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Informationen
zum Opfer-
hilfegesetz
Hilfe für Opfer
von Gewalttaten
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Das Opferhilfegesetz –
Hilfe für Opfer von
Gewalttaten 05
Wer hat Anspruch
auf Opferhilfe? 06
Worauf haben Sie
als Opfer Anspruch? 07
Beratungshilfe
Schutz und Rechte im Strafverfahren
Finanzielle Hilfe
Anerkannte
Opferberatungsstellen
des Kantons Zürich 16
Impressum
Zürich 2021
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Das Opferhilfegesetz –
Hilfe für Opfer von Gewalttaten
Opfer von Gewalttaten haben:
– Verkehrsunfällen mit Verletzungs- oder Todesfolge Nähere Informationen zu den im Kanton Zürich anerkannten
Opferberatungsstellen finden Sie ab Seite 16.
Sie können Opferhilfe beanspruchen, wenn Sie keine
Strafanzeige gemacht haben und/oder die Täterschaft
unbekannt oder flüchtig ist.
– Ich bin durch eine Straftat verletzt worden und längere Zeit
arbeitsunfähig. Wer kommt für den Erwerbsausfall auf?
Wird ein Strafverfahren durchgeführt, so haben Sie als Opfer – Das Verbot der Veröffentlichung Ihrer Identität ausser-
und als nahe Angehörige bestimmte Informationsrechte, halb des Verfahrens.
Schutzrechte und Beteiligungsrechte. Opfer von Sexualde-
likten und Kinder haben besondere Schutzrechte. – Das Recht auf Ausschluss der Öffentlichkeit bei der
Gerichtsverhandlung unter bestimmten Voraussetzungen.
Zu Ihren Informationsrechten gehören:
– Das Recht auf Anonymität gegenüber der beschuldigten
– Das Recht auf Orientierung über die verschiedenen Person, wenn besondere Gründe (z.B. Lebensgefähr-
Opferhilfeleistungen und die Opferberatungsstellen. dung) vorliegen.
– Der Anspruch auf Orientierung über Ihre Rechte im – Das Recht auf Vermeidung der Gegenüberstellung mit
Strafverfahren. der beschuldigten Person, wenn Sie dies wünschen.
– Das Recht auf Mitteilung von Entscheiden über die – Die Möglichkeit, sich bei allen Verfahrenshandlungen,
Anordnung und die Aufhebung der Untersuchungs- namentlich bei Einvernahmen durch die Polizei, Staats-
oder der Sicherheitshaft sowie das Recht auf Informati- anwaltschaft oder das Gericht, von einer Vertrauensper-
on über eine Flucht der beschuldigten Person. son begleiten zu lassen.
– Das Recht, über den Straf- und Massnahmenantritt – Das Recht, die Antwort auf Fragen zur Intimsphäre
des Täters sowie über seine Beurlaubung, Versetzung zu verweigern, wenn Sie Opfer eines Sexualdelikts
und Entlassung orientiert zu werden. geworden sind.
Für Kinder gelten besondere Regeln bei der Zu Ihren Beteiligungsrechten gehören
Gegenüberstellung mit der beschuldigten Person im Wesentlichen:
oder bei der Einvernahme, sofern erkennbar
ist, dass diese zu einer schweren psychischen – Das Recht, Zivilansprüche (Schadenersatz und
Belastung führen könnte: Genugtuung) gegen die beschuldigte Person geltend
zu machen.
– Eine Gegenüberstellung mit der beschuldigten Person
muss grundsätzlich vermieden werden, ausser das Kind – Das Recht, eine Einstellung des Strafverfahrens beim
verlangt eine solche ausdrücklich. Gericht anzufechten.
– Während der ganzen Dauer des Strafverfahrens dürfen in – Das Recht, den Strafentscheid (z.B. einen Freispruch)
der Regel nur zwei Einvernahmen durchgeführt werden. anzufechten.
– Einvernahmen werden im Beisein einer Spezialistin Die genannten Beteiligungsrechte setzen voraus, dass
oder eines Spezialisten von einer zu diesem Zweck aus- das Opfer gegenüber den Strafverfolgungsbehörden
gebildeten Ermittlungsbeamtin oder einem Ermittlungs- ausdrücklich erklärt, sich am Strafverfahren beteiligen zu
beamten durchgeführt und, sofern keine Gegenüberstel- wollen (so genannte Privatklägerschaft). Diese Erklärung
lung stattfindet, auf Video aufgenommen. ist spätestens bis zum Abschluss der Strafuntersuchung
abzugeben.
Als Kinder gelten Opfer, die im Zeitpunkt der Einvernahme
oder Gegenüberstellung weniger als 18 Jahre alt sind. Wenn für die Geltendmachung der Zivilansprüche eine an-
waltliche Vertretung notwendig ist und Sie nicht genügend
Geld haben, um diese selbst bezahlen zu können, können
Sie im Strafverfahren ein Gesuch um unentgeltliche Rechts
vertretung stellen. Über das Gesuch entscheidet in Ver-
fahren gegen Erwachsene die Oberstaatsanwaltschaft, in
Jugendstrafverfahren die Oberjugendanwaltschaft.
Für Frauen
– körperliche, sexuelle oder psychische Gewalt
– häusliche Gewalt
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