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Die Industrialisierung verändert die Welt, Zeitbilder 5/6 S.

206-207

1. Erkläre die Begriffe „Erste Industrielle Revolution“, „Zweite Industrielle


Revolution“ und „Dritte Industrielle Revolution“.

Erste Industrielle Revolution: Sie ging von England aus (1760-1830). Sie war
gekennzeichnet von einer aufblühenden Textil-, Eisen- und Stahlindustrie, den großen
Dampfmaschinen und der Eisenbahn.

Zweite industrielle Revolution: Das Ende des 19. Jahrhunderts war geprägt von den
Entwicklungen der Chemie, der Elektrotechnik und der Erfindung des
Verbrennungsmotors.

Dritte Industrielle Revolution: Die Gegenwart bezeichnen manche Wissenschaftler so.


Der Kunststoff hat in vielen Bereichen das Eisen abgelöst, die Atomkraft verdrängt (nicht
überall) Wasser und Kohle. Roboter und Computer ersetzen den Menschen zusehends in
der Produktion und im Dienstleistungsbereich. Das Internet hat die Informations-
technologie revolutioniert. Der Luftverkehr lässt den Erdball klein erscheinen, Raketen
und Satelliten treiben die Entdeckung und Eroberung des Weltraums durch den Menschen
voran.

2. Erläutere, warum England zum Ausgangspunkt dieser Entwicklung wurde.


Es gibt mehrere Ursachen:

eine herausragende Stellung als Handels- und Kolonialmacht


genügend Rohstoffe (Kohle, Erze, Baumwolle aus den Kolonien)
günstige Verkehrswege (Meer, Flüsse, Kanäle, Straßen)
große Kapitalreserven (Gewinne aus den Kolonien, Handel mit Sklaven)
eine Wirtschaftsgesinnung, die Sparsamkeit und Profitdenken förderte
genügend Arbeitskräfte und investitionsfreudige Unternehmer
3. Warum kam es seit Mitte des 18. Jahrhunderts zu einem rasanten
Bevölkerungswachstum?

Fortschritte in der Medizin und Hygiene führten zum Rückgang der Kindersterblichkeit
und der Epidemien (letzte große Pest 1710). Zusammen mit besserer
Nahrungsmittelversorgung führte dies zum Sinken der Sterberate.

4. Nenne zwei Neuerungen im landwirtschaftlichen Bereich, die zu einer erheblichen


Produktionssteigerung führten.

Fruchtwechselwirtschaft ersetzte die Dreifelderwirtschaft: Brache wurde seither mit


Klee, Erbsen, Linsen, Rüben und Kartoffeln bebaut.
Düngung mit Stallmist brachte höhere Erträge.
Importieren ausländischer Rinder; durch Kreuzungen Züchtung neuer fleischreicher
Tiere.
Landwirtschaftliche Geräte (Dresch- und Sämaschinen) wurden ständig
weiterentwickelt, 1785 wurde der erste gusseiserne Pflug patentiert.

Die „Industrielle Revolution“, S. 210-215

1. Fasse die wesentlichen Erfindungen in der Textil- und Schwerindustrie zusammen.

Textilindustrie:
1760: Verarbeitung von 2,5 Mill. Pfund Baumwolle in England
1840: Verarbeitung von 366 Mill. Pfund Baumwolle in England
Verarbeitung der Baumwolle in Heimarbeit; ein Weber konnte mehr Garn verarbeiten, als
acht Spinnerinnen händisch produzierten.
1764 entwickelte James Hargreaves die „Spinning Jenny“, sie hatte acht, später 80
Spindeln nebeneinander, die Garn erzeugten. Zuerst handbetrieben, später mit Wasserkraft
angetrieben. Als Dampfmaschine die Wasserkraft ablöste, waren gigantische
Produktionssteigerungen die Folge.
1784 Edmund Cartwright: Erfindung des mechanischen Webstuhls. Weber leisteten
erbitterten Widerstand. Durchsetzung des mechanischen Webstuhls erst 50 Jahre später.
1808 Joseph Marie Jacquard gelang es mit seinem Webstuhl, auch Muster mechanisch
einzuweben.

