13 – 23)
Schauplatz: In einer Vorstadt von Dortmund, auf einem alten Ziegeleigelände in der Nähe der
Papageiensiedlung, in der Papageiensiedlung, in Hannes‘ Haus
Personen: Maria, Olaf, Hannes, die Krokodiler, Hannes‘ Eltern und ein paar Feuerwehrmänner
Handlung:
Der Erzähler berichtet von einer Jugendbande, die sich die „Krokodiler“ nennt und die aus den
Kindern Olaf, dessen Schwester Maria, Theo, Peter, Willi, Frank, Rudolf und Otto besteht. Die Bande hat
keinen geeigneten Spielplatz, außer einer Hütte in der „Kleinen Schweiz“, einem Wald, der an ihre
Siedlung grenzt, und aus dem sie zumindest nicht verjagt werden.
Häufig spielen die Krokodiler auch in der alten Ziegelei, einem Gelände, das deshalb nicht ungefährlich
ist, weil die Gebäude schon kaputt und baufällig sind. Die Jugendlichen sind heute auf dem alten
Ziegeleigelände versammelt, weil der zehnjährige Hannes eine Mutprobe bestehen will, um in die Bande
aufgenommen zu werden. Er soll auf das Dach der alten Ziegelei klettern, dann beide Arme heben und
laut „Krokodil“ rufen, um sie zu bestehen.
Der Anführer der Bande, Olaf und seine Schwester Maria, beobachten aufmerksam, wie Hannes eine
rostige und wacklige Feuerleiter hochsteigt. Olaf ruft dem kleinen Hannes zu, dass er sich ja doch nicht
trauen würde. Maria hat Angst um Hannes und sieht weg. Der Junge klettert die Leiter weiter hoch,
obwohl er Angst verspürt. Er kommt am Dach an. Ihm wird schwindlig.
Hannes hat damit den ersten Teil seiner Mutprobe bestanden. Er muss nun auf dem Dach zum First
klettern. Langsam robbt Hannes auf dem Bauch zum First hoch. Er schafft es, steht auf, streckt beide
Arme nach oben und ruft „Krokodil!“. Die Jugendlichen, die unten warten, freuen sich und schreien, dass
er nun aufgenommen ist.
Der Abstieg vom Dach ist für Hannes schwieriger als das Hinaufklettern. Langsam gleitet er hinab. Er will
den Krokodilern beweisen, dass er auch diese Herausforderung meistern kann. Beim Hinuntersteigen
löst sich jedoch ein Ziegel und Hannes rutscht ab. Erst an der Dachrinne findet er mit seinen Füßen
wieder Halt. Er klammert sich an eine Dachplatte und bleibt am Rand des Daches in der Luft hängen. Er
droht abzustürzen.
Hannes ruft um Hilfe, aber die erschrockenen Krokodiler laufen plötzlich weg. Nur das einzige Mädchen
der Clique, Maria, leistet Hilfe und fährt mit ihrem Fahrrad zur nächsten Telefonzelle, von wo aus sie die
Feuerwehr benachrichtigt. Als sie zur Ziegelei zurückkehrt, ist die Feuerwehr bereits eingetroffen. Maria
versteckt sich im Gebüsch und beobachtet heimlich das Geschehen.
Die Feuerwehrmänner holen Hannes vom Dach. Sie machen ihm anschließend schwere Vorwürfe, weil
er so leichtsinnig war. Hannes weint. Dann bricht die Dachrinne herunter, an der Hannes zuvor noch Halt
gefunden hat. Die Feuerwehrmänner fragen den Jungen, wie er hierher gekommen ist und ob er denn
ganz allein ist. Hannes gibt auf ihre Frage keine Antwort.
Danach bringt die Feuerwehr den weinenden Jungen zu seinen Eltern nach Hause. Seine Mutter ist
verwirrt und schockiert, aber auch erleichtert, dass ihrem Sohn nichts passiert ist. Hannes erzählt ihr von
der Mutprobe, bevor sein Vater nach Hause kommt. Der Vater hat bereits erfahren, was passiert ist und
bestraft seinen Sohn mit Fernseh- und Ausgehverbot. Außerdem streicht er ihm das Taschengeld und
verbietet ihm, mit seinem Hasen namens Hannibal zu spielen. Das Wichtigste für Hannes ist jedoch, dass
er jetzt in die Bande aufgenommen worden ist.
Abschnitt 2: Die Vorstadtkrokodile und die Sorgen von Hannes‘ Eltern (S. 23 – 26)
Handlung: Hannes‘ Vater sagt, dass die Mitglieder der Bande, zu der sein Sohn nun gehört, immer die
Invaliden und die Mädchen ärgern. Seine Mutter ist einfach froh, dass es ihrem Sohn gut geht. Hannes
bestätigt, dass er jetzt zu den Krokodilern gehört, die alle tolle Fahrräder haben und im Schwimmverein
sind. Er erzählt seinen Eltern von den sieben Mitgliedern der Bande: Von Olaf, dem Anführer, dessen
Schwester Maria, dem schwarzhaarigen Peter, vom blonden Willi, vom Otto, vom rothaarigen Theo und
vom Frank, der so gut klettern kann, und von Rudolf, der ein tolles französisches Fahrrad hat.
Hannes‘ Vater fragt sich, wie viel die Feuerwehr für die Rettungsaktion in Rechnung stellen wird. Die
bekümmerten Eltern müssen noch vieles zahlen und haben Schulden, weil Hannes Mutter lange krank
war. Die Mutter sagt, sie wird etwas mit ihrer Schneiderei dazuverdienen. Der Vater erzählt, dass die
Miete im nächsten Jahr höher wird, und geht ins Wohnzimmer.
Da kommt der Zwerghase Hannibal durch die Tür gehüpft. Hannes setzt das Tier auf seinen Schoß und
füttert es mit einer Karotte. Der Hase ist ein Geschenk von Hannes‘ Großmutter gewesen und lebt in
einem Stall, den sein Vater gebastelt hat, in Hannes‘ Zimmer.
Handlung: Drei Tage nach der Mutprobe darf Hannes zwar wieder mit seinem Hasen spielen, er hat
wegen der Mutprobe aber immer noch Ausgeh- und Fernsehverbot und schaut in den nächsten Tagen
viel aus dem Fenster hinaus. Dabei sieht er auf der Straße eine Frau, die einen Jungen in einem Rollstuhl
vor sich herschiebt. Er schätzt, dass der Junge ungefähr in seinem Alter ist.
Am nächsten Tag sieht er ihn wieder und er beginnt, sich für ihn zu interessieren. Er geht zu seiner
Mutter und fragt, was mit dem Jungen im Rollstuhl los sei. Hannes‘ Mutter erklärt ihm, dass der Junge
als Dreijähriger von einer Treppe herabgestürzt und seitdem querschnittsgelähmt sei. Er kann nicht
mehr laufen und muss nun im Rollstuhl sitzen. Sie fügt auch noch hinzu, dass dasselbe Hannes hätte
passieren können, wenn er bei der Mutprobe vom Dach gestürzt wäre. Sie schlägt vor, dass Hannes
einmal zusehen soll, wie der Junge am Morgen für die Schule abgeholt wird.
Am nächsten Morgen beobachtet Hannes, wie der Junge von einem Bus, der ihn zu einer Spezialschule
für behinderte Kindern fährt, abgeholt wird. Er geht zum Fahrer und fragt ihn, ob er helfen kann. Dieser
antwortet, dass Hannes dafür nicht genug Kraft hat. Dann fragt Hannes den behinderten Jungen nach
seinem Namen. Der Junge heißt Kurt und erzählt, dass er bereits weiß, dass Hannes bei seiner Mutprobe
von der Feuerwehr gerettet werden musste. Er behauptet, dass er alles, was in der Siedlung vorgeht,
weiß, bevor er zur Schule gefahren wird.
Hannes läuft anschließend nach Hause und sagt zu seiner Mutter, dass es schlimm sein muss, wenn man
nicht gehen kann. Sie erzählt, dass es auch für Kurts Mutter schwierig ist, weil Kurts Vater Schichtarbeit
hat und nicht immer helfen kann. Hannes fragt dann seine Mutter, ob er Kurt denn einmal besuchen
kann. Sie antwortet, dass es auf jeden Fall besser wäre, als Streiche mit den Krokodilern in der Gegend
zu machen.
