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Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Inhaltsverzeichnis
1 Einführung.............................................................................................4
1.1 Typische Elemente der Supply Chain........................................................5
1.2 Definitionen nach unterschiedlichen Ansätzen............................................5
1.3 Treiber der Veränderung von Supply Chain Strategien...................................6
1.4 Strategisches Modell der «Ko-Wertschöpfung»............................................7
1.5 Logistikmanagement, Supply Chain Management & Geschäftsmodell................10
1.6 Definition «Digital Business»................................................................10
1.7 Digital Business & Supply Chain Management............................................11
1.8 Model der vernetzten Wertschöpfung – Big Picture.....................................12
2 Beschaffungsseite Grundlagen...................................................................13
2.1 Handlungsfeld «Beschaffungsseite»........................................................13
2.2 Sourcing-Strategien...........................................................................15
2.3 Beschaffungsportfolio........................................................................17
2.4 Bestandsmanagement........................................................................18
2.5 Lieferantenmanagement.....................................................................19
2.6 Elektronische Beschaffung – E-Procurement..............................................21
2.7 Electronic Data Interchange (EDI)..........................................................24
3 Beschaffungsseite Vertiefung.....................................................................26
3.1 Ausgleichsgesetz der Planung und Bedarfsprognosen...................................26
3.2 Verfahren der Absatzplanung...............................................................27
3.3 Verfahren zur Losgrössenrechnung.........................................................29
4 Unternehmensintern Grundlagen................................................................30
4.1 Operations Management.....................................................................31
4.2 Operations-Strategien........................................................................32
4.3 Produktionsprozessmodell...................................................................37
4.4 Kundenentkopplungspunkt, Auftragsplanung und Steuerung..........................40
4.5 Trichtermodell.................................................................................43
4.6 Auftragsplanung und Steuerung – Operative Informationssysteme...................44
5 Unternehmensintern Vertiefung.................................................................45
5.1 Bedarfsplanung................................................................................45
5.2 Advanced Planning and Scheduling........................................................48
5.3 Qualität von Produkten und Dienstleistungen............................................49
5.4 Total Quality Management, «Kaizen» und «Lean Management”......................50
5.5 Methoden und Werkzeuge des Qualitätsmanagements.................................54
6 Absatzseite Grundlagen...........................................................................55
6.1 Strategie der Absatzseite....................................................................55
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1 Einführung
Definition «Supply Chain»
Die Lieferkette umfasst alle Verfahren entlang des Produktlebenszyklus. Dies beinhaltet
die physikalische, informatorische, finanzielle und wissensbasierte Abläufe zum Bewegen
von Produkten & Dienstleistungen. Vereinfacht gesagt ist es ein reiner Austausch zwischen
Kunden & Lieferanten.
Eine Lieferkette umfasst primär folgende Komponenten:
Güter und Dienstleistungen, hauptsächlich in
Richtung Kunden
Zahlungen, hauptsächlich in Richtung
Lieferanten
Daten und Informationen in beide Richtungen
Zentrale Fragestellung:
Wie kann ein Unternehmen unter Betrachtung von Kundenanforderungen, den Kosten und
dem Lieferantennetzwerk ein Gleichgewicht zwischen der Angebotsseite (Bestände,
Produktions- und Transportkapazitäten usw.) und der Absatzseite schaffen?
Digitale Technologien verändern die Gegebenheiten und erfordern immer schnelleres
Handeln.
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Rechts nach Links: Migros, Coop, Zara (Marketing & Verkauf wissen was auf dem Markt ist,
welches Design etc. und über Supply Chain versuchen zu verändern). Mehr Produkte
herstellen, die Kunden verlangen.
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Links nach Rechts: z.B. C&A (herstellen und schauen, ob es den Kunden
gefällt).traditionelle Sicht. Wir produzieren zuerst, dann machen wir Marketing und durch
Verkaufschancen verkaufen wir Produkte.
Organisationsbezogene Betrachtung der Supply Chain:
Lieferkette als eine Aneinanderreihung von
Organisationseinheiten innerhalb eines Unternehmens sowie
in anderen Unternehmen (intra- und interorganisational),
die Güter und Dienstleistungen für Kunden produzieren und
an diese liefern.
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Rohstoffknappheit
Digitalisierung (einer der Haupttreiber)
Dadurch entwickelt man neue Supply-Chain-Strategien mit Fokus auf die Einbindung von
Kunden, Auslagerung von Geschäftsfunktionen, Kooperationen mit Kunden und Lieferanten.
Informationsfluss entkoppeln: Früher sind Informationen so geflossen wie das Material
und das Geld. Heute fliesst das Material direkt, das Unternehmen hat teilweise nichts
damit zu tun und sieht dieses Material nie. So will man effizienter werden. Die
Informationen fliessen zwischen Lieferant, Kunden und Unternehmen gleichermassen. Das
Material von Lieferant zu Kunde und das Geld von Kunde zum Unternehmen und von da aus
zum Lieferant.
Der Fokus in dynamischen Lieferketten sollte auf die Wertschöpfung gelegt werden.
Dynamische Lieferketten sind das Konstrukt von Lieferanten, Unternehmen und Kunden
sobald sich etwas in dieser Beziehung verändert. Um wertschöpfend zu bleiben, muss man
flexibel reagieren können und Prozesse anpassen können. Flexibler ist man mit
standardisierten Prozessen. Mit diesen ist man nur unflexibler, wenn man standardisiert
mit sich selbst ist. Wertschöpfend heisst, Geld zu verdienen.
1.4 Strategisches Modell der «Ko-Wertschöpfung»
Man hat einen gleichwertigen Partner. Untereinander tauscht man Dienste aus (Produkt,
Dienstleistung, Information etc. sowie Zahlungen, Feedback, Challenge etc.). Diese
Denkweise bezweckt eine engere Zusammenarbeit und man versucht sich gemeinsam
weiterzuentwickeln (Partnerschaft). Man unterstützt sich gegenseitig.
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Folie 47
Ausprägungen / Kategorisierungen von SC-Strategien
Herleitung aus den beschriebenen Eigenschaften der ausgeführten Definitionen, Konzepten
und Strategien:
Es lassen sich drei übergeordnete Kategorien beschrieben:
primär nach Produkt oder Zielgruppe
primär nach Geschäftsstrategie oder Geschäftsanforderung
primär nach Distributions-, Materialfluss-, Arbeitsablauf- oder Informationsfluss-
Perspektive
Nach Produkt oder Zielgruppe
Produktzentrierte Supply Chain Fokus auf
einzelne Produkte
Kundenzentrierte Supply Chain Fokus auf
spezielle Zielgruppen
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Distribution: physischer Verlauf eines Produktes durch eine Reihe von Betriebsanlagen
und -einrichtungen verknüpft mit einem Transportverbund Fokus auf Minimierung
der Logistikkosten.
Materialfluss: Lieferkette aus Organisationen, die Materialien einkaufen, umwandeln
und verkaufen Fokus auf Kostenminimierung in den einzelnen Funktionsbereichen.
Arbeitsablauf: vordefinierte Abfolge von Aktivitäten innerhalb einer Organisation
Fokus auf effizient gestaltete Abläufe
Informationsfluss: Fluss von Informationen zwischen integrierten Partnern Fokus auf
effiziente Informationsprozesse
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E-Business-Landkarte
Im Fokus steht der Austausch von Informationen zu Angebot und Nachfrage zwischen den
beteiligten Parteien sowie Unterstützung der dafür notwendigen Austauschprozesse durch
vernetzte Informationssysteme.
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2 Beschaffungsseite Grundlagen
2.1 Handlungsfeld «Beschaffungsseite»
Stellt den Wertbeitrag der Lieferanten an den Produkten und Leistungen des eigenen
Unternehmens in den Fokus. Man braucht gewisse Strategien um zu wissen, wie man mit
Lieferanten umgeht.
Zentrale Fragen
Wie wichtig sind Lieferanten bezogen auf die eigene Strategie und das eigene
Geschäftsmodell?
Wie ausgeprägt ist die Zusammenarbeit mit den Lieferanten bezogen auf die eigene
Wertschöpfung?
Wie digital und innovativ sind die eigenen Lieferanten und welche Potenziale
bestehen?
Welchen Anteil haben die Lieferanten an den eigenen Produkten und Leistungen?
Inwieweit kann der Austausch von Daten mit Lieferanten digitalisiert erfolgen?
Welche Plattformen und Standards (physische, digitale) werden von den Lieferanten
unterstützt?
Wie gut kann die Logistik der Lieferanten in die des eigenen Unternehmens
eingebunden werden?
Praxisrelevanz
Unternehmen können und werden nie alle Produkte & Dienstleistungen, die Sie für die
eigene Wertschöpfung benötigen, selbst herstellen.
Mit dem Internet sowie Digitalisierung stehen Unternehmen vor der Herausforderung, aus
einer Vielzahl an möglichen Lieferanten den für sie besten Geschäftspartner
herauszufinden. Die Digitalisierung ermöglicht es auch, Teile des Geschäftsmodells und der
Prozesse im Rahmen von «Virtuellen Unternehmen» auszulagern, ohne dass es zu
Verzögerungen in der Leistungserstellung kommt.
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Zwischen der Versorgungssicherheit und Kosteneffizienz besteht ein Zielkonflikt. Man will
die Versorgungssicherheit gewährleisten, aber nicht zu jedem Preis. Man muss hier immer
eine Balance finden.
Definition «Beschaffungsmanagement»
Das Beschaffungsmanagement kann man in einen strategischen und einen operativen
Bereich unterteilen. Die Übergänge verlaufen dabei fliessend.
