entsorgung den Gasdruck ablassen.
10 mm
Bohrloch
markieren.
FAHRGESTELL 5-43
EINBAU
Schwinge und Stoßdämpfer in der umgekehrten Ausbaureihen-
folge einbauen. Auf die folgenden Punkte achten:
• Beim Wiederanbringen des Stoßdämpfers und Dämpferhe-
bels die Indexlinie nach hinten weisen lassen.
HINTERRADBREMSE
• Das Hinterrad wieder einbauen. (!5-36)
• Die Bremsschlauch-Verbindungsschraube 6 auf das vorge-
schriebene Anzugsdrehmoment anziehen.
" Bremsschlauch-Verbindungsschraube:
23 N·m (2,3 kgf-m)
#
Die Bremsanlage entlüften. (!2-17)
FAHRGESTELL 5-45
50 N.m
(5,0 kgf-m)
50 N.m
(5,0 kgf-m)
78 N.m
(7,8 kgf-m)
78 N.m
(7,8 kgf-m)
78 N.m
(7,8 kgf-m)
100 N.m
(10,0 kgf-m)
5-46 FAHRGESTELL
FEDERUNGSEINSTELLUNG
Nach Anbringen der Hinterradaufhängung Federvorspannung
und Dämpfungskraft folgendermaßen einstellen.
Ausfederdämp-
Federvorspan-
fungskrafteinsteller
nungseinsteller 1
2
GSF650 3. 2.
GSF650S 4. 2.
FAHRGESTELL 5-47
VORDERRADBREMSE
AUFBAU
(
* Diese Bremsanlage ist mit Bremsflüssigkeit DOT 4 auf Ethylenglykol-Basis gefüllt. Nicht Flüs-
sigkeiten anderen Typs verwenden oder zumischen, wie z.B. solche auf Silikon- oder Petro-
leum-Basis.
* Keine Bremsflüssigkeit aus einem alten, gebrauchten oder nicht richtig abgedichteten Behäl-
ter verwenden. Niemals von der letzten Wartung übrig gebliebene oder eine längere Zeit gela-
gerte Bremsflüssigkeit verwenden.
* Zum Aufbewahren von Bremsflüssigkeit den Behälter vollständig abdichten und dafür sor-
gen, dass Kinder keinen Zugang haben.
* Beim Nachfüllen von Bremsflüssigkeit darauf achten, dass kein Staub in die Flüssigkeit
gelangt.
* Zum Waschen von Bremsenbauteilen neue Bremsflüssigkeit verwenden. Niemals Reinigungs-
lösung verwenden.
* Schmutz auf Bremsscheibe oder Bremsklötzen vermindert die Bremsleistung. Verschmutzte
Bremsklötze wegwerfen, und eine verschmutzte Bremsscheibe mit einem qualitativ hochwer-
tigen Bremsenreinigungsmittel oder einem neutralen Reinigungsmittel säubern.
Mit Bremsflüssigkeit vorsichtig umgehen: die Flüssigkeit geht chemische Reaktionen mit Lack,
Kunststoff, Gummi usw. ein.
BREMSKLOTZ-AUSTAUSCH
• Den Bremssattel abnehmen.
#
Bei ausgebautem Vorderrad-Bremssattel den Brems-
hebel nicht betätigen.
BREMSFLÜSSIGKEITSWECHSEL
• Das Motorrad auf ebenem Untergrund abstellen und den Len-
ker gerade richten.
• Bremsflüssigkeitsbehälterdeckel und -membran abnehmen.
• Alte Bremsflüssigkeit so viel wie möglich aufsaugen.
• Den Behälter mit neuer Bremsflüssigkeit füllen.
Spezifikation und Klassifikation: DOT 4
BREMSSATTEL-ÜBERPRÜFUNG
BREMSSATTEL
Die Bremssattel-Zylinderwand auf Kerben, Kratzer und andere
Schäden überprüfen. Falls irgendeine Beschädigung festgestellt
wird, den Bremssattel durch einen neuen ersetzen.
BREMSSATTELKOLBEN
Die Bremssattelkolben auf Kratzer und sonstige Schäden über-
prüfen. Falls irgendeine Beschädigung festgestellt wird, die
Bremssattelkolben durch neue ersetzen.
BREMSSATTELHALTER
Den Bremssattelhalter auf Beschädigung kontrollieren. Falls
irgendeine Beschädigung festgestellt wird, den Bremssattelhal-
ter durch einen neuen ersetzen.
GUMMITEILE
Die Gummiteile auf Beschädigung kontrollieren. Falls Defekte
vorgefunden werden, erneuern.
Die abgenommenen Gummiteile sind durch neue zu ersetzen.
5-52 FAHRGESTELL
KOLBENDICHTUNG
• Die Kolbendichtungen wie in der Abbildung gezeigt anbrin-
gen.