Hannes‘ Mutter fragt dann noch ihren Sohn, wo die Krokodiler waren, als er auf das Dach geklettert ist.
Der Junge gibt darauf keine Antwort. Er schämt sich wegen seiner Freunde, die ihn damals im Stich
gelassen haben und einfach weggelaufen sind. Er weiß nicht, dass Maria ihn gerettet hat, indem sie die
Feuerwehr alarmiert hat. Der Junge geht in sein Zimmer und Hannibal hoppelt ihm nach.
Personen: Hannes, die Krokodiler, Frank, Rudolf, Hannes Mutter, Kurt und Kurts Mutter
Handlung: Die Krokodiler finden in der „Kleinen Schweiz“, einem kleinen Wald, der an die
Papageiensiedlung angrenzt, ein totes Reh. Sie sind zuerst ratlos, was sie damit machen sollen,
beschließen dann aber, das tote Tier zu begraben. Die Jugendlichen haben im Wald eine Hütte für sich
gebaut. Von dort holen sie einen Spaten und eine Spitzhacke. Maria schlägt vor, Blumen auf das Grab
des Rehs zu legen. Die anderen machen sich über ihren Vorschlag lustig. Daraufhin geht Maria beleidigt
nach Hause.
Am Abend berichtet Hannes seiner Mutter von dem toten Reh. Sie meint, dass die Jugendlichen ihren
Fund dem Förster hätten melden sollen. Als Hannes später den Krokodilern erzählt, was seine Mutter zu
ihm gesagt hat, erklären sie, dass sie das nächste Mal den Fall beim Förster melden werden.
Zwei Tage darauf geht Hannes für seine Mutter einkaufen, als er unterwegs Olaf, Peter, Frank und
Rudolf trifft, die sich gerade auf dem Weg ins Hallenbad befinden. Olaf fragt Hannes, ob er mitkommen
möchte, aber Hannes lehnt das Angebot ab, denn er muss für seine Mutter noch Einkäufe erledigen, weil
diese sich nicht wohl fühlt.
Vor dem COOP trifft Hannes Kurt, der auf seine Mutter wartet, die gerade beim Einkaufen ist. Kurt hat
eine Decke um seine Beine geschlungen. Hannes fragt, warum er immer eine Decke über seine Beine
gelegt hat. Kurt erzählt, dass seine Beine immer kalt sind, weil er sie nicht mehr bewegen kann. Er fügt
hinzu, dass er stehen kann, wenn ihn jemand dabei stützt. Er berichtet auch, dass er einen Feldstecher
hat und dass er damit die Krokodiler häufig beobachtet. Hannes weiß nicht so recht, was er zu Kurt
sagen soll.
Hannes kauft schnell ein. Danach fragt er Kurt, ob er einmal bei ihm zum Spielen vorbeikommen
möchte. Der Junge im Rollstuhl antwortet, dass er das nicht kann, weil es vor Hannes‘ Haus keine Rampe
gibt, und bietet ihm an, zu ihm nach Hause zu kommen. Dann kommt Kurts Mutter. Auf dem Heimweg
darf Hannes helfen, Kurts Rollstuhl zu schieben. Kurts Mutter zeigt ihm, wie man richtig mit dem
Rollstuhl umgeht.
Zuhause trägt Kurts Mutter ihren Sohn dann in die Wohnung. Dort robbt Kurt auf dem Fußboden in sein
Zimmer und Hannes folgt ihm. Kurt erzählt von seinem Vater, der bei der Müllabfuhr arbeitet, und
Hannes berichtet auch von seinem Vater, der als Schleifer in einer Maschinenfabrik angestellt ist.
Hannes spielt gemeinsam mit Kurt mit den vielen Spielzeugautos, die er besitzt. Beim Verabschieden
verspricht Hannes, bald wieder einmal vorbeizukommen. Als er nach Hause kommt, macht Hannes‘
Mutter ihm Vorwürfe, weil er so lange weg war. Als sie aber erfährt, dass er bei Kurt war, sagt sie nichts
mehr, denn sie meint, das sei besser, als mit den Krokodilern herumzuziehen