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Das Präsens: die schwachen Verben

Was ist ein schwaches Verb? Dies sind regelmäßige Verben. Wenn Sie die Konjugation einmal
lernen, gilt diese auch für alle anderen schwachen Verben. Beispiele: Leben, arbeiten,
wohnen, kaufen, machen, lernen, lieben, fragen…

Wie konjugiert man ein schwaches Verb im Präsens? An den Stamm des Infinitivs (das Verb im
Infinitiv ohne -en) werden die Endungen -e, -st, -t, -en, -t, -en angehängt. Beispiel: wohnen

 ich wohne  wir wohnen


 du wohnst  ihr wohnt
 er/sie/es wohnt  sie/Sie wohnen

Look out! Wenn der Stamm eines schwachen Verbs auf die Konsonanten -m, -n, -d, -t endet,
wird zwischen dem Verbstamm und der Endung ein -e- eingeschoben, um die Aussprache zu
erleichtern. Beispiel: arbeiten

 ich arbeite  wir arbeiten


 du arbeitest  ihr arbeitet
 er/sie/es arbeitet  sie/Sie arbeiten

Did you know? Die meisten starken Verben, die auch als unregelmäßige Verben bezeichnet
werden, werden im Präsens regelmäßig konjugiert:

 kommen > ich komme  rufen > ich rufe


 singen > ich singe  gehen > ich gehe
 schreiben > ich schreibe

DAS PRÄSENS: DIE STARKEN VERBEN


Im Deutschen wird zwischen schwachen (regelmäßigen) und starken (unregelmäßigen) Verben
unterschieden. Bei starken Verben ändert sich der Vokal am Stamm. Die schlechte Nachricht?
Man muss sie auswendig lernen. Die gute Nachricht? Es gibt weniger starke Verben als
schwache Verben. Diese Änderung betrifft die 2. und 3. Person Singular.

1) Der Vokal „a“ wird zu einem Umlautvokal (ä). Beispiele :

 laufen- du läufst, er läuft  waschen- du wäschst, er wäscht


 fahren- du fährst, er fährt  schlafen- du schläfst, er schläft

2) Der Vokal „e“ wird zu „i“ oder „ie“. Beispiele :

 sehen- du siehst, er sieht  treffen- du triffst, er trifft


 geben- du gibst, er gibt  lesen- du liest, er liest

Dies sind wichtige Verben, um sich über den Alltag auszutauschen, über eine andere Person zu
sprechen oder eine Frage zu stellen.

Beispiele: Max läuft zur Schule. Dort liest er ein Buch. Oder: Triffst du deine Freundin? Siehst
du den Baum im Park?
Look out! Nur die Vokale „e“ und „a“ können ihren Wortstamm ändern. Die Vokale „i“, „o“
und „u“ ändern sich nicht. treffen-du triffst, Aber: rufen- du rufst

Did you know? Hier sind einige Redewendungen, die Ihnen helfen, sich starke Verben zu
merken:

 Du bist, was du isst.  Das Buch liest sich gut.


 Eine Hand wäscht die andere.  Es läuft alles nach Plan.

Das Präsens: „sein“ und „haben“


Die Verben „sein“ und „haben“ sind die beiden wichtigsten Verben im Deutschen.

„Sein“ wird im Präsens wie folgt konjugiert: Und hier ist die Konjugation von „haben“:

 ich bin  wir sind  ich habe  wir haben


 du bist  ihr seid  du hast  ihr habt
 er/sie/es ist  sie sind  er/sie/es hat  sie haben

und „Sie sind“ für die Höflichkeitsformel und Sie haben für die Höflichkeitsformel

DIE VERWENDUNG VON „SEIN“ UND „HABEN“.

Man verwendet „sein“ als Hauptverb, um:

 Dinge/Personen zu identifizieren Beispiel: Ich bin Laura.


 das Alter anzugeben Beispiel: Nina ist 20 Jahre alt.
 Datum und Uhrzeit anzugeben. Beispiel: Heute ist der 4. November. Es ist 3 Uhr.
 um einen Zustand zu beschreiben. Beispiel: Die Küche ist groß.

Man verwendet „haben“ als Hauptverb, um:

 Den Besitz/das Eigentum zu kennzeichnen Beispiel: Max hat ein schönes Haus.

Look out! Im Deutschen verwendet man das Verb „sein“, um sein Alter anzugeben.

Did you know? Hier sind zwei bekannte Redewendungen, um sich die Konjugation von „sein“
und „haben“ merken zu können:

 Er hat Schwein. Dieser Satz bedeutet wörtlich „Er hat (ein) Schwein“ und soll
ausdrücken, dass jemand Glück hat.

 Das ist Jacke wie Hose. Diese Redewendung bedeutet wörtlich „Es ist (eine) Jacke wie
eine Hose“ und meint, dass es auf das Gleiche hinausläuft.

Das Perfekt: die schwachen Verben


Was ist das Perfekt? Es ist eine Zeitform der Vergangenheit, die verwendet wird, um über eine
vergangene Handlung zu sprechen.

 Das Hilfsverb „haben“ oder „sein“ (für Verben, die eine Ortsveränderung ausdrücken),
konjugiert im Präsens
 ein Partizip II (Partizip Perfekt), das immer am Ende des Satzes steht und wie folgt gebildet
wird: „ge-“ + Verbstamm + „-t“. Beispiel: spielen: gespielt

Der Beweis durch das Beispiel:

1) Fußball spielen: Ich habe Fußball gespielt.

2) in Berlin wohnen: Wir sind in die USA gereist.

4) im Meer surfen: Ihr seid im Meer gesurft.

Verben mit trennbarem Partikel: Präverb + „ge-“ + Verbstamm+ „-t“: mitspielen/mitgespielt,


mitmachen/mitgemacht

Look out! Sonderfälle ohne „ge-“: Wortstamm des Verbs+ „-t“

 Verben fremder Herkunft, insbesondere Verben auf „-ieren“:

 telefonieren: Er hat mit seiner Mutter telefoniert.


 interviewen: Die Journalistin hat den Politiker interviewt.

 Verben mit untrennbarem Präverb: be-, emp-, ent-, er-, ge-, miss-, ver-, zer-

 bezahlen: Wir haben im Restaurant bezahlt.


 zerkleinern: Sie haben Nüsse zerkleinert.

Did you know? ge-, miss-, zer-, be-, er-, emp-, ent-, ver- Verben, die mit diesen untrennbaren
Präverben beginnen, nehmen im Perfekt kein „ge-“ an.

Das Perfekt: die starken Verben


Zur Erinnerung: Das Perfekt drückt eine Handlung in der Vergangenheit aus, die abgeschlossen
ist. Es unterstreicht das Ergebnis der Handlung.

Die Bildung des Perfekts: Das Perfekt wird mit dem Hilfsverb „sein“ oder „haben“ in der
Gegenwart und dem Partizip Perfekt des konjugierten Verbs gebildet. Beispiele: Du hast
gegessen. Ich habe geschlafen. Die Kinder sind gelaufen.

Die Bildung des Partizips Perfekt: ge + Verbstamm + en. Beispiele:

 laufen Þ ge + lauf + en = gelaufen


 fahren Þ ge + fahr + en = gefahren
 schlafen Þ ge + schlaf + en = geschlafen

Diese Regel gilt für starke Verben, die den Vokal „a“ als Stamm haben, und für die Verben
lesen, sehen und geben.

 lesen Þ ge + les + en = gelesen


 geben Þ ge + geb + en = gegeben
 Aber: essen Þ gegessen

Aber Vorsicht: Es gibt Ausnahmen:

 nehmen Þ genommen
 helfen Þ geholfen
 vergessen Þ vergessen („vergessen“ ist ein Verb mit untrennbarem Partikel und bildet
niemals das Partizip Perfekt mit dem Präfix „ge“).

Verben mit trennbarem Partikel bilden das Partizip Perfekt auf folgende Weise:

 ansehen Þ an (trennbares Partikel) + ge + seh+en = angesehen


 vorlesen Þ vorgelesen
 ausgeben Þ ausgegeben

Look out! Im Deutschen wird häufiger das Perfekt als das Präteritum verwendet.

Did you know? Dies ist ein Zitat aus dem Märchen „Schneewittchen und die sieben Zwerge“,
das den meisten Deutschsprachigen bekannt ist: „Wer hat auf meinem Stühlchen gesessen?
Wer hat von meinem Tellerchen gegessen? Wer hat von meinem Brötchen genommen? Wer
hat von meinem Gemüschen gegessen? ..."

Das Präteritum: „sein“ und „haben“


Was ist das Präteritum? Es ist eine Vergangenheitsform, die verwendet wird, um über eine
vergangene Situation zu sprechen.

Hier ist die Konjugation von „haben“: Hier ist die Konjugation von „sein“:

 ich hatte  wir hatten  ich war  wir waren


 du hattest  ihr hattet  du warst  ihr wart
 er hatte  sie hatten  er war  sie waren

Þ Er hatte ein kleines Auto. Das Wetter war schön.

Look out! Die Konjugation: Keine Endung in der 1. und 3. Person Singular.

Did you know? Es war wahr! „War“ und „wahr“ sind Homophone (gleiche Aussprache,
unterschiedliche Schreibweise) und stellen für Deutsche ein Problem dar. Es wurde sogar eine
kuriose Website eingerichtet: http://warwahr.de/!

Das Futur I
Was ist das Futur I? Es ist ... einfach! Zweifellos die am leichtesten zu konjugierende Zeitform
im Deutschen. Doch, doch! Das Futur I wird mithilfe des Hilfsverbs „werden“ konstruiert, das
im Präsens konjugiert wird, und an das der Infinitiv des Verbs angehängt wird, das immer am
Ende des Satzes steht. Das Futur I ist die einfache Zukunftsform.

Ich werde morgen um 8 Uhr in die Stadt fahren.

Hier ist die Konjugation von „werden“ im Präsens:

 ich werde  wir werden


 du wirst  ihr werdet
 er wird  sie werden

Look out! Die Konjugation: 2. und 3. Person Singular du wirst, er wird. Der Platz des Infinitivs:
Immer an letzter Stelle!

Did you know? Einige nützliche Sätze, die man in einem Gespräch platzieren kann:
 Später werde ich Pilot/Ingenieur/Bauer sein.
 Es wird schon gut gehen.
 Was wird mir/uns die Zukunft bringen?

Das Partizip Perfekt


BILDUNG — DAS REGELMÄSSIGE PARTIZIP II

 Im allgemeinen Fall: machen > GE-mach-T > gemacht


 Verben auf -ieren: interessieren > interessier-T > interessiert

BILDUNG — DAS UNREGELMÄSSIGE PARTIZIP II

 Die unregelmäßigen Verben müssen auswendig gelernt werden.


 Verben, die mit ge-, miss-, zer-, be-, er-, emp-, ent- und ver- beginnen, wird im Partizip
II kein ge- vorangestellt.

PLATZIERUNG — EINFACHER SATZ. Das Partizip II steht in einem einfachen Satz (bestehend
aus nur einem Hauptsatz) immer an letzter Position (= vor dem Punkt). Beispiele:

 → Er ist nach Prag gefahren.


 → Sie hat Blumen gekauft.
 → Das hat mich interessiert.
 → Ist er gekommen?

PLATZIERUNG — KOMPLEXER SATZ. In einem Neben- oder Relativsatz steht das Partizip II
direkt vor dem konjugierten Verb. Beispiele:

 → Das ist der Mann, der gekommen ist.


 → Ich weiß nicht, was er gekauft hat.

Look out! Erkennen, ob das verwendete Verb regelmäßig oder unregelmäßig ist. Ohne diese
Information wird es Ihnen schwerfallen zu wissen, welche Form des Partizips korrekt ist.

Did you know? Ein Partizip II allein kann ausreichen: Abgemacht! Verstanden? Erledigt!

Das Präteritum: die regelmäßigen Verben


Was ist das Präteritum? Das Präteritum entspricht dem französischen Passé simple oder
Imparfait. Die Konjugation der regelmäßigen Verben ist einfach:

Beispiel: leben > leb- > + Endung (-te, -test, -te, -ten, -tet, -ten)

Look out! Verben im Infinitiv, die auf -den, -men, -nen, -ten enden

Beispiel: arbeiten, öffnen, landen

→ landen > land- > + e + Endung (-te, -test, -te, -ten, -tet, -ten)

ich landete, du landetest, er landete, wir landeten, ihr landetet, sie landeten

Did you know? Die deutschen Märchen sind im Präteritum geschrieben. Tauchen Sie mit
Schneewittchen, Hänsel und Gretel, Aschenputtel usw. ein in die deutschsprachige Kultur.
Das Präteritum: die unregelmäßige Verben
 Die unregelmäßigen Verben werden auch starke Verben genannt.
 Oft ändert sich der Stamm, wenn man ein starkes Verb im Präteritum konjugiert.
 Im Gegensatz zur Konjugation der schwachen Verben gibt es im Präteritum kein -te-
zwischen dem Stamm und der Endung des Verbs.
 Die erste und die dritte Person Singular (ich; er/sie/es) haben keine Endung.
 Die Verwendung der zweiten Person ist im Präteritum eher selten.

