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23, 07:56 Was Sie über den Wirkungsgrad von Wärmepumpen wissen sollten
FAQ
Der Wirkungsgrad gibt bei Maschinen das Verhältnis von zugeführter Energie zu
nutzbarer Wärme an. So lassen sich Heizsysteme mit seiner Hilfe dahingehend
vergleichen, wie effizient die Energieumwandlung bei ihnen abläuft. Denn je höher ihr
Wirkungsgrad ausfällt, desto geringer sind die dabei anfallenden Energieverluste.
(Beispiel: Eine Gasheizung, die 20.000 kWh Energie (entspricht rund 2.000 Litern Erdgas) in
18.000 kWh Wärme umwandelt, hat einen Wirkungsgrad von 0,9 bzw. 90 %.)
Wärmeerzeuger Wirkungsgrad
Scheitholz-Kessel 80–95
%
Wärmepumpe 250–500 %
Bei Wärmepumpen kommt der Wirkungsgrad von über 100 dadurch zustande, dass in
ihnen keine Verbrennung eines einzelnen Brennstoffs stattfindet, sondern
aufgenommene Umweltenergie mithilfe von elektrischer Energie das erforderliche
Niveau an Wärmeenergie gebracht wird. So wird in der Außenluft, dem Erdboden und dem
Grundwasser Sonnenenergie gespeichert. Eine Wärmepumpe gewinnt diese je nach Art
auf andere Weise: Eine Luftwärmepumpe saugt die Außenluft mit Ventilatoren ein. Eine
Erdwärmepumpe gelangt mittels unter der Erdoberfläche vergrabener Kollektoren oder in
die Tiefe versenkter Sonden an die im Erdboden befindliche Energie. Und eine
Grundwasser-Wärmepumpe verfügt über Brunnen, mit denen sie das warme Grundwasser
nach oben befördert, um ihm dort die Energie entnehmen zu können.
Im nächsten Schritt wird die gewonnene Umweltwärme auf ein Kältemittel übertragen, das
dadurch gasförmig wird. Anschließend sorgt ein Kompressor dafür, dass es weitere
Wärme aufnimmt und seine Temperatur weiter ansteigt. Sobald diese über der vom
Heizsystem geforderten Vorlauftemperatur liegt, wird sie auf das Heizwasser übertragen,
das dann über die Rohrleitungen zu Heizkörpern oder Fußbodenheizung fließt, welche es
zur Erwärmung der Räume nutzen. Das Kältemittel wird anschließend wieder
dekomprimiert, damit es den Kreislauf erneut durchlaufen kann.
https://www.heizungsfinder.de/waermepumpe/wirtschaftlichkeit/wirkungsgrad#:~:text=So ist bei einer Luft,200 %25) sinken. 4/19
14.04.23, 07:56 Was Sie über den Wirkungsgrad von Wärmepumpen wissen sollten
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Erklärung für den hohen Wirkungsgrad von Wärmepumpen
Es ist die Komprimierung, die die Zufuhr zusätzlicher Energie erfordert. Bei privat
betriebenen Wärmepumpen wird dafür Strom eingesetzt. Je stärker das Kältemittel
komprimiert werden muss, desto höher ist der Stromverbrauch der Wärmepumpe und
desto höher der Anteil der elektrischen Energie an der entstehenden Nutzwärme. So
beträgt der Wirkungsgrad einer Luft-Wärmepumpe selbst an kalten Tagen rund 250 %.
Damit liegt er nicht nur über 100 %, sondern ist auch um einiges höher als die
Wirkungsgrade aller anderen Heizsysteme.
Mit einer Wärmepumpe lässt sich jedoch noch mehr erreichen. Denn bei den anderen
Arten ist meist weniger Komprimierung und somit weniger Stromeinsatz erforderlich.
Dann setzt sich die resultierende Nutzwärme zum Großteil aus der gewonnenen
Umweltenergie zusammen. So kann bei einer mit Grundwasser arbeitenden Wasser-
Wasser-Wärmepumpe der Wirkungsgrad unter den richtigen Bedingungen über 500 %
betragen.
Das liegt daran, dass Sie für eine Wärmepumpe den Wirkungsgrad berechnen, indem Sie
die Menge an von ihr im Jahr bereitgestellter Heizenergie nur mit der Menge an dafür
benötigtem Strom ins Verhältnis setzen. Die Menge an dabei eingesetzter Umweltenergie
bleibt außen vor, da diese ja kostenfrei zur Verfügung steht und die Ermittlung der
Energiekosten der Grund für die Berechnung des Wirkungsgrads ist. Auch bei
Wärmepumpen findet dabei die Formel Anwendung. So kommt beispielsweise eine
Erdwärmepumpe, die mittels 5.000 kWh Strom eine Wärmemenge von 20.000 kWh
bereitstellt, auf einen Wirkungsgrad von 4 bzw. 400 % (20.000 kWh / 5.000 kWh = 4).
Durch die Verwendung von Umweltenergie kommt eine Wärmepumpe somit auf einen
Wirkungsgrad von weit über 100 %. Doch sind diesem auch nach oben hin Grenzen
gesetzt? Ja, denn bei einer Wärmepumpe ist der Wirkungsgrad von einer
Temperaturdifferenz abhängig – und zwar der zwischen Quelltemperatur und
Vorlauftemperatur.
Bei der Quelltemperatur handelt es sich um die Temperatur, die die Wärmepumpe der
jeweiligen Wärmequelle entziehen kann. Bei der Außenluft schwankt diese im
Jahresverlauf stark. Im Winter, der Hauptheizzeit, fällt sie eher niedrig aus. Herrscht Frost,
liegt sie teils sogar im Minusbereich. So ist bei einer Luft-Wärmepumpe der Wirkungsgrad
stark von der Außentemperatur abhängig und liegt bei durchschnittlich 2,5–3,5 (bzw.
250–350 %); kann aber auch unter 2 (bzw. 200 %) sinken.
Kollektoren, die nur wenige Meter unter der Erdoberfläche verlegt wurden, sind ebenfalls
gewissen Temperaturschwankungen ausgesetzt – allerdings weniger stark. Sonden, die
50 oder mehr Meter tief in die Erde reichen, stehen dafür das ganze Jahr über rund 10 °C
zur Verfügung. Der Wirkungsgrad einer Sole-Wasser-Wärmepumpe ist also umso größer,
je geringer die Abhängigkeit von der Außentemperatur. Im Durchschnitt beträgt er 4–4,5
(bzw. 400–450 %).
Völlig unabhängig von der Außentemperatur ist das Grundwasser. Ganzjährig weist es
warme 12 °C auf. So hat dann auch eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe den besten
Wirkungsgrad. Wie bereits erwähnt, können Sie Werte von über 5 (bzw. 500 %) erreichen.
Dass die Vorlauftemperatur möglichst niedrig sein sollte, liegt daran, dass das Kältemittel
umso stärker komprimiert werden muss, je höher sie ausfällt. Ab einer bestimmten Höhe
ist ihr dies technisch nicht mehr möglich. So können die meisten Wärmepumpen nur
maximal eine Vorlauftemperatur von 55 °C bereitstellen. Muss Sie in Ihrem Haus aufgrund
fehlender oder unzureichender Dämmung höher ausfallen, benötigen Sie entweder eine
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14.04.23, 07:56 Was Sie über den Wirkungsgrad von Wärmepumpen wissen sollten
Zu überwindende Temperaturdifferenz
Allgemein gilt: Soll bei einer Wärmepumpe der Wirkungsgrad hoch ausfallen, muss die
auszugleichende Temperaturdifferenz niedrig sein. Denn je größer diese ist, desto mehr
muss sie leisten und desto mehr Strom ist erforderlich. Am effizientesten arbeitet eine
Wärmepumpe also mit einer Kombination aus hoher Quelltemperatur und niedriger
Vorlauftemperatur. Soll sie beispielsweise die 12 °C, die sie dem Grundwasser entzogen
hat, auf eine Vorlauftemperatur von 30 °C bringen, hat sie lediglich einen Temperaturhub
von 18 K (Kelvin) zu überwinden. Steht ihr als Wärmequelle hingegen nur -7 °C kalte
Außenluft zur Verfügung, welche sie auf 45 °C erwärmen muss, beträgt er schon 52 K.
Was den Wirkungsgrad einer Wärmepumpe zusätzlich mindert, ist, dass bei Minusgraden
der Einsatz eines Heizstabs erforderlich ist, welcher den Stromverbrauch zusätzlich in
die Höhe treibt.
thermische in mechanische Energie umwandelt. Dabei fällt immer auch Abwärme an. Je
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höher deren Anteil, desto geringer ist der Wirkungsgrad. Damit dieser hoch ist, muss die
Temperatur der eingesetzten Wärme möglichst hoch und die der Abwärme möglichst
niedrig sein. Berechnet wird der Carnot-Wirkungsgrad (hC), indem der Quotient aus der
kühleren Abwärme-Temperatur (Tu) und der höheren Temperatur der Wärmequelle (To)
von 1 subtrahiert wird: hC = 1 – Tu/To
Nun handelt es sich bei einer Wärmepumpe jedoch nicht um eine Wärme-Kraft-Maschine,
sondern um eine Kraft-Wärme-Maschine. Denn sie sorgt ja mittels eines mechanischen
Antriebs (Kompressor) dafür, dass Wärme von einem niedrigeren Temperaturniveau auf
ein höheres gebracht wird. Es bedarf daher des Kehrwerts des Carnot-Wirkungsgrads,
um für eine Wärmepumpe den maximalen thermischen Wirkungsgrad (eth) auszurechnen:
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Nun mag die Leistungszahl (= Wirkungsgrad (mehr dazu gleich)) auf den ersten Blick sehr
hoch erscheinen. Dass eine Luftwärmepumpe einen Wirkungsgrad von 10 oder mehr im
Winter erreicht, scheint nicht sehr realistisch. Wie jedoch eingangs erwähnt, handelt es
sich hierbei um einen theoretischen Wirkungsgrad. Als Maschinen verzeichnen auch
Wärmepumpen immer Energieverluste. Möchte man den realen Wirkungsgrad einer
Wärmepumpe erhalten, braucht man die Gütezahl. Diese gibt das Verhältnis des
tatsächlichen zum idealen Wirkungsgrad der Wärmepumpe an. Sie liegt im Bereich von
0,45–0,55. Ergibt der Carnot-Wirkungsgrad z. B. 10, hat die Wärmepumpe in Wirklichkeit
nur einen etwa halb so hohen Wirkungsgrad von 4,5–5,5.
COP
Mithilfe der Leistungszahl, auch COP („Coefficient of Performance“) genannt, können Sie
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schon vor dem Kauf einer Wärmepumpe verschiedene Modelle miteinander vergleichen.
Wie der Wirkungsgrad sagt auch diese aus, in welchem Verhältnis die entstehende
Heizleistung zur dafür aufgewendeten elektrischen Leistung steht: COP = abgegebene
Wärmeleistung / zugeführte elektrische Leistung
Die Ermittlung des COP erfolgt immer zu einem bestimmten Betriebszustand, bestehend
Quell- und Vorlauftemperatur. Verwendet werden dabei u. a.:
Wärmepumpen-Art COP-Betriebszustand
Luftwärmepumpe A2/W35
Erdwärmepumpe B0/W35
Grundwasser-Wärmepumpe W10/W35
(Die Buchstaben stehen dabei für: A = Air (Luft), B = Brine (Sole), W = Water (Wasser) ->
vorn: Grundwasser, hinten: Heizwasser)
Lautet die Herstellerangabe im Datenblatt also z. B. B0/W35 = 4, bedeutet das, dass die
Erdwärmepumpe bei einer Quelltemperatur von 0 °C (gemessen am Anfang des
Kältemittelkreislaufs) und einer Vorlauftemperatur von 35 °C auf einen COP von 4 kommt.
SCOP
Der Nachteil des COP ist, dass seine Angabe sich auf einen Betriebszustand beschränkt,
welchen der Hersteller selbst bestimmen kann. Er stellt also einen Idealwert dar, der nicht
berücksichtigt, dass eine Wärmepumpe im Jahresverlauf verschiedenen Temperaturen
ausgesetzt ist. Um dem Rechnung zu tragen, gibt es inzwischen eine weiterentwickelte
Form des COP, den SCOP („Seasonal Coefficient of Performance“).
Des Weiteren fließen Faktoren wie Standby-Verbrauch und die Leistung des elektrischen
Heizstabs mit in die Berechnung ein. Der SCOP vermittelt somit ein realistischeres Bild
JAZ
Bei beiden handelt es sich unter genormten Laborbedingungen ermittelte Werte. Sie bieten
damit nur eine grobe Orientierung, welcher Wirkungsgrad sich mit einem bestimmten
Wärmepumpen-Modell erzielen lässt. Wie es um diesen dann vor Ort bestellt ist, verrät erst
die Jahresarbeitszahl, kurz JAZ. Denn nur, wenn die Wärmepumpe schon eine Weile in
Betrieb ist, lässt sich erkennen, wie leistungsfähig sie wirklich ist.
So gibt es einige Faktoren, die sich negativ auf den Wirkungsgrad einer Wärmepumpe
auswirken können:
Und auch die Wärmegewinnung hat einen Einfluss auf den Wirkungsgrad der
Wärmepumpe, welcher bei COP und SCOP nicht berücksichtigt wird. So wird für die Luft-
Ansaugung, Sole-Umwälzung oder Grundwasser-Förderung ebenfalls Strom benötigt.
Wie hoch Stromverbrauch und Wärmebedarf letztlich ausfallen, wird mithilfe von einem
separaten Stromzähler sowie einem Wärmemengenzähler ermittelt. Anhand dieser Daten
lässt sich nach Ablauf eines Jahres die Jahresarbeitszahl ausrechnen. Sie bildet somit den
durchschnittlichen Wirkungsgrad, den die Wärmepumpe unter realen Bedingungen
erreichen kann, ab. Dadurch, dass jedes Haus andere Voraussetzungen mit sich bringt,
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eignet sich die Jahresarbeitszahl jedoch nicht für einen Wärmepumpenvergleich.
Daher wird die Effizienz von Wärmepumpen eher mit eigenen Kennzahlen angegeben.
Während COP und SCOP im Labor ermittelt werden und so einen Vergleich verschiedener
Modelle erlauben, stellt die JAZ deren tatsächliche Leistungsfähigkeit im realen Betrieb
dar. Je nach Art, Modell und Einbausituation liegen diese Werte bei durchschnittlich 2,5
bis 5. Dabei gilt: Je höher der Wert ausfällt, desto geringer ist der Anteil des Stroms an
der entstehenden Wärmemenge. Die Hauptfaktoren dabei sind die Quell- und die
Vorlauftemperatur. Denn je größer die Differenz zwischen ihnen ist, desto mehr Strom
benötigt der Kompressor, um diese zu überwinden.
Vor dem Kauf einer Wärmepumpe sollten Sie daher von einem Heizungsfachbetrieb
analysieren lassen, ob und wenn ja in welcher Form sich eine Wärmepumpe zur
Beheizung Ihres Hauses eignen würde. So kommt eine Wärmepumpe nur unter den
richtigen Voraussetzungen auf einen Wirkungsgrad, der auch bei hohen Strompreisen
einen wirtschaftlichen Betrieb garantiert.
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