Schule in jenem Sinne, daB sie die zur Übersetzungsar- beit notwendigen theoretischen und praktischen Kenntnisse in systematischer Form mitteilt. »Die Absicht der Verfasserin war, verständlich zu machen, daB Übersetzen die Vermittlung nicht von Wôrtern, Sätzen und grammatischen Konstruktio- nen, sondern der jeweiligen Botschaft in der Ver- schmelzung von Inhalt und Form mit Hilfe des Instrumentenbestandes einer anderen Sprache ist. Nach ihrer Auffassung ist jede Übersetzerarbeit ein vollwertiger schöpferischer ProzeB. Es hângt von der sorgfaltigen Erwägung des Übersetzers ab, welche aus den môglichen Ausdrucksformen des Instrumentent bestandes der anderen Sprache er in der Kenntnis der gedankenvermittelnden und beziehungschaffenden Funktion seiner Tätigkeit wann und weshalb auswählt oder welches Wort, welche Wendung, welche Satzstruktur oder welches Interpunktionszei- chen er verwirft. »Aus dieser Leitidee der Verfasserin folgend, wird im Laufe der Bearbeitung die Frage der Obersetzung literarischer und nicht-literarischer Texte voneinan- der nicht getrennt. Die verschiedenen Verfahren werden so pràsentiert, daB unser Interesse nicht auf die Verschiedenheit der Gattungen, sondern auf die allgemeinen Erscheinungen der Textentstehung ge- richtet wird. »Diese Konzeption wird den Leser nicht nur zum Nachdenken anregen, sondern ganz gewiß auch zur Konfrontation und Weiterentwickelung mancher bei uns eingebürgerter und mancher weniger verbreiteter Auffassungen. Nicht nur jene können daraus einen Nutzen ziehen, die — sei es als Lehrkrâfte sei es als Studenten — an der Übersetzerausbildung beteiligt sind, die sich beruflich oder vielleicht nur gelegentlich mit der Übertragung von Texten befassen.« Die Beispiele der kontrastiven Textvergleiche in diesem Buch beziehen sich aufs Englische, Franzôsi- sche, Deutsche, Russische, Spanische und Ungari- sche.
Babel 31:2 (1985), 111. DOI 10.1075/babel.31.2.27dan