• Den Kolben am Bremssattel anbringen.
1 Staubdichtung
2 Kolbendichtung
3 Bremssattel
BREMSSATTELHALTER
• SUZUKI SILICONE GREASE auf die Bremssattelhalterstifte
auftragen.
- 99000-25100: SUZUKI SILICONE GREASE
FAHRGESTELL 5-53
(
Nachdem die Bremssättel wieder angebracht worden
sind, mit dem Bremshebel pumpen, bis die Kolben die
Klötze richtig andrücken.
BREMSSCHEIBEN-ÜBERPRÜFUNG
Die Bremsscheiben einer Sichtprüfung auf Beschädigung und
Risse unterziehen. Die Dicke mit dem Mikrometer messen.
Die Bremsscheibe auswechseln, falls ihre Dicke die Verschleiß-
grenze unterschreitet bzw. wenn ein Schaden festgestellt wird.
$ 09900-20205: Mikrometer (0 – 25 mm)
% Bremsscheibendicke
Verschleißgrenze (vorne) : 4,0 mm
(hinten) : 4,5 mm
HAUPTZYLINDER-ÜBERPRÜFUNG
HAUPTZYLINDER
Die Hauptzylinderbohrung auf Kratzer und andere Schäden
überprüfen.
KOLBEN
Die Kolbenoberfläche auf Kratzer und andere Schäden überprü-
fen.
GUMMITEILE
Primärmanschette, Sekundärmanschette und Staubbalg auf
Abnutzung und Beschädigung überprüfen.
5-56 FAHRGESTELL
A Passfläche
B Körnermarke
C Hauptzylinder
D Lenkstange
E Obere Halterschraube
F Abstand
" Hauptzylinder-Halterschraube (oben und unten):
10 N·m (1,0 kgf-m)
HINTERRADBREMSE
AUFBAU
(
* Diese Bremsanlage ist mit Bremsflüssigkeit DOT 4 auf Ethylenglykol-Basis gefüllt. Nicht Flüs-
sigkeiten anderen Typs verwenden oder zumischen, wie z.B. solche auf Silikon- oder Petro-
leum-Basis.
* Keine Bremsflüssigkeit aus einem alten, gebrauchten oder nicht richtig abgedichteten Behäl-
ter verwenden. Niemals von der letzten Wartung übrig gebliebene oder eine längere Zeit gela-
gerte Bremsflüssigkeit verwenden.
* Zum Aufbewahren von Bremsflüssigkeit den Behälter vollständig abdichten und dafür sor-
gen, dass Kinder keinen Zugang haben.
* Beim Nachfüllen von Bremsflüssigkeit darauf achten, dass kein Staub in die Flüssigkeit
gelangt.
* Zum Waschen von Bremsenbauteilen neue Bremsflüssigkeit verwenden. Niemals Reinigungs-
lösung verwenden.
* Schmutz auf Bremsscheibe oder Bremsklötzen vermindert die Bremsleistung. Verschmutzte
Bremsklötze wegwerfen, und eine verschmutzte Bremsscheibe mit einem qualitativ hochwer-
tigen Bremsenreinigungsmittel oder einem neutralen Reinigungsmittel säubern.
#
Mit Bremsflüssigkeit vorsichtig umgehen: die Flüssigkeit geht chemische Reaktionen mit Lack,
Kunststoff, Gummi usw. ein.
BREMSKLOTZ-AUSTAUSCH
• Die Bremsklötze nach Abnahme des Bremsklotz-Befesti-
gungsstifts 1 und der Feder 2 abnehmen.
#
Bei ausgebauten Bremsklötzen das Bremspedal nicht
betätigen.
HINWEIS:
Bevor die Bremsklötze angebracht werden, SUZUKI PBC
GREASE oder ein gleichwertiges Fett auf die Beilagenkontakt-
fläche der Bremssattelkolben auftragen.
Nachdem die Bremssättel wieder angebracht worden
sind, mit dem Bremspedal pumpen, bis die Kolben die
Klötze richtig andrücken.
BREMSFLÜSSIGKEITSWECHSEL
• Das Motorrad auf ebenem Untergrund abstellen.
• Die Rahmenabdeckung (R) abnehmen. (5-4)
• Bremsflüssigkeitsbehälterdeckel und -membran abnehmen.
• Alte Bremsflüssigkeit so viel wie möglich aufsaugen.
• Den Behälter mit neuer Bremsflüssigkeit füllen.
Spezifikation und Klassifikation: DOT 4
BREMSSATTEL-ÜBERPRÜFUNG
BREMSSATTEL ............................................. (!5-51)
BREMSSATTELKOLBEN .............................. (!5-51)
BREMSSCHE