Poste Italiane s.p.a.

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Spedizione in Abbonamento Postale-D.L.353/2003
(conv.in L.27/02/2004 n°46)art. 1, comma2, NE Bolzano
Tassa Pagata/Taxe Percue I.R.
ISSN 2531-4874

9 772531 487407

Mitteilungsblatt der Schützen der Alpenregion

46. Jahrgang • erscheint zweimonatlich • N° 5 | Oktober 2022 • Bozen · Innsbruck · Kronmetz · Kochel am See

Eine alte,
kleine Fahne …
… bestärkt uns alle! Zu vieles wurde
in letzter Zeit schwarz-weiß betrachtet.
Schwarz oder weiß. Die farbenfrohe
Fahnenübergabe an das Bataillon Ulten
mit den vielen Schützenfahnen und
den heimatverbindenden Symbolen da-
rauf soll uns Zuversicht geben. So bunt
und unterschiedlich unsere Trachten
sind, so vielseitig ist unsere Heimat.
Aber eines bleibt immer gleich: Unsere
Heimatliebe, unsere Wehrhaftigkeit
und unser ruheloser Einsatz für unser
Land! Und so wird diese Fahne der
Ultner daran erinnern, dass 100 Jahre
nach der Zerreißung Tirols und viele
Jahrzehnte, die es für die Rückgabe
benötigte, nie die Zeit die Schuld trägt,
sondern dass immer die Menschen die
Verantwortung tragen, für Aufar-
beitung, für Zusammenhalt und für
gemeinsame Ziele einzustehen …

… meint euer Landeskommandant

Thomas Saurer

78 Jahre sicher in Innsbruck verwahrt – dankbar nahmen die Ultner die alte Fahne ihres
Standschützenbataillons wieder in Empfang.
VOLKSKUNST-
MUSEUM:
Wie die Süd-
tiroler Fahnen Ultner Fahne kehrt heim
sicher verwahrt von Alexander Haider
3 wurden.
Umrahmt von einem Empfang vor der Kaiserlichen Hofburg, einer heiligen Messe in
der Innsbrucker Hofkirche mit Kranzniederlegung am Grabmal Andreas Hofers und
einem Empfang im Volkskunstmuseum lud der Verband Tiroler Schützen in Koopera-
VOLKS-
ABSTIMMUNG: tion mit den Tiroler Landesmusseen und dem Land Tirol am 24. September 2022 zur
Bundeskanzler festlichen Fahnensegnung und Fahnenübergabe. Die nach dem I. Weltkrieg durch das
Mayr zum 100. Tiroler Volkskunstmuseum verwahrte Standschützenfahne aus Ulten wurde feierlich
10 Todestag an das 2020 wiedergegründete Schützenbataillon Ulten übergeben.

Nach dem I. Weltkrieg wurden über 40 Fahnen aus Südtirol „zur treuhändischen Verwahrung“
nach Tirol gebracht und im Tiroler Volkskunstmuseum sowie im Kaiserschützenmuseum
VOLKSFEST: gelagert. Nach dem II. Weltkrieg wurde damit begonnen, diese Fahnen wieder nach und nach
24. Zillertaler zurückzugeben. Es war eine große Überraschung, als im Zuge von Vorbereitungen für die
Regiments- Neuaufstellung des Volkskunstmuseums eine weitere Fahne im Museum entdeckt wurde, galt
treffen war zu diesem Zeitpunkt die Rückführung der Fahnen doch bereits als abgeschlossen.
Großereignis
25 Warum die letzte Fahne aus Ulten in Innsbruck verblieben ist, bleibt unklar. Diese „grün-weiße
Fahne aus Seide mit Goldborten“ zeigt auf der einen Seite den Tiroler Adler mit der Umschrift

2 Aus den LANDESTEILEN …
Das im Jahre 2020 wiedergegründete Baon Ulten stellte in Innsbruck die Ehrenkompanie.
„K.K. Standschützenbataillon Ulten im
Weltkriege“. Auf der Kehrseite ist im Oval
eine Scheibe mit zwei gekreuzten Schei-
benstutzen, darunter ein Pulverhorn und
der Schriftzug „Üb’ Aug’ und Hand für’s
Vaterland“ zu erkennen.
Ende 2019 berichtete Dr. Karl C. Berger,
Leiter des Tiroler Volkskunstmuseums,
dem damaligen Landeskommandanten im
Bund der Tiroler Schützenkompanien Mjr.
Mag. Fritz Tiefenthaler vom Fund, welcher
darauffolgend den Bezirksmajor Hannes
Holzner des Schützenbezirks Burggrafen-
amt-Passeier informierte. Schließlich war
geplant, diese Fahnenübergabe als Euregio-
Projekt unter der Tiroler Präsidentschaft
2020 durchzuführen. Aufgrund der
Corona-Pandemie musste dieser Termin
Das Bataillon Ulten besteht aus der SK St. Pankraz, der SK Kan. M. Gamper Proveis, der SK Luis Egger St. Walburg, der SK St. Nikolaus und
der SK St. Gertraud.
allerdings mehrmals verschoben werden.
Der jetzige Landeskommandant der Tiroler
Schützen, Mjr. Thomas Saurer, setzte sich
intensiv für eine würdevolle Übergabe ein
und unterstützte die Südtiroler Kameraden
bei der Wiedergründung des Schützenba-
taillons Ulten. Ebenso konnte zwischen-
zeitlich ein Duplikat der Fahne hergestellt
werden, um das Original zu schonen und
den längerfristigen Erhalt zu gewährleisten.
Feierliche Übergabe im Beisein aller Schüt-
zenbünde des historischen Tirol
Den Auftakt zu dieser Übergabe stellte ein
Schützenempfang vor der Hofburg mit
gelungener Salve der Ehrenformation des
Bataillons Ulten, begleitet von der Musikka-
pelle St. Walburg Ulten, dar. Das Abschrei-
N° 5 | Oktober 2022
ten der angetretenen Formationen wurde
durch die Landeskommandanten aus Tirol,
Mjr. Thomas Saurer, Südtirol, Mjr. Roland
Seppi, und Welschtirol, Mjr. Enzo Cestari,
sowie durch den Vertreter des Landes Tirol,
Nationalrat Hermann Gahr, und dem Leiter
des Tiroler Volkskunstmuseums, Dr. Karl
C. Berger, vorgenommen.
Im Anschluss an die heilige Messe in der
Innsbrucker Hofkirche, zelebriert vom
Landeskuraten der Tiroler Schützen, Pfarrer
Mag. Martin Ferner, und vom Landesku-
raten des Südtiroler Schützenbundes, Pater
Christoph Waldner, nahmen die Formati-
onen vor der Kaiserlichen Hofburg erneut
Aufstellung, um unter dem Gesamtkom-
mando von Viertel-Kommandant Mjr. And-
reas Raass die Segnung und Übergabe der
Fahne durchzuführen.
„So werden die historische und die neue
Fahne immer daran erinnern, dass 100
Jahre nach der Zerreißung Tirols und viele
Jahrzehnte, die es für die Rückgabe benö-
tigten, nie die Zeit die Schuld trägt, sondern
dass immer die Menschen die Verantwor-
tung tragen, für Aufarbeitung, für den
Zusammenhalt und für gemeinsame Ziele
einzustehen.“
LKdt.-Mjr. Thomas Saurer
Neben der Segnung stellte der sogenannte
„Fahnenkuss“ das zentrale Element dar.
Bei diesem berührt die historische Fahne
die neue Fahne. Dieser symbolische „Kuss“
dient dazu, die geschichtliche Verbunden-
heit auszudrücken. Anschließend erwiesen
auch die höchsten Fahnen der drei Schüt-
zenbünde und die fünf Kompaniefahnen
des Bataillons Ulten der alten und der
neuen Bataillonsfahne die Ehre. n
Fotos: BTSK/Hans Gregoritsch und ‚Die Fotografen‘
N° 5 | Oktober 2022
Aus den LANDESTEILEN …
Innsbruck
von Karl C. Berger
Fahnen vor den Faschisten gerettet – Die wichtige Arbeit des
Tiroler Volkskunstmuseums
Ab dem Jahr 1931 wurden mehrere Fahnen aus Südtirol „zur treuhändischen Verwahrung“ nach Nordtirol gebracht und im
Tiroler Volkskunstmuseum sowie im Kaiserschützenmuseum gelagert. Dabei handelte es sich vorwiegend um Veteranenfah-
nen, Fahnen von Schützenkompanien, von Feuerwehren oder Musikkapellen.
In einer Auflistung von 1949 werden insgesamt 41 Orte angeführt,
unter anderem Waidbruck, Toblach, Calfosch/Kolfuschg, Gossensass,
Partschins, Karneid oder Petersberg.
Bald nach dem II. Weltkrieg sind die ersten Fahnen wieder zurück-
gestellt worden. Doch bei der „Verbringung der Südtiroler Fahnen
en bloc nach Südtirol“ würden sich „erhebliche Schwierigkeiten“
ergeben, schrieb im Jänner 1949 Josef Ringler, damals Direktor des
Volkskunstmuseums, an den Südtiroler Landeshauptmann Karl
Erckert. „Wenn die ganze Angelegenheit über das Innenministerium
und Finanzministerium lau-
fen muß (…), dann erleben
die Südtiroler die Rückkehr
der Fahnen vielleicht erst
in zehn Jahren oder über-
haupt nicht.“ Deshalb schlug
Ringler vor, „die Fahnen wie
bisher durch Einzelpersonen
abholen zu lassen.“ Und er
merkte weiter an: „Ich halte
es jedoch für wichtig, daß die
Angelegenheit sich nicht zu
einem Rummel auswächst,
sondern in gewissen Abstän-
den durchgeführt wird, damit
die Organe am Brenner nicht
kopfscheu werden.“ Schließ-
lich endet das Schreiben mit
der Bitte: „Für die treue Hut
von zirka 40 oder 50 Fahnen
erhoffe ich mir allemal eine Avers der nun nach Südtirol rückgeführten Ultner Fahne
Korbflasche guten Weines, damit
unsere jahrelange Fürsorge und Müh und Plage auch belohnt wird.“
Tatsächlich wurden bereits 1947 erste Fahnen, etwa eine aus Mar-
ling sowie eine Feuerwehrfahne aus Tscherms, wieder zurückgeholt.
1948 folgten beispielsweise die Feuerwehr- sowie Schützenfahne von
Jenesien, 1949 zwei Fahnen aus Klausen, eine Fahne der Schützen-
kompanie Aldein und jene der Musikkapelle Kaltern sowie 1950
jene von Mareo/Enneberg. Zumeist benannte ein Verein oder eine
Gemeinde eine Vertrauensperson, die in Innsbruck im Volkskunst-
museum vorstellig wurde. Im Fall der Schützenfahne von La Val/
Wengen bevollmächtigte Schützenhauptmann Johann Complojer den
in Innsbruck lebenden Bartholomäus Rubatscher die Fahne abzuho-
len. Die Vollmacht wurde von Josef Tavella, damals Bürgermeister
von San Martin de Tor/St. Martin in Thurn, bestätigt. Immer wieder
wurde der Innsbrucker Gendarmerie-Inspektor Josef Gruber als Mit-
telsmann genannt. Er hat unter anderem mehrere Erinnerungsbänder
aus dem Eggental übernommen.
Die leider nur unzureichende Dokumentation bei der Überbringung
nach Innsbruck führte bei der Rückgabe zu manchen Unklarheiten.
Als 1951 die Schützenfahne von Naturns übergeben werden sollte,
musste nachgefragt werden, ob eine schwarz-rote Schleife, gewid-
3
met von „Frl. Schlatter 1903“ auch nach Naturns gehöre oder – wie
vermutet wurde – „nach Welschnofen“. Da sich die Rückstellung über
mehrere Jahre hinzog, wurde 1954 sicherheitshalber festgehalten,
dass die noch in Innsbruck befindlichen Fahnen im „Eigentum der
betreffenden Südtiroler Vereinigungen“ bleiben. „Fahnen“, so ist in
einem Schriftstück weiter zu lesen, „welche im Laufe der Zeit zurück-
gefordert werden, sind im Einverständnis der Landesregierung Tirol
bzw. des Volkskunst-Museums […] zurückzustellen […]“.
In der Auflistung der im Museum aufbewahrten Fahnen finden
sich auch drei aus Ulten
sowie eine aus Proveis.
Darunter befand sich jene
der „Reservistencolonne“
St. Pankraz, die den Dorf-
heiligen bzw. den Tiroler
Adler mit der Umschrift
„Für Gott Kaiser und
Vaterland“ zeigte. Außer-
dem ist eine „grün-weiße
Fahne“ aus St. Pankraz
angeführt. Sie hatte ein
„Herz-Jesu-Bild, in der
Hand ein Wappenschild
mit dem Tiroler Adler
bestickt, rundherum die
Worte ‚Stets in Noth und
Kriegsgefahr schützest
du den roten Ahr‘ […]
Auf der Kehrseite Hl.
Sebastian eingestickt,
rundherum die Worte: ‚Hl.
Sebastian bitt für uns‘.“ Zu der Fahne gehörten auch 18 Fahnenschlei-
fen bzw. -bänder. Laut einer Übergabenotiz wurde das Konvolut
gemeinsam mit 13 anderen Fahnen am 29. Juli 1954 abgeholt. Bei der
hier genannten Fahne aus St. Pankraz handelt es sich um eine Stand-
schützenfahne aus dem Jahr 1898. Sie wird heute von den Schützen
als Kompaniefahne verwendet. Die Proveiser Fahne war rot-weiß-rot
und präsentierte im Mittelfeld das Herz-Jesu bzw. den Tiroler Adler.
Sie wurde mit einigen Erinnerungsbändern bereits 1952 zurückgege-
ben. Warum die letzte Fahne aus Ulten in Innsbruck verblieben ist,
bleibt unklar. Diese „grün-weiße Fahne aus Seide mit Goldborten“
wurde wahrscheinlich am 12. Mai 1944 in Innsbruck übernommen.
Die eine Seite zeigte den Tiroler Adler mit der Umschrift „K.K.
Standschützenbataillon Ulten im Weltkriege“. Auf der Kehrseite war
„im Oval eine Scheibe mit zwei gekreuzten Scheibenstutzen, darunter
ein Pulverhorn“ und der Schriftzug „Üb Aug und Hand für’s Vater-
land“ zu erkennen.
Es war eine große Überraschung, als im Zuge der Vorbereitung
zur Neuaufstellung des Tiroler Volkskunstmuseums diese Fahne
im Museum entdeckt wurde. Obwohl sehr schnell die Idee einer
Rückgabe angedacht wurde, dauerte es einige Zeit. Ende 2019
 N° 5 | Oktober 2022

4 Aus den LANDESTEILEN …

berichtete der Karl C. Berger, derzeitiger Leiter des Tiroler

Volkskunstmuseums, LKdt. Fritz Tiefenthaler vom Fund.
Beim Andreas-Hofer-Tag des darauffolgenden Jahres ergab
sich die Gelegenheit, Bezirksmajor Hannes Holzner zu
informieren. Nach wohlwollenden Rücksprachen bei Peter
Assmann, Direktor der Tiroler Landesmuseen, und Günter
Platter, Landeshauptmann von Tirol, wurde ein Termin
vereinbart, der allerdings aufgrund der Corona-Pandemie
mehrmals verschoben werden musste. Thomas Saurer,
Landeskommandant seit 2020, setzte sich intensiv für eine
würdevolle Übergabe ein. Zwischenzeitig konnte ein nahe-
zu gleiches Duplikat hergestellt werden, um das Original zu
schonen und den längerfristigen Erhalt zu gewährleisten.
Am 24. September 2022, 78 Jahre nachdem die Fahne nach
Innsbruck gekommen war, konnte schließlich die Fahne
dem Schützenbataillon Ulten übergeben werden – als letzte
Schützenfahne, die sich im Volkskunstmuseum befand.

„Mit diesem Akt der Übergabe, der nicht nur Corona-

bedingt zwei Jahre später passiert, sondern eigentlich
Jahrzehnte später, werden wir an den Grund für die 'treu-
händische Verwahrung' durch das Tiroler Volkskunstmu-
seum, eben an die Umstände und Auswirkungen unserer
leidvollen Geschichte erinnert. So bekräftigen wir heute
mit dieser Rückgabe und diesem Zusammentreffen aller
Schützenbünde Tirols unsere Zukunftsorientierung und
unser aller Engagement für die geistige und kulturelle
Einheit des ganzen Landes.“
Revers der Fahne des „K.k. Standschützen Bataillon Ulten“
LKdt.-Mjr. Thomas Saurer

Amras
von Werner Erhart

Entstehung der Tiroler Schützenkompanien

am Beispiel der SK Amras
Um die Zusammenhänge erkennen zu können, müssen wir sehr weit zurückgehen. Von alters her und seit der Karolingerzeit
schriftlich belegt, gab es in Mitteleuropa das Feudalsystem, in welchem dem jeweiligen Grundherren alles gehörte.

Alles heißt: Grund und Boden und alles,
was sich darauf befindet, also Bauten,
Gerätschaften, Pflanzen, Tiere und auch
Menschen. Die Menschen waren Leibei-
gene, also praktisch Sklaven, über deren
Leib und Leben der Grundherr (Adeliger
oder Kirchenfürst) verfügen konnte. Jeder
Grundherr war also Richter und konn-
te Urteile gegen Pflichtvergehen seiner
Leibeigenen vollstrecken. Vergehen, welche
mit dem Tod oder mit Verstümmelung
geahndet werden konnten, durften nur von
der Hohen Gerichtsbarkeit behandelt wer-
den, welche dem Landesherren unterstand.
Das Prinzip der Grundherrschaft blieb im
gesamten Reich bis 1848, also über 1000
Jahre bestehen. In den Österreichischen
Landen wurde die Leibeigenschaft mit der
Zeit etwas abgemildert.
Tirol war aber ein Sonderfall.
Meinhard II., Graf von Tirol und Kärnten,
konnte die Grafschaft Tirol einen, sodass
die Gräfin Margarete von Tirol 1363 sie als
Ganzes Herzog Rudolf IV. von Österreich
übergeben konnte; es gab also keine einzel-
nen Grundherrschaften. Dem Landesherrn
gehörte das gesamte Land als eine einzige
Herrschaft. Dazu kam, dass unsere Bauern
am Anfang des 15. Jhs., unter den Herzö-
gen Leopold und Friedrich, als ein in sich
geschlossener Stand hervortraten und mit
gleicher Berechtigung wie Geistlichkeit, Adel
und Bürgerschaft − durch Wort und Tat
entscheidend − in die Angelegenheiten des
Landes eingriffen. Jeder unbescholtene Ti-
roler hatte auch das Recht, Waffen zu tragen.
Vermutlich hat diese Sonderstellung den
Tirolern so viel Selbstbewusstsein gegeben,
dass eine Erhebung, wie sie 1809 stattfand,
möglich war.
Die Hohe und die Niedere
Gerichtsbarkeit
Durch den Umstand, dass alle Landstände
an der Verwaltung teilnehmen konnten, hat
auch die Gerichtsbarkeit in Tirol einen etwas
anderen Weg genommen. Die Hohe Ge-
richtsbarkeit, in Tirol Landgericht genannt,
befasste sich mit schweren Vergehen. Die
Niedere Gerichtsbarkeit befasste sich mit
leichteren Vergehen im Alltag, welche mit
Geldstrafen und leichten Leibesstrafen zu
ahnden waren. Die Niedergerichte hießen
N° 5 | Oktober 2022
Hofgericht, Hofmark oder Propsteigericht.
Sie war zum Beispiel für das Erbrecht,
Grenzstreitigkeiten sowie die Registrierung
und Überwachung von Verkäufen zuständig.
Jedes Gericht (Landgericht und Niederge-
richt) hatte in seinem Sprengel die Justiz, die
Strafgerichtsbarkeit wie die Zivilgerichts-
barkeit, zu vollziehen, und obendrein war es
dort für die Verwaltung zuständig. Weiters
dienten die Gerichte als territoriale Einhei-
ten, um Steuern und Abgaben einzuheben
sowie das Wehraufgebot der Landmiliz
zu organisieren. Die Gerichte (Land- und
Niedergerichte) waren gleichwertig, was
sich auch darin manifestiert, dass für jedes
Gericht ein Abgeordneter zum Landtag
gewählt wurde. Es muss noch das viel
zitierte Landlibell von 1511 erwähnt werden,
welches die Teilnahme der Stände an der
Landesverteidigung genauer regelt und die
Zusicherung gibt, dass diese Milizverbände
nur im eigenen Land und mit Genehmigung
des Landtages eingesetzt werden dürfen.
Eine Zusage, welche, zumindest theoretisch,
bis 1918 Geltung hatte. 1511 wird als das
Geburtsjahr der Tiroler Schützenkompa-
nien angesehen. Jedes Gericht hatte eine
Aufgebotsmannschaft zu stellen, welche die
Keimzelle aller alten Schützenkompanien
darstellte. Im Raum Innsbruck gab es bis zur
Auflösung der Niedergerichte folgende Ge-
richte: Stadtgericht Innsbruck, Landgericht
Sonnenburg, Hofgericht Wilten, Probstei-
gericht Amras, Gericht Axams, Hofgericht
Stubai, Landgericht Steinach, Marktgericht
Matrei, Stadtgericht Hall und Landgericht
Thaur. Das Amraser Gericht hing selbstver-
Aus den LANDESTEILEN …
ständlich mit dem Schloss Ambras zusam-
men. Das Haus Kirchsteig 15 in Amras
(Schulerhof) war das Haus des Richters
Christoph Jakob Walther von Herbstenburg
und muss, entgegen der Meinung des Histo-
rikers Franz-Heinz Hye, nicht nur als dessen
Privathaus, sondern auch als Amtssitz ge-
dient haben. Das wird durch den Fund von
Gerichtsakten im Keller des Hauses durch
den derzeitigen Besitzer Hans Zimmermann
bewiesen. Auf der beiliegenden Karte kann
man die Ausmaße des ehemaligen Amraser
Gerichtes sehen und, wenn man genau hin-
schaut, bemerken, dass Pradl mit der dazu-
gehörenden Reichenau noch bei Amras ist.
Es wurde nach demokratischem Beschluss
erst 1904 an Innsbruck abgetreten. Die selb-
ständige Gemeinde Amras wurde aber 1939
per Verfügung der nationalsozialistischen
Verwaltung der Stadt Innsbruck einverleibt.
Das Probsteigericht Amras wurde von den
neuen bayrischen Herren − so wie alle ande-
ren Niedergerichte − 1807 aufgelöst und bei
der Rückkehr zum Haus Österreich im Jahr
1814 auch nicht wieder eingeführt. Trotzdem
bestanden die Schützenkompanien weiter
und wurden immer wieder für militärische
Aufgaben herangezogen. Seit 1797 bis jetzt
sind die Amraser Hauptmänner durchge-
hend namentlich nachgewiesen.
Die Schießstände und der
Wehrdienst
Jedes Gericht musste über einen Schießstand
verfügen, auf welchem die Schützen üben
konnten. Der Schießstand für das Prob-
steigericht Amras war, nachdem es für die
5
Gemeinden Amras, Aldrans und Ellbögen
zuständig war, in Aldrans, der auch nach
der Gerichtsauflösung von den Amrasern
genutzt wurde. Der Großteil der 1915 zur
Stellung zu den Standschützeneinheiten be-
fohlenen Amraser waren beim Schießstand
Aldrans einrolliert. Dazu muss bemerkt
werden, dass die Schützenkompanien und
-gilden unter Aufsicht des Militärs standen
und landsturmpflichtig waren. Ab 1913 war
von den bestehenden Mitgliedern niemand
mehr freiwillig bei den Schützen; alle musste
im Kriegsfall Wehrdienst leisten. Nach dem
1. Weltkrieg, bei dem die Tiroler Standschüt-
zen an der Südfront gegen Italien – vor allem
in den ersten Kriegswochen – eine entschei-
dende Bedeutung hatten, bildeten sich die
meisten Schützenkompanien wieder neu;
außer in Süd- und Welschtirol, wo sie 1922
von den italienischen Faschisten, ebenso
wie das gesamte Deutschtum, verboten
wurde. Jüngere Forschungen haben belegt,
dass die Schützenkompanien zwischen 1938
und 1945 keineswegs verboten waren, wie
man eine Zeitlang glauben machen wollte.
Das Regime hat die Schützen gefördert und
genauso wie die Musikkapellen für die natio-
nalsozialistische Propaganda gebraucht.
Die meisten neuen Schützenkompanien im
Bundesland Tirol wurden nach der Grün-
dung des Bundes der Tiroler Schützenkom-
panien im Jahr 1950 ins Leben gerufen.
So sind im Bund der Tiroler Schützenkom-
panien für das Bundesland Tirol jetzt 235
Schützenkompanien organisiert; beim Süd-
tiroler Schützenbund sind es 140 und beim
Welschtiroler Schützenbund 26 Kompanien.
Im gesamten historischen Tirol gibt es der-
zeit rund 24.300 Schützen und Marketende-
rinnen.
Die Zukunft des Tiroler
Schützenwesens
Trotz oder wegen der Begeisterung für das
Tiroler Schützenwesen ist es aber wichtig
zu wissen, wo die Wurzeln sind und wo
wir herkommen. Das ist ganz wesentlich
für die eigene Identifikation. Wir brauchen
Beständigkeit und die Gemeinschaft als Halt.
Neben der Bewahrung der Tradition müssen
wir aber fest in der Gegenwart stehen und
stets an der Zukunft bauen. Dazu braucht
es, neben der „Gaudi“ und der „Hetz“, auch
einen gewissen Ernst und Disziplin. Wir
müssen das Schützenwesen für uns selbst,
aber auch nach außen glaubhaft leben. Wenn
wir uns das bewahren, habe ich volle Zu-
versicht für einen erfolgreichen Bestand der
Tiroler Schützen in der Zukunft. n
6 Aus den LANDESTEILEN …
Steinhaus
von Michael Demanega

Freiheitskämpfer Heinrich Oberleiter kehrt heim

LKdt. Roland Seppi mit Freiheitskämpfer Heinrich Oberleiter.

Am 29. Juli 2022 feierte das Schützenba-
taillon Ahrntal mit zahlreichen Vertretern
aus Gesamt-Tirol die gerechte Heimkehr
des Freiheitskämpfers Heinrich Oberlei-
ter. Gleichzeitig erneuert der Südtiroler
Schützenbund die Forderung, den Frei-
heitskämpfern der 1960er Jahre endlich
den gebührenden Platz in der Geschichte
einzuräumen.
Mit einem Großen Österreichischen Zap-
fenstreich und einer Festveranstaltung mit
Gruß- und Dankesworten durch Batail-
lonskommandant Wolfgang Kofler, LKdt.
Roland Seppi und dem Hauptmann der SK
Steinhaus Benjamin Rauchenbichler be-
grüßten die Schützen sowie die Gemeinde
Steinhaus ihren „verlorenen“ Sohn Heinrich
Oberleiter, der nach 60 Jahren im Exil in
seine angestammte Heimat zurückkehren
durfte. In diesem Rahmen wurde auch die
Autobiographie Heinrich Oberleiters, „Es
gibt immer einen Weg“, vorgestellt. Im Jahr
2018 stellten Heinrich Oberleiters Kinder
ein Gnadengesuch, dem der italienische
Staatspräsident im Dezember 2021 stattge-
geben hatte.
Oberleiter konnte 1968 nach einer Verhaf-
tung über die Grenze flüchten und wurde in
Abwesenheit zu zwei Mal lebenslänglicher
Haft verurteilt. Fortan lebte Oberleiter im
Exil in Unterfranken.
Mit der Festveranstaltung unterstreicht der
Südtiroler Schützenbund die Bedeutung des
Südtiroler Freiheitskampfes für das heutige
Südtirol. Italien war drauf und dran, die
Südtiroler im Staatsvolk aufgehen zu lassen.
Nur durch die gezielten Anschläge wurde
Italien zu Verhandlungen und zur Ge-
währung elementarer Minderheitenrechte
gezwungen. Es ist an der Zeit, die Bedeu-
tung des Südtiroler Freiheitskampfes in der
Südtirol-Geschichte gebührend zu würdi-
gen. Mit Bedauern muss festgestellt werden,
dass dieses Kapitel der Südtiroler Geschich-
te heute oft bewusst ausgeklammert wird.
Freiheitskämpfern gebührenden
Ehrenplatz schaffen
Kein „Akt der Großherzigkeit Italiens“, wie
von der Südtiroler Politik betitelt, sondern
ein Akt der historischen Gerechtigkeit
sowie ein Anstoß, die wahren Hintergründe
aufzuarbeiten, die im Fall der „Puschtra
Buibm“ noch immer in den italienischen
Archiven verborgen bleiben. Gleichzeitig
ist die Rückkehr Heinrich Oberleiters aber
auch ein Anstoß in Richtung Südtiroler
Landespolitik, um den Freiheitskämpfern
der 1960er einen gebührenden Ehrenplatz
zu schaffen. „Ohne deren Einsatz von
Freiheit und Leben wären wir heute eine
gewöhnliche italienische Provinz“, so Mjr.
Roland Seppi, der Landeskommandant des
Südtiroler Schützenbundes. n

Zu Unrecht Mord angelastet

Mit 20 Jahren fiel bei Heinrich Oberleiter
der Entschluss, am Südtiroler Freiheits-
kampf teilzunehmen, um die radikale
Italianisierungspolitik in Südtirol zu been-
den. Gemeinsam mit Sepp Forer, Heinrich
Oberlechner und Siegfried Steger übte
Heinrich Oberleiter zahlreiche Anschläge
auf Strommasten aus. Zu Unrecht wurde
den „Puschtra Buibm“ auch die Ermordung
eines Carabiniere angelastet. Heinrich Beim Einzug der österreichischen Fahne am Ende des Zapfenstreichs.
N° 5 | Oktober 2022

Aus den LANDESTEILEN … 7

Bozen
von Walter Kofler

Stimmen zur Begnadigung von Heinrich Oberleiter

Dank des erfolgreichen Gnadengesuches kann Heinrich Oberleiter als freier Mann in seine Heimat Süd-Tirol zurückkehren.
Die TSZ stellte Vertretern der großen Süd-Tiroler Parteien und Persönlichkeiten folgende Frage: Was halten Sie von der ge-
währten Begnadigung? Das Team K und die Lega wollten dazu trotz mehrmaliger Nachfrage keine Stellungnahme abgeben.

Luis Durnwalder Verständnis für unser Anliegen, bestand

Landeshauptmann a.D.
„Die Begnadigung der vier, und nach
dem Tod von Heinrich Oberlechner im
Jahr 2006 noch verbliebenen drei Pusterer
Buabm stand bei jedem Besuch während
meiner langen Regierungszeit beim jeweili-
gen Staatspräsidenten (Francesco Cossiga,
Luigi Scalfaro, Carlo Azeglio Ciampi und
Giorgio Napolitano) immer auf der
Tagesordnung. Ich betonte immer, dass
es nach Abschluss des Paketes und nach
Abgabe der Streitbeendigungserklärung
höchste Zeit wäre − unabhängig von der
verworrenen rechtlichen Situation − die
Pusterer Buabm zu begnadigen. Jeder
Staatspräsident zeigte zwar menschliches
aber darauf, dass wenigstens ein diesbezüg-
liches Ansuchen von Seiten der Betroffenen
eingereicht würde. Im gegenständlichen
Fall von Oberleiter Heinrich gab sich Sergio
Mattarella sogar mit einem Ansuchen der
Familienangehörigen zufrieden.
Wir freuen uns jedenfalls alle, dass unser
Landsmann Heinrich Oberleiter endlich
wieder auf legalem Weg in seine geliebte
Heimat, für die er viele Opfer gebracht hat,
kommen kann.
Wir hoffen, dass Heinrich Forer und
Siegfried Steger oder deren Verwandten
ebenfalls diesem Beispiel folgen, um dieses
traurige Kapitel unserer Geschichte endlich
abzuschließen.“

Melanie Mair Andreas-Leiter Reber

Süd-Tiroler Freiheit
„Es war höchst an der Zeit! Die
Begnadigung Oberleiters ist mit Si-
cherheit ein positives Zeichen von-
seiten Mattarellas. Trotzdem bleibt
ein fader Beigeschmack: Schon seit
Jahren wird die Begnadigung bzw.
Amnestie der Süd-Tiroler Freiheits-
kämpfer gefordert. Der italienische
Staat täte endlich gut daran – ohne
Notwendigkeit eines Gnadengesuches – die Amnestie sämtlicher
unserer Freiheitskämpfer zu erklären!“
Dr. Felix von Wohlgemuth
Die Grünen
„Es ist notwendig, dass mit diesem
Kapitel der Geschichte, welches
über viele Familien, sowohl deut-
sche, italienische, als auch ladini-
sche, großes Leid gebracht hat, im
Zeichen des Friedens abgeschlossen
wird. Ein Gnadengesuch bedeutet
auch immer, sich mit der eigenen
Vergangenheit kritisch auseinan-
derzusetzen und auch eigene Fehler anzuerkennen. Genauso zeigt
aber auch die Annahme eines solchen Gesuches, dass der Staat in
diesem Fall keine Notwendigkeit der Strafverfolgung mehr erkennt.
Daher war es wichtig und richtig, dass Staatspräsident Sergio Matta-
rella das Gnadengesuch von Heinrich Oberleiter angenommen hat.“
Die Freiheitlichen
„Ich freue mich mit Heinrich
Oberleiter. An seinem Lebensabend
findet sein Freiheitskampf ein
versöhnliches Ende. Leider gilt dies
nicht für die offizielle Aufarbeitung
durch den Staat Italien und seine
politischen Exponenten. Noch im-
mer fehlt eine Auseinandersetzung
Italiens mit seiner Majorisierungs-
politik gegenüber Süd-Tirol, mit den Gründen, die zum bewaffne-
ten Widerstand geführt haben und eine Aufarbeitung der Folterun-
gen sowie der Rolle des Geheimdienstes. Es gibt kaum erkennbare
Anzeichen, dass dieses jahrzehntelange Versäumnis Italiens nun
mit neuer Energie angegangen werden würde. Nüchtern betrachtet
scheint eine freie Heimkehr der verbliebenen Pusterer Buam in
diesem Leben nur über einen Weg des Gnadengesuches möglich.
Philipp Achammer
SVP-Parteiobmann
„Ich bin selbstverständlich ein
Befürworter der Begnadigung von
Heinrich Oberleiter. Damit hat man
Oberleiter die Würde zurückgeben.
Diese Begnadigung ist ein humani-
tärer Akt, der symbolisch, aber auch
ein Akt der Versöhnung ist und ein
Appell an die Werte der Mensch-
Foto: Michael Cimadom
lichkeit und des Mitgefühls.“ n
 Schnelle und unbürokratische Hilfe –

8
von Schützen für Schützen
Aus den LANDESTEILEN …
Bozen
von Richard Andergassen

Neuer Vorstand für Herz Jesu Notfonds

Am 2. September 2022 hat die ordentliche Vollversammlung des Herz Jesu Not-
fonds stattgefunden.

