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KRÖNERS TASCHENAUSGABE BAND 194

HANS KOEPF
GÜNTHER BINDING

BILDWÖRTERBUCH
DER ARCHITEKTUR

Vierte, überarbeitete Auflage

Mit englischem, französischem,


italienischem und spanischem Fachglossar

ALFRED KRÖNER VERLAG STUTTGART


Am fremdsprachigen Fachglossar haben mitgearbeitet:
Englisch: Dr. Mechthild Heuser (Kunsthistorikerin, Berlin),
Dr. Melissa Thorson Hause (Kunsthistorikerin, Marburg)
Französisch: Dipl.-Ing. Marc Jodi (Architekt, Berlin)
Dipl.-Ing. Thomas Meyer (Architekt, Berlin)
Italienisch: Dipl.-Ing. Susanne Keller (Architektin, Berlin),
Dipl.-Ing. Marcello Eusepi (Architekt, Berlin, Rom),
Dipl.-Ing. Mario Festa (Architekt, Berlin, Rom),
Dipl.-Ing. Stefano Pino (Architekt, Berlin)
Spanisch: Valeska Hepp Kuschel (Santiago de Chile),
Dipl.-Ing. Blas Berni Ruiz (Architekt, Stuttgart)

Hans Koepf, Günther Binding


Bildwörterbuch der Architektur
4., überarbeitete Auflage
Mit englischem, französischem,
italienischem und spanischem Fachglossar
Stuttgart: Kröner 2005
(Kröners Taschenausgabe; Bd. 194)
ISBN Druck: 978-3-520-19404-6
ISBN E-Book: 978-3-520-19491-6

Unser gesamtes lieferbares Programm sowie viele weitere


Informationen finden Sie unter:www.kroener-verlag.de

1. Auflage 1968
2. Auflage 1974
3. Auflage 1999
4. Auflage 2005

© 2005 by Alfred Kröner Verlag, Stuttgart


Datenkonvertierung E-Book: Alfred Kröner Verlag, Stuttgart
INHALT

Vorwort zur ersten Auflage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VII


Vorwort zur dritten Auflage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VIII
Vorwort zur vierten Auflage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IX
Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . X

Wörterbuchartikel A–Z . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1

Abbildungen von Prototypen der Baukunst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 523


Dorischer Tempel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 524
Ionischer Tempel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 526
Römischer Tempel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 528
Römisches Theater . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 530
Altchristliche Basilika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 532
Romanische Kirchenfassade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 534
Romanische Emporenbasilika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 536
Gotische Zweiturmfassade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 538
Gotische Kathedrale (Grundriß) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 540
Gotischer Wandaufbau innen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 542
Gotischer Wandaufbau außen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 543
Barocke Kirchenfassade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 544
Barocke Palastfassade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 546

Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 548

Fremdsprachige Fachglossare . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 567


Englisch-Deutsch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 567
Französisch-Deutsch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 591
Italienisch-Deutsch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 619
Spanisch-Deutsch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 647
VORWORT ZUR ERSTEN AUFLAGE

Architektur umgibt uns – nicht nur die modernen Zweckbauten der


Großstadt, auch die Tempel und Kirchen, die Burgen und Schlösser der
Vergangenheit, denen wir auf unseren Reisen begegnen, finden unser
Interesse und verdienen unsere Bewunderung.
Wer jedoch einmal versucht hat, den Eindruck eines Bauwerkes in Worte
zu fassen und das, was er sieht, zu beschreiben, wird rasch feststellen
müssen, daß ihn sein Wortschatz im Stich läßt, vielleicht schon, wenn es
um größere Bauteile geht, vielleicht erst, wenn es sich um die Details han-
delt.
Auch die Architektur, im Sinne dieses Buches als Baukunst im weitesten
Sinne des Wortes, jedoch nicht als Ingenieurwissenschaft mit ihren Daten
und Tabellen verstanden, hat ihre eigene Fachsprache, die aus der
Notwendigkeit einer eindeutigen Bezeichnung von Bauteilen entstanden
ist und die allein mit ihren Begriffsprägungen der praktischen Bedeutung
und der historischen Entstehung der Bauteile gerecht wird. Wer sich mit
der Architektur befaßt, sei es als Fachmann, als Kunstinteressierter, als
Studierender der Architektur oder als aufgeschlossener Laie, muß diese
Sprache beherrschen, oder er wird auf ein tieferes Verständnis der Bau-
kunst verzichten müssen, die nicht von der Illusion des schönen Scheins
allein, sondern eher vom realen Sachwissen getragen ist: Erst was man
erkennen, benennen, definieren bzw. in seiner Gestalt und Funktion
erfassen kann, das sieht man wirklich. Schon in früher Zeit hatten die
Naturvölker den Glauben: Erst wenn ich den Namen eines Gegenstandes
weiß, habe ich auch Macht über diesen Gegenstand.
Die grundlegende Fach- und Begriffssprache der Baukunst – weniger die
der modernen Statik, zeitlich, räumlich und örtlich verschiedener
Sonderbauweisen und der praktischen Bauausführung – in ihren
Bestandteilen aus Vergangenheit und Gegenwart zu sammeln, durch
Abbildungen zu belegen und in klarer Form zu definieren, ist die
Zielsetzung des vorliegenden Wörterbuches.
Dieser Aufgabe wird es in doppelter Weise gerecht: Der alphabetisch
geordnete Hauptteil bietet die rund 2400 wichtigsten Fachausdrücke mit
Definitionen und – wo erforderlich – bildlichen Darstellungen; er erörtert
die Entwicklungsgeschichte, die Funktion und die Bedeutung der Begriffe
und verweist auch auf die mögliche Formenvielfalt innerhalb desselben
Aufgabenbereiches.
Ein ergänzender Anhang zeigt anhand ausgewählter praktischer Beispiele
von Prototypen der Baukunst die Benennung typischer Architektur-
formen und Architekturdetails und übersetzt so die optischen Eindrücke
in eindeutige Sachbegriffe. Mit seiner Hilfe wird auch der zunächst weni-
ger mit der Materie Vertraute in die Lage versetzt, die gesuchten
Fachausdrücke für einzelne Bauteile zu finden und im alphabetischen Teil
zur genaueren Information nachzuschlagen.
Der Umfang der Taschenausgabe verlangt eine strenge Konzentration auf
das Wesentliche, größtmögliche Knappheit der Darstellungen und eine
VORWORT VIII

systematische Vereinfachung der Zeichnungen. Auf stilgeschichtliche


Darstellungen wurde bewußt verzichtet, doch lassen zahlreiche zusam-
menfassende Tafeln (wie »Kapitellformen«) die formalen Zusam-
menhänge optisch deutlich erkennen. Diese Beschränkung erweist sich
als besonderer Vorzug: Dem Benutzer des Buches wird das notwendige
Gerüst der Fachausdrücke ohne Beiwerk und ohne Wertung dargeboten.
Bei der Auswahl der Stichwörter wurde der europäische Raum bevorzugt
dargestellt und dabei wiederum auf die Beschreibung der jeweiligen
Bauformen (wie »Gewölbeformen«) oder baulicher Details (wie
»Gesimsformen«) besonderer Wert gelegt, die in der Baukunst längere
Zeit Verwendung gefunden haben und die deshalb als Prototypen gelten.
Verweispfeile (→) führen zu Artikeln, die weitere Aufklärung über den
gesuchten Begriff bringen, Pfeile mit Stern (→*) verweisen auf Artikel,
bei denen der Begriff abgebildet ist. Die Zusammenfassung technischer
und formaler Begriffe zu Sammelkapiteln (wie »Dachkonstruktion«,
»Dachdeckung« oder »Dachformen«) hat sich vor allem durch die zu
Vergleichszwecken nebeneinander gezeichneten Abbildungen sehr
bewährt. Beim einzelnen Stichwort (wie »Hängewerk«, »Doppeldach«
oder »Walmdach«) findet sich dann nur eine Kurzinformation und der
Hinweis auf das Sammelkapitel.
Anregungen und Unterstützung erhielt der Autor von vielen Seiten. Herr
Privatdozent Dr. Hans Holländer hat mich bei der Abfassung des vorbe-
reitenden Stichwortkataloges unterstützt, Herr Dr. Helmut Dingeldey
stellte im Anfangsstadium des Werkes seine reiche lexikalische Erfahrung
zur Verfügung.
Die Abbildungen wurden zum größten Teil für dieses Werk neu gezeich-
net, ein Teil wurde aus meinen früheren Werken »Deutsche Baukunst«
und »Baukunst in fünf Jahrtausenden« entnommen. Herrn Dipl.-Ing.
Roland Schachel danke ich für die Auswahl und die Mitbearbeitung des
Abbildungsmaterials, für die Kontrolle der Verweise und das Lesen der
Korrektur.
Stuttgart, 1968 Hans Koepf

VORWORT ZUR DRITTEN AUFLAGE

Das vielfach bewährte Bildwörterbuch der Architektur von Hans Koepf


ist seit 30 Jahren das Standardwerk für die Architekturbegriffe und hat
sehr erfolgreich zur Vereinheitlichung der Fachterminologie beigetragen.
Die Überarbeitung für eine Neuauflage war notwendig geworden, weil
inzwischen eine größere Zahl weiterer Fachbegriffe in einschlägigen
Werken Verwendung findet und der Bereich des Festungsbaus fehlte. Um
den Umfang trotz der deutlichen Vermehrung der Stichworte nicht zu
sehr anschwellen zu lassen, wurde die Nennung von Bauwerken als
IX VORWORT

Beispiele, die ohnehin nur höchst beliebig sein kann, gestrichen. Die
Literaturangaben unter den einzelnen Artikeln wurden durch ein aus-
führliches Verzeichnis im Anhang ersetzt, das auf Nachschlage- und
Überblickswerke mit weiterführenden Literaturangaben verweist und die
wichtigste Literatur zu einzelnen Gebäude- und Bauformen angibt. Ent-
standen ist nun ein auf dem neuesten Stand befindliches Fachwörterbuch,
das allgemein verbindliche Definitionen bereithält.
Die Neubearbeitung gibt außerdem unter den meisten Artikeln die ent-
sprechenden englischen, französischen und italienischen Fachbegriffe an.
Ein englisch-, französisch- und italienisch-deutsches Fachglossar im An-
hang erschließt die Begriffe umgekehrt von der jeweiligen Fremdsprache
aus. Ein derart breit angelegtes baugeschichtliches Glossar existiert bisher
nicht. Die Begriffe sind von Architekten und Kunsthistorikern, oft unter
Rückgriff auf englische, französische und italienische Fachliteratur,
eruiert worden.
An meinem Kölner Lehrstuhl habe ich fast 30 Jahre lang das Material für
eine verbindliche Fachterminologie gesammelt und publiziert, so war ich
dankbar, daß Herr Arno Klemm, Mitinhaber des Alfred Kröner Verlags,
mir die Bearbeitung einer Neuauflage des geschätzten Buches meines
langjährigen väterlichen Freundes und Kollegen Hans Koepf anvertraut
hat. Zusammen mit Maria Spitz haben Britta Bommert, Hille Helge Klein
und Martina Schönenborn engagiert und sorgfältig die Neuauflage vorbe-
reitet. Georg Hehn hat im Verlag mit großer Geduld alle Verweise und Le-
genden überprüft. Das Literaturverzeichnis hat Frau Dipl.-Bibliothekarin
Gabriele Abedinizadeh erstellt. Ich danke ihnen dafür ganz besonders,
denn nur so konnte ich eine Fachterminologie vorlegen, die das Ergebnis
meiner langjährigen Beschäftigung angemessen zugänglich macht.
Um eine allgemein verbindliche Fachsprache zu erreichen, ist die aktive
Mitarbeit aller Benutzer notwendig; ich bitte deshalb darum, dem Verlag
Änderungsvorschläge, Fehler und Ergänzungen zuzustellen, damit das
Buch lebendig fortgeführt wird und allgemein anerkannt bleibt.
Köln, im Juli 1997 Günther Binding

VORWORT ZUR VIERTEN AUFLAGE

Sieben Jahre nach der 3. Auflage kam der Wunsch, neben engl., frz. und
ital. auch spanische Übersetzungen zu bringen. Dies gab Gelegenheit,
einige Korrekturen und Ergänzungen einzubringen, die sich aus der
Benutzung und durch freundliche Zuschriften ergeben haben; zudem
wurde das Literaturverzeichnis auf den neuesten Stand gebracht.

Köln, im Mai 2005 Günther Binding


ABKÜRZUNGEN

1. Sprachen
am. amerikanisches hebr. hebräisch
Englisch it. italienisch
aram. aramäisch lat. lateinisch
dt. deutsch mhdt. mittelhochdeutsch
engl. englisch niederdt. niederdeutsch
frz. französisch österr. österreichisch
gr. griechisch sp. spanisch

2. Allgemeine Abkürzungen
allg. allgemein n. Chr. nach Christi Geburt
bes. besonders, besondere, o.ä. oder ähnliche(s)
besonderer O. Osten
bzw. beziehungsweise Pl. Plural
cm Zentimeter Sg. Singular
ders. derselbe sog. sogenannt
d.h. das heißt S. Süden
europ. europäisch u.a. und andere(s), unter
Gesch. Geschichte anderem
Hl. Heilige(r) u. dergl. und dergleichen
Jh. Jahrhundert urspr. ursprünglich
Jt. Jahrtausend usw. und so weiter
Kap. Kapitel v. Chr. vor Christi Geburt
kath. katholisch vgl. vergleiche
Kg. Kunstgeschichte W. Westen
ma. mittelalterlich z.B. zum Beispiel
MA. Mittelalter z.T. zum Teil
milit. militärisch zus. zusammen
Mz. Mehrzahl → siehe
N. Norden * mit Abbildung
1 Abdach

Aasdach, im skandinav. Blockbau der ungegliederte A. das Kapitell


gebräuchl. Dachkonstruktion, bei (Abakussäule).
der die Dachhaut nur von Pfetten Engl. abacus; frz. abaque; it. abaco; sp. ábaco.
(norweg. Aaser, Åser), nicht von
Sparren getragen wird.
Abakusblume, Blume oder Ro-
sette in der Mitte jeder der vier
konkav eingezogenen Seiten des
Abakus am korinth. und komposi-
ten → Kapitell.
Engl. abacus flower; frz. rose du tailloir, œil
du tailloir; sp. flor de ábaco.

Aasdach Abaton (gr. das Unbetretene), 1.


Teil eines heiligen Bezirks, der nur
vom Priester oder besonders be-
Aaskopf, → Bukranion, Nachbil- rechtigten Laien betreten werden
dung eines Tierschädels als Bau- darf, z. B. im altgr. Kurort Epidau-
ornament, bes. an Tempelgebälken
und Sarkophagen (→*Fries). ros der Raum für Heilungsuchen-
Frz. tête de bœuf, tête de bélier; it. bucra-
de. Auch selten gebrauchte Be-
nio; sp. bucráneo. zeichnung für das → *Adyton im
gr. Tempel. 2. Der von einer Iko-
Abakus (lat. v. gr. abax: Tisch- nostasis abgeschlossene Raum als
platte), meist rechteckige oder qua- Allerheiligstes in orthodoxen Kir-
drat. Deckplatte, die den oberen chen.
Abschluß des → *Kapitells bildet. Engl. abaton; it. 1. adito, 2. abaton; sp. ádito.
Der A. der dor. Säule ist ungeglie-
dert, der des ion. und korinth. Abblattung → *Abplattung.
Kapitells durch Hohlkehle und
Leiste profiliert, vielfach auch mit
Blattwerk oder anderem Ornament Abbund, Anpassen und Zurecht-
verziert. Beim Kapitell der korinth. legen einer Holzkonstruktion
Ordnung und beim Komposit- (Fachwerkwand, Balkenlage, Dach-
kapitell sind die Seiten des A. kon- gebinde) durch den Zimmermann
kav geschwungen, häufig mit einer auf dem Werk- oder Zimmerplatz
Blume oder Rosette in der Mitte durch Ablängen und Herstellung
(→ Abakusblume). Während der A. der erforderlichen Verbindungen,
in der Baukunst der Antike und Kennzeichnung durch eingeschla-
den sie nachahmenden Baustilen gene Abbundzeichen (röm. Zahlen
die Regel ist, tritt in der früh- oder Buchstaben).
christl.-byzantin. Baukunst häufig
ein Kämpferaufsatz an seine Stelle. Abdach, niederdt. Bezeichnung
In der ma. Baukunst kann der A. für ein auskragendes Vordach.
bes. in der Spätgotik sehr reduziert Engl. roof overhang, projecting roof; frz.
werden oder auch ganz entfallen. toit avancé, appentis; it. pensilina; sp. techo
Bei der sog. protodor. Säule ersetzt en voladizo.
Abdachung 2

Abdachung, das Gefälle bei → Gla- Abgratung, bei → Gratsparren die


cis, Gelände oder Böschung. Abfasung der oberen Flächen, die
Engl. slope, glacis; frz. talus, remblai; it. scar- die gleiche Neigung wie die an-
pa, declivio, pendio; sp. talud. schließenden Dachflächen erhalten
müssen.
Abdeckstein, zur Abdeckung von Engl. bevel, chamfer; frz. délardement, face,
freistehenden Mauern als Back- facette; sp. bisel.
steine (Rollschicht), Dachsteine,
Formsteine oder Betonplatten zum Abgründung, Abblattung → *Ab-
Schutz gegen das Eindringen von plattung 2.
Niederschlägen in die Stoßfugen
des Mauerwerks. Abhängling, Hängezapfen, 1.
Engl. coping stone; frz. pierre de couvertu- zapfenförmiger, herabhängender
re; it. copertina di pietra; sp. piedra de re- Schlußstein (hängender Schluß-
vestimiento. stein) an Rippengewölben bes. in
spätgot. Zeit. 2. Knaufförmig her-
Abfallrohr, Hohlkörper mit run- abhängendes Ende der Hängesäu-
dem oder rechteckigem Quer- len oder Hängeständer, auch bei
schnitt aus Holz, Gußeisen oder Stuhlsäulen offener Dachstühle
Keramik zur Abführung von Ab- sowie Deckenbalken an Renais-
wasser, auch vom Dach. sance-Prunkdecken.
Engl. pendant; frz. clef pendante; it. chiave
Abfasen, abkanten, abgraten, ab- di volta pendente; sp. clave pendiente.
schrägen, im Holz- und Steinbau
eine Kante so abarbeiten, daß eine Abkanten → abfasen.
schräge Fläche, die → *Fase, ent-
steht, die auch als → Schmiege aus- Abkehlen, auskehlen, abarbeiten
gebildet sein kann. einer Kante in Form einer Hohl-
Engl. chamfer; frz. chanfreiner, biseauter; kehle (→ *Kehle).
it. scantonare, smussare, bisellare; sp. cha- Engl. to hollow out, to mould; it. scanalare;
flanar, biselar. sp. ahuecar, acanalar.

Abgeschnürte Vierung, eine → Abkragung, Absenker, Gewölbe-


Vierung, die von Bogen auf Mauer- rippen aufnehmende Wandvorlagen
zungen begrenzt wird. (→ Dienst) werden auf Konsolen

Abhängling
1a Knauf 1b Hängender Schlußstein mit Eisenanker beim Zweischichtengewölbe
2 Hängezapfen einer Hängesäule
3 Abschlag

abgefangen, bes. in Zisterzienser- Ablaufrohr, das an der Hauswand


kirchen, nicht nur zur Aufstellung befestigte, senkrechte Rohr zum
von Chorgestühlen, sondern auch Ableiten des Wassers von → *Dach-
um den Wandcharakter des Pfeilers rinnen.
zu wahren. Engl. waste pipe; frz. déchargeoir; it. pluvia-
le; sp. caño pluvial.
Abkreuzung, 1. Konstruktion zur
gegenseitigen Versteifung von Bal- Abort → *Abtritt.
ken einer Balkenlage durch kreuz-
weise angeordnete Latten, sog. Aborterker → *Abtritt.
Kreuzstaken. 2. Eine Fachwerk- Abplattung, Abblattung, 1. hinter
wand mit hölzernen Kreuzstreben die Kante eines Balkens oder Bretts
versehen (→ Andreaskreuz). zurücktretende Fläche. 2. Auch
Engl. X-brace; frz. entretoises croisées au Abgründung, das Abarbeiten der
sautoir; sp. riostra.
Ränder von Füllungsbrettern auf
die Dicke der Nuten, in die sie ein-
geschoben werden sollen, z. B. bei
Türfüllungen.
Engl. flattening; frz. aplatissement; it. 2.
sformellatura; sp. allanado.
Abkreuzung 1

Ablauf, Apophyge, Apothesis, im


Gegensatz zum → Anlauf konkav
kurvierte Vermittlung zwischen
einem vorspringenden oberen und Abplattung Abgründung
einem zurücktretenden unteren
Bauglied.
Absatz, jede Stelle, an der eine
Engl. apophyge; frz. congé d’en haut, apo-
Ebene endet und eine weiter zu-
phyge; it. guscio superiore; sp. apófige.
rück oder höher liegende beginnt,
z.B. Rücksprung einer Mauer oder
Unterbrechung eines Treppenlaufs
(→ Podest).
Engl. recess; frz. redent, gradin d’un em-
pattement; it. dente, scarpa; sp. descanso.
Ablauf Anlauf
Abschied → Altenteil.
Ablaufrinne, Entwässerungsrinne Abschlag, 1. Wasserablaufvorrich-
zwischen Dächern, auf Strebe- tung an Mauervorsprüngen oder
bogen, im Altertum und MA. in Fensterflügeln, → Kaffgesims, →
→ *Wasserspeiern, später in → Ab- Wasserschlag. 2. Kleiner Wassergra-
laufrohren mündend, auch zur ben oder Kanal als Ablaß zur Haus-
Entwässerung von Hofflächen und und Straßenentwässerung.
Straßen. Engl. 1. outlet, vent; frz. 1. décharge; it. 1.
Engl. gutter; frz. dégorgeoir; it. canaletta di gocciolatoio, 2. cunetta; sp. 1. desaguadero,
scarico; sp. canaleta de desagüe. 2. cuneta.
Abschnittsbefestigung 4

Abschnittsbefestigung, einen be- Abtraufe, Ansetztraufe, Schnauze,


grenzten Geländesektor deckende schmuckloser → *Wasserspeier in
Anlage (→ Abschnittsgraben, → Ab- Form einer Röhre oder → Ablauf-
schnittswall). rinne aus Holz, Stein oder Blech.
Engl. fortification of a sector; frz. fortifica- Engl. eaves; frz. dégouttement, égout; it. doc-
tion de secteur; it. fortificazione di settore; cione; sp. gárgola.
sp. fortificación de un sector.
Abtreppung, treppen- bzw. stu-
Abschnittsburg, durch Gräben fenförmige Ausbildung eines Bau-
oder Mauern in mehrere befestigte teils, z.B. → Treppengiebel, → Stu-
Abschnitte mit je einem eigenen fenportal.
Hof unterteilte → *Burg. Engl. stepping, benching; it. gradonamento;
sp. escalonamiento.
Abschnittsgraben, Graben zwi-
schen den einzelnen Teilen einer Abtritt, Abort, Latrine, Abzucht,
mehrgliedrigen Wehranlage oder Pervete, Privet, Dansker (lat.
innerhalb der Umwallung. secessus), im röm. Reich an Wohn-
Frz. fossé de secteur, f. détaché; it. fossato di häusern und Thermen als mehrsit-
settore; sp. foso de un sector. zige Anlage, im MA. bes. auf
Burgen als Erker (Abtritterker)
Abschnittswall, Wall, der inner- vorkragend, als Anbau, auch zwei-
halb einer Burg oder Festung einen geschossig, als schräge Röhre z.T.
Tiefen- oder Seitenabschnitt für ab- durch die Mauer oder durch einen
schnittsweise Verteidigung bildet. hohlen Pfeiler geführt; in den
Frz. rempart de secteur; sp. muralla de sector.

Abseite, ältere Bezeichnung für


Seitenschiff oder im Hausbau,
auch als Kübbung, Niederlaß, Zu-
spang bezeichnet, bei mehrschiffi-
gen Innengerüstbauten mit niedri-
geren Außenwänden; allgemein Sei-
tengang neben einem Hauptraum,
auch Nebengebäude oder Neben-
flügel an einem Hauptbau.
It. navata laterale.

Absenker → Abkragung.

Abside, Apside (mittellat. absida) Abtritterker


→ *Apsis.
Städten ähnl. oder als Sitzbrett
Abtei, unter der Leitung eines zwischen den Häusern; in Klöstern
Abts oder einer Äbtissin stehendes eigenes, durch einen Gang mit
→ *Kloster. dem Dormitorium verbundenes
Engl. abbey; frz. abbaye; it. abazia, abbazia; Gebäude; bei Deutschordensbur-
sp. abadía. gen in einem gesonderten, über
5 Achse

einem Wasser errichteten Turm Abwicklung, zeichner. Aneinan-


(→ *Dansker). In barocken Schlös- derreihung von Ansichten eines
sern in kleinen, unauffälligen Ne- Baukörpers, Raums, Platzes oder
benräumen (»Geheimes Gemach«). einer Straßenbebauung in Normal-
Die Fäkalien werden auf das mög- projektion, → Aufriß.
lichst abschüssige Gelände, in den Frz. développement, déroulement; it. svi-
Graben, in Straßenrinnen (Abzucht) luppo; sp. desarrollo.
oder in Latrinengruben abgeleitet,
durch natürl. Regenspülung unter-
stützt. In einfacher Ausführung im
Hof über einer Grube oder Mist-
haufen als Holzverschlag.
Engl. latrine; frz. latrine; it. latrina; sp. letrina.
Abwicklung
Abtshaus, Wohnhaus und Reprä-
sentationsbau des Abts, auch mit Abzucht → *Abtritt.
Kapelle und Kreuzgang (Abtshof)
außerhalb der Klausur eines → Abzugsgraben, Abzugsrinne, 1.
*Klosters gelegen. auch Künette, Kesselgraben oder
It. casa dell’abate; sp. casa del abate. Schlitzgraben: in der Grabensohle
eines trockenen Festungsgrabens
Abtshof → Abtshaus. angelegte tiefe Längsrinne, in der
sich Oberflächen- und Grund-
Abwalmen, an einem Dach statt wasser sammelt. 2. Allgemein ein
des Giebels eine Dachschräge flacher offener Graben, der mit
(→ Walm) anbringen (→ *Dach- Holz, Steinen u.ä. ausgelegt ist und
formen). zum Ableiten des Niederschlags-
Engl. to hip a roof. wassers dient.
Engl. trench; frz. 1. cunette, 2. fossé de dé-
Abweichstein → Abweiser. charge; it. 1. cunetta; sp. 1. cuneta, 2. drenaje.

Abweiseblech, Schoßrinne: das Abzugskamin, Entlüftungsschacht,


an den Seiten der Dachfenster, durch den die Pulvergase aus über-
Schornsteine und höher reichen- deckten Räumen einer Festung ab-
der Mauern, auch in → Dachkeh- ziehen können, im Stirnmauerwerk
len genageltes Blech zum Ableiten schlotartig oder schräg aufwärts
von Regenwasser und Schnee. geführte Öffnung unter dem Ge-
Engl. baffle plate; frz. fourchette, noquet; wölbescheitel; heute allgemein zur
it. lamiera di protezione; sp. hojalatería de Entlüftung innenliegender Räume.
protección.
Engl. chimney flue; frz. cheminée de venti-
lation; it. camino di ventilazione; sp. chime-
Abweiser, Radabweiser, Abweich- nea de ventilación.
stein, Radstößer, → *Prellstein,
Stein oder Eisen zum Schutz der Achse (lat. axis), eine gedachte
Hausecken und Torgewände gegen Gerade, die in horizontaler (Längs-
Beschädigung durch Fahrzeuge. oder Quera.) oder vertikaler Rich-
Engl. deflector; it. paracarro; sp. protector. tung durch eine Bauanlage, einen
Achsenbrechung 6

Achse
a Längsa. b Quera. c Mittela. d Fenstera.

Baukörper oder Bauteil gezogen Achteck, das regelmäßige A. (gr.


werden kann und als Gestaltungs- → Oktogon) ist eine wichtige geo-
und Ordnungsmittel benutzt wird. metr. Figur und wurde bei Zentral-
Engl. axis; frz. axe; it. asse; sp. eje. bauten als Grundrißfigur verwen-
det.
Achsenbrechung → Achsennei- Engl. octagon; frz. octogone; it. ottagono;
gung. sp. octógono.

Achsenneigung, Achsenbrechung, Achtort, Achtspitz, Achtuhr, zwei,


Knickung der Mittelachse eines einem Kreis einbeschriebene, über-
Bauwerks. Die A. kann durch eckgestellte, gleichgroße Quadrate;
Rücksichtnahme auf ältere Bau- im MA. als Proportionsschlüssel
teile oder Kultstätten oder durch benutzt, bes. für Turm-, Pfeiler-
Geländeschwierigkeiten, häufig aber und Fialengrundrisse der Gotik.
auch durch Meßfehler und Plan-
änderungen während der Bauzeit Achtpaß, Ornamentfigur des got.
bedingt sein, → *Achse. Maßwerks aus acht Dreiviertel-
Engl. axial inclination; it. disassamento; kreisbogen, die radial um einen Mit-
sp. inclinación del eje. telpunkt angeordnet sind (→ *Paß).

Achtspitz → *Achtort.

Achtuhr → *Achtort.

Ackerbürgerhaus, ein zum bäu-


Achsenneigung erl. Erwerb ausgestattetes Bürger-
7 Adyton

haus in einer geschlossenen Ort- ner auf den Breitseiten, bes. in der
schaft/Stadt, geprägt von dem mehr byzant. und roman. Baukunst ver-
oder weniger großen Anteil der für wendet.
die landwirtschaftl. Nutzung not- It. capitello figurato con aquile; sp. capitel
wendigen Räumlichkeiten. decorado con águilas.

Adobe (span.), ungebrannter, luft-


getrockneter → Backstein aus
Lehm, in Spanien und Latein-
amerika für Hausbau verwendet.
Frz., it. sp. adobe.

Achtort

Acoltello (it.), eine Form des →


Pflasters (→ *Ährenwerk 2).
It. a spina di pesce; sp. forma de pavimento.

Adelshotel → *Hôtel.

Adelsturm → *Geschlechterturm.

Ädikula, Aedicula (lat. kleines


Haus, Tempelchen), urspr. kleiner,
einer Tempelfront ähnl. Aufbau
zur Einstellung einer Statue.
Danach jede aus Stützgliedern
(→ *Säulen, → *Pfeilern, → *Pila-
stern) mit Gebälk oder Bogen und
einem Giebel in Dreieck- oder
Segmentbogenform bestehende
Umrahmung von Nischen, Porta- Ädikula
len und Fenstern als architekton.
Schmuck und Belebung und Adyton (gr. das Unzugängliche),
Gliederung großer Mauerflächen vereinzelt auch → Abaton genannt,
am Außenbau und im Innenraum. in gr.Tempeln der Raum, in dem
Engl. aedicula; frz. édicule; it. edicola; das Kultbild steht und der als
sp. edículo. Allerheiligstes nur von Priestern
oder von bevorrechtigten Laien
Ädikulaaltar → *Altarretabel. und nur zu bestimmten Zeiten
betreten werden darf. In einigen
Adlerkapitell, ein Kapitell mit Tempeln ist das A. ein gegen die
vier aufrechtsitzenden oder stür- Cella geöffnetes, erhöhtes Hinter-
zenden Adlern an den Ecken, selte- gemach, in anderen eine Kammer
Aerarium 8

inmitten der Cella oder auch nur Agora (gr. Markt), Platz der gr.
eine Nische an einer Rückwand Stadt, auf dem Versammlungen
der Cella; auch kann der → Opis- und Märkte abgehalten wurden,
thodomos als A. gelten. – Auch die meist rechteckig und von Säu-
ihrer Funktion nach ähnliche Bar- lenhallen (→ Stoa) umgeben, mit
kenkammer (Sekos) ägypt. Tempel einem oder mehreren Altären
wird manchmal A. genannt. und mit Denkmälern. An oder
Engl. adytum; frz. adyton; it. ádito; sp. ádito. in der Nähe der A. lagen das
Rathaus (→ *Buleuterion) und das
Haus der städt. Behörden (→ Pryta-
neion).
Engl., frz. agora; it. agorà; sp. ágora.

Adyton Agraffe, hoher Keilstein, der zwei


(Beispiel: Selinunt, Heratempel E) Steinschichten miteinander ver-
bindet, als Schlußstein eines Bo-
Aerarium, Schatzhaus zur Aufbe-
gens oft mit einer Maske o. ä. ver-
wahrung des Tempelschatzes, der
ziert, auch volutenförmig oder als
Staatskasse im antiken Rom oder
Medaillon vom Rundbogenschei-
Dokumentenkammer in Rathäu-
tel zum Gebälk überleitend.
sern.
Engl. agraffe, clasp; frz. agrafe, clef d’arc;
It. erario; sp. erario.
sp. ágrafe.

Aëtoma, Aëtos (gr. das Adlerför-


mige, der Adler), selten gebrauchte Ägyptischer Saal, Hypostyl, hieß
Bezeichnung des Giebels gr. Tem- nach Vitruv ein in der hellenisti-
pel (→ *Tympanon). schen Baukunst vorkommender
Engl. aetoma, aetos, pediment; frz. aera- dreischiffiger Säulensaal, dessen
rium; sp. aetoma. überhöhtes Mittelschiff durch
Fenster zwischen Halbsäulen vor
Afterklaue, Achterklaue, → Klaue den Oberwänden belichtet wurde
eines Sparrens, wenn sie auf der (→ *Basilika Querschnitt).
Hinterseite des Rahmenholzes hin- Engl. Egyptian hall; frz. salle égyptienne;
abgreift, also den Rähm überkämmt. it. sala egizia; sp. sala egipcia.

Agora
9 Akanthus

Ägyptisches Kreuz → Antonius- Steinmaterial oder im → *Back-


kreuz. steinbau. 2. Die gleiche Anord-
nung flach verlegter Steine beim
Ähre, ährenförmige Verzierung Backstein- → *Pflaster (Acoltello).
aus Eisen oder gebranntem Ton auf Engl. 1. herringbone-work; frz. 1. appareil
Giebel- oder Turmspitzen zur Be- en feuilles de fougère; it. 1. concatenamen-
to a spina di pesce, 2. pavimentazione a
tonung der freien Endigung. spina di pesce; sp. aparejo den forma espi-
Engl. herringbone, ear of corn; frz. épi; napez.
it. spiga; sp. espiga.

Ährenwerk
1 Stromschichten 2 Acoltello

Ährn → Diele.

Akanthus (gr.-lat.), am Mittelmeer


sehr verbreitet (acanthus mollis),
meist große, buchtig ausgerandete
und an der Spitze leicht eingerollte
Blätter in mehr oder weniger stili-
sierter Form, ein beliebtes Dekora-
tionselement der Baukunst, typisch
bes. für das korinth.→ *Kapitell
und beim → Akroter.
Engl. acanthus; frz. acanthe; it., sp. acanto.

Ähre

Ährenwerk (lat. opus spicatum),


1. eine Art des Mauerverbands, bei
dem die Steine in zwei überein-
anderliegenden Schichten abwech-
selnd schräg zu einander gesetzt
sind (Schrägschar, Stromschicht),
so daß ein ährenähnl. (Fischgrat-)
Muster entsteht, auch als Aus-
gleichschicht bei flachliegendem Akanthus
Akanthusfries 10

Akropolis
(Beispiel: Athen)

Akanthusfries → *Fries aus fort- menschlichen Gestalten. In antiki-


laufend gereihtem Akanthus. sierenden Stilphasen wiederaufge-
nommen, auch als Kreuz, → *Obe-
Akropolis (gr. Hochstadt), hoch- lisk oder → Voluten.
gelegener, befestigter Stadtteil oder Engl. acroterion; frz. acrotère; it. acroterio;
→ Zitadelle einer gr. Stadt, auch sp. acrotera.
wichtiger Kultplatz und Herr-
schersitz.
Engl. Acropolis; frz. acropole; it. acropoli;
sp. acrópolis.

Akroter, Akroterion (gr. höchster,


äußerster Teil), bekrönendes Ele-
ment auf der Spitze und an den
Ecken des Giebeldreiecks an gr.
und röm. Tempeln, Stelen u.ä. Zu-
nächst eine kreisförmige Scheibe
aus bemaltem Ton, dann ornamen-
tal und plast. reich ausgebildet,
meist unter Verwendung pflanzl. Giebelakroter
Motive (→ *Akanthus, → Palmette),
aber auch vollplast. in Form von Alae (Mz. v. lat. ala: Flügel), im
Vasen, Dreifüßen oder Fabeltieren röm. → Wohnhaus zwei an das
(Greif, Sphinx), vereinzelt auch von Atrium beiderseits anschließende
11 Altan

und gegen dieses offene Räume, das Götterbild (→ *Adyton, Sekos).


auch für die Schiffe einer Kirche 2. In christl. Kirchen der Platz des
benutzt. Altars (→ Sanktuarium), in der
Engl. alae; frz. aile; it. alae; sp. ala. orthodoxen Kirche der Raum
hinter der → *Ikonostasis, in der
Alcazaba (arab.-span. Festung), → *Synagoge der Aufbewahrungs-
bes. Vorwerk oder Citadella ohne raum für die Thorarollen (→ Ar-
Wohnung eines Herrschers, auch che).
befestigter Stadtteil (mit Wohnung Engl. sactuary; frz. sanctuaire; it. santuario;
→ Alcazar). sp. santuario.
Frz.; sp. alcazaba.
Almemor (arab. al minbar: die
Alcazar, Alkazar (arab. alqasr: Pa- Redestatt), Bima, erhöhter und
last) bewehrtes span. Schloß, das umgrenzter Platz des Vorlesers in
oft andere Befestigungsanlagen der Mitte der → *Synagoge, in
beherrscht und einem Fürsten als neuerer Zeit auch an der Ostwand
Wohnung dient (ohne Wohnung neben dem Hl. Schrein, gelegent-
→ Alcazaba). lich auch mit diesem und dem
Engl., frz., it. alcazar; sp. alcázar. Predigtstuhl des Rabbiners zu
einer chorartigen Anlage zusam-
Aleipterion (gr. Salbraum), Raum mengezogen.
des gr. Gymnasions und der röm.
→ *Thermen, in dem man sich mit Almena (span.-arab. Zinne), eine
Öl einrieb bzw. vom Einsalber im arab. und maur. Stil häufig vor-
(Aleiptes) einreiben ließ. kommende Zinne, die auch auf
Gotteshäusern als Zierform vor-
Aljimez (span.), eine im muslim. kommt, → *Zinne.
Spanien und in Nordafrika im
maur. Stil verwendete Fenster- Almosenhaus, -kammer (lat. al-
form, die aus zwei auf einer mittle- monarium), Gebäude oder Raum
ren Säule ruhenden, gleichhohen zur Verteilung der Almosen an
Hufeisenbogen besteht. Klosterarme, zumeist neben der
Klosterkirche oder Klosterpforte
Alkoven (span. alcoba, nach arab. gelegen.
al kubbe: das Hohle), durch eine Engl. almonry; frz. aumônerie; it. elemosi-
große Wandöffnung mit dem neria; sp. casa de limosnas.
Wohnraum verbundener, kleiner
fensterloser Nebenraum, in dem Altan, Altane, Söller, im Gegen-
das Bett steht. Die aus dem arab. satz zum frei vorkragenden Balkon
Wohnhaus stammende Anordnung ein bis zum Erdboden mit Säulen,
kam über Spanien, wie der Name, Pfeilern oder Mauern unterbauter,
seit der Mitte des 17. Jhs. in fast mit einer Brüstung versehener höl-
allen europ. Ländern in Gebrauch. zerner oder steinerner Austritt an
Engl. alcove; frz. alcôve; it. alcova; sp. alcoba. oberen Etagen, teilweise in Verbin-
dung mit Freitreppen. (Abb. S. 12)
Allerheiligstes, 1. in antiken Tem- Engl. balcony, platform, gallery; frz. altane;
peln der abgesonderte Raum für it. altana, loggia; sp. azotea.
Altar 12

der Haupta. (Hochaltar) in die Ap-


sis hinein, während die den Hei-
ligen gewidmeten Nebenaltäre an
verschiedenen Plätzen der Kirche
stehen können. Westl. des Chors
unter dem Triumphbogen steht
der Kreuzaltar. Möglichkeiten für
die künstler. Ausstattung des A. bot
Altan zunächst die Altarbekleidung, das
→ *Antependium, im späten MA.
Altar (lat. alta ara: erhöhte Opfer- auch das A.retabel, aus dem sich
stätte), 1. entsprechend seinem ur- der → *Flügelaltar entwickelte. For-
spr. Zweck, der Darbringung von mal sind vier A.typen zu unter-
Tier-, Brand- und Rauchopfern, ist scheiden: a) Die älteste Form ist
der A. der Antike ein steinerner der Tisch-A., dessen Platte von
Block oder eine untermauerte einer oder mehreren Stützen (Sti-
Steinplatte und steht in der Regel pes) getragen wird. b) Der Kasten-
im Freien vor der Eingangsseite A. hat im Innern des Unterbaus
des Tempels, doch wurden auch der Mensa einen großen, von au-
auf Straßen und Plätzen oder in ßen zugängl. Hohlraum, der die Re-
heiligen Hainen A. errichtet. Die liquie birgt. c) Beim Blockaltar ist
Ecken der A.platte können als stili- der Unterbau ein massiver Block,
sierte Stierhörner gebildet oder dessen Vorderseite durch Maßwerk
auch mit Voluten und Tierschädeln oder Bauornamentik geschmückt
(→ Bukranion) verziert, der Un- sein kann. d) Der Sarkophag-A., bei
terbau mit Girlanden oder figürl. dem der Unterbau einen Sarko-
Reliefs geschmückt sein. In der phag enthält, kommt erst im 17. Jh.
Spätantike steht der A. häufig auf auf, bes. in Süddeutschland und
einem hohen, von reliefgeschmück- Österreich vom Barock bis zum
ten Schranken und Säulen umge- Klassizismus. – Im Gegensatz zur
benen Stufenunterbau und wird zu kath. Kirche kennt der Protestan-
einem selbständigen Monument tismus in jeder Kirche nur einen A.
von oft beträchtl. Umfang. 2. Der Von den überkommenen A.typen
christl. (kath.) A., als Stätte des wurde nur der Kasten-A. infolge
eucharist. Mahls gedacht, ist in der des Wegfalls der Reliquienvereh-
Regel aus Stein und besteht aus der rung von den Protestanten aufge-
A.platte oder Mensa und deren Trä- geben. Das A.-Retabel, von den Re-
ger oder Stipes. Dazu kommt im formierten von vornherein abge-
MA. noch eine auf der Mensa oder lehnt, wurde von den Lutherischen
hinter dem A. angebrachte Schau- in mehr oder weniger veränderter
wand, das → *Altarretabel, im frü- Form noch lange beibehalten. Eine
hen MA. oft auch ein schützender protestant. Sonderform des 18. Jh.
und schmückender Überbau, das ist der Kanzel-A., bei dem die Kan-
→ *Ziborium. In der altchristlichen zel und gegebenenfalls auch die Or-
→ *Basilika steht der A. vor der gel auf einer von Säulen getragenen
→ *Apsis, und zwar häufig über Empore über den A. vorkragen.
einem Märtyrergrab. Im MA. rückt Engl. altar; frz. autel; it. altare; sp. altar.
13 Altar

Altar
1a Antiker Blocka.
1b Antiker A. mit Stufenunterbau
2a Tischa.
2b Kastena.
2c Blocka.
2d Sarkophaga.
2e Protestant. Kanzela.
Altarantependium 14

Altarantependium → *Antepen- wird, dessen architekton. Umrah-


dium. mung in Form einer → *Ädikula
(Ädikulaaltar) mit der Architektur
Altaraufsatz → *Altarretabel. des Chors und des ganzen Kirchen-
raums zu einer stilist. und schein-
Altarciborium → *Ziborium. bar konstrukt. Einheit verschmilzt.
Engl., frz. retable; it., sp. retablo.
Altarretabel (lat. retabulum: Rück-
wand), jeder Altaraufsatz, im dt. Altarschranken, niedrige Schran-
Sprachgebrauch oft schlechthin ken aus Stein, Holz oder Metall
Altar genannt, eine entweder auf zur Abgrenzung des den Priestern
die Mensa des (kath.) Altars direkt vorbehaltenen Raums vor dem
aufgesetzte, auf einem Zwischen- Altar vom übrigen Innern der
stück (Predella) oder hinter diesem (kath.) Kirche, hervorgegangen aus
auf einem Unterbau stehende den → Cancelli der → *Basilika
Schauwand, die im MA. aufkam. (→ *Chorschranken).
Das roman. A. aus Stein, Stuck Engl. altar rail; it. cancelli d’altare; sp. rejas
oder Metall ist mit Reliefs, wenn de altar.
aus Holz mit Malereien ge-
schmückt. Sein Umriß ist recht- Altarschrein, hölzerner kastenför-
eckig, halbrund oder rechteckig miger Mittelteil eines → *Flügel-
mit halbrunder Erhöhung in der altars.
Mitte. Die Gotik entwickelt das A. Engl. altar chest; frz. coffre d’autel, contre-
retable à volets; it. pannello centrale dell
mit bemalten Tafeln und umgibt ancona.
diese mit einem architekton. Rah-
men, der mit einem Aufbau aus Altarstaffel, Predella, Zwischen-
Pfeilern, Wimpergen und Fialen stück zwischen Mensa und Altar-
(Gesprenge) versehen und durch retabel (→ *Flügelaltar).
Hinzufügung von Flügeln zu einem Engl., it. predella; frz. prédelle; sp. predela.
→ *Flügelaltar erweitert werden
kann. In Renaissance und Barock ist Altarvorsatz → *Antependium.
das hinter dem Altar aufgebaute A.
üblich, wobei auf Flügel weitgehend Altenteil, auch Auszug, Ausgedin-
verzichtet und nur das Altarblatt ge, Abnahme, Abschied, Leibzucht
genannte Mittelbild beibehalten genannte mehr oder weniger abge-
sonderte Räume für die Unter-
bringung der Alten im Bauern-
haus, auch als Altenteilerhaus
innerhalb des Hofs gebaut.

Alter Dienst, dickerer Dienst


eines → *Bündelpfeilers im Gegen-
satz zu dem Jungen Dienst.
Engl. principal shaft, archmullion; frz. demi-
colonne à grand diamètre; it. semicolonna
maggiore di un piliere; sp. semi columna de
Ma. Altarretabel gran diámetro.
15 Ambo

Ambitus

Altersheim, als Altersfürsorge Ambitus (lat. Umgang), 1. alter-


zunächst in Form kirchlicher Stif- tüml. Bezeichnung für Chorum-
tungen (Heiliggeist-Spital), dann gang. 2. Kreuzgang. 3. Der mehr
meist als kommunale, kirchliche oder weniger schmale freie Raum
oder private Anstalten gegründet. zwischen den Außenwänden einer
Engl. old people’s home; frz. maison de Kirche und einer diese umgeben-
retraite; it. ospizio per i vecchi, gerontoco- den Mauer oder angrenzenden
mio; sp. asilo de ancianos. Gebäuden.
Frz. ambitus; it. ambito; sp. ámbito.
Altis (gr.), Temenos, Peribolos, Be-
zeichnung für einen gr. → *Tempel- Ambo (v. gr. ambon: Erhöhung),
bezirk. in der altchristl. und frühma.
→ *Basilika ein meist steinerner
Frz.; sp. altis.
Aufbau mit Lesepult, in der Regel
zwei: Evangelien-A. an der Nord-,
Alvens (lat.), vertieft liegender, Epistel-A. an der Südseite der
ringförmiger Gang zwischen scho- → *Chorschranken (→ Cancelli).
la und Badebassin (alvus) im röm. Der Evangelien-A. besteht urspr.
Bad. aus zwei mehrstufigen Treppen
nach O. und W., dazwischen ein
breiteres Podest, auf dessen Brü-
Amalaka, Schmuckmotiv der ind.
Baukunst in Form eines flachrun-
den, radial gerippten Wulstes oder
Polsters. Das A. erscheint sowohl
an Säulenkapitellen und als glie-
derndes Zwischenstück an Pfei-
lern, als auch als krönender Ab-
schluß nordind. → *Sikharas und
ist vielleicht der Frucht des blauen
und weißen Lotus nachgebildet.
Der vasenförmige Abschluß des A.
heißt Kalasa. Ambo
Amborelliputz 16

stung das Pult und östl. neben ihm Amphithalamus, im gr. und röm.
der steinerne Leuchter für die Wohnhaus ein Gemächerpaar, das
Osterkerze angebracht ist. Der an das Schlafzimmer der Herr-
Epistel-A. war kleiner und weniger schaft stieß oder diesem gegen-
verziert als der Evangelien-A. und überlag und den Eingang zu den
hatte nur eine Treppe. Im späteren Arbeits- und Wohnräumen der
MA. wurden die Ambonen dem Frauen bildete und den Mägden
Lettner eingebaut oder durch die zum Aufenthalt, wohl auch als
Kanzel ersetzt. Schlafplatz diente.
Engl. ambo; frz. ambon; it. ambone; sp. am- It. anfitalamo; sp. anfitálamo.
bón.
Amphitheater (gr.), 1. Theater mit
Amborelliputz, Fassadenputz aus ringsum geschlossenen Sitzreihen
zwei bis drei Lagen Kalkmörtel mit um eine ellipsenförmige Arena, in
Zement- und Farbzusatz. der sportl. Wettkämpfe, Tierkämp-
Ambulacrum, Ambulatio, 1. Halle fe, Gladiatorenkämpfe, seltener
zum Spazierengehen an den Gär- Schlachten auf Schiffen (→ Nau-
ten des röm. Wohnhauses. 2. Halle machie) stattfanden. Bei den ersten
des Atriums des antiken Hauses. 3. Anlagen waren die Zuschauerränge
Raum zwischen Cella und Säulen- auf ansteigendem Gelände entwik-
reihe des Peristyls eines antiken kelt oder durch Aufschüttung von
Tempels. 4. Ambulatorium → Chor- Erdwällen gebildet. Später wurden
umgang, → Kreuzgang. bei allen größeren Anlagen die
Substruktionen im Steinbau er-
Engl. ambulatory; frz. ambulatoire; it. 1.–3.
ambulacro, 4. deambulatorio; sp. ambulacro. richtet. Die konzentr. Gänge sind
mit Ringtonnen (→ *Gewölbefor-
Amphiprostylos (gr.), antiker men) überwölbt, radial dazu verlau-
Tempel mit Säulen, die an den bei- fen Stichgänge, die mit Treppen-
den Schmalseiten nicht zwischen häusern abwechseln. Die Gänge
→ *Anten stehen, → *Tempelfor- und Treppen münden an zahlrei-
men. chen Stellen im Zuschauerraum,
Engl., frz. amphiprostyle; it. anfiprostilo; inmitten der als Sitzplätze dienen-
sp. anfipróstilo. den Stufenanlagen, so daß eine

Amphitheater
17 Anfangsfuge

sehr rasche Füllung bzw. Leerung sein soll. Die Form des A. findet
relativ kleiner Zuschauersektoren sich bes. beim Fachwerk als x-för-
erreicht wurde. Die Arena liegt auf mige Balkenverstrebung (→ Kreuz-
Geländehöhe, seltener darunter streben, Abkreuzung 2) und zur
und war bei größeren Anlagen ganz Zierde.
unterkellert (Gelasse für Tiere). Engl. Saint Andrew’s cross; frz. croix de
Der zwei-viergeschossige äußere Saint-André; it. croce decussata, croce di
Aufbau wurde durch Bogenstellun- Sant’Andrea; sp. cruz de San Andrés.
gen zwischen rahmenden Säulen
bzw. Pilastern in den klass. Ord- Andron (gr. Männergemach), 1.
nungen (dor., ion., korinth.) gebil- Speisesaal für Gastmähler im altgr.
det (→ *Säulenbogenstellung). Das Wohnhaus. 2. Verbindungsgang
oberste Geschoß wurde manchmal zwischen Atrium und Peristyl im
auch geschlossen ausgebildet. Die pompejan.-röm. → *Wohnhaus.
A. konnten ganz oder teilweise Frz. andrôn; it. 1. 2. androne; sp. andrón.
durch Sonnensegel abgedeckt wer-
den. Diese konnten an Masten auf- Andronitis (gr.), der zur Straße
gezogen werden, deren Veranke- gelegene Wohnteil für die Männer
rung in der oberen Umfassungs- im gr. → *Wohnhaus, im Unter-
mauer lag. A. mittlerer Größe faß- schied zur Frauenwohnung (Gynä-
ten bei einer Ausdehnung von keion).
100/130 m zwischen 15000 und Frz., it., sp. andronitis.
25000 Zuschauer. Das größte röm.
Anfallinie, 1. Linie, über der die
A. war das Kolosseum mit einer
Krümmung der Laibung gestelzter
Ausdehnung von 156/185m, 527m
Bogenformen beginnt. 2. Auch
Umfang und 48 m hohen Umfas-
Gratanfall, Grat oder Kehle am
sungswänden. Es konnte 85000
Zusammenstoß einer kleineren
Menschen fassen.
Dachfläche an eine größere
2. Als A. wird manchmal auch der
(→ *Dachausmittlung).
»amphitheatralisch« angeordnete
Frz. ligne de naissance; it. piano d’imposta
Teil des Zuschauerraumes moder- di arco sopralzato; sp. linea del vértice.
ner Theater bezeichnet.
Engl. amphitheatre, am. amphitheater; Anfallspunkt, Punkt, in dem mehr
frz. amphithéâtre; it. anfiteatro; sp. anfitea- als zwei Dachflächen zusammen-
tro.
treffen (→ *Dachausmittlung).
Anaktoron (gr. Götterwohnung), Frz. point d’appui; it. punto d’incontro di
più di due falde; sp. punto de encuentro de
weniger gebräuchl. Bezeichnung más de 2 faldones.
für das → *Adyton des gr. Tempels.
Anfänger → Anfangsstein.
Anda (Sanskrit Ei), der kuppelför-
mige Oberbau des → *Stupa. Anfangsfuge, an Bogen oder Ge-
wölben die Fuge über dem Wider-
Andreaskreuz, → *Kreuz mit lager, an der die Wölbung beginnt
schräg gestellten Balken, benannt (→ Bogen I).
nach dem Apostel Andreas, der an Frz. joint du sommier; it. fuga del piano
ein solches Kreuz genagelt worden d’imposta; sp. junta de imposta.
Anfangsstein 18

Anfangsstein, Anfänger, Anwöl- Angstloch, runde oder quadrat.


ber, der erste Stein eines → *Bogens Öffnung im Scheitel des Gewölbes
(I) oder → *Gewölbes (→ Gewöl- über dem als Kerker (Verlies) be-
beanfänger) über dem Kämpfer nutzten Untergeschoß des → *Berg-
(Kämpferstein oder der Kämpfer- frieds.
linie). Engl. oubliette; frz. trappe d’oubliette;
Engl. springing stone, springer of arch; it. apertura della segreta; sp. abertura su-
frz. sommier; it. concio d’imposta; sp. im- perior a un calabozo.
posta superior.
Anker, konstruktive Vorrichtung
Angel, am Gewände von Türen aus Holz oder Eisen zur zugsiche-
oder Fenstern sitzende Zapfen, um ren, meist horizontalen Verbin-
die sich die am Tür- bzw. Fenster- dung von Bauteilen. 1. Der Bal-
flügel befestigten A.-bänder dre- ken-A. zur Verankerung von Holz-
hen. In der Antike saßen die A. balken im Mauerwerk, ist meist ein
meist am Flügel und bewegten sich am Balken befestigter Eisenstab,
unten in der steinernen, durch dessen in die Mauer eingreifendes
Metalleinlage verstärkten A.pfan- Ende, der A.kopf, eine Öse (A.-
ne, oben im metallenen oder stei- Auge) hat, durch die ein Quer-
nernen A.ring. Diese Konstruktion stück, der A.splint, gesteckt wird.
ist noch heute für schwere Tore Sichtbare A.splinte sind an Bauten
üblich. des MA. und der Renaissance häu-
Engl. hinge, pivot; frz. pivot, gond, valet; fig ornamental (Zier-A.) oder
it. perno, spina; sp. bisagra, pernio. kreuzförmig (Kreuz-A.) ausgebil-
det. 2. Zug-A. dienen zur Siche-
rung gegen den Horizontalschub

Angel
a mit Stützkegel b mit Angelpfanne
Balkenanker
Angelpfanne → *Angel.

Angelring → *Angel.

Angerdorf, Dorf, dessen durch-


laufende Hauptstraße sich zu ei-
nem länglichen grünen, baumbe-
standenen Platz, Anger, erweitert
(→ *Dorfformen 5).

Angriffsapproche → Sappe. Zieranker (Kreuzanker)


19 Anrichte

gemauerter Bögen, Gewölbe oder Ankerstein, Zungenstein, schwal-


hölzerner Tonnen, z. B. zwischen benschwanzförmiger oder gekröpf-
den bogentragenden Stützen (Säu- ter Werkstein, der ineinandergrei-
len, Pfeilern) an Vorhallen oder fend eine bes. feste Verbindung des
Loggien und als hölzerne → *A.bal- Mauerwerks ergibt, daher haupt-
ken von Wand zu Wand in ma. sächl. bei Vormauerungen, bei weit
Kirchen und im Fachwerkbau. 3. ausladenden Gesimsen, bei Wider-
Ring-A. aus Holz oder Eisen neh- lagern und Brückenpfeilern ver-
men die bei Kuppel- und Kloster- wendet.
gewölben entstehenden Ringspan- Frz. pierre d’ancrage; it. pietra di ancorag-
nungen auf, soweit die Mauerkon- gio; sp. piedra de anclaje.
struktion mit ihren Verstrebungen
nicht genügt.
Engl. anchor; frz. ancre; it. tirante; sp. ancla.

Ankerbalken, hölzerner Zuganker


(→ *Anker 2) zur Sicherung der
Wände gegen den Schub des
Dachwerks oder Gewölbes.
Engl. anchor beam; frz. entrait; it. catena (di
legno); sp. tirante de arco. Ankerstein

Anlauf, 1. konkav kurvierte Ver-


mittlung zwischen einem vor-
springenden unteren und einem
zurücktretenden oberen Bauglied
(Apothesis, Apophyge, → *Ablauf).
2. Leichte Neigung (Anzug) des
Sockels bzw. des gequaderten
Erdgeschosses nach dem Gebäude.
3. Kurze Rampe.
Engl. 1. apothesis; frz. crue, congé d’en bas,
congé renversé, naissance d’un fût, cavet;
it. 1. guscio inferiore; sp. 1. apótesis.

Ankerbalken Annex, Anbau an ein Gebäude


oder niedrigerer angesetzter Bau-
Ankerkopf → *Anker. teil (→ Pastophorien).
Engl. annexe, am. annex; frz. annexe; it. an-
Ankerschließe, Ankerschlüssel → nesso; sp. anexo.
Ankersplint.
Anrichte, Raum zwischen Küche
Ankersplint, Flacheisen, das durch und Speisezimmer zur Vorberei-
die Öse des → *Ankers gesteckt tung der Speisen, als Schrank auch
wird, häufig ornamental ausgestal- Buffet genannt.
tet. Engl. pantry, dressing-room; frz. dressoir,
It. bolzone; sp. platillo del anclaje. salle de dresse, office; it. office; sp. repostero.
Anschieber 20

Anschieber → Aufschiebling. Anschwellung eines Säulenschafts


→ Entasis.
Anschlag, bei Türen und Fen-
stern ein schmaler, rings um die Ansetztraufe, Abtraufe (→ *Was-
Maueröffnung laufender Absatz serspeier).
(Falz), in den der hölzerne Blend-
rahmen eingefügt ist; allgemein Ansicht → Aufriß, Riß (→ *Pro-
auch jede Fläche, gegen die ein jektion).
anderer Teil, z. B. ein Fensterflügel
oder Schlagladen schlägt. Ansitz, Burgsitz, Festes Haus,
Engl. rabbet, rebate; frz. languette, battée, wehrhaftes Wohngebäude mit oder
feuillure; it. battuta, allg. mazzetta; sp. ranu- ohne Umfassungsmauer als Sitz
ra, batiente, lengüeta.
eines Adeligen, Vogts oder von
Dienstmannen oder zum Schutz
von Grundbesitz erbaut, bes. in
Süddeutschland und in den Alpen-
ländern.
Frz. siège, résidence; it. castelletto; sp. resi-
dencia.

Ansteigender Bogen, gleichbe-


deutend mit einhüftiger Bogen
Anschlag (→ *Bogenformen).
a, b A. des Blendrahmens am Mauer-
werk Engl. rampant arch; frz. voûte rampante,
c Flügela. am Setzholz voûte montante; it. arco rampante; sp. arco
d Flügela. mit Schlagleiste elevado.

Anschlitzung, Holzverbindung Antarala, offene Vorhalle an ind.


durch Schlitz und Breitzapfen zur Tempeln (→ *Mandapa).
Verlängerung oder Winkelbildung, Frz. antarala; sp. atrio abierto de templo
häufig auch mit zwei oder mehr hindú.
Schlitzen bzw. Zapfen.
Engl. slit-and-tongue joint; frz. assemblage Ante (lat.), die vorgezogenen Sei-
(emboîtement) par embrèvement (par tenwände der Cella, die die Vor-
enfourchement); it. incastro a maschio e halle des Antentempels (→ *Tem-
femmina; sp. encastre.

Anschluß, der Punkt oder die Flä-


che des Zusammentreffens ver-
schiedener Baustoffe, Bauteile oder
Bauelemente.
Engl. junction, connexion, am. connection;
frz. jonction, adjonction; it. connessione;
sp. conexión.

Anschuhung, Verlängerung von


Hölzern durch → Anschlitzung,
Blatt oder Zapfen. Ante
21 Antependium

pelformen) bilden. Die stärkere rechteckige Abakusplatte. In der


Ausbildung der A.stirn geht zurück ion. Ordnung Kyma, Astragal, Eck-
auf das altgr. → *Megaron, dessen voluten, Palmetten, Akanthus, auch
Mauern aus ungebrannten Lehm- figürl. Darstellungen. Das korinth.
ziegeln an der Stirn durch senk- Akanthus-A. mit konkav ein-
rechte Bohlen geschützt waren. schwingendem Abakus.
Diese Verstärkung heißt A.pfeiler Engl. anta capital; frz. chapiteau d’ante;
und wird von einem → *Kapitell it. capitello dell’anta; sp. capitel del anta.
bekrönt (→ *A.kapitell).
Engl., it., sp. anta; frz. ante. Antenpfeiler → *Ante.

Antefixa, Antefix (lat. die angena- Antentempel (lat. templum in


gelten Dinge), 1. bemalte Platten antis), die älteste Form des gr. Tem-
aus gebranntem Ton, mit denen an pels, bestehend aus einem recht-
den frühen dor. Tempeln Groß- eckigen Raum (Naos, Cella) mit
griechenlands (Süditalien und Sizi- Vorhalle (Pronaos). Diese wird ge-
lien) und an etrusk. Tempeln das bildet aus den verlängerten Seiten-
Gebälk unter dem Traufrand ver- wänden der Cella mit meist zwei
kleidet war. Die Verwendung der Säulen zwischen den Anten. Dop-
A. wurde wahrscheinl. aus dem pel-A. haben auch hinten eine
Holzbau übernommen, wo sie das ebensolche Vorhalle (Opistho-
Gebälk gegen Feuchtigkeit schütz- domos). Da der A. auf das altgr.
ten (Antepagmenta). 2.→ Stirnzie- → *Megaron zurückgeht, wird er
gel. auch Megarontempel genannt
Engl. antefix; frz. antéfixe; it. antefissa; (→ *Tempelformen).
sp. antefija. Engl. temple in antis; frz. temple à antes;
it. tempio in antis; sp. templo con anta.

Antepagmenta (gr.), 1. die Gie-


belverkleidung eines Holztempels
mit Terrakotten (→ *Antefixa). 2.
Die meist aus Stein gehauenen,
ornamentierten Türpfosten.
Antefixa

Antenkapitell, dreiseitig durch- Antependium, (mittellat. Vorhang,


gestalteter oberer Abschluß eines vestimentum, pallium, palla, vala-
Antenpfeilers. In der dor. Ordnung men, altarium oder tabula), Be-
einfaches, häufig mit Ornamenten kleidung der Unterbauvorderseite
bemaltes Profil (dor. Kyma) und des christl.→ *Altars zu dessen
Schmuck. Entweder ein von der
Mensa herabhängender, kostbar
verzierter Stoffbehang oder eine
kunstreich bearbeitete Tafel (Altar-
vorsatz) aus Metall oder Holz.
Nach seiner Anbringung an der
Frontseite des Altars wird das A.
Antenkapitell auch Frontale genannt. Mit dem
Anteportikus 22

Antependium (Beispiel: Groß-Komburg)

Wandel der Priesterstellung von plast. → *Fries in der gr. Baukunst


der Rück- zur Vorderseite des viel verwendet. 2. Die Schnecke
Altars trat die Bedeutung der A. am ion. Kapitell, überhaupt jede
zurück. Spirale in der Ebene.
Engl., frz., it. antependium; sp. revestimien- Engl. anthemion; frz. anthémion; it. ante-
to del altar. mio.

Anteportikus (gr.), die auch Pro- Antichambre (frz.), Vorzimmer,


pylon genannte Torhalle vor dem in Schloßbauten des 17. und 18. Jh.
Eingang in das Atrium der früh- oft zwei bis drei hintereinander als
christl. → *Basilika. Warte-, Empfangs- oder Boten-
zimmer (»antichambrieren«).
Engl. antechamber; it. anticamera; sp. ante-
cámara.

Antikabinett, großes Zimmer


zwischen Salon und Kabinett, auch
kleineres Vorgemach.
Engl. antecabinet; frz. antichambre; it. anti-
gabinetto; sp. antegabinete.

Antiportikus → *Anteportikus.

Antoniuskreuz, Taukreuz, Ägyp-


tisches Kreuz, crux commissa,
Kreuzform in Gestalt eines T (des
Anteportikus
gr. Tau), benannt nach dem Ein-
siedler Antonius, der in Ägypten
Anthemienfries → Anthemion, lebte und einen so geformten Stock
→ *Fries. getragen haben soll (→ *Kreuz).
Engl. Saint Anthony’s cross, Egyptian cross;
frz. croix de Saint-Antoine; it. croce di Sant’
Anthemion (gr. anthos: Blume), Antonio, croce antoniana; sp. cruz de San
1. aus dem Orient stammendes Antonio.
antikes Ornament aus über Ran-
ken aufsteigenden Palmetten und Antritt, Antrittstufe, die erste, oft
Lotosblüten. Bes. als gemalter oder besonders ausgebildete Stufe eines
23 Appareil

Treppenlaufes (→ Treppe), bei höl- saal?) in altpers. Palastbezirken, ein


zernen Treppen eine Block- oder meist quadrat. Säulensaal mit Vor-
Klotzstufe (→ *Stufe). halle(n).
Engl. first step, bottom step; it. gradino Engl., frz., it., sp. apadana.
d’invito; sp. primera grada.

Anuli (lat. Ringe), scharf unter-


schnittene Ringe, meist vier, mit
überfallendem Profil am dor. Kapi-
tell am unteren Ende des → *Echi-
nus (→ *Dorische Ordnung).
Engl. annulets; frz. annelets; it. anuli; sp. col-
larino.

Anwirteln, eine Säule durch einen


Wirtel oder Bund (→ *Schaftring)
mit der Wand verbinden.
Apadana
Engl. to whorl.
Apodyterium (gr.-lat.), Ausklei-
Anwölber, Anfangsstein, Anfän- deraum in röm.→ *Thermen.
ger → *Gewölbe. Engl., frz. apodyterium; it., sp. apoditerio.
Frz. voussoir de départ, vousseau, claveau;
it. concio d’imposta della volta; sp. imposta Apophyge, Apophysis (gr. das Flie-
de arco.
hen, Fehlen), Anlauf oder → *Ab-
lauf.
Anziegel → Ortziegel, → Dach-
Engl., frz. apophyge; it., sp. apofige.
deckung.
Apotheke, Speicher, bei den Rö-
Anzug, leichte Neigung (→ An- mern jeder Kaufladen, später nur
lauf 2). noch Arzneimittelverkauf.
Engl. chemist’s shop; frz. pharmacie;
Äolisches Kapitell, nach der altgr. it., sp. farmacia.
Küstenlandschaft Äolis im nord-
westl. Kleinasien, ihrem Fund- Apothesis, Platz an der Südseite
gebiet, benannte Sonder- oder Vor- der Kanzel zur Aufbewahrung der
form des ion. Kapitells aus dem Ritualbücher und Gewänder.
7. Jh. v. Chr. Über einem Kranz It. apothesis; sp. apótesis.
herabhängender Blätter (Helices)
und einem Blattknauf erheben sich Appareil (frz.), 1. Bezeichnung
zwei aufwärtsgerichtete Voluten, für Mauerwerk aus Werksteinen
zwischen denen eine Palmette her- oder Quadern, → Mauerverband.
auswächst (→ *Kapitell). 2. Rampe, speziell im Innern von
Engl. Aeolian capital; frz. chapiteau éolien; Festungswerken auf den Wallgang
it. capitello eolico; sp. capitel eoliano. zur Heranschaffung von Ge-
schützen.
Apadana, Apadhana, freistehen- Engl. appareille; frz. appareil; it. apparec-
der Repräsentationsbau (Thron- chio; sp. aparejo.
Appartement 24

Appartement (frz.), eine Gruppe kann gestelzt sein, oder sie hat
zusammengehöriger Zimmer in einen mehr als halbkreisförmigen
Schlössern, Hôtels usw.: Wohn-, Grundriß (Hufeisen-A.), sie ist
Vor-, Arbeits-, Schlaf-, Empfangs- häufig um Mauerdicke oder mehr
oder Audienzzimmer und Kabi- eingezogen und kann durch Mau-
nett. Heute apartment-house und erzungen abgeschnürt sein, verein-
apartment-hotel (Hotel), Kleinwoh- zelt ist sie außen rechteckig und bei
nung. den Byzantinern polygonal um-
Engl. apartment, flat; frz. appartement, mantelt. Bei doppelchörigen Anla-
corps de logis; it. appartamento; sp. vivien- gen tritt der Ostapsis eine West-
da. apsis gegenüber.
Engl. apse; frz. abside, chevet, tribunal
Applikation, Ornamentstück, das d’église; it. abside; sp. ábside.
auf einen zumeist hölzernen
Korpus aufgeleimt wird.

Apside, Abside → *Apsis.

Apsidialkapelle, weniger ge-


bräuchl. Bezeichnung für → Chor-
kapelle (→ *Chor).
Engl. radiating chapel, apsidal chapel;
frz. chapelle rayonnante, c. de chœur, c.
absidiale; sp. capilla absidial.

Apsidiole (lat.), kleine → *Apsis,


meist in der Mehrzahl Apsidiolen
gebrauchte Bezeichnung für die
einer Apsis oder einem Chorum-
gang radial vorgelegten Kapellen,
→ Kapellenkranz.
Engl. apsidiole; frz. absidiole, abside secon-
daire; it. absidiola, picola abside; sp. absidio-
la, ábside secundaria.

Apsis, Apside, Abside (gr. Run-


dung, Bogen; Mz. Apsiden), in Apsis
spätröm. Zeit aufgekommene Be- Apteraltempel, gr. Tempel ohne
zeichnung für einen halbkreisför- Säulengang (Pteron) an den Längs-
migen, mit einer Halbkuppel über- seiten, z.B. Antentempel, Prostylos
wölbten Raum, der einem ihm u. dergl. (→ *Tempelformen).
übergeordneten Hauptraum ein- Engl. apteral temple; it. tempio attero;
oder angebaut ist und sich meist in sp. templo aptero.
seiner vollen Breite und Höhe zu
diesem öffnet, zumeist im Osten Aquädukt (lat. aquae ductus: Was-
einer Kirche mit dem Altar oder als serleitung), in der röm. Kaiserzeit
Teil des → *Chors (→ Konche, → entwickelte Gefällwasserleitung.
Exedra). Die halbkreisförmige A. Durch eine von hohen, oft mehr-
25 Arbeitsfuge

Aquädukt (Beispiel: Pont du Gard)


stöckigen Bogenstellungen getra- stellung das → *Interkolumnium
gene Rinne mit leichtem Gefälle zwischen den Säulen 3½ untere
konnte das Gebirgswasser über Säulendurchmesser beträgt.
Täler und Ebenen hinweg in die It. areostilo; sp. areóstilo.
Städte fließen.
Engl. aqueduct; frz. aqueduc; it. acquedotto; Arbeitsfuge, Baufuge, die aus
sp. acueducto. arbeitstechn. Gründen Bauteile
trennt.
Arabeske (frz.) 1. Islam. Dekora- Engl. joint; frz. joint de reprise; it. giunto di
tion, bestehend aus rein geometr. ripresa; sp. junta de separación.
Formen und stark entnaturalisier-
ten Pflanzenranken (Mauresken). 1
2. Aus der hellenist.-röm. Antike
stammendes Ornament, das seit
der ital. Renaissance A. genannt
wird (→ Groteske). Die A. der An-
tike, ausgezeichnet durch die plast.,
fast naturalist. Auffassung und
organische Bewegung ihres gleich-
wohl stilisierten Laub- und Ran-
kenwerks, wurde als waagerechter Arabeske
Fries oder in senkrechter Anord-
1 Maureske
nung (symmetr. ausgerichtet) zur 2 Groteske
Dekoration von Pilastern und
Sockeln verwendet; in stärkerer
Stilisierung und meist in kompak-
teren Formen kehrt sie in der
byzant. Kunst wieder. Die it. Früh- 2
renaissance nahm die A. in großem
Umfang wieder auf und von
Italien aus fand sie seit etwa 1520
Eingang in alle an der Renaissance
beteiligten Länder.
Engl. arabesque; frz. arabesques; it., sp. ara-
besco.

Aräostylos (v. gr. araios: dünn,


licht, und stylos: Säule), »lichtsäu-
lig« nennt Vitruv (3. Buch, 3. Kap.)
den Tempel, bei dessen Säulen-
Arche 26

Arche, Aufbewahrungsort für die (Tempel, Kirche usw.) Techn. Ver-


Thorarollen in der → *Synagoge. vollkommnung ermöglicht die
Engl. ark; frz. arche; it., sp. arca. prägnantere Ausbildung der For-
men, die schließlich zu weitgehen-
Architekt (gr. architekton: Erzfü- der Festlegung der Einzelheiten
ger). Der A. versucht, die Umwelt führt (z.B. Säulenordnungen). Dem
menschl. Bedürfnissen entspre- ganzen Bau dagegen werden wand-
chend zu ordnen und einzurichten lungsfähige Systeme zugrunde ge-
und den Lebensraum oder seine legt (z.B. Formen des griech. Tem-
Teile nach den Regeln der → Bau- pels, gebundenes System u. a.).
kunst zu gestalten (→ Architektur). Außer diesem Prinzip der Einheit
Der Stand des A. entwickelte sich in der Vielfalt gibt es das Prinzip
vom Leiter der Bauleute (Parlier, der Vielfalt in der Einheit, das trotz
Polier: Sprecher) zum ausführen- gleichbleibender Systematik den
den Baumeister, zum entwerfen- Detailreichtum ermöglicht, und da-
den und theoretisierenden Künst- neben stilistisch weniger ausgepräg-
ler, der mit dem konstruierenden te Formen, denen kein verpflichten-
und experimentierenden Ingenieur der Formenkanon zugrunde liegt.
verantwortl. Planer wird. In zuneh- Die formalistische Behandlung ur-
mendem Maße wurde der A. auch sprüngl. sinnbezogener oder techn.
zum Interessenvertreter des Bau- bedingter Details ermöglichte es,
herrn. Als Attribute des A. gelten diese auch zur Gestaltung nicht
Richtscheit, Winkel, Lotwaage und entsprechender, ja rein zweckbe-
Zirkel. dingter Bauaufgaben zu überneh-
Engl. architect; frz. architecte; it. architetto; men und führte so zum Zerfall der
sp. arquitecto. Einheit von Inhalt und Form.
Der Stand einer langen Entwick-
Architektonik, die in der → Ar- lung kennzeichnet die heute übli-
chitekturtheorie erforschten und che Verwendung des Begriffes A.
erkannten Gesetze des regelmäßi- nur noch im Sinne von Aus-
gen Aufbaus, danach der gesetzmä- schmückung und daher vielfach als
ßige Aufbau (→ Tektonik) eines überflüssig empfundene Zutat.
Werks. Dagegen blieb der Begriff → Bau-
Frz. architectonique; it. architettonica; kunst von einer solchen Abwer-
sp. arquitectónico.
tung verschont.
Engl., frz. architecture; it. architettura;
Architektur (aus gr.-lat. architectu- sp. arquitectura.
ra) ist die Kunstform des Bauens,
die Baukunst. Der Begriff wird Architekturbild, gemalte oder
daher oft auch für → Baukunst ver- graph. Darstellung einer architek-
wendet. A. beginnt dort, wo der ton. Schöpfung um ihrer selbst
Bauwille über Notwendigkeit und willen, wobei menschl. Figuren
über Nützlichkeitserwägungen hin- oder landschaftl. Details nur zur
ausgeht. Die absoluten Höhepunk- Belebung und zur Verdeutlichung
te der A. erreichen allgemeinen der Größenverhältnisse und Tie-
Symbolcharakter: Malbau (Grab- fenabstände dienen. Das A. entwik-
mal, Denkmal usw.) und Kultbau kelte sich im 17. Jh. in Flandern
27 Architekturkritik

und den Niederlanden zu einer der Form eines plastischen Mo-


selbständigen Gattung, siehe auch dells (→ *Baumodell).
→ Vedute. Im 18. Jh. erlebte das A. Engl. architectural representation, a. des-
eine Nachblüte in Italien durch cription; frz. architectonographie; it. rap-
Antonio Canale und seinen Neffen presentazione architettonica; sp. represen-
tación arquitectónica.
Bernardo Belotto gen. Canaletto.
Engl. architectural image; it. immagine d’ar-
chitettura; sp. imagen de arquitectura. Architekturkritik, ähnl. der → Ar-
chitekturtheorie das Bestreben, die
Architekturdarstellung, die Dar- der Baukunst zugrunde liegenden
stellung von Bauwerken, Bauteilen Gesetze zu erkennen und darzule-
und Innenräumen mit den Mitteln gen. Jedoch versucht die A. die
der Malerei und Graphik (→ Archi- Ursachen der Fehlleistungen auf-
tekturbild, → *Architekturmalerei, zudecken. Sie ist vor allem der
→ Vedute), als Planzeichnung Ausdruck der Auseinandersetzung
(→ Bauplan, → *Bauriß) oder in mit der zeitgenöss. Architektur

Architekturmalerei (Beispiel: Ingolstadt, Bürgersaal, 18. Jh.)


Architekturmalerei 28

und wird oft von Architekten be- sind die von dem röm. Architekten
trieben. Vitruvius Pollio zur Zeit des
Engl. architectural criticism; frz. critique Augustus verfaßten »Zehn Bücher
architecturale; it. critica d’architettura; über die Architektur«. Deren Wie-
sp. crítica de arquitectura. derentdeckung durch einen it.
Humanisten im Jahre 1415 (in
Architekturmalerei, gemalte Dar- einer Abschrift aus dem 9. Jh.) hat
stellungen von Architektur, d.h. wesentl. zur »Wiedergeburt« der
von Gebäuden und Gebäudeteilen Antike in der Renaissancebaukunst
zur Dekoration der Wände von beigetragen und Architekten zu
Innenräumen, wobei die Darstel- architekturtheoretischen Büchern
lung von in Wirklichkeit nicht vor- veranlaßt: Leone Battista Alberti
handenen, zusätzlichen Räumen um 1452, Filarete 1460/64, Andrea
oder Raumteilen und von gleich- Palladio 1570, Sebastiano Serlio
falls illusionist. Fensterausblicken 1537, Vignola 1542, Philibert De-
auf Straßen und Nachbarhäuser bes. lorme 1561/65, Wendel Dietterlein
beliebt waren. Seit der Entdeckung 1593/94, Joseph Furttenbach 1635,
der mathemat. Konstruktion der Friedrich Weinbrenner 1810/20,
→ Perspektive in der Frührenais- Gottfried Semper 1851. Die A. ist
sance tritt die genaue Wiedergabe dann aufgegangen in die → Archi-
von (meist erfundener) Architek- tekturkritik.
tur mehr und mehr in den Vorder- Engl. architectural theory; frz. théorie archi-
grund, bis im 16. Jh. das architek- tecturale; it. teoria dell’architettura; sp. teo-
ton. Gebilde das eigentl. Bildthema ría de la arquitectura.
oft zur Nebensache werden läßt. In
der Gotik, Renaissance und Barock- Architekturzeichnung → Bau-
zeit wurden die Innenräume, selte- zeichnung, → *Bauriß, Riß, Bau-
ner Fassaden, von Kirchen, Klöstern plan.
und Schlössern mit A. geschmückt.
(→ Freskomalerei, → *Fassaden- Architrav (gr. archi-: Ober-,
malerei, → Deckenmalerei). (Abb. Haupt-, und lat. trabs: Balken), in
S. 27) der antiken Baukunst und den von
Engl. architecture painting; frz. peinture ihr beeinflußten Baustilen der waa-
architecturale; it. architettura dipinta; sp. ar- gerechte, den Oberbau tragende
quitectura pictória. Hauptbalken; da er beim gr.
Tempel meist auf Säulen ruht,
Architekturmodell → *Baumo- auch Epistyl (gr. auf den Säulen lie-
dell. gend) genannt (→ *Säulenord-
nungen). Der steinerne A., von
Architekturtheorie (gr. theorein: einer Säulenachse zur anderen in
betrachten, überlegen), das Bestre- Blöcke unterteilt, ist in der → *Do-
ben, die der Baukunst zugrunde- rischen Ordnung glatt und hat
liegenden Gesetze aus ihren Haupt- oben eine Abschlußleiste (lat. tae-
werken zu erkennen und die nie: Band), an der unterhalb kleine
Gesetze normativ zu erfassen. Die Leisten (regulae) mit »Tropfen«
einzigen aus der Antike schriftl. (guttae) angebracht sind. Im ion.
überlieferten Versuche einer A. und korinth. Stil ist der A. durch
29 Arena

Architrav
(Beispiel: Stonehenge)

zwei oder drei übereinanderliegen- Archivolte (it. archivolto: Ober-,


de horizontale Streifen (fasciae) Vorderbogen), 1. der → Faszien-
von gleicher oder verschiedender bogen (Vignola), dann die durch
Breite gegliedert und mit einer künstlerische Behandlung ausge-
mehrfach unterteilten Leistenbe- zeichnete Stirnseite eines Bogens,
krönung versehen – beides eine von der Antike in die Renaissance
Erinnerung an die übereinander übernommen. 2. Als A. werden
liegenden Balken des Holzbaus auch die Bogen im → Gewände
(→ Gebälk). roman. und got. Portale bezeich-
Engl., frz., it. architrave; sp. arquitrabe. net, die hier die Fortsetzung der
Gewändegliederung bilden und
Architraviert sind Einfassungen häufig mit Skulpturen (Archivol-
von Türen, Fenstern, Nischen u.a., tenfiguren) besetzt sind. (Abb. S. 30)
wenn sie nach Art des Architraves Engl. archivolt; frz. archivolte; it. archivolto;
sp. arquivolta, dovelaje.
am Rande mit Profilleisten verse-
hen oder überhaupt profiliert sind
Arcosolium, Arkosol (lat. arcus:
(→ *Archivolte).
Bogen, solium: Sarg), Bogengrab,
Engl. trabeated; frz. architravé; it. architra-
vato; sp. arquitrabado.
Loculus, Nischengrab, eine bes. in
unterird. Grabanlagen des frühen
Christentums häufige Form des
Wandgrabs, bei dem sich über dem
kastenförmig in das Gesteins-
massiv gehauenen, mit einer fla-
chen Platte geschlossenen Grab-
trog eine Bogennische wölbt. Das
A. war schon im vorderen Orient,
dort auch als freistehender
Baldachin (→ *Baldachingrabmal)
über einem Sarkophag, gebräuchl.,
ehe es im 3. Jh. in den → *Kata-
komben Roms Eingang fand.
Engl., frz. arcosolium; it. arcosolio; sp. arco-
solio.

Arena (lat. Sand), der mit Sand


Architraviert bestreute Kampfplatz im Zentrum
Arkade 30

des röm. → *Amphitheaters, Zirkus (doch meist Mz.) genannt, ebenso


und Stadions. ein Gang, dessen eine Seite von
Engl., it., sp. arena; frz. arène. offenen Bogenstellungen begrenzt
wird. Die A. wurde in der Antike
bes. von den Römern häufig ver-
wendet (Aquädukte, Stadttore u.
dergl.), weil der aus Keilsteinen
zusammengefügte Rundbogen wei-
tere Abstände überbrücken kann
und größere Tragfähigkeit besitzt
als der → *Architrav. Auch in der
Archivolte 1 ind. und islam. Baukunst spielt die
Stirnbogen A. eine bedeutende Rolle. Die
größte Bedeutung gewann die A.
jedoch im altchristl. und ma. Kir-
chenbau: im Zentralbau setzt sie
den Mittelraum vom Umgang, in
der Basilika das Mittelschiff von
den Seitenschiffen ab, ohne sie opt.
und akust. zu trennen. Über den
A. verläuft das A.gesims, darüber
erhebt sich in einer → *Basilika der
→ Obergaden. Die Blendarkade
(ohne Maueröffnung) dient zur
dekorativen Gliederung einer
Wandfläche. Folgen kleinerer A.
werden als Zierform bes. an ro-
man. Choranlagen häufig verwen-
det (→ Zwerggalerie). A. können
auch in mehreren Geschossen über-
einander angeordnet sein, wobei die
Stützabstände in den oberen nied-
rigeren Etagen geringer sind. Die
Zusammenfassung mehrerer A.
unter einem Blendbogen und ihrer
Reihung als Fensteröffnungen
(→ *Arkadenfenster) sind nicht nur
Archivolte 2 im Kirchenbau beliebte Variatio-
Bogenlauf nen des A.motivs. Im Städtebau
dient die Öffnung des Erdge-
Arkade (mittellat. arcata v. lat. schosses der Häuser nach der
arcus: Bogen), Bogenstellung, d.h. Straße durch A. (→ *Laube 2) viel-
ein auf Stützgliedern (Pfeilern, fach sowohl prakt. als auch ästhet.
Säulen) ruhender Bogen. Auch Zielen. Stützenfolgen mit geradem
eine fortlaufende Reihe von Bo- Gebälk heißen → Kolonnade.
genstellungen (Arkatur) wird A. Engl., frz. arcade; it. arcata; sp. arcada.
31 Armarium

Arkadengesims, meist nur


schwach hervortretendes waage-
rechtes Gesims über der Zone der
→ *Arkaden im Inneren ma. Kir-
chen, seltener am Außenbau.
Engl. arcade cornice; frz. cordon, moulure
au-dessus des arcades; sp. cornisa.

Arkadengesims
Arkade Arkadenhof, Laubenhof, Innen-
hof mit meist mehrgeschossigen
Arkadenbögen, häufig vorkom- Bogenstellungen (→ *Arkade), bes.
mende, aber eigentlich unrichtige häufig in Schlössern und repräsen-
Bezeichnung für Arkaden, da der tativen Bürgerhäusern der Renais-
Begriff → *Arkade den des Bogens sance. (Abb. S. 32)
beinhaltet.
Engl. arcaded court; frz. cour à arcades;
Engl. arcades; frz. arcades, arcs d’arcades; it. cortile ad arcate; sp. patio de arcadas.
it. arcata; sp. arcos de arcadas.
Arkatur (lat.), die Gesamtheit der
Arkadenfenster, durch eine fort- Arkaden eines Gebäudes oder
laufende Reihe von → *Arkaden Gebäudeteils, meist → *Arkaden
unterteiltes Fenster, häufig in genannt.
Kreuzgängen und Königspfalzen Engl., frz. arcature; it. arcate; sp. arcatura.
der roman. Zeit.
Engl. arcade window; frz. fenêtre d’arcade; Arkosol → Arcosolium.
it. polifora; sp. ventanas de la arcada.
Armamentarium → Zeughaus.

Armarium, röm. Schrank für Ge-


räte, Wertsachen und Bücher, hoch-
rechteckig aus Holz mit einfacher
oder doppelten Türen in Biblio-
theken, in der Regel als Wand-
schränke; im MA. auch Almer oder
Almarium genannt. Seit dem 12.
Jh. als Wandschrank bzw. Nische
mit Gitter oder Holztüren zur Auf-
Arkadenfenster bewahrung des Allerheiligsten, von
Armbrustscharte 32

Reliquien, liturg. Geräten, meist im Engl. poorhouse; frz. aumônerie, hôteldieu,


Chorraum der Kirche, für Bücher charité; it. ospizio; sp. asilo de pobres.
auch in der O.-Ecke des Kreuz-
gangs neben der Kirchentür. A. wird Armierung, die → Bewehrung des
auch für den Raum der → *Biblio- → *Stahlbetons durch Eiseneinla-
thek und → Sakristei gebraucht. gen nach stat. Berechnung.
Engl. armarium, aumbry, ambry; frz. armoir; Engl. armament; frz. armement, ferraillage,
it. armadio; sp. armario. armature; it. armatura; sp. armadura.

Armbrustscharte, senkrechte, Ärn → Diele.


längl. Schießscharte mit waage-
rechten oder rundl. oberen und Aron → *Synagoge.
unteren Erweiterungen.
Frz. archère, arbalétrière, meurtrière; it. ba- Arsenal (it. arsenale nach arab. ars
lestriera; sp. barbacana. sina’a: Fabrik), Bezeichnung für
→ Zeughaus.
Armenhaus, von der Gemeinde Engl., frz.; sp. arsenal; it. arsenale.
bereitgestelltes, einfaches Wohn-
haus zur dauernden oder zeitwei- Artesonado, span. Bezeichnung
sen Beherbergung von armen Fa- für das kunstvolle Täfelwerk maur.
milien aus der Gemeinde. Decken und Türen, bestehend aus

Arkadenhof (Beispiel: München, Münzhof)


33 Astwerk

vielen Hölzern, die zu geometr. Asklepieion (gr.), ein dem Heil-


Mustern mit vertieften Feldern gott Asklepios (Äskulap) geweihtes
(artesón: Becken) zusammengefügt Heiligtum mit Räumen für den
sind. Heilschlaf und für Therapien.
Engl., frz., it., sp. artesonado. Frz. asklépiéion; it. asclepieo; sp. ascle-
pieion.
Artushof, von England ausgehend
bes. seit dem 14. Jh. in den Hanse- Astragal (gr. astragalos: Sprung-
städten errichtete Versammlungs- bein, Würfel; die rundl. Fußkno-
häuser der Artusbruderschaften (= chen von Lämmern dienten im al-
Gesellschaften vornehmer Bürger, ten Griechenland als Würfel), in der
die sich nach der Tafelrunde des gr. Baukunst ein schmaler, halb-
sagenhaften Königs Artus benen- rund profilierter und als Perlen-
nen). schnur gebildeter Stab (Perlstab),
Engl. King Arthur’s Court; frz. maison des der die waagerechte Grenzlinie
marchands à Dantzig; sp. corte del Rey Ar-
turo.

Âsana (Sanskrit: sitzend), altind.


Tempeltypus, der über der Cella
statt des → *Sikhara ein flaches
Astragal
Kuppeldach oder ein Walmdach
hat. Diese Abweichung wird damit zwischen Bau- oder Ornament-
erklärt, daß das Kultbild der Cella gliedern betont. An der Säule der
den Buddha oder Shiva in Yoga- → *Ion. Ordnung bezeichnet der
stellung bzw. auf einem Throne A. die Grenze zwischen Schaft
sitzend, jedenfalls nicht stehend, und Kapitell, als Perlstab bildet er
darstellte. die untere Begrenzung des ion.
→ Kyma. Zwischen die einzelnen
runden oder längl. Perlen sind
gewöhnlich zwei Plättchen einge-
schoben.
Engl. astragal; frz. astragale; it. astragalo;
sp. astrágalo.

Astrippe, mit Aststümpfen gezier-


te Rippe im spätgot. Gewölbebau.
Frz. nervure écotée; sp. nervadura adornada
con tocones.

Astwerk, aus knorrigen, mit zahl-


reichen Stümpfen besetzten laub-
losen Ästen bestehendes Dekora-
tionsmotiv der Spätgotik, häufig
anstelle von Maßwerk an Baldachi-
nen, Taufbecken, Kanzeln, → *Sa-
Âsana kramentshaus und Kirchenporta-
Astylos 34

len, vereinzelt auch an Gewölbe- Atlant (it. atlante), aus der it. Re-
rippen vorkommend. naissance stammende Bezeichnung
Engl. branch tracery; frz. bois mort, bran- für eine meist überlebensgroße
chage, rameaux; it. intreccio a rami; sp. ra- männl. Gestalt, auch Telamon oder
maje. Gigant genannt (im Gegensatz zu
den weibl. → *Karyatiden), die an-
Astylos (gr. säulenlos), Bauwerk, stelle einer tekton. Stütze das Ge-
bes. Tempel ohne Säulenstellungen. bälk trägt, so benannt nach dem Ti-
It.; sp. astilo. tanen Atlas der gr. Mythologie, der
das Himmelsgewölbe tragen mußte.
Atektonisch, den Regeln der A. kommen schon in der Antike als
→ Tektonik nicht entsprechend. Bauplastik vor und sind bes. häufig
Engl. atectonic; frz. atectonique; it. atettoni- am Außenbau und in Innenräumen
co; sp. atectónico. (Treppenhäusern) des Barocks und
an barockisierenden öffentl. und
Atelier (artiliara v. lat. ars: Kunst, privaten Bauten des 19. Jh. anzu-
altfrz. artelier), Werkstatt, insbes. treffen.
Künstlerwerkstatt; heute auch Engl. atlas, telamon; frz.; sp. atlante; it. atlan-
jeder Raum von bedeutenderer te, telamone.
Größe und spezieller Beleuchtung
für bes. handwerkliche Tätigkeit. Atrium (lat.), 1. Hauptraum des
Engl., it. studio; frz.; sp. atelier. röm. → *Wohnhauses, in dem in
älterer Zeit wohl der Herd stand,
weshalb er rauchgeschwärzt (lat.
ater) war. Später wurde das Dach
über dem A. mit einer viereckigen
Öffnung (Compluvium) versehen,
gegen die sich das Dach an den vier
Seiten neigte, so daß der Regen
(lat. pluvia) in ein darunterliegen-
des Bassin, das Impluvium, abfloß.
In jüngerer Zeit wurde das Com-
pluvium vergrößert und durch
Säulen abgestützt. Das A. erhielt so
den Charakter einer in der Mitte
offenen Halle und diente als Emp-
fangsraum. Die ältere, stützenlose
Form des A. wurde nach Vitruv
»etrusk.« (A. tuscanicum) genannt,
»viersäulig« (A. tetrastylicum),
wenn das Compluvium von vier
Säulen an den Ecken gestützt
wurde, und »korinth.« (A. corinthi-
cum), wenn es mehrere Säulen
waren. Im Gegensatz zu dem A.
impluviatum mit nach innen ent-
Atlant wässertem Dach, heißt das A. mit
35 Attisch-ionische Ordnung

nach außen entwässertem Dach A. versehen. Die A. kommt in der


displuviatum. 2. Vorhof der alt- Antike bes. an röm. Stadttoren und
christl. → *Basilika, meist von glei- → *Triumphbogen vor, wo sie zur
cher Breite wie diese und ihr im W. Anbringung von Inschriften und
vorgelagert, von einer Säulenhalle als Sockel für freiplast. Bildwerke
(Peristyl) umgeben und mit einem diente. Seit der Renaissance verwen-
Brunnen (Kantharus) für die ri- dete man sie an Kirchen- und Pro-
tuellen Waschungen in der Mitte. fanbauten vielfach zum Verdecken
Dieser in Rom entwickelte Typus, des Dachansatzes, während das
auch Paradies oder Galilaea ge- Barock ein niedriges Obergeschoß,
nannt, wurde auch im frühen MA. das A.geschoß (→ *Geschoß), ent-
noch beibehalten, verkümmerte wickelte. Im Klassizismus fehlt ge-
aber allmählich zu einer querrecht- wöhnl. das Abschlußgesims der A.
eckigen Vorhalle, auf die vielfach Engl. attic; frz. attique; it. attico; sp. ático.
der Name Paradies überging.
Engl., frz. atrium; it., sp. atrio. Attikageschoß, an die Stelle einer
→ Attika tretendes niedriges Ober-
geschoß über dem Hauptgesims
von Schloßbauten des Barocks,
danach auch an mehrgeschossigen
städt. Häusern (→ *Geschoß).
Engl. Attic storey, am. Attic story; frz. étage
en attique; it. piano attico; sp. piso en ático.

Attische Basis, im 5. Jh. v. Chr. in


Attika bzw. Athen entstandene
Sonderform der ion. Basis, beste-
hend aus einer Hohlkehle (Trochi-
lus) zwischen zwei Wülsten (Tori),
von denen der obere etwas niedri-
Atrium 1
a A. tuscanicum ger und weniger ausladend ist als
b A. tetrastylicum der untere und manchmal mit
c A. corinthicum einem Riemengeflecht verziert sein
d A. impluviatum kann. Diese Form der Säulenbasis
e A. displuviatum wurde später mit geringen Verän-
Atriumhaus, röm. Wohnhaus, des- derungen (→ *Eckzier) bes. von der
sen Räume um ein → Atrium ange- roman. Baukunst häufig verwendet
ordnet sind, vom modernen Ein- und auch noch vom Klassizismus
familienhaus übernommen. bevorzugt. Differenziertere Son-
Engl. atrium house; frz. maison à patio,
derformen zeigt die → *Basis der
maison à atrium; it. allg. casa a corte, röm. kleinasiat. → *ion. Ordnung.
domus; sp. casa con atrio. Engl. Attic base; frz. base attique; it. base
attica; sp. base ática.
Attika (lat. att., athen.), niedriger
Aufbau über dem Hauptgesims Attisch-ionische Ordnung, in
eines Bauwerks, meist mit einem Attika entwickelte Sonderform der
nach oben abschließenden Gesims → *Ion. Ordnung, für die im
Auditorium 36

Gegensatz zur kleinasiat.-ion. Ord- obere Abschlußfläche des Wider-


nung vor allem der Figurenfries lagers → Anfangsstein.
(Zophoros) über dem Gebälk cha- Engl. bearing, support, impost; frz. surface
rakteristisch ist. d’appui, support; it. appoggio; sp. apoyo.
Engl. Attic Ionic order; frz. ordre ionien-
attique; it. ordine ionico-attico; sp. órden Auflanger (Zusparren), Sparren
ionico-ático. für pultdachartige Seitenschiff-
dächer mehrschiffiger Hallenbau-
Auditorium, Empfangsraum im ten; sie legen sich auf die Sparren-
Kloster, auch Versammlungs- und enden des Mittelschiffdaches und
Unterrichtsraum (→ Brüdersaal), besitzen in der Regel eine sichere
später neben schola für universitä- Fußpunktausbildung auf den Au-
re Schulen gebraucht, seit 14. Jh. für ßenwänden (im Hausbau auch
zentrale Hörsäle der Universität. Kübbungssparren).
Engl. auditorium, lecture hall; frz. audito- Frz. tas de charge, lit d’attente; sp. hilada.
rium, auditoire; it., sp. auditorio.
Aufriß, graph. Darstellung der
Aufgedoppelte Tür → *Tür. Außenansicht eines Bauwerks oder
der Wandansicht eines Raumes in
Aufgehendes Mauerwerk, das Normalprojektion (→ Projektion)
Mauerwerk über dem Erdboden und meist verkleinertem Maßstab,
bzw. über dem Fundament. deren mehrere zur → *Abwicklung
Engl. rising masonry; it. muratura di eleva- vereinigt werden können.
zione; sp. muro de elevación. Engl. elevation; frz. élévation; it. prospetto;
sp. elevación.
Aufkammer, bes. im westfäl. Bau-
ernhaus übliche, über dem halb Aufsatteln, Aufeinanderfügen von
eingetieften Keller gelegene Kam- konstruktiven Hölzern, Sattelbal-
mer mit geringerer lichter Höhe ken, → *Sattelholz.
als die sonstigen Räume.
Aufschiebling, Anschieber, An-
Aufkröpfen, der Höhe nach ver- schiebling, deckt bei Sparren-
kröpfen, z. B. ein waagerecht lau- dächern das Vorholz, das bei der
fendes Gesims, das durch eine Versatzung zur Sicherung des
Maueröffnung (Tür, Fenster) un- Sparrenfußes stehen bleibt und
terbrochen wurde, wird senkrecht gleicht bei genügender Länge den
nach oben geführt, bis es in ent- Vorsprung für eine einheitl. Dach-
sprechender Höhe wieder horizon- fläche aus, seitl. an die Sparren an-
tal geführt werden kann (→ *Ver- genagelt als Anschiebling, Anschie-
kröpfung). ber.
Engl. lining, covering; frz. louver; it. sfalsa- Engl. firring, sprocket; frz. coyau; sp. ristrel.
mento della modanatura.
Aufsteigestein, Aufstiegstein,
Auflager, Fläche, auf der ein tra- Anabathron, Stein, der dem Reiter
gendes Bauglied (z.B. Balken) auf- zum bequemen Aufsteigen auf das
liegt. Bei einem → *Bogen oder Pferd dient, häufig in Tornähe.
Gewölbe ist das A. die horizontale Frz. montoir; sp. mastador.
37 Auskragung

Auftritt, unterste Stufe einer teilweise über einen unterird.


