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Die Industrialisierung Verändert Die Welt, Zeitbilder 5/6 S. 206-207
Die Industrialisierung Verändert Die Welt, Zeitbilder 5/6 S. 206-207
206-207
Erste Industrielle Revolution: Sie ging von England aus (1760-1830). Sie war
gekennzeichnet von einer aufblühenden Textil-, Eisen- und Stahlindustrie, den großen
Dampfmaschinen und der Eisenbahn.
Zweite industrielle Revolution: Das Ende des 19. Jahrhunderts war geprägt von den
Entwicklungen der Chemie, der Elektrotechnik und der Erfindung des
Verbrennungsmotors.
Fortschritte in der Medizin und Hygiene führten zum Rückgang der Kindersterblichkeit
und der Epidemien (letzte große Pest 1710). Zusammen mit besserer
Nahrungsmittelversorgung führte dies zum Sinken der Sterberate.
Textilindustrie:
1760: Verarbeitung von 2,5 Mill. Pfund Baumwolle in England
1840: Verarbeitung von 366 Mill. Pfund Baumwolle in England
Verarbeitung der Baumwolle in Heimarbeit; ein Weber konnte mehr Garn verarbeiten, als
acht Spinnerinnen händisch produzierten.
1764 entwickelte James Hargreaves die „Spinning Jenny“, sie hatte acht, später 80
Spindeln nebeneinander, die Garn erzeugten. Zuerst handbetrieben, später mit Wasserkraft
angetrieben. Als Dampfmaschine die Wasserkraft ablöste, waren gigantische
Produktionssteigerungen die Folge.
1784 Edmund Cartwright: Erfindung des mechanischen Webstuhls. Weber leisteten
erbitterten Widerstand. Durchsetzung des mechanischen Webstuhls erst 50 Jahre später.
1808 Joseph Marie Jacquard gelang es mit seinem Webstuhl, auch Muster mechanisch
einzuweben.
Dampfmaschine:
Zu Beginn: Güterproduktion durch eigene Kraft, Tiere, Wasser und Wind
1765 Glasgower Mechaniker James Watt erfindet die Dampfmaschine. Bis zur
verwertbaren Arbeits- und Kraftmaschine dauerte es mehr als ein Jahrzehnt. Sie wurde zur
wichtigsten Arbeitsmaschine in der Schwerindustrie. Sie wurde zum Antrieb von
Pumpen, Hämmern, Gebläsen und Walzen verwendet. Fabrikant Matthew Bolton
finanzierte Entwicklung, weil Watt sie sich hatte patentieren lassen.
Dampfmaschine ermöglicht durch Abpumpen von Wasser Untertagabbau von Kohle. Sie
wurde bald zum Befördern von Menschen und Material in den Schächten und als
Zugmaschine verwendet.
Nutzung der elektrischen Energie in zweiter Hälfte des 19. Jh. sorgt in Industrieländern
für weiteren Wachstumsschub. Dazu bedeutende Erfindungen in chemischer und optischer
Industrie (für Medizintechnik und Produktionstechnik). Am Ende des Jh. auch der
Verbrennungsmotor. Neben Kohle und Eisen nun auch Erdöl wichtig. Diese Erfindungen
führten in großer Geschwindigkeit ab 1880 zur Bildung neuer Großindustrien im
Deutschen Reich und den USA.
Der Deutsche Werner Siemens entwickelte den Dynamo und damit war die
Starkstromtechnik erfunden. 1881 fuhr in Berlin die erste elektrische Eisenbahn. Um
Jahrhundertwende begann Nutzung er Elektroenergie im Verkehrswesen und zur
Beleuchtung der größeren Städte.
Der Österreicher Siegfried Markus baute den ersten Kraftwagen mit Benzinmotor.
Rasante Entwicklung nur durch Nutzung einer neuen Energiequelle, des Erdöls,
möglich.
Zur Zeit des Ersten Weltkrieges erster Höhenflug des Automobils durch neue
Produktionsmethode des Fließbandes durch Henry Ford. Automobil wird zum
Massenkonsumartikel. 1927 bereits 27 Millionen Kraftfahrzeuge in Amerika produziert.