Hier eine Liste der wichtigsten Verben:

 fliegen – ich flog  bleiben – ich blieb  treffen – ich traf


 beginnen – ich  trinken – ich trank  fahren – ich fuhr
begann  nehmen – ich nahm  gehen – ich ging
 anrufen – ich rief an  sprechen – ich sprach  lesen – ich las
 helfen – ich half  sehen – ich sah

Look out! - Der Vokal des Stamms kann im Präteritum und beim Partizip II identisch
sein: schreiben – schrieb – geschrieben. Er kann aber auch anders sein: finden – fand –
gefunden. Um sich nicht zu vertun, sollte man besser den Stamm jeder Zeit auswendig lernen.
Bei einigen Verben, darunter die Hilfsverben, ändert sich der Stamm vollständig. Zum Glück
sind nicht viele betroffen:

 kommen – ich kam  gehen – ich ging


 essen – ich aß  sein – ich war

- Es gibt Verben, deren Stammvokal sich wie bei einem starken Verb ändert, die jedoch wie
schwache Verben konjugiert werden. Dies sind sogenannte gemischte Verben:

 kennen – ich kannte – gekannt


 wissen – ich wusste – gewusst
 denken – ich dachte – gedacht

Did you know? Das Präteritum wird vor allem im Schriftlichen verwendet. Märchen sind das
Genre schlechthin für die Verwendung des Präteritums. Die Märchen der Gebrüder Grimm
sind die weltweit größte und berühmteste Märchensammlung. Sie sind das bisher
meistübersetzte Werk in deutscher Sprache. 1806 begannen die Brüder Jacob und Wilhelm
Grimm (1785–1863; 1786–1858), Volkslieder zu sammeln. Die alten, hauptsächlich mündlich
überlieferten Geschichten wurden von Jacob und Wilhelm Grimm nicht nur gesammelt und
aufgeschrieben, sondern auch überarbeitet und ausgestaltet. Sie kennen sicherlich einige von
ihnen: Rotkäppchen, Schneewittchen oder Hänsel und Gretel

Das Präteritum: die Modalverben


Das Präteritum wird in der Regel als Vergangenheitsform in der schriftlichen Sprache
eingesetzt. Im Mündlichen wird meist das Perfekt verwendet. Das Präteritum wird im
Mündlichen nur verwendet bei:

 den Hilfsverben (haben und sein)


 den Modalverben (wollen, sollen, können, müssen, dürfen).
Die Endungen der Modalverben im Präteritum sind die gleichen wie bei schwachen Verben:

 ich wollte  wir wollten


 du wolltest  ihr wolltet
 er/sie/es wollte  sie/Sie wollten.

Der Stamm der Verben mit einem Umlaut – können, müssen und dürfen – ändert sich im
Präteritum. Der Umlaut verschwindet:

 können – ich konnte  müssen – ich musste  dürfen – ich durfte

Hier die Modalverben im Präteritum:

wollen  ich sollte  ich konnte dürfen  ich musste


 du solltest  du  du
 ich wollte  ich durfte
 er sollte konntest musstest
 du wolltest  du durftest
 wir sollten  er konnte  er musste
 er wollte  er durfte
 ihr solltet  wir  wir
 wir wollten  wir durften
 sie sollten konnten mussten
 ihr wolltet  ihr durftet
 ihr konntet  ihr musstet
 sie wollten können  sie durften
 sie konnten  sie
sollen müssen mussten

Look out! Wenn Sie in der Vergangenheit reden, müssen Sie die Hilfs- und Modalverben immer
im Präteritum verwenden.

Did you know? Das Verb „mögen“ wird manchmal zur Liste der Modalverben gezählt, doch die
Sprachwissenschaftler sind sich diesbezüglich uneinig.

- Möchten (Konjunktiv II von „mögen“) ist die höfliche Form von „wollen“.

 Man sagt eher: Ich möchte einen Kaffee bitte.


 anstatt: Ich will einen Kaffee.

- „Möchten“ hat also durchaus die gleiche Bedeutung wie „wollen“, klingt aber freundlicher. -
Aus diesem Grund hat „möchten“ kein Präteritum.

 Präsens: Ich möchte einen Kaffee.


 Präteritum: Ich wollte einen Kaffee.

Achten Sie also darauf, „möchten“ und „wollen“ korrekt zu verwenden, damit Sie alles
bekommen, was Sie wollen.

Der Konjunktiv I
Was ist der Konjunktiv I? Es handelt sich um einen deutschen Verbmodus. Er wird
hauptsächlich in der indirekten Rede verwendet.

Wie bildet man den Konjunktiv I? Es gibt den Konjunktiv I in der Gegenwart, der
Vergangenheit und der Zukunft.

- KONJUNKTIV I DER GEGENWART: Stamm (Infinitiv) + e + Endungen; ∅, -st, ∅, -n, -t, -n

Beispiel mit dem Verb „wohnen“: Ausnahme: das Verb sein


 ich wohn-e-∅  wir wohn-e-n  ich sei  wir seien
 du wohn-e-st  ihr wohn-e-t  du seist  ihr seiet
 er wohn-e-∅  sie wohn-e-n  er sei  sie seien

- KONJUNKTIV I DER VERGANGENHEIT: „haben“ oder „sein“ im Konjunktiv I + Partizip II

Beispiel: Sie hat mir gesagt, dass sie Angst gehabt habe.

- KONJUNKTIV I DER ZUKUNFT: „werden“ im Konjunktiv I + Verb im Infinitiv

Beispiel: Er sagt, er werde nächste Woche Fußball spielen.

DIE ANWENDUNG DES KONJUNKTIV I

In der indirekten Rede Beispiel (in der Gegenwart):

 Petra: „Ich kann morgen kommen.“


 Markus: „Was hast du gesagt?“
 Petra: „Ich habe gesagt, ich könne morgen kommen“.

Beispiel (zusammengesetzte Zeit):

 Martin: „Ich kam zu spät“.


 Ingo: „Was hast du gesagt?“
 Martin: „Ich habe gesagt, ich sei zu spät gekommen“

- Andere Verwendungen: Man findet den Konjunktiv I nach bestimmten Konjunktionen wie
„damit“, „als“ und „als ob“. Beispiel:

 Er tut, als habe er mich nicht gehört.


 In feststehenden Wendungen wie: Es lebe die Freiheit!Gott sei Dank!
 In Kochrezepten: Man nehme 200 g Mehl.

Look out! Der Konjunktiv I unterscheidet sich nur in der 2. und 3. Person Singular und in der 2.
Person Plural vom Indikativ Präsens. Beispiel:

 Konj. I du wohnest / Ind. du wohnst


 Konj. I er wohne / Ind. er wohnt
 Konj. I ihr wohnet / Ind. ihr wohnt

Wenn die Formen des Indikativ Präsens und des Konjunktiv I identisch sind, verwendet man
den Konjunktiv II. Beispiel:

 die Kinder: „Wir haben einen spannenden Film gesehen.“


 die Mutter: „Was habt ihr gesagt?“
 die Kinder: „Wir haben gesagt, wir hätten einen spannenden Film gesehen.“

Did you know? Auch wenn seine Verwendung in der Umgangssprache immer seltener wird
und er zunehmend durch den Konjunktiv II ersetzt wird, können Sie mit dem Konjunktiv I stets
Eindruck machen. Zitieren Sie beispielsweise den berühmten Satz aus Star Wars: Möge die
Macht mit dir sein!
Der Konjunktiv II
Was ist der Konjunktiv II? Er gestattet es, einen Wunsch, eine Hypothese oder etwas
Irrealistisches auszudrücken, indem eine Diskrepanz zwischen dem Gesagten und der
Wirklichkeit geschaffen wird.

Wie wird der Konjunktiv II gebildet?

- KONJUNKTIV II DER GEGENWART

● Schwache Verben „werden“ im Konjunktiv II + Infinitiv des schwachen Verbes.

Beispiel: Ich würde kaufen. Wir würden fragen. Es würde regnen.

● Starke Verben. Sie bilden den Konjunktiv II auf der Basis des Präteritumstamms + Umlaut,
wenn der Vokal ein a, ein o oder ein u ist. Präteritumstamm (ä/ö/ü) + e + Endungen (∅, -st, ∅, -
n, -t, -n)

Beispiel mit dem Verb „werden“: Beispiel mit dem Verb „fallen“:

 ich würd-e-∅  wir würd-e-n  ich fiel-e-∅  wir fiel-e-n


 du würd-e-st  ihr würd-e-t  du fiel-e-st  ihr fiel-e-t
 er würd-e-∅  sie würd-e-n  er fiel-e-∅  sie fiel-e-n

● Die Modalverben. Die Modalverben (außer „wollen“ und „sollen“) erhalten den Umlaut des
Stammvokals.

Beispiel: müssen: ich müsste; dürfen: ich dürfte; können: ich könnte; mögen: ich möchte

- KONJUNKTIV II DER VERGANGENHEIT

Um den Konjunktiv II der Vergangenheit zu bilden, verwendet man den Konjunktiv II der
Hilfsverben „haben“ oder „sein“ sowie das Partizip II des Verbes.

Beispiel: Ich hätte gern dieses Buch gekauft.

Wann verwendet man den Konjunktiv II?

 Um eine Hypothese oder eine Bedingung (Konditionalsatz) auszudrücken, die durch


„wenn“ oder „falls“ eingeleitet wird. Beispiel: Wir würden uns freuen, wenn du uns
besuchen kämest.
Hinweis: Man verwendet den Konjunktiv II im Haupt- und im Nebensatz.
 Irrealistisches (Konj. II der Vergangenheit). Beispiel: Hätte ich Geld gehabt, wäre mein
Leben viel glücklicher gewesen.
Hinweis: Man kann „wenn“ weglassen, indem man das Verb an die erste Stelle des
Nebensatzes stellt.
 Um einen Wunsch oder Bedauern auszudrücken. Beispiel: Ich wünschte, du wärst noch
hier bei mir.
 Um den Konjunktiv I in der indirekten Rede zu ersetzen. Der Konjunktiv I unterscheidet sich
nur in der 2. und 3. Person Singular und in der 2. Person Plural vom Indikativ Präsens. Für
die anderen Personen verwendet man den Konjunktiv II. Beispiel: Konj. I: Sie sagen, die
Kinder haben heute keine Schule. Konj. II: Sie sagen, die Kinder hätten heute keine Schule.
 Um einen Satz höflicher zu formulieren. Häufig werden in solchen Satzformulierungen die
Verben „können“, „dürfen“, „mögen“ und „wollen“ verwendet. Beispiel: Dürfte ich Ihren
Ausweis sehen? Peter, wärst du so freundlich, mir die Zeitung zu geben?
Die Kasus: der Nominativ
Was ist der Nominativ? Er entspricht der Funktion „Subjekt“ oder „Subjektattribut“.

Wie werden Adjektive dekliniert? Bestimmter Artikel und Unbestimmter Artikel

Maskulinum Femininum Neutrum Plural


 der  die  das  die
 ein  eine  ein

 Bei einem bestimmten Artikel im Singular wird ein -e an das Adjektiv angehängt: Die
schwarze Katze spielt. Das rote Haus ist schön.
 Im Plural enden die Adjektive auf -en: Die schnellen Autos.
 Bei einem unbestimmten Artikel im Singular werden die Adjektive wie folgt dekliniert:
Maskulinum: ein weißer Hund, Femininum: eine weiße Katze, Neutrum: ein weißes Pferd

Look out! Der unbestimmte Artikel hat keinen Plural. Das Adjektiv zeigt den Plural mit der
Endung -e an: Es sind nette Kinder.

Did you know? Wussten Sie, dass die Sätze

 Die Frau küsst den Mann.  Den Mann küsst die Frau.

das Gleiche aussagen? Man kann bei diesem Satz das Subjekt im Nominativ vor oder hinter das
Verb setzt. In beiden Fällen ergreift die Frau die Initiative.

Look out! Achten Sie darauf, das konjugierte Verb korrekt an das Ende des Nebensatzes zu
stellen:

 Wenn ich hätte Zeit,  …  Wenn du wärst gekommen, ...


 Wenn ich Zeit hätte,  …  Wenn du gekommen wärst, ...

Did you know? In Frankreich sagt man: „Avec des ‚si’, on mettrait Paris en bouteille.“ Und auf
Deutsch? Dort heißt es: Wenn das Wörtchen wenn nicht wär, wär mein Vater Millionär. Oder
kürzer und gereimt: Hätte, hätte Fahrradkette

Die Kasus: der Akkusativ


1. Wie erkennt man den Akkusativ? Der Akkusativ entspricht dem französischen Complément
d’Objet Direct (COD). Man erkennt ein Akkusativobjekt, indem man die Frage „Wen oder
was?“ stellt. »

 Beispiel 1: Ich esse einen Apfel. Man fragt: „Was esse ich? » Antwort: einen Apfel. „einen
Apfel“ ist das Akkusativobjekt im Deutschen.
 Beispiel 2: Ich sehe meinen Freund. Man fragt: „Wen sehe ich? » Antwort: meinen Freund.
„meinen Freund“ ist das Akkusativobjekt im Deutschen.

2. Wie wird der Akkusativ verwendet? Um keine Fehler zu machen, muss man die Deklination
des Akkusativs auswendig kennen. Aber keine Panik! Im Deutschen ändert sich nur das
Maskulinum im Akkusativ in Bezug auf den Nominativ. Merken Sie sich einfach Folgendes:
 Maskulinum Femininum Neutrum  Einen Ein Eine -
Plural  Meinen Mein Meine Meine
 Akkusativ Den Das Die Die  Keinen Kein Keine Keine

Keine Sorge! Je öfter Sie ihn anwenden, desto mehr entwickelt sich ein Automatismus, sodass
Sie kaum noch zu überlegen brauchen. Seien Sie zuversichtlich

3. Was Sie sonst noch wissen müssen Der Akkusativ wird auch in folgenden Fällen verwendet:

 nach den Präpositionen: bis, durch, für, ohne, gegen, um


 um einen Ortswechsel anzugeben: Ich gehe in die Bibliothek; die = Akkusativ
 nach einigen Verben (merken Sie sich die Liste): brauchen, genießen, fragen

Look out! Die Genera im Deutschen sind oft anders als in anderen Sprachen. Daher lernt man
sie am besten auswendig! „La lune“ heißt beispielsweise „der Mond“ auf Deutsch. Im
Deutschen gibt es keinen Teilungsartikel: „des pommes“ sind ganz einfach „Äpfel“ und „de
l’eau“ ist „Wasser“.

