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ae d a - Kurzbetriebsanleitung ~ (BA RE AEN OREO OT CLS TIES 9 TT, EIT SLT ERE LS TET ae He 111 H mit Motoren Jumo 211 fir Besatzung Ausgabe I Sept. 1938 E RNST HEINKEL FLUGZEUGWERKE SEESTADT ROSTOCK Inheltsverzeichnis. RSS ERTS DSA Erster Teil: Seite; a A. Bordwart, Vor und nach dem Fluge. 1, _Uberpriifungen am Flugzeng a . Fahrwerk ... 1 b) Landeklappen . 3 ce) Kuhler ... . 4 a) Fihrersitzverstellung ...+ eee 4 e) Schmierstoffkihler . . 4 f) Laufrider und Bremsen . 4 &) Federbeine . 6 h) Radsporn . 7 i) Héhenatmngsanlage . 7 k) Blektrische anlage - 8 m) Notausstieg in Kanzel . 8 Il. Startfertigmachen te eeeeeeeee 9 a) Schleppen . 9 b) auffiillen der Kraftstoffbehilter . . 9 ¢) auffiillen der Einspritzbehilter . lo 4) auffiillen der Schmierstoffbehilter . 10 e) auffiillen der Kihlstoffanlage .. . ll f) anlassen der Motoren mit Schwunekraftanlasser » @ g) Warmlaufen der Motoren wee . 12 h) Abbremsen der Motoren . . 13 i) Uoerpriifen der Steuerung ....+000e » k) Uberpriifen der Klappen, Deckel und Verkle . 14 1) Uoerpriifen der Zuladung ..... » 14 m) therpriifen des Bordzubehirs - . 15 III. arbeiten nach dem Fluge ...... 16 a) Abstellen der Motoren . seeeee eeee 16 b) MaSnahmen bei niedriger AuBentemperatur . 16 Feststellen der Ruder ..++ . 16 da) Verankerung im Freien . . 17 Allgemeines .... . 16 IV. Wartung des Flugzeuges ... — Reinigung ...++++++ d) Triebwerk, elektrische anlage Abschmieren des Flugzeuges ... Zweiter Teil: aE Bedienung der technischen Einrichtungen beim Start und wihrend des Fluges. B. Allgemeine Fluganweisungen. ——————— Ie ROLLEN seseescsceceeeseecesesscccccncecssesensseees Il, Startvorberei tung .++se++ ———————— 3 Einstellen verschiedener Gerite vor dem Abflug Verteilung der Besatzung ..+++0.+ Mindesttemperaturen fiir den Start .. III. Start ...eeeee a) Allgemeines . bd) Start seve Iv. Flug .. a) Steigflug .s..s66 Waagerechtflug . eee Zuldssige Héchstgeschwindigkei ten “Pir aie einzelnen™ Flugzustande .....-- 4) Allgemeine Flugeigenschaften .. e) Kraftstoffversorgung wihrend des Fluges Y. Landung c. Flug unter besonderen Bedingungen. Le I. Verbandsflug ..+sesseeseesseseveeeecnseaveeessseeens II, Blindflug ssssesseseeseeeree III. Nachtflug Iv. Héhenflug . Seites 19 19 al 22 25 25 25 26 26 27 27 27 29 29 30 31 31 32 34 36 36 36 37 I mp 9 EE SSS SA EF TD Seite: D. Verhalten in besonderen Fallen. —————_——— I. Durchstarten csescsscccccccccsscsscssoncceccoesseecs 38 ——— II, Notlandung ...sseeeseeseesceeececececsececceeeoeses 38 | . 38 - 38 - 39 IIL, Einmotorenflug .. eee a) Bei Ausfell eines Motors .... Zu Ubungszwecken IV. Pallschirmausstieg .eeeesesssesesecceeccceceeeesons 40 —— Y. Versagen der hydraulischen Fahrwerksbetditigung ...+. 41 C—O E. Fliegen mit Kurssteuerung (SAM-Kurssteuerung K 4 ti) ee. = 42 ee eee F. Bordfunkanlage - ee Devesseeeseceeeeceececcecece 45 Erster Teil. canna Bordwart: Vor und nach dem Fluge. www. Deutscre Lurrwarre de eww. GERMANLUFTWAFFE com Betriebsanleitung. EE A. Bordwart: Vor und nach dem Fluge. I. Uberpriifungen am Flugzeug. —SSS EEE a) Fahrwerk; Das Ein- und Ausfahren des Fahrwerks priifen: 1) wenn wahrend eines Fluges Fehler festgestellt sind, 2) nach ausgefiihrten arbeiten amFahrwerk oder Oldruckanlage, 3) nach léngerer Betriebspause. Achtung! Priifung nur vornehmen, wenn Flugzeug aufgebockt! Aufbockung erfolgt mit drei Spindelbicken. Diese werden unter die Kugelpfannen gesetzt (Tragfldchen-Mittelteil und Rumpfende) und hochgeschraubt. Der Sporn kann nicht wie bei der He 111 B,E,F und J abgeschaltet werden, sondern wird mit dem Fahrwerk zwangsléufig ein-und ausge- fahren. Sind Spindelbécke nicht vorhanden, Tragflichenmittelteil Heigbeschlige einschrauben und Flugzeug mittels Kran anheben. Hierbei héchstzu- dann nach Entfernen der Ver- schraubungen auf Oberseite lassi ges Gewicht des Flugzeuges = 7000 ke. Yerboten ist es, das Flugzeug an den Rumpfheifbeschlagen in den Kran zu nehmen. Die Fahrwerksklappen sind hohen wind ausgesetzt, Daher ist eine gen und Abstiitzungen notwendig. einfehrens ist gleichzeitig das Klappen mitzupriifen. Beanspruchungen durch den Fahrt— hgufige Priifung ihrer Befestigun- Bei der Priifung des Fahrgestell- vichtige SchlieSen und Uffnen der SS SSS Einfahren: 1) An auBenbordanschlus ( unter Kanzel-Fugboden ) eine Priifpumpe anschlieBen. 2) Bordnetz durch Netzschalter (Hinter Fihrersitz) einschalten. 3) Fahrwerksanzeigegerit (an Hilfsgeritetafel links) eins chalten (griine Lampen miissen enfleuchten). 4) Fahrwerksschalter auf Stellung "Fahrwerk heben". 5) Schnappschalter nach hinten umlegen und von Hand pumpen, bis rote Lampen der Fahrwerksanzeige aufleuchten. Schnappschalter schnappt von selbst wieder zuriick. 6) Beim Anstellen der Landeklappen mu8 bei eingefahrenem Fahrwerk ein Boschhorn ertinen. 7) Darauf achten, ob Segmente der mechanischen snzeigevorrichtung (rechts und links im Fluchenmittelteil) eingezogen sind. Fahrwerk einige Zeit in eingefahrenem Zustand belassen. Bei Dichtheit der Oldruckanlage darf sich das Fahrwerk nicht her- ausbewegt haben. andernfalls Oldruckanlege auf Dichtheit unter- suchen und Leckstellen abdichten. Ausfahri 1) Fahrwerksschalter auf Stellung "Fehrwerk senken". 2) Schnappschalter nach hinten umlegen. 3) Nachpumpen, bis Aufleuchten der griinen Lampen an Fahrwerksan- zeige Landestellung anzeigt. 4) Segmente der mechanischen aAnzeigevorrichtung miissen aus dem Pldchenmittelteil heransragen. 5) Priifpumpe vom Augenbordanschlu8 abnehmen. Mechanisches ausfahren; 1) Fahrwerk einfahren wie oben beschrieben. 2) Pahrwerksschalter auf Stellung "Fahrwerk senken". Warten bis Pahrwerk durch Eigengewicht bis zur Gleichgewichtslage heraus- gefellen ist. 3) Handkurbel (hinter Monteursitz)suf Getriebewelle setzen und durch Rechtskurbeln Fahrwerk in Endlage bringen. Aufleuchten der griinen Lampen beachten. Segmente nlissen aus der Tragfliche herausragen. 4) Handkurbel abziehen und hinter Monteursitz befestigen. 