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4. Morphologische Klassifikation der Verben.

Vom morphologischen Standpunkt aus unterscheidet man:

1) die starken Verben;

2) die schwachen Verben;

3) die Verben mit dem Präsensumlaut;

4) Präteritopräsentia.

5) die unregelmäßigen Verben;

Diese Einteilung der Verben hängt mit ihrer Konjugationsart eng zusammen.

Die starken Verben sind eine relativ kleine, aber sehr produktive Gruppe von Verben. Sie bilden ihre
Grundformen:

· Mittels des Ablauts: binden — band — gebunden; laufen — lief — gelaufen;

· im Präsens verändern manche Verben den Stammvokal e zu i (Brechung): ich nehme, du nimmst,
er nimmt;

· andere bekommen den Umlaut: ich fahre, du fährst, er fährt; ich laufe, du läufst, er läuft.

· Das Partizip II bilden die starken Verben mit dem Präfix ge- und dem Suffix -en: genommen,
gelaufen, gestoßen, gebunden.

2. Die schwachen Verben sind eine große Klasse. Sie bilden das Präteritum mit dem Suffix -(e)te und das
Partizip II mit dem Präfix ge- und dem Suffix -(e)t. Der Stamm bleibt immer unverändert: leben — lebte
— gelebt, arbeiten — arbeitete — gearbeitet. Die meisten deutschen Verben gehören zur Gruppe der
schwachen Verben. Auch alle neu entstehenden Verben bilden ihre Formen nach dem schwachen Typ:
erden, filmen, funken, entminen usw.

3. Eine besondere Gruppe der schwachen Verben bilden die Verben brennen, kennen, nennen, rennen,
senden, wenden, denken. Sie heißen Verben mit dem Präsensumlaut: brennen — brannte — gebrannt;
kennen — kannte — gekannt. Die Verben senden und wenden haben im Präteritum und Partizip II auch
die Formen sendete — gesendet, wendete — gewendet.

4. Die Verben präteritopräsentia sind sechs Modalverben (dürfen, können, mögen, müssen, sollen,
wollen) und das Verb wissen. Man nennt diese Verben präteritopräsentia, weil die alte Form des
Präteritums dieser Verben im Laufe der sprachlichen Entwicklung die Bedeutung einer gegenwärtigen
Handlung angenommen hat und zur Präsensform geworden ist. Also haben diese Verben in der 1. und 3.
Person Singular Präsens keine Personalendung (ich kann, er kann usw.). Im Präteritum werden diese
Verben als die schwachen Verben konjugiert: er durfte, er konnte usw.

5. Die unregelmäßigen Verben sind folgende Verben: sein, haben, werden, gehen, stehen, bringen, tun.
Jedes Verb hat seine Besonderheiten. Das Verb sein ist ein suppletives Verb: sein — war — gewesen, ich
bin, wir sind. Die Verben haben und werden verlieren in einigen Formen den Stammkonsonanten b bzw.
d: haben, hatte, gehabt; du hast, er hat, sie hatten; werden, wurde, geworden; du wirst usw.

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