Did you know? Selbst deutsche Muttersprachler können sich bei den Deklinationen vertun!
Aber das ist natürlich keine Ausrede, um sie nicht zu lernen. Die Deklination mit vier Fällen
(Nominativ, Akkusativ, Dativ und Genitiv) gibt es auch im Isländischen und im Färöischen.
Andere Sprachen wie Lateinisch, Russisch, Polnisch, Kroatisch und Finnisch haben noch mehr
Fälle als das Deutsche! Es ist also alles relativ …

Die Kasus: der Dativ


Situationen

 Ort, an dem man sich befindet = Lokativ:


 → Nach einer räumlichen Präposition (vor, hinter, über, auf, unter, neben, an, in,
zwischen): Die Vase ist auf dem Tisch.
 → Nach „aus, bei, mit, nach, seit, von, zu“, Präpositionen, denen immer der Dativ
folgt: Ich gehe zu meinem Onkel.
 Ein indirektes Objekt ausdrücken:
 → schenken, geben, schicken, erklären, erzählen: Ich schicke meiner Mutter eine
Tafel Schokolade.
 Nach bestimmten Verben:
 → gratulieren, helfen, danken, gefallen, schmecken ...Ich gratuliere meinem
Bruder.

Deklination der Artikel im Dativ: Bestimmter Art. dem der dem den + -n am Ende des Nomens.
Unbestimmter Art. einem einer einem Ø

Look out! Die Dativergänzung geht dem direkten Objekt immer voraus. Ich schicke meiner
Mutter eine Tafel Schokolade.

Did you know? Zur Melodie von Bruder Jakob (frz.: „Frères Jacques) können Sie die Liste der
Verben mit Dativ und die Deklination lernen! „aus, bei, mit, nach (x2) seit, von, zu (x2) immer
mit dem Dativ (x2) dem, der, dem, den -n (x2)“
Die Kasus: der Genitiv
Was ist der Genitiv? ⇒ Er markiert ein Attribut eines Substantivs. Er drückt insbesondere ein
Besitzverhältnis aus.

Wie wird der Genitiv dekliniert? Die Besonderheit des Genitivs liegt darin, dass maskuline und
neutrale Nomen im Singular die entsprechende Endung erhalten.

⇒ Deklination der bestimmten und unbestimmten Artikel, der Possessivpronomen und der
Adjektive:

 Maskulinum -es - Adjektiv: -en  Neutrum -es - Adjektiv: -en


 Femininum -er - Adjektiv: -en  Plural -er - Adjektiv: -er

Beispiel:

 Das Haus der netten Dame.  Das Haus einer netten Frau.
 Das Haus seiner netten Frau.  Das Haus reicher Frauen.

⇒ Deklination von maskulinen und neutralen Nomen: [Substantiv] + -s

Wenn die Substantive auf: -s, -ß, -x, -z enden, lautet das Suffix -es. Beispiel: Die Farbe des
Fensters. Die Länge des Flusses.

Das Suffix -es wird sehr empfohlen, um zu verhindern, dass mehrere Konsonanten
aufeinanderfolgen. Beispiel: Im Laufe des Tages.

DIE BESONDERHEIT DES SÄCHSISCHEN GENITIVS

Bei einem Eigennamen kann man auch einfach das Suffix -s anhängen (bei Eigennamen, die auf
-s, -ß, -x und -z enden, wird einfach ein Apostroph angefügt). Der Eigenname wird dabei ohne
Artikel vor das Substantiv gestellt. Beispiel: Frankreichs Grenzen waren schutzlos. Günter
Grass’ Werke.

DIE PRÄPOSITIONEN, DIE DEN GENITIV FORDERN

⇒ statt Beispiel: Ich möchte ein Stück Kuchen statt eines Eises essen.

⇒ trotz Beispiel: Trotz des Regens hat das Spiel stattgefunden.

⇒ während Beispiel: Sie hat während der Ferien viel gearbeitet.

⇒ wegen Beispiel: *Wegen des Unfalls kann er das Auto nicht mehr fahren.

Look out! Wenn vor dem Eigennamen ein bestimmter Artikel und ein Adjektiv stehen, bleibt
der Eigenname unverändert. Beispiel Der letzte Film des berühmten Steven Spielberg.

Did you know? Der Genitiv wird immer seltener verwendet, vor allem in der Umgangssprache,
in der er übermäßig oft durch den Dativ ersetzt wird.

Der Spiegel-Journalist Bastian Sick hatte großen Erfolg mit einem Buch, in dem er sich unter
anderem für die Verwendung des Genitivs einsetzte. Das Buch – eine Sammlung von Artikeln –
trägt den vielsagenden Titel: „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“, was grammatikalisch korrekt
„Der Dativ ist der Tod des Genitivs“ heißen müsste.
Das Genus der Substantive
Maskuline Substantive

 Maskuline Personen oder Funktionen: der Mann, der Präsident


 Substantive in Verbindung mit der Meteorologie: der Regen, der Schnee
 Die Jahreszeiten, die Monate und die Tage: Der Sommer, der Januar, der Montag
 Substantive, die auf -er, -ling, -ich-, -ig enden: Der Fernseher, der Schmetterling, der
Teppich, der Honig

Feminine Substantive

 Feminine Personen oder Funktionen: die Frau, die Präsidentin


 Substantive, die auf -tät, -schaft, -ion-, -ung, -heit, -keit enden: die Identität, die
Landschaft, die Diskussion, die Endung, die Freiheit, die Möglichkeit

Neutrale Substantive

 Die Farben: das Rot


 Die Sprachen: das Deutsch, das Französisch
 Die Buchstaben: das A
 Aus anderen Sprachen stammende Substantive, die auf -eau, -o, -ment enden: das Niveau,
das Büro, das Abonnement

Look out! Hinweis: Zusammengesetzte Substantive, die im Deutschen sehr häufig vorkommen,
haben stets das Genus des letzten Substantivs (Grundwort): die Berufsschule = die Volksschule

Did you know? *Das Genus wird von der Grammatik bestimmt. Substantive wie: das Mädchen
und das Kind sind neutral!

Die Verneinung mit „nicht“


Mit „nicht“ kann die Verneinung des gesamten Satzes ausgedrückt werden. Es steht nicht
immer an derselben Stelle im Satz. Es gibt verschiedene Regeln.

Wenn es nur eine Verbform gibt, steht „nicht“ am Ende des Satzes:

 Romeo liebt Julia nicht.


 Deine neuen Schuhe gefallen mir nicht.

Wenn das Verb ein trennbares Partikel hat oder der Satz ein Modalitätsverb enthält, steht
„nicht“ vor dem trennbaren Partikel oder dem Infinitiv:

 Thomas macht das Fenster nicht zu.


 Ich kann nicht schwimmen.

„Nicht“ steht vor einer präpositionalen Ergänzung:

 Klaus fliegt nicht mit dem Flugzeug.


 Ich komme noch nicht nach Hause.

„Nicht“ steht vor einem Ortszusatz:

 Rita ist nicht hier.


 Rita ist nicht in der Schule.

„Nicht“ steht vor einer qualitativen Ergänzung:

 Heute geht es mir nicht gut.


 Ich esse Spinat nicht gern.

Look out! Es ist möglich, nur einen Teil des Satzes zu verneinen: „Nicht“ steht direkt vor dem
Wort, das verneint werden soll. Es wird stark betont und steht in Verbindung mit „sondern“,
das die richtige Antwort einleitet.

 Romeo liebt nicht Julia, sondern Johanna.


 Ich komme nicht morgen nach Hause, sondern am Dienstag.
 Rita ist nicht hier, sondern Steffanie.

Did you know? Das Deutsche ist reich an zusammengesetzten Wörtern. Einige können sehr
lang sein. Mit dem kleinen Wort „nicht“ kann man eine Person bezeichnen, die die Handlung
nicht ausführt oder nicht weiß, wie sie auszuführen ist: Nichtraucher, Nichtschwimmer,
Nichtsnutz.

Die Verneinung mit „kein“


Der Artikel „kein“: „Kein“ ist die Verneinung des unbestimmten Artikels „ein“. Es wird genauso
wie „ein“ verwendet, um „kein“ auszudrücken.

Die Verwendung von „kein“: „Kein“ wird für die Verneinung von Nominalgruppen mit einem
unbestimmten Artikel (ein, eine, eine ...) oder ohne Artikel verwendet. Die Position von „kein“
im Satz: „Kein“ wird wie der Artikel „ein“ direkt vor das Substantiv gesetzt.

 Ist das ein Auto? Nein, das ist kein Auto.


 Trinkst du Alkohol? Nein, ich trinke keinen Alkohol.
 Hast du ein Haus? Nein, ich habe kein Haus.
 Machst du Sport? Nein, ich mache keinen Sport.
 Hast du Zeit? Nein, ich habe keine Zeit.

Vermeidung der Wiederholung des Substantivs:

Die Wiederholung des Substantivs lässt sich vermeiden. In diesem Fall muss das Genus des
Substantivs erkennbar sein:

 Hast du ein Haus? Nein, ich habe keins. (das Haus)


 Bist du Vegetarier? Nein, ich bin keiner. (der Vegetarier)
 Hast du Zucker? Nein, ich habe leider keinen. (Akkusativ von „der Zucker“)

Look out! Verwechseln Sie nicht „nicht“ und „kein“. Beispiele:

 Ich habe das nicht verstanden. (Verneinung des Verbs „verstehen“)


 Ich verstehe kein Deutsch. (Verneinung des Substantivs „Deutsch“)
 Ich esse nicht gern Spinat. Verneinung von „gern essen“)
 Ich esse keinen Spinat. Verneinung von „Spinat“)

Did you know? Die deutsche Sprache ermöglicht unendliche Möglichkeiten für neue
Wortschöpfungen. Der deutsche Filmstar Till Schweiger nannte seinen äußerst erfolgreichen
Film „Keinohrhasen“, zusammengesetzt aus den Wörtern kein + Ohr + Hasen.
Es liegt an Ihnen, sich vorzustellen, was sich hinter diesem Wort verbirgt.
Die bestimmten Artikel im Nominativ
- Die Artikel im Singular geben das Geschlecht der gewöhnlichen Substantive an:

 der (Mask.): Der Mann, der Tag, der Tisch


 die (Fem.): Die Frau, die Nacht, die Sonne
 das (Neutrum): Das Kind, das Haus, das Bett

- Wie Sie sehen, gibt es keinen Hinweis auf das Geschlecht der Substantive. Die Technik, um
nicht durcheinander zu kommen, besteht darin, jedes neue Substantiv mit seinem Artikel zu
lernen. - Aber glücklicherweise zeigen einige Endungen das Geschlecht an:

 -ling („der Liebling“ - auch wenn es sich um eine Frau handelt) > männlich
 Die Endungen der Diminutive -chen (das Häuschen) und -lein (das Tischlein) > Neutrum
 -ung (die Wohnung), -heit (die Kindheit), -keit (die Fröhlichkeit), -schaft (die
Mannschaft), -ei (die Bäckerei) > Femininum

- Im Plural gibt es nur einen Artikel: die (Plural): Die Männer, die Frauen, die Kinder

- Im Nominativ, d. h. dem grammatischen Fall des Subjekts, und nach den Verben sein, heißen,
bleiben und werden bleibt der Artikel unverändert.

Look out! Im Allgemeinen entspricht das Genus dem biologischen Geschlecht: Der Mann, die
Frau, der Junge.

- Die weibliche Version der Berufe trägt oft die Endung -in: Die Professorin, die Kellnerin, die
Schülerin.

- Diminutive sind immer neutral, auch wenn das Geschlecht männlich oder weiblich ist: Das
Mädchen, das Fräulein.

Did you know? Manchmal sind sich sogar die Deutschen untereinander nicht über das
Geschlecht eines Wortes einig. Manche Worte haben mehrere Artikel. Die Wahl hängt oft von
der Region ab. Das bekannteste Beispiel ist der berühmte Brotaufstrich Nutella. In
Norddeutschland werden Sie „das Nutella“ hören und im Süden eher „die Nutella“. Seltener
kommt der Nutella vor. Seltsam, oder?

Die bestimmten Artikel im Akkusativ und im Dativ


Was ist ein bestimmter Artikel? Im Deutschen: der (Mask.), die (Fem.), das (Neutr.), die
(Plural)

Wann wird der Akkusativ verwendet?

 → um auf die Frage „Wen oder was?“ zu antworten); Man stellt die Frage „Wen oder
was?“
 → nach einer Präposition, die den Akkusativ fordert (durch, für, gegen, ohne, um)

Wann wird der Dativ verwendet?

 → um auf die Frage „Wem oder was?“ zu antworten); Man stellt die Frage „Wem oder
was“?
 → nach einer Präposition, die den Dativ fordert (aus, bei, mit, nach, seit, von, zu).
Hier die Deklination des bestimmten Artikels:

 im Akkusativ den (Mask.), die (Fem.), das (Neutrum), die (Plural)

 Haben Sie den Schlüssel? (Mask.)


 Ich finde die Antwort nicht. (Fem.)
 Kaufst du das T-Shirt mit dem Einhorn? (Neutr.)
 Ich nehme die bunten Stiefel. (Pl.)

 im Dativ dem (Mask.), der (Fem.), dem (Neutr.), den -n (Plural: den = Artikel, -n = das
Nomen erhält ein zusätzliches -n)

 Wir schenken dem Chef ein Geschenk. (Mask.)