5) Die Mitnehmerarme der mechanischen Ausfahrvorrichtung am Fahr- werk entweder von Hand wieder in die anfangsstellung zuriick~ driicken oder, um dasselbe zu erreichen, Fahrwerk nochmals hy- draulisch einziehen. Warnanlage. Das Boschhorn ist nicht wie bei der He 111 B,E,F und J von der Gashebelstellung, sondern von der Landeklappenstellung abhin- gig. Soll eine Priifung ohne Betitigung des Fahrwerks erfolgen, so sind die Kontakte im Fahrwerksraum zu driicken. Auffiillen der Uldruckanlage. Auffiillen der Gldruckanlage bei ausgefahrenem Fahrwerk und Radsporn sowie Landeklappen in 0-Stellung, Kihler ausgefahren und Fihrersitz in tiefster Stellung. Priifung des Plissigkeitsstandes im Behiilter mittels Peilstab.In- halt etwa 15 Ltr. Vakuumdl § 2069. b) Landeklappen. Bei festgestellten Querrudern Landeklappen nicht betatigen. Anstellen: 1) Hebel des Schalters (links neben Fihrersitz) af "Landeklappen anstellen" und festhalten. 2) Durch ruhiges Pumpen mit Notpumpe Landeklappen anstellen. Ist gewiinschte Stellung erreicht, dann Hebel loslassen. 3) Beim anstellen anzeigegerét (an Hilfsgeriitetafel links) beach- ten. Bleiben die Landekleppen nicht in ihrer Stellung, so mG der Lan- deklappenzylinder, der Schalter und die zugehdrenden Leitungeneuf Dichtigkeit gepriift werden. Riickstellen: 1) Hebel des Schalters (links neben Mihrersitz) auf "Landeklappen zurtickstellen" und einrasten. 2) Sind Landellappen in 0-Stellung, dann Hebel zurtick in Mittel- stellung. c) Kihler. Einfahren: Schalter (rechts neben Fihrersitz) ziehen und mit Notpumpe pumpen. 4usfahren; Schalter driicken. d) Fihrersitzverstellung. itz nach oben Schalter (rechts am Fihrersitz) ziehen und mit Notpumpe pum pens sitz nach unten: Schalter driicken. Das Entleeren der Oldruckanlage erfolgt tiber einen augenbordan- schlu8, der unter dem PuSboden der Kanzel angeordnet ist. e) Schnierstoffkihler. Das Offnen und SchlieBen der Schmierstoffkiihlerklappen er- folgt mittels Gestinge, Bedienungshebel im Hebelkasten links. f£) Laufréder und Bremsen. Zustand der Bereifung und Luftdruck der Laufriider priifen. Flugzeug aufgebockt, laufrader 3,6 ati (vergl. Datenschild an Bremsschild). Die Laufrider miissen bei kraftiger achsialer Bewegung ein knappes seitliches Spiel haben, i Die Rader miissen auf der Achse leicht drehbar sein und diirfen nicht an den Bremsbeligen schleifen. Die Priifung der Bremsen wie folgt ausfiihren: 1) Bin Menn mu8 mit der Hand ein Rad in Umdrehung setzen 2) Bordwart betitigt den dazugehtrigen Bremsfushebel in der Kan- zel. 3) Bei Bremsbetiitigung muf des Rad bei 10 bis 15 mm Hub am Fub— zylinder sofort stillstehen. 4) Das abgebremste Rad darf sich nicht drehen lassen. Ist die Bremswirkung nicht gut, so priifen ob: 1) Der vorgeschriebene Hub von 10 bis 15 mm an den Bremszylindern vorhanden ist. 2) Durch undichte Leitungen und Bremszylinder die anlage 61 ver~ loren hat. Nachstellung des Spieles der Bremsbacken wie folgt: 1) VerschluSdeckel am Bremsschild lésen. 2) Preigelegte Verstelispindel mittels Dorn solange drehen, bis gewiinschtes Spiel (0,3mm nicht iiberschrei ten) zwischen Trommel und Bremsbelag erreicht ist. Auffiillen der Anlage. eee 1) Als Bremsfliissigkeit nur "E.C. rot" verwenden. 2) Gffne die aufen am Bremsschild befindliche Entlftungsschrau- ye und die Verschlugschraube an der E.C.-Kupplung. 3) lille zweckm#iSig das Leitungssystem von der E.(.—Kupplung aus, durch Anschlie@en einer auffiillpumpe. 4) Solange fiillen,bis véllig blasenfreie Bremsflissigkeit aus der Entliftungsleitung en der Kanzelunterseite austritt. 5) Die aus der mtliiftungsleitmg austretende Bremsflissigkeit ist in einem sauberen GefiB aufzufangen. 6) Bs ist peinlichst darauf zu achten, daS keine Bremsflissigkeit auf die Bremsbelage kommt, da dies die Bremswirkung auSeror- dentlich herabsetzt. 7) Nach dem Fillen die Pumpe abschlieBen und die Offmng wieder gat verschlieBen,ebenfalls die Entliftungsschraube wieder fest— schrauben und beide Schrauben sichern. Nachfiillen der Anlage: Von Zeit zu Zeit den Fllissigkeitsspiegel in den FuSpumpen priifen und Bremsfliissigkeit auffiillen. Lassen sich die PuSpumpen zu weich durchtreten, dann mB die An- lage wie vorstehend beschrieben nachgeftillt werden. g) Federbeiner Iuf tfiillung priifen, Schutzkappe vom luftfillventil abschrenben und Priifstutzen mit Manometer FZ 9 (von Fandi) aufsetzen. Dann ‘llventil durch Halmschliissel betadtigen. Notwendigen Willdruck in Abhingigkeit von dem an der Federstrebe meBbaren Abstand A gibt nachfolgende Tabelle an: Drack in Federstrebe ati Nachfiillen; 1) Ist der Luftdruck geringer als vorgeschrieben, so Manometer- spindel zuriickdrehen, bis Ventil im Federbein wieder geschlos- sen ist. ee SS 2) Jetzt VerschluBkeppe am Priifstutzen lésen und Auffiillschl auch aufschrauben. 3) Ist vorgeschriebener Filldruck erreicht, dann Auffiillschleuch abschrauben und Verschlugkappe an Auffiillstutzen wieder anbrin- gen. 4) Auffiillstutzen abschrauben und Ventilschutzkappe aufsetzen. h) Radsporn. spornrad mit Ambroleum schmieren. Die Priifung bezieht sich auf die Olfiillung sowie Oldichtigkeit des Kolbenschaftes und Reifendruckes (3,25 atii). Das Nachftillen erfolgt mittels Schlauch, welcher von einem hther gehaltenen Gefi8 kommt und an dem Auffiillventil angeschlossen ist. Nachfiillen bei entlastetem Sporn: 1) Zum Fiillen Vakuumél S$ 2069 verwenden. 2) Schutzkappe vom Kinfiillrohr entfernen und Fillschlauch an- schliegen. 3) Fliest kein 61 mehr ms dem Behilter, dann Fillschlauch abneh- men. Schutzkappe ofsetzen. i) Hohenatmungsanlage. Inhalt priifen (150 atii). Vorsicht! Beim Nachfiillen Saverstoff nicht mit PreSluft verwech- seln. O61, Benzin, Fett oder sonstige harzhaltigen Stoffe von der Amlage fernhalten (Explosionsgefahr). Nachfiillen am Augenbordenschlug (unter dem rechten PuBboden im C-stand). Bei Undichtigkeiten Absuchen nur mit Seifenwasser. Zur Druckprobe nur Sauerstoff verwenden! Leitung - mit Kontrollmsnometer - des Vorratszylinders an dem AuSenbordanschlug anschlieBen. Fernbedienungsventile in Rumpf und in der Kanzel miissen geéffnet sein. Durch Uffnen des Ventils am Vorratszylinder anlage auffiillen. Evtl. Umfiillpumpe zwischenschalten. Davon iiberzeugen, daB die Ventile an den Atmungsgerdten in geéff- neter Stellung plombiert sind. k) Elektrische Anlage: Bei eingeschaltetem Netzschalter, Binschalten sémtlicher Gerite- und Raumlampen, Scheinwerfer und Kennlichter. Stromsammler nachmessen und ndtigenfalls auswechseln. m) Notavsstieg in Kanzel. In der Kanzel sind die Notausstiegklappen ungeféhr alle 4 Wochen am Stand gu éffnen und wieder zu schlieSen, um ein Fest kleben der Klappe zu verhindern. qe eRe PES SEE Il. Startfertigmachen. — a) Schleppen: Schleppseil an den beiden Schleppisen der luftfederbeine be- feetigen. Radsporndeichsel enbringen. Das Schleppen an einer bse ist verboten. Auch fir kiirzesten Aufenthalt im Freien die Ruder feststellen. b) Auffiillen der Kraftstoffbehilter: eee eee Die AuSenbehilter werden wegen dem Fluggewicht nur bei Lang- streckeneinsetz vollgefiillt. Der Inhalt der Kraftstoffbehilter betrigt: 2 Heuptbehilter von je 700 Ltr. im Fluchenmittelteil 2 Behlter von je 1025 Ltr. in den Flichen-auBenteilen. Messung mittele elektrischen Kraftstoffvorratsmessers oder Peil- stab. Achtung! Priifen der Umpumpanlage fiir Kraftstoff! Vorsicht! Flugmotorenkraftstoffe sind giftig. Beim auffiillen cum- mihandschuhe verwenden, Nach dem auffiillen Hinde reinigen. Nur Aethyl-Benzin mit einer Oktanzahl von 87 euffiillen. Kraftstoff unbedingt vor Eindringen von Wasser oder Verunreini- gangen schiitzen. Auffiillen: 1) Deckel im ‘Tragflichenmittelteil und ‘ragflichenaugenteilen éffnen. 2) Verschlugdeckel am Tankkopf atehmen und Augenbordkriimmer mit angeschlossener Yor- und Riicklaufleitung aufsetzen. 3) Nach dem Fiillen Leitungen und AuSenbordkriimmer abnehmen. 4) Tankkopf verschlieSen, Darauf achten, daS der Rindriickstift des Entliftungsventils nicht im eingedriickten Zustand hiingen bleibt. 5) Deckel iiber Tankkopf in Tragflache wieder einsetzen. 6) Derauf achten, daS der Peilstab fest eingeschraubt ist. 10 c) auffiillen der Einspritzbehilter: Als Einspritzbenzin ein Gemisch von 50% Benzin, 45% Aether und 9% Motordl verwenden. Auch hier Wasserzutritt und Verunreini- gungen verhiiten. Einspritzbehilter ist mit Kraftstoff-Haupttankkopf verbunden. Auffiillen: 1) Verschlugschraube am Haupttankkopf abschrauben. 2) Trichter in auffilléffnung setzen und Einspritzbenzin mit Kan- ne einfiillen. 3) Verschlu8schraube wieder gut einschrauben. 4) Deckel in der Tragfliche schliefen. 4) auffiillen der schmierstoffbehdlter; Bei sehr niedriger auBentemperatur den gesamten Schmierstoff nach Yorwirmen auf etwa 60 - 90° ¢ auffiillen. Auffiillen der Schmierstoffbehilter nur durch die Fillképfe. Bei kalter Witterung warmes 01 durch Bodenventile am Motor bei Mittelstellung des Verteilerhebels einfiillen. Beim VerschlieSen der Fiillktpfe darauf achten, daS der Einériick- stift des Entliftungsventils nicht im eingedriickten Zustand hén— gen bleibt. Nur Schmierstoff aero Shell mittel oder Rotring verwenden. Heim Auffiillen mit AuSenbordkriimmer darauf achten, da der Peilstab fest eingeschraubt ist. Beim auffiillen ohne auSenbordkriimmer einen véllig reinen Haarsiebtrichter benutzen und auf den mladssigen Héchststand (es dirfen nur 105 Ltr. 61 pro Behilter aufgefiillt werden, damit der erforderliche Iuftraum von 15 Ltr. im Behilter gewihrleistet ist) am Peilstab achten. e) Auffiillen der Kihlstoffanlage: Als Kihlstoff nur reines und miglichst weiches Wasser auf- fiillen. Auffiillen: 1) Auffiillen, wenn Flugzeug in Spornlage. 2) Lésen der Verschraubung am Vorrats- und Ausgleichsbehilter und mit Kanne auffiillen. 3) Verschranbung wieder gut schliefen. Bei niedriger Au@entemperatur Kiihlwasser nach Vorwirmen auffiillen. f) anlassen der Motoren mit Schwungkraftanlasser; Evtl. gebrauchte Bécke usw. vom Flugzeug entfernen. Luft- schraubenkreis freimachen. Einige Handfeuerlischer fiir Sl-wnd kraftstoffbrand bereitstellen. vor die Laufriider ausreichend grofe Bremsklétze legen. Kraftstoffleitungen mit Handpumpe auffiillen. Anlassen mit Bodenbatterie: 1) Netzschalter und Selbstschalter der AnleQziindung einschalten. 2) Wasserkiihler einfahren und erst wieder ausfahren, wenn eine Kihlstoffaustrittstemperatur von 65° ¢ erreicht ist. Olkithlerklappen au und erst wieder auf, wenn eine Oleintritts- temperatur von 40° ¢ erreicht ist. 3) Verstellschraube auf 12°° stellen(anzeigegerat an Hilfsgerite— tafel links und Triebwerksverkleidung). 4) Pumpenpriifhebel auf "P1 + P 2". 5) Ziindschalter auf "0". 6) Momentschalter der AnlaSanlage auf "aus" stellen. (Schalter an Hilfsgeritetafel links neben Fihrersitz). 7) Bodenbatterie mittels Stecker an auBenbord anschlieSen. 8) Gashebdel auf Leerlaufstellung bringen und beim Einkuppeln des Anlassers etwas nach vorn schieben. Vl 12 9) Mit Binspritzpumpe erst Leitung fiillen, dann bei fiihlbarem Wi- derstand mit 3 bis 4 PumpenstiBen einspritsen. Warmen Motor nicht einspritzen, Bei niedriger AuSentemperatur und kaltem Hotor ¢ Bibs singvri tzen. 10) Mit der Kraftstoffhandpumpe xraftstoffsystem auffiillen, bis ein Druck von mindestens 0,4 atii erreicht ist. 11) Zindschalter auf "M 1+ M2" 12) Startergriff (am Hebelkasten links) etwa 10 sec. driicken,damit Schwungkraftanlasser in Betrieb gesetzt wird, dann ziehen zum Einkuppeln des Anlassers. 13) Bodenbatterie abschlieZen. Anlassen mit Bordbatterie (Notbetrieb méglichst vermeiden): 1-5) Wie unter Anlassen mit Bodenbatterie. 6) Momentschalter "ein". 8-12) Wie unter Anlassen mit Bodenbatterie. 13) Momentschalter "aus". Anlassen von Handy 1-5) Wie unter snlassen mit Bodenbatterie. 6) kurbel mit Verléingerung aus rechtem Fahrwerksreum holen. 8-10) Wie unter anlassen mit Bodenbatterie. 11) Birsten abheben! 12) anlasser aufzichen. 15) Bei erreichter Umdrehung (gleichmi@iger Ton) Handkurbel ab- ziehen und durch gleichzeitiges Ziehen des kupplungsringes (an der Triebwerksverkleidung) den Anlasser einkuppeln (wenn Bordbatterie unter Spannung, ist des Binkuppeln auch vom Fihrersitz aus méglich). Wenn Motor léuft, nicht vergessen Kupplungsring sn Trieb- werksverkleidung wieder einrasten, da sonst Anlasser verélt, Birsten wieder guriick. 14) Kurbel mit Verlingerung wieder im Fahrwerksraum unterbringen. &) Warmlaufen der Motoren: 1) Nach dem Anspringen des Motors Schmierstoffdruckmesser beob- achten, nach 5 sec. mu8 mindestens ein Druck von 4-6 ke/cm* vorhanden sein, sonst Motor gleich abstellen,Ziindschalter aus- obal ten und Schmierstoffanlage priifen(anschliisse af Dichtig- keit). 2) Motor etwa 3-4 Min. nicht lénger im Leerlauf laufen lassen.Bei kalter Augentemperatur etwa 10 Min. 3) Motordrehzahl langsam steigen, wobei der Uldruck nicht iiber 7 atii steigen darf, eine Oleintrittstemperatur von 40° C und Kihlstoffaustrittstemperatur von 75-85° C erreicht sein mB. 4) Triebwerksiiberwachungsgerdte stindig beobachten. 5) Ziindung priifen. Ziindschalter abwechselnd auf M 1 und M2 schal- ten. Hierbei darf die Drehzahl um hichstens 50 Umdr./Min. auf M 1 und 150 Umdr./Min. auf M 2 abfellen. 6) Kraftstoffanlage priifen. a) Pumpenschalthebel abwechselnd auf P1+P2, P2, Pl. In jeder dieser 3 Stellungen mu8 der Motor mindestens 1/2 Min, leufen, ohne da8 sich ein Drehzahlabfall oder sonsti~ ges unruhiges Leufen zeigt. Kraftstoffdruck (1,0-1,5 atii) beobachten. h) Abbremsen der Motoren: Ist die Motoranlage in Ordnung und die angegebenen Tempera~ turen erreicht, so ist der Motor absubremsen. Vor der Drehzahlsteigerung Héhenruder voll anziehen und festhal- ten. Iuftschraubenblattsteigung auf 12°° Uhr. Langsam und stufenweise Gas geben und Gashebel wieder langsam zuriicknehmen. Beide Ziindungen priifen (Drehzahlebfall bei einem Magnet etwa 50 bezw. 150 Umdr./Min.). Bei eingeschaltetem Netzschalter Ladestromstirke des Stromerzeu- gers priifen. Kraftstoffpumpen auf Stellung Pl und P 2 priifen,dabei mindestens 15 sec. in jeder Stellung verbleiben und beobachten, ob der Druck konstant bleibt. 13 4 Es miissen vei Vollgas folgende Werte (5 Min,-Leistung) erreicht werdent Drehzahl, héchstzulissig am Stand 2200 Umadr./Min. Ladedruck 1,20 ata Schnierstoffdruck mindestens 4-6 kg/ome Kraftstoffdruck 1,0-1,5 kg/cm? Uberdruck. Die Kihletoffeustrittstemperatur soll beim Abbremsen 85° nicht iiberschreiten. Hach dem Abbremsen Gashebel auf Leerlauf zuriicknehmen, Wasserkih- ler ausfehren, Falls vorher noch nicht geschehen, Motore mit etwa 1000-1200 Umér./tlin. leufen lessen, damit eine lengsame abkiihlung erfolgt. Erfolgt der Abflug nicht sofort, so Motore in Leerlauf (etwa 1000 Umdr./Min.) weiterlaufen lassen. Die Gesamtzeit vom Anlassen bis zum Start betrigt etwa 20 Min. (vei ausentemperaturen um 0°). i) Uberpriifen der Steuerung. Ruder- und Flossenlager sowie Anschliisse der Steuerstangen auf Sitz und Sicherung priifen. Freigingigkeit der Steuerung und Ruder priifen. i) therpriifen der Klappen, Deckel und Verkleidungen: eee @ie am Rumpf, Tragfliche und Leitwerk befestigt sind, auf Verschlus,Festsitz bezw. Anliegen. 1) Uberpriifen der Zuladung: ———— Sind die Bedingungen des Ladeplanes erfiillt und die Lasten vorschriftemsBig befesti gt? 15 m) Uherpriifen des Bordzubehirs: Sind Bordpapiere, Sanititspack usw. vorhanden? sind die ge- fiillten Handfeuerléscher im Fihrer- und Ff-Raum vorhanden und vorschriftemiBig befestigt? 16 III. arbeiten nach dem Fluge. a) Abstellen der Motoren: Motore mindestens 3 Min. mit etwa 600 Umdr./Min. leufen las— sen, damit eine langsame abkiihlung erfolgt. Bei sofortigem Ab- stellen schligt der Motor zuriick, was unbedingt zu vermeiden ist (u.a.1duft dabei Brennstoff in den Ladedrucknesser). Dann 1) Ziindung abstellen, 2) Brandhihne zu, 3) Netzschalter ausschalten. Schmierstoffilter durch Bet&tigung des Abstreifhebels reinigen. >) MaBnshmen bei niedriger augentemperatur; Fiir klirzere Zeit Motoren nicht abstellen,sondern im Leerlauf etwe 1100-1400 Umdr./Min. weiterlaufen lassen, dabei Temperaturen beachten, Werden die Motoren bei Frostwetter fiir lungere Zeit abgestellt und eine geheizte Halle steht nicht sur Verfiigung, so ist sofort der Kihl- und schmierstoff abgulassen, da das Wiederanlassen bei groBer Kilte immer das guffiillen von heigem Kihl-und Schmierstoff erfordert. Das Entleeren des Schmierstoffbehilters erfolgt an dem dafir vor- gesehenen Ablagventil. Nach Gebrauch der Schmierstoff-Umpumpanlege wegen Gefahr des Ein- frierens Umpumpleitungen durch Ablagventil (im Steuerungs - Kanal an Rumpfunterseite) leersaugen. c) Festellen der Ruder: Wird das Flugzeug lingere Zeit im Preien abgestellt, veran- kert oder ist stiirmisches Wetter, so miissen die Ruder wie folgt festgestellt werden. Feststellung an den Ruder: 1) Feststellvorrichtung des Héhen- und Seitenruders mit Zapfen in Fihrungsblech einer Héhenruderhilfte einsetzen. Dann Gewinde- zapfen drehen, bis dieser in die andere Hdhenruderhélfte greift. 2) Feststellvorrichtung nun nach oben klappen und beide Gewinde- zapfen anziehen, bis diese in die Fihrungslicher des Seiten- ruders greifen. 3) Wimpel enbringen. querruder; 1) Blindstopfen aus querruder- und Tragflichenunterseite (querru- derlagerrippe 1) entfernen. 2) Mittlere strebe der Vorrichtung in Gewindebuchse einschieben und mit Verschra bung festmachen. 3) Gewindebolzen der Stiitzstreben der Vorrichtung in vorhandene Beschlige (Querruder- und Tragflache) einschrenben.Wenn vorde~ xe Strebe nicht paft, dann durch Rein- bezw.Rausdrehen der Ce- windebuchse (siehe "2") einstellen. Hintere Strebe durch Ver- stellen des Gabelkopfes anpassen. 4) Wimpel anbringen. Wird querruder - Feststellvorrichtung abgenommen, dann die Blind- stopfen wieder einschrauben, Achtun g ! Landeklappen bei festgestelltem Querruder nicht ausfahren! (Gefahr von Gestingebruch). 4) Verankerung im Freien: Plugzeug gegen Windrichtung eufstellen. Laufréider durch Klétze blockieren. Ruderfeststellungen anbringen. Blindschrauben auf Tragflichenunterseite gegen Verankerungstsen auswechseln und jede Tragflichenseite mit Seilen am Boden veran— kern. 7 18 e) Allgemeines. Simtliche Fenster miissen geschlossen sein. Laufréder abdecken, um sie gegen herabtropfendes 61 au schiitzen. Kanzel und B-Stend mit Beziigen abdecken. IV. ‘Wartung des Flugzeuges. ee a) Reinigung: Das Flugzeug ist von Bodenschmutz-, Fett-, Schmierstoff- und Auspuffspuren griindlich m reinigen. Das Reinigen wie folgt vornehmen: 1) Abstéuben der Anstriche mit einem Haarbesen. 2) stérker haftende Schmutzteile mit klarem,lauwarmen Wasser ent fernen, 3) Stark verschmutzte dlige Stellen, Glige RuBflecke, Ulkrusten durch leichtes abreiben mit Benzin, Petroleum oder Lackbenzin reinigen. 