Prozessmodell Beschaffungsmanagement
Strategische Beschaffung
Langfristige Optimierung der Lieferantenbeziehung (Lieferantenbesuche,
Einladungen)
Versorgungssicherheit des Unternehmens gewährleisten (Vertragliche
Verpflichtungen der Lieferungen der Produkte)
Balanceakt zwischen Kooperation und Unabhängigkeit (Man will kein Klumpenrisiko
mit den Lieferanten, Make-or-Buy-Entscheidungen)
Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durch Beschaffungseffektivität
Operative Beschaffung
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Sourcing ist ein Überbegriff zur Identifikation und Zusammenarbeit mit den Lieferanten.
Sourcing-Konzepte
Single Sourcing: freiwillige Konzentration auf eine Beschaffungsquelle pro
Beschaffungsobjekt. Man hat einen Pool und kann auswählen.
Sole Sourcing: unfreiwillige Beschränkung auf einen Lieferanten pro
Beschaffungsobjekt. Man hat nur jemanden der einem das liefern kann.
Double Sourcing: freiwilliger Zweiquellenbezug pro Beschaffungsobjekt
Multiple Sourcing: freiwilliger Mehrquellenbezug pro Beschaffungsobjekt
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Lieferanten und Preise an den Modullieferanten oder Variationen davon) Man stellt
es selbst zusammen, man gibt eine Vorgabe.
System Sourcing: Beschaffung komplexer Systeme (wobei der Modullieferant das
System eigenständig entwickelt und herstellt) man will das fertige System.
Unit Sourcing: Beschaffung nicht-komplexer Beschaffungsobjekte, oftmals von
mehreren Lieferanten (z.B. Normteile)
Sourcing-Konzepte nach Organisationsform und Wertschöpfungsort
Sourcing-Konzepte nach Organisationsform
o Individual Sourcing: Regelfall, Beschaffung durch das beschaffende
Unternehmen selbst. Einkaufsabteilung im eigenen Unternehmen
o Collective Sourcing: Beschaffung in Kooperation (wenn dies im
Beschaffungsmarkt, bei den Beschaffungsprozessen und im Hinblick auf die
Lieferantenbeziehungen möglich und sinnvoll ist). Gemeinsam Einkaufen für
die gesamte Industrie (z.B. Dachverband)
Beispiele
Kakaobohnen für die Schokoladenproduktion bei Coop: Multiple Sourcing – Unit Sourcing
– Individual Sourcing – External Sourcing – Global Sourcing
Papier für den Druck bei UBS: Single-Sourcing – Unit Sourcing – Individual Sourcing –
External Sourcing – Domestic-Sourcing
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Motoren von Schindler : Multiple Sourcing – Modular Sourcing – Individual Sourcing – Exter-
nal Sourcing – Global Sourcing
2.3 Beschaffungsportfolio
Wirkung auf die Finanzergebnisse: Je höher das betreffende Volumen, d.h. der
betreffende monetäre Wert eines Produktes oder der Beschaffungsumsatz mit einem
Lieferanten ist, desto grösser ist der Einfluss des Produktes oder des Lieferanten auf das
Finanzergebnis.
Versorgungsrisiko: Bezieht ein Unternehmen ein Produkt lediglich von einem einzigen
Lieferanten und gibt es keine alternative Bezugsquelle, so kann man im Allgemeinen von
einem hohen Versorgungsrisiko ausgehen.
Indikatoren hierfür sind z. B. die kurzfristige und langfristige Produktverfügbarkeit, die
Zahl der potenziellen Lieferanten oder die Kosten eines Lieferantenwechsels.
Beschaffungsportfolio - Produkte
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Beschaffungsportfolio – Lieferanten
Beispiele
Früchte & Gemüse von Coop: Routineprodukt
IT-System UBS: Strategisch
Motoren Schindler: Strategisches Produkt
2.4 Bestandsmanagement
ABC- und XYZ-Analyse
Die gewünschten Bau- und Ersatzteile sollen in geforderter Qualität und Menge stets
pünktlich am richtigen Ort zur Verfügung stehen.
Fehlende Bau- und Ersatzteile können komplette Produktionsprozesse zum Erliegen
bringen (Stock-Outs). Gleichzeitig dürfen die Lagerhaltungskosten nicht ausufern.
Zielgerechtes Management von Bau- und Ersatzteilen nach ABC-Teilen und XYZ-Gütern:
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A-Teile:v
kapitalintensiv, hohes Stillstandsrisiko bei Ausfall, hohe Lagerhaltungskosten
B-Teile: Normteile, klassische Standardmaschinenbaugruppen
C-Teile: Klein- und Verschleissteile, geringer Wert, grosse Menge
X-Güter: gute Vorhersagegenauigkeit, Kleinteile, fertigungssynchrone Steuerung
Y-Güter: Durchschnittliche Vorhersagegenauigkeit, Vorratsbeschaffung
Z-Güter: Schlechte Vorhersagegenauigkeit, Sicherheitsbestand erforderlich, sehr
schwankend
Beispiele
Schockoladenproduktion: C-Teile, X-Teile
Papier UBS: C-Teile, X-Teile
Motoren Schindler: A Teil, X-Teil
2.5 Lieferantenmanagement
Strategischer Lieferantenmanagementprozess
Drei Hauptabschnitte.
Lieferantenidentifikation
Primärquellen: Befragung des Lieferanten, Selbstauskünfte, Messen, Tagungen oder
Ausstellungen, Probelieferungen
Sekundärquellen: Fachpublikationen, Statistiken, Marktberichte
Lieferanteneingrenzung (Pooling)
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Lieferantenintegration
Mögliche Erfolgsfaktoren einer Lieferantenintegration erstrecken sich auf eine Abstimmung
der Informations- und Kommunikations-Systeme, die Intensivierung etwaiger
Zielüberschneidungen, eine Implementierung gemeinsamer Anreizmechanismen sowie das
Pooling von Wissen und Ressourcen.
Entwicklungsintegration: Einbindung der Entwicklungsaktivitäten der Hersteller
Beschaffungsintegration: Einleitung von Just-in-Time oder Just-in-Sequence,
Vendor Managed Inventory, Konsignationsprozess
Produktionsintegration: Kanban-Abwicklung, Lieferantenparks, Factory-in-Factory
Lieferantenentwicklung
Das Ziel besteht darin, langfristig ein echtes Supplier Relationship Management (ein
dauerhaftes Beziehungsverhältnis) zwischen dem Hersteller und dem Lieferanten zu
betreiben, um dadurch gegenseitig Wettbewerbsvorteile zu erzielen
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SRM ist eher eine Methode, eine Philosophie. Man überlegt sich, wie man langfristig die
Beziehungen zu den Lieferanten intensivieren und verbessern.
Lieferantenmanagement
SRM
Alle Aktivitäten die mit operativem und strategischem Management zu tun hat, will man
bündeln und in einer systematischen Form angehen. Dies ist sehr wichtig, es ist wie ein
CRM einfach für Lieferanten.
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Beispiel Organigramm
Man überlegt sich, welche Abteilung direkte oder indirekte Güter einkauft.
Bei den direkten Gütern ist man mehr bereit, darin zu investieren.
Beispiel direktes Gut Bank für ein Projekt: Marketing um besser im Retail-Banking für
Studenten zu sein,
Beispiel indirektes Gut Bank für ein Projekt: Geschäftsberichte ausdrucken externe Print-
Agentur, Beschaffung Marketing & Vertrieb
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Grün: Lieferanten
Gelb: Einkäufer
Blau: Marktplatz
Vorteile Sell-Side
Einkäufer: Muss sich nicht um eine eigene Plattform kümmern, keine grosse
Investition, man sieht sonstige Angebote die noch interessant sein können
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Mit EDI muss man als Mitarbeiter nichts mehr machen, sondern man kann es direkt aus dem
System auswählen und die Daten werden entsprechend dem anderen System übermittelt.
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Vorteile:
Vermeidung der Mehrfacherfassung von Daten
Senkung der Anzahl manueller Tätigkeiten
Reduzierung administrativer Massnahmen
Beschleunigung von Kommunikationsprozessen
Nachteile:
Hohe Anschaffungskosten
Aufwändiger Abgleich von Stammdaten
Bei EDI über Plattformen von EDI-Vermittlern:
o Geringe Transparenz über Gebühren
o Verletzung der Zugriffsrechte (Geheimhaltung)
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Unternehmen, die EDI nutzen, müssen sich auf einen Standard und dessen Version einigen
und Übersetzungsmöglichkeiten bereitstellen, um einen automatisierten Betrieb zu
ermöglichen.
EDI
Computer mit Computer (Maschine zu Maschine)
o stark automatisierter Ablauf
o eher Massentransaktion
o eher Auftragsabwicklung
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3 Beschaffungsseite Vertiefung
3.1 Ausgleichsgesetz der Planung und Bedarfsprognosen
Das Ausgleichsgesetz der Planung besagt: Um einen koordinierten Ablauf des
Betriebsgeschehens sicherzustellen, müssen die Beschaffungsgegebenheiten,
Herstellungskapazitäten, Absatzmöglichkeiten etc. kontinuierlich wechselseitig abgestimmt
werden. Diese Verflechtungen führen dazu, dass im Zeitablauf wechselnde Bereiche als
Engpass-Sektor die anderen betrieblichen Teilbereiche in deren quantitativer und/oder
qualitativer Entfaltung behindern.
Angebot und Nachfrage müssen aufeinander abgestimmt werden. Wenn man zu viel
produziert, hat man viel Ware am Lager (gebundenes Kapital) und wenn man zu viel
Nachfrage hat, hat man zu wenig produziert. Dann hat man «lost sales». Mit dem
Ausgleichsgesetz der Planung will man das versuchen zu verhindern. Es ist wichtig, zu
kommunizieren (Sales mit Supply Chain) und wichtige Infos bezüglich Bestellungen etc.
liefern. Einkäufer müssen mit Lieferanten schauen, ob die Ressourcen vorhanden sind.