 Ich fahre mit der Bahn nach Wien. (Fem.)
 Ihr fliegt mit dem Flugzeug in die Schweiz. (Neutr.)
 Ich kaufe den Kindern gesunde Süßigkeiten. (Pl.)

Die unbestimmten Artikel im Akkusativ und im Dativ


Was ist ein unbestimmter Artikel? Im Deutschen: ein (Maskulinum), eine (Femininum), ein
(Neutrum), Ø (Plural)

Wann wird der Akkusativ verwendet?

 → um auf die Frage „Wen oder was?“ zu antworten.


 → nach einer Präposition, die den Akkusativ fordert (durch, für, gegen, ohne, um)

Wann wird der Dativ verwendet?

 → um auf die Frage „Wem oder was?“ zu antworten.


 → nach einer Präposition, die den Dativ fordert (aus, bei, mit, nach, seit, von, zu).

Hier die Deklination des unbestimmten Artikels:

 im Akkusativ einen (Maskulinum), eine (Femininum), ein (Neutrum), Ø (Plural)

 Haben Sie einen Kuli? (Mask.)


 Ich habe eine Freundin. (Fem.)
 Kaufst du dir ein Handy? (Neutr.)
 Ich nehme Ø bunte Stiefel. (Pl.)

 im Dativ einem (Maskulinum), einer (Femininum), einem (Neutrum), Ø -n (Plural, -n =


Anfügen eines -n an das Substantiv)

 Wir geben einem Kollegen einen Rat. (Mask.)


 Ich fahre nach Graz mit einer Nachbarin. (Fem.)
 Ihr arbeitet seit einem Jahr in dieser Firma. (Neutr.)
 Ich kaufe Ø Kindern Holzspiele. (Pl.)

Look out! In Ihrer Sprache fordern einige Verben vielleicht den Akkusativ, obwohl sie im
Deutschen den Dativ verlangen. Beispiele:

 gratulieren + Dativ Ich gratuliere einem Nachbarn.


 danken + Dativ Wir danken einem Verein.
Did you know? Das allererste gedruckte Buch der Welt war auf Deutsch geschrieben. Es
handelte sich um die 1454 veröffentlichte Gutenberg-Bibel, für die bewegliche Lettern
verwendet wurden. Das Deutsch, das wir heute hören (das moderne Hochdeutsch), stammt
aus dem 17. Jahrhundert. Seine Wurzeln reichen jedoch viel weiter zurück. Das
Althochdeutsch, das als eine der ältesten Versionen der deutschen Sprache gilt, geht auf die
Zeit um 750 nach Christus zurück.

Die bestimmten Artikel im Genitiv


Zur Erinnerung: Es gibt im Deutschen vier verschiedene Fälle (Kasus), die man je nach
grammatikalischer Funktion der Nominalgruppe im Satz verwendet. Der Genitiv ist der Fall, der
eine Zugehörigkeit oder einen Besitz ausdrückt. Er antwortet auf die Frage „Wessen …?“.

Vor dem Genitivattribut steht immer ein bestimmter oder ein unbestimmter Artikel oder ein
begleitendes Possessivpronomen. So werden die bestimmten Artikel im Genitiv dekliniert:
Maskulinum Femininum Neutrum Plural; Des Der Des Der. Beispiele:

 Das Kind legt das Buch auf den Tisch des Lehrers.
 Lenas Freundin ist die Cousine der Nachbarin.
 Tom ist der Besitzer des gelben Autos.
 Herr Maier ist der Vater der Zwillinge.

Die Begleiter dieser, diese, dieses, welcher, welche, welches und jeder, jede, jedes werden
genauso dekliniert.

Beispiel für Verben, die den Genitiv fordern:

 jemandem einer Sache:


 beschuldigen, bezichtigen, überführen
 sich einer Sache:
 brüsten, enthalten, rühmen, schämen, freuen, erinnern
 einer Sache:
 gedenken, bedürfen

Beispiele für Präpositionen, die den Dativ fordern (sie sind zahlreich): abseits, anhand,
ausschließlich, abzüglich, angesichts, anlässlich, anstatt, anstelle, aufgrund, außerhalb,
bezüglich, dank, einschließlich, exklusive, fern, halber, hinsichtlich, inklusive, inmitten, infolge,
innerhalb, jenseits, mittels, nördlich, oberhalb, östlich, südlich, seitens, trotz, ungeachtet,
unterhalb, während, wegen, westlich, zufolge, zugunsten, zwecks, zuzüglich

Look out! In der Umgangssprache hört man immer öfter den Dativ anstelle des Genitivs. Damit
vollzieht sich ein sprachlicher Wandel in Deutschland.

Did you know?

Hier einige Redewendungen, um sich die Deklination der bestimmten Artikel im Genitiv besser
zu merken:

 Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert.
 Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Könige.
 Es handelt sich dabei um ein französisches Sprichwort, das im Deutschen übernommen
wurde.
Die unbestimmten Artikel im Genitiv
Zur Erinnerung: Es gibt im Deutschen vier verschiedene Fälle (Kasus), die man je nach
grammatikalischer Funktion der Nominalgruppe im Satz verwendet. Der Genitiv ist der Fall, der
eine Zugehörigkeit oder einen Besitz ausdrückt. Er antwortet auf die Frage „Wessen …?“.

Vor dem Genitivattribut steht immer ein bestimmter oder ein unbestimmter Artikel oder ein
begleitendes Possessivpronomen. So werden die unbestimmten Artikel im Genitiv dekliniert:
Maskulinum Femininum Neutrum Eines Einer Eines

Vorsicht! Im Deutschen gibt es für die unbestimmten Artikel keinen Plural. Es gibt auch keinen
Teilungsartikel. Beispiele:

 Das ist das Buch eines Freundes. Nina ist wegen einer Panne zu spät.
 Dank eines Lottogewinns kann Familie Lohrmann ein neues Auto kaufen.

Beispiel für Verben, die den Genitiv fordern:

 jemandem einer Sache:


 beschuldigen, bezichtigen, überführen
 sich einer Sache:
 brüsten, enthalten, rühmen, schämen, freuen, erinnern
 einer Sache:
 gedenken, bedürfen

Beispiele für Präpositionen, die den Dativ fordern (sie sind zahlreich): abseits, anhand,
ausschließlich, abzüglich, angesichts, anlässlich, anstatt, anstelle, aufgrund, außerhalb,
bezüglich, dank, einschließlich, exklusive, fern, halber, hinsichtlich, inklusive, inmitten, infolge,
innerhalb, jenseits, mittels, nördlich, oberhalb, östlich, südlich, seitens, trotz, ungeachtet,
unterhalb, während, wegen, westlich, zufolge, zugunsten, zwecks, zuzüglich

Look out! Im Plural gibt es keinen Artikel, wenn man einen unbestimmten Artikel verwenden
will.

Did you know? Kennen Sie den Journalisten und Autor Bastian Sick? 2003 wurde er durch
seine Kolumne „Zwiebelfisch“ bekannt, in der er sich auf unterhaltsame Weise mit
Zweifelsfällen der Grammatik, der Rechtschreibung, der Zeichensetzung und des Stils befasste.

Aus der Kolumne Zwiebelfisch entstand die von Kiepenheuer & Witsch herausgebrachte
Bücherserie „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“. Der Zwiebelfisch war die erste deutsche
Internet-Kolumne, die in der Form eines Buches zum Bestseller wurde.
Interrogativpronomen
Um offene Fragen zu stellen, d. h. Fragen, die mehr als nur ein Ja oder ein Nein als Antwort
erfordern, benötigen Sie Interrogativpronomen. Man nennt sie auch ganz einfach Fragewörter.

 Was? : Was machst du morgen?  Wie? : Wie heißen Sie?


 Was darf ich Ihnen bringen?  Wie spät ist es?
 Wo? : Wo bist du?  Wann? : Wann kommst du nach
 Wo ist der Bahnhof? Hause?
 Wohin? : Wohin gehst du?  Wie viel? : Wie viel kostet das Brot?
 Wohin fahren wir in den Urlaub?  Wie viele? : Wie viele Äpfel soll ich
 Woher? : Woher kommst du? kaufen? „Wie viele“ mit -e verwendet
 Woher wissen Sie das? man, wenn man die betreffenden
 Warum? : Warum sind Sie zu spät? Sachen/Personen zählen kann.
 Weshalb? : Weshalb funktioniert das
Telefon nicht?

Look out! Im Deutschen unterscheidet man zwischen „Wo?“ und „Wohin?“

 Wo?, um nach einem Ort zu fragen,


 Wohin?, um nach einer Richtung zu fragen.

Auf das Interrogativpronomen folgt stets das konjugierte Verb: Interrogativpronomen +


konjugiertes Verb + Subjekt? > Wo wohnst du? Sie haben es vielleicht schon bemerkt. Im
Deutschen gibt es kein Leerzeichen vor dem Fragezeichen.

Did you know? Wie Sie beim Lesen dieses Arbeitsblattes sicherlich bereits gemerkt haben,
beginnen alle Interrogativpronomen im Deutschen mit dem Buchstaben W. Aus diesem Grund
nennt man sie auch „W-Fragen“.

Im Journalismus wendet man in der Regel die Technik der 6 W-Fragen an. (Was? Wer? Wo?
Wann? Wie? Warum?) Diese Technik ist die Grundlage jeder Recherche für einen
journalistischen Text. Indem er eine Antwort auf jede dieser Fragen sucht, baut der Journalist
die Geschichte auf, die er schreiben möchte.
Der einfache Aussagesatz
Was ist ein einfacher Deklarativsatz? Es ist ... einfach!

 Ein Großbuchstabe am Satzanfang,


 ein konjugiertes Verb
 und ein Punkt am Ende des Satzes.

Es gibt keine Ausnahmen von dieser Regel.

Nichts geht über ein Beispiel: Er kommt mit seinem Freund morgen. Das Verb „kommt“ steht
immer an zweiter Stelle.

Also: Mit seinem Freund kommt er morgen. Morgen kommt er mit seinem Freund.

Die Betonung liegt auf dem ersten Satzglied:

 Er kommt morgen mit seinem Freund.


 Mit seinem Freund kommt er morgen.
 Morgen kommt er mit seinem Freund.

Look out!

 Þ Die Verwendung von koordinierenden Konjunktionen am Satzanfang: Denn, oder, nur,


aber, und. Sie ändern die Reihenfolge der Wörter im Satz überhaupt nicht: Und er kommt
mit seinem Freund morgen. 2) Denn mit seinem Freund kommt er morgen.
 Þ Verben mit trennbarem Partikel, wie z. B. „fernsehen“ und „mitmachen“. Das konjugierte
Verb steht immer an zweiter Stelle; das Partikel steht ganz am Ende des Satzes, direkt vor
dem Punkt: In den Ferien sieht sie oft fern. Alle Studenten machen mit.

Did you know? Das Lesen (und Lernen) einiger Slogans kann Ihnen helfen, sich diesen
Grammatikpunkt zu merken:

 Haribo: „Haribo macht Kinder froh und Erwachsene ebenso“. »


 McDonald’s: „Ich liebe es“. »
 Avon: „Mit Avon siehst du bezaubernd aus.“ »
 L'Oréal: „Auch Sie sind es sich wert.“ »
 TicTac: „TicTac ist die neue Taktik.“ »

Mit „dass“ eingeleitete Nebensätze


In einem Nebensatz, der mit „dass“ eingeleitet wird, braucht man:

 einen Hauptsatz mit einem Verb wie sagen, denken, mögen, wollen ...
 ein Komma + dass + Subjekt des Verbs
 das konjugierte Verb an letzter Stelle (vor dem Punkt).
 Ich sage, dass der Satz richtig ist.
 Glaubt ihr, dass die Konferenz noch lange dauert?
 Er möchte, dass seine Kinder früher nach Hause kommen.
 Wir wollen nicht, dass der Unterricht ausfällt.

Look out! → ..., dass + Subjekt +  ... + konjugiertes Verb.


Did you know? Ich denke, dass das nicht stimmt!

„Dass“ und „das“ sind Homophone (gleiche Aussprache, unterschiedliche Schreibweise) und
bereiten den Deutschen Probleme. Es wurde sogar eine kuriose Website eingerichtet:
https://www.das-dass.de/

Mit „ob“ eingeleitete Nebensätze


In einem Nebensatz, der mit „ob“ eingeleitet wird, braucht man:

 einen Hauptsatz mit einem Verb wie „fragen“, „sich fragen“, „wissen“ ...
 ein Komma + ob + Subjekt des Verbs
 das konjugierte Verb an letzter Stelle (vor dem Punkt).
 Ich weiß nicht, ob er kommt.
 Der Lehrer fragt, ob wir verstehen.
 Er fragt sich, ob das Wetter schöner wird.

Look out! →  ..., ob + Subjekt +  ... + konjugiertes Verb.

Did you know? Verwechseln Sie nicht „ob“ mit „wenn“!

„ob“ = in ganzen Fragesätzen in der indirekten Rede: → Er fragt sich, ob er kommen soll.

„Wenn“ in Sätzen, die eine Bedingung ausdrücken: → Ich komme, wenn ich Zeit habe.

Mit „wenn“ eingeleitete Nebensätze


In einem Nebensatz, der mit „wenn“ eingeleitet wird, braucht man:

 einen Hauptsatz
 ein Komma + wenn + Subjekt des Verbs
 das konjugierte Verb an letzter Stelle (vor dem Punkt)

→ Ausdruck der Zeit: Ich bin glücklich, wenn die Sonne scheint.

→ Ausdruck der Bedingung Er freut sich, wenn er mitkommen darf. Er freut sich, wenn er mit
uns mitkommen darf.

→ Ausdruck der Wiederholung eines Ereignisses in der Vergangenheit Wenn Peters Mutter
krank war, kochte Peter für sie. (Jedes Mal) Wenn Peters Mutter krank war, hat Peter für sie
gekocht.