Nach der Begrüßung durch Obmann Paul
Bacher wurde der Tätigkeits- und Kassabe-
richt genehmigt. Bacher teilte daraufhin
mit, dass er aus persönlichen Gründen das
Amt des Obmannes nicht mehr weiterfüh-
ren könne.
Neuer Obmann und Dank
Die anwesenden Mitglieder haben folgende
Personen in den Vorstand des Herz Jesu
Notfonds gewählt: Hubert Straudi (Tra-
min), Renato des Dorides (Meran), Elmar
Thaler (Montan), Dr. Franzjosef Roner
(Tramin), Erich Mayr (Pfunders), Robert
Ventir (Truden), Hansjörg Eberhöfer
(Tartsch), Hannes Holzner (St. Pankraz)
und Richard Andergassen (Lana).
Der neue Vorstand hat Hubert Straudi zum
neuen Obmann und Renato des Dorides zu
seinem Stellvertreter gewählt. Zum Kassier
wurde Dr. Franzjosef Roner bestimmt,
als Schriftführer Richard Andergassen.
Rechnungsrevisoren sind Sepp Regele (St.
Andrä) und Markus Scherlin (Salurn).
Dem bisherigen Obmann Paul Bacher
wurde für seine langjährige ehrenamtliche
Tätigkeit aufs Herzlichste gedankt. n
Hubert Straudi, der neue Obmann
des Herz Jesu Notfonds.

Bozen
von Richard Andergassen

Neuer Schriftleiter des SSB – Regelung für Beiträge in der TSZ

Bei der konstituierenden Sitzung der Bundesleitung des SSB am 8. Juli 2022 wurde Walter Kofler aus Vahrn zum neuen
Schriftleiter der Tiroler Schützenzeitung ernannt. Die Bundesleitung bedankt sich beim bisherigen Schriftleiter Renato Des
Dorides für seine gewissenhafte und fleißige Mitarbeit und wünscht dem neuen Schriftleiter viel Erfolg und Freude bei seiner
neuen Aufgabe. Der Schriftleiter ist wie bisher unter der Emailadresse presse@schuetzen.com erreichbar.

Für Beiträge in der TSZ gelten nach wie

vor einige wichtige Regeln, die zwingend
eingehalten werden müssen. Es ist vor allem
wichtig, dass die eingesandten Artikel aktu-
ell und von allgemeinem Interesse für alle
(!) Schützen der Alpenregion sind. Berichte
über eine „normale“ Fronleichnamspro-
zession, ein Kompanietörggelen oder ein
Preiswatten können nicht berücksichtigt
werden. Allgemeine Kompanieberichte
(z.B. Jahreshauptversammlungen, Jahrtage,
allgemeine Kompanieaktivitäten usw.) wer-
den zum Teil in einer übersichtlichen, gut
lesbaren Kurzform wiedergegeben.

Richtlinien der Beiträge

- Kompanieberichte: max. 1.500 Anschläge
(inkl. Leerzeichen)
- Bezirks- bzw. Bataillonsberichte: max.
1.700 Anschläge (inkl. Leerzeichen)
- Marketenderinnen & Jungschützen: max.
1.500 Anschläge (inkl. Leerzeichen)
- Totengedenken (Sterbedatum angeben):
max. 500 Anschläge (inkl. Leerzeichen)
- Leserbriefe: max. 1.500 Anschläge (inkl.
Leerzeichen)
- Gratulationen: max. 500 Anschläge (inkl.
Leerzeichen)
Mjr. Walter Kofler ist der Süd-Tiroler Ansprechpartner in Sachen Tiroler Schützenzeitung.
Bei den Gratulationen danken wir im
Voraus für das Verständnis, dass aus Platz-
gründen nur Jubilare ab dem 60. Lebensjahr
berücksichtigt werden können. Bei den
Schützenhochzeiten werden nur die Namen
des Brautpaares, das Hochzeitsdatum und
die Stammkompanie angegeben.
Redaktionsschluss ist jeweils der letzte Tag
der Monate Februar, April, Juni, August,
Oktober und Dezember. Bei allen Artikeln
immer die Namen der Verfasser angeben.
Diese bitten wir um Verständnis, wenn
Beiträge sinngemäß gekürzt werden. Aus
Aktualitätsgründen werden Berichte über
Ereignisse, die schon längere Zeit zurücklie-
gen, nicht berücksichtigt.
Konstruktive Kritik sowie Verbesserungs-
vorschläge sind immer willkommen. n
N° 5 | Oktober 2022

Aus den LANDESTEILEN … 9

Trient
von Hildegard Flor

Welschtiroler Schützenbund hält Rück- und Vorschau

Zur diesjährigen Landesversammlung des Welschtiroler Schützenbundes, der aus 26 Kompanien und 550 Mitgliedern besteht,
haben sich am 29. Mai 21 Kompanien eingefunden. Nach der Meldung an den Höchstanwesenden durch Bildungsoffizier
Fabrizio Albasini und die darauffolgende Frontabschreitung begab man sich zur heiligen Messe in den Dom.

LKdt.-Stv. Umberto Facchinelli, LKdt. Enzo Cestari und Schriftführer Federico Masera.
Die anschließende Versammlung fand im San-Marco-Theater statt.
Nach dem Appell begrüßte LKdt. Enzo Cestari Schützen und Eh-
rengäste aus fünf Regionen. „Als ob wir nicht schon mit der Pande-
mie genug Probleme hätten, haben wir jetzt auch noch einen Krieg“,
bedauerte Cestari in seinem Bericht und ließ die vielfältige Tätigkeit
des abgelaufenen Jahres anhand von Bildern Revue passieren.
Mit einer Enthaltung wurde Bundeskassier Rodolfo Moranduzzo
nach Anhörung des Kassarevisors Stefano de Grandi von der Ver-
sammlung entlastet. Der Haushaltsvoranschlag und die Höhe des
Mitgliedsbeitrages wurden einstimmig genehmigt.
Foto: Hildegard Flor
„Neue Ideen für die Zukunft“ und Ehrungen
Es folgten die Berichte der einzelnen Referenten: Manuel Adami
für das Schießwesen, Fabrizio Albasini in seiner Eigenschaft als
Bildungsoffizier, Miriam Pellegrini in Vertretung der erkrankten
Chiara Guetti für die Marketenderinnen und Ettore Facchinelli von
der Abteilung „Neue Ideen für die Zukunft“.
Die Ehrungen für 15 und 25 Jahre Treue nahm Landeshauptmann
Maurizio Fugatti vor. Nach den Grußworten wurde die Versamm-
lung mit der Landeshymne beendet. n

GÜNTHER RAUCH | DER MARSCH AUF BOZEN – WIE DER FALL SÜDTIROL MUSSOLINI UND HITLER LUST AUF MEHR MACHTE.

ISBN: 978-8-89-705398-9 | Effekt! Verlag, Euro 24,90

Wenige Monate vor und nach dem „Marsch auf Bozen“ und der faschistischen Machtergreifung in Rom haben sich in
Italien, Österreich und Deutschland Dinge abgespielt, die nicht nur der Ausgangspunkt für den größten Krieg in der
Menschheitsgeschichte waren – insbesondere sollten sie auch für Südtirol schwerwiegende Folgen haben.
Nach akribischen Recherchen in deutschen und italienischen Archiven und der Auswertung bisher weitgehend unbeachtet
gebliebenen Aktenmaterials konnte der Publizist Günther Rauch neue Erkenntnisse über
das frühe Zusammenspiel zwischen Mussolini und Hitler gewinnen.
Ihr Weg an die Macht, ihre Verbrechen und ihre feindselige Einstellung gegenüber
Südtirol lassen sich besser einordnen, wenn man die Machenschaften und vor allem die
Geldflüsse kennt, die den Aufstieg und die Machenschaften der Liktorenbündler und
Hakenkreuzler möglich gemacht haben.
Wer die Wahrheit ans Tageslicht gebracht hatte, landete, wenn er nicht im KZ
ermordet wurde, im Zuchthaus oder im Exil im Ausland. Was hier in den Wirren des 20.
Jahrhunderts geschah und der Nachwelt weitgehend verborgen blieb, wird in diesem
sensationellen Buch zu einem weit über Südtirol hinausgehenden Thriller.

10 Aus den LANDESTEILEN …
Bozen | Innsbruck von Mag. phil. Andreas Raffeiner
Vor 100 Jahren starb Bundeskanzler Michael Mayr
Am 21. Mai vor 100 Jahren starb Michael Mayr, der erste Bundeskanzler der Republik Österreich. Er spielte eine wesentliche
Rolle bei der Entstehung der Tiroler Landesordnung und der Bundesverfassung. Der gebürtige Oberösterreicher war Histori-
ker und Landesarchivar. Zudem gehörte er viele Jahre lang dem Tiroler Landtag an.
Würdigung von LH Platter
Der scheidende Tiroler Landeshauptmann
Günther Platter würdigte Mayrs Leistungen
bei der Entstehung der Bundesverfassung
und im Hinblick auf die Entwicklungsge-
schichte der Tiroler Landesordnung. Im
Innsbrucker Landhaus meinte Platter, dass
es Mayr zu verdanken sei, dass Tirol ein Teil
der Republik Österreich geblieben, in die
Bundesverfassung eingebettet sei und die
Europäische Union als Modell für regionale
Partnerschaft im vereinten Europa stehe.
Ferner bilde die Tiroler Landesordnung in
ihrem gegenwärtigen Inhalt das Fundament
für das Zusammenleben in Tirol. Des Wei-
teren können sowohl die Landesordnung
als auch die Bundesverfassung als Basis für
den demokratischen Rechtsstaat angesehen
werden.
Blick auf die Vita Michael Mayrs
Michael Mayr erblickte im Jahr 1864 im
oberösterreichischen Adlwang das Licht der
Welt. Er studierte in Wien Geschichte und
Geografie und übernahm als Nachfolger
von David von Schönherr die Leitung des
Tiroler Landesarchivs. Außerdem wurde
er zum Professor für Neuere Geschichte
mit Fokus auf die lokale Geschichte an der
Bundeskanzler Michael Mayr.
Foto: Archiv Österreichische Nationalbibliothek
N° 5 | Oktober 2022
Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
ernannt. Zudem begann Mayr 1907 seine
politische Laufbahn als Abgeordneter der
Christlichsozialen im Reichsrat, dem er
insgesamt vier Jahre angehörte. Von 1908
bis 1914 saß er im Tiroler Landtag zu
Innsbruck. Während des Ersten Weltkrie-
ges forderte er ein vergrößertes Süd-Tirol
und machte sich stark für die künstliche
Eindeutschung der italienischen Ortsna-
men in Welsch-Tirol. So wandte er sich
wieder seinen historischen Forschungen zu
und schrieb sein bekanntestes Werk „Der
italienische Irredentismus“.
Als Gesandter Tirols und Diplomat war
er in den Jahren 1918 und 1919 in der
Schweiz unterwegs, um mit Delegierten der
Entente-Staaten über eine eigene Republik
oder einen Freistaat Tirol zu verhandeln,
um die Landeseinheit zu retten. Kurze Zeit
später wurde er ins damalige Parlament, in
die Provisorische Nationalversammlung
entsandt. Unter der Regierung Karl Renner Plakat anlässlich der Volksabstimmung
III leitete er die Arbeitsgruppe, welche für vom 24. April 1921 in Tirol „Wir wollen! Volks-
die Ausarbeitung der Verwaltungs- und abstimmung in Tirol“, 1921.
Foto: Archiv Österreichische Nationalbibliothek
Verfassungsreform federführend war.
Bindeglied zwischen Bund und Steiermark über die Bühne gehen sollte,
den Ländern verband Mayr, der derzeit in Paris und in
Somit hatte Mayr die Funktion eines London um ausländische Darlehen für den
Bindeglieds zwischen dem Bund und maroden und schwachen Staatshaushalt
den Ländern inne. Zudem förderte er als geworben hatte, sein politisches Schicksal
Grundlage der Bundesverfassung eine ver- mit dieser Frage. Die Siegermächte Frank-
mittelnde Lösung. Mit der Entwicklung des reich, England und Italien machten ihre
Bundes-Verfassungsgesetzes (auch B-VG Zustimmung zu größeren Krediten und zu
genannt) hatte der eine große Bedeutung. einer Sistierung der Reparationszahlungen
Nach dem In-Kraft-Treten des Bundes- von der Hintanhaltung der Anschlussab-
Verfassungsgesetzes wurde er 1920, dem stimmungen abhängig. Darüber hinaus
Jahr der Annexion Süd-Tirols durch Italien, plädierte er für den gleichzeitigen Verzicht
zum ersten Bundeskanzler der Republik auf solche Anschlussabstimmungen.
Österreich ernannt. Von Juli bis November Die Enttäuschung über das Verhalten
desselben Jahres diente er nach Renner einiger Parteifreunde, welche an dieser Ab-
bereits als Staatskanzler. stimmung festhielten, veranlasste Mayr im
Jahr 1921 zurückzutreten. Er führte seine
Kurze Amtszeit, allzu früher Tod Amtsgeschäfte als Regierungschef weiter,
Seine Amtszeit von knapp einem Jahr war bis die Bundesregierung Schober I angelobt
von starken Bewegungen für den Anschluss wurde. Kurz nachdem er vom Bundesrat
an das Deutsche Reich geprägt. Dieser zum Mitglied des Verfassungsgerichtshofs
war jedoch in der Republik Österreich im gewählt worden war, starb er bereits im Jahr
Staatsvertrag von St.-Germain untersagt 1922 in heimatlichen Gefilden, genauer
worden. Als nach erfolgreichen Plebisziten gesagt im oberösterreichischen Waldneu-
in Tirol und Salzburg eine dritte in der kirchen im Kreise seiner Familie. n
 „Flammenschrift im Eisacktal - 2020“
Hier könnte euer Video oder eure Fotogalerie sein!

11
Einfach Originaldatei senden an
presse@schuetzen.com
Aus den LANDESTEILEN …
Bozen
von Roland Lang

Politisches Chaos – Kommt eine Bedrohung auf Süd-Tirol zu?

100 Jahre nach der Machtergreifung des Faschismus war es an der Zeit, die Einstel-
lung der Italiener zum Faschismus und zur Aufarbeitung der schwarzen Diktatur
in einer Meinungsumfrage zu erforschen. Daher beauftragte der SHB das renom-
mierte Meinungsforschungsinstitut DEMETRA mit einer Umfrage in Italien.

Angesichts des in Italien herrschenden d’Italia, Giorgia Meloni, derzeit die bei den
politischen Chaos und der Möglichkeit Italienern beliebteste Parteichefin − und
einer künftigen Regierung in Rom unter ihre Partei erzielt bei den Umfragen Spit-
führender Beteiligung von Neofaschisten zenwerte zwischen 18% und 22%, Tendenz
kommt den Ergebnissen Bedeutung zu. steigend.
Auf die Frage 1, ob in Italien über den
italienischen Faschismus schon genügend Schwere Zeiten für Süd-Tirol
aufgeklärt und die Verantwortung entspre- Sollte es Giorgia Meloni nach den Parla-
chend bestraft wurde, antwortete eine knap- mentswahlen im September gelingen, an
pe Mehrheit von 55,8% mit Nein. der Spitze einer Rechtsblock-Regierung die
Die Frage 2 lautete, welche der faschisti- Macht in Italien auszuüben, werden schwe-
schen Maßnahmen der Befragte verurteilen re Zeiten auf Süd-Tirol zukommen.
würde: Durchgangslager und Konzentrati- Giorgia Meloni baut auf der billigenden
onslager, Rassengesetze, Einsatz von Giftgas Haltung anderer italienischer Parteien Schwere Zeiten für Süd-Tirol.
im Abessinienkrieg und Unterdrückung der auf. Von dort bekommt sie Zustimmung,
Minderheiten wenn sie die Doppelstaatsbürgerschaft für Stimme des Volkes hörbar machen
Zwischen 87% und 89,5% lehnten alle vier Süd-Tiroler ablehnt, ihnen mit dem Entzug Hier ist nichts Gutes zu erwarten, und
Maßnahmen des Faschismus ab. der italienischen Staatsbürgerschaft und es kann sein, dass Süd-Tirol wie schon
Abschiebung nach Österreich droht und so oft in der Geschichte unter schweren
Faschistische Denkmäler ihnen die Auswanderung über den Brenner Druck geraten wird. In dieser Situation ist
annehmen empfiehlt. Oder wenn sie vor Österreichs es wichtig, dass nicht nur die politische
In Beantwortung der Frage 3 erklärten Plänen einer „Annexion“ Süd-Tirols warnt, Führungsschicht ihre Meinung kundtut,
56,2% der befragten Italiener, dass die wie die „Dolomiten“ am 18. Jänner 2018 sondern dass die Stimme des Volkes hörbar
einheimische Süd-Tiroler Bevölkerung berichteten. Was von Giorgia Meloni und wird. Überparteilichen Vereinigungen wie
die in Süd-Tirol errichteten faschistischen ihrer Partei zu erwarten ist, beweisen dem Südtiroler Schützenbund wird hier
Denkmäler als Ausdruck der Italianität des derzeit deren Funktionäre in Süd-Tirol, besondere Verantwortung und Bedeutung
Alto Adige (italianità) annehmen sollte. die ein Berufsverbot für deutschsprachige zukommen.
Die Mehrheit der Italiener beurteilt somit Ärzte fordern und im ganzen Land Plakate Auch der Südtiroler Heimatbund wird nicht
die historische Aufarbeitung des Faschis- mit der Aufschrift „Südtirol“ mit Trikolore- schweigen, wenn es um die Wahrung unse-
mus als mangelhaft. Die überwiegende Fahnen überhängen. rer Menschenrechte gehen wird. n
Mehrheit der Italiener lehnt den faschisti-
schen Völkermord und andere Verbrechen
ab. Diese Ablehnung verwundert nicht,
steht sie doch im Einklang mit der öffentli-
chen Meinung in dieser Frage.
Eine Mehrheit der befragten Italiener ver-
urteilt aber leider nicht den faschistischen
Versuch des kulturellen Völkermordes
(Ethnozid ohne Tötung der Angehörigen
der betroffenen Volksgruppe) in Bezug auf
Süd-Tirol. Die Süd-Tiroler sollen nämlich
die faschistischen Denkmäler als Ausdruck
der aufgezwungenen „Italianità“ des „Alto
Adige“ akzeptieren.
Aus der Beantwortung der dritten Fra-
ge wird klar, dass in Italien nach wie vor
gewisse politische und kulturelle Positionen
des Faschismus nicht nur in neofaschisti-
schen Kreisen akzeptiert werden.
Meinungsumfragen zufolge ist die Chefin
der „postfaschistischen“ Partei Fratelli Giorgia Meloni zur Autonomie.
 N° 5 | Oktober 2022

12 Aus den LANDESTEILEN …

Innsbruck
von Alexander Haider

Festakt des Landes Tirol mit Verleihung von Verdienstkreuzen

und -medaillen in der Innsbrucker Hofburg
Der Hohe Frauentag ist im Land Tirol traditionellerweise ein Tag des Dankes und der Wertschätzung. Die Tiroler Landesregie-
rung beschloss im Jahre 1959, 150 Jahre nach der Schlacht am Bergisel, das Fest Mariä Aufnahme in den Himmel zum Landes-
feiertag zu ernennen. Dieser Landesfeiertag wird auch durch die Schützenbünde von Tirol, Südtirol und Welschtirol in der
Innsbrucker Jesuitenkirche gefeiert.

Im Rahmen eines Landesüblichen Emp-

fangs, der Kranzniederlegung am Grabmal
Andreas Hofers in der Hofkirche und der
heiligen Messe in der Jesuitenkirche reprä-
sentieren die drei Landeskommandanten
des Verbandes Tiroler Schützen, LKdt. Mjr.
Thomas Saurer, LKdt. Mjr. Roland Seppi
und LKdt. Mjr. Enzo Cestari mit den Lan-
desstandarten und -fahnen die Landesteile
des historischen Tirol. Im Anschluss fand
in der Innsbrucker Hofburg die Verleihung
der Verdienstkreuze und Verdienstme-
daillen des Landes Tirol und Südtirol an
verdiente Persönlichkeiten statt.

Landesüblicher Empfang vor der

Frontabschreitung durch Staatssekretär Florian Tursky, Abt Raimund Schreier, LH Arno Hofburg und Kranzniederlegung
Kompatscher, LH Günther Platter und den drei Landeskommandanten Mjr. Enzo Cestari in der Hofkirche
(Welschtirol), Mjr. Roland Seppi (Südtirol) und Mjr. Thomas Saurer (Tirol). Den Auftakt zu diesem Landesfeiertag
Foto: © BTSK / Die Fotografen
stellte ein Landesüblicher Empfang vor der
Hofburg mit gelungener Salve der Ehren-
formation der SK Natters, begleitet von der
Musikkapelle Völs und mit Kranznieder-
Verleihung der Verdienstkreuze und -medaillen legung am Andreas-Hofer-Grabmal in der
Hofkirche dar. Unter dem Gesamtkomman-
Sieben Schützenkameraden wurden im Riesensaal der Innsbrucker Hofburg do von Bataillonskdt. Mjr. Helmuth Pao-
vom Land Tirol für ihre Verdienste um das Schützenwesen ausgezeichnet. LKdt. lazzi und im Beisein der Landeskomman-
Mjr. Thomas Saurer sowie die Mitglieder der Bundesleitung gratulierten den danten aus Tirol, Südtirol und Welschtirol
Geehrten und dankten für ihren jahrelangen Einsatz. wurde das Abschreiten der angetretenen
Formationen durch die Landeshauptleute
Mit dem Verdienstkreuz des Landes Tirol ausgezeichnet wurden: von Tirol und Südtirol sowie Prälat Mag.
- Landeskurat Mag. Martin Ferner, Mils: Verdienste um die Katholische Kirche Raimund Schreier vorgenommen.
und das Tiroler Schützenwesen, insbesondere als Landeskurat
- Bundesgeschäftsführer Mjr. Kurt Mayr, Absam: Verdienste um das Tiroler
Schützenwesen als Bundesgeschäftsführer des Landesverbandes „Ich danke im Namen der Bundesleitung al-
len Kameraden für ihren wertvollen Einsatz!
Mit der Verdienstmedaille des Landes Tirol ausgezeichnet wurden: Im Sinne unserer Grundsätze und 11 Leitmo-
- Hptm. Florian Kiechl, Rinn: Verdienste um das Tiroler Schützenwesen und tive übernehmt ihr durch das Hochhalten
im Sozialbereich und die Weitergabe unserer Wertehaltung
- Ehren-Hptm. Franz Kronberger, Achenkirch: Verdienste um das Tiroler eine Vorbildfunktion in unserem Verband.
Schützenwesen, besonders im Viertel Unterland Besonders freut es mich als Landeskomman-
- Mjr. Mag. Martin Schönherr, Zams: Verdienste um das Tiroler Schützenwe- dant, dass zwei Säulen unserer Bundeslei-
sen, besonders im Viertel Oberland tung die hohe Auszeichnung des Verdienst-
- Christian Meischl, Lans: Verdienste um das Traditions- und Schützenwesen kreuzes erhalten haben. Dies bekräftigt den
- Karl-Heinz Ralling, Fulpmes: Verdienste um das Vereinswesen, insbesondere Wert der Tradition und des Schützenwesens
das Tiroler Schützenwesen in unserem Land.“

LKdt.-Mjr. Thomas Saurer

N° 5 | Oktober 2022
Aus den LANDESTEILEN …
Mit dem Verdienstkreuz des Landes Tirol wurden Bundesgeschäftsführer Mjr. Kurt Mayr
(2. v.l.) und Landeskuraten Martin Ferner (3. v.l.) geehrt; mit auf dem Bild LKdt.-Stv. Mjr.
Gerhard Biller und LKdt.-Mjr. Thomas Saurer.
Foto: © BTSK / Die Fotografen
Innsbruck
von Cristian Kollmann
Der Name Bergisel
Der Name Bergisel ist urkundlich im Jahr 1140 belegt und
wird oft mit unserem Wort Berg in Verbindung gebracht.
Allerdings weiß jeder, der den Bergisel einmal gesehen hat,
dass dieser kein Berg, sondern lediglich eine Erhebung ist.
Schießstand Bergisel.
Foto: © Walter Kofler
Als solche ist der Bergisel recht markant und weitum sichtbar. Da-
her überrascht es nicht, dass der Bergisel nicht erst durch deutsche
Siedler benannt wurde, sondern sein Name in vorrömische Zeit
zurückreicht. Zwar hat der Bergisel mit dem deutschen Wort Berg
nicht direkt etwas zu tun, doch er ist mit diesem Wort urverwandt.
Das Element Berg- in Bergisel bedeutet ursprünglich also nicht
„Berg“, sondern „hoch“. Und was hat es mit dem zweiten Element
-isel auf sich? Daran, dass in lateinischer (romanischer) Zeit der
Bergisel tatsächlich Burgusinus hieß, bestehen keine Zweifel. Das u
in Burg- wurde zum e, weil es kein eigenes Schriftzeichen dafür gab.
Während Berg- somit auf Burg- zurückgeht, geht -isel auf -usinus
zurück, was so viel wie „verbrennen“ bedeutet. Das Benennungs-
motiv für den Bergisel wäre also der vorgeschichtliche, einst auf der
Kuppe befindliche Brandplatz. n
13
Festgottesdienst und
Kräutersegnung
Der Festgottesdienst in der Jesuitenkirche
wurde von Prälat Mag. Raimund Schrei-
er, Abt des Stiftes Wilten, gemeinsam mit
Landeskurat Pfarrer Mag. Martin Ferner
zelebriert. Die musikalische Gestaltung mit
der Krönungsmesse von Wolfgang Amade-
us Mozart übernahmen der Chor und die
Solisten der Wiltener Sängerknaben unter
der Leitung von Johannes Stecher.
Traditionell wurden bereits im Vorfeld
durch das Bataillon Innsbruck, organi-
siert von der Jungschützenbetreuerin des
Bataillons Maria-Luise Feichtner und ihrer
Kollegin Anni Hofer, getrocknete Kräu-
ter vorbereitet. Diese Kräuter wurden im
Rahmen dieses Hochamtes gesegnet und
anschließend an die Teilnehmer der Messe
verteilt. n
RIFFIAN
von Richard Andergassen
Herz Jesu Notfonds hilft
Am 20. April 2022 ist Carolina Prugger geb. Unterthurner im
Alter von 29 Jahren plötzlich und unerwartet verstorben und
hat ihren Ehemann Peter Prugger mit zwei kleinen Kindern
im Alter von 6 Monaten und 3 Jahren hinterlassen.
v.l.: Olt. Hubert Unterthurner, Bz.-Mjr. Hannes Holzner, Alberta Un-
terthurner, Obm. Hubert Straudi, Peter Prugger mit Sohn Siegfried,
Obm.-Stv. Renato des Dorides und Hptm. Reinhard Unterthurner.
Foto: © notfonds.com
Carolina war Marketenderin bei der SK Riffian und auch einige
Zeit im Marketenderinnenbeirat auf Bezirksebene tätig. Peter war
Mitglied und Hauptmann der SK Platt i.P. und wechselte dann zur
SK Riffian, bei der er aktives Mitglied ist.
Peter und Carolina haben vor 2 Jahren ihr Zuhause renoviert.
Hierfür wurde ein Darlehen aufgenommen, wovon noch eine Rest-
schuld von 250.000,00 € zurückzuzahlen ist. Carolina war nur auf
Ableben bei einem Unfall versichert, was bedeutet, dass die Familie
von der Versicherung kein Geld bekommen wird.
Der Vorstand des Herz Jesu Notfonds hat bereits im Mai beschlos-
sen, hier aktiv zu werden und 12.000,- Euro als Soforthilfe bei
der Raiffeisenkasse Riffian zur Tilgung des Darlehens eingezahlt.
Kürzlich erfolgte die offizielle Spendenübergabe, wo Obmann EMjr.
Hubert Straudi und sein Stellvertreter Renato des Dorides dem
Schützenkameraden Peter Prugger Mut zugesprochen haben. n
 N° 5 | Oktober 2022

14 Aus den LANDESTEILEN …

Rom
von Alexander Haider

Landesüblicher Empfang zur Papst-Audienz in Rom:

Tirols Schützen auf Wallfahrt mit der Diözese Innsbruck
Im August nahmen 500 Pilger aus ganz Tirol an der „Großen Diözesanwallfahrt zum Heiligen Vater“ nach Rom teil. Inns-
brucks Diözesanbischof Hermann Glettler begleitete die große Delegation des Landes Tirol zur Audienz bei Papst Franzis-
kus. Dabei kam es auch zu einer Premiere: Das offizielle Tirol überbrachte mit einem Landesüblichen Empfang in der Ewi-
gen Stadt einen Willkommensgruß dem Vatikan, der Stadt Rom und als besonderen Dank für die gute Zusammenarbeit
den beiden Österreichischen Botschaften.

Landesüblicher Empfang am
Kapitolsplatz in Rom
Mit dem Landesüblichen Empfang wird
seit jeher eine besondere Wertschätzung
gegenüber Gästen sowie Freunden von
Tirol ausgedrückt. So ist auch der Empfang
in Rom ein Willkommensgruß, eine Bot-
schaft des Dankes für die gute Zusammen-
arbeit des Landes Tirol mit dem Vatikan,
der Stadtregierung und den beiden Öster-
reichischen Botschaften in Rom, welche
für Tiroler Anliegen immer wieder unter-
stützend tätig sind und sowohl österreichi-
sche, als auch Tiroler Interessen vertreten.
Aktuell befasst sich die bilaterale Botschaft
Österreichs in Rom mit dem Begehren des
BTSK in der bekannten Problematik „Mit-
nahme von historischen Waffen nach Ita-
lien“. Im Rahmen des Besuches der Tiroler
Schützen konnte dieses wichtige Anliegen
erneut platziert und behandelt werden. Schneidiges Ausrücken und perfekte Ehrensalve: Die 1. Schwazer Schützenkompanie unter
Erste Abstimmungen zur Ausarbeitung Hptm. Stefan Sprenger beeindruckte im Rahmen des Diözesanwallfahrt.
Foto: Reinhold Sigl
von Lösungsvorschlägen gab es bereits vor
Ort in Rom zwischen dem Botschafter und
dem Landeskommandanten.
Die 1. Schwazer Schützenkompanie, die
mit 52 Aktiven nach Rom reiste, überzeug-
te mit exakter Waffenhandhabung und
einer ausgezeichneten Salve als Ehrenkom-
panie. Für die musikalische Umrahmung
des Empfanges, bei dem auch der „Tiroler
Schützenmarsch“ gespielt wurde, zeich-
nete die Musikkapelle Matrei am Brenner
verantwortlich. Für die Tiroler Schützen
führte LKdt. Mjr. Thomas Saurer das Ge-
samtkommando am Kapitolshügel, beglei-
tet von der Bundesstandarte des BTSK als
führendes Feldzeichen des Landes Tirol,
gemeinsam mit Viertelkdt. Mjr. Andreas
Raass und Abordnungen der Tiroler Tradi-
tionsverbände. Nach dem Landesüblichen
Empfang feierte Bischof Hermann Glettler
mit den Tiroler Pilgern und allen Traditi-
onsabordnungen einen Gottesdienst in der
Basilika San Giovanni in Laterano, dem Denkwürdiger Gottesdienst nach der Generalaudienz: Viertelkdt. Mjr. Andreas Raass und die
früheren Papstsitz und eine der christli- Bundesstandarte bei der Wandlung am Hauptaltar im Petersdom.
chen Hauptkirchen Roms. Foto: Thomas Saurer
N° 5 | Oktober 2022

Aus den LANDESTEILEN … 15

Papst-Audienz und Messe am
Hauptaltar des Petersdoms
Den Höhepunkt der Diözesanwallfahrt
stellte am 31. August 2022 die feierliche
Messe am Hauptaltar des Petersdoms
durch Bischof Hermann Glettler sowie die
Audienz bei Papst Franziskus dar. LKdt.
Mjr. Thomas Saurer nutzte im Rahmen
der Generalaudienz die Möglichkeit eines
persönlichen Gespräches mit dem Heiligen
Vater: „Ich überbringe die Grüße aller
Tiroler Schützen und Marketenderinnen
und bekräftige unser Bekenntnis zum
christlichen Glauben und unseren Einsatz
für den Frieden!“ Papst Franziskus dankte
den Schützen dafür und spendete schließ-
lich allen Wallfahrern den apostolischen
Segen. n

Ehrenbezeugung für den Heiligen Vater: LKdt. Mjr. Thomas Saurer überbrachte Papst Franzis-
kus die Grüße aller Tiroler Schützen und Marketenderinnen.
Foto: Vatican Media

St. Romedius/Nonsberg
von Hildegard Flor

Andreas-Hofer-Feier mit Schützen aus allen drei Landesteilen

Am 10. Juli wohnten an die 100 Schützen aus allen drei Landesteilen mit ihren 12 Fahnen, Ehrengäste und Freunde der
Andreas-Hofer-Feier in St. Romedius bei.

Die heilige Messe Dank an die Helfer von Regionalassessor Lorenzo Ossanna, vom
Nach der Aufstellung und Frontabschrei- Nach einem ausführlichen Geschichtsvortrag Vorsitzenden der Talgemeinschaft Silvano
tung zelebrierten Erzbischof Lauro Tisi, der durch LKdt. Enzo Cestari gab es Grußworte Dominici, vom Bürgermeister von Sanzeno
Prior des Klosters P. Giorgio Silvestri und von Landeshauptmann und Euregio-Präsi- Martin Slaifer Ziller, von Michael Moser von
zwei Konzelebranten die heilige Messe. Die dent Maurizio Fugatti. Er lobte das Engage- der Gemeinde Giovo/Cembratal und von der
musikalische Gestaltung erfolgte durch die ment der vielen Freiwilligen, die während Bürgermeisterin von Fiavé Nicoletta Aloisi.
Schützenkapelle Kalisberg. Unter dem Kom- des Unglücks auf der Marmolata Hilfe geleis- Mit der Landeshymne endete die Feier. n
mando von Bildungsoffizier Fabrizio Albasi- tet haben. Weitere Wortmeldungen kamen
ni wurden zwei Ehrensalven abgefeuert. von Landtagspräsident Walter Kaswalder,
Erzbischof Tisi bezog sich in seiner Predigt
auf das Evangelium vom barmherzigen Sa-
mariter: Es gibt kein Ende des Bösen. Auch
nach Tausenden von Jahren gibt es immer
noch Krieg, und er findet immer noch ganz
in unserer Nähe statt. Erzbischof Tisi for-
derte alle auf, im Geiste Christi zu handeln,
gemäß dem Gebot der Nächstenliebe.

Angelobung der Neuschützen

Das Schützengebet sprach Wilma Boset-
ti von der SK Sulzberg. Zur Weise vom
„Guten Kameraden“ wurde ein Kranz zur
Gedenkstätte gebracht, wo eine Gedenkta-
fel an Andreas Hofers Wallfahrt am 7. Juli
1809 erinnert. Es folgte die Angelobung der
12 Jungschützen, welche den Eid auf die
Bundesfahne ablegten. Auch eine Ehrung
wurde nachgeholt: Der ehemalige LKdt.-Stv.
Fabrizio Trentin wurde zum Ehrenmajor Bei der Andreas-Hofer-Feier in St. Romedius wurden zwölf Welsch-Tiroler feierlich angelobt.
ernannt. Foto: Hildegard Flor
 Ladinien –
das Land des Dolomitenvolkes

16 Aus den LANDESTEILEN …

St. Ulrich/Urtijei
von Walter Kofler

Ein neuer Vertreter für die ladinischen Kompanien

Die Schützenkompanien der ladinischen Täler trafen sich am 7. Juli 2022 in St. Ulrich zu einer außerordentlichen Sitzung. Nach
den Wahlen der Bundesleitung am 18. Juni stellen auch die ladinischen Kompanien innerhalb des Südtiroler Schützenbundes
einen neuen Vertreter. Mjr. Emanuel Delmonego stellte sich nicht für eine weite Amtszeit als Ladiner-Referent zur Verfügung.

Gemeinsam an die Arbeit

Andreas Kostner von der SK St. Ulrich wur-
de in einer Vorwahl einstimmig das Ver-
trauen ausgesprochen, die sechs ladinischen
Kompanien im SSB zu vertreten. „Nach
zwei Jahren eingeschränkter Möglichkei-
ten, das Vereinswesens auszuüben, gilt es
jetzt gemeinsam und gestärkt an die Arbeit
zu gehen“, so der neu gewählte Ladiner-
Vertreter.
In Anwesenheit der Kommandantschaften
der Kompanien „Katharina Lanz“ Buchen-
stein, Wolkenstein, St. Ulrich, Anpezo
Hayden, La Plì de Mareo/Enneberg und
„Katharina Lanz“ St. Vigil wurde das Refe-
rat in aller Form übergeben. Alle Kompa-
nien sind sich einig, in Zukunft noch enger
zusammenarbeiten zu wollen und so die
gemeinsame Sprache und Kultur innerhalb
Tirols zu stärken.

Standhaft im Gegenwind
In der Ansprache des neu gewählten
Andreas Kostner wurde kurz auf eine be- Andreas Kostner wurde von den ladinischen Kompanien zum Ladiner-Vertreter gewählt.
sondere Problematik eingegangen: „Gerade in
touristischen Hochburgen ist es wichtig, als Schützen standhaft im
Gegenwind zu stehen. Nur so kann es gelingen, auf Dauer die ladi-
nischen Tiroler Wurzeln zu erhalten. Wenn z.B. eine Gemeindever-
waltung an Feiertagen die Beflaggung unserer Fahnen auf Gemein-
degrund verbietet, aber gleichzeitig Werbefahnen oder ähnliches
sogar noch mit Steuergeldern subventioniert, zeigt uns das, dass wir
einiges an Arbeit vor uns haben“, so Kostner. Du, Roli,
worum worn
bei insorn
Ein gemeinsames Ziel
Kirchtog
Ganz nach dem Motto „Die Politik kann nicht trennen, was Weil sell so wianig
Freundschaft verbindet“ wollen alle sieben Kompanien der drei vielleicht Fahnen auf-
Provinzen die Zusammenarbeit ausbauen. Bis zur gewaltsamen in Nochbor ghäng?
Trennung Tirols waren sie treue Tiroler Bürger und Habsburger schtörn
Untertanen, wobei die wohl bedeutendste Vereinigung im Bataillon kannt!
Enneberg bestand. Das Ziel der ladinischen Schützen war und ist
nach wie vor der Erhalt von Kultur und Sprache in einem einheitli-
chen Tirol. n
 Einer der Pusterer Buibm - Mit 20 Jahren entschließt sich
Heinrich Oberleiter, am Freiheitskampf für Südtirol teilzu-

17
nehmen, mit allen Konsequenzen.
Aus den LANDESTEILEN …

Schi- Abk. f.

Tiroler
gebiet bei Öster-
Bruneck 8 reich

Landes- Ettores
patron Nach-

Rätsel
Tirols 3 name

Tirols
Spinges
größter
Katharina
See 5

Zoo in Nbfl. d.
Gewinne ein handsigniertes Buch des Innsbruck Donau
1
Freiheitskämpfer Heinrich Oberleiter
Anzahl der Dt.
„Es gibt immer einen Weg“! Städte in val di
Süd-Tirol sole
Schicke ein Foto des gelösten Rät- 4
Abk.
sels mit deiner Anschrift bis zum Ötzi lebte
Ober-
in der …
30.11.2022 an: presse@schuetzen.com. 7 leutnant

(Der Rechtsweg ist ausgeschlossen) Berg in

Welsch-
Tirols
längster
Tirol 13 Fluss

Münchner Von der

Tierpark Henne
6
NAME:
Amts-
Schloss in
sprache in
Tirol
Süd-Tirol 10

Einkehr in Abk.
ANSCHRIFT: Bayern Süd-Tirol
12

Stadion in Gewehr-
Innsbruck typ
11

Pass bei Bayer.

Sexten Autobauer
TELEFON: 2 9

Das Lösungswort: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13

Rezept für unsere Leser

Obervinschger Brotsuppe
Zutaten für 2 Personen: 150 g älteres Dinkelbrot | Rinds-
bouillon | 1 Prise Salz, Muskatnuss | 1 Esslöffel Butter | 2 Eier

Das Dinkelbrot in Würfel schneiden und mit 2 Eiern, welche mit 1 Prise Salz und Muskat-
nuss gewürzt sind, mischen. Die Butter zergehen lassen und die Eier und Brotwürfel darin
langsam goldgelb rösten. Auskühlen lassen, in 2 Suppentassen verteilen, etwas kleinge-
schnittenen Schnittlauch drüberstreuen und mit Rindsbouillon übergießen. Heiß servieren.

Gutes Gelingen wünscht Bäuerinnen-Dienstleisterin Helga

Habicher Marth vom Migihof in Mals. Sie hat die Ausbil-
dung zur Referentin für Koch- und Backkurse der Südti-
roler Bäuerinnenorganisation absolviert. Unter der Marke
„Südtiroler Bäuerinnen. Aus unserer Hand“ hält sie Kurse,
bei denen man neben den Rezepten auch vieles über die
bäuerliche Welt erfährt.
Helga Habicher mit den Zutaten für die
Mehr Rezepte gibt es unter www.baeuerinnen.it Obervinschger Brotsuppe
 N° 5 | Oktober 2022

18 Wir gratulieren …

Imst

Schwester Miriam – 90
Schwester Miriam prägte die Früherziehung
im Kindergarten Oberstadt in Imst: Vierzig
Jahre war sie für die Betreuung des Nach-
wuchses verantwortlich. Sie war für ihre
führsorgliche, liebevolle Art im Umgang mit
den Kindern bekannt und geschätzt. Eine
Herzensangelegenheit von Schwester Miriam
war die Betreuung der Imster Anstaltschüt-
zen. Einmalig in Tirol, rücken die „Kinder-
gartler“ seit 1898 bei den Prozessionen von bestehend aus den Anstaltschützen, einer geschossen von den Anstaltschützen Imst,
Fronleichnam und am Kirchtag in Schützen- Abordnung der SK Imst und Bgm. LA Stefan nicht fehlen. Auf diesem Wege noch einmal
tracht aus. Jahrzehntelang wurde diese Weirather machte sich auf den Weg nach herzliche Gratulation zum 90. Geburtstag,
„kleine Schützenkompanie“ von Schwester Innsbruck, um der Jubilarin zu gratulieren. Schwester Miriam! Vielen Dank für deinen
Miriam betreut. Eine Delegation aus Imst, Als Überraschung durfte eine Ehrensalve, Einsatz und deine Führsorge! n

Kaltern Untermais

EMjr. Hubert Straudi – 85 Sepp Haller – 70

Der Jubilar EMjr. Hubert Straudi mit ELKdt. Elmar Thaler.

Der Ehrenmajor des Südtiroler Schützenbundes Hubert Straudi hat am 28. August 2022
Schützenfreunde aus nah und fern zu seiner Geburtstagsfeier im Hotel Tannhof (Oberpla- Sepp Haller feierte kürzlich seinen
nitzing) eingeladen. 15 Jahre war Hubert in der Bundesleitung als Schießreferent tätig; seine 70. Geburtstag.
Arbeit war durch viel Einsatz und Ausdauer gekennzeichnet. Die Ehren-LKdt. Mjr. Elmar
Thaler, Mjr. Otto Sarnthein und Mjr. Paul Bacher dankten Hubert Straudi im Namen aller Sepp Haller feierte am 16. Juli seinen 70.
Anwesenden. Geburtstag. Sepp trat 1990 in die SK „Blasius
Die SK Tramin war in Kompaniestärke angetreten, um zu gratulieren und ihm eine Spende Trogmann“ Untermais ein und war mehrere
für den Herz Jesu Notfonds zu überreichen. Da Hubert − so wie in der Vergangenheit auch − Jahre lang Fahnenleutnant. Seitdem lebt er
keine Geschenke haben wollte, hat er eine Spendenbox aufgestellt. Dabei sind 1.450,- € einge- das Schützenwesen: verlässlich, kamerad-
gangen, die er dem Herz Jesu Notfonds gespendet hat. Vielen herzlichen Dank, Hubert! n schaftlich und hilfsbereit. Lieber Sepp, noch
einmal vielen Dank für deinen Einsatz und
Herz Jesu Notfonds EO: IBAN: IT06J0585611601050570013850; Swift-BIC: BPAAIT2B050 deine langjährige Treue! n

Wir gratulieren zur Hochzeit

Aus unseren Reihen sind den Bund der Ehe eingegangen:

SCHENNA - Bezirksjugendleiterin Magdalena Lageder (SK Schenna) und Bräutigam Thomas Winkler
 N° 5 | Oktober 2022

München
von Hans Baur

Königlicher Besuch
Die Bayerischen Gebirgsschützen erinner-
ten sich anlässlich der Trauerfeierlichkeiten
in London, dass sie am 21. Mai 1965 für
Königin Elizabeth II. beim Staatsbesuch
und am 09. Mai 2019 für ihren Sohn
Charles, der nunmehr als Charles III.
König von England ist, in München
Spalier standen. n

Prien
von Hans Baur

Fahnenweihe
in Prien zur 60.
Wiedergründung
Im Rahme einer Festmesse in der Pfarr-
kirche Mariä Himmelfahrt wurde die neue
Fahne der Kompanie Prien am Chiemsee
geweiht. Anschließend trafen sich die Teil-
nehmer im Priener Trachtenheim zu einem
Festabend.
Weihe der neuen Fahne durch Kompaniepfarrer Josef Steindlmüller. (links alte, rechts neue
Fahne)
Berichte aus Bayern N° 5 | Oktober 2022

20
Bichl Werdenfels
von Rosi Bauer von Hans Baur

Bichler Kompanie feiert Neue Bataillonsführung

50-jährige Wiedergründung in Werdenfels

V.l. Bataillonsadjutant Wolfgang Rieger (Wallgau), Bataillonskdt.

Thomas Maurer (Garmisch) und Bataillonskdt.-Stv. Michael Hägle
(Ohlstadt)

Audorf
von Hans Baur

70 Jahre Wiedergründung
der GSK Audorf

Den Auftakt der Feierlichkeiten zur 50 Jahre Wiedergründung

bildete am Vorabend eine feierliche Serenade mit Musikkapelle und
Spielmannszug. Im Anschluss wurde am Kriegerdenkmal der ge-
fallenen und verstorbenen Kameraden gedacht. Die Fahnenabord-
nungen der Ortsvereine und die fünf Kompanien des Loisachgaues
umrahmten das Gedenken. Beim abschließenden Festabend gab
Kompanievorstand Rudi Kramer einen Abriss über die Geschichte
der Bichler Kompanie.

Am Sonntag, den 14. August 2022 folgte der Festgottesdienst am

Dorfplatz mit Fahnenweihe. In seiner Predigt nannte es Pfarrer
Pater Heiner Heim „einen zeitlosen Auftrag“ für Frieden, Sicherheit
und Schutz der Heimat einzustehen. Danach weihte er die neue
Fahne, auf der ein Bildnis der Patrona Bavariae und die Bichler St.
Georgs-Kirche zu sehen sind. Das Banner solle ein Zeichen des
Friedens und der Hilfsbereitschaft sein. Voraussetzung für die Au-
ßenwirkung einer Kompanie ist ein einvernehmliches Innenleben:
„Kameradschaft hat uns zusammengehalten, das Ausrücken hat
unsere Gemeinschaft gestärkt“ formulierte es der Bichler Haupt-
mann Markus Geißler. n
Hptm. Stefan Leitner ernennt Fritz Kelzenberg zum Ehrenhaupt-
mann.
Mit einem Dankgottesdienst im Musikpavillon des Kurparks feierte
die GSK Audorf ihre 70-jährige Wiedergründung. Anschließend
gedachte man in der Kriegerkapelle der verstorbenen Mitglieder.
Den Jubiläumsabend im Kursaal nahm die Hauptmannschaft zum
Anlass, Max Biller zum Ehrenmitglied der Kompanie, Anton Kloo
zum Ehrenoberleutnant und Hauptmann Fritz Kelzenberg zum
Ehrenhauptmann zu ernennen. n
N° 5 | Oktober 2022 Berichte aus Bayern

21
München
von Hans Baur

Oktoberfest-
Trachten- und
Schützenzug 2022
Den Bund der Bayerischen Gebirgsschüt-
zenkompanien vertraten beim Oktoberfest-
zug die Kompanien Wallgau (unten) und
Gmund (links). Sie begleiteten die Kutsche
des Bayerischen Ministerpräsidenten Dr.
Markus Söder und seiner Frau Karin. n

Loisach-Gau
von Hans Baur

Gauhauptmann-
schaft wieder-
gewählt
Bei den Neuwahlen des Loisach-Gaues
wurden alle bisherigen Funktionäre in
ihrem Amt einstimmig bestätigt. n

V.l. Gaukassier Alois Schwaiger (Beuerberg-

Herrnhausen), Gauhauptmann
Stephan Schmid (Benediktbeuern-Ried),
Gauhauptmann-Stv. Herbert Bernhauer
(Kochel) und Schriftführer Christian Bauer
(Benediktbeuern-Ried).
Berichte aus Bayern N° 5 | Oktober 2022

22
Benediktbeuern
von Hans Baur

Ehrungen in Benediktbeuern

Für ihre Verdienste wurden Michael Waldherr (l.) zum Ehrenvorstand und Thomas Schneider (r.) zum Ehrenkassier der Antlaß-Schützen-
kompanie Benediktbeuern-Ried ernannt. Im Amt des Vorstands folgt auf Michael Waldherr nunmehr Michael Wüchner. n

Wir gratulieren …
Prien a. Chiemsee Ohlstadt Ohlstadt

Hauptmann Rudolf Wolfgang Eiden- Hubert Lichten-

Holthausen – 70 schink – 70
Der Hauptmann der GSK Prien a. Chiemsee
konnte Anfang September im kleinen Kreis
seinen 70. Geburtstag feiern. 1979 trat er
in die Kompanie ein und übernahm bereits
drei Jahre später das Amt des Leutnant-
Zahlmeisters. Seit 2003 führt er als Haupt-
mann die Kompanie. Sie feierte unter seiner
Führung 2011 das 50. Wiedergründungsfest
mit Herausgabe der Schützenchronik und im
April 2022 das 60. Wiedergründungsfest mit
der Weihe einer neuen Fahne. n
Am 22. August 2022 feierte der Leutnant
und langjährige Fähnrich der Kompanie
Ohlstadt Wolfgang Eidenschink seinen
70. Geburtstag. Seit der Wiedergründung
arbeitete er im Kompanieausschuss mit
und trug 18 Jahre die Fahne der Kompanie.
Diese überbrachte ihm mit Musikkapelle
und Salutzug die Glückwünsche. n
stern – 60
Der stellvertretende Hauptmann Hubert
Lichtenstern war bereits Gründungs-
mitglied und half seither tatkräftig beim
Aufbau der Kompanie Ohlstadt mit. Sie
bedankte sich bei ihm anlässlich seines 60.
Geburtstages im August mit Salutschüssen
und Blasmusikklängen. n
N° 5 | Oktober 2022

Aus den BEZIRKEN & BATAILLONEN 23

Eppan von Reinhard Gaiser

Die Süd-Tiroler Schurztasche

Der Schützenbezirk Bozen hat sich wieder einem Umweltthema gestellt. Waren es 2019 die Pflanzung von 500 Kornelkirschen,
so haben wir uns diesmal dem Süd-Tiroler Schurz gewidmet. „Jedoch nicht als Schutzkleidung, sondern wir haben eine hand-
liche, umweltfreundliche Süd-Tiroler Schurztasche fertigen lassen“, so Bezirksmajor-Stellvertreter Reinhard Gaiser.

Das Schurztaschl wurde in der Firma Stickprofi vorgestellt.

Sigmar Stocker, Kultur- und Umweltrefe- Ideales Weihnachtsgeschenk

Das Schurztaschl ist um eine Spende von
20 Euro bei den Schützenkompanien des
Bezirkes Bozen erhältlich.
rent des Bezirkes, stellte das Süd-Tiroler
Schurztaschl vor: Es ist aus dem typischen
blauen Baumwollstoff des klassischen
Schurzes gefertigt. Auf einer Seite sind
bekannte Blumenmotive und der Spruch:
„Griaßti Schurztaschl - Pfiati Plastiksackl“
aufgestickt.
Plastiksackln vermeiden
Damit wollen wir bewusst eine erzieheri-
sche Botschaft senden, Plastiksackln zu ver-
meiden und auf Nachhaltigkeit zu setzen.
Weiters verwenden wir die Worte „Griaßti“
und „Pfiati“, um den immer öfters hörbaren
„Ciao“ und „Tschüß“ in unserer Mutterspra-
che entgegenzutreten.
Das Taschl ist bei der Firma „Stickprofi“ in
Eppan/Pillhof gefertigt worden. „Somit ist
dieses Taschl kein Made-in-China-Produkt,
sondern ein einheimisches, freuen sich
Stocker und Gaiser.
Auf die besondere Geschichte des Schur-
zes ging Heimatkundler Thomas Win-
nischhofer ein. Der Schurz wurde früher
„Firtig“, „Fürtig“ oder Fürchta“ genannt
und bedeutete „Vortuch“. Kleidung war
früher überhaupt eines der wichtigsten und
wertvollsten Dinge des Menschen, und der
„Firtig“ schützte die restliche Kleidung.
In der Zeit des Faschismus, als in Südtirol
Lederhosen und Trachten verboten wurden,
ist der Schurz immer mehr zu einem Iden-
titätssymbol der Südtiroler geworden, denn
der Schurz wurde nie verboten.
Der Schurz heute
Heute wird der Schurz zwar weniger bei der
Arbeit getragen, jedoch halten die Südti-
roler Vereine dem Schurz die Treue und
machen ihn weitum bekannt. n

Hui
Siegesdenkmal fällt!
Innerhalb 15. November müssen, laut Beschluss des Lettischen In Bozen steht neben anderen faschistischen Relikten immer noch
Parlamentes, alle Objekte, welche totalitäre Regime verherrlichen, das Siegesdenkmal aus der schwarzen Zeit Mussolinis. Die Letten
dem Erdboden gleichgemacht werden. haben es uns gezeigt: Geaht net, gib’s net! meint euer Raffl
 Die Stettiner Hütte liegt am Meraner Höhen-
weg und ist zudem Ziel der zehnten Etappe des
24 Unsere Leser meinen ...
Vom nicht verstehen Wollen,
oder Können…
Anderen Böses zu wünschen, ist bereits eine Form der Gewalt, und
leider führt Gewalt immer zu mehr Gewalt! Um dies zu verstehen,
muss man auch die Geschichte unseres Landes kennen. Wir erleben
derzeit einen Krieg zwischen den Nationen, verursacht durch eine
undurchschaubare Politik, welche auf dem Rücken der Bürger
ausgetragen wird.
Das Ergebnis dieser undurchschaubaren Politik ist ein Bürger,
der im Nebel dieses Nicht-Sehens und Nicht-Verstehens steht und
Schwierigkeiten hat, diese Welt zu verstehen. Er wird manipuliert
und wird zu jemandem, der sich anpasst und schweigt. Er schweigt
und versteht nicht, warum es selbst in unserem Land Straßen und
Plätze gibt, welche die Namen von Menschen tragen, die großes Leid
angerichtet haben. Er schweigt und versteht nicht, warum Denk-
mäler und Gedenktafeln aus der Zeit des Faschismus in unserem
Land immer noch ihre Daseinsberechtigung haben. Er schweigt und
versteht nicht, warum man, wenn man ein wenig recherchiert, mit
der Geschichte konfrontiert wird, die nicht derjenigen entspricht,
die uns in der Schule beigebracht wurde. Er schweigt und versteht
nicht, was das Wort „Autonomie“ bedeutet, von der heute so viele
Politiker sprechen, die zwar das Wort an sich kennen, nicht aber die
tiefere Bedeutung, die es enthält.
Sind wir blind geworden, verursacht durch Wohlstand − gepaart
mit einer Portion Gleichgültigkeit, oder ist Multikulti bereits so weit
fortgeschritten, dass wir uns an unsere eigene Geschichte, unsere
Traditionen und Bräuche nicht mehr erinnern wollen, oder können?
Giuseppe Matuella, Trient
30 Jahre Streitbeilegungserklärung
Seit der Abgabe der so genannten Streitbeilegungserklärung seitens
Österreichs und Italiens vor der UNO sind inzwischen 30 Jahre
vergangen.
Es war Landeshauptmann Arno Kompatscher selbst, der anlässlich
seiner letzten Wienreise erklärte, der Stand der Südtirol-Autonomie
sei hinter jenem von 1992 zurückgefallen!
Für Südtirol gibt es daher wirklich keinen Grund, dieses Jubiläum
zu „feiern“. In diesem Zusammenhang sei an die Großveranstaltung
des Südtiroler Schützenbundes 1992 erinnert, anlässlich derer der
Völkerrechtler Prof. Felix Ermacora auf die Mängel des geplanten
Abschlusses hinwies (mangelnde internationale Absicherung, Da-
moklesschwert der Ausrichtungs- und Koordinierungsbefugnis des
Pfui
Stettiner Hütte – Rifugio Petrarca!
Entgegen dem Beschluss der Landesregierung wollten die Ver-
antwortlichen auf einen italienischen Namen der neu erbauten
Stettiner Hütte anscheinend doch nicht verzichten. Es ist zwar kein
faschistischer Namen, sondern der eines italienischen Dichters,
Tiroler Höhenwegs
Staates Italien). Der Verweis auf die Verfassungsänderung des Staa-
tes im Jahre 2001, womit Südtirol Zuständigkeiten in Sachen Raum-
ordnung, Landschaftsschutz, Jagd, Ökologie usw. an den Staat abge-
ben musste, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Südtirol selbst
Verzichtspolitik übt. So wurden unlängst rund 100 Stellen ohne
Berücksichtigung des ethnischen Proporzes ausgeschrieben, und
von den Südtirol zustehenden 90% der Steuereinnahmen verbleiben
inzwischen bestenfalls 75% im Lande.
Südtirol ist autonomiepolitisch nicht nur hinter den Bestand von
1992 zurückgefallen; in den vergangenen 30 Jahren hat es seine Seele
verloren. Aus dem ursprünglichen Volksgruppenschutz wurde ein
Volksgruppenausgleich, der immer öfter, unter Zutun der Südti-
roler selbst, zu Unterwerfung und Selbstaufgabe führt. Es droht
sich die Befürchtung zu bewahrheiten, aus den Südtirolern würden
mittelfristig bestenfalls Deutsch sprechende Italiener. Dann wäre
die Autonomie allerdings Geschichte, denn die Autonome haben wir
einzig und allein deshalb, weil wir keine Italiener sind.
Pius Leitner, Vahrn
Tag der Autonomie
Am 5. September feierte die SVP den sogenannten „Tag der Autono-
mie“ und sich selbst als angeblichen Vater dieser „Errungenschaft“.
Bereits das Wort „Autonomie“ ist ein Etikettenschwindel. Auto-
nomie von griechisch „autos“ und „nomos“ bedeutet nämlich, sich
selbst Gesetze geben zu können. Südtirol ist nicht selbstständig,
sondern abhängig von Rom, von Brüssel und Washington. Die viel-
gepriesene „Autonomie“ unseres Landes verdanken wir zudem nicht
den Vertretern von Parteien. Wir verdanken unseren Sonderstatus
in Italien ausschließlich zwei Faktoren: Unserer ethnokulturellen
Andersartigkeit und dem mutigen Einsatz unserer Freiheitskämpfer
für diese Eigenart. Oder noch klarer formuliert: Wir verdanken
diese „Autonomie“ jenen Landsleuten, die nie Italiener sein wollten.
Und vor allem verdanken wir diese „Autonomie“ nicht jenen, die
ihre Identität bei jeder Gelegenheit in den Mülleimer werfen, um
ihre Italophilie und ihren Kosmopolitismus unter Beweis zu stellen.
Kein Volk überlebt, nur weil Parlamentarier Worte auf Papier
kritzeln. Völker überleben nur, wenn sie ihr Volkstum erhalten und
ihren eigenen Weg gehen. Verwurzelt, bewusst, selbstbestimmt. Die
echte Autonomie feiern wir an dem Tag, an dem wir uns von Italien
verabschieden.
Raphael Mayrhofer, Brixen
aber wozu das Ganze? Auf Süd-Tiroler Schutzhütten braucht es we-
der italienische Hüttennamen noch die Tricolore vor der Haustür,
meint euer Raffl
N° 5 | Oktober 2022
Fügen
von Gerhard Hauser
Tracht und Brauchtum als Ausdruck der Landesidentität
Das 24. Zillertaler Schützenregimentstreffen, großartig organisiert durch die SK Fügen/Fügenberg, war ein Großereignis und
Treffpunkt für das ganze Zillertal. Tracht und Brauchtum verbinden und schaffen Zusammenhalt in den Regionen. In der
Tracht widerspiegeln sich die Regionen und Talschaften. Somit stärkt die Tracht unser Heimatbewusstsein, unsere Wurzeln
und gesellschaftliche Bedeutung. Die neu definierten 11 Leitmotive geben den Schützen Orientierung in unserem Denken und
Handeln und in unserer ehrlichen Arbeit für unsere gemeinsame Heimat.
SK Hart im Zillertal.
In Würdigung und Anerkennung beson-
derer Leistungen wurden das Verdienst-
zeichen des Bundes der Tiroler Schützen-
kompanien dem Reg.-Kdt. Herbert Empl
und dem Bataillonskommandanten und
Hauptmann Günther Schweinberger die
Silberne Verdienstmedaille verliehen.
Beginn der Festlichkeiten
Am Samstag begann das Festwochenende
am neu gestalteten Schlossplatz in Fügen.
Peter Mader sprach über die Geschichte des
Schlosses und über das Schützenwesen in
Fügen. Mit Festreden, Salve und Musikstü-
cken der Bundesmusikkapelle Fügen war
es eine großartige und ausgezeichnete Auf-
taktveranstaltung, die im Festzelt mit dem
Auftritt der Musikgruppe VOLXROCK in
ein Partyhighlight überging.
Kanonenschüsse um 6.00 Uhr früh waren
das Zeichen für den Start am Sonntag. Es
folgte der Sternmarsch aller drei Bataillone
des Zillertales mit den 15 Zillertaler Schüt-
zenkompanien, den Bundesmusikkapellen
Hart, Gerlos, Fügen sowie der Regiments-
musikkapelle Zell am Ziller.
Gastkompanien waren die SK Pertisau, die
1. Andreas Hofer SK aus Schwaz, die SK
Aus den BEZIRKEN & BATAILLONEN
Foto: Gerhard Hauser, Siegfried Geisler
Terfens, der Schützenkorps aus Kuchl in
Salzburg und die SK St. Martin (Ausrichter
des Alpenregionstreffens im Mai 2022) aus
Südtirol.
Nach der Feldmesse beim Hanserfeld fand
die Defilierung der 1342 Teilnehmer statt.
Es folgten ein Konzert der BMK Gerlos und
der Ausklang mit der Tanzmusik
Vollgas Tirol.
Stimmen zum 24. Zillertaler
Schützenregimentstreffen
Landeshauptmann-Stellvertreter in Tirol
ÖkR Josef Geisler:
„Wir durften in den letzten Stunden Momen-
te der Buntheit der Tracht, der Gemeinschaft
und der Traditionen erleben. Die Tiroler
Schützen stehen zum historischen Tirol
als unsere Heimat und verstehen diese als
geographisch und geschichtlich definierten
Raum. Die Schützen pflegen die größtmög-
liche Einheit unseres Landes durch gelebte
Freundschaften, Partnerschaften und Koope-
rationen. Die Tiroler Schützen verstehen sich
als positive Kraft dieses Landes und sehen in
ihrer historischen Aufgabe der Landesvertei-
digung heute die Verteidigung und Förde-
rung der Tiroler Identität.“
25
Mag. Dominik Mainusch, Bürgermeister
der Gemeinde Fügen und Landtagsabge-
ordneter:
„Ein Fest der Gemeinschaft, Tradition,
Zugehörigkeit und Vielfalt. 18 Jahre ist es her,
dass die SK Fügen/Fügenberg ein Regiments-
treffen arrangiert hat. Nun war es wieder
soweit: Die Integration von insbesondere
jüngeren Mitgliedern – sowohl Frauen als
auch Männern – in den verschiedenen Funk-
tionen der Organisation soll das Verantwor-
tungsbewusstsein für die Weiterentwicklung
des Tiroler Schützenwesens für die Zukunft
fördern. Die Mitglieder im Schützenwesen
und in den Brauchtumsvereinen tragen die
Verantwortung, unsere eigene Identität und
unsere Tiroler Kultur zu schützen. Denn
es sind zahlreiche Schritte notwendig, um
Werte und Traditionen weiter in die Zukunft
zu tragen. Jeder Einzelne von uns kann mit
einem gesunden Selbstbewusstsein, mit Wis-
sen und Verantwortung zum Weiterbestand
beitragen.“
Ing. Josef Unterweger, Bürgermeister der
Gemeinde Fügenberg:
„Farbenprächtige optische Erlebnisse lieferte
der heutige Sonntag mit dem Zillertaler
Schützenregimentstreffen. Es war der Höhe-
punkt des Wochenendes, ein Ausdruck der
Vielfältigkeit der Trachten und der Kulturen.
Eine Demonstration für Mut und Zuver-
sicht in die Zukunft. Die Schützenfeste sind
wesentlicher Bestandteil unserer Volkskultur
und unseres gelebten Brauchtums in Tirol.“
Baon-Kdt. des Vorderen Zillertales Hptm.
Günther Schweinberger:
„Wir alle feiern heute ein wirklich besonderes
Fest, ein Fest der Gemeinschaft. Wir alle
gemeinsam schaffen Heimat. Man kann stolz
auf unsere Schützentradition und auf unser
Regiment Zillertal mit seinen 3 Bataillonen
und 15 Kompanien sein.
Danke an die SK Fügen/Fügenberg für die
Abhaltung dieses Treffens.“
Reg.-Kdt. Mjr. Herbert Empl:
„Der Mensch braucht Beständigkeit. Die
Schützen mit ihrem starken Bewusstsein für
 N° 5 | Oktober 2022

26 Aus den BEZIRKEN & BATAILLONEN

das Land geben mit Herzblut diese Traditio-

nen weiter, unbeirrt, ob das jetzt gerade in ist
oder nicht, ob es momentan cool wirkt oder
nicht. Darin liegt ein besonderer Wert.
Die Vereine geben den Menschen Halt. Dem
haben wir uns ganz besonders verschrieben
und dem sind wir auch mit diesem Schützen-
regimentstreffen in Fügen gerecht geworden.
Das Schützenwesen lebe hoch!“

Hptm. Josef Hauser „Vorwies“:

„Das Regimentstreffen war ein besonderer
Tag für unsere Gemeinden und für unsere
115 aktiven Mitglieder der SK Fügen/Fügen-
berg, für alle teilnehmenden Formationen V.l. Viertel-Kdt. Manfred Schachner, Hptm. Fügen/Fügenberg Josef Hauser, LKdt.-Stv. Gerhard
sowie für die Bevölkerung und Gäste.“ n Biller, Reg.-Kdt. Herbert Empl, LKdt. Thomas Saurer, Baon-Kdt. Vorderes Zillertal Günther
Schweinberger, Bgf. Kurt Mayr.

Brixen Terfens
von Sepp Kaser von Fabian Woloschyn

Ein immerwährender Bataillon Schwaz ehrte

Geschichtskalender - Tiroler verdiente Mitglieder
Geschichte für jeden Tag Vom 8. bis 10. Juli 2022 veranstaltete die SK Terfens das 72.
Bataillonsschützenfest und feierte ihr 225-jähriges Bestehen.
„Über den Horizont - ein
historischer Tiroler Kalen-
der für 365 Tage," wurde
vom Schützenbezirk Brixen
zum Gedenken an die
faschistische Machtergrei-
fung vor 100 Jahren heraus-
gegeben.

Auf Anregung des Kulturrefe-

renten Sepp Kaser entstand die
zweite Auflage eines immer-
währenden Kalenders mit
365 Seiten und 349 Bildern.
Im Kalender bringen die
namhaften Autoren in kurzen
Der immerwährende Kalender – Beiträgen einen umfassenden
ein ideales Weihnachtsgeschenk Überblick über die Geschichte
Tirols der letzten 100 Jahre
wieder. Der Kalender ist im Büro des SSB, in den Buchhandlungen
Athesia und Weger oder bei den Schützenkompanien zum Preis von
zehn Euro - ab 5 Stück um 8,00 Euro, erhältlich. n
Das Bataillon Schwaz konnte nach der Feldmesse verdiente Schüt-
zenkameraden auszeichnen.
Bereits am Freitag wurde das Festwochenende mit einem Treffen
der Marketenderinnen des Bataillons und mit Kanonen eröffnet.
Höhepunkt des Wochenendes bildete der Sonntag mit traditioneller
Feldmesse. Anschließend wurden verdiente Schützenkameraden
ausgezeichnet. Eine besondere Ehre wurde dem vormaligen Batail-
lonskommandanten Mjr. Karl Josef Schubert (SK Vomp) zuteil. Er
wurde durch Beschluss der Vollversammlung des Bataillons zum
Ehrenmajor ernannt, und ihm wurde die Ehrenurkunde offiziell
übergeben. Auch sein langjähriger Stellvertreter Gerhard Danzl (1.
Schwazer SK) wurde geehrt. Ihm wurde die Ehrenmitgliedschaft
des Bataillons verliehen.
Im Anschluss folgten die Defilierung im Ortskern sowie der gemüt-
liche Ausklang im Festzelt bei bester Verköstigung durch das Team
der SK Terfens. n
N° 5 | Oktober 2022

Aus den KOMPANIEN … 27

Innsbruck
von Bernhard Huter

Fronleichnams- und Herz-Jesu-Prozession

der Speckbacher SK Innsbruck-Arzl im Stadtteil Arzl
Nach der gut besuchten Ostermontagsprozession konnten im
Stadtteil Arzl auch die Fronleichnams- und die Herz-Jesu-Prozession
durchgeführt werden. Wie bereits seit Jahren war auch diesmal das
Wetter bei beiden Veranstaltungen gnädig. Traditionell starteten alle
Prozessionen mit 10 Kanonenschüssen am frühen Morgen.
Bei Kaiserwetter bzw. einer Aufklarung des Wetters konnten beide
Prozessionen unter starker Beteilung der Arzler Bevölkerung und der
Vereine abgehalten werden.
Auch die Geselligkeit konnte nach den Prozessionen im Pfarrsaal bei
der Fronleichnamsprozession und am Vorplatz zum Alten Gemein-
dehaus in der Krippengasse wieder in den Mittelpunkt rücken. Die
Speckbacher Schützenkompanie bedankt sich unter dem Motto „Jetzt
geht’s wieder los“ bei der Pfarre Innsbruck-Arzl, bei allen Marke-
tenderinnen und Schützenkameraden, den Arzler Vereinen und der
Bevölkerung des Stadtteiles für die gelungenen Prozessionen. n Foto: SK Innsbruck-Arzl

Innsbruck Jenesien
von Alexander Mitterer von Carsten Schauerte

Familienausflug der Neues Bildstöckl

SK Alter Schießstand

Wir befinden uns vor dem Eingang des Ötzimuseum.

Foto: Oltn. Walter Parth
Nach 3-jähriger Pause konnte die Kompanieführung endlich wieder
einen Familienausflug organisieren. Am 3. Juli 2022 ging es nach
Umhausen ins Ötzimuseum. Dort wurde in einer lehrreichen Füh-
rung das Leben von und rund um Ötzi erklärt.
Anschließend wurde bei der Greifvogelvorführung hochinteressant
über die Vögel berichtet. Man konnte Raben, Falken, Eulen, Geier
und Adler ganz nah im Flug bestaunen. Mit viel neuem Wissen
ging es zum Mittagessen zu Ötzis Einkehr, das mit viel Engagement
vom Verein rund um das Ötzidorf geführt wird. Nach einem kurzen
Abstecher zum Stuibenwasserfall fuhren alle zur Nachmittagsjause
nach Längenfeld. Mit vielen neuen Eindrücken ging ein lustiger
und lehrreicher Familienausflug zu Ende. n
Das neue Bildstöckl wurde am Weg Richtung Rosengarten
aufgestellt.
Im Rahmen ihres traditionellen Schützenfestes und der alljährlichen
Christophorus-Feier versteigerte die SK Jenesien am 23. Juli ein wun-
derschönes, handgefertigtes Bildstöckl. Als Meistbietender setzte sich
am Ende Klaus Zöggeler, seines Zeichens Wirt der Hanickerschwaige
in Tiers am Rosengarten durch.
Am 10. August startete eine Abordnung der SK in Richtung Rosen-
garten, um das Bildstöckl an seinem neuen Bestimmungsort aufzu-
stellen. Aufgrund des großen Erfolges dieser Versteigerung wird die
SK Jenesien auch im nächsten und den darauffolgenden Jahren solch
eine Aktion durchführen und hofft auf eine ebenso große Resonanz
wie in diesem Jahr. n
 Erinnerungstafel Mori 21. Settember 1947 –
das Aufhängen der Tiroler Fahne brachte das

28
Einschreiten der Polizei, Verhaftungen und eine
Aus den KOMPANIEN … Vielzahl an verletzten Personen mit sich.

Margreid
von Andreas Maier

40-jähriges Wiedergründungsjubiläum
der SK „Franz von Fenner“
Am 24. Juli feierte die SK „Franz von
Fenner“ Margreid ihr 40-jähriges Wieder-
gründungsjubiläum. An die 150 Schützen,
zahlreiche Ehrengäste sowie die Partner-
kompanie aus Wilten/Innsbruck folgten de-
ren Einladung. Bei Kaiserwetter konnten sie
den Ehrengast und Festredner Erzherzog
Maximilian Habsburg-Lothringen durch
einen landesüblichen Empfang
willkommen heißen.
Nach der Aufstellung, der Meldung an den
Höchstanwesenden und der Frontabschrei-
tung erfolgte der Einzug zum Dorfplatz,
wo die Feldmesse stattfand. Die heilige
Messe zelebrierte Priester Jürgen Kalb aus
Bamberg. Sie wurde von der Musikkapelle
Margreid musikalisch umrahmt. Anschlie-
ßend nahm Bezirksmajor Peter Frank die
Heldenehrung vor. Nach der Ehrensalve und
unter den Klängen des „Guten Kameraden“ Die Jubelkompanie SK „Franz von Fenner“ Margreid mit der Partnerkompanie aus Wilten.
gedachte man bei der Kranzniederlegung
aller verstorbenen Kameraden. Andreas Bonell überbrachte die Grußworte berg wurde anschließend verlesen. Nach den
Darauf begrüßte Hauptmann Andreas Maier der Gemeinde und bedankte sich bei der Grußworten folgte die Festrede von Erzher-
alle Anwesenden und dankte den vielen Kompanie für ihre Tätigkeit in den letzten zog Maximilian Habsburg-Lothringen. Mit
freiwilligen Helfern und Gönnern für ein 40 Jahren. Auch die Grußbotschaft ihres der Landeshymne endete die Feier. n
gutes Gelingen der Feier. Bürgermeister Ehrenmitgliedes Horst Kunert aus Heidel-

Mori
von Andrea Pedrotti

Erinnerungstafel zum Gedenken an die Zerreißung des Landes

Eine lobenswerte Initiative: Die SK Destra Ades errichtete eine Erinnerungstafel im Geden-
ken an die Zerreißung des Landes Tirols.
Die SK Destra Ades unter der Führung
von Hptm. Fulvio Cristoforetti enthüllte
am 3. Juli 2022 eine Erinnerungstafel zum
Gedenken an die geschichtlichen Ereignisse
des Tiroler Landes. Die Veranstaltung war
bereits für 2020, nach dem 100. Jahres-
tag der Teilung des Landes Tirol (1920)
geplant, wurde aber aufgrund der COVID-
Pandemie verschoben. Die Kompanien
und Abordnungen aus Welsch-Tirol sowie
eine Abordnung der SK Lana aus Süd-
Tirol versammelten sich in Villanuova und
zogen nach der Frontabschreitung durch
den LKdt. des WTSB Enzo Cestari unter
musikalischen Begleitung der Musikkapel-
len Faedo und Brentonico zum Hauptplatz
Cal del Ponte.
Nach der heiligen Messe, welche von
Don Nicola Belli zelebriert wurde, und in
Anwesenheit des Bürgermeisters von Mori
Stefano Barozzi, des Landeshauptmannes
der Provinz Trient Maurizio Fugatti sowie
des Museumsdirektors Giuseppe Ferrandi
wurde die Erinnerungstafel zum Gedenken
an die Zerreißung des Landes Tirol enthüllt.
Zeitgleich wurde auch an den September
1947 in Mori erinnert, als während einer
Veranstaltung zur Autonomie der Region
Trentino/Süd-Tirol Tiroler Fahnen gehisst
wurden. Dies führte zu einem Einschreiten
der Carabinieri und der Polizei. Es folgten
Zusammenstöße und Verhaftungen. n
N° 5 | Oktober 2022

Aus den KOMPANIEN … 29

Nals Neumarkt
von Georg Wenter von Christoph Schmid

35 Jahre Freund- Historischer „Himmel“ wieder auf

schaft Nals und Vordermann gebracht
Kassel

Der 1. Vorsitzende der Schützen- und Re-
servistenkameradschaft Kassel Rolf Siebert
und der Hptm. der SK Nals Peter Aichner
Seit nunmehr 35 Jahren ist die SK Nals mit
der Schützen- und Reservistenkamerad-
schaft „Schützencorps Schwarz-Rot-Gold“
aus Kassel in enger Freundschaft verbunden.
Bei einem kürzlich erfolgten Treffen ins Nals
wurde zu Ehren aller Gefallenen am Krieger-
denkmal in Nals ein Kranz niedergelegt. n
Nach über 30 Jahren tragen die Neumarktner Schützen mit Stolz den Baldachin (Himmel).
Am 19. Juni fand nach zweijähriger Pause
wieder die Fronleichnams-Prozession
in Neumarkt statt. In Zusammenarbeit
mit Rudi Grandi nutzten die Neumarkt-
ner Schützen diese Zeit, um den großen
Baldachin, auch Himmel genannt, mit
sechs Trägern, der seit ca. 30 Jahren nicht
mehr zum Einsatz gekommen ist, wieder
auf Vordermann zu bringen. Da es in ganz
Süd-Tirol nur zwei solche Himmel gibt
und zwar in der Pfarrei Bozen und in der
Pfarrei Neumarkt, war es den Schützen
eine Herzensangelegenheit, diesen wieder
bei der Prozession tragen zu können. Laut
Dorfchronisten stammt der Himmel von
ca. 1900; das genaue Datum konnte nicht
ausgeforscht werden. Es gibt sogar die Ver-
mutung, dass dieser wunderschöne Himmel
sogar noch älter sein könnte. n

Strass im Zillertal
von Hannes Leitner

Ehrung verdienter Persönlichkeiten der SK Strass

Am Jakobisonntag wurde in Strass im Zil-
lertal die Jakobiprozession mit Pfarrfest ab-
gehalten. Einer der Höhepunkte an diesem
feierlichen Tag war die Ehrung verdienter
Persönlichkeiten für ihre langjährige Treue
zur Kompanie durch den Vorstand sowie
Bgm. Ing. Karl Eberharter und Pfarrer Mag.
Bernhard Kopp im Beisein der Bevölkerung
von Strass im Zillertal. Ein besonderer Hö-
hepunkt waren zweifelsohne die Ehrungen,
u.a. die der Fahnenpatin Sieglinde Lamp-
recht sowie des Alt-Bürgermeisters Olt. a.D.
Klaus Knapp für die 60-jährige Mitglied-
schaft in der SK Strass, und das Überrei- V.l. Alois Klammer, Georg Mertelseder, Gerald Ringler, Klaus Eberharter, EHptm. Gerhard
chen der Bronzenen Verdienstmedaille um Mallaun, Fahnenpatin Sieglinde Lamprecht, Obm. Erwin Sprenger, Olt. Hermann Hauser,
das Tiroler Schützenwesen an EHptm. Ger- Hptm. Andreas Eberharter, Franz Keiler, Fhr. Martin Zoller, Johann Klammer, Alt-Bgm. Olt.
hard Mallaun und Olt. Hermann Hauser. n a.D. Klaus Knapp, Schriftf. Gerhard Prosser, Hannes Keiler und Mark. Carina Klammer.
Foto: Leitner
 N° 5 | Oktober 2022

30 Aus den KOMPANIEN …

Sellrain
von Alexander Haider

Neuer Schützenkurat für das Sellraintal und Segnung der

Schützenkapelle
Beim heurigen Schützenjahrtag der SK Sell-
rain gab es gleich doppelt Anlass zu feiern:
Zum einen wurde die von den Schützen
restaurierte „Rote Kapelle“ als „Schützenka-
pelle“ gesegnet, zum anderen wurde Pfarrer
Leopold Jürgen Baumberger OPraem zum
Schützenkuraten der Kompanien Sellrain
und Gries im Sellrain berufen.
Nach dem Gottesdienst marschierten die
Schützenkompanien Sellrain und Gries im
Sellrain unter dem Kommando des Sellrainer
Hauptmannes Manfred Haselwanter von der
Pfarrkirche zur „Roten Kapelle“. Dort nahm
Pfarrer Leopold die Segnung der Kapelle vor,
die künftig auch den Namen „Schützenka-
pelle“ tragen wird.
Hptm. Manfred Haselwanter nahm die
Schlüssel entgegen. Pfarrer Leopold Jürgen Schlüsselübergabe der Schützenkapelle von Schützenkurat Pfarrer Leopold Baumberger an
Baumberger, der seit einiger Zeit im Sellrain- Hptm. Manfred Haselwanter.
Foto: Manfred Hassl
tal wirkt, war bereits in Tracht erschienen
– und im Rahmen des Festakts wurde diese Denkmalschutz stehenden Kapelle erfolgte Briefmarke mit dem Motiv der Kapelle gefer-
komplettiert. Der beliebte Seelsorger wurde durch die Pfarre Sellrain und die SK Sellrain. tigt, die bei der Sammlung oder über die SK
zum Schützenkurat berufen und erhielt aus Zahlreiche Arbeitsstunden wurden von den Sellrain erworben werden kann.
den Händen der beiden Hauptmänner ein Mitgliedern aufgewendet, um im Innen- und Bei Interesse kann gerne über Hptm. Ha-
Röckl. Bataillons-Kdt. Mjr. Anton Pertl und Außenbereich eine umfangreiche Sanierung selwanter oder BPO Mjr. Alexander Haider
Mjr. Alexander Haider, Pressereferent des vorzunehmen. angefragt werden. n
Bundes der Tiroler Schützenkompanien, Für die Finanzierung wird noch eine Haus-
gratulierten. Die Restaurierung der unter sammlung durchgeführt. Dazu wurde eine

Sellrain
von Alexander Haider

„Schützenglocke als Lautsprecher der Hoffnung“

Mit diesen Worten weihte Bischof Hermann
Glettler die neue Glocke für die renovierte
Schützenkapelle in Sellrain.
Den feierlichen Abschluss der dreitägigen
Bischofsvisite von Diözesanbischof Hermann
Glettler im Sellraintal unter dem Motto
„Behütet von Bergen, in der Zusammenar-
beit, dem Miteinander und in der Tradition“
bildete gemäß dem Traditionsmotto die
Segnung der Schützenglocke in Sellrain, die
am Vorplatz der Kirche in Gries stattfand.
Bischof Hermann Glettler wurde von Pfarrer
Leopold und Organisator Mjr. Alexander
Haider begleitet. Das Gesamtkommando
beim Landesüblichen Empfang lag in den
bewährten Händen von Bataillonskomman-
dant Mjr. Anton Pertl. Die Schützenkompa-
nien von Sellrain und Gries im Sellrain unter
dem Kommando der Hauptleute Manfred
Haselwanter (Sellrain) und Christoph Weber
(Gries) glänzten durch perfekt ausgeführte
Ehrensalven. Die beiden Musikkapellen
sorgten als gemeinsame Formation für die
musikalische Umrahmung. Abordnungen
der Sellraintaler Vereine, der Kinderchor,
die drei Bürgermeister Hans Motz, Georg
Dornauer und Anton Schiffmann sowie
viele weitere Gäste waren bei der Festmesse
anwesend.
Der Bischof weihte die Glocke, die künftig
in der Schützenkapelle in Sellrain (ehemals
„Rote Kapelle“) ihre Heimstätte finden wird.
Die Kapelle wurde von der SK Sellrain auf-
wändig renoviert. – Und der erste Anschlag
stand dem Sellrainer Hauptmann Manfred
Haselwanter zu.
„Die Herz-Jesu Schützenglocke soll zukünf- Die Sellrainer Schützenglocke hat mittler-
tig am Schützenjahrtag zum Gedenken an weile ihren Platz in der Sellrainer Schützen-
die verstorbenen Kameraden geläutet wer- kapelle („Rote Kapelle“) gefunden.
Foto: Manfred Hassl
den“, informierte Hptm. Haselwanter. n
N° 5 | Oktober 2022

Aus den KOMPANIEN … 31

Tulfes
von Manfred Arnold

Auf den Spuren

von Andreas Hofer
Eine Gruppe der Tulfer Schützenkompanie
fuhr mit dem Rennrad nach Mantua, um die
am 18. Februar 2022 enthüllte Gedenktafel
für Andreas Hofer zu besichtigen.
Diese ist Teil des von der Europaregion
mitgetragenen Projekts des Hofer-Weges von
Innsbruck nach Mantua. n

V.l. Markus Wieser, Martin Arnold,

Hansjörg Erlacher, Hptm. Richard Angerer,
Reinhard Arnold und Obmann
Manfred Arnold

Wenns
von Patrick Holzknecht

Wenner Schützen besuchten die Schützen aus Dedenborn

Eine kleine Abordnung der Wenner
Schützen nahm Mitte Mai am dreitägigen
Dorf- und Gemeindeschützenfest in De-
denborn (Deutschland/Eifel) teil. Mit der
Schützenbruderschaft Dedenborn verbindet
die SK Wenns bereits eine über 35-jährige
Schützenfreundschaft.
Der Ausschuss der Wenner Schützenkom-
panie hat nach der verheerenden Hoch-
wasserkatastrophe in der Eifel im letzten
Jahr beschlossen, die Kameraden der St.-
Sebastianus-Schützenbruderschaft Zweifall
und des Gemünder Bürgerschützenvereins
mit jeweils 500,- Euro zu unterstützen. Die
offizielle Scheckübergabe fand im Rahmen
dieser Festlichkeit statt.
Die SK Wenns bedankt sich für die Gast-
freundschaft und freut sich schon auf das
nächste gemeinsame Treffen. n

Bild oben:
Einige Mitglieder der Schützenkompanie
Wenns besuchten ihre Schützenfreunde
aus Dedenborn (Eifel)

Bild unten:
Beim Schützenfest in Dedenborn wurden
die Spenden an die Schützenbruderschaf-
ten übergeben.
 N° 5 | Oktober 2022

32 Unsere JUNGSCHÜTZEN & MARKETENDERINNEN

Altrei von Michael Demanega

Tiroler Bergspiele – Spiel, Spaß und Spannung für Jung und Alt

Ob als Teilnehmer oder Zaungast, ob als Jungschütze oder älteres Semester: Für alle Teilnehmer bleiben unvergessliche Stunden in Erinnerung.

Am 3. September 2022 fanden am Festplatz
in Altrei nach 2 Jahren Pause zum zweiten
Mal die Tiroler Bergspiele im Südtiroler Un-
terland statt. Organisiert wurden sie durch
die Jungschützenbetreuer im Unterland un-
ter tatkräftigem Einsatz von Jungschützen-
referent Johannes Deluggi. 15 Gruppen zu
jeweils 4 Mannschaftsmitgliedern nahmen
an den diesjährigen Bergspielen teil. Dabei
waren Sackhüpfen, Holzsägen, Schubkarren
schieben, Tischkegeln, Strohsackkämpfen
und andere Disziplinen zu bestreiten.
Es zählten nicht nur Kraft und Geschick-
lichkeit, sondern vor allem auch Humor
und Spaß. Für das leibliche Wohl sorgte der
Krampus-Verein Altrei.
Den ersten Platz bei dieser zweiten Ausgabe
belegten die „Trudner Jägermeister“, Platz 2
die „Südtiroler“ aus Radein und Platz 3 „die
Finnländer“ aus Tramin. Der Gaudi-Pokal
ging dieses Jahr an die Gruppe, welche die
weiteste Anfahrt hatte, nämlich Caroline mit
Familie aus St. Walburg. Das Schätzspiel, bei
welchem leere Patronenhülsen zu schätzen
waren, gewannen hingegen die Margreider.
„Jung und Junggebliebene lieferten sich in
Tiroler Disziplinen, bei denen Geschick-
lichkeit und Kraft, vor allem aber Spaß
und Kameradschaft zählten, einen harten
Wettkampf. Wieder war es möglich, in 4er-
Mannschaften und unabhängig von Alter,
Geschlecht oder Zugehörigkeit zu einer
Schützenkompanie am Wettkampf teilzu-
nehmen. n

Innsbruck von Maria Luise Feichtner

Jungschützen
pflegen die BTSK-
Bäume
2021 wurden im Zuge der 70 Jahre BTSK
in jedem Viertel 70 Bäume gepflanzt. Im
Viertel Tirol Mitte wurden diese in einem
Waldstück oberhalb vom Ampass eingesetzt.
Damit die jungen Pflanzen auch gedeihen
können − es wird u.a. auch Licht benötigt
–, bedarf es der Pflege. Basierend auf einem
unserer Leitmotive (Engagement auch im
Umweltbereich) wurde diese Waldfläche mit
der Motorsense gesäubert. n
N° 5 | Oktober 2022

Unsere JUNGSCHÜTZEN & MARKETENDERINNEN 33

Innsbruck von Bernhard Huter

Bataillonsjung-
schützenschießen
des Schützenbatail-
lons Innsbruck
Beim Bataillonsjungschützenschießen 2022
konnten die Jungmarketenderinnen und
Jungschützen der Speckbacher SK Inns-
bruck-Arzl wiederum beachtliche Ergebnisse
erzielen. Die Jungschützenmarketende-
rinnen und Jungschützen standen unter
der Obhut der Jungschützenbetreuerinnen
Victoria Huter und Vanessa Schmidt sowie Nach zwei Jahren ohne Wettbewerbe hat unsere Jugend ein ausgezeichnetes Ergebnis beim
des Schießwartes Elt. Gerhard Rieder. Bataillonsjungschützenschießen des Schützenbataillons Innsbruck abliefern können.
Foto: SK Innsbruck-Arzl

Ergebnisse: Klasse Jungschützen 1
1. Platz Lukas Lassenberger
2. Platz Gabriel Weissenbichler
7. Platz Christian Egger
Klasse Marketenderinnen 1
3. Platz Katharina Kircher
4. Platz Johanna Pernlochner
Klasse Marketenderinnen 2
1. Platz Magdalena Kircher
2. Platz Katharina Erlacher
3. Platz Hanna Anzengruber
Tiefschusswertung
Magdalena Kircher belegte mit 30 Teilern
den 2. Platz, Katharina Erlacher mit 70,9
Teilern den 4., Hanna Anzengruber mit 99,6
Teilern den 5., Gabriel Weissenbacher mit
106,5 Teilern den 6., Lukas Lassenberger mit
107,5 Teilern den 7., Christian Egger mit
114,5 Teilern den 9., Johanna Pernlochner
mit 254,5 Teilern den 25. und Katharina
Kircher mit 351,7 Teilern den 35. Platz.
Mannschaftwertung
1. Platz Magdalena Kircher, Katharina Erla-
cher und Hanna Anzengruber.

Waidbruck von Martin Scheiber

Zeltlager „Abenteuer Heimat“

Unter dem Motto „Abenteuer Heimat - Burgen hautnah erle-
ben“ reisten 110 Jungmarketenderinnen und Jungschützen mit
ihren Betreuern auf die Trostburg in Waidbruck, um vom 28.
bis 31. Juli 2022 vier abwechslungsreiche Tage zu erleben.

Am Donnerstag wurden die Zelte und Betten aufgebaut. Nach dem

Hissen der Lagerfahne begrüßte der Bundesjugendreferent Mjr. Kuno
Huber die Teilnehmer. In Gruppen aufgeteilt, machte sich die erste
Gruppe in Begleitung eines Einheimischen am Freitag auf den Weg
nach Tagusens. Dort besuchten sie das Schulmuseum, wo sie mit
Feder, Tinte und Abakus in die Welt einer alten Schule eintauchten.
Die zweite Gruppe konnte die Trostburg besichtigen und erfuhr
allerlei Wissenswertes über die Burg und ihre Besitzer. Neben den
prächtigen Räumen konnten sie auch die Schlosskapelle bewundern.
Am Nachmittag wurden die Gruppen ausgetauscht. Die Fahne als höchstes Gut. Das gilt auch für die Lagerfahne der
Jungschützen auf der Trostburg.
Am Samstag bekamen die Mädchen und Jungen Besuch von den Süd-
tiroler Highlandern. Es wurden Baumstämme geworfen, Seil gezogen, platz von Landesschützenkurat Pater Christoph Waldner mitsamt der
Sack gehüpft, Dosen geworfen, um nur einiges zu nennen. Ein großes Dorfbevölkerung abgehalten.
Dankeschön geht an die starken Männer und Frauen der Highlander,
die alles vorbereitet und die einzelnen Stationen betreut haben. Nach den Grußworten von Bürgermeister Philipp Kerschbaumer,
Baron Philipp von Hohenbühel und Schützenhauptmann Markus
Am Abend wurde dann die Musik aufgedreht, es wurde getanzt und Wieland wurde die Siegerehrung der Highland-Spiele durchgeführt
gesungen. Die heilige Messe wurde am Sonntag auf dem Zeltlager- und die Lagerfahne wurde eingeholt.n

34 Wir gedenken …
Franz Barbieri
† 3. JUNI 2022 − ANDRIAN
Im Juni ist Schütze und
Gründungsmitglied Franz
Barbieri verstorben. Die SK
Andrian wird ihn als treuen
und lieben Kameraden immer
in Erinnerung behalten.
Franz Gufler
† 6. JULI 2022 − BOZEN
Im Juli verstarb kurz vor seinem
70. Geburtstag allzu früh
Schützenkamerad Franz Gufler.
Er war seit 1976 Schütze der SK
Bozen und hat in dieser Zeit
durch Verlässlichkeit, Fleiß und
Einsatz das Geschehen der Kom-
panie beispielgebend geprägt.
Am 9. Juli verabschiedeten die
Schützen ihren Kameraden am
Friedhof von Maria Himmel-
fahrt mit einem Nachruf,
der Ehrensalve und dem
Fahnengruß.
Uj. Hans Wagner
† 14. JULI 2022 −
INNSBRUCK-ARZL
Die Speckbacher Schützenkom-
panie Alter Schießstand trauert
um ihr langjähriges aktives
Mitglied, den Unterjäger Hans
Wagner, der im 67. Lebensjahr
friedlich entschlafen ist.
Er war 40 Jahre lang ein treues
Mitglied der Kompanie. Leider
konnte er krankheitsbedingt in
den letzten Jahren nicht mehr
aktiv ausrücken, er war aber
immer sehr an den Kompanie-
aktivitäten interessiert.
Bei seiner Beisetzung verab-
schiedete sich die Kompanie
mit dem Senken der Kompanie-
fahne ein letztes Mal.
EOlt. Jakob
Raffeiner
† 2. AUGUST 2022 − KASTELBELL
Jakob Raffeiner war im Ver-
einswesen in Kastelbell eine
wichtige Persönlichkeit. Als
18-Jähriger wurde er noch in
N° 5 | Oktober 2022
den Kriegsdienst einberufen. EHptm. Heinrich
Nach dem Krieg widmete er Mair
sich dem Aufbau seiner Heimat
und besonders der Kompanie. † 1. JULI 2022 −
Von der Wiedergründung RIED IM OBERINNTAL
1959 bis zu seinem Tode war er
aktives Mitglied. In dieser Zeit
übte Joggl mehrere Funktionen
in der Kompanie aus: Leutnant,
Fahnenleutnant, Oberleutnant
und Hauptmann. Jakob wurde
für seine besonderen Verdienste
die Katharina-Lanz-Verdienst-
medaille in Bronze und für
60-jährige treue Mitgliedschaft
die Andreas-Hofer-Medaille
verliehen. Von der SK Kastelbell
wurde er zum Ehrenoberleut-
nant ernannt. Zum letzten
Gruß verabschiedete sich die
Kompanie mit der höchsten Im Juli musste sich seine
Ehrerweisung. Kameraden vom langjährigen
(Ehren-) Hauptmann Heinrich
Mair verabschieden. Heini war
seit 1963 Hauptmann und seit
Anton Moser 2007 Ehrenhauptmann der
† 16. AUGUST 2022 − SK Ried im Oberinntal. Seine
KASTELBELL Kompanie erinnert sich gerne
an seine ausgeglichene Art und
sein freundliches Wesen, an
unzählige Ausrückungen und
viel gegenseitige Wertschät-
zung. Auf seinem letzten Weg
begleiteten ihn seine Kamera-
den sowie alle Fahnenabordun-
gen der Talschaft Pontlatz.
Ernst Künig
† 25. AUGUST 2022 −
ST. JOHANN IN AHRN
Die SK Kastelbell trauert um
ihr Gründungsmitglied Toni
Moser, welcher im 92. Lebens-
jahr zu Gott heimgekehrt ist.
Toni ist im Jahr 1959, bei der
Wiedergründung der Kom-
panie beigetreten und war bis
zuletzt ein fleißiger und treuer
Schützenkamerad. 2019 wurde
Toni die Andreas-Hofer-Lang-
jährigkeitsmedaille für 60 Jahre
treue Mitgliedschaft verliehen.
Zum letzten Gruß verabschie-
dete sich die Kompanie mit
der höchsten Ehrerweisung. Ernst Künig hat sich im August
Wir werden ihn als treuen und ganz plötzlich und unerwartet
lieben Kameraden immer in für immer von der Kompanie
Erinnerung behalten. verabschiedet. Er ist im fernen
N° 5 | Oktober 2022

Jahr 1979 als einer der ersten
Jungschützen der Kompanie
beigetreten. Ernst hat sich voll
und ganz für die Kompanie
eingesetzt, das Scheiben-
schießen war ihm besonders
wichtig. Er war Oberjäger,
und von 1995 bis 1998 hat er
als Hauptmann die Kompanie
angeführt. Am 31. August 2022
begleitete die Kompanie Ernst
auf seinem letzten Weg und
verabschiedete ihn mit einer
Ehrensalve und der Weise vom
„Guten Kameraden“. Vergelt’s
Gott, Ernst! Ruhe in Frieden!
Wir gedenken … 35
Oj. Günter Nehr
† 5. JULI 2022 − TELFS
Günther Nehr trat bereits 1961
der SK Telfs bei und war über
fünf Jahrzehnte als aktives
Mitglied in der Kompanie
tätig. Diese Leistung wurde
unter anderem auch mit der
Verdienstmedaille der Markt-
gemeinde Telfs honoriert. Ein
letzter Fahnengruß seiner
Kompanie begleitete ihn auf
dem Weg in die Ewigkeit.

Johann Bodner
Schenk dein Geld
† 20. MAI 2022 − STRASSEN

nicht dem Staat

„Bartler Hans“ ist im Jahre

1965 dem Verein beigetre-
ten und war viele Jahre ein
äußerst verlässlicher und gern
gesehener Kamerad. Er war
auch drei Perioden lang ein
sehr rühriger und umgängli-
cher Obmann der Kompanie.

5‰
Krankheitsbedingt musste
Hans Ende der 90er Jahre die
aktive Schützenzeit beenden.
In Kompaniestärke haben ihn
seine Kameraden vom Trau- für den
erhaus zur Pfarrkirche und
zu seiner letzten Ruhestätte
begleitet. Mit einer letzten Eh-
rensalve und dem dreifachen
Fahnengruß am offenen Grab
sowie unter den Klängen des
Kameraden-Liedes hat sich die
94073650213
Kompanie in Würde von Hans
verabschiedet.
schuetzen.com/5-promille
 N° 5 | Oktober 2022

36 Für langjährige Treue WURDEN GEEHRT ...

15 Jahre
Markus Burtscher und Christian Schmid (Häselgehr);
Termine 2022/23
Fhr. Stefan Suitner (Innsbruck-Arzl); Gerald Ringler, 9. Oktober 57. Tiroler Schützenwallfahrt in Absam
Hannes Keiler und Martin Zoller (Strass) 14. Oktober Gaudischießen der SK Wolkenstein
15. Oktober Landeskommandanten-Treffen
20. Oktober
25 Jahre
Festakt 50 Jahre ARGE Alp in Telfs-Mösern
24.-25. Oktober Offiziersausbildung 2022, Bildungshaus St. Michael
Georg Mertelseder (Strass) 25. Oktober Großer Zapfenstreich zum Nationalfeiertag,
Innsbruck
26. Oktober Österreichischer Nationalfeiertag
40 Jahre 1. November Allerheiligen
2. November Tiroler Landesgedenkfeier zu Allerseelen, Bergisel
E-Mjr. Robert Frötscher (Wattens-Wattenberg); 11. November Tirol in Trauer
Klaus Eberharter, Johann Klammer, Alois Klammer 12. November Außerordentlicher Bundesausschuss,
und Franz Keiler (Strass) Reschenhof Mils, Saal Tirol
19. November Viertel Osttirol Versammlung mit Neuwahl, Lienz,
Haspinger-Kaserne
50 Jahre 25. November Eröffnung Adventstand in Andrian, Viertel Tirol
Mitte Versammlung mit Neuwahl, Landhaus,
Hans Wasle, Martin Friedle, Martin Wehrmeister, Großer Saal
Gottfried Santifaller, Ernst Plangger, Günther Rieger 8. Dezember Sepp-Kerschbaumer-Feier in St. Pauls
und Hermann Singer (Häselgehr) 11. Dezember Dr.-Josef-Noldin-Gedenkfeier in Salurn
26. Dezember Stephansball der SK Truden
20. Jänner
55 Jahre
Sebastiani
18. Februar Andreas-Hofer-Gedenkfeier in Mantua
Zgf. Albert Hirschhuber (Wattens-Wattenberg) 19. Februar Andreas-Hofer-Landesfeier in Meran
20. Februar Andreas-Hofer-Landesgedenkfeier Bergisel,
Innsbruck

60 Jahre 22. Februar

19. März
Aschermittwoch
Josefi
Olt. a.D. Klaus Knapp und
Fahnenpatin Sieglinde Lamprecht (Strass) (vorbehaltlich Änderungen oder Streichungen)

Impressum
Anschriften der Schriftleitungen:
Bayern: Hptm. Hans Baur, Schöttlkarstr. 7, D-82499 Wallgau,
Tel. 08825/9219560, Fax 08825/9219561 E-Mail: baur-wallgau@gmx.de
Nord-/Osttirol: Franziska Jenewein, Gschnitz 140, A-6150 Gschnitz,
Tel. 0664/88265867, E-Mail: zeitung@tiroler-schuetzen.at
Süd-Tirol: SSB, Innsbrucker Straße 29, I-39100 Bozen,
Tel. 0471/974078, E-Mail: presse@schuetzen.com
Redaktionsschluss ist der jeweils letzte Tag der Monate Februar, April,
Juni, August, Oktober und Dezember.
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recht und dürfen nur mit Zustimmung der Schriftleiter reproduziert
werden.
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Eigentümer und Herausgeber:
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bruck, und Südtiroler Schützenbund, Innsbrucker Straße 29, Bozen
Eingetragen beim Landesgericht Bozen, Nr. 6/77. Verantwortlicher
Schriftleiter im Sinne des Pressegesetzes Hartmuth Staffler. Die Tiroler
Schützenzeitung versteht sich als Mitteilungsblatt des Südtiroler
Schützenbundes, des Welschtiroler Schützenbundes, des Bundes der
Tiroler Schützenkompanien und des Bundes der Bayerischen Gebirgs-
schützen-Kompanien. Schriftleiter SSB: Mjr. Walter Kofler; BGSK: Hptm.
Hans Baur; BTSK: Franziska Jenewein, WTSB: Enzo Cestari
Druck: Athesia, Bozen