Es gibt zwei zentrale Fragestellungen:
Wie können wir unter Beachtung der Termine, Kosten und Servicelevels ein
dauerhaftes Gleichgewicht zwischen der Angebotsseite (Bestände, Produktions- und
Transportkapazitäten usw.) und der Bedarfsseite schaffen?
Auf welche Art und zu welchem Zeitpunkt muss die Angebotsseite aus- oder
abgebaut werden?
Unternehmen müssen ihre Material- und Informationsflüsse durchgängig und effizient
planen und steuern – von der Beschaffung über die Produktion bis hin zum Absatz
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Diese Methode ist durch die rollierende Verschiebung des betrachteten Zeitraums
gekennzeichnet, d. h. sobald ein neuer Bedarfswert vorliegt, wird der jeweils älteste Wert
durch diesen ersetzt.
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Diskussion
Welches Verfahren zur Losgrössenrechnung würden Sie bei einem «A-Teil und X-Gut», «C-
Teil und X-Gut» und «B-Teil und Z-Gut» anwenden? Eher eines mit Kostenoptimierung oder
ohne? Eher ein dynamisches oder ein statisches?
Ein Produkt mit einem hohen Wert nimmt ein Verfahren mit Kostenoptimierung mit sich.
4 Unternehmensintern Grundlagen
Handlungsfeld «Unternehmensintern»
Das Handlungsfeld «Unternehmensintern» fokussiert auf den durch das eigene
Unternehmen zu erbringenden Wertbeitrag bei den Produkten und Leistungen.
Zentrale Fragen sind:
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Wie soll sich das eigene Unternehmen strategisch in der vernetzten Wertschöpfung
positionieren?
Welchen Wertbeitrag kann das eigene Unternehmen oder sollte es selbst erbringen?
Wie muss sich das eigene Unternehmen bezüglich Digitalisierung und Innovation
entwickeln?
Welche Bereiche der internen Supply Chain sind produktiv und wirtschaftlich auf die
Wertschöpfung der Geschäftspartner ausgerichtet?
Wie stark können die internen Prozesse mittels Digitalisierung standardisiert und
automatisiert werden?
Wie kann die innerbetriebliche Logistik bestmöglich auf die Herstellung von
Produkten oder die Erbringung von Leistungen ausgerichtet werden?
Praxisrelevanz
Die Komplexität der Erstellung von Produkten und Dienstleistungen unterscheidet sich stark
nach deren Eigenschaften.
Mit der Digitalisierung nimmt die Komplexität in der Produktion in vielen Bereichen weiter
zu. Einerseits durch die Transparenz anhand von Daten und andererseits durch die
Beschleunigung durch den elektronischen Datenaustausch.
Unternehmen stehen unter diesem Beschleunigungsdruck. Sie müssen immer schneller die
eigene Produktion planen und steuern können.
Sie müssen verstehen:
wie strategisch gesehen die Produktion von Produkten und Leistungen eingeordnet
wird
wie die Prozesse zur Erstellung von Produkten und Leistungen generisch
beschrieben werden
wie unterschiedliche Produkte und Leistungen die Planung und Steuerung der
Produktion bestimmen
4.1 Operations Management
Definition
«Operations Management ist die Planung und der Betrieb des
Auftragserfüllungsprozesses (Operations-Prozesses) für die Erstellung
von Sach- und Dienstleistungen. Der Auftragserfüllungsprozess
erstreckt sich von der Produktentwicklung über die Herstellung bis hin
zur Übergabe des Produktes an den Kunden».
«Operations» ist einer der drei Kernprozesse neben
Beschaffungsmarketing und Absatzmarketing.
Chief Operations Officer ist diese Person, die das Operations
verantwortet.
Die Schnittstelle zwischen Operations und dem Beschaffungsmarkt ist das Procurement
(Einkauf). Die Schnittstelle zwischen Sales und Marketing ist der Kundendienst.
Aufgaben des Beschaffungsmarketings
geeignete Lieferanten finden
langfristige Partnerschaften entwickeln
Aufgaben des Absatzmarketings:
Bedürfnisse der Kunden erfassen
für das Unternehmen machbare Aufträge gewinnen
langfristige Kundenbeziehungen aufbauen
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Operations Management
«Operations-Management» ist aus Sicht der BWL als ein Transformationsprozess zu
verstehen.
Produkte und Dienstleistungen (in der Grafik «Rohstoffe») werden unter
Zuhilfenahme von Produktionsfaktoren in höherwertige Produkte und
Dienstleistungen transformiert.
Informationen werden mit Fachwissen kombiniert und gewinnen an Substanz.
Kunden erhalten als Output einen Nutzen oder einen Wert
Den Transformationsprozess kann man überall anwenden, unabhängig von der Funktion.
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Wichtigster Teil des Transformationsprozess: Der Output ist am wichtigsten, da dies das
ist, was der Kunde kauft bzw. sieht. Alles vorher interessiert ihn nicht.
4.2 Operations-Strategien
Eine Operations-Strategie ist wie z. B. die IT-Strategie (vgl. Modul
«Informationsmanagement») eine Teilstrategie der Unternehmensstrategie.
Man unterscheidet zwischen vier Ansätzen:
Nutzenorientierter Ansatz
Marktorientierter Ansatz
Produkt- oder dienstleistungsorientierter Ansatz
Wettbewerbsorientierter Ansatz
Diskussion
Beschreiben Sie kurz die «Inputs», «Produktionsfaktoren», «Transformation» und die
«Outputs» für
das Bauunternehmen Implenia
o Output: Brücke
o Input: Stahl, Rohmaterialen
o Produktionsfaktoren: Kran, Bagger, Architekten, Ingenieur, Mitarbeiter
o Transformationsprozess: Bauphase
den öffentlichen Verkehrsbetrieb SBB
o Output: Zufriedene Kunden
o Input: Strom, Kunde der von A nach B will
o Transformationsprozess: Reise, Transport, die Erfahrung
o Produktionsfaktoren: Bahnhof
das Internetunternehmen Google
o Output: Genauigkeit der Suchen
o Input: Suchabfrage
o Transformationsprozess: Suchalgorithmus
o Produktionsfaktor: Plattform
Nutzenorientierter Ansatz
Orientierung der Unternehmensstrategie auf sämtliche Anspruchsgruppen des
Unternehmens, um langfristige Nutzenpotenziale (= vorteilhafte Konstellationen) zu
erschliessen. Wo haben wir als Unternehmen Potenzial?
Viele Nutzenpotenziale lassen sich durch Operations Management aufgrund fehlender
Berührungspunkte nicht oder nur gering erschliessen
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Externe Nutzenpotenziale
Sourcing-Potenzial: Erschliessung neuer Beschaffungsmärkte Supply Chain
Management
Kooperationspotenzial: Wertschöpfung in Zusammenarbeit mit anderen
Unternehmen, auf Kernkompetenzen konzentrieren
Marktpotenzial: nur mit Operations Management, Operations und Marketing
untrennbar
Technologiepotenzial: Leistungsfähigkeit der Endprodukte, der
Fertigungsverfahren sowie der IT
Interne Nutzenpotenziale
Bilanzpotenzial: Lagerbestände (Umlaufvermögen) abbauen, auf Investitionen
(Anlagevermögen) verzichten
Internes Humanpotenzial: Leistungsvermögen der Mitarbeiter,
Leistungsbereitschaft und Einsatzflexibilität steigern
Kostensenkungspotenzial: technische Rationalisierungen, Reengineering, Lean
Management, etc. Kosten einsparen
organisatorischen Potenzial: Abläufe und Strukturen leistungsfähig gestalten,
Qualität verbessern
Synergiepotenzial: Doppelarbeit vermeiden (besonders in grossen Unternehmen)
Marktorientierter Ansatz
Orientierung allein auf die Kunden (vgl. Marktpotential).
Abstimmung von Marketing und Operations:
Product: Abstimmung von Produktqualität, Merkmale und Varianten auf die
Bedürfnisse der Kunden
Place: Auftragsteuerung durch Pull-Prinzip, Hohe Liefertreue, Nähe zum Kunden
Price: Reduktion der Herstellkosten
Promotion: Schlüsselkomponenten selber herstellen, Vertrauen des Kunden in die
Kompetenz des Unternehmens
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Mengen und Varianten sind auch Einflussgrössen bei der Erbringung von Dienstleistungen.
Individualservice: Dienstleistung vollständig auf die Erwartungen des Kunden
abgestimmt (z. B. Unternehmensberatung, Vermögensberatung)
Servicegeschäft: Handlungsrahmen wesentlich enger, Kunde kommt in ein
Geschäft, das auf die Leistungserbringung abgestimmt ist (z. B. Kaufhaus, Bank)
Massenservice: Ablauf detailliert durchgeplant; Kunde muss sich an die
vorgeplanten Interaktionen halten (z.B. Bankautomat, Callcenter, Internetdienste
wie Onlineshops oder E-Banking)
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Diskussion
Wo würden Sie in der Operations-Typologie die folgenden Produkte und Dienstleistungen
einordnen?
Produkt: Automobil für den Privathaushalt
Serien-/Massenfertigung, Standarderzeugnis mit Varianten, mehrteiliges Erzeugnis mit
komplexer Struktur, Bedarfsschwankung mittel, Kunde ohne Einfluss auf den
Produktionsprozess
Dienstleistung: Buchen einer Weltreise im Reisebüro
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Wettbewerbsorientierter Ansatz
«Ein Wettbewerbsfaktor ist eine Einflussgröße, die maßgeblich den Erfolg eines
Unternehmens bestimmt. Sie muss aktiv analysiert, geplant und gestaltet werden».