Look out! Der Hauptsatz und der Nebensatz sind austauschbar: Ich bin glücklich, wenn die
Sonne scheint.

→ Hauptsatz (mit dem Verb an zweiter Stelle), wenn + Subjekt +  ... + konjugiertes Verb.

 Wenn die Sonne scheint, bin ich glücklich.

→ Wenn + Subjekt +  ... + konjugiertes Verb, konjugiertes Verb + Subjekt +  ... .

Did you know? Verwechseln Sie nicht „wenn“ mit „wann“!

„Wenn“ = „sobald“ und „falls“ in einem Deklarativsatz.


„Wann“ = „zu welcher Zeit“ in einem Fragesatz.

Mit „als“ eingeleitete Nebensätze


- „Als“ ist eine Konjunktion und leitet einen umstandsbedingten zeitlichen Nebensatz ein. „Als“
bezeichnet eine Handlung, ein einmaliges Ereignis in der Vergangenheit.

- Verben werden zwingend in der Vergangenheit, vorzugsweise im Präteritum, konjugiert. Als


ich ein Kind war, habe ich gern mit Autos gespielt.

- „Als“ leitet immer einen Nebensatz ein. D. h. das konjugierte Verb wird an das Ende gestellt.
Das Komma wird verwendet, um den Hauptsatz vom Nebensatz zu trennen.

 Ich war nicht zu Hause, als du kamst.


 Als die Mauer fiel, war ich noch ein Kind.
 Als ich 20 Jahre alt war, lernte ich meinen Mann kennen.
 Ich lernte meinen Mann kennen, als ich 20 Jahre alt war.

Look out! „Als“ wird verwendet, um über ein einmaliges Ereignis in der Vergangenheit zu
sprechen. Für alle anderen Begriffe von „wann“ muss die Konjunktion „wenn“ verwendet
werden.

Did you know? Selbst die Deutschen verwechseln sie manchmal. Seien Sie daher doppelt
wachsam.

Der einfache Infinitivsatz


Was ist ein einfacher Infinitivsatz?

 → Er wird durch einen Hauptsatz eingeleitet,


 → gefolgt von einem Komma,
 → Objekten
 → und schließlich zu + dem Verb im Infinitiv

Beispiele:

 Es ist verboten, auf der Straße zu spielen.


 Jonas versucht, im Internet eine Partnerin zu finden.

Einige Verben und Wendungen, auf die ein einfacher Infinitivsatz folgt:

 helfen: Ich kann Ihnen helfen, besser Deutsch zu sprechen.


 versuchen: Versuchen Sie, den Test zu bestehen.
 bitten: Ich bitte Sie, pünktlich zu sein.
 es ist einfach
 es ist wichtig
 es ist schön

Look out!

→ Nie „zu“ mit Modalverben, wenn sie in der Position des konjugierten Verbs stehen: Ich will
Musik hören.
→ Nie „zu“ mit „lassen“ und „machen“ (in der Position des konjugierten Verbs): Lass mich
meine Hausaufgaben machen.

→ Nie „zu“ mit Verben, die Bewegung ausdrücken wie „gehen“, „fahren“, „kommen“ usw.
(konjugiertes Verb): Ich gehe einkaufen.

→ Nie „zu“ mit Verben der Wahrnehmung wie „hören“, „sehen“, „spüren“, „fühlen“ (in der
Position des konjugierten Verbs): Ich höre den Mann kommen.

Did you know? Die Amtssprache in Österreich ist Hochdeutsch, aber es gibt zahlreiche
Dialekte. Die Aussprache kann sich komplett vom „Hochdeutschen“ unterscheiden, denn die
Österreicher „verschlucken“ Silben:

Ich will Wasser trinken. → I wü Wossa trink'n. (niederösterreichischer Dialekt)

Einige Wörter sind vollkommen anders:

 der Erdapfel (Österreich), die Kartoffel (Deutschland)


 die Marille (Österreich), die Aprikose (Deutschland)
 der Paradeiser (Österreich), die Tomate (Deutschland)
 das Sackerl (Österreich), die Tüte (Deutschland)
 die Semmel (Österreich), das Brötchen (Deutschland)

Indirekte Fragesätze mit W-Fragen oder Entscheidungsfragen


Was ist ein indirekter Satz? Das ist ein Satz, der dazu dient, die Fragen einer Person zu
berichten. Es werden z. B. die Verben „fragen“, „sich fragen“, „wissen“ verwendet.

Was ist ein globaler indirekter Fragesatz? Er greift eine globale Frage auf, d. h. eine Frage, die
mit Ja oder Nein beantwortet wird. Es wird kein Fragepronomen verwendet.

→ Kommt er morgen? Ja/Nein. Er fragt, ob er morgen kommt.

Im globalen indirekten Fragesatz braucht man:

 Einen Hauptsatz: Er fragt


 ein Komma + ob + Subjekt des Verbs
 das konjugierte Verb an letzter Stelle (vor dem Punkt)

Was ist ein partieller indirekter Fragesatz? Er greift eine Teilfrage auf, d. h. eine Frage, die ein
Fragepronomen enthält: Wann, mit wem, wo, wer ...

→ Mit wem kommt er morgen? Er fragt, mit wem er morgen kommt.

In dem partiellen indirekten Fragesatz braucht man:

 Einen Hauptsatz: er fragt


 Ein Komma + Fragepronomen + Subjekt des Verbs
 das konjugierte Verb an letzter Stelle (vor dem Punkt)

Look out!

Þ Globaler indirekter Fragesatz: „Ob“ + Subjekt +  ... + konjugiertes Verb.

Þ Partieller indirekter Fragesatz: Fragepronomen + Subjekt +  ... + konjugiertes Verb.


Did you know? Gewisse Lieder können beim Üben der Grammatik helfen. Nehmen wir heute
das Beispiel von Schöngeist und seinem Lied „Frag mich warum“, hier ein Auszug:

„Und ich frag' mich, warum ich dich immer noch liebe ich dich immer noch nicht hasse [ …]
Und ich frag' mich, warum warum es nicht funktioniert hat und ich immer noch denk' [...]
Die Modalverben: „dürfen“ und „können“
Die Modalverben Ein Modalverb steht immer „im Dienst“ eines anderen Verbs. Es ermöglicht
es, die Bedeutung des zweiten Verbes zu differenzieren. Manchmal lässt sich ein Modalverb
wie ein Hauptverb verwenden, vorausgesetzt, die Situation ist klar.

Beispiele: Er kann gut Deutsch (sprechen). Ihr dürft nach Hause (gehen).

Aber: Die Modalverben sind unregelmäßig. Man muss sie auswendig lernen.

1. Das Verb „dürfen“ Das Verb „dürfen“ wird in folgenden Situationen verwendet:

 um jemandem etwas zu erlauben Beispiele: Ihr dürft fernsehen. Sie dürfen früher nach
Hause gehen.
 um etwas zu verbieten Beispiele: Im Museum darf man nicht fotografieren.Ihr dürft nicht
laut sein.

Die Konjugation des Verbs „dürfen“

 ich darf  wir dürfen


 du darfst  ihr dürft
 er/sie/es darf  sie/Sie dürfen

2. Das Verb „können“ Das Verb „können“ wird in folgenden Situationen verwendet:

 um jemandem etwas zu erlauben Beispiel: Marie kann sich ein Eis kaufen. Sie hat 2 Euro.
 um auszudrücken, dass jemand fähig ist, etwas zu tun / dass er/sie etwas gelernt hat
Beispiele: Du kannst Auto fahren. Mario kann Italienisch.
 um eine Möglichkeit auszudrücke Beispiel: Es regnet nicht. Ich kann spazieren gehen.
 um eine Schlussfolgerung zu ziehen Beispiel: Das Licht ist aus. Tante Sophie kann nicht
zuhause sein.
 Wenn man das Verb „können“ verneint, drückt man eine Unmöglichkeit oder eine
Unfähigkeit aus. Beispiele: Menschen können nicht fliegen.Lilly kann nicht lesen.

Die Konjugation des Verbs „können“

 ich kann  wir können


 du kannst  ihr könnt
 er/sie/es kann  sie/Sie können

Und der Unterschied? „Können“ betont die (erworbene) Fähigkeit, etwas zu tun „Dürfen“
verweist eher auf die Erlaubnis, etwas zu tun.

Look out! Wenn Sie Fragen stellen, ist es höflicher, eine Form von „dürfen“ zu verwenden.
Beispiel: Darf ich deinen Computer benutzen? Um Hilfe anzubieten, sagt man: Kann ich
dir/Ihnen helfen?

Did you know? Hier ein paar Redewendungen, die man häufig im Alltag hört:

 Berge versetzen können


 Von etwas ein Lied singen können
 Darf ich?
 Keine Zeit verlieren dürfen
Die Modalverben: „müssen“ und „sollen“
1. das Verb sollen Dieses Verb bereitet Schwierigkeiten, da es sehr schwer zu übersetzen
ist.Die Übersetzung hängt immer vom Kontext ab. Das Modalverb „sollen“ wird in folgenden
Situationen verwendet:

 Übermittlung einer Nachricht Beispiele: Du sollst Tina anrufen. Ich soll Mark den Brief
geben.
 Befehl Beispiele: Du sollst jetzt schlafen! Ihr sollt eure Hausaufgaben machen!
 Hören/Verbreiten eines Gerüchts Beispiele: Er soll viel Geld haben. Sie soll einen neuen
Freund haben.
 Befolgen eines Befehls / eines Gesetzes Beispiele: Man soll nicht lügen! Jugendliche sollen
nicht rauchen.
 Verfolgen eines Ziels Beispiele: Das Buch soll dir helfen. Die Lehrerin soll den Kindern die
Aufgabe erklären.

Die Konjugation des Verbs „sollen“ Dieses Verb wird im Präsens regelmäßig konjugiert.

 ich soll  wir sollen


 du sollst  ihr sollt
 er/sie/es soll  sie/Sie sollen

2. Das Verb müssen Das Verb „müssen“ entspricht dem französischen „devoir“ oder „il faut“.
Das Verb „müssen“ wird in folgenden Situationen verwendet:

 Befehl Beispiele: Sie müssen die Rechnung bezahlen. Die Kinder müssen eine Klassenarbeit
schreiben.
 um auszudrücken, dass etwas nicht obligatorisch ist (+Verneinung) Beispiele: Du bist 18
Jahre alt. Du musst nicht deine Eltern fragen.
 eine Notwendigkeit Beispiele: Herr Müller muss früh aufstehen. Der Fußballspieler muss
trainieren.
 Schlussfolgerung Beispiele: Alle Menschen müssen sterben.

Die Konjugation des Verbs „müssen“

 ich muss  wir müssen


 du musst  ihr müsst
 er/sie/es muss  sie/Sie müssen

Und der Unterschied? Das Verb „müssen“ drückt in erster Linie eine objektive und dringende
Notwendigkeit aus. Wenn man das Notwendige nicht tut, muss man sich auf unangenehme
Konsequenzen gefasst machen. Das Verb „sollen“ drückt allgemein einen Ratschlag aus, den
man als nützlich oder nicht erachten kann.

Look out! Beachten Sie die Verneinung dieser beiden Verben. „Nicht müssen“ besagt, dass
etwas nicht notwendig ist. „Etwas nicht tun sollen“ drückt ein Verbot aus. Die Verneinung wird
bei „müssen“ beim Verb selbst eingefügt. Bei „sollen“ wird die Verneinung zu dem im Satz
benutzten Infinitiv hinzugefügt. Beispiele: Du musst dich nicht beeilen. Du sollst nicht schreien.

Did you know? Hier ein paar Redewendungen, die man häufig im Alltag hört:

 In den sauren Apfel beißen müssen


 Sich warm anziehen müssen
 Jemand soll bleiben, wo der Pfeffer wächst
 Man soll nicht Äpfel mit Birnen vergleichen

Die Modalverben: „mögen“ und „wollen“


1. Das Verb wollen Dieses Verb drückt einen Willen aus. Verwendet man „wollen“ zusammen
mit „nicht“, weigert man sich, etwas zu tun. Beispiele: Ich will ein Buch lesen. Die Schüler
wollen nach Hause gehen. Max will nicht in die Schule gehen.

Die Konjugation des Verbs „wollen“

 Ich will  wir wollen


 du willst  ihr wollt
 er/sie/es will  sie/Sie wollen

2. Das Verb mögen Das Verb „mögen“ wird in folgenden Situationen verwendet:

 um Uneinigkeit/Ablehnung auszudrücken Beispiele: Magst du etwas trinken? Nein, danke.


Ich mag nichts (trinken). Ich mag den neuen Kollegen nicht.
 um Neigungen/Vorlieben auszudrücken Beispiele: Ich mag Rockmusik. Magst du das
Kleid?
 eine Abneigung haben / keine Lust haben, etwas zu tun + Verneinung Beispiele: Laura
mag nicht nach Hause gehen. Ich mag nicht mehr arbeiten.
 um einen Wunsch auszudrücken, höflich um etwas zu bitten (mit der Form „möchten“)
Beispiele: Möchten Sie etwas bestellen?

Die Konjugation des Verbs „mögen“

 Ich mag  wir mögen


 du magst  ihr mögt
 er/sie/es mag  sie/Sie mögen

Und möchten? Ist Ihnen die Form bereits aufgefallen, die im Deutschen oft verwendet wird?
„Möchten“ ist höflicher als „wollen“. „Wollen“ drückt einen sehr starken Wunsch aus.
Beispiele: Ich will dich heiraten.

Look out! „Mögen“ ist ein echter Fallstrick für Franzosen, weil man mit „mögen“ kein zweites
Verb im Infinitiv verwenden kann! Auf „mögen“ folgt stets ein Akkusativobjekt! Beispiel: Man
sagt „Ich treffe gern Freunde“ anstatt „Ich mag Freunde treffen“.

Did you know? Hier einige Ausdrücke/Redewendungen, die man im Alltag häufig hört:

 Ich will meine Ruhe haben.


 Sie will es nicht wahrhaben.
 Mag (schon) sein… (das ist möglich …)

Das Verb „wissen“


Das Verb „wissen“ wird im Französischen sehr häufig mit „savoir“ übersetzt. Der Unterschied
zwischen „savoir“ und „pouvoir“ bereitet Deutschen häufig Schwierigkeiten. Für Franzosen
stellt der Unterschied zwischen „wissen“ und „kennen“ bisweilen einen Fallstrick dar.
Die Konjugation Das Verb „wissen“ wird unregelmäßig konjugiert. Es wird häufig in
Verbindung mit den Modalverben genannt. Beachten Sie aber, dass „wissen“ grundsätzlich
kein Modalverb ist.

 ich weiß  wir wissen


 du weißt  ihr wisst
 er/sie/es weiß  sie/Sie wissen

Die Verwendung Das Verb „wissen“ wird in folgenden Fällen benutzt:

1. Als Übersetzung von „savoir“ oder „connaître“ Beispiele: Sina weiß die Adresse. Tim weiß
die Antwort.

2. Im Sinne von „viel Wissen besitzen“ Beispiele: Maria weiß viel über die Renaissance.

3. Im Sinne von „sich an etwas erinnern“ Beispiele: Weißt du noch?

Und in einigen Redewendungen: Sich zu helfen Wissen Beispiel: Tim weiß sich zu helfen. Er
schaut im Internet nach. Und Jemanden etwas wissen lassen Beispiel: Ich lasse dich wissen,
wann der Zug ankommt.

Look out! Das Verb „kennen“ bezieht sich häufig auf Personen. Man drückt damit auch aus,
dass man mit etwas vertraut ist. Das Verb „können“ verweist in der Regel auf eine erworbene
Fähigkeit. Und „wissen“ drückt aus, dass man etwas über eine bestimmte Person/Sache
gelernt hat und sich dies in Erinnerung rufen kann. Man benutzt „wissen“ oft in Verbindung
mit Nebensätzen.

Did you know? Hier eine sehr nützliche Redewendung:

 Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Oder


 Man kann nie wissen!

Die Verben mit trennbaren und untrennbaren Präfixen


Im Deutschen gibt es zahlreiche Verben mit Präfixen. Man kann oft die Bedeutung eines
Verbes ändern, indem man ihm ein anderes Präfix voranstellt. Wenn man die Verben
konjugiert, passiert es häufig, dass das Präfix von der konjugierten Verbform getrennt wird.
Man sagt, dass das Verb „trennbar“ ist, das heißt mit trennbarem Präfix. Wenn das Präfix mit
der konjugierten Verbform verbunden bleibt, handelt es sich um ein untrennbares Verb. Ob
das Verb vom Präfix getrennt wird oder nicht, hängt vom verwendeten Präfix ab.

Die Verben mit trennbaren Präfixen Dies sind die Verben mit den folgenden Präfixen:

ab-, an-, auf-, aus-, bei-, ein-, los-, mit-, nach-, her-, hin-, vor-, weg-, zu-, zurück-

Wenn man das Verb konjugiert, entfernt man das Präfix vom Verb und setzt es an das Ende des
Satzes. Beispiele: Olaf kommt zurück. Ihr räumt das Wohnzimmer auf.

Um das Partizip Perfekt des Verbes zu bilden, muss man das Präfix vor das für das Partizip
Perfekt charakteristische „ge“ setzen: Beispiel: Ich habe aufgeräumt.
Die Verben mit untrennbaren Präfixen Dies sind die Verben mit den folgenden Präfixen:

be-, emp-, ent-, er-, ge-, miss-, ver-, zer-

Das Präfix bleibt mit dem Verb verbunden. Beispiele: Ich empfehle die Suppe. Die Hose gefällt
mir.

Das Partizip Perfekt wird ohne „ge“ gebildet: Ich habe ihn beraten. Sie hat ihm vergeben.

Look out! Die folgenden Präfixe können trennbar oder untrennbar sein:

durch-, hinter-, über-, um-, unter-

Beispiel: Der Autor schreibt den Text um. Sie umschreibt das Wort.

Did you know? Hier zwei Gedächtnisstützen, um sich die untrennbaren Präfixe zu merken. Auf
Deutsch:

Beer-, Enten-, und Gemüseverzehr wird in einer misslichen Lage empfohlen.


Die Präpositionen mit dem Akkusativ
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Good to know...

Haben Sie bereits Grundkenntnisse in Deutsch? Können Sie sich zu alltäglichen Themen
äußern? Dann machen wir weiter!

Ach, die berühmten Präpositionen … Dativ oder Akkusativ? Dieses Arbeitsblatt widmet sich mit
den Präpositionen, die den Akkusativ fordern. Nicht mehr, nicht weniger!

Wir erklären Ihnen alles, was Sie über die Präpositionen, die den Akkusativ fordern, wissen
müssen!

Heute werden Sie:

- die Präpositionen (wieder)entdecken, die den Akkusativ fordern

- ihre Bedeutung kennenlernen

… und eine Gedächtnisstütze kennenlernen, um sich diese Präpositionen besser merken zu


können!

Explanations & Examples

Welche Präpositionen fordern den Akkusativ?

→ durch

→ für

→ gegen

→ ohne

→ um

Beispiele:

Rotkäppchen geht durch den Wald.

den: Akkusativ Maskulinum Singular von der

Das Geschenk ist für meine Schwester.

meine: Akkusativ Femininum Singular von mein

Sie sind gegen unsere Pläne.

unsere: Akkusativ Plural von unser

Er geht ins Kino ohne seine Eltern.

seine: Akkusativ Plural von sein

Die Kinder tanzen um den Teppich herum.


den: Akkusativ Maskulinum Singular von der

Look out!

Die Deklinationen im Akkusativ gut beherrschen!

Did you know?

Hier eine Gedächtnisstütze, um sich alle geläufigen Präpositionen zu merken: Singen Sie zur
Melodie von „Yellow Submarine“ der Beatles:

durch, für (we all)

gegen (live in a)

ohne um-um-um (yellow submarine, yellow submarine)

Die Präpositionen mit dem Dativ

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Good to know...

Haben Sie bereits Grundkenntnisse in Deutsch? Können Sie sich zu alltäglichen Themen
äußern? Dann machen wir weiter!

Ach, die berühmten Präpositionen … Dativ oder Akkusativ? Dieses Arbeitsblatt widmet sich den
Präpositionen, die den Dativ fordern. Nicht mehr, nicht weniger!

Wir erklären Ihnen alles über die Präpositionen, die den Dativ fordern!

Heute werden Sie:

- die Präpositionen (wieder)entdecken, die den Dativ fordern

- ihre Bedeutung kennenlernen

- … und eine Gedächtnisstütze kennenlernen, um sich diese Präpositionen besser merken zu


können!

Explanations & Examples

Welche Präpositionen fordern den Dativ?

→ aus (Ursprung, Ursache)

→ bei

→ mit

→ nach

→ seit

→ von (Herkunft)
→ zu (Ort, Richtung)

Beispiele:

Sie kommt aus der Slowakei.

der: Dativ Femininum Singular von die

Er schläft bei seinem Freund.

seinem: Dativ Maskulinum Singular von sein

Ich habe das Geschenk mit meiner Schwester gekauft.

meiner: Dativ Femininum Singular von mein

Sie kommt nach ihrer Arbeit.

ihrer: Dativ Femininum Singular von ihr

Er arbeitet seit einem Monat.

einem: Dativ Maskulinum Singular von ein

Meine Tochter kommt um 16 Uhr aus der Schule.

der: Dativ Femininum Singular von die

Rotkäppchen geht zu seiner Großmutter.

seinem: Dativ Maskulinum Singular von sein

Look out!

Die Deklinationen im Dativ gut beherrschen!

Did you know?

Hier eine Gedächtnisstütze, um sich alle geläufigen Präpositionen zu merken: Singen Sie zur
Melodie von „Bruder Jakob“:

Aus, bei, mit, nach (x2)

Seit, von, zu (x2)

Immer mit dem Dativ: (x2)


Dem, der, dem,

den und -n

Direktionale Präpositionalgefüge

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Good to know...

Was wäre, wenn Sie sich in Berlin oder einer anderen deutschen Stadt verirren würden? Wie
würden Sie nach dem Weg fragen?

Die Richtungspräpositionen helfen Ihnen, Richtungsangaben richtig zu verstehen und


auszudrücken.

Nachdem Sie dieses Arbeitsblatt gelesen haben, werden Sie in der Lage sein,
Präpositionalgruppen für Richtungsangaben zu verstehen und korrekt auszudrücken.

Explanations & Examples

Ø - Um die Richtung anzugeben, werden die Präpositionen an, auf, hinter, in, neben, über,
unter, vor, zwischen mit dem Akkusativ verwendet:

An – Ich hänge das Bild an die Wand.

Auf – Ich lege das Buch auf den Tisch.

Hinter – Er geht hinter das Haus.

In – Tina geht in die Schule.

Neben – Setz dich doch neben mich.

Über – Gehen Sie über die Brücke.

Unter – Es regnet. Stellen wir uns unter den Baum.

Vor – Stell dich nicht vor den Fernseher. Ich sehe nichts.

Zwischen – Setz dich zwischen deine Brüder für das Foto.

Es gibt zwei Richtungspräpositionen, die mit dem Dativ verwendet werden:

 „Nach“, um anzuzeigen, dass man in ein Land, eine Stadt oder eine Region (die keinen
Artikel tragen) fährt.

- Wir fahren nach Frankreich.

- Kommst du mit nach Berlin?

 „Zu“, um anzuzeigen, dass man zu einer Person oder einer Veranstaltung geht.

- Rotkäppchen geht zu seiner Großmutter.

- Ich gehe heute Abend zum (zu+dem) Fußballspiel.


Look out!

Auf die Präpositionen an, auf, hinter, in, neben, über, unter, vor, zwischen folgt nur dann der
Akkusativ, wenn es sich um Richtungspräpositionen handelt. Die Frage lautet also: Wohin?

Wohin gehst/fährst du?

Diese Präpositionen können auch lokativ verwendet werden. In diesem Fall folgt ihnen der
Dativ.

Did you know?

Die deutsche Grammatik hat den Ruf, sehr strukturiert zu sein, aber es gibt ein paar
Ausnahmen von der Regel:

 Einige Länder stehen mit einem Artikel:

Die Schweiz

Die Türkei

Der Iran

Der Irak

 Um zu sagen, dass man in diese Länder reist, verwendet man die Präposition „in“ statt
„nach“.

Ich fahre in die Schweiz.

Ich fahre in die Türkei.

Ich fahre in den Iran.

Ich fahre in den Irak.

Lokale Präpositionalgefüge

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Good to know...

Sie wissen nun, welche Präpositionen Sie verwenden müssen, wenn Sie eine Richtung angeben
wollen. Aber wie gibt man einen Ort an? Welche Präpositionen kann man verwenden, um den
Standort einer Sache oder einer Person anzugeben?
Lesen Sie dieses Arbeitsblatt aufmerksam durch, um alles über die Präpositionalgruppen im
Lokativ zu erfahren.

Explanations & Examples

Ø - Auch die Präpositionen an, auf, hinter, in, neben, über, unter, vor, zwischen werden
verwendet, um eine Position anzugeben. Das Objekt oder die Person bewegt sich nicht. Auf
Präpositionen im Lokativ folgt der Dativ:

An - Das Bild hängt an der Wand.

Auf - Das Buch liegt auf dem Tisch.

Hinter - Er ist hinter dem Haus.

In - Tina ist in der Schule.

Neben - Ralf sitzt neben mir.

Über - Die Lampe hängt über dem Tisch.

Unter - Es regnet. Deshalb stehen wir unter einem Baum.

Vor - Das Auto steht vor der Bank.

Zwischen - Dein Motorrad steht zwischen dem grünen und dem roten Auto.

Die Präposition „bei“ kann nicht wie die anderen oben genannten Präpositionen für eine
Richtungsangabe verwendet werden. Es folgt aber auch auf sie der Dativ:

„Bei“, um anzuzeigen, dass man sich bei einer Person oder einer Veranstaltung befindet.

 Rotkäppchen ist bei seiner Großmutter und wundert sich über ihre großen Zähne.

 Ich kann dich nicht hören. Es ist laut hier. Ich bin gerade bei einem Fußballspiel.

Look out!

Auf die Präpositionen an, auf, hinter, in, neben, über, unter, vor, zwischen folgt nur dann der
Dativ, wenn es sich um Präpositionen im Lokativ handelt. Die Frage lautet also: Wo?

Wo bist du?

Vorsicht! Jene Präpositionen können auch verwendet werden, um eine Richtung anzugeben. In
diesem Fall folgt auf sie der Akkusativ.
Did you know?

Die Präpositionen an, auf, hinter, in, neben, über, unter, vor, zwischen heißen auf Deutsch
Wechselpräpositionen:

Sie können den Fall je nach ihrer Verwendung ändern:

- Wenn die Präposition eine Richtung angibt, folgt ihr der Akkusativ

- Wenn die Präposition einen Ort angibt, folgt ihr der Dativ.

Temporale Präpositionalgefüge

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Good to know...

Wie gebe ich die Uhrzeit oder ein Datum an? Welche Präpositionen gibt es, um die Dauer eines
Ereignisses auszudrücken?

Auf diesem Arbeitsblatt lernen Sie die Präpositionen kennen, die Sie zur Strukturierung der Zeit
benötigen.

Nachdem Sie dieses Arbeitsblatt aufmerksam gelesen haben, werden Sie in der Lage sein, eine
bestimmte Situation in der Zeit auszudrücken.

Explanations & Examples

 Die Zeitpräpositionen beantworten die Fragen „wann“, „bis wann“, „von“, „ab wann“,
„wie lange“ und „wie lange“, um auszudrücken, wann eine Handlung, ein Ereignis
stattgefunden hat.

 Um der Zeitpräposition eine Bedeutung zu verleihen, wird sie oft mit einer
Zeitergänzung versehen (Stunde/Tag/Monat/ ...).

 Angabe einer bestimmten Uhrzeit mit „um“

Ich esse immer um 12.

Der Film beginnt um 3.

 Angabe einer ungefähren Uhrzeit mit „gegen“

Felix kommt gegen 16 Uhr nach Hause.

 Angabe eines Datums, eines Tages oder einer Tageszeit mit „am“

Am 6. Dezember ist Nikolaus.

Am Mittwoch kommt Sabine mich besuchen.

Wir gehen am Abend ins Konzert.

 Angabe der Monate und Jahreszeiten mit „im“

Im Sommer fahren wir immer ans Meer.

Im August habe ich Urlaub.

 Angabe eines Zeitpunkts in der Vergangenheit mit „vor“ (+Dativ)


Wir haben vor 7 Jahren geheiratet.

 Angabe des Beginns in der Vergangenheit bis jetzt mit „seit“ (+Dativ)

Georg arbeitet seit 5 Jahren in der Firma.

Seit Julia verliebt ist, hat sie immer gute Laune.

 Angabe, bis wann ein Ereignis dauert, mit „bis“

Die Deutschen arbeiten bis 67 Jahre.

 Angabe eines Zeitraums mit „von .... bis ....“

Ich arbeite jeden Tag von 8 bis 16 Uhr.

 Angabe eines Zeitpunkts in der Zukunft mit „in“ (+ Dativ)

In zwei Tagen ist Weihnachten.

Wir heiraten in 5 Monaten.

Look out!

Man verwendet die Präposition „um“, um eine Uhrzeit anzugeben, „am“, um das Datum
anzugeben, und „im“, um eine Jahreszeit oder einen Monat anzugeben.

Did you know?

Pünktlichkeit und damit Zeit sind in Deutschland sehr wichtig. Zu spät zu kommen wird als
unhöflich interpretiert.

Ein Sprichwort sagt: „Fünf Minuten vor der Zeit ist des Deutschen Pünktlichkeit“.

Um auf gutem Fuß zu bleiben, sagen Sie am besten Bescheid, dass Sie zu spät kommen, und Sie
werden entschuldigt.
Der Komparativ

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Good to know...

Haben sie bereits Grundkenntnisse in Deutsch? Können Sie sich zu alltäglichen Themen
äußern? Dann machen wir weiter!

Lieber eine größere Jeans, ein kürzeres T-Shirt, ein Buch wählen, das genauso spannend und
nicht so schwierig ist. Es ist wichtig, dass man seine Präferenzen durch Vergleiche (von
Personen, Gegenständen, Fähigkeiten ...) angeben kann.

Hier erfahren Sie alles über den Komparativ!

Heute werden Sie lernen,:

- der Gleichheitskomparativ

- der Unterlegenheitskomparativ

- der regelmäßige und unregelmäßige Überlegenheitskomparativ

… und einen von allen geschätzten Aspekt der deutschsprachigen Kultur entdecken!

Explanations & Examples

Wie bildet man einen Gleichheitskomparativ?

Þ so + Adjektiv + wie

Lisa ist so klein wie Eva.

Wie bildet man einen Unterlegenheitskomparativ?

Þ nicht so + Adjektiv + wie

Janas Vater kocht nicht so gut wie Marias Vater.

Wie bildet man einen Überlegenheitskomparativ?

Þ Regelmäßiger Komparativ: Adjektiv + -er + als

intelligent → intelligenter

Ihr seid intelligenter als wir.

Vorsicht! einsilbiges Adjektiv

Adjektiv + Umlaut (auf Vokal) + -er

alt → älter

jung → jünger

groß → größer

Þ Unregelmäßiger Komparativ:

gut → besser
hoch → höher

gern → lieber

viel → mehr

Look out!

Adjektive auf -er und -el verlieren im Komparativ das -e.

Beispiele:

dunkel → dunkler

teuer → teurer

Did you know?

Einige deutsche Adjektive drücken einen Gleichheitskomparativ aus.

 bärenstark

 kreuzbrav

 steinhart

 steinreich

Temporaladverbien

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Good to know...

Haben Sie sich schon mal gefragt, wie man im Deutschen die Zeit angibt? Wie strukturiert man
die Zeit in einer Erzählung? Wie gibt man die Zeit beispielsweise bei der Vereinbarung eines
Termins an?

Lesen Sie sich dieses Arbeitsblatt aufmerksam durch, um mehr darüber zu erfahren.

Auf diesem Arbeitsblatt erfahren Sie alles über Temporaladverbien:

- der Gegenwart
- der Vergangenheit

- der Zukunft

- einer gewöhnlichen Handlung

- der Dauer

- der Häufigkeit/Frequenz.

Explanations & Examples

Um einen genauen Zeitpunkt anzugeben, zu dem eine Handlung stattfindet, beantwortet man
die Frage: Wann?

Ø Die Adverbien der Gegenwart

- heute

o Ich habe heute keine Zeit.

- jetzt

o Das Spiel beginnt jetzt.

- gerade

o Der Zug kommt gerade.

Ø Die Adverbien der Vergangenheit

- gestern

o Was hast du gestern gemacht?

- vorgestern

o Vorgestern war ich krank.

- vor Kurzem/kürzlich

o Vor Kurzem/kürzlich kam mich Jana besuchen.

Ø Die Adverbien der Zukunft

- morgen

o Kommst du morgen zum Kaffeetrinken?

- übermorgen

o Übermorgen beginnen die Ferien.

- bald

o Ich komme bald wieder.

- später

o Ich komme etwas später nach Hause.


- dann

o Bis dann.

Ø Adverbien, um einen Zeitpunkt anzugeben, zu dem eine gewöhnliche Handlung


stattfindet:

Es geht um Handlungen, die regelmäßig stattfinden.

Das Adverb wird gebildet, indem man ein -s an das Substantiv anhängt (der Morgen >
morgens; der Dienstag > dienstags).

- morgens

o Morgens musst du dir die Zähne putzen.

- abends

o Ich trinke abends eine Tasse Tee.

- montags

o Montags gehe ich ins Fitnessstudio.

Um eine Dauer anzugeben, antwortet man auf die Frage: Wie lange?

- lange

o Ich war lange arbeitslos.

- jahrelang

o Hans hat jahrelang in Berlin gelebt.

Um eine Frequenz/Häufigkeit anzugeben, antwortet man auf die Frage: Wie oft?

- immer

o Ich trage immer eine Brille.

- nie/niemals

o Warst du noch nie/niemals im Ausland?

- oft

o Ich bin oft traurig.

- selten

o Ich bin selten glücklich.

- täglich

Ich treibe täglich Sport.


Look out!

- Das Adverb kann an mehreren Stellen im Satz stehen:

 Ich habe heute keine Zeit.

 Heute habe ich keine Zeit.

 Ich habe heute keine Zeit.

- Es kann hinter dem konjugierten Verb, am Satzanfang oder manchmal auch am Ende des
Satzes stehen.

Vorsicht! Nur Adverbien, die einen genauen Zeitpunkt angeben, können am Satzende stehen.

Did you know?

Was die Zeit betrifft: Wie lange arbeiten die Deutschen?

Die Deutschen arbeiten zwischen 37,5 und 40 Stunden pro Woche. Das Renteneintrittsalter
liegt bei 67 Jahren. Nicht schlecht, oder?

Dazu muss gesagt werden, dass viele Leute (2016 waren es 28 %), vor allem Frauen, in Teilzeit
arbeiten, um mehr Zeit für die Familie zu haben. Laut Umfragen fangen die Deutschen
morgens zwischen 7 und 8 Uhr an zu arbeiten und machen zwischen 16 und 17 Uhr
Feierabend.

Modaladverbien

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Good to know...

Möchten Sie, dass Ihre Sätze authentischer klingen? Möchten Sie Ihre Aussagen auf Deutsch
stärker nuancieren?

Dieses Arbeitsblatt präsentiert Ihnen die Modaladverbien. Lesen Sie es sich aufmerksam durch,
um mehr darüber zu erfahren, wie Sie Modalitäten ausdrücken können.

Heute lernen Sie eine Auswahl an Modaladverbien kennen, um:

- Vermutungen auszudrücken

- Ihre Einstellung zu Ihren Aussagen zu verdeutlichen.


Explanations & Examples

Was ist ein Modaladverb?

- Modaladverbien sind Wörter, die die Modalität oder die Art und Weise näher beschreiben.

- Sie beziehen sich auf ein Verb.

- Sie beschreiben das „Wie“.

- Sie sind unveränderlich.

Die Arten von Modaladverbien:

- Vermutungen auszudrücken

 wahrscheinlich

Simon ist nicht ins Büro gekommen. Er ist wahrscheinlich krank.

 vielleicht

Vielleicht komme ich mit ins Kino. Ich weiß es noch nicht.

 möglicherweise

Der Wetterbericht sagt, dass es morgen möglicherweise regnet.

 bestimmt

Du hast die Prüfung bestimmt bestanden.

 sicher

Sicher hat der Zug wieder Verspätung.

 sicherlich

Du wirst sicherlich schnell wieder gesund.

- Ihre Einstellung zu Ihren Aussagen zu verdeutlichen.

 leider

Heute habe ich leider keine Zeit.

 gern

Die Kinder spielen gern im Garten.

 hoffentlich

Hoffentlich wird es in diesem Winter schneien.

 natürlich

Natürlich freue ich mich, dass du mich besuchst.


Look out!

- Die Adverbien beziehen sich immer auf ein Verb und nicht auf ein Substantiv (Nomen).

- Die Adverbien stehen in der Regel an erster, dritter oder vierter Stelle.

Wenn ein Adverb an erster Stelle steht, wird es nicht durch ein Komma vom Rest des Satzes
abgetrennt.

Did you know?

Je mehr Sie Deutsche in informellen Situationen reden hören, desto mehr werden Sie
bemerken, dass sie gerne kleine Wörter einfügen, um ihre Einstellung zu dem, was sie sagen,
zum Ausdruck zu bringen.

Diese Wörter sind keine echten Adverbien. Man nennt sie Partikeln.

Verleihen Sie Ihren Sätzen ruhig mehr Schwung. Aber Achtung, verwenden Sie diese Partikeln
nur im Mündlichen und im privaten Rahmen. Ihrem Chef gegenüber würden die meisten dieser
Partikeln keinen sehr seriösen Eindruck machen.

 Um ein Adjektiv positiv zu betonen, kann man einfach sehr, total, super, echt, wirklich,
furchtbar oder unheimlich vor das Adjektiv setzen.

Beispiel: Das ist total nett von dir. Der Sänger sieht unheimlich gut aus.

 Um ein Adjektiv zu mildern: ziemlich, nicht wirklich, ganz, ein bisschen.

Beispiel: Es ist ziemlich kalt heute. Der Fisch schmeckt ganz gut, aber das Fleisch schmeckt
besser.

Konjunktionaladverbien

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Good to know...

Haben Sie manchmal Schwierigkeiten, Ihre Schilderungen zu strukturieren? Fragen Sie sich,
welche Wörter Ihnen helfen können, Sätze auf Deutsch miteinander zu verbinden?

Lesen Sie sich dieses Arbeitsblatt aufmerksam durch, um Ihren Sprachstil zu verbessern:

Hier lernen Sie Konjunktional- oder satzverbindende Adverbien kennen, um:


 eine Abfolge von Handlungen auszudrücken: zuerst, dann, zum Schluss

 Gründe und Konsequenzen auszudrücken: deshalb/daher, folglich

 ein Entgegenkommen auszudrücken: trotzdem, dennoch

 einen Ort / eine Richtung auszudrücken: dort/dorthin

Explanations & Examples

Konjunktionaladverbien stellen eine Verbindung zwischen zwei Hauptsätzen dar. Die beiden
Hauptsätze sind entweder durch ein Komma oder einen Punkt voneinander getrennt. Die
Adverbien stehen in der Regel an erster, seltener an dritter oder vierter Stelle im Satz.

Abfolge

- zuerst

- dann

- danach

- zum Schluss

 Zuerst schlage ich die Eier in die Schüssel. Dann gebe ich Mehl und Milch dazu. Zum
Schluss verrühre ich die Zutaten.

 Zuerst putze ich Zähne, danach gehe ich ins Bett.

- außerdem

 Ich habe heute gar keine Zeit. Ich putze gerade die Wohnung. Außerdem muss ich
noch das Abendessen kochen.

Grund und Konsequenz

- deshalb

 Es regnet stark, deshalb brauche ich den Schirm.

- darum

 Das Auto ist kaputt, darum konnte ich dich nicht abholen.

- deswegen

 Ich habe die Grippe. Deswegen kann ich heute nicht zur Arbeit kommen.

Einräumung

- trotzdem

 Der Vater hat ihm das Rauchen verboten, trotzdem raucht Jürgen weiter.

- dennoch

 Regina liebt Klaus. Sie will ihn dennoch nicht heiraten.

Ort/Richtung
- dort/da

 Wir wollen im Urlaub nach Russland fahren. Dort soll es sehr schön sein.

- dorthin

 Simone ist im Schwimmbad. Wollen wir auch dorthin gehen?

Look out!

- Die beiden Hauptsätze sind entweder zwei einzelne Sätze oder durch ein Komma
voneinander getrennt.