Dampfmaschine:
Zu Beginn: Güterproduktion durch eigene Kraft, Tiere, Wasser und Wind
1765 Glasgower Mechaniker James Watt erfindet die Dampfmaschine. Bis zur
verwertbaren Arbeits- und Kraftmaschine dauerte es mehr als ein Jahrzehnt. Sie wurde zur
wichtigsten Arbeitsmaschine in der Schwerindustrie. Sie wurde zum Antrieb von
Pumpen, Hämmern, Gebläsen und Walzen verwendet. Fabrikant Matthew Bolton
finanzierte Entwicklung, weil Watt sie sich hatte patentieren lassen.
Dampfmaschine ermöglicht durch Abpumpen von Wasser Untertagabbau von Kohle. Sie
wurde bald zum Befördern von Menschen und Material in den Schächten und als
Zugmaschine verwendet.

1825 George Stevenson verwirklichte erstes großes Eisenbahnprojekt: er baute die


erste eigene Lokomotive und eine 15 km lange Eisenbahnlinie zwischen Stockton und
Darlington. 1829 erster Lokomotiven-Wettbewerb: Dampflok „Rocket“ 56 km/h. 1830
Strecke Manchester- Liverpool erfordert Bau von 63 Brücken und einem Tunnel. Mitte
des 19.Jh. war britisches Hauptschienennetz fast fertig. Eisenbahnaktien sehr wertvoll.

1854 entwickelte der Österreicher Wilhelm Engerth die erste funktionierende


Gebirgslokomotive. Sie wurde für die erste europäische Gebirgsbahn, die Karl Ritter
von Ghega geplant hatte, benötigt. Enorme Fahrzeitverkürzung nach Graz und weiter
zum Hafen Triest, außerdem deutliche Verbilligung der Frachtkosten.
Eisenbahn hatte auch strategische Bedeutung für den Krieg: Transport von Kanonen
und Truppen.

1869 Pazifikbahn in den USA von der Ost- zur Westküste.


1900 Transsibirische Eisenbahn in Russland bis zum Pazifik.

Durch Nutzung des Schaufelrades größere Geschwindigkeiten mit dem Schaufelradantrieb


bei Booten möglich.
1829 gelang dem österreichischen Forstmeister Johann Ressel die entscheidende
Verbesserung in Form der Propellerschraube, die viel höhere Geschwindigkeiten
ermöglichte.

2. Zähle die wesentlichen Erfindungen bzw. technischen Erneuerungen der „Zweiten


Industriellen Revolution“ auf.

Nutzung der elektrischen Energie in zweiter Hälfte des 19. Jh. sorgt in Industrieländern
für weiteren Wachstumsschub. Dazu bedeutende Erfindungen in chemischer und optischer
Industrie (für Medizintechnik und Produktionstechnik). Am Ende des Jh. auch der
Verbrennungsmotor. Neben Kohle und Eisen nun auch Erdöl wichtig. Diese Erfindungen
führten in großer Geschwindigkeit ab 1880 zur Bildung neuer Großindustrien im
Deutschen Reich und den USA.

1881 Amerikaner Thomas Edison stellte seine Glühlampe auf „Elektrischen


Ausstellung“ in Paris vor. Mit einem Forscherteam arbeitete er in einem modernen
Labor und diese entwickelten auch das Zubehör (Fassungen, Sicherungen,
Stromleitungen, Hausanschlüsse..). 1882 erstrahlt New York im Licht von 400
Glühlampen. Mit seinem Team entwickelte er auch viele andere Erfindungen wie die
Batterie, das Grammofon, eine Filmkamera, die elektrische Spielzeugeisenbahn.

Der Deutsche Werner Siemens entwickelte den Dynamo und damit war die
Starkstromtechnik erfunden. 1881 fuhr in Berlin die erste elektrische Eisenbahn. Um
Jahrhundertwende begann Nutzung er Elektroenergie im Verkehrswesen und zur
Beleuchtung der größeren Städte.

Der Österreicher Siegfried Markus baute den ersten Kraftwagen mit Benzinmotor.
Rasante Entwicklung nur durch Nutzung einer neuen Energiequelle, des Erdöls,
möglich.

Zur Zeit des Ersten Weltkrieges erster Höhenflug des Automobils durch neue
Produktionsmethode des Fließbandes durch Henry Ford. Automobil wird zum
Massenkonsumartikel. 1927 bereits 27 Millionen Kraftfahrzeuge in Amerika produziert.

Traum vom Fliegen ging an Wende zum 20.Jh. in Erfüllung.

1903 Brüder Wright starteten ersten Motorflug von 12 Sekunden Dauer.


1927 überquerte Charles Lindbergh in 34 Stunden den Atlantik von New York nach
Paris.

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