Fünfeck der Wettbewerbsfaktoren:
Qualität: Kann durch den Kunden beurteilt werden
Geschwindigkeit: Kürzeste Lieferzeit, entscheidend für den Kunden wenn Preis und
Qualität austauschbar sind
Zuverlässigkeit: Einhalten Liefertermine und Liefertreue
Flexibilität: Reagieren auf Kundenwünsche, kurzfristig auf neue Erfordernisse
anpassen
Kosten: Wichtigster Faktor, bestimmend für den Unternehmenserfolg
Diskussion
Wie würden Sie im Fünfeck der Wettbewerbsfaktoren
die folgenden Unternehmen oder Marken einordnen?
Globus
Coop (Supermarkt
Lidl
4.3 Produktionsprozessmodell
Supply Chain Operations Reference Model (SCOR Mod-
ell)
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Das SCOR-Modell wurde mit der Zielsetzung aufgestellt, die Abläufe innerhalb einer Supply
Chain zu standardisieren. Standardisierung der Operations-Prozesse
Wenn alle in einer Supply Chain die Score-Best practices halten kann, kommt man näher an
die Standardisierung der Prozesse. Es ist nicht eine gesetzlich bindende Vorgabe, die man
einhalten muss. Es ist eine Best practice in Zusammenarbeit mit
verschiedenen Unternehmen, um Prozesse zu standardisieren. Man
muss sich nicht danach orientieren, es ist aber naheliegend.
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Gestaltungsebene
Auf der dritten Ebene, dem Process-Element-level (Gestaltungsebene), werden die
Prozesskategorien in Prozesselemente zerlegt. Im Fokus stehen die Definitionen dieser
Prozesselemente und die Ermittlung von Input-Output-Relationen je Prozesselement sowie
Kennzahlen zur Messung (vgl. Beispiel Tabelle)
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Wenn die Auftragsdurchlaufzeit kürzer ist als erwartet: Entkopplungsunkt nach links
verschieben
weniger Materialien auftragsanonym bevorraten und erst bei Bedarf produzieren,
Kostenreduktion durch geringere Lagerbestände
dem Kunden kürzere Lieferzeiten bieten, um Marktanteile gewinnen zu können
Belastung der eigenen Produktion ausnivelliert
Entkopplungspunkt liegt zwischen Endkombination und Beteiligung des Kunden (passiv oder
aktiv).
Punkt bestimmt durch Aktivitätsgrad des Kunden
Planbarkeit ist abhängig von der Verteilung der
Erstellung auf Vorund Endkombination
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z.B. Arztbesuch: Lange Wartezeiten Massnahmen: Bessere Organisation, z.B. Info via
SMS
z.B. Coiffeur: Ohne Termin lange Wartezeiten Massnahmen: Termine organisieren
Nicht zufrieden mit Haarschnitt Massnahmen: Bewertungen im Voraus
lesen,
Typen von Planungsverfahren
Je nach Auftragsart von Sachgütern und Dienstleistungen müssen unterschiedliche
Planungsverfahren angewendet werden
Die Auftragsart kann nach den folgenden Merkmalen unterschieden werden:
Art der Ermittlung von Bedarfen
Art und Weise der Beschaffung
Art der Steuerung der Ressourcen
Methoden zur Steuerung und Planung
Eine Übersicht zu den Planungsverfahren geben die auf den folgenden beiden Folien
gezeigten morphologischen Kästen.
Morphologischer Kasten für Sachgüterproduktion
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4.5 Trichtermodell
Trichtermodell und Durchlaufdiagramm
Das Trichtermodell stellt ein Wartesystem dar (z. B. Einzelarbeitsplatz oder komplette
Fertigung).
System beschreibt das Durchlaufverhalten anhand
Zugang (zugehende Aufträge)
Bestand (wartende Aufträge)
Abgang (abgehende Aufträge)
Trichterformel
Leistungsfähigkeit (Lm) = Querschnitt der unteren Trichteröffnung
Menge zugehende Aufträge > abgehende Aufträge mittlerer Bestand (Bm)
steigt
Zunahme Bestand an wartenden Aufträgenmittlere Durchlaufzeit (DLZm) steigt
Durchlaufzeit und Bestand verhalten sich proportional zueinander
Zusammenhang zwischen Durchlaufzeiten und Beständen als Grundlage der erfolgreichen
Steuerung von Unternehmen: Niedrige Beständekurze Durchlaufzeitengeringe
Lagerhaltungskosten.
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Durchlaufdiagramm
Durchlaufdiagramm zur Analyse von Zugangs- und Abgangsverhalten, Erfassung von
Ungleichmässigkeiten in der Belastung
Jede Treppenstufe der Zugangskurve zeigt den Zugangstermin und
mit der Höhe den Bedarf an Arbeit:
Zugehende Aufträge inkl. Umfang an nötigen
Arbeitsstunden werden zum Zugangstermin kumuliert
erfasst.
Erledigte Arbeitsgänge inkl. verbrauchten Arbeitsstunden
werden zum Abgangstermin kumuliert erfasst.
Anstieg der Abgangskurve charakterisiert die mittlere
Leistung des Arbeitssystems.
Zeitlicher Abstand zwischen Zugangs- und Abgangskurve
kennzeichnet die mittlere Durchlaufzeit der Aufträge.
Abstand auf der Achse Arbeit zeigt den Füllstand des
Trichters und damit den Auftragsbestand.
Herausforderung für Unternehmen
Eine Vielzahl von abhängigen «Trichtern» oder Arbeitssystemen mit
unterschiedlichen Leistungen und Kapazitäten, die
geplant und gesteuert werden müssen
Die Leistungen der einzelnen Arbeitssystemen
müssen aufeinander abgestimmt werden.
Trichtermodell lässt sich auch auf Dienstleistungen
übertragen:
Warteschlangen an Schaltern (SBB, Post,
Supermarkt)
Antragsbearbeitung bei einer Behörde oder
Versicherung (je höher der Stapel an Anträgen,
desto länger die Durchlaufzeit)
Ein gleichförmiger Zugang ist eher selten.
Kundenaufkommen bestimmt die Durchlaufzeit
erheblich.
Bei End-to-End Prozessen spricht man immer von Durchlaufzeiten
Diskussion
Die Firma «ZeroFinance» hat sich auf den Onlineverkauf von Konsumkrediten spezialisiert.
Die Geschäftsführerin Frau Müller spricht mit dem Abteilungsleiter der Antragsbearbeitung,
Herrn Meyer. Herr Meyer gibt an, dass die meisten Anträge innerhalb von zwei Wochen
bearbeitet werden. Frau Müller will es genau wissen und besorgt sich nun folgende
Kennzahlen aus dem Informationssystem: Im letzten Jahr wurden 125’000
Konsumkreditanträge verarbeitet. Auch dieses Jahr wird die gleiche Menge erwartet. Laut
dem Informationssystem wurden in der letzten Woche 5’000 neue Anträge erfasst, jedoch
noch nicht abschliessend bearbeitet.
Stimmt die Behauptung von Herrn Meyer?
44
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
45
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
5 Unternehmensintern Vertiefung
5.1 Bedarfsplanung
Für eine funktionsfähige Produktionsbedarfsplanung werden Materialien nach Bedarfsarten
eingeteilt.
Primärbedarfe: verkaufsfähige Erzeugnisse
o Absatzplanung und Prognosen für Kundenaufträge
o Prognosen für Ersatzteile
Sekundärbedarfe: Baugruppen, Komponenten und Rohstoffe
o Stücklistenauflösung aus den Primärbedarfe
o Dinge, die direkt für ein Produkt bestimmt sind (direkt mit Produkt
verbunden)
Tertiärbedarfe: niederwertige Materialien (indirekte Güter: Hilfs- und
Betriebsstoffe, vgl. Block 2)
o Planung auf Basis von Erfahrungs- oder Schätzwerten
o Keine logische oder direkte Abhängigkeit zum verkaufsfähigen Produkt
notwendig
o Dinge, die auch für andere Produkte benutzt werden können
Diskussion
Der Bürostuhl wird von IKEA in einer Kartonverpackung als «Bausatz» verkauft. Ist der
Stuhl, so wie er bei IKEA als Bausatz verkauft wird, nun in der Bedarfsart «Primärbedarf»
oder «Sekundärbedarf» zu sehen? Was für eine Bedarfsart ist die Kartonverpackung? Ist
diese aus Sicht IKEA ein Teil des Produkts?
Bausatz: Primärbedarf
Kartonschachtel: Sekundärbedarf; muss so gross sein, dass alle Teile des Stuhles
Platz haben. Ist ein wesentlicher Teil des Produktes.
46
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Zalandopakete:
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Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Diskussion
Sie haben jetzt zwei Methoden zur Bestimmung des Planungsverfahrens kennengelernt.
Worin unterscheiden sich die zwei gezeigten Methoden und was haben sie gemeinsam?
Gemeinsamkeit: Berücksichtigen beide den Wert des Gutes, Einteilung in Art & Weise der
Beschaffung,
Unterschiede: Unterschiedliche Orientierung, reibungslose Produktionman bestimmt den
Bedarf für die aktuelle Produktionskampagne(Bestimmung geeignetes Planungsverfahren),
XYZ-Analyse konzentriert sich auf eine saubere Beschaffung
48
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Diskussion
APS-Systeme scheinen die Lösung aller Probleme des SCM zu bieten. Ist das so? Nein,
natürlich nicht! Worin sehen Sie Vorteile? Worin sehen Sie Nachteile? Überlegen Sie sich
mindestens je zwei Vor- und Nachteile
Vorteile
Beachtung auf allen Ebenen führt zu umfangreicherer Analyse
Langfristige Orientierung, Berücksichtigung der Strategie
Kollaborative Betrachtung von Einkaufs- und Verkaufsseite
Besser planbar durch transparenten Durchlauf
Verkürzt Liefer- und Durchlaufzeiten
Planung mehr in Echtzeit möglich
Parallele Abwicklung möglich
Nachteile
Komplex, Zeitaufwändig (Initialaufwand)
Lieferant hat Einblick auf das System und verlangt dadurch höhere Preise und
drückt die Marge
49
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Die Qualität der Produkte und Dienstleistungen wird durch die Fähigkeit bestimmt, Kunden
zufrieden zu stellen sowie durch die beabsichtigten unbeabsichtigten Auswirkungen auf
relevante interessierte Parteien
Die Qualität von Produkten und Dienstleistungen umfasst nicht nur die vorgesehenen
Funktionen und Leistungen, sondern auch ihre wahrgenommenen Werte und Nutzen für den
Kunden».
Beispiel Ort
Transzendent: Gebäude, Sehenswürdigkeit
Produktbezogen: Eher schwierig, im Schnitt Dauer pro Besuch, Anzahl Führungen pro Tag
Anwenderbezogen: Schön/nicht schön, Farbe
Beispiel Hotel
Transzendent: 5 Sterne
Produktbezogen: Bewertungen (in Masse), Auszeichnung
50
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Dienstleistungen
Kunden wissen nicht im vornherein, ob die Qualität ihren Anforderungen entspricht.
Qualität ist oftmals nur indirekt messbar, drei mögliche Dimensionen
o Potentialdimension: Ergebnis der Vorkombination und der
Leistungsbereitschaft
o Prozessdimension: Durchführung der einzelnen Aktivitäten
o Ergebnisdimension: Gesamtheit möglicher materieller und immaterieller
Auswirkungen
Diskussion
Auf Tripadvisor können Touristen die Qualität von Orten und Hotels beurteilen. Schauen
Sie sich die Beispiele auf den nächsten beiden Folien an. Welche Sichtweisen auf die
Qualität werden hier widergespiegelt? Welches Qualitätsverständnis liegt da zugrunde?
Geht es um ein Produkt oder um eine Dienstleistung oder um beides?
Für die Umsetzung von TQM muss ein Unternehmen die folgenden Aktivitäten umsetzen:
Manifestierung klarer Prinzipien und Bewertungskriterien zur Steigerung der
Qualität (wie kann man besser werden)
Einleitung eines ständigen Verbesserungsprozesses
Implementierung eines Qualitätsmanagement-Systems (was versteht man unter
Qualität)
Bestimmung der organisatorischen Zuständigkeiten
51
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Orientierung am Kunden
Umsetzung durch Mitarbeiter
Aktives & zeitnahes Umsetzen
Langfristiger & fortlaufender Prozess
Kriteriengeleitetes Umsetzen
Produkt & Produktion wichtig
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Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Das Rad soll nicht zurückrollen können. Auch dies soll als Philosophie / Mentalität in einer
Unternehmung integriert werden, damit jeder so denkt.
Der dokumentierte Standard wird eine verbindliche Vorgabe für alle am Prozess beteiligten
Mitarbeiter. Abweichungen von einem Standard sind nur zulässig, wenn sich alle
Mitarbeiter auf einen neuen Standard geeinigt haben.
Lean Management
und Kaizen hängen zusammen, Lean Management ist ohne Kaizen nicht denkbar
führt oft zu einer Reduktion von Hierarchiestufen, da eine auf Vertrauen basierende
Zusammenarbeit zwischen Management und Mitarbeitenden notwendig ist.
hat je nach Betrachtungsweise sieben oder acht Aspekte von «Verschwendung» im
Fokus
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Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Diskussion
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Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Lesen Sie den Artikel «Respekt vor Fehlern, die niemand sieht» Stellen Sie sich dabei die
folgenden Fragen:
Welche Art von Verschwendung wird im Artikel angesprochen?
Verschwendung von Zeit (unnötige Bewegungen / Wartezeit), Geld und
Mitarbeiterressourcen, ungenutztes Potenzial da Mitarbeitende nichts ändern
wollen, Fehler keine Nachbearbeitungen von Fehlern
Welche Aspekte der vier Ps können Sie herauslesen?
Process-Mining, Problemlösung man will eine lernende Organisation werden
6 Absatzseite Grundlagen
Handlungsfeld «Absatzseite»
Das Handlungsfeld «Absatzseite» bezieht sich auf den Wert, der durch die und in der
Interaktion mit den Kunden entsteht.
Zentrale Fragen sind:
Welchen Wertbeitrag können wir mittels strategischer Ausrichtung auf die
Geschäftsmodelle der Kunden leisten?
Wie können wir uns bestmöglich in die Wertschöpfung der Kunden einbringen?
Welche Entwicklungen der Kunden betreffend Digitalisierung und Innovation haben
Auswirkungen auf das eigene Unternehmen?
Welchen Wertbeitrag haben unsere Produkte und Leistungen an den Produkten und
Leistungen der Kunden?
Wo können wir Kunden mit digitalem Datenaustausch unterstützen?
Wo und wie müssen wir die Kunden in die Logistik einbinden?
6.1 Strategie der Absatzseite
Kunden im Fokus der Supply-Chain-Strategie auf der Absatzseite
Auf der Absatzseite richtet sich die Supply-Chain-Strategie auf den Nutzen, der für die
Kunden oder die Geschäftspartner durch die vom Unternehmen erstellten Produkte und
erbrachten Dienstleistungen erzeugt wird, aus.
In der Supply-Chain-Strategie sind für jedes Kundensegment entsprechende Ziele und
Massnahmen festzulegen.
Die Art und Weise, wie Nutzen für ein bestimmtes Kundensegment erbracht wird.
Die Nutzenerwartung eines Kundensegments, bezogen auf Menge, Kosten, Ort, Zeit
und Qualität der Produkte und Dienstleistungen (z.B. Angebot Netflix je nach Land)
55
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Im B2B weniger Stufen, da der Einzelhandel nicht dazwischen ist. Im B2C ist man in
Zusammenarbeit mit Einzelhändlern.
Verfügbarkeit und Reaktionsfähigkeit sind im B2C erfolgskritisch, da man schnell irgendwo
anders bestellen kann.
Diskussion
Wie können die Nutzenerwartungen der Kunden (B2B oder B2C) zeitnah in der Supply
Chain adressiert werden?
Kundenbefragungen (B2B und B2C)
Trends verfolgen (Nachhaltigkeit)
Konkurrenz beobachten
APS
Kundenentkopplungspunkt anschauen
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Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
57
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Barcodes und ähnliche Kodierungen werden für die Identifikation von Produkten
verwendet.
Die Nummern werden von Organisationen vergeben, z. B. von GS1 für Produkte der
Konsumgüterindustrie.
Bis 2009 war die Verwendung der European Article Number (EAN) üblich. Diese ist
durch die Global Trade Item Number (GTIN) abgelöst worden.
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Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Die acht Schritte des Collaborative Planning, Forecasting and Replenishment (CPFR)
Diskussion
Efficient Consumer Response führt über den automatisierten Datenaustausch zu einer
starken Integration der Geschäftspartner. Welche Zielkonflikte können dabei zwischen
Geschäftspartnern entstehen?
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Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Elektronische Märkte:
basieren auf der Internettechnologie
weisen vielfältigen Mehrwert auf
beeinflussen stark die Wertschöpfungsprozesse
können unterschiedliche Interaktionsmuster aufweisen (Akteure, Aktivitäten,
Anwendungen)
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Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
61
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
SupplyOn:
Transaktionskosten
Elektronische Märkte senken i.d.R. die Kosten in den Transaktionsphasen
Abhängig von der Funktionalität (gute Suchfunktion)
Abhängig von Produkt oder Dienstleistung
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Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Diskussion
Private Haushalte kaufen vermehrt im Internet ein.
Welche der Transaktionsphasen erscheint Ihnen beim Kauf folgender Produkte über das
Internet am aufwendigsten?
Smartphones, Bekleidung, Lebensmittel
Smartphone: Anbahnungsphase Vergleich mit anderen Modellen
Bekleidung: Anbahnungsphase Entscheidung, Vergleich etc. / Kontrollphase:
Retournierung
Lebensmittel: Abwicklungsphase Man möchte die Lebensmittel so schnell wie möglich
Markttransparenz
«Die Markttransparenz bezeichnet in der ökonomischen Theorie eine Situation, in der
Angebot und Nachfrage durch die Marktteilnehmer überschaubar sind und in der sie über
alle zur Transaktion notwendigen Informationen verfügen».
Transparenz ist generell auf elektronischen Märkten höher als auf herkömmlichen
Einfacherer Zugang zu Informationen (z. B. via Suchmaschinen)
Höhere Informationsgüte durch Aktualität (z. B. betreffend Produktqualität,
Verfügbarkeit, Tagespreise)
Anonymität der Parteien (vor allem die der Abnehmer) in der Anbahnungsphase der
Transaktion
Vertrauen
«Vertrauen ist die Bereitschaft des Vertrauensgebers, sich verwundbar zu machen, indem
er erwartet, dass ein Vertrauensnehmer bestimmte Handlungen durchführen wird, die für
63
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Diskussion
Beachten Sie «Reviews» und «Ratings» für den Kaufentscheid in einem Onlineshop?
Haben Sie selber «Reviews» und «Ratings» erstellt?
Ziel sind die laufende Kontrolle und Steigerung von Faktoren wie:
Kundenzufriedenheit
Kundenloyalität
Kundenakquisition
64
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Diskussion
Bei welchen Unternehmen, bei denen Sie Kunden sind, spüren Sie das CRM?
An welchen Komponenten können Sie das CRM erkennen?
Hat das Unternehmen ein gutes CRM aus Ihrer Sicht?
65
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Kunden sollen eine spezifisch auf sie zugeschnittene Leistung konfigurieren können
Hard-Customization
Kundenindividuelle Endfertigung: Individualisierung in den letzten Fertigungsstufen
(z.B. Automobilbau)
Kundenindividuelle Vorfertigung: Individualisierung in frühen Fertigungsstufen
(komplex) (z.B. massgeschneiderte Bekleidung)
Modulares Baukastenprinzip: kommt häufig zum Einsatz, standardisierte
Komponenten werden zu kundengerechten Modulen zusammengestellt (z.B.
modulare Möbel)
Massenhafte Fertigung von Unikaten: gesamte Supply Chain auf Kundenwünsche
ausgerichtet, Abwicklung über standardisierte Prozesse (z.B. Schmuck)
Unterschied kundenindividuell & Modular: Bei Modular kann man die Anordnung verändern
und auch mit den verschiedenen Grössen spielen
Diskussion
Wie könnten die folgenden Produkte konfiguriert werden?
Taschen oder Rucksäcke
o
Tee oder Kaffee
Fahrräder oder E-Bikes
o Kundenindividuelle Endfertigung, individuelle Endfertigung am PoS
(Sattelhöhe)
Welche Art von Soft-Customization oder Hard-Customization könnte dabei angewendet
werden?
7 Absatzseite Vertiefung
Handlungsfeld «Absatzseite»
Das Handlungsfeld «Absatzseite» bezieht sich auf den Wert, der durch die und in der
Interaktion mit den Kunden entsteht.
66
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Welchen Wertbeitrag haben unsere Produkte und Leistungen an den Produkten und
Leistungen der Kunden?
Wo können wir Kunden mit digitalem Datenaustausch unterstützen?
Wo und wie müssen wir die Kunden in die Logistik einbinden?
Praxisrelevanz
Kunden nutzen vermehrt digitale Technologien für die Beschaffung und den Einkauf von
Produkten und Dienstleistungen. Gerade im Business-to-Consumer-Bereich (B2C) ist die
Verlagerung von stationären Geschäften hin zu Onlineshops weiterhin im Gange.
Sie müssen verstehen…
welche Treiber es in diesem Strukturwandel gibt
wie die Onlinetrends die Prozesse und Organisation von Unternehmen verändern
können
welche Aspekte im Onlinehandel zu beachten sind und welche Massnahmen daraus
abgeleitet werden können
7.1 E-Commerce
Definition
E-Commerce ist die Unterstützung der Beziehungen und Prozesse eines Unternehmens zu
seinen Kunden durch vernetzte Informationstechnologie. E-Commerce kann eine oder
mehrere Transaktionsphasen umfassen.
«Unter E-Commerce werden hier über das Internet oder andere rechnergestützte Netze
(z.B. EDI) abgewickelte Transaktionen verstanden. Waren/Dienstleistungen werden über
solche Netze bestellt; Zahlungen und Lieferung können online oder auf herkömmlichen
Wegen erfolgen. (Aufträge durch handgeschriebene E-Mails fallen nicht unter E-
Commerce.)»
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Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Diskussion
Was sind die aktuellen Trends im E-Commerce?
Um diese Frage zu beantworten, analysieren und visualisieren Sie die Erkenntnisse aus
den E-Commerce-Daten des Bundesamtes für Statistik. Nutzen Sie auch die weiteren
Datenquellen, um Ihre Erkenntnisse zu untermauern (siehe Datenquellen auf der nächsten
Folie).
Reisen, Buchungen über Booking, man hat immer mehr Online-Plattformen in welchen man
selbst Produkte verkaufen kann.
Transaktionsprozess im E-
Commerce mit
Wettbewerbsvorteilen nach Wölfle
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Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Die grünen Prozesse sind die Transaktionsphasen. Blau ist aus Sicht des Anbieters.
Kundenprozess durchläuft die grüne Phase. Der Anbieter durchläuft die blaue Phase.
Diskussion
Die Anregungsphase ist die «schwierigste Phase im E-Commerce».
Worin besteht die Schwierigkeit?
Man ist zu wenig bekannt, Kunden sind eher zurückhaltend, da sie das Produkt noch nicht
kennen und man sich noch nicht gut positionieren konnten. Als Anbieter ist es schwierig zu
wissen, wie man sich von der Konkurrenz abheben kann. Der Kunde hat vor allem eine
passive Haltung.
69
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Diskussion
Angenommen, Sie wollen sich etwas Neues kaufen
Wie gehen Sie vor, wenn Sie sich über Produkte und Dienstleistungen informieren
möchten? Wo starten Sie Ihre Informationssuche?
Cross-Channel-Verhalten
Informationssuche muss nicht im Onlineshop beginnen
In DE gibt es einen Mix
zwischen Onlineshops,
stationären Geschäftsstellen
und Printkatalogen.
z.B. Anschauen im Laden,
Suchen Online nach
günstigerem Preis oder im
Printkatalog nachschauen, ob
es Aktionen gibt. Aus Sicht
der Transaktionsphase
möchten man dies evtl. auch
gewissermassen steuern
können. Das Kunden im Laden das Produkt ansehen, fühlen und erst danach sich Online
nach Aktionen umsehen und eine Bestellung auslösen.
Suchmaschinen
Anbieter können sich auch hier schon mit ihren Angeboten präsentieren.
Search Engine Advertising (SEA)
Bezahlte Suchergebnisse über Schlüsselbegriffe
Search Engine Optimization (SEO)
Organische Suchergebnisse über Metadaten der Webseiten
(Optimieren des Rankings)
Vergleichsportale
Elektronischer Marktplatz Datenintegration zu aktuellen Angeboten und Verfügbarkeiten
notwendig (z.B. Comparis).
Anbieterbewertung
70
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Preis
Service
Zahlungsmöglichkeiten
Verfügbarkeit
Preisalarme
Vereinbarungsphase
Die Vereinbarungsphase ist die unterschätzte Phase im E-Commerce.
Zahlungsmittel im E-Commerce
Bei den Zahlungsmitteln überwiegen bisher traditionelle Verfahren, insbesondere Kauf auf
Rechnung und Kreditkarte.
Dem Kauf auf Rechnung geht bei den meisten Anbietern eine Bonitätsabklärung
voraus.
Die Kreditrisiken für Händler sind im E-Commerce gross.
71
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Eher Offline-Zahlungsformen:
Rechnung
Nachnahme
Vorauskasse (Banküberweisung)
Debitkarten (Maestro Card, PostFinance Card)
Lastschrift (in der Schweiz selten)
Eher Online-Zahlungsformen:
Integration zu einem Payment Service Provider notwendig
Kreditkarten (off- und online)
Inkasso-Systeme (z. B. PayPal)
E-Banking und Billing-Systeme
Erfüllungsphase – Fulfillment
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Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Fulfillment ist das Erfüllungsgeschäft einer Kauftransaktion, als solches fällt es in die
Erfüllungsphase von Geschäftstransaktionen. (Aus Käufersicht)
Man will, dass die Kommissionierung beim Hersteller gemacht wird. Das ist die Idee von
Cross-Docking. Im Zentrallager wird die Ware angenommen und direkt ausgeliefert. Um die
Kommissionierung muss man sich nicht mehr kümmern.
Vorteil Kunde: Schnellere Lieferung
Vorteil Händler: Optimierung der Lagerkapazitäten
73
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Diskussion
In den Medien liest man immer wieder davon, dass Retouren bei den Anbietern gleich in
den Müll oder in das Recycling wandern. Was können die Gründe für diese Vernichtung von
Produkten sein?
Beschädigte Produkte, Transport ins Lager & Verpackung teurer als direkte Entsorgung,
Hygiene etc.
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Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Berechnungsbeispiele
Diskussion
Der Kundennutzen steht im Vordergrund! Welchen Wertbeitrag kann das Supply Chain
Management in den einzelnen Transaktionsphasen leisten?
75
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
8 Absatzseite Vertiefung 2
Erfolgsfaktoren von Produktkonfiguratoren
Erfolgsfaktoren sind
Die Erfüllung eines echten Kundenbedürfnisses
ein anpassbares Design oder ein anpassbarer Funktionsumfang (oder beides)
verständliche und einfache Schritte der Konfiguration
dafür ausgelegte Produktionsprozesse und -infrastruktur
wenige Vor- und Halbfabrikate an Lager
ein direkter und schneller Versand an die Kunden
der Betrieb eines integrierten Informationssystems.
Kunden
Was ist der Mehrwert oder Nutzen für den Kunden?
Welches Bedürfnis wird befriedigt?
Sind die Kunden zufrieden (googlen Sie dazu nach Reviews von Kunden)?
Produktion
Um welche Art Mass Customization handelt es sich?
Wie sind die Prozesse und die Infrastruktur gestaltet (treffen Sie ggf. sinnvolle
Annahmen)?
Welche Produktionsanlagen werden benötigt?
Lagerbestände
Welche Materialen (Vorfabrikate) und Produkte (Halbfabrikate) müssen für die
schnelle Ausführung von Kundenaufträgen sicher an Lager sein?
Wie verschieben sich die Lagerbestände an Vor- und Halbfabrikaten gegenüber
einer normalen Produktion?
Informationssystem
Welche Informationssysteme werden benötigt und für welche Aktivitäten
(Onlineshop, Designsysteme, Produktionssteuerung, ERP-Systeme usw.)?
Welche Daten müssen mit Partnern ausgetauscht werden?
76
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Welche Daten muss der Kunde angeben, damit die Konfiguration abgeschlossen
werden kann
Praxisrelevanz
Sie müssen verstehen …
wie Netzwerke beschrieben und strukturiert werden können, um sie analysieren zu
können
welche positiven und negativen Auswirkungen die Digitalisierung auf Supply-Chain-
Netzwerke haben kann
wie Anbieter und Abnehmer gegenseitig intergieren und Nutzen schaffen.
9.1 Kooperationsstrategien
Kooperationsstrategien unterstützen die Funktionen von Versorgung, Entsorgung und
Recycling innerhalb zeitgemässer Lieferketten.
Vertikale Kooperationsstrategien
Kundenkooperation: Im Mittelpunkt steht das Erkennen
der Wünsche von Kunden. Davon soll man den Nutzen
ableiten.
Ausgesprochene Erwartungen: Wünsche, die
zum Ausdruck gebracht werden, z.B. ein "Like" neuer Sneakers auf sozialen Medien
Unausgesprochene Anforderungen: Selbstverständliche Eigenschaften, bei
Abwesenheit negativ bewertet, z.B. Kamera im Smartphone, Rückfahrkamera Auto,
Sitzheizung
Unausgesprochene Erwartungen: Nicht selbstverständlich, bei Vorhandensein aber
positiv bewertet, z.B. Internet-Nutzung am Fernseher, Auto-App, Kaffee beim
Coiffeur
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Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Horizontale Kooperationsstrategien
Strategische Allianzen: Zusammenarbeit von Konkurrenten, um auf dem Markt
Wettbewerbsvorteile zu erlangen.
Star-Alliance: Flugbranche / Vorteile: Angebotserweiterung, grosse Auswahl,
Preisvorteil, Treuesysteme, grössere Verhandlungsmarken in Bezug auf Catering,
Parking, Mitarbeitende etc.
Merck und Pfizer: Pharmabranche
Twint: Bankindustrie / Vorteile: Komptabilität, Angebot besteht auch bei Wechsel
etc.
Unterschied Coopetition & Strategische Allianz: Strat. Allianz ist Zusammenarbeit in einem
grossen Gebiet, Coopetition nur in einem bestimmten Segment. Strategische Allianz ist
zeitlich begrenzt. Coopetition: trotz Zusammenarbeit hat jeder noch die anderen
Produkte. Strat. Allianz: Marktmachtposition gegenüber gemeinsamen Interessenspartner.
Coopetition: Man will durch den Konkurrenzkampf nicht etwas kaputt machen, was
wertschöpfend sein könnte wenn man zusammenarbeitet.
Diskussion
Welche primäre Kooperationsstrategie verfolgen Ihrer Meinung nach der Detailhändler
Coop, die Grossbank UBS und der Maschinenbauer Schindler?
Werden mehrere Strategien gleichzeitig verfolgt?
78
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
79
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Ebenenbezogene Ansätze
Meta-Logistik: Unternehmensübergreifende Logistik (Supply Chain Management)
zwischen Makro- (gesamtwirtschaftlich) und Mikro-Logistik (organisationsintern)
SCOR-Modell: vier Ebenen (Top-, Configuration-, Process-Element- und Implementa-
tion-Level)
Phasenbezogene Ansätze
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Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Diskussion
Lesen Sie den Spiegel-Online-Artikel (siehe Moodle):
«Kleine Autos, große Probleme»
Welche Probleme identifiziert der Artikel? Welche Netzwerktypen werden in dem Artikel
thematisiert? Wie können diese Netzwerke systematisiert werden?
Probleme: Deckungsbeiträge sind gering, Herstellung muss trotzdem erfolgen damit die
Co2-Bilanz übereinstimmt.
Netzwerktyp: Reproduktionsnetzwerk, Innovationsnetzwerk
9.3 Netzwerkebenen
Netzwerkebenen oder Partialnetze aus Sicht Supply Chain Management
Das institutionelle und das soziale Netz muss
man auch berücksichtigen.
81
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Diskussion
82
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
83
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
84
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Transaktionskosten
Informationsphase Bezogen auf Produkte: Suchaufwand
(Vergleich), Messprobleme (Qualität), Verifikation der
Information; bezogen auf Marktteilnehmer: Überprüfung
der Identität, Beurteilung der Vertrauenswürdigkeit
Vereinbarungsphase Verhandlungsaufwand,
Vertragsgestaltung, Vertragsabsicherung
Abwicklungsphase Überwachung des Vollzugs bei regulärer
Abwicklung
Diskussion
85
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Wo würden Sie in der nebenstehen Matrix ein Reisebüro, eine Bank, einen Detailhändler,
ein Bauunternehmen, eine Hochschule, einen Buchhändler und ein Transportunternehmen
einordnen?
Reisebüro: hoch
Bank: Investmentbanking: gering, Retailbanking: mittel (vertikal)
Buchhändler: gering
86
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
87
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Service Ecosystem
Fokus auf das Service Ökosystem und die Rolle, die dieses Netzwerk für das
Unternehmen spielt
Elemente: Unternehmensfokus, Core Services, Core Partners, Enriching Services und
Enriching Partners.
Collaboration Management
Gestaltung der Zusammenarbeit im Netzwerk
Elemente: Core und Enriching Relationship
Diskussion
Sie haben vier Beispiele zu «Value in Use» und «Experience» gesehen. Stellen Sie sich zu
jedem Beispiel die folgenden beiden Fragen:
Wer sind die Kunden (Customer)?
Wie interagieren Anbieter und Kunden (Interactions), welche Dienste werden dabei
ausgetauscht?
iRobot
Kunden: Personen, die Zeit sparen wollen, Personen mit Haustieren
Interaktion: im Laden, persönlicher Besuch durch Anbieter, Beratung vor Ort, Online, evtl.
App
Ausgetauschte Dienste: Zeitersparnis, Geld, saubere Wohnung
SBB
Kunden: Leute, die Zug fahren wollen oder müssen, umweltbewusste Personen
(Grundsätzlich: private Haushalte)
Interaktion: Schalter, App, Online, Kontrolleure, Verkehrsmittel, Infrastruktur
Ausgetauschte Dienste: Geld, Daten, Transport, Reiseerlebnis, gutes Gewissen
88
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Praxisrelevanz
«Entscheidender Faktor für den künftigen Unternehmenserfolg wird die Kompetenz,
innovative Produkte in höchster Qualität zu marktfähigen Preisen schneller als die
Konkurrenz herzustellen. Um dies zu realisieren, müssen die Prozesse der Unternehmen
kontinuierlich verbessert und durch die Integration neuer, innovativer Ideen effektiver und
effizienter gestaltet werden».
Unternehmen müssen das Potenzial von Geschäftsprozessmanagement in der Supply Chain
und im Unternehmensumfeld sowie des damit verbundenen Nutzens verstehen.
89
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
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Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Was glauben Sie, welches sind die Unternehmen von Morgen, die Prozesse nachhaltig
optimieren?
Prozesse digitalisieren
Prozessoptimierung
Neue Geschäftsmodelle entwickeln, Intermediation in Betracht ziehen etc.
Ziel: neue Geschäftsmodelle um Wertschöpfung zu generieren
Prozesse kontrollieren und eingreifen
Zwischenmenschliche Beziehungen pflegen
Ressourcen freischaufeln, damit Mitarbeitende ihre Kreativität entfalten können
Supply Chain Business Process Management (Geschäftsprozessmanagement)
Prozessmanagement ist eine Methode, mit der sich Geschäftsprozesse bestimmen,
gestalten, dokumentieren und verbessern lassen. Richtig umgesetzt verbessert
Prozessmanagement die Effektivität und Effizienz der Geschäftsabläufe in der Lieferkette
und macht sie gleichzeitig messbar und flexibel genug, um Innovation und Flexibilität auf
allen Prozessebenen zu ermöglichen.
Prozessketten-Ansatz: Prozessketten-Parameter
Prozessketten-Parameter sind die Grundlage der Leistungsanalyse einer Lieferkette.
91
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
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Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Diskussion
In Block 9 haben Sie die Netzwerkebenen aus Sicht Supply Chain Management
kennengelernt.
Wie verändert, ausgehend von der dritten, die vierte Stufe der Digitalen Transformation
das Gewicht der einzelnen Ebenen?
93
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Es geht um den Wandel eines statischen Systems in ein sich permanent veränderndes und
anpassendes, hoch leistungsfähiges Netzwerk. Massgeblich beeinflusst wird dies durch die
Internetbedingten Veränderungen der Marktbedingungen
unternehmensbezogen
Fokussierung das Integrationskonzepts zur Gestaltung der Geschäftsprozesse
Einflussfaktoren (Personal, Organisation und Informationstechnologie)
Unternehmensziele, -strategien und -richtlinien – Unternehmenskontext (Branche
etc.).
Selbstregulierend
Einsatz geeigneter Informationssysteme, um die Supply Chain kontinuierlich an die
tatsächliche Nachfrage anzupassen (vgl. Block 5 und 6)
proaktiv Lieferengpässe und Überbestände vermeiden
Vier Prozessschritte:
Erster Schritt: Transparenz (Visibility)
Zweiter Schritt: Lieferketten-Gemeinschaft (Community)
Dritter Schritt: Zusammenarbeit (Collaboration)
Vierter Schritt: Anpassungsfähigkeit (Adaptability)
94
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
95
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
2. Revitalizing (Neubelebung)
Neugestaltung der Prozesse – «Krempel die Organisation um und schneide alte Zöpfe
ab.»
3. Reframing (Einstellungsänderung)
Ablegen herkömmlicher Denkmuster und Beschreiten von neuen Wegen
«Schlage andere Wege ein und wirf altes Denken über Bord.»
Schwierigster Punkt: Menschen sind Gewohnheitstiere, Stichwort ist Change-
Management. Muss von innen kommen und Vertrauen zu den Mitarbeitenden haben.
4. Restructuring (Umstrukturierung)
Prinzipielle Überarbeitung von Geschäftsprozessen und Arbeitsabläufen, Revidieren
des Aktivitäten-Portfolios
«Räume das Programmportfolio auf und setze auf neue Karten.»
Diskussion
Lesen Sie den Zeitungsartikel «Supply Chain in der Medizinaltechnik».
Was war der Grund für das Supply Chain Reengineering und was waren die Konsequenzen
daraus? Welche Massnahmen wurden getroffen?
Grund:
Spannungen in der Kooperation mit internen Abteilungen und externen Partnern
Konsequenzen:
Tiefere Wettbewerbsfähigkeit aufgrund veraltetem Geschäftsmodell, man konnte
keine Zufriedenheit mehr bieten
Massnahmen:
Zentrales Führungsinstrument installiert
Relativ strenge Kontrolle eingeführt
Ergebnisse:
Fast keine Lagerbestände
Transparenz innerhalb der Kommunikationskette
Man versucht
zwischen
Sales und
Operations
zu
verknüpfen
96
Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Der S&OP-Prozess adressiert –auch wenn in der Literatur oft 1 Monat angegeben
wird – typischerweise einen Zeitraum von 18-36 Monaten (zum Vergleich: die
Materialbedarfsplanung zielt in der Regel auf einen Zeitraum von 4 Monaten ab)
Entscheidungen müssen mit Entscheidungsprozess übereinstimmen
Der S&OP-Zyklus ist mit anderen wichtigen Entscheidungsprozessen synchronisiert
Teilnehmende des S&OP-Meetings sind die operative Führung des Unternehmens
inklusive CEO und der Leitenden aller relevanten Bereiche, wie Finanzen,
Marketing, Produktion und Vertrieb
Die Vorbereitung auf das S&OP-Meeting stellt das Kernstück der Synchronisierung
aller Pläne dar und bereitet offene Punkte, Konflikte etc. zur Entscheidung vor
(z.B. über Investitionen)
Die S&OP-Prozessschritte stellen naturgemäss eine sequentielle Iteration mit wenig
Überschneidungen dar und sind in ihrer Agilität begrenzt, um Zeit für den Abgleich
zu haben (z.B. eingefrorener Bedarfsplan)
Quantitative Nutzenpotentiale:
Umsatzwachstum (Sales & Operations kommen zusammen)
Kostenreduktion (Lagerbestände können optimiert werden und reduzieren)
Working Capital Reduktion
Qualitative Nutzenpotentiale:
Verbesserte Kommunikation
Gesteigertes Teamwork
Optimierte Entscheidungen
Diskussion
Was sind die Erfolgsfaktoren von S&OP?
Strategische Priorisierung
Abteilungen haben Interessenskonflikte. Management muss sich aktiv beteiligen
Realistische Szenarien & umsetzbar
Ressourcenplanung & Ressourcenpriorisierung
Disziplin haben (man muss vorbereitet sein, Grundlagen zu Entscheidungen haben)
Dokumentieren des Meetings
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Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Diskussion
Lesen Sie den Artikel «General Motors Embraces Supply Chain Resiliency». Erinnern Sie
sich an das Vorbereitungsvideo «General Motors Supply Chain Risk Management».
Welche Arten von Risiken werden genannt und erklärt? Wie löst General Motors (GM) das
Supply-Chain-Risiko der Materialverfügbarkeit?
Veränderung der Nachfrage anhand von Events (z.B. Corona)
Reaktionsfähigkeit der Supply Chain
Verfügbarkeit des Materials
Haben ein System entwickelt indem ersichtlich ist, wo die nächsten Lieferanten
sind um schnell reagieren zu können
Haben direkte und indirekte Lieferanten miteinbezogen (man kann alternative
Suppliers suchen)
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Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Diskussion
Lesen Sie den Artikel «Alle wichtigen Kosten berücksichtigt».
Welche Cost-Tracking-Aspekte können Sie aus dem Artikel herauslesen?
Transportkosten
Lagerkostensätze
Lieferzeiten
Lieferzyklus
Sicherheitsbestände
Zollsätze
Kapitalkostensätze
Weitere Umlagekosten
Was ist die Ausgangslage?
Unternehmen müssen aktuelle Kosten herleiten und zuordnen können
Bestimmung der wichtigsten Kostentreiber
Klärung der Kostenstruktur
Kennen der vier Produktinformationen (Herstellkosten, Verkaufsmenge pro Land
und Jahr, Verpackung mit Gewicht & Anzahl Artikel pro Transporteinheit &
Transferpreis zu Absatzmärkten)
Welche Entscheide sind zu fällen?
TCO strategisch aufnehmen
TCO Modell leben
TCO Modell in bestehende Prozesse einfügen
Welche Probleme werden thematisiert?
Absatzmärkte in Asien und Lateinamerika wachsen schneller als Europa und
Nordamerika
Beschaffungsvolumen aus Osteuropa und Asien nimmt zu Transportwege vom
Hersteller bis Absatzmärkt werden länger Logistikkosten steigen
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Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Gemäss Elkington müssen drei Dimensionen kumulativ erfüllt sein, damit ein betrachtetes
Objekt (Unternehmen, Wertschöpfungsnetzwerk etc.) als nachhaltig leistungsfähig gelten
kann:
ökonomische Leistungsfähigkeit
ökologische Leistungsfähigkeit
und soziale Leistungsfähigkeit
Für das Supply Chain Management bedeutet Nachhaltigkeit die Berücksichtigung aller drei
Zieldimensionen in der unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit und im Management
von Material-, Informations- und Finanzströmen, sodass
die Akteure der Wertschöpfung ökologische und soziale Mindeststandards erfüllen
müssen und
die Akteure ihre gemeinsame Wettbewerbsfähigkeit ausbauen (ökonomische
Dimension).
Drei-Säulen-Modell:
Ökonomie (z. B. Kostensenkung mittels
unternehmensübergreifender Prozessoptimierung)
Ökologie (z. B. Verringerung des Ressourceneinsatzes)
Soziales (z. B. Minimalstandards in der Arbeitssicherheit)
Diese drei Komponenten müssen immer gegeben sein, damit die
Nachhaltigkeit gegeben ist.
Marktbedeutung
Kundenwunsch nach umweltverträglichen Produkten, Produktionsprozessen sowie
Transporten
Ressourcenknappheit sowie die Verminderung der Ressourceneffizienz durch
Wegwerfware
Nutzung von Umweltschutz durch die Konkurrenz (Ersatzprodukte, Markteintritt
neuer Wettbewerber und deren Kommunikationsstrategien)
Unternehmensbezogene Bedeutung
Steigende Kosten für Entsorgung und Recycling (z. B. Verknappung von
Deponieraum)
Je nach Leistungserstellung anders (z. B. Art und Umfang der Reststoffe, Ort des
Anfalls oder Wertigkeit der Reststoffe)
Externe Treiber
Marktdruck (Kunden, Investoren, Wettbewerb, Reputation)
Gesellschaftlicher Druck (lokale und globale Umweltschutzorganisationen, Medien)
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Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Interne Treiber
Unternehmensstrategie (Strategie-Verankerung, Kostendruck, Leistungsdruck)
Unternehmenskultur (Verantwortungskultur, Innovationsgrad,
Informationsverfügbarkeit)
Unternehmensressourcen (Druck durch endliche Ressourcen, Druck der
Mitarbeitenden, vorhandene Fähigkeiten und Technologien)
Typische Herausforderungen
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Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Diskussion
Haben Sie sich schon einmal von einem Produkt, einer Marke oder einem Unternehmen
abgewandt, weil Sie Ihre Nachhaltigkeitsvorstellungen nicht mehr erfüllt sahen?
Welche Zieldimension(en) im Drei-Säulen-Modell war(en) ausschlaggebend?
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Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
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Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Freiwillige Selbstverpflichtungen / Labels wirken wie ein Gesetz für die Teilnehmenden
Marine Stewardship Council, z. B. bei Coop
Forest Stewardship Council, z. B. bei der MIGROS
Demeter, z. B. direkt ab Hof
Diskussion
Eine Firma möchte Lieferant von Roche werden. Welches sind die Kernpunkte von
nachhaltigem SCM bei Roche? Welche dieser Kernpunkte müssen Lieferanten bei Roche
erfüllen? Geht Roche eher chancen- oder risikoorientiert vor?
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Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Folgende Kriterien können, müssen aber nicht geprüft werden (je nach Standard):
Arbeitssicherheit (separater Health&Safety-Audit), Umweltschutz (separater
Umwelt-Audit)
Folgende Kriterien werden durch Auditoren in der Regel nicht geprüft oder bewertet:
Allgemeines Qualitätsniveau des Lieferanten
Entsorgung
Die Entsorgung kennzeichnet eine Beseitigung von Stoffen.
Betriebswirtschaftlich bedeutet eine Entsorgung meist die endgültige
Abfallentledigung (Deponierung, Verbrennung oder die Kompostierung von Resten).
In der Supply Chain bedeutet Entsorgung immer eine Retrodistribution vom
Anfallort der zu entsorgenden Stoffe (Quelle) bis zur Beseitigung (Senke).
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Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Recycling
Recycling bedeutet eine Rückführung von Stoffen und Energie in den Produktionsprozess
durch Verwendung oder Verwertung.
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Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Merke: Das Einsparpotenzial wird in der Regel mit der Zeit immer höher
(Ressourcenknappheit)
Verpackungen
Sonderfall Verpackung
Verpackung dient dem Schutz von Gütern und der Aussenwelt (Neuprodukt und
Entsorgung).
Verpackungen können als Ein- oder als Mehrwegsysteme vorliegen.
Einwegsysteme
Pro: geringe Produktionskosten, niedriges Gewicht, keine Reinigung,
individualisierbar
Contra: Umweltbelastung, Wegwerfmentalität
Diskussion
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Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
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Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
Anwendungsaufgabe
Vergleichen Sie den Transport von: 1 Container (TEU) aus Postleitzahl «NL 3198LK»
(Europoort Rotterdam) nach Postleitzahl «CH 4000» (Basel Stadt) mit LKW, Zug und
Binnenschiff auf www.ecotransit.org. Welche Transportart hat das geringste CO2-
Äquivalent? Welche Transportart legt den kürzesten Weg zurück?
12.6 Rekapitulation
Bezug zur Mission der Hochschule für Wirtschaft FHNW und den Kompetenzen
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Zusammenfassung Leila N’Jari BÖK VZ 3.12
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