4) Samtliche benetzten Teile mit weichen Tlichern trocken reiben. Es ist verboten, folgende Mittel aur Reinigung au benutzen: Trinatriumphosphat, auch in verdiinnten Lésungen, Benzin-Benzolgemische, Benzin gum Abwaschen des ganzen Flugzeuges oder gréSerer Flu- chen. Plexiglas nur mit Wasser abspiilen und mit weichem Natur- oder Viskoseschwanm abdriicken und denn vorsichtig abwischen.Bei beson- ders starker Verschmutzung Wasser 40° — 50° warm machen und etwas Seife oder Soda ausetzen. Verboten ist, Plexiglas mit scharfkantigen und harten Materialien zu reinigen. Ferner Reinigungsmittel, wie 2.B. Benzol, Alkohol, Azeton, Essigester oder Fliissigkeiten, die diese Stoffe enthal- ten, zu verwenden. Zur Nachpolitur bei geringer Verkratzung des Plexiglases wird Plexipol II verwendet, mit dem die Plexiglasscheiben gem&8 unten- stehender Vorschrift unter Verwendmg von Handschuhstoff einge- rieben werden. Wéhrend der Reinigung ist der Stoff éfters auszuschiitteln, damit evtl. harte Teilchen, die Kratzer verursachen kénnen, entfernt werden. Soll der Stoff dauernd verwendet werden, so ist er nach mehrmaligem Gebreuch in warmem Seifenwasser gut auszuwaschen. 19 20 Weiches Leder und andere weiche Stoffe verursachen leicht Kratzer auf Plexiglas und sollen nur genommen werden,wenn man sich an ei- nem Probestiick oder an einer Stelle, wo es nicht auffallt, von ihrer Brauchbarkeit iiberzeugt hat. Ist die Verkratung von Plexiglasscheiben stirker,sind die Schei- ben mit Plexipol I und dann mit Plexipol II nach folgender Vor- schrift zu behandeln: 1) ein Stiick sauberes, weiches Tuch, 2z.B. Handschuhstoff von et- we 1/2 qm GréSe nehmen, 2) dieses stick mit kaltem Wasser anfeuchten und auswringen, 3) dieses angefeuchtete Tuch gueinen faltenlosen Bausch zusammen- legen, der in die Handfluche hineinpa8t, 4) sodann Plexipol I nehmen und auf dem Bausch verreiben. 5) Mit diesem Bausch auf dem Plexiglas mit méBigem Druck hin- und herreiben. An stirker verkratzten Stellen etwas stirker. Die auf einmal zu reinigende Fliche soll nicht gréger als 25 x 25 cm sein, 6) Zur Feststellung, ob das Plexiglas vollkommen klar ist, mit einem trockenen Lappen einen Teil der Plexiglasscheibe sauber wischen, Sind noch Kratzer vorhanden, so ist mit dem Bausch mit Plexipol I weiterzureiben. 7) Nach Beendigung der Einreibung mit einem trockenen, sauberen Iappen die tberreste des Plexipols I abwischen. Nach dem Reinigen mit Plexipol I sollen die Kratzer im Plexiglas nur noch schwach sichtbar sein. Dann ist aur Feinpolitur Plexi- pol II zu verwenden. 1) Das Plexipol II wird wie Plexipol I mit einem feuchten,weichen Tuch eufgetragen. 2) Nach dem Auftragen des Plexipols II 2-3 Minuten antrocknen lassen. - 3) Mit einem weichen Tuch unter leichtem Druck solange reiben,bis die Plexiglesscheibe klar und durchsichtig ist. 21 Ein so behandeltes Plexiglas nimmt nur wenig Staub und Schmutz an. Bei geringer Verschmtzung geniigt es deshalb, das Plexigles mit einem weichen Lappen, gegebenenfalls unter Verwendung von et- was Plexipol II nachzureiben. Die Grundpolitur mit Plexipol I ist meist nur in gréferen Zeitabstanden durchzufiihren. Die Motoren sind mit Petroleum zu reinigen. b) Triebwerk, elektrische snlege. Nach Bedarf: Nachsehen der Ziindkerzen, wenn beim Abstellen nicht beide Ziindungen der Motoren in Ordnung waren. Kraftstoff- und Olfilter reinigen. Bremsbacken der Laufraéder nachstellen. Nach 10 Betriebsstunden: Schmierstoffschlamm aus Olfilter ablassen. Nach 25 Betriebsstunden: Schmierstoffilter ausbauen und reinigen. Schmierstoffwechsel wird nur bei Teiltiberholung vorgenommen. Nach 100 Betriebsstunden: Verstellgetriebe der Iuftschrauben mit VDM - Spezialfett schmieren. Alle 4 Wochen: Die geschiitaten Behilter einer gewissenhaften Priifung unter- ziehen. Stromsammler; S#uredichte messen und evtl, destilliertes Wasser nachfiillen und nachladen. Klemmen reinigen und mit surebestiindi- gem Fett vor Zerstérung schiitzen, 22 ¢) Abschmieren des Flugzeuges: dale nani Sy Simtliche Schmierstellen der Steuerung, Ruderlagerung und Spindeln der Trimmvorrichtung sowie der Fahrwerks- und Spornge- lenke sowie Motorzwischenbock, Triebwerksgestiinge und die Wellen der Bombenraumklappen sind mit einem kiltebesténdigen Fett (SHELL AERO-FETT) abzuschmieren. Keinesfalls 01 verwenden. Die Federrollenlager bezw. Kugelwellenleger der Laufrider und des Spornrades miissen mit Ambroleum abgeschmiert werden. Wegen Ver- élen der Bremsen diirfen diese nicht tibermiSig geschmiert werden. 23 Zweiter Teil: SRE Bedienung der technischen Einrichtun- gen beim Start und wahrend des Fluges. B. Allgemeine Fluganweisungen. I. Rollen. Beim Rollen Bremsen priifen, Bremsen nicht zu lange belasten, da durch die auftretende Erhitzung des Radkérpers die Pneus be- schidigt werden kénnen. Il. Startvorbereitung, a) Einstellen verschiedener Gerate vor dem Abflug: Grobhéhenmesser auf "Héhe des Abflugortes héhenmesser auf "0" stellen. -d.M." und Fein- Beim Start Variometerknopf stets auf "Variometer", nie auf "Sta- toskop" einstellen. Einstellimopf am Fernkurskreisel hineindricken. Netzschalter und simtliche Selbstschalter einschalten. Fahrwerkslampen einschalten. Bei laufendem Motor Hebel des Schalters (links neben Pihrersitz) auf "Landeklappen anstellen" und festhalten, bis gewiinschte stel- lung erreicht, dann Hebel loslassen. Héhen-, Seiten- und Quertrimmng auf "0". Propelleranzeige 12°°(an Fihrergerdtetafel und Triebwerksverklei- dung; letztere Anzeige ist mverlassiger). Ist die selbsttitige Kurssteuerung ausgeschaltet (Schalter auf Hebelkasten) davon tiberzeugen, ob die Notauslésung der Kurssteu- erung am Antriebshebel eingehingt ist. Ist die anflugeinrichtung fiir den Begleiter am Lotfe ausgeschal- tet? (Bereitschafteschalter am Richtungsgeber mu8 auf "aus" ste— hen). Ist Schalthahn fiir Schmierstoff-Umpumpanlage in Mittelstellung eingerastet? pS 26 b) Verteilung der Besatzung: Bei Start und Lendung: Begleiter auf Klappsitz neben dem Rihrer. Funker als Schiitze im B-Stand. Bordwart auf Sitz im FT-Raun. Der Begleiter mS vertrent sein mit der Bedienung von Fahrwerk einschlieSlich Notbetitigung, Verstellpropeller, Landeklappen, Kihler usw. Da der Bordwart den Platz im C-Stend eingenommen hat, fallt die therwachung des Triebwerkes wihrend des Pluges dem Flugzeugfthrer mu. c) Mindesttemperaturen fiir den Start: Schnierstoff-Eintrittstemperatur; mindestens 45° C. Kuhlstoff- Austrittstemperatur; mindestens 60° c. Ill. Start. a) Allgemeines. Achtung! Alle Ruder bewegen, ob frei ( Feststellvorrichtungen ent- fernt?). Beim Start bei Nacht besonders auf richtige Trimmng und richti- ge Einschalturig von Horizont und Wendezeiger sehen. Landeklappen 15° - 20° anstellen. auf schwierigen Plitzen und mit hohem Fluggewicht wird die kiirze~ ste Abflugstrecke erreicht, wenn man das Flugzeug mit 0 -Stellung der Landeklappen anlaufen last und diese erst zum Abheben auf et- wa 25° enstellt. b) Start: 1) Gashebel auf Vollgas bis zum anschleg. 2) Drehzahl bei Start 2200 U/min. Ladedruck etwa 1,20 ata (Start- veschleunigung). 3) Abhebegeschwindigkeit nicht unter 120-130 km/h anzeige. Im Steigflug nach dem Start 160-170 km/h anzeige nicht unter- schreiten. 4) Mit angestellten Landeklappen Geschwindigkeit nicht iiber 200 km/h. 5) Nach Uberfliegen der Platzgrenze in ausreichender Héhe Propel- ler in Steigflugstellung bringen. 6) Landeklappenschal thebel auf "Landeklappen zuriickstellen". sind Landeklappen in 0-Stellung, dann Hebel zurtick in Mittel- stellung. 7) Pahrwerksanzeigegerét einschalten. 8) Fahrwerk méglichst bald nach dem Start einziehen, da die Mo- toren mit ausgefahrenem Fahrwerk schlechter gekiihlt sind und gusitzlich der Leistungsbedarf des gesamten Flugzeuges durch den Fahrwerkswiderstand stark vergréfert ist. 9) Fehrwerk einfehren: a) Fahrwerksschalter auf Stellung "Fahrwerk heben" b) Schnappschal ter nach hinten umlegen. 27 28 c) Wenn Schnappschalter zuriickspringt, ohne da8 rote Lampen auf— leuchten, nochmals nach hinten umlegen. 10)Dabei Geschwindigkeit auf etwa 200 km/h erhdhen, aber nicht liberschreiten. Einziehdauer etwa 70 Selunden. 11)Motor nach hichstens 5 Min.auf die zulissigen Werte fiir steig- flug drosseln. 12)Die beim Zuriickstellen der Landeklappen, Einfahren des Fahr- werks, sowie bei Erhéhung der Geschwindigkeit aftretenien La- stigkeitsinderungen, die groBe Handkrdfte verursachen, durch Trimmung ausgleichen. Iv. Flug. a) Steigflug: 1) Steigflug mit folgenden Fahrtanzeigen durchfthhren: unter 4000 m Héhe etwa 200 km/h fiber 4000 m Hohe etwa 185 km/h Dabei sind Schmierstofftemperatur und -druck unter schirfster Kontrolle zu halten: Eintrittstemperatur max. 75° ° Austrittstemperatur max. 65° (kurzzeitig 95°) diirfen af keinen Fall iiberschritten werden. 2) Landeklappen im steigflug nicht anstellen. 3) Folgende Drebzahlen und Ladedriicke sind einguhal ten: 5 Min- Leistung: 2200 Umdr./min. Iadedruck 1,11 ata Héchstauldssige Daverleistung: 2100 Undr./Min. Ladedruck 1,05 ata. 4) Die angegebenen Werte fiir Drehzahl und Iadedruck sind durch Yerinderung der Iuftschrauben- und Gashebelstellungen einzu- halten. 5) Im Steigflug Temperaturen beobachten. Vor etwaiger (berschrei- tung der zulussigen Héchsttemperaturen ist die Motorbelastung entsprechend zu verringern. Bei groBer Luftfeuchtigkeit, Nebel usw. (Blindflug)und Tempe- raturen unter 0° ¢ Fahrtmesser-Diise rechtzeitig beheizen. (Selbstschalter links am Spant 3 - Kontrollschauzeichen an der Plihrergerd tetafel). 6) Im Steigflug missen die Schalthebel der Lader bis 3200 in Bo- denladerstellung eingerastet sein.thersteigt das Flugzeug die- se Hthe, so ist der Schalthebel auf Héhenlader mu stellen. Umschal thdh vei 2200 Umdr./Min. bei Ladedruck nicht iiber 1,11 ata in 2000 m Hihe bei 2100 Undr./Min. bei Ladedruck 1,05 ata in 3200 m Hohe. Die Umschalththe ist je nach Drehzahl verschieden. Beim auf- suchen niedriger Héhen ist entsprechend auf Bodenlader zu schalten, 29 b) Waagerechtflug. 1) Verteilung der Besatzung: Begleiter in Kanzel auf Liegepolster, Funker als Schiitze im B-Stand, Bordwart im C-Stand in Liegewanne. Die bei Platzwechsel der Besataung euftretenden Lastigkeits- Snderungen sind gering. 2) Fir die Triebwerksbeanspruchung und Propellerstellungen gilt die Betriebsdatentafel. Die Motoren werden am besten nach dem Gehér auf gleiche Drehzahl gebracht, da die Anzeige der Dreh- zihler nicht gentigend genau ist. 3) Die Siedetemperatur des Wassers nimmt mit zunehmender Héhe ab; daraus ergeben sich in verschiedenen Héhen folgende hichstzu- lassige Wassertemperaturen: héchstzuldssige 95° | 91°} 26°] 04°} 20° Wassertemperatur 4) Die Temparaturen des Schmierstoffes sind: Schmierstoffeintritt: Normaltemperatur 55-655 Héchsttemperatur 75° kurzzeitig. Schmierstoffaustritts Normaltemperatur 65575° 4 Héchsttemperatur 85° kurzzeitig 95 5) Die Beanspruchungen des Flugzeuges im Kurvenflug und beim Ab- fengen sind entsprechend der Zulassungsgruppe H3 gering mu halten. Die zulassige Querneigung von 60° in exakt geflogener Kurve soll nicht tiberschritten werden. 6) Kunstflug ist verboten. 7) Fahrwerksstellung iiberpriifen, Anzeigegerat eins chalten; Aufleuchten der griinen Lampen = Fahrgestell ausgefehren. Aufleuchten der roten Lempen = Fahrgestell eingefahren. Bei Verléschen der roten Fahrwerkslampen werden diese durch nochmaliges Umlegen des Schnappschalters nach hinten, wieder zum Aufleuchten gebracht. Im iibrigen siehe “Priifung des Fahrwerks" Seite 1 sowie b)start Punkt 7 und V. Landung. c) Zulassige Héchstgeschwindigkeiten fiir die einzelnen Flugzu- stande 460 km/h im Gleitflug, von 0 bis 3000 m Héhe 455 km/h im Gleitflug, in 4000 m Héhe 430 km/h im Gleitflug, in 5000 m Héhe 405 km/h im Gleitflug, in 6000 m Héhe Begrenzungsschild am Fahrtmesser beachten. 250 km/h bei ausgefahrenem Fahrwerk 240 km/h in Bodennihe bei unsichtigem Wetter 200 km/h beim Ein- und Ausfahren des Fahrwerkes. Die angegebenen Geschwindigkeitswerte bezichen sich auf die anzei- ge des Fahrtmessers. d) Allgemeine Flugeigenschaf ten. Das Flugzeug ist um alle Achsen ausreichend stabil und blind- flugtauglich, Die Ruderwirkung aller Ruder ist gut und fiir jeden Fall voll asreichend. Beim Ausfahren der Landeklappen wachsen die Querruderkrifte stark an. Beim tberziehen schlagen bei etwa 135 km/h (bei eingefahrenem Fahrwerk und Landeklappen in Q-Stellung) beaw. bei etwa 115 km/h (bei Leerlauf, ausgefahrenem Fahrgestell und angestellten Lande- klappen) die Querruder um, sodaS das Flugzeug, wenn die Querruder nicht festgehalten werden (die hierzu notwendigen Krafte sind ziemlich gro8, eine Abkippbewegung (Drehung um die Lingsachse) macht. 31 32 Sobald das Flugzeug etwas Fahrt aufgeholt hat, ist dieser starke und plétzlich eintretende {berausgleich im Querruder beseitigt und das Flugzeug wieder normal steuerbar, Bei Anntherung an den tiberzogenen Flugzustand, was sich durch Un- ruhigwerden der Quersteuerung bemerkber macht,ist das Flugzeug durch sofortiges Nachdriicken wieder voll steuerfahig 2u machen. Es ist solange nachzudriicken, bis das Handrad der Quersteuerung wieder Kraft zeigt und von selbst in die Mitte strebt. Erst dam ist vorsichtig abzufangen. Da vom sugenblick des abkippens bis zum Abfangen in Horizontallage mindestens 300 m Héhe gebraucht werden, darf dieser abnormale Flugmstand nicht in geringer Hohe herbeigefiihrt werden. Werden die Querruder von vornherein gut fesgehalten, tritt ein Abkippen nicht ein. Bei der Landung zeigt das Flugzeug keinerlei Neigung zu einer Dremung um die Langsachse. e) Kraftstoffversorgung wahrend des Fluges. Jeder Motor saugt nur aus seinem dahinterliegenden Hauptbe- hélter. Deshalb m8 der Inhalt der Nebenbehiilter in die Hauptbe- hilter geférdert werden. Forderung ist aus jedem Neben- und jedem Hauptbehilter in einen, oder beide Hauptbehiilter méglich. Umpumpen: 1) mit lengem Hebel wahlen,"aus" welchem Behdlter gesaugt werden soll! 2) mit kursem Hebel wihlen, "in" welchen Behilter gedriickt werden soll! 3) Blektrische Pumpe einschalten, Merklampe m8 auf leuchten! Stellung bei stillstehender Umpumpe beachten. Longer Hebel Kurzer Hebel Sougt aus Behailter: driicktin Behdlter: 4 auen links Merklampe / innen links | jinnen links | Mittelstellung d. | Hebels Tanken Jnnen links u.rechts der Behdilter, \ innen rechts A innen rechts Pumpen- auBen rechts Schalter (aut Handhebetkasten links beim Fuhrer) 4) Vorratsmesser zur Kontrolle wechselnd auf Behiilter schalten. 5) Beginn des Umpumpens bei 400 Ltr. Wenn Hauptbehilter unter 200 Ltr., leuchtet die rote Warnlampe neben Vorratsmesser auf. 6) Beendigung wenn Vorratsmesser 600 Ltr. anzeigt. Handpumpe, wenn elektr. Pumpe ausfiéllt, Bedienung wie unter 1,2,4, dann Handpumpe rechts unten neben Fihrersitz mit 60 Doppelhiiben/min betdtigen. Férderleistmg in 3000 m Hthe etwa 230 Ltr./h, deshalb frihzeitig umpumpen. Landung. 1) Verteilung der Resatzung wie beim Start. Anschnallen! 2) Selbsttatige Kurssteuerung ausschalten. 3) Laftschrauben auf 12°° stellen. 4) Beim Gleitflug derauf achten,de3 die Motore nicht zu kalt wer- den, Wasserkihler von anfang an ganz eingefahren und bei lan- gem Gleitflug zweckniBig mit etwas Gas fliegen. 5) Kleppen der Olkiihler nicht schlieBen. 6) Fahrwerksanzeigegerat einschalten! 7) Fluggeschwindigkeit unbedingt unter 200 kn/h herabsetzen. Bei hoherer Geschwindigkeit steigt nach etwa 3/4 Ausfehrweg des Fabrwerks beim mechanischen ausfehren die Handkraft ander Kur- bel derart an, da8 man irrtiimlicherweise annehmen kénnte, das Fahrwerk befande sich bereits inder Endstellung.Rir das mecha- nische Ausfahren sind bei 250 kn/h die Handkréfte nicht mehr aufgubringen. 8) Fahrwerk ausfahren (siehe Seite 2). Ausfahrzeit etwa 15 sec. entspricht im Leerlauf einem Héhenverlust von etwa 100 Metern. Mit ausgefahrenem Fahrwerk nicht tiber 250 km/h fliegen. a) Fahrwerksschalter auf Stellung "Fahrwerk senken". b) Schnappschalter nach hinten umlegen. c) Griine Lampen des Fahrwerksanzeigegerites miissen aufleuchten und Segmente der machanischen anzeigevorrichtung miissen aus dem Plachenmittelteil herausragen. Es ist darauf zu achten, daf der Fahrwerksschelter auf Stellung “Fahrwerk senken" unbedingt sicher einrastet, da sonst 61 durch den Schalter guriicklaufen kann. Es kann dann der Fall eintreten, da8 der Knicksylinder nicht geniigend Druck het und bei der Lan~ dung das Fahrwerk einféhrt. Falls die Lampenonzeige asbleibt, Schnappschelter nochmals umle- gen. Wenn er wieder umspringt, ohne das Lampen aufleuchten, Fahr- gestell mechanisch ausfahren. Die mechanische Anzeigevorrichtung hat nur den Zweck, ein unge- féhres Bild iiber die Lage des Fahrwerkes zu geben. Sie dient kei- nesfalls als Ersatz fiir die Lampenanzeige, da die Segmentscheibe das véllige Durchimicken der streben nicht anzeigt. 35 pam TE EE A AES SSSR 9) anfliegen 2ur Lendung mit etwa 180 km/h Geschwindigkeitsanzei— ge. Wéhrend des anfliegens kénnen die Landeklappen auf 20° angestellt werden. Dabei wachsen die Querruderhandkréfte stark an. Ist das Fahrwerk noch eingezogen, so ertint beim anstellen der Landeklappen ein Boschhorn. Fahrwerk sofort ausfahren. Kurven im Lengsamflug und mit engestellten Lendeklappen sind exakt mit Wendezeigerkugel in der Mitte 2u fliegen. Schiebe- kurven nach auGen und innen sowie Fahrtverlust beim Kurven sind in gleicher Weise gefihrlich. Kurvenschriglage méglichst nicht liber 30°. Hastige Steuerbewegungen vermeiden. 10) Nach dem Bindrehen in die Landerichtung Klappen voll ausfahren und Geschwindigkeit auf etwa 160 km/h verringern. Dabei wird der Gleitwinkel erheblich steiler. Kurven mit voll angestell- ten Landeklappen ist zu vermeiden. 11) Das Abfangen und aufsetzen geht rasch vor sich, besonders,wenn bis vor dem Durchsacken mit etwas Gas geflogen wmrde.Die Sink- geschwindigkeit steigt in diesem Fall schnell an. aufsetzge~ schwindigkeit etwa 130 kn/h Anzeige entsprechend einer wahren Geschwindigkeit von etwa 125 km/h. 12) Wie beim Start so auch hier die beim Bet&tigen der Landeklappen und Fahrwerk auftretenden Lastigkeitsinderungen durch Trim- mung ausgleichen. 13) ausrollen!Bremsen sparsam gebrauchen wegen des damit verbunde- nen hohen Bremsen- und Reifenverschleibes. 14) Landestrecke. Bei vollem Ausfliegen und kréftigem Bremsen von 20 Meter Héhe pis Stillstand 600 m bei etwa 10 600 kg Fluggewicht. 15) Werden mehrere gebremste lLandungen (Schulbetrieb) nacheinan— der notwendig, so mug zwischen den einzelnen Landungen je~ weils ein Zeitraum von mindestens 8 Minuten liegen, um eine susreichende Abkiihlung der Bremsen zu erreichen. 16) Beim Landen auf nassem Platz (wenn Pfiitzen sichtbar sind) Lan- deklappen sofort zuriickstellen, da die Kleppen im ausgefahre~ nen Zustend sehr leicht durch Spritzwasser beschidigt werden kénnen, 17) Die Motoren miissen vor dem Abstellen nach einige Zeit im Leer— lauf laufen, um Glihziindungen zu vermeiden. ¢. Flug unter besonderen Bedingungen. ———————— I. Verbandsflug. Erfahrung der staffeln. Blindflug Pir 2Z-Anflug ist 2u beachten: 1) Landeklappenanstellung 25° Geschwind igkeitsanzeige 175-160 km/h Drebzehl 2100 Umdr./din. Ladedruck 0,8 ate Iuftschraubenstellung, diese dem Motor anpassen. Beachten, daS bei auch nur teilweise angestellten Landeklappen die Kurve einwandfrei (Wendezeigerkugel in der Mitte) und ohne Fabrtverlust geflogen wird. Kurvenschréglage nicht tiber 30°. Landeklappen erst dann voll ausfehren, wenn keine Kursinderung durch Kurven mehr notwendig ist. 2) C-Schiitze auf Notsitz. 3) Bei Kommando 22: Landeklappen voll ausfahren. III. Nachtflug. 1) Kennlichter des Flugseuges mit Selbstschalter einschalten. 2) Taschenlampe mitnehmen (nicht zu hell). 3) Verdunkler (an Hilfsgeratebrett und Gestingekasten links) fiir Gerdtebrettbeleuchtung einschalten. 4) Gangbeleuchtung und Gerditelampen bei Bedarf einschalten. 5) Bei abflug und Lendung wird Gelénde durch Scheinwerfer -in linker Tragfliche eingebaut- beleuchtet. 37 Iv. Hdhenflug (mit Héhenatmer). Ab 4000 m Hdhe wird die Héhenatmngsanlage benutzt. Die Fernbedienungsventile miissen in Stellung "Auf" plombiert sein. Mit der Sauerstoffatmng ist ab 4000 m zu beginnen, auch wenn noch keine Verminderung der physischen Leistungsfahigkeit fithlbar ist. Die einmal begonnene Sauerstoffatmng nicht unterbrechen. Drucknesser beobachten! Zusatz-Drosselhebel der jeweiligen Hihe entsprechend bedienen! Siehe aufschrift! Bei einem Rest von 10 ata in den Sauerstoff-Flaschen auf 4000 m heruntergehen. Nach Gebrauch Absperrhihne an den Atemger&ten schliegen. Ist beim Abflug bekannt, da8 gleich iiber 4000 m Hthe gestiegen wird,so sind die Fernbedienventile fiir die jeweiligen Besatzungs- mitglieder vor dem Abflug zu éffnen, die Masken aufzusetzen. 40 2) Ziindung beim Nachlassen der Leerlauf-Drehzahl ausschalten (bei sofortigem Ausschalten kénnen Kerzen verschmtzen, oder durch das unverbrauchte Benzin wird das 61 weggewaschen und Kolben kénnen fressen). 3) Kuhler des stehenden Motors einfahren. 4) Nach etwa 60 sec. ist die Segelstellung erreicht.luftschraube bleibt erst kurz vor Segelstellung stehen, 5) Laufender Motor Drehzehl 2100 Umdr./Min., Ladedruck 1,05 ata Kihler ausgefahren. 6) Einseitigen Inftschreubensug durch Betitigung der seitentrim- mung ausgleichen. Wiederanlssen des Motors. 1) Zindung ein. 2) Iuftschrauben-Verstellhebel auf gréfere Drehzahl halten, dis Motor anfangt zu drehen. Gashebel etwa 3 mm vor Leerlmfstel- lung, Motor springt denn von allein an. Bei stark abgekiihltem Motor ist erst mit geschlossener xtihler— klappe und mit geringer Belastung warm laufen zu lassen. 3) Wir den Fall, da8 Motor nicht anspringt: Momentschalter einschalten und Anlassergriff 10 sec. driicken, dann durch Ziehen einkuppeln. 4) Beide Luftschrauben auf Stellung Reiseflug einregulieren. 5) Seitentrimmng auf Stellung Geradeausflug. IV. Fallschirmausstieg. ihrer: 1) Ubrige Besatzung verstindigen! 2) Gas weg, wenn méglich, lIuftschrauben auf Segelstellung einre— sten. 3) Ziindumg aus. 4) Losschnallen und Schiebedeckel - oben in Kanzel - éffnen. 5) Aus Iuke mit Gesicht nach riickwirts klettern, auf dem Bauch liegend nach hinten wegrutschen. 41 ee EN rh eon Begleiter: Springt durch Klappe-rechts in Kenzel — (Achtung Luftschrau- be!). Bordwart im B-Stand: Ausstieg aus oberem Schiitzenstand. Schiitze im tands 4usstieg aus Bodenluke im C-Stand. Y. Versagen der hydraulischen Pahrwerksbetitigung. —— ee ee Fluggeschwindigkeit unter 200 km/h verringern. Beim mechanischen Herauskurbeln des Fehrwerkes sind fiir die er- sten 7 Umdrehungen fast keine Kriéfte spiirbar. Danach steigt die Kraft rasch an,um nach 6-9 Umdrehungen wieder abzunehmen und nach 12 Umdrehungen in der Endstellung wieder anzusteigen. JZeitbedarf etwa 1 Min. 42 cn aS SSS SSS SS EEE E, Fliegen mit Kurssteuerung (SAM-Kurssteverung K 4 ii). eee en ei re Achtung! —_— Nicht mit eingeschalteter Kurssteuerung starten oder lenden! Binstellimopf am Fernkurskreisel m8 hineingedriickt sein. Bedienung der SAM - Kurssteuerung K 4 ii. go 1. Kurskreisel ein: Hauptschalter auf Stufe 1 schalten. 2. Kurskreisel-Basis: nach Patin-Tochterkompa8 euf anliegenden Kurs einstellen mittels Richtungsgeber. 3. Kurskreisel-Rose: mit Basis in iibereinstimmng bringen mit- tels Knopf, Knopf herausziehen. (Bei ein- gedriicktem Knopf ist die Steuerung msge- kuppelt). 4. Kurssteverung ein-. Hauptschalter auf Stufe 2. schalten: 5. Kursinderungen: nur mit Richtungsgeber. 6. Warnschauzeichen es folgt Zielenflug. zeigt ans 7. Kurssteverung aus; Hauptschalter zurtick auf Stufe 1. 8. Kurskreisel eus: | Hauptschalter auf "Aus". Kursiinderung durch Flugzeugftihrer. Durch Betétigen des Richtungsgebers am Hérnerhandrad. Die quer- und Héhenruder sind bei eingeschalteter Kurssteuerung weiter zu bedienen, da die Kurssteverung nur af die Seitenruder wirkt. Die augerbetriebssetzung der Anlage erfolgt normalerweise durch Stellung des Hauptschalters: auf Stellung "1" (Kurskreisel noch eingeschaltet), bezw. auf Stellung "2" (Kurskreisel ausgeschaltet), Seitenruder ist sofort frei und m8 vom Flugzeugfihrer wieder tibernommen werden. A SEE EA ESET EST EE A Stérungen; In Notfallen die selbsttétige Kurssteuerung ausschel ten: 1) Kurskreiselimopf hineindriicken (oder Hauptschalter nach links auf "Aus") notfalls durch Ziehen des roten Notausliseknopfes (in Hebelkasten links) die kupplung des Seitenrudergestinges mit dem Abtriebshebel lésen. 2) Die Kupplung darf erst wieder am Boden nach eingehender Unter- suchung der Steuerungsanlage hergestellt werden. F. Bordfunkanlage. eras Die Bordfunkanlage M b5 (Fl 26039-5) hat einen Wellenbereich von 50 bis 100 m und 500 bis 1000 m. Sie kinnen wahlweise an Fest- oder Schleppantenne betrieben wer- den. Bei ZZ-anfliegen wird der Pf-Verkehr tiber Festantenne abgewickelt. Die Bigenverstindigungsanlage besteht aus vier Sprechstellen. www. Deurscre Lurrwarre .de www. GERMANLUFTWAFFE com

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