- Denken Sie daran, das konjugierte Verb immer an die zweite Stelle im Hauptsatz zu setzen.

Nach dem Adverb am Satzanfang steht nie ein Komma.

Did you know?

In der deutschen Literatur, vor allem bei Thomas Mann oder in den Texten deutscher
Philosophen, finden Sie extrem lange Sätze. Sie nehmen bisweilen ein Drittel der Seite ein.

Heute ist dieser Stil langer Sätze mit vielen Nebensätzen nicht mehr wirklich in. Wie überall
orientiert man sich vielmehr am angelsächsischen Stil klarer und kurzer Sätze. Dieser Trend,
der die einen erfreut, kommt bei den anderen – den Puristen – jedoch schlecht an. Er macht
das Lesen jedoch einfacher und angenehmer. Und das ist nicht zu verachten.

Der Superlativ

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Good to know...

Dass ein Fahrrad kleiner ist als ein Auto oder eine Person größer ist als Sie, das können Sie
mithilfe des Komparativs ausdrücken.

Jetzt möchten Sie aber einen Vergleich zwischen einem Gegenstand oder einer Person und
allen anderen Gegenständen oder Personen anstellen.

Lesen Sie sich dieses Arbeitsblatt durch, um alles über den Superlativ zu erfahren.

In diesem Arbeitsblatt werden Sie lernen, wie Sie

- den Superlativ mit einem Adjektiv zu bilden


- den Superlativ mit einem Adverb zu bilden

… und lernen die unregelmäßigen Formen kennen

Explanations & Examples

Was ist der Superlativ?

Man verwendet den Superlativ, wenn sich der Vergleich auf mehr als zwei Elemente bezieht.

Wie wird der Superlativ gebildet?

- Mit einem Adjektiv: (¨)st + Deklination

Wenn der Vokal des Stammes a, o oder u ist, darf der Umlaut nicht vergessen werden.

Wenn das Adjektiv auf -d, -t, -s, -ß (außer groß), -st, -x oder -z endet, wird zum Zweck einer
besseren Aussprache ein „e“ eingefügt.

Das Adjektiv wird daraufhin wie ein attributives Adjektiv dekliniert.

Beispiel:

Emma ist die jüngste der Klasse.

Wir haben den kürzesten Weg zum Bahnhof genommen.

- Mit einem Attribut oder Adverb:

am  … (¨)sten

Wenn der Vokal des Stammes a, o oder u ist, darf der Umlaut nicht vergessen werden.

Beispiel:

Am schnellsten fährst du von Berlin nach München mit dem Zug.

Look out!

Achtung bei den unregelmäßigen Formen des Superlativs:

 gut -> best-/am besten

 gern -> liebst-/am liebsten

 viel -> meist-/am meisten


 nah -> nächst-/am nächsten

Beispiel

 Er kocht am liebsten mit Bio-Produkten.

 Die Katze schläft die meiste Zeit.

Did you know?

Beachten Sie den besonderen Sinn bestimmter Formen (Ableitungen des Superlativs):

 die meisten (Leute)

 höchstens

 längst

 meistens

 mindestens

 strengstens: strengstens verboten


Das persönliche Vorgangspassiv

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Good to know...

Sie drücken sich sehr gut auf Deutsch aus und möchten Ihren Stil im Schriftlichen
perfektionieren?

Dieses Arbeitsblatt erklärt Ihnen alles zum Passiv, genauer gesagt zum Vorgangspassiv.
Letzteres wird oft in technischen, offiziellen und wissenschaftlichen Texten verwendet.

Hier lernen Sie das Vorgangspassiv kennen:

- seine Verwendung,

- seine Bildung und

- die verschiedenen Formen.

Explanations & Examples

Was ist das Vorgangspassiv?

- Man verwendet das Vorgangspassiv, wenn der Urheber der Handlung nicht wichtig ist.
Anders gesagt, etwas oder jemand erfährt eine Aktion/Handlung:

 Die Frau wurde verletzt.

 Die Frau wurde ins Krankenhaus gefahren.

Wir haben keine Informationen über die Person, die die Frau verletzt oder ins Krankenhaus
gebracht hat.

- Das Vorgangspassiv im Präsens drückt aus, dass gerade etwas geschieht:

 Die Wäsche wird gerade gewaschen.

Das kleine Wort „gerade“ betont die Aktualität der Aktion.

Wie bildet man das Vorgangspassiv?

- Das Akkusativobjekt wird zum Subjekt, das die Aktion/Handlung erfährt:

 Aktiv: Die Firma baut das Haus.

 Das Passiv: Das Haus wird gebaut.

- Wenn das Objekt im Dativ steht, bleibt der Dativ sogar an der ersten Stelle des Satzes stehen:

 Aktiv: Ich helfe meinem Freund.

 Das Passiv: Meinem Freund wird geholfen.

- Wie Sie erkannt haben, wird das Vorgangspassiv mit dem Hilfsverb werden + Partizip II
gebildet:

 Das Haus wird gebaut.

 Die Kinder werden in die Schule gebracht.


Wie werden die verschiedenen Zeitformen im Vorgangspassiv gebildet?

- Präsens: Präsens von werden + Partizip II

 Aktiv: Die Stadt baut einen Kreisverkehr.

 Das Passiv: Ein Kreisverkehr wird gebaut.

- Perfekt: Präsens von „sein“ + Partizip II + „worden

 Aktiv: Die Stadt hat einen Kreisverkehr gebaut.

 Das Passiv: Ein Kreisverkehr ist gebaut worden.

- Präteritum: Präteritum von „werden“ + Partizip II

 Aktiv: Die Stadt baute einen Kreisverkehr.

 Das Passiv: Ein Kreisverkehr wurde gebaut.

- Futur I: Präsens von „werden“ + Partizip II + „werden

 Aktiv: Die Stadt wird einen Kreisverkehr bauen.

 Das Passiv: Ein Kreisverkehr wird gebaut werden.

In einem Hauptsatz steht das konjugierte Verb an zweiter Stelle. Das Partizip II und der Infinitiv
stehen am Satzende. Der Infinitiv steht hinter dem Partizip II.

Look out!

- Das Akkusativobjekt verwandelt sich in einen Nominativ im Passiv:

 Der Unfall verletzt den Passanten.

 Der Passant wird verletzt.

- Das Objekt bleibt im Dativ und rückt an die erste Stelle des Satzes im Passiv. Der Satz im
Passiv hat also kein Subjekt.

 Das Medikament hilft mir.

 Mir wird geholfen.

Um einen Satz im Vorgangspassiv zu bilden, muss das Verb ein Aktionsverb sein.
Did you know?

Man verwendet oft Sätze im Vorgangspassiv:

> Hier wird Musik gehört.

Man verwendet das Passiv oft in technischen Texten. > Das Passiv wird häufig in technischen
Texten verwendet.

Das persönliche Zustandspassiv

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Good to know...

Jetzt, da Sie alles über das Vorgangspassiv wissen, möchten Sie sicherlich auch wissen, was sich
hinter dem Zustandspassiv versteckt.

Lesen Sie sich dieses Arbeitsblatt daher aufmerksam durch, um alles über die Verwendung des
Passivs zu erfahren.

Hier lernen Sie Folgendes über das Zustandspassiv:

- seine Verwendung,

- seine Bildung und

- die verschiedenen Formen.

Explanations & Examples

Was ist das Zustandspassiv?

- Wie das Vorgangspassiv verwendet man das Zustandspassiv, wenn der Urheber der Handlung
nicht wichtig ist.

- Die Handlung ist abgeschlossen. Das Zustandspassiv beschreibt den Zustand der Person oder
des Objekts nach der Handlung.

 Aktion: Die Frau wurde verletzt.

 Zustand/Folge: Die Frau ist verletzt.

- Anderes Beispiel:

 Aktion: Das Auto wird repariert.

 Zustand/Folge: Das Auto ist repariert.

Wie bildet man das Zustandspassiv?

- Die beiden Passivformen werden auf die gleiche Art und Weise gebildet.

 Das Akkusativobjekt verwandelt sich in einen Nominativ im Passiv:

 Aktiv: Der Unfall hat den Passanten verletzt.

 Passiv: Der Passant ist verletzt.

- Das Dativobjekt bleibt im Passiv gleich. Der Satz im Passiv hat also kein Subjekt.
 Aktiv: Das Medikament hat mir geholfen.

 Das Passiv: Mir ist geholfen.

- Das Zustandspassiv wird mit einer Form von sein + Partizip II gebildet:

 Das Auto ist repariert.

Wie werden die verschiedenen Zeitformen im Passiv gebildet?

- Präsens: Präsens von sein + Partizip II

 Aktiv: Die Stadt hat einen Kreisverkehr gebaut.

 Das Passiv: Ein Kreisverkehr ist gebaut.

Vorsicht! Im Aktiv muss der Satz zwingend in der Vergangenheit sein, denn das Zustandspassiv
drückt die Folge einer Handlung aus.

- Präteritum Präteritum von „sein“ + Partizip II

 Aktiv: Der Hund verletzte den Mann schwer.

 Das Passiv: Der Mann war schwer verletzt.

Vorsicht! In diesem Fall wurde der Mann schwer verletzt, ist es aber jetzt nicht mehr.

- Futur I: Gegenwart von „werden“ + Partizip II + „sein

 Aktiv: Die Stadt wird 2020 einen Kreisverkehr bauen.

 Das Passiv: 2020 wird ein Kreisverkehr gebaut sein.

Look out!

- Bei bestimmten Zeitformen kann es bis zu drei Verben in einem Satz geben. Achten Sie
darauf, dass das konjugierte Verb immer an zweiter Stelle steht. Das Partizip und das Verb im
Infinitiv stehen am Ende des Satzes. Der Infinitiv wird hinter das Partizip gestellt.

- Wenn Sie das Präteritum des Zustandspassivs verwenden, beschreiben Sie einen Zustand, der
in der Vergangenheit gegeben war, jetzt aber nicht mehr zutrifft.

- Das Partizip II bleibt immer unverändert. Es passt sich nicht an das Genus des Subjekts an.

Did you know?


Seien Sie sehr aufmerksam. Sie können bei Ihrem nächsten offiziellen Empfang an einem Buffet
auf das Zustandspassiv stoßen:

- Es ist angerichtet.

- Das Buffet ist eröffnet.

- Es ist gedeckt.

- Der Sekt ist serviert.

Guten Appetit!

Die Passivergänzung

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Good to know...

Im Präsens drücken Sie sich perfekt im Passiv aus. Sind Sie bereit, absolut alles über das Passiv
im Deutschen zu lernen?

Lesen Sie sich dieses Arbeitsblatt aufmerksam durch, dann wird Ihnen das Passiv keine Rätsel
mehr aufgeben.

Hier erfahren Sie alles über die Passivergänzung und ihre Verwendung. Wir werden uns vor
allem folgende Präpositionen genauer anschauen:

- von

- durch

- mit

Explanations & Examples

Sie haben gerade gelernt, dass der Urheber der Handlung keine Bedeutung in Passivsätzen hat.
Er wird daher entfernt.

Es ist aber dennoch möglich, den Urheber der Handlung zu nennen, und zwar dank einer
Ergänzung, die eingeleitet wird durch die Präposition:

- von + Dativ

„Von“ ist die geläufigste der Präpositionen, um eine Ergänzung einzuleiten, besonders dann,
wenn es um den Urheber der Handlung geht.

 Aktiv: Der Arzt operiert den Patienten.

 Das Passiv: Der Patient wird vom Arzt operiert.

 Aktiv: Die Baufirma baut das Haus.

 Das Passiv: Das Haus wird von der Baufirma gebaut.

 Aktiv: Die Katze frisst die Maus.

 Das Passiv: Die Maus wird von der Katze gefressen.

- durch + Akkusativ
„Durch“ wird verwendet, wenn es sich um ein Mittel oder eine eher umstandsbedingte
Ursache der Handlung handelt.

 Aktiv: Der Sturm zerstört das Dach.

 Das Passiv: Das Dach wird durch den Sturm zerstört.

 Aktiv: Die Operation rettet den Patienten.

 Das Passiv: Der Patient wird durch die Operation gerettet.

 Aktiv: Die Proteste der Gewerkschaften haben die Reformen verlangsamt.

 Das Passiv: Die Reformen wurden durch die Proteste der Gewerkschaften verlangsamt.

- mit + Dativ

 Aktiv: Das Taxi bringt mich zum Bahnhof.

 Das Passiv: Ich werde mit dem Taxi zum Bahnhof gebracht.

 Aktiv: Die Fähre bringt uns auf die Insel.

 Das Passiv: Wir werden mit der Fähre auf die Insel gebracht.

Die Unterscheidung zwischen den verschiedenen Präpositionen ist nicht immer ganz klar und
es kommt vor, dass man für den gleichen Satz verschiedene

Präpositionen verwenden kann:

 Ich werde mit dem Taxi zum Bahnhof gebracht.

 Ich werde vom Taxi zum Bahnhof gebracht.

 Das Haus wurde durch den Wind zerstört.

 Das Haus wurde vom Wind zerstört.

Look out!

Auf „von“ und „mit“ folgt der Dativ. Achten Sie gut auf die Deklination der Dativobjekte.

Die Präposition „durch“ fordert den Akkusativ.

Did you know?


Weil es eine gewisse Neutralität und Objektivität ausdrückt, wird das Passiv oft in
wissenschaftlichen Texten verwendet. Aber selbst in wissenschaftlichen Texten ist das Passiv in
Maßen zu benutzen, da es den Stil recht schwerfällig macht.

Beispiel: Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wird der für die Entstehung der beiden Texte
relevante historische Kontext dargestellt. Weiterhin wird auf die Entstehungsbedingungen
eingegangen, …

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