Treppe, → Antritt. Gang erreichbar (→ Poterne).
Engl. sallyport, postern; frz. sortie de con-
Auge, 1. kreisrunde Lichtöffnung tre-attaque, poterne; it. posterla; sp. poter-
na.
im Scheitel einer → *Kuppel,
gleichbedeutend mit Opaeon. 2.
Kleine runde Scheibe im Zentrum Ausgedinge → Altenteil.
der Voluten des Kapitells der Ion.
Ordnung. 3. Weniger gebräuchl. Ausgeschiedene Vierung → *Vie-
für die Öse am Ankerkopf (→ *An- rung.
ker 1). 4. Die Lichtspindel einer
→ *Wendeltreppe (Treppena.). Ausgleichschicht, 1. die oberste,
Engl. eye; frz. œil it. 1.–3. occhio, 4. pozzo genau waagerechte Schicht des
di scala elicoidale; sp. ojo. Mauerwerks als Auflager für das
Tragwerk (Balken u. dergl.). 2. Aus-
Aula, (lat. v. gr. aule: Hof), 1. In- gleichende waagerechte Zwischen-
nenhof des gr. → *Wohnhauses, schicht im Bruchsteinmauerwerk,
dem röm. → *Atrium entspre- das bei größerer Höhe mehrere A.
chend. 2. In der röm. Kaiserzeit haben kann (→ *Mauerwerk 6),
Bezeichnung für Palast. 3. Daher um waagerechte Flächen für das
im frühen MA. oft gleichbedeu- Weitermauern zu gewinnen.
tend mit Pfalz (A. regia). 4. In der Engl. leveling course; frz. assise d’arase; it. 1.
altchristl. Basilika wurde der mitt- corso di livellamento, 2. ricorso; sp. capa
niveladora.
lere Teil der Vorhalle, auch der für
die Laien bestimmte Platz im
Langhaus A. genannt. 5. Seit dem Auskehlen, abkehlen → *Kehle.
16. Jh. ist A. die übliche Bezeich-
nung für den Festsaal einer Schule Auskragung, das Vorspringen ei-
oder Universität. nes Bauteils, z.B. eines Erkers, Bal-
Engl. great hall; it. aula, sala; sp. aula. kons oder ganzen Stockwerks. Die
A. kann mittels aus der Wand vor-
stehender Balkenköpfe (→ *Fach-
Ausfachung, Verschluß der ein-
zelnen Gefache der Fachwerkwand
durch Holzbohlen, Staken mit
Lehm und Lehmbewurf (→ Aus-
stakung), Backsteine oder Bruch-
steine.
Engl. infill; frz. hourdage; it. tamponamen-
to; sp. relleno.

Ausfalltor, Ausfallpforte, Ausgang


bei Burgen und Festungen für
Ausfälle und Aktionen gegen die
gegner. Belagerungsabsichten oder
um Hilfe zu holen, häufig vom
Haupttor nicht einsehbar gelegen, Auskragung
Auslauf 38

werkbau), Kragsteine, Konsolen Fensteröffnung größer ist als die


oder abgetreppter Mauerschichten äußere, wodurch der Lichteinfall
bewirkt werden. vergrößert wird und das Fenster
Engl. jetty, cantilever; frz. encorbellement; opt. größer erscheint, bes. wenn
it. sporto; sp. saliente. die A. weiß verputzt ist. Bei sehr
dicken Mauern und kleinen Fen-
Auslauf, Überleiten eines Längs- steröffnungen können die Leibun-
profils in die den vollen Quer- gen auch nach innen und nach
schnitt zeigende Grundform als außen ausgeschrägt sein (→ *Fen-
Spitze, Rundung usw. sterschräge).
Engl. splay; frz. ébrasement; it. strombatura;
Ausleger → Gerüst. sp. alfeizamiento.

Auslucht, 1. auch Utlucht, an Re- Ausschuß, Schießerker, Wehr-


naissancebauten Niedersachsens erker, hölzerne, erkerartig überkra-
ein vom Erdboden aufsteigender, gende Maueraufbauten mit Schieß-
meist mehrgeschossiger erkerarti- scharten.
ger Vorbau an einer oder zu beiden Engl. barizan; frz. échauguette; sp. garita.
Seiten der Haustüre. 2. Über einem
Seitenschiffjoch errichteter Quer- Außenkanzel, Kanzel an der Au-
dachgiebel, bes. an got. Kirchen ßenwand einer Kirche, meist durch
Ostdeutschlands (Lucht). eine Tür vom Kircheninneren her,
Engl. bay window; frz. avant-corps à côté de seltener über eine Treppe von
l’entrée; it. avancorpo a lato dell’ingresso; außen zugängl., zur Predigt und
sp. volumen sobresaliente del ingresso. Reliquienvorweisung, daher meist
an Wallfahrtskirchen. Auch ein
dem gleichen Zweck dienender

2 1
Auslucht

Auslugerker, Eckerker, heißen die


→ *Erker an Gebäudeecken (zum
Unterschied von den Erkern an
der Gebäudewand).
Frz. guérite; it. bay window d’angolo; sp.
garita.

Ausschrägung, bei Steinbauten des


MA. haben die Fensterleibungen
häufig eine A. nach innen, so daß
bei dicken Mauern die innere Außenkanzel
39 Ausstakung

offener Altan oder Balkon über ei-


nem Kirchenportal wird A. genannt.
Engl. exterior pulpit; frz. chaire de prédica-
teur en saillie (en encorbellement); it. pul-
pito esterno; sp. púlpito externo.

Außenkrypta, eine nicht unter,


sondern östl. hinter dem Chor lie-
gende halb eingetiefte und nicht
überbaute → Krypta, auch zweige-
schossig, zumeist von der Krypta
unter dem Chor aus zugängl.
Engl. outer crypt; it. cripta esterna; sp. crip-
ta externa.

Außenkuppel, Schutzkuppel,
Mantelkuppel, äußere Kuppelscha- Außentreppe
le einer mehrschaligen Kuppel. wand im Gegensatz zur Vortreppe
Engl. exterior dome; frz. dôme; it. cupola oder → Freitreppe.
esterna; sp. cúpula externa.
Engl. exterior stairs; frz. escaliers extérieurs;
it. scale esterne; sp. escalera exterior.
Außenmauern (auch Umfas-
sungsmauern bzw. -wände), die ein Außenwerk, zur Sicherung des
Bauwerk umschließenden Mauern Glacis von Festungen (→ Ravelin,
im Gegensatz zu den Innenwän- Redan, Hornwerk), der Kurtine
den (Trennwänden). vorgelagert, Teil der Hauptfestung,
Engl. exterior walls; frz. murs extérieurs, aber auch jede Verteidigungsanlage
remparts e.; it. murature perimetrali; sp. mu- vor dem Hauptwall einer → *Fe-
ros exteriores.
stung.
Frz. ouvrage extérieur, dehors d’une place;
Außenputz, Putz an der Außen- it. opere di fortificazione esterne.
seite eines Bauwerks zum Schutz
des Mauerwerks gegen Witterungs- Aussichtstempel, dekoratives Bau-
einflüsse. werk auf Anhöhen in größeren
Engl. exterior plaster; frz. enduit externe; Parkanlagen.
it. intonaco esterno; sp. revoque exterior.
Engl. belvedere; it. gazebo; sp. mirador.

Außenrampe, am Äußeren eines Aussichtsturm, Aussichtswarte,


Bauwerks entlang führende Rampe. Warte, ein Turm, der eine Fern-
Engl. exterior ramp; frz. rampe extérieure; sicht, bes. in Stadt- und Waldgebie-
it. rampa esterna; sp. rampa exterior. ten, ermöglicht.
Frz. belvédère; it. torre panoramica; sp. tor-
Außentreppe, an der Außenfront re panorámica.
eines Gebäudes zu den oberen
Stockwerken emporführende Trep- Ausstakung, Verschluß der Ge-
pe, manchmal auch überdacht. Die fache im Fachwerkbau, in dem
Gehlinie verläuft parallel zur Haus- zwischen die Horizontalhölzer des
Austritt 40

Gerüsts Stöcke (Staken) in Nuten Kirchen der Auvergne (Südfrank-


eingesetzt werden, um die Wei- reich) vorkommende starke Her-
denruten (Fachgerten) oder Stroh- vorhebung des Querschiffes. In
seile gewunden und mit strohver- diesen Fällen besteht das Querhaus
mengtem Lehm verkleidet werden. aus fünf verschieden hohen Teilen:
Frz. hourdage de torchis; sp. relleno de als höchster in der Mitte die kup-
adobe. pelüberwölbte Vierung, beiderseits
der Vierung und der Breite der
Austritt, 1. ein kleiner vor einem Seitenschiffe entsprechend ein
Fenster oder einer Tür angebrach- kurzer, halbtonnengewölbter Arm
ter balkonartiger Vorbau. 2. Das von der Höhe des Mittelschiffs und
obere Ende eines Treppenlaufs, je ein niedrigerer äußerer Flügel.
auch Austritts- oder Podeststufe Engl. Auvergne-type transept; it. transetto
genannt; sie liegt in der gleichen tipico dell’Alvernia; sp. traversa tipo Au-
Höhe mit dem Austrittspodest vergne.
bzw. dem Geschoßfußboden.
Engl. 2. stairhead, top step; frz. 2. palier; Avantgarde, im Festungsbau eine
it. 1. poggiolo, 2. pedata del pianerottolo; Art → Flesche, ein pfeilförmiges
sp. peldaño. Außenwerk auf dem Glacis.
It. avanguardia; sp. vanguardia.
Austrittstufe → Austritt.
Axialität → *Achse.
Auszug → Altenteil.

Auvergnatischer Querriegel, Axonometrie, Parallelprojektion,


Bezeichnung für die an roman. Parallelriß, zur Unterscheidung von
der Zentralperspektive auch Paral-
lelperspektive genannt (→ *Projek-
tion).
Engl. axonometric projection; frz. projec-
tion axonométrique; it. assonometria;
sp. axonometría.

Azulejos, (span. v. arab. azul: blau),


vielfarbig gemusterte Fayence-
platten, deren Herstellung und
Verwendung als Wandfliesen im
14. Jh. von den Mauren in Spanien
eingeführt wurde (→ Baukeramik).
Engl. tile decoration, azulejo; frz. azulejo;
it. azulejo, Kachel: piastrella; sp. azulejos.

Auvergnatischer Querriegel
41 Backstein

B ßen Haupttor zwischen kleineren


Seitenpforten.
Engl. bab; frz. bâb; sp. puerta árabe.
Bâb (arab. Tor), häufige Bezeich-
nung für das ma. → Stadttor in den Backenschmiege, Klebeschmie-
von den Arabern gegründeten bzw. ge, ein schräger Verschnitt.
befestigten Städten Nordafrikas. Es
besteht meist aus einem oder selte- Backstein, (lat. later), aus Ton oder
ner zwei, von zwei Türmen mit Lehm geformter Baustein, der zum
quadrat. Grundriß flankierten Bo- Unterschied vom luftgetrockneten
genportalen, oder aus einem gro- B. durch Brennen gehärtet und

Backsteinbau (Beispiel: Königsberg/Neumark, Rathaus)


Backsteinbau 42

wetterfest gemacht ist, meist längs- Baldachin, urspr. die Bezeich-


rechteckiges Format, dessen Größe nung für kostbaren Seidenstoff aus
sich aus den jeweiligen techni- Baldac = Baghdad. Diese wurde
schen Gegebenheiten und aus tra- auf den aus diesem Stoff herge-
ditionellen Verfahren in den Ver- stellten Prunkhimmel übertragen,
breitungsgebieten ergibt. Die Farbe wie man ihn über einem Thron,
hängt von der chem. Zusammen- Bett, Bischofsstuhl, Altar, Katafalk,
setzung des Rohmaterials und von Grabmal (Baldachingrabmal), frei-
der Brenntemperatur ab, auch far- stehend oder an die Wand gelehnt,
bige Glasuren sind möglich. Zur anbrachte; auch aus Holz mit
Verbindung von Backsteinen zu
Mauern siehe → *Mauerwerk, zur
Verwendung als Dachdeckung
siehe → Ziegel.
Engl. brick; frz. brique; it. mattone; sp. la-
drillo cocido.

Backsteinbau, die Bauweise aus


geschichteten Backsteinen. (Abb.
S. 41)
Engl. brick construction; frz. construction
en briques; it. costruzione in mattoni;
sp. construcción de ladrillos.

Badia, 1. (it. v. lat. ecclesia abbatia-


lis), Abtei, Abteikirche. 2. Auch
Badija, Badiya, Wüstenschloß arab.
Kalifen, mit großem Luxus ausge-
stattet und hauptsächl. im Frühling
bewohnt.
Engl. 1. abbey church, 2. desert palace;
frz. badia; it. 1. badia; sp. 1. abadía, 2. palacio
árabe en el desierto.

Baldachin

Metallbeschlägen und schließl. seit


dem frühen MA. auch aus Stein.
Den B. über einem Altar nennt
man von vorroman. Zeit bis zur
Gotik → *Ziborium, in der Renais-
sance und im Barock → Taber-
nakel. Auch der von vier oder sechs
Stangen gestützte Traghimmel für
Prozessionen mit dem Sanktissi-
Badia (Beispiel: Mschatta) mum oder Reliquienschrein nennt
43 Balken

man B. In der spätroman. und got. engeren Sinn ist der B. ein Holz
Baukunst werden steinerne, aus- von hochrechteckigem Querschnitt,
kragende, auch von Konsolen ge- das vorwiegend zur Überdeckung
tragene, meist polygonale, kunst- eines Raums dient. Mehrere zu
reiche Überdachungen von Figu- diesem Zweck in Abständen ne-
ren an Portalen, Pfeilern, Strebe- beneinander verlegte B. bilden die
pfeilern zu deren Schutz und Zier Balkenlage, die bei großer Länge
angebracht, die häufig Architektur- durch quer zu ihr verlaufende B.
formen nachahmen. (Unterzüge) auf Ständern oder
Engl. baldachin; frz. baldaquin; it. baldac- Säulen oder durch Querwände
chino; sp. baldaquín. gestützt sein kann. Nach Lage und
Zweck innerhalb der Balkenlage
Baldachingrabmal → Baldachin. sind zu unterscheiden: 1. Durch-
Engl. baldachin-like tomb; it. tomba a bal- gehende oder Voll-B., die mit bei-
dacchino; sp. tumba en baldaquín. den Enden auf einer Mauer auflie-
gen; 2. Grat- und Kehlgrat-B. sind
diagonal angeordnet; 3. Streich-
oder Streif-B. liegen neben einer
Mauer; 4. Giebel- oder Ort-B. lie-
gen unmittelbar an oder auf einem
Absatz der Giebelmauer; 5. Stich-
B. liegen mit einem Ende auf
einem Deckenb. oder Wechsel mit
dem anderen auf der Außenmauer;
6. Krag-B. ragen einseitig über eine
Mauer hinaus; 7. Bund-B. sind die
Abschluß-B. über den Ständern des
→ *Fachwerkbaus; 8. Wechsel-B.,
auch nur Wechsel genannt, sind an
beiden Enden mit anderen B. ver-
zapft, sie werden notwendig, wenn
keine Mauerunterstützung mög-
Baldachingrabmal lich ist oder eine Befestigungs-
Bälkchendecke → Riemchen-
decke.

Balken, in der Baustatik ein hori-


zontaler Träger auf zwei oder meh-
reren Stützen oder freitragend ein-
seitig eingespannt, der bei senk-
rechter Belastung ausschließl. senk-
rechte Auflagerdrücke erzeugt, im
Gegensatz zum Bogen und zum
Gewölbe, bei denen schräge, d.h.
zugleich senkrechte und waage-
rechte Druckkräfte entstehen. Im Balken
Balkenanker 44

möglichkeit an der Decke geschaf- → Triglyphe und der → Zahn-


fen werden soll (z.B. Kronleuchter- schnitt an gr.Tempeln der → *Dor.
Wechsel, Treppen-Wechsel). Von ge- und der kleinasiat. → *Ion. Ord-
ringerer konstruktiver Bedeutung nung. Sind B. verschalt, so entsteht
sind die Leer- oder Zwischen-B., ein → *Balkengesims.
die nur den Fußboden des oberen Engl. head of a beam, beam head, beam
Stockwerks aufzunehmen haben. end; frz. about de poutre, tablette de pou-
Engl. beam, baulk, balk; frz. poutre, solive, tre; it. testa della trave, estremità della trave,
bau; it. trave; sp. viga. geisipodes; sp. cabeza de viga, extremo d. v.

Balkenanker, → *Anker zur Ver- Balkenlage, Gesamtheit aller


→ *Balken in einer waagrechten
bindung von Holzbalken und Mau-
erwerk. Ebene.
Engl. frame of joists, framing, flooring;
Engl. building clamp, brace; frz. ancre
frz. solivure, empoutrerie, poutrage, pou-
d’about, ancre de poutre; it. chiave di testa,
traison; it. impalcato delle travi, architrava-
dispositivo d’ancoraggio; sp. ancla de viga.
tura; sp. envigado.

Balkengesims, im Holz- und Balkenriegel, Riegelbalken, Sperr-


Fachwerkbau ein Gesims, das balken, Klemmbalken, Verschluß-
durch Verschalung der vorstehen- balken, zum Verschließen eines
den → Balkenköpfe gebildet wird. Tors dienender Balken; er läuft in
Engl. stringcourse; frz. cordon d’étage; seitl. Mauerschlitzen, wird in Mau-
sp. muldura de viga.
erlöcher zurückgeschoben oder ist
in Klauen eingehängt.
It. catenaccio, spranga di legno, chiavaccio;
sp. cierre de viga.

Balkenrost, sich überkreuzende


Balken als Unterlage für Funda-
mentmauern in sumpfigem oder
nicht ausreichend tragfähigem
Boden; unter Luftabschluß haltbar.

Balkenstein, Kraft- oder Not-


stein, als Auflager für Balken und
Balkengesims Mauerlatten dienender Kragstein
1 Rähm 2 Balkenlage 3 Schwelle
(→ *Konsole).
Engl. corbel; frz. corbeau; it. mensola di pie-
Balkenkopf, das in oder auf einer tra; sp. ménsula, modillón.
Wand liegende oder über diese
hinausragende Ende eines Balkens. Balkon (althochdt. balcho: Balken),
Beim → *Fachwerkbau ist der ein Deckenvorsprung, der einen
sichtbare B. meist durch Profi- meist ungedeckten Austritt trägt
lierung, Schnitzerei und Bemalung und durch eine Brüstung, eine
verziert, vielfach auch konsolen- Balustrade oder ein Geländer be-
artig ausgebildet. Eine Erinnerung grenzt wird. Der B. war im MA.
an den B. des Holzbaus sind die aus Holz oder Stein und meist
45 Baluster

klein und erhielt in der Renais- Ballhaus, 1. in der Antike, im MA.


sance durchwegs größere Abmes- und bes. im 17. /18. Jh. in Frank-
sungen. Er erstreckt sich oft längs reich ein zum Ballspiel errichtetes
der ganzen Hausfront und kann Gebäude. 2. Seit dem 19. Jh.
auch als Laufgang um den Bau- gleichbedeutend mit → Tanzhaus,
körper herumgeführt sein. Noch öf- Gesellschaftshaus.
ter wird der B. im Barock dekorativ Engl. ballroom, dance hall; frz. salle de bal;
an Fassaden (Portal-B.), aber auch sp. salón de baile.
an Treppenhäusern verwendet.
Engl. balcony; frz. balcon; it. balcone; sp. bal- Ballistrarium, Balistrarium, kreuz-
cón. förmige Schießscharte für Arm-
brustschützen.
Engl. catapult; it. balestriera cruciforme;
sp. ballestera cruciforme.

Ballon-Bauten, für zeitl. begrenz-


te Ausstellungen und Sportstätten
aus leichter Kunstfaserhülle, die
durch den künstl. hervorgerufenen
leichten Überdruck im Innenraum
bzw. in der doppelschaligen Hülle
getragen wird und am Boden luft-
dicht verankert ist; Zugänge durch
Luftschleusen. Kuppelige Formen
durch die Hülle bedingt.
Engl. balloon-frame buildings, b.-f. con-
Balkon struction; it. costruzioni pneumatiche;
sp. construcciones neumáticas.
Ballei, 1. Amtsbezirk des Burgvogts,
daher im SpätMA. Bezeichnung Baluarde, mit ausspringendem
für Burghof. 2. Im Festungsbau Winkel versehene, volle oder hohle
ein meist halbrundes Außenwerk → *Bastion mit zwei Facen und
(→ Bollwerk). zwei Flanken sowie mit offener
Engl. bailiwick; frz. baillie; sp. bailío, bastión.
oder geschlossener Kehle.
Engl. baluard; it. baluardo; sp. baluarte.
Ballenblume, oft plast., knospen-
ähnl. Ornament in Hohlkehlen Baluster (gr. balaustion: Granat-
von ma. Portalgewänden und Ge- apfel), ein untersetztes Stützglied
simsen. aus Stein oder Holz mit stark pro-
Engl. ballflower; sp. ornamento abotonado.
filiertem und geschwelltem Schaft
von rechteckigem oder polygona-
lem Querschnitt an einer Brüstung
oder einem Geländer (→ *Balu-
strade). Bei rundem Querschnitt
→ Docke. Der B. ist zusammenge-
setzt aus Sockel, Schaft, Kragen,
Ballenblume Hals und Kapitell. Der Schaft kann
Balustrade 46

als Herme, Vase o. ä. ausgebildet dessen Hilfe die Flügel bewegt und
sein. eingehängt werden,→ *Beschlag.
Engl. baluster; frz. balustre; it. balaustro; Engl. 1. band, 2. fillet; frz. 1. bande, 2. guet-
sp. balaústre. te, lien; it. 1. fascia, 2. contrattisso, 3. ban-
della; sp. 1. listón, 2. cuadral, 3. charnela.
Balustrade (frz. v. it. balaustrata),
ein aus → Balustern gebildetes Bandeisen, kaltgewalzter Eisen-
durchbrochenes Geländer an Trep- stab von geringer Dicke. Der Be-
pen, Brücken, Balkonen usw. oder griff wird häufig für das Band an
als Dachabschluß. Die B., auch Türen oder Fenstern verwendet
Dockengeländer genannt, ist die (→ Band 3, → *Beschlag).
typ. Form von Geländern und Engl. strip iron; frz. fer spaté, fer en rubans,
Brüstungen der Renaissance und fer feuillard, in der Schlosserei: méplat, demi-
laine; it. bandella; sp. fleje, bisagra.
des Barocks, oft auch durch Pfeiler
(Hauptpfosten) in einzelne Ab-
Bandelwerk, Bandverschlingung,
schnitte unterteilt.
aus lebhaft geschwungenen Band-
Engl. balustrade; frz. balustrade, gardefou
formen gebildete Dekoration des
(balustré); it. balaustrata; sp. balaustrada.
frühen 18. Jhs., mitunter von ran-
kenähnl. und figürl. Motiven
durchsetzt, bes. häufig als Wand-
und Deckenstuckaturen.
Engl. interlacing; frz. garniture de volutes,
entrelacs; it. guarnizione; sp. decoración de
volutas.

Balustrade

Band, 1. ein waagerechtes, mehr


oder weniger ausladendes Bauglied
von rechteckigem Querschnitt zur
horizontalen Gliederung, meist in
Verbindung mit Hohlkehle, Rund-
stab und dergleichen ein Gesims
(→ Gesimsformen) bildend. 2. Zim-
mermannsmäßige Holzverbindung
durch ein schräg angeordnetes
Holz, das als Bohle zur Aufnahme
von Zugkräften angeblattet ist,
seltener als Vollholz, das dann
zusätzl. Strebefunktion hat (Voll- Bandelwerk
holz-Band); zumeist als Kopf- oder Bandgeflecht, eine Flechtdekora-
Fußband (→ Schwäbisches Weible). tion als Flächenfüllung oder Um-
3. Als Beschlagteil bildet das B. den hüllung eines Bauglieds.
Bewegungsbeschlag (Scharnier- Engl. interlace; it. intreccio; sp. trenzado de
band) bei Türen und Fenstern, mit enlaces.
47 Baptisterium

Bandrippe, Gewölberippe in Banse, Bansenraum, Tasse, Fach;


Form, eines Steinbands mit meist im süddt. Bare, Barn, Einlage, Öse,
rechteckigem Profil (→ *Rippe). Esse, Viertel, in der Schweiz Barge,
Engl. band moulding, vault rib; frz. nervure in Hofscheunen der Lagerraum für
à profil rectangulaire; it. costolone a sezio- Getreide und Stroh neben der
ne rettangolare; sp. cuaderna de bóveda con Tenne.
perfil rectangular.
Engl. barn; frz. las, lassière; sp. granero.

Bandverschlingung, wenig ge-


Baptisterium (lat. v. gr. baptiste-
bräuchl. Bezeichnung für → Flecht-
rion: Badebassin), Taufkirche, der
band, → Flechtwerk oder → *Ban-
frühchristl. Brauch, die Taufe
delwerk (→ *Fries 7).
(meist nur Erwachsener) durch
Engl. interlacing; sp. entrelazado.
völliges Untertauchen (submersio)
oder durch Eintauchen (immersio)
Bankett, 1. untere Verbreiterung
der Fundamentmauer. 2. Absatz an
der hinteren Böschung einer
Brustwehr zur Aufstellung der
Schützen im Festungsbau.
Engl. 1. continuous foundation, berm;
frz. 1. banquette, embasement; it. 1. risega
di fondazione; sp. 1. embasamiento, 2. ban-
queta.

Bankgesims, Fensterbankgesims,
→ *Gesims.

Bankgrab, ägypt. → *Grabbau


(→ Mastaba).

Banksockel, für die it. Früh-


renaissance typ. Ausbildung des
Gebäudesockels als umlaufende
Steinbank, manchmal auch mit
ausgebildeter Rückenlehne.
It. zoccolo a panchina; sp. zócalo de edificio
con bancos.

Baptisterium
(Beispiel: Ravenna,
B. S. Giovanni in fonte)
Banksockel 1 Piscina
Bär 48

des Körpers zu vollziehen, führte Barbakane (frz. v. arab. barbacane),


schon im 4. Jh. dazu, daß in un- 1. bei ma. Burgen, Stadtbefesti-
mittelbarer Nähe der bischöfl. Ba- gungen und Festungen eine meist
silika eine kleinere Taufkirche er- halbkreisförmige, mit Schießschar-
richtet wurde mit einem meist in ten versehene Vormauer zur Ver-
den Boden versenkten achteckigen teidigung des Tors oder als Brük-
oder kreuzförmigen Wasserbassin kenkopf (→ *Bastille). 2. Schmale,
(Piscina) in der Mitte, zu dem drei nach hinten erweiterte Schieß-
oder sieben Stufen hinabführten. scharte für Bogenschützen.
Diese Baptisterien genannten Ka- Engl. barbacan; frz., it. barbacane; sp. barba-
pellen sind in der Regel Zentral- cana.
bauten mit quadrat., häufiger poly-
gonalem oder rundem Grundriß,
der durch halbrunde oder recht-
eckige Anbauten sowie Nischen
auch kreuz- oder kleeblattförmig
ausgebildet sein kann. Bei größe-
ren Anlagen ist das Taufbassin oft
von einem inneren Säulenkranz
umgeben, auf dem eine Obermau-
er mit Kuppel- oder Zeltdachab- Barbakane
schluß und Lichtöffnungen ruht, Barbe → Berme.
während der Umgang mit Ton-
nen- oder Gratgewölben überdeckt Barghus, Barghaus, Haubarg,
ist. Seit im hohen MA. die Taufe Stelphaus, in den Küstengebieten
durch Untertauchen aufgegeben der Nordsee vorkommende Form
wurde, dient das B. meist allge- des Bauernhauses als große Stall-
meinkirchl. Zwecken. scheunen mit angehängtem Wohn-
Engl. baptistery; frz. baptistère; it. battistero; teil, niedrigen Außenmauern, ho-
sp. baptisterio. hem strohgedecktem Walmdach
und relativ kurzem First. Kleinere
Bär, Querdamm im Graben einer Giebelaufbauten kommen erst bei
Festung. späteren Beispielen vor.
Engl. ram, rammer, monkey; frz. mouton,
bélier, billot de batte; sp. dique transversal.

Baracke, zunächst jede Hütte aus


Zweigen oder Brettern, provisor.
hergerichtete Bretterbude zum
Wohnen, Lagerhütte, offene Ar-
beitsbude bei Steinmetzen und
Zimmereiplätzen, heute vorgefer-
tigte schnell montierte Holzbauten Barghus
für Soldaten, Flüchtlinge oder als
Lazarett. Barkenkammer, Sekos, das Aller-
Engl. hut; frz. baraque; it. baracca; sp. barra- heiligste im ägypt. → *Tempelbau,
ca. ein eigenes Gehäuse, in dem hinter
49 Basilika

Vorhängen das Götterbild in einer auch bei geschlossenen Anlagen


meist goldenen Barke stand. genügend Licht in den Raum fällt
Engl. sanctuary (with sacred bark); sp. san- (→ Ägypt. Saal). 2. Das Christen-
tuario del templo egipcio. tum übernahm mit dem Namen
auch die Grundform der B. für die
Barrikade, Hindernis aus ver- ersten, noch im 4. Jh. errichteten
schiedenartigem, rasch zusam- Kirchen, wobei die Herleitung des
mengeworfenem Material oder im Bautyps verschieden erklärt wird.
Festungsbau eine Sperre, beste- Das »basilikale Schema« blieb für
hend aus einem mit spitzen die kirchl. Baukunst des Abend-
Pfählen gespicktem Baum. lands bis zum Ausgang des MA.
Engl., frz. barricade; it. barricata; sp. barrica- bestimmend, in der Spätgotik durch
da. die → *Hallenkirche zeitweise zu-
rückgedrängt; sie findet sich auch
Basement, Basament, Unterbau, in Ägypten, Byzanz und Armenien,
Außenseite des Souterraingeschos- wurde seit dem 6. Jh. von der
ses oder der Fundamentmauer, → *Kuppelbasilika verdrängt. – Die
heute für das ganze halbeingetiefte frühchristl. B., meist nach O.
Untergeschoß benutzt. gerichtet, ist drei- bis fünfschiffig
Engl. basement; frz. soubassement, em-
bassement, embase; it. seminterrato, basa-
mento; sp. basamento, sótano.

Basilika (lat. basilica v. gr. basilike


stoa: Königshalle), 1. urspr. das
Amtsgebäude des Archon Basileus
auf der Agora, dem Markt von
Athen, der die Opfer und religiö-
sen Feste zu leiten hatte. Im röm.
Reich eine langgestreckte Halle für
Märkte und Gerichtsverhandlun-
gen. Im Innern meist durch Säulen-
oder Pfeilerstellungen in drei bis
fünf Schiffe unterteilt, manchmal
auch zweistöckig und mit Empo-
ren versehen, an einer Schmalseite
der erhöhte Platz für den Tri-
bunen, häufig in einem halbrun-
den Ausbau (Tribuna), ihm gegen-
über der Haupteingang mit einer
niedrigen Vorhalle (Chalcidicum).
Das Mittelschiff ist in der Regel
breiter und höher als die Seiten-
schiffe und hat in den Hochwänden
Fenster, die über dem Dachansatz
der Seitenschiffe liegen (Gaden,
Lichtgaden, Obergaden), so daß Römische Basilika
Basilika 50

und nicht gewölbt. Die Seitenmau- dienten. In der Apsis steht, in der
ern des überhöhten Mittelschiffs Frühzeit meist über einem Mär-
ruhen auf Pfeilern oder Säulen tyrergrab, der → Altar. Der Altar-
(Pfeiler-B., Säulen-B.), die ein raum (Sanctuarium) ist gegen das
gerades Gebälk (Architrav) tragen, Mittelschiff oben meist durch
meistens aber durch Bogen mitein- einen mit dem Bild des Aufer-
ander verbunden sind (→ Arkade), standenen geschmückten Bogen
und haben in ihrer obersten Zone (Triumphbogen), unten durch die
eine Fensterreihe (→ Obergaden). → *Chorschranken (Cancelli) ab-
Das Mittelschiff (Navis), urspr. gegrenzt, die den weit in den vor-
mit Holz flach gedeckt oder mit deren Teil des Mittelschiffs hinein-
nach unten offenem Dachstuhl, ragenden rechteckigen Raum für
mündet im O. in die halbrunde den Sängerchor umschließen und
Apsis (Exedra, Konche) mit dem die beiden Ambonen (→ *Ambo)
Bischofsstuhl (Kathedra) und den tragen. Der Kirche im W. vorgela-
Sitzen für den Klerus (Presbyteri- gert war ein viereckiger Hof (Atri-
um, Bema). Zu beiden Seiten der um, Paradies) mit Säulenumgang
Apsis, unter der sich eine → *Kryp- (Peristyl) und einem Reinigungs-
ta erstrecken kann, befinden sich brunnen (→ *Kantharus) in der
bei den Basiliken des O. zwei Ne- Mitte. Der Hof war von der Straße
benräume (→ Pastophorien), die als aus durch eine kleine Vorhalle
Aufenthaltsraum für die Kleriker (Anteportikus, Propylon) zugäng-
(Diakonikon) und zur Aufbewah- lich, der gegenüber man die Kirche
rung der Opfergaben (Prothesis) meist durch eine schmale äußere

Frühchristliche Basilika
a Mittelschiff e Apsis k Altar p Peristyl
b Seitenschiff f Kathedra l Triumphbogen r Kantharus
c Obergaden g Presbyterium m Cancelli s Anteportikus
d Sanctuarium h Krypta n Ambo t Pronaos
(Querschiff) i Pastophorien o Atrium u Narthex
51 Basis

Vorhalle, deren Mittelteil auch Au- nerhalb des gr. Kulturbereichs ent-
la genannt wird, und eine innere wickelte die kleinasiat. → *ion.
(Narthex, Galilaea) betrat. – Noch Ordnung. In der Antike und in
im 4. Jh. wurde in Rom zwischen roman. Zeit wurde vornehml. die
Apsis und Langhaus ein Querschiff → att. B. verwendet, seit 1100 mit
eingeschoben, womit die Entwick- Eckzier als kleine Nasen, Sporne,
lung zur kreuzförmigen B. ange- Knollen, Blätter, Köpfchen, Klauen
bahnt war, deren Typus den Kir-
chenbau weithin beherrschen sollte. Basis
Eine fünfschiffige Basilika, deren
innere Seitenschiffe höher sind als
die äußeren, wird als Staffelb. be-
zeichnet. Sind über den Seiten-
schiffen Emporen, so spricht man
von → *Emporenb. In frühchristl.
und ma. Zeit wurden auch Kirchen
anderer Baugestalt B. genannt. Im
späteren Kirchenrecht ist B. eine
mit bestimmten Privilegien ausge-
Frühformen
stattete Kirche.
Engl., it. basilica; frz. basilique; sp. basílica.

Basilikaler Querschnitt, drei-


schiffige Kirche mit überhöh-
tem, durchfenstertem Obergaden
(→ *Basilika).
Frz. coupe basilicale; it. impianto basilicale;
sp. perfil transversal de una basílica.

Basis (gr. Schritt, Fuß; Mz.: Ba-


sen), der ausladende Fuß einer
Säule oder eines Pfeilers. Die B.
verteilt den Druck der Stütze auf
eine größere Fläche und leitet zur attisch ion. kleinasiat. ion.
Fußplatte (Plinthe) über. Der Über-
gang von der Senkrechten zur
Waagerechten wird durch Profi-
lierung der B. mit den einfachen
Elementen Wulst (Torus) und
Kehle (Trochilus) ästhet. gemil-
dert, wie sie die → att. B. in weithin
vorbildl. gewordener Form auf-
weist. Während schon die ägypt.
Säulen des Alten Reiches ebenso
wie die kret. teilweise eine B. besit-
zen, fehlt sie bei der dor. Säule
grundsätzl. Eine Sonderform in- Figurierte Säulenbasis
Basrelief 52

oder geometr. Formen. Mit Auf- Festungen rund vorspringendes


kommen der Gotik wird die Basis Verteidigungswerk zur Aufstellung
niedriger und steht über die Plin- von Geschützen, mit denen ein
the vor (Tellerb.). Seit dem 16. Jh. von mehreren Seiten andringender
werden die antiken B.formen wie- Feind beschossen werden konnte.
deraufgenommen. Später wurden die B. an Festungen
Engl., frz., it., sp. base. winkelförmig (Sternschanzen) so
angelegt, daß sie mit zwei Front-
Basrelief (frz. bas-relief ), Flach- linien (Facen) in das Angriffsfeld
relief, → *Relief mit nur geringer vorsprangen und mit zwei zurück-
räuml. Tiefe. gebogenen Linien (Flanken) das
Engl. bas-relief; frz. bas-relief, bassetaille; Vorfeld, die Gräben und die be-
it. bassorilievo. nachbarten B. beherrschten. Der
Bau von B. wurde in Italien schon
Bastei, im Festungsbau ein häufig
halbrundes → Bollwerk, ähnl. der
→ *Bastion.
Engl., frz. bastion; it. bastione; sp. bastión.

Bastide (frz. v. provençal. bastido:


ländl. Haus), regelmäßig angelegte
kleine befestigte Ansiedlung auf
dem Lande, die in Kriegen als
Stützpunkt dienen sollte.
Engl., frz., it. bastide; sp. bastida.

Bastille (frz.), einem Burg- oder Bastion


Stadttor vorgelagerte, ringförmige
Befestigung mit Türmen, größer von Francesco di Giorgio Martini,
als die → *Barbakane und ständig in Deutschland u. a. von Albrecht
mit einer Truppe besetzt. Dürer (1527) empfohlen und im
Engl. bastile, bastille; frz. bastille; it. basti- 17. Jh. bes. von dem frz. Festungs-
glia; sp. fortaleza, prisión. baumeister Vauban vervollkomm-
net. B.coupé oder B. en tenaille,
eine B. mit einwärts gebrochener
Face. B. détaché, eine vom Haupt-
wall durch Graben getrennte B., B.
plat, eine B. vor einer geraden Kur-
tine. B. plein, eine massive, erdge-
füllte B., B. vide, eine B. ohne
Füllung.
Engl. bastion; frz. bastion; it. bastione;
Bastille (Beispiel: Paris)
sp. bastión.
Bastion (frz.), auch Baluarde, seit
16. Jh. auch Bastei, urspr. ein aus Batarden → Bär, ein Querdamm
der Stadtmauer bzw. → Kurtine von im Festungsgraben.
53 Bauelement

Batterie, im Festungsbau eine


ausgebaute Geschützstellung.
Engl. battery; frz. batterie; it. batteria; sp. ba-
tería.

Batterieturm, Geschützturm, Ar-


tillerieturm, über halbkreis- oder
kreisförmigem Grundriß mit Ge-
schützen bestückter Wehrbau mit
schußfesten Umfassungsmauern
und teilweise schußfester Bedek-
kung. In der Frühzeit der Feuerwaf-
fen (1420–1550) ein hoher Turm,
dann eine breit gelagerte, runde
oder hufeisenförmige Bastion; in
späterer Zeit (bis ca. 1860) dient er
der Grabenbestreichung, ist Zen-
trum eines Umwallungskernwerks
oder eines Forts.
Bauabschnitt, der innerhalb zeitl. Baublock
(Bauperiode) oder räuml. Grenzen Bauden, einzeln liegende Häuser
fertiggestellte Teil eines Baus. Bei der Viehbauern in höherer Ge-
großen Bauvorhaben, die eine lan- birgslage. Sie sind entweder stän-
ge Bauzeit erfordern, können von dig bewohnt (Winterbauden) oder
vornherein bestimmte B. eingeplant nur im Sommer nach Art der
sein (Baulos), um das fristgerechte Sennhütten (Sommerbauden). Oft
Fortschreiten der Bauarbeiten kon- in Blockbauweise mit Schindel-
trollieren zu können oder aus wirt- dächern errichtet. Neuzeitl. Über-
schaftl. und anderen Gründen. Die tragung der Bezeichnung auch auf
an ma. Kathedralen erkennbaren B. Berggasthöfe.
(→ *Baunaht) sind jedoch häufig
Engl. shed; frz. chalet; sp. cabaña en la mon-
durch unfreiwillige Unterbrechun- taña, refugio.
gen der Bauarbeiten, wie wirt-
schaftlich Schwierigkeiten, Ein- Bauelement, jedes konstruktiv
sturzkatastrophen, Krieg, Brände und funktionell selbständige Glied
u. a., entstanden. eines Bauwerks: Mauer oder Wand,
Engl. zeitl.: building phase, räuml.: b. section; Stützen aller Art, Bogen und Ge-
frz. tranche de travaux, étape de construction; wölbe, Dächer, Treppen, Fenster,
it. lotto; sp. etapa, fase de construcción.
Türen, aber auch Baumaterial
Bauachse → *Achse. (Stein, Holz, Lehm, Eisen, Beton).
Ihre Verwendung hängt von den
Baublock, ein von mehreren Stra- Anforderungen an ein Bauwerk
ßen umschlossener, aus zusam- hinsichtl. Konstruktion, Funktion
menhängenden Baukörpern beste- und Material ab.
hender Komplex. Engl. (prefabricated) building unit; frz. élé-
Engl. block (of houses); it. isolato, blocco; ment constructif; it. elemento costruttivo;
sp. manzana, cuadra. sp. elemento constructivo.
Bauernhaus 54

Bauernhaus, das Haus des Bauern, hinaus ein Grundstück nicht be-
das als Einhaus die Wohn-, Wirt- baut werden darf.
schafts-, Vorratsräume und Ställe Engl. alignment; frz. alignement; it. allinea-
unter einem Dach vereinigt, aber mento; sp. alineación.
auch das Wohnhaus eines aus ein-
zelnen um einen geschlossenen Baufuge, 1. → *Baunaht. 2. Fuge,
oder offenen Hof geordneten Ge- die Bauteile aus zeitl. (→ *Baunaht),
bäuden bestehenden Bauernhofs arbeitstechn. (→ Bauabschnitt)
oder Gehöfts. Das B. ist meist ein oder konstruktiven (Dehn- und
Holzbau, manchmal auch ein Setzfuge) Gründen trennt.
Steinbau oder Backsteinbau. Eine Engl. joint; frz. joint de construction;
Verbindung von Stein- und Holz- it. giunto; sp. unión, junta.
bau ist möglich, entweder ge-
schoßweise oder nach Funktionen Bauglied, einzelnes, funktionell
getrennt (Wohnhaus aus Stein, und formal klar umrissenes Ele-
Wirtschaftsgebäude aus Holz). Die ment einer architekton. Schöpfung
verschiedenen Landschaften ent- (z. B. Bogen, Gebälk, Pfeiler, Säule
wickelten charakterist. Typen: Das u. dergl.).
→ *Niedersachsenhaus findet man Engl. structural element; it. elemento edili-
zio; sp. elemento estructural.
in Norddeutschland zwischen
Holland und der Oder. Südl. liegt Baugrube, Ausschachtung für ein
zwischen Lothringen und Ost- Bauwerk oder dessen Fundamente.
preußen das Gebiet des mitteldeut- Das anfallende Material heißt
schen → *Gehöfts. Im Elsaß, in der Aushub.
Nordschweiz und in Baden-Würt-
Engl. building pit; frz. fossé de construc-
temberg herrscht das alemann., in tion; it. scavo di fondazione; sp. zanja de
Bayern, Tirol und Salzburg das bayr. fundación.
→ *Einhaus vor. Daran schließen in
Österreich die → *Vierkanthöfe, Baugruppe, Gruppe von zusam-
weiter südl. und östl. die → *Zwie- mengehörenden Gebäuden, die
höfe. Sonderformen sind die
→ *Schwarzwaldhäuser, → *Barg-
hus (oder Haubarg in Schleswig-
Holstein), → *Laubenhäuser und
→ *Umgebindehäuser (Ost-
deutschland und Nordböhmen)
und die → *Rauchstubenhäuser
(Kärnten und Steiermark).
Engl. farm-house, rustic house; frz. maison
rustique, ferme; it. casa colonica, casa rura-
le; sp. casa de campo.

Bauflucht, Flucht, 1. gerade, hori-


zontale Begrenzungslinie eines
Bauwerks. 2. Die von einer Bau-
behörde im amtl. Bebauungsplan
festgelegte Linie (B.linie), über die Baugruppe
55 Baukeramik

durch ihre Stellung und Größe auf- Oberhütte für verbindl. erklärt,
einander abgestimmt sind (z. B. weitere Oberhütten in Köln, Wien
Hofanlage, Schloßanlage u. dergl.). und Bern. Die B. war für die Aus-
Engl. building group; it. complesso archi- bildung der Lehrlinge und Meister-
tettonico; sp. complejo arquitectónico. knechte zuständig. Die Hütten-
leute gehörten nicht den städt.
Bauhaus, staatl. »Hochschule für Zünften an. In den Hüttenordnun-
Bau und Gestaltung«, von Walter gen waren Lehrzeit, Gebühren,
Gropius 1919 in Weimar gegründet Löhne und Sozialleistungen, Rech-
und 1925 nach Dessau verlegt. Das te und Pflichten geregelt. Der Hüt-
B. beabsichtigte Form und Kon- tenmeister leitete die B., er war
struktion wieder miteinander in der Baumeister mit einem Polier.
Einklang zu bringen und führte die Techn. konstruktive und geometr.
Schüler in theoret. Lehre und Kenntnisse, die zur Konstruktion
prakt. Werkarbeit in die verschie- gotischer Kirchen mangels rech-
denen Gebiete handwerkl. und ar- ner. → Statik notwendig waren,
chitekton. Gestaltung ein (Keramik, wurden an Meisterknechte in den
Metall, Tapeten, Stoffe, Möbel). B. weitergegeben (→ *Bauriß).
1928 übernahm Hannes Meyer Engl. mason’s workshop, mason’s guild;
und 1932 Mies van der Rohe die frz. loge maçonnique; sp. barraca, gremio de
Leitung. Das B. wurde wegen sei- los costructores.
ner radikal-modernen Einstellung
(»Bauhaus-Stil«) vielfach bewun- Bauinschrift, außen oder innen
dert, aber auch heftig bekämpft. an einem Gebäude angebrachte In-
1932 übersiedelte das B. nach schrift, die Hinweise gibt auf den
Berlin und wurde 1933 geschlos- Zeitpunkt des Baubeginns und der
sen. Bauvollendung, über den Bau-
herrn, den Stifter, die Funktion des
Bauhof, städt. Vorratshof für Bau- Gebäudes usw. Inschriftträger sind
geräte und Materialien, zugleich meist Steinplatten, seltener Putz,
Zimmerplatz. Tonplatten oder Mosaiken.
Engl. timberyard; frz. dépôt de matériel de Engl. building inscription; it. iscrizione di
chantier; it. cantiere edile; sp. almacén de un edificio; sp. inscripción de un edificio.
maderas.
Baukeramik, zusammenfassende
Bauhütte, 1. überdachte Werk- Bezeichnung für die zum Schmuck
stätte der Steinmetzen auf oder bei von Bauwerken dienenden Erzeug-
einem Bauplatz, auch Baubüro nisse der Keramik, wie Wand- und
und Raum für Bauwerkzeug und Fußbodenfliesen, Ornamentplatten,
Baumaterialien. 2. Werkstattver- Reliefs und Formsteine. Bereits im
band der an größeren Bauvorhaben 14. Jh. v. Chr. wurden in Ägypten
(bes. Kirchen) tätigen Bauleute farbig glasierte Wandfliesen ver-
(fabrica); im MA. eigene Hütten- wendet. Auf hoher Stufe stand die
ordnungen, die seit Mitte des 15. B. in den Ländern am Euphrat, wo
Jhs. kodifiziert sind; auf dem Re- Babylonier und Assyrer an ihren
gensburger Steinmetztag 1459 wur- Monumentalbauten große farbige
de die Ordnung der Straßburger Figurenfriese aus glasierten Zie-
Baukörper 56

geln anbrachten. Auch die Perser Schmuck verwendete. Figürl. B.


haben solche Fliesen geschaffen. gab es vor allem in Florenz zur Zeit
Bei den Griechen waren an den der Renaissance, wo die Familie
frühen, urspr. hölzernen Tempeln der Robbia eine Manufaktur für
vor allem die Trauf- und Giebel- keram. Bauschmuck unterhielt. Im
kanten des Dachs mit bemalten Barock ist B. selten, sie wurde erst
Terrakotten verkleidet, die im 4. Jh. wieder zu Beginn des 20. Jhs. von
zu plast. Gebilden entwickelt wur- einigen Architekten zum Schmuck
den (→ *Akroterion). Die Etrusker ihrer Bauten verwendet.
bekleideten das ganze hölzerne Engl. glazed bricks; frz. céramique préfabri-
Tempelgebälk mit verzierten Terra- quée; it. ceramica da rivestimento; sp. cerá-
kotten (→ *Antefixa), und aus Ton micos.
bestanden auch First- und Stirn-
ziegel und der statuar. Schmuck
ihrer Tempel. Die hochentwickelte
B. der Etrusker wurde von den
Römern nur teilweise übernom-
men, doch sind bes. aus der frühen
Kaiserzeit zahlreiche Terrakotta-
platten und -reliefs erhalten. Eine
große Rolle spielte die B. in der
islam. Baukunst: bunt glasierte,
farbenprächtige Fayencefliesen be-
kleiden die Innen- und Außen- Baukeramik
wände der Moscheen und Grab- (Beispiel: Babylon, Ischtartor)
bauten des Orients, von Persien
über Vorderasien und Nordafrika Baukörper, das sich über das Ter-
bis nach Spanien, von wo die islam. rain erhebende Gesamtvolumen
B. auch auf andere europ. Länder eines Bauwerks, bestimmt von der
wirkte (→ Azulejos). Im MA. war Form, Struktur, Gruppierung und
der oberital. und norddt. → Back- Material und spiegelt zumeist das
steinbau das bedeutendste Gebiet innere Raumgefüge.
der B., die seit dem 13. Jh. Form- Engl. volume, building; it. corpo di fabbri-
steine und glasierte Backsteine als ca; sp. cuerpo, volumen del edificio.

Baukörpergruppierungen
57 Baumodell

Baukunst, 1. Gesamtheit des Bau- Baumodell, Architekturmodell,


schaffens, die alle Bauten eines plastisch-dreidimensionale Dar-
Volks oder einer Epoche um- stellung eines Bauwerks oder Teile
schließt, sofern diese Werke eine davon in Holz, Stein, Gips, Wachs
über die Erfüllung des Zwecks oder Kork in verkleinertem Maß-
hinausgehende künstler. Gestal- stab oder von Baudetails in natürl.
tung oder aber einen tieferen gei- Größe. In der Regel handelt es sich
stigen Hintergrund haben. 2. Sum- um Entwurfsmodelle zur Veran-
me des Könnens und Wissens, wel- schaulichung eines geplanten, sel-
che zum Entwerfen und Errichten tener um Abbilder eines fertigge-
von künstler. gestalteten Bauwer- stellten Bauwerks. Daneben gibt es
ken nötig ist. Hauptthema der B. noch Ideal- bzw. Phantasiemo-
ist die Gestaltung von → Raum delle, wie sie in der sakralen Kunst
und Körper (→ *Baukörper) unter des MA. und der Antike vorkom-
der Mitwirkung von Licht und men (z.B. Sarkophage, Baldachine,
Farbe sowie dem zeitl. Ablauf von Tabernakel, Kultgeräte). Die klei-
Eindrücken eines Betrachters. Seit nen Kirchenmodelle, die man häu-
dem 16. Jh. wird B. in gleichem Sin- fig auf ma. Darstellungen in Ver-
ne wie → Architektur verwendet.
Engl., frz. architecture; it. architettura;
sp. arquitectura.

Baulinie → Bauflucht 2.

Baulos → Bauabschnitt.

Baulücke, noch nicht bebauter


Zwischenraum zwischen zwei
Häusern in einer → Bauflucht.
Engl. gap site; it. vuoto edilizio; sp. terreno
no edificado.

Baumeister, urspr. identisch mit Baumodell (Beispiel: Ulm, Münster)


→ Architekt, im MA. unterschie-
bindung mit Stiftern oder Heiligen
den als der die Bauerstellung lei-
tende und auf der Baustelle mitar- findet, sind nur selten treue Ab-
beitende magister operis (Maurer, bilder einer geplanten oder fertig-
Steinmetz) im Unterschied zu gestellten Kirche. In der Renais-
dem mehr theoret. die Ikonologie sance wird das Entwurfsmodell zur
des Bauwerks bestimmenden Archi- Regel. Auch im Barock wurde an
tekten (Bauherr). Seit dem 19. Jh. dem Brauch festgehalten, daß der
hauptsächl. für den Bauleiter und Architekt außer zeichner. Ent-
Bauunternehmer verwendet, der würfen auch ein B. zu liefern hatte,
eine Baufachschule besucht hat. wie es heute noch bei Wettbe-
Engl. architect; frz. maître d’œuvre, archi-
werben besonders. städtebaul. Art
tecte; it. costruttore edile, architetto; sp. jefe üblich ist. Modelle von ausgeführ-
de obras. ten Bauten wurden häufig auch vor
Baunaht 58

Abbruch eines Gebäudes oder zu betreffen die Standsicherheit, Kon-


Lehrzwecken angefertigt. struktion, Feuersicherheit, die Bau-
Engl. model; frz. maquette; it. modello, linien und Bauwiche, die Zahl und
plastico; sp. maqueta. Höhe der Geschosse, die Ausbil-
dung der Dächer und der Dach-
Baunaht, Baufuge, wird die Stelle gesimse (Dachvorsprung) sowie
an einem Bauwerk genannt, an der Hausvorsprünge (Erker, Kellerhäl-
ein älterer und ein jüngerer Teil se). Die Überwachung, Genehmi-
sich deutl. erkennbar gegeneinan- gung und Abnahme dieser durch
der absetzen. Man findet solche B. Verordnungen und Gesetze örtl.
häufig an ma. Anlagen, die in der fixierten B. obliegt der Bauaufsicht,
Regel von O. nach W. gebaut wur- d.h. der Gemeindeverwaltung. In
den und bei oft langer Bauzeit der Antike und im MA. dienten die
techn. und stilist. Unterschiede B. vorrangig der Stand- und Feuer-
zwischen den einzelnen Bauab- sicherheit, Ordnung des Verkehrs
schnitten aufweisen. und der Be- und Entwässerung.
It. giunto; sp. unión, junta. Engl. building code; frz. ordonnances sur
les constructions; it. regolamento edilizio;
sp. reglamento edificio.

Bauornament, allgemein jedes


Schmuck- oder Zierglied (Orna-
ment) an Werken der Baukunst.
Nach ihrer Herkunft lassen sich
zwei Gruppen von B. unterschei-
den: 1. B., die ausschließl. oder
überwiegend am Bau vorkommen,
weil sie struktiven Baugliedern
Baunaht nachgebildet oder aus ihnen entwik-
kelt, oder überhaupt am Bau ent-
Bauopfer, im Altertum häufig, im standen sind (z. B. → *Maßwerk).
MA. noch vereinzelt geübter 2. B., die auch in anderen Kunst-
Brauch, beim Bau eines Hauses, gattungen (z.B. Buchmalerei, Töp-
eines Damms, einer Brücke usw. in ferei, Möbelbau, Goldschmiede-
das Fundament oder unter der und Textilkunst) gebräuchl. sind. –
Schwelle ein Tier oder auch Gegen- Das B. hat neben der Funktion des
stände einzumauern, um Dämo- Schmückens auch die des Glie-
nen, Naturgottheiten oder Haus- derns, wobei die Schattenwirkung
geister gnädig zu stimmen bzw. eine wesentl. Rolle spielt. Es ist
Unheil von dem Bau abzuwenden. daher in der Regel plast., häufig
It. rito propiziatorio; sp. rito propiciatorio. auch bemalt (Polychromie) oder
aus verschiedenfarbigem Material
Bauordnung, Baurecht, Verord- in die Fläche eingelegt (→ *Inkru-
nungen, die den Bauherrn bzw. station).
den Baumeister zwingen, sich Engl. architectural ornament; frz. ornement
bestimmten Regelungen und Vor- architectural; it. ornamento (architettoni-
schriften zu unterwerfen. Diese co); sp. ornamento arquitectónico.
59 Bauplastik

zeichnungen für Bauwerke kom-


men im 13. Jh. auf und werden in
der Renaissance- und in der
Barockzeit die Regel. In der Zeit
des Klassizismus wurden die Bau-
pläne oft kunstvoll als Kupferstiche
ausgeführt bzw. koloriert, während
heute der B. eine reine Konstruk-
tionszeichnung ist.
Engl. building plan; frz. plan de construc-
tion; it. progetto di costruzione; sp. plano de
construcción.

Bauplastik, die eigens für ein


Bauwerk geschaffene und mit ihm
fest verbundene figürl. Skulptur
oder Plastik, meist aus Stein, selte-
ner aus Holz oder Ton. Sie ist ent-
weder rein dekorativ (Masken)
oder sie dient außer zum Schmuck
auch zur Veranschaulichung von
Sinn und Zweck des Bauwerks,
wie es bes. bei Kultbauten (Tempel,
Arabisches Bauornament (2)
Kirche) der Fall ist. Die B. kann
Bauperiode, der Zeitraum, in dem architekton. System völlig
dem ein → Bauabschnitt entstan- eingeordnet sein (sowohl formal:
den ist. Die B. kann, muß aber z. B. Metopen und Giebelgruppen
nicht mit einer Stilepoche zusam- des gr. Tempels, als auch konstruk-
menfallen. So kann z. B. eine got. tiv: → *Atlanten und → *Karyati-
Kathedrale in mehreren B. entstan- den), sie kann es aber auch über-
den sein, ohne daß dadurch ein schneiden, plast. fortsetzen (Gotik,
Stilwechsel eingetreten ist. Ande- Barock) oder es geradezu überwu-
rerseits läßt häufig gerade ein Stil- chern (ind. Tempel). B. gibt es in
wechsel an ein und demselben der entwickelten Steinbaukunst
Bauwerk erkennen, daß es in zwei aller Zeiten und Völker. Frühe
oder mehreren B. errichtet wurde Beispiele sind die Kolossalskulptu-
und wie lang demnach die Bauzeit ren sitzender oder stehender Pha-
insgesamt gedauert haben muß. raonen zwischen den Säulen oder
Engl. building period; frz. période de con-
vor den Pfeilern ägypt. Tempel-
struction; it. periodo di costruzione; sp. per- höfe, die geflügelten, menschen-
íodo arquitectónico. köpfigen Löwen an den Portalen
assyr. Paläste, die glasierten Figu-
Bauplan, maßstäbl. Bauzeichnung renreliefs, mit denen Babylonier
als Entwurfs- oder Ausführungs- und Perser ihre Torbauten und
zeichnung bzw. Darstellung eines Paläste schmückten (→ *Baukera-
bestehenden Bauwerks (Bauaufnah- mik), und im ägäischen Kultur-
me). Entwurfs- und Ausführungs- kreis das bekannte Löwentor zu
Bauplastik 60

Mykene. In der klass. Antike findet Kirchen (z. B. an Chorschranken,


sich B. hauptsächl. in der Form Säulenbasen und -kapitellen) ent-
von Metopenreliefs, Figurenfrie- wickelt. In der Gotik bleibt das
sen und Giebelskulpturen der Kirchenportal der Hauptort einer
Tempel, aber auch als mehr oder gleichsam erzählenden B., die mit
weniger plast. Reliefs an den Trep- Gewändestatuen, Archivoltenfigu-
penaufgängen der Prachtaltäre. Mit ren und Tympanonreliefs Gestal-
dem Ende der Antike tritt ein allge- ten und ganze Szenen der Bibel
meiner Rückgang der B. ein. In der und christl. Legende wiedergibt. In
altchristl. und byzantin. Kunst der Renaissance geht die kirchl. B.
kommt sie nur noch vereinzelt vor. zurück, dafür werden die Fassaden
Erst im Rahmen der roman. Bau- und Portale der Profanbauten (Pa-
kunst gewinnt die B. wieder an läste, Schlösser, Rathäuser) mit rei-
Bedeutung, zunächst in Mittel- chem plast. Schmuck ausgestattet.
und Südfrankreich, wo Fassaden Im Barock kommt die kirchl. B.
und Portale der Kathedralen mit wieder stärker zur Geltung, vor
Statuen und Reliefs reich ge- allem in den Stukkaturen des In-
schmückt werden, während die B. nenraums, aber auch als Portal- und
in Deutschland sich außer am Fassadenschmuck, während Atlan-
Portal vorwiegend im Innern der ten und Gebälktragende → *Her-

Bauplastik (Beispiel: Poitiers, Notre Dame)


61 Bausymbolik

men beliebte Motive der profanen den B. allgemeine Regel im Bau-


B. werden. Im Klassizismus und verfahren, im Barock und Klassizis-
im späteren 19. Jh. geht die enge mus wurden die B. auch koloriert.
Verbindung von Plastik und Ar- Engl. plan, construction drawing; frz. épure;
chitektur verloren, soweit nicht die it. disegno architettonico; sp. diseño arqui-
historisierende Nachahmung frü- tectónico.
herer Baustile bei öffentl. Gebäu-
den, aber auch bei Villen und städt.
Miethäusern zu einer Scheinblüte
der B. führte, die bis ins 20. Jh. an-
hielt (→ *Baldachin, → *Drolerie).
Engl. architectural sculpture; frz. sculpture
architecturale; it. scultura architettonica;
sp. escultura arquitectónica.

Bauplatz, Gelände auf dem ge-


baut werden soll, zum Unterschied
von der → Baustelle, auf der bereits
gebaut wird.
Engl. building plot; frz. lieu de construc- Bauriß (Beispiel: Baldachin, Grundriß)
tion, emplacement d’un bâtiment; it. area
fabbricativa, area fabbricabile; sp. solar, sitio Baustein, der zum Bauen verwen-
de construcción. dete, natürl. oder künstl. Einzel-
stein. Natürl. oder gewachsene B.
Baurecht → Bauordnung. sind die nicht zugehauenen Bruch-
steine von unregelmäßiger Form
Bauriß, Riß, Visierung, Entwurfs- und die Hau- oder Werksteine, die
oder Werkzeichnung von Bauwer- durch Behauen in eine regelmäßi-
ken oder Bauteilen als Grundriß ge Form gebracht sind → Quader.
oder Aufriß in einem bestimmten Der meist gebrauchte künstl. B. ist
Verkleinerungsverhältnis (→ Maß- der → Backstein (→ *Mauerwerk).
stab), bei kleineren Baugliedern Engl. building block; frz. pierre de con-
(z.B. Rippenprofile) auch in natürl. struction, p. à bâtir; it. pietra da costruzio-
Größe. In der Antike wurde nach ne; sp. piedra de construcción.
maßstablosen Systemskizzen der
Grundriß in natürl. Größe auf dem Baustelle heißt ein → Bauplatz,
Gelände bzw. auf dem → Stylobat auf dem bereits gebaut wird.
der Tempel aufgerissen. Seit etwa Engl. construction site; frz. chantier; it. can-
1200/20 kennen wir 1:1 Risse tiere; sp. obra.
(Werkzeichnungen, Reißbodenfi-
guren) von Baudetails (Basen, Baustil → Stil.
Säulen, Gewölbeanfänger, Maß-
werk) auf Mauern oder Fußböden, Bausymbolik, Ikonologie, die
seit 1230/50 auch maßstäbl. ver- symbol. Bedeutung eines Bauwerks
kleinerte Grundrisse und Aufrisse und seiner Teile. Die B. war bes.
auf Pergament und später auf im ma. Kirchenbau ausgebildet.
Papier. Seit der Renaissance wur- Auch die Symbolik der Zahlen (die
Bauteil 62

Dreizahl bei Dreifaltigkeitskirchen, Siedlungsstruktur die Art und Wei-


das Achteck für kaiserl. Bauten, das se, wie die Bauwerke einander zu-
Zwölfeck), der Materialien (Edel- geordnet sind. Man unterscheidet
steine, Porphyr) und der Farben dabei hauptsächl. die geschlossene,
spielte bei der B. eine große Rolle. die gemischte und die offene B. Ei-
Engl. architectural symbolism; it. simbolo- ne geschlossene B. entsteht, wenn
gia architettonica; sp. simbolismo arquitec- die einzelnen Häuser durch eine ge-
tónico. meinsame Brandmauer verbunden
sind (Reihenhaus). Bei der offenen
Bauteil, größerer, in seiner Er- B. sind die Baukörper durch den
scheinung vom Hauptbaukörper Bauwich voneinander getrennt. Bei
abgesetzter Teil eines Bauwerks, der halboffenen (gemischten) B.
z. B. Treppenhaus, Flügel, Turm u. sind einzelne Häuser im Sinne der
dergl. geschlossenen B. zu Gruppen zu-
Sp. parte de un edificio sammengefaßt, von den anderen
Gruppen aber nach Art der offenen
Bauweise, 1. (Bauart) Art des Bau- B. abgesetzt. Neuere B. sind die
materials (Stein-, Lehm-, Back- Blockb., die eine architekton. ein-
stein- und Holzb.) oder seine Ver- heitliche Bebauung für ein von
arbeitung (Massiv-, Fachwerk-, mehreren Straßen umschlossenes
Skelett- und Schalenb.). 2. In der Baugrundstück vorschreibt, und
Bauweise die Zeilenb., bei der die langge-
streckten Bauten zueinander parallel
angeordnet sind. Die B. ist meist
behördl. vorgeschrieben (Bebau-
ungsplan) oder auch durch örtl.
oder landschaftl. Besonderheiten in
der Größe, Art und Stellung der
Baukörper (ortsübl., heim. B.)
unterschieden.
offene B. gemischte B.
Engl. construction method; frz. méthode de
construction; it. tipologia edilizia; sp. modo
de construcción.

Bauwerk, allgemein eine an einen


festen Standort gebundene dauer-
hafte Baukonstruktion, die unter
Verwendung der Mittel der Bau-
geschlossene B. Zeilenb. technik und in Kenntnis der Erfor-
dernisse der Baukonstruktion aus
verschiedenartigen Baumaterialien
entstand. Unter B. versteht man
nicht nur Leistungen des Hochbaus
(Gebäude), sondern auch Inge-
nieurbauten (Brücken) und Tief-
bau (Flußbau, Tunnel, Straßenbau).
Engl. construction; frz. construction; it. cos-
Blockbauweise truzione; sp. edificio, construcción.
63 Beinhaus

Bauwich, Abstand eines Gebäudes kleinere Konventsanlagen oder Ein-


von den seitl. Grundstücksgren- zelhäuser in der Stadt verstreut.
zen. Der B. wurde hauptsächl. zur Engl. Beguine convent; frz. béguinage;
Ableitung des Regenwassers und it. beghinaggio; sp. beguinaje, beaterio.
zur Erhöhung des Feuerschutzes
von den Bauverordnungen vorge- Beichtkapelle, anfangs Beicht-
schrieben. Der B. ist nicht bedeu- kammer oder Beichtzelle, kleiner
tungsgleich mit → Baulücke. Nebenraum an einer Kirche zu-
It. distanza regolamentare; sp. distancia meist hinter dem Hauptaltar, der
reglamentaria. vor der Einführung der dreiteiligen
Gehäuse-Beichtstühle nach dem
Bauzeichnung, Architekturzeich- Konzil von Trient 1563 zum
nung, → Bauplan, → *Baurisse, Beichten diente, bes. in Südeuropa
Visierungen, Entwürfe, → Details verbreitet.
und Ausführungszeichnungen in Engl. chapel for confession; frz. chapelle de
verschiedenen Ebenen (Grundriß, la pénitence; it. cappella confessionale;
Aufriß, Schnitt u. dergl.). sp. capilla para la confesión.
Engl. architectural drawing; frz. dessin de
bâtiment; it. disegno di costruzione; sp. di- Beinhaus, auf Kirchhöfen ein klei-
seño, dibujo de construcción. ner Anbau neben der Kirche oder
auch eine Gruft unter der Kirche
Befestigung, der Verteidigung oder unter dem → *Karner, um die
dienende Geländeverstärkung und beim Graben neuer Gräber aufge-
Ausrüstung von Gebäuden, als stän- deckten alten Knochen zu lagern.
dige oder vorübergehende Einrich- Engl. ossuary, charnelhouse; frz. ossuaire,
tung zur Kampfführung und Ver- charnier; it. ossario; sp. osario.
sorgung der Kämpfenden (→ *Burg,
→ *Festung).
Engl., frz. fortification; it. fortification; sp. su-
jeción.

Beffroi, Beffroy, frz. Bezeichnung


für → *Belfried.

Beg(h)inenhof, der mit einer


Mauer umgebene B., auf Belgi-
en/Niederlande beschränkt, be-
steht aus einer einfachen Kirche,
mehreren Häusern, in denen die
Novizen in Einzelzellen wohnen,
sowie einer Anzahl von Häusern
(Klausen, Eremitagen), in denen
die älteren langjährigen Insassen in
kleinen Wohnungen mit Gärtchen
wohnen, dazu ein Spital für die
Krankenpflege. Im 13.–15. Jh. auch
in europ. Ländern verbreitet, dort Beischlag
Beischlag 64

Beischlag, als Sitze ausgebildete Stirnziegel, → Attika und → *Balu-


Wangen der drei- bis vierstufigen strade über dem Hauptgesims (→
Freitreppe vor dem städt. Wohn- *Firstb., Firstkamm), → *Akrote-
haus in Norddeutschland, Ostsee- rien, → *Krabben am Giebel, Fia-
raum, Schweiz, Niederlanden, Böh- len an got. Strebepfeilern, Dach-
men, seit Ende des 14. Jhs. ur- figuren, Turmknauf, → *Ähre, →
kundl. nachgewiesen, im 15. Jh. voll *Kreuzblume u. a.
ausgebildet mit hohen stelenarti- Engl. crown; frz. couronnement; it. corona-
gen Pfosten an der Stirnseite, zur mento; sp. coronamiento.
Straße hin mit Reliefs verziert.
(Abb. S. 63) Beletage (frz. schönes Stockwerk),
Engl. footpath; frz. estrade, perron; it. ter- das Hauptgeschoß eines Gebäudes
razzino d’ingresso; sp. escalinata de ingreso. (→ *Geschoß) mit den Reprä-
sentationsräumen, meist über dem
Bekleidung, 1. Veredelung der Erdgeschoß.
Oberfläche einer Konstruktion Engl. bel étage; frz. belétage; it. piano nobi-
durch eine nichttragende Material- le; sp. piso principal.
schicht aus ästhet. Gründen, zur
Erhöhung der Widerstandsfähig- Belfried (frz. Beffroi), hoher,
keit gegen Abnutzung, Verwitte- schlanker Rathausturm, eingebaut
rung, Feuchte und Brand, oder zur oder freistehend in spätma. Städten
Verbesserung akust. und therm. Ei- Flanderns und Nordwestfrank-
genschaften: Anstriche und Schutz-
schichten (Putz, Stuck, Estrich),
Inkrustationen (Mosaik, Fliesen),
Furniere, Tapeten, Täfelungen und
Schalungen. 2. Holzverschalung
der Laibungen von Türen, Fen-
stern u. dergl.
Engl. 1. lining, revetment; frz. 1. revête-
ment, faux parement, parure; it. 1. rivesti-
mento; sp. revestimiento.

Bekleidung 2

Bekrönung, schmückender Auf-


bau oder obere Endigung eines
Bauteils: z. B. Fensterb. (→ *Fen-
sterverdachung) und Portalb. (→
*Wimperg), → *Baldachin, Sima, → Belfried (Beispiel: Brügge, Tuchhalle)
65 Bering

reichs; er verkörpert die Macht der Bergfried, Berchfrit (ma. bercvrit),


bürgerl. Selbstverwaltung. Fälschl. (1836 von H. Leo eingeführt):
wird auch der → *Bergfried ma. hoher, mächtiger, rechteckiger, run-
Burgen B. genannt. der oder polygonaler Turm der ma.
Engl. belfry; frz., it. beffroi; sp. torre del Burg; dient der Repräsentation, als
ayuntamiento. Ausguck und letzte Zuflucht für
die Burgbewohner; er diente nicht,
Bellevue (frz. Schönblick) → Bel- wie der → *Donjon, zum dauern-
vedere. den Wohnen, auch wenn er in den
oberen Geschossen häufig mit Ka-
Belvedere (it. Schönblick, frz. min und Abtritt ausgestattet war;
Bellevue), 1. Aussichtsterrasse auf bei eingezogenem, oberem Aufbau
dem Dach oder im Dachgeschoß Butterfaß, bei Rundturm auch Sin-
von Wohnhäusern, Villen, Palästen wellturm genannt. Hochgelegener
und Schlössern. 2. Architekton. Einstieg, über abwerfbare Holz-
gestalteter Aussichtspunkt in Park- leiter oder Holzsteg zugänglich, im
anlagen. 3. Schön gelegenes Lust- Untergeschoß das durch das Angst-
schloß, vornehml. der Renaissance loch zugängliche Verließ, von der
und des Barock. oberen, von Zinnen gesicherten
Engl. belvedere, bellevue; frz. bellevue; Plattform zu verteidigen; im späten
it. belvedere; sp. terraza, mirador, azotea. MA. mit auskragenden Ecktürmen
bereichert.
Bema (gr. Stufe, Tritt), Redner- Engl. (castle) keep, donjon; frz. beffroi,
donjon; it. belfredo; sp. torre de la fortaleza
bühne, Richterstuhl, 1. Bezeich- medieval.
nung für die um eine oder mehrere
Stufen erhöhte Bühne der Presby-
ter in der Apsis der altchristlich-
byzantinischen Basilika. 2. In der
Ostkirche der erhöhte, von der
Ikonostase abgeschlossene Altar-
raum. 3. Auch Almemor, in der
→ *Synagoge das erhöhte Lese-
pult zur Vorlesung aus der Thora-
Rolle.
Engl., frz., it. bema; sp. tribuna del orador.
Bergfried
Berchfrit, altertüml. Bezeichnung (Beispiel: Burg Steinsberg)
für → *Bergfried.
Bergzungenburg oder Sporn-
Berg, im Festungsbau eine Be- burg, eine auf einer Bergzunge
zeichnung für die Katze, bzw. → Ka- gelegene Burg.
valier, ein Erdaufwurf auf Wall
oder Bastion zur besseren Bestrei- Bering, der von Mauern umschlos-
chung des Vorfelds. sene Bereich einer → *Burg.
Engl. mountain; frz. montagne, mont; Engl. ring wall, encoling wall, enceinte;
it. monte; sp. montaña. it. area delimitata dalla cinta muraria.
Berme 66

Berme, Absatz zum Graben am Schlösser, die bis ins 19. Jh. Gegen-
Fuß des Walls oder der Mauer zur stand künstler. Gestaltung blieben.
Verbreiterung der Verteidigungs- Engl. armature; frz. ferrure, garniture, ar-
zone, auch Barbe genannt. mature; it. guarnitura metallica; sp. herraje.
Engl. berm; frz. berme; it., sp. berma.
Beschlagwerk, Ornament aus
symmetr. angeordneten Bändern
Beschlag, Baubeschlag, als Türb. und Leisten, häufig durch ange-
zur Sicherung und Festigkeit als deutete Nagel- und Nietköpfe be-
geschmiedetes Eisen in der Form tont. Als flächenfüllende Orna-
flacher Bänder neben dem funktio-
nell notwendigen Angelschienen
angebracht, zumeist waagerechte
Bänder mit gespaltenen Enden,
später weit ausschwingend und
reich verziert. Früheste Belege um
1100, frz. Ausbildungen durch Zi-
sterzienser in Deutschland und
England verbreitet; im 15. Jh. die
ganze Türfläche überziehend mit
Ranken, Gitter, Maßwerk usw., seit
dem 16. Jh. geringe Bedeutung.
Beschlagwerk
Zum B. zählen auch die Schloß-
bleche, Griffe, → *Türklopfer und mentform der niederländ. und dt.
Spätrenaissance, um 1560 von dem
niederländ. Architekten Johann
Vredemann de Vries aus dem
→ Rollwerk in Verbindung mit der
Band-Maureske entwickelt, zu-
nächst an Hausgiebeln, seit 1570 in
Deutschland auch als Verzierung an
Kirchenausstattungsstücken. Nach
1610 geht das B. in den sogenann-
ten Ohrmuschelstil über (→ Knor-
pelwerk).
Engl. strapwork; frz. ferrures; it. decorazio-
ne che imita lo sbalzo; sp. ornamento con
herrajes.

Bestick, im Festungsbau das Profil


eines Deichs.

Bestiensäule, freistehende Stütze


(Säule oder Pfeiler), die mit plast.
Darstellungen miteinander kämp-
fender Tiere (Löwen, Fabeltiere)
Beschlag einer spätgot. Tür bedeckt ist. Die B. kommt nur in
67 Betsäule

der roman. Kunst vor, in Frankreich demittel, auch Trass, seit 2. Hälfte
und Italien mehrfach, sonst selten. 19. Jh. Zement), die mit Wasser
aufbereitet werden. Je nach der Art
und Menge der Zuschlagstoffe und
der Bindemittel unterscheidet man
verschiedene Arten von B. (Leichtb.
oder Schwerb.; Schlackenb., Zel-
lenb., Gußb., Kiesb., Hartb.). Eine
neue Entwicklung nahm der Beton
durch die Verwendung von Rund-
eiseneinlagen (Bewehrung) zur
Aufnahme der Zugspannungen
(→ *Stahlb.) und von vorgespann-
ten Drähten (Spannb.).
Engl. concrete; frz. béton; it. calcestruzzo;
sp. hormigón.

Betsaal → Bethaus.

Betsäule, Bildstock, im Freien,


bes. an öffentl. Wegen errichtetes
religiöses Wahrzeichen, meist in

Bestiensäule
(Beispiel: Freising, Domkrypta)

Bethaus, ein Gebäude ohne Turm


und Glocke, in dem außer Gebet
und Predigt keine pfarramtl. Hand-
lungen vorgenommen werden,
durch Erlasse in der 2. Hälfte des
17. Jhs. in kath. Ländern für luther.
und andere reformierte Bekennt-
nisse genehmigt (Österreich, Schle-
sien, Rheinland).
Engl. oratory, prayer chapel; sp. oratorio,
capilla.

Beton (frz.), Gußmauerwerk, das


bereits den Römern bekannt war
(opus caementitium) und das hinter
einer Vormauerung als Hinter-
füllung, meist aber in oder auf
einer Schalung gegossen wird. B.
besteht aus festen Zuschlagstoffen
und einem Bindemittel (in der
Antike Kalk und hydraulische Bin- Betsäule
Bettelordenkirchen 68

Form einer Säule oder eines Pfei- Bewehrung, die Armierung des
lers mit einem religiösen Bildwerk → *Stahlbetons durch Eiseneinla-
in einer Nische, einem tabernakel- gen. Man unterscheidet sog. schlaf-
ähnl. Aufbau, oder als Bekrönung. fe B. beim normal auf Biegung
Steinerne B., in got. Zeit oft mit beanspruchten Stahlbeton, vorge-
architekton. Zierrat, finden sich spannte B. beim Spannbeton und
neben solchen aus Holz haupt- Druckb. bei Stützen.
sächl. in Franken, Schwaben und Engl. reinforcement; frz. armature, ferrai-
in den Alpenländern. lage; it. armatura; sp. armadura metálica.
Engl. roadside cross, wayside shrine; frz. co-
lonne oratoire; it. colonnina votiva; sp. co- Biberschwanz, flacher Dachzie-
lumna votiva. gel, der mittels einer Nase an die
Dachlatte gehängt wird, meist
Bettelordenkirchen, Sammelbe- rechteckig, am unteren Ende leicht
zeichnung für die von den Bettelor- abgerundet oder spitz, seit dem
den, bes. von Franziskanern (Mino- 12. Jh. nachgewiesen, bes. in Süd-
riten, Barfüßer) und Dominikanern deutschland verbreitet. → *Dach-
(Prediger) seit der Mitte des 13. deckung.
Jhs. errichteten Kirchen, die inner- Engl. flat tile, plain t.; frz. tuile plate, t. à
halb der got. Kirchenbaukunst eine crochet; it. tegola piana a squama; sp. teja
Sondergruppe bilden. Die B. ha- plano, t. castor.
ben kein Querhaus, keine Türme,
höchstens einen kleinen Chor- Bibliothek, Raum, in dem Schrift-
winkelturm oder einen Dachreiter, rollen oder Bücher verwahrt wer-
kein Triforium und meist nur klei- den. In der Antike waren die B.
ne Hochschiffenster. Das Strebe- von Alexandria und Pergamon (Per-
werk ist außen und innen auf das gament!) weltberühmt. In der
Notwendigste reduziert, so daß die Antike reichgestaltete Gebäude, im
Gewölbe häufig ohne Verbindung MA. meist nur ein → Armarium,
mit den Pfeilern auf Kragsteinen selten ein eigener Raum im Klo-
aufsitzen. Auch auf Bauplastik ist ster, seit der Renaissance, bes. im
weitgehend verzichtet, damit nichts Barock aufwendige, zumeist mit
die Laiengemeinde vom Anhören umlaufenden Galerien versehene
der Predigt, dem Hauptanliegen der Prunksäle. Mit der Übergabe zur
Bettelorden, ablenkt. öffentl. Benützung und dem Zu-
Engl. friars’ churches; frz. église des ordres nehmen der Büchermassen wurde
mendiants; it. chiesa degli ordini mendi- die Speicher-B. entwickelt, in der
canti; sp. iglesias de frailes mendicantes. Lesesaal und Büchermagazine ge-

Bibliothek: (Beispiel: B. von Stift Altenburg/N.Ö.)


69 Bischofskirche

trennt (erstmals 1816 von Leopold ser, zu Mörtel angemacht und auf-
della Santa) und dekorative Bücher- grund chem. Vorgänge erhärten:
säle nur noch zur Schaustellung hydraul. B. erhärten auch unter
kostbarer Unikate eingerichtet sind. Wasser, während nichthydraul. B.
Engl. library; frz. bibliothèque, librairie; nur an der Luft erhärten und auch
it., sp. biblioteca. keine wasserbeständigen Verbin-
dungen bilden.
Bibliothek
Engl. medium, vehicle, binding agent;
frz. agglomérant, glutinant, liaison; it. le-
gante; sp. aglomerantes.

Binder, 1. im → *Mauerverband
der mit seiner Schmalseite in der
Mauerflucht liegende, in die Mau-
er »einbindende« Stein, im Gegen-
satz zum Läufer, dessen Langseite
in der Mauerflucht liegt. 2. Dach-
binder beim Dachwerk das die
Sparren oder Pfetten aufnehmende
Tragwerk, das in großen Abständen
zwischen den Leergespärren vor-
kommt (Dachbinder, → *Dachkon-
struktion).
Engl. 1. binding stone, binder; frz. 1. (pierre
en) boutisse; it. 1. mattone in chiave, m. di
testa, 2. capriata composta principale; sp. la-
drillo en el aparejo de cabeza.

Binderbalken → Bundbalken.

Binderverband, auch Strek-


kerverband, im Backsteinbau ein
(Beispiel: Ephesus, B. des Celsus) nur aus Bindersteinen bestehendes
→ *Mauerwerk.
Bilderkapitell → Figurenkapitell, It. concatenamento in chiave, c. di testa;
→ Kapitell. sp. trabazón en tizón.

Bildstock → *Betsäule. Birnstab, stabartiges Bauglied der


Gotik (→ *Rippe, Dienst) mit birn-
Bima (hebr. Bühne), Almemor, förmigem Querschnitt.
→ *Synagoge, → Bema. Engl. ogee moulding; it. membratura a
sezione piriforme; sp. moldura seccionada
Bindemittel, im Bauwesen zur en forma de pera.
dauerhaften Verbindung von Bau-
materialien pulverförmige mineral. Bischofskirche, Hauptkirche am
Stoffe (Zement, Kalk, Gips), die Sitz eines Bischofs. Die B. wird
mit einer Flüssigkeit, zumeist Was- nach dem in ihr stehenden Bi-
Blankverglasung 70

schofsstuhl (gr. kathedra) in Frank- Blattfries, aus mehr oder weniger


reich, Spanien und England meist stilisierten Blättern in fortlaufen-
Kathedrale genannt, während in der Reihung gebildeter → *Fries
Deutschland die Bezeichnungen (26). Als Bauornament schon in der
Dom oder Münster üblicher sind. klass. Antike bes. in der Form der
Engl. cathedral, episcopal church; frz. église Blattwelle (→ Kyma) viel verwendet,
épiscopale; it. cattedrale; sp. iglesia episco- kommt der B., häufig mit Ranken
pal, catedral. durchsetzt, auch auf unterschnit-
tenen Profilen und auf nicht ausla-
Blankverglasung, durchsichtiger, denden Bändern (Band 1) in der ro-
farbloser Glasverschluß an Fenstern man. und got. Baukunst wieder vor.
im Gegensatz zur Farbverglasung Engl. vine scroll pattern; frz. feuillage, rin-
(→ Glasmalerei). ceau, frise en feuilles; it. fregio a girali;
Engl. blind glazing; frz. vitrage clair; it. ve- sp. friso formado por hojas.
tratura incolore; sp. vidrios transparentes,
incoloros. Blätterkapitell → Blattkapitell,
→ *Kapitell.
Blatt, 1. im Holzbau der Ausschnitt
in zwei Balken oder Sparren zum Blätterstab → Blattstab.
Zweck ihrer Überkreuzung, Ver-
längerung oder Eckverbindung in Blattkapitell, mit stilisierten oder
derselben Ebene; der sich ergän- naturgetreu nachgebildeten Blät-
zende Einschnitt des einen Holzes, tern geschmücktes → *Kapitell. In
der das Blatt des anderen auf- der Antike ist das von Akanthus-
nimmt, wird Blattsasse genannt blättern umgebende Kapitell der ko-
(An-, Ver-, Überblattung, → *Holz- rinth. Ordnung die reichste Form.
verbindung). 2. Beim got. → Maß- Sie wird in der karoling.-otton.
werk spitzbogig abgeschlossenes Baukunst übernommen zumeist
Element, das hauptsächl. in krumm- als Kompositkapitell, in der Roma-
linig begrenzte (sphär.) Dreiecke nik mit verschiedenen, häufig ab-
oder Quadrate eingesetzt ist (Dreib., strahierten Blättern, in der Gotik als
Vierb., u. dergl.). 3. Flügel einer Kelchkapitell mit einer oder meh-
→ *Tür (Türb.). reren Reihen heim. Blattformen
(Eiche, Efeu, Wein, Ahorn u. a.).
Engl. leaf; frz. 1. feuille lancéolée, pétale l.,
lobe lancéolé; it. 1. incastro ligneo, 2. foglia, Renaissance, Barock und Klassizis-
3. anta di porta, battente di p.; sp. 1. ensam- mus verwenden wieder die klass.
bladura, 2. tracería lanceolada. Form des korinth. Kapitells.
Engl. leaf capital; frz. chapiteau à feuillage;
it. capitello a fogliame; sp. capitel adornado
con hojas.

Blattmaske, menschl. Gesicht, das


in Blätter übergeht oder ganz aus
Blättern gebildet ist. Die B. kommt
zuerst in der röm. Baukunst als
plast. Schmuckmotiv vor und wur-
Blatt 2 de von der roman. Baukunst in
Dreiblatt (liegend) Vierblatt (stehend) Frankreich, weniger in Deutsch-
71 Blendarkade

land wiederaufgenommen. In der Blattwerk, Laubwerk, Sammelbe-


dt. Gotik tritt die B. als Schmuck zeichnung für die aus stilisierten
von Konsolen und Schlußsteinen oder naturgetreu nachgebildeten
häufig und in ganz verschiedenen Blättern bestehende Verzierung bes.
Variationen und Zwischenformen an → *Friesen (26) (Blattfries), Ge-
auf, während die Renaissance auf simsen, Konsolen und → *Kapitel-
den antiken Typus zurückgreift, bei len (Blattkapitell) der Gotik, in der
dem das Gesicht nur von Blättern Spätgotik von wuchernder Fülle
umrahmt wird. u.ndreicher Bewegung, zumeist
Engl. foliate mask; frz. masque à feuillage; der heim. Pflanzenwelt entnom-
it. maschera fitomorfa; sp. máscera foliácea. men, oft in Form des sog. Wasser-
blatts. Eine engl. Sonderform ist
das → Tudorblatt. Die Antike kennt
vor allem Akanthusblätter, Wasser-
laub (lesb. → Kyma) und Palmette.
In der Renaissance und im Barock
wieder aufgenommen (→ *Arabes-
ke, → Maureske).
Engl. foliage; frz. feuillage, rinceau, feuilles;
it. fogliame; sp. follaje.

Blattzapfen, ist eine Abart des


geraden Zapfens, die bei dicken
Hölzern von verschiedener Dicke
verwendet wird, wobei das Blatt
dick genug verbleiben muß, um
gegen Absplittern gesichert zu sein.
Frz. patte; it. incastro a dente multiplo;
sp. espiga con ensambladura gruesa.

Got. Blattmaske
Bleiverglasung, häufig farbige
und ornamentale oder figürl. Glas-
Blattsasse → Blatt 1. fenster, deren Glasstücke, seit der
Renaissance auch → Butzenschei-
Blattstab, → *Stab mit Blattdeko- ben, durch Bleiruten verbunden
ration. Eine Sonderform, die haupt- sind (→ Glasmalerei).
sächl. in der Barockzeit vorkommt, Engl. lead glazing; frz. vitrage en plomb;
ist der Lorbeerstab. it. vetrata; sp. vidrio ornamento y unido con
Frz. cimaise, rang de feuilleté; it. tondino plomo.
fitomorfo; sp. barra decorada con hojas.
Blendarkade, Blendarkatur, als
Blattung → Blatt 1. Gliederung einer Wandfläche auf-
gelegte Arkade ohne Zwischenraum
Blattwelle, aus Blättern gebil- zwischen Arkade und Wand, bes. in
detes Bauornament der gr. Antike roman. und got. Zeit angewandt.
→ Kyma. Engl. blind arcade; frz. arcature aveugle, a.
Engl. tongue and dart, leaf and dart; it. ky- simulée; it. arcata cieca, a. finta; sp. arcada
mation; sp. decorado de hojas. falsa, a. ciega, a. simulada.
Blendbogen 72

Blendbogen, ein Bogen, der keine teilung, Konstruktion und Material


Maueröffnung überbrückt und nicht zu übernehmen (→ *Vor-
nicht als konstruktiver Entlastungs- hangfassade).
bogen in der Mauerfläche liegt, Engl. dead façade; frz. fassade feinte, f. revê-
sondern der geschlossenen Wand tue, renard; it. facciata cieca; sp. fachada
nur vorgeblendet, d.h. aufgelegt ist. falsa, f. simulada.
Der B. ist bes. in der roman. und
got. Baukunst ein beliebtes Mittel
zur Wandgliederung. In erweiter-
tem Sinne wird der Begriff B. auch
für eine → Blendarkade verwendet.
Engl. blind arch, arch feint; frz. arc aveugle,
a. en orbe voie, a. feint, faux-arc; it. arco
cieco, a. finto; sp. arco en nicho, a. falso, a.
ciego, a. simulado.

Blendfassade

Blendfenster, Fenster, das einer


Blendbogen Mauer vorgeblendet ist, ohne daß
Fensteröffnungen dahinterliegen.
Blende, 1. flaches, rechteckiges, Auch kann das B. ein relativ niedri-
rundes oder ovales, der Mauer auf- ges Fenster nach unten bzw. nach
gelegtes architekton. Motiv (Bogen, oben opt. ausweiten. Bei Basiliken
Arkade, Fenster, Maßwerk) zur Glie- ohne Triforium können die Fenster
derung und Dekoration der Mau- über die geschlossene Mauerfläche
er. 2. Im Festungsbau (auch Blen- hinter den Seitenschiffdächern als
de, Blendung), Deckungsschutz B. heruntergezogen sein (bes. häu-
aus Flechtwerk oder Brettern. fig im Backsteinbau). Seltener
Engl. blind ornament; frz. brise-soleil, pare-
kommt das B. im Innenraum als
soleil; it. opera cieca, o. finta; sp. 1. orna- Wandgliederung vor, wenn äußere
mento sobrepuesto, 2. defensa en fuerte. Anbauten einen Mauerdurchbruch
unmöglich machen.
Blendfassade, Scheinfassade, Fas- Engl. blind window, blank w.; frz. fenêtre
aveugle, fausse-fenêtre; it. finestra cieca, f.
sade, die einem andersartigen, meist finta; sp. ventana falsa, v. simulada.
unschönen oder in seinen Propor-
tionen bzw. in seiner Gestaltung Blendgiebel, Ziergiebel, 1. zur
ästhet. nicht befriedigenden Bau- Gliederung der Traufseite eines
körper vorgelagert ist. Die B. kann Dachs vorgeblendeter → *Giebel,
größer oder kleiner als der da- → Zwerchgiebel. 2. Giebel einer
hinterliegende Baukörper sein und → Blendfassade (→ *Blendfenster).
braucht dessen Querschnitt (Blend- Engl. blind gable; frz. faux-pignon; it. fron-
giebel), Geschoßeinteilung, Fenster- tone cieco; sp. frontón falso, f. simulado.
73 Blendnische

Blendladen → *Schartenladen. Massivität aus besserem Material


vortäuscht, auch die Vormauerung
Blendmaßwerk, einer nicht selbst (→ *Mauerwerk).
durchbrochenen Mauerfläche (z.B. Engl. dead wall; it. 1. muro a cortina, 2. cor-
→ *Giebel) vorgeblendetes → tina; sp. muro falso, m. simulado.
*Maßwerk, häufig in Verbindung
mit einem → *Blendfenster oder Blendmauerwerk, Mauerwerk,
zur Füllung einer Blende, auch bei dessen Kern durch ein wertvolleres
Holzvertäfelungen und anderem bzw. wetterbeständigeres Material
Holz- und Metallwerk, in der (Blendsteine u. dergl.) verblendet
Gotik und im 19. Jh. angewandt. ist.
Engl. blind tracery; frz. remplage aveugle, r. Engl. facing masonry; it.muratura a cortina;
simulé; it. traforo cieco; sp. tracería falsa, t. sp. mampostería falsa, m. simulada.
simulada.
Blendnische, eine Nische, die
Blendmauer, eine Füllmauer, de- durch die Mauerstruktur oder
ren Vormauerung (Blendsteine) durch Art und Farbe des Steinma-

Blendfenster (Beispiel: Chorin, Zisterzienserkirche)


Blendrahmen 74

terials stärker betont wird. Die B. er mit Werkstein verblendet sein


kommt hauptsächl. in spätroman. (→ *Mauerwerk).
Zeit vor. Engl. facing stone; frz. pierre de parement;
Engl. blind niche; frz. niche feinte; it. nic- it. pietra da rivestimento; sp. piedra para
chia cieca; sp. nicho ciego. revestir.

Blendtriforium, Gliederung der


Hochschiffwand zwischen den
Seitenschiffarkaden und den Fen-
stern in der Form eines → Trifo-
riums, aber ohne dahinter liegen-
dem Laufgang.
Engl. blind triforium; frz. triforium aveugle;
it. triforio cieco; sp. triforio falso, t. simulado.

Blendtüre, Wandgliederung, die


in der Erscheinung wie eine Türe
Blendnische wirkt. Eine B. ist auch die
→ *Scheintür der ägypt. Mastaba
(→ *Inkrustation).
Blendrahmen, fest mit der Mauer
Engl. blind door; frz. porte feinte, fausse
verbundener Holzrahmen, an dem porte; it. porta cieca, p. finta; sp. puerta
bei Türen und → Fenstern die falsa, p. simulada.
Flügel mit Beschlägen befestigt
sind.
Blindboden, der Balkenbelag aus
Engl. door frame, window f.; frz. dormant;
it. telaio; sp. marco fijo.
Brettern oder Bälkchen, der unter
den eigentl. Bretter-Fußboden ge-
Blendrippe, der Gewölbefläche legt ist.
vor- oder untergelegte Rippe. Engl. dead floor; frz. faux-parquet; it. assito,
impalcato; sp. piso falso.
Engl. wall rib; sp. cuaderna nervio, c. falso,
nervio simulado, n. falso.
Blindes Fenster, ein vorgetäusch-
Blendrosette, Wandgliederung in tes Fenster ohne Öffnung, das
Form einer Fensterrose ohne Mau- aufgemalt oder mit Spiegeln verse-
eröffnung (→ *Blendfenster). hen innerhalb des Rahmens eines
Engl. blind rosette; it. finto rosone, rosone Blendfensters angeordnet sein kann.
cieco; sp. roseta falsa, r. simulada. B. F. werden dann verwendet,
wenn Fassaden oder Innenräume
Blendstein, Verblender, Stein aus einheitl. durch Fensterachsen ge-
besserem oder schönerem Material, gliedert werden sollen, obwohl
der zum Verkleiden (Verblenden) eine Maueröffnung nicht möglich
der Außen- bzw. Ansichtsfläche ist. Auch später vermauerte Fenster
einer Mauer aus einfacherem Ma- können als B. F. ausgebildet sein.
terial dient (Bekleidung 1). So Engl. blind window; frz. fenêtre dormante,
kann z. B. eine Lehmziegelmauer fausse-fenêtre; it. finestra cieca, f. trompe-
mit Backstein, eine Backsteinmau- l’œil; sp. ventana ciega.
75 Bogen

Blindstufe, Setzstufe, senkrechtes Blockstufe, Klotzstufe, massive


Brett, das als Stütze der Trittstufe Stufe mit rechteckigem Quer-
dient. schnitt, die massive Antrittstufe
Engl. riser; frz. contremarche; it. alzata di einer Holztreppe (→ *Stufe).
legno; sp. contrahuella. Engl. solid step; frz. marche massive, m.
pleine; it. invito massiccio (di scala lignea);
Blockaltar, Altar mit massivem sp. peldaño macizo.
Unterbau (→ *Altar 2 c).
It. altare a blocco; sp. altar con fundamento Blocktreppe → Treppe aus Block-
macizo. stufen.

Blockbau, bes. in Skandinavien, Blockverband, bei Backstein-


Rußland und den Alpenländern ver- mauern der in Deutschland neben
breitete Art des Holzbaus, bei der dem Kreuzverband am meisten
die Wände aus waagerecht aufein- verbreitete Mauer-Verband. In den
ander geschichteten Balken (Block- Ansichten wechseln Läufer- und
hölzern) oder Stämmen (Rundhöl- Binderreihen schichtweise regel-
zern) gebildet und die dabei entste- mäßig ab. Die Stoßfugen jeder
henden Fugen meist mit Moos, zweiten Schicht liegen senkrecht
Lehm u. dergl. abgedichtet sind. An übereinander. → *Mauerwerk.
den Ecken sind die Querschnitte Engl. English bond; frz. appareil dit anglais,
der Blockhölzer um die Hälfte in assemblage à blocs; it. concatenamento a
blocco; sp. trabazón inglés, aparejo i. (sen-
der Höhe versetzt und stehen über.
cillo, normal).
Meist ruht die unterste Lage auf
hölzernen oder steinernen Stützen
Blütenkapitell, → Blatt-Kapitell,
oder auf einer Untermauerung, die
dessen Kelch mit Blüten ge-
vielfach Erdgeschoßhöhe erreichen
schmückt ist.
kann. Auch auf Steinsockel oder
Engl. flower capitel; it. capitello a fiori;
mit Fachwerkaufbau (→ Umgebin-
sp. capitel adornado con flores.
dehaus).
Engl. log construction; frz. construction en
bois blindés; it. blockbau, costruzione in
Bogen, die Überbrückung einer
tronchi d’albero; sp. construcción de tron- Maueröffnung mit gemauerten
cos. Steinen, I. Konstruktion: Alle na-
türl. und künstl. Bausteine haben
eine höhere Druckfestigkeit, aber
eine geringere Biegezugfestigkeit,
weshalb die Spannweite beim Ar-
chitravbau begrenzt ist. Die B.stei-
ne dagegen sind zwischen zwei
Widerlagern auch auf Druck bean-
sprucht, weshalb größere Spann-
weiten überbrückt werden kön-
nen. Sämtl. auf diesem Prinzip
beruhenden Konstruktionen sind
echte B. wie z. B. der aus Keilstei-
Blockbau: Eckausbildung nen konstruierte → *scheitrechte
Bogen 76

Sturz. Der → unechte B. kann auch Bogen


eine b.förmige Begrenzung haben,
doch wird er nur durch vorkragen-
de Steine mit parallelen Vertikal-
fugen gebildet. Es gibt B. aus Keil-
steinen mit gleicher Breite der Fu-
gen und B. aus rechteckigen Steinen
(Backstein) mit Keilfugen. Die Fu-
gen müssen stets zum Krümmungs-
mittelpunkt gerichtet sein. Der B.-
A = Auflagerdruck
druck auf das Widerlager ist die A1 = Auflagerdruck (A + L)
Resultierende aus dem senkrecht K = Kämpferdruck
ansetzenden Auflagerdruck und K1 = Kämpferdruck (A + S)
dem horizontal wirkenden B.schub, L = Auflast
weshalb der Druck schräg nach au- S = Seitenschub
Z = Zuganker (2 S)
ßen gerichtet ist. Der Unterbau muß a, a1 = Auflager-Sohlenbreite
aus diesem Grunde kontinuierl.
nach unten verstärkt werden, falls
nicht der B. in einer breiteren
Mauer liegt. Umgekehrt kann der
B.schub auch durch zwischen den
Widerlagern angeordnete Zuganker
(→ *Anker) aufgenommen werden.
Die B.linie beginnt in den Kämpfer- A = Anwölber, Anfangsstein
H = Haupt, Stirn
punkten. Die Verbindung zwischen
L = Laibung
den Kämpferpunkten heißt Kämp- R = Rücken
ferlinie, die bei gleich hoch liegen- S = Schlußstein
den Kämpferpunkten die Spann- W = Widerlager
weite (B.weite, lichte Weite) ist. Der b = Bogendicke
t = Bogentiefe
höchste Punkt des B. ist der Schei-
tel mit dem Schlußstein. Die B.höhe
(Pfeil, Stich) ist der senkrechte
Abstand zwischen Kämpferlinie
und Scheitel, die dem Verlauf der
B.achse entspricht. B.schenkel sind
die B.hälften zwischen Kämpfer
und Scheitel. Die Fläche zwischen
der B.linie und der Kämpferlinie
ist das B.feld, das auch geschlossen K = Kämpfer
und verziert sein kann (→ *Tym- S = Scheitel
panon). Der erste Stein des B. heißt k = Kämpferhöhe
der B.anfänger, der oberste Stein im p = Pfeil, Stich
Scheitel Schlußstein (analog: An- s = Steigung
w = Spannweite
fangsfuge, Scheitelfuge). Die Innen- K–K = Kämpferlinie
fläche des B. nennt man B.laibung, K–S = Schenkel
die obere (meist übermauerte) b = Bogenfeld
77 Bogenfenster

Fläche B.rücken. Die B.laibung nalprojektion, die Aufrisse aller


(B.tiefe) beginnt in Kämpferhöhe. Rippenbogen unverkürzt in der
Die vordere Ansichtsfläche des B. Zeichenebene erhält.
heißt B.haupt oder B.stirn, deren It. rappresentazione dell’arco in vera forma;
Höhe die B.dicke. sp. plantilla de arco escala.
II. Anwendung: Außer zur Über-
spannung von Öffnungen dienen Bogenbinder, Binder des Bogen-
B. zur Entlastung nicht genügend dachs (→ Dachkonstruktion).
tragfähiger Bauteile (Entlastungsb.),
zur Vergrößerung der Standfläche Bogenbrücke → *Brücke.
auf schlechtem Baugrund (→ *Erd-
Bogendach, 1.Tonnendach, mit
bogen), zur Übertragung von Ho-
gekrümmtem Umriß (→ *Dach-
rizontalschub (Schwibb.), zum
formen). 2.→ *Dachkonstruktion
Überdecken, Gliedern und Unter-
über Bogenbindern.
teilen von Innenräumen (Transver-
Engl. 1. vaulted roof; frz. 1. comble à chev-
salb.), zur Übertragung von Ge- rons recourbés, toit cintré; it. 1. tetto ad
wölbeschub (→ Strebeb.) und zur arco, 2. tetto centinato; sp. techo arqueado.
Gliederung von Wandflächen
(Wandb., Blendb.). Die übrigen B. Bogenfeld, das von einem Bogen
(Schildb., Stirnb., Gratb., Gurtb., und seiner Kämpferlinie umgrenz-
Kreuzb., Diagonalb., Scheidb. u. a.) te Feld (→ *Bogen I). Das B. über
sind Bestandteile des Gewölbebaus dem waagerechten Türsturz roman.
(→ *Gewölbe). Zur formalen Aus- und got. Kirchenportale wird auch
bildung des B. → *B.formen. → *Tympanon genannt, ebenso das
Engl. arch,bow; frz. arc, courbe; it., sp. arco. B. an bogenförmigen Giebeln und
Bekrönungen von Tür- und Por-
Bogenachsel → Bogenschenkel. talumrahmungen der Renaissance
und des Barocks (→ *Lünette); bei-
Bogenanfall, unterer Teil des Bo- de sind meist mit figürl. Schmuck
genschenkels vom Kämpfer (Bo- gefüllt. Ferner kann ein B. unter
genanfang) bis zu dem Bereich, in einem Entlastungsbogen über ei-
dem die Keilsteine sich nur noch ner Reihe kleinerer Bogenöffnun-
durch die Keilform halten. gen auftreten, bes. an Fenstern,
Engl. spring line; frz. retombée de l’arc; Emporen und Triforien der roman.
it. reni; sp. arranque del arco. und got. Baukunst. Schließlich kann
auch ein Schildbogen (→ *Gewöl-
Bogenanker, Anker zur Siche- be) unter einem Gewölbe ein B.
rung gegen die Schubwirkung bilden, wenn die Kämpferlinie
eines Bogens (→ *Anker 2). durch ein Gesims betont ist.
Frz. tirant d’arc; it. tirante (dell’arco); sp. Engl. tympanum; frz. tympan, lunette; it. tim-
anclaje, tirante del arco. pano; sp. tímpano.

Bogenaustragung, Rippenbogen- Bogenfenster, eine → *Fenster-


austragung, Darstellungs- und Kon- form mit Bogenabschluß.
struktionsverfahren für das Rippen- Engl. arched window; frz. fenêtre cintrée, f.
system eines Gewölbes, bei dem arquée; it. finestra centinata; sp. ventana
man, im Gegensatz zur Orthogo- arqueada.
Bogenformen 78

Bogenformen

Bogenformen, die meisten in der 1 Parabelbogen


Baukunst angewandten B. sind aus 2 Halbkreisbogen
3 Gestelzter Rundbogen (Stelzbogen)
dem Kreis entwickelt oder auch aus 4 Hufeisenbogen
zwei, drei oder mehreren Kreisbo- 5 Korbbogen
genstücken (Kreissegmenten) zu- 6 Flachbogen
sammengesetzt. Sie bleiben meist 7 Gleichseitiger Spitzbogen
in der Ebene, können aber auch 8 Gedrückter Spitzbogen
9 Überhöhter Spitzbogen,
→ Raumbogen sein (Kurven höhe-
Lanzettbogen
rer Ordnungen). Die verschiede- 10 Tudorbogen
nen B. entspringen zumeist forma-
len Vorstellungen, doch folgten Gedrückt bzw. überhöht nennt
bereits die Spitzbogen den kon- man alle B., deren Stich geringer
struktiven Anforderungen in ho- bzw. größer ist als die halbe Bogen-
hem Maße. Dem stat. Kräftever- weite. Eine Sonderform des Rund-
lauf entsprechen genau nur die bogens ist der Hufeisenbogen, der
Parabelbogen, aber die häufigste B. unten eingezogen ist, da ihm der
ist der Halbkreisbogen (Rund- Dreiviertelkreis zugrunde liegt,
bogen). Soll der Bogen höher als und der auch zugespitzt vorkom-
ein Rundbogen sein, so wird er men kann. Der Korbbogen ist el-
gefußt oder gestelzt, d.h. die Bo- lipsenähnl., aber aus Kreisbogen-
genkrümmung beginnt erst über stücken zusammengesetzt, dagegen
einer kurz fortgesetzten Vertikalen. entspricht der seltenere Ellipsen-
79 Bogenformen

11 Kleeblattbogen
12 Zackenbogen
13, 14 Schulterbogen
15 Vorhangbogen
16 Karniesbogen
17 Kielbogen, Eselsrücken
18 Schwanenhals, einhüftiger
Korbbogen

Bogenformen

bogen tatsächl. der Halbellipse. der Vielpaß-, Zacken- oder Fächer-


Der Segment-, Flach- oder Stich- bogen. Eine Abart des Kleeblatt-
bogen nähert sich in seinen Ex- bogens ist der Schulter-, Konsol-
tremen entweder dem Halbkreis- oder Kragsturzbogen, bei dem der
bogen oder dem → *scheitrechten mittlere Kreisbogen durch einen
Sturz. Die Bogenmittelpunkte des waagrechten Sturz ersetzt ist und
normalen gleichseitigen Spitzbo- die beiden seitl. Kreisbogen meist
gens liegen in den Kämpferpunk- auskragende Konsolsteine sind. Er
ten. Zwischen die Kämpferpunkte ist also kein echter Bogen (→ Bo-
rücken die Krümmungsmittelpunk- gen I). Die Konvexbogen bestehen
te beim gedrückten Spitzbogen, aus konvexen und meist auch aus
während sie beim überspitzten konkaven Bogenteilen. Der Vor-
Lanzettbogen hinaus rücken. Der hang- oder Sternbogen ist die
Tudorbogen ist ein flacher Spitz- Umkehrung des Kleeblattbogens
bogen, der aus vier Kreisbögen und wird von konvexen Bogenli-
zusammengesetzt ist. Der Klee- nien begrenzt. Beim Karniesbogen
blatt- oder Dreipaßbogen setzt sich (→ *Karnies) setzen sich die unte-
aus drei stark eingezogenen Kreis- ren konvexen Bogenteile nach
bogen zusammen, deren mittlerer oben konkav fort, während beim
größer oder auch gespitzt sein Kiel- oder Sattelbogen, der auch
kann. Wird die Zahl der begleiten- Eselsrücken genannt wird, die
den Kreisbogen erhöht, so entsteht konkaven Teile oben konvex fort-
Bogenfries 80

gesetzt werden. Die meisten B. tre- Bogenlauf → *Archivolte (2).


ten auch einhüftig oder steigend
auf, d.h. die Kämpferpunkte eines Bogenpfeil, der Abstand von der
solchen Bogens liegen verschieden Sehne (Kämpferlinie) des Bogens
hoch. Bes. der steigende Korb- bis zum Scheitel.
bogen ist häufig anzutreffen und Engl. rise, camber (of arch); it. freccia
heißt auch Schwanenhals. Die dell’arco; sp. elevación del arco, flecha d. a.
Bogenläufe werden häufig an Stirn
oder Laibung profiliert oder orna- Bogenportal, seit röm. Zeit übli-
mentiert und → *Archivolte oder che Art einfacher Mauerdurchgän-
Faszienbogen genannt. ge. In roman. Zeit ist der Rund-
bogen oder der Kleeblattbogen zu
Bogenfries, eine fortlaufende Rei- finden. Die Bogenstirn wie auch
he von kleinen, der Wand vorge- das Gewände kann mit Reliefs
blendeten Bogen, meist Rundbo- geschmückt sein, in der Renais-
gen, die oft reich profiliert und auf sance profiliert oder rustiziert. Die
Konsolen gesetzt sind. Der B. wird Gotik setzt den Spitzbogen ein, die
hauptsächl. in der roman. Bau- Spätgotik den Eselsrücken, Kielbo-
kunst zum Schmuck des Außen- gen und Vorhangbogen, in England
baus (bes. unter Dachgesimsen), ist der Tudorbogen und auch der
aber auch als Wandgliederung im Schulterbogen vertreten. Das Bo-
Innern verwendet. Ein der Giebel- genfeld kann durch eine Stein-
linie folgender B. wird »steigender platte (→ *Tympanon) geschlossen
B.« genannt. Eine bes. im Back- sein, die im weiteren Verlauf mit
steinbau häufige Variante des B. ist Reliefschmuck überzogen wird. In
der Kreuzb., bei dem die einzelnen der Gotik wird der Spitzbogen ver-
Bogen einander überkreuzen und wandt und das Tympanon in Zo-
jeder eine Konsole überspringt nen gegliedert oder durchfenstert.
(→ *Fries). In der Renaissance und bes. im
Engl. arched frieze; frz. frange festonnée; Barock kann das Bogenfeld als
it. fregio ad architetti; sp. friso arqueado. Oberlicht geöffnet und mit reichen
Schmiedeeisengittern besetzt sein.
Bogengang, auf einer Seite von Engl. arched portal; it. portale ad arco.
einer → *Arkade begrenzter Gang
(→ *Laube). Bogenquaderung, 1. Durchfüh-
Engl. arcade; frz. passage à arcade, portique rung des Fugenschnitts von Bo-
voûte; sp. corredor arqueado. gensteinen, wobei spitze Winkel
möglichst vermieden werden sol-
Bogengrab → Arcosolium. len und ein gutes Einbinden der
Bogensteine in das übrige Mauer-
Bogenhöhe, die Stich- oder Pfeil- werk gewährleistet werden soll. 2.
höhe eines Bogens ist der senk- Betont reliefartige Hervorhebung
rechte Abstand zwischen Kämpfer- der Stirnfläche der einzelnen Bo-
linie und Scheitel. gensteine (Bosse, Rustika).
Engl. rise of arch; frz. montée, flèche, hau- Engl. rusticated arch; it. 1. sbozzatura, squa-
teur sous clef; it. freccia dell’arco; sp. eleva- dratura (dei cunei), 2. bugnatura (dell’arco);
ción del arco. sp. 1. corte de juntas, 2. realce de las piedras.
81 Böhmische Kappe

kung, bei der breite Bohlen, die in


genutete Balken (Riemen) fassen,
einander abwechseln; 14. Jh. bis ins
18./19. Jh. üblich. Durch Abfasung
und Profilierung sowie Schnitzerei
und Malerei zu repräsentativer Wir-
kung gesteigert.

Bohlendecke, leicht gewölbte


oder flache Decke aus Bohlen, die
Bogenquaderung mit Nut und Feder verbunden sind
und an den Seitenwänden in die
Bogenscharte, schmale hohe Nut einer Wandbohle eingreifen.
Scharte für Bogenschützen. Engl. plank ceiling; frz. plancher en ma-
Frz. archère, meurtrière; sp. tronera para driers; it. solaio a tavoloni; sp. cielo de
arqueros. tablones.

Bogenschenkel, Bogenachsel, Bohlenwand, eine aus Bohlen


Halbbogen zwischen Kämpfer und bestehende Wand zwischen recht-
Scheitel. winklig miteinander verbundenem
Fachwerkgerüst, d.h. → Schwelle,
Bogensteine, meist keilförmig → Ständer und → Rähm. Die Boh-
zugehauene Steine (Keilsteine), aus len sind dicht aneinandergefügt, sie
denen ein gemauerter → Bogen (I) bilden die Wandfüllung, seitl. in
besteht. Nuten der Ständer eingeschoben,
Engl. arch stones, voussoirs; frz. claveaux, bes. im süddt. Fachwerkbau des
voussoirs; it. cunei; sp. piedra acuñada del 15. /16. Jhs.
arco. Engl. plank wall; frz. mur en madriers;
it. parete a graticcio tamponata con assicel-
Bogenstellung → *Arkade. le; sp. pared de tablones.

Bogenstirn → *Bogen. Böhmische Kappe, Böhm. Ge-


wölbe, Platzelgewölbe, Stutzkup-
Bogentiefe, Tiefe der Laibung ei- pel, im Gegensatz zur Hänge-
nes Bogens (→ *Bogen I). kuppel, bei der das Grundquadrat

Bogentür, eine Tür mit bogenför-


migem Abschluß, → Bogenportal.

Bohle, Diele, Planke, durch grö-


ßere Dicke (6–10 cm) tragfähiger
gestaltetes Brett.
Engl. plank, deal; frz. madrier; it. tavolone,
pancone; sp. madero, tablón.

Bohlenbalkendecke, Spunddecke,
Riemchendecke, Raumüberdek- Hängekuppel Böhmische Kappe
Boiserie 82

des zu überwölbenden Raums dem basilika am Forum, im 13. Jh. bes.


Fußkreis einer → *Kuppel einbe- in Flandern und Holland in großer
schrieben ist, versteht man unter Form entwickelt und dann über Eu-
einer B.K. ein Gewölbe über einer ropa verbreitet, unterschiedl. Bau-
kleineren Fläche als dem Grund- formen: Gebäude um einen Hof,
quadrat. große palastähnl. Bauten, bes. im
Engl. Bohemian vault; frz. calotte bohé- 19. Jh.
mienne, voûte bohémienne plate; it. volta a Engl. Stock Exchange; frz. bourse; it. borsa;
vela a sesto ribassato; sp. bóveda tebajada de sp. bolsa.
bohemia.
Böschung, Dossierung, die Nei-
Boiserie → Täfelwerk. gung einer Fläche zur Horizon-
talebene, schräge Seitenwand eines
Bollwerk, eine mit Bohlen befe- Walls oder Grabens (→ Escarpe,
stigte, zumeist runde Erdauf- → Contrescarpe).
schüttung als behelfsmäßiges, flan- Engl. slope, escarp; frz. talus, adossement,
kierendes, vor dem Hauptwall pente; it. pendio, scarpata; sp. talud, escarpa.
vorspringendes Verteidigungswerk,
danach allgemein eine vorgescho- Boskett (frz., it.), an das → Bro-
bene Verteidigungsanlage (→ *Bar- derieparterre anschließender Gar-
bakane, *Bastille, *Bastion). tenteil, der aus streng beschnit-
Engl., frz. bastion; it. bastione, baluardo; tenen, geometr. oder ornamental
sp. bastión. angelegten Buchshecken besteht,
in Sonderfällen auch als Irrgarten
Bollwerkswinkel, der Winkel (→ Labyrinth, → *Garten).
zwischen zwei Facen an der Basti- Engl. bosket; frz. bosquet; it. boschetto;
onspünte. sp. bosquete.
Engl. salient angle, salient corner; sp. ángu-
lo saliente. Bosse (mittelhochdt. bozen: schla-
gen), 1. die nur roh zugerichtete,
Bonnet (frz.), Erdaufwurf auf Wall daher buckelige Vorderseite bzw.
oder Bastion einer Festung, auch Ansichtsfläche eines Werksteins
kleines Außenwerk vor Bastions- oder Quaders (Buckelquader →
oder Ravelinpünten.
Engl., frz. bonnet; sp. bonete.

Bonnet à prêtre (frz.), → Pfaf-


fenmütze, tenailliertes Außenwerk
Versatzbossen
von Festungen. 1

Börse, Handelshalle, Gebäude, in


dem sich Kaufleute regelmäßig zu-
sammenfinden, um miteinander
oder durch Vermittlung von Mak-
lern Handelsgeschäfte in Waren
oder Wertpapieren abzuschließen.
Schon in der Antike als Markt- 2 Bossen
83 Bresche

Bossenquader). Die B. diente urspr. Bouleuterion → *Buleuterion.


wohl dazu, das Abgleiten schwerer
Steine von den Hebetauen zu ver- Boulevard (frz.), urspr. das Boll-
hindern (Versatzb.), und kommt werk einer Festung, dann bes. in
bereits in der antiken Mauertech- Frankreich gebräuchl. Bezeichnung
nik und an altamerikan. Bauten für breite Straßen in großen Städ-
vor. Bes. häufig findet man B.mau- ten mit prachtvollen Wohn-, Ge-
erwerk (B.werk) an Burgen der schäfts-, Restaurant- und Theater-
Stauferzeit und an Palastbauten bauten; die B. folgen häufig den
der Frührenaissance (→ Rustika, Wallinien der Stadtbefestigung, die
→ *Mauerwerk). 2. Eine nur ange- nach dem Schleifen als breite Stra-
legte, nicht vollendete Bildhauer- ßen genutzt wurden.
oder Steinmetzenarbeit, z. B. ein Engl., frz., it. boulevard; sp. bulevar.
Kapitell, das in unfertigem Zu-
stand versetzt wurde. Solche B.- Brandmauer, Feuermauer, gegen
Kapitelle finden sich, oft neben ein angebautes Nachbarhaus ge-
fertigen, bes. an Bauten des MA. richtete, nicht durchbrochene Ab-
Engl. 1. boss; frz. 1. bosse, bossette; it. 1. bu- schlußmauer eines Bauwerks, in
gna, 2. bozza; sp. realce rústico de una piedra. die keine Holzteile einbinden dür-
fen. Auch eine vom Keller bis über
Bossenkapitell → *Bosse (2). die Dachhaut geführte Mauer in-
nerhalb eines Gebäudes, das dieses
Bossenmauerwerk, Bossenwerk in einzelne untereinander nur mit
→ *Bosse 1, → *Mauerwerk. besonderen Sicherheitsvorkehrun-
gen verbundene Brandabschnitte
Bossenquader, Buckelquader, an unterteilt.
seiner Vorderseite nur roh bear- Engl. fire wall; frz. mur coupe-feu, m. pare-
beiteter Quader oder Werkstein feu; it. muro tagliafuoco, m. spartifuoco;
(→ Bosse 1,→ *Mauerwerk). sp. muro cortafuego.
Engl. rusticated stone; frz. pierre rustique;
it. bugna rustica; sp. piedra rústica. Brauttür, an größeren ma. Kirchen
meist ein Seitenportal an der Nord-
Bossieren, einen Werkstein oder seite, vor dem der Priester die
Quader an seiner Vorderseite mit Eheschließung und den Ringwech-
dem Zweispitz, Spitzeisen o. ä. sel vornahm, ehe er das Brautpaar
grob zuhauen, so daß eine erhabe- in die Kirche führte. Die B. ist
ne → *Bosse stehenbleibt, die dann daher gewöhnl. überdacht oder mit
weiter ausgearbeitet wird. einer Vorhalle versehen und mit
Engl. rough-hew, boast; frz. bosser (la pierre); symbol. Bogenfeld- oder Gewän-
it. bugnare; sp. realzar una piedra. deplastik geschmückt.
Frz. porte de mariage; it. porta della sposa;
Boudoir (frz.), ein kleines, der sp. porta del matrimonio.
Dame des Hauses vorbehaltenes
Zimmer mit Schreib-, Arbeits- Bresche, Öffnung des Walls oder
und Sitzmöglichkeit, bes. im Ro- der Befestigungsmauer durch Ka-
koko üblich. nonade oder Minieren.
Frz., it. boudoir; sp. pequeño salón. Engl. breach; frz. brèche; it. breccia; sp. brecha.
Brett 84

Brett, dünnes, breites Holz mit Bruchsteinmauerwerk → *Mau-


nur geringer Belastbarkeit, vor- erwerk.
nehml. für Verkleidungen verwen-
det (→ Bohle). Brücke, Bauwerk zur Überleitung
Engl. board; frz. planche; it. asse; sp. tabla. von Verkehrswegen, Straßen (Via-
dukt) oder Wasserleitungen (Aquä-
Brille, Ravelin, dessen Facen von dukt) über Geländeeinsenkungen,
zwei gestutzten Kontergarden ge- Gewässer oder andere Verkehrs-
deckt werden; zwischen diesen wege wie Straßen und Eisenbah-
und der Spitze des Ravelins befin- nen, aus Holz, Stein oder Holz
det sich gelegentl. zusätzl. ein und Stein, in neuerer Zeit auch aus
Reduit (→ *Lünette). Stahl, Stahlbeton oder Spannbeton.
Die Hauptbestandteile einer B.
Brisure (frz.), Bruch des Festungs-
walls zum Zweck der Flankierung.
Frz. brisure; sp. quiebre, articulación.

Broderieparterre (frz. broder: stik-


ken), unmittelbar vor dem Schloß
gelegener ebener Gartenteil, des-
sen Teppichbeete durch geordnete
Blumen, seltener Kieselsteine zwi-
schen niedrigen Hecken (→ Bos-
kett) wie eine Stickerei gemustert
sind (→ *Garten).
Engl. embroidery green; it. parterre; sp. par-
que francés barroco.

Bruchfuge, 1. Fuge, die sich bei


der lagerhaften Schichtung der
Steine, d.h. ihrer natürl. Lagerung Zugbrücke
entsprechend, ergibt. 2. Fuge, die
sich bei zu starker Belastung eines
Bogens öffnet.
Frz. joint de rupture; it. fessurazione da
taglio; sp. junta abierta.

Bruchlinie → Dachbruch.

Bruchsteine, natürl. Steine, die


im Gegensatz zu den behauenen
Werksteinen so verwendet werden,
wie sie roh oder nur wenig bear-
beitet aus dem Steinbruch kom-
men (→ *Mauerwerk).
Engl. quarry stone, rubble; frz. moellon,
pierres brutes; it. pietra scapolo; sp. piedra
de cantera, bruta y sin labrar. Eiserne Fachwerk- und Gitterbrücken
85 Brücke
Brücke

Steinerne Bogenbrücke
a Landfeste c Überlauf
b Pfeiler (Flußpfeiler) d Vorkopf (Wellenbrecher)

Hölzerne Dachbrücke

Eiserne Hängebrücke (Beispiel: London, Albert Bridge)

sind Fundamente, Stützen, Trag- wandten Seiten der Flußpfeiler


werk und Oberbau mit B.-Bahn, heißen Vorköpfe (Wellenbrecher).
die in der Mitte meist leicht über- Holzpfeiler bestehen meist ganz
höht ist. Die frei stehenden Stüt- oder im unteren Teil aus verbunde-
zen werden Pfeiler genannt, wobei nen Rammpfählen; hohe, gerüst-
End- und Mittelpfeiler bzw. Land- artig gezimmerte Pfeiler heißen
und Flußpfeiler zu unterscheiden Gerüstpfeiler. Nach dem stat. Sy-
sind; Bogenb. haben statt der stem des Tragwerks unterscheidet
Landpfeiler Widerlager (Land- man Balkenb. mit balkenartigen
festen). Die der Strömung zuge- (vollwandigen oder kastenartigen)
Brückenkapelle 86

Hauptträgern, Bogenb. mit bogen-


förmigem Haupttragwerk, Hän-
geb., deren Bahn unter Ketten- und
Drahtseilbündeln usw. hängt, die
über hohe Pfeiler (Pylone) gespannt
und in Fundamenten verankert
sind. Urspr. waren B. aus Holz, spä-
ter auch aus Natur- und Backstein
und seit Ende des 18. Jhs. zuneh-
mend aus Eisen und Beton. Stahlb.,
meist aus Fachwerk- oder aus Git-
terträgern, aber auch aus Vollwand-
trägern konstruiert, können ebenso
wie die modernen Spannbetonb.
größte Entfernungen überspannen.
Außer diesen festen B. gibt es be-
wegliche, wie Dreh-, Hub-, Zugb.,
die auch bei hohem Wasserstand
bzw. niedrigen Uferböschungen
den Schiffen die Durchfahrt ermög-
lichen, während Schiffs- oder Pon-
tonb. als behelfsmäßige B. haupt- Brückenkapelle
sächl. militär. Zwecken dienen.
Engl. bridge; frz. pont; it. ponte; sp. puente. Brückenpfeiler → *Brücke.

Brückenkapelle, meist auf einem Brückenplatte, Brückenklappe,


vorspringenden Mittelpfeiler stei- Brückenbahn, Zugbrücke, die im
nerner Brücken errichtete Kapelle. gehobenen Zustand auch als Ver-
Engl. bridge chapel; frz. chapelle de pont; schluß des Burg- oder Stadttors
it. cappella su ponte; sp. capilla de puente. dient.
It. ponte levatoio; sp. puente levadizo.
Brückenkopf, Schanze oder Be-
festigungsanlage auf dem feindsei- Brückenturm, 1. zur Verteidi-
tigen Ufer vor einem verteidigten gung einer Brücke errichteter Wehr-
Brückenübergang; auch allgemein turm am Brückenkopf, auf der
für Brückenende (→ *Stadtbefesti- Brücke selbst oder an der Ring-
gung). mauer gelegen (Brückentorturm).
Engl. bridgehead; frz. tête de pont; it. testa Der B. auf einem verstärkten
di ponte; sp. cabeza de puente. Mittelpfeiler der Brücke ermög-

Brückenturm
87 Brunnen

lichte eine abschnittsweise Vertei- zurück, dort wurden auch die


digung. 2. Pylon, die turmartigen Arbeitsgeräte ausgegeben und auf-
Pfeiler der Hängebrücke. bewahrt. Später diente der B. auch
Engl. 1. bridge tower; frz. 1. tour de pont; als Studiensaal.
it. 1. torre del ponte, 2. pilone, pila; sp. 1.
torre de puente, 2. pilón. Brunnen, urspr. ist der Name B.
(Bronnen, Born) und Quelle der-
Brüdersaal, frateria, Fraternei, in selbe Begriff, erst die neuere Sprach-
Zisterzienserklöstern ein im Ost- bildung führt zur Trennung. In der
flügel des Kreuzgangs gelegener Antike bezeichnet krenä jede Art
Raum (auditorium iuxta capitu- von Wasserentnahmestelle, die
lum) als Arbeitsraum und für die gefaßt ist und über, nahe oder ent-
tägl. Arbeitsverteilung; nach der fernt einer Quelle liegt, unter-
Arbeit kehrte man in den B. schieden vom Brunnen, der ins

Brunnen

rechts: Ziehbrunnen
Laufbrunnen (Schalenbrunnen)
Springbrunnen
links: Laufbrunnen mit got.
Turmpyramide
Brunnenhaus 88

Grundwasser eingetieft ist. B. Brüstungsgesims → *Gesims, das


kommen als Lauf-, Schöpf-, Zieh- in der Höhe einer Brüstung (meist
oder Springb. vor. Die Grundform Fensterbrüstung) verläuft.
ist der B.stock (B.pfosten) mit Engl. breast moulding; frz. tablette de fenê-
einem B.rohr, aus dem Wasser in tre; it. cornice marcadavanzale; sp. antepe-
den B.trog (B.becken, B.schale) cho.
fließt; bei öffentl. B. als Wandb.
oder mit reicher architekton. und Brustwehr, geböschte Aufschüt-
dekorativer Ausstattung als mehr- tung oder brusthohe Mauer mit
etagige Schalenb., architekton. Auf- Schießscharten oder → *Zinnen
bauten mit Figuren, bes. im Ba- zum Schutz der Verteidiger, bes. als
rock; im Rokoko und Klassizismus oberer Abschluß einer Mauer oder
auch als hohe Säulen oder Obelis- Wehrplatte, auch als niedriger Wall
ke in der Trogmitte. In den Gärten auf dem Hauptwall einer Festung.
wurden Springb. und Kaskaden Engl. parapet, breastwork; frz. parapet; it. pa-
bevorzugt. Auch als Reinigungsb. rapetto; sp. parapeto.
im Vorhof einer → *Moschee.
Engl. spring, well, fountain; frz. puits, fon- Buckelquader, Buckelstein, Bos-
taine; it. pozzo, fontana; sp. pozo, fuente. senquader, Quader, dessen Vorder-
seite nur roh behauen ist und
Brunnenhaus, rundes oder poly- daher mehr oder weniger stark
gonales Gebäude über einem Brun- vorspringt. Um exaktes Versetzen
nen, bes. an Kreuzgängen in roman. zu ermöglichen, erhalten die B.
und got. → *Klöstern. meist einen schmalen Randschlag
Engl. well house; frz. maisonnette de puits, mit gerader Kante (→ *Mauer-
lavoir; it. pozzo (all’interno del chiostro); werk).
sp. casete sobre un pozo.
Engl. rusticated ashlar; frz. pierre rustique;
Brustriegel, im Fachwerkbau Rie- it. bugna rustica; sp. piedra rústica protube-
rante.
gel in Brüstungshöhe, der bes. als
untere Begrenzung eines Fensters
dient,→ *Fachwerkbau. Bug, Bugband, ältere Bezeichnung
für → Büge.
Frz. pièce d’appui, entretoise; it. corrente
del davanzale; sp. alféizar. Engl. bow; frz. Kopfband: aisselier; it. picco-
lo contraffisso; sp. pequeño contrafijo.
Brüstung, Parapet (frz.), waage-
rechte brusthohe Sicherung von Büge, Bug, Strebe (Vollholz), die
Fenster, Terrasse, Balkon aus Stein, den Balken verriegelt und den
Holz oder Eisen, entweder aus Plat- Überhang gegen die Wand ab-
ten oder aus Pfosten mit eingestell- stützt, → * Fachwerkbau.
ten Platten, auch aus Mauerwerk, Engl. angle brace; frz. lien d’angle, moise
in der Gotik mit Maßwerk, im inclinée, bras force; it. contraffisso; sp. con-
Barock als → *Balustrade, seit trafijo.
Ende des 17. Jhs. und im 18. Jh. als
schmiedeeiserne Konstruktion. Bühne, 1. eine erhöhte Fläche, die
Engl. parapet, shoulder; frz. parapet, épaule- in einen Raum hineinragt (Po-
ment; it. parapetto, sponda; sp. parapeto, diumb.). 2. Im → Theater ein
baranda. Raum, der sich zum Zuschauer-
89 Bukranion

raum öffnet. In der Antike wurde Erweiterung der B. in den Zu-


die B. eine eigene Architekturform schauerraum. 3. In Süddeutsch-
mit dreitoriger Bühnenrückwand land volkstüml. Bezeichnung für
(Skene), auch mit mehrgeschossi- den Dachraum (Dachboden) eines
gen Säulenstellungen, Nischen, Hauses.
Arkaden usw., bei den Römern als Engl. 1. scaffold, 2. stage; frz. 1. échafaud,
Stadttore oder Palastfassaden aus- plate-forme, 2. scène; it. 2. palcoscenico,
gebildet. Diese Gliederungen wur- proscenio; sp. 1. podio, 2. proscenio, esce-
nario.
den in der Renaissance wieder auf-
gegriffen. Sebastiano Serlio entwik-
kelte 1508 die Winkelrahmenb., Bühnengasse, im antiken Theater
aus einer breiten Vorder- und einer der vor der Szene gelegene seitl.
nach hinten ansteigenden schmale- Gang zwischen Bühne und halb-
ren Bildb. bestehend, auf der zwei kreisförmig angeordneten Zuschau-
mit bemalter Leinwand bespannte errängen, als Zu- und Abgang zur
stumpfwinklige Winkelrahmen Seite der Bühne benutzt.
rechts und links und ein nach It. parodo; sp. pasillo entre escenario y
espectadores.
rückwärts anschließender perspek-
tiv. bemalter Prospekt (Palastar-
chitektur, Straßenbild) angebracht Bühnenhaus, das die Bühne und
waren. Das elisabethan. Theater in Ausstattungsräume aufnehmende,
England entwickelte dagegen aus zumeist baul. gesondert gestaltete
der freien Podiumsb. die sog. Gebäude an einem Theater.
Shakespeareb. mit Vorder-, Hinter- Engl. stage house; it. torre scenica; sp. edifi-
cio del escenario.
und Oberb. Auf dem Kontinent
setzte sich die nur von vorne ein-
sehbare Guckkastenb. durch, Zu- Bukranienfries → Bukranion,
schauer- und Bühnenhaus sind → *Fries.
baul. getrennt. Die Kulissenb. wur-
de von Giovanni Battista Aleotti Bukranion (gr. Rindsschädel), Aas-
(Teatro Farnese 1618/19, Parma) kopf, dem Schädelskelett der Opfer-
eingeführt, seit 1647 sind die tiere nachgebildetes Schmuckmotiv
Kulissen verschiebbar. Seit Ende an hellenist. und röm. Altären,
des 19. Jhs. gibt es die Drehbühne, Grabmälern und Metopen, meist
bei der in den Bühnenboden eine mit Blumen und Bändern verziert.
kreisförmige Fläche eingelassen ist, Häufig sind mehrere solcher
die sektorenartig mit den einzelnen Schädel nebeneinandergereiht und
Szenenbildern bebaut ist, die so zu durch Girlanden verbunden oder
dem Zuschauerraum gedreht wer- mit Rosetten in den Zwischen-
den können; die Schiebeb. mit räumen zu einem Fries vereinigt,
Bühnenwagen (flache Podien auf dem Bukranienfries (→ *Fries).
Rollen) und die Versenkb. sowie Das Motiv wurde in der Renais-
Doppelstockb. mit hydraul. bewegl. sance wieder aufgenommen und
Bühnenboden. Häufig ist vor der auch im Barock noch gelegentl.
Guckkastenb. eine Vorb. über dem verwendet.
Orchestergraben angeordnet als Frz. bucrâne; it. bucranio; sp. bucráneo.
Buleuterion 90

Buleuterion, (gr. bouleuterion), das Bundbalken, Binderbalken, Bund-


Rathaus der gr. Stadt, im Unter- tram, durchgehender Deckenbal-
schied zum Sitz der städt. Beamten ken einer Dachbalkenlage, der mit
(Prytaneion) der Ort für die Voll- den Sparren einen festen Verband
versammlungen des Rats (Bulé), bildet, → *Fachwerkbau.
meist in der Nähe des Markts Engl. top plate; frz. sablière d’étage, Ober-
(Agora) gelegen. In hellenist. Zeit schwelle, Binderbalken: entrait de ferme; sp. vi-
ga superior de unión.
bestand das B. aus einem Vorhof,
den man durch einen Torbau (Pro-
pylon) betrat, und dem eigentl.
Rathaus, das im Innern halbkreis-
förmig ansteigende Sitzstufen wie
im Theater (jedoch ohne Bühne),
manchmal auch in U-förmiger An-
ordnung, besaß. Im Äußern häufig
durch Halbsäulen oder Pfeiler ge-
gliedert, hochliegende Fenster.
Engl. bouleuterion; frz. bouleutérion; it. bu-
leuterio; sp. ayuntamiento griego.

Bündelpfeiler

Buleuterion (Beispiel: Milet) Bündelpfeiler, ein Pfeiler, der


A Propylon B Vorhof C Altar rundum mit Dreiviertelsäulen von
größerem und geringerem Durch-
Bund, Verbindungsstelle zweier messer, sogenannte alte und junge
aufeinandertreffender Wände, z. B. Dienste, besetzt ist; in der Spät-
Bundständer in der Hauswand, an romanik ausgeformt und in der
den eine Innenwand anschließt. Gotik weit verbreitet; teilweise ist
91 Burg

der Pfeilerkern nicht mehr sicht- Bundwerk, Ständer-Riegel-Gerüst


bar. mit Bretterhinterschalung.
Engl. compound pier, bundle pier; frz. pilier
en faisceau; it. piliere; sp. pilar de nervios, p. Bungalow (engl. aus hindustan.),
en haz.
leichtes, eingeschossiges Sommer-
haus, mit Veranda (urspr. für die
Bündelsäule, mehrere (selten drei, brit. Verwaltungsbeamten in Asien),
zumeist vier oder mehr) zusam- heute allgemein ein eingeschossi-
mengestellte Säulen anstelle einer ges Einfamilienhaus mit Flachdach
Säule oder eines Pfeilers, auch Säu- oder ausgebautem Dachgeschoß.
lenbündel genannt, nicht jedoch Engl., frz., it., sp. bungalow.
identisch mit → *Bündelpfeiler.
Engl. clustered column; frz. faisceau de co-
lonnes; it. colonna a fascio (egitto); sp. atado Bunker, betonierter Schutzraum
de columnas. und Kampfstand des 20. Jhs., häu-
fig in die Erde eingetieft und auch
Bundgespärre, Bundsparren, Bin- von Erde überdeckt.
desparren einer → Dachkonstruk- Engl., frz., it., sp. bunker.
tion, → Gebinde.
Engl. roof truss, coupled rafters; frz. paire Burg, Feste, ein bewohnbarer
de chevrons; it. puntoni di capriata princi- Wehrbau, den eine Person oder ei-
pale composta; sp. armadura de techo. ne Gemeinschaft zu ihrem Schutz
als ständigen oder zeitweiligen
Bundsäule, 1. fälschl. Bezeich- Wohnsitz errichtet. Hervorgegan-
nung für → Stuhlsäule. 2. Eine gen ist sie in Nord- und Osteuropa
mittels eines → *Schaftrings mit aus der nur in Notzeiten aufge-
der Rückwand verbundene Säule. suchten, dem Gelände angepaßten
Engl. stud; frz. colonne annelée, c. bandée; vor- und frühgeschichtl. Flucht-
it. colonna cerchiata; sp. columna anillada.
burg und dem mehr oder weniger
geschützten fränk. Herrenhof, in
Bundschwelle → Schwelle. Süd- und Westeuropa, bes. in
Gallien, Italien und Spanien, aus
Bundständer, Eckpfosten, Ständer dem regelmäßigen, von Türmen
in der Fachwerkwand, an den eine flankierten röm. Kastell. Für die
senkrecht abgehende Wand (innere europ. B. lassen sich allgemeine
Scheidewand) anschließt. → *Fach- Grundformen erkennen. Nach der
werkbau. Lage werden unterschieden: die
Frz. poteau principal; sp. montante princi- Höhenb. auf schwer zugängl. Berg-
pal.
gipfel mit Rundsicht, als Gipfelb.,
Kammb., Spornb. oder Hangb.,
Bundtram → Bundbalken.
und die Niederungsb., zumeist mit
Bundwand, aussteifende und zo- Wasser umgeben, als Wasserb. oder
nenbildende Innenwand. Turmhügelb. (Motte). Hinsichtl. ih-
rer Bauherren unterscheiden sich
Engl. partition; frz. clayonnage, cloison,
paroi de charpente; it. tramezzo di irrigidi- die Volks- und die Fluchtb., → *Pfalz
mento (in costruzioni a graticcio); sp. tabi- und Reichsb., Fürstenb., Grafenb.,
que. Hochadels-(Ritter-), Ministerialen-
Burg 92

1 Vorburg
2 Halsgraben
3 Wehrturm
4 Ringmauer (Bering)
5 Schildmauer

Höhenburg

oder Dienstmannenb., → *Or- schen Mauer und Graben kann ein


densb., Stadtb. und Kirchenb. Absatz, die Berme, die Verteidi-
Nach der Form gliedern sich die B. gungszone verbreitern. Dem inne-
in: a) Zentralanlagen: Turmhü- ren Bering vorgelagerte Mauern
gelb., Hausberg oder Motte; Ring-, bilden einen eingeebneten Zwi-
Randhaus oder Gadenb. ohne schenraum, den Zwinger. Aus der
Turm, mit Mittelturm, mit radia- Flucht der Ring- und Zwinger-
lem Turm, mit mehreren Türmen; mauer vorspringende rechteckige
Turmb.; quadrat. B. und regelmä- oder runde Türme ermöglichen
ßig mehreckige Anlagen. b) Axialb. eine seitl. Bestreichung. Sie sind
rechteckig mit Zentralturm oder häufig zur Innenseite offen (Scha-
Frontturm, mehreckig mit Front- lentürme). Auf der Mauerkrone
oder mehreren Türmen; ovale B. dient ein → *Wehrgang (Letzte,
mit Mittelturm, mehreren Tür- Rondengang oder Mordgang) mit
men oder auch ohne Turm; Schild- Brustwehr zum Schutz der Ver-
mauerb. ohne und mit Frontturm teidiger. Die Brustwehr hat ent-
oder zwei flankierenden Front- weder → *Schießscharten oder be-
türmen; keilförmige, mehrgliedri- steht aus wechselnd rechteckigen
ge B. als Abschnittsb. Die Ring- nicht überdeckten Maueröffnungen
mauer, auch Zingel und bei bes. (Zinnenfenster, Zinnenscharte)
Höhe Mantel genannt, umschließt und geschlossenen Mauerstücken
den B.bering. Ihr vorgelagert ist (→ *Zinne). Auf den Ecken der
ein Wasser- oder Trockengraben. Ringmauer werden kleine vorge-
Bei Höhenb. trennt der bes. tiefe kragte Türmchen aufgesetzt (Schar-
und breite Halsgraben die B. vom wachtturm, Hochwacht, Pfeffer-
anschließenden Bergrücken. Zwi- büchse, Tourelle). In der Ring-
93 Burg

Wasserburg (Beispiel: Sully, Loire, 14.–15. Jh.)

mauer und in den Türmen sind Graben oder am → *Bergfried


Schießscharten so angebracht, daß Aborterker (→ *Abtritt). Das Burg-
das Angriffsfeld von Pfeil- oder tor wird zunächst als ein einfacher
Armbrustschützen beherrscht wird. Torbogen mit eisenbeschlagenen
Um das Schießen mit der Arm- Holzflügeln, eingeschlagener Zug-
brust und später mit Handfeu- brücke oder Fallgatter gestaltet.
erwaffen in einem möglichst gro- Häufiger sind gewölbte Torwege,
ßen Winkel nach den Seiten und auch Torhallen. Reichere fortifika-
nach unten zu gestatten, sind die tor. Gestaltung erfährt das Tor
schlitzartigen Schießscharten nach dann als Zwingertor und als Tor-
innen oder außen (Schartenmaul) burg mit flankierenden Türmen.
auf beiden Seiten, häufig auch Schließl. bildet sich ein System von
nach unten, erweitert. Über Toren, hintereinanderliegenden Torbefesti-
Eingängen und an Türmen finden gungen und halbkreisförmiger, mit
sich Pechnasen oder Gußerker, Schießscharten versehener Vormau-
kleine auf Kragsteinen oder Konso- er (→ *Barbakane) heraus, die seit
len ruhende Erker, die nach unten dem 15. Jh. vergrößert und mit Tür-
offen sind und nach vorne häufig men versehen wird (→ *Bastille).
ein Spähloch haben. Sie dienen zum Im Belagerungsfall kann ein ver-
Hinabschütten von heißem Wasser, steckter Ausgang in der Ringmauer
Öl oder Pech. Mit den Pechnasen oder auch ein kurzer Gang durch
häufig verwechselt, befinden sich Mauerdicke und Wall (→ Poterne)
in der Ringmauer über dem für den Ausfall benutzt werden.
Bürgerbauten 94

Erfordert die Lage der B. einen bes. kapelle verbunden, die aber auch in
Schutz auf einer Seite, so wird dort einen Bau eingefügt sein oder frei
die Ringmauer dicker und höher im Hof stehen kann. Die Nutz-
ausgebaut als Schildmauer, die bauten für Gesinde, Wirtschaft und
gleichzeitig die Aufgabe des Berg- Vieh sowie die Küche mit großem
frieds übernehmen kann oder auch Kamin, häufig als Fachwerkbauten,
mit einem Bergfried verbunden ist, sind zumeist an die geschlossene
der hinter ihr stehen, in sie einge- Ringmauer angelehnt, oder sie
baut oder seitl. angebaut sein kann. befinden sich in der Vorburg.
Turmartig vorkragende Ausbauten Wichtig für jede Höhenb. ist der
(Scharwachtturm) können an bei- → *Brunnen. Bei zu großer Höhe
den Enden der Mauer einen Ab- oder ungeeigneten Bodenverhält-
schluß bilden. Zumeist frei im nissen genügt eine Zisterne, ein
Burghof, in seiner Mitte oder zumeist unterird. Raum zum Sam-
Nähe der angriffsgefährdeten Seite meln von Regenwasser.
steht der → *Bergfried, der Haupt- Engl. castle, bastile, bastille; frz. château,
turm der B., der bes. in frz. und bastille; it. rocca, castello fortificato; sp. cas-
engl. B. als mächtiger Wohnturm tillo fortificado.
ausgebildet sein kann (→ *Donjon,
Keep). Entlang der Ringmauer, mit Bürgerbauten sind außer den
dieser verbunden oder innen frei Wohnhäusern der Handwerker und
vorgestellt, nehmen → *Palas und der Bürger (→ *Bürgerhaus) vor al-
→ Kemenate eine Seite des Burg- lem die den Gemeinschaftsaufga-
hofs ein, häufig mit der → Burg- ben dienenden öffentl. Gebäude der

Bürgerbauten (Beispiel: Köln, Gürzenich, 15. Jh.)


95 Bürgerhaus

Bürger einer Stadt, wie → *Rathaus, sein können (Süddeutschland,


Münze, Zeughaus, Gewandhaus, Auvergne, Bretagne), vergrößern
Schranne, Kornhaus, Bauhof, Spi- notwendige Flächen. Seit dem spä-
tal, Kaufhaus, Ballhaus, Hochzeits- ten MA. wohnen in den Neben-
haus, Schauspielhaus u. dergl. Auch und Hintergebäuden außer den
die von den einzelnen Zünften Familienangehörigen des Besitzers
errichteten Zunfthäuser gehören auch sog. Inwohner oder Mieter.
in diese Reihe, ebenso die → *Spei- Außerdem gab es Seelhäuser seit
cher. dem 13. Jh. als Vorgänger des neu-
Engl. civic buildings; it. edifici pubblici; zeitl. Miethauses (Köln, Nürnberg,
sp. edificios públicos. Gent). Das Ackerb. stellt eine
Kombination zwischen dem jewei-
Bürgerhaus, Werkstatt-, Wohn- ligen landesüblichen Bauernhaus
und Geschäftshaus eines Bürgers, und dem städt. B. dar und dient
in der Regel vom Eigentümer be- dem landwirtschaftl. Nebener-
wohnt; erst bei der Ausdehnung werb, ebenso das B. des Winzers
der Städte, bedingt durch die in- mit den erforderl. Nebenräumen
dustrielle Revolution im 19. Jh., und Kellern. Übermächtiges Vor-
setzt sich das bürgerl. Mietshaus kragen der Obergeschosse (Über-
durch. Das B. ist im MA. zumeist hang), aufwendige Gestaltung
vom Kirchenbau sowie vom Pfal- der Erker und den Verkehr behin-
zen- und Burgenbau abhängig und derndes Vorstehen von Beischlag
diesem künstler. untergeordnet. In und Kellerhalsüberbau wurden
der Renaissance und im Barock durch Bauordnungen ebenso ein-
nimmt das B. eine dem Sakralbau gedämmt wie die Brandgefahr
ebenbürtige, ja teilweise überlege- durch Ausbau in Stein und Er-
ne Stellung ein. Das B. ist nicht setzen der Schindel-, Stroh- und
typolog., sondern nur soziolog. zu Rieddeckung durch Ziegel- und
bestimmen; die Haustypen und Schieferdeckung. Immer ist ein
Bauformen sind von dem Baupro- Bemühen um Repräsentation zu
gramm, der sozialen Stellung des beobachten. So wird das urspr.
Bauherrn und regionalen Eigen- traufenständige Haus, bei den
heiten beeinflußt, das betrifft auch schmalen tiefen Bauparzellen nicht
das Baumaterial Stein, Backstein, nur wegen der einfacheren Balken-
Fachwerk oder Blockbau. Das B. überdeckung durch das giebelstän-
hat sich im 12. Jh. aus dem → Bau- dige Haus ersetzt, sondern auch
ernhaus und aus dem feudalen wegen der Möglichkeit, den Giebel
Wohn- und Repräsentationsbau als hohen Blendgiebel reich gestal-
(Wohnturm, Burg, Pfalz) entwik- ten zu können. Im 12. Jh. ver-
kelt. Das B. dient dem Bewohner schmelzen die überkommenen feu-
im Erdgeschoß als Werkstatt, La- dalen Bautypen wie das Turmhaus
den oder Kontor, im Obergeschoß (arx) auf längsrechteckigem Grund-
als Wohnbereich und im Dach als riß und abschließendem Zinnen-
Lagerraum; Hintergebäude, die kranz und der drei Geschosse hohe
auch winklig bzw. mit einer Ga- Wohnturm (turris) auf annähernd
lerie um einen Hof angeordnet quadrat. Grundriß mit dem Immu-
Bürgerhaus 96

nitätsbau (Kanonikerhäuser, Bi- 15. Jh. erhalten. Der → *Fachwerk-


schofspfalzen), bei dem der längs- bau des 14. /15. Jhs. ist in seiner
rechteckige Baukörper durch eine Konstruktion landschaftl. verschie-
Längsmauer in zwei unterschiedl. den, in der räuml. Organisation
breite Hausteile gegliedert wird den Steinhäusern ähnl. Das oberdt.
(Rheinland, England), hinzu kom- B. in Süd- und Mitteldeutschland
men Arkadenreihen, die vom ist gekennzeichnet durch eine kon-
Pfalzen- und Burgenbau übernom- struktive Teilung in mehrere Räu-
men, aber in Reihung und Wand- me neben- und übereinander. Das
bezug geändert werden, und im 13. niederdt. B. entwickelte sich aus
Jh. Stockgesimse und gestufte dem nordwesteurop. Hallenhaus,
Blendgiebel. Die Kombination von eine weiträumige Halle (Diele) bot
Eingang und durch Bogen geöffne- Raum für die einzige Feuerstelle,
ten Laden-Werkstatt-Raum sowie seit dem 15. Jh. baute man an der
ein in Arkaden geöffnetes Wohn- Straße ein oder zwei Stuben ein,
geschoß darüber ist im späten 12. und wegen der hohen Diele konn-
Jh. ausgebildet (Deutschland, Bur- ten zusätzl. Hängekammern an den
gund). Die frühesten Fachwerk- Deckenbalken angebracht werden,
häuser haben sich in Deutschland dazu → *Beischlag und → *Aus-
aus der Mitte des 13. Jhs., in Eng- lucht. In England war das mehrstök-
land und Frankreich erst aus dem kige Holzhaus üblich. Der Reich-

Bürgerhaus
1 Giebelhäuser (niederdt. Typ) 4 Nordwesteuropäisches Hallenhaus
2 Traufenhäuser (oberdt. Typ) (a Diele b Stube c Küche d Kammer
3 Oberdt. Hofhaus e Stall)
97 Bürohaus

tum führte seit dem 15. Jh. zu mehr Burgsitz, eine kleine Burg des
Wohnkomfort und zu reicherer niederen Adels.
Fassadengestaltung, die Wohnräu-
me wurden vermehrt und beheiz- Burgstall, ehemaliger Standort
bar, die Betten standen in → Alko- einer verschwundenen Burg.
ven. Vom 15. Jh. bis zum Ende des Burgtor, Zugang zu einer Burg,
18. Jhs. wurden die B. oft umge- vielfach ein nahezu selbständiges
baut, aufgestockt und erneuert, Gebäude mit Tor, Fallgatter und
jedoch behielten sie infolge der überwölbtem Torweg.
engen Bauparzellen in der Stadt
Engl. fortress gate, castle g.; it. porta del
ihren urspr. Reihenhauscharakter castello; sp. portón del castillo.
bei; nur die Fassadengestaltung
änderte sich entsprechend der Ent- Burgus (lat.), von einer kleinen
wicklung der Bauformen. Erst im Truppe besetzte Warte an Straßen
19. Jh. war im Zuge der Entfesti- und Landwehren, meist in der Art
gung der Städte eine freiere Ent- eines quadrat., von Wall und Gra-
faltung des Grund- und Aufrisses ben umgebenen Wehrturms, vor-
möglich. Es entstand die Villa, bes. rangig in der röm. Provinz, seit der
in den Vorstädten, die in Raumpro- Mitte des 2. Jhs. n. Chr. angelegt.
gramm und Gestaltung nicht mehr Engl. fortress, suburbium; it., sp. burgus.
landschaftl. gebunden war. Ferner
setzte sich im 19. /20. Jh. das städt. Burgwarte, Wartturm, ein in der
→ Miethaus durch als steinernes Verteidigungsanlage einer ma. Burg
Traufenhaus mit gleichen Geschoß- stehender Turm, danach auch häu-
höhen und zahlreichen Wohnun- fig Bezeichnung für einen vorge-
gen auch in Hintergebäuden. schobenen, meist hochgelegenen
Wartturm einer ma. Stadt, von dem
aus die Bewegungen herannahen-
Burgkapelle, privater Andachts-
der Feinde frühzeitig erkannt wer-
raum einer Burg als selbständiger
den konnten.
Baukörper errichtete oder über
Engl. watchtower; it. torre di guardia (del
einem Burgtor, im Palas, seltener castello); sp. torre de guardia del castillo.
in einem Bergfried eingebaute Ka-
pelle, die häufig mit ihrem Chor- Bürohaus, Bürobauten, Verwal-
abschluß als Erker (»Chörlein«) tungsbau, Verwaltungsgebäude, Ge-
über das Mauerwerk vorspringt. bäude für Planung, Veranlassung
Auch zweigeschossige B. kommen und Sicherung von Prozeßabläufen
manchmal vor (→ *Doppelkapelle). in Wirtschaft und Gesellschaft.
Engl. fortress chapel, castle c.; it. cappella Grundmaß der räuml. Organisation
del castello; sp. capilla del castillo. eines B. ist der Arbeitsplatz mit
Schreibtisch, er bestimmt die Ge-
Burgstadt, eine neben einer Burg bäudestruktur und dadurch weitge-
gegründete oder entwickelte Stadt, hend die architekton. Erscheinung
wirtschaftl. und auch teilweise (Abstand der Fenster, Raumtiefe,
rechtl. vom Burgherrn abhängig. Raumhöhe). Die Erschließung der
Engl. fortress town, castle t.; sp. ciudad Büroräume erfolgt mit Seitenflur
junto a un castillo. oder mit Mittelflur; durch die
Burse 98

Einrichtung von Großraumbüros Burse, das gemeinschaftl. Wohn-


können abgetrennte Flure entfal- haus für Studenten in ma. und
len. Je nach Organisation, Nutzung frühneuzeitl. Universitätsstädten,
und Gebäudegröße sind Aufzüge, zumeist bestehend aus Aufent-
künstl. Beleuchtung und Klimati- halts- und Wirtschaftsräumen,
sierung notwendig; flexible Raum- Bibliothek und Lehrraum (Hör-
aufteilung durch versetzbare Zwi- saal) sowie Schlafräumen.
schenwände in Skelettkonstruk-
tion, seit den 1960er Jahren auch Bußkapelle, kleine, meist recht-
Großraumbüros mit freier Vertei- eckige Kapelle an der O-Seite des
lung der Arbeitsplätze, größere An- Querschiffs (Querhauskapelle) oder
passungsfähigkeit an veränderte Chors einer Zisterzienserkirche,
Gruppenbildungen, leichterer Kom- bestimmt für die Bußübungen der
munikationsfluß. Zur Minderung Mönche.
der Grundstückskosten in den Engl. Magdalen Chapel; frz. chapelle expia-
Stadtzentren, zur Verkürzung der toire; it. cappella penitenziale; sp. capilla de
Verkehrswege und aus Repräsen- penitencia.
tationsgründen seit 1925 Entwick-
lung zum → Hochhaus, das nach Bußzelle, Büßerzelle, in Klöstern
1945 international übliche Bau- einer Kammer für die Bußübun-
form für B. B. wurden zuerst für gen der Mönche, selten einwand-
die öffentl. Verwaltung gebaut; frei bestimmbar.
bereits in der Antike kannte man It. cella penitenziale; sp. celda de penitecia.
spezielle B. (→ Tabularium). Mit
den Territorialfürsten entstanden Busung (gebust, busig), sphäri-
im 16. /17. Jh. Staatskanzleien, Ka- sche Ausbauchung des Gewölbes
meralämter und Prokuratien, zu- (→ *Gewölbeformen), bes. die
vor waren in den Rathäusern Amts- Überhöhung der Gewölbekappen
stuben untergebracht. Mit dem des Kreuzgewölbes, so daß der
weiteren Ausbau der staatl. Ver- Schnittpunkt der Kappen höher als
waltung entstanden im 19. Jh. spe- der Scheitelpunkt der Gurt- und
zielle Ministerien, die bis 1914 als Schildbogen liegt. Die Busung der
repräsentative monumentale Bau- Gewölbekappen vermehrt die Ver-
aufgaben aufgefaßt wurden, da- spannung des Gewölbes. B. ist zu
nach im öffentl.-staatl. wie im pri- unterscheiden vom → Stich.
vaten Bereich Annäherung der Frz. concavité, convexité; it. rialzo; sp. abol-
Gestaltung. Das private B. entstand samiento de la bóveda.
durch die Auflösung der Einheit
von Wohnung, Büro, Werkstatt und Butterfaß(turm), ein Rundturm,
Warenlager im Laufe des 17. /18. meist ein Bergfried, dessen unterer
Jhs. und führte zu dem mit Büro- Teil einen wesentl. größeren Um-
räumen und Repräsentationsteil mit fang hat als der obere.
Empfangsräumen, Sitzungssälen u.
Gastronomie, später Sozialräume. Butzenscheiben, kleine, runde,
Engl. office building; frz. immeuble de bu- meist grünl. Glasscheiben mit ein-
reaux; it. edificio per uffici; sp. edificio para seitiger Verdickung in der Mitte
oficinas. (Butze), mit Bleistegen im Profan-
99 Campo Santo

bau zu Fensterscheiben verbunden klöstern, meist im Nord- bzw.


(15./16. Jh.) und in ma. Wiederauf- Südflügel der Klausur in der Nähe
nahme im 19. /20. Jh. des Refektoriums und der Küche
Engl. glass roundel, bull’s-eye glass; frz. rond gelegen und vielfach der einzige
de verre; it. fondi di bottiglia; sp. cristal heizbare Raum des Klosters. Erwär-
abombado y emplomado. mung durch Luftheizung, im Erd-
geschoß unter dem C. eine Heiz-
Byzantinische Kuppel, geschlos- kammer, von deren erhitzten Wän-
sene Kugelkuppel oder Kalotte über den die Warmluft durch Kanäle im
abgekappter Hängekuppel bzw. fla- Gewölbe nach oben steigt.
chen Pendentifs.
Engl. Byzantine dome; frz. coupole byzan-
tine; it. cupola bizantina; sp. cúpula bizantina.

C
C siehe auch unter »K« oder »Z«.

Cabane (frz.), kleines Bauern-


haus, bes. als Nachbau in Park-
anlagen als Pavillon dienend.

Cabinet (frz.) → Kabinett.

Caementitium (lat. Bruchstein)


→ Opus.

Cairn, Carn, (gäl.-ir.), frühge-


schichtl. Grabmal in Form eines
pyramidenförmig aufgeschichteten
Steinhaufens, bes. in England und
Calefactorium
Irland; dort auch Bezeichnung für
ebenso gebildete Grenzmäler und Camarin (span.), kleine Kapelle
Wegzeichen. hinter oder über dem Hochaltar
span. Kirchen, abgeleitet von dem
Caldarium (lat. caldus: warm), dort aufgestellten Heiligenschrein
Heißbaderaum der röm. → *Ther- bzw. Reliquienaltar.
men. Auch wird gelegentl. ein war- Engl. camarín; frz., it., sp. camarín.
mes → Gewächshaus so genannt.
Frz. caldarium; it., sp. calidario. Campanile → *Kampanile.

Calefactorium (lat. calefacere: er- Campo Santo (it. heiliges Feld),


wärmen), Wärmestuben in ma. Klö- Friedhof, bes. wenn es sich wie in
stern, hauptsächl. in Zisterzienser- Italien um eine Anlage von regel-
Camp retranché 100

mäßigem Grundriß handelt, die von Capitallinie, die Strecke zwischen


Arkaden umgeben sein kann, meist Bastionspünte und Spitze des Poly-
jedoch nur von mächtigen Mauern gonwinkels einer → *Festung.
für Wandbestattungen umschlossen Engl. capital; frz. ligne capitale, capitale;
ist. sp. línea capital.

Camp retranché (frz.), ein ver- Capitolium (lat.), bei den Rö-
schanztes Truppenlager der frühen mern dasselbe, was bei den
Neuzeit. Griechen Akropolis ist, d.h. Burg
Frz. camp retranché; it. campo trincerato; und Regierungssitz.
sp. campo atrincherado.

Canabae (lat. canaba: Baracke), Caponniere (frz.), Kaponniere,


nichtmilitär. Siedlung außerhalb Grabenwehr, Koffer, Streichwehr,
eines röm. → *Castrums oder Mi- halb in die Erde eingegrabenes,
litärlagers, die kein Stadtrecht überdecktes, mit Schießscharten
hatte; häufig entlang einer Straße versehenes kleines Werk quer im
angelegt, aber auch wenig regelmä- Graben (volle oder ganze C.) oder
ßige Anhäufung von Wohn-, Hand- an dessen Böschung (Contre-
werks- und Wirtschaftsbauten. Escarpe-C.) einer Festung, als ge-
deckter Gang zur Grabenbestrei-
Cancelli (it.), Kanzellen (eigentl. chung.
Gitterstab), in Gerichtszimmern
und altchristl. Kirchen die Schran- Carcer (lat.), eigentl. Gefängnis,
ke, die den für das Publikum bzw. Käfig für Tiere; im Klosterbau und
die Laien bestimmten Raum von in Schulen und Universitäten als
der Tribüne bzw. dem Chor (Sank- Arrestlokal, angelegt nach den all-
tuarium) abtrennt (→ *Chorschran- gemeinen Grundsätzen für Ge-
ken), meist aus Stein in durchbro- fängnisse.
chener Arbeit. Aus der im 13. Jh.
erfolgten Verbindung mit dem Cardo (lat. Scheidelinie), eine
Lesepult (lectorium) entstand der der beiden Hauptachsen des röm.
→ *Lettner und aus der Bezeich- → *Castrums und röm. Stadtanla-
nung C. der Name → *Kanzel. Seit gen, in der Regel nord-südl. ver-
der Renaissance wurden die C. laufend (senkrecht dazu → Decu-
und Lettner durch → *Chorgitter manus → *Stadtbaukunst).
aus Eisen oder Messing verdrängt.
Engl. cancelli; sp. rejas de altar. Carnot-Mauer, freistehende
→ Escarpe mit rückwärtigen Ni-
Capilla Mayor (span. Hauptka- schenbogen.
pelle), in größeren span. Kirchen der
Altarraum im mittleren Teil des Cascane (frz.), Gewölbe in einem
Chors, vom Chorumgang und dem Wall oder in einer Bastion im
Gemeinderaum durch hohe stei- Festungsbau.
nerne Schranken (→ *Chorschran-
ken) getrennt, die meist mit rei- Castellum (lat.), kleines röm.
chem plast. Schmuck oder durch Standlager als Garnisonsplatz für
Prachtgitter ausgestattet sind. eine kleinere Abteilung → *Kastell.
101 Cella

Cavate, Cavete, Kafehte (lat. cava-


ta: Höhle), im MA. erhöhter Platz
hinter dem Ofen (Hölle), auch
tiefe Fensternische in dicken Mau-
ern, schließl. auch kleines Gemach,
namentl. das kleine Gemach der
Burgfrau.

Cavea (lat.), jeder hohle Raum,


bes. in den Amphitheatern der
trichterförmige Zuschauerraum,
auch bei Theatern mit ansteigen-
den Zuschauersitzen.

Cella (lat. Kammer, Zelle), das von


Mauern umschlossene Gehäuse im
antiken → *Tempelbau mit dem
Castrum (Beispiel: Saalburg, Hessen) Götterbild, bei den Griechen → Na-
1 Prätorium os, bei den Ägyptern Sekos (→ Bar-
2 Porta
3 Porta Prätoria
kenkammer) genannt. Die C. war
fensterlos und empfing ihr Licht
Castrum (lat., meist in der Mz.
vom Eingang, den man über eine
castra: befestigter Platz, Lager),
Vorhalle (Pronaos) betrat. Bei grö-
Standlager röm. Truppen, recht-
ßeren Tempeln kann die C. durch
eckig, mit abgerundeten Ecken,
Säulenstellungen in mehrere, mei-
umgeben von Graben, Wall, Pali-
saden, einer Mauer mit Türmen stens drei Schiffe geteilt sein. Im
und durch die parallel zu den dor. Tempel waren diese Säulen in
Hauptachsen (Cardo, Decumanus) der Regel in zwei Geschossen über-
verlaufenden Lagergassen schach- einander angeordnet, so daß in den
brettartig unterteilt. In der Mitte Seitenschiffen Galerien (Hyperoa)
das Praetorium als Haus des Kom- angebracht werden konnten. An
mandanten, vor diesem im Zug der der Rückwand der C. war bei
Mauer die Porta Praetoria. Die frühgr. Tempeln, bes. auf Sizilien,
Querachse führt von der Porta ein kleiner Raum für das Kultbild
Dextra am Praetorium vorbei zur abgeteilt (→ *Adyton), während der
Porta Sinistra. An der vierten Seite Hauptraum für einen Teil des Kults
liegt die Porta Decumana. Weitere und bes. zur Aufnahme von Weih-
Gebäude des C. sind das Zeughaus geschenken diente. Bei den großen
(Armamentarium), das Magazin → *Hypäthraltempeln war die C.
(Horreum), das Lazarett (Valetu- nicht überdeckt, sondern wie ein
dinarium) und die Kasernen. Innenhof ausgebildet. In diesem
stand frei das Adyton, selbst in der
Cavaedium (lat.), allgemeine Be- Gestalt eines Tempels. Vor der C.
zeichnung für den Hof eines anti- befand sich eine Vorhalle (→ Pro-
ken Hauses, sei er als → *Atrium naos), hinter der C. oft eine Hinter-
oder → Peristyl gestaltet. halle (→ Opisthodomos).
Cellarium 102

Cellarium (lat.), in ma. Klöstern Chapter-house (engl.), in Eng-


der Speicherraum, häufig kellerar- land ein meist viereckiger oder
tig eingetieft im westl. Klausur- polygonaler freistehender Bau, der
flügel gelegen. außerhalb der Klausur liegt und mit
dem Kreuzgang oder auch mit dem
Cella trichora → *Dreikonchen- Querhaus der Kirche unmittelbar
anlage. durch einen Gang verbunden ist.
Es dient als repräsentativer Raum
Celosia (span.), Fensterabschluß dem Konvent oder dem Domkapitel
aus durchbrochenem Holz, Stein zu Sitzungen. 1. Hälfte 12.–15. Jh.
oder Stuck unter islam. Einfluß in
Spanien (→ *Transenna). Chattra, Tschattra, Bekrönung des
ind. → *Stupa.
Cenaculum, Coenaculum (lat.),
Speisezimmer des röm. Wohnhau- Chemin couvert (frz.), ein ge-
ses. deckter Weg im Festungsbau.

Certosa (it.), Bezeichnung für Chemise (frz.), eine Futtermauer


ein Kloster des Kartäuserordens im Festungsbau.
(→ *Kartause) in Italien.
Chilani, (→ *Hilani) Palast der
Chalcidium (lat.), 1. Bezeich- Hethiter.
nung für eine wenigstens nach
einer Seite hin offene Säulenhalle
in gr. Häusern. 2. Nach Vitruv die
mit einer Säulenstellung versehene
Vorhalle an der Schmalseite einer
röm. Basilika.

Chalet (frz.), aus Holz gebaute


Schweizer Senn- oder Berghütte,
heute jedes Landhaus, das im
Schweizer Stil erbaut ist.

Chan, Han (pers. Haus), oriental.


Herberge für Pilger und Kara-
wanen (→ *Karawanserei).

Chanka, Changah (pers. chan:


Haus, gah: Ort), Kloster der Der-
wische im Orient, meist in Ver-
bindung mit einem Sultansgrab
und einer Moschee, in der Anlage
sehr verschieden, nur überein-
stimmend in den langen Gängen
mit den Zellen, die um einen Hof Chinoiserie
gruppiert sind. Gartenhaus in Pagodenform
103 Chor

Chinoiserie (frz.), Bezeichnung seinen Nebenräumen Chor ge-


für die Übernahme bzw. Nachah- nannt und die Bezeichnung auch
mung chines. oder überhaupt ost- auf Pfarrkirchen übertragen. In der
asiat. Formen durch die europ. frühchristl. Basilika war der Sän-
Baukunst und Innenarchitektur gerchor (schola cantorum) durch
des 17. und 18. Jhs. Chines. Zim- niedrige, feste Schranken vom Ge-
mer gibt es in den meisten Resi- meinderaum abgesondert. In karo-
denzen des Barocks und des Ro- ling. Zeit erfolgte eine Anhebung
kokos mit chines. Lackmalerei und des Sanktuariums um eine oder
Seidenstickerei, auch in Gärten mehrere Stufen (bes. bei vorhan-
und Parks wurden Pavillons und denen Krypten) und eine Abtren-
Pagoden in chines. Stil errichtet, nung durch → *Chorschranken.
bei denen man bes. die chines. Seit dem 13. Jh. werden diese durch
Dachform nachbildete. einen → *Lettner ersetzt. Seit karo-
ling. Zeit wird zwischen Kirchen-
Chor (gr. choros), ist seit karoling. schiff und Apsis ein rechteckiges
Zeit der für das Chorgebet der Joch eingefügt (→ Chorjoch, Vor-
Geistl. und Mönche bestimmte chorjoch, Chorquadrat). Dieses
Raum vor dem Hochaltar in Joch gestattet eine mehrräumige
Mönchs-, Stifts- und Domkirchen; und auch gestaffelte Gestaltung des
erst seit der Mitte des 14. Jhs. wird Presbyteriums. Der C. kann beim
gelegentl. das ganze Altarhaus Vorhandensein eines Querhauses
(Sanktuarium, Presbyterium) mit bis in die Vierung vorgezogen wer-

Chor

C.quadrat, Quadrum
(Beispiel: Braunschweig, Dom)

C. mit Nebenc. und plattem C.schluß


(Beispiel: Hirsau, St. Peter und Paul,
11.Jh.)

Polygonc. mit Umgang und Kapellen- Gestaffelte Polygonchöre


kranz (Beispiel: Reims, Kathedrale, 13. Jh.) (Beispiel: Wien, St. Stephan, 14. Jh.)
Choraltar 104

den; bei Hirsauer- und Cluniazen- Chorbogen, ein Gurtbogen, der


serkirchen reicht er noch um ein einen Chor vom Langhaus bzw. der
Joch in das Langhaus hinein (→ cho- Vierung abtrennt (→ Triumphbo-
rus minor), wo er durch eine Pfei- gen 1).
lerstellung betont wird. Schließl. Engl. choir arch; it.,sp. arco del coro.
ging die Bezeichnung C. auch auf
den Raum über, in dem die Non-
nen am Gottesdienst teilnahmen,
zumeist eine Westempore (Non-
nenchor). Bei den spätgot. Hallen-
kirchen wurde die Trennung zwi-
schen C. und Gemeinderaum ver-
wischt und schließl. ganz auf den C.
verzichtet. Die einfachste Form des
Chorschlusses ist die → *Apsis, der
→ Polygonchor und der → Recht-
eckchor, üblich bei Saalkirchen,
ebenso bei dreischiffigen Kirchen,
deren Seitenschiffe dann gerade
enden. Bes. in karoling.-otton. Zeit
und dann in Rückbesinnung dar-
auf werden in stauf. Zeit im O.
wie im W. der Kirche Chöre ange-
fügt (→ *Doppelchörige Anlage).
Die Entwicklung der Chorformen
wird bestimmt aus dem in karo-
ling. Zeit erwachsenen Bestreben,
die Zahl der Altäre zu vermehren
und die urspr. Abschrankung durch
zugeordnete Räume zu ersetzen.
Es entstehen der → Dreizellenchor,
→ Staffelchor, → Umgangschor
und Kleeblatt- oder die → *Drei-
konchenanlage.
Engl. choir; frz. chœur; it., sp. coro.

Choraltar, der im Chorraum ei-


ner Bischofs-, Kloster- oder Pfarr-
kirche stehende Hauptaltar im
Unterschied zu den in den Seiten-
kapellen, am Lettner, im Kirchen-
schiff usw. aufgestellten Neben- Choregisches Monument
(Beispiel: Athen, Lysikratesdenkmal)
altären. Er ist durch Größe und
Ausschmückung hervorgehoben.
Engl. high altar; frz. maître-autel, autel Choregisches Monument (gr.
principal; it. Hauptaltar: altare maggiore; choregos: Chorführer), Denkmal,
sp. altar mayor. das zur Erinnerung an einen in den
105 Chorhaupt

gr. Chorwettbewerben errungenen Stehen angebracht ist. Die Seiten-


Sieg errichtet wurde. wände des C. heißen Wangen.
Engl. choragic monument; frz. monument Engl. choir stalls; frz. stalles du chœur, banc
chorégique; it. monumento coregico; d’œuvre; it. stalli del coro; sp. sillería.
sp. monumento corega.

Chorerker → *Chörlein.

Chorflankenturm, ein seitl. der


Apsis oder des Chors am Übergang
zum Chorjoch auf jeder Seite bei-
gestellter Turm, zumeist quadrat.,
aber auch rund, seit Anfang des 11.
Jhs. bekannt, bes. bei den stauf.
Kirchen im Rheinland.
It., sp. torre al lato del coro.

Chorgestühl, an den beiden Lang-


seiten des Chors aufgestellte höl-
zerne Sitzreihen für die Geistl. in
Chorgitter
zwei oder mehreren Reihen auf (Beispiel: Weingarten Klosterkirche)
Stufen hintereinander und ge-
wöhnl. mit einer hohen, architek- Chorgitter, urspr. ein hohes Git-
ton. gegliederten Rückwand (Dor- ter aus Eisen, Bronze oder Messing,
sale) aus Holz, vereinzelt auch aus das in spätgot. Zeit vielfach die
Stein, versehen, die in der Gotik Chorschranken ersetzte. Danach das
oft von einer Baldachinreihe abge- seit dem 17. Jh. an die Stelle des
schlossen wird. Die Sitze (Stallen) Lettners getretene Gitter, das den
haben Armlehnen (Accoudoirs) und Chor gegen W. abschließt und da-
sind meist Klappsitze, an deren vor- bei doch den Durchblick zum
derem Rand eine Verbreiterung Hochaltar erlaubt. Bei den sog. per-
(Miserikordie) als Gesäßstütze beim spektivischen C. der Barockzeit ist
die Zeichnung auf einen Flucht-
Chorgestühl → punkt bezogen, wodurch eine
(M = Misericordie) Raumillusion entsteht.
Engl. choir screen; frz. grille de chœur;
it. cancellata del coro, grata del c.; sp. reja
del coro.

Chorhaupt, Ostabschluß der Kir-


che mit der Stellung des Haupt-
altars, entweder halbkreisförmig als
→ *Apsis oder rechteckig und po-
lygonal als → *Chor, auch mit in-
nerem Umgang (→ Chorumgang).
Engl. chevet; frz. chef d’apside, chevet; it. tes-
tata del coro; sp. ábside.
Chorhaus 106

Chorhaus → Chorhaupt, → *Apsis, Chorkapelle, Kapelle an einem


→ *Chor. Chorschluß (→ *Scheitelkapelle)
oder einem Chorumgang. Die Ge-
Chorjoch, Chorquadrat, Vorchor- samtheit der Apsidialkapellen an
joch, Quadrum, seit karoling. Zeit einem → *Chor heißt Kapellen-
wird zwischen Kirchenschiff und kranz.
Apsis, in der Gotik zwischen Poly- Engl. choir chapel; frz. chapelle absidiale;
gonchor und Querschiff oder Kir- it. cappella absidale; sp. capilla absidal.
chenschiff, ein rechteckiges Joch
eingefügt. Das C. gestattet eine Chörlein, ein kleiner Altarraum,
mehrräumige und auch gestaffelte der im Obergeschoß eines Bau-
Gestaltung des Presbyteriums, des werks erkerartig aus der Mauer-
Bereichs, in dem sich der Altar- flucht auskragt und auf Konsolen
dienst vollzieht. Im 11. Jh. hat das oder einem Stützpfeiler ruht, er
C. zuweilen eine außerordentl. gehört zu einer Hauskapelle in Bur-
Länge, wie dann auch bei got. gen, Pfalzen, Kurien, Patrizierhäu-
Chören, bes. bei den Bettelorden. sern, Rathäusern, aber auch zu sa-
Engl. choir bay; it. campata del coro; sp. re- kralen Bauten wie Karnern, Klö-
cuadro del coro. stern oder Spitälern. In roman. Zeit
ist das C. halbrund, in got. Zeit
dreiseitig, seit der Spätgotik und in
der Renaissance auch rechteckig.
Engl., frz. oriel; sp. pequeño altar en planta
alta.

Chornische, kleine runde oder


polygonale, außen kaum in Er-
scheinung tretende Nische in der
Ostmauer einer Kirche oder eines
Kirchenteils zur Aufnahme eines
Altars.
Engl. apse; frz. abside; it. abside, apside;
sp. ábside.

Chorpolygon, polygonaler Ab-


schluß eines → *Chors.

Chorquadrat → *Chorjoch.

Chorscheitelrotunde, ein in der


Kirchenachse des Chors angebau-
ter oder vorgelagerter Rundbau, zu-
meist Marien- oder Heilig-Grab-
Kapelle, in Burgund, dann im dt.
Sprachraum, in Italien und Spa-
Chörlein nien bes. im MA. gebaut.
(Beispiel: Nürnberg, Sebaldusc., 14. Jh.) It.; sp. rotonda del coro.
107 Chorturmkirche

Chorschluß, der Abschluß des tekton. gegliedert und mit Skulp-


→ *Chors. Er kann halbrund, gera- tur oder Malerei geschmückt. Sie
de (»platt«) oder polygonal, d.h. aus hatten die Aufgabe, den Chorus
mehreren Seiten eines Vielecks psallentium mit dem Hochaltar
gebildet (Chorpolygon, Polygon- von den allgemein zugängl. Teilen
chor) und von einem Chorumgang der Kirche abzutrennen und kom-
bzw. Chorkapellen (Kapellenkranz, men in Bischofs- und Kloster-
Apsidialkapellen) umgeben sein. kirchen, seit dem Spätmittelalter
Besteht der C. z. B. aus fünf Seiten auch in großen Pfarrkirchen vor.
eines Achtecks, so spricht man von Seit frühchristl. Zeit nachgewiesen
einem Fünfachtelschluß. als verzierte Marmorplatten zwi-
Frz. croupe d’église; it. terminazione del schen wenig höhere Pfosten einge-
coro; sp. terminación del coro. stellt, in karoling. Zeit verbreitet
und in der Romanik zu kompakten
Chorschranken, hölzerne oder Mauern mit Figurenzyklen ausge-
steinerne Brüstung oder metalle- formt, in der Gotik auch reich
nes Gitter zwischen Chor und Ge- bemalt (→ *Lettner).
meinderaum. In den altchristl. Ba- Engl. choir screen, cancelli; frz. clôture de
siliken umzogen die C. den Chor chœur, cancel; it. recinto del coro; sp. bar-
meist auf allen Seiten (→ Cancelli). reras del coro.
Im MA. waren sie bei dem ein-
schiffigen Langchor nur an dessen Chorturm, Turm über dem Chor-
Westende notwendig; beim Vor- joch oder über dem Rechteckchor
handensein eines Chorumgangs oder der Apsis im O. oder W. einer
waren sie auch an den Seiten zwi- Saalkirche, selten an einer dreischif-
schen den Pfeilern oder Säulen ein- figen Basilika über den Nebenchö-
gefügt. Die C. sind entweder gar ren. Sein Erdgeschoß ist auf einer
nicht oder nur in der oberen Hälfte Seite zum Kirchenraum geöffnet
durchbrochen, oft sehr reich archi- und enthält den Hauptaltar; der
Turm dient als Glockenturm. C. in
größerer Dichte finden sich in ro-
man. und got. Zeit zwischen Ober-
rhein, Donau und Main, in Thürin-
gen, im Elsaß, in Teilen von Frank-
reich und Skandinavien. Bes. in Mit-
tel- und Unterfranken hält er sich
bis ins 18. Jh. (→ Chorflankenturm,
→ Chorwinkelturm) (Abb. S. 108)
Frz. tour de chœur; it. 1. torre sovrastante il
coro, 2. torre al lato del coro; sp. torre sobre
el recuadro del coro.

Chorturmkirche, eine Kirche,


Chorschranken deren einziger Turm sich über dem
a Chorschranken Chor erhebt (→ *Chorturm).
b Lettner Frz. église à tour de chœur; it. chiesa con
c Altarschranken torre sovrastante il coro; sp. iglesia con torre
d Chorgestühl de coro.
Chorumgang 108

Chorturm Chorturm über den Nebenchören

Chorumgang, Deambulatorium, sionsweg um ein unter dem Altar


Ambulacrum, ambitus, chevet, ein gelegenes Märtyrer- oder Heiligen-
um den → *Chor herumlaufender grab bzw. Memorienstätte, seit An-
Gang, der durch Weiterführung der fang des 11. Jhs. ausgebildet, häufig
Seitenschiffe entsteht, gewöhnl. bei frz. Kirchen, in Deutschland nur
durch offene Bogenstellungen vom vereinzelt. In der Gotik wurde der
Chor geschieden. Er ist häufig von C. mit Kapellenkranz fester Be-
einem Kapellenkranz umgeben, d.h. standteil der Kathedralen. Sonder-
von radial angeordneten Chorka- formen bei den Pfarrkirchen der
pellen, die nach außen vorspringen Hansestädte und bei den Zisterzien-
und sich nach innen als Altarräume sern, die den C. um den Rechteck-
öffnen. Der C. mit Kapellenkranz chor führten. In der Spätgotik wird
wurde zuerst in Frankreich ausge- der Chor mit Umgang zum Hallen-
bildet, wo er schon in karoling. Zeit chor weiterentwickelt, die Kapel-
vorkommt. Über dem C. können len werden flache, nischenartige
auch Emporen in gleicher Anord- Räume oder verschwinden ganz.
nung (→ *Emporenumgang) liegen. Engl. ambulatory; frz. déambulatoire; it. de-
Urspr. wie die Ringkrypta Prozes- ambulatorio; sp. deambulatorio.
109 Communicationslinie

Chorus major (lat.), in Hirsauer- Coemetrialkirche, Memoria,


oder Cluniazenserkirchen der Martyria, Kirche auf oder in einem
»größere Chor«, der östl. an den → Coemeterium, meist nahe oder
→ Chorus minor anschließt und über einem Märtyrergrab.
den Mönchen vorbehalten war. Engl. burial church, martyrium; it. chiesa
cimiteriale; sp. iglesia de cementerio.
Chorus minor (lat.), in Kirchen
der Hirsauer oder der Cluniazen- College (engl.), wissenschaftl.
ser der »kleinere Chor«, der sich Körperschaft (Kollegium), bes. die
anschließend an den → Chorus aus dem MA. stammenden sich
major bis zum ersten Stützenpaar selbst verwaltenden Haus- und
des Langhauses erstreckt. Zur Studiengemeinschaften von Stu-
Markierung der Grenze gegen den denten und Dozenten engl. Uni-
Gemeinderaum besteht dieses Stüt- versitäten. Die Gebäude dieser C.
zenpaar bei Säulenbasiliken aus sind meist um mehrere Höfe und
Pfeilern, auch ist über ihm manch- um eine Kapelle gruppiert, Haupt-
mal ein Querbogen angeordnet. räume sind die Bibliothek und der
Speisesaal, oft gehört ein Park dazu.
Chorwinkelturm, Turm in den
Winkeln, die von Chorjoch und Columbarium → *Kolumbarium.
Querhausarmen gebildet werden, Commodité (frz. Bequemlichkeit),
bes. im 11.–13. Jh. verbreitet (nicht ein architekturtheoret. Begriff des
zu verwechseln mit → Querhaus- 18. Jh., der für den Schloß- und
winkelturm). Hôtelbau die möglichst sinnvolle
und zweckmäßige Anordnung aller
Ciborium → *Ziborium. Haupt- und Nebenräume, also die
Bequemlichkeit des Wohnens über
Cingulum (lat.) → Ringmauer. die Repräsentation stellte. Die C.
reformierte die Baukunst vom
Cippus → *Zippus. Grundriß her und ist bereits im
Schloß Vaux-le-Vicomte (1657–60)
Circus → *Zircus. vorweggenommen.
Engl., frz., it. commodité; sp. comodidad.
City (engl.), vom Namen der In-
nenstadt Londons abgeleitete Be-
zeichnung für den → Stadtkern,
bes. bei Ballung von Geschäfts-
und Verwaltungsfunktionen.

Claustrum (lat.) → Kreuzgang,


→ *Kloster.

Coemeterium (lat. v. gr. koimete- Commodité


(Beispiel: Benrath, Schloß)
rion: Schlafkammer), altchristl. Be-
gräbnisstätte bes. in den Kata- Communicationslinie, Graben
komben, auch allgemein Friedhof. zwischen Außen- und Feldwerken
It. cimitero; sp. cementerio. im Festungsbau.
Communs 110

Communs (frz.), die für wirt- gesims, verbunden mit dem Bogen
schaftl. Zwecke und zur Unterbrin- (→ Bogenfries).
gung der Dienerschaft bestimm-
ten, dem »allgemeinen« Gebrauch Cordonstein, Cordongesims,
dienenden Nebengebäude zu bei- Rundstab als Werksteingesims am
den Seiten des Ehrenhofs frz. oberen Abschluß einer Sockel-
Landschlösser und Hôtels des 17. schräge oder als Gurtgesims der
und 18. Jhs., meist niedriger als Escarpe am Fuße der Brustwehr;
das der Herrschaft vorbehaltene auch als oberes Abschlußgesims
→ *Corps de logis. freistehender Escarpenmauern.
Engl. wing, dependency; frz. communs; It. cordone; sp. moldura, cordón.
it. communs, ali di servizio; sp. dependencias.
Corona (lat. Kranz), auch Geison
Compluvium (lat.), Öffnung im genanntes Kranzgesims der → *Do-
Dach des röm. → *Atriums, darun- rischen Ordnung.
ter das → Impluvium. Engl., it., sp. corona.

Corps de Logis
(Beispiel: Bruchsal, Schloß)
a Corps de Logis
b Communs, Flügel
c Cour d'honneur

Concha → Konche. Corps de logis (frz.), Bezeich-


nung für das mittlere Hauptgebäu-
Confessio (lat.) → Konfessio. de, das »Wohnhaus« der Herrschaft
für Wohn- und Repräsentations-
Contregarde (frz.), ein Außen- zwecke; seit dem Barock enthält es
werk von Bastionsfacen aus zwei meist ein repräsentatives Treppen-
bis an den Ravelin-Graben verlän- haus und prunkvolle Festräume.
gerten Facen ohne inneren Raum, Engl., it., sp. corps de logis.
die mit den Facen des Hauptwalls
(Bollwerk, Ravelin usw.) parallel Cosmatenarbeit, dekorative Mar-
laufen und mit einer Brustwehr moreinlegearbeit unter Verwen-
versehen sind. dung von Mosaiksteinen, Glas und
Goldauflage in der it. Baukunst des
Contrescarpe (frz.), äußere, meist
gemauerte Grabenböschung, auch
das Gelände vor der äußeren Gra-
benböschung.
Engl. counterscarpe; frz. contrescarpe;
it. controscarpa; sp. contraescarpa.

Corbel Table (engl.), an normann.


Bauten Reihe von Kragsteinen
(Corbels) direkt unter dem Trauf- Cosmatenarbeit
111 Curtainwall

12.–14. Jhs., an antike Vorbilder an- Crenelierte Mauer, mit Zinnen


knüpfend von den magistri cosma- besetzte Mauer.
cini zur höchsten Pracht entfaltet. Engl. crenelated wall; frz. mur crénelé;
It. opera cosmatesca; sp. taracea en mármol. it. muro merlato; sp. muro almenado.

Cottage (engl.), im 19. Jh. ver- Crescent (engl.), halbmondförmig


breitete Bezeichnung für das klei- zurückschwingende Häuserreihe,
nere Einfamilienhaus bes. auf dem ein großzügiges städtebaul. Motiv,
Lande; England war seit dem Ende das weitausgreifend die Landschaft
des 18. Jhs. führend im Bau beque- umfaßt.
mer kleiner Landhäuser. C. orné ist
ein künstl. rustikal gestaltetes Land- Crete (frz.), Krone von Wall oder
haus, vorwiegend in engl. Parks des Brustwehr im Festungsbau.
späten 18. und frühen 19. Jhs. un- Engl. crest, ridge; frz. crête; sp. cresta.
ter Verwendung von Strohdächern,
Holzverkleidungen und roh be-
hauenen Balken. Cryptoporticus (lat.), 1. überbau-
ter, zum größten Teil von Wänden
Couloir (frz.), ein schmaler Ver- eingeschlossener, von außen nicht
bindungsgang zu den Wohnräu- erkennbarer Portikus. 2. Unterir-
men eines Schlosses für die Be- discher Gang, Kellerkorridor.
diensteten, davon übertragen auf Engl. cryptoporticus; it. criptoportico; sp. ga-
lería subterráneo, corredor s.
den engen Gang hinter den Thea-
terlogen.
Cubiculum (lat. Schlafzimmer),
Cour d’honneur (frz.), der vom für mehrere Familienmitglieder
Corps de logis und den Commu- bestimmte Grabkammer in röm.
nes (Nebenflügeln) dreiseitig um- Katakomben.
schlossene »Ehrenhof« eines Ba- Engl. cubiculum; it. cubicolo; sp. cubícolo.
rock-Schlosses oder Hôtelbaus, aus-
gebildet im frz. Renaissance-Schloß. Cuneus (lat.) keilförmige Aus-
schnitte, in die der Sitzraum im an-
Couronnement (frz.), 1. Wall- tiken Theater und Amphitheater
krone bei Festungen. 2. Bogenfeld vertikal durch die radial geführten
eines → *Maßwerks. Treppen geteilt war. In größeren
Engl. coping; frz. couronnement; it. corona- Theatern wurde die Zahl der C.
mento. über den horizontalen Umgängen
durch eingeschobene Treppen ver-
Courtine (frz.) → Kurtine. doppelt.
Couvreface (frz.), kleines Außen-
werk im Graben (→ Contregarde). Curia (lat.), Gebäude, in dem der
röm. Munizipalsenat seine Sitzun-
Creneau (frz.), Schießscharte bzw. gen abhielt.
Zinne auf einer Festungsmauer.
Engl. crenel, crenelle, battlement; frz. cré- Curtainwall (engl.), → *Vorhang-
neau; it. merlo. fassade.
Curtis 112

Curtis (lat. Hof, Königshof, Hof- ihre Trauflinien eine einspringende


haltung), ma. Wirtschaftshof, viel- Ecke, so wird die Schnittlinie der
leicht befestigt. beiden D.flächen zur Kehle (D.keh-
It. curtis; sp. patio. le). Ein Grat, der zwei verschieden
hohe Firstpunkte verbindet, heißt
Cuvette (frz.), ein kleinerer Gra- Verfall (Verfallung), wobei der
ben in der Mitte des Hauptgra- Schnittpunkt Anfallspunkt genannt
bens, sofern der Festungsgraben wird (→ *D.ausmittlung). Den
trocken ist. frontalen Abschluß des D. bildet
Engl. basin, bowl, tub; frz. cuvette; sp. cubeta. entweder ein Giebel oder ein Walm
(→ *D.formen). Die Begrenzungs-
linie der D.flächen am Giebel hei-
ßen Ort, bzw. linker und rechter
D Ort.
Engl. roof; frz. toit, comble; it. tetto; sp. teja-
do, techo.
Dach, das D. schließt ein Bauwerk
nach oben ab und schützt es gegen Dachabfall → Dachneigung.
Witterungseinflüsse. Seine Aus-
führung ist abhängig vom Klima, Dachaufbauten nennt man alle
von den Baustoffen, von Form und über die Grundform des Dachs
Größe des zu überdachenden Bau- hinausragenden Bauteile (Dach-
körpers und von den herrschenden fenster, Gauben, Dacherker und
Gestaltvorstellungen. In südl. Län- Zwerchhäuser, aber auch Attiken,
dern ist das Flachd. heimisch, wäh- Balustraden, Ziergiebel, Schornstei-
rend im regenreichen Mittel- und ne) und die vielgestaltigen Aufbau-
Nordeuropa das Steild. vorherrscht, ten auf Flachdächern, Dachterrassen
das einen D.raum (D.boden) um- oder Dachgärten (Aufzugsmaschi-
schließt. Dieser kann für Wohn- nenhäuser und Stiegenhausmün-
zwecke ausgebaut sein (D.woh- dungen, Atelierbauten, Pavillons
nung), wobei zu seiner Belichtung und Glashäuser). Auf den Dachter-
und räuml. Ausweitung D.aufbau- rassen amerikan. Wolkenkratzer
ten vonnöten sind, die als stehende gibt es oft kleine luxuriöse Ein-
D.fenster, D.erker oder als Zwerch- familienhäuser, sog. Penthouses.
haus ausgebildet sein können. Das Engl. lantern; Sp. elementos constructivos
D. besteht aus dem D.werk (Spar- del tejado/techo.
ren- oder Pfettend., → *D.kon-
struktion) und der darauf ruhen- Dachausmittlung heißt die geo-
den → *D.deckung (D.haut). Die metr. Festlegung einer Dachform
obere waagerechte Schnittlinie und ihrer Schnittlinien (Traufe, Ort,
zweier ansteigender D.flächen heißt First, Grat, Kehle, Verfallung) über
First (D.first), ihre untere waage- dem gegebenen Grundriß. Sie ist
rechte Begrenzung Traufe (D.trau- die Grundlage für die konstruktive
fe, Trauflinie, D.fuß). Bilden zwei Ausbildung des Dachs (Werksatz).
D.flächen mit ihren Trauflinien Frz. composition de toit; it. schema geome-
eine ausspringende Ecke, so wird trico della copertura; sp. proyección de un
ihre Schnittlinie zum Grat; bilden tejado.
113 Dachdeckung

Dachbrücke, überdachte Holz-


brücke (→ *Brücken).
It. ponte coperto; sp. puente de tejado.

Dachdeckung, die den Abschluß


des Steildachs bildende dichte
Dachausmittlung
Dachhaut und deren Herstellung.
t Traufe (Dachfuß) g Grat Den Abschluß des → Flachdachs
o Ort k Kehle
f First v Verfallung nennt man Dichtung. Die D. kann
A Anfallspunkt (Anfallinie) aus Steinplatten (hauptsächl. im
Mittelmeergebiet), aus mit Steinen
Dachbalken, Holzbalken, auf de-
beschwerten Brettern, aus Moos
nen das Dachwerk aufgeschlagen
über Holzschalung und Birken-
ist, → *Dachkonstruktion.
rinde (hauptsächl. in Skandina-
Engl. roof joist, sommer, girder; frz. solive
de comble, maître-poutre; it. trave del
vien), aus Stroh oder Schilf (meist
piano d’imposta del tetto; sp. viga de techo. ältere Bauernhäuser), aus Schin-
deln, Schieferplatten, Blech oder
Dachbinder, das die Sparren auf- Dichtungsbahnen bestehen. Die
nehmende Tragwerk einer Dach- zu allen Zeiten gebräuchlichste D.
konstruktion, das in größeren Ab- ist jedoch das Ziegeldach mit
ständen zwischen den Leerge- Platten aus gebranntem Ton (Dach-
sprängen eingefügt ist; die darauf ziegel). Ihrer Form nach unter-
liegenden Sparren heißen Haupt- scheidet man Flach-, Falz- und
sparren, Bindersparren oder Ge- Hohlziegel. Von den Flachziegeln
bindesparren; die Gesamtheit der ist der Biberschwanz am verbrei-
Konstruktion heißt Gebinde bzw. tetsten. Er wird mit einer an seiner
Bundgespärre oder Vollgespärre. Unterseite vorstehenden Nase in
Engl. roof frame, r. truss; frz. ferme, maî- einzelnen Scharen an waagerechten
tresse-ferme; it. capriata, incavallatura; Dachlatten aufgehängt und z.T. an-
sp. cabriada de techo.
genagelt, wobei es verschiedene
Dachboden, Dachehre, Dachsöl- Eindeckungsarten gibt: beim Spließ-
ler, Dachraum, 1. der von der dach (Spandach) wird unter jede
Dachbalkenlage und den Dachflä- seitl. Fuge ein Spließ (Span) aus
chen begrenzte Raum des Steil- Holz eingelegt, beim Doppeldach
dachs (→ Dach); 2. der Fußboden überdecken die Ziegel einander
über der Dachbalkenlage. um zwei Drittel ihrer Länge und
Engl. 1. loft, garret, attic; frz. 1. grenier, sind seitl. versetzt, beim Kronen-
combles, soupente; it. 1. soffitta, sottotetto, dach (Ritterdach) trägt jede Dach-
2. pavimento della soffitta; sp. 1. buhardilla, latte zwei Reihen versetzter Biber-
ático 2. piso sobre las vigas.
schwänze. Zu den Flachziegeln
Dachbruch, bei → Mansarddä- werden auch die Krempziegel
chern die Neigung der beiden über- (Krämpziegel) gerechnet, die auf
einander folgenden Dachflächen. der einen Langseite rund, auf der
Engl. roof curb, sprocked eaves; frz. brisis anderen kantig aufgekrempt sind
d’un toit; sp. pendiente de las aguas de un und mit diesen Krempen inein-
tejado de manserda. andergreifen. Falzziegel sind allsei-
Dachdeckung 114

Dachdeckung
1 Biberschwanz 8 Spließ-, Spandach 14 Engl. Schieferdach
2 Krämpziegel 9 Doppeldach 15 Schindeldach
3 Falzziegel 10 Kronen-, Ritterdach 16 Blechdach
4 Hohlziegel (Mönch) 11 Pfannendach 17 Pappedach
5 Hohlziegel (Nonne) 12 Klosterdach 18 Antikes Dach mit
6 Pfanne 13 Dt. Schieferdach mit Stirnziegeln
7 First-, Gratziegel Normschablonen 19 Legschindeldach
115 Dachfenster

tig mit Falzen und Leisten verse- Dachehre → Dachboden.


hen und greifen mit diesen inein-
ander. Hohlziegel überdecken ein- Dacherker, aus dem stehenden
ander nur seitl. Zu ihnen gehören → *Dachfenster entwickelter, in
die ~-förmig gekrümmte Pfanne der Höhe der Trauflinie aufstei-
(Dachpfanne) und die »Mönch und gender Dachaufbau, dessen Vorder-
Nonne« genannten halbzylindri- seite bündig mit der Außenfläche
schen Ziegel (Klosterziegel), die ab- des Gebäudes liegt (→ *Lukarne).
wechselnd mit der Höhlung nach Engl. dormer window; frz. lucarne faîtière,
unten und nach oben verlegt wer- vue f.; it. abbaino a veranda; sp. lucarna.
den. Auch der Stirnziegel an den
Traufkanten von Bauten der Antike Dachfenster, Öffnung zur Be-
ist ein Hohlziegel, ebenso der First- leuchtung und Belüftung des Dach-
ziegel und Gratziegel, die den Dach- raums. Man unterscheidet liegende
first bzw. einen Dachgrat überdek- D., die in der geneigten Dachfläche
ken. Die Dachkehlen und die kur- liegen, mit hochstellbaren Klapp-
vierten Dachflächen wurden früher flügeln, und stehende D. (Dach-
mit kleinen, mitunter gekrümmten gaupen, Gauben, Schleppgaube,
Biberschwänzen gedeckt. Die über Dachladen, Dacherker) mit senk-
einem Giebel liegenden Dachziegel rechter Fensterfläche. Die Fleder-
heißen An- bzw. Ortziegel. Beim mausgaupe (Froschmaul), bildet
Schieferdach werden die Schiefer- eine geschwungene Erhebung in
platten (Decksteine) auf einer Dach- der Dachfläche. Mit senkrechten
schalung aus Brettern angenagelt, Seitenwänden (Dachbacken) ver-
ebenso meist die hölzernen Schin- sehen ist die Schleppgaupe, deren
deln des Schindeldachs. Legschindel Dach gleichfalls von einer An-
werden nur durch Steine beschwert hebung der Dachhaut gebildet
und wie die Hohlziegel durch Wind- wird; eine sehr breite Schleppgau-
bretter an den Giebelseiten (Stirn- pe, wie z. B. zur Lüftung an Spei-
brett) gegen Windstöße gesichert. chergebäuden, heißt Hechtfenster.
Das Blechdach wird mit einzelnen Größere stehende D. mit senkrech-
Blechbahnen, die durch Falze mit- ten Seitenflächen, auch Dachhäus-
einander verbunden sind, überdeckt. chen genannt, haben ihr eigenes
Engl. roof covering, roofing; frz. toiture, Dach, meist ein Satteldach (z. B.
couverture d’un toit, garniture de comble; Giebelgaupen), doch kommen auch
it. copertura del tetto; sp. cubierta de tejado. Walmdächer vor (Zwerchhaus).

Dachfenster
liegendes Fledermausgaupe Schleppgaupe Dachhäuschen Dacherker
Dachformen 116

Nicht nur der Beleuchtung und (Walm, Schopf) ersetzt werden,


Lüftung, sondern zugleich zur entsteht das Walmdach; ist nur ein
Erweiterung des Dachraums die- Walm vorhanden, heißt es Halb-
nen Dachaufbauten, die aus dem walmdach, wenn nur der obere Teil
stehenden D. entwickelt sind, wie der Giebel abgewalmt ist, Krüp-
→ Dacherker. pelwalmdach, falls nur am unteren
Engl. dormer (window); frz. lucarne, vue; Ende ein Walm ist, Fußwalmdach.
it. abbaino; sp. lubrera, tragaluz, claraboya. Das nach einem frz. Architekten
des 17. Jhs. benannte Mansarddach
Dachformen. Die Formen der ist ein geknicktes Dach mit steile-
Dächer werden nach der Anord- rer Neigung im unteren und fla-
nung der geneigten Dachflächen cherer Neigung im oberen Teil.
bestimmt. Das Flachdach (Ter- Das Mansarddach ist meist als
rassendach) ist daher eigentl. keine Walmdach ausgebildet und kann in
D., da es am Baukörper nicht in seinem unteren, steileren Teil eine
Erscheinung tritt. Die einfachste Dachwohnung (Mansarde) enthal-
D. ist das Pultdach oder Halbdach, ten (Mansardendach). Fuß- und
das aus nur einer schräg ansteigen- Krüppelwalm finden auch beim
den Dachfläche besteht; es findet Mansarddach Anwendung. Ein
sich bes. über niedrigeren Anbau- Dach, dessen First quer zum First
ten neben höher geführten Bautei- des Hauptdaches verläuft, heißt
len, z. B. über den Seitenschiffen Querdach (Zwerchdach). Ist das
der Basiliken, über Wehrgängen, Dach über einen Anbau in Fort-
Schuppen usw., seltener über selb- setzung der übrigen Dachfläche
ständigen Gebäuden. Wird das Pult- herabgezogen, so entsteht ein
dach um einen Rundbau bzw. über Schleppdach. Dagegen kann ein
dessen Umgang herumgeführt, so über die Trauflinie des Hauptdachs
entsteht ein Ringpultdach. Die vorstehendes Kragdach (Konsol-
verbreitetste D. ist das Satteldach dach) auch nach diesem zu geneigt
aus zwei gegeneinander ansteigen- sein. Tonnendach heißt ein Dach
den Dachflächen, wobei senkrech- von der Form eines Tonnenge-
te dreieckige Giebel entstehen, wölbes; meist sind mehrere Ton-
daher auch Giebeldach genannt. nen nebeneinander angeordnet.
Sind mehrere Satteldächer mit ih- Eine Sonderform ist das Graben-
ren Längsachsen nebeneinander an- dach, bei dem die Dachflächen im
geordnet, wie gelegentl. bei Kirchen Gegensatz zum Satteldach nach
die Langschiffdächer, so spricht innen geneigt sind, statt im First
man vom Paralleldach. Das bei also in einer Rinne (Zwischenrin-
modernen Fabrik- und Ausstel- ne) aneinanderstoßen. Eine neuere
lungshallen vorkommende Säge- Dachform ist das → Hängedach,
dach (Sheddach) besteht gleichfalls das segelförmig durchhängt und in
aus parallel angeordneten Sattel- erster Linie konstruktiv begründet
dächern, deren steiler angeordnete ist. Türme mit quadrat. Grundriß
Flächen verglast sind. Wenn bei können ein Kreuzdach haben, das
einem Satteldach beide Giebel aus zwei steilen, einander recht-
durch je eine weitere Dachfläche winklig durchdringenden Sattel-
117 Dachformen

Dachformen
1 Pultdach 9 Mansardgiebeldach 18 Kreuzdach
2 Ringpultdach 10 Mansardwalmdach 19 Rhombendach
3 Sattel-, Giebeldach 11 Mansarddach mit Schopf 20 Faltdach
4 Paralleldach 12 Mansarddach mit Fußwalm 21 Pyramidendach
5 Sheddach 13 Zwerchdach 22 Kegeldach
6 Walmdach 14 Schleppdach 23 Zwiebeldach
7 Krüppelwalm-, Schopf- 15 Kragdach 24 Glockendach
walmdach 16 Tonnendach (Bogendach) 25 Kuppeldach
8 Fußwalmdach 17 Grabendach 26 Hängedach
Dachfuß 118

dächern besteht und wegen seiner konstruiert sein muß. Dagegen


vier Giebel auch Kreuzgiebeldach sind Dachterrassen stets gepflastert
genannt wird. Steigen über seinen und nur durch Kübelpflanzen und
Giebelspitzen Grate zu einer ge- Blumenschalen belebt.
meinsamen Spitze auf, so daß sich Engl. roof garden; frz. jardin-terrasse; it. giar-
dazwischen Rhombenflächen bil- dino pensile; sp. azotea jardín.
den, so entsteht das Rhomben-
oder Rautendach. Sind die Grate Dachgaupe, → Gaube, → *Dach-
über den Giebelspitzen erhöht und fenster.
in die einspringenden Winkel Keh-
len gelegt, so spricht man von Dachgebälk, Gesamtheit aller
Faltdach. Als Dach oder Helm Dachbalken, → *Dachkonstruktion.
eines Turms mit quadrat. Grundriß Engl. roof timbers; frz. charpente; it. trava-
kommt das einfache Zeltdach vor, tura del tetto.
bei dem die Dachflächen gleich-
mäßig nach oben spitz zulaufen Dachgeschoß, Mansarde → *Ge-
und in einem Firstpunkt enden, so schoß innerhalb eines Dachs.
daß eine pyramidenähnliche D. Engl. attic; frz. étage mansardé; it. soffitta;
sp. sotabanco.
entsteht (Pyramidendach). Auch
ein Zeltdach über polygonalem
Dachgesims, Abschlußgesims zwi-
Grundriß und mit demgemäß schen Baukörper und Dachkör-
mehr als vier aufsteigenden Dach- per, zu dem es konstruktiv gehört
flächen wird als Dachpyramide (→ *Gesims, → Dachdeckung).
(weniger genau: Dachhelm) be-
Engl. eaves moulding; frz. corniche supé-
zeichnet. Ein Turmdach mit kreis- rieure, c. principale, c. au pied du toit; it. cor-
förmigem Grundriß und rundum nicione di gronda; sp. cornisa.
aufsteigender Dachfläche ist ein
Kegeldach (Kegelhelm). Turmdä- Dachgespärre, das einzelne Spar-
cher mit geschweifter Kontur wer- renpaar, aber auch das Sparrenwerk
den Haubendach (Dachhaube) als Gesamtheit aller Sparren eines
oder Kuppeldach genannt. Zu den Dachs (→ *Dachkonstruktion).
Haubendächern gehören die Wel- Engl. rafters, roof framework; frz. charpente
sche Haube (Zwiebeldach, seltener de chevrons, couple de c.; it. 1. coppia di
Kaiserdach), die unten konvex, puntoni, 2. orditura dei puntoni; sp. ma-
deramen de cabios de tejado.
oben konkav geschweift ist, und
das umgekehrt geschweifte Glok-
Dachgiebel → *Giebel, → *Dach-
kendach.
formen.
Dachfuß, Dachtraufe, Trauflinie, Dachhaube, Haubendach, Turm-
→ *Dachausmittlung. dach mit meist geschweifter Kon-
tur, Sonderformen sind das Zwie-
Dachgarten, gärtner. Anlage auf beldach und das Glockendach.
einem Flachdach, das mit einer (→ *Dachformen).
Erdschicht bedeckt ist, in der Engl. louver, luthern; frz. toit à coupole, als
Pflanzen, Sträucher und Bäume Dachkappe: lucarne faîtière; sp. cofia de teja-
wachsen und das daher bes. stark do.
119 Dachkonstruktion

Dachhäuschen, stehendes → Der hölzerne Dachstuhl, die am


*Dachfenster mit eigenem Dach. meisten verwendete D., steht in
It. abbaino a casetta; sp. lucarna. der Regel auf der horizontalen
Dachbalkenlage, die auf den Wän-
Dachhaut → *Dachdeckung samt den bzw. Umfassungsmauern des
Lattung oder Schalung. Gebäudes aufliegt. Sind die Um-
Engl. roof skin; frz. couverture, toiture; fassungswände noch höher geführt
it. manto di copertura; sp. cubierta de teja- als der Dachboden, so entsteht ein
do. Kniestock (Drempel). Fußpfette
und Sparren müssen bei dieser Kon-
Dachhelm, Helmdach, ein auf struktion allerdings gegen das Aus-
allen Seiten mit geraden Flächen weichen gesichert sein. Dies kann
nach oben spitz zulaufendes Dach, durch Zangen – paarweise angeord-
bes. bei Türmen als Rhombendach, nete und miteinander verschraubte
Zeltdach oder Pyramidendach auf- Horizontalbalken – geschehen,
tretend (→ Turmhelm, → *Dach- durch die man Sparren in der
formen). Querrichtung miteinander verbin-
It. tetto a cuspide piramidale; sp. cúspide de det. Die schräg ansteigenden Kant-
tejado.
hölzer des Dachwerks heißen Spar-
ren und bilden zusammen das
Dachkamm, Firstkamm → *First- Gespärre oder Sparrenwerk. Sie
bekrönung.
sind in Abständen meist paarweise
Engl. crest; frz. crête, endossure; it. decora-
zione del colmo del tetto; sp. ornamento de
angeordnet, ruhen unten auf
cumbrera. Dachbalken und treffen oben im
Dachfirst zusammen (einfaches
Dachkehle, Kehle, Seiler, der ein- Sparrendach). Die Ecksparren ei-
springende Winkel, den zwei auf- nes Walmdachs heißen Gratspar-
einanderstoßende Dachflächen bil- ren. Bei größerer Länge werden die
den, bzw. die dadurch entstehende Sparren durch einen sog. Kehlbal-
Rinne, unter der ein → *Kehlspar- ken, der horizontal von einem Spar-
ren liegt (→ *Dachausmittlung). ren zum gegenüberliegenden führt,
Engl. valley; frz. noue; it. compluvio, con- verbunden (Kehlbalkendach). Die
versa; sp. lima-hoya, garganta de tejado. Sparren können aber auch durch
sog. Pfetten unterstützt werden,
Dachkonstruktion, Dachwerk, die in der Längsrichtung des Dachs
das aus Holz, Stahl oder Stahlbeton waagerecht unter den Sparren der
konstruierte Traggerüst des Dachs, Dachflächen entlanglaufen und
das alle auf das Dach einwirkende ihrerseits von Wänden oder Säulen
Kräfte (durch das Gewicht der (Stuhlsäulen) gestützt werden. Die
Dachdeckung und Schnees sowie oberste, unter dem Dachfirst lie-
durch den Winddruck) aufnimmt gende Pfette heißt Firstpfette, die
und auf die Gebäudewände über- sie stützende Säule Firstsäule. Die
leitet. In der Regel hat die D. die festen Konstruktionen liegen je-
Form eines gleichschenkligen Drei- doch nicht zwischen jedem Spar-
ecks, dessen Spitze den First und renpaar (Gebinde), sondern wie-
dessen Fußecken die Traufe bilden. derholen sich nur in größeren Ab-
Dachkonstruktion 120

Dachkonstruktion
ständen (3– 4 m) bei den sog. Bin-
dern (Binder 2, Hauptgebinde). Die 1 Sparrendach
2 Pfettendach
Balken des Binders heißen Bund- 3 Kehlbalkendach
balken, die Säulen Bundsäulen, die 4 Kehlbalkendach mit stehendem Stuhl
Sparren Hauptsparren (Bund-, Bin- 5 Pfettensparrendach mit stehendem
dersparren). Die Pfetten ruhen dann Stuhl
auf diesen Bindern und stützen die 6 Pfettensparrendach mit liegendem
Stuhl
dazwischenliegenden Sparrenpaare 7 Sparrendach mit Drempel
(Leergebinde). Die Querverstei- 8 Pfettendach mit Drempel
fung zwischen Säulen, Pfetten und 9 Mansarddach mit Sparrenstuhl
Balken erfolgt durch Kopfbügen 10 Mansarddach mit Pfettensparrenstuhl
11 Schwerterdach
(Büge, Kopfbänder) und Streben.
12 Bogendach nach D. Gilly
Der Längsverband (Windverband) 13 Welsche Haube (Glockendach)
wird durch Rispen (Windrispen) 14 Turmdach
genannte Latten ebenfalls gesi-
chert, die unter den Sparren schräg wände Binder die Pfetten, so ent-
zur Trauflinie befestigt sind. Die steht ein Pfettensparrendach, des-
durch senkrechte Säulen gestützte sen Dachhaut von Sparren getra-
D. wird stehender Dachstuhl ge- gen wird. Soll die gesamte lichte
nannt. Das Pfettendach wird durch Weite frei überspannt werden, so
horizontale Balken (Pfetten) getra- wählt man freitragende Binder. Ein
gen, die auf festen Querwänden Bogendach wird durch zwei gegen-
aufruhen. Tragen anstelle der Quer- einander gelehnte, gekrümmte Stre-
121 Dachkonstruktion

A Anschübling
ähnl. D. ist das → *Sprengwerk, bei
AK Andreaskreuz
B Bug dem ein hochliegender, von Stre-
Bb Bundbalken ben verspannter Balken (Spannrie-
D Drempel (Kniestock) gel) das Hauptkonstruktionsele-
FP First-, bzw. Fußpfette ment darstellt. Beim → *Hänge-
Fs Firstsäule (Giebelsäule)
Hs Hängesäule
werk wird der Dachstuhl durch eine
Kb Kehlbalken oder mehrere von Streben unter-
KS Kirchturmspitze stützte Hängesäulen gebildet; an
Kr Kranz ihnen hängt ein Unterzug (bzw.
Mp Mittelpfette Überzug), der das Gebälk trägt. Ein
P Pfette
R Riegel Schwerterdach besteht aus zwei
S Strebe sich überkreuzenden Streben, zwi-
Sp Sparren schen die verbindende Knaggen
Sr Spannriegel eingefügt sind, so daß dem Quer-
St Stuhlsäule schnitt eine Holztonne einbeschrie-
W Windrispe
Z Zange ben werden kann. Neben diesen
klass. D. gibt es eine Reihe moder-
ben gebildet. Um den Dachraum ner → *Gitterträger, Nagelbinder
möglichst frei zu halten, können und andere meist freitragende Kon-
die Säulen auch schräg gestellt struktionen zur Überspannung grö-
werden und durch einen Spannrie- ßerer Hallenbauten. Mansarddä-
gel verspannt sein, wodurch der sog. cher sind meist in der Art eines
liegende Dachstuhl entsteht. Eine Sprengwerks konstruiert. Bei spit-
Dachlatte 122

zen Turmhelmen sind mehrere ho- Dachpfanne, ein ~ -förmig ge-


rizontale Konstruktionen (Kränze) schweifter Dachziegel (→ *Dach-
übereinander geschaltet, auf denen deckung).
die Gratsparren aufruhen, die un- Engl. pantile; frz. panne, tuile en forme de S
tereinander durch Streben und couché; it. tegola olandese, tegola fiammi-
Andreaskreuze verspannt sind. nga; sp. teja en forma de ~.
Engl. roof construction; frz. système de toit;
it. armatura del tetto; sp. construcción de Dachpfette, Pfette, horizontal ver-
tejado. laufender Balken, der die Dach-
haut trägt (→ *Dachkonstruktion).
Dachlatte, Ziegellatte, auf die Engl. purlin; frz. panne, filière; it. terzera,
Dachsparren waagerecht aufgena- arcareccio; sp. correa.
gelte schmale Vierkanthölzer, die
die Dachziegel tragen (→ *Dach- Dachplatte, Blei-, Eisen- oder
deckung). Kupferplatten, Steinplatten, sowie
Engl. roof lath, r. batten; frz. latte de toiture; aus Zement hergestellte ziegel-
it. corrente, listello del tetto; sp. listón de oder schieferähnl. Platten zur
tejado. Dachdeckung. Fälschl. auch für
→ Biberschwänze gebraucht.
Dachluke, eine nur mit einem
Engl. roof slab; frz. tuile cuite plate; it. tego-
Laden verschließbare, der Lüftung la piana; sp. plancha para techar.
dienende Dachöffnung; häufig wird
so auch fälschl. ein kleines Dach- Dachpyramide, Pyramidendach,
fenster (→ Gaube) bezeichnet. Zeltdach, → *Dachformen.
Engl. lucarne, skylight; frz. lucarne, fenêtre Engl. roof pyramid; it. tetto a piramide;
à tabatière; it. finestrella d’areazione del sp. tejado pirámide.
tetto; sp. lumbrera.

Dachneigung, Dachabfall, Win- Dachraum, der vom Dachgebälk


kel zwischen der Horizontalen und und Dachfläche gebildete Raum.
der Dachfläche. Die D. ist abhän- Er liegt meist auf der Dachbal-
gig von den Niederschlagsmengen kenlage und wird als → Dachboden
und von der Art der Dachdeckung. verwendet.
Engl. roof pitch; frz. pente de toiture; it. pen- Engl. roof space; frz. grenier; it. soffitta,
denza del tetto; sp. inclinación de tejado, sottotetto; sp. espacio bajo el techo.
pendiente d. t.
Dachreiter, schlankes, meist höl-
Dachpappe, als Teerdachpappe zernes Türmchen zur Aufnahme
1832 von W. A. Lampadius erfun- einer Glocke oder einer Uhr, das
den (Vorläufer seit Ende 18. Jhs. auf dem Dachfirst zu reiten scheint,
bekannt), mit Teer durchtränkte tatsächl. aber mittels vier Eckstän-
und überzogene Rohpappe, einsei- dern auf der Konstruktion des
tig oder beidseitig besandet, als Dachwerks fußt. D. sind häufig
Dachhaut auf Holzbretterlagen über der Vierung angeordnet und
auch bei ganz flacher Neigung dienen als Glockenstuhl. D. aus
angewandt. Holz und Stein, oft mit reichem
Engl. roofing felt; frz. carton bitumé; it. car- Strebewerk, gewannen im 13. Jh.
tone catramato; sp. alquitranado. bes. Bedeutung bei den im übrigen
123 Dachsparren

turmlosen Kirchen der Zister- Dachrinnenhaken) befestigt. Das


zienser und Bettelorden, denen Wasser wird durch Fallrohre oder
nur zwei Glocken gestattet waren, Wasserspeier abgeleitet. D. aus Ton
kommen aber auch auf Kathe- oder Stein waren schon in der
dralen vor. Auf Profanbauten (Rat- Antike gebräuchl. Im N. kommen
häusern, Tortürmen, Spitälern) D. aus Holz oder Blei sowie als
finden sich D. seit dem 15. Jh., Steinrinnen im Kirchenbau im 12.
mitunter über einem Giebel (Gie- Jh., an Profanbauten im 13. /14. Jh.
belreiter) oder in dessen Nähe. auf.
Engl. turret; frz. lanternon de la croisée; Engl. gutter; frz. chéneau, gouttière; it. gron-
it. lanternino; sp. linternón. daia, doccia di gronda, canale di g.; sp. cana-
lón.

Dachsattel, die Firsteindeckung


bei Schieferdächern mit Blei, bei
Schindel- und Strohdächern mit
Brettern.
Engl. saddle; frz. batière, enfaîteau; it. coper-
tina del colmo; sp. cubierta de cumbrera.

Dachschalung, auf die Sparren


genagelte dichte Holzschalung zur
Aufnahme des Dachdeckungsma-
terials, bes. für Schiefer und Dach-
Giebelreiter Dachreiter pappe.
Engl. außen: roof planking, innen: ashlering;
frz. außen: planchéiage de comble, innen:
Dachrinne, zur Dachentwässe- plafonnage du toit; it. außen: tavolato ester-
rung aus Holz, Weißblech, Kupfer, no della copertura, innen: tavolato interno
Zink, Blei- oder auch Eisenblech della copertura; sp. tablas de revestimiento
gefertigt, entweder am Dachfuß de techo.
(Traufrinne, Fußrinne, Abrinne)
oder in der Dachkehle (Kehl- oder Dachschifter → Schifter.
Schoßrinne, Abweiser). Die D.
wird durch eiserne, auf die Sparren Dachschwelle, waagerechter,
genagelte Haken (Rinneneisen, rechtwinklig zu den Binderbalken
laufender und mit diesen ver-
kämmter Balken, der am Dachfuß
angeordnet ist, um den Druck lie-
gender Stuhlsäulen auf mehrere
Balken zu übertragen oder um den
Schub der Sparren aufzunehmen.
Engl. pole plate, wall p.; frz. racinal de com-
ble, semelle, longrine, panne inférieure;
it. banchina di gronda; sp. viga de alero.

Dachsparren → *Dachkonstruk-
Dachrinne an hölzernem Dachgesims tion.
Dachsteine 124

Dachsteine, Sammelbezeichnung Dachwerk, Gesamtheit der →


für alle zur Dachdeckung ver- *Dachkonstruktion.
wendbaren natürl. und künstl. Engl. roof frame; frz. charpente de toit; sp.
Steine (Ziegel, Schiefer, Dachplat- armazón d. tejado, estructura d. t.
ten).
Engl. roofing slate; frz. tuile; it. pietre di Dachwohnung, Mansarde, für
copertura; sp. piedras de cobertura. Wohnzwecke ausgebauter → Dach-
raum.
Dachstuhl, beim Sparren- oder Frz. logement mansardé, galetas; it. apparta-
mento del sottotetto; sp. mansarda.
Pfettendach die Gesamtheit der par-
allel zum First angeordneten Stütz-
konstruktionen aus Säulen mit Dachziegel → *Dachdeckung,
→ Ziegel.
ihren zumeist verstrebten Schwel-
len und Stuhlrähmen oder Pfetten,
Dachzinne → *Zinne mit dach-
die zusammen den Längsverband
förmigem oberem Abschluß.
einer → *Dachkonstruktion bil-
It. merlo a due spioventi; sp. almena con ter-
den; stehender Stuhl, Konstruk- minación en dos aguas, pináculo c. t. e. d. a.
tion mit senkrechter Stellung der
Stuhlsäulen, entweder in der Mitte Dagum, urspr. erhöhte Plattform
unter dem First (einfach stehender am oberen Ende des Speisesaals,
Stuhl) oder seitl. symmetr. (dop- ferner der Stuhl mit Baldachin, der
pelt stehender Stuhl) oder kombi- dort stand, auch für den Baldachin
niert (mehrfach stehender Stuhl); auf Kragsteinen gebraucht.
liegender Stuhl, Konstruktion, bei Engl., frz. dais; sp. dosel, doselete, balda-
dem die Stuhlsäulen schräg, mit quín.
ihrem Fußpunkt zu den Außen-
wänden angeordnet stehen. Dahlmauer → Trockenmauerwerk.
Engl. poop, truss; frz. charpente, ferme, faî-
tage; it. carpenteria del tetto; sp. entramado Dansker, Danzker, Danzk, Be-
de tejado.
zeichnung unbekannter Herkunft
für den turmähnl. Aufbau bei dt.
Dachterrasse, zu angenehmem → Ordensburgen, in dem die
Aufenthalt ausgestaltetes Flach- Abtrittanlagen untergebracht wa-
dach, oft mit Kübelpflanzen und ren. Der D. steht abgesondert über
Blumenschalen belebt und fälschl.
→ Dachgarten genannt.
Engl. roof terrace; frz. toit-terrasse; it. tetto
a terrazza; sp. techo terraza.

Dachtraufe, Traufe, Dachfuß, der


untere, waagerechte Rand einer
geneigten Dachfläche, über den das
Regenwasser abtropft (→ *Dach-
ausmittlung).
Engl. eaves; frz. ligne d’égout, batellement;
it. gronda; sp. alero. Dansker
125 Decke

einem Gewässer, einem Flußarm


oder Burggraben. Er ist durch ei-
nen hochgelegenen, von Bögen
oder Stützen getragenen, gedeckten
Gang mit dem Obergeschoß des
Burgkomplexes verbunden.

Daube, gewölbtes Brett für Fässer,


Brunnen oder Fallrohre.

Deambulatorium (mittellat.),
Chorumgang (→ *Chor) oder
→ Kreuzgang.

Dechargemauer (frz.), im Fe-


stungsbau eine durch Strebepfeiler
und dazwischen gespannte Gewöl-
be bzw. Breschebogen verstärkte
Futtermauer an der Angriffsseite, Decke
bes. der Escarpe. a Dippelbalkendecke
Engl. relieving wall; sp. muralla de descarga. b Windelboden
c Balkendecke
d Fehlbalkendecke
Decke, der meist waagerechte e Stahlbetondecke mit Füllkörpern
obere Abschluß eines Raums (Pla- f Stahlbetonrippendecke
fond). Der opt. Raumabschluß ist
nicht immer auch konstruktiver züge heißt Plattendecke, mit Un-
Raumabschluß, da D. aus opt., terzügen → *Plattenbalkend. Ver-
akust. und wärmetechn. Gründen laufen Balken bzw. Rippen auch in
unter die tatsächl. tragende Ge- der Querrichtung, so entsteht eine
schoßd. gehängt sein können. Wird Kassettend. → *Kassette. Weitge-
ein Raum in der Höhe unterteilt, spannte D. ruhen auf Unterzügen
so schiebt man eine Zwischend. auf, die selbst wieder von Stützen
ein, die begehbar sein kann. Die D. getragen sein können. Ist eine D.-
kann aus Holz (Balkend.), Stein, platte durch eine allseitig schräg an-
Stahl oder Stahlbeton bestehen. Bei steigende Verstärkung (Anzug) mit
der Massivd. ist die D.fläche aus der Stütze verbunden, so entsteht
einem homogenen Material z.B. aus eine → *Pilzd. Das mittlere Feld ei-
dicht gereihten Balken (Dippelbal- ner D., das von Profilen gerahmt ist,
kend.) oder aus Stahlbeton kon- heißt D.spiegel (Spiegeld.). Eine stu-
struiert. Meist sind aber die D.bal- fenförmig nach der Mitte zu anstei-
ken und D.rippen (Rippend.) in gende D., deren einzelne Flächen
Abständen verlegt und mit tragen- horizontal liegen, heißt Kappd.
den Flächen verbunden, wodurch Der Übergang von der senkrech-
zwischen den stärkeren Elementen ten Wand zur D. kann durch ein
Vertiefungen (D.felder, D.fach) ent- D.gesims oder durch eine D.kehle
stehen. Eine Massivd. ohne Unter- vermittelt sein (Voute, dann fälschl.
Deckenfach 126

auch Spiegelgewölbe genannt). Die durch perspektiv. Verkürzung die


D. wird oft durch Stuckatur Figuren und Architekturen der
(Stuckd.) oder auch durch Malerei Deckengemälde von unten gese-
(→ Deckenmalerei) geschmückt. hen dargestellt, so daß die raumab-
Engl. ceiling; frz. ciel, plafond; it. soffitto, schließende Funktion der Decke
solaio; sp. cielo. durch die Malerei aufgehoben
wurde und der Betrachter schein-
Deckenfach, Deckenfeld, bei einer bar in einen Raum jenseits der
→ *Decke mit sichtbaren Balken Decke blickt, in dem sich die dar-
und Rippen der Raum zwischen gestellten Vorgänge, oft unter ei-
den vortretenden Elementen. nem durch Wolken perspektiv. ver-
Frz. caisson; it. cassettone, lacunare; sp. ar- tieften Himmel, abspielen.
tesón. Engl. painting on ceiling; frz. peinture de
plafond; it. decorazione pittorica del soffit-
Deckengesims, Gesims am Über- to; sp. decoración pictorica del cielorraso.
gang der Raumdecke zur Wand,
häufig in der Form einer Kehle Deckenplatte, im Stahlbetonbau
(→ Deckenkehle) oder eines Pro- häufige Deckenkonstruktion, bei
fils (Holz, Stuck). der zur Aufnahme der Zugbean-
It. cornice del soffitto; sp. cornisa del cielo. spruchung hohe schlanke Balken
(Randbalken) entwickelt werden,
Deckenkehle, Voute, konkav ge- während das Deckenfeld mit einer
rundeter Übergang zwischen Wand nur auf Druck beanspruchten und
und Decke. daher relativ dünnen D. geschlos-
Frz. grand cavet; it. sguscio del soffitto; sen wird (→ Plattendecke), auch die
sp. caveto. nach den gleichen Überlegungen
konstruierte, aber mit geringer
Deckenmalerei, die Bemalung Spannweite über eine größere An-
der Decken oder der Gewölbe zahl von Unterzügen durchlaufen-
sakraler und profaner Innenräume. de D. einer → *Plattenbalkendecke.
Wie die Wandmalerei, zu der sie als Frz. dalle de plafond, plaque de p.; it. lastra
Teil der farbigen Raumausschmük- di solaio; sp. losa.
kung gehört, war auch die D.
schon in der Antike üblich und Deckenschalung, Holzverscha-
zwar meist in der Freskotechnik lung unter einer Holzbalkendecke.
(→ Freskomalerei), die bis in die Frz. plafonnage; it. tavolato del soffitto;
sp. revestimiento en madera del cielorraso.
Neuzeit vorherrschte. Im MA.
waren die flachen Holzdecken und Deckenspiegel, mittleres, von Pro-
die Gewölbe mit Ornamenten und filen gerahmtes Feld einer → *Dek-
abgeteilten Bilderfolgen bemalt. ke (Spiegeldecke).
Auch die Kassettendecken der It. specchio del soffitto; sp. espejo del cielo.
Renaissance wurden mit einzelnen
Gemälden (oft auf Leinwand) aus- Deckgesims, horizontales Gesims,
gestattet, wobei die Figuren wie in das die Fuge am Anschluß zweier
der Tafelmalerei parallel zur Bild- verschiedener Bauteile abdeckt.
fläche erschienen. Erst in der illu- It. cornice coprigiunto orizzontale; sp. cor-
sionist. D. des Barocks wurden nisa cubrejuntas.
127 Denkmal

Deckleiste, Fugenleiste, flache, Dekastylos (gr. zehnsäulig), Be-


meist hölzerne → *Leiste zur zeichnung für eine Tempelform
Überdeckung der Anschlußfuge mit zehn Säulen an einer Front.
zweier Bauteile oder Bauelemente Engl. decastyle; it., sp. decastilo.
verschiedenen Materials.
Frz. couvre-joint; it. listello coprigiunto; Dekor (frz. decor), der figürl. oder
sp. cubrejunta, tapajunta. ornamentale Schmuck keram.
Erzeugnisse oder anderer Gegen-
Deckplatte → Abakus eines stände des Kunsthandwerks und
→ *Kapitells. Industriedesigns, wobei es sich
beim D. im Unterschied zur → De-
Decumanus (lat. zur Zehnten koration um Einzelmotive handelt.
gehörig) hieß die eine, gewöhnl. Engl. decor; frz. décor; it. decorazione,
von O. nach W. verlaufende Haupt- ornamento; sp. decorado.
achse des röm. → *Castrums, die
sich mit der anderen Achse (Cardo) Dekoration (v. lat. decorare:
rechtwinklig überkreuzt. Cardo und schmücken), die Anwendung von
D. bilden auch das Straßenkreuz → Ornament auf einem Orna-
röm. Städte und teilen diese in Vier- mentsträger (Bau, Bild), die Ge-
tel (Stadtviertel) unter. (→ *Stadt- samtheit der »Ausschmückung«
baukunst). von Bauwerken, bes. von Innen-
räumen, im Gegensatz zum Orna-
ment, das als einzelnes Schmuck-
Deele → Diele.
motiv nur ein Teil der D. ist.
Engl. decoration; frz. décoration; it. decora-
Defenslinie, im Festungsbau die zione; sp. decoración.
Streichlinie von einer Stellung zu
dem zu bestreichenden Ort, spe- Demilune (frz.), im Festungsbau
ziell die Verlängerungslinie einer ein Außenwerk vor Pünten aus
Bastionsface bis zum Flanken- Facen, Flanken und halbmondför-
winkel der benachbarten Bastion. miger Kehle.
Engl. demilune; frz. demi-lune; it. mezzalu-
Dégagement (frz.), im barocken na; sp. medialuna.
Schloßbau nach außen nicht sicht-
bare Verbindungsgänge und Trep- Denkmal, Monument, 1. das zur
pen, die die eigentliche Verbindung Erinnerung an eine Person oder
zwischen den Räumen darstellen. ein Ereignis errichtete Gedächtnis-
mal, von der einfachen Erdauf-
Dehnfuge, Dehnungsfuge, Bau- schüttung und Steinsetzung bis
fuge, die eine Wärmedehnung ein- zum architekton. und zum bildner.
zelner Bauteile ermöglichen soll. Kunstwerk. Die frühesten und ver-
Engl. expansion joint; frz. joint de dilata- breitetsten D. sind der → *Grab-
tion; it. giunto di dilatazione; sp. junta de bau und das → *Grabdenkmal. Die
dilatación. meisten der bis in die Gegenwart
gebräuchl. D.typen stammen aus
Dekagon (gr.), zehneckiger → der Antike: Pyramide, Obelisk,
*Zentralbau. Rundbau, Tetrapylon, Siegessäule,
Denkmal 128

Denkmal
a Gedächtnismal (»Igeler Säule«) b Reiterdenkmal
c Löwendenkmal d Standbild
129 Diadembogen

Triumphbogen, Statue, Reiterd. und Denkmalkirche, speziell eine Kir-


Löwend. Das MA. kannte außer- che, die als Denkmal zur Erinne-
halb des kirchl. Bereichs keine D. rung an einen Sieg o. ä. gestiftet
für einzelne Personen. Der bron- wurde, bes. in Rußland ausgebil-
zene Löwe, den Heinrich der Löwe det. (Abb. S. 130)
in Braunschweig aufstellen ließ, und Engl. memorial church; sp. iglesia conme-
das »Reiterd.« auf dem Marktplatz morativa.
zu Magdeburg waren ebenso wie
die überlebensgroßen »Rolandsta- Detail (frz.), 1. Einzelheit; 2. Bau-
tuen« norddt. Städte keine D., son- zeichnung einer Einzelheit in
dern Hoheits- und Rechtszeichen. möglichst großem Maßstab, z. B.
Auch die berühmten Stifterfiguren Naturgröße.
im Naumburger Dom können we-
gen ihrer architekton. und geistigen Deutsche Säulenordnung, in der
Bindung an den übergeordneten älteren Literatur vorkommende
Zusammenhang der Kirche nicht Bezeichnung für eine barocke
als D. gelten. Erst die it. Renaissan- Variante der → *ionischen Ord-
ce mit ihrer neuen Wertschätzung nung.
der Einzelpersönlichkeit nahm die
Engl. German order; it. ordine tedesco;
antike Überlieferung des freien, für sp. orden germánico.
sich selbst bestehenden D. wieder
auf. Im Barock wurde neben dem Deutsches Band, vornehml. im
bes. in Frankreich beliebten Tri- Backsteinbau des 12. /13. Jhs. ver-
umphtor das Reiterd. der bevorzug- breiteter Fries aus übereck gelegten
te D.typus. Der Frühklassizismus Steinen (Sägeschicht), deren vor-
übernahm von antiken D.formen dere Kante in der Mauerfläche
außer dem Triumphbogen (Berlin, liegt, zumeist in Kombination mit
Brandenburger Tor; Paris, Arc de einem parallel verlaufenden Rund-
Triomphe) bes. den Rundtempel
bogenfries.
(→ *Monopteros), der als sog.
Frz. denticules, frise dentée; it. taglio a den-
»Freundschaftstempel« viele Park- telli; sp. friso dentado.
anlagen zierte. Der Historismus des
19. Jhs. brachte die antiken Tem-
Déva kotuva (Götterburg), sin-
peln nachgebildeten »Ruhmes-
ghales. Bezeichnung für das ind.
hallen«, während die allgemeine
Harmika, den würfelförmigen Auf-
D.freudigkeit dieser Epoche Städte
satz auf dem Anda eines → *Stupa.
und Dörfer bes. gern mit bronze-
nen Porträtstatuen und -büsten auf
steinernen Sockeln versah. 2. Un- Dhvadschastambha (Sanskrit),
bewegl. und bewegl. Gegenstände ind. Stambha (Gedenksäule), der
von geschichtl. künstler. oder kul- ein religiöses Symbol oder ein
tureller Bedeutung: Baud., Kunstd., Götterbild trägt.
Klangd. (Orgeln, Glocken etc.),
Bibliotheken und Sammlungen. Diaconicum → Diakonikon.
Engl., frz. monument; it. monumento ono-
rario, monumento commemorativo; sp. mo- Diadembogen, sphär. Bogen
numento. → Raumbogen.
Diagonalbogen 130

Diagonalbogen, Kreuzbogen, im Kirchenbau als → Pastophorien


Kreuzgewölbe der diagonal verlau- übernommen und allmähl. in der
fende gratiggekehlte oder gerippte → Sakristei zu einem Raum ver-
Bogen; er besteht aus zwei Bogen- einigt.
ästen (→ *Gewölbeformen). Engl. diaconicon; it. diaconico; sp. diacóni-
Engl. diagonal arch, spherical a., skew a.; co.
frz. Kreuzbogen: arc d’ogive (diagonal); it. ar-
co diagonale; sp. arco diagonal. Diamantierung, kleine, anein-
andergereihte, in der Form von
Diagonalrippe, Kreuzrippe, Ge- Edelsteinfacetten ausgemeißelte
wölberippe an einem Diagonal- Ornamentform an Baugliedern,
bogen (→ *Gewölbeformen). auch zu Friesen zusammengefügt,
Engl. diagonal rib; frz. nervure diagonale; bes. in der Spätromanik, Renais-
it. costolone diagonale. sance und im Barock. → *Fries.
Engl. diamond work; it. ornamentazione a
Diakonikon, Diaconicum (gr., punta di diamante; sp. ornamento cincelado
lat.), in der altchristl.-oriental. Kir- en forma de diamante.
che der symmetr. zur Prothesis
südl. neben der Apsis (Konche)
angeordnete Nebenraum (→ *Ba-
silika), der den Diakonen zum Um-
kleiden und Vorbereiten des Meß-
opfers sowie zur Aufbewahrung
der liturg. Geräte und Gewänder
diente. Zunächst in den karoling.

Denkmalkirche
(Beispiel: Moskau,
Basiliuskathedrale,
16. Jh.)
131 Dielenfußboden

Diamantquader heißen Quader,


deren Ansichtsfläche (Bosse) ei-
nem geschliffenen Diamanten ähnl.
bearbeitet ist. Die D. sind eine Er-
findung der it. Renaissance, wur-
den nördl. der Alpen bes. zur Fas-
sadengliederung (Sockel) verwen-
det und kommen auch noch im
Barock vor, → Rustika.
Diamantquader
It. bugnato a punta di diamante; sp. sillar
con realce en forma de diamante.
für Fußboden, Gerüstbau usw., dann
Diaphane Struktur, das von der der aus Brettern gefügte Zimmer-
Gotik angestrebte Strukturprinzip, boden bzw. Hausflur oder Fußbo-
bei dem die Felder zwischen den den. Im niedersächs. Bauernhaus ist
tragenden Rippen, Pfeilern und die D. (Däl) der große Mittelraum
(Flett), in dem sich die Herdstelle
Streben nicht massiv, sondern
befindet und von der aus die Stall-
durchscheinend (→ Maßwerk, Glas-
und Nebenräume bewirtschaftet
malerei) oder zweischichtig räum-
werden. Von hier auf das norddt.
lich (Zweischichtengewölbe, Blend-
Bürgerhaus übertragen als Wohn-
maßwerk, Schleierwerk, Trifori-
raum, Werkstatt und Verkaufsraum;
um) geschlossen werden. 1927 von
später auch ein breiter Flur- und
Hans Jantzen eingeführte Bezeich-
Treppenraum des städt. Bürgerhau-
nung.
ses; im 19. Jh. ausgedehnt auf Tanz-
It. struttura diafana; sp. estructura diáfana.
böden (Tanzdiele) und Speisesäle
(Eisdiele). Als vereinfachte »Hall«
Diastole (gr.) Schranke zwischen des engl. Landsitzes wurde die D.
Ober- und Unterchor (→ *Chor), bis ins 20. Jh. im Land- und Wohn-
an der der Bischof zu den Gläu- haus verwendet und wie in Renais-
bigen sprach. sance und Barock künstler. ausge-
Frz. diastole; sp. diástole. staltet.
Engl. Holzbohle: plank, deal, als Raum: hall,
Diastylos (gr. weitsäulig) wird vestibule; frz. Holzbohle: planche, madrier,
nach Vitruv ein Säulentempel ge- als Raum: vestibule, entrée; it. Holzbohle: ta-
nannt, bei dem das → *Interko- vola di pavimento, als Raum: atrio, ingresso,
lumnium drei untere Säulendurch- vestibolo; sp. Holzbohle: tabla, madero, als
Fußboden: piso, als Raum: vestíbulo.
messer beträgt.
Dielenfußboden, Holzfußboden,
Diazoma (gr. Gürtel), im Halb- bei dem auf die Deckenbalkenlage
kreis angeordneter, breiterer Um- ca. 5cm dicke Dielen genagelt sind,
gang zwischen den Sitzstufen im die entweder stumpf gestoßen oder
griech. → Theaterbau. mittels Nut und Feder verbunden
Engl. diazoma; it. diazoma; sp. diazoma. sind.
Engl. wooden flooring; frz. sol planchéié,
Diele, Deele, Ärn, Ährn, Ern, ei- aire en planches; it. pavimento di tavole, in-
gentl. die ca. 5 cm dicke Holzbohle tavolato, assito; sp. piso de tablas cepilladas.
Dielenkopf 132

Dielenkopf (lat. mutulus), vierek- Diglyph (gr. Zweischlitz), eine in


kige Platte an der Unterseite des der it. Renaissance bes. von Vigno-
Geisons gr. Tempel (→ *Dor. Ord- la entwickelte Abart der → Trigly-
nung), je eine über jeder Triglyphe phe, bei der dessen seitl. Halb-
und Metope, besetzt mit drei Rei- schlitze fehlen.
hen von je sechs zylindr. »Tropfen« Engl. diglyph; it., sp. diglifo.
(lat. guttae), deren Form auf den
Holzbau zurückweist (Holznägel). Diokletianisches Fenster, halb-
Engl., frz. mutule; it. mutulo; sp. mútula. kreisförmiges Fenster, das durch
zwei senkrechte Sturzstützen drei-
Dienst, in der got. Baukunst ein
aus der schlanken roman. Wand-
säule entwickeltes viertel- bis drei-
viertelkreisförmiges oder birnen-
förmiges, schlankes Säulchen, das
Gurte, Rippen oder Archivolten
aufnimmt. Der D. ist in der Regel
an einen Pfeilerkern angegliedert
oder um ihn herum angeordnet
(→ *Bündelpfeiler), oder der Wand
vorgelegt, einzeln (Wanddienst)
oder mehrere (→ *Dienstbündel).
Der D. hat Basis und Kapitell, die
in der Entwicklung des got. Stils
immer kleiner werden und schließl.
seit dem 15. Jh. ganz wegfallen.
Der D. kann durch Wirtel und
verkröpfte Gesimse unterteilt sein;
sie steigen gewöhnl. vom Boden
oder von einem Sockel auf, können
aber auch erst über den Arkaden-
kapitellen beginnen. In den Wo-
chenrechnungen des Prager Doms
1372/78 als »dinst« erwähnt wurde
die Bezeichnung von G. G. Kallen-
bach 1843/45 in die Baugeschichte
eingeführt (→ *Wandaufbau).
Engl. respond, bowtell, boltel; frz. perche
colonnette; it. semicolonna (maggiore) di
un piliere, aletta del piliere; sp. caña, co-
lumna embebida, c. entregada.

Dienstbündel, die Gesamtheit der


Dienste an einem Bündelpfeiler
oder an einer Hochschiffwand
(→ Dienst).
Frz. faisceau de perches; it. fascio di nerva-
ture. Dienstbündel
133 Dolmen

geteilt wird; erstes Auftreten an den Straße) laufen häufig auseinander


Diokletiansthermen in Rom, daher (divergieren), um ein Bauwerk aus
auch Thermenfenster bezeichnet. der perspektiv. Einengung zu befrei-
Wiederaufnahme im 16. Jh. durch en oder um die Perspektive aufzu-
Andrea Palladio. heben.
Engl. Diocletian window; it. palladiana; Engl., frz. divergence; it. divergenza; sp. di-
sp. ventana dioclesina. vergencia.

Dippelbalkendecke, Dippel- Docke (von mhdt. tocke: Bündel,


baumdecke. Massivdecke aus dicht Knäuel, Walze), 1. kurzes, gewell-
gereihten verdübelten (»verdippel- tes oder geschweiftes Säulchen mit
ten«) Holzbalken (→ *Decke). rundem Querschnitt, durch Hand-
griff verbunden als Geländer oder
Dipteros (gr.), → *Tempelform → *Balustrade; 2. die Wangen
mit doppelter Säulenstellung an (→ Wange 1) am Kirchen- oder
den Langseiten, bes. im ion. Klein- → *Chorgestühl).
asien verbreitet. Engl. 1. baluster; frz. 1. balustre, parclose;
Engl. dipteral temple; frz. diptère; it. dip- it. 1. balaustro, 2. bamboccio sul divisorio
tero, dittero; sp. templo díptero. degli stalli; sp. 1. balaustrada, zanca.

Dipylon (gr.), mit zwei Durch- Dodekastylos (gr.), Tempelform


gängen versehene Toranlage, häu- mit zwölfsäuliger Giebelfront.
fig mit Ecktürmen an antiken Engl. dodecastyle; frz. dodécastyle; it. dode-
castilo.
Stadtmauern, auch als Eingangs-
architektur an den Parodoi im gr. Doldenkapitell, Blütenkapitell,
Theater oder in Palastanlagen. weitausladendes → *Kapitell mit
Engl., frz. dipylon; sp. portada con dos pilo- geöffneten Blütenblättern, im Ge-
nes.
gensatz zum geschlossenen → Knos-
penkapitell.
Dirnitz → Dürnitz.
Dollen, verdeckt liegendes, stab-
Displuviatum, Displuvium (lat. förmiges Verbindungsmittel zur
regenabweisend) nennt Vitruv ein unverschiebl. Verbindung von sich
→ *Atrium (atrium d.) mit nach kreuzenden und aufeinanderlie-
außen geneigtem Dach, so daß das genden Hölzern (Dübel, Holz-
Regenwasser statt in das Implu- nagel).
vium nach außen abfließt.
Engl. thole; frz. tolet; sp. tolete, escálamo.
Distylos in Antis, in der antiken
Dolmen (kelt. Steintisch), vorge-
Architektur ein Tempel mit zwei
schichtl. → Grabbau aus meist vier
Säulen zwischen den vorgezoge-
nen → *Anten.

Divergenz (lat. auseinanderlau-


fend), Bauteile oder Baugruppen
(Wände eines Raumes oder Flächen
eines Baukörpers, Fluchten einer Dolmen
Dom 134

bis sechs aufrecht stehenden unbe- in Frankreich Anfang 11. Jh., in


hauenen Felsblöcken mit einem England nach der Invasion Wil-
ebensolchen als Deckstein darüber helm des Eroberers 1066, auch im
(Megalithbau), urspr. mit Erde Normannenreich Süditalien und
überdeckt. in dt. Pfalzen und Burgen des 11.
Engl., frz., it., sp. dolmen. Jhs., unter frz. Einfluß seit dem
späten 12. Jh. auch in Spanien und
Dom (lat. domus), im 6. /7. Jh. das Ostmitteleuropa. Der Bau von D.
Wohn- und Verwaltungshaus des läuft im 14. Jh. aus.
Bischofs (domus episcopalis), da- 2. Im Festungsbau wird ein Kano-
von auf das collegium canonico- nenturm D. genannt, auch für das
rum, das Domkapitel, übertragen; Kernwerk (Reduit) benutzt.
im 12. /13. Jh. setzten die Kanoni- Engl., frz. donjon; it. dongione, mastio,
ker ihrem Namen de domo zu; so maschio; sp. torreón habitable fortificado.
bedeutet Dom eigentl. das Stifts-
kapitel, nicht der Bischof; heute
werden allgemein Bischofskirchen
als Dom bezeichnet, in Süd-
deutschland → Münster, in Frank-
reich Kathedrale genannt.
Engl. dome, cathedral; frz. dôme, cathédra-
le; it. duomo; sp. catedral.

Domikalgewölbe, kuppelartig
überhöhte (gebuste) → *Gewölbe-
form mit Diagonal- und Scheitel-
rippen, die hauptsächl. in der spät-
rom. Baukunst Südwestfrankreichs Donjon
(Angers) und Westfalens vor-
kommt. Donnerbesen, im niederdt. Back-
Engl. domical vault; frz. voûte domicale; steinbau vorkommendes Orna-
it. volta domicale; sp. bóveda con cúpula. ment in Form eines aufwärts ge-
richteten Besens, das nach dem
Donjon (frz. v. lat. domus domina- Volksglauben das Haus gegen Un-
tionis: Haus der Herrschaft), 1. gewitter schützen sollte.
auch → Keep, ein befestigter,
mächtiger, rechteckiger oder run- Doppelantentempel → Anten-
der Wohnturm, mit Wehrnischen, tempel, → *Tempelformen.
Wehrgängen, Treppensystem, Kam-
mern und auch Kapelle, der Wirt- Doppelarkade, Zwillingsarkade,
schaftsfunktionen vereint und bes. zwei Arkaden, die durch einen sie
in der Frühzeit des MA. die dau- gemeinsam überspannenden Blend-
ernd bewohnte Residenz des bogen oder sichtbaren Entlastungs-
Burgherrn war. Der D. entwickelte bogen zu einer Einheit zusammen-
sich wohl eher aus der einfachen faßt (→ gekuppelt) sind.
Turmburg als aus der Turmhügel- Frz. arcade géminée; it. arcata doppia;
burg normann. Prägung (→ Motte) sp. arcada doble.
135 Doppelpilaster

Doppelchörige Anlage, Kirche ander getrennten Innen- und Au-


mit einem Ost- und einem West- ßenschalen (→ Kuppel).
chor, oft auch zusammen mit einer Engl. double vault; frz. voûte double; it. volta
Verdoppelung des Querhauses, seit a doppia calotta; sp. bóveda de capas separa-
etwa 800 bis zur Spätromanik bes. das.
in Deutschland vorkommend. Die
Schaffung eines zweiten Chores Doppelkapelle, bei Pfalzen und
kann durch Aufnahme eines neuen Burgen des MA. zwei übereinan-
Kirchenpatrons, eines Heiligen- derliegende Kapellen, meist durch
grabs oder andere Gründe bedingt eine mittlere Öffnung miteinander
sein. verbunden, jede mit einem eigenen
Eingang versehen. Die obere Kapel-
Engl. double choir; frz. église à double che-
vet, é. à double abside; it. impianto basilica- le, vereinzelt mit Empore, war für
le a due cori; sp. iglesia con dos coros. die Herrschaft und ihr Gefolge, die
untere für das Gesinde oder als
Grablege bestimmt. Häufigste Form
der D. ist die Vierstützen-D. mit
geöffnetem Mitteljoch; eine andere
Gruppe bilden die ein- oder mehr-
räumigen Rechteckbauten mit mitt-
lerer Öffnung, 11.–12. Jh. im dt.
Sprachraum. (Abb. S. 136)
Engl. two-storey chapel; frz. chapelle à deux
doubles étages; it. cappella ad ambienti sov-
rapposti; sp. capillas superpuestas.

Doppelkirche, zwei meist neben-


einander, manchmal auch achsial
hintereinander liegende Kirchen,
bes. in frühchristl. und karoling.
Zeit.
Doppelchörige Anlage Engl. two-storey church; frz. église à deux
(Beispiel: Hildesheim, St. Michael, étages; it. chiesa doppia; sp. iglesias contiguas.
11. Jh.)
Doppelkloster, Kloster, das aus
einem Männer- und Frauenkloster
Doppeldach → *Dachdeckung. besteht.
Engl. double monastary; frz. monasterium
Doppelfenster, → *Fenster mit duplex; sp. monasterio dúplice.
zwei parallel hintereinander ge-
schalteten Flügeln als Wärme- Doppelpilaster, zwei unmittelbar
isolierung. nebeneinander stehende und durch
Engl. double window; frz. fenêtre double; Gesimse oder Wandgliederung
it. finestra con controfinestra, doppia aufeinander bezogene → Pilaster.
finestra; sp. dobleventana, contravidriera. → *Pfeiler.
Engl. coupled pilaster, double pilaster;
Doppelgewölbe, Doppelschalen- frz. pilastre double; it pilastro binato;
kuppel, ein Gewölbe mit vonein- sp. pilastra doble, pilastras acopladas.
Doppelschalenkuppel 136
Doppelkapelle innere Schale den Innenraum nach
oben abschließt, die äußere die Ge-
samtwirkung des Bauwerks nach
außen wesentl. mitbestimmt.
Engl. double shell dome; frz. coupolecoque
double; it. cupola a doppia calotta.

Doppelschifter → Schifter, der


mit beiden Enden an einen Grat-
oder Kehlsparren anfällt.
Engl. double jack rafter; frz. empanon dou-
ble; sp. coble cuartón.

Doppelstreben → Andreaskreuz.
(Beispiel: Landsberg, D., 13. Jh.)
Doppeltempel, zwei Gottheiten
geweihter Tempel, der entweder in
Form zweier Tempel nebeneinan-
der steht oder mit den Cella-
Schmalseiten aneinanderstoßend
zu einem Großtempel verbunden
ist.
Engl. temple with twin sanctuaries; frz.
temple double; it. tempio doppio; sp. tem-
plo doble.

Doppeltempel

(Beispiel: Paris, S. Chapelle, 13. Jh.)

Doppelschalenkuppel, ein kup-


pelförmiges → Doppelgewölbe,
dessen innere (untere) und äußere
(obere) Schale konstruktiv durch
Stege miteinander verbunden sein
können, meist aber aus ästhet.
Gründen getrennt sind, wobei die (Beispiel: Kom-Ombo)
137 Dorfformen

Doppelturmfassade, flankiert
mit ihren beiden Türmen den in
das Mittelschiff führenden westl.
Haupteingang; der Giebel des Mit-
telschiffs kann sichtbar in die
Vorderflucht der Türme vorgezo-
gen oder durch einen horizontal
schließenden Vorbau verdeckt sein.
In der 2. Hälfte des 11. Jhs. aus
Westwerken entwickelt, in Ober-
italien und Frankreich verbreitet,
in Süddeutschland und in der
Normandie vorhanden, im 12. Jh.
von den frz. Kathedralen über-
nommen und in der Hochgotik
weitergeführt.
Frz. façade à deux tours; it. facciata a due
torri; sp. fachada de dos torres.

Doppelwürfelkapitell, Würfel-
kapitell mit je zwei nebeneinander-
(Beispiel: Rom, Venus und Roma) liegenden Halbkreisbogen an jeder
der vier Seitenflächen (→ *Kapi-
Doppel-T-Träger, das für den tell).
neuzeitl. Stahlbau wichtigste Pro- Engl. double cushion capital; frz. chapiteau
fil, seit 1835/47 in Gebrauch, 1849 cubique divisé; it. capitello scanalato; sp. ca-
erstmalig in einem Haus zu Paris pitel cúbico doble, c. c. dividido.
als Deckenträger eingesetzt, als
materialsparendes statisch günsti- Dorf, eine Häufung ländl. Einzel-
ges Trägerprofil. siedlungen (Bauernhäuser, Gehöf-
Engl. I-beam, H-beam, I-girder, H-girder; te, Höfe) mitsamt allen zugehören-
frz. poutre gemelle; it. trave a doppia T; den Ländereien (Dorfflur, Dorf-
sp. viga doble T. mark, Feldmark), deren Bewohner
Doppeltür, 1. → *Tür mit zwei in in der Mehrzahl Landwirtschaft
geringem Abstand hintereinander betreiben. Die Erscheinungsform
angeordneten Türblättern zur des D. kann sehr vielgestaltig sein
Schalldämmung oder Wärmeiso- (→ *Dorfformen) und ist außer
lierung. 2. Aufgedoppelte → *Tür von geograph. und wirtschaftl.
mit zweischichtiger Holzkonstruk- Voraussetzungen auch vom sozia-
tion. 3. Ungenau für Zweiflügel- len Aufbau der Dorfgemeinde ab-
tür, eine → *Tür mit relativ breiter, hängig.
von zwei Türflügeln verschlosse- Engl. village; frz. village, hameau; it. villag-
gio; sp. aldea, pueblo.
ner Öffnung.
Engl. 1. double door; frz. 1. double porte,
contre-p.; it. 1. controporta, 2. doppia Dorfformen. Nach der Anord-
porta, 3. p. a due ante, p. a due battenti; sp. nung der Gehöfte bzw. Häuser
1. contrapuerta, 3. puerta de dos hojas. unterscheidet man folgende D.:
Dorfformen 138

1. Das Haufendorf, wenn um aufgereiht sind, während die zu


einen Hauptplatz gruppiert auch den einzelnen Höfen gehörigen
Platzdorf genannt, ist die lockerste Hufen sich senkrecht zum Deich
der D. Die Gehöfte stehen ohne hinter den Häusern erstrecken, b)
bestimmten Grundplan und ohne das Waldhufendorf, meist in
regelmäßige Frontstellung beiein- Gebirgsgegenden oder -tälern, bei
ander. Eine Abart oder auch Vor- dem die Gehöfte längs eines Bachs
form ist der aus nur wenigen oder einer Talstraße liegen, die
Gehöften bestehende Weiler. Hufen in langen parallelen Streifen
2. Die geschlossenste D. ist der aus bis in den Gebirgswald hinaufrei-
dem Wehr- und Schutzbedürfnis chen.
der Siedler entstandene Rundling 4. Das Straßendorf mit einem ver-
(Runddorf), urspr. von einer Hek- hältnismäßig kurzen Straßenzug,
ke umgeben, bei dem die Häuser zu dessen beiden Seiten die Ge-
mit der Giebelseite um einen run- höfte liegen. 5. Das Angerdorf, in
den, nur an einer Seite zugängl. dessen Mitte sich die durchlaufen-
Platz stehen. de Straße zu einem breiten läng-
3. Reihendörfer (Kettendörfer) lichen Anger erweitert, an dem die
sind: a) in Marschgebieten das Häuser liegen. Eine Vorform des
Marschhufendorf, dessen Häuser Angerdorfs ist das sich um einen
an der Innenseite eines Deiches Platz gruppierende Platzdorf.

1 Haufendorf 3 Waldhufendorf
1a Weiler 4 Straßendorf
Dorfformen 2 Rundling 5 Angerdorf
139 Dorische Ordnung

Dorische Ordnung
1 Krepis 5 Dach 9 Eckakroterion
2 Rampe 6 Cellawand 10 Interkolumnium
3 Säulen 7 Tympanon 11 Eckinterkolumnium
4 Gebälk 8 Firstakroterion
Dorische Ordnung, älteste der staten) haben die doppelte Höhe
gr. Ordnungen, im 7. Jh. im gr. und Länge der übrigen Quader, die
Mutterland entstanden, später auch bei kleineren Tempeln in einfachen
in Unteritalien und Sizilien (Ma- Läuferschichten angeordnet sind,
gna Graecia = Großgriechenland) während bei großen Tempeln bzw.
weiterentwickelt, benannt nach dickeren Mauern Binder mit ge-
den Dorern, einem der Haupt- doppelten Läufern abwechseln. Die
stämme Altgriechenlands. In der Säulen stehen, ohne Basis, unmit-
D. O. ist das Fundament (Stereo- telbar auf dem Stylobat. Der mit
bat) des Tempels im Erdboden ver- 16–20 vertikalen Furchen (Kannelu-
borgen. Über das Bodenniveau ren) versehene Säulenschaft ist nach
hebt den Tempel ein meist dreistu- oben verjüngt und zeigt eine deutl.
figer, aus Quadern gefügter Unter- Schwellung (→ Entasis). Am obe-
bau (Krepis, Krepidoma) empor. ren Ende des Säulenschaftes, der
Auf seiner oberen Fläche (Stylo- meist aus mehreren, miteinander
bat), zu der bei größeren Tempeln verdübelten Trommeln zusammen-
eine aus kleineren Zwischenstufen gesetzt ist, markiert eine rundum-
gebildete Treppe oder eine Rampe laufende Einkerbung den Beginn
hinaufführt, erheben sich die des Säulenhalses (Hypotrachelion).
Wände und Säulen. Die Wand der Dieser ist aus demselben Block wie
Cella besteht aus Quadern, die das Kapitell gearbeitet und durch
nicht durch Mörtel, sondern durch mehrere Riemchen oder Ringe
Metallklammern oder Dübel mit- (Anuli) mit überfallendem Profil
einander verbunden sind. Die abgeschlossen, nur an frühen Säu-
Blöcke der unteren Lage (Ortho- len durch einen Blattkranz. Dar-
Dorische Ordnung 140

Dorische Ordnung
1 Säulenschaft
2 Kanneluren
3 Kerbe
4 Hals
5 Anuli
6 Echinus
7 Abakus
8 Architrav
9 Taeniae
10 Regulae
11 Guttae
12 Fries
13 Triglyphe
14 Metope
15 Geison
16 Mutuli
17 Guttae
18 Sima
19 Wasserspeier
20 Stirnziegel

über folgt das Kapitell, das aus dem der horizontal auf den Säulen ruht
bauchig ausladenden → *Echinus und die feste, einheitl. Grundlage
und der quadrat. Deckplatte (Aba- für den weiteren Oberbau ist. Das
kus) besteht; am → *Antenkapitell Epistyl wird oben von einer vor-
tritt an die Stelle des Echinus ein springenden Leiste (Taenia) abge-
→ *Kyma. Die Ausladung des Echi- schlossen, an deren sichtbarer Un-
nus und die Verjüngung des Säu- terfläche über jeder Säulenmitte
lenschaftes sind in der Frühzeit und jedem Säulenzwischenraum
stärker als in der klass. Zeit, auch kleine Leisten (Regulae) mit sechs
sind die frühen Säulen gedrunge- Tropfen (Guttae) an der Unterseite
ner und die Zwischenräume zwi- angebracht sind. Die nächste hori-
schen ihnen (→ *Interkolumnium) zontale Gebälkzone ist der Trigly-
enger. Das Gebälk beginnt mit dem phenfries (Triglyphon), so genannt
Epistyl (Architrav), dem aus meh- nach den ihn vertikal unterteilen-
reren nebeneinander angeordneten den Dreischlitzplatten (Triglyphen),
Blöcken bestehenden Steinbalken, die in der Säulenachse und in der
141 Dormitorium

Mitte des Interkolumniums liegen hellen Farbe gehalten sind. Die


(→ *Triglyphenkonflikt). Die etwa Metopen blieben weiß, außer wenn
quadrat. Felder zwischen ihnen hei- sie mit Skulpturen geschmückt wa-
ßen Metopen und sind oft mit fi- ren, die ein farbiger Hintergrund
gürl. Reliefs geschmückt. Als obe- (rot oder blau) stärker hervortreten
rer Abschluß des Gebälks folgt über ließ (→ *Polychromie).
dem Triglyphon ein ringsumlaufen- Engl. Doric order; frz. ordre dorique; it. or-
des, weitausladendes Gesims, das dine dorico; sp. orden dórico.
Geison oder Kranzgesims (Korona).
Seine unterschnittene, etwas nach Dorisches Kapitell, bestehend
unten geneigte Untersicht trägt aus runden Polstern (Echinus) und
über jeder Triglyphe und jeder Me- quadrat. Deckplatte (Abakus); cha-
tope an viereckigen Hängeplatten rakterist. Element der → *dori-
(Mutuli, → Dielenköpfe) drei Rei- schen Ordnung. Die frühen D. K.
hen von sechs »Tropfen«. Über dem sind weitausladend, bei den späte-
Geison folgt eine aufgebogene ren schrumpft der Echinus zu
Rinnleiste (Sima), die den Regen einem umgekehrt flachen Kegel-
aufnimmt und durch meist als Lö- stumpf zusammen.
wenköpfe gebildete Wasserspeier Frz. chapiteau dorique; it. capitello dorico;
abführt. Das dreieckige Giebelfeld sp. capitel dórico.
(→ *Tympanon, Aëtoma) an der
Vorder- und Rückseite des Tem-
pels wird an den Schrägseiten von
einem Schräggeison begrenzt, über
dem in der Regel als Schmuck eine
bemalte Sima mit löwenköpfigen
Wasserspeiern am Ende angebracht
ist. Die Spitze und die beiden seitl.
Endpunkte des Giebels sind durch
Dorisches Kapitell
aufrechtstehende plast. Gebilde
ornamentaler oder figürl. Art, die 1 Architrav 5 Hypotrachelion
2 Abakus 6 Scamillus
→ *Akroterien, bes. betont. – Schon
3 Echinus 7 Schaft mit
bei der D.O. spielt die Polychromie 4 Anuli Kanneluren
eine wesentl. Rolle, bes. die Bema-
Dorische Säule → *Dorische
lung der Einzelglieder des Gebälks
Ordnung.
teils mit einfarbigem Anstrich, teils
mit mehrfarbigen Ornamenten. So Dorment, Gang vor den Zellen
werden die vertikal zusammenge- eines Klosters, danach auch Be-
hörigen Glieder (Triglyphen, Regu- zeichnung für das → *Dormito-
lae, Mutuli) meist dunkelblau, die rium.
horizontal verlaufenden Glieder
(die obere Abschlußleiste des Epi- Dormitorium, Dorment (lat. dor-
styls und die Unterseite des Gei- mire: schlafen), urspr. jedes Schlaf-
sons zwischen den Tropfenplatten) gemach, dann Schlafsaal der Mön-
kräftig rot gefärbt, während die che, meist im Obergeschoß des
Tropfen gelb oder in einer anderen östl. Klosterflügels, auch die Ge-
Dornse 142

samtheit der späteren Einzelzellen Dossierung → Böschung.


und somit der entsprechende Klo-
sterflügel. Doxale (mittellat.), vielleicht von
Engl. dormitory; it., sp. dormitorio. der liturg. Lobpreisung (Doxo-
logie) abgeleiteter Begriff, mit dem
im MA. der Lettner, seltener das
Chorgitter, später aber auch die
Sängertribüne und die Orgelem-
pore bezeichnet wurden.
Engl. rood screen, r. loft; it. grata di canto-
ria; sp. plataforma alta, tribuna para coro y
órgano.

Draperie (frz.), dekorative Stoff-


behänge, bereits in der Antike zur
Ausschmückung von kultischen
und profanen Innenräumen be-
nutzt, in frühchristl. und ma. Zeit
an Altären und Kirchenwänden
Dormitorium (Beispiel: Blaubeuren) verwendet, erlangt die D. in den
Fest- und Theaterdekorationen des
Dornse, Döns, niederdt. für Stu- 17. /18. Jhs. große Bedeutung,
be, Zimmer; in den Burgen = schließl. aus Frankreich kommend
Dürnitz, beheizter Aufenthalts- als Innendekoration (u. a. Fenster-
raum (→ Kemenate). vorhänge) und bei Möbeln bis
Sp. habitación.
Ende 18. Jh.; Ende des 19. Jhs. als
→ Portière wiederaufgenommen.
Engl. drapery; frz. draperie; it. drapperia;
Dorsale (lat. dorsum: Rücken), die sp. drapeado.
Rückwand des → *Chorgestühls,
architekton. gegliedert und oft mit Dravidha (ind.), über der Cella
Baldachinen und reichem Ge- eines ind. Tempels aufgebauter
sprenge, Fialen, Wimpergen oder Turm (→ *Sikhara) von achtecki-
Tabernakeln mit Figuren; auch in gem Grundriß.
Stein monumental gestaltet und
mit der Architektur verbunden. Drehbrücke → Brücke.
Engl. back; frz. dorsal; it. dorsale, schienale;
sp. muro posterior del sitial del coro.
Drehbühne, eine drehbare, mehr-
teilige Bühne, die raschen Szenen-
Dosdane, zur Ableitung des Re- wechsel ermöglicht. Die D. kann
gen- und Schmelzwassers dienen- als Drehscheibe bei Bedarf auf den
de, dachartige Übermauerung des Bühnenboden aufgelegt werden
Gewölberückens bei größeren, mit oder aber als Drehzylinderbühne
Erdauflage versehenen Festungs- ständig eingebaut sein.
bauten; die Wasserableitung erfolgt Engl. revolving stage; frz. scène tournante;
durch Fallschächte oder Wasser- it. palcoscenico girevole, scena girevole;
speier. sp. escenario giratorio.
143 Dreiflügelanlage

Drehtür, eine um eine mittlere Dreifaltigkeitskirchen, der hl.


Achse bewegl. → *Tür mit drei Dreifaltigkeit geweihte, meist auf
oder vier im Winkel angeordneten ein Dreieck oder einen Dreipaß
Blättern (z. B. Außentüren bei Ho- aufgebaute Zentralbauten, bes. in
tels). der Barockzeit vorkommend.
Engl. revolving door; frz. porte à tambour, Engl. Trinity church; frz. église de la Trinité;
p. tournante; it. porta girevole; sp. puerta it. chiesa della trinità; sp. iglesias de la Tri-
giratoria. nidad.

Dreiapsidenanlage, dreischiffige
Basilika ohne Querhaus, bei der
Mittelschiff und Seitenschiffe je in
einer Apsis enden, bes. in Italien
und Süddeutschland in der Roma-
nik.
Engl. triconch apse; frz. église triabsidiale;
it. impianto triabsidale; sp. iglesia triabsidal.

Dreiapsidenchor, ungenaue Be-


zeichnung für → Dreiapsiden-
anlage, → Dreiapsidensaal.
Engl. triapsidial choir; frz. chevet triabsidial;
it. coro triabsidato; sp. coro triabsidal.

Dreiapsidensaal, Saalkirche mit


drei fast gleich großen Apsiden an
der Ostmauer, im 8.–10. Jh. bes. in
Graubünden/Schweiz verbreitet,
sonst selten.
Engl. triapsidial hall; frz. salle triabsidiale;
it. aula triabsidata; sp. sala triabsidal.

Dreiblatt, aus drei gleich großen


Spitzbogen bestehende Einzelfigur
des got. Maßwerks (→ *Blatt 2). Dreifaltigkeitskirchen
Engl. trefoil; frz. trèfle, tierce-feuille; it. tri- (Beispiel: Kappel bei Waldsassen 17. Jh.)
foglio; sp. trifolio, trébol.
Dreifensterhaus, städt. Wohn-
Dreibogen, 1. → Drillingsbogen, haus mit dreifenstriger Straßen-
2. → Triforium, 3. → *Blatt. front von etwa 5 m Länge, in Mit-
tel- und Westeuropa vorherrschend.
Dreieckverband, die einfachste Frz. maison à triplet; sp. casa con trente de
Grundfigur einer Fachwerkwand tres ventanas.
zur Herstellung ihrer Stand-
festigkeit (→ Band, → Strebe). Dreiflügelanlage (Triklinium 2),
Engl. diagonal bracing; frz. treillis triangu- Grundrißform des barocken Schloß-
laire; sp. trabazón triangular. baues mit einem Hauptgebäude
Dreigelenkbogen 144

(→ *Corps de Logis) und zwei chora), die im Gegensatz zum


meist kürzeren Seitenflügeln, die ei- Dreiapsidenchor (→ *Chor) nach
nen offenen Hof (Ehrenhof, Cour drei Richtungen weisen, so daß
d’honneur) U-förmig umfassen. sich ein zentralisierender Abschluß
Engl. three-winged complex; sp. complejo in der Form eines regelmäßigen
de tres alas. Kleeblattes ergibt, meist als Chor
an Basiliken, aber auch als Kapelle
Dreigelenkbogen, an beiden Auf- mit wesentl. kleinerem Rechteck-
lagern und im Scheitelpunkt mit saal. D. kommen vereinzelt auch
bewegl. Gelenken versehener Bo- mit einem um alle Konchen her-
gen, der statisch bestimmt ist, d.h., umgeführten Umgang vor.
daß die Zerlegung der Gesamt- Engl. triconch (church); frz. église à plan
resultierenden aller angreifenden trichonque; it. triconco; sp. iglesia dispuesta
Kräfte in die beiden Kämpfer- en tres conchas.
drücke eindeutig wird.
Engl. three-hinged arch; frz. arc à trois ro-
tules; it. arco a tre cerniere; sp. arco de tres
bisagras.

Dreikantleisten, Dreieckleisten,
Holzleisten von dreieckigem Quer-
schnitt, die bei Fachwerkwänden,
Holzzargen usw. an das Holzwerk
genagelt werden, um einen dichten
Anschluß zwischen Holz und Aus-
fachung bzw. Mauerwerk zu erzie-
len.
Engl. triangular fillet; frz. latte triangulaire;
it. listello a sezione triangolare; sp. listones
triangulares.

Dreikonchenanlage, Kirche mit


drei etwa gleichgroßen, halbrun-
den oder polygonalen Konchen
(Trikonchos, Trichorum, Cella tri-

Dreikonchenanlage

Dreipaß, aus drei Kreisbogen zu-


sammengesetzte Figur als roman.
Fenster oder got. Maßwerkfigur in
der Art eines Kleeblatts (→ *Paß).
Nicht zu verwechseln mit Drei-
blatt (→ *Blatt).
Engl. trefoil; frz. trilobe, trèfle; it. trilobo;
Dreipaß sp. ornamento trilobulado.
145 Dreiturmgruppe

Dreipaßbogen, Kleeblattbogen, Dreispänner, Typ eines mehrge-


→ *Bogenformen. schossigen → Miethauses, bei dem
in jedem Geschoß drei Wohnun-
Dreischeibenhochhaus, aus drei gen am Treppenhaus angeordnet
schmalen, hohen Bauteilen beste- sind (→ *Sternhaus).
hendes Bürohaus, in den 50er
Jahren des 20. Jhs. entwickelt. Dreistrahl, Rippendreistrahl, von
Dreischlitz, Verdeutschung von einem Kämpferpunkt ausgehende
→ Triglyphe (→ *Dorische Ord- winkelteilende Rippe, z. B. zwi-
nung). schen Gurt- und Schildrippe, die
Engl. triglyph; frz. triglyphe; it. triglifo;
nicht zum Gewölbescheitel auf-
sp. tríglifo. steigt, sondern sich mit einer ent-
sprechenden Rippe meist in ei-
Dreischneuß, aus drei in einem nem Schlußstein oder in einer Ver-
Kreis angeordneten → Fischblasen bindungsrippe trifft und so eine
bestehende Figur des Maßwerks dreieckige Gewölbekappe bildet
(→ *Schneuß). (→ Dreistrahlgewölbe).
Frz. trèfle flamboyant; it. traforo a tripla Engl. triradial ribs; sp. cuaderna triradiada.
vescica di pesce; sp. tracería vesicular triple.

Dreiseithof, reguläre Hofanlage, Dreistrahlgewölbe, Rippendrei-


bei dem auf drei Seiten Gebäude strahlgewölbe, dreikappiges Ge-
(Wohnstallhaus, Stall oder Schup- wölbe, in dem der → Dreistrahl
pen, Scheune oder in Norddt. verwendet wird, zumeist über ein
Wohnhaus, Stall, Scheune) stehen; dreieckiges Joch (Chorumgang),
die vierte Seite schließt ein Zaun schon im frühen MA. als Grat-
mit Tor (geschlossener D.), oder dreistrahlgewölbe zum Schließen
sie bleibt offen (offener D.). dreieckiger Wölbfelder verwendet.
In der Spätgotik als Rippendrei-
Dreisitz, Levitenstuhl, ein drei- strahlgewölbe Grundform der
oder fünfgeteilter Sitz, der mittlere Deckenwölbung.
erhöht, aus Stein oder Holz, in
einer Wandnische oder vor der Dreiturmgruppe, besteht aus ei-
Wand auf der Epistelseite (Süd- nem mächtigen mehrgeschossigen
seite) des Chores, seitl. des Altars Westturm, der von zwei schmale-
zum Sitzen der Celebranten und ren, oft rund oder vieleckig, beglei-
der Diakone während des Gloria tet wird. Vorkommen hauptsächl.
und Credo der feierl. Messe. D. in auf das nw. Europa beschränkt, im
der Gotik mit Wimpergen und 10. Jh. an sächs. Damenstiftskir-
Maßwerk reich geschmückt. In chen entstanden als Entwicklung
Dom, Kollegiats- und Kloster- aus dem → *Westwerk; die Erd-
kirchen wird er hervorgehobener geschoßhalle kann einen Westchor
Bestandteil des Chorgestühls, bes. aufnehmen; in der 1. Hälfte des 12.
im Barock in prunkvoller Aus- Jhs. weite Verbreitung, im späteren
gestaltung. 12. Jh. aufgegeben.
Engl. sedile; frz. gradins, strotére; it. cattedra Engl. group of three towers; sp. grupo de
tripla, seggio triplo; sp. escaño triple. tres torres.
Dreiviertelsäule 146

Dreiviertelsäule, eine nur zu Drillingsbogen, drei Bogen unter


einem kleinen Teil in die rückwär- einem übergreifenden größeren
tige Mauer oder Pfeilerkern einge- Bogen (Drillingsfenster, Drillings-
bundene Säule. arkade).
Engl. engaged column; frz. colonne enga- Frz. arcature ternée, triplet d’arc; it. arco tri-
gée, c. de trois quarts; it. colonna a tre quar- plo; sp. arco triple.
ti di cerchio; sp. columna entregada, c. em-
bebida. Drillingsfenster, ein durch zwei
Mittelsäulen oder -pfeiler unter-
Dreiviertelstab, ein → Rundstab teiltes Fenster oder drei Fenster,
mit dreiviertelkreisförmigem Quer- die durch einen übergreifenden
schnitt. Bogen, Blendbogen oder Entla-
Engl. three-quarter round; frz. moulure en
stungsbogen, zusammengeschlos-
trois quarts de rond; it. modanatura a tre
quarti di cerchio; sp. moldura con perfil de sen sind. D. kommen vor allem in
tres cuartos de círculo. Kreuzgängen der roman. und früh-
got. Epoche vor (→ *Fensterfor-
Dreizellenchor, an die Saalkirche men).
oder das Vorchorjoch der drei- Frz. fenêtre tiercée, f. triplet; it. trifora;
schiffigen Basilika werden recht- sp. ventana triple.
eckige Räume (→ Pastophorien,
Secretarium) seitl. angefügt; der Drolerie, (frz. drôle: scherzhaft)
nördl. Raum (Prothesis) dient zur im MA. eine in dekorativem Zu-
Vorbereitung des Meßopfers, der sammenhang benutzte grotesk-
südl. Raum (Diakonikon) zur Auf- phantast. oder satir. Darstellung wie
bewahrung der liturg. Gewänder
und Geräte; auch dienen sie zur
Aufbewahrung von Reliquien, als
Grablege oder als Privatkapellen.
Nachdem sich in karoling. Zeit die
einfachere röm. Liturgie durch-
setzt, die die Vormesse und den In-
troitus der gallikan. Liturgie aufgibt,
verlieren sich die Pastophorien und
werden durch die einseitig an den
Chor angefügte → Sakristei (Al-
maria, Almer, Treskammer) ersetzt.
Frz. chœur à trois niches; sp. coro con tres
nichos.

Drempel, Kniestock, niedrige,


nur etwa kniehohe Wand über der
obersten Deckenbalkenlage; der D.
entsteht bei der Verwendung der
Hochrähmzimmerung mit Anker-
balken und in der Geschoßbau-
weise. Drolerie
Frz. montant, jambette; sp. jabalcón. (Beispiel: Millstatt, Kreuzgang)
147 Durchlichtetes Triforium

Gaukler, Spieler, Narren, Musikan- Durchfahrthaus, ein Mittellängs-


ten, Tiere, Fabel- und Mischwe- dielenhaus, bei dem die Wagen
sen, einzeln oder zu Gruppen, bes. durch das Tor auf die Diele einfah-
an roman. und got. Kapitellen, ren und auf der anderen Seite wie-
Konsolen und Schlußsteinen sowie der hinausfahren können, bes. bei
bes. an den Miserikordien der got. Scheunen, als Durchgangsdielen-
Chorgestühle. haus allgemein eine junge Bau-
It. drolerie; sp. elemento decorativo grotes- ernhausform, jedoch früher schon
co. in den Elbmarschen und auf Feh-
marn. Wohnräume und selbst die
Dromos (gr. Lauf, Gang), Zu- Küche liegen in den Seitenschif-
gangsweg zu den ganz oder teil- fen, die erweitert werden können
weise unterird. angelegten antiken durch seitl. Anbauten.
Kammer- und Kuppelgräbern. Engl. passageway building; sp. edificio tran-
Frz., it., sp. dromos. sitable.

Drudenfuß → *Pentagramm. Durchhaus, Kaufmannshaus mit


ein oder mehreren hintereinander-
liegenden schmalen Höfen eines
Dübel, Dollen, Bauelemente aus
von zwei Straßen berührten Grund-
Holz (Holzd.), Metall (Metalld.,
stücks, die miteinander durch
Dollen), seltener aus Stein (Steind.),
Durchfahrten verbunden waren
die dazu dienen, Bauteile (Balken,
und damit das Durchfahren ohne
Unterzüge, Steine, Gesimse u. Wendemanöver gestatteten. Im 15.
dergl.) gegen seitl. Verschieben, Kip- Jh. entstanden und im 17./18. Jh. zu
pen oder Verkanten zu schützen. Im palaisartigen Formen entwickelt,
Holzbau kommen vornehmlich vielfältige Hofgestaltung durch
Hartholzd. vor, die auch prisma- Galerien, Portale, Treppenanlagen.
tisch oder schwalbenschwanzför- Ende des 19. Jhs. im städt. Miet-
mig sein können und oft noch hausbau mit Hinterhofbebauungen
durch Verschraubungen verstärkt wiederaufgenommen.
werden. Im Steinbau werden meist
senkrecht stehende Metalld. (Dol- Durchlaufträger, Eisenträger oder
len) verwendet. Balken, die über mehr als zwei
Engl. peg, dowel; frz. cheville, goujon, fen- Auflager ungestoßen durchlaufen;
ton; it. tassello; sp. tarugo.
seit dem frühen MA. bei Dachbin-
derbalken und Deckenbalken mit
auskragenden belasteten Enden
angewandt, da so die Durchbie-
gung weitgespannter Balken redu-
ziert werden kann (→ Überhang).
Engl. continuous beam, c. girder; frz. pou-
tre continue; it. trave continua; sp. viga con-
tinua.

Dübel Durchlichtetes Triforium, → Tri-


a Holzdübel b Metalldübel forium, dessen Rückwand durch-
Durchschuß 148

fenstert ist, so daß die Fensterzone


bis auf die Seitenschiffgewölbe
heruntergezogen scheint; mögl.
durch die Abwalmung der Sei-
tenschiffdächer. Seit ca. 1225/30 in
Mittelfrankreich ausgebildet und
von dort verbreitet.
Engl. lighted triforium; it. triforio finestra-
to; sp. triforio transparentado.

Durchschuß, ausgleichende und


festigende Backsteinschicht in
Bruchstein- oder Tuffmauerwerk,
bes. bei byzantin. Bauten.
It. ricorso laterizio; sp. capa de ladrillos para Echinus
refuerzo.
Eckblatt, blattförmige → *Eckzier.
Dürnitz (slaw. dwornitza, turnitza:
Feuerstätte), Bezeichnung für einen
Eckkamm, im Holzbau hakenför-
heizbaren Raum oder eine Halle
mige Ecküberblattung, auch schwal-
einer → *Burg (→ Kemenate).
benschwanzförmige Ausarbeitung
Frz. chambre à feu; sp. habitación calefac-
cionada.
des Hakens, hierdurch wird ein
Ausweichen des Holzes nach bei-
den Richtungen verhindert. Der
verdeckte E. ist so gearbeitet, daß
E kein Hirnholz sichtbar ist.
Engl. corner cogged joint; frz. assemblage
d’angle; it. giunzione a denti angolare;
Echancrute (frz.), Crochet, sp. ensamblaje angular.
schmaler Durchgang zwischen Tra-
verse und Glacis. Eckklaue, klauenförmige → *Eck-
Frz. échancrure. zier.
Engl. griffe, spur; frz. griffe, patte de base.
Echinus (gr. echinos: Igel, Seeigel),
Polster, der wulstartige, im Quer- Eckknolle, knollenförmige →
schnitt kreisförmige Teil des dor. *Eckzier.
Kapitells, der zwischen der Deck- Engl. griffe, spur; it. spirone, unghie d’an-
platte (Abacus) und dem Säu- golo.
lenschaft vermittelt (→ *Dorische
Ordnung) mit Ringen (Anuli) an Eckkonflikt → *Triglyphenkon-
seiner unteren Kante. In der Früh- flikt.
zeit stark bauchig und weit ausla-
dend, erscheint der E. in der klass. Eckkontraktion, Verringerung
Form gestraffter und erstarrt in der des Eckinterkolumniums. Die E.
nachklass. Zeit fast zum Kegel- tritt am dor. Tempel als Folge des
stumpf. → *Triglyphenkonfliktes auf. Bei
Sp. equino. den anderen Säulenordnungen tritt
149 Eckzier

manchmal eine E. (meist über zwei (→ Eckquader). 2. Im Holzbau für


Interkolumnien) als opt. Korrektur liegende Hölzer, Schwellen, Rähm
auf. usw. durch Schlitzung, Blattung,
Engl. angle contraction; it. contrazione Kämmung Verbindung der an der
angolare; sp. contracción angular. Ecke im rechten Winkel hergestell-
ten Verbindung.
Eckpilaster, an einer Ecke ange- Engl. 1. edge bond, corner b.; frz. 1. assem-
brachter → Pilaster mit zwei An- blage angulaire, chaîne d’encoignure; it. 1.
sichtsflächen. concatenamento d’angolo, 2. giunto ango-
lare; sp. trabazón angular, cadena angular.
Engl. corner construction; frz. pilastre d’an-
gle; it. parasta angolare; sp. pilastra angular.
Eckzier, Ecksporn, blatt-, knollen-
Eckpfosten → Bundständer. oder spornähnl. Verzierung an den
vier Zwickeln, die auf der quadrat.
Eckquader, grob oder glatt behau- Fußplatte (Plinthe) einer Säule
ene Werksteine an Gebäudeecken infolge der Kreisform der Basis
mit wechselweiser Überlagerung entstehen. Das E. kommt in vielen
der Schmal- und Breitseiten, zu- Variationen hauptsächl. in der ro-
nächst zur Kantenfestigung bei man. und frühgot. Baukunst vor.
Bruchsteinmauern, später auch ar- An seine Stelle können bes. in der
chitekton. Gestaltungsmittel. Romanik auch kleine Fabelwesen,
Engl. quoin; it. concio comune, concio z. T. mit Menschenköpfen, treten.
d’angolo; sp. piedra angular. Frz. oreillon, crossette, griffe; it. decorazio-
ne d’angolo protezionale; sp. decoración
angular.
Eckrisalit → *Risalit.

Ecksporn → *Eckzier.

Ecktrichter, Verdeutschung von


→ *Trompe.

Ecküberblattung, Verbindung von


zwei im rechten Winkel zusam-
menstoßenden Balken mit Hilfe
des → Blatts. Die häufigsten For-
men sind die gerade E., die E. mit
schrägem Schnitt und die haken-
förmige E. mit Schwalbenschwanz;
die E. kann auch auf Gehrung
geschnitten werden.
Frz. entaillage d’angle à mi-bois; it. incastro
d’angolo; sp. ensamble angular a media
madera.

Eckverband, 1. im Mauerwerk
die wechselweise Einbindung der
Mauersteine an der Gebäudeecke Eckzier
Ehrenbogen 150

Ehrenbogen → *Triumphbogen. Eigenbefestigung, feste Höfe


oder Wohntürme in frühma. Städ-
Ehrenhof → Cour d’honneur ten Deutschlands und Oberita-
(→ *Corps de Logis). liens, mit deren Errichtung feudale
Grundherren neben der Burg des
Ehrenmal, → Denkmal oder Ge- Stadtherrn ihre Macht dokumen-
denkstein, auch architekton. Anla- tierten und festigten; Standorte an
ge zum Gedächtnis an die Gefalle- wichtigen Punkten, bes. an Märk-
nen. ten und Hauptdurchgangsstraßen.
Engl. war memorial, cenotaph; frz. mémo-
rial, monument aux victimes de la guerre; Eigenkirche, im frühen MA. eine
it. monumento, mausoleo, cenotafio; sp. ce-
notafio, monumento conmemorativo a los Kirche, die als Lehen ihrem weltl.
caídos. Stifter und Grundherrn unter-
stand, der auch die Geistlichen für
Ehrenpforte → Ehrentor. sie ernannte.

Ehrensäule, Denkmal in Form ei- Einblendung, Säule in nischenar-


ner Säule, schon im gr. Delphi und tiger Wandvertiefung.
in spätröm. Zeit bekannt, in neue-
rer Zeit nachgeahmt (→ *Triumph-
bogen).
Engl. column monument; frz. colonne
d’honneur; it. colonna onoraria; sp. monu-
mento en forma de columna.

Ehrentor, ein für kurze Zeit bei


Festlichkeiten errichtetes Tor im
Zuge der Feststraße, aus Holz mit
Stoffen, Fahnen, Blumen und Em-
blemen geschmückt, im Unter-
schied zu den dauerhaft aus Stein
errichteten → *Triumphbogen.
Engl. gate of honor; frz. porte d’honneur;
sp. puerta de honor.

Eierstab, konvexe Zierleiste aus


wechselnd senkrecht stehenden, ei-
förmigen und pfeilspitzartigen Ge-
bilden, unten und auch oben von
einer Perlschnur (→ *Astragal) ab-
geschlossen, in der röm. Architek-
tur und in der Renaissance bevor-
zugtes Schmuckglied (→ *Kyma).
Engl. egg and dart (pattern); frz. goudron à
oves, fusarolle, ionisches Kymation: cymaise
ionique; it. fusarola, fusaiola; sp. moldura
convexa ornamental. Eingeblendete Säule
151 Einschub

Eingezogene Strebepfeiler nennt formen), 2. einbündig, ein Gebäu-


man Strebepfeiler, die in ihrem de mit Flur, an dem nur einseitig
unteren Teil oder in voller Höhe in Räume liegen.
den Innenraum einbezogen sind Engl. rampant; it. rampante; sp. rampante.
und Rechtecknischen (→ Einsatz-
kapellen) umschließen. Einlaßpforte, die in einem gro-
Frz. contrefort intérieur, pilier d’arcbou- ßen Torflügel angebrachte kleine
tant; sp. pilar de arbotante. Tür für Fußgänger.
Engl. wicket; frz. guichet; it. portello; sp. por-
Einhälsung, Einhalsung, Schlitz tezuela de entrada.
(oder natürl. Gabelung) am oberen
Ende einer Stütze zur Aufnahme Einliegerwohnung, in Sied-
eines waagerechten, für das Ein- lungshäusern meist im Oberge-
passen im Querschnitt reduzierten schoß oder bei Hangbebauung im
Holzes oder eines im vollen Quer- Untergeschoß angeordnete kleine,
schnitt belassenen Holzes (dann aber selbständige Wohnung, die
regional auch Schale). vom Hauseigentümer an einen
Engl. bridle joint; frz. assemblage par Einlieger vermietet wird.
enfourchement en T; sp. ensamblaje por
encabriamiento en T. Einödhof, im Allgäu und in Tirol
der bäuerl. Einzelhof, vorwiegend
Einhäuptig, häuptig, wird ein
für die Rinderzucht bestimmt.
Mauerwerk genannt, das gegen das
Erdreich stößt und deshalb nur an
Einreiber-Verschluß, bei einflügl.
einer Seite sichtbar ist (→ Haupt 1).
Fenstern, bzw. mit festem Mit-
telpfosten Fensterverschluß aus ei-
Einhaus, Bezeichnung für ein
ner Flacheisen-Zunge, die an einer
Bauernhaus, das alle seine Funk-
waagerecht drehbaren Welle mit
tionen unter einem Dach vereinigt,
Drehknauf (Olive) befestigt ist
im Gegensatz zum Gehöft, das
und in ein am gegenüberliegenden
Wohnhaus, Ställe und Scheuer
Futterrahmen oder Fensterpfosten
unterscheidet. Das E. kommt bes.
angebrachtes Schließblech eingreift.
im alemann. und bayr. Gebiet vor
Engl. entering catch, casement fastener;
(→ *Schwarzwaldhaus, → *Barg- frz. tourniquet intérieur; it. saliscendi;
hus, → *Niedersachsenhaus). sp. cerradura de torniquete embebido.

Einsatzkapellen, als Kapellen die-


nende rechteckige oder trapezför-
mige Räume, die zwischen einge-
zogenen Strebepfeilern liegen und
hauptsächl. in der Spätgotik vor-
Einhaus (bayr. Typus)
kommen (→ Wandpfeilerkirche).
Engl. side chapel, lateral c.; frz. chapelle
Einhüftig, 1. ein Bogen oder Ge- latérale; sp. capilla lateral.
wölbe, bei dem die korrespondie-
renden Kämpferpunkte nicht in Einschub, Bretter oder Schwarten,
derselben Höhe liegen (→ *Bogen- die als Einschubdecke oder Fehl-
Einschubleiste 152

boden in die Balken einer → Holz- Eisenbeton, veraltete Bezeich-


balkendecke eingeschoben werden. nung für → *Stahlbeton.
Engl. false ceiling, sound floor; frz. lan- Engl. reinforced concrete; frz. béton armé;
guette; it. assito inferiore; sp. lengüeta. it. cemento armato; sp. hormigón armado.

Einschubleiste, an die Deckenbal- Eisenschuh, gußeiserne Hülle


ken angenagelte Leisten als Auf- zum Schutz des Hirnholzes bei
lager für die zwischen die Balken Pfählen, Streben usw.
gelegten Bretter bzw. Schwarten Frz. sabot; sp. envoltura de fierro fundido.
(→ Holzbalkendecke).
Frz. entrevous, couchis; it. listello da Ellipsenbogen, ein Bogen, dessen
incasso; sp. listel de interposición. Krümmung aus einer in der Längs-
richtung halbierten Ellipse besteht
Einturmfassade, ein zumeist qua- (→ *Bogenformen). Im Gewölbe-
drat., selten runder Turm axial vor bau kommt der E. vor allem als
dem Mittelschiff einer Basilika, Diagonalbogen des Kreuzgewölbes
Hallen- oder Saalkirche. Der Turm über rechteckigem Grundriß vor.
enthält den Eingang oder eine Ein-
Engl. elliptical arch; frz. arc en ellipse;
gangshalle im Erdgeschoß, häufig it. arco ellittico; sp. arco elíptico.
eine Empore oder Kapelle im Ober-
geschoß; ohne W.-Eingang kann er Elliptisches Gewölbe, Gewölbe
als W.-Chor dienen. Die frühesten über dem Grundriß einer Ellipse,
E. finden sich Ende des 11. Jhs., hauptsächl. im böhm. und fränk.
bes. bei den Pfarrkirchen der Gotik Barock vorkommend.
beliebt. Engl. elliptical vault; frz. voûte en ellipse;
It. facciata a torre; sp. fachada de torre. it. volta ellittica; sp. bóveda elíptica.

Einziehung, Verengung des Quer- Emblem (gr. emblema: das Ein-


schnittes, bezogen auf die Längs- gesetzte), in der gr. Antike meist
achse. So kann z.B. der Chor einer sinnbildl. Verzierung (Ziselierung)
Kirche gegenüber dem breiteren an Kunstwerken aus Metall, danach
Langhaus »eingezogen« sein. allgemein Bezeichnung für ein zur
Engl. hollow, recess; frz. gorge; sp. estrecha- Dekoration verwendetes Symbol
miento. gegenständl. Art (z.B. Krone, Palm-
zweig, Schwert u. a.). → Trophäe 2.
Engl. emblem; frz. emblème; it., sp. emble-
ma.

Einziehung
Embrasure (frz.), eine Schieß-
scharte im Festungsbau.
Eisbrecher, keilförmiger Vorbau Engl., frz. embrasure; it. cannoniera; sp. tro-
eines Brückenpfeilers, stromauf- nera, cañonera.
wärts gerichtet, als Schutz gegen
Treibeis. Empfangsgebäude, der die Stra-
Engl. ice apron; frz. souillard, briseglace, ße mit den Zügen verbindende
avant-bec, éperon; it. rompighiaccio; hochbautechnische Teil des Bahn-
sp. rompehielos. hofs, 1850 mit den notwendigen
153 Emporenbasilika

Räumen definiert, seit 1893 nach sterartigen Mauerdurchbrüchen


Einführung der Fahrkartenprüfung oder Bogenstellungen auf Säulen
mit abgesperrten Bahnsteigen. oder Pfeilern oder in großen über-
Fahrkartenschalter und Gepäckab- greifenden Bögen. Die geschlosse-
fertigung liegen rechts vom Ein- nen E. sind zum Hauptraum nur
gang, in der Mitte die Sperre und mit vergitterten oder verglasten
links Warteräume. Zur Raumüber- Wänden geöffnet. Unechte E.:
deckung dienten wie bei den Öffnung in den Dachboden über
Bahnsteigen Tragkonstruktionen dem Seitenschiff; halbechte E.: Öff-
aus Eisen und Stahl. Die Front der nungen in ein Drempelgeschoß;
E. folgte zumeist histor. Stilen, bes. Scheine.: emporenartige Arkaden-
Romanik und Renaissance, erst öffnungen zum Seitenschiff, des-
nach dem 1. Weltkrieg kommen sen Gewölbe über den Öffnungen
hier zögernd moderne Gestaltun- liegt, es fehlt also der Boden.
gen auf. Engl. gallery, choir loft; frz. tribune, galerie
Engl. reception building; frz. bâtiment haute; it. matroneo, galleria superiore;
d’accueil; it. fabricato viaggiatori; sp. edifi- sp. tribuna, galería alta, coro alto.
cio de recepción.
Emporenbasilika, Basilika mit
Empfangszimmer, oder Salon, → Emporen über den Seitenschif-
ein zum Gäste-Empfang bestimm- fen. Im frühchristl. Kirchenbau,
tes Zimmer in größeren Wohnun- bes. in Kleinasien und Nordafrika,
gen, bes. im 19. Jh., nach dem 1. sowie in der byzantin. Baukunst
Weltkrieg seltener oder in größeren sind Emporen häufig, im Abend-
Wohnungen als Musikzimmer ge- land zunächst selten. In Mittel-
nutzt. frankreich und Auvergne um 1000
Engl. parlour, am. parlor; frz. salle de récep- tonnengewölbte E.; England und
tion; it. salotto; sp. sala de recepción.

Empore, ein galerie- oder altan-


ähnl. Einbau, der sich zu einem In-
nenraum öffnet, häufig über dem
Seitenschiff (→ *Emporenbasilika)
oder über dem Chorumgang, über
dem Umgang von Zentralbauten in
W.-werken oder im W. des Mittel-
schiffs oder Saals (→ *Nonnene.,
→ *Orgele.). Man unterscheidet
nach der Konstruktion offene und
gedeckte E. Die offenen E. werden
bei Saalkirchen bevorzugt; sie
ruhen auf Stützen, zumeist aus
Holz, oder sind freitragend der
Wand angefügt. Die gedeckten E.
zumeist über Seitenschiffen haben
Flachdecke oder Gewölbe und öff- Emporenbasilika
nen sich zum Kirchenraum in fen- (Beispiel: Saloniki, Demetriusbasilika)
Emporenhalle 154

Normandie haben in der 2. Hälfte


des 11. Jhs. E. mit offenem Dach-
werk und kreuzgewölbten Empo-
ren über den Seitenschiffen. Die
konstruktive Bedeutung der Em-
pore beim Gewölbebau als ein den
Gewölbeschub entlastendes und
stützendes Element veranlaßte im
12. Jh. die got. Baukunst in Mittel-
frankreich, die Emporen über den
Seitenschiffen anzuwenden. Mit
der Ausbildung des got. Strebesy- Emporenumgang
stems endet die E., wird jedoch
über den Einsatzkapellen beibehal-
Enceinte (frz.), Umwallungslinie
ten und in den Barock übernom-
der Festung mit allen Einzelwer-
men; sie gewinnt ganz bes. Bedeu-
ken.
tung in den Predigtkirchen und
Engl. enceinte, circumvallation; frz. en-
dem Kirchenbau des Protestantis- ceinte; it. cinta; sp. línea de circunvalación.
mus.
Frz. basilique à tribunes; it. basilica con
matronei; sp. basílica con tribunas.
En délit, in der neueren Literatur
zur Gotik eingeführte frz. Bezeich-
Emporenhalle, Hallenkirche mit nung für einen Stein, meist ein
Emporen, vornehmlich über → Ein- vorgeblendeter Säulenschaft oder
satzkapellen spätgotischer Hallen- Dienst, der »entgegen seiner Bet-
kirchen. tung« vertikal gestellt ist, d.h. seine
Frz. église à tribunes; it. chiesa a sala con durch Sedimentierung entstande-
matronei; sp. iglesia con tribunas. ne Schichtung. Die E.-Technik war
seit dem Chor von Saint-Denis bei
Paris (1140) bis ins 13. Jh. weit ver-
breitet (in Deutschland bes. durch
die Zisterzienser) und läuft dann
aus. Die E.-Schäfte werden durch
Basis, Kapitell, Schaftring und
Binder mit dem Mauerwerk ver-
bunden.

Emporenhalle Enfilade (frz. Auffädelung, Auf-


(Beispiel: Mailand, S. Ambrogio)
reihung), eine Zimmerflucht, bei
der die Türen an einer Achse lie-
Emporenumgang, → Emporen, gen, so daß bei geöffneten Türen
die über den Seitenschiffen, im eine Durchsicht vom ersten bis
Querhaus und Chor auf einheitl. zum letzten Zimmer mögl. ist. Die
Höhe und untereinander verbun- E., in die auch ein in der Mitte lie-
den herumgeführt sind. gender Saal einbezogen sein kann,
Engl. gallery; it. galleria del coro; sp. galería ist typ. für Schlösser, Hôtels und
de tribunas. andere repräsentative Profanbau-
155 Entlastungsträger

ten des Barocks und wurde in Brennfarbe besteht und einen an-
Frankreich entwickelt. ders- oder mißfarbigen Scherben
Engl., it., sp. enfilade. verdeckt. Das Schwinden von Mas-
se, Schlicker und Glasur muß auf-
einander abgestimmt sein, da sonst
die E. Risse bildet oder abblättert.
Die Technik stammt aus Vorderasi-
en und verbreitete sich mit dem Is-
lam nach Europa. Heute wird E. in
der Bautechnik bes. auf Dachzie-
geln angewandt.
Engl., frz.; sp. engobe; it. ingobbio.
Enfilade
(Beispiel:Wien, Palais Schwarzenberg) Engsäulig → Pyknostylos, → *In-
terkolumnium.
Engen, ma. für die Räume eines
Rathauses. Entasis (gr. Anspannung), nach
Vitruv die leichte Schwellung des
Englischer Garten, auch Land- nach oben verjüngten Säulenschaf-
schaftsgarten genannt; ein künstl. tes der gr. Säulen, die kurz unter-
halb der Schaftmitte am stärksten
angelegter, aber der Natur weitge-
ist. Die E. verleiht der Säule als tra-
hend nachgebildeter Park, der
gender Stütze den Eindruck von ge-
unter dem Einfluß der Romantik
spannter Kraft und findet sich auch
im 18. Jh. in England entstand und
in der Romanik und in den auf die
1790–1815 in Europa beliebt war.
Antike zurückgehenden Baustilen
Hauptelemente der Anlage waren
(Renaissance, Barock, Klassizismus)
außer Nutzung natürl. Geländege-
in mehr oder weniger ausgeprägter
gebenheiten geschlungene Wege
Form (→ *Dorische Ordnung,
und natürl. und künstl. Ruinen,
→ *Ionische Ordnung, → *Säule).
Tempel, Pavillons, Plastiken, auch
Engl. swell; frz. enflure, renflement; it. ri-
mit landwirtschaftl. genutzten gonfiamento, accrescimento; sp. éntasis.
Flächen und Bauten.
Engl. English landscape garden; frz. jardin Entlastungsbogen, im Unter-
anglais; it. giardino all’inglese; sp. jardín schied zu dem einer Mauer aufge-
inglés.
legten → *Blendbogen ein in der
Mauer liegender, gemauerter, kon-
Englischer Verband → Mauer- struktiver Bogen zur Lastabtragung
werk, bei dem auf eine Binder- über einer Maueröffnung (Fenster,
schicht mehrere Läuferschichten Tür).
folgen. Engl. discharging arch, relieving a.; frz. arc
Engl. English bond; frz. appareil dit anglais; de décharge, a. en renfort, remenée; it. arco
it. concatenamento inglese; sp. trabazón di scarico; sp. arco de descarga.
inglés.
Entlastungsträger sind Träger,
Engobe (frz.), dünner Überzug die einen anderen Träger entlasten.
auf Waren der Fein- und Grob- Frz. poutre de décharge; it. trave di scarico;
keramik, der aus Tonschlicker mit sp. viga de descarga.
Entrelacs 156

Entlastung
Entlastungsdreieck Entlastungsbogen

Entrelacs (frz.), Ornamentfor- Epistelambo → Epistelpult.


men, denen ein fortlaufendes Band-
geflecht oder Geschlinge zugrunde Epistelpult (lat. epistula: Brief,
liegt: reine Bandornamente wie Zuschrift), das auf dem oberen Brü-
→ Flechtband, → Mäander oder stungsrand des Ambo oder Lettner
→ *Beschlagwerk mit den daraus aufsitzende Lesepult aus Stein,
abgeleiteten Formen und alle vege- Holz oder Messing zum Verlesen
tabilen fortlaufenden Ornament- der Epistel, seit der Gotik auch als
friese, die von fortlaufenden Bän- Stehpult auf der → Epistelseite.
dern oder bandartigen Gebilden Engl. epistle desk; frz. épîtrier; it. leggio
durchzogen sind. → *Fries. dell’epistola; sp. pupitre de lectura de epísto-
las.
It. intrecci; sp. almocárabe.

Entresol (frz.), Mezzanin, niedri- Epistelseite, bei Blickrichtung auf


ges Zwischengeschoß (→ *Ge- den Altar die rechte (bei der üb-
schoß). lichen Ostung die südl.) Seite, an
der der Priester beim Meßopfer die
Enveloppe (frz.), schmales Au- Epistel liest, wo urspr. der rechte,
ßenwerk in einem breiten Haupt- weniger verzierte Ambo stand, dann
graben der Festung oder an deren auch die südl. Kirchenseite, die we-
Contrecarpe, auch die Wall-Gra- gen der im MA. üblichen Platzein-
ben-Umfassungslinie und der Man- teilung auch Männerseite genannt
telwall. wurde (→ Evangelienseite).
Engl. epistle-side; frz. épistyle, côté de
Epaulement (frz.), halbe Bastion l’Epître; it. lato epistolae, epistola; sp. lado
an Kron- und Horn-Werken von del evangelio.
Festungen.
Engl. retaining wall, breast w.; sp. muro de Epistylion, Epistyl (gr.), Architrav
contención. eines Tempels (→ Gebälk).
Engl. epistyle; it. epistilio; sp. epistilo, arqui-
Episkenion (gr.), nach Vitruv Be- trabe.
zeichnung für das obere Stockwerk
des Bühnenhauses (Skene) im gr. Epitaph (gr.), Gedächtnisinschrift
→ Theaterbau. mit Namen und Todesdatum als
157 Erdgeschoß

formale Gestaltung: Wand- und


Tafelbilder, Bronzereliefs, Mes-
singplatten, freistehende Figuren-
gruppen, auch Glasgemälde und
Wandteppiche, bis zum Wappen-E.
des 18. Jhs.
Engl. epitaph; frz. épitaphe; it. epitaffio;
sp. epitafio.

Epithitis (gr.), Rinnleiste auf der


Platte des antiken Giebelgesimes
(→ Sima).

Epitrachelium (gr.), Hypotra-


chelion, Säulenhals (→ *Echinus,
→ *Dorische Ordnung).

Erdbogen, Gegen-, Grundbogen,


umgekehrter, mit dem Scheitel
nach unten gerichteter Bogen zur
gegenseitigen Verspannung der
Fundamentpfeiler und zur gleich-
mäßigen Verteilung der Auflast auf
schlechtem Baugrund (→ Bogen II).
Engl. retaining-arch; frz. arc de fondation;
it. arco rovescio; sp. arco invertido de
Epitaph (1585) cimientos.

Gedächtnismal, das nicht an der Erdgeschoß, Parterre, das erste


Begräbnisstätte des Toten, sondern Geschoß eines Gebäudes, dessen
in oder an einer Kirche aufgehängt Fußboden nicht unter dem Stra-
oder aufgestellt ist und sich da- ßenniveau liegt.
durch vom Grabmal unterscheidet. Engl. ground-floor; frz. rez-de-chaussée;
Beginnend im 14. Jh. und bis zum it. pianterreno, piano terreno; sp. planta
Barock unterschiedl., z.T. reiche baja.

Erdbogen (Beispiel: Rom, Brücke des Fabricius, 62 v. Chr.)


Erdhügelburg 158

Eremitage (Beispiel Bayreuth)

Erdhügelburg → Motte.

Eremitage (frz. Einsiedelei), Gar-


ten- oder Lustschloß in ländl. Ab-
geschiedenheit für zurückgezoge-
nes Leben in Einsamkeit und Na-
turverbundenheit, häufig mit Stroh
gedeckt, auch in Felsen gearbeitet,
seit Mitte des 18. Jhs. im Barock
verbreitet, bes. im → Englischen
Garten.
Frz. éremitage; sp. ermita.

Erker, ein- oder mehrgeschossiger,


geschlossener, polygonaler, halb-
runder oder rechteckiger Vorbau
aus Stein, Holz oder Fachwerk an
der Fassade oder Ecke (Ecke.) eines
Gebäudes, der im Gegensatz zum
→ *Altan in einem oberen Ge-
schoß frei auskragt, auf profilierten
oder reich verzierten Konsolen
oder auf einer Säule ruht. Der E.
erweitert einen dahinter liegenden
Raum, führt diesem mehr Licht
zu, dient als Auslug und zur
Gliederung und Belebung von
Fassaden mit städtebaul. Wirkung,
seit dem 13. Jh. nachweisbar, seit der
Spätgotik bis zum Ende des 19. Jhs. Erker
159 Eselsturm

beliebt. Nicht als E. zu bezeichnen Escarpe (frz.), geböschte oder


sind die sakralen Zwecken dienen- senkrechte Mauer der Umwallung
den → *Chörlein an Kapellen. auf der Innenseite des Grabens
Engl. oriel, alcove, balcony; frz. encorbelle- (→ Contrescarpe).
ment, partie en saillie; it. bay window, Engl. escape, apophyge; frz. escape; sp. es-
sporto, bow-window, bovindo; sp. salidizo carpa.
en forma de torrecilla.
Escarpenerker → Sentinelle.
Erkerfenster, Fenster eines Erkers,
im Gegensatz zum → *Fenster- Escarpengalerie (frz.), unter den
erker. Gewölben einer Eskarpen- oder
Engl. oriel; frz. fenêtre en saillie; it. finestra
Breschemauer entlangführende
del bay window; sp. ventana de mirador.
Galerie für die Grabenbestrei-
Erkertürmchen, Erker, der turm- chung im Festungsbau.
artig in die Dachzone eines Ge- Engl. escarp gallery.
bäudes hochgeführt ist und einen
eigenen Dachhelm hat. Eschif (frz.), kleines flankierendes
Engl. bartizan; frz. tour en saillie; il. bay Festungswerk, das die Zugänge zu
window a torretta; sp. salidizo en forma de einem Tor verteidigt und von dem
torrecilla. man einen Graben bestreichen kann.

Eselsrücken, im unteren Teil des


Bogenscheitels konvex, im oberen
Teil konkav geschwungener, ge-
schweifter Spitzbogen, eine in der
Hochgotik bes. in England beliebte
Form (→ *Bogenformen).
Engl. ogee arch; frz. dos d’âne, arc en acco-
lade; it. arco a schiena d’asino; sp. arco
conopial.

Eselstreppe, in Windung anstei-


gende Rampe, auch in Türmen
Erkertürmchen
(→ Eselsturm).
(Beispiel: Freiburg, Kaufhaus, 16. Jh.) Frz. escalier vis St. Gilles, rampe carrossable.

Ern, Eren, Ärn → Diele. Eselsturm, Bezeichnung für Tür-


me an roman. Domen, in denen
Erscheinungsfenster, Fenster statt einer Wendeltreppe eine ge-
zwischen dem Palast und dem wendelte Rampe emporführt, auf
ersten Hof eines ägypt. Toten- der das Baumaterial von Eseln hin-
tempels des Neuen Reiches (The- aufgetragen wurde. Nach Aufkom-
ben, Ramesseum und Theben, men des Baukrans erübrigte sich
Medinet Habu). Am E. zeigte sich die Anlage von »Eselstreppen« in
der Pharao, um sich von der im Türmen.
Hof versammelten Menge huldi- Frz. tour à rampe carrossable; sp. torre con
gen zu lassen (→ *Grabtempel). rampa tipo caracol.
Eskarpe 160

Eskarpe → Escarpe. Estrich (gr.-mittellat. astricus:


Pflaster), fugenloser Fußboden aus
Espagnolette-Verschluß, Dreh- weich aufgetragenem Lehm, As-
stangen-Verschluß für Fenster, be- phalt oder Mörtel. Dieser besteht
steht aus einer senkrechten dreh- aus verschiedenen Zuschlagstoffen
baren Stange, die mit Hülsen auf und Zement, Gips, Kalk oder an-
der inneren Schlagleiste befestigt deren Bindemitteln (Steinholz,
ist; die Drehstange ist in der Mitte Terrazzo, Zemente, Gipse).
mit einem Ruder verbunden, das Engl. plaster or stone floor, pavement;
in geschlossenem Zustand in ei- frz. pavé, chape, aire; it. massetto; sp. pavi-
mento.
nem auf dem Rahmholz des zwei-
ten Fensterflügels befindlichen
Schließhaken greift; die Enden der Etage (frz.), Wohn- und Nutz-
Stange sind hakenförmig ausge- ebene im Geschoß- und Stock-
schmiedet und legen sich beim werkbau.
Schließen hinter den Dorn. Engl. floor, story; frz. étage; it. piano;
sp. piso, planta.
Frz. fermeture à espagnolette; it. spagno-
letta; sp. cerramiento a la españoleta.
Etoile (frz.) → Sternschanze.
Esplanade (span.-frz., v. lat. pla-
Eustylos (gr. schönsäulig), nach
nus: eben), 1. künstl. eingeebnete
Vitruv eine Säulenstellung der hel-
freie Zone, in Festungen zwischen
lenist. Zeit, bei der das → *Inter-
Zitadelle und Stadt, Glacis. 2. Bes.
kolumnium 2¼, das der beiden
breite Straße, die meist bei einer mittleren Säulen aber 3 untere
Stadterweiterung an Stelle der Be- Säulendurchmesser beträgt.
festigung angelegt wurde.
Engl., frz. esplanade; it. spianata; sp. expla- Euthynterie (gr. euthenteria: Steu-
nada.
erlager), oberste geglättete und
ausgeglichene, aus dem Boden
Esse, Herd- und Rauchabzug, spä-
ter freistehender Rauchabzug gro-
ßer Feuerungsanlagen.
Engl. chimney; frz. cheminée; it. camino,
fumaiuolo; sp. chimenea.

Estípíte, ein nach unten verjüng-


ter Pilaster.

Estrade (frz., span. estrado v. lat.


stratum: Unterlage), um eine oder
mehrere Stufen erhöhter Teil des
Fußbodens, z. B. in einer Fenster-
nische, einem Erker oder Saal, zur
Aufnahme eines bevorzugten Sit-
zes (Sessel, Thron).
Frz., it estrade; sp. estrado. Estrade
161 Fächerrosette

ragende Kante des Quaderfunda- Frontseiten der winkelförmigen


ments (Stereobat) des griech. Tem- Bastion, die an der → Pünte zu-
pels, Unterlage für die Krepis. sammenstoßen.
Engl., it. euthynteria.
Facette, abgeschrägter, rauten-
Evangelienseite, bei Blickrich- förmiger Rand eines rustizierten
tung auf den Altar die linke, bei Steins (Rustika).
der üblichen Ostung die nördl. Engl. facet; frz. facette; it. faccetta; sp. faceta.
Seite, an der von dem dort stehen-
den → *Ambo die Evangelien ver- Fach, Abstand oder Raum zwi-
lesen werden; wegen der im MA. schen zwei Gebinden; vorrangig
üblichen Platzeinteilung auch Frau- im niederdt. Hallenhaus (nicht zu
enseite genannt (→ Epistelseite). verwechseln mit → Gefach).
Engl. gospel-side; frz. côté de l’évangile;
it. lato evangelii; sp. lado de los evangelios. Fächerbogen, Vielpaß- oder Zak-
Exedra (gr. abgelegener Sitz), kenbogen, aus mehreren fächerför-
1. urspr. eine halbrunde oder recht- mig angeordneten Kreisbogen be-
eckige Nische mit erhöhten Sitz- stehender Bogen, bes. in der islam.
plätzen in antiken Wohnhäusern, und spätroman. Baukunst.
Säulengängen und an öffentl. Frz. arc polylobé; it. arco polilobo; sp. arco
en abanico.
Plätzen, 2. dann auf die → *Apsis
der christl. Kirche übertragen und
3. schließl. auf jede Nische oder Fächerfenster, in der spätroman.
halbkreisförmigen Abschluß eines Baukunst vorkommende → *Fen-
auch profanen Raums, → Konche; sterform mit verengtem unterem
auch für mehr oder weniger frei- Teil und einer oberen Verbreite-
stehende Annexräume an Kirchen. rung, die mit einem Fächerbogen
schließt, bes. im Rheinland.
Engl.; sp. exedra; frz. exèdre; it. esedra.
Engl. fan-shaped window; frz. fenêtre en
Exonarthex (gr.), Esonarthex, das éventail, it. finestra poliloba; sp. ventana en
abanico.
Herumführen der Emporen um die
westl. Schmalseite führte bei byzan-
Fächergewölbe, Strahlengewölbe,
tin. Kirchen des MA. zur Entste-
hung eines inneren (Enonarthex) Palmengewölbe, in der engl. Spät-
und eines äußeren, dem Kirchen- gotik beliebte, auch in den Bauten
raum vorgelagerten E. (→ Narthex). des Deutschen Ordens vorkom-
mende → *Gewölbeform, deren
Engl., frz. exonarthex; it. esonartece; sp. nár-
tex exterior. Rippen fächerförmig von einem
Stützpunkt ausstrahlen.
Engl. fan vault; frz. voûte en éventail, v. à
nervures rayonnantes; it. volta a ventaglio;
sp. bóveda en abanico.
F
Fächerrosette, beliebtes Zier-
Face (frz. Gesicht), Gesichtslinie, motiv an Fachwerkbauten der dt.
dem Vorfeld zugewandte Linie ei- Renaissance in Form einer Halb-
ner Befestigungsanlage, bes. die kreisscheibe, die mit einer halben
Fachgerten 162

Rosette bzw. mit einer verschie- nicht tragenden und deshalb dün-
denfarbigen, fächerartig gefalteten nen Stiele tragen Gefache und
Innengliederung gefüllt ist und die begrenzen Fenster und Türen. Die
meist in der Zone der Fußstreben horizontalen, in Ständer und Stiele
vorkommt; erstmals um 1530 im gezapften Riegel teilen die Gefache
Harzgebiet nachgewiesen. und schließen als Sturz-, Fenster-
Engl. rosette; frz. demi-rosace en éventail; oder Türriegel die Wandöffnung
sp. roseta en abanico. nach oben und als Brustriegel die
Fenster nach unten ab. Die Brust-
riegel können auch als durchlau-
fende, vorgeblattete Riegel oder
Brustschwertungen ausgebildet
sein. Nach Aufgabe der aussteifen-
den Bohlenwände und mit Beginn
des mehrgeschossigen Hausbaus
Fächerrosette im 13. Jh. waren zur Versteifung
der Wandkonstruktion Schräghöl-
zer notwendig (Dreieckverband
Fachgerten, ca. 2,5cm dicke Holz-
gegen Verschiebung), entweder in
stäbe oder Weidenruten, mit denen
voller Holzdicke und eingezapft als
mit Fachholz ausgestakte Wandge-
Streben oder als Bänder aus Boh-
fache im Fachwerkbau ausgefloch-
ten werden und auf die der mit len oder auch angeblattete Vollhöl-
Stroh vermengte Lehm aufgetragen zer oder als lange Schwertungen
wird. schräg über mehr als zwei kon-
struktive Hölzer geblattet und an
Fachwerkbau, Holzskelettbau- den Enden schwalbenschwanzför-
weise aus senkrechten (→ Ständer, mig angeblattet; das Band und die
→ Stiel), waagerechten (→ Schwel- Schwertung nehmen Zugkräfte,
le, → Rähm, → Riegel) und schrä- die Strebe Druckkräfte und das
gen (→ Strebe, → Band, → Schwer- angeblattete Vollholz-Band Zug-
tung) Balken, deren Gefache durch und Druckkräfte auf.
verschiedene Baustoffe (Holzboh- Die Grund- und Stockschwelle
len und Flechtwerk mit Lehmbe- sowie der Rähm werden an den
wurf, Backsteine, Bruchsteine) ge- Kreuzungsstellen überblattet, ver-
schlossen sind. kämmt oder verschlitzt und bilden
Die Grundschwelle liegt auf dem so einen Schwellen- oder Rähm-
Boden oder dem Sockel auf; die im kranz. Saumschwellen werden zur
Stockwerkbau auf der Deckenbal- Sicherung der Balkenlage mit dem
kenlage ruhende Schwelle wird Balken durch Verkämmung verbun-
Saumschwelle genannt. Der Rah- den. Die Anstückung der Schwelle
men oder Rähm bildet den oberen erfolgt häufig durch schräge Ha-
Wandabschluß. Die tragenden Stän- kenblätter. Die Ständer sind in
der heißen an den Hausecken Eck- Schwelle und Rähm eingezapft
ständer, am Anschluß von inneren oder angeblattet oder auch beides
Scheidewänden Bundständer und mittels eines Blattzapfens oder
in der Wand Zwischenständer. Die Schwebeblatts. Wenn die Ständer
163 Fachwerkbau

durch mehrere Geschosse reichen, der oder Streben auf, in Südwest-


werden die Deckenbalken in die deutschland getrennte Kopf- und
Ständer eingezapft, auch mit Fußbänder als »schwäbisches Weibl«
durchgestecktem Zapfen und Zap- und seit 1540 in Hessen und im
fenschloß, oder angeblattet, dazu Rhein-Main-Moselgebiet dreivier-
als Auflager aus dem Vollholz des telhohe Fußstreben und Kopfwin-
Ständers ausgearbeitete Konsolen. kelhölzer als »Mann«. Insgesamt gilt
Schon bei den ältesten erhaltenen die Verblattung als bevorzugt ma.,
Häusern aus dem 13./14. Jh. findet die Zapfung als eher frühneuzeitl.
sich diese Konstruktionsweise in Verbindungsart der konstruktiven
Verbindung mit stockwerkbilden- Hölzer. In Südwestdeutschland
den Elementen bes. an der Haus- waren die zurückliegend eingenu-
front, wo vorkragende Stockwerk- teten Bohlenwände als Wohn-
fassaden vor das eigentl. Gerüst ge- stuben außen ebenfalls mit Lehm
hängt werden. verkleidet. Die Deckenbalkenköp-
Im Verlauf des 15. Jhs. tritt die Ein- fe können als dekorative Zierglie-
zelverstrebung der Ständer auf der vor die Bauflucht vorspringen
und verdrängt die über mehrere und zu Trägern der oberen vorsprin-
konstruktive Hölzer reichenden genden Fachwerkwand werden; je
Schwertungen, die zumeist auch nach dem Ausladungsgrad (Über-
geschoßübergreifend waren, auf hang) werden dann reich verzierte
die Seitenwände. Im Rhein-Main- → Bügen (Streben) oder → Knag-
Gebiet und in Südwestdeutschland
kommen überkreuzende Fußbän-

1 Schwelle 9 Gefach
2 Ständer 10 Windbrett
3 Deckenbalken 11 Sparren
4 Balkenkopf 12 Aufschiebling
5 Knagge 13 Dachschwelle,
6 Rähm, Rahmen, Saumschwelle
Oberschwelle 14 Sparrenschwelle
7 Riegel 15 Kopfband,
Fachwerk (Brustriegel) Kopfstrebe
(Beispiel: Esslingen, Altes Rathaus) 8 Strebe 16 Mauerlatte
Fachwerkbinder 164

gen (Winkelhölzer) zur weiteren steht, während die beiden seitl.


Unterstützung und Verriegelung Blätter gespitzt langgezogen und
der Balken eingezapft. Bei Quer- immer gekrümmt sind. Bes. im
richtung der Balkenlage überneh- engl. Curvilinear-Maßwerk 1. Hälf-
men → Stichbalken, die an einem te des 14. Jhs. vorkommend.
Ende mit dem letzten Deckenbal-
ken zumeist schwalbenschwanz- Falladen, Laden zum Verschluß
förmig verbunden sind, die Auf- einer Maueröffnung (Fenster), der
gabe. Bei mehrseitigem Überhang im Gegensatz zum horizontal be-
wird an der Hausecke der Grat- wegten Schiebeladen vertikal be-
stichbalken erforderl., der zumeist wegt wird (→ *Fensterladen).
wie die Decken- und Stichbalken Frz. trappe, abattant; it. imposta scorrevole
von Bügen- oder Knaggen unter- verticale; sp. postigo deslizante vertical.
stützt wird, so daß an der Ecke
Bügen- oder Knaggenbündel aus-
gebildet werden, die in den
Eckständer eingezapft sind.
Engl. half-timbered construction; frz. con-
struction en colombage; it. costruzione a
traliccio; sp. construcción de entramado.

Fachwerkbinder, → *Dachkon-
struktion oder -binder aus stabför-
migen Elementen, die vom Holz-
bau auf Eisen und Stahl übertragen
wurden, als ebenes oder räuml.
Fachwerk konstruiert und nicht
ausgefacht.
Engl. trussed beam; frz. poutre à treillis;
it. trave reticolare; sp. cercha de entramado.

Falchion (engl. Pallasch), ein vier-


blättriges Gebilde, bei dem einem
Paß ein kielbogiges Blatt gegenüber

Fallgatter

Fallgatter, Fallgitter, starkes Holz-


gatter aus unten zugespitzten, eisen-
beschlagenen Pfählen und Quer-
balken, zum Sperren von Burg-,
Stadt- oder Festungstoren. Das F.
ist über dem Tor an Ketten aufge-
Falchion hängt und seitl. in Mauerschlitzen
165 Faltwerk

geführt und konnte bei Belagerun- oben bzw. unten gerichteten, gefal-
gen mit einer Winde rasch her- teten Teilen, bes. bei anglonor-
untergelassen werden. mann. Bauten der Romanik.
Engl. portcullis, herse; frz. herse, sarrasine; Engl. invected capital; frz. chapiteau go-
it. saracinesca; sp. rastillo. dronné.

Fallrohr, Abfallrohr, zur Entwäs- Faltkuppel, eine Kuppelform mit


serung der Dachfläche an die nach außen konvex vorsprin-
Dachrinne angeschlossene Röhre gender, »gefalteter« Oberfläche, in
zur Ableitung des Wassers. der armen. und islam. Baukunst
Engl. channel, gutter; frz. chenal, descente (→ *Kuppel).
d’eaux pluviales, canon; it. pluviale; sp. ca- It. cupola a costoloni; sp. cúpula plegada.
nal descendente de aguas pluviales.
Falttür, eine in einzelne gegenein-
Falltür, eine waagrecht liegende, ander klappende Elemente unter-
beim Schließen in den Fußboden teilte → *Tür.
einfallende Tür, bes. für Keller- Engl. folding door; frz. porte en accordéon
und Bodentreppen. (pliante); it. porta a soffietto, p. a fisarmoni-
Engl. trap door, valve; frz.trappe, valvule; ca, p. a libro; sp. puerta plegable.
it. botola; sp. puerta caediza.
Faltwand, eine aus einzelnen Ele-
Falscher Bogen, → unechter Bo- menten bestehende, zusammen-
gen, → Falsches Gewölbe. klappbare Zwischenwand, die zur
Verbindung zweier Räume geöff-
Falsches Gewölbe, → *unechtes net werden kann.
Gewölbe, horizontal aufgeschich- Engl. folding partition; frz. cloison pliante
tete Steinlagen, bei denen die (en accordéon); it. parete a soffietto; sp. ta-
jeweils folgende Schicht über die bique plagable.
darunterbefindl. auskragt und, zu-
meist ohne Mörtelbindung, ein
unechtes Gewölbe erzeugt, bes. bei
vor- und frühgeschichtl. Bauten
im Mittelmeerraum.
Engl. false vault; it. pseudovolta; sp. bóveda
falsa.

Faltbrücke, eine bewegl. Brücke,


deren Tragwerk gefaltet werden
kann, um großen Schiffen die
Durchfahrt frei zu geben. Faltwerk an einem türk. Kuppelbau
It. ponte levatoio; sp. puente plegable.
Faltwerk, 1. räuml. Tragwerk aus
Faltdach, Turmdach mit gefalteter Stahlbeton, Spannbeton oder Stahl-
Oberfläche (→ *Dachformen). blech, das aus starren, ebenen Ein-
zelplatten zusammengesetzt ist,
Faltenkapitell, Sonderform eines bes. für weitgespannte Hallendä-
→ *Kapitells mit abwechselnd nach cher verwendet. 2. Faltenförmiges,
Falz 166

flächenfüllendes Schnitzornament Farm (engl.), Pachtgut, übertragen


an Möbeln der Spätgotik und Re- auf jedes Landgut, stammt aus dem
naissance; auch im Innenausbau Angelsächsischen, wo der Pacht-
verwendet. zins urspr. in Lebensmitteln (fear-
Engl. folds, linenfold, drapery; frz. serviette me) entrichtet wurde.
repliée, parchemin plié, structure de forme Engl. farmhouse; frz. ferme; it. fattoria;
prismatique; it. intaglio a pergamena, sal- sp. granja, hacienda.
vietta piegata, fregio scolpo a pieghe; sp. 1.
estructura plegable, 2. decoración tallada en
pliegues. Fasanerie, ein zur Fasanenzucht
eingerichteter Garten mit dem
Falz, Verbindung durch Übergriff Wohnhaus des Fasanenmeisters
verschiedener Elemente, Tafeln und mit dem damit verbundenen
oder Bahnen des gleichen Mate- Stall.
rials. Aus Blech kann die hakenför- Engl. pheasant-house; frz. faisanderie; it. fa-
mig ineinandergreifende Verbin- gianiera; sp. faisanería.
dung liegend oder stehend (Stehf.)
angeordnet sein, bei Fenstern und Fasche, bei Tür- und Fensteröff-
Türen sind Rahmen und Flügel nungen eine rahmenartige Ein-
durch einen oder mehrere Fälze, fassung aus Putz, Holz oder Stein,
winkelförmige, rückspringende die vor oder hinter die Wandfläche
Ausarbeitung einer Kante, mitein- tritt und glatt oder gegliedert ist,
ander verbunden (→ *Anschlag). zumeist nur die vortretende Um-
Frz. feuillure, onglet, repli, agrafe; it. allg.: rahmung aus Putz.
piega, in der Klempnerei: aggraffatura, in der Frz. naissance d’enduit; it. fascia (di porta o
Tischlerei: battuta; sp. rebajo, ensambladura. di finestra); sp. borde revestido de abertu-
ras.

Faschine, Reisigbündel zur Grün-


dung von Bauwerken oder Schan-
zen in sumpfigem Gelände oder
zur Herstellung von Festungs-
bauten als selbständige Schanzen.
Falz Engl. fascine, fagot; frz. fascine, faisceau;
a Schlagfalz c liegender Einfachfalz it. fascina; sp. fajina.
b Glasfalz d liegender Doppelfalz
e stehender Falz Fasciae → Faszien (→ *ionische
Falzziegel, mit Falzen und Leisten Ordnung).
ineinandergreifende Dachziegel
(→ *Dachdeckung). Fase, durch Abfasen (Abkanten)
Engl. interlocking tile; frz. tuile à onglet,
entstandene schmale Fläche anstel-
brique à rainure, tuile en auge; it. tegola le der Kante.
marsigliese; sp. teja de encaje. Engl. chamfer; frz. chanfrein; it. smusso,
smussatura, bisello; sp. chaflanado.
Fanghof → Torzwinger.

Farbige Architektur → *Poly- Fase


chromie.
167 Fassade
Fassade

1 Petit Palais, Kirche, 12. Jh. 2 Orvieto, Dom, 14. Jh.

3 Venedig, S. Giorgio Magg., 16. Jh. 4 Florenz, Pal. Rucellai, 15. Jh.

Fassade (nach it. facciata v. lat. fa- messungen noch im Querschnitt


cies: Gesicht), die Hauptansichts- dem zugehörigen Bau entsprechen.
seite (Schauseite) eines Gebäudes, Das klass. Land prunkvoller Kir-
auf die die ganze Gestaltung kon- chenfassaden ist Italien, wo zu dem
zentriert ist, in der Regel die architekton. und bauplast. Schmuck
Haupteingangsseite, bei Kirchen häufig noch der Farbwechsel des
daher meist die Eingangsfront im Gesteins hinzutritt und die F. meist
Westen. Gewöhnl. zeigt die F. die größer als der Raumquerschnitt
innere Gliederung bzw. den Quer- (→ *Blendfassade) ist, selten klei-
schnitt des hinter ihr liegenden ner. Häufig ist die F. durch einen
Baukörpers (z.B. bei roman. Basili- oder durch mehrere Türme betont
ken, got. Kathedralen und Palästen (→ *Turmfassade, Doppelturmfas-
der Renaissance und Barockzeit), sade, Zweiturmfassade). Im Zei-
sie kann aber auch für sich kompo- chen der Gegenreformation wurde
niert sein und weder in den Ab- auch nördl. der Alpen auf pompö-
Fassadenabwicklung 168

se Kirchenfassaden bes. Wert ge- tion, Putz, Sgraffito, Stuck od. Fres-
legt, vor allem bei den weithin komalerei geschmückt werden.
sichtbaren Klosterkirchen des süd- Engl., frz. façade; it. facciata; sp. fachada.
dt. Barock. Bei Profanbauten kön-
nen die städtebaul. oder landschaftl. Fassadenabwicklung, → *Ab-
wirksamen Seiten durch bes. Her- wicklung der Schauseiten eines
vorhebung der F. gekennzeichnet Bauwerkes oder mehrerer neben-
sein. Portale und Portalvorbauten, einanderstehender Bauten (Stra-
Fenstergruppierungen, Säulenord- ßenzug, Platzwand).
nungen oder → *Kolossalordnung, Engl. façade development; sp. desarrollo de
Arkaden, Erker, Freitreppen u. der- la fachada.
gl. sind die Kompositionselemente.
Auch die → *Giebel können durch Fassadenmalerei, die bes. in
bes. Gliederung od. Bekrönung Oberitalien, in der Schweiz und in
hervorgehoben sein. Außerdem Süddeutschland verbreitete Bema-
kann die Fassade durch kostbareres lung von Fassaden mit architek-
Steinmaterial, durch → *Inkrusta- ton. (Architekturmalerei) und fi-

Fassadenmalerei
(Beispiel: Basel,
Haus zum Tanz,
Entwurf von
Holbein d. J., 1520)
169 Fehlboden

gürl. Motiven, auch mit ganzen Fayence (frz., doch im Franz.


Szenen religiösen und histor. In- heute faience geschrieben), nach
halts (→ *Polychromie). der Stadt Faenza, einem der ersten
Engl. façade painting, decorative painting; it. Herstellungsorte der F., benann-
frz. peinturage de façade; it. decorazione tes Erzeugnis aus gebranntem
pittorica della facciata; sp. decoración pictó- Ton, das mit einer meist weißen
rica de la fachada.
und mit Scharffeuerfarben bemal-
Fassadenturm, ein an oder in der ten Glasur aus Zinn oder Blei
Front eines Bauwerks stehender überschmolzen ist. Das Verfahren
Turm, bei Kirchen meist die wurde schon im Altertum von den
Westfassade (→ *Turmfassade). Ägyptern, Babyloniern und Assy-
Engl. façade tower; frz. tour de façade;
rern für ihre → *Baukeramik ange-
it. torre della facciata; sp. torre de la fachada. wandt, gelangte durch Vermittlung
der Araber im 14. Jh. nach Europa
Faszien (lat. fasciae: Binden) hei- (→ Azulejos) und findet noch heu-
ßen die drei, seltener zwei überein- te als Wandschmuck und Baude-
ander liegenden, von unten nach koration, vor allem aber im Kunst-
oben leicht vorspringenden Strei- gewerbe vielseitige Verwendung
fen, die den Architrav der → *Ioni- (→ Fliesen).
schen und der Korinthischen Ord- Engl. faience; frz. faïence; it. faenza; sp. loza
nung waagerecht unterteilen, auch de Fayenza.
auf Bogenstirn → Faszienbogen.
Engl., it. fascia; frz. fasces; sp. banda de Feder, schmale Leiste als Verbin-
arquitrabe. dung zweier genuteter Bretter oder
Bohlen, oder einseitig an diese
Faszienbogen, mit Faszien archi- angearbeitet (→ *Holzverbindun-
travierter Bogen, je nach der Zahl gen).
der Faszien können die toskanische Engl. spring; frz.ressort, lanquette; it. lin-
(mit einer), die dorische (mit guetta; sp. lengüeta.
zwei), die ionische und die korin-
thische Archivolte (mit drei) F.
Fehlbalken, bei empfindl. Stuck-
unterschieden werden. In der An-
decken zwischen die den Fuß-
tike, an antikisierenden Bauten der
boden tragenden Balken eingefüg-
Romanik und in der Renaissance
ter Zwischenbalken, an dem nur die
angewandt. → *Archivolte.
Deckenunterschicht aufgehängt ist.
Frz. arc à fasces, a. à moulures; it. arco con
archivolto a fascia; sp. arco con bandas de Frz. lambourde de plafond; sp. travesaños
arquitrabe. del piso entablonado.

Fauces (it.), enger Eingangsraum Fehlboden, Faulboden, auf Lei-


vor dem Vestibül eines röm. Hauses. sten oder in Nuten zwischen die
Deckenbalken gelegte Bretter zur
Faulturm, Hungerturm, als Ker- Aufnahme der Lehmschüttung
ker dienender Turm (→ *Berg- (→ Holzbalkendecke).
fried). Engl. false ceiling, sound floor; frz. faux-
Frz. oubliette, cachot, vade in pace; sp. torre plancher; it. assito inferiore del solaio;
calabozo. sp. falso cielorraso.
Feinputz 170

Feinputz, → Putz, der auf einem Feldschanze, Feldwerk, kleinere


Unterputz aufgetragen wird und Verteidigungsanlage im Rahmen ei-
eine feinkörnige Struktur der ner befestigten Stellung von zusam-
Zuschlagstoffe aufweist. menhängenden Linien oder von
Engl. finishing coat, final c., stucco, am. ex- einzelnen Werken, ähnl. Grundriß-
terior plaster; frz. enduit de finition; it. stabi- formen wie die permanenten Fe-
lura, ultima mano d’intonaco, velo; sp. en- stungen.
lucido, estucado fino.
Engl. fieldwork; frz. fortin, ouvrage de cam-
pagne; it. fortino; sp. fortín de campo.
Feld, viereckige, polygonale oder
krummlinig umrahmte Fläche an Feldscheune, im freien Felde er-
Wänden, Decken oder Gewölben. richtete, meist allseitig offene
Engl. bay, panel; frz. pan, caisson, panneau; Scheune zum Bergen der Ernte
it. pannello; sp. recuadro, panel.
unter Dach. Die Konstruktion aus
Holzbindern mit flachgeneigtem
Feldbrand, Backsteine, die in Feld- Dach, eingegrabenen Pfosten oder
öfen (Meiler) gewöhnl. ungleich- auf gemauerten Fundamenten ru-
mäßig gebrannt und nicht genau hende Ständer. Geschlossene F.
maßhaltig sind. mit Wänden aus waagerechter oder
senkrechter Stülpschalung.
Felderdecke, eine → *Decke mit Engl. barn; frz. grange extérieure; sp. gra-
durch vortretende Balken oder nero.
durch Stuckprofile gebildeter Fel-
derteilung an der Untersicht. Son- Feldstein, Klaub-, Lese-, Hand-,
derformen sind die Kassettendecke Rollstein, vom Boden gelesene
(→ *Kassette) und die Spiegeldek- oder aus geringer Tiefe gehobene
ke. Steine, nicht aber in Steinbrüchen
Engl. coffered ceiling; frz. plafond à cais- gebrochen, auch Findlinge (Vlint-,
sons; it. soffitto a scomparti; sp. cielorraso Waldstein), kristalline Geschiebe
artesonado.
der 2. und 3. Eiszeit von Skandina-
vien in Bewegung gesetzt und im
Felderfries, ein → Fries aus vier- nördl. Mittel- und Osteuropa
eckigen, meist quadrat. Vertiefun- abgelagert.
gen, der bes. unter den Zwerg- Engl. rubble; frz. roche erratique; it. Find-
galerien rhein. Dome der Spätro- ling: masso erratico; sp. piedra rupeste.
manik vorkommt (→ Plattenfries).
It. fregio a riquadri; sp. firso artesonado. Feldsteinbau, Mauerwerk, Rau-
mauerwerk aus unbearbeiteten oder
Feldkapelle, kleine Kapelle an zersprengten → Feldsteinen oder
Feldwegen, von niederen kirchl. Kieselsteinen, beim Dorfkirchen-
Rang für Privatgottesdienst und zu und Stadtmauerbau angewandt,
privater Andacht, Ziel von Pro- meist in Schalenbauweise mit Mör-
zessionen, Wallfahrten von lokaler telbindung; zum Abgleichen von
Bedeutung und Verehrung hl. Bil- Feldsteinmauerschichten konnten
der. Backsteine dienen, daraus auch
Engl. field church; frz. chapelle, église Friese, Gesimse, Fenster- und Por-
champêtre; sp. capilla de campo. taleinfassungen. Die frühesten Kir-
171 Fenestella

chen aus dem 8./9. Jh. in Holstein, Felsenkloster, Felsenvihara, Höh-


Niederrhein, Schweiz, Bodensee lenkloster, in den natürl. Fels ge-
und Oberitalien. Die große Masse hauenes buddhist. Kloster (Vi-
der nordeurop. F. gehört dem 12. hara), hauptsächl. in Mittel- und
und 13. Jh. an, vereinzelt im 14./15. Südindien.
Jh., dann wieder in der 2. Hälfte It. convento rupestre; sp. convento rupeste.
des 18. Jhs. Im Profanbau für
Wehrbauten, Burgen und Garten- Felsentempel, Tempel, der ent-
mauern durch alle Jahrhunderte weder als Höhlung in den Felsen
seit röm. Zeit. hineingetrieben ist (→ *Höhlen-
Engl. rubble masonry; frz. construction en tempel), oder aus einem Felsblock
roche erratique; it. costruzione in pietre di herausgehauen wurde, wie bes. in
campo; sp. mampostería en piedra rupeste. der ind. Baukunst.
Engl. rock-cut temple, cave t.; it. tempio
Felsenburg, auf einem Felsen rupestre; sp. templo rupeste.
errichtete Burg, deren Räume teil-
weise in anstehenden Felsen einge-
hauen sind.
Engl. rock fortress; it. rocca.

Felsengrab, als Stollen in den Fels


getriebenes Grab (→ *Grabbau).
Engl. rock-cut tomb; frz. tombeaux creusés
dans le roc; it. tomba rupestre; sp. tumpa
rupeste.

Felsenkirche, → *Höhlenkirche,
in den anstehenden Fels hineinge-
hauene Kirche aus frühchristl.
Zeit, hauptsächl. in Kappadozien im
Südosten Kleinasiens verbreitet.
Engl. rock-cut church; frz. église rupestre;
it. chiesa rupestre; sp. iglesia rupeste.

Felsentempel
(Beispiel: Ellura, Kailasanatha-Tempel,
8. Jh.)

Felsenvihara → *Felsenkloster.

Fenestella (lat.), überwiegend


rechteckige, aber auch reicher ge-
staltete Öffnung zu einem im all-
gemeinen nicht oder nur einge-
schränkt zugängl. Ort, an dem
Heiligenreliquien geborgen sind,
um direkten oder indirekten Kon-
Felsenkloster takt mit diesen zu ermöglichen
(Beispiel: Santschi, Tempel 45) und sie zugleich zu schützen.
Fenster 172

Entstanden im Zusammenhang Bauwerkes (→ *Fassade) und durch


mit der kult. Märtyrerverehrung die Art der Lichtführung von ent-
gegen Mitte des 3. Jhs. und bis ins scheidender Bedeutung für die
19. Jh. angelegt. Wirkung der Innenräume (tiefes
Frz., it., sp. fenestella. oder hohes Licht, Atelierlicht, Kel-
lerlukenlicht, Deckenlicht usw.).
Fenster (lat. fenestra) sind Mauer- Die F.öffnung wird oben durch
öffnungen zur Belichtung und den geraden F.sturz oder durch
Belüftung der Innenräume. Ihre einen Bogen (Laibungsbogen), un-
Größe, Form (→ *F.formen), Lage ten durch die waagerechte, nach
und Gruppierung in der Mauer- außen meist abgeschrägte Sohl-
fläche ist von großer Wichtigkeit bank und seitl. durch die F.laibung
für die äußere Erscheinung eines oder durch das schräg eingeschnit-

Fenster
Zweiteiliges Doppelfenster Bezeichnung der Fensterflügel:
1 Sturz 9 F.Stock 16 Drehflügel
2 Sohlbank 10 F.Band 17 Wendeflügel
3 F.Laibung 11 Schlagleiste 18 Kippflügel
4 Brüstung mit Nische 12 Schenkel 19 Klappflügel
5 F.Brett 13 Glasfalz 20 Schwingflügel
6 F.Einfassung 14 Sprosse 21 Hebefenster
7 F.Flügel 15 Wetterschenkel 22 Senkfenster
8 Anschlag (Wasserschenkel) 23 Schiebefenster
173 Fensterarkaden

tene, auch profilierte F.gewände noch Doppelf., die durch parallel


(→ *F.schräge) begrenzt. Die lichte hintereinander angeordnete Flügel
Öffnung eines F. heißt F.fläche. geschlossen sind und Verbundf.,
Die Wand zwischen Fußboden und deren parallele Flügel gemeinsam
F.sohlbank, auf der das F.brett angeschlagen und mit einem einzi-
(Simsbrett) aufliegt, heißt F.brü- gen Handgriff zu öffnen sind.
stung. Sie ist meist dünner als die Nach der Art ihrer Beweglichkeit
Außenmauer, so daß bei großer unterscheidet man Dreh- und Wen-
Mauerdicke eine F.nische entsteht. de-, Kipp-, Klapp- und Schwing-
Außen kann die F.öffnung von flügel-, sowie Schiebe-, Hebe- und
einer vorspringenden Rahmung Senkf. Der Beweglichkeit und der
(F.einfassung) umgeben und von Feststellung der Flügel dienen die
einem vorstehenden Bogen (F.bo- Beschläge, Bänder und Reiber oder
gen) oder Giebel (F.giebel) über- Triebe. Zu ihnen zählen auch die
dacht (→ *F.verdachung) sein. Rei- sog. Scheinhaken, eiserne Winkel,
chere Formen nennt man F.bekrö- die ein Verziehen der rechtwinkeli-
nung. Die F.öffnung kann durch gen Flügel verhindern sollen, und
bewegl. F.läden und F.flügel oder die Spreizstangen (F.haken), die
durch fixe F.scheiben geschlossen dem Offenhalten der F. dienen.
werden. Läden und Flügel können Engl. window; frz. fenêtre; it. finestra;
direkt am Mauerwerk angeschlagen sp. ventana.
werden, sind aber meist an einem
fest mit dem Mauerwerk verbun- Fensterachse, falls die Mittelach-
denen F.stock (der als Blendrah- sen von Fenstern in mehreren
men, bzw. als Zarge ausgebildet sein Geschossen übereinander liegen,
kann) bewegl. durch Bänder befe- spricht man von F. Die Fassade er-
stigt. Der F.rahmen kann in der Brei- hält dadurch eine starke vertikale
te durch einen oder mehrere F.pfo- Bindung, so daß man eine Fassade
sten (Setzhölzer), in der Höhe durch nicht nur nach Geschossen, son-
ein Querholz (Kämpfer), unterteilt dern auch nach F. (→ *Achsen)
werden, die zusammen das F.kreuz charakterisieren kann.
(Kreuzstock) bilden. Das Setzholz Engl. window axis; frz. axe de fenêtre;
kann fehlen, wenn die Flügel gegen- it. asse della finestra; sp. eje de la ventana.
einanderschlagen und zur Abdek-
Fensteranschlag, bei Fenstern ein
kung des → *Falzes mit einer
im Gewände angebrachter, um die
Schlagleiste versehen sind. Die
Fensteröffnung herumlaufender
F.flügel lassen sich nach innen oder
Falz, in dem das Fensterfutter
nach außen öffnen und sind aus vier
befestigt wird.
Schenkeln zusammengesetzt. In
Engl. back fillet, window rabbet; frz. feuillure
ihre Glasfälze sind die Scheiben ein- de fenêtre; it. mazzetta della finestra; sp. al-
gekittet. Große Flügel sind häufig féizar.
durch Sprossen in Felder geteilt.
Der untere Schenkel nach innen Fensterarkaden, die bogenüber-
aufgehender Außenflügel ist mit spannten Teilöffnungen eines →
einer nach außen ausladenden *Arkadenfensters.
Wassernase versehen (Wetterschen- Engl. window arcades; frz. arcade de fenê-
kel). Außer den einfachen F. gibt es tres; sp. arcadas de ventana.
Fensterausschrägung 174

Fensterausschrägung → *Fen- Fensterbogen, 1. der obere Ab-


sterschräge. schluß eines Bogenfensters. 2. An
der Außenwand über einem Fen-
Fensterband, 1.Teil des Beschla- ster angeordneter vorspringender
ges eines Fensters (→ Band 3). 2. Bogen (→ *Fensterverdachung). 3.
Eine Reihe mehrerer unmittelbar Entlastungsbogen in der Mauer
nebeneinander liegender Fenster über dem Fenstersturz.
(→ *Fensterformen). Engl. 1. arch of a window; frz. 1. arc d’une
Engl. 2. ribbon window; frz. 2. fenêtre en fenêtre; it. 1. arco della finestra, 2. frontone
longueur, fenêtres en bande, fenêtres conti- ad arco di finestra, 3. sordino della finestra;
nues; it. 1. bandella, 2. finestra a nastro; sp. arco de ventana.
sp. 1. parte de la bisagra de una ventana,
2. ventanas entrelazadas.
Fensterbrett, innere Abdeckung
Fensterbank, 1. Sohlbank, untere der Brüstung eines → *Fensters.
Begrenzung des → *Fensters; 2. Engl. window sill; frz. accoudoir, planche
d’appui; it. davanzale (interno); sp. apoyo de
Sitzbank in einer → Fensternische. ventana.
Engl. window sill, w. ledge; frz. appui fenê-
tre, rebord de f.; it. davanzale; sp. solera,
repisa.
Fensterbrüstung, die Mauer zwi-
schen Fußboden und Fensterbrett
(→ *Fenster).
Engl. apron wall; frz. parapet, appui; it. para-
petto della finestra; sp. antepecho.

Fenstereinfassung, äußere, die


Fensteröffnung rahmende Zier-
glieder, oft von einer → *Fen-
sterverdachung bekrönt und unten
meist vom Fensterbankgesims ab-
geschlossen (→ *Fenster).
Engl. casement; frz. chambranle de fenêtre;
Fensterbank it. inquadratura della finestra; sp. moldura
a Fensterbankgesims (Sohlbankgesims) exterior de ventana.

Fensterbankgesims, Bankgesims, Fenstererker, nur in der Höhe


Sohlbankgesims → *Gesims, → der Fensterzone, nicht in der des
*Fensterbank.
Engl. window sill cornice, sill course; frz.
encorbellement de fenêtre; it. cornice mar-
cadavanzale, c. del davanzale; sp. moldura
de la solera, m. de la repisa.

Fensterbekrönung, außen über


dem Fenstersturz angebrachte oft
sehr freie Schmuckform, deren Vor-
läufer Fensterbogen und → *Fen-
sterverdachung waren.
It. coronamento della finestra; sp. ornamen-
to de dintel de ventana. Fenstererker
175 Fensterformen

ganzen Stockwerks vorspringender großer Raumhöhen zunächst über-


Erker. Der F. kommt auch im Fach- einander angeordnet und schließ-
werkbau vor, wo er durch Verdop- lich zu schmalen hochgezogenen
pelung des Brustriegels und des F. vereint wurden. Bei horizontaler
Sturzriegels unter und über der Gruppierung erhält man zwei-
Fensteröffnung gewonnen wird. oder mehrteilige Fenster, die durch
Frz. fenêtre en saillie, f. en corniche; it. fi- mehrere Flügel geschlossen wer-
nestra sporgente; sp. ventana-mirador. den, aber nur durch Pfosten unter-
teilt sind, und gekuppelte oder
Fensterfläche, die von Sohlbank, Gruppenfenster. Das sind mehrere
Sturz bzw. Bogen und Gewände durch Pfeiler oder Säulen getrenn-
begrenzte Fläche der lichten Fen- te, aber zu Gruppen zusammenge-
steröffnung. rückte Fenster (Zwillings- od. Dril-
Engl. windowpane; frz. surface vitrée; it. su- lingsfenster), mit Überfangbogen
perficie della finestra; sp. superficie de ven- (Blendbogen) gekuppeltes Fenster
tana. genannt. Eine fortlaufende Reihe
von Fenstern wird Fensterband ge-
Fensterflügel, der zum Unter- nannt. Sonderform → *Fenstertür.
schied vom Fensterladen meist ver-
glaste bewegl. Teil des Verschlusses
der Fensteröffnung (→ *Fenster).
Engl. sash; frz. battant de fenêtre; it. batten-
te della finestra; sp. hoja, batiente.

Fensterformen, nach der Form


der Fensteröffnung unterscheidet
man Rechteckfenster, Bogenfen-
ster, die nach den → *Bogenformen
der oberen Abschlüsse benannt
werden (Rundbogenfenster, Fä-
cherfenster, Kleeblattfenster, Lan-
zettfenster usw.) und → *Rundfen-
ster, die kreisrunden Umriß haben
und nach ihrer Unterteilung Och-
senauge, Radfenster oder Fensterro-
se heißen. Eine Sonderform ist das
ind. Lotosfenster. → *Blendfenster
sind Fenster ohne Maueröffnung.
Beim Giebel- und beim Segment-
fenster ist die Bezeichnung von der Fensterformen
Form der → *Fensterverdachung a zweiteiliges Fenster
abgeleitet. Wohnhausfenster sind b dreiteiliges Fenster
fast durchweg rechteckig, vorwie- c gekuppeltes Fenster
(Zwillingsfenster)
gend liegend oder quadratähnl.
d Drillingsfenster
Hochrechteckige Fenster über- e Fensterband
nahm man von den Palästen, deren f Fächerfenster
Fenster wie bei Kirchen, wegen g Schlüssellochfenster
Fenstergesims 176

Fenstergesims, 1. ausladendes schwingend (Fensterkorb), damit


→ *Gesims in der Höhe einer man beim Hinauslehnen nicht
Fensterbank an der Außenwand behindert ist. Das F. ist oft verziert
eines Gebäudes. 2. Eine Form der und bes. an seinem oberen Ende
→ *Fensterverdachung, die seit der reich ausgeschmückt.
ital. Renaissance meist nur noch als Engl. window grating; frz. treillis, grille
Mittel zur Belebung von Fassaden fenêtre, barreaux de f.; it. inferriata (della
durch Schattenwirkung angewen- finestra); sp. rejas de ventanas.
det wird.
It. 1. cornice marcadavanzale, 2. frontone Fensterhaken, Spreizstange zum
della finestra; sp. moldura, cornisa. Festhalten nach außen aufgehender
Fensterflügel oder -läden.
Fenstergewände → Gewände, Engl. window stay; frz. crochet tempête de
schräg eingeschnittene, seitl. Be- fenêtre; sp. pestillo.
grenzung eines → *Fensters in
Mauerdicke. Fensterkorb, ausladender unterer
Engl. jambstone; frz. lancis; it. sguinci della Teil eines → *Fenstergitters.
finestra; sp. jambas. Engl. window grille, w. grating; frz. fenêtre
à l’espagnole, étançon, châssis d’osier; it. in-
Fenstergiebel, (→ Fenstergesims ferriata inginocchiata; sp. rejas de ventanas
sobresalientes.
2) vorspringender Dreiecks- oder
Segmentgiebel über einem Fenster,
Fensterkreuz, die von Setzholz
urspr. zur Entlastung und vielleicht
und Querholz gebildete Teilung
auch als Regenschutz gedacht,
eines → Fensters, → Kreuzstock.
dann nur noch dekorativ ange-
Engl. cross window; frz. croix de croisée;
wandt, bes. zur Fassadengliederung it. croce della finestra; sp. crucero de vent-
an Palastbauten der it. Renaissance ana.
(→ *Fensterverdachung).
Engl. frontal, fronton; it. fron- Fensterladen, der aus Holz, selte-
tone della finestra; sp. fron- ner aus Metall konstruierte äußere
tón sobre la ventana.
(seltener der innere) Verschluß
eines Fensters. Die F. können als
→ Klappladen, Faltladen, → Falla-
den, → Schiebeladen oder → Roll-
laden ausgebildet sein. Die Klapp-
läden waren früher oft bemalt,
manchmal auch mit fixen oder mit
bewegl. Jalousien ausgestattet.
Engl. (window-)shutter; frz. contrevent,
volet, persienne; it. imposta; sp. postigo,
persiana.
Fenstergitter

Fenstergitter, in oder vor der Fen-


steröffnung angebrachtes schmie-
deeisernes Gitter, manchmal in sei- Fensterladen
nem unteren Teil nach außen Klapp-, Falt-, Fall-, Schiebe-, Rolladen
177 Fensterschräge

Fensterlaibung, Fensterleibung, des Maßwerks gibt es seit 1220 die


seitl. Begrenzung eines → *Fen- eigentl. F., bis vorrangig konzentr.
sters im Inneren eines Raumes. Lanzetten das Grundgerüst bilden.
Engl. embrasure, rabbet; frz. mur d’ébrase- F. finden sich als bestimmende
ment, embrasure en tableau; it. stipe della Gliederung an W.- und Quer-
finestra; sp. derrame. hausfassaden got. Kirchen bes. in
Frankreich und Deutschland, ver-
Fenstermaßwerk → *Maßwerk. einzelt auch in England und an den
von Frankreich beeinflußten Kir-
Fensternische, Nische, die hinter chen in Spanien und Italien. → Ka-
einer dünneren Brüstungsmauer tharinenrad.
eines → *Fensters bei größerer Engl. rose window; frz. rose de fenêtre;
Mauerdicke entsteht. it. rosone; sp. rosetón.
Engl. embrasure, window recess, fenestella;
frz. échancrure de fenêtre; it. vano finestra,
Fensterscheibe, das mit Spiel-
nicchia della f.; sp. nicho de ventana.
raum in den Fensterrahmen einge-
Fensteröffnung, Fensterfläche, paßte Fensterglas.
Fensterlichte, lichte Öffnung eines Engl. pane; frz. carreau de vitre, panneau de
v.; it. vetro (della finestra), lastra di v. (per la
→ *Fensters. finestra); sp. vidrio, cristal.
Engl. window opening; frz. embrasure,
ébrasement; it. apertura finestra, luce della f.
Fensterschenkel, die einzelnen
Fensterpfosten, Setzholz, senk- Teile, aus denen der Fensterrah-
rechte Gliederung eines → *Fen- men (Futter- und Flügelrahmen)
sters. zusammengesetzt ist.
Frz. reverseau, jet d’eau; it. profili (di fi-
Engl. mullion; frz. poteau d’huisserie, mon-
nestra); sp. perfils de ventana.
tant de croisée, meneau vertical; it. mon-
tante di finestra; sp. entreventana.
Fensterschräge. Um bei relativ
Fensterrahmen, fest mit der Mau- kleinen Fensteröffnungen in dik-
er verbundener Teil des → *Fen- ken Mauern den Lichteinfall zu
sters, Fensterstock, an dem die vergrößern oder das Fenster opt.
Flügel befestigt sind. größer erscheinen zu lassen, wer-
Engl. window frame; frz. cadre (de fenêtre);
it. telaio della finestra, impannata; sp. mar-
co, bastidor.

Fensterrose, Rosenfenster, Rose,


ein Rundfenster, dessen Lichte mit
Stein- oder Holzwerk in radialer
oder konzentr. Anordnung gefüllt
ist, seit Ende des 14. Jhs. als Rose
benannt. Vorstufen der F. finden
sich seit 1130/40 in Frankreich, zu-
nächst als → Radfenster, → Loch-
scheibenfenster oder → Plattenmaß-
werk; erst mit dem Aufkommen Fensterschräge
Fenstersohlbank 178

den die Fenstereinschnitte nach ster und Tür, ein bis zum Boden
innen, meist auch nach außen oder fast bis zum Boden reichen-
schräg geführt. des, hochrechteckiges Fenster. Liegt
It. strombatura della finestra; sp. derrame die F. in einem Obergeschoß, er-
de la ventana. hält sie als Brüstung ein meist vor
der Fassade liegendes Gitter.
Fenstersohlbank, → Sohlbank, Engl. glass door, French window; frz. porte-
→ *Fenster. fenêtre; it. porta finestra; sp. puerta-ventana.

Fenstersprossen → *Fenster.

Fensterstock, fest mit dem Mau-


erwerk verbundener Rahmen eines
→ *Fensters.
Engl. window jamb; frz. jambage, huisserie,
poteau de fenêtre; it. telaio fisso di finestra.

Fenstersturz, oberer waagerech-


ter Abschluß eines → *Fensters als
Balken, Stein oder scheitrechter
Bogen.
Engl. lintel; frz. linteau; it. architrave della
finestra; sp. dintel.

Fenstertritt, bei hohen Fenster-


brüstungen innen vor dem Fenster Fensterverdachung
oder in der Fensternische ange- (Beispiel: Florenz, Palazzo Uguccioni,
brachte Stufen. 16. Jh.)
Frz. banquette; it. gradino nel vano della Fensterverdachung, Fensterbe-
finestra; sp. resalto. krönung, vorspringendes Bauglied
über einer Fensteröffnung an der
Fenstertür, »französisches Fen- Außenwand, urspr. zur Entlastung
ster«, eine bes. in Frankreich anzu- und vielleicht als Regenschutz,
treffende Zwischenform von Fen- meist aber rein dekorativ angewen-
det (→ Fenstergesims 2, → Fenster-
giebel, → *Wimperg).
Frz. corniche de fenêtre, entablement de
fenêtre; it. frontone di finestra; sp. cornisa
de ventana.

Fensterverschluß, besteht aus


Fensterrahmen und lichtdurchläs-
sigem Abschluß: Marienglas, Glim-
mer, Leinwand, Papier, Haut und
Glas.
Engl. window lock; frz. verrou de fenêtre;
Fenstertür sp. cerrojo de ventana.
179 Festung

Fernsehturm, → *Turm, der einen trescarpe). In breiten Gräben oder


Fernsehsendemast trägt und oft an der Böschung der Escarpe kön-
auch als Aussichtsturm (manchmal nen halb in die Erde eingegrabene,
mit Restaurant) dient. überdeckte und mit Schießschar-
Engl. television tower; frz. tour de télévi- ten versehene kleine Erdwerke, die
sion; it. torre della televisione; sp. torre de la Caponnièren, angelegt werden,
televisión. oder die Enveloppes als schmale
Außenwerke im Graben oder an
Feste → *Burg.
der Contrescarpe. Hinter der Es-
Feston (frz., nach it. festone), De- carpe mit ihrer Abdeckung (Cor-
korationsmotiv in Form eines donstein) liegt ein Bankett für die
bogenförmig durchhängenden Ge- Schützen und der gedeckte Roden-
windes aus Laub, Blumen, Früch- gang, darunter häufig Kasematten,
ten, oft mit flatternden Bändern überwölbte und zusätzl. durch Erd-
an den beiden Enden oder mit aufschüttung geschützte, teilweise
Bändern kreuzweise umwunden. mehrgeschossige Räume zur Un-
Urspr. natürl. Schmuck an Altären terbringung von Besatzungen,
und Gebäuden, wurde das F. schon Kanonen und Munition. Den obe-
in der Antike in Stein nachgebildet ren Abschluß bilden erhöhte Platt-
und später, bes. in der Renaissance formen (Kavaliere) zu Beobach-
und im Klassizismus, auch in tungszwecken und zur Aufstellung
Stuck, Holz oder Metall ausgeführt von Kanonen. Um die Annähe-
oder nur aufgemalt. rung des Feindes zu erschweren und
Engl. festoon; it. festone; sp. festón. ihn mit seinen schweren Schuß-
waffen möglichst auf Distanz zu
halten, wird ein leicht abfallendes
unbebautes Gelände, das Vorfeld
oder Glacis, angelegt. Zwischen
Glacis und Contrescarpe liegt zu-
meist ein gedeckter Gang. Um je-
Feston den Teil der F.mauer mit Feuer-
waffen bestreichen zu können,
Festung, Veste, ein ausschließl. zu werden Wall und Graben so gebro-
Verteidigungszwecken errichteter chen, daß man von dem vorsprin-
Wehrbau, der zumeist aus mehre- genden Teil, den Bastionen, den
ren untergeordneten Anlagen be- anschließenden Mauer abschnitt
steht und in Form und Ausbildung (Kurtine) schützen kann. Aus urspr.
von der Entwicklung der Feuer- runden Bastionen entwickelt sich
waffen abhängig ist. Die F. wird über winkelförmige die Anlage
durch einen aufgeschütteten Wall mit zwei spitz zulaufenden Facen
und davor ausgehobenen Graben (Frontlinien) und eingezogenen
gesichert. Die Außenseite der ge- Flanken (it. Befestigung). So ent-
böschten (dossierten) Umwallung steht zunächst ein Typ mit vorste-
(→ Escarpe) ist zumeist bis zur henden Eckbastionen (bastionier-
Grabensohle gemauert, ebenso die ter Grundriß), später der sternför-
Gegenseite des Grabens (→ Con- mige mit einspringenden Winkel
Festung 180

Angriffsbauten
(1) Angriffsgräben
(2) Kommunikationslinie
(3) Batterien
(4) Stellungen zur
Grabenverteidigung
(5) Sappe
(6) Mine
Festung, Grundriß
(a) Glacis; (b) gedeckter Gang; (c) Contrescarpe; (d) einfache Tenaille; (e) doppelte
Tenaille; (f) Hornwerk; (g) gedeckter Gang; (h) Graben; (i) Ravelin oder Redan; (k) Halber
Mond oder Flesche; (l) Kronwerk; (m) doppelte Tenaille; (n) Contregarde; (o) Lünette
oder Bastion; (p) Lünette mit gerundeten Flanken; (q) Escarpe; (r) Wall mit Brustwehr;
(s) Brücke

(tenaillierter Grundriß), der im frz. den von Albrecht Dürer 1527 ent-
Festungsbau durch stärkere Be- wickelten kasemattierten Wall mit
tonung der Bastionen variiert wird kleinen Caponnièren auf die Ba-
(Vauban 1633–1707). Die it. Befesti- stion überträgt, 90° für den aus-
gungsweise mit den spitzwinkligen springenden Winkel wählt und die
Bastionen verändert der Straßbur- Bollwerke vergrößert. Zur besse-
ger Daniel Speck 1589, indem er ren Sicherung des Glacis und der
181 Festung

inneren Umwehrung können Au-

Rondengang; (i) Bankett; (mno) Brustwehr auf dem Wall; (ro) Bankett; (kl) Stückbank; (tu) Glacis; (rs) gedeckter Weg; (nw) Aufzug = Höhe des Werkes
(AB) Bauhorizont; (acde) Graben; (ac) Escarpe; (a) Cordonstein; (b) Anzug; (c) Mauerfuß; (de) Contrescarpe; (fg) Strebepfeiler oder Brechbogen; (h)
ßenwerke verschiedener Gruppen
angelegt werden, die, der Kurtine
vorgelagert, Teile der Hauptf. sind
und mit dieser sowie untereinan-
der durch schmale, gegen Beschuß
geschützte Gänge (gedeckter Weg)
verbunden sind. Sie werden gebil-
det aus zwei → Facen (Frontlinien)
und können mit Flanken an die
Kurtine angebunden sein.
I. Offene Schanzen: 1. Schulter-
wehr als gerade Linie mit Seiten-
deckung durch stumpf angesetzte
Flügel. 2. Zange oder Tanille als
einspringender Winkel aus zwei
Facen. 3. → Redan oder Flesche
(aus Halbmond) als ausspringen-
der Winkel aus zwei Facen; in
etwas größere Form Ravelin ge-
nannt, dem Contregarden, zwei
parallel zum Hauptwall verlaufen-
de Facen, vorgelagert sein können.
4. → Lünette, auch Brille oder
detachierte Bastion genannt, ist ein
Ravelin mit kurzen eingezogenen
über der Grabensohle; (pq) Bankett; (tux) Glacis coupé; (v) Feuerlinie.

Flanken, durch einen gedeckten


Gang mit der Festung verbunden.
5. Offene Polygonalschanze oder
offene Redoute ist z. B. aus fünf
Seiten eines Achtecks gebildet.
II. Halboffene Schanzen mit Flan-
kierung: 1. Einfache Tenaille
(Scheer- oder Zangenwinkel), mit
divergierenden Flanken als Pfaf-
Festung, Schnitt durch die Umwehrung

fenmütze, mit konvergierenden


Flanken als Schwalbenschwanz
oder mit angesetzten Schultern zur
Flankierung als geschulterte Zan-
ge. 2. Doppelte Tenaille mit zwei
einspringenden und dazwischen
einem ausspringenden Winkel mit
oder ohne Schultern. 3. Tenaillon,
ein Ravelin mit zwei halben
Contregarden (vor jeder Face ei-
ne), die einen eingehenden Winkel
Feuermauer 182

bilden und durch einen Redan seitl. Begrenzung von Wimpergen


oder ein anderes Außenwerk ge- auftritt. Der untere Teil der F., ihr
deckt sind. 4. Geschulterter Redan meist vier- oder achtseitiger »Leib«,
mit drei ausspringenden Winkeln, ist in der Regel mit Maßwerk ver-
von denen der mittlere der längste ziert und über jeder Seite mit
ist. 5. → Hornwerk, zwei halbe einem Giebel versehen (mit durch-
Bollwerke sind in der Front mit brochenem Leib → Tabernakel-F.).
einer → Kurtine verbunden und Darüber erhebt sich der pyrami-
mit zwei langen parallelen Flügeln denförmige Helm oder »Riese«,
an eine Kehle des Festungswerks der an den Kanten meist mit
angeschlossen. 6. → Kronwerk ent- Krabben besetzt und von einer
spricht dem Hornwerk, jedoch ist Kreuzblume bekrönt ist.
die Kurtine in der Mitte durch eine Engl. pinnacle, it. guglia, pinnacolo; sp. pi-
náculo.
→ Lünette unterbrochen, die mit
der Spitze vor die halben → Boll-
werke vorsteht. Um das bes. ge-
fährdete Tor zusätzl. zu schützen,
wird eine ringförmige Befestigung
(Bastille) mit Türmen in Weiter-
entwicklung der Barbakane vorge-
legt oder ein kleineres flankieren-
des Werk (Eschif), das die Zugänge
zum Tor verteidigt und den Gra-
ben bestreicht, oder ein runder dik-
ker Turm bzw. eine halbkreisförmi-
ge → Bastion (Rondell) angelegt.
Engl. fortress; frz. forteresse; it. fortezza,
bastita; sp. fuerte.

Feuermauer → Brandmauer.

Feuertempel, durch Stützen un-


terteilter, meist quadrat. Baukörper
der altiran. Baukunst.

Feuertreppe, eiserne Nottreppe, Fiale


meist außerhalb des Baukörpers. A Fiale b Helm, Riese
Engl. fire escape; frz. escalier de secours, B Wimperg c Kreuzblume
escalier d’incendie; it. scala di emergenza, a Leib d Krabbe
scala antincendio; sp. escalera de emergen-
cia, e. de escape. Figurenfries, Zophoros → *Fries,
der mit figürl. Darstellungen ge-
Fiale (altfrz. fillale: Töchterchen), schmückt ist, meist über dem Ge-
typ. architekton. Zierform der Go- bälk der attisch → *ionischen Ord-
tik, eine schlanke, spitze Pyramide, nung antiker Tempel.
die bes. häufig als Bekrönung von Engl. figural frieze; frz. frise animée; it. fre-
Strebepfeilern und (paarweise) als gio istoriato; sp. friso con figuras.
183 Firstpfette

Figurenkapitell, Bilderkapitell, Firmarie (lat. firmare: körperl.


→ *Kapitell, an dem Figuren von und geistig stärken, kräftigen),
Menschen, Tieren oder Fabelwe- Krankenstube auf Ordensburgen
sen erscheinen, oft zu ganzen Sze- (→ Infirmarie).
nen vereint. Das F. kommt schon It. infermerìa; sp. enfermería de un monas-
in der Spätantike vor, hat sich aber terio.
erst in der roman. Baukunst bes.
Frankreichs voll entwickelt. First, Dachfirst, die obere, meist
Engl. figural capital; frz. chapiteau figuré;
waagerechte Schnittlinie zweier
it. capitello istoriato; sp. capitel con figuras. geneigter Dachflächen (→ *Dach-
ausmittlung).
Figurierter Verband, ein Mauer- Engl. ridge, top; frz.faîte; it. colmo, linea di
verband, bei dem die Steine in geo- colmo; sp. cumbrera, caballete.
metr. Figuren angeordnet sind.
Firstbaum → Firstpfette.
Engl. opus figuratum; frz. voûte ornée de
figures; sp. muro adornado geométrica-
mente. Firstbekrönung, Firstkamm, bes.
im MA. häufige, auf dem Dachfirst
Figuriertes Gewölbe, ein Gewöl- entlanglaufende Verzierung aus
be, bei dem die Rippen geometr. Stein oder Blei, die kammartig ge-
Figuren bilden, bei Stern- und sägt (Firstkamm, Dachkamm) und
Netzgewölben der Spätgotik. gitterartig durchbrochen sein kann
It. volta cellulare; sp. bóveda con adornados (Firstgitter). F. kommen auch an
geométricos. Reliquienschreinen und Sarkopha-
gen, die Werken der Architektur
Filigran (it. filigrana, aus lat. nachgebildet sind, vor.
filum: Faden und granum: Korn), Frz. endossure, crête, faîteau; it. decorazio-
Schmuckstück aus dünnem, kunst- ne del colmo; sp. ornamento de una cum-
brera.
voll gebogenem Gold- oder Silber-
draht mit angeschmolzenen bzw.
aufgelöteten Körnchen. Der Be-
griff wird vielfach auf jedes ähnl.
feingliedrige Zierwerk angewen-
det, in der Baukunst z. B. auf das
got. Maßwerk.
Engl. filigree; it., sp. filigrana. Firstbekrönung

Findling, errat. Block, durch Glet- Firstblume → *Kreuzblume.


scher der Eiszeit fortgetragener
Gesteinsblock mit abgeschliffener Firstgitter → Firstbekrönung.
Oberfläche. F. finden sich haupt-
sächl. in Norddeutschland, wo sie Firstkamm → *Firstbekrönung.
wegen ihrer Härte gern zu Funda-
menten und im Bruchsteinmauer- Firstpfette, bei Pfettendächern zur
werk verwendet werden. Unterstützung der → Rofen unter
Engl. boulder; frz. bloc erratique; it. masso dem First angeordnete Pfette, die
erratico; sp. bloque errático. von Säulen oder Stühlen gestützt
Firstsäule 184

wird (veraltet Firstbaum). → *Dach- Fischblase, → *Schneuß, ein im


konstruktion. spätgot. → *Maßwerk häufig vor-
Engl. ridge purlin; frz. panne faîtère; it. col- kommendes Ornamentmotiv, das
mareccio; sp. correa de cumbrera. dem Umriß der Schwimmblase der
Fische ähnelt. Die F. kann auch S-
Firstsäule, das die Firstpfette förmig geschwungen und in Grup-
stützende freistehende Kantholz pen angeordnet sein. Die F. in ei-
(→ *Dachkonstruktion). nem Kreis zusammengestellt, erge-
Engl. king post; frz. poinçon (de faîte); ben z.B. eine Wirbelform, den sog.
it. montante di sostegno del colmareccio;
sp. pendolón. Dreischneuß. In der frz. und engl.
Spätgotik ist die geschwungene F.
Firstsäulenbau, Firstständerbau, in die Länge gezogen, so daß sie
in seiner Grundform ein zwei- eher einer Flamme gleicht, weshalb
schiffiger Bau, dessen Firstpfette in Frankreich die ganze Spätgotik
von einer durch die ganze Höhe »Style flamboyant« (geflammter
des Hauses gehenden Firstsäule Stil) genannt wird (→ Flambo-
(Firstständer) getragen wird; auf yant).
der Firstpfette liegen die → Rofen, Frz. vessie de poisson, cœur allongé; it. ves-
die ihren unteren Halt auf Fuß- cica di pesce; sp. ornamento en forma de
pfetten finden, die zugleich meist vejiga pez.
als Rähm dienen. F. findet sich von
der W.-Eifel über das mittlere Fischgrat, Fischgrätenverband, ei-
Rheingebiet bis in den südwest- ne Art des Mauerverbandes, → *Äh-
deutschen Raum, W.-Oberbayern renwerk.
und N.-Schweiz; früheste datierte Engl. herring bone; frz. arête de poisson;
Bauten aus dem 15. Jh. it. spina di pesce, Fischgratverband: concate-
namento a spina di pesce; sp. espina de pez
Firstständer, in der Giebelwand (trabazón o aparejo).
oder im Gebinde stehender, vom
Grund bis zur Firstpfette reichen- Flachbogen, Stichbogen, Seg-
der Ständer (→ Spitzsäule); der mentbogen, eine Bogenkonstruk-
Dachf. wird vom Binderbalken tion, deren Kreismittelpunkt unter-
abgefangen, der Unterf. reicht vom halb der Kämpferlinie liegt; der Pfeil
Grund bis zum Hahnenbalken beträgt im allgemeinen 1/6 –1/12
knapp unter dem First. Spannweite. → *Bogenformen.
Engl. continuous post from ground to Engl. segmental arch, flat a.; it. arco scemo,
ridge; frz. poteau de fond; sp. poste contí- a. a sesto ribassato; sp. arco rebajado.
nuo desde la base hasta el caballete del teja.
Flachdach, ein Dach ohne oder
Firstverzierung → *Firstbekrö-
mit sehr geringer Neigung, das als
nung.
begehbares Terrassendach oder
Firstziegel, Hohlziegel zum Ab- auch als Dachgarten ausgestaltet sein
decken des Dachfirstes (→ Dach- kann. Die tragende Unterkonstruk-
deckung). tion ist meist mit der obersten
Engl. ridge tile, crest t.; frz. tuile faîtière, t. en Geschoßdecke identisch.
faîteau; it. (tegola di) colmo; sp. teja de cum- Engl. flat roof; frz. toit plat; it. tetto piano;
brera. sp. tejado plano.
185 Flechtrippe

Flächentragwerk, ein ebenes Flamboyant (frz. flammend, ge-


oder gekrümmtes, stat. zweidi- flammt), → *Maßwerk der spätgot.
mensional in Längs- und Quer- Baukunst in Frankreich und Eng-
richtung wirksames Tragwerk aus land, Flowing tracery, die von
Stahlbeton oder Kunststoff zur der dort als Flamme gedeuteten
stützenden Überspannung großer → Fischblase bes. starken Ge-
Flächen bei geringen Konstruk- brauch macht.
tionshöhen. Engl. flamboyant style; frz. style flambo-
Frz. surface porteuse; it. struttura portante yant; it. fiammeggiante; sp. estilo gótico fla-
bidimensionale; sp. estructura resistente mígero.
bidimensional.
Flammenstil, wenig gebräuchl.
Flachkuppel, eine Kuppel, deren Verdeutschung von → Flamboyant.
Wölbung von einem Kugelab-
schnitt (Kalotte), nicht von einer Flanke, Seitenfläche einer → *Ba-
Halbkugel gebildet wird, so daß ihr stion zwischen Face und Kurtine.
Pfeil (Stich) geringer als der Halb- Engl. flank; frz. flanc; it. fianco; sp. flanco.
messer ist (→ *Kuppel).
Engl. flat dome; frz. coupole aplatie, c. sur-
Flanschen, waagerechte Elemente
baissée; it. cupola a sesto ribassato; sp. cú- eines Profilträgers (T-Träger), die
pula aplanada. durch einen → *Steg verbunden
werden.
Flachrelief, Basrelief, plast. Kom- Engl. flange; frz. bourrelet, Rohrflansch:
bride; it. ala; sp. planchas de un perfil.
position, die sich schwach über dem
Hintergrund erhebt (→ *Relief).
Flechtband, bandförmiges Orna-
Engl. bas relief, low r.; frz. bas-relief; it. bas-
sorilievo; sp. bajo relieve. ment aus einem oder mehreren
Streifen, die sich in sich oder mit-
einander verschlingen, wahrschein-
Flachschicht, hauptsächl. bei der
lich aus der Flechttechnik entwik-
Pflasterung von Fußböden ge-
kelt. Das F. kommt bereits in vor-
brauchte Bezeichnung für das
geschichtl. Zeit als Ziermotiv vor,
Verlegen der Backsteine auf ihrer
wird in der Antike gern als Rand-
Breitseite (Gegensatz: hochkant). verzierung (z. B. von röm. Mosa-
It. (pavimento con mattoni disposti) di ikfußböden) verwendet und tritt
piatto; sp. pavimento con ladrillos dispues-
tos por su lado plano. in der Holz- und Steinarchitektur
des MA. hauptsächl. an Balken,
→ *Friesen, Bändern, Gesimsen
Flachtonne, Tonnengewölbe mit und Kapitellen auf (→ *Fries 7).
segmentbogenförmigem Quer-
Engl. interlace; frz. entrelacs, nattes, treillis;
schnitt (→ *Gewölbeformen). it. fascia intrecciata, bordo intrecciato;
Engl. flat barrel vault; it. volta a botte ribas- sp. almocárabe.
sata; sp. bóveda rebajada.
Flechtrippe, vom Gewölbekämp-
Flachziegel, → Biberschwanz und fer ausgehende, zur Transversal-
→ Kremper der → Dachdeckung. bzw. Scheitelrippe aufsteigende
Engl. flat tile; frz. tuile plate; sp. teja plana. Nebenrippe, meist in der Art eines
Flechtwand 186

sich überlagernden Rippendrei- Fliehburg, Fluchtburg, mit Wäl-


strahls als Flechtrippengewölbe. len, Palisaden oder Mauern befe-
stigter Bezirk in vor- und frühge-
Flechtwand, frühgeschichtl. bis schichtl. Zeit, der in Kriegszeiten
ma. Wandkonstruktion aus Pfäh- von der Bevölkerung des umlie-
len, Spaltbohlen oder Staken, zwi- genden Gebietes als Zufluchtsort
schen die Weidenruten geflochten aufgesucht wurde (oppidum). Im
sind, die mit Lehm beworfen wer- MA. erfüllten die → *Wehrkirchen
den (→ Flechtwerk). denselben Zweck. Eine in Spuren
erhaltene F. wird irrtüml. vielfach
Flechtwerk, 1. Weidenruten, die als Heuneburg, Hünenburg, Rö-
zwischen die Staken eines Fach- mer- und Schwedenschanze be-
werk-Gefachs geflochten und mit zeichnet.
Strohlehm beworfen werden, dar-
auf Lehmglattstrich und Kamm-
strich zur Haftung des Lehms oder
Kalkputzes. 2. Flächenfüllung eines
Bauelements mit → Flechtband-
Ornamentik, bes. an Kapitellen
und Friesen (→ Flechtwand).
Engl. 1. wicker, latticework; frz. 1. clayon-
nage; it. 1. intrecciatura, graticciata, tralic-
cio, 2. ornamento a intreccio; sp. armazón
entretejido de mimbre con adobe.
Fliehburg

Fledermausdachfenster, Fleder-
Fliesen (mittelniederdt. vlise aus
mausgaube, Dachfenster mit senk-
mhd. vlins: Steinstück), vier- oder
rechter Stirnwand, deren obere
mehreckige Platten zum Bekleiden
Begrenzung bogenförmig ausge-
von Wänden und Fußböden, meist
bildet ist und die Dachdeckung der
aus gebranntem oder auch aus
Gaube ohne Kehlenbildung stetig
gesintertem Ton. Farbige F. waren
in die Dachfläche übergeht, bes.
schon im alten Orient (Babylon,
für Biberschwanz-, Schiefer- und
Assur) bekannt und wurden im
Strohdeckung geeignet.
islam. Osten das bevorzugte Deko-
Engl. eyebrow window; it. abbaino a cuffia,
abbaino ricurvo; sp. buhardilla arqueada.
rationsmittel für Außenwände
sakraler und profaner Monumen-
Fledermausgaube, Froschmaul, talbauten, während der span.-mau-
→ *Dachfenster. rische Westen ihre Verwendung auf
Innenräume beschränkte (→ Azu-
Flesche, Verteidigungswerk in der lejos). Die Bemalung der einzelnen
Form eines ausspringenden Win- F. mittels Zinnschmelz wurde im
kels, am Glacisfuß oder vorgescho- ganzen MA. betrieben; berühmt
ben, oft durch einen doppelten sind die pers. Wandf. des 13. Jh. in
→ Koffer mit dem Glacis verbun- gepreßtem Relief mit farbigen Ara-
den (→ Redan, → Ravelin). besken und Tierdekor. Im Abend-
land kommt im 12. Jh. in Kirchen
Flett → Diele. und Klöstern der Fußbodenbelag
187 Flügelaltar

aus zuerst unglasierten roten oder Fluchtburg → Fliehburg.


gelbl. Tonplatten mit eingeritztem
oder eingepreßtem Muster auf, die Fluchtlinie, seit dem F.-gesetz
später auch mit einer Bleiglasur von 1875 werden in den Städten
überzogen wurden. Mit der Aus- und ländl. Ortschaften dem öf-
breitung der → Fayence unter it. fentl. Bedürfnis entsprechend und
Einfluß im 15. Jh. wurde diese unter Berücksichtigung des Ver-
Technik auch nördl. der Alpen zur kehrs, der Feuersicherheit und öf-
Herstellung farbiger Wandf. ange- fentl. Gesundheit sowie des Orts-
wandt, von denen die im 17. u. 18. und Landschaftsbildes entweder
Jh. in der niederländ. Stadt Delft für einzelne Straßen oder Plätze
erzeugten »Delfter Kacheln« bes. oder Teile davon, auch für größere
geschätzt wurden (→ *Baukera- Grundflächen F. festgesetzt, die die
mik). Bebaubarkeit des Grundstücks
Engl. tiles; frz. carrelages, carreaux; it. pias- begrenzen (→ Bauflucht).
trelle, mattonelle; sp. azulejo, ladrillo. Engl. building line, baseline; frz. aligne-
ment; it. allineamento; sp. alineamiento.
Flötz, süddt. Bezeichnung für den
Hausflur, bes. in Bauernhäusern, Fluchtpunkt → *Perspektive.
der dielenartig ausgeweitet sein
kann. Flügel, 1. Baukörper, die an einen
Hauptbau anschließen, oft paar-
Flowing tracery (engl.), »fließen- weise, auch im Winkel angeordnet
des Maßwerk« wird die im späteren und baul. wie funktionell diesem
Decorated style der engl. Gotik an- untergeordnet. Hauptsächl. beim
gewandte Form des → *Maßwerks → Cour d’honneur eines Barock-
genannt, die sich von der vorausge- schlosses. 2. Die bewegl. Teile bei
gangenen durch bewegtere Linien- → *Türen und → *Fenstern oder
führung im Sinne des → Flambo- an einem → *F.altar.
yant unterscheidet. Engl. wing; frz. 1. aile, 2. battant; it. 1. ala,
It. traforo serpeggiante; sp. tracería ondeante. 2. anta, battente; sp. ala de edificio.

Flucht, 1. gerade Linie (F.linie), die Flügelaltar, hauptsächl. von der


mehrere Gebäude oder Bauteile dt. Gotik entwickelte Form des
nach einer Seite hin begrenzt und → *Altarretabels. Der F. besteht
als → Bauflucht behördl. vorge- aus einem feststehenden, meist
schrieben sein kann. 2. Eine Folge hölzernen Mittelteil, dem Altar-
von Zimmern, die geradlinig hin- schrein, an dem rechts und links
tereinanderliegen, d.h. an einer bewegl. Flügel aus Holz ange-
Achse aufgereiht sind (Zimmer- bracht sind. Schrein und Flügel
flucht, → *Enfilade). 3. Genau ge- sind mit geschnitzten (Schnitz-
radliniger Verlauf einer Mauer, die altar) oder gemalten Darstellungen
dazu »ab«- oder »eingefluchtet« versehen, doch sind die Flügel an
wurde, so daß sie fluchtet. ihrer Außenseite meist nur bemalt,
Frz. affleurement; it. 1. allineamento edili- so daß der F., wenn er geschlossen
zio, 2. fuga di stanze, infilata di s.; sp. 1. ali- ist, nur Gemälde zeigt. Statt des ei-
neación, emparejamiento de edificios. nen Flügelpaares kann der Schrein
Flughafen 188

auch mehrere Flügel haben, was


einen mehrfachen Wandel der
Ansichten ermöglicht (Wandel-
altar). Im 15. Jh. und später wird
der F. mit einem Untersatz in der
Breite des Schreins versehen, der
Predella oder Altarstaffel, die meist
auch mit geschnitzten oder gemal-
ten Darstellungen ausgestattet ist
und in der Mitte ein Gehäuse zur
Aufnahme des Hostienbehälters
haben kann. In der Spätgotik erhält
der Schrein vielfach einen hohen,
turmartigen Aufbau, das Gespren-
ge, ein Gebilde aus zierl. und
dünnen Architekturgliedern, auch
mit geschnitzten Figuren besetzt.
Engl. winged altarpiece; frz. retable à volets;
it. ancona ad ante, mehrflügeliger Altar: polit-
tico; sp. altar con alas, retablo c. a.

Flughafen, bestehend aus dem F.-


Gebäude (Abfertigungsgebäude),
Kontrollturm, Hangar und Roll-
feld. Das F.-Gebäude, zwischen
Rollfeld und öffentl. Verkehrsraum
gelegen, dient der Versorgung der
Passagiere und soll diese zum Flug- Gotischer Flügelaltar
zeug leiten, entweder zu Fuß und a Schrein c Predella
mit dem Bus zum Flugzeug, oder b Flügel d Gesprenge
über Flugsteige, Fingerdocks und
Flüstergewölbe, Flüstergalerie,
Satellitenflugsteige, die unter-
Bezeichnung für einen überwölb-
schiedl. erreicht werden können.
ten Raum, in dem an einer Stelle
Engl. airport; frz. aéroport; it. aeroporto;
sp. aeropuerto.
geflüsterte Worte durch Reflexion
an einer entfernten Stelle deutl. ver-
nehmbar sind, während sie im üb-
Flugsparrendreieck → Freige- rigen Raum nicht und aus der
spärre, → Schwebegiebel. Nähe kaum gehört werden. Diese
Erscheinung kann zufällig sein
Flur → Hausflur. oder auf einer raffiniert ausgeklü-
gelten Planung beruhen (meist
Flußpfeiler, Zwischenpfeiler ei- ellipt. Raumbegrenzungen, Spre-
ner → *Brücke im Gegensatz zum cher und Hörer in den Brenn-
Landpfeiler. punkten).
Engl. river pier; sp. cepa de un puente, pilar Engl. whispering gallery, w. dome; sp. bóve-
d. u. p. da de murmullo.
189 Forum

Fondaco (it.), Warenniederlage, Fort (frz. fest, stark), kleine selb-


Herberge und Gasthof der ausländ. ständige Festungsanlage, deren meh-
Kaufleute, zuerst in Syrien und im rere einer Festung bzw. → *Stadt-
12. Jh. in Sizilien, später auch in befestigung als Gürtelforts (deta-
Venedig, Kontinentaleuropa, bes. chierte Forts) vorgeschoben sein
Spanien und Vorderer Orient. können. Sehr kleine F. wurden im
Frz. fondaco; sp. albergue de comerciantes. 19. Jh. Fortins genannt.
Engl. fort, fortress; it. forte; sp. fuerte, for-
taleza.
Formstein, natürl. oder künstl.
Stein (Backstein, Ziegel, Beton),
Forum (lat.), ein meist viereckiger
der in eine bes. Form gebracht ist,
Platz der röm. Stadt, der wie die gr.
weil er als Bogenstein, für Gesims-
→ *Agora als Marktplatz und Ver-
profile, Kämpfer, Schlußstein und in
sammlungsort diente und an dem
der modernen Architektur zur Fas-
die öffentl. Gebäude lagen. Wäh-
sadenverkleidung gebraucht wird.
rend kleinere Städte nur einen
Engl. moulded brick, shaped b.; frz. brique
Marktplatz hatten, gab es in Rom
moulurée, b. profilée; it. Backstein: laterizio
modellato in forma, mattone di forma spe- und anderen Städten mehrere Fo-
ciale, Naturstein: pietra lavorata, concio; ra (Rindermarkt, Gemüsemarkt,
sp. ladrillo modeado, l. formado. Fischmarkt u. a.) in verschiedenen

(Beispiel: Pompeji)

Forum
A Basilika
B Apollontempel (Beispiel: Rom, Kaiserfora)
C Jupitertempel
D Markt (Macellum) J Trajanstempel O Caesarforum
E Heiligtum der Laren K Trajanssäule P Nervaforum
F Halle der Eumachia L Basilika Ulpia Q Basilika Aemilia
G Bogen M Trajansforum R Forum Pacis
H Forum N Augustusforum
Foyer 190

Stadtvierteln. Zum eigentl. Mittel- Französischer Garten, in der 2.


punkt des polit. und religiösen Hälfte des 17. Jhs. aus dem it.
Lebens in Rom aber wurde das Gartenstil entwickelte Parkanlage,
Forum Romanum zwischen Kapi- die sich allgemein in Europa ver-
tol und Palatin, das bis in die legen- breitete, bis sie im Laufe des 18.
däre Gründungszeit Roms zurück- Jhs. vom → Englischen Garten
reichende Erinnerungsstätten barg. abgelöst wurde. In Verlängerung
Auf ihm und an seinem Rand wur- der Schloßachse lag die Haupt-
den im Laufe der Zeit mehrere achse des Gartens als ein von
Tempel, Basiliken, Markthallen und Hecken gesäumter Weg; Wasser-
Triumphbogen errichtet. Als der läufe, Rasenstreifen dienten der
Platz schließl. nicht mehr ausreich- Geländegliederung, Taxuspyrami-
te, wurden von einigen Kaisern den und Fontänen der reichen Ver-
(Caesar, Augustus, Nerva, Trajan) zierung; künstl. Ausstattung eines
neue Fora, die sog. »Kaiserfora«, nach baul. Grundsätzen axial ge-
angelegt, die mit ihren wiederum gliederten Geländes in engster Be-
zahlreichen öffentl. Gebäuden je- ziehung zur Architektur, vor dem
doch im Unterschied zum F. Ro- Schloß eine Terrasse, dann die
manum eine straffe achsiale Glie- Parterres: Parterre de broderie aus
derung aufweisen. In Anlehnung Figuren, die Stickmustern ähnl.
an das röm. F. wurden auch in sahen; Parterre de compartiment,
Byzanz versch. Fora errichtet. das durch zwei Achsen in vier glei-
Engl. forum; it., sp. foro. che Stücke geteilt war; Parterre à
l’anglaise, Parterre de pièces cou-
Foyer, eigentl. Feuerherd, übertra- pées mit Blumenbeeten und Par-
gen auf Heizraum und schließl. auf terre d’eau, aus einer regelmäßigen
einen Raum, in dem man sich er- Anordnung von Wasserflächen und
wärmt, so der Vorraum bei den Fontänen bestehend.
sonst ungeheizten Theatern, heute Engl. French garden; frz. jardin français;
allgemein der repräsentativ gestal- it. giardino (alla) francese; sp. jardín francés.
tete Vorraum von Versammlungs-
sälen. Französische Säulenordnung
Engl. foyer, lobby, entrance hall; frz. foyer; → Französische Ordnung.
it. foyer, atrio, im Theater: ridotto; sp. salón
de descanso, foyer. Französisches Fenster → *Fen-
stertür.
Französische Ordnung (Frz. Säu-
lenordnung), von dem frz. Baumei- Fraternei (lat. frater: Bruder)
ster und Architekturtheoretiker der → Brüdersaal.
Renaissance, Philibert Delorme,
erfundene und zuerst praktizierte Frauenseite, die für die Frauen
Manier, die Säulenschäfte mit brei- während des Gottesdienstes zum
ten Rustikaringen zu gliedern oder Sitzen bestimmte nördl. Seite des
sie aus verschieden ornamentierten Kirchenschiffs.
Trommeln zusammenzusetzen. Engl. Gospel side; frz. côté de l’Evangile;
Engl. French order; frz. ordre français; sp. lado norte de la nave central de una igle-
it. ordine francese; sp. orden francés. sia.
191 Friedhof

Freigespärre, giebelseitig frei vor Freskomalerei, Malerei mit in


die Giebelwand gesetztes Sparren- Wasser angeriebenen kalkbeständi-
paar; es wird am Fuß häufig durch gen Farben auf frischem (it. fres-
einen auf dem vorkragenden Rähm co), kurz vorher aufgetragenem
liegenden, in sich unverrückbaren Kalkputz. Die Farben dringen in
Dreiecksverband (in der Schweiz die nasse Putzschicht ein und blei-
Flugsparrendreieck genannt, auch ben nach dem Trocknen unlösl.
Sparrenknecht) gehalten und ruht mit ihr verbunden. Da bei dieser
im oberen Bereich auf vorkragenden Technik das einmal Begonnene
Konstruktionshölzern (im Rhein- noch am gleichen Tag vollendet
land auch Schwebegiebel genannt). sein muß, werden große Fresken
Engl. jettied truss; frz. ferme débordante; abschnittsweise ausgeführt, was ei-
sp. envigado reforzado, maderamen r. ne genaue Vorplanung des Ganzen
erfordert. Als Hilfsmittel hierzu
Freitragende Treppe, Treppe,
dienen Kartons mit Vorzeichnun-
deren Stufen an einem Ende in das
gen in der Größe des Originals,
Mauerwerk des Treppenhauses fest
eingemauert sind, während das an- deren Umrisse auf die Wand über-
dere Ende frei schwebt, aus natürl. tragen werden. F. kannten bereits
oder künstl. Steinen, Eisen oder die Ägypter, Babylonier und Grie-
Stahlbeton. chen, die Etrusker und vor allem
Engl. cantilevered staircase; frz. escalier sus-
die Römer. Im MA. wurden ganze
pendu à jour central; it. scala con gradini a Kirchen in Freskotechnik ausge-
sbalzo; sp. escalera con gradas en voladizo. malt, manchmal in Verbindung mit
→ Seccomalerei. Einen bedeuten-
Freitragende Wand, leichte Schei- den Aufschwung nahm die F. in der
dewand, die keiner Unterstützung Renaissance, bes. in Italien, wo fast
durch Wände, Pfeiler oder Bogen alle großen Maler auch Fresken ge-
bedarf. schaffen haben. Sie erreichte ihren
Engl. cantilevered wall; frz. mur autopor- Höhepunkt in der Deckenmalerei
tant; it. divisorio autoportante; sp. muro des Barocks (→ Decken-, → Wand-,
autoportante.
→ *Architekturmalerei, → *Fassa-
Freitreppe, offene Treppenanlage, denmalerei).
die zum erhöhten Erdgeschoß oder Engl. fresco painting; frz. peinture à fresque;
it. affresco; sp. pintura mural, fresco.
1. Obergeschoß eines Gebäudes
empor führt, im Unterschied zur
→ Außentreppe senkrecht auf den Friedhof, Totenacker, Gottesacker,
Eingang zuführend. Bereits im Kirchhof, Begräbnisplatz und Stät-
Altertum waren monumentale F. te der Totenverehrung, urspr. au-
ein wichtiges baukünstler. Gestal- ßerhalb der Siedlungen; die Chri-
tungsmittel zu Burganlagen, Propy- sten bestatteten neben Kirchen
läen, Tempel; im MA. vor Kirchen, und Kapellen, in Rom auch in den
seit der Renaissance an Rathäu- → *Katakomben. Im MA. grund-
sern, Schlössern und Bürgerhäu- sätzl. an der Pfarrkirche gelegen
sern (→ *Beischlag). und von einer Mauer umgeben, im
Engl. open stair, outside s., exterior s.; späteren MA. auch getrennt; zu
frz. perron; it. scalinata, scalea; sp. escalinata. Beginn des 20. Jhs. parkähnl. Zen-
Fries 192

tralfriedhöfe am Großstadtrand, als stereometr. Bildung, wie den Rau-


Sonderform der → Camposanto. tenf., den Diamantf., den aus
Engl. cemetery; frz. cimetière; it. cimitero, schachbrettartig angeordneten, vor-
camposanto; sp. cementerio. und zurückspringenden Elementen
bestehenden Würfel- oder Schach-
Fries, in der Baukunst allgemein brettf. und den mit letzterem ver-
jeder glatte schmale Streifen zur wandten Rollen- und den Schup-
Abgrenzung oder Teilung von Flä- penf. Erfindungen der normann.
chen, im bes. der waagerechte glatte Kunst sind ferner der Zickzackf.,
oder ornamentierte Streifen (Or- der Zinnenf., Scheibenf. und Ku-
namentf.) am oberen Rand einer gelf., die häufig an Bogen vorkom-
Wandfläche. Beim antiken Tempel men. Hauptsächl. auf normann.
heißt F. der unter dem Kranzge- Bauten beschränkt sind auch der
sims des Daches entlanglaufende Plattenf. und der Kugelf.; seltenere
Streifen, der am dorischen Tempel F.formen sind der Hundszahn und
(→ *Dor. Ordnung) aus Triglyphen das Wolkenornament. Eine sägeför-
und Metopen zusammengesetzt mige Struktur hat der Sägezahnf.,
(Triglyphenf.), bei der → *Ion. u. während das → Dt. Band bzw. der
Korinth. Ordnung ein ungeteiltes, Zahnf. aus übereckstehenden Back-
mit Figurenreliefs besetztes Ele- steinen besteht. Der aus Rundbo-
ment ist (Figurenf., Zophoros, so- gen zusammengesetzte → Bogen-
wie der aus Stierschädeln gebildete fries kommt in der roman. Bau-
Bukranienf.). Von den gemalten kunst bes. häufig vor, während der
oder plast. Ornamentfriesen der mit ihm kaum verwandte Kreuzbo-
Antike sind die am häufigsten vor- genf. mehr der normann. und islam.
kommenden das → Kymation, der Baukunst zugehört. Die Gotik ent-
Akanthusf., der aus Palmetten und wickelte neben dem Spitzbogenf.
Voluten bestehende Palmettenf., hauptsächl. Blatt- und Laubwerkf.
das aus Palmetten und Lotosblüten und aus Maßwerk gebildete F.
zusammengesetzte → Anthemion Beliebt war auch der Lilienf., der
und der → Mäander, der in gerun- aus Spitzbogen (oft mit Maßwerk)
deter Form, sich überschlagenden besteht und anstelle der Konsolen
Wogen ähnl., »laufender Hund« lilienähnl. Endigungen besitzt. Die
genannt wird. Eine nicht mehr rein Renaissance verwendete im Wesent-
antike Sonderform ist der Zangenf. lichen die antiken F., wenn auch in
bzw. das Flechtband. Das MA. hat mannigfaltigen Variationen.
eine Fülle von F.formen hervorge- Engl. frieze; frz. frise, plate-bande; it. fregio;
bracht, vorwiegend von abstrakt sp. friso.
1 Bukranienf., 8 Rautenf. 16 Scheibenf. 24 Kreuzbogenf.
Aaskopf 9 Diamantierung 17 Kugelf. 25 Spitzbogenf.
2 Akanthusf. 10 Würfelf., 18 Plattenf., Felderf. 26 Blattwerkf.
3 Anthemienf. Schachbrettf. 19 Hundszahn 27 Lilienf.
4 Mäander 11 Rollenf. 20 Wolkenornament 28 Palmettenf.
5 Laufender Hund 12 Schuppenf. 21 Sägezahnf.
6 Zangenf. 13 Figurenf. 22 Deutsches Band,
7 Flechtband, 14 Zickzackf. Zahnf.
Entrelac 15 Zinnenf. 23 Rundbogenf.
193 Fries

Fries
Frigidarium 194

Frigidarium (lat. frigidus: kalt), Froschperspektive, eine → *Per-


Raum für kalte Bäder in den röm. spektive mit tiefliegendem Hori-
→ *Thermen. zont (waagerechte Blickrichtung)
oder mit nach oben gerichtetem
Front, 1. Vorderansicht (→ *Fassa- Blick.
de) eines Baus, aber auch als Rück- Engl. worm’s-eye view; frz. perspective à ras
oder Seitenf. 2. Im Festungsbau de terre; it. prospettiva dal basso; sp. per-
spectiva a ras de tierra.
jede Seite einer vieleckigen Fe-
stung, die eine Kampfeinheit bil-
Fuchs, gemauerter Verbindungs-
det, da ihre Anlagen sich gegensei-
kanal zwischen Heizkessel und
tig bestreichen können.
Schornstein.
Engl. 1. façade, front; frz.1. façade, face; it. 1.
Engl. smoke flue; frz. carneau; it. condotto
facciata, fronte, 2. fronte; sp. elevación, fa-
del fumo (tra focolare e fumaiolo); sp. con-
chada, frente.
ducto del humo.

Frontale (lat.), andere Bezeich- Fuge, 1. der hohle oder mit einem
nung für → *Antependium, die Binde- oder Dichtungsmittel ge-
Verkleidung an der Frontseite eines füllte Raum zwischen zwei anein-
Altars. anderliegenden Elementen glei-
Engl. antependium, frontal; it. antepen- chen oder verschiedenen Mate-
dium, paliotto; sp. revestimiento frontal del rials, auch die sichtbare Grenzlinie
altar.
zwischen ihnen. Die waagerechte
F. im Mauerwerk (Mauerverband)
Frontalperspektive, eine → *Per- heißt Lagerf., die senkrechte Stoßf.
spektive, deren einziger Flucht- Eine F. ohne Mörtel heißt Luftf.
punkt dem betrachtenden Auge (Trockenf.). Füllt der Mörtel die F.
gegenüber in der Bildmitte liegt.
Engl. frontal perspective; frz. perspective
centrale; it. prospettiva frontale; sp. per-
spectiva frontal.

Frontispiz (frz. frontispice: Vorder-


oder Hauptansicht), Frontgiebel,
Giebeldreieck über dem Mittel-
risalit eines Gebäudes (→ *Risalit),
auch über Türen und Fenstern, oft
auch mit dem im Franz. dafür
gebräuchl. Wort als Fronton be-
zeichnet.
Engl. frontispiece; it. frontespizio; sp. fron-
tispicio, frontón.

Fronton (frz.) → *Frontispiz.

Froschmaul, Fledermausgaupe Frontispiz


→ *Dachfenster. (Beispiel: Münster, Schloß, 18. Jh.)
195 Fundament

nur teilweise aus, so daß sie an der Dicke der F. gleich oder annähernd
Ansichtsfläche der Mauer hohl gleich der Dicke des Rahmens.
erscheint, so spricht man von offe- Engl. panel; frz. panneau (de remplissage),
ner F. → Anfangsf., → Bruchf., pan; it. pannello; sp. relleno.
Keilf. und Scheitelf. 2. Bauf., eine
F., die Bauteile aus arbeitstechn.
und konstruktiven Gründen trennt
(Arbeitsf., Dehnf., Setzf.).
Engl., frz. joint; it. giunto; sp. junta, juntu-
ra.

Füllbrett, Windbrett, ein Brett,


das den Zwischenraum zwischen
den Balkenköpfen einer Decken-
balkenlage im niedersächs. Fach-
werkbau füllt.
Engl. panel board; frz. panneau.

Füllholz, 1. zumeist profiliertes,


zwischen den Balkenköpfen ober- Füllung
halb des Rähms zum Verschluß der oben: überschobene Füllung
Deckenfüllung an der Außenwand unten: Rahmen und Füllung
eingesetztes Holz, auch als Brett
Fundament (lat. das Gegründe-
vorkommend. 2. Zwischen zwei
te), Bankett, Grundmauer, ist die
Wechselhölzern eingfügtes Holz
Gesamtheit des Unterbaus eines
(→ Wechsel).
Gebäudes. Bei nichtunterkellerten
Engl. filler; frz. pièce de remplissage; sp. ma-
dero de relleno. Bauwerken muß die F.mauer
(Grundmauer) immer bis in frost-
Füllmauer, eine Mauer, die zwi- freie Tiefe heruntergeführt werden.
schen regelmäßig gemauerten Von einer Tiefgründung spricht
Ansichtsflächen (Blendmauer) mit man, wenn das F. wegen eines
Bruchsteinen oder Mörtel aufge- schlechten Baugrundes in größere
füllt ist (→ *Mauerwerk). Tiefe heruntergeführt werden muß.
Frz. mur de remplage; it. muro a sacco; Daneben kommt die Flachgrün-
sp. muro de relleno. dung vor, bei der die F.breite so groß
sein muß, daß die zulässige Bean-
Füllung, bei Türen, Wandverklei- spruchung der Baugrundpressung
dungen, Möbeln, Decken u. dergl. nicht überschritten wird. Falls die
die meist aus dünnerem Holz F.breite wesentl. größer ist als das
bestehende Fläche, die von einem Mauerwerk, so kann das F. einmal
dickeren Rahmen umgeben wird, oder mehrfach abgetreppt werden,
in dem Nuten zur Aufnahme der doch darf der Winkel der Druck-
am Rande manchmal in der Holz- verteilung nicht geringer als 45°
dicke verringerten (→ *Abplattung angenommen werden. Bei schlech-
2, Abgründung) F. angebracht sind. tem Baugrund wird oft die Pfahl-
Bei der überschobenen F. ist die rostgründung verwendet. Auch
Fundamentbogen 196

können armierte F.platten sowie Fünfblatt, eine aus fünf gleich-


→ *Erdbogen bzw. umgekehrte großen Spitzbogen bestehende Fi-
Gewölbe unter dem Baukörper an- gur des got. Maßwerks (→ Blatt 2).
geordnet sein. Engl. cinquefoil; frz. cinq-feuille, quinte-
Engl. foundation; frz. fondations; it. fonda- feuille, pentagone lobé; it. pentafoglio;
zione, Pl. fondamenta; sp. fundación, cimi- sp. rosetón de cinco hojas.
ento.
Fünfpaß, Figur des got. Maßwerks
aus fünf gleichgroßen Kreisteilen,
die in oder um einen Kreis ange-
ordnet sind (→ *Paß).
Engl. cinquefoil; frz. quintefeuille; it. penta-
lobo; sp. rosetón de cinco lóbulos.

Funkturm → Fernsehturm.

Furniere (frz. fournir: mit etwas


versehen, aus ahd. frumjan: ver-
schaffen, vollenden), dünne Blätter
(0,3–8 mm) aus edlen Hölzern
zum Bekleiden von Möbeln aus
weniger wertvollem Holz. Das ein-
zelne Furnier, durch Schneiden,
Fundament
Sägen, Hobeln oder Schälen ge-
wonnen, wird auf die aufgerauhte
Unterlage (Blindholz) aufgeleimt.
Engl. veneer; frz. placage, contre-placage,
Flachgründung
feuille de placage; it. impiallacciatura;
sp. hoja de madera.
1 Fundamentkörper (Beton)
2 Kellermauerwerk Fußband, → Band zwischen Stän-
3 Horizontalisolierung (Dichtungsbahn) der und Schwelle im → *Fachwerk-
4 Sockelplatte
5 Traufpflaster
bau, das am Fußpunkt einen Drei-
6 Hinterfüllung ecksverband herstellt.
7 Vertikalisolierung (Anstrich) Engl. foot brace; frz. lien de base; it. piccolo
contraffisso di piede; sp. unión pie derecho-
solera.
Fundamentbogen, Spannbogen,
Spanner, unter der Erdgleiche lie- Fußboden, gegen Verschleiß und
gender Bogen in der Fundament- Abnutzung widerstandsfähige
mauer zur Überspannung von Bo- Schicht als untere Begrenzung des
denstörungen (Brunnen, Morast, Raums, eine zum Betreten be-
Klüfte) oder zur Einsparung von stimmte Fläche, insbes. der begeh-
Baumaterial, nicht zu verwechseln bare Belag von Geschoßdecken in
mit → *Erdbogen. Innenräumen, bestehend aus Na-
Engl. foundation arch; frz. arc de fondation; tursteinplatten in Mörtel verlegt,
it. barulla; sp. arco de fundación. Backsteinen oder Tonfliesen, Est-
197 Galerie

rich oder Mosaik sowie Holzf. als Futter, die in einer Öffnung ange-
Dielenf., Tafelf., Riemchenf. und brachte innere Verkleidung, bes. als
Parkettf., selten Eisen- oder Glas- hölzerner Futterrahmen bei Türen
platten. und Fenstern.
Engl. floor, flooring; frz. sol, plancher, aire; Engl. lining, sheath; frz. doublure, fourrure;
it. pavimento; sp. piso, suelo. it. fodera dell’ imbotte; sp. forro, relleno.

Fußgesims, Sockelgesims, Gesims Futtermauer, gemauerte Beklei-


als unterer Abschluß einer Wand dung, z. B. einer Böschung, zum
auch über einem Sockel (→ *Ge- Schutz gegen das Abstürzen von
sims). Felsmassen, im Unterschied zur
Engl. base moulding; frz. moulure de la → Stützmauer gegen Erdmassen.
base; it. cornice del basamento; sp. moldura Engl. retaining-wall, countermure; frz. con-
del zócalo. tre-mur, mur de chemise; it. muro di rives-
timento, m. di protezione; sp. muro de
Fußleiste, etwa 10 cm hohe Holz- revestimiento.
leiste zur Deckung der Fuge zwi-
schen Wand und Fußboden und Futterstufe → Setzstufe.
zum Schutz der Wand beim
Bodenreinigen (Scheuerleiste).
Engl. skirting board, baseboard; frz. anté-
bois, plinthe; it. battiscopa, zoccolo; sp. guar-
dapolvo, listón del zócalo, tabla d. z.
G
Fußpfette, → Pfette, die Fußpunkt Gaden, 1. Fensterzone im oberen
der Rofen oder Sparren abstützt, Teil des Mittelschiffs einer → *Ba-
kann häufig zugleich den → Rähm silika (→ Obergaden). 2. Einräu-
der Fachwerkwand bilden. miges Bauwerk zur Aufbewahrung
Engl. inferior purlin; frz. panne sablière, p. von Vorräten, dann auch Kaufla-
inférieuere; it. arcareccio inferiore; sp. cor- den als Holzbude, auch bescheide-
rea inferior. nes Wohnhaus, schließl. wehrhafte
Vorratsbauten, die auch als Zu-
Fußstrebe, → Strebe zwischen fluchtstätte bei Bauernhöfen die-
Ständer und Schwelle im Fach- nen. 3. Stockwerk, eigentl. Gega-
werkbau zur Dreiecksversteifung. deme als Reihe von Gemächern.
Engl. strut, foot brace; frz. jambette, gous- Frz. étage clair, clairevoie; it. claristorio;
set; it. piccolo contraffisso di piede; sp. pén- sp. 1. claristorio, 2. almacén familiar 3. piso.
dola.

Fußwalm, im Gegensatz zum Gadenburg, eine als Wehrspeicher


Krüppelwalm Abwalmung an der ausgeformte Burg als Zuflucht für
unteren Seite eines Giebels. In die Bewohner umliegender Bauern-
Ostasien → Irimoyadach genannt gehöfte.
(→ Dachformen).
Frz. comble à demi-croupe, c. à croupe boî- Galerie (frz.), langer, gedeckter,
teuse; sp. copete. einseitig offener Gang. 1. Als Lauf-
gang an einer Fassade, auch als Zier-
Fußwinkelholz → Winkelholz. form (→ Zwergg.). 2. Langge-
Galilaea 198

streckter, einseitig belichteter Ver- Galilaea, Vorkirche, Narthex, auch


bindungsgang in einem Schloß, Vorhof, Atrium, → *Paradies, um-
auch zum Aufhängen von Bildern mauerter, auch mit Säulengängen
genutzt, übertragen allgemein auf reicher gestalteter Vorhof vor ei-
Sammlungsräume, insbes. für Ge- nem Kircheneingang, zumeist im
mälde (Museum). 3. Emporen- W., wo sich die Ungetauften auf-
oder Balkonreihe in Theatern. 4. halten durften, aber auch für Bü-
Vorgekragter Laufgang im nord. ßer. Schon zu den frühesten röm.
und alpenländ. Blockbau, von den Basiliken gehörig und im Verlaufe
aus den Außen- und Zwischenwän- des MA. seltener.
den herausstehenden Blockbalken, Engl. galilee; frz. galilée; it., sp. galilea.
im Fachwerkbau von den verlän-
gerten Deckenbalken getragen. Die Ganerbenburg, von mehreren
Brüstung war urspr. verbrettert Familien (Ganerben) bewohnte,
oder als Balusterreihe ausgebildet. mehrgliedrige → *Burg, zumeist
5. Im Festungsbau ein Minengang. mit getrennter innerer Verteidi-
6. Im Städtebau glasgedeckte öf- gungsmöglichkeit und gemeinsa-
fentl. Ladenstraßen, jedoch meist mer äußerer Umwehrung.
als Passage bezeichnet. 7. Seitl. of- Engl. coparcenary castle.
fene überwölbte oder mit Stahlbe-
tonplatte abgedeckte Überbauung Gang, 1. schmaler Verkehrsraum
von Gebirgsstraßen zum Schutz zwischen den einzelnen Räumen
gegen Lawinen und Steinschlag. eines Geschosses, im Gebäude-
Engl. gallery; frz. galerie; it. galleria; sp. gale- inneren Korridor oder Flur, an der
ría. Front gelegen und manchmal seitl.
offen Laubeng. genannt. 2. Städte-
baul. schmaler Verbindungsweg
ohne Fahrverkehr.
Engl. 1. corridor, 2. passage; frz. 1. corridor,
couloir, 2. passage; it. 1. corridoio, 2. pas-
saggio pedonale; sp. corredor, pasadizo.

Ganggrab, stollenförmig in den


Felsen bzw. in das Erdreich vorge-
triebener → *Grabbau, der haupt-
sächl. in Ägypten (Neues Reich)
vorkommt. Der meist nach unten
abfallende Gang kann durch Quer-
ausweitungen gegliedert sein und
endigt in einer Grabkammer.
Engl. megalithic tomb; frz. allée couverte;
sp. sepulcro megalítico.

Ganzbalken → Hauptbalken.

Ganzholz, ein Balken, der aus ei-


Galerie 2 nem vollen, unzertrennten Baum-
199 Garten

stamm geschnitten ist, so daß der häuser. Schon in Ägypten öffnete


Kern des Holzes in der Mitte des sich die Vorhalle des → *Wohn-
Balkenquerschnitts liegt. hauses gegen einen G., in dessen
Frz. bois de brin, b. à section entière; it. Voll- Mitte oft ein Bassin lag. Bes. ent-
holz: legname in tronco scortecciato; sp. vi- wickelt war die G.kunst in Meso-
ga tronco. potamien (Hängende Gärten der
Semiramis in Babylon), wo die
Garbha-Griha (ind. Mutterleib),
künstl. Bewässerung die Voraus-
Inneres der Cella des ind. Tempels
setzung der G.anlage war. Pracht-
(Tempelbau 5), in der ein Lingam
volle Parkanlagen umgaben auch
als Symbol der Zeugung stand
(→ *Mandapa). die Paläste der Achämeniden, de-
ren Kanäle auf die Architektur
Garderobe (frz.), Kleiderkammer, Bezug nahmen. Auch die Griechen
Kleiderablageraum. und die Römer kannten prachtvol-
Engl. wardrobe, study; frz. garde-robe, ves- le G.anlagen mit Bassins, Kolonna-
tiaire; it. guardaroba; sp. guardarropas. den, Zierarchitektur, Plastik. Den
G. des Islams liegt ebenso wie den
Garten, nach der Einfriedung mit ma. G. die Vorstellung vom Para-
Gerten (Stangenzaun) benannter, dies zugrunde, doch herrschte im
künstl. bepflanzter und gepflegter MA. der Nutzg. bzw. Arzneimit-
Bereich, der durch Wege, Stütz- telg. vor. Neu belebt wurde die
mauern, Treppen, Terrassen und G.kunst in der Renaissance, deren
Wasserbassins vielfältig gestaltet G. meist regelmäßig um ein Zen-
werden kann. Der G. steht vor al- trum (Bassin, Gartenpalast) ange-
lem auch in der modernen Bau- legt war. In der Barockzeit erhält
kunst zur Wohnung in enger Be- der G. (Park) gesteigerte Bedeutung
ziehung, so daß der G. Ergänzung und wird eng auf die Architektur
und Erweiterung der Wohnung des Schlosses bezogen. Die Teile
werden kann: Terrassen, Sitzplätze, der G. sind symmetr. um eine Mit-
überdeckte Lauben und → *G.- telachse (Weg, Allee, Kanal) ange-

Garten

(Beispiel: Babylon, Hängende Gärten der Semiramis)


Gartenhaus 200

ordnet und gegen das Schloß deut- metr. G.anlagen. Bedeutend ist
lich gesteigert (Tapis Vert, → Bos- auch die G.kunst des islam. Kul-
kett, → Broderieparterre). Später turbereiches, dessen mit Wasser-
herrschte der → engl. G. vor, der spielen versehene Gärten meist
ähnl. dem ostasiat. G. eine lockere, durch Aquädukte versorgt sind.
natürl., maler. Gestaltung anstrebt, Eine hochentwickelte G.kunst hat
also den Gegensatz zum streng Japan, dessen Gärten verkleinerten
geometr. Renaissance- und Ba- Ausschnitten der Landschaft glei-
rockg. hervorkehrt. Dem Interesse chen oder symbol. der Meditation
an seltenen Pflanzen entsprechen dienen (Steing.).
Alpeng. (Alpinum) und Botani- Engl. garden; frz. jardin; it. giardino; sp. jardín.
scher G., die durch → *Orangerien
für nicht winterharte Pflanzen Gartenhaus, kleines Gebäude, das
ergänzt werden. Seit dem 19. Jh. zunächst zur Unterbringung von
wechselt die Vorliebe zwischen Gartengeräten gedacht war, in
geometr. und maler. bzw. asym- einem Garten. Das G., das später

(Beispiel: München, Nymphenburg)

(Beispiel: Hannover, Herrenhausen)


201 Gartentheater

auch als Gartensaal zum Schutz Gartensaal, in barocken Schloß-


gegen die Witterung oder für einfa- anlagen ein ebenerdig gelegener
che Wohnzwecke errichtet wurde, und durch Türen zum Garten hin
ist in der Barockzeit oft von diffe- geöffneter Saal.
renzierter Gestalt und bedeutender
Größe. Es kann dann als → Belve- Gartenstadt, »eine planmäßig ge-
dere, → Aussichtstempel, als Tee- staltete Siedlung auf wohlfeilem
pavillon oder → *Lustschloß (Fa- Gelände, das dauernd in einer Art
vorite, Mon Bijou, → *Eremitage, Obereigentum der Gemeinschaft
Fantaisie, Mon Repos, Bagatelle erhalten wird, derart, daß jede
u. a.) am Abschluß einer Garten- Spekulation mit dem Grund und
anlage stehen. Sonderformen neh- Boden dauernd unmöglich ist. Sie
men dem damaligen Zeitgeschmack ist ein neuer Stadttypus, der eine
entsprechend auch ostasiat. Formen durchgreifende Wohnungsreform
an (Pagode, Chinesisches Haus). ermöglicht, für Industrie und
Größere Anlagen von G., die oft Handwerk vorteilhafte Produk-
noch mit Flügeln oder mit im Kreis tionsbedingungen gewährleistet
geschlossenen Anbauten (»Zirkel«)
und einen großen Teil seines Ge-
versehen sein können, nennt man
bietes dauernd dem Garten- und
manchmal auch → *Orangerie
Ackerbau sichert.« (Howard) Die
(→ *Chinoiserie).
internationale G.-Bewegung geht
Engl. summerhouse; frz. pavillon, maison
de jardin; it. padiglione; sp. pabellón.
zurück auf Ebenezer Howard,
Garden-Cities of to-morrow, Lon-
don 1898; 1899 engl. G.-Gesell-
schaft gegründet, 1903 Gelände für
Letchworth, 50 km von London,
erworben für 30 000 Einwohner,
1928 wohnten jedoch nur 14 000
dort. In Deutschland wird 1902
die »Deutsche Gartenstadt-Gesell-
schaft« gegründet, die ab 1907
Hellerau bei Dresden baut; 1914
bestehen 30 deutsche G.- und
Gartenwohnstädte.
Engl. garden city; frz. cité-jardin; it. città
giardino; sp. ciudad jardín.

Gartenhaus
Gartentheater, Heckentheater,
ein Naturtheater in barocken Gar-
Gartenlaube, ein aus Dach, tenanlagen, dessen Bühne meist
Stütz- und Gitterwerk bestehendes von kulissenartig angeordneten
Gebäude zum Sitzen, es kann auch Hecken gebildet und mit allegori-
auf der dem Winde zugekehrten schen Figuren geschmückt ist, aber
Seite geschlossen sein. auch aus einer romantischen Ruine
Engl. arbour, am. arbor; frz. berceau, ton- oder aus einer Grotte bestehen
nelle; it. pergola; sp. glorieta. kann. (Abb. S. 202)
Gasthaus 202

Gasthaus, Gasthof, Herberge, Hos- Gaststätte, Gastwirtschaft, Wirts-


piz, Hotel, Fremdenheim, Haus zur haus, Restaurant, Räumlichkeiten
gewerbl. Beherbergung und Verpfle- zur gewerbmäßigen Bewirtung von
gung von Gästen im Unterschied Gästen, zu Geselligkeit und zur
zur Gaststätte, wo Gäste nur ver- Unterhaltung im Unterschied zu
pflegt werden. Das G. besteht aus dem auch teilweise fälschl. Gast-
einem Gastraum mit Theke, auch wirtschaft genannten → Gasthaus,
zusätzl. weitere Speiseräume, und das auch die Gäste beherbergt. Die
zumeist im Obergeschoß Gästezim- G. besteht in der Grundausstattung
mer, mit mehr als 20 Betten heute aus einer Küche und einem Gast-
als → Hotel bezeichnet. Die Zunah- raum. Erst seit dem späten MA.
me von Handel und Verkehr führ- entwickelten sich aus dem Gast-
te zur Bildung größerer G. in Städ- haus wieder Tavernen oder Wein-
ten und an Landstraßen. So entstan- stuben, Ausschanklokale der Brau-
den Seefahrtshäuser der Hanse, ereien, Ratskeller, Zunfthäuser,
Posthalterstationen seit 16. Jh.; ver- Schenken von Kirchen und Klö-
einzelte Beispiele sind seit dem stern, Markt-, Hof- und Gerichts-
15. Jh. erhalten. Die Bautypen sind schenken. Die Bevölkerungszu-
im 15. /16. Jh. denen der Gilde- u. nahme und die Verkehrsentwick-
Innungshäuser ähnl. Im 17. /18. Jh. lung führten im 19./20. Jh. zu einer
nahmen sie unter frz. Einfluß die Vielfalt neuartiger Betriebe im G.-
Form von adeligen Stadtpalais an, Gewerbe: Selbstbedienungsg., Au-
bis sie im 19. Jh. einen eigenständi- tomatenrestaurants, Snackbars mit
gen Typ ausbildeten. Der jüngste einem hohen Grad von Rationa-
Typ ist das Motel, ein häufig abgele- lisierung; aber auch Spezialitäteng.
genes Hotel für Autofahrer. → *Ka- Engl. public house; frz. restaurant; it. risto-
rawanserei. rante; sp. restaurante.
Engl. restaurant, inn, tavern; frz. auberge,
hôtel, hôtellerie; it. osteria, trattoria, locan- Gatter, kreuzweise Anordnung
da; sp. posada, hostería. von zwei Reihen unter sich paral-

Gartentheater
203 Gebinde

leler Stäbe, die auch verziert sein Gebäude, ein sich über die Erde
können, als Tor- oder Grundstücks- erhebendes und Räume umschlie-
verschluß. ßendes → Bauwerk.
Engl. grate, lattice; frz. treillis, treillage, Engl. building, edifice; frz. bâtiment, édifice;
châssis; it. recinto, steccato; sp. enrejado. it. edificio, costruzione; sp. edificio, con-
strucción en altura.
Gaube, Gaupe, Dachgaube, urspr.
fränk. Dialektausdruck eines klei- Gebinde, 1. Wandgebinde, kon-
nen, in Querrichtung auf dem struktive Einheit aus tragenden,
Dach sitzenden Aufbaus mit senk- sich gegenüberstehenden Ständern
rechter Fensteröffnung, entweder und sie verbindenden Querbalken
als stehende G., bei der die Fen- (Binderbalken). 2. Dachgebinde,
steröffnung höher als breit ist, oder Binderbalken und Sparrenpaar ei-
als liegende G., bei der die Fenster- ner Dachkonstruktion; beim Voll-
öffnung breiter als hoch ist. G. mit
Gebundenes System
runder oder ovaler Öffnung (Och-
senauge, frz. Œil-de-bœuf) kom-
men bes. im Barock vor. Nach der
Art ihres Dachs werden unterschie-
den Giebelg. mit Satteldach, Walmg.
mit Walmdach und Schleppg. mit
flachem Schleppdach, auch mit all-
mähl. bogenförmig angehobenem
Schleppdach als Fledermausg. – Zu
unterscheiden von der → *Lukarne
(Zwerchhaus). → *Dachfenster.
Engl. dormer window; frz. lucarne; it. ab-
baino; sp. buhardilla.

Gebälk, Gesamtheit der → *Balken


einer Deckenkonstruktion (Bal-
kenlage) oder einer → *Dachkon-
struktion (Dachg.). In der antiken
Architektur die Gesamtheit von
Balken (Architrav, Epistylion), Fries
(→ *Dorische Ordnung, → *Ioni-
sche Ordnung, → *Korinthische
Ordnung, → Toskanische Ord-
nung) und Kranzgesims (Geison,
Konsolgesims), urspr. eine Holz-
konstruktion, die aber schon
früh mit Terrakotten ummantelt
(→ *Antefixa) oder durch Stein-
balken ersetzt wurde.
Engl. timber framing, trabeation, entabla-
ture; frz. empoutrerie, entablement, pou-
trage, poutraison; it. travatura, ossatura di
legno, impalcatura, trabeazione; sp. evigado. a Vierung
Gebück 204

gebinde bzw. Dachbinder wird das Geburtshaus, Mammisi, vor


zugehörige Sparrenpaar als Binder- ägypt. Tempeln der Spätzeit (Den-
gespärre, beim Leer- bzw. Freige- dera, Edfu) am Eingang des Tem-
binde als Leer-, Füll- oder Zwi- pelbezirks errichtetes Gebäude, in
schengespärre bezeichnet. dem das göttl. Kind der Liebesgöt-
Engl. 2. truss, poop; frz. 2. (Schieferdach) tin Hathor geboren wurde. Das G.
rangée d’ardoises; it. 2. coppia di puntoni, besteht meist aus mehreren Räu-
capriata; sp. madeja, atado, anclaje. men und einer Vorhalle mit seitl.
Treppen. Hier waren Darstellun-
Gebück, dicht verwachsene Sträu- gen des Gottes Bes zu finden. Die
cher und Hecken als Annähe- übrigen Seiten waren von Säulen
rungshindernis. gerahmt, zwischen die Schranken
mit Reliefdarstellungen (Vereh-
Gebundenes System, ein qua- rung der Hathor und des Götter-
drat., auf das Vierungsquadrat zu- kindes durch Pharaonen) in halber
rückgehender Schematismus, der Höhe der Stützen eingefügt waren.
dem gesamten Grundriß einer ge- Engl. birthplace; frz. maison natale; it. luogo
wölbten roman. Basilika zugrunde di nasca; sp. casa natal.
liegt: einem quadratischen Mit-
telschiffjoch entsprechen in den Gefach, im Fachwerkbau das von
beiden Seitenschiffen je zwei qua- Hölzern (Ständer, Stiel, Riegel)
dratische Joche von halber Seiten- umschlossene Feld der Außen-
länge. Diese Ausbildung ist durch wand, das durch Ausfachung, Fen-
die → *Gewölbeform bedingt: alle ster oder Tür geschlossen wird.
Gurt- und Schildbogen können Engl. compartment; frz. pan; it. scomparti-
halbkreisförmig ausgebildet wer- mento; sp. compartimento del entramado.
den. (Abb. S. 203)
Engl. ad quadratum; frz. plan basilical, Gefängnis, ein verschließbarer
système lié (roman); it. impianto a modulo Raum im Rathaus oder → Ge-
quadrato; sp. sistema entramado. richtsgebäude, seit dem 19. Jh.

Geburtshaus
205 Geisipodes

eigene, z.T. mehrflügelige Anlagen Baukörper liegen können. An der


mit abschließender Mauer. Straßenfront ist meist ein kleineres
Tor für die Bewohner neben einer
Gefangener Raum, ein nur durch größeren Wageneinfahrt angeord-
einen anderen Raum, also nicht net. Eine Sonderform des G. ist der
vom Flur zugängl. Raum. → *Vierkanthof (hauptsächl. in
Engl. dead space; sp. cuarto sin salida direc- Österreich).
ta. Engl. farm, farmstead; frz. métairie, ferme;
it. fattoria, masseria, podere; sp. granja.
Gefüge, 1. hauskundl. für kultur-
geschichtl. Analyse eines Gebäu-
des. 2. Technisch für die konstruk-
tive Gesamtheit eines Hauses. 3.
Konstruktiv für Einzelheiten der
Holzkonstruktion (auch Gefüge-
knoten).
Engl. structure; frz. appareil, grainure, tex-
Gehrung
ture; it. commettitura; sp. 3. estructura da
a Winkelgehrung b Gratgehrung
madera.

Gefußt → gestelzt. Gehrung, Verbindung von zwei


Balken, Bohlen oder Brettern
Gehöft, Gruppierung von verschie- (Rahmen), die (meist unter 45°)
denen Baukörpern, hauptsächl. bei schräg aneinanderstoßen, so daß
landwirtschaftl. Gebäuden, die nach die Gehrlinie durch die Winkel-
ihren Funktionen – Wohnhaus, halbierende gebildet wird. Je nach
Stall, Scheune – differenziert und der Profilierung des Rahmens
meist U-förmig um einen Hof spricht man von einer Gratg. bzw.
gruppiert sind. Die wichtigsten Winkelg.
G.formen des → Bauernhauses sind Engl. mitre, am. miter; frz. onglet, biais,
das mitteldt. und das fränk. G., die biaisement; it. quartabuono; sp. esviaje,
jedoch in verschiedenen Varianten inglete.
vorkommen, wobei Wohnteil und
Stall manchmal auch in einem Geisipodes, gr. für → Zahnschnitt.

Mitteldeutsches Gehöft
a Wohnung b Stall c Scheune d Schuppen e Altenteil
Geison 206

Geison (gr.), Corona, eigentl. ausgebildet als die normale Ge-


Schutzdach, Wetterdach, Saum, bes. wänderahmung (→ *Fensterfor-
das Kranzgesims (corona) des Ge- men, → *Drolerie, → *Kolonnade).
bälks antiker Tempel entlang der Engl. coupled; frz. couplé, groupé, accou-
Traufe; das die Giebelschräge (Ort- plé; it. gemino, accoppiato, binato; sp. acop-
gang) begleitende G. wird Schrägg. lado, emparejado.
oder Ortganggesims genannt. Das
G. kragt über das Triglyphon am Geländer, Abschluß in Brü-
dor. Tempel und über den Fries stungshöhe (→ Brüstung) aus Stein,
oder den Zahnschnitt (Geisipodes) Holz oder Metall an → *Treppen,
des ion. Tempels vor, ist meist pro- Terrassen, Balkonen, Altanen u.
filiert und bildet mit der Sima den dergl., urspr. ein Stangen- oder
oberen Abschluß des Gebälks. Das Lattenzaun. Das G. kann massiv
dor. G. zeigt an der Unterseite in sein, ist aber gewöhnl. durchbro-
regelmäßigen Abständen Hänge- chen und in einzelne Pfosten, Stä-
plättchen (→ Mutuli), die mit Trop- be, Baluster (→ *Balustrade) unter-
fen (→ Guttae) besetzt sind. Das teilt, die oben von einem G.holm
ion. G. ist ein konkav unterschnitt- (→ Handlauf) abgeschlossen wer-
tenes Gesims mit einer flachen den. Bei längeren G. werden die
Wassernase, im übrigen glatt be- dünnen Stäbe oft in bestimmten
lassen, → *Dorische Ordnung. Abständen durch einen Haupt-
Engl. frz., it., sp. geison. pfosten verstärkt.
Engl. railing; frz. garde-corps, balustrade;
it. parapetto, ringhiera; sp. barandilla.
Gekuppelt, unmittelbar neben-
einanderliegende und einander be-
tont zugeordnete Bauelemente
(Säulen, Träger, Fenster, Portale
oder dergl.). Um eine engere Ver-
bindung herzustellen, wird beim g.
Fenster (Zwillingsfenster, Doppel-
arkade) oder Portal meist der ver-
bindende Mittelpfosten leichter
Geländer
a Hauptpfosten b Handlauf (Holm)

Gelaß, ein in Kellern oder auf


Dachböden durch eine leichte
Wand abgesonderter Raum zur
Aufbewahrung von Holz, Kohlen
usw., dann jeder kleine Raum.
It. carbonaia, legnaia; sp. leñera , carbonera,
espacio pequeño.

Gelenk, 1. Verbindungselement
Gekuppelte Fenster mit gekuppelten zwischen zwei verschieden gerich-
Säulen (Ansicht und Schnitt) teten Bau- oder Raumteilen. 2.
207 Gerichtsgebäude

Frei bewegl. Verbindung verschie- Gemeindehaus, 1. Gebäude, in


dener Konstruktionsteile (zum Un- dem eine Dorfgemeinde ihre Ver-
terschied vom starren → *Knoten). sammlungen abhält, darin ein gro-
Engl. hinge, link; frz. charnière, articula- ßer Saal, ein Sitzungszimmer für
tion; it. cerniera; sp. articulación. den Gemeinderat, einige Schreib-
zimmer und ein Archiv, vergleich-
bar mit einem → *Rathaus, auch
mit Gefängnis und Armenwoh-
nungen. 2. Eine Verbindung mit
der Kirche erstmals 1875/76 in
Straßburg von E. Salomon gebau-
tes Gebäude mit Saal, Sakristei,
Sitzungszimmern für Aufgaben
1 Gelenk zwischen
der religiösen Gemeinde.
Baukörpern Engl. 1. community center, 2. parish hall;
2 Fußgelenk eines frz. 1. maison communale, 2. maison pa-
Rahmens roissiale; it. 1. casa comunale, 2. casa par-
rocchiale; sp. casa de la comuna.
Gelenkbogen, ein bogenförmig
gekrümmtes Tragwerk mit je Gerader Stoß, dient zur waage-
einem Gelenk an den beiden rechten und senkrechten Verlän-
Kämpferpunkten. Der G. ist das gerung von Hölzern in einfachster
einfachste, statisch unbestimmt Weise. Der Endquerschnitt verläuft
gelagerte Fachwerksystem. Ein senkrecht zur Längsachse. Gegen
Tragwerk mit je einem Gelenk an Verschieben sind g. S. durch Klam-
den beiden Kämpferpunkten und mern u.ä. zu sichern.
einem dritten am Scheitel heißt Engl. butt joint; frz. joint droit; it. giuntura
Dreig., er ist statisch bestimmt, bei semplice diretta; sp. unión de tope.
Brücken und großen Hallen ver-
wendet. Gerichtsgebäude, Gebäude, in
Engl. hinged arch; frz. (poutre en) arc arti- dem Gericht gesprochen wird. Im
culé; it. arco a cerniere; sp. arco articulado. Altertum wurde anfängl. unter
freiem Himmel Gericht gehalten,
Gelenkrahmen, ein → Rahmen später wurden die gedeckten, für
mit eingespannten Auflagern, der den Handel errichteten Hallen
durch den Einbau eines beliebig (Basiliken) als Gerichtsstätten be-
angeordneten Gelenkes für jedes nutzt: in der an den längsrechtecki-
eingespannte Auflager wieder stat. gen Raum anschließenden Konche,
bestimmbar wird. einer im Fußboden erhöhten, halb-
Engl. hinged frame; frz. cadre articulé; it. te- kreisförmigen Nische, befindet sich
laio incernierato; sp. marco articulado.
das Tribunal, der Platz für den
Gemach, eigentl. bequem, ruhig, Richter und seine Beisitzer. Erst im
dann jeder abgesonderte Raum, Zusammenhang mit dem wirt-
bes. ein kleinerer Wohnraum. schaftl. Aufschwung und der polit.
Engl. room, chamber; frz. chambre, salle Bedeutung der Städte entstanden
(d’un palais); it. stanza, camera; sp. apo- für die Pflege der Gerichtsbarkeit
sento. Räume in den Rathäusern, → Ge-
Gerichtslaube 208

fängnis, dazu auch Gerichtstürme. die Netzriegel liegen, die die Lauf-
Die Gerichtshallen waren häufig bohlen aufnehmen; bei nur einer
als offene Lauben gebaut; bei feh- Reihe von Rüstbäumen liegen die
lendem Rathaus auch als offener Netzriegel in viereckigen Mauer-
Holzanbau an Kirchen (→ Gerichts- löchern (Rüstlöchern, → Gerüst-
laube). Der Gerichtsraum war im löchern). b) Beim Bockg. liegen
Spät-MA. mit reichem Gestühl für die Bohlen auf Holzböcken auf. c)
die Vorsitzenden und Schöffen Auslegerg. oder fliegendes G., Aus-
ausgestattet, verzierte Schranken leger werden in geeigneten Ab-
grenzten den Raum für das Pu- ständen quer auf die Mauer gelegt,
blikum ab. Mit fortschreitender außen und innen etwa gleich über-
Rechtspflege stellte sich im 19. Jh. stehend und mit Bügen abgestrebt,
das Bedürfnis nach eigenen, den oder durch einige Mauerschichten
Gerichtsverfahren angepaßten Ge- belastet; auf den Auslegern liegen
richtsgebäuden heraus. die Bohlen; beim Abrüsten werden
Engl. courthouse; frz. hôtel de justice, tri- die Ausleger abgesägt oder ent-
bunal; it. palazzo di giustizia, tribunale; fernt, es verbleiben die Gerüst-
sp. tribunales de justicia. löcher. d) Hängeböden an Seil-
schlaufen werden nur selten und zu
Gerichtslaube, im MA. zumeist Reparaturen verwendet. 2. Gesamt-
hölzerne Anbauten an der Kirche heit der konstruktiven Hölzer bei
(wenn kein Rathaus vorhanden einem Holzgebäude.
war) oder am Rathaus, auch Be- Engl. 1. scaffold, 2. framework; frz. 1. écha-
zeichnung für den Sitzungssaal im faudage, échafaud; it. 1. impalcatura, pon-
Rathaus (z. B. G. im Lüneburger teggio, 2. ossatura di legno; sp. andamio.
Rathaus 15. /16. Jh.) (→ Gerichts-
gebäude). Gerüstbretter, mindestens 3,5 cm
Sp. edificación junto a la iglesia, e. j. al ayun- dicke Laufbohlen, die bei → Gerü-
tamiento. sten die waagerechte begehbare La-
ge bilden; sie liegen auf den
Gerippebau → Skelettbau. Auslegern, Netzriegeln oder Bök-
ken auf.
Gerkammer, ältere dt. Bezeich- Engl. scaffold boards; frz. planche d’écha-
nung für → Sakristei. faudage; it. tavole da ponte, palanche; sp. ta-
blas de andamiaje.
Gerüst, 1. hölzerne Vorrichtung
(heute aus Metall), auf der die Gerüstlöcher, ½ Stein tiefe Aus-
Bauleute bei der Arbeit stehen; die sparrung im Mauerwerk als Auf-
einzelnen Arbeitsböden werden lage für die Netzriegel des → Ge-
über Leitern oder Laufschrägen rüsts.
erreicht. a) Standg. oder Stangeng. Engl. putlog holes; sp. hueco para anclar el
aus senkrecht oder wenig schräg andamio.
gestellten Rüststangen oder Rüst-
bäumen, an denen in etwa 1,50 m Geschlechterturm, Wohnturm
Abstand waagerecht, parallel zur des Adels in einer Stadt. Der Ein-
Mauer die Streichstangen oder gang lag oft wie beim Bergfried
Barren gebunden sind, auf denen hoch, als Abschluß findet man
209 Geschoßbau

häufig → *Zinnen. G. kommen Mezzanin, das Hauptg. eines grö-


hauptsächl. in Italien vor und sind ßeren Gebäudes Beletage oder Pia-
im dt. MA. selten. Eine dem G. no nobile. Die G.teilung wird auch
ähnl. Zwischenform von Palas und an der Fassade sichtbar (→ *Ge-
Bergfried kommt auch bei der sims). Oft wird das Erdg. durch
→ *Burg vor, in Frankreich meist seine Gestaltung (z.B. Rustika) zum
→ *Donjon genannt. Sockelg., bes. bei der Kolossalord-
Engl. family tower, tower house; it. torre nung. Attikag. heißt ein über dem
gentilizia; sp. torre habitada por la nobleza Hauptgesims liegendes, niedrige-
en ciudades italianas. res Oberg. bes. an barocken Schlös-
sern und mehrgeschossigen städt.
Häusern.
Engl. story, stage; frz. étage; it. piano; sp. piso.

Geschoß
1 Unterg. (Keller)
2 Erdg. (Sockelg.)
3 1. Oberg., (Halbg.)
4 2. Oberg., (Hauptg.)
5 3. Oberg., Dachg.
Geschlechterturm (Mansarde bzw. Attikag.)

Geschoß, ein durch Decken be- Geschoßbau, 1. im Massivbau im


grenzter Ausschnitt eines Gebäu- Unterschied zum Flachbau ein
des. Bei der Zählung der G. wird mehrgeschossiger Bau, der ab zehn
das Erdgeschoß (Parterre) mitge- Geschosse als Hochhaus bezeich-
rechnet, nicht dagegen das Kel- net wird. 2. Im Fachwerkbau im
lerg. (Unterg.) und das Dachg. Im Unterschied zum → Stockwerk-
Sprachgebrauch wird auch der bau ein mehretagiges Gebäude, des-
urspr. aus dem Holzbau stammen- sen Ständerkonstruktion von der
de Begriff des Stockwerks (»Stock«) Schwelle bis zur Traufe durchgeht
analog verwendet,wobei aber die und in das die einzelnen Etagen
Zählung der Stockwerke erst mit eingehängt bzw. eingespannt sind.
dem G. über dem Erdg. (1. Oberg. Engl. multi-storey building, am. multistory;
= 1. Stock) beginnt. Ein niedriges frz. bâtiment à étages, bâtiment à niveaux;
Zwischeng. heißt Entresol oder sp. edificio en altura, construcción en a.
Geschoßhöhe 210

Geschoßhöhe, das Maß von der (→ *Kyma, → *Astragal) ge-


Fußbodenoberkante eines → *Ge- schmückt oder durch Konsolen
schosses bis zur Fußbodenober- (→ Konsolgesims) unterstützt sein.
kante des nächsten. Je nach Lage unterscheidet man
Engl. storey height; frz. hauteur d’étage; Sockel- oder Fußg. an einem Un-
it. interpiano; sp. altura de piso. terbau, Gurt- bzw. Stockwerksg.
(Kordong.), Fensterbankg. und das
Geschützturm, zumeist runde abschließende Dachg. (Hauptg.,
Türme mit dicken Mauern zur Schlußg.). Eine Sonderform des
Aufstellung von Geschützen seit Dachg. ist das beim Tempel- und
dem 15. Jh., mit großen Schieß- Palastbau vorkommende, stark
scharten und gewölbten Kanonen- ausladende Kranzg., das konstruk-
ständen (→ *Bastion). tiv noch zur Außenwand gehört
Engl. gun turret; frz. tourelle; it. torretta; und meist als Konsolg. ausgebildet
sp. atalaya, torre de acecho.
ist (→ *G.formen). Das Giebelg.
läuft schräg entlang der Giebel-
Gesims, Sims, ein meist horizon- linie. Als Kehlg. bezeichnet man
tales Bauelement, das eine Au- das unterhalb einer Deckenkehle
ßenwand in einzelne Abschnitte (Voute) verlaufende G., aber auch
gliedert. Die Grundform der G. die gesimsartige Ausbildung des
sind vorspringende Platten mit Dachbruchs eines Mansarddachs.
waagerechter Begrenzung, die aber Bei Verschalung vorstehender
auch schräge Abdeckflächen haben Balkenköpfe entsteht das Balken-
(Schrägg.) oder manchmal unter- gesims.
schnitten sind (Kaffg., Wasser- Engl. cornice, moulding, am. molding;
schlag). G. können an ihrer Unter- frz. corniche, moulure; it. cornice, moda-
seite durch wulstartige Zierformen natura; sp. moldura, cornisa.

Gesims
1 Fußg., Sockelg. 2 Gurtg., Stockwerkg., Kordong.
3 Fensterbankg., Sohlbankg. 4 Kranzg. 5 Giebelg.
211 Gewände

Gesimsformen
1 Dachgesims 2, 3 gotisches Kaffgesims mit Wasserschlag
4 Kranzgesims (röm. Konsolgesims)
Gesimsformen, die Hauptgesimse Gesprengter Giebel → Spreng-
(Dachgesims), seltener die Gurt- giebel.
gesimse, sind bei größeren und dif- Engl. broken gable; it. frontone ad arco
ferenzierteren Baukörpern oft weit- spezzato; sp. frontón quebrado.
ausladend und meist durch zu-
sätzl. Schmuckelemente (→ *Kyma, Gestelzt, gefußt, ist ein Bogen
oder Gewölbe, dessen Krümmung
→ Band 1, Rund- und Birnstäbe)
erst oberhalb einer über dem
belebt. Unter der Abdeckplatte
Kämpfergesims beginnenden Verti-
können Hohlkehlen, → *Friese,
kalen aufsteigt (→ *Bogenformen).
Konsolen und Reliefstreifen ange-
Engl. stilted; frz. exhaussé, surélevé; it. a sesto
ordnet sein (Unterglieder). rialzato, sopralzato; sp. bóveda sobre elevada.

Gespärre, Sparrenwerk, Gesamt- Getäfel → Täfelwerk.


heit der Sparren einer → *Dach-
konstruktion (→ *Werksatz). Gewächshaus, Glashaus, das
Engl. rafters; frz. chevronnée, charpente des
Pflanzen vor den Einflüssen der
chevrons; it. ossatura inclinata del tetto; Witterung zu schützen hat. Der
sp. encabriado de cubierta. Fußboden des G. liegt meist unter
dem Gelände. Das G. wird von
Gesprenge, feingliedriger holzge- Glasfenstern abgedeckt. Eine Son-
schnitzter Aufbau aus Baldachinen, derform des G. ist die → *Oran-
Fialen und Laubwerk über dem gerie, die in den Schloßgärten der
Retabel eines → *Flügelaltars. Das Barockzeit zur Überwinterung von
G. ist charakterist. für spätgot. Pflanzen diente.
Altarschreine und übertrifft in vie- Engl. greenhouse; frz. serre; it. serra; sp. in-
vernadero.
len Fällen den Altarschrein an
Höhe. Oft sind auch Skulpturen Gewände, die schräg geführte
im G. zu finden. Mauerfläche (Laibung) seitl. eines
Engl. crest; it. coronamento dell’ancona; Fensters (→ *Fensterschräge) oder
sp. cimera (crista, crestón, quimera). Portals. Das G. kann profiliert
sein (Stab, Hohlkehle), manchmal
Gesprengte Decke, hölzerne stehen in den Abtreppungen des
Decke, deren Mitte einen Pfeil G. auch Säulen oder Skulpturen
oder Stich hat, also »gewölbt« ist. (→ Stufenportal).
Engl. broken ceiling; frz. interrompu; sp. cie- Engl. jamb; frz. jambage, jambe, jambette;
lorraso quebrado. it. stipite; sp. jamba.
Gewandhaus 212

Gewölbe
1 Offenes Gewölbe mit stehen-
den Scharen
2 Gußgewölbe mit Gerüst
3 Geschlossenes Gewölbe mit lie-
genden Scharen
4 Gewölbe mit Stichkappe
a Stirnbogen g Gewölbekranz
b Aufkeilung h Kämpferlinie
c Schildmauer i Grat
d Schlußstein j Gewölbe-
e Gewölbe- laibung
Gewandhaus, Tuchhalle, seit dem anfänger k Gewölbe-
MA. in den Hauptorten der Tuch- f Widerlager rücken
weberei errichtetes und oft reich
ausgestaltetes Zunfthaus der Tuch- nen Teile des G. sind ähnlich wie
macher mit Stapel-, Verkaufs- und beim Bogen (→ *Bogen I). Der er-
Gesellschaftsräumen, bes. in den ste Stein des G. heißt G.anfänger,
flandr. Städten, aber auch in Braun- der oberste Schlußstein, seine
schweig, Leipzig u. a. Höhe über dem Kämpfer ist die
Engl. drapers’ guild, cloth hall; frz. halles
Pfeil- oder Stichhöhe. Die Unter-
aux draps; it. emporio di stoffe; sp. sala del sicht des G. heißt G.fläche (G.lai-
gremio de los fabricantes de tela. bung). Die Dicke der G.schale
nennt man G.dicke, die obere Seite
Gewölbe, krummflächiger oberer eines G. ist der G.rücken. Ist das
Abschluß eines Raumes. Konstruk- Bogenfeld eines G. offen, so ent-
tion: Das G. besteht in der Regel steht ein offenes G., dessen vorde-
aus Steinen, die sich zwischen re Ansichtsfläche der Stirnbogen ist.
Widerlagern verspannen (echtes Ist das Bogenfeld mit einer Mauer
G.). In frühester Zeit wurde das G. (Stirn-, Schildmauer) verschlos-
allerdings durch Vorkragen einzel- sen, so entsteht das geschlossene
ner horizontaler Steinschichten G. Schneiden in ein G. andere
gebildet (→ *unechtes G.). Auch Wölbungen ein, deren Scheitel
können die Schichten eines Ge- quer zum Scheitel des Hauptg.
wölbes schräg an eine Stirnmauer verlaufen (Stichkappen), so ist die
angelehnt sein. Meist wird das G. Fläche des Hauptg. von der Stich-
über einem später wieder entfern- kappe durch den G.kranz (Kap-
ten Lehrgerüst aus Holz aufgebaut, penkranz) getrennt. Die Kanten,
falls es nicht direkt auf einer die durch die Überschneidung ver-
Schalung gegossen wird (Gußg.). schiedener G.flächen an der Lai-
Die Fugen zwischen den Steinen bung entstehen, nennt man Grate.
sind auf den G.mittelpunkt gerich- Das G. übt an den Widerlagern
tet. Die Bezeichnungen der einzel- einen Schub aus, der im Inneren
213 Gewölbeformen

durch → *Anker aufgenommen und Scheidbogen als vollständiges


werden kann. Der schräg nach un- Einzelelement eines größeren Ge-
ten gerichtete G.druck auf die wölbesystems ausgeschieden ist.
G.widerlager ist die Resultierende Engl. bay; it. campata di volta; sp. vano, en-
aus Auflagerdruck und G.schub trepaño, recuadro, crugía, intercolumnio
und wird durch Strebemauern de una bóveda
oder Strebepfeiler aufgenommen
(→ *Bogen, → *Strebewerk). Zur Gewölbeformen. Die einfachsten
Verringerung des G.gewichtes wur- G. sind die Tonnengewölbe mit
den manchmal Hohlkörper aus Ton halbkreisförmigem Querschnitt
(Töpfe) eingegossen oder Kasset- (Rundtonne), die Halbtonne mit
ten ausgespart. Als Teilg. bezeichnet Viertelkreisquerschnitt (Einhüfti-
man die eingeschnittenen Zwickel ges Gewölbe, Horng.), die Flach-
eines G. (Stichkappen), hauptsächl. tonne mit segmentbogenförmigem
aber die zum G. überleitenden Ele- Querschnitt, die Parabeltonne mit
mente (→ Pendentif, → *Trompe). parabol. Querschnitt und die Spitz-
Engl. vault; frz. voûte; it. volta; sp. bóveda. tonne mit Spitzbogenquerschnitt.
Die dem Kämpfer zugeordneten
Gewölbeachse, ist die gedachte Teile der Gewölbeschale heißen
Linie unterhalb des Scheitels in beim Tonnengewölbe Wangen, die
Kämpferhöhe. der Öffnung nächsten Kappen.
Engl. vault axis; frz. axe d’une voûte; it. asse Steigende Tonnen sind Tonnenge-
della volta; sp. eje de una bóveda. wölbe mit steigendem Scheitel.
Eine Ringtonne hat eine im Grund-
Gewölbeanfänger, Anwölber, riß kreisförmig verlaufende Schei-
Anfangstein, der erste zur Krüm- tellinie. Eine steigende Ringtonne
mung überleitende Stein über dem wird als Spiral-, Spindel- oder
Kämpfer eines → *Gewölbes. Schneckengewölbe bezeichnet (z.B.
Engl. vault springer; frz. voussoir de départ Unterbau von Wendeltreppen).
d’une voûte; it. cuneo d’imposta della volta; Tonnengewölbe können oben und
sp. dovela de arranque de una bóveda, im- unten durch Gurtbogen verstärkt
poste d. a. d. u. b. sein (Obergurt, Untergurt). Der
Scheitel einer Längstonne läuft
Gewölbeanker → *Anker. parallel zur Längsachse des Raums,
der einer Quertonne im rechten
Winkel dazu. Längs- und Querton-
nen können auch beim selben Bau-
werk vorkommen. Beim Verschnitt
zweier gleich hoher Tonnengewölbe
entsteht das Kreuzgewölbe (Kreuz-
Gewölbefeld kappengewölbe), das man sich auch
1 Pfeiler 2 Gurtbogen aus der Verbindung von vier Kap-
3 Scheidbogen (bei Hallenkirche, sonst pen (Kreuzkappen, → Gewölbe-
Schildbogen)
kappen) entstanden denken kann.
Gewölbefeld, → *Joch, Travée, Die Gewölbeflächen eines Kreuz-
Grundfläche eines Gewölbeab- gewölbes (Kreuzgratgewölbe) ver-
schnitts, der durch Stützen, Gurt- schneiden sich in Graten (Kreuzbo-
Gewölbeformen 214

Gewölbeformen
1 Ringtonne 11 Kreuzgewölbe
2 Halbtonne (Kreuzkappengewölbe)
(Horngewölbe) 12 Busung
3 Flachtonne 13 Dreistrahlgewölbe
4 Parabeltonne 14 Klostergewölbe
5 Spitztonne 15 Muldengewölbe
6 Steigende Tonne 16 Spiegelgewölbe
7 Ringtonne 17 Kegelgewölbe
8 Schneckengewölbe 18 Fächergewölbe
9 Längstonne mit 19 Netzgewölbe
Quertonnen 20 Sterngewölbe
10 Kappen und Wangen 21 Zellengewölbe
22 Stalaktitengewölbe
215 Gewölbeformen

gen, Diagonalbogen), deren Grund- ern polygonaler Bauten aufruhen.


rißprojektion Diagonalen des Ge- Im Gegensatz zu der formal ver-
wölbefelds sind. Der Gurtbogen wandten → *Kuppel sind die Wan-
trennt die Gewölbefelder desselben gen des Klostergewölbes durch Gra-
Schiffs, während der Scheidbogen te voneinander getrennt. Das Mul-
quer zum Gurtbogen verläuft und dengewölbe kann man sich aus
die nebeneinanderliegenden Ge- einem Tonnengewölbe entstanden
wölbefelder zwischen den einzel- vorstellen, dessen Schmalseiten
nen Schiffen abtrennt. Ist der Schei- durch Wangen geschlossen sind.
telpunkt eines Kreuzgewölbes hö- Muldengewölbe mit einer ebenen
her als die Scheitel der Gurt- und Fläche anstelle des Scheitels heißen
Wandbogen (Schildbogen), so ent- Spiegelgewölbe. Ein Kegelgewölbe
steht eine Busung, die auch bei entwickelt sich über einem kreis-
anderen G. vorkommen kann. Sind runden Grundriß bei dreieckigem
verschieden lange Seiten eines Querschnitt. Gewölbe, bei denen
Rechtecks zu überwölben, so kann im Verlauf der Grate tragende
der Halbkreisbogen über der kürze- → *Rippen angeordnet sind, heißen
ren Seite auch gestelzt werden Rippengewölbe. Anstelle des Kreuz-
(Stelzbogen), um die Scheitelhöhe gratgewölbes entsteht so das Kreuz-
des Halbkreisbogens über der län- rippengewölbe, bei dem die Rippen
geren Seite zu erreichen. Drei Kap- die Gewölbeschale tragen. Ist ein
pen über dreieckigem Grundriß er- Kreuzrippengewölbe in der Quer-
geben ein Dreistrahlgewölbe. Das richtung durch ein vom Kämpfer
Klostergewölbe ist dagegen aus- zum Schlußstein gehendes Rippen-
schließl. aus Wangen zusammenge- paar unterteilt, so entsteht ein sechs-
setzt, die auf den Umfassungsmau- teiliges Gewölbe. Besitzt die Längs-
Gewölbehöhe 216

achse auch eine Scheitelrippe, so Gewölbehöhe, Stich, Pfeil, Höhe


spricht man vom achtteiligen Ge- eines Gewölbes, gemessen als senk-
wölbe. Eine Sonderform des acht- rechter Abstand zwischen Kämp-
teiligen Gewölbes mit starker Bu- ferebene und Schlußstein.
sung ist das Domikalgewölbe, das Engl. vault rise; frz. hauteur de voûte; it. frec-
jedoch meist kuppelförmig ausge- cia della volta; sp. altura de una bóveda.
bildet ist (auch Rippenkuppel). Ein
Segelgewölbe (Schirmgewölbe) ist
eine Rippenkuppel (→ Kuppel) mit
Gewölbekappe
segelartig geblähten Kappen zwi- (Preußische Kappe)
schen den Rippen. Beim Fächer-
gewölbe (Strahlengewölbe, Palmen- Gewölbekappe, eines der vier
gewölbe) strahlen zahlreiche Rippen Teilstücke des Kreuzgewölbes, das
von der Stütze bzw. vom Scheitel aus gleich hohen, rechtwinkelig
aus. Das Sterngewölbe setzt sich aus überkreuzten Tonnen (→ *Gewöl-
Dreistrahlgewölben oder Rauten beformen) entsteht. Senkrechte
zusammen, die zentral um einen Einschnitte in ein Tonnengewölbe
Schlußstein gruppiert sind. Seltener nennt man Stichkappen. Aus ein-
ist eine Stütze der Mittelpunkt des zelnen Kappen können auch ganze
sternförmigen Gewölbegefüges. Ein Gewölbe gebildet werden, so nennt
Netzgewölbe besteht aus mehre- man aneinandergereihte Tonnen-
ren parallel verlaufenden Rippen, segmente → Preußische Kappen.
teilweise aus Rippengabeln, so daß Der → *Böhmischen Kappe liegt
Quadrate, Rechtecke oder Rauten ein Kugelausschnitt zugrunde.
entstehen (Rautengewölbe), die Engl. sectroid; frz. chape, lunette, canton de
aneinandergereiht sind. Ist die voûte; it. unghia; sp. corona de una bóveda.
Reihung auch in der Grundrißpro-
jektion kurviert, so entsteht die Gewölberippe → *Rippe.
→ *gewundene Reihung (Kur-
vatur). Die reichen Figurationen Gewölbeschale, die massive Kon-
später Rippengewölbe haben im struktion einer Wölbung.
allgemeinen keine tragende Funk- Engl. vaulting, pendentive; sp. construcción
tion mehr, sondern sind rein deko- masiva de una bóveda.
rativ der Gewölbeschale unterlegt
(Stuckrippen). Zweischichtige Ge- Gewölbezwickel, überleitende
wölbe haben unter der figurierten Elemente,die zwischen dem qua-
Gewölbeschale noch eine von die- drat. Grundriß des Unterbaus und
ser losgelöste, nichttragende Rip- dem Fußkreis einer → *Kuppel,
penfiguration. Sind die Gewölbe- eines Domikalgewölbes oder dem
flächen beim Netz- bzw. Sternge- Polygon eines Klostergewölbes ver-
wölbe prismat. vertieft und die mitteln (→ *Trompen, → Penden-
Grate (ohne hervortretende Rip- tifs).
pen) scharfkantig gebildet, so ent- Engl. spandrel; frz. reins de voûte, penden-
steht ein Zellengewölbe. Eine Son- tif; it. pennacchio; sp. pechina.
derform ist das Tropfsteingebilden
nachgebildete Stalaktitengewölbe Gewundene Reihung, Kurvatur,
der islam. Baukunst. im Grundriß kurvenförmige Aus-
217 Giebel

bildung von Gewölberippen. In segmentbogenförmig, abgetreppt


der spätgot. Baukunst vor allem in (Treppeng., Staffelg., Stufengiebel)
Böhmen, Mähren und Österreich oder der Dachform entsprechend
vorkommend. in mehreren Winkeln gebrochen
Frz. courbe, courbure. Giebel

Gewundene Reihung

Gezogene Stufe, eine nach be-


stimmter Gesetzmäßigkeit verzo-
gene Stufe, die den allmähl. Über-
gang vom geraden zum gebogenen Geschweifter Knickgiebel
Treppenlauf herstellt (→ *Treppe).
Engl. drawn step; frz. marche balancée, m.
gironnée, m. dansante; sp. peldaño balance-
ado.

Ghat (ind.), Uferterrasse mit Frei-


treppen an ind. Flüssen.

Ghetto, Straße oder Viertel als


Stadtteil, der den Juden zugewie-
sen wurde, bis sie den Bürgern
gleichgestellt waren. Der Name G.
taucht 1526 erstmals in Venedig
auf, wo die Juden in dem neben
einer Kanonengießerei gelegenen
Geto nuovo lebten. In Deutsch-
land entstanden Judenviertel, die
auch durch Mauern und Tore
abgeschlossen waren, erst seit dem
Maßwerkgiebel
Ende des 13. Jhs.
(Beispiel: Prenzlau, Marienkirche, 14. Jh.)
Engl., frz., it., sp. ghetto.

Giebel, Abschluß eines Satteldachs,


auch Bekrönung eines Fensters
(Fensterverdachung, Fensterg.), ei-
ner → *Ädikula oder eines anderen
Bauteils. Der G. kann dreieckig, Gesprengter und verkröpfter Giebel
Giebelähre 218

Giebelähre, eiserne Turmendi-


gung in Ährenform (→ *Ähre).
Frz. épi de pignon; it. spiga del frontone;
sp. espigón de un frontón.

Giebelbalken, Ortbalken, ein


→ *Balken, der entlang der Giebel-
mauer verläuft.
Engl. rooftree, top beam; frz. poutre de
pignon; sp. cumbrera, viga superior.

Giebelblume, Firstblume, pflanzl.


Ornament, das den oberen Ab-
schluß got. Fialen, Wimperge und
Turmpyramiden bildet (→ *Kreuz-
blume).
Frz. crosse, fleuron; it. fiore del frontone;
sp. florón.

Giebelbogen, ein »Bogen«, der aus


zwei schräg aneinander gelegten
Steinen besteht. Obwohl er von
zwei Geraden gebildet wird, erfüllt
Treppengiebel er konstruktiv die Voraussetzungen
(Beispiel: Münster, Rathaus, 14. Jh.) eines echten Bogens.
Engl. triangular arch; frz. arc en mitre;
(Knickg.) oder kurvenförmig aus- sp. arco en mitra.
gebildet sein. In der Antike trägt das
G.feld (→ *Tympanon) bauplast.
Schmuck und wird von → *Akro-
terien bekrönt. In der Gotik wird
der G. durch Maßwerk oder Blen-
den gegliedert und von Wasser-
speiern oder Fialen gerahmt. Seit
der Renaissance werden G. mit Vo-
luten geschmückt (→ *Voluteng.).
Die Mitte eines G. ist (bes. in der
Barockzeit) manchmal nicht ge-
schlossen (»gesprengter« G., Seg-
mentg.). Der G. über dem Mittel-
risalit eines Gebäudes heißt Frontg. Giebelbogen
oder → *Frontispiz. Als Blendg.
oder Zierg. werden auch G. be-
zeichnet, denen kein Dachquer- Giebeldach, ein Satteldach, das
schnitt entspricht. mit Giebeln abschließt (→ *Dach-
Engl. gable; frz. pignon, fronton, faîte; formen), bes. dann so bezeichnet,
it. frontone, cimasa; sp. frontón. wenn die Haupt- oder Straßen-
219 Gigant

front den Giebel zeigt (im Unter- und der den untersten Dachlatten
schied zum Traufendach). an ihren äußeren Enden ein festes
Engl. gable roof, double-pitch r.; frz. toit à Auflager bietet. Seit der Romanik
pignon; it. tetto a due spioventi, t. a schiena verbreitet.
d’asino, t. a doppia falda, t. a capanna; sp. te-
cho a dos aguas. Giebelturm, Turm, der über ei-
nem Giebel aufsteigt und im Ge-
Giebelfeld, die Fläche eines Gie- gensatz zum Giebelreiter bedeu-
bels. Der Ausdruck wird haupt- tendere Dimensionen hat.
sächl. für das → *Tympanon des Engl. gable tower; sp. torre sobre un frontón.
antiken Tempels verwendet.
Engl. tympanum, pediment; frz. tympan;
it. timpano; sp. tímpano.

Giebelgaupe → Gaube.

Giebelgebänk, Bezeichnung für


→ *Wimperg.

Giebelgesims, Ortgesims, → *Ge-


sims, das die Giebelschräge beglei-
tet (→ Geison).
Engl. gable moulding; frz. corniche de niveau;
it. cornice del frontone; sp. cornisamento.

Giebelhaus, Haus mit einem


Satteldach, dessen → *Giebel die Giebelturm
Hauptfront bildet (im Unterschied
zum Traufenhaus). → *Bürgerhaus. Giebelzier, bes. beim Bauernhaus
Engl. gable(d) house; frz. maison à pignon; die Fortsetzung der Giebelbretter
it. casa con tetto a due spioventi, c. a due am Ortgang bei Riet- und Stroh-
falde; sp. casa a dos aguas. dächern; sie sind meist am First
gekreuzt und überstehend, auch
Giebelreiter, → *Dachreiter über durch einen senkrechten Giebel-
einem Giebel. Der G. kommt pfahl (Wendeknüppel, Geck, Front-
hauptsächl. bei städt. Profanbauten spieß genannt) verstärkt. Orna-
(Rathäuser u. dergl.) vor. mentaler oder bildner. Schmuck,
Engl. acroterion; sp. acrotera. häufig silhouettenhaft ausgesägt.
Engl. gable ornament; sp. ornamento de un
Giebelsäule, in der Giebelwand frontón.
liegende Stuhlsäule einer → Dach-
konstruktion. Gigant (gr.-lat. gigas), nach der gr.
Engl. gable post; frz. sous-faîte; sp. columna Mythologie die riesenhaften Söhne
de un frontón. der Gaia. In der Baukunst verwen-
det man G. (ähnl. den → *Atlan-
Giebelschulter, ein am Fuß mas- ten) als figürl. architekton. Stütz-
siver Giebel vorkragender Mauer- glieder. (Abb. S. 220)
teil, gegen den das Traufgesims läuft Engl. giant; frz. gigant; it., sp. gigante.
Gildehaus 220

Gittersteine, ein gitterartig durch-


brochen gearbeiteter Mauerstein
aus Ton oder Kalksand; der vor-
handene Luftraum dient der Wär-
medämmung.
Frz. bloc perforé en treillis; it. mattoni fora-
ti; sp. bloque perforado en entramados.

Gitterträger, Träger aus einander


überkreuzenden Stäben, die ver-
nietet sind. G. kommen hauptsäch-
lich als Brücken- und Dachkon-
struktionen vor.
Engl. lattice girder, l. truss, bar joist;
frz. poutre en treillis; it. trave a traliccio, t.
reticolare; sp. viga entramada, v. de celosía,
v. en barras.

Giganten
(Beispiel: Agrigent, Zeustempel)

Gildehaus → Zunfthaus.

Girlande (frz. guirlande), → *Fe-


ston.
Gitter, Stabwerk aus Holz-, Ei-
sen- oder Bronze-Stäben, die in
einer Fläche liegen und sich ent-
weder überkreuzen oder neben-
einander angeordnet sind. G. die-
nen als licht- und luftdurchlässige Gitterträger
Abschlüsse vor Tür- und Fenster-
öffnungen, als Einfriedungen und Glacis (frz.), auch Abdachung, als
Brüstungen. Die Form der G. ist freies Schußfeld angelegte, feind-
mannigfaltig, bes. bei Schmiede- wärts flach geneigte Aufschüttung
eisen-G.; Grundform sind Flach-, vor dem äußeren Grabenrand einer
Rund- oder Vierkantstäbe. Festung, zuweilen von Vorwerken
Engl. grate, screen, lattice, trellis; frz. grille, geschützt und mit Annäherungs-
treillis, écran; it. grata, gelosia, inferriata; hindernissen ausgerüstet.
sp. reja, enrejado. Engl., frz.; sp. glacis; it. spalto.

Gitterfries, ein Fries, der im Glasbaustein, hohle Gußglaskör-


norddt. Backsteinbau des 12. /13. per, die durch Mörtel miteinander
Jhs. aus sich kreuzenden, vorste- verbunden werden.
henden, schmalkantigen Backstein- Engl. glass brick, glass block; frz. brique de
folgen gebildet ist. verre; it. mattone di vetro; sp. ladrillo de
Engl. lattice; sp. friso de mampostería. vidrio.
221 Glockengiebel

mend für Bauformen (Maßwerk-


fenster, → Fensterrose). In der Re-
naissance wurde die G. bedeutungs-
los und geriet in der durch Fresken
geschmückten Barockbaukunst ganz
in Vergessenheit. Im modernen Kir-
chenbau wird sie wieder eingesetzt.
Glasbetonsteine Engl. stained glass; frz. peinture sur verre;
it. pittura su vetro; sp. pintura en vidrio.
Glasbetonstein, Baustein, aus
einem Betonrahmen mit meist fest Glastür, Türflügel, dessen Holz-
eingekitteter Glasscheibe beste- oder Stahlrahmen mit Glasschei-
hend. ben gefüllt ist. Heute werden viel-
fach G. verwendet, die ganz aus
Glasdach, mit Glas eingedecktes Glas bestehen (→ *Tür).
und meist von einem Stahl- oder Engl. glass door; frz. porte vitrée; it. porta
Stahlbetonskelett getragenes Dach. vetrata; sp. puerta de vidrio.
G. können als Satteldächer, Kup-
peln oder Tonnen ausgebildet sein Glasziegel, Glaspfanne, Dachzie-
und werden hauptsächl. für Aus- gel aus Glas zur Belichtung eines
stellungshallen, Fabrikhallen, Ge- Dachbodens. Der G. hat die Form
wächshäuser u. dergl. verwendet. normaler Dachziegel, um genau im
Eine Sonderform des G. ist das Verband eingesetzt werden zu kön-
Sheddach. nen.
Engl. glass roof; frz. toit en verre, toit vitré; Engl. glass tile, g. brick, g. block; frz. tuile
it. copertura di vetro; sp. techo de vidrio. (émaillé) de verre; it. tegola di vetro; sp. teja
de vidrio.
Glashaus, in der Art der → Ge-
wächshäuser (Orangerien) errich- Gliederpfeiler, Rundpfeiler mit
tete Bauten, meist als Stahlskelett vier vorgelegten Diensten, umlau-
mit Glasfüllungen und Glasdach. fendem Sockel und Kranzkapitell
G. wurden seit der Mitte des 19. (Kämpferkapitell), um 1230 ent-
Jhs. vor allem für Ausstellungen standen, Vorstufe zum → Bündel-
errichtet. Sie gelten infolge der pfeiler (fälschl. kantonierter Pfeiler
Neuartigkeit des Materials und der genannt).
Funktion als Vorläufer neuzeitl. Sp. pilar articulado.
Baugestaltung.
Engl. glass house; frz. maison de verre, Glockendach, → *Dachform, die
serre; it. serra; sp. casa de vidrio. oben konvex, unten konkav aus-
schwingt und hauptsächl. bei Turm-
Glasmalerei, eine Bildkomposi- bekrönungen vorkommt.
tion, die zunächst aus farbigen Engl. bell roof; frz. coupole campanulée,
Glasstücken mit Bleiruten zusam- toit en cloche; it. tetto a campana; sp. techo
mengesetzt war, während später die acampanado.
Farben aufgeschmolzen wurden.
Durch die Entwicklung der got. Ar- Glockengiebel, Giebelaufbau mit
chitektur wurde die G. oft bestim- einer oder mehreren Öffnungen,
Glockenkapitell 222

in denen Glocken aufgehängt sind. Glockenturm, jeder Turm, in dem


G. kommen an kleineren Kirchen Glocken an einem Glockenstuhl
und Kapellen vor und sind meist aufgehängt sind, bes. der freiste-
selbst mit einem Giebel abge- hende G. (→ *Kampanile).
schlossen. Engl. bell tower, steeple, belfry; frz. clocher,
Engl. bell gable, b. cot; frz. cloche arcade; campanile, beffroy; it. campanile, torre
it. campanile a vela; sp. frontón acampanado. campanaria; sp. campanil, campanario.

Glyptothek (gr.), Skulpturen-


sammlung.
Engl. glyptotheca; frz. glyptothèque; it. glit-
toteca; sp. gliptoteca.

Goldene Halle, hölzerne Tempel-


halle mit Buddhabild in China.
Der Eingang liegt stets an der
Breitseite, die Statuen stehen er-
höht auf einem Sockel an der
Rückwand, manchmal umschreit-

Glockengiebel

Glockenkapitell, → Kapitell, das


wie eine Glocke oben konvex und
unten konkav ist. Das G. kommt in
der ägypt. Baukunst vor (→ *Säu-
le).
Frz. chapiteau campaniforme, chapiteau
campanulé; sp. capitel acampanado.

Glockenstuhl, Gerüst mit starken


Verstrebungen, an dem die
Glocken in einem Turm aufge-
hängt sind.
Engl. bell cage; frz. clocheton, cage de clo-
cher; it. incastellatura della campana; sp. ar-
mazón que sostiene la campana.

Glockenstupa, Sonderform eines


→ *Stupas mit glockenförmig ge-
schwungener Kontur. Goldene Halle
Engl. bell stupa; it. stupa a campana; sp. stu- (Beispiel: Wu-T'ai-Shan, Shansi, Halle des
pa acampanada. Hsien-Tung-sse, 15./16. Jh.)
223 Grabbau

bar Rücken an Rücken. Konstruk- Gotischer Verband, Polnischer


tiv ist die G. H. ein Holzstän- Verband, → *Mauerwerk aus Back-
derbau mit reichen Dachformen. steinen, ähnlich dem Märkischen
Engl. golden hall; sp. sala de templo budista. Verband, bei dem in jeder Schicht
regelmäßig Läufer und Binder
Goldener Schnitt, harmon. Tei- abwechseln, so daß die Binder mit-
lung einer Strecke in einen kleine- ten auf den Läufern der unteren
ren und einen größeren Abschnitt, Schicht liegen.
wobei sich der größere Teil zur Ge- Engl. Gothic bond; frz. appareil en besace;
samtlänge wie der kleinere Teil zum it. concatenamento gotico; sp. aparejo góti-
größeren Teil verhält. b:a=c:b. Der co, trabazón g., aparejo en alforjas.
G. S. wird oft zur harmon. Propor-
Gottesacker → Friedhof.
tionierung von Bauwerken und de-
ren Teilen angewandt (→ Propor-
Grabbau, G. der vor- und frühge-
tion).
schichtl. Zeit sind Hügelgräber,
Engl. golden section; frz. nombre d’or, sec-
tion d’or; it. sezione aurea; sp. sección áurea.
Hühnengräber mit Steinkammern
und → *Dolmen. Auch kreisförmi-
ge Steinsetzungen können eine
Grabstelle umgeben. Im Alten
Reich Ägyptens errichtete man
rechteckige G. mit geböschten

Grabbau

Goldener Schnitt
BD : AB = AB : BF
AB : (BD – AB) = BF : (AB – BF)
BD – AB = BD – DF = BF = BE
AB–BF = AB – BE = AE
AB : BE = BE : AE
a:b=b:c

Gopura, Gopuram (ind.), Torbau


eines südind. → *Tempelbezirkes,
meist von einem hohen Stufenauf-
bau gekrönt. So hat der innere Tem-
pelbezirk von Madura vier G., die RömischesTurmgrab in Hermel/Syrien
achsial auf vier größere G. des äu-
ßeren Tempelbezirkes bezogen sind.

Gosse, längs einer Fahrbahn ange-


ordnete, gepflasterte, offene Ab-
zugsrinne (Rinnstein).
Engl. gutter, drain; frz. caniveau, ruisseau de
rue, rigole de pavé; it. cunetta, zanella,
canale, chiusino; sp. arollo de la calle, acequia. Mastaba
Grabbau 224

Außenflächen (Bankgrab, → Masta- wickelt. Dabei wurden den Felsen


ba), die oft mehrere Räume ent- Fassadenreliefs vorgeblendet. Auch
hielten. Mehrere Mastabas aufein- die Griechen errichteten in Klein-
ander ergeben die Stufenmastaba. asien bedeutende G. (→ *Mauso-
Die gewaltigsten G. des Alten Rei- leum). In Mykenae entstanden
ches sind die → *Pyramiden, die neben Schachtgräbern bedeutende
sich über quadrat. Grundriß entwik- → *Kuppelgräber. In Italien errich-
keln und unter einem Neigungs- teten die Etrusker zahlreiche G.
winkel von 51° geböscht sind. Im unterschiedl. Form, teils als Fels-
Mittleren und Neuen Reich be-
stattete man die Toten in → Gang-
gräbern (Felsengräber). Im achä-
menid. Persien errichtete man Ganggrab
Sarkophage auf einem Stufenun-
terbau und → Felsengräber. Auch
im südwestl. Kleinasien (Lydien,
Lykien) war der G. in Form von
Fels- und → Turmgräbern hoch ent-

Grab des Kyrus in Pasargadae Grabmal der Cäcilia Metella in Rom

Lykisches Felsengrab (Fassade und Schnitt)


225 Grabdenkmal

gräber, als unterird. Grabkammern Grabdenkmal


mit Nischen (→ *Hypogäum) oder
mehrere Kammern mit darüberlie-
genden Grabhügeln. Etrusk. G.
(→ Tumulus) wirkten dann auf die
röm. Baukunst ein, die bes. in der
Kaiserzeit beachtl. G. entwickelte.
Daneben gab es in Rom unterird.
Räume mit zahlreichen Nischen
für die Aschenurnen (→ *Kolum-
barium). In der spätröm. Zeit ent-
standen auch G. in der Form eines
Zentralbaues, die im Grabmal
Theoderichs einen späten Nach-
läufer fanden. Auch ägypt. Vorbil-
der wurden imitiert. In frühchristl.
Zeit entstanden noch G. ähnl. Art.
Turmähnl. G. mit oberem Pyrami-
denabschluß entstanden in spätan-
tiker Zeit in Nordafrika, → Fels-
gräber mit prachtvollen Fassaden
in Petra. Im MA. nimmt die Bedeu-
tung des G. ab, die → Grabkapellen
und → *Karner sind ohne bes. ar-
chitekton. Rang (Gruft, → *Krypta).
Erst in der Renaissance gewann der
griechische Stele
G. wieder größere Bedeutung. In
der islam. Welt kommen vor allem
in Indien und Persien beachtliche
G. vor. Die türk. Sultane und Wesi-
re errichteten größere G. (→ *Tür-
be), manchmal bei den von ihnen
gestifteten Moscheen (→ *Grab-
moschee). In Indien → *Stupa.
Engl. sepulchral building, tomb construc-
tion; frz. ouvrage sépulcral; it. costruzione
funeraria; sp. construcción de sepulcro, c.
de tumba.

Grabdenkmal, Kenotaph, im
Gegensatz zum raumschaffenden
→ *Grabbau ist das G. lediglich ein
Erinnerungsmal an einen Toten.
Doch sind die Übergänge fließend.
Reicher geschmückte Formen sind
einem Sarg (→ *Sarkophag, ohne
Bestattung: → Kenotaph) oder der ma. Grabstein eines Bischofs
Graben 226

Liegestatt für einen Toten (→ Tum- künstl. Vertiefung, mit U-förmi-


ba) nachgebildet. Eine Sonderform gem Querschnitt Sohlg., mit V-för-
ist das → Heilige Grab. Das G. migem Querschnitt Spitzg.; Halsg.
kann ferner in der Form einer Säu- zumeist trockener, breiter Sohlg.,
le, einer aufrecht stehenden (→ Ste- der eine Burg vom anschließenden
le) oder liegenden Platte (Grab- Bergrücken trennt. Große, schiff-
platte) oder als eine in die Wand bare Gräben heißen Kanäle, schma-
eingelassene Platte (→ *Epitaph) le, flache G. werden Rinnen ge-
ausgebildet sein. Die Tumben kön- nannt.
nen wie die Sarkophage einen archi- Engl. ditch, drain, trench; frz. fossé, tran-
tekton. Überbau (→ *Baldachin, chée; it. fossa, fossato; sp. excavaciones,
→ *Baldachingrabmal) haben und fosa.
durch Plastik geschmückt sein.
Griechen und Römer stellten ihre Grabendach → *Dachformen.
G. oft an Straßen auf. Im MA. fin-
den wir G. hauptsächl. im Inneren Gräberstadt, Totenstadt (gr. Ne-
der Kirchen und Kapellen, manch- kropole) ist ein Friedhof mit archi-
mal auch in der Form eines → *Ni- tekton. gestalteten Gräbern oder
schengrabes, das auch an der Au- mit → *Grabbauten, die oft noch
ßenwand einer Kirche vorkommen gruppiert oder um größere Grab-
kann. In der Renaissance und in bauten regelmäßig angeordnet sind.
der Barockzeit wurden aufwendi- G. kommen hauptsächl. bei den
gere G. mit zahlreichen Skulptu- Ägyptern, aber auch bei den Mos-
ren, Putten und allegor. Gestalten lems vor. Auch die Etrusker legten
geschaffen. ihre Totenstädte um Straßen und
Wege geordnet an (→ *Gräber-
Engl. sepulchral monument; frz. monu-
ment funéraire, m. sépulcral; it. monumen- straße).
to funerario, m. sepolcrale; sp. monumento Engl. necropolis; it. necropoli; sp. necrópolis.
funerario, M. del sepulcro, m. de tumbas.
Gräberstraße. Der alte etrusk.
Graben, in den gewachsenen Bo- Brauch, Tote in → *Grabbauten
den eingegrabene, langgestreckte, bzw. unter → Grabdenkmälern zu

Gräberstraße (Beispiel: Pompeji)


227 Grabtempel

Gräberstadt
(Beispiel: Gizeh/Ägypten)

bestatten, die an beiden Seiten Grabmoschee, eine → *Moschee,


einer Straße aufgereiht sind, wurde die am Grabe eines hohen islam.
später auch von den Römern in Würdenträgers errichtet ist. Das
ähnl. Form übernommen. eigentl. Grab ist in der Regel in
Engl. cemetery street; sp. calle entre sepul- einem eigenen → Grabbau (türk.
cros. → *Türbe), die Moschee nur ange-
baut. Die G. tragen meist den Na-
Grabkapelle, Kapelle, meist in un- men des Toten. (Abb. S. 229)
mittelbarer Nähe einer Kirche, in
Engl. sepulchral mosque; it. tomba moschea;
der Bischöfe oder Adelige beigesetzt sp. mezquita funeraria.
sind (im Gegensatz zum → *Kar-
ner, dem Beinhaus mit darüberlie- Grabtempel, Totentempel, ein
gender Kapelle). Tempel im alten Ägypten, der dem
Engl. funerary chapel, mortuary c.; frz. cha- Totenopferkult des Pharao diente.
pelle funéraire, c. sépulcrale; it. cappella
funeraria, c. sepolcrale, c. mortuaria; sp. ca-
Im Alten Reich besteht der G. aus
pilla funeraria, c. mortuoria. einem Taltempel, dem von diesem
zum G. führenden Aufweg und
Grabmonument → *Grabdenk- dem eigentl. G. vor der → *Pyra-
mal. mide. Im Neuen Reich gleicht sich
Grabzippus 228

der G. den anderen Tempelanlagen Grabzippus, → *Zippus, eiförmi-


an (Pylon, Hof, Vorhalle, Quersaal, ger Aufsatz auf etrusk. Kistengrä-
Allerheiligstes mit Kammern). bern oder Grabhügeln.
Engl. funerary temple; it. tempio sepolcrale; It. cippo funerario, c. sepolcrale; sp. cipo fu-
sp. templo funerario. nerario.

Gracht, in holländ. Städten ein


Zweigkanal, der vom Hafen ins
Stadtinnere führt. Im Unterschied
zum norddt. Fleet wendet die Rand-
bebauung ihre Fassade der G. zu.
Engl. ditch, drain, canal; frz. canal, gracht; it.
canale, naviglio; sp. canal de desagüe, foso,
zanja de drenaje

Grangie, Scheune, Wirtschaftshof,


Vorwerk, bes. von Zisterzienser-
klöstern.
Grabtempel Engl. grange, barn; frz. grange; it. granaio,
fienile, grangia, grancia; sp. granero.
(Beispiel: Gizeh,
G. des Chefren)
A Taltempel Grat, 1. die Schnittkante zweier
B Aufweg Dachflächen mit ausspringendem
C Grabtempel Winkel (→ *Dachausmittlung). 2.
Kante zwischen zwei einander
überschneidenden Flächen eines
→ *Gewölbes.
Engl. arris; frz. arête, crête; it. 1. linea di dis-
pluvio, 2. spigolo all’incrocio delle volte;
sp. arista.

Gratbalken, Kehlbalken, der dia-


gonal auf die Ecke zulaufende Bal-
ken einer Balkenlage und in den
die übrigen Balken eingezapft wer-
den, vorrangig bei Dachbalkenla-
gen; besser ist die Anordnung eines
→ Gratstichbalkens.
Engl. arris beam; frz. coyer, poutre faîtière;
sp. viga cumbrera.

Gratbogen, die Schnittkurve zwi-


schen zwei einander überschnei-
denden Gewölbeflächen (→ *Ge-
(Beispiel: Theben, Ramesseum) wölbe).
A erster Hof C Säulensaal Engl. cross springer, transverse rib; frz. croi-
B zweiter Hof mit D Erscheinungs- sée d’ogive, arc arêtier; it. arco d’incrocio
Osirispfeilern fenster delle volte; sp. imposta cruzada, ojiva c.
229 Griechisches Kreuz

Grabmoschee
(Beispiel: Bischapur/Indien, Grabmal des Adil Schah, 17. Jh.)

Gratgewölbe, mit Graten verse- tion), dessen Oberfläche zwei, den


henes Gewölbe, wie das Kreuzgrat- beiden Dachflächen entsprechen-
und das Zellengewölbe. de, Neigungsflächen hat, deren
Engl. arris vault, groin v.; frz. voûte d’arêtes; Winkel nach außen weist (im
sp. bóveda con aristas. Gegensatz dazu → *Kehlsparren).
Engl. hip-rafter, arris rafter; frz. chevron
Gratleiste, Leiste mit zwei spitz- d’arêtier, érestier; it. cantonale, puntone
winkligen Kanten, die in eine ent- d’angolo; sp. limatesa, cabrio de l., par d. l.
sprechend ausgebildete Nut von
Brettern quer zu deren Faserrich- Gratstichbalken → Balken.
tung eingeschoben werden, um sie
abzusperren, d.h. Verziehungen zu Gratziegel, Dachziegel, mit dem
verhindern; sie wird nicht einge- die Grate eines Daches gedeckt
leimt, damit die Bretter in der sind (→ *Dachdeckung).
Querrichtung arbeiten, d.h. sich Engl. hip tile, ridge t.; frz. tuile faîtière;
ausdehnen und schwinden kön- it. tegola di cantonale; sp. teja de cumbrera.
nen.
Engl. arris fillet; frz. tasseau d’arêtier; sp. lis- Grede, Greden, Freitreppe am Pa-
tón de cuña. las einer Burg.
Frz. perron de palas, perron d’un château
Gratschifter, Sparren, der an ei- fort; sp. escalinata, gradería de un castillo.
nem → Gratsparren angeschiftet ist.
Engl. (hip jack) rafter; frz. empanon d’arête, Griechische Säulenordnungen
arêtier; it. falso puntone di displuvio; sp. ca- → *Säulenordnungen.
brio empalmado a la limatesa. Engl. Greek order; frz. ordre grec; it. ordine
architettonico greco; sp. orden arquitectó-
Gratsparren, der den Grat unter- nico griego.
stützende, diagonal von der aus-
springenden Ecke einer Traufe Griechisches Kreuz, im Gegen-
zum First verlaufende Sparren ei- satz zum lat. → *Kreuz eine Form
nes Walmdaches (→ Dachkonstruk- des Kreuzes mit gleich langen
Groteske 230

Armen, die als Grundrißfigur vie- Grundriß, waagerechter Schnitt


ler → *Zentralbauten erscheint. durch ein Bauwerk bzw. dessen
Engl. Greek cross; frz. croix grecque; it. cro- Geschosse (→ *Projektion) etwa in
ce greca; sp. cruz griega. Brusthöhe.
Engl. ground plan; frz. plan horizontal;
Groteske (it.), aus der hellenist.- it. pianta, proiezione orizzontale; sp. planta
röm. Antike stammende Dekora- de un diseño.
tion (→ *Arabeske 2).
Engl. grotesque; it. grottesca; sp. grotesca.
Grundschwelle, Grundbalken,
auf Boden oder Sockelmauer lie-
Grotte (it. grotta), künstl. errichte- gende Schwelle bei Fachwerk-
te Höhle, die in der Garten- oder Blockbauwänden.
architektur der Renaissance und Engl. groundsill; frz. sablière; it. trave di
soglia; sp. solera inferior.
der Barockzeit eine große Rolle
spielt. Manchmal wurde auch die Grundstein, erster Stein, der oft
→ Sala terrena barocker Schlösser in feierl. Form mit Beigabe von
mit G.werk zur G. ausgestaltet. Urkunden und Münzen bei Bau-
Engl. grotto; frz. grotte; it. grotta; sp. gruta. beginn gelegt wird. Er kann im Fun-
dament vermauert oder sichtbar
Grottensäule, Stütze aus rohem (manchmal als Eckstein) angeord-
Gestein, die mit Muscheln, net sein.
Schnecken u. dergl. geschmückt ist. Engl. foundation stone, cornerstone;
Frz. colonne grotesque; sp. columna grutes- frz. pierre fondamentale; it. la prima pietra;
ca. sp. piedra fundamental.

Grubenhaus, eine Dachhütte, zu- Grünling, ungebrannter, luftge-


meist viereckig und einräumig, de- trockneter Backstein aus Lehm,
ren Fußboden in die Erde eingetieft auch Patze genannt.
ist, in german. und frühma. Zeit als
Wohn- und Wirtschaftsbauten be- Gruppentriforium, → Triforium,
nutzt, selten größer als 4×4m. bei dem die zumeist unter Blend-
Sp. casa cueva. bogen oder Blendgiebel gekuppel-
ten Zwillings- oder Drillingsar-
Gruft, Grube und Grab, zumeist kaden in die Mauer eingeschnitten
gemauerte in den Boden der Kir- sind, in der Normandie ausgebil-
che oder eines Friedhofs eingetief- det und mit der Kathedrale von
tes Behältnis, um ein oder mehrere Amiens um 1240 und deren Ein-
Särge aufzunehmen, bes. seit dem fluß verbreitet.
Barock ausgebildet.
Engl. vault, tomb, grave; frz. caveau, tom- Guadrone (it.), vom ion. → Kyma
beau, tombe; it. tomba, sepolcro, cripta; (Eierstab) abgeleitete, stark ausge-
sp. fosa, sepulcro, tumba. bauchte Verzierung der it. Renais-
sance.
Grundbogen, umgekehrter, mit
dem Scheitel zum Erdreich gerich- Guckkastenbühne, Bühne mit
teter Bogen (→ *Erdbogen). architekton. gerahmter Bühnen-
It. arco rovescio; sp. arco cóncavo. öffnung, die das Bühnenbild be-
231 Guttae

grenzt und sowohl die völlige Ab- Gurtgesims, Kordongesims. Stock-


schließung des Bühnenhauses vom werksgesims → *Gesims.
Zuschauerraum, als auch eine illu- Engl. stringcourse, belt course; frz. larmier,
sionist. Ausgestaltung des Bühnen- couronne, coupe-larmes; it. cornice marca-
bilds (→ Soffitte 2, → *Theaterbau) piano; sp. moldura acordonada, plinto,
goterón, corona, corta lágrimas,.
ermöglicht. Die Zone zwischen G.
und Zuschauerraum ist das Pro-
szenium. Gurtrippe, Rippen anstelle der
Gurtbogen, im Unterschied zu
Engl. picture frame stage; it. palcoscenico
con boccascena; sp. escenario enmarcado. den Kreuz- oder Diagonalrippen.
Engl. ridge rib; frz. nervure médiane; it. ner-
Gulfhaus, Gulf, Golf, heißt in den vatura trasversale di volta; sp. nervadura me-
diana, n. transversal.
Bauernhäusern der Marsch der
Teil der Diele, in dem das Heu
Gußerker → Pechnase.
gestapelt wird, während an den
Längsseiten das Großvieh seine
Gußgewölbe, auf Schalung ge-
Stände hat; daraus haben sich in
gossenes → *Gewölbe (→ *Topfge-
den Küstengebieten der Nordsee
wölbe).
riesige Stallscheunen mit ange-
Engl. cast vaulting, rubble vault; frz. voûte
hängtem Wohnteil entwickelt, seit coulée; it. volta colata, v. gettata; sp. bóveda
dem 16. Jh. aufgekommen im Zu- moldeada, b. vaciada.
sammenhang mit marktorientier-
ten Großbetrieben. Der Kern des Gußmauerwerk, → *Mauerwerk,
Hauses ist der Gulf, der aus vier das zwischen Schalungen gegossen
Hochständern besteht, die durch wird oder bei größeren Mauer-
Ankerbalken gesichert sind. Der stücken durch Ausgießen des Zwi-
Gulf hat keine Decke, sondern ist schenraumes zweier gemauerter
ein zum Dach freier Stapelraum. Wände entsteht. Die G.technik
(opus incertum) war bereits den
Gurtbogen, Gurt, der quer zur Römern bekannt und wurde eben-
Längsachse eines → *Gewölbes ver- so wie das Gußgewölbe häufig aus-
laufende konstruktive oder glie- geführt. Die Gußmasse war ein mit
dernde Bogen. Er kommt haupt- Steinbrocken durchmischter Mör-
sächl. beim Tonnengewölbe und tel, der als Vorläufer des modernen
beim Kreuzgewölbe vor (→ *Ge- Betons gelten kann.
wölbeformen) und kann sichtbar an Engl. opus caementicium; frz. murage
der Gewölbelaibung (Untergurt) coulé, maçonnerie en coulis; it. opera cola-
oder am Gewölberücken (Ober- ta, muratura c.; sp. muralla moldeada, m.
gurt) vortreten. vaciada.
Engl. transverse arch, arc doubleau; frz. arc-
doubleau; it. arcone trasversale; sp. arco Guttae (lat.), tropfenartige Gebil-
apuntado, arco toral. de der → *Dorischen Ordnung, die
in drei Gruppen zu sechs Tropfen
an den Mutuli (Dielenköpfe) und
außerdem sechs G. in einer Reihe
unter den Regulae angebracht sind.
Obergurt Untergurt Engl. guttae; it. gocce; sp. gota.
Gymnasion 232

Gymnasion (Beispiel: Ephesus)


a Stadion c Frigidarium e Exedra
b Ephebeum d Tepidarium

Gymnasion (gr. gymnos: nackt),


Schule mit Laufbahnen, Bädern und
Hörsälen, die auch mit einer Rin-
gerschule (Palästra) verbunden sein H
kann, für die körperl. Ausbildung
der Knaben, Epheben und Jüng- Hagioskop (gr.), kleine fensterar-
linge. Ein G. mit mehreren terras- tige Öffnungen in der Südmauer
senförmig angelegten Stadien lag des Kirchenschiffs oder Chors, die
z.B. am Stadtrand von Priene. Eine den Blick auf den Altar von außen
große G.anlage mit mehreren Audi- erlauben.
torien ist z.T. noch neben dem De- Engl. hagioscope, squint; sp. abertura que
meterbezirk in Pergamon erhalten. permite mirar el altar desde afuera.

Gynäkeion, Gynaikeion (gr.) 1. Hahnebaum, Helmstange, Kai-


Frauengemach des gr. → Wohn- serstiel, senkrechter Mittelständer
hauses im Gegensatz zum Wohn- eines Helmdachs, in den die Grat-
teil der Männer (Andronitis). 2. sparren eingelassen sind und der
Für die Frauen reservierter Raum den Turmknauf (Turmhahn) trägt.
einer Kirche, bes. Empore. Engl. broach post; frz. poinçon, pivot cen-
Engl. gynaeceum; frz. gynécée; it., sp. gineceo. tral; it. monaco centrale; sp. pivote central.
233 Halle

Hahnenbalken → Kehlbalken. Halbgeschoß, Mezzanin (→ *Ge-


schoß).
Hakenbalken, kurzes, waagerech-
tes, eine Vorkragung tragendes Halbholz, kantiges Bauholz, das
Holz, das im Unterschied zum durch einmalige Zertrennung des
→ Stichbalken nicht mit einem Stamms gewonnen wird.
Balken verbunden ist, sondern in Engl. half-timber; frz. demi-rondin, bois
einen Ständerkopf des darunter mi-plat; it. legname mezzo tondo; sp. me-
befindl. Geschosses eingezapft oder dio rodón.
eingehälst ist und von einer Knag-
ge gestützt wird. Dadurch kann die Halbkreisbogen, Rundbogen
Stockwerkschwelle in der Höhe der (→ *Bogenformen).
Balkenlage liegen.
Halbkuppel, eine → *Kuppel mit
Hakenblatt, zimmermannsmäßi- viertelkreisförmigem Querschnitt
ge Holzverbindung von Kanthöl- über halbkreisförmigem Grundriß.
zern, die in derselben Ebene liegen, Die H. wird oft zur Überwölbung
bes. zwischen Strebe oder Band von Apsiden oder halbrunden Ni-
und Ständer im Fachwerkbau. Zu schen verwandt (→ *Basilika).
unterscheiden ist das gerade und Engl. semidome; frz. hémisphère; it. semi-
das schräge H. je nach dem Winkel catino, semicupola; sp. semicúpula.
des Rücksprungs am Übergang der
beiden Hölzer. Halbmond → Ravelin.
Frz. moraillon à amberons, anberonnière,
écart à croc; it. giunto a mezzo legno con Halbschlitz, abgeschrägte Ecke
risalto, g. a dardo di Giove, g. di Gibilterra; der Triglyphe bei der → *Dori-
sp. ensamble a media madera con tacón. schen Ordnung.

Hakenstein, Stein mit hakenför- Halbtonne, Tonnengewölbe mit


mig verzahnten Stoßfugen, die den viertelkreisförmigem Querschnitt
Bau eines Bogens ohne Lehrgerüst (→ *Gewölbeformen).
ermöglichen und das Durchhän- Engl. half-tunnel vault; it. volta a mezza
gen eines → scheitrechten Sturzes botte; sp. bóveda en cañón semisesgada.
verhindern sollen.
Frz. claveau engrené à crossette; it. concio Halbwalmdach, Dach, das nur
con angoli sventrati; sp. piedra de gancho. an einer Frontseite abgewalmt ist
(→ Dachformen).
Engl. roof pitched at one end; frz. toit en
demi-croupe, comble à croupe faîtière;
sp. techo semisesgado.

Halle, ein geräumiger, meist öf-


Scheitrechter Sturz mit Hakensteinen
fentl. Bau oder Raum. 1. Ein offe-
ner oder halboffener Bau, ur-
Halbdach → Pultdach. sprüngl. zum Schutz vor Regen
oder Sonne (→ Stoa, Wandelhalle,
Halbfirst, First eines → Pultdachs. Vorh.), bisweilen auch geschlossen
Hallenchor 234

(Rathaush., Markth., Bahnhofsh.). Hallenlanghaus, Langhaus einer


2. Eine weite Raumform, die nur → *Hallenkirche.
über eingestellte Stützen gedeckt Engl. hall nave; sp. nave central de una igle-
werden konnte und nur durch die sia.
Außenfronten belichtet wurde
(Säulenh., → *H.kirche). 3. Der Hallenquerhaus, ausladendes,
Hauptraum des nordwesteurop. mehrschiffiges Querhaus einer
Wohnhauses (→ Diele, → Saal) → *Hallenkirche.
wird in England hall genannt, da- Engl. hall transept; sp. crucero de una igle-
nach auch Hotelh. sia con varias naves.
Engl. hall; frz. hall(e) de réception, hall Hallenchor
d’accueil; it., sp. sala, hall.

Hallenchor, mehrschiffiger →
*Chor mit gleicher oder annä-
hernd gleicher Höhe der einzelnen
Schiffe, jedoch ohne selbständige
Belichtung des Mittelschiffs.
Engl. hall choir; frz. chœur-halle; sp. coro
con naves.

Hallenkirche, mehrschiffige Kir-


chenanlage mit gleicher oder annä-
hernd gleicher Höhe (→ *Staffel-
halle) der einzelnen Schiffe, jedoch
ohne selbständige Belichtung des
Mittelschiffs.
Engl. hall church; frz. église-halle; it. chiesa (Beispiel: Zwettl/NÖ, Stiftskirche)
a sala, chiesa a salone; sp. iglesia con naves.

Hallenkrypta, mehrschiffige
→ *Krypta mit gleichhohen Ge-
wölben, urspr. ein kleiner Raum
vor der Confessio, der ausgeweitet
häufig über vier Stützen (Vier-
stützenkrypta) eingewölbt wurde.
Seit dem beginnenden 11. Jh. fin-
det man dreischiffige, mehrjochige
Säulenhallen. Die H. kann sich
auch unter die Vierung, die Quer-
hausarme oder ein Stück unter das
Mittelschiff erstrecken. Kombina-
tionen aus H. und Ringkrypta bil-
den vielfältige und teilweise kom-
plizierte Raumfolgen. Die H. hatte
ihren Höhepunkt im 11. /12. Jh.
Engl. undercroft; it. cripta a sala; sp. cripta (Beispiel: Salzburg, Franziskanerkirche
con naves. 15. Jh.)
235 Han

Hals, Teil des Säulenschafts un- von einer Thermalquelle gespeist


mittelbar unter dem Kapitell, der wurde. Einer der Haupträume ist
gegen den darunterliegenden Säu- der Schwitzraum (Harara).
lenschaft durch einen Ring abge- Engl., frz. hammam; it. hamman; sp. baño
schlossen sein kann und manchmal turco.
auch eingezogen ist (→ *Echinus,
→ *Römisch-dorische Ordnung). Han, Chan (pers. Haus), im Ori-
Engl. neck; frz. gorge; it. collarino; sp. cuello. ent Bezeichnung für die Herberge
(→ *Karawanserei) an einer Kara-
Halsgraben, Graben vor der Ring- wanenstraße hauptsächl. in der
mauer einer → Burg. Türkei und in Persien. Die Räume
Engl. (fortress) moat; frz. fossé, gorge; it. fos- sind meist zweigeschossig um ei-
sato; sp. foso alrededor de una fortaleza. nen Hof gruppiert.

Halsring, bei der → Toskanischen Hallenkirche


Ordnung ein Ring am oberen
Ende des Säulenschafts unter dem
Säulenhals (→ *Säulenordnungen).
Engl. necking, neck moulding; frz. collier;
it. collare; sp. collar toscano.

Hammam (arab. hamman: heiß


machen), Badeanlage der Türken,
meist in Form eines kuppelüber-
wölbten Zentralbaus oder einer
ganzen Gruppe von zum Teil sym-
metr. oder paarweise angeordne-
ten Kuppelbauten. Die Tradition
der röm. Thermen lebt im H. wei-
ter, wobei auch die Fußboden-
heizung (→ *Hypokausten) über-
nommen wurde, falls das H. nicht

(Beispiel: Danzig, St. Marien)

(Beispiel: Schneeberg/Sa., St. Maria


Hammam und Wolfgang)
Handlauf 236

Handlauf, Griffleiste, Holm, der sigen Schleppgaupen und breiten


Hand angepaßte Abschlußleiste ei- Öffnungen im Dachgiebel.
nes → *Geländers. Engl. craftman’s house; frz. maison d’arti-
Engl. handrail; frz. main-courante; it. cor- san; it. casa artigiana; sp. taller de artesanía.
rimano, mancorrente; sp. pasamano.
Hangar (lat.), an einer Langseite
Handwerkerhaus, Sonderform offener Schuppen, insbes. Flug-
des → *Bürgerhauses, die den zeughallen.
Bedürfnissen eines Handwerksbe- Engl., frz.; sp. hangar; it. hangar, aviorimessa.
triebs, vor allem der Lagerhaltung,
angepaßt ist. So sind die Häuser Hängebalken → *Hängewerk.
der Gerber und der Färber oft an
einem Flußlauf zusammengefaßt Hängeboden, ein Zwischenbo-
und haben diesem zugewandt offe- den, der unterhalb der Deckenbal-
ne Lauben bzw. einen Dachraum ken angehängt wird und durch den
mit langgestreckten mehrgeschos- in einem hohen Raum ein oberer
niedrigerer Raum abgetrennt wird,
als Schlafraum für Knechte oder als
Ablage, bis ins 19. Jh. auch in
Stadthäusern vorhanden.
Engl. suspended floor; frz. soupente; sp. en-
trepiso colgante, e. suspendido.

Hängebrücke → *Brücke.

Hängedach, Seildach, durchhän-


gendes Dach, dessen Konstruk-
tionsteile nur auf Zug beansprucht
werden. Daher ist die stützenfreie
Überdeckung großer Spannwei-
ten mit geringem Aufwand mög-
lich. Gleichzeitig entsteht darunter
ein Raum mit von den Rändern
zur Mitte abnehmender Höhe
(→ *Dachformen).
Engl. suspended roof; frz. toit suspendu;
it. tetto sospesa, copertura s.; sp. techo col-
gante.

Hängeeisen → *Hängewerk.

Hängekammer, in die Diele eines


norddt. → *Bürgerhauses einge-
hängte Kammer.

ma. Handwerkerhaus Hängekuppel, Stutzkuppel, im


a Werkstatt b Küche Gegensatz zur → *Böhmischen
237 Hathorsäule

Kappe, deren überwölbte Fläche zwei Hängesäulen ein Spannriegel


kleiner als das Grundquadrat einer angeordnet ist (→ *Sprengwerk).
zu ergänzenden größeren Kuppel Engl. hanging truss (frame); frz. ferme en
ist, wird bei der Hängekuppel das arbalète, armature à clefs pendantes; it. ca-
Grundquadrat in den Fußkreis ei- priata, incavallatura; sp. armazón colgante.
ner Kuppel einbeschrieben, so daß
vier Kalotten entfallen. Entfernt
man die Scheitelkalotte, so verblei-
ben vier Pendentifs (→ *Kuppel).
Engl. sail vault; it. volta a vela; sp. cúpula da
apoyo. Doppeltes Hängewerk
a Hängebalken d Spannriegel
Hängeplatte, Dielenkopf, Mutu- b Hängesäule e Hängeeisen
lus der → *Dorischen Ordnung. c Strebe f Unterzug
Frz. coupole pendante; it. mutulo; sp. mú-
tula. Hängezapfen, Abhängling, zap-
fenförmig herunterhängender Teil
Hängesäule → *Hängewerk. am unteren Ende eines Hän-
Engl. joggle post, king post; it. monaco; geständers (→ Hängewerk, → *Ab-
sp. pilar colgante. hängling 2).
It. chiave pendente; sp. tarugo colgante.
Hänge-Sprengwerk, Tragwerk
aus einer von zwei Sprengstreben Hängezwickel, Pendentif, sphär.
unterstützten Hängesäule, an der Dreieck zur Überleitung vom qua-
ein Spannbalken hängt; doppeltes drat. Grundriß zum Fußkreis einer
H.-S. mit zwei Hängesäulen und → *Kuppel.
Spannriegeln dazwischen. It. pennacchio sferico; sp. pechina.
Engl. hanging truss (frame); frz. clef pen-
dante; sp. envigado colgante. Haram (arab.), Betsaal, Innenraum
einer Moschee.
Hängeständer, dem auskragenden
Harara (arab.), Schwitzraum eines
Deckenbalken vorgezapfter oder
→ *Hammam.
angeblatteter und in einem Hän-
gezapfen frei endender Ständer bei Harem (arab.), den Frauen vorbe-
Stockwerkfassaden eines Geschoß- haltener und für Fremde unzu-
baus (Hängepfosten). gängl. Teil des Wohnhauses im
islam. Kulturbereich.
Hängewerk, Tragwerk, bei dem Engl., frz., it. harem; sp. harén.
ein Spannriegel von oben her
durch eine in der Mitte aufgestell- Hartbrandziegel → Klinker.
te Säule (Hängesäule), die zu den
beiden Auflagern durch Hänge- Hathorsäule, Sistrumsäule, ägypt.
streben abgestrebt ist, gehalten Säule mit einem Hathoraufsatz
wird (einfaches Hängewerk); das oder mit einem Hathorkapitell
doppelte Hängewerk weist zwei, (→ *Kapitell, → *Geburtshaus).
das mehrfache mehrere Hänge- Frz. colonne hathorique; it. colonna atorica;
säulen auf, wobei jeweils zwischen sp. columna egipcia hathórica.
Hathortempel 238

Hathortempel, ein der ägypt. Lie- Häuptig, auch einhäuptig, Mauer


besgöttin Hathor geweihter Tem- mit nur einer sichtbaren Außen-
pel, meist mit Hathorsäulen. Das fläche (→ Haupt 1).
Hauptheiligtum der Hathor war in
Dendera. Hauptpfosten, tragender Pfosten
Frz. temple d’Hathor; it. tempio atorico; einer → *Balustrade oder eines
sp. templo consagrado a Hathor, diosa egip- → *Geländers, auf dem meist der
cia del amor. Handlauf ruht.
Frz. poteau principal; it. pilastrino principa-
Haubarg → *Barghus. le; sp. poste principal.

Haubendach, welsche Haube Hauptportal, wichtigstes Portal,


(→ Dachformen). meist in der Achse einer Fassade.
Frz. portail central; it. portale principale;
Haufendorf → *Dorfformen. sp. portal principal.

Haupt, 1. bei → *Bogen, → Mau- Hauptschiff, das Mittelschiff


erwerk u. dergl. die sichtbare Au- mehrschiffiger Räume (→ *Schiff).
ßenseite, im Gegensatz zum Lager. Frz. nef centrale; it. navata centrale; sp. nave
Die Vorderseite heißt Vorh. oder central.
Stirn, die Rückseite Hinterh. 2.
Riese, der Helm der → *Fiale. Hauptsparren, Bundsparren, Bin-
Frz. 1. face, surface extérieure; it. 1. faccia, dersparren, Sparren am Binder
2. gigante; sp. cara superficie exterior. einer → Dachkonstruktion.
Engl. principal rafter; frz. maître-chevron;
Hauptbalken, Ganzbalken, ein it. puntone principale; sp. cabio principal,
→ *Balken, der ohne Zwischen- par p.
stützen durch die ganze Gebäu-
detiefe geht. Haus, ein Gebäude, das im allge-
Engl. main girder, architrave; frz. poutre
meinen Menschen als Wohnung
maîtresse, p. principale; it. trave maestra; (→ *Wohnh., → *Bürgerh., → Bau-
sp. viga principal. ernh.), aber auch anderen Auf-
gaben dient (→ *Rath., → *Kaufh.,
Hauptgebinde, Binder (→ Binder → Warenh., → Zeugh., → Zunfth.,
2) einer → Dachkonstruktion. → *Gartenh., → Gasth. u. a.) und
It. capriata principale, incavallatura p.; sp. an- der Aufgabe entsprechend verschie-
claje principal. dene Formen haben kann. Nach
der Stellung der H. zueinander und
Hauptgeschoß, Beletage, Piano im Siedlungsraum unterscheidet
nobile (→ *Geschoß). man z.B. Reihenh., Doppelh., frei-
Engl. main story; frz. étage principal, bel- stehendes H. (→ *Bauweise), nach
étage; it. piano nobile; sp. piso principal. seiner Höhe Flachbau, Geschoß-
bau, Hochh., nach der Form des
Hauptgesims, Abschlußgesims ei- Baukörpers Rundh., Megaronh.,
nes Baukörpers (→ *Gesims). Hofh., → *Terrassenh., Turmh.,
Engl. entablature; frz. entablement; it. cor- Punkth., Sternh., Giebelh., Trau-
nicione; sp. moldura principal. fenh., nach dem Material und der
239 Hausurne

Konstruktion Holzh., Steinh., Fach- wird als Quader oder Profilstein


werkh. usw. unter Verwendung von Mörtel zu
Engl. house; frz. maison; it., sp. casa. Mauern zusammengefügt. Je nach
Material und Lage im Steinbruch
Hausbaum, der vertikale Haupt- sind H. unterschiedl. belastbar und
pfosten, der das Gebälk ma. Wohn- witterungsbeständig. Sie wurden in
häuser trägt. den verschiedenen Zeiten und Ge-
genden unterschiedl. angewandt:
Hausberg → Motte. während in der Antike, seit dem 5.
Jh. v. Chr., der H. reichliche Ver-
Hausflur, Flur, Vorraum zwischen wendung fand, ging die Bear-
dem Hauseingang und dem Trep- beitungstechnik nördl. der Alpen
penhaus, in Stockwerkswohnun- während der Völkerwanderung ver-
gen zwischen Wohnungstür und loren und wurde erst im 10./11. Jh.
den einzelnen Zimmern. nach und nach wieder allgemein
Engl. entrance-hall; frz. vestibule; it. vesti- eingeführt und seitdem unter-
bolo, corridoio; sp. vestíbulo, corredor de schiedl. bevorzugt.
distribución.
Engl. ashlar; frz. mœllon d’appareil, pierre
de taille, p. de façonné; it. concio, pietra
Hauskapelle, private Kapelle eines tagliata; sp. piedra de cantera labrada cua-
Bürger- oder Patrizierhauses, die drada.
meist in einem Obergeschoß liegt.
Sie springt manchmal in einem Hausurne, in frühen Kulturen
polygonalen → *Chörlein (Kapel- verwendete Aschenurnen zeigen,
lenerker) über die Außenwand vor. ähnl. wie die Sarkophage, oft Nach-
Engl. private chapel; frz. chapelle particu- bildungen der damals üblichen
lière; it. cappella privata, c. domestica; Hausformen. Die H. ermöglichen
sp. capilla privada. wertvolle Rückschlüsse auf den
Aufbau und das Aussehen der
Hausmarke, Hauszeichen, figürl. gleichzeitigen Wohnhäuser.
oder geometr. Symbol zur Kenn- It. urna cineraria a forma di casa; sp. urna
zeichnung eines Hauses, früher doméstica.
meist am Schlußstein der Eingangs-
tür angebracht. Nach der H. wur-
den früher die Häuser benannt
(Hausname, z. B. »zum Schwa-
nen«), auch wenn es keine Gast-
häuser waren. Die H. ersetzte die
moderne Ordnungsnummer.
Frz. marque de maison, enseigne de m.;
it. marchio di casata; sp. destintivo de una
casa.

Haustein, Werkstein, jeder stein-


metzmäßig mehr oder weniger
bearbeitete Naturstein, im Gegen-
satz zum Bruch- und Feldstein, Etruskische Hausurne
Hebefenster 240

Hebefenster, Sonderform des geriefelten Blatthülsen (Caulicu-


→ Schiebefensters, dessen bewegl. lus) zwischen den Akanthusblät-
Flügel gegen einen meist festste- tern des korinth. Kapitells heraus-
henden oberen Teil gehoben und wachsen und die Ecken des Abakus
festgestellt wird (→ *Fenster). stützen.
Engl. lifting window; frz. fenêtre à lever; Engl. helix, scroll; it. elice; sp. hélice.
it. finestra a scorrimento verticale; sp. ven-
tana tipo guillotina.
Helm, Helmdach, Dachhelm,
Turmhelm, spitze Dachform über
Hebetür, 1. meist auf Terrassen polygonalem Grundriß. Als
oder Balkone führende Außentür, H.dach (Dachh.) meist eine Zim-
die beim Öffnen einige Zentimeter mermannskonstruktion mit → Kai-
angehoben wird, weil sie geschlos- serstiel, als Turmh. eher massiv
sen auf einer höheren Schwelle oder durchbrochen im Steinbau,
aufsitzt. 2. Tür, die durch Anheben wobei die Grenzen der Termi-
des Blatts geöffnet wird (meist bei nologie allerdings fließend sind.
Garagentoren oder dergl.).
Engl. timbre; frz. timbre, Turmhelm: flèche,
Engl. 2. lifting door; frz. 2. porte à lever; aiguille; it. cuspide, Helmdach: tetto a cuspi-
it. 2. porta a ribalta; sp. portón levadizo. de; sp. remate de cumbrera.

Hechtfenster, sehr breite Schlepp- Helmstange → Hahnebaum, Kai-


gaupe (→ Dachfenster). serstiel.
Engl. broach post; frz. barre du gouvernail,
Heiliges Grab, Kenotaph Christi, pivot central; it. monaco centrale; sp. asta
in zwei verschiedenen Formen central, espiga c.
vorkommend: 1. Eine Rotunde
oder ein Polygon (vor allem in Hephaisteion (gr.), ein dem Gott
Frankreich) als Nachbildung der Hephaistos geweihtes Heiligtum.
Grabeskirche in Jerusalem. 2. Eine
→ Tumba (→ *Grabdenkmal) mit Heraion (gr.), der Göttin Hera
dem Leichnam Christi und den geweihtes Heiligtum.
Frauen mit Salbgefäßen, manch-
mal auch mit Grabwächtern.
Herberge, Gasthaus, im Orient
Engl. Holy Sepulchre; frz. Saint-Sépulcre;
→ *Karawanserei, Han, Chan.
it. Santo Sepolcro; sp. santo sepulcro.
Engl. inn, hostel; frz. auberge; it. locanda,
ostello, albergo; sp. albergue.
Hekal (aram.), Altarraum des salo-
mon. Tempels in Jerusalem, auch Hekal
der Altarraum einer kopt. (ägypt.)
Kirche.

Hekatompedon (gr. hundert


Fuß), Tempelcella, die hundert Fuß
lang ist.

Helikes (lat.), in einer Volute (Beispiel: Jerusalem, Salomonischer


(Helix) endende Stengel, die aus Tempel)
241 Hintermauerung

Herme (gr.), Bildwerk mit dem Hesarbaf (pers.), dekoratives Back-


Kopf urspr. des Gottes Hermes oder steinmuster der islam. Baukunst,
auch dem ganzen Oberkörper, der das durch Senkrecht- und Waag-
sich nach unten in einen verjüng- rechtstellen der Ziegelsteine erreicht
ten Pfeiler fortsetzt (H.pfeiler). wird. Das gleiche Muster kommt
H.pfeiler wurden bes. in der Ba- auch in Stuck oder in Holz vor.
rockzeit gerne als figürl. Gebälk-
träger verwendet. Hexastylos (gr.), Tempel mit
Engl. herm; it. erma;
sechs Säulen an der Frontseite
sp. escultura del dios (→ *Tempelformen).
Hermes. Engl. hexastyle; it. esastilo; sp. templo grie-
go de seis columnas.

Hieratikon (gr.), der erhöhte


Raum für die Priester in gr.-ortho-
doxen Kirchen, gleichbedeutend
mit → Bema.
It. bema; sp. sala de sacerdotes de iglesia
ortodoxa.

Hilani (assyr. bit hillani), charakte-


rist. Form eines hethit. Palasts mit
offener Vorhalle zwischen turm-
Herme
ähnl. Seitenteilen, also mit einer
voll entwickelten Fassade.
Hermenpilaster, ein sich nach
unten verjüngender Pilaster, der
oben mit einer Figur oder einem
Kapitell abschließt.
It. pilastro ad erma; sp. pilastra de Hermes.

Heroon (gr.), Kultplatz (seltener


ein Kulttempel) eines Halbgottes
(Heros).

Herrenchor, 1. Teil des Chors, in Hilani (Beispiel:


dem die Mitglieder der weltl. Sendschirli)
Domkapitel und der Kollegiatska- Hintermauerung, die Ausmau-
pitel den Chordienst und das Chor- erung der Hohlräume hinter einer
gebet vornehmen. 2. In Zisterzien- vorgeblendeten Schale aus besse-
serkirchen der an den Stufen zum rem Material, auch das Ausfüllen
Presbyterium beginnende und sich des Hohlraums zwischen der Ge-
von hier westl. erstreckende, für wölbeschale und dem aufgehenden
die Konventualen bestimmte Teil Mauerwerk.
der Klosterkirche, dem sich weiter Engl. spandrel, backing; frz. maçonnerie de
nach W. der Chor der Novizen und remplissage; it. muratura di ridosso, m. di
Laienbrüder anschließt. riempimento; sp. mompostería de relleno.
Hippodamisches System 242

Hippodamisches System, der eine Art Gartenanlage H. genannt,


nach dem gr. Städtebauer Hippo- während der → *Zircus an die
damos von Milet (5. Jh. v. Chr.) Stelle des gr. H. trat.
benannte regelmäßige Stadtplan Engl., frz. hippodrome; it. ippodromo; sp. hi-
mit etwa gleich großen rechtwink- pódromo.
ligen Baublöcken, die von regel-
mäßigen Parallelstraßen entgegen Hochaltar → *Altar.
der alten regellosen Bauweise und
im Unterschied zur röm. mit beton- Hochbau, 1. jener Bereich des
ten Hauptachsen umgeben sind, Bauwesens, der sich hauptsächl.
vielleicht erstmalig bei dem nach mit der Herstellung von Gebäuden
479 v. Chr. erfolgten Wiederaufbau beschäftigt (Gegensatz: Tiefbau).
von Milet angewandt und dann auf Eine klare Scheidung in Hoch-
spätere Städtegründungen von und Tiefbau ist kaum möglich. 2.
großem Einfluß. Ein sich über die Erde erhebendes,
Engl. Hippodamian system; frz. système Nutzräume enthaltendes Bauwerk
hippodamique; it. sistema ippodamico; (Gebäude).
sp. sistema ipodámico.
Engl. 1. superstructure, above-ground con-
struction; frz. 1. construction en surface,
Hippodrom (gr.), für Pferde- und superstructure; it. 1. edilizia, costruzione di
Wagenrennen in einem Tal oder fabbricati, c. di soprassuolo; sp. construc-
am Fuß eines Hügels angelegte ción en altura.
Rennbahn im antiken Griechen-
land. An den Langseiten und an Hochhaus, allgemein ein Haus mit
einer abgerundeten Schmalseite mehr als fünf Geschossen, in den
zogen sich die stufenförmig anstei- 80er Jahren des 19. Jhs. in den
genden, unbedachten Zuschauer- USA entwickelt für Bürohäuser
plätze hin, während die zweite (House-Insurance-Gebäude in Chi-
gerade abgestufte Schmalseite von cago ab 1883 von W. L. Lenney
den Ablaufplätzen eingenommen gebaut); in Europa erst nach 1918
wurde. In der Mittelachse der immer als Bürohaus, seltener für
Rennbahn waren zwei Wende- Wohnhäuser, Hotels und Kranken-
säulen (metae) im Abstand von häuser, diese vermehrt erst seit den
zwei Stadien (769 m) aufgestellt, 1950er Jahren. Stahlrahmen- und
die von den Gespannen oder Stahlbetonkonstruktionen mit ver-
Reitern mehrfach umkreist werden tikaler Erschließung durch Fahr-
mußten. Im antiken Rom wurde stühle. Das H. ist entweder als

Hippodrom
243 Hohlblockstein

Turm- bzw. Punkth. auf annähernd nerhalb eines Gebäudes (Innenh.,


quadrat. Grundriß oder als Schei- → *Atrium), vor oder hinter einem
benh. bis zu 300 m Länge gestaltet. größeren Gebäude liegen (Vorh.,
Durch H.bebauung wird die Hinterh.). Ist der Vorh. an der Ein-
Stadtsilhouette geprägt. gangsseite offen, so spricht man
Engl. skyscraper; frz. maison élevée, gratte- von Straßenh., beim Barockschloß
ciel; it. edificio multipiano, grattacielo; von Ehrenhof (→ *Corps de logis).
sp. edificio alto, rascacielos. Je nach Art der Gestaltung unter-
scheidet man den → *Arkaden-
Hochparterre, ein Erdgeschoß, oder Laubenh., den Säulenh. (→ Pe-
dessen Fußboden beträchtl. über ristylh.), den Brunnenh. oder Gar-
dem Gelände liegt, zumeist über tenh. Der Lichth. ist oft durch ein
einem → Souterrain. Glasdach geschlossen. Nach seiner
Frz. rez-de-chaussée surélevé; it. piano rial- Verwendung unterscheidet man
zato, piano terra r.; sp. planta baja elevada. Wohnh., Wirtschaftsh., Tournierh.,
Klosterh. 2. Das → Bauernhaus
Hochrähmzimmerung, Hoch- wird allgemein auch Bauernh.
rähmkonstruktion → Oberrähm- genannt, selbst wenn es keine
verzimmerung. eigentl. H.anlage hat. Eine Sonder-
form des Bauernh. ist der rings um
Hochrelief, im Gegensatz zum
einen H. angelegte → *Vierkanth.
Flachrelief zeigt das H. eine nahe-
(→ *Gehöft).
zu vollplast. Ausbildung der Dar-
Engl. yard, court; frz. cour; it. corte, cortile;
stellung, die aber noch immer mit sp. patio interior.
dem Hintergrund verbunden bleibt
(→ *Relief). Höhenburg, auf einer Anhöhe
Engl. high relief; frz. haut-relief; it. altorilie- gelegene → *Burg.
vo; sp. alto relieve.
Hoher Mantel → Schildmauer.
Hochschiffwand → Obergaden.
Hohe Wand, bei einem Pultdach
Hochwacht, Schauinsland, Lug- die Wand, gegen die das Dach ge-
insland, Lugaus, als Beobachtungs- lehnt ist.
posten dienendes schlankes Türm- Engl. high wall; frz.mur haut, m. en hau-
chen auf einer Warte; zu unter- teur; sp. muro alto de apoyo a la techumbre
scheiden vom → Scharwachtturm. de un agua.
Engl. barbacan, watch turret; frz. grande
crue; sp. pequeña torre de vigilancia. Hohlblockstein, großformatiger
Mauerstein aus einer Betonmi-
Hochzeitshaus → Tanzhaus in ma. schung mit Ziegelsplitt, Schlacke
Städten. oder Bims, der zur Verringerung
Engl. wedding house; sp. casa para celebrar des Gewichts und zur Erhöhung
matrimonios, c. p. c. bodas. der Wärmedämmung Hohlräume
hat. In den 1920er Jahren entwik-
Hof, 1. Ringsum oder an mehre- kelt und nach 1945 weit verbreitet.
ren Seiten von Gebäuden, Gebäu- Engl. hollow block; frz. bloc creux, brique
deteilen oder Mauern umschlosse- creuse; it. blocco forato; sp. ladrillo hueco,
ner Freiraum. Der H. kann in- rasilla.
Höhlenkirche 244

Höhlenkirche, Felsenkirche, in Hohlkehle, konkaves Zierprofil als


den Felsen gehauene Kirche. waagerechtes oder senkrechtes Bau-
Engl. cave church, rock-cut c.; it. chiesa glied, meist gerade, aber auch ge-
rupestre; sp. iglesia rupestre. bogene Linienführung. Profilquer-
schnitt aus einem Kreis- bzw.
Ellipsensegment. Die H. ist zu-
meist Teil eines Gesimses (Kaff-
gesims), einer Säulenbasis, auch
bei rechtwinklig zusammensto-
ßenden Flächen benutzt, auch an
got. Portal- und Fensterlaibungen.
→ *Gesimsformen.
Engl. concave mould, am. concave mold;
frz. moulure concave; it. scanalatura, cavet-
to, scozia; sp. mediacaña, caveto, garganta.

Hohlmauerwerk → Mauerwerk
mit Hohlräumen im Gegensatz
zum Vollmauerwerk.
Engl. hollow masonry; frz.mur à double
paroi, double mur; it. muratura a cassavuo-
Höhlenkirche ta, m. a intercapedire.
(Beispiel: Göreme, Karanlik Kilise,
11. Jh.) Hohlpfanne → Hohlziegel.

Höhlentempel, in den Felsen ge- Hohlspindel, der im Innern einer


hauener Tempel, hauptsächl. in sich frei tragenden Wendeltreppe
Ägypten und in Indien (→ *Fel- entstehende Zylinderhohlkörper.
sentempel, → *Tschaityahalle). Engl. round well; frz. creux d’escalier en co-
limaçon; it. pozzo di scala elicoidale; sp. hue-
Engl. cave temple, rock-cut t.; it. tempio co interior que forma una escalera caracol.
rupestre; sp. templo rupestre.
Hohltreppe → *Wendeltreppe
Hohlfuge, Fuge, bei der der Mör- mit offener Spindel.
tel hiner die Vorderkante der Stei-
ne zurücktritt, so daß die einzelnen Hohlziegel, Hohlpfanne, 1. der
Steine in der Ansicht scharf her- Länge nach gebogene Dachziegel
vortreten. der → *Dachdeckung, also die
Frz. joint creux; sp. junta abierta, j. hueca.

Höhlentempel
(Beispiel: Abu Simbel, Tempel
Ramses’ II.)
245 Holzbrücke

halbzylindrischen First- und Grat- Holzbau, der ma. H. wird nach


ziegel, die Mönch- und Nonne- konstruktiven Merkmalen in Mas-
Ziegel und die wellenförmigen sivbau und Skelettbau geschieden.
Dachpfannen. 2. Falsche Bezeich- Im Massivbau kennen wir in den
nung für → Gittersteine aus Ton. Alpenländern und in Nordosteu-
Engl. hollow brick; frz. brique creuse, tuile ropa den → *Blockbau oder Schrot-
c.; it. mattone forato; sp. teja árabe, t. de bau, bei dem liegende, behauene
canal, t. hueca. oder unbehauene Hölzer zu tra-
genden Wänden geschichtet sind
Holländischer Verband → *Mau- und durch mehr oder weniger kom-
erwerk, bei dem auf jede Binder- plizierte Holzverbindungen zu-
schicht eine Schicht folgt, bei der sammengehalten werden; in Nord-
Läufer und Binder regelmäßig und Mitteleuropa kennen wir den
abwechseln. → Palisadenbau, bei dem eingegra-
Engl. English cross bond; frz. appareil hol- bene Hölzer, und den → *Ständer-
landais; it. concatenamento olandese, c.
fiammingo; sp. trabazón holandesa. bau und → Stabbau, bei dem auf
Schwellen aufgesetzte senkrechte
Holm, Griffstange, → Handlauf, Hölzer die tragende Wand bilden.
dickeres Holz, in das Stäbe (→ *Ge- Beim Skelettbau besteht das tra-
länder) oder Sprossen (Leiter) ein- gende Gerüst aus untereinander
greifen (→ *Treppe). verbundenen, senkrechten, waage-
Engl. cross beam, transom; frz. quille, rechten und schrägen Hölzern; die
chape, lisse, travon, chapeau; sp. travesaño. von ihnen eingeschlossenen Ge-
fache sind beim → Ständerbohlen-
Holzbalkendecke, mit Zwischen- bau mit aussteifenden Holzbohlen
räumen verlegte Balken, die mit und im → *Fachwerkbau mit fle-
Zwischendecken geschlossen wer- xiblem Material (lehmbeworfe-
den, entweder als Windelboden, bei nes Flechtwerk, Mauerwerk aus
dem mit Strohlehm umwickelte Bruch- oder Backstein) geschlos-
Stakhölzer in Nuten an den Balken- sen. Die beim südwestdt. H. anzu-
seiten eingeschoben werden, oder treffende Mischbauweise bezeugt
als Einschubdecke, bei der auf die an die enge Verwandtschaft zwischen
den Balkenseiten genagelten Leisten Ständerbohlenwand und Fach-
der Einschub oder Fehlboden (Bret- werkwand. In den europ. Land-
ter, Schwarten, Gipsdielen) gelegt schaften, in denen langwüchsige
werden, darauf Lehm, Sand oder Nadelhölzer, vor allem Lärche und
Schlacke als Schall- und Wärme- Fichte, vorherrschen, entwickelt
schutz. Bei H. wird die Deckenun- sich der Blockbau; der Fachwerk-
tersicht entweder verputzt oder ver- bau hingegen in den Landschaften
schalt oder die Balken bleiben sicht- mit überwiegendem Laubholz-
bar. Bei verputzten H. wird an die vorkommen.
Balkenunterseite ein Putzträger Engl. timber-work, wooden structure;
(Rohrgeflecht, Leichtbauplatten, frz. construction en bois; it. carpenteria, cos-
Drahtgewebe) genagelt und verputzt. truzione in legno; sp. construcción de ma-
Engl. wood-beam ceiling; frz. plafond en dera.
poutre caisson; it. soffitto di travi di legno;
sp. cielorraso con vigas de madera. Holzbrücke → *Brücke.
Holzdübel 246

Holzdübel → *Dübel. Holzpflaster, aus Hart- oder


Weichhölzern bestehendes Pflaster,
Holznagel, im Fachwerkbau zur das mit der Hirnholzfläche nach
Verbindung von Hölzern (bes. oben verlegt wird und sich durch
Blatt- und Zapfenverbindungen) Staubfreiheit, schwache Geräusch-
in vorgebohrte Löcher stramm ein- bildung und hohe Beanspruchbar-
getriebene zylindr. oder prismat., keit auszeichnet, als Straßenpflaster
stumpf zugespitzte Holzstifte aus oder für Innenräume (Turmhallen,
hartem, zäh-last. Holz (Ahorn, Schulen usw.) verwandt.
Salweide). Der aus der Holzfläche Engl. wood (-block) paving; frz. pavé en
vorstehende Kopf bleibt stehen, bois, pavage en b.; it. pavimento di bloc-
um bei Trocknungsschwund ein chetti di legno; sp. pavimento de madera.
Nachtreiben zu ermöglichen.
Engl. (wooden) pin, stake, plug; frz. cheville Holzverbindungen, technische
de bois, it. chiodo di legno, cavicchio; sp. ta- Grundlage der Holzkonstruktion
rugo de madera. im Holzbau. H. dienen zur zim-

Holzverbindungen
Tischlermäßig 7 eingeschobene Feder
8 Einschubleiste bündig
Winkelverbindungen:
9 Einschubleiste mit Nut auf Grat
1 Verzinkung (offene)
2 Gehrung Zimmermannsmäßig
Verbreiterungen: Verstärkungen:
3 gerader Stoß 10 Verschränkung
4 Gratspundung 11 Verzahnung
5 halbe Spundung 12 Verdübelung
6 Nut und Feder 13 Verdübelung mit Zahndübeln
247 Holzverbindungen

mermannstechnischen Verlänge- punkten zusammengeführt und


rung (Stoß, Blatt), Verbreiterung dort bei geringeren Belastungen
(Spundung, Nut und Feder), Ver- durch berechnete Nagelungen oder
dickung (Verdübeln, Verzahnen, einfache Bolzen mit breiten Un-
Verschränken), Winkelverbindung terlegscheiben verbunden. Bei weit
in einer Ebene (Stoß auf Gehrung, gespannten Konstruktionen mit
Blatt, Zapfen, Versatzung, Verzin- hohen Belastungen in den Verbin-
kung) und Winkelverbindung nicht dungsstellen wird die Sicherheit
in einer Ebene (Kamm, Seitenzap- gegen Abscheren außer der Verbol-
fen, Klaue), auch mittels bes. Befe- zung durch eingepreßte Dübel
stigungsmittel (Leim, Dübel, Me- oder durch Verleimung der Verbin-
tallelemente wie Schrauben, Nägel, dungsstellen erreicht.
Klammern). Im ingenieurmäßigen Frz. assemblage de bois; it. collegamento
Holzbau werden die einzelnen del legno; sp. ensambladura, ensamblaje,
Konstruktionsglieder an Knoten- ensamble.

Verlängerungen: 23 einfacher Kamm


14 Aufpfropfung mit Kreuzzapfen 24 Verklauung
15 Aufpfropfung mit eisernem Dorn Abzweigungen:
16 englische Aufpfropfung 25 einfaches Blatt
17 Stoß mit verkeilter Hakenlasche 26 Weihschwanzblatt
18 gerades Blatt mit schiefem Stoß 27 Schwalbenschwanzblatt
19 schiefes Blatt 28 schiefe Brüstung mit Rast
20 gerades Heckenblatt mit Keilen 29 Schlitzzapfen
Kreuzungen: 30 Scherzapfen
21 Überschneidung 31 einfacher Versatz
22 Überblattung 32 Fersenversatz
Horizontalbogen 248

Horizontalbogen → *scheitrech- Hosenscharte, Doppelscharte,


ter Sturz, scheitrechter Bogen. Zwillingsscharte, für verschiedene
Waffen geeignete Schießscharte mit
Horizontalschub, nach außen ge- zwei schräg geführten Scharten-
richteter Schub, horizontale Kom- röhren und einem gemeinsamen
ponente des schräg nach unten Scharteneingang.
gerichteten Kämpferdrucks eines
Bogens, eines Gewölbes oder einer Hospital (lat. hospes: der Gast),
Dachkonstruktion, der durch an- Hospiz, Spital, Krankenhaus, Al-
schließendes Mauerwerk (→ *Stre- tersheim, auch Herberge in Städ-
bewerk), Zugbalken, oder Zugan- ten und Klöstern, entweder als
ker (→ *Anker) aufgenommen wird. Herberge der Klöster und Stifte
Engl. horizontal thrust; frz. poussée latérale, mit Infirmerie nur für Kloster-
p. horizontale; it. spinta orizzontale; sp. em- insassen, bürgerl. H. der Stadt oder
puje horizontal.
privater Stifter, häufig als Pfründ-
nerhaus bezeichnet, Pilger- und
Hornbogen, ansteigende einhüf- Fremdenhospitäler (Elendsherber-
tige (halbe) → *Gewölbeform. gen, → Hospize), Armen- und Seel-
häuser (Gotteshäuser) und schließ-
Hornkonsole, Konsole, deren un- lich Leprosien- und Pesthäuser für
tere Endigung hornförmig umge- ansteckende Kranke, zumeist vor
bogen ist. Die H. kommt meist un-
der Stadt. Den Mittelpunkt bildete
ter Diensten und Gewölberippen,
im MA. zunächst eine große nicht
bes. in Zisterzienserklöstern, vor.
unterteilte Halle. Später wurden
Hornwerk, zur Sicherung des innerhalb der Halle Kojen einge-
Glacis angelegtes, mit der Kurtine baut, die oben offen sind.
durch lange, parallele Flügel ver- Engl.; sp. hospital; frz. hôpital; it. ospedale.
bundenes, hornförmiges (zwei hal-
be Bollwerke mit Kurtine verbun-
den) Außenwerk (Ravelin, Redan);
ein gekröntes Hornwerk ist ein
Hornwerk mit vorgelagertem
Kronwerk.

Horreum, röm. Speicher-, Maga-


zin- oder Lagergebäude für Waren
aller Art, zumeist aber Kornspei-
cher für öffentl., militär. oder pri-
vate Zwecke zur Sicherung der
Kornversorgung der Städte und ma. Hospital
der Truppe. Zumeist lagen die
Gebäude (cellae) an drei oder vier Hospiz (lat.), urspr. Bezeichnung
Seiten um einen mittleren Flur für ein → Gasthaus, das von Mön-
oder Hof, bei größeren Anlagen chen in einsamen Gegenden oder
mit einem Säulen- oder Stützen- neben Klöstern für Reisende oder
umgang, auch zweistöckig. Pilger zur Beherbergung einge-
249 Hufeisenbogen

richtet wurde, neuerdings gleich- Hourdidecke, massive Decke


bedeutend mit Herberge, Pension, ohne Eiseneinlagen, bei der gerade
auch Hotel kirchl. Organisationen, oder gebogene Hourdis (Decken-
schließl. synonym mit → Hospital. hohlsteinplatten aus gebranntem
Engl., frz. hospice; it. ospizio; sp. hospicio, Ton) dicht nebeneinander zwischen
hospedería. I-Träger ohne Unterschalung ver-
legt werden. Die Auffüllung bis zur
Hotel (frz. v. lat. hospitale), → Gast- Trägeroberkante geschieht in Ma-
haus mit mehr als 20 Betten, klei- ger- oder Leichtbeton. Zunächst in
nere Anlagen werden Gasthof oder Frankreich u. Italien, seit etwa 1880
Pension genannt. Das Aufkommen auch in Deutschland hergestellt.
des H. steht in Verbindung mit der Engl. hollow clay block floor; frz. plancher à
Entwicklung des Reiseverkehrs. hourdis; it. solaio a tavelloni curvi; sp. cie-
Im MA. → Herberge, dann Gast- lorraso curvo tipo hourdi.
hof, seit dem 19. Jh. repräsentative
Bauten in der Nähe von Bahnhö- Howeträger, ein zwei- oder
fen und Schiffanlegestellen mit zu- mehrteiliges Ständerfachwerk, bei
sätzl. Einrichtungen wie Gesell- dem sich die aus Holz bestehenden
schaftsräume, Schreib-, Lese- und Schrägstützen mittels bes. Stemm-
Spielzimmer, die Zimmer sind klötze oder Schuhe stumpf gegen
heute zumeist mit Bad und WC die hölzernen Gurte stemmen; die
versehen. H. auch außerhalb der Kreuzstreben sind auf Druck bean-
Städte gelegen und für längere sprucht, durch lotrechte Hänge-
Aufenthalte. stangen mit Schraubengewinde
kann der H. künstl. angespannt wer-
den, um ein Durchhängen zu ver-
meiden. In den USA seit 1840 häu-
fig angewandt, in Europa bis zum
1. Weltkrieg, bes. für den Brük-
kenbau.
Frz. poutre droite Type How; sp. viga tipo
Howe.
Hotel
(Beispiel: Paris, Hotel Soubise, 18. Jh.)
Hti, Ti, Tee (birmes.), Bezeich-
Hôtel (frz.), Adelshof, seit dem 17. nung für den schirmförmigen Ab-
Jh. in Frankreich Stadthaus der schluß eines → *Stupa.
Adeligen oder Absteige für Mön-
che eines Klosters (→ Pfleghof); ein Hubbrücke, Hebebrücke (→ Brük-
Corps de logis bildet mit schmä- ke).
leren Flügeln einen Hof, der zur Hufeisenbogen, unten verengter,
Straße hin von einer Mauer, einem meist anschwellender Rund- oder
Gitter oder einem Wirtschaftsbau Spitzbogen, bes. in der islam. Bau-
mit mittlerem Eingangstor abge- kunst Spaniens und Nordafrikas seit
schlossen ist. Dann allgemein für dem 9., in Vorderasien seit dem 4.Jh.
palastartige Gebäude: H. de ville nachweisbar (→ *Bogenformen).
(Rathaus), H.-Dieu (Kranken- Engl. horseshoe arch; frz. arc en fer à cheval,
haus), → Hotel. arc outrepassé; it. arco a ferro di cavallo;
Sp. edificio palaciego. sp. arco árabe, a. herradura.
Hügelburg 250

Hügelburg → Motte. von Vitruv überlieferte Tempelform


ist nur bei größeren Bauten ohne
Hundszahn, Ornament der engl. innere Stützenstellungen verständl.,
Frühgotik aus einer Reihe vierzak- deren lichte Spannweite der Cella
kiger Sternchen, die auf der Spitze zu groß war, um mit den damals
stehen und pyramidenförmig auf- bekannten Zimmermannskonstruk-
liegen, dazwischen auch Blattfor- tionen überdeckt zu werden.
men zur Bereicherung von Profi- Engl. hypethral temple; frz. temple hypêtre;
lierungen, bes. von Gesimsen und it. tempio ipetro, t. ipetrale; sp. templo ipetral.
Friesen.
Engl. dogtooth ornament; it. dente di cane; Hypogäum (gr. unter der Erde),
sp. adorno diente de perro. unterird. Grabbau. Bekannt sind
Hypogäen der Etrusker in Italien,
Hurde, Hurdengalerie, auf ausge- die aus einer Hauptkammer mit
kragten Balken oder Konsolen lie-
Nebenkammern oder aus verschie-
gender hölzerner → *Wehrgang
denen Grabkammern bestehen kön-
mit Senkscharten an Wehrmauern
nen.
und Türmen des MA.
Engl. hypogeum; frz. hypogée; it. ipogeo;
Frz. hourd; it. incastellatura; sp. tribuna. sp. hipogeo.

Hütte, 1. ein mit einfachsten Mit-


teln ausgeführter und bedeckter
Schutzbau als Zufluchtsstätte, pri-
mitiver Wohnbau oder Lager. 2. Als
Kurzform gebräuchl. Bezeichnung
des Gebäudes bzw. eines Werks der
Erz- und Glasveredelung. 3. Im Hypogäum
Bes. die Bauhütte, urspr. der über-
Hypokausten, Hypocaustum (gr.-
deckte Arbeitsplatz der Stein-
lat.), Fußbodenheizung der röm.
metzen an einer Großbaustelle,
→ Thermen, vornehmer Wohn-
dann allgemein die Bauverwaltung
häuser, Villen und Paläste, haupt-
als Gebäude und Organisation.
sächl. in den kälteren Provinzen
Engl. hut, cabin, lodge, shed; frz. hutte,
loge, échoppe; it. capanna, casupola; sp. ca-
des Imperiums. Die Anlage besteht
baña. aus einem kleineren Heizraum
(Praefurnium) am äußeren Rand
Hypäthraltempel, Hypäthros (gr. des zu beheizenden Raums, dessen
unter freiem Himmel), Tempel, des- Boden auf 2–3 Fuß hohen Back-
sen Cella nicht überdeckt ist. Diese steinpfeilern steht, zwischen denen

Hypäthraltempel (Beispiel: Didyma, Apollotempel) A Adyton


251 Idealstadt

die Warmluft zirkuliert und den luren versehen. Das an der dor.
Boden erwärmt. Mit der Boden- Säule meist durch die Anuli und
heizung kann eine Wandheizung durch eine Rille umgrenzte H. ist
verbunden sein, wobei die Warm- an der dor. Ante häufig durch Pro-
luft in senkrechten Tonkanälen filbänder hervorgehoben. In der ion.
(Tubuli, Zubuli) aufsteigt. Fehlen Ordnung als ornamental durchge-
die Zubuli, so wird die Warmluft staltetes Band, in der korinth.
über Schornsteine abgeleitet. Im Ordnung häufig durch ein Astragal
MA. wurde diese Warmlufthei- gekennzeichnet. Im 5. Jh. v. Chr.
zung noch bei Klosterbauten ange- seltener, in der hellenist. und röm.
wandt (→ *Calefactorium), die Baukunst häufiger.
Türken verwandten sie bei ihren Engl. hypotrachelum; it. ipotrachelio; sp. epi-
Bädern (→ *Hammam). traquelión.
Engl. hypocaustum; frz. hypocauste; it., sp.
ipocausto.

I
Idealplan, Planung eines Bau-
werks nach rein ästhet. Gesichts-
punkten, aber so, daß eine Verwirk-
lichung nicht ausgeschlossen ist.
Engl. ideal plan; frz. plan idéal; it. pianta ide-
ale; sp. plan(o) ideal.

Hypokausten Idealstadt, Planung einer Stadt


A Ziegelpfeiler B Tubuli, Zubuli nach ästhet., geometr. und orna-
mentalen Prinzipien, wobei auch
Hyposkenion (gr.), Unterbühne noch religiöse Vorstellungen mit-
im gr. → Theaterbau. sprechen können. Sie ist schwer
abzugrenzen gegen die regelmäßig
Hypostyl (gr.), Innenraum (selte- angelegte (»gegründete«) Stadt
ner Vorhalle) mit Säulen. Nach (→ *Stadtbaukunst). Der Gedanke
Vitruv eine Säulenhalle mit belich- der I. wird in der Renaissancezeit
tetem Mittelschiff (→ ägyptischer durch Filaretes Werk Sforzinda neu
Saal). belebt, das eine I. mit radialen Stra-
Engl. hypostyle hall; frz. hypostyle; it. ipo- ßen und einer sternförmigen Um-
stilo; sp. hipóstilo. rißkontur propagiert, die an die Stel-
le Mailands treten sollte. I.pläne
Hypotrachelion, Epitrachelium entwickelten auch die Italiener
(gr., lat.), Hals am Kapitell. Als Francesco di Giorgio, Peruzzi, Mag-
Verbindung zwischen Schaft und gi und Scamozzi. Realisiert wurde
Kapitell ist das H. meist mit dem allerdings nur das Projekt von Pal-
Kapitell aus einem Block gearbei- ma Nuova bei Udine. In Deutsch-
tet. Ist der Schaft kanneliert, so ist land ist ein I.entwurf von Albrecht
zumeist auch das H. mit Kanne- Dürer aus dem Jahre 1527 bekannt,
Ikonostasis 252

der einen quadrat. Schloßbau im Freudenstadt realisieren konnte,


Zentrum einer quadrat. Stadt vor- das nach dem Mühlbrettschema
sieht. Der Straßburger Daniel angelegt wurde. 1650 entwickelte
Speckle sah 1589 das I.problem Joseph Furttenbach d. J. in der
unter dem Gewichtswinkel des Schrift »Gewerb-Statt-Gebäw« ei-
Festungsbaus (Architectura von nen langgestreckten polygonalen
Festungen), während Heinrich Grundriß mit Sternschanzenbe-
Schickhardt 1599 ein I.projekt in festigung, in dessen Mittelpunkt
Idealstadt Schule, Kirche, Rathaus und Zeug-
haus angeordnet sind. In Frankreich
haben Ducerceau und Jacques
Perret I.projekte entworfen, letzte-
rer eine polygonale, sternförmige
Stadt mit einer kleineren, ebenfalls
sternförmigen Zitadelle als Kopf.
Dieses Planbild kehrt beim Aufbau
von Mannheim wieder, hat aber im
Gegensatz zu Perrets I. keine radi-
ale Straßenführung, sondern ein
Schachbrettsystem rechtwinkeliger
Straßenkreuzungen. Auch die Ba-
rockstadt fußt noch auf der Idee
(Beispiel: Freudenstadt, um 1600) der I., wofür Karlsruhe mit seinem
Zirkel, der Stadt und Park gleichar-
tig bestimmt, das hervorragendste
Beispiel ist.
Engl. ideal city; frz. ville idéale; it. cittá ide-
ale; sp. ciudad ideal.

Ikonostasis, Ikonostase, (gr.) Bil-


derwand zwischen Altar- und Ge-
meinderaum einer orthodoxen
Kirche, mit einer oder drei Türen,
neben und über denen sich in
mehreren Rängen Ikonen befin-
den. Die Haupttür mit Vorhang,
der während des Gottesdienstes
auf- und zugezogen wird, führt in
(Beispiel: Mannheim, 17. Jh.)
das Allerheiligste, die Nebentüren
in kult. Nebenräume (→ Prothesis,
→ Diakonikon). Die geschlossene
Bilderwand hat sich erst im Verlauf
des MA. im griech.-byzantin. Raum
entwickelt aus der Altarschranke,
die aus einer Säulenstellung mit
Gebälk und Brüstungsplatten be-
(Beispiel: Karlsruhe, 18. Jh.) stand und durch Vorhänge, Gitter
253 Imbrex

oder Bilder verschließbar war. Im Imaret, islam. Armenspeisehaus


16. Jh. begann man, die I. mit rei- für bedürftige Schüler und Stu-
chen Schnitzereien auszustatten, denten, das als Stiftung bei Mo-
die im 17. /18. Jh. in Rußland, auf scheen und Medresen als langge-
dem Balkan und in den Athosklö- streckter, eingeschossiger, schmuck-
stern die Bilder (Ikonen) in ihrer loser Bau angelegt wird; seit dem
Wirkung hinter die prunkvolle 14. Jh. bekannt.
Ausbildung des Rahmenwerks zu- Sp. comedor para estudiantes necesitados.
rücktreten ließen.
Engl. iconostasis; frz. iconostase; it. icono- Imbrex (lat.), mit der konkaven
stasi; sp. iconostasio. Seite nach oben verlegter Hohlzie-

Ikonostasis
Immunitätsbau 254

gel, Nonne (→ Mönch- und Non- Konstruktionsweisen abhängig von


nendach). → *Dachdeckung. dem Produktionsablauf und zeitl.
Engl. imbrex; it. embrice; sp. forma de col- Baustilströmungen.
car tejas árabes, f. d. c. t. huecas, f. d. c. t. de Engl. industrial building; frz. construction
canal. industrielle; it. costruzioni industriali;
sp. construcción industrial.
Immunitätsbau, innerhalb einer
Kloster-, Stifts- oder Bischofs-Im- Infirmarie, Infirmaria, Kranken-
munität errichtetes Gebäude, bes. haus (Hospital) in einem Kloster
die Wohngebäude der Kanoniker. für kranke Mönche (→ Firmarie).
Engl. infirmary; frz. infirmerie; it. infermeria;
Impluvium (lat.), Bassin zur
sp. enfermería u hospital de un monasterio.
Aufnahme des Regenwassers im
→ *Atrium des röm. Hauses.
Inkrustation (lat.), Bekleidung
Industriebau, Gesamtheit der aus verschiedenfarbigen Blendstei-
Gebäude eines Industrieunterneh- nen von Wänden und Fassaden, die
mens: die für die reinen Produk- oft in Anlehnung an konstruktive
tionsvorgänge bestimmten Gebäu- Vorbilder rein ornamental ange-
de, Montage- und Lagerhallen, bracht sind (Bauornament). Be-
Forschungslabors, Verwaltungsbau- kannt sind die → *Cosmatenar-
ten und Bauten für soziale Einrich- Inkrustation
tungen. Anordnung und Ausstat-
tung müssen den rationellen und
funktionellen Anforderungen des
Industrieunternehmens gerecht
werden. Sie haben sich seit der in-
dustriellen Revolution in England
seit dem Ende des 18. Jhs. und in
den übrigen Industrieländern seit
dem 19. Jh. als eigenständige An-
lagen für die maschinell betriebene
Produktion entwickelt (Spinn-
maschine 1775, Dampfmaschine (Beispiel: Lorsch, Torhalle, 8. Jh.)
1785), zunächst einfache Hallen-
bauten, aber auch monumentale
Frontausbildung in Anlehnung an
Schloßfassaden u.ä. und unter An-
wendung histor. Formen. Die
Hallen selbst in Holzfachwerk,
Gußeisen, Stahlskelettbau in An-
lehnung an die Ausstellungs- und
Bahnhofshallen entweder als große
ebenerdige Hallen, oder auch als
Geschoßbau, seit 1908 funktionelle
Gestaltung, seit den 1920er Jahren
international verbreitet, eine Fülle (Beispiel: Florenz, S. Miniato al Monte,
von Bautypen, Gestaltungs- und 12. Jh.)
255 Ionische Ordnung

beiten sowie die I. an Bauten der Verhältnis von I. zu unterem Säu-


Protorenaissance in Italien. lendurchmesser (gleich zwei Mo-
Engl., frz. incrustation; it. incrostazione; duli) unterscheidet Vitruv verschie-
sp. incrustación. dene Proportionen: dichtsäulig
(→ pyknostylos, engsäulig), weit-
Inkubationsraum, Raum für den säulig (→ diastylos), schönsäulig
Tempelschlaf in antiken Heilbä- (→ eustylos), lichtsäulig (→ aräo-
dern. stylos), gedehnt (→ systylos).
Engl. intercolumniation; it. intercolunnio;
Innenmauern, Innenwände, sind sp. intercolumnio, espacio entre dos co-
die Mauern im Inneren eines Bau- lumnas.
werks im Gegensatz zu den Au-
ßenmauern (Umfassungsmauern).
Man unterscheidet Mittelmauer,
Trennmauern und Zwischenwän-
de.
Engl. inner walls, interior walls; frz. murs
intérieures; it. muri interni; sp. muros inter-
medios, m. interiores.

Insula (lat.), 1. ein rings von Stra-


ßen eingeschlossener Häuserblock
in der antiken Stadt. 2. Gegen Ende
der röm. Republik die Bezeich-
nung für ein aus mehreren Woh-
nungen bestehendes Mietshaus, im
Erdgeschoß mit Laden oder Werk-
Interkolumnium
statt, darüber drei bis sechs Ge-
1 pyknostylos 2 systylos
schosse. 3 eustylos 4 diastylos
5 aräostylos (u. D.=unterer Durchmesser)
Intarsia (lat.-it.), Marketerie, Ein-
legearbeit aus verschiedenfarbigen Ionische Ordnung, etwa gleich-
Holzfurnieren, die zu ornamenta- zeitig mit der → *Dorischen Ord-
len oder figürl. Mustern zusam- nung im ionischen Gebiet ausge-
mengesetzt werden. Dabei können bildete Säulenordnung im antiken
auch andere Materialien (Stein, gr. Tempelbau, die ein tekton. Ge-
Elfenbein, Perlmutt usw.) Verwen- rüst mit abstrahierten vegetabili-
dung finden. schen Schmuckformen verbindet,
Frz. intarse; it. intarsio; sp. trabajo de mar- wobei oriental. Einflüsse verarbei-
quetería. tet werden (äolisches Volutenka-
pitell des 6. Jhs. v. Chr.). In der
Interkolumnium (lat.), Säulen- Entwicklung sind zu unterschei-
abstand, gemessen von Säulen- den die urspr. kleinasiat. I. O., der
achse zu Säulenachse. Das Verhält- att. Mischstil und der hellenist.
nis des Säulendurchmessers zum I. Spätstil. Die I. O. besitzt einen grö-
ist mitbestimmend für die Wir- ßeren Variantenreichtum als die
kung der Architektur. Je nach dem dor. Ordnung. Auf dem Funda-
Ionische Ordnung 256

ment (Stereobat) mit der oberen einrollt. Die spiralige Einrollung mit
Geländeausgleichschicht (Euthyn- ihren Schnecken (Voluten) um-
teria) wie in der dor. Ordnung gibt das oft mit einer Rosette ge-
erhebt sich ein Stufenbau, der im schmückte Auge. Vereinzelt wird die
kleinasiat. Stil zwischen wenigen ganze Volutenscheibe zur Rosette.
flachen Stufen und vielen hohen Zunächst ist das Polster auf den
Stufen schwankt. An Stelle des Langseiten konvex, später konkav
Dreistufenbaus kann ein Podium (canalis); die trommelartigen
treten mit einer Freitreppe in der Schmalseiten, urspr. glatt, werden
Breite der Eingangsseite. Auf der später mehrfach eingeschnürt, auch
obersten Schicht des Unterbaus mit Schuppen oder Blättern ge-
(Stylobat) stehen die Säulen mit schmückt. An den Ecksäulen stoßen
ihrer Basis aus mehreren Scheiben, die Frontseiten rechtwinklig zu-
flachen Trommeln mit schwellen- sammen und die Eckvolute biegt
dem oder eingezogenem Profil diagonal um. Die Seitenpolster sto-
(Torus oder → Trochilus), beide ßen in der inneren Ecke ohne Lö-
horizontal geriefelt oder glatt, auch sung mit Verschneidung zusammen.
mit Blattkränzen an Stelle des Der folgerichtige weitere Schritt,
Torus, schließl. allgemein eine Ver- dem Kapitell an allen Seiten Schnek-
bindung von quadrat. Platte (Plin- ken zu geben und diese alle an den
the), doppeltem Trochilus und Ecken unter 45° herauszudrehen,
geriefeltem Torus. Die Umrisse wird im att. Mischstil und im
des Profils sind niemals Kreisbö- Hellenismus öfter getan. Das be-
gen, sondern straffere Linien, die deutet Annäherung an das korinth.
ihre Krümmung am oberen Ende Kapitell. Den oberen Abschluß des
steigern. Der Säulenschaft läuft zur ion. Kapitells bildet eine dünne
Basis mit Plättchen und Rundstab viereckige Abakusplatte, die Wellen-
ab, der Antenschaft nur mit dem profil mit Blattmustern (lesbisches
Plättchen. Der Säulenschaft, urspr. Kyma) ziert. Bei der Ante besteht
mit sehr vielen schmalen Riefelun- das Kapitell an der Frontseite aus
gen (Kanneluren) ohne Steg verse- drei Blattreihen mit Plinthe, seitl.
hen, hat deren später in der Regel aus drei Schnecken oder daraus ab-
24, die durch schmale Stege von- geleiteten Gebilden. Die Höhe der
einander getrennt sind. Die Riefe- ganzen Säule beträgt in der klass.
lungen sind tiefer als im Dor. und Zeit 10 untere Durchmesser, die äl-
endigen im unteren und oberen teren Säulen sind zum Teil erhebl.
Ablauf mit Halbkreisbögen. Obere schlanker. Auf den Säulen liegt der
und untere Schaftenden weisen Architrav, in drei, auch zwei Hori-
zuweilen bes. Schmuck auf: figürl. zontalstreifen (Fascien) gegliedert,
Plastik unten und reich ornamen- die nach oben immer weiter vor-
tierte Halsbänder oben. Über dem springen. Ein Abschluß aus Perlstab
meist als Perlstab ausgebildeten und Eierstab gibt diesem Bauglied
Rundstab des oberen Schaftablaufs seine Selbständigkeit gegenüber der
setzt das Kapitell mit einem Polster darauffolgenden Decke. Die Decke
(Echinos) auf, das wie ein Sattel- besteht aus dem kräftigen Zahn-
holz in der Längsrichtung über den schnitt (Geisipodes), der ebenfalls
Schaft vorspringt und sich dann einen oberen Abschluß durch ein
257 Ionische Ordnung

ähnl. Kymation wie der Architrav gener als im klass. Stil. Es ist dies
erhält (Kranzgesims, Geison). Die die Weise, die von Vitruv überliefert
Traufleiste, Sima, im wasserspeien- wird (→ *Säulenordnung).
den Löwenköpfen von engem Engl. Ionic order; frz. ordre ionique; it. or-
Rhythmus schließt das Gebälk ab. dine ionico; sp. orden iónico.
Das Ornament der Sima ist ein
Rankengebilde, während die Gie-
belsima, der die Speier fehlen, mit
Reihungen verschiedener Palmet-
ten geschmückt ist. Der att. Misch-
stil (seit 5. Jh. v. Chr.) unterschei-
det sich vor allem durch den Fries
im Gebälk (→ dorische Ordnung)
an Stelle des Zahnschnitts. Mit
dem Wachsen des Gebälks werden
die Säulen dicker, also gedrunge-
ner. Als att. Sonderform für die Ba-
sis entsteht eine Kombination von
Torus, Trochilus und Torus ohne
Plinthe. Im Kapitell fällt die Mäch-
tigkeit der Schnecken auf. Der
Spätstil (ionisch-attische Ordnung)
bietet eine Vereinigung aller Moti-
ve – so von Figurenfries und Zahn-
schnitt. An Stelle des Figurenfrieses
begegnet öfter ein Bukranienfries.
Die Säulen sind auch hier gedrun-

Ionische Ordnung – Attischer Typus


Ionische Ordnung –
Kleinasiatischer Typus 1 Stereobat 8 Faszien
2 Basis 9 Astragal und
1 Schaft mit 6 Faszien 3 Schaft mit Blattwelle
Kanneluren 7 Eierstab und Kanneluren 10 Zophoros
2 Volute (Eckform) Perlstab 4 Volute (Eckform) 11 Geison
3 Echinus mit Eierstab 8 Zahnschnitt 5 Volute (Normalform) 12 Sima
4 Kanalis 9 Sima mit 6 Hals 13 Tympanon
5 Abakus Wasserspeiern 7 Epistyl (Architrav) 14 Akroterion
Irimoya-Dach 258

Irimoya-Dach, Dach des japan. Jalousie (frz.), Sonnenschutzvor-


Hauses oder Tempels von stark ge- hang aus schmalen Lamellen, die
schwungener Kontur in der Grund- an Schnüren geführt heraufgezo-
form eines Fußwalms (→ Dachfor- gen und um ihre eigene Achse
men). gedreht werden können.
Engl. jalousie,Venetian blind; it. veneziana;
Isometrie, axonometr. Darstellung sp. celosía, persiana.
eines Objekts ohne Verkürzungen,
meist so, daß die Kontur des Joch, bezeichnet in der Baukunst
Einheitswürfels die Form des den zwischen zwei Hauptstütz-
regelmäßigen Sechsecks annimmt punkten einer Baukonstruktion
(→ *Projektion). befindl. Bauabschnitt (Brückenj.,
Engl. isometric projection; frz. isométrie; Gewölbej.), bei Zimmerleuten
it. isometria; sp. isometría, proyección iso- jedes waagerechte Holz auf zwei
métrica.
senkrechten Hölzern. Im Gewöl-
bebau der einem Gewölbefeld ent-
sprechende Raumteil auf vier Stüt-
J zen innerhalb einer Folge gleichar-
tiger Gewölbeabschnitte, die in
Richtung der Längsachse gezählt
Jagdschloß, ein nicht zum ständi-
gen Wohnen eingerichtetes Schloß werden, oft durch Gurtbogen von
für vorübergehenden Aufenthalt in den auf der Hauptachse angren-
häufig besuchten Jagdrevieren, häu- zenden Gewölbej. oder in einer
fig kleinere zentralisierte Anlagen Hallenkirche durch Scheidbogen
mit einer größeren Zahl von regel- von den Seitenschiffen getrennt.
mäßigen Appartements mit einem Engl. bay; frz. travée; it. campata; sp. través.
gemeinschaftl. Saal, auch recht klei-
ne Anlagen ohne Nebengebäude seit
der Renaissance, im Barock im Zen-
trum von sternförmig angelegten
Schneisen, Wegen und von Pavil-
lons umgeben; Innendekoration Joch
nach einem auf die Jagd bezogenen
ikonograph. Programm; im 19. Jh. Joch, römisches, → Tabularium-
durch romantisierende Neugotik motiv.
auf unregelmäßigem Grundriß ma-
ler. gestaltet. Ende des 19. Jhs. tritt Judenbad → Mikwe.
an die Stelle des J. die Jagdhütte.
Junger Dienst, weniger betonter,
Engl. hunting castle; frz. château de chasse;
it. castelletto di caccia; sp. pabellón de caza. dünnerer Dienst eines → *Bündel-
pfeilers im Gegensatz zum Alten
Jagdzapfen, zusätzl. abgeschrägter Dienst.
Zapfen zum nachträgl. Einbau von It. aletta del piliere; sp. columna delgada
Verstrebungshölzern (→ Schleif- embebida.
zapfen).
Frz. tenon à chasse; it. tenone obliquo; sp. es- Jupitersäule, säulenförmiges Mo-
piga oblicua. nument der Römer, das mit einer
259 Kaiserpfalz

Statue des Gottes Jupiter gekrönt Stock- oder Sohlbankgesims, das


war. die Mauer horizontal gliedert
Frz. colonne de Jupiter; it. colonna di Gio- (Gurtgesims) und über den Stre-
ve; sp. columna de Júpiter. bepfeilern verkröpft ist. → *Ge-
simsformen.
Engl. drip moulding, weathering; sp. decli-
ve de derrame, moldura cortagoteras.
K
Kaffziegel, Kappziegel, Dachziegel
mit hohlem Aufsatz, dessen vorde-
K siehe auch unter »C«. re Öffnung als → Kaffenster be-
zeichnet wird.
Kabinett, kleines Gemach, Ne- Engl. cat’s-head tile; frz. tuile en oreille de
benzimmer; abgeschlossenes Be- chat; sp. teja oreja de gato.
sprechungszimmer und Arbeits-
raum eines Fürsten oder Ministers; Kaiserdom, moderne Bezeichnung
Spielzimmer, Raum zur Aufbe- für Kirchenbauten des 11.–13. Jhs.,
wahrung von Sammlungen und die durch große Abmessungen und
Bildern (K.stück). prächtigen Schmuck zu symbol-
Engl., frz. cabinet; it. gabinetto; sp. gabinete. haften Repräsentanten der imperia-
len Macht wurden.
Kachel, urspr. alle Produkte aus
gebranntem Ton, eigentl. aber nur
die Erzeugnisse aus poröser Masse
im Unterschied zur dicht gebrann-
ten → Fliese. Heute allgemein nur
die außen glasierte K. zur Beklei-
dung von Öfen, entweder flach
(Flachk.) oder gemuldet (Napfk.),
glasiert oder matt. Seit dem 9. Jh.
nachgewiesen, seit dem 13. Jh. weit
verbreitet.
Engl. tile; frz. carreau; it. coccia, piastrella
(di maiolica); sp. azulejo.

Kafehte → Cavate.

Kaffenster, Kappfenster, Dach-


luke, die von einem Hohlziegel
(Kaffziegel) mit halbkreisförmiger
Öffnung überdeckt wird. Kaiserdom
Engl. dormer window; it. finestra a lunetta; (Beispiel: Speyer, Dom, Ostansicht)
sp. ventana de medio ojo, v. d. medio punto.
Kaiserfora → *Forum.
Kaffgesims, Kaffsims, Gesims an
einem Absatz, der Kaffung, bes. an Kaiserpfalz, falsche Bezeichnung
got. Strebepfeilern, aber auch als für die königl. → *Pfalzen.
Kaiserstiel 260

Kaiserstiel, Hahnebaum, Helm- 830) als Eckkamin nachgewiesen,


stange, mittlere Stuhlsäule eines in stauf. Zeit mit reich verzierten
Zelt- oder Helmdachs (→ *Dach- Wangen und in der Spätgotik und
konstruktion). Renaissance in den Schlössern bes.
It. monaco centrale; sp. espiga central. reich dekorierte K. als beherr-
schendes Element in der Raum-
Kalasa (ind.), vasenförmiger Auf- gestaltung.
satz eines Amalaka ind. Tempel- Engl. chimney; frz. cheminée; it. caminetto,
türme (→ *Sikhara). camino; sp. chimenea.

Kalathos (gr.), Blattkelch des Ka-


pitells der → *Korinth. Ordnung
(→ Kapitell).
Engl. kalathos, calathus; frz. calathus; it. ca-
lato; sp. calato.

Kälberauge, eine dem Eierstab


ähnl. Verzierung am Wulstkörper
(Echinus) eines Kapitells, haupt-
sächl. in der Barockzeit vorkom- Kamin
mend. a Feuerstelle (Herd) e Kaminsims
b Rauchklappe f Haube
Kälberzähne, abgerundete Bal- c Rauchsammler g Wange
kenköpfe eines Zahnschnitts der d Schornstein
kleinasiat. → Ionischen Ordnung. Kaminaufsatz → Schornsteinauf-
Frz. denticule, clochette, larme; sp. dentí- satz, Abdeckplatte oder Abschluß-
culos. rohr am oberen Ende eines Schorn-
steins (Kaminkopf, Schornstein-
Kalotte (frz.), Kugelabschnitt, kopf).
dessen → Pfeil geringer als der Engl. mantelpiece; it. mitra del camino, cap-
Halbmesser ist (→ Kuppel). pella del c., cresta del c.; sp. caperuza de la
Engl., frz. calotte; it. calotta; sp. calota, lu- chimenea, sombrerete giratorio.
quete, caquete.
Kamm, Verbindung zweier über-
Kamin, offene Feuerstelle in einer einanderliegender Hölzer, indem
nischenartigen, mit einem Schorn- der an der Unterseite des oben
stein verbundenen Maueröffnung, liegenden Holzes ausgeschnittene
oft mit vorkragenden Seitenwan- K. in die auf der Oberseite des
gen, Sturz und schräger Verda- unteren Balkens entsprechend ein-
chung (Mantel, Schurz, Rauch- geschnittene Sasse eingreift. Vor-
fang); auch volkstüml., unrichtige nehml. zur Verbindung sich kreu-
Bezeichnung für den Schornstein. zender, nicht in einer Ebene lie-
Die Beheizung des Raums erfolgt gender Balken. Je nach Grundform
nicht durch eine Heizfläche, son- ist zu unterscheiden: der einfache
dern durch die strahlende Wärme gerade oder Seitenk. und der dop-
des offenen Feuers. Seit karoling. pelte oder Mittelk.; einen Über-
Zeit (St. Galler Klosterplan um gang zur Verblattung bildet der
261 Kämpferaufsatz

ganze Kamm oder Blattk., ferner Bogens bzw. eines Gewölbes vom
der Weißschwanz- und der Schwal- aufgehenden Mauerwerk aufge-
benschwanzk. und der Kreuzk. nommen werden. 2. Querholz zur
(→ *Holzverbindungen). Unterteilung eines → *Fensters
Engl. comb; frz. came, camme; it. incastro (einer Tür), das zusätzl. mit dem
ad addentellato; sp. encastre de madera. Setzholz das Fensterkreuz bildet.
Engl. 1. impost, abutment; frz. 1. imposte,
Kammer (lat. camera, camara, von coussinet; it. 1. imposta (dell’arco o della
gr. kamera), urspr. die gewölbte volta), 2. traverso della finestra; sp. 1. im-
Decke, dann jeder überwölbte posta, 2. travesaño de ventana.
Raum, bes. Schatzk., auch Sakri-
stei, später jedes Gemach, schließl. Kämpferaufsatz, Kämpferblock,
der kleine Schlafraum in einem würfelähnl., meist trapezoider Auf-
Wohnhaus. satz über einem Kapitell, haupt-
Engl. chamber; frz. chambre; it. camera;
sächl. bei frühchristl.-byzantin. und
sp. cámara. karoling.-otton. Kirchen vorkom-

Kammertor, Toranlage, die auf


beiden Seiten von Toren geschlos-
sen ist, wodurch ein Raum ent-
steht, in dem der eingedrungene
Gegner festgehalten werden kann
(Fanghof, Torzwinger).

Kammziegel, verzierter Firstzie-


gel, mit dem der Firstkamm gebil-
det wird.
Engl. crest tile; frz. tuile de crête; it. tegola di
colmo decorata; sp. teja decorada de cum-
brera.

Kampanile (it. campana: Glocke),


Campanile, freistehender Glocken-
turm, bes. in Italien seit dem 6. Jh.
bis in die Renaissance vorkom-
mend, in Deutschland erstmalig
auf dem St. Galler Klosterplan um
830, dann im 12. /13. Jh. selten, in
der russ. Architektur Kolokolnja
genannt, im modernen Kirchenbau
häufig wiederaufgenommen.
Engl., frz., it. campanile; sp. campanil.

Kämpfer, 1. Zone, an der die


Krümmung eines → *Bogens (K.-
stein) oder eines → *Gewölbes
beginnt und an der die Lasten eines Kampanile (Beispiel: Florenz, Dom)
Kämpfergesims 262

mend. Der K. ist als verkümmerter das waagerechte Rahmenstück auch


Rest eines entfallenden Gebälks zu als K. oder Losholz bezeichnet.
verstehen. Er wird im Laufe der Engl. wooden transom; frz. traverse de
Entwicklung geschmückt und im- fenêtre, croisillon de croisée; it. traverso
mer mehr dem Kapitell angeglichen. della finestra; sp. montante de la ventana,
travesaño d. l. v.
It. pulvino; sp. aditamento sobre un capitel.

Kämpferlinie, 1. Verbindungslinie
zwischen den Kämpfern eines Bo-
gens oder Gewölbes. 2. Grenzlinie
zwischen aufgehendem Mauer-
werk und Gewölbelaibung.
Engl. springing line, chord; frz. naissance,
corde, ligne d’imposte; it. linea d’imposta;
sp. línea de arranque, l. d. imposte.

Kämpferstein, 1. der erste Stein


Byzantinisches
über dem Kämpfer eines → *Bo-
Korbkapitell mit gens oder → *Gewölbes (Anfangs-
Kämpferaufsatz stein, Anfänger, Anwölber). 2. Stei-
nerne Ausführung eines Fenster-
Kämpfergesims, ein Gesims in kämpfers (→ Kämpfer 1).
der Zone eines Kämpfers. Engl. springer; frz. sommier, coussinet;
Frz. imposte à ornements; it. cornice d’im- it. pietra di spalla, concio d’imposta; sp. ladri-
posta; sp. cornisa de imposta, moldura d. i. llo/piedra de arranque/imposta.

Kandel, in Hessen und Nieder-


sachsen Bezeichnung für → *Dach-
rinne.
Frz. canneler; it. doccia di gronda, canale di
g.; grondaia; sp. canalón de tejado.

Kandelaber (lat. candelabrum),


Kerzenhalter aus Metall, Holz oder
Stein, oft monumental mit reich
Kämpfergesims (auch figürl.) dekoriertem Schaft.
Bei antiken K. hat der Fuß oft die
Kämpferhöhe, Höhe des Kämp- Form eines Dreifußes.
fers über dem Fußboden. Engl. candelabrum; frz. candélabre; it, sp. can-
Engl. impost level; frz. hauteur d’imposte; delabro.
it. altezza d’imposta; sp. altura de arranque,
a. d. imposta. Kanephore (gr. Korbträgerin),
andere Bezeichnung für Kore bzw.
Kämpferholz, bei Fenstern waa- → *Karyatide.
gerechtes Querholz, das beidseitig Engl. canephora; frz. canéphore; it. canefo-
im Rahmen befestigt ist und die ra; sp. canéfora.
Fensteröffnung in der Höhe unter-
teilt. Bei Türen mit Oberlicht wird Kannelierung → Kanneluren.
263 Kanzel

Kantoniert → *Pfeiler und Mau-


ern, die an den abgefasten Kanten
von Halbsäulen oder Dreiviertel-
säulen gerahmt werden. Fälschl.
gebraucht für den got. gegliederten
Pfeiler (→ Gliederpfeiler).
Engl. cantoned; frz. cantonné; it. accantona-
to; sp. cantonado.

Kanzel (lat. cancelli: Gitter,


Schranke), erhöhter, hervorragen-
der und abgesonderter Standort
bes. für den Prediger, den Lehrer
oder den Richter. Die K. ist in der
christl. Kirche aus den Vorformen
von → *Ambo bzw. → *Lettner
Antike Kandelaber hervorgegangen. Isolierte K. kom-
Kanneluren (gr.-lat. canna: Rohr), men erst seit dem 13. Jh. vor. Die
senkrechte konkave Rillen am K. kann von einer oder mehreren
Schaft eines Stützgliedes der klass. Stützen (K.fuß) getragen sein, die
Ordnungen. Die K. können scharf- auch figürl. ausgebildet sein kön-
kantig aneinanderstoßen (→ *Do- nen (K.träger). So werden die Säu-
rische Ordnung) oder durch Stege len der K. von S. Andrea in Pistoja
voneinander getrennt sein (→ *Io- von Atlanten und Löwen, die K. im
nische Ordnung). Bei spätantiken Dom zu Pisa von Christus, Eccle-
Ordnungen können die K. im sia, Evangelisten und den Tugen-
unteren Teil des Schafts mit sog. den gestützt. Bekannt ist die Kan-
→ *Pfeifen gefüllt sein (→ *Kapi- zel von Ravello, deren Stützen von
tell). zahlreichen schreitenden Löwen
Engl. fluting; frz. cannelures; it. scanalatura; getragen werden. Über dem K.fuß
sp. estrías, acanaladuras. folgt meist ein kelchförmiges Zwi-
schenelement, der K.korb. Die
Kantenblume, Kriechblume →
*Krabbe.

Kantenschlag → Randschlag
(→ *Bosse 1).

Kantharus (gr.-lat.), Reinigungs-


brunnen im Atrium frühchristl.
Basiliken, nach dem Vorbild orien-
tal. Hofbrunnen und der Zierbrun-
nen im Peristyl des röm. Hauses
mehr oder weniger reich ausgebil-
det.
Sp. cántaro, fuente. Kantharus mit Baldachin
Kanzelaltar 264

breitungsgebiete sind Mittel- und


Norddeutschland, 1580–1660 recht
selten, nach 1660 häufiger, seit
1700 allgemein verbreitet, um 1850
fast völlig aufgegeben, 1890–1918
noch einmal von großer Bedeutung
(Wiesbadener Programm 1891).
Engl. pulpit altar; it. altare-pulpito; sp. altar
del púlpito.

Kanzeldeckel, Schalldeckel (→
*Kanzel).

Gotische Kanzel
Kanzelfuß → *Kanzel.
Brüstung des K.korbs ist oft durch Kanzelhaus, Wohnhaus mit vor-
Reliefs und Bauplastik verziert. gekragten Laubengängen (»Kan-
Der Zugang zum erhöht liegenden zeln«) in den oberen Etagen.
K.korb erfolgt über die K.treppe, Engl. pulpit house; it. casa a ballatoio; sp. ca-
die oft ein reich geschmücktes Ge- sa con púlpitos.
länder besitzt. Den oberen Ab-
schluß bildet ein K.deckel (Schall- Kanzelkorb → *Kanzel.
deckel), der einen reichen Aufbau
tragen kann. So besteht der K.dek- Kapelle (lat. capella: kleiner Man-
kel im Ulmer Münster aus einer tel), urspr. der Raum, in dem der
zweiten K. mit K.treppe für den Mantel (capa) des Hl. Martin von
himml. Prediger. In der Barockzeit Tours im fränk. Königspalast in
kommen Sonderformen von K. in Paris aufbewahrt und verehrt wur-
der Form eines Segelschiffs oder de. Die Bezeichnung ging dann auf
Fischerboots u. ä. vor. Der K. kann andere kleinere Bet- und An-
auch ein gegenüberliegendes K.pen- dachtsräume sowie kleinere Kir-
dant als symmetr. Ergänzung ent- chen ohne Pfarrechte über, für bes.
sprechen. Eine Sonderform ist die Zwecke als Tauf-, Grab-, Burg-,
→ *Außenk. vor allem bei Wall- Votiv-, Friedhofsk. oder als An-
fahrtskirchen. oder Einbauten, Einsatzk. zwi-
Engl. pulpit; frz. chaire; it. pulpito; sp. púl- schen eingezogenen Strebepfei-
pito. lern, Chork., Scheitelk. als Ostk.
eines K.kranzes am Chorumgang
Kanzelaltar, um 1890 als Be- (auch Lady Chapel), K.nischen in
zeichnung für die in protestant. der Mauerdicke.
Kirchen übliche Verbindung von Engl. chapel; frz. chapelle; it. cappella; sp. ca-
Kanzel und → *Altar eingeführt; pilla.
die Kanzel befindet sich senkrecht
über dem Altar, entweder mit die- Kapellenerker → *Chörlein.
sem unmittelbar verbunden oder
freischwebend über dem Altar in Kapellenkranz, radial auf einen
der Wand verankert. Die Hauptver- Mittelpunkt bezogene Kapellen, an
265 Kapitell

einem halbrunden oder polygona- Last. Man kann das K. aus dem
len → *Chor bzw. Chorumgang. Sattelholz, formal auch durch Ab-
Engl. radiating chapels; frz. chappelles ray- straktion von Naturformen, wie
onnantes; it. corona di cappelle absidali; z. B. der Blattkrone eines Baums,
sp. capillas dispuestas en forma radial. entstanden denken. Außerdem gibt
es eine Fülle von figürl. und von
Kapitelhaus (engl.), Chapter
stereometr. Möglichkeiten, das K.
House, rechteckiger oder polygo-
als Übergang zwischen dem run-
naler, mit dem Kreuzgang oder
den Säulenschaft und der meist qua-
Querhaus einer engl. Kathedrale
drat. Abdeckplatte zu formen. Auf
durch einen Stichgang verbunde-
ner, freistehender Bau, der im Ge- Naturformen gehen die Blüten-
gensatz zum Kapitelsaal der Klöster und Blattk. zurück Die ägypt. Bau-
nicht innerhalb der Klausur liegt. kunst hat Blütenk. nach den Vorbil-
Das K. dient für die Sitzungen des dern von Lotos, Papyros und Lilie
Domkapitels. Die Entwicklung entwickelt, wobei man geschlosse-
des K. beginnt in der 1. Hälfte des ne Knospenk. und offene Doldenk.
12. Jhs. und ist auf England be- unterscheidet. Zu den Blattk. ge-
schränkt. Zentralbauten, acht-, hört das ägypt. Palmenk., das ver-
zehn- oder zwölfeckig, häufig über einfacht auch noch in hellenist. Zeit
einer Mittelstütze gewölbt, verein- auftritt. Die wichtigste Form des
zelt mit Untergeschoß; dem recht- Blattk. ist das korinth. K., bei dem
eckigen K. kann ein apsidialer oder zwei Akanthusblattkränze über-
polygonaler Abschluß hinzugefügt einander angeordnet sind, und die
sein. Ecken durch je zwei diagonal ge-
Frz. maison capitulaire; it. capitolo; sp. casa stellte Voluten gebildet werden. Das
capitular. korinth. K. blieb – wenn auch vari-
iert – als Grundform das ganze MA.
über erhalten. In der roman. Epo-
che wurde das Blattwerk meist stili-
siert und abstrahiert. Erst in der frü-
hen Gotik nimmt es als Knospenk.
wieder klarere Formen an. In der
klass. Gotik entwickelt sich oft na-
türl. Blattwerk teilweise mit Blüten
durchsetzt um den K.kelch. Das ion.
K. ist ein Volutenk. Zwischen ei-
nem Wulstkörper, der mit einem
plast. Eierstab dekoriert ist, und dem
profilierten Abakus liegt der beider-
seits eingerollte Volutenkörper. Das
Kapitelhaus
(Beispiel: Lincoln, Kathedrale)
ion. K. macht in der Entwicklung
einen Wandel durch und kommt
Kapitell (lat. capitulum bzw. capi- vereinfacht und verändert noch in
tellum: Köpfchen), ausladendes der frühchristl. und in der ma.
Kopfstück einer Stütze. Das K. ver- Baukunst vor. Verwandt mit dem
mittelt formal zwischen Stütze und ion. K. ist das aeol. K. mit zwei auf-
Kapitell 266
267 Kapitell

Kapitell
1 Lotosknospenk. 8 Korinthisches 17 Hathork.
2 Papyrus- K. (mittelalt.) 18 Dorisches K.
knospenk. 9 Knospenk. 19 Toskanisches K.
3 Blüten- 10 Blattk. 20 Kelchk.
(Dolden-)K. 11 Ionisches K. 21 Trapezk.
4 Lilie 12 Ionisches K. 22 Korbk.
5 Palmenk. (mittelalt.) 23 Würfelk.
6 Korinthisches 13 Äolisches K. 24 Doppelwürfelk.
K. (Vorstufe) 14 Kompositk. 25 Pfeifenk.
7 Korinthisches 15 Figurenk. 26 Faltenk.
K. (klass.) 16 Persisches K. 27 Stalaktitenk.
Kapitelsaal 268

steigenden Voluten über einem trapezförmige Ansichtsflächen zwi-


hängenden Blattkranz. Das röm. schen spitz nach oben zulaufenden
Kompositk. zeigt die Voluten und Dreieckszwickeln entstehen. Eine
den Wulstträger des ion. über dem ähnliche, nicht kantige Überlei-
Blattkranz des korinth. K. Figu- tung zeigt das Korbk. Die weitaus
rierte K. gibt es vereinzelt bereits in klarste stereometr. Form liegt dem
der Spätantike, vor allem aber im um 1015 entwickelten Würfelk. zu-
MA. Man erkennt hier entweder grunde. Bei diesem wird der K.kör-
an den Ecken des K. oder in der per aus einer auf dem Säulenschaft
Mitte der K.flächen Köpfe von ruhenden Kugel gebildet, von der
Tieren (Adlerk.) oder Menschen der eingeschriebene Würfel Seg-
oder auch ganze, manchmal mit- mente abschneidet, so daß vier An-
einander verknotete Körper. Auch sichtsflächen entstehen, die glatt
ganze Szenen (Christi Geburt, oder verziert sein können. Das sog.
Flucht nach Ägypten) werden – vor Doppelwürfelk. zeigt in jeder An-
allem in der frz. Romanik – am K. sichtsfläche zweimal die Form des
abgewickelt (Bilderk.). Es gibt auch Würfelk. Ausgesprochene Sonder-
Verbindungen von Blatt-, Voluten- formen sind das oben verjüngte
und figürl. K. (Kompositk.). Eine und unten geschweifte Glockenk.,
Sonderform mit zwei Stierleibern das Pfeifen-, das Falten- und das
als dem Sattelholz entsprechendem Stalaktitenk., letztere in der islam.
Oberteil ist das K. der pers. Säule Baukunst. Bei komplizierteren
(Stierk.). Darunter folgen außer- Stützen (Pfeiler mit Säulenvorla-
dem je zwei aufsteigende Voluten- gen, Bündelpfeiler u. dergl.) kön-
paare an den vier Seiten über zwei nen K.additionen vorkommen,
Blattkränzen. Das ägypt. sog. Ha- wobei je nach Art der Stütze halbe
thork. ist oftmals nur ein Block- K., Viertelk. und K.ausschnitte zu
aufsatz (Sistrum) mit den Gesich- einer größeren Einheit zusammen-
tern der Göttin Hathor über einem geschlossen sind (Kranzk., Kämp-
K., doch gibt es auch Hathork., die ferk.).
an vier Seiten des K.kelchs Ha- Engl. capital; frz. chapiteau; it. capitello;
sp. capitel.
thorbilder zeigen. Das wichtigste
stereometr. K. ist das dor. K. mit Kapitelsaal, Raum in einem
einem Polster (→ *Echinus). Den → *Kloster, meist im Ostflügel der
oberen Abschluß bildet die qua- Klausur, in dem Weisungen an die
drat. Platte (Abakus). Formal ver- Mönche erteilt und Kapitel aus der
wandt sind das K. der kret. Säule Klosterregel verlesen wurden; auch
und das der toskan. Säule. Eine Versammlungsraum eines Domka-
einfache Überleitung von der run- pitels. Der K. ist eine einräumige,
den Grundfläche des Säulenschafts zweischiffige oder über vier Stützen
zum quadrat. Abakus bildet neben gewölbte Halle, die zum Kreuz-
dem Kelchk. und dem verwandten gang durch das von offenen Arka-
Tellerk., das mit mehreren über- den auf jeder Seite begleitete Portal
einanderliegenden Scheiben ab- geöffnet ist.
schließt, das Trapezk. mit abge- Engl. chapter room; frz. salle capitulaire;
schrägten Ecken, wodurch vier it. sala capitolare; sp. sala capitular.
269 Karnies

Kapitol, Hügel in Rom mit den


Haupttempeln der Stadt, danach
später allgemeine Bezeichnung für
den Haupttempelbezirk einer röm.
Stadt. Der kapitolin. Hügel trug
später die Gebäude der Stadtverwal-
tung (Senatorenpalast). Deshalb
heißen oft auch die Regierungs-
bezirke der Städte bes. im engl.
Kultur- u. Einflußbereich K.
Engl. Capitol; frz. capitole; it. campidoglio;
sp. capitolio.
Karner
Kappdecke, nach der Raummitte Karner (lat. carnarium) Beinhaus,
zu treppenartig ansteigende Decke Ossarium, Kalvarium, eine meist
aus Brettern. zweigeschossige Friedhofskapelle.
Kappe → Gewölbekappe (→ *Ge- Der K. ist meist ein Zentralbau mit
wölbeformen). kleiner Ostapsis. Im Untergeschoß
werden ausgegrabene Gebeine auf-
Kappfenster → Kaffenster. bewahrt, im Obergeschoß ist ein
Altarraum für Totenmessen. Bes.
Kappgesims, Kaffgesims (→ *Ge- monumentale K. stammen aus
simsformen). spätroman. Zeit. In der Gotik gibt
es auch kleinere K. als langgestreck-
Karawanserei (pers.-arab. Kara-
te Kapellen, die meist dem Hl. Mi-
wan serail), Chan, Han, Konak, an
chael geweiht sind.
Karawanenstraßen gelegene Her-
Engl. charnel house; it. (cappella dell’) ossa-
berge, bei der die Unterkunftsräu- rio; sp. osario, capilla de cementerio.
me regelmäßig um einen Hof grup-
piert sind. Karnies (span. cornisa), Glocken-
Engl. caravanserai, caravansary; frz. caravan-
leiste, Leiste mit S-förmiger Kon-
sérail; it. caravanserraglio; sp. caravanseral-
lo, caravanera. tur, die aus einem konvexen (Stab)

Steigendes Karnies
1 bekrönend 2 stützend

Karawanserei Fallendes Karnies


(Beispiel: Aminabad, Persien) 3 auslaufend 4 fußend
Karniesrinne 270

und einem konkaven Element


(Kehle) zusammengesetzt ist. Man
unterscheidet steigendes und fal-
lendes K.
Engl. cyma; it. gola; sp. cornisa.

Karniesrinne, Rinnleiste des gr.


Tempels in Karniesform.
Engl. cymatium; sp. listel acanalado de la
gola, l. a. d. l. cimacio.

Kartause, Kartäuserkloster. Die


Mönche wohnen nach Art der Ere-
miten in einzelnen kleinen Häu-
sern, die nur durch den Kreuzgang Karyatide
mit der Kirche verbunden sind.
Engl. charter-house; frz. chartreuse; it. cer-
förmigem Kopfputz, die anstelle
tosa; sp. cartuja. tekton. Stützen ein Gebälk trägt. K.
kommen bereits an den Schatzhäu-
sern von Delphi vor. Das bekann-
teste Bauwerk mit K. ist die Koren-
halle des Erechtheions auf der
Akropolis von Athen (→ *Schatz-
haus). Gegenstück zum → *Atlant.
Engl. caryatid; frz. caryatide; it. cariatide;
sp. cariátide.

Kartause
(Beispiel: Mauerbach)

Kartusche (frz. cartouche: Rolle),


hauptsächl. in der Barockzeit vor-
kommender und aus Rollwerk,
Knorpelwerk oder Rocaille gebil-
deter Zierrahmen für Wappen, In-
schriften u. dergl. Kartusche mit Rollwerk
Engl., frz. cartouche; it. cartiglio, cartella,
cartoccio; sp. cartucho. Kasematte, gegen Beschuß durch
Erdaufschüttung gesicherte, über-
Karwan, Zeughaus auf Ordensrit- wölbte, teilweise mehrgeschossige
terburgen. Räume in der Umwehrung von
Festungen, Forts und Zitadellen mit
Karyatide (gr. Tänzerinnen aus Schießscharten, auch mit erhöhter
Karyä), Kore, Kanephore, Mäd- Plattform (Kavaliere) zur Aufstel-
chengestalt mit korb- oder polster- lung von Geschützen. Die K. ka-
271 Kasino

men mit der Einführung der Artil- Außenmauer noch nicht den Ein-
lerie seit dem Ende des MA. auf, sturz des Gewölbes bewirkte. Die
sie dienten als Mannschaftsunter- K. diente seit dem 18. Jh. häufig als
künfte, Magazine und Munitions- Staatsgefängnis.
lager. Bautechn. unterscheiden sie Engl., frz. casemate; it. casamatta; sp. casa-
sich nach ihrer Anordnung im mata.
System der Befestigungen. Die Wi-
derlager der Gewölbe konnten Kaserne, seit dem 17. Jh. Bezeich-
gleichzeitig die Außenmauern der nung für Truppenunterkünfte. In
Festung bilden (Parallelk.), oder sie der röm. Kaiserzeit in den Stand-
konnten senkrecht zu ihr stehen lagern an den Grenzen des Imperi-
(Perpendikulark.), letztere hatte ums als zweigeschossige, langge-
den Vorteil, daß die Zerstörung der streckte, massive Baracken mit
Einzelräumen für jeweils wenige
Soldaten, mit vorgelegter Galerie;
dazu Stabsgebäude (Praetorium)
und Vorratsbauten. Aus dem MA.
sind keine speziellen Truppenun-
terkünfte bekannt, wenn man nicht
die Lager der Normannen und die
Befestigungen gegen die Norman-
nen dazu rechnen will. Erst in Ide-
alentwürfen der Renaissance für
Festungsstädte waren besondere
Bauten für die Landsknechtstrup-
pen entlang der Wälle vorgesehen.
Im 17. Jh. beginnt der Bau von K.
in den Residenzstädten für die neu
eingeführten stehenden Heere:
dreigeschossige Anlagen ohne Flu-
re mit schmalen Treppenhäusern,
dazu Offiziershäuser, Stabsgebäu-
de, Stallungen, Wirtschaftsgebäu-
de, Wachhäuser und Paradeplätze.
Im 19. Jh. langgestreckte Unter-
künfte mit pavillonartigen Kopf-
bauten, Schlafsäle für 20–150
Mann. Im 20. Jh. Mittelflur mit
Stuben für je 4–12 Mann.
Engl. barracks; frz. caserne; it. caserma;
sp. cuartel.

Kasino (it. casino: kleines Haus),


Gesellschaftshaus, Versammlungs-
haus, mit Tanz-, Konzert- und
Speisesälen, ein dem allgemeinen
Kasematten Vergnügen gewidmetes Gebäude,
Kaskade 272

entweder als kleines Landhaus in- Konstruktion der Balkendecke


mitten eines Gartens in der it. Re- bzw. des Gewölbes mit Verstär-
naissance oder in Kurorten und kungsgurten durch Verspannung
Kasernen (für Offiziere). mit Querträgern. Zwischen den
Engl., frz., it; sp. casino. tragenden Elementen bleibt die K.
als Vertiefung. Das K.feld wird
Kaskade (it. cascare: fallen), künstl. meist von Zierleisten, Karniesen,
abgetreppter Wasserfall, haupt- Kymatien u. dergl. gerahmt und
sächl. in Parkanlagen der Renais- mit Ornamenten, Rosetten, Ge-
sance und des Barocks. mälden oder Reliefs geschmückt.
Engl., frz. cascade; it. cascata; sp. cascada. Engl. coffer, lacunar; frz. cassette; it. casset-
tone, lacunare; sp. cuadrícula de artesonado.

Kastell (lat. castellum), befestigte


Anlage in der Art einer Burg oder
eines Schlosses. Bei den Römern
ein befestigtes Standlager an den
Grenzen (→ *Castrum).
Engl. fort, castellum; frz. castel; it. castello;
sp. castillo, ciudadela.

Kasten, zumeist zweigeschossiger,


freistehender Speicherbau des süd-
Kaskade dt. Bauernhofs.

Kassette (frz. cassette: Kästchen), Kastenaltar, Altar mit Hohlraum


vertieftes Feld in einer Decke im Unterbau der Mensa (→ *Altar
(K.decke, → Felderdecke), in einer 2 b).
Bogenlaibung oder in einem Ge- Engl. box altar; it. altare a cofano; sp. altar
wölbe. Die K. entsteht aus der ahuecado en la base.

Kassette
Kassettendecke an einem ionischen
Tempel, Untersicht.
273 Katakombe

Katakombe (gr.), Arenarium,


Coemeterium, unterird. Grabanla-
ge, die bei den Etruskern und seit
der röm. Antike, bes. in frühchristl.
Zeit in Rom und Umgebung, auf
Sizilien, Neapel und auf dem Bal-
kan angelegt wurde. Die Bezeich-
nung K. (spätlat. catacumba) wur-
de vom Beinamen der K. des Hl.
Sebastian bei Rom (Coemeterium
ad catacumbas) auf alle unterird.
Grabanlagen übertragen, die seit
Kastell
dem 16. Jh. in Rom erforscht wur-
(Beispiel: Castel del Monte) den. Der altchristl. Name für K. ist
Coemeterium. Die K. besteht aus
Kastengesims, Holzgesims in ka- einem Vorraum, von dem ein Sy-
stenartiger Konstruktion, das erfor- stem von Gängen abgeht, in deren
derlich wird, wenn der untere Wänden die Beisetzung in meist
Rand eines Dachs höher liegt als mehrfach übereinander eingehaue-
die Unterkante der Balkenlage; nen Grabnischen (Loculusgrab,
dabei werden die Balkenköpfe und Kolumbarium) erfolgte, die durch
→ Aufschieblinge mit teilweise reich Steinplatten mit dem Namen des
profilierten Brettern verkleidet. Toten verschlossen wurden. Die
It. mantovana; sp. moldura de madera tipo Grabnische kann auch architekton.
cajón. gegliedert sein (→ Arcosolium).
Die Gänge können sich zu großen
Kastenrinne, auf dem Hauptge- Kammern (Cubiculum) auswei-
sims stehende Dachrinne mit ten. Blütezeit in Rom war das 2.–4.
rechteckigem (kastenförmigem) Jh. n. Chr., in Neapel 1.–10. Jh. Im
Querschnitt. 4. Jh. wurden die K. zu Stätten der
Engl. box gutter; frz. chéneau; it. grondaia a Märtyrerverehrung. Bedeutend
sezione rettangolare; sp. canalón de corte
transversal rectangular.
sind die Wandmalereien als Über-
reste spätantiker-frühchristl. Bild-
kunst.
Kastentriforium → Triforium,
Engl. catacomb; frz. catacombes; it. cata-
dessen Rückwand nicht mehr auf comba; sp. catacumba.
der Mauer über den Arkaden steht,
sondern auf den Seitenschiffge-
wölben bzw. auf einem der Mauer
über den Seitenschiffen vorgeleg-
ten Entlastungsbogen ruht.

Katafalk (lat. catafalcium: Schau-


gerüst), Unterbau des Sarges bei der
Leichenfeier, bes. in der Barockzeit
prächtig geschmückt. Katakomben
Engl., frz. catafalque; it., sp. catafalco. (Querschnitt mit Nischengräbern)
Kate 274

Kate, Kotten, niederdt. Bezeich- Kathedrale (gr.), in England,


nung für Tagelöhnerhaus oder das Frankreich und Spanien übliche
Haus eines landarmen Kleinbau- Bezeichnung für jede bischöfl.
ern, besteht aus einer Hütte oder Hauptkirche (Kathedra = Bischofs-
einem kleinen Haus mit Platz für stuhl). In Deutschland wird die K.
Kleintierhaltung. als Dom oder Münster bezeichnet.
Engl. (tied) cottage; it. casa colonica; sp. ca- Mit einer K. ist ein Kapitel von
baña. Chorherren oder Kanonikern ver-
bunden, die im Chor ihren Sitz
Katharinenrad, mit Bezug auf das haben (Chorgestühl).
Marterwerkzeug der Hl. Katharina
Engl. cathedral; frz. cathédrale; it. cattedrale;
von Alexandrien Bezeichnung für sp. catedral.
die Radfenster (→ Fensterrose) an
roman. und frühgot. Kirchen. Katholikon (gr.), Hauptkirche des
(Fälschl. auch auf die maßwerkge- gr.-orthodoxen Klosters, meist eine
füllten Fensterrosen übertragen.) Kuppelbasilika.
Das K. kann durch aufsteigende Engl. katholikon, catholicon; sp. catolicón.
und herabfallende Figuren an der
Außenkante als Glücksrad inter- Katze → Kavalier.
pretiert sein. Das früheste Rad-
fenster, zugleich auch Glücksrad, Kaufhaus, Kaufhalle, städt. Ge-
findet sich 1130/40 in Beauvais. bäude, häufig in Verbindung mit
Engl. wheel-window, Catherine wheel; dem Rathaus, mit großen Hallen
frz. roue de Sainte-Cathérine, fenêtre rayon-
nante de Sainte-Cathérine; it. finestra a zum Auslegen und festen Gewöl-
rosone; sp. ventana radiada de Santa Cata- ben zum Speichern der Waren. Gro-
lina, ventana con rosetón. ße Städte errichteten für wichtige
Lebensmittel wie Fleisch (Fleisch-
Kathedra (gr.), Stuhl des Bischofs, halle) oder für das Hauptprodukt
in der frühchristl. Basilika im ihrer Wirtschaft (Tuchhalle, He-
Scheitel der Apsis erhöht, über Stu- ringshaus) ein- oder mehrgeschos-
fen erreichbar. sige K. Im 14. Jh. begann der Bau
Engl. cathedra; it. cattedra; sp. cátedra. von K. für Lagerung, Verzollung
und Großverkauf der Waren durch-
reisender Kaufleute (Stapelrecht),
bestehend aus ein- oder dreischif-
figen Innenräumen mit verschließ-
baren Bretterverschlägen. Im 17.–
19. Jh. war die Zusammenfassung
von selbständigen, in Pacht verge-
benen Läden zu einem großen,
architekton. eindrucksvoll gestalte-
ten K. üblich. Seit der Mitte des 19.
Jhs. wurden die spezialisierten La-
dengeschäfte zu privaten mehrstök-
kigen K. für begrenzte Warengrup-
pen (Stoffe, Konfektion, Haushalts-
Kathedra waren, Möbel); häufig um einen
275 Kegelstumpfkapitell

zentralen Lichthof. Gleichzeitig ent- Keep (engl.), Hauptturm der engl.


standen in England und Frankreich Burg, der dem → *Bergfried ent-
umfangreiche mehrgeschossige spricht, jedoch wie der frz. → *Don-
→ Warenhäuser, die das Prinzip der jon zum dauernden Wohnen ein-
Spezialisierung aufhoben. Nach gerichtet ist. Seit der Eroberung
dem 2. Weltkrieg bildeten sich frei- Englands 1066 durch den Nor-
stehende K., bes. für Lebensmittel, mannen Wilhelm eingeführt, häu-
als weitgespannte Hallenkon- fig auf einer → Motte. Zumeist
struktionen (Kaufhallen) heraus. über rechteckigem Grundriß mit
Engl. warehouse, store; frz. (grand) maga- dicken Mauern, in denen Wehr-
sin; it. emporio, grande magazzino; sp. tien- nischen, Treppen und Abtritte ein-
da, almacén. gefügt sind. Die Außenmauern wer-
den durch Lisenen oder halbrunde
Vorlagen gegliedert oder die Ecken
risalitartig betont. Im Innern wird
der K. durch Längsmauern zweige-
teilt und durch Zu- oder Einbau
einer Kapelle bereichert. Im Un-
tergeschoß, das nur vom 1. Ober-
geschoß zugängl. ist, befinden sich
Lager- und Mannschaftsräume.
Kaufhaus Über einen hochgelegenen Ein-
(Beispiel: Konstanz, »Konzilsgebäude«) gang erreicht man durch einen
Wachraum, häufig in einem An-
Kavalier, Katze, erhöhte Platt- bau, das 1. Obergeschoß mit dem
form auf dem Wall oder den Ka- großen, beheizbaren Saal. Im 2.
sematten der Festungen zur Beob- Obergeschoß liegen ebenfalls Säle
achtung und zum Aufstellen von und die Kapelle, im 3. Oberge-
Kanonen, als Erdaufschüttung mit schoß Schlafräume, darüber die
Brustwehr. Wehrplatte. Seit der Mitte des 12.
Engl., frz. cavalier; it. cavaliere; sp. caballero, Jhs. entstehen auch runde K.,
fortificación sobre la casamata. daneben Sonderformen. Die Maße
sind durchschnittl. bis zu 15 × 25 m
Kavalierriß, nach den Kavalieren, bei 30 m Höhe.
den erhöhten Aussichtspunkten It. torrione, maschio (di castello); sp. torreón.
von Befestigungsanlagen, benannte
schief-axonometrische Darstellung Kegeldach → *Dachformen,
(Schrägriß) eines Objektes bei be- → *Trulli.
liebiger Blickrichtung, wobei zum Kegelgewölbe, Gewölbe über
Unterschied vom Militärriß die kreisförmigem Grundriß bei dreiek-
Tiefenmaße vor dem Aufriß aufge- kigem Querschnitt (→ *Gewölbe-
tragen werden. Der K. wird manch- formen).
mal auch ungenau Kavalierper- Engl. conical vault; it. volta conica; sp. bóve-
spektive genannt (→ *Projektion). da cónica.
Engl. cavalier projection, c. perspective;
it. assonometria cavaliera; sp. perspectiva Kegelstumpfkapitell, ähnl. dem
caballera. → Trapezkapitell.
Kehlbalken 276

Kehlbalken, Balken in einem Kehlrinne, Rinne in der → Dach-


Sparrenpaar, der bei größerer Spar- kehle (→ *Dachausmittlung).
renlänge zur Unterstützung und
Verbindung der Sparren dient. Er Kehlsparren, die zur Unterstüt-
ist mit den Sparren verblattet oder zung einer Dachkehle angeordne-
verzapft und in jedem Gespärre ten Sparren, die an ihrer Oberseite
angeordnet. Der oberste, durch der Dachneigung entsprechend aus-
keinen Boden belastete K. heißt gekehlt werden. Die Schiftsparren
auch Hahnenbalken oder Spitz- werden seitl. an die K. angenagelt.
balken. → *Dachkonstruktion. Behalten die K. ihren rechtwinkli-
Engl. collar beam; frz. petit entrait, second
gen Querschnitt, so müssen die
e., e. supérieur; it. controcatena; sp. falso Schiftsparren auf die K. als sog.
tirante, viga de lima-hoya. Reitersparren mit Klauen aufge-
setzt werden.
Kehle, 1. Hohlkehle, konkaves Engl. valley rafter; frz. noulet-chevron;
Profil, der kleinere Winkelbereich, it. puntone d’impluvio; sp. cabio de lima-
hoya, par d. l.
der beim linearen Zusammenstoß
zweier Flächen entsteht, die nicht
in einer Ebene liegen. 2. Dachk.,
Seiler, Rinne, Schnittlinie zweier
gegeneinandergeneigter Dachflä-
chen, die mit ihrer Trauflinie eine
einspringende Ecke bilden. 3.
Durchdringungslinie der Kappen
bei einem Klostergewölbe. 4. Voute,
Kehlgesims, ausgekehlter Über- a Gratsparren
gang zwischen Wand und Decke. 5. b Kehlsparren
Kehlsparren c Schiftsparren
Rückwärtiger offener Abschnitt
von Bastion oder Ravelin. Kehlstichbalken, der unter einer
Engl. 1. channel, groove; frz. 1. noulet, 5. Dachkehle angeordnete Stichbalken
gorge; it. 1. linea di compluvio, conversa, 2.
scozia, scanalatura, cavetto, modanatura der Dachbalkenlage, der zur Auf-
concava, 3. unghia; sp. 1. lima-hoya. nahme des Fußes eines Kehlspar-
rens dient.
Frz. petit entrait, retroussé; sp. viga embro-
Kehle 2 chalada a la viga de lima-hoya.

Keilfuge, keilförmig ausgebildete


Kehlgesims, 1. → Gesims, das
Fuge bei der Wölbung (→ Bogen I)
eine Wand unter der Deckenkehle
mit rechteckigen Steinen (Back-
(Voute) abschließt (→ Kehle 4).
steinbau).
2. Gesims am Bruch der verschie-
Engl. wedge joint; frz. joint cunéiforme; it. fu-
den geneigten Dachflächen eines ga cuneiforme; sp. juntura en forma de cuña.
Mansarddachs (→ *Dachformen).
Engl. concave molding; sp. moldura cóncava. Keilstein, keilförmiger Stein für
den Bau von Bogen oder Gewölben.
Kehlleiste → *Leiste zwischen Engl. wedge; frz. claveau, coin en pierre;
Wand und Decke. it. cuneo; sp. ladrillo acuñado para bóvedas.
277 Kerker

Keilstufe → *Stufe mit keilförmi- Kemenate (lat.), Dürnitz, Dornse,


gem Querschnitt. Die Untersicht heizbares Wohngemach (speziell
mehrerer K. ist nicht abgetreppt wie Frauengemach) in einer Burg.
bei Blockstufen, sondern schräg Engl. bower; it. camminata; sp. aposento
dem Treppenlauf folgend. para las mujeres en una fortaleza.
Engl. spandrel step; frz. marche balancée,
m. gironnée; it. gradino a sezione trapezoi- Kenotaph (gr.), → *Grabdenkmal
dale; sp. grada con corte acuñatado. für einen an anderer Stelle beige-
setzten Toten.
Kelchblockkapitell, Kelchwür- Engl. cenotaph; frz. cénotaphe; it., sp. ceno-
felkapitell, eine aus Kelchkapitell tafio.
und Würfelkapitell kombinierte
Form, die bes. in stauf. Zeit allge- Kerbschnitt, Keilschnitt, Orna-
mein verbreitet war (→ *Kapitell). ment, dessen Kerben scharfkantig
Beim K. wird zumeist der Kapitell- aneinandergrenzen, seit prähistor.
körper vollständig von Ornamen- Zeit bekannt, im 2. Jh. n. Chr. auf
ten überdeckt. provinzialröm. Steindenkmälern
und in der Völkerwanderungskunst
Kelchkapitell, Kapitell von kelch- angewandt, bes. bei roman. und
artiger Form, bes. häufig in der got. Steinmetzarbeiten verbreitet.
Gotik, teilweise mit vegetabilen Engl. chip carving; frz. encoche; it. intaglio;
sp. entalladura.
Ornamenten geschmückt, die aber
den Kelchgrund wirksam lassen Kerbzinne, Schwalbenschwanz-
(→ *Kapitell). zinne, Ghibellinenzinne, Zinne mit
Engl. bell capital, basket c., orbel c.; frz. cha- dreieckigem, geradlinig oder ge-
piteau à tambour; it. capitello a calice; sp. ca-
pitel en cáliz.
schwungen geführtem Einschnitt
zum Auflegen von Schußwaffen.
→ *Zinne.
Keller (lat. cellarium: Speisekam-
Engl. notched crenellation; it. merlo ghi-
mer), ein ganz oder teilweise unter bellino; sp. entalladura de almena.
dem Erdboden liegender Raum, der
meist von einer massiven Decke Kerker (lat. carcer), Gefängnis,
oder von einem Gewölbe abge- zumeist eine einräumige Arrest-
schlossen wird. Der Zugang zum zelle in Burgen, Rathäusern oder
K. bzw. K.geschoß (→ *Geschoß) Klöstern, für kurzen oder längeren
liegt entweder im Gebäude (K.trep- Aufenthalt von Gefangenen.
pe) oder außerhalb (→ *K.hals). Engl. prison, dungeon; frz. cachot, geôle;
Engl. cellar, basement; frz. cave, caveau; it. carcere, prigione; sp. calabozo, mazmorra.
it. cantina; sp. sótano.

Kellerhals, eine Kellertreppe, die


von außerhalb des Gebäudes in
den Keller hineinführt, so daß sich
im Gelände ein Einschnitt ergibt.
Der im Haus liegende Teil des K.
kann durch eine steigende Tonne
überwölbt sein. Kellerhals
Kerkides 278

Kerkides (gr.), bei den radial 1300 aufkommende K. war bes. in


angeordneten Treppen beidseitig England ein beliebtes Motiv der
begrenzte Sektoren eines antiken Spätgotik (Perpendicular style).
→ Theaters (→ *Theaterbau). → *Bogenformen.
Engl. kerkis; it. kerkides; sp. cavea. Engl. ogee arch; frz. (arc en) accolade; it. ar-
co a chiglia; sp. arco de carena.
Kernwerk, inneres Verteidigungs-
werk einer Festung (→ Reduit). Kiosk (pers.), viereckiges oder run-
Engl. core; sp. central de defensa de una des Gartenzelt auf Säulen, auch aus
fortaleza. Holz oder Stein, nach vorn offen,
an den Seiten mit Gitterwerk ge-
Kessel, ausgebaute Mörserstel- schlossen, freistehend oder ange-
lung, auch kleines Verteidigungs- baut, oft auch in Form eines Erkers
werk auf der → Contrescarpe. mit geschweiftem Dach. Häufig im
Engl. cauldron; frz. chaudron, chaudière; Zentrum eines Gartens gelegen,
sp. caldera. auf künstl. Hügeln oder an Tei-
chen, durch islam. Einfluß in Eu-
Kesselgewölbe, über runder ropa verbreitet. In der Gegenwart
Grundfläche errichtetes Gewölbe Bezeichnung für einen kleinen
mit einer Gewölbelinie in Form ei- Zweckbau ähnl. Gestalt (Zeitungs-
ner flachen Halbellipse, ähnlich k., Verkaufsstände).
einem Kuppelgewölbe. Frz. kiosque; it. chiosco; sp. kiosco.
Engl. depressed domical vault; frz. culde-
four; it. volta a bacino, v. a catino; sp. bóve-
da tubular.

Kesselgraben → Abzugsgraben.

Kettendorf, Reihendorf (→ *Dorf-


formen 3).

Kielbogen, Karniesbogen, Schot-


tischer Bogen, ein Spitzbogen mit
geschweiften Schenkeln, die im un-
teren Teil konkav, im oberen Teil
konvex geschwungen sind, d.h. die Kiosk
Mittelpunkte der zwei unteren (Beispiel: Isfahan, Hescht Bihischt)
Kreisbogen liegen innerhalb, die
Kippfenster → *Fenster, dessen
der zwei oberen außerhalb des Bo-
Flügel (Kippflügel) um die untere
genfeldes. Fallen die beiden Mit-
waagrechte Achse kippbar ist.
telpunkte der unteren Kreise in
Frz. fenêtre tombante intérieure, f. à souf-
einem Punkt zusammen, so ent- flet; it. finestra a vasistas; sp. ventana de bás-
steht die geläufige Form des K., lie- cula.
gen sie auseinander, wodurch der
Bogen eine gedrücktere Form er- Kirchenbauten, dem Gottesdienst
hält, spricht man eher von → Esels- bzw. der Kultausübung verschiede-
rücken oder Sattelbogen. Der um ner christl. Religionsgemeinschaf-
279 Klauenstein

ten dienende Gebäude. Man un- Kirttistambha (ind. »Ruhmessäu-


terscheidet je nach dem Rang der le«), das Ehrentor einer brahman.
Kirche Bischofskirchen, → Pfarr- Tempelanlage, das auf die → Tora-
kirchen, Filialkirchen, → *Kloster- nas zurückgeht.
kirchen, → Stiftskirchen, → Kolle-
giatkirchen, → *Wallfahrtskirchen, Klangarkade → Schallöffnung.
Memorialkirchen, Coemeterialkir-
chen, → *Denkmalkirchen, Spital- Klappfenster, → *Fenster, dessen
kirchen u. dergl. Baul. unterschei- Flügel (Klappflügel) um die obere
det man um einen Mittelpunkt waagrechte Achse drehbar sind.
entwickelte → *Zentralbauten und Engl. top-hinged window; frz. fenêtre à
rabattement; it. finestra a ribalta; sp. ventana
nach einer Hauptachse ausgerich- de báscula, v. giratoria.
tete Langbauten. Diese können ein-
schiffige Säle und Predigträume Klappladen, Laden zum Ver-
(manchmal mit Emporen) oder schluß einer Maueröffnung (Fen-
mehrschiffige → *Basiliken bzw. ster, → *Fensterladen), der (im Un-
→ *Hallenkirchen, auch mit Quer- terschied zum Klappfenster) um
schiff und → *Chor sein. Prozes- eine meist senkrechte Achse aufge-
sionskirchen (hauptsächl. in Böh- klappt werden kann.
men und Mähren) sind Wallfahrts- Engl. folding shutter; frz. volet pliant;
kirchen, deren Hauptraum durch it. imposta a battente; sp. postigo plegable.
zwei Umgänge mit der hinter dem
Chor isoliert liegenden Gnadenka- Klaue, zimmermannsmäßige Ver-
pelle verbunden ist. Zwei neben- bindung zweier Hölzer, von denen
oder hintereinander liegende Kir- das eine schräg gegen zwei Lang-
chen nennt man Doppelkirchen, seiten des anderen zumeist waage-
eine befestigte Kirche Wehrkirche. rechten Holzes gesetzt ist; bes. zur
Kleinere christl. K. werden → Kapel- Verbindung von Sparren und Pfet-
len genannt. Sie dienen oft einem ten. Bei der einfachsten Form der
Sonderzweck als → Hauskapellen, K. erhält der Sparren ledigl. einen
→ *Doppelkapellen, → Burgkapel- rechtwinkligen Ausschnitt; eine
len, → *Baptisterien, Pfalzkapellen andere Form ist das sog. »Verbre-
(→ *Pfalz), → *Karner, → Grabka- chen« der Pfetten (Brechung der
pellen. Nach der inneren Eintei- Balkenkante), um den Balken we-
lung bilden → Emporenkirchen niger zu schwächen und beim Ab-
(hauptsächl. bei Nonnenkirchen), binden die Lage der Sparren fest-
→ Oratorien und → *Krypten zulegen. Aufklauungen werden in
(Unterkirche) Teile von K. Eine der Regel durch Sparrennägel gesi-
konstruktive Sonderform ist die chert (→ *Holzverbindung).
→ *Stabkirche. Engl. triangular notch, spur, griffe; frz. patte,
Engl. church buildings; it. costruzioni di Aufklauung: chevronnage; it. incastro a
chiese; sp. edificios para comunidades reli- denti; sp. encastre tipo garra.
giosas.
Klauenstein, hakenförmiger Qua-
Kirchenburg → Wehrkirche. der als Balkenauflage (Konsolen)
oder als Führung (z. B. für Fallgat-
Kirchhof → Friedhof. ter an Burgtoren).
Klause 280

Klause (lat. clusa), clausa, recluso- Klemmbalken, Sperrbalken am


rium, Recluse, 1. ma. Bezeichnung Tor, der in seitl. Maueraussparun-
für Wegesperren in Gebirgstälern, gen eingeklemmt wird.
meist an Territorialgrenzen. 2. Ein- Frz. fléau, poutre de verrouillage; it. spran-
siedelei, stets mit einer Kapelle oder ga di legno, catenaccio, chiavaccio; sp. viga
dergl. verbunden. 3. Klosterzelle, de cierre.
Raum für den Mönch oder die
Nonne, im Laufe des MA. durch Klinke, das um einen Stift drehba-
Abteilung der Liegestatt im Dor- re Metall- oder Holzstück, das
mitorium durch hölzerne Trenn- Tür- und Fensterflügel dadurch
wände und seit dem 15. Jh. auch feststellt, daß es beim Schließen
durch Türen mit Guckloch ver- hinter einen Klinkhaken fällt und
schlossen. Bei den Kartäusern liegt daher auch Fallklinke genannt wird.
seit der Mitte des 12. Jhs. die K. als Engl. door handle, latch; frz. poignée; it. ma-
Einzelgebäude an einem Kreuzgang. niglia; sp. picaporte.
Engl. cell, hermitage; it. eremo, cella; sp. celda.
Klinker, bis zur Sinterung ge-
Klausur (lat. clausura: Verschluß, brannter Backstein (Sinterzeug),
Einschließung), der nur den Mön- der dunkelrot bis blauschwarz, bes.
chen und Nonnen zugängl. Teil druckfest und nur wenig hygro-
des → *Klosters. skop. ist.
Engl. cloister; it. clausura; sp. parte de un Engl. clinker; frz. clincker; it. klinker; sp. la-
claustro. drillo holandés, l. vitreo.

Kleeblattbogen, Dreipaßbogen,
Klosett (lat. clausus: verschlossen),
→ *Bogenformen.
eine erst um die Mitte des 19. Jhs.
Engl. trefoil arch; frz. arc tréflé, a. trilobé;
im Deutschen eingebürgerte Be-
it. arco a trifoglio; sp. arco trebolado, a. tri-
lobulado. zeichnung für den Abort (→ *Ab-
tritt), der sich im späteren 19. Jh.
Kleeblattchor → *Dreikonchen- zum WC (water closet) entwickelt
anlage. hat.
Engl. lavatory, toilet; frz. toilettes, cabinets,
Kleeblattfenster, Fenster, das von water-closet; it. gabinetto, watercloset; sp. in-
einem Kleeblattbogen abgeschlos- odoro.
sen ist (→ *Fensterbank).
Engl. trefoil window; frz. fenêtre tréflée; Kloster (lat.), abgeschlossene An-
it. finestra trilobata, f. a trifoglio; sp. ventana lage (claustrum, monasterium) für
trebolada, v. trilobulada. Mönchs- und Nonnengemein-
schaften, besteht aus der Kirche
Kleinasiatisch-ionische Ord-
und den anschließenden, meist im
nung, Sonderform der → *Ioni-
Geviert um den Kreuzgang liegen-
schen Ordnung, die hauptsächl. in
den Bauten des Konvents (Klau-
Kleinasien vorkommt (→ *Säulen-
sur), die Laien verschlossen blei-
ordnungen).
ben, und einem Wirtschaftsbe-
Engl. Asiatic Ionic order; frz. ordre ionique
d’Asie Mineure; it. ordine architettonico
reich. Das Zentrum des K. ist der
ionico-asiatico; sp. orden arquitectónico → Kreuzgang, ein auf vier Seiten
iónico asiático. von einem Gang (Ambitus) umge-
281 Kloster

bener, rechteckiger Hof, zumeist dem Kreuzgang liegt im Ostflügel


südl., aber auch nördl., seltener der → Kapitelsaal, der normaler-
westl. oder östl. der Kirche gele- weise quadrat., über vier Säulen ge-
gen. Der Kreuzgang dient häufig der wölbt und zum Kreuzgang in rei-
Sepultur (Bestattungsort, Mortua- chen Arkaden geöffnet ist. An engl.
rium) und verbindet die zur Klau- Kathedralen ist er als rechteckiger
sur des K. gehörenden Gemein- oder polygonaler, freistehender Bau
schaftsräume und Zellen; er ist ausgebildet, mit dem Kreuzgang
meist gewölbt und in Arkaden über durch einen Stichgang verbunden
einer Brüstung zum Hof geöffnet, (Chapter House → *Kapitelhaus).
der als Garten angelegt ist und in An den Kapitelsaal schließt in Zi-
der Mitte einen Brunnen haben sterzienserk. das Parlatorium, der
kann. Der an der Kirche gelegene Sprechraum, und das Auditorium
Flügel ist vereinzelt auch zwei- an, in dem der Prior den Mönchen
schiffig, da er als Kapitelsaal und die Arbeit und die Arbeitsgeräte
für feierl. Handlungen (z. B. Fuß- zuweist, in den die Mönche von
waschung) genutzt werden kann. der Außenarbeit zurückkehren und
Die offenen Arkaden werden in der als Arbeits- und Studienraum
der Spätgotik mit Maßwerk und dient. Zumeist über diesem Ost-
Glasfenstern geschlossen und im flügel befindet sich das → *Dormi-
Barock durch Fenster ersetzt. An torium als mehrschiffiger Schlaf-
Kloster

(Beispiel: Klosterbruck, M. 18. Jh.)

(Beispiel: St. Gallen


Rekonstruktion)
Klostergewölbe 282

die Pforte mit dem Empfangsraum


für Gäste (Auditorium). Die K.an-
lagen sind häufig mit Mauern,
Türmen und Toren abgeschlossen,
die auch mit Verteidigungseinrich-
tungen versehen sein können.
Engl. monastery; frz. monastère; it. monas-
tero; sp. convento, monasterio.
(Beispiel: Gebweiler,
Dominikanerkloster) Klostergewölbe, Haubengewölbe,
→ *Gewölbe, das von mehreren
Gewölbewangen gebildet wird, die
als dreieckige Ausschnitte aus einer
Zylinderfläche mit geradlinigem
Ansatz sowie Kehlen an Laibung
und Scheitelpunkt gebildet sind.
Das K. ist zu verstehen als das
Ergebnis der Durchdringung gleich
hoher Tonnen, deren Gewölbefuß
erhalten bleibt. Die Grundfläche
Kloster (Beispiel: Maulbronn, 12.–13. Jh.) des K. kann quadrat., rechteckig,
A Kreuzgang F Herrenrefektorium dreieckig und häufig polygonal
B Sakristei G Brunnenhaus sein. In röm. Kaiserpalästen nach-
C Kapitelsaal H Laienrefektorium weisbar, in karoling., aber auch in
D Parlatorium J Lettner
E Calefactorium
anderen ma. Kirchen bes. bei Zen-
tralbauten und über Vierungen.
raum oder mit Zellen an einem
Engl. cloister vault, domical vault; frz. voûte
Gang (→ Dorment) mit direkter cloisonnée, voûte en arc de cloître; it. volta
Treppenverbindung in das Quer- a padiglione; sp. bóveda de claustro.
schiff der Kirche. In dem der Kir-
che abgewandten Flügel liegt das Klosterkirche, Münster, die im
→ Refektorium, der häufig zwei- Gegensatz zu der gr. K. (»Katho-
schiffige Speiseraum (in Deutsch- likon«) meist langgestreckte Kirche
ordensburgen → *Remter genannt), eines Klosters, die in der Regel an
die Küche und das Calefactorium der Nordseite des Kreuzgangs liegt.
(Wärmestube). Der westl. Flügel Sie folgt den jeweiligen Stiltenden-
beherbergt Vorratsräume, Keller zen, fällt aber auch bei manchen
(Cellarium) und die Kleiderkam- Orden durch Besonderheiten auf.
mer (Vestiarium). Das runde oder So verwenden Hirsauer und Clu-
polygonale → Brunnenhaus und niazenser manchmal einen recht-
die Tonsurkapelle liegen zumeist eckigen Schluß des → *Chors und
an der Innenseite des Kreuzgangs vermeiden Westchöre und Krypten.
gegenüber dem Refektorium. Nicht Die Zisterzienser verwenden eben-
an den Kreuzgang angeschlossen falls manchmal einen Rechteck-
sind das Wohn- und Repräsenta- schluß, den sie in einigen Fällen
tionshaus des Abts, das Noviziat, durch Kapellen (Bußkapellen) er-
die → Infirmarie (Hospital) und weitern, die in der Regel auch am
283 Kniestock
Klosterkirche

(Beispiel: Cluny, Abteikirche, 3. Periode)

(Beispiel: Lübeck, Minoritenkirche,


(Beispiel: Istanbul, Pantokratorkirche) M. 14. Jh.)
Ostende des Querhauses liegen. Knagge, in Ständer und Balken-
Der Mönchschor ist in vielen K. kopf eingezapftes Winkelholz senk-
durch einen → *Lettner vom Lai- recht zur Wand, das die Balken ver-
enschiff getrennt. Die Zisterzien- riegelt und die Vorkragung gegen
serkirchen sind ebenso wie die Kir- die Wand konsolenartig abstützt.
chen der Bettelorden (Franziskaner, Die K. ist ähnlich der → Büge,
Dominikaner) bis auf kleine höl- jedoch ein dreieckiges Vollholz und
zerne Dachreiter turmlos, die Bet- keine Strebe (→ Fachwerkbau).
telordenskirchen auch meist ohne Engl. dog, brace; frz. chantignole, Aufschieb-
Querhaus und im Langhaus oft ling: gousset; it. mensola di legno, beccatel-
flachgedeckt. In der Barockzeit un- lo; sp. egión (ejión).
terscheidet sich der Typ der K.
nicht mehr wesentl. von der Er- Knauf, knopf- und kugelförmiges
scheinungsform anderer Kirchen- Ende eines Gegenstands, z. B. K.
bauten. einer Turmspitze, einer Säule (un-
Engl. monastic church; frz. église conven- genau für Kapitell), eines Türgriffs,
tuelle; it. chiesa conventuale; sp. iglesia con- → *Abhängling u. dergl.
ventual, i. monástica. Engl. capital, knob; frz. chapiteau, tête bou-
chon; it. pomo; sp. capitel, piedra de coro-
Klosterziegel, Mönch und Non- na.
ne, eine → *Dachdeckung aus zwei-
erlei verschieden geformten Hohl- Knickdach → Mansarddach.
ziegeln.
Engl. Spanish tile; frz. tuile mâle; it. coppo, Knickgiebel → *Giebel mit ge-
tegola romana; sp. teja española.
brochenen Begrenzungen, z. B. bei
Klotzstufe, Blockstufe, massive einem Mansarddach.
→ *Stufe mit rechteckigem Quer- It. frontone angoloso.
schnitt.
Engl. solid step; frz. marche pleine; it. gradi- Kniestock, Drempel → *Dach-
no a sezione rettangolare; sp. peldaño macizo. konstruktion.
Knolle 284

Knolle, Bezeichnung für eine rialien) im Gegensatz zum bewegl.


Spielart der → Eckzier, für die Gelenk (→ Gelenk 2). 2. Ver-
Knospe eines Kapitells (Knospen- bindung verschiedener Verkehrs-
kapitell) oder für eine → *Krabbe. ströme (Verkehrsk.).
Engl. knob, knot; frz. bouton, crochet; it. fo- Engl. 1. knot, node, junction; frz. nœud;
glia angolare; sp. bollón, botón, capullo del it. 1. nodo strutturale, 2. nodo stradale;
capitel. sp. 1. nudo estructural, 2. nodo vial.

Knorpelwerk, Dekoration (ähnl. Knotensäule, gekuppelte oder


dem → *Ohrmuschelwerk) aus Vierlingssäulen, deren Schäfte in
knorpelähnl. Elementen, haupt- der Mitte miteinander verknotet
sind (→ *Säule).
sächl. der dt. Renaissance im spä-
Engl. knotted column; it. colonne ofitiche;
ten 16. und im 17. Jh., manchmal sp. columna anudada.
von naturalist. Formen (Fratzen)
durchsetzt. Koffer, oben offene → Caponnière
Engl. Renaissance scrollwork; frz. cartilage; zur Kommunikation zwischen
sp. adorno de volutas. Haupt- und Außenwerken, nicht
gedeckt, zu beiden Seiten mit gla-
Knorre, seltene Bezeichnung für cisförmiger Brustwehr zum Schutz
eine knollenförmige Giebelblume. gegen Flankenfeuer versehen.
Engl. knot, knurl; frz. crochet en pierre; Engl. box, trunk; frz. coffre; sp. cofre.
sp. florón adornado con capullos.

Knospenkapitell, Knollenkapi-
tell, ein Kelch- oder Kelchblock-
kapitell, das mit plast. volutenarti-
gen Knospenstengel geziert ist, bes.
in der Spätromanik und Frühgotik
häufig (→ *Kapitell).
Engl. bud capital; frz. chapiteau à crochets,
c. à bourgeons; it. capitello a ganci, c. a un-
1b Knoten mit höl-
cini; sp. capitel adornado con capullos.
zernem Dachwerk
(Hängewerk)
Knoten, Knotenpunkt, 1. unbe-
wegl. Verbindung von Konstruk- H Hängesäule SR Spannriegel
K Kopfband ST Strebe
tionselementen (Holz, Stahl oder
P Pfette Z Zange
Kombination verschiedener Mate- SP Sparren
(Bundsparren)
Knoten

1a Stahlrohrknoten 2 Kreuzungsfreier Autobahnknoten


285 Kolumbarium

Koilanaglyph (gr.), eingetieftes, ßen im Gegensatz zu → *Arkaden


versenktes Relief, bei dem die (Bogenreihungen); die K. kann auf
Zwischenflächen nicht abgearbei- einer oder beiden Seiten auf Säulen
tet sind, sondern stehen bleiben ruhen. In der Antike, im hellenist.
(→ *Relief). Griechenland und in Italien waren
Sp. relieve hundido. fast alle Tempel, Theater, Thermen
und Atrien mit K. versehen; im
Koinobion (gr.), frühe Bezeich- Barock, Rokoko und Klassizismus
nung für Kloster im koptischen reichl. angewandt.
und gr.-orthodoxen Bereich. Engl., frz. colonnade; it. colonnato; sp. co-
It.; sp. cenobio. lumnata.

Kollegiatkirche, Kollegienkirche,
Kirche eines Kollegiums, einer Kle-
rikergemeinschaft, die sich auf we-
nigen Stiftspfründen (Stiftskirche)
neben der Seelsorge bes. der Aus-
bildung des Klerikernachwuchses
widmete.

Kolonnade (frz. colonne: Säule),


Folge von Säulen mit Architrav zur
Gliederung von Fassaden und Rah- Kolossalordnung
(Beispiel:Vicenza, Palazzo Valmarana,
mung von Platzanlagen und Stra-
Palladio)
Kolossalordnung, Säulen oder
Pilaster, die samt ihrem Sockel
mehrere Geschosse einer Fassade
zusammenfassen, entwickelt von
Andrea Palladio im Villenbau der
Spätrenaissance und weitergeführt
im Barock und im Palladianismus.
Engl. colossal order; frz. ordre colossal; it. or-
dine colossale, o. gigante; sp. orden colosal.

Kolosseum, Colosseum, Bezeich-


nung für das große → *Amphithea-
ter in Rom (→ *Säulenbogenstel-
lung).
Engl. colosseum; frz. colossé; it. colosseo;
sp. coliseo.

Kolumbarium (lat. columbarium:


Taubenhaus), spätröm. meist un-
terird. Grabkammer mit mehreren
übereinander angeordneten Reihen
Kolonnade mit gekuppelten Säulen kleiner Nischen zur Aufstellung
Kommende 286

von Aschenurnen. Solche Anlagen zug späterer Stile wieder aufkommt.


aus dem 1. Jh. n. Chr., von denen Die kleinen Stengelvoluten des
in Rom mehrere erhalten sind, korinth. Kapitells werden durch
konnten bis zu 1000 Urnen auf- große Voluten über Eierstab des
nehmen und dienten hauptsächl. ion. Kapitells ersetzt, die jedoch
zur Beisetzung der Asche von diagonal gestellt die Ecken allan-
Unbemittelten (Sklaven, Freigelas- sichtig betonen.
sene). Die weißen Stuckwände sind Engl. compose capital; frz. chapiteau com-
häufig mit dekorativen Wand- posite; it. capitello composito; sp. capitel
malereien geschmückt. compuesto.
Engl., frz. columbarium; it. colombario;
sp. columbario. Kompositordnung, → *Säulen-
ordnung mit einem → Komposit-
kapitell, aber auch aus Teilen ver-
schiedener klassischer Ordnungen
zusammengesetzte Ordnung mit
variierten Elementen in Gebälk,
Fries und Gesims, bes. in der röm.
Baukunst vorkommend.
Engl. compose order; frz. ordre composite;
it. ordine architettonico composito; sp. or-
den compuesto.

Komturei, Kommende, ein oder


mehrere Ordenshäuser bzw. ein
Ordensgebiet, bes. des Johanniter-
und Deutschritterordens, die einem
Komtur zur Verwaltung unterste-
hen, zumeist bescheidene, aber re-
präsentative Steingebäude mit an-
gegliedertem Wirtschaftsbetrieb.
Engl. commandery; frz. commanderie;
sp. comandancia.

Kolumbarium
Konak (türk.), urspr. Gasthof und
Herberge (Han, → *Karawanserei),
Kommende → Komturei.
dann Regierungspalast einer türk.
Kompositkapitell (lat. composi- Stadt.
tum: zusammengesetzt), aus ver-
schiedenen, urspr. nicht zusam- Konche (gr.-lat. concha: Muschel),
mengehörenden Teilen bestehen- halbrunder Anraum mit Halbkup-
des → *Kapitell. Bekannt vor allem pel wie → *Apsis, jedoch ohne
das in der röm. Baukunst vorkom- Altar, auch an profanen Räumen
mende K., das aus Teilen des ion. (→ Dreikonchenanlage).
und des korinth. Kapitells zusam- Engl. conch; frz. conque; it. conca (absida-
mengesetzt ist und bei Antikenbe- le); sp. concha.
287 Königshof

Konfessio (lat. Bekenntnis), 1. in


altchristl. und frühma. Kirchen
eine Vorkammer vor dem unter
dem Altare liegenden Grab eines
Märtyrers oder Blutzeugen (Con-
fessor). Die K. sollte den Gläubi-
gen die Annäherung an das Grab
oder dessen Berührung mit später
als Reliquien verehrten Gegenstän-
den ermöglichen, wozu in der Wand
zwischen K. und Grab eine Öff-
nung war. In karoling. Zeit führte
man um das Grab im Halbkreis
einen Gang herum, der über Trep-
pen als Zugang zur K. diente. 2.
Auch der Hohlraum im Kastenal-
tar (→ Altar 2) über einem Hei- Königsgalerie
ligengrab diente als K. 3. Vielfach
wird auch eine mit einem Heili- Königsgalerie, Folge von Statuen
gengrab ausgestattete → Krypta als in einer Galerie, in Nischen oder
K. bezeichnet. unter Baldachinen. Die K. bildet
den oberen Abschluß einer got.
Engl. confessio; it. confessione; sp. confe-
sionario, antesala a la tumba de un mártir. Kathedralfassade in Frankreich,
kann aber auch über der Portalzo-
ne angeordnet sein, sie diente ab
1220 als dominierendes, horizon-
tales Gestaltungselement. Ob die
Bezeichnung von den königl. Vor-
fahren Christi oder von den frz.
Königen kommt, ist ungewiß.
Engl. gallery of kings; frz. galerie des Rois;
it. galleria dei re; sp. galería real.

Königshalle, german. Fürstenhal-


le mit Lauben an den beiden Stirn-
seiten. Die Eingänge lagen in der
Mitte der Langseiten und waren
über Freitreppen erreichbar, da die
Halle im Obergeschoß lag. Urspr.
Holzbauten sind nicht erhalten.
Der Typ der K. lebt noch im
→ *Palas späterer → Pfalzen fort.
Konfessio (Abb. S. 288)
Engl. royal hall; it. sala reale; sp. sala real.
a Konfessio
b Märtyrergrab
c Umgang Königshof, eine königl. Hofhal-
(Ringkrypta) tung, urspr. ein Wirtschaftshof in
Königspfalz 288

Königshalle (Beispiel: Oviedo, westgot. Königshalle um 750)

königl. Besitz (curtis regis oder vorkommende Sonderform sind


regalis). In karol.-otton. Zeit als die Hornkonsolen (→ *Anker-
Versorgungsstützpunkte der könig- stein).
lichen Hofhaltung im ganzen Reich Engl. console, corbel; frz. console, corbeau;
verstreut. Sie umfaßten Wohn- und it. mensola, modiglione; sp. consola, mén-
Wirtschaftsgebäude, auch eine Ka- sula, cartela.
pelle, dazu Obstgarten und Fisch-
teiche. Der K. war unbefestigt, Konsolgesims, Konsolgeison, aus-
konnte aber auch befestigt sein, bes. ladendes Gesims, meist Kranz-
in Hessen, Thüringen und Sach- gesims (→ *Gesimsformen) als
sen. Sie waren mit Pfalzen verbun- Abschluß eines Gebäudes. Die
den und gingen später auch in den Deckplatte wird dabei von Konso-
Besitz der Kirche über. len gestützt. K. findet man haupt-
Engl. royal court; frz. cour impériale; it. cor- sächl. an röm. Tempeln und an
te reale; sp. corte real. Palastbauten der it. Renaissance.
Engl. console cornice; it. cornicione con
Königspfalz → *Pfalz. mensole; sp. cornisa con ménsula, moldura
c. m.
Konsolbogen → Schulterbogen.
Kontor (lat. computare: berech-
Konsole (frz.), vorspringendes nen), eigentl. Rechenstube, allge-
Tragelement, im Steinbau ein Krag- mein Geschäftszimmer eines Kauf-
stein (Kraft-, Not- oder Balken- manns, gleichbedeutend mit Büro,
stein), auf dem ein Bogen, ein auch Bezeichnung für Handels-
Gesims (K.gesims), Skulpturen, niederlassungen (Kontorhaus), z. B.
Balken, Balkone, Erker, Dienste, der dt. Hanse im Ausland.
Engl. counting house, trading post; frz. bu-
Gewölbeanfänger u. dergl. ruhen.
reau, comptoir; it. ufficio; sp. oficina conta-
Eine nur zur Unterstützung von ble.
Diensten und Gewölbeanfängern
Konvent (lat. convenire: zusam-
menkommen), urspr. Versamm-
lung von Klerikern und Theo-
logen, dann auch von Studenten
und Parlamentariern. Baugeschicht-
lich die Bezeichnung für die Ge-
Konsole meinschaft der Vollmönche (Kon-
289 Korbbogen

ventualen) eines Klosters, die nach erscheinen. Die K. wird oft bei
einer Ordensregel zusammenle- Barockbauten (Rom, Vatikan, Scala
ben. Diesem Gemeinschaftsleben Regia), im Städtebau und in der
dienen vor allem die Räume der Gartenkunst angewandt.
Klausur (→ *Kloster): zunächst war
der an der Kirche gelegene Kreuz- Kopf, bei Keilsteinen die breitere
gangflügel Versammlungsort des Seite. Bei Werksteinen und Back-
K., dann wurde dafür der Kapitel- steinen die Ansichtsfläche eines
saal im Ostflügel des Kreuzgangs → Binders (→ Binder 1).
ausgebildet (frühester Nachweis 2. Engl. head; frz. tête; it. testa, capo; sp. cabe-
Hälfte 11. Jh. in Canterbury). Als za.
K.haus wird der Trakt des Klosters
oder der Deutschordensburg be- Kopfband, im Fachwerkbau die
zeichnet, in dem der → Kapitelsaal angeblattete Bohle zwischen Stän-
liegt. der und Rähm (→ Band). → *Fach-
Engl. convent; frz. couvent; it. convento; werkbau.
sp. convento, monasterio. Engl. strut; it. contraffisso; sp. tornapunta,
cuadral.
Konvergenz (lat. zusammenlau-
fend), Gegensatz zur → Divergenz. Kopfstrebe, im Fachwerkbau die
Die Begrenzungen eines Raumes, zwischen Ständer und Rahmen ge-
eines Platzes oder einer Straße zapfte → Strebe.
nähern einander in Wirklichkeit Engl. top plate; frz. contre fiche; it. contra-
(ähnlich der Perspektive in der opt. ffisso; sp. diagonal.
Erscheinung) und verstärken die
Wirkung der Perspektive, wodurch Kopfwinkelholz → Mann.
Gegenstände und Gebäude im
Zielpunkt einer K. weiter entfernt Korbbogen → *Bogenformen.

Konvergenz
(Beispiel: Rom, Vatikan,
Scala Regia, Bernini)
Korbgitter 290

Korbgitter → *Fenstergitter.

Korbkapitell, Form des → *Ka-


pitells, die korb- bzw. kesselartig
vom runden Säulenauflager zum
quadrat. Abakus überleitet. Das K.
kommt hauptsächl. in der frühby-
zantin. Baukunst vor. Es ist meist
mit Flechtwerk, seltener mit figürl.
Darstellungen versehen.
Engl. basket capital; frz. chapiteau corbeille;
it. capitello a cesto; sp. capitel con forma de
canasto.

Kordongesims, Gurtgesims (→
*Gesims).

Kore (gr. Jungfrau), Kanephore


→ *Karyatide.

Korinthische Ordnung, Sonder-


form der (kleinasiat.) → *Ioni-
schen Ordnung, die sich von letz-
terer hauptsächl. durch die Form
des korinth. → *Kapitells unter-
scheidet. Dieses hat einen Blatt-
kelch (Kalathos), bestehend aus 16
→ *Akanthus-(Bärenklau-)blät-
tern, deren acht einen unteren
Kranz bilden, während die übrigen
acht höher ansteigen. Aus dem
Blattkranz entwickeln sich acht Vo-
lutenpaare, die an den Ecken bzw.
in der Mitte einer jeden Ansichts-
fläche angeordnet sind. Die über-
stehenden Eckvoluten tragen die
konkav eingezogene Abdeckplatte Korinthische Ordnung
(Abakus), in deren Seitenmitte je 1 Krepidoma 6 Fries
eine Blume (Abakusblume) sitzt. 2 Basis 7 Zahnschnitt
Die (im Gegensatz zum ion. Kapi- 3 Schaft 8 Geison
tell) gleichartige Ausführung aller 4 Kapitell 9 Sima
5 Epistyl 10 Tympanon
Ansichtsflächen sicherte dem ko- (Architrav) 11 Akroterion
rinth. Kapitell bald allgemeine Ver-
breitung, vor allem in der prunk- ion. Ordnung das Konsolgesims.
liebenden, spätröm. Baukunst. In Zwischen den weitausladenden
der röm. Baukunst tritt an die Stel- Konsolen sind in der Untersicht
le des Zahnschnitts der kleinasiat.- des Gesimses Kassetten mit Blu-
291 Kragsturzbogen

men oder Rosetten eingefügt. Falls Kraftstein, Not- oder Balken-


ein Fries vorhanden ist, kann dieser stein, ein Kragstein als Auflager für
auch wie bei der att.-ion. Ordnung Mauerlatte oder Balken (→ *Kon-
mit Emblemen (Bukranien), Waf- sole, → *Ankerstein).
fen u. dergl. dekoriert sein. Engl. (stone) corbel, console; it. mensola,
Engl. Corinthian order; frz. ordre corin- beccatello; sp. modillón de piedra, ménsula.
thien; it. ordine corinzio; sp. orden corintio.
Kragbalken, über eine Mauer hin-
Kornhaus, städt. Speicherhaus für ausragender Balken.
Korn; außer den eigentl. Lager- Engl. cantilevered beam; frz. poutre en por-
und Speicherräumen muß ein K. te à faux; it. trave a sbalzo; sp. viga en salien-
noch einen Saal zur Abhaltung der te, v. e. voladizo.
Getreidebörse, einige Kontore und
Verwaltungsräume enthalten. Kragbogen → unechter Bogen aus
Engl. grain silo; frz. grenier; it. granaio; Kragsteinen (→ *Unechtes Gewöl-
sp. granero, silo. be).
Engl. cantilevered arch; frz. arc à joints hori-
Korridor (it. corridore: Laufgang), zontaux, a. en encorbellement, faux arc; it.
Gang zwischen zwei Zimmer- arco fittizio; sp. arco en saliente, a. e. voladizo.
fluchten oder Verbindungsgang im
Inneren eines Gebäudes. Kragdach, Konsoldach, auskra-
Engl. corridor; frz. corridor, couloir; it. cor- gendes und nur an einer Seite
ridoio; sp. corredor, pasillo. eingespanntes Dach, hauptsächl.
über Rampen, Freitreppen u. dergl.
Kotierte Projektion, graph. Dar- (→ *Dachformen).
stellung eines Objekts, wobei Engl. cantilevered roof; frz. toit en encor-
die Höhenentwicklung über dem bellement, t. en porte à faux, t. en saillie;
Grundriß durch in diesen eingetra- it. pensilina, tetto a sbalzo; sp. cubierta en
saliente, c. e. voladizo.
gene Höhenkoten (Maßzahlen)
festgehalten wird, z. B. bei Land-
karten (→ *Projektion). Eine Art der Kragstein, Kraft-, Not-, Balken-
K. P. liegt den Plandarstellungen stein, auskragender Stein, der eine
der Gotik zugrunde (→ *Bauriß). Last aufnehmen kann (→ *Kon-
sole, → *Ankerstein).
Frz. projection à cotes; it. proiezione quo-
tata; sp. proyección acotada. Engl. bracket, corbel; frz. corbeau; it. becca-
tello, mensola di pietra, modiglione; sp.
ménsula, zapata.
Kraal, afrikanisches Dorf, meist in
der Form eines Rundlings.
Kragsturzbogen, auf zwei viertel-
Engl. craal, kraal; it. kraal; sp. poblado afri-
cano, corral. kreisförmigen Kragsteinen ruhen-

Krabbe, Kantenblume, Knolle, got.


Kriechblume an den Kanten von
→ *Fialen, Wimperggiebeln, Turm-
pyramiden u. dergl.
Engl. crocket; frz. crochet, crosse; it. gatto-
ne, foglia rampante; sp. capullo rastrera que
adorna un borde, flor r. q. a. u. b. Krabbe
Kragträger 292

der gerader Sturz, also kein echter unterteilte, zumeist auf Holz-
Bogen. stützen flachgedeckte Krankensaal
Engl. shouldered arch; frz. linteau sur steht mit der Hospitalkirche in
coussinets; sp. arco sobre almohadillas. unmittelbarer räuml. Verbindung.
Erst im SpätMA. werden die Räu-
Kragträger, Konsolträger, frei aus- me mehr differenziert und die sich
kragender Träger, der nur an einem entwickelnden Holzunterteilun-
Ende eingespannt ist (→ *Auskra- gen des Krankensaals zu festen
gung). Raumbildungen geführt. Es ent-
Engl. cantilevered girder; frz. poutre en porte stehen vielteilige Baugruppen um
à faux; it. trave a sbalzo; sp. viga en saliente,
architekton. gestaltete Höfe. Noch
v. e. voladizo.
im 18. Jh. sind die K. im wesentl.
Krämpziegel → *Dachdeckung, nur Bettenhäuser mit bescheide-
→ Kremper. nen Behandlungsräumen. Erst im
Sp. tejas a reborde.
19. Jh. entwickelt sich das K. zu
einem selbständigen, differenzier-
Krankenhaus, → *Hospital, Spi- ten Gebäudetyp, vor allem das
tal, Gebäude zur medizin. Versor- Pavillonsystem wird bevorzugt,
gung und Heilung von Kranken. wegen Unwirtschaftlichkeit ersetzt
Die ersten K. des Abendlandes ent- durch das Trabantensystem mit
stehen im frühen MA. als kirchl. blockartigem Hauptbau und selb-
Einrichtungen, entweder auf Ini- ständigen Abteilungen in Pavillon-
tiative des Diözesanbischofs in der art; beim Kammersystem hängen
Stadt (→ Hospital) oder im An- mehrere Bettenflügel mit deren
schluß an ein Kloster (→ Infir- niedrigen Behandlungstrakten an
marie). Der St. Galler Klosterplan einer verbindenden Poliklinik. Beim
um 830 enthält einen K.bereich Blocksystem liegen die Bettenhäu-
mit eigener Kapelle, einem Arzt- ser in einer Reihe nebeneinander,
haus und einem Arzneikräuter- Behandlungs- und Wirtschaftstrak-
garten. Im 13. Jh. beginnen neben te sind ihnen rechtwinklig zugeord-
den Mönchsorden (Hospitaliter, net. In den 1930er Jahren werden
Hippolytbrüder) und Ritterorden zunehmend Kompaktanlagen in
(Deutscher Orden, Kreuzherren, vielgeschossiger Bauweise bevor-
Johanniter) auch Städte, Spitäler zu zugt, bei denen die Bettenstation
bauen, deren Aufgabe neben der horizontal dem Behandlungsbe-
Krankenpflege auch die Versor- reich zugeordnet ist. Immer stärker
gung von Armen und Invaliden ist. wird der diagnost. Bereich des K.
Diese zumeist Heilig-Geist-Spital ausgebaut.
genannten K. waren Ausdruck der Engl. hospital, infirmary; frz. hôpital; it. os-
städt. Wohlfahrtspolitik und zu- pedale; sp. hospital.
gleich große Bauobjekte. Ende des
12. Jhs. entstehen weit vor den Kranz, 1. Gewölbe-, Kappenkranz,
Toren der Stadt Siechenhäuser als selbständig gemauerter Gewölbe-
neuer K.typ. Die Hospitäler zeigen bogen zwischen der Gewölbefläche
allgemein eine einfache baul. Or- und einer in diese einschneiden-
ganisation: der großräumige, un- den Stichkappe (→ *Gewölbe). 2.
293 Kremper

Bei Turmhelmen die horizontale räume. Die Feierhalle bestimmt


Balkenkonstruktion (→ *Dachkon- die architekton. Erscheinung.
struktion). Engl. crematorium; frz. crématorium; it., sp.
Engl. wreath, garland; frz. couronne; sp. co- crematorio.
rona.
Kreml, Verteidigungs- und Ver-
Kranzgesims → *Gesims. waltungszentrum ma. russ. Städte.
An erhöhter Stelle oder in einem
Kratzputz → Sgrafitto. Flußdreieck errichtet, mit Erdwäl-
len oder Holz-Erde-Mauern, spä-
Krematorium (lat. cremare: ver- ter mit Steinmauern und Türmen
brennen), Gebäude für die Ein- umgeben. Im K. befanden sich
äscherung, die im Gegensatz zur Fürstenhof, Kirchen, Klöster und
histor. Leichenverbrennung auf Verwaltungsbauten. Im 18. Jh. ver-
Scheiterhaufen nicht auf kult. Vor- loren die K.anlagen ihre strateg.
stellungen, sondern auf hygien. Bedeutung.
und ökonom. Gründe zurückgeht. Engl.; sp. kremlin; frz. Kremlin; it. cremlino.
Das erste dt. K. wurde 1878 in
Gotha in Betrieb genommen. Das Kremper, Krämpziegel, Fittig-
K. besteht aus der Feierhalle und ziegel, im Querschnitt die Form
dem Verbrennungsraum, dazu Auf- einer ~ mit Nase auf der Unter-
bahrungs-, Warte- und Personal- seite, die konkave Seite wird durch

Kreuze
1 Griechisches Kreuz 7 Henkelkreuz, ägyptisches Kreuz
2 Lateinisches Kreuz 8 Doppelkreuz
3 Andreaskreuz 9 Päpstliches Kreuz
4 Antoniuskreuz (Taukreuz) 10 Patriarchenkreuz
5 Ankerkreuz 11 Russisches Kreuz
6 Malteserkreuz 12 Wiederkreuz
Krepidoma 294

die konvexe des nebenliegenden Kreuzarme, Kreuzflügel, unge-


Ziegels überdeckt. Auch mit Steg naue Bezeichnung der Querhaus-
auf der einen und konkaver arme (→ *Querhaus) zu beiden
Aufbiegung auf der anderen Seite Seiten der Vierung einer Kirche.
versehen. Seit dem 12. Jh. nachge- Engl. transept arms; frz. croisillon, aile de
wiesen, entwickelt aus der Mönch-, transept; it. bracci del transetto; sp. alas de
Nonne- und Leistenziegeldek- crucero, brasos d. c.
kung. → *Dachdeckung.
Kreuzband, eisernes Band in
Engl. flap tile; frz. tuile à bord retroussé;
it. tegola coppo-canale; sp. teja a reborde, t.
Kreuzform als Beschlag von Tür-
de encastre. und Fensterflügeln.
Engl. cross stay, saltier-cross-bar; frz. ferrure
en croix; it. bandella a croce; sp. herraje en
Krepidoma, Krepis, Stereobat cruz.
(gr.), Stufenunterbau und Funda-
ment eines antiken Bauwerks, vor Kreuzblume, First-, Giebelblume
allem des Tempels (→ Tempelbau, in Grund- und Aufriß kreuzförmi-
→ *Dorische Ordnung). ges, stilisiertes Blattgebilde, auch
Engl. crepidoma; it. crepidine; sp. estereó- zweifach übereinander, als Bekrö-
bato. nung von → *Fialen, Wimpergen,
Turmpyramiden u. dergl., bes. in
Kretische Säule → *Säule mit der Gotik.
nach unten verjüngtem, hölzer- Engl. crop, finial; frz. crosse, fleuron; it. fio-
nem Schaft, polsterähnl. Kapitell re cruciforme; sp. pináculo, florón.
und Abakus.
Engl. Cretan column; frz. colonne crétoise;
it. colonna cretese; sp. columna cretense.

Kreuz, für die Baukunst wichtige


Kreuzformen sind: gr. K. mit
gleich langen Armen (Zentralbau),
lat. K. mit längerem Hauptarm (Kir-
chengrundriß), Antoniusk. als T-
förmiges Gebilde (Kirchengrundriß
meist aber mit Apsis), Andreask. als
X-förmiges Gebilde, Hakenk. beim
→ Mäander. (Abb. S. 293)
Engl. cross; frz. croix; it. croce; sp. cruz.

Kreuzaltar → *Altar der Gemein-


de, der in Klosterkirchen, Stifts-
kirchen oder Kathedralen westl. des
Chors unter dem Triumphbogen
steht, häufig mit dem → Lettner
verbunden.

Kreuzanker → *Anker, dessen


Splint kreuzförmig ausgebildet ist. Kreuzblume
295 Kreuzkuppelkirche

Kreuzbogen, Diagonalbogen eines Kreuzgratgewölbe, ein → Kreuz-


Gewölbes (→ *Gewölbeformen). gewölbe, dessen Kappen in Graten
Engl. cross springer, groin arch; frz. croisée zusammenstoßen.
d’ogive; it. ogiva, arco diagonale; sp. arco Engl. groin vault; frz. voûte d’arêtes; it. volta
ojival. a crociera; sp. bóveda con aristas en cruz.

Kreuzbogenfries → *Fries aus Kreuzholz, 1. Bauholz, das durch


einzelnen einander überschneiden- kreuzweise geführte Schnitte aus
den Bogen. dem Ganzholz gewonnen wird. 2.
Engl. interlacing arches; frz. frise en arca-
→ Riemchendecke.
tures intersectées; it. fregio ad architetti
intrecciati; sp. friso de arcos ojivales, arcos Engl. diagonal struts, St. Andrew’s cross;
entrelazados. frz. bois croisé; sp. maderas cruzadas.

Kreuzdach, Kreuzgiebeldach, Kreuzkappe, Kappe eines Kreuz-


Dach, das aus einander rechtwink- gewölbes (→ *Gewölbeformen).
lig überkreuzenden Satteldächern It. unghia, vela; sp. cubertura de una bóve-
über quadrat. Grundriß besteht, bes. da en cruz.
auf Türmen (→ *Dachformen).
It. tetto a crociera; sp. techo en cruz. Kreuzkappengewölbe → *Ge-
wölbeformen.
Kreuzfahrerburg, Burg der
Kreuzfahrer in Palästina. Kreuzkuppelkirche, kuppelüber-
Engl. crusader’s castle; frz. château des tem- deckte Kirche über dem Grundriß
pliers; it. castello crociato; sp. castillo de los von der Form eines gr. Kreuzes.
cruzados. Der nicht einheitl. definierte Be-
griff wird sowohl für Kirchen mit
Kreuzflügel → Kreuzarme.

Kreuzgang (Ambitus), um den


Rechteckhof einer Klausur ange-
legter, flachgedeckter oder gewölb-
ter Gang, in dem Prozessionen mit
einem Kreuz abgehalten wurden.
Der K. bildet mit der Kirche das
Kernstück eines → *Klosters.
Engl. cloister; frz. cloître, clôture; it. chios-
tro; sp. claustro.

Kreuzgewölbe, Kreuzkappenge-
wölbe, Gewölbe, das durch Ver-
schneiden zweier gleich hoher Ton-
nengewölbe entsteht (→ *Gewöl-
beformen).
Engl. cross vault; frz. voûte d’arêtes, v. croisée;
it. volta a crociera; sp. bóveda cruciforme.

Kreuzgiebeldach, Kreuzdach Kreuzkuppelkirche


(→ *Dachformen). (Beispiel: Périgueux, S. Front, 12. Jh.)
Kreuzpfeiler 296

fünf Kuppeln (drei Kuppeln in je- Kreuzstrebe, in einer Fachwerk-


der Achse), als auch für Kirchen mit wand (→ *Fachwerk) sich über-
mittlerer Hauptkuppel und vier kreuzende, hölzerne Streben (→ An-
bzw. mehreren Eckkuppeln in der dreaskreuz).
Diagonale zwischen den tonnenge- Engl. diagonal strut; it. diagonali di rinfor-
wölbten Kreuzarmen angewendet. zo; sp. diagonales de refuerzo.
Der letztgenannte Typ bildet den
Ausgangspunkt für die osteurop. Kreuzverband → *Mauerwerk,
Kirchenbaukunst. bei dem zu beiden Seiten der Mit-
Sp. iglesia con cúpulas cruzadas. telachse eines Läufers ein Binder
angeordnet ist.
Kreuzpfeiler → *Pfeiler von Engl. cross bond; frz. contre-fiches en croix;
kreuzförmigem Grundriß, meist it. concatenamento a croce; sp. trabazón
an Knotenpunkten von Mauern cruzada.
(Vierungspfeiler u. dergl.).
Engl. cruciform pier; frz. pilier en forme de Kriechblume, Kantenblume, →
croix; it. pilastro cruciforme, p. a croce; *Krabbe.
sp. pilar cruciforme.

Krone, obere Fläche von → *Mau-


Kreuzrippe, Diagonalrippe eines
ern, Wällen u. dergl.
Kreuzrippengewölbes im Unter-
Engl. crown; frz. couronne; it. corona; sp. co-
schied zu den Gurtrippen bzw. rona.
Gurtbogen.
Engl. cross rib; frz. ogive, nervure de croi-
sée; it. nervatura della crociera; sp. nervio Kronendach, Ritterdach, →
diagonal de bóveda de cruceriía. *Dachdeckung, bei der jede Dach-
latte zwei Reihen versetzter Biber-
Kreuzrippengewölbe, Kreuzge- schwänze trägt.
wölbe mit unterlegten Rippen Engl. high-pitched roof; frz. toit couronné,
(→ *Gewölbeformen). toit en cavalier; it. tetto a corona; sp. tejado
de corona.
Engl. ribbed vault; frz. voûte à croisée d’ogi-
ves; it. volta a crociera a nervature, volta a
crociera a costoloni; sp. bóveda con nervios Kronwerk, Kronenwerk, große
en cruz. halboffene Schanze als Außen-
werk, die dem Hornwerk ent-
Kreuzstaken, kreuzweise ange- spricht, jedoch mit mittlerer, vor-
ordnete Latten zur gegenseitigen stehender Lünette, d.h. ein Werk,
Versteifung (→ *Abkreuzung) von dessen Stirnseite aus zwei bastio-
Balken einer Balkenlage. nierten Fronten, zwei geraden
Engl. contrefiches en croix, croix de Saint- Fronten und einer mittleren Spitz-
André; it. sbadacchio a croce; sp. puntales
en cruz. bastion besteht und das seitl. etwa
senkrecht gegen die Hauptumwal-
Kreuzstock, Fensterstock mit lung laufende Flügel hat.
Kämpferholz und Pfosten, die ein Frz. ouvrage couronné; sp. trabajo u obra
Fensterkreuz bilden (→ Fenster). coronada.
Frz. fiche diagonale; it. crociera della fi-
nestra; sp. cruz de ventana. Kröpfen → *Verkröpfung.
297 Krypta

Kropfkante, vorstehender Grat Kröpfling, Krümmling, gewun-


eines verkröpften kantigen Bau- denes Verbindungsstück zweier
elementes (→ *Verkröpfung). Treppenwangen (→ *Treppe).
It. nervatura a gomito; sp. canto acodado. Engl. string wreath; frz. claveau à crosette;
sp. curva del ojo de escalera.
Kropfleiste, Zierleiste (meist Kyma
oder Viertelstab) unter einem Gei- Kropfstein, Bogenstein mit ver-
son (→ Ionische Ordnung). zahnten Fugenflächen. Die Ver-
Frz. gueule redressée; sp. listón acodado. zahnung kann hakenförmig sein
(→ *Hakenstein), nimmt aber in
der islam. Baukunst oft auch rei-
chere Profilierungen an.

Kröpfung → *Verkröpfung.

Krümmling → Kröpfling.

Krüppelwalmdach, Dach, bei


dem nur der obere Teil des Giebels
abgewalmt ist (→ *Dachformen).
Engl. half hip roof; frz. toit à demicroupe,
toit à croupe boiteuse; it. tetto a falde spez-
zate; sp. recho de cuatro aguas.

Krypta (gr. überdeckter Gang),


Gruft, gewölbter Raum unter dem
Krypta (Stollenkrypta) Chor der Kirche, aus unterirdi-
(Beispiel: Steinbach/Odenwald, schen Grab- und Reliquienkapel-
Einhardsbasilika, 9. Jh.) len (→ *Konfessio), über denen der

Hallenkrypta
Kübbung 298

Altar errichtet war, hervorgegan-


gen; zunächst ein gewölbter Gang
(→ Stollenk.), der Apsis folgend
auch ringförmig (Ringk.), später
mehrschiffig (→ Hallenk.); auch
außerhalb des Kirchengrundrisses
als Außenk. Im MA. wird auch ein
Neben- oder Eingangsraum, bes.
Auf Kuf gemauertes Gewölbe
das gewölbte Untergeschoß von
→ *Westwerken, oder ein Neben- gemauertes Tonnengewölbe ist »auf
chor als K. bezeichnet. Die K. bil- Kuf gemauert«.
det in der Regel einen Bestandteil Sp. cimbra, cintra.
der Kirchenanlage; sie ist als Raum
unter dem Ort der Eucharistie ein Kugelfries → *Fries.
wichtiger Bedeutungsträger der
zentralen Idee von Tod und Auf- Kugelgewölbe → *Kuppel.
erstehung. Die K. ist eine Synthese
aus verschiedenartigen vor- und Kugelhaus, Haus in Kugelform,
frühchristl. Kult- und Bautraditio- das zum ersten Mal als Idealent-
nen, die seit dem frühen MA. wurf von Claude Nicolas Ledoux
durch den Märtyrer-, Reliquien- für ein Flurwächterhaus auftritt
und Grabkult der röm. Kirche (1806).
vorwiegend in Mitteleuropa zu- Engl. spherical house; frz. maison sphéri-
stande kam. Die Überbauung der que; it. edificio sferico; sp. edificio esférico.
Heiligengräber durch Kirchen seit
konstantin. Zeit erbrachte in viel-
fältiger Weise räuml. und kult. Zu-
sammenhänge von Gemeindegot-
tesdienst, Märtyrerverehrung und
Pilgerverkehr. Die im späten 6. Jh.
auftretenden Bauformen und ihre
Entwicklung – die Anfänge liegen
im 5. Jh. in Nordafrika und Spa-
nien – sind nördl. und südl. der Al- Kugelhaus. Entwurf für ein
Flurwächterhaus von C.N. Ledoux
pen ähnl.
Engl. crypt; frz. crypte; it., sp. cripta.
Kugelkappe, Kalotte, Kugelab-
schnitt, dessen Pfeil geringer als
Kübbung → Abseite.
der Halbmesser ist (→ Kuppel).
Engl. spherical calotte; frz. coupole aplatie,
Kudu (ind.), Tschaityagiebel, Gie- calotte; it. calotta sferica.
bel einer → *Tschaityahalle.
Kumbha (ind.), ausgebauchtes
Kuf, Kuff, ein statt auf Schalung Element einer indischen Säule, das
auf einer Kufe, einem bewegl., jede manchmal ein Kapitell trägt.
der zur Längsachse parallelen Stein-
scharen unterstützenden Lehrholz, Künette → Abzugsgraben.
299 Kuppel

Kuppel, Gewölbe- und Dachform, (Stichkugelgewölbe) bezeichnet


deren Mantelfläche in der Regel man eine K.form, deren Wölbung
ein Kugelabschnitt ist. Die der K. von einem Kugelabschnitt (Kalot-
adäquate Grundrißfigur ist der te) und nicht von einer Halbkugel
Kreis, doch können verschiedenar- gebildet wird, so daß ihr Stich
tige Grundrisse mit K. überwölbt geringer als der Halbmesser ist.
werden. Bei einem quadratischen Eine → Halbk. (Konche) hat vier-
Grundriß kann der Fußkreis der K. telkreisförmigen Querschnitt über
umschrieben werden, wobei die halbkreisförmigem Grundriß. Eine
überstehenden Segmente entfallen Spitzk. ist eine K. mit spitzbogigem
(→ Hängek.). Ist die zu überwöl- Querschnitt, eine Zwiebelk. hat
bende Fläche kleiner als das Grund- zwiebelförmigen Querschnitt, eine
quadrat, so entsteht eine → *Böhm. → Faltkuppel hat einen gefalteten
Kappe (Stutzkuppel). Als Flachk. Rücken, d.h. nach außen konvex

Kuppel

1 Kuppel auf Tambour 7 Zwiebelkuppel


2 Hängekuppel 8 Faltkuppel
3 Böhmische Kappe 9 Schalenkuppel
(Stutzkuppel) 10 Hohlkörperkuppel
4 Flachkuppel 11 Rippenkuppel
5 Halbkuppel (Konche) 12 Kassettenkuppel
6 Spitzkuppel

13 Systemskizze: a Tambour d Opäum (Auge)


b Kuppel e Pendentif
c Laterne f Trompe
Kuppel 300

vorspringende Teile zwischen tie- liegen. Eine klare Überleitung ist


fen Furchen. Eine Ellipsenk. ist dies jedoch nicht, weshalb sich
eine K. über ellipt. Grundriß. Als Trompen auch besser dazu eignen,
Überleitung vom Quadrat zu einer von einem Quadrat zu einem acht-
eingeschriebenen K. kann man eckigen Klostergewölbe überzulei-
Pendentifs oder Trompen verwen- ten. Will man eine K. über den
den. → Pendentifs sind Eckzwickel Unterbau hinausheben, so kann
in der Form sphär. Dreiecke, also man ein zylindr. Zwischenstück
Kugelausschnitte, die seitl. durch (Tambour, Trommel) einschieben.
zwei Viertelkreise und oben durch K. sind die typ. Gewölbeformen für
ein Viertel des Fußkreises der K. quadrat. und kreisrunde → *Zen-
begrenzt sind. → *Trompen sind tralbauten. Letztere können an
Trichternischen, also halbe Hohl- zwei, drei oder vier (Vierkonchen-
kegel, deren Spitzen in den Ecken anlage) Seiten halbkuppelüber-
des umgeschriebenen Quadrates wölbte Nischen haben, deren Schei-
tel den Fußkreis der K. berühren.
Diese rahmenden Halbkreisni-
schen können selbst wieder von
kleineren radialen Halbkreisni-
schen begleitet sein. Bei Langbau-
ten mit Querhaus können K. über
der Vierung, manchmal aber auch
über quadratischen Teilräumen des
Langhauses (→ *K.basilika), des
Chors und des Querhauses vor-
kommen. Eine Sonderform dieser
Art ist die → *Kreuzk.kirche. Es ist
auch mögl., K. in beliebiger Zahl
neben- bzw. hintereinander zu rei-
hen und dazwischen Stützen anzu-
(Beispiel: Todi, S. Maria della ordnen. Auch eine Reihung von
Consolazione, 16. Jh.) Ellipsenk. ist mögl., wobei aller-
dings zwischen den K. tiefe Ein-
schnitte (Zwickel) entstehen. Die
konstruktiv einfachsten K. sind
nach dem Prinzip des → *unechten
Gewölbes mit horizontalen Lager-
fugen errichtet. Konzentr. Ringe,
die nach oben zu immer kleiner
werden, überlagern einander. Der
Querschnitt ist bienenkorbförmig
oder einer Spitzk. angenähert. Bei
der echten K. sind sämtl. Fugen auf
den Krümmungsmittelpunkt ge-
richtet. Die K. kann massiv gemau-
(Beispiel: Neresheim, Klosterkirche ert, aber auch als Rippenk. mit fül-
2. H. 18. Jh.) lenden Kappen ausgeführt sein.
301 Kurie

Sind diese Kappen segelförmig ge- mit verschiedenen kleinen Kup-


bläht, so spricht man von einem Se- peln (→ *Ratha).
gelgewölbe (Schirmgewölbe). Sind Engl. domed roof; frz. toit à coupole; it. tet-
die Rippen untereinander in der to a cupola; sp. cubierta en cúpula.
Horizontalen durch Stege ver-
spannt, so entsteht eine Kassettenk. Kuppeldachhaus, Urform des
Aus konstruktiven, aber auch aus Hauses mit einer oder mehreren
formalen Gründen kann die K. von Kuppeln überwölbten Zellen
zweischalig ausgebildet sein, wobei (→ *Trulli).
die innere Schale stärker ausge-
führt und mit der äußeren Schale
(Schutzk.) durch Stege verbunden
ist. Zur Entlastung können auch
Hohlkörper in die K.schale einge-
baut sein. Die Belichtung der K.
bereitet einige Schwierigkeiten, da
(bes. bei Spitzk.) die Gewölbeflä-
che und vor allem der Scheitel im
Dunkel liegen. Die K. kann durch
Tambourfenster, durch Fenster im Kuppelgrab
K.fuß (hauptsächl. bei den Rippenk. (Beispiel: Mykenae, sog. Schatzhaus des
der Byzantiner), durch Fenster in Atreus)
der K.schale und durch Öffnung
des K.scheitels (Opaeum, Auge, Kuppelgrab, Grabbau aus einer
Nabel) belichtet werden. Über der durch einen Dromos zugängl.
Scheitelöffnung ist meist eine wei- Spitzkuppel (ein unechtes Gewöl-
tere kleine Tambourk. (Laterne) auf- be) und einer kleineren Grab-
gebaut. Verschiedene dieser Mög- kammer. Die ganze Anlage war mit
lichkeiten können auch zusammen einem Erdhügel überdeckt.
angewandt werden. Engl. tholos tomb; it. tomba a cupola;
Engl. cupola, dome; frz. coupole, dôme; sp. tumba en cúpula.
it. cupola; sp. cúpula.
Kurie (lat.), Wohnung eines Ka-
Kuppelbasilika, 1. Basilika, de- nonikers oder Stiftsherrn, zumeist
ren Mittelschiff aus einer Folge
von Kuppeln besteht (Sonderform:
→ *Kreuzkuppelkirche). 2. Basilika
mit einer Kuppel über der Vierung.
Engl. 2. domed basilica, dome-shaped b.;
frz. 2. basilique à coupole; it. 1. basilica con
navata a cupole, 2. b. con cupola; sp. 2. basí-
lica con cúpula.

Kuppeldach, Haubendach, Dach-


haube, Dach mit geschweifter
Kontur (→ *Dachformen). In der
ind. Baukunst ein abgestuftes Dach Kuppelbasilika
Kurtine 302

Einzelhäuser im Immunitätsbezirk Abstraktion von Blattformen sein


um die Kirche. soll, ist umstritten. Das lesb. K.
Engl., it. curia; frz. curie; sp. curia. besteht aus einer Folge von Herz-
blättern des Wasserlaubs mit da-
Kurtine (frz.), der Wall zwischen zwischenliegenden senkrechten Stä-
den Bastionen einer Festung, davor ben. Sein Profil ist konkav-konvex.
die Außenwerke. Spätere Kymatien sind mit Akan-
Engl. curtain; frz. courtine; it., sp. cortina. thus, Palmetten und Medaillons
geschmückte Viertelstäbe.
Kurvatur, 1. kaum merkl., jedoch Engl.cyma; frz. cyma, moulure; it. cyma,
für die baul. Erscheinung wichtige kymation, cimasa; sp. cimacio, gola.
Krümmung der Horizontalen ein-
zelner Bauteile (Stylobat, Gebälk Kymation → Kyma.
usw.) des antiken Tempels. 2.
Kurvenförmige Grundrißprojek-
tionen von Gewölberippen, haupt-
sächlich in der spätesten Gotik L
(→ *Gewundene Reihung).
Engl. curvature; frz. courbure; it., sp. curva- Labyrinth (gr.), wahrscheinl. Haus
tura.
der Doppelaxt (labrys) und somit
Bezeichnung für den Palast zu
Kyma, Kymation (gr.: Welle), kon-
kav oder konvex ausgebildete Stäbe
(Blattwellen) als Abschlußleiste
zwischen einzelnen Bauelementen.
Das dor. K. ist eine unterschnitte-
ne, sonst aber nicht profilierte
Leiste, die mit abstrahierten Blatt-
gebilden bemalt ist. Das ion. K.
zeigt plast. ovale Gebilde (Eier-
stab), die durch schmale Hohlstege
getrennt sind. Ob dies auch eine

Labyrinth
(Beispiel: Knossos, Palast)

Kyma
a dorisch b ionisch c lesbisch Labyrinth in der Kathedrale von Chartres
303 Lager

Knossos, später allgemein für ein bevorzugten Standorten, häufig


Gebäude mit unübersichtl. Grund- mit vorgelegten Kolonnaden, im
riß. In der Gotik sind L. im Fußbo- 19. Jh. als glasgedeckte Passagen.
den mancher Kathedralen einge- Seit der Mitte des 19. Jhs. wurden
meißelt. In der Barockzeit bezeich- die L. zur Straße hin geöffnet
net man ein Boskett mit verwickel- durch Gußeisenstützen und größe-
ter Wegführung zwischen den re Schaufenster; in den 1920er
Hecken als L. (Irrgarten). Jahren kam es zur Auflösung der
Engl. labyrinth; frz. labyrinthe; it. labirinto; Außenwand. Steigende Ansprüche
sp. laberinto. im 20. Jh. führten zu immer rei-
cheren Innenausstattungen, schließ-
Laconicum (lat.), saunaartiges lich nach 1945 zum Selbstbedie-
Luftschwitzbad, gehört wie das nungsladen und damit zur Aufgabe
Dampfschwitzbad zu den Badean- der Ladentheke.
lagen hellinist. Zeit, zu den röm. Engl. shop buildings; sp. locales comercia-
Thermen und zu den Gymnasien. les.
Die Räume sollten nach Vitruv
runden Grundriß und eine Kuppel Ladenpassage → Ladenbauten.
mit einer Öffnung darin haben.
Ladenzeile, aneinandergefügte
Lacunar (lat.), vertieftes Feld einer → Ladenbauten.
Kassettendecke (→ *Kassette).
Lady Chapel, der Maria geweih-
Laden, 1. Verschluß eines Fensters
te und nach außen vorstehende
(→ *Fensterl.). 2. Verkaufsraum.
→ *Scheitelkapelle am Ostende ei-
Der Name kommt vom urspr.
ner engl. Kathedrale.
Verschluß des Verkaufsstands mit
meist horizontal geteilten L., des-
sen unterer L. als Verkaufstisch, der Lageplan, Grundrißzeichnung in
obere als Schutz gegen Sonne und stark verkleinertem Maßstab (meist
Regen diente (→ Ladenbauten). unter 1:500), auf der die Lage eines
Bauwerks in seiner Umgebung
Engl. 1. shutter, 2. shop; frz. 1. volet, con-
trevent; it. 1. imposta, 2. negozio; sp. 1. pos- dargestellt ist. Im L. werden die
tigo, 2. negocio. Grenzen eines Grundstücks, die
Nachbargrundstücke bzw. Gebäu-
Ladenbauten, Einrichtung des de und die angrenzenden Straßen
Einzelhandels. Aus dem Verlegen und Plätze dargestellt.
der Werkstätten in Hintergebäude Engl. site plan; frz. plan de situation, tracé
entwickelte sich der aus dem Ver- général; it. planimetria; sp. plano general de
kaufstisch hervorgegangene → La- ubicación.
den als selbständige Raumeinheit
zunächst im Erdgeschoß der Wohn- Lager, 1. Auflager. 2. L.flächen von
häuser, entsprechend schon in der Steinen, wobei das untere L. das
röm. Antike. Seit dem 18. Jh. ent- harte L., das obere das weiche L. ge-
standen überwölbte Ladenreihen, nannt wird. Gegensatz: das Haupt,
sog. »Gewölbe«, in einer repräsen- d.h. die Stirnfläche der einzelnen
tativen Architektur entweder als Steine des Mauerwerks (→ *Mau-
Marktbauten oder an städtebaul. erwerk). 3. Verschanztes, von Grä-
Lagerbauten 304

ben, Wällen usw. umschlossenes Laibungsbogen, innerer Ab-


Stand- oder Marschlager bzw. Re- schlußbogen über einer Fensterni-
fugium. sche (→ *Estrade).
Engl. 1., 2. bed, seam, 3. camp; frz. 1. appui, Engl. back arch; frz. arrière-voussure; sp. ca-
2. couche, gisement, lit, 3. camp; it. 1. ap- pialzado.
poggio, 2. fascia, piatto; sp. 1. apoyo, 2. base,
3. campamento. Laienaltar, in Stifts- und Klo-
sterkirchen der meist freistehend
Lagerbauten → *Speicher. an der Westseite des Lettners ange-
ordnete → Altar.
Lagerfuge, waagrechte → Fuge im
Engl. lay altar, rood a.; it. altare davanti al
Mauerverband, die sich im Bogen tramezzo; sp. altar secular.
als Radialfuge bis zur Vertikalen
erhebt. Laienrefektorium, → Refekto-
Engl. bed joint, bed course; frz. joint de lit, rium der Laienbrüder in einem
joint d’assise; it. giunto orizzontale, g. di
→ *Kloster des Zisterzienserordens.
posa.

Lagerhaftes Mauerwerk, lager- Laienschiff, Platz für die Ge-


haft nennt man Bruchsteine, wenn meinde im Langhaus einer Kirche
sie zwei platte Seiten haben und im Gegensatz zum Priester- bzw.
daher gut zum Vermauern ge- Mönchschor, im MA. durch Chor-
braucht werden können. Bei L. M. schranken oder Lettner, später
sind infolge der Lagerhaftigkeit der durch Gitter abgetrennt.
Bruchsteine alle Lagerfugen annä- It. navata per il pubblico; sp. nave secular.
hernd waagerecht.
Lambrequin (frz.), zackenförmig
Engl. coursed masonry; it. muratura in pie-
tra sbozzata; sp. mampostería en piedra de oder geschweift ausgeschnittener
cantera lisa. Querbehang mit Quasten aus
Stoff, Metall oder Holz, bes. häufig
Lagerhaus → *Speicher. im Barock in Architektur, Plastik
und Kunstgewerbe, auch als L.bo-
Lagerholz, in der Regel 10 × 10 gen oder gelappter Bogen die Form
bis 10×12cm dickes Kantholz, das der Stoffbordüre imitierend.
bei massiven Decken zur Auf- Frz. lambrequin; it. lambrecchini.
lagerung und Befestigung eines
hölzernen Fußbodenbelags anstelle Lambris (frz.), Bezeichnung für
einer Balkenlage, im Abstand von Holz-, Marmor- oder Stuckver-
ca. 80 cm, angeordnet wird. kleidungen auf dem Sockel von
Engl. floor batten; frz. bois gisant; it. travet- Innenwandflächen.
to, travicello; sp. madera escuadrada, cuartón. Frz. lambris; it. lambrì; sp. revestimiento de
zócalo interior.
Laibung, Leibung, oft schräg ver-
laufende Begrenzung (Gewände) Lamellenbau, in Holz-, Stahl-
einer Maueröffnung bei → *Bo- oder Aluminiumblech ausgeführte,
gen, → *Fenstern, Portalen u. dergl. »netzartige«, »bogenförmige«, »bin-
Engl. jamb; frz. embrasure; it. imbotte; sp. derlose« Tragwerke bis zu 30 m
jamba. Spannweite. Die einzelnen Lamel-
305 Längsverband

len, die das Netzwerk bilden, beste-


hen aus gleichen, hochkant gestell-
ten Bohlenhölzern oder Blechen,
die serienweise hergestellt werden.
Der Aufbau des Dachs, der von
den Seiten zur Mitte erfolgt, bedarf
nur eines leichten Gewichts; der L.
kann ohne großen Arbeitsaufwand
und ohne Werkstoffverlust abge-
baut und andernorts wieder aufge-
stellt werden.
Frz. construction en lamelles; sp. construc-
ción en láminas. Queroval
(Beispiel: Rom, S. Andrea al Quirinale)
Landhaus → Villa.

Landpfeiler, Landfeste, bei Bo-


genbrücken (→ *Brücke) der am
Ufer stehende Endpfeiler einer
Brücke.
Engl. land pier; it. pila in golena; sp. soporte
en seco de puente en bóveda.

Landwehr, letze, vorgeschobene


Sperre (Mauern, Gräben, Wälle, Längsoval
Gebück, Palisade) zur Sicherung (Beispiel: Salzburg, Dreifaltigkeitskirche)
eines Gebiets.
Engl. militia, yeomanry; frz. landwehr; it. Längsoval, ungenau für eine El-
fortificazione confinaria; sp. fortificación lipse, deren längere Achse sich mit
defensiva. der Hauptachse eines Raums deckt,
im Gegensatz zu Queroval.
Langbau, Longitudinalbau, im Engl. longitudinal oval; it. pianta a ovale
Gegensatz zum Zentralbau ein longitudinale; sp. planta de óvalo longitudi-
Bauwerk, bei dem die Längsachse nal.
dominiert.
Engl. structure built on the axial principle; Längsverband, Windverband beim
frz. construction longitudinale; it. edificio a Sparrendach durch Windrispen,
pianta longudinale; sp. construcción de beim Kehlbalkendach durch Räh-
planta longitudinal.
me, beim Pfettendach durch Pfet-
ten hergestellt. Zur Verstärkung des
Langhaus, Teil der Kirche zwi- Längsverbands werden zwischen
schen Fassade bzw. Westbau und den Pfetten bzw. Rähmen und den
Querhaus bzw. Chor. sie tragenden Stielen Kopfbänder
Engl. nave; frz. nef centrale; vaisseau c.; oder Streben angeordnet.
it. navata centrale; sp. nave central.
Engl. horizontal (longitudinal) bracing,
it. controventatura (di falda del tetto); sp. tra-
Längsachse → *Achse. bazón longitudinal.
Längswandbauweise 306

Längswandbauweise, das in der der Lares, Penates, des Genius,


Vergangenheit übliche konstrukti- aber auch anderer Götter; das L.
ve Prinzip des Hausbaus im Gegen- hatte seinen Platz im Atrium am
satz zur Querwandbauweise. Die Herd, im städt. Haus in der Küche
Geschoßdecken des Hauses wer- oder im Schlafzimmer.
den auf die äußeren und ein oder Engl. lararium; frz. laraire; it., sp. larario.
zwei innere Längswände aufgela-
gert, dadurch bleiben die Giebel- Lasche, ein leistenartiges Holz-
wände unbelastet und können oder Metallstück, das zur Ver-
große Fenster- und Türöffnungen bindung über einen Stoß genagelt,
erhalten, bes. bei aufgelösten Fron- genietet oder geschraubt wird.
ten der Patrizierhäuser der Gotik Engl. fish plate; frz. entamure; it. listello
und Renaissance. coprigiunto; sp. cubrejunta.
Engl. longudinal wall construction; frz. con-
struction en murs longitudinaux; sp. con- Lateinisches Kreuz, im Gegen-
strucción en muros longitudinales. satz zum gr. → *Kreuz eine Form,
deren senkrechter Arm länger ist
Lang- und Kurzwerk, in der als der Querarm. Das L. K. bildet
engl. Baukunst die Eckquader des die Grundfigur vieler Langbauten.
→ *Mauerwerks (Turm), die ab- Engl. Latin cross; frz. croix latine; it. croce
wechselnd mit der längeren bzw. latina; sp. cruz latina.
kürzeren Seite einbinden.
Engl. long-and-short-work; frz. assemblage Laterne (lat. lanterna: Lampe),
en longueur; sp. ensamble combinado. in der Baukunst ein lichteinlassen-
der Aufsatz über einer Decken-
bzw. Gewölbeöffnung, meist über
der Scheitelöffnung (Auge) einer
→ *Kuppel oder eines Klosterge-
wölbes.
Engl. lantern; frz. lanterne; it. lanterna;
sp. linterna.

Lang- und Kurzwerk Latrine (lat. latrina: Kloake), die


mit Wasserspülung eingerichtete
Lanzettbogen → *Bogenformen. Abtrittsgrube, d.h. der mit der Kloa-
kengrube unmittelbar verbundene
Lanzettfenster, schlankes Fen- → *Abtritt.
ster mit überhöhtem Spitzbogen- Engl. latrina, latrine; frz. latrines; it. latrina;
abschluß (→ Lanzettbogen), bes. in sp. letrina.
der engl. Frühgotik häufig in Grup-
pen angewandt. Latte, schmaler, dünner Holz-
Engl. lancet window; frz. fenêtre en lan- streifen als Dachlatte (2,5 × 5,0 –
cette; it. finestra (ad arco) lanceolato, f. ogi- 3,0 × 6,0 cm) zur Aufhängung der
vale; sp. ventana lanceolada. Ziegel, Spalierlatte (2,5 × 2,0 cm)
oder Putzträger.
Lararium (lat.), im röm. Haus Engl. lath; frz. latte; it. listello, corrente,
eine Nische für die tägl. Verehrung cantinella; sp. listón.
307 Laubkapitell

Laube 2 (Beispiel: Bruck/Mur, Kornmesserhaus, um 1500)


Laube, 1. kleines Gartenhaus in Laubenganghaus, Haus, dessen
leichter Holzkonstruktion. 2. Halle Geschoßwohnungen nur über ei-
(z. B. Gerichtslaube), gewölbter nen Laubengang zugängl. sind.
Bogengang oder Halle auf Pfeilern It. casa a ballatoio; sp. edificio con corredo-
oder Säulen an der Front eines Ge- res exteriores.
bäudes (Loggia), auch im Hof
Laubenhaus, Typ eines ostdt.
(L.hof), auch zweigeschossig. Die
Bauernhauses mit Laube an Gie-
L. können bei unmittelbar anein-
bel- oder Traufseite, hauptsächl. im
andergebauten Häusern an der
Oder- und Warthegebiet sowie in
Straßenfront auch durchlaufend
Ostpreußen vorkommend.
angeordnet sein. 3. → Loge.
Engl. garden house; frz. maison à arcades;
Engl. 1. arbour, bower, 2. porch, portico, sp. tipo de granja con galerías.
arcade; frz. 1. maisonnette de jardin, 2.
arcades; it. 1. frascato, 2. loggiato, 3. palco;
sp. 1. pabellón, glorieta, 2. porche, galería,
corredor exterior, 3. palco.

Laubengang → Laube 2, → *Lau-


benganghaus.

Laubenhaus

Laubkapitell, got. Kelchkapitell


mit → Laubwerk oder Blattwerk.
Engl. foliated capital; it. capitello a fogliami;
Laubenganghaus sp. capitel lobulado.
Laubwerk 308

Laubwerk, → Blattwerk, haupt- einer Kirche (→ *Triforium). Der


sächl. an → *Friesen (Blattfries, Ky- L. verdankt seine Entstehung der
mation) und → Kapitellen (Blatt- seit dem 11. Jh. im Kirchenbau der
kapitell). Normannen beginnenden Ten-
Engl. foliage; frz. feuillage, rinceau; it. orna- denz zur Auflösung und Gliede-
mento a fogliame; sp. ornamento de follaje. rung der Wand.
Engl. gallery, wall passage; frz. galerie, pas-
Lauf, eine ununterbrochene Stu- sage; it. galleria, passaggio; sp. galería, pasaje.
fenfolge zwischen zwei Geschos-
sen oder zwei Podesten einer Trep- Lavabo (lat.), symbol. Hände-
pe (→ *Treppenformen), minde- waschung in der hl. Messe nach
stens drei Stufen, mit oder ohne der Opferung nach dem An-
Richtungsänderung, gebogen, ge- fangswort des bei ihr zu betenden
wendelt oder versetzt. Psalmes 25 »Lavabo inter innocen-
Engl. flight; frz. volée (d’escalier); it. rampa; tes …«. Im späteren MA. wird eine
sp. huella de escalera. Nische (piscina) in der Wand ne-
ben der Epistelseite des Altars mit
Laufender Hund, laufende Welle, Einrichtung für diese Händewa-
ein fortlaufendes gr. Ornament, schung sowie auch für die zweite
das im Gegensatz zum eckig gebro- Ausspülung des Kelches nach der
chenen → Mäander abstrahierten, Kommunion geschaffen. Das kann
sich überschlagenden Wasserwo- auch in der Sakristei erfolgen, wo
gen gleicht (→ Fries). sich bes. in der Renaissance und im
Engl. running dog, Vitruvian scroll; frz. Barock recht große und reich gestal-
méandre, bandes de vagues; it. can cor- tete Einrichtungen für die Hände-
rente; sp. meandro.
waschung vor der hl. Messe finden,
Läufer, im → *Mauerwerk der mit die dann auch als Lavabo benutzt
seiner Langseite parallel zur Mau- werden. Das L. kann auch neben
erflucht liegende Stein, im Gegen- einer → Piscina angeordnet sein.
satz zum → Binder, dessen kurze Engl., frz., it. lavabo; sp. lavamanos.
Seite (Stirn, Haupt) in der Mauer-
fläche liegt. Lavatorium (lat.), Lavacrum,
Waschbecken, bes. → Brunnenhaus
Engl. runner; frz. paneresse, meule cou-
rante; it. mattone di fascia; sp. soga, hilada. im Klosterkreuzgang (→ Lavabo,
Piscina).
Läuferverband, Längsverband, Engl., frz. lavatory; it. lavatorium; sp. lavatorio.
ein nur aus → Läufern bestehendes
→ *Mauerwerk. Lawra, (gr. Straße), Laura, Be-
Engl. stretcher bond, longudinal b.; frz. ap- zeichnung für ein gr. Mönchs-
pareil en paneresses; it. concatenamento a kloster, bei dem die Zellen um ein
cortina, c. di fascia; sp. trabazón de hiladas. gemeinsames Zentrum gruppiert
sind; hauptsächl. in Rußland vor-
Laufgang, Gang in der Mauer- kommend und dort als Bezeich-
dicke, auf einem Mauerrücken nung für verschiedene Klöster ver-
oder auf vorkragenden Konsolen in wendet.
den oberen Teilen der Fassade Engl. lavra; frz. laure, lavra; it. laura, lavra;
(→ *Galerie) oder im Obergaden sp. laura.
309 Lehmtenne

Leergespärre, Leergebinde, bei Lehmpatzen erfolgt entweder durch


Dachkonstruktionen die Gespärre, Einstampfen naturfeuchten toni-
die ledigl. aus den Sparren gebildet gen Lehms in entsprechende Holz-
werden und die, im Gegensatz zu formen, oder es werden Hand-
den Bundgespärren (Haupt- oder strichformen verwendet, wobei der
Vollgebinden), keine Stuhlsäulen, Lehm mit Wasser angemacht und
Kehlbalken usw. enthalten, deren mit Häcksel, Heidekraut u.ä. ver-
Dreieck also leer ist. setzt wird. Nach drei bis sechs
Engl. intermediate rafters; frz. ferme de Wochen Trockenzeit sind die Stei-
remplage, couple de r.; sp. cabio intermedio. ne gebrauchsfertig.
Frz. construction en briques en limon, c. de
Lehmbau(weise), mit ungebrann- glaise; it. costruzione in mattoni d’argilla;
tem Lehm im Unterschied zum sp. construcción con ladrillos de arcilla.
→ Backsteinbau. Dem Lehm wird
gehäckseltes Stroh o.ä. beigemengt, Lehmputz, mit Häcksel gemisch-
um eine erhöhte Festigkeit zu er- ter Lehm zur Dichtung des die
reichen (→ Lehmstampfbau, Lehm- Gefache eines Fachwerkbaus aus-
patzenbau, Lehmwellenbau, Lehm- füllenden Flechtwerks (Staken).
fachwerk). Zum Schutz gegen Witterung wird
Engl. mud walling; frz. construction en er gekalkt. Zu diesem Zwecke wird
terre glaise; it. costruzione in argilla; sp. con- die Oberfläche künstl. mit einem
strucción en arcilla. Kamm oder Pferdestriegel aufge-
rauht, wodurch eigenartige Orna-
Lehmfachwerk, Holzfachwerk,
mente entstehen. Auch bei Lehm-
dessen Gefache mit Lehmsteinen
bauten wird vielfach Putz aus
ausgesetzt oder als Lehmwickel-
dünnem Lehm verwendet, der mit
stakung mit Strohlehmwickeln aus-
gestakt werden. Die Stakhölzer be- Spreu, Haaren oder Fasern versetzt
stehen aus Rundknüppeln oder ist. Er wird als Außenputz mit Kalk-
Latten, die mit Strohlehm umwik- milch überschlämmt; der Überzug
kelt und in fettem Lehmbrei ausge- ist häufig zu erneuern. Als Innen-
rollt werden bis zu einer Dicke von putz ist L. weit verbreitet gewesen.
15 cm. Die Gefache werden mit Engl. mud plaster; frz. enduit en argile; it. in-
tonaco d’argilla; sp. estuco de arcilla.
Flechtwerk aus Holzstöcken aus-
gefüllt und von beiden Seiten mit
Strohlehm beworfen. Lehmstampfbau, zwischen eine
Frz. construction en treillis de bousillage;
Holzschalung eingestampfter Lehm;
it. costruzione a traliccio tamponata con die Schalung wird je nach dem
argilla; sp. construcción con entramado en Fortschreiten der Arbeiten ver-
arcilla. setzt.
Engl. rammed loam construction; frz. con-
Lehmpatzenbau, Ausführung struction en pisé; it. costruzione in argilla
von Lehmmauern aus luftgetrock- compressa; sp. construcción con arcilla api-
neten Lehmsteinen (Lehmpatzen), sanada.
die in der Regel 20 × 20 × 30 cm
oder größer messen. Als Bindemit- Lehmtenne, festgestampfter
tel zwischen den Patzen dient dün- Lehmboden entweder in der Scheu-
ner Lehm. Die Herstellung der ne oder in Hofnähe zum Dreschen
Lehmwellenbau 310

des Korns oder als Fußboden in Lehrgespärre, 1. Sparrenpaar, ge-


Bauernhäusern und frühen Holz- gen das die Grat- und Kehlbalken
kirchen. geschiftet werden. 2. Das als Mu-
Frz. cabane de bauge, c. de bousillage; it. bat- ster für die anderen dienende, zu-
tuto, terra battuta; sp. piso de arcilla. erst verzimmerte, auf der Zulage
vorgelegte Sparrenpaar.
Lehmwellenbau, älteste und ein- Engl. falsework; frz. chevrons directeurs,
fachste Lehmbauweise; eine Mi- arêtiers; it. 1. capriata maestra, 2. capriata
schung von Lehm und unge- campione; sp. cabriada maestra.
schnittenem Stroh, Ginster oder
Heidekraut wird mit Mistgabeln Leib, bei Säulen der senkrechte
zu einer Mauer zunächst breiter Schaft unter dem Kapitell und bei
aufgeschichtet, als die Mauer end- → *Fialen der untere Teil.
gültig werden soll. Nach dem Frz. corps, fût; it. fusto; sp. fuste.
Setzen wird sie dann innen und
außen schichtweise mit dem Spa- Leiste, stabartiges, oft profiliertes
ten abgestochen. Element aus Holz, Metall oder
Frz. construction en torchis; sp. construc-
dergl., das eine Fuge verdeckt
ción con adobes. (Deckl.), Bretter konstruktiv ver-
bindet (Einschubl.), zwischen Fuß-
Lehre, allgemein jede Vorrichtung, boden und Wand (→ *Sockell.
durch die eine beabsichtigte Form → Fußl.) bzw. Wand und Decke
erreicht werden soll (→ *Lehrge- (Kehll.) eingefügt ist.
rüst, Schablone). Engl. moulding, am. molding; frz. listel, lis-
teau; it. lista, listello; sp. listón.
Engl. Blechlehre: gauge, calibre, am. caliber;
frz. in der Schlosserei: calibre, Schweißlehre: ga-
barit, positionneur, Musterlehre: cherche;
it. Lehrbrett, Werkzeug: sagoma, dima, Mu-
ster: modello, campione; sp. plantilla.

Lehrgerüst, hölzernes Hilfsgerüst


zum Bau eines Gewölbes oder ei-
nes Bogens.
Engl. centering; frz. armement de voûte, Leiste
charpente de v., Rippengestell: canevas de 1 Deckleiste 3 Sockel-(Fuß-)leiste
cintre; it. centinatura; sp. cimbra, cintra. 2 Einschubleiste 4 Kehlleiste

Leistenziegel, platter, an beiden


Langseiten mit schmalen Leisten
oder Stegen versehener Dachziegel
(tegula), deren Stöße mit einem
Hohlziegel (imbrex) überdeckt
werden. Im röm. Reich nach
Vorstufen in Griechenland (6. Jh. v.
Chr.) verbreitet, im frühen MA.
k Keile nördl. der Alpen weiterverwendet.
Lehrgerüst für einen Bogen Engl. lip; it. embrice; sp. tejuela de listones.
311 Leuchtturm

Lesche (gr.), Versammlungshalle Später trat die ornamentale


in einem Säulengang (→ Stoa). Gestaltung in den Vordergrund.
Engl. lesche; sp. sala de reunión en un peri- Die meist zwischen den westl.
stilo. Vierungspfeilern stehenden L. wur-
den nur selten, z. B. bei einigen
Lesegang, in Benediktiner- und Klosterkirchen, ins Langhaus vor-
Zisterzienserklöstern ein zumeist geschoben. Das Verbreitungsgebiet
der Kirche zugewandter Flügel des beschränkt sich auf West- und
Kreuzgangs, in dem Vorlesungen Mitteleuropa, in Italien nur selten.
aus den Kirchenvätern, der Or- Im Verlaufe der Spätgotik wurde
densregel usw. abgehalten wurden der L. immer mehr durchbrochen,
statt im Kapitelsaal. im 16. Jh. weitgehend aufgelöst und
im Barock durch Chorgitter ersetzt.
Lesepult, hohes Pult, das an die Engl. rood screen; frz. jubé; it. pontile;
Stelle der Ambone teils als sp. muro articulado que separa el coro del
Epistelpult, teils als Evangelien- trascoro.
pult, teils als Bestandteil der Kanzel
und des Lettners trat.
Engl. lectern; frz. pupitre, letteron; it. leg-
gio; sp. pupitre de lectura.

Lettner (lat. lectorium, lectionarium,


1261 lettener = Lesepult), über-
mannshohe, durchbrochene und
meist gegliederte Mauer (Schran-
kenl.), mit Kanzel (Kanzell.) oder
räumlich (Hallenl.) in Kloster- und
Stiftskirchen, selten in Pfarrkir-
chen, zwischen dem Chor der
Mönche und Geistlichen und dem
Laienraum, mit zwei Durchgängen
Gotischer Lettner
und einer über Treppen vom Chor
zugänglichen Bühne (Doxal) zur Letze, selten gebrauchter Begriff
Verlesung von Epistel und Evan- für → *Wehrgang.
gelium an Festtagen, zur Reliqui-
enweisung, der Ablaßverkündung, Leuchtturm, Feuerturm, turmar-
für Proklamationen oder zur tiger Bau an der Küste oder im
Aufstellung von Chören. L. treten Meer, der oben in seinem Kuppel-
an die Stelle der cancelli (Chor- raum (Lampenraum) eine starke
schranken). Vor dem L. stand der Lichtquelle (Leuchtfeuer) trägt
vornehml. dem hl. Kreuz geweihte und dessen erhöhte Lage eine
Laienaltar; in seltenen Fällen sind große Sichtweite (bei 20 m Höhe
Altäre auf der erhöhten L.bühne ca. 25 km) gewährleistet. Der L.
bekannt. Bes. die L. des 13. Jhs. wird aus Backsteinen mit Klinker-
trugen ein umfangreiches plasti- verblendung, Werksteinen, Beton
sches Bildprogramm, das sich vor- oder Eisen errichtet, heute zumeist
wiegend auf den Kreuzaltar bezog. mit rundem Querschnitt. Im In-
Levitenstuhl 312

nern ist er durch Zwischendecken Lichtgaden, Gaden, → Oberga-


in einzelne, durch Innentreppen den, oberer, durch Fenster belich-
miteinander verbundene Räume teter Teil (Gaden) des Mittelschiffs
unterteilt: Kraftmaschine, Vorrats- einer → *Basilika.
räume, Wohnraum des L.wärters, Engl. clerestory; frz. claire-voie, cléristère;
im Kuppelraum die Beleuchtungs- it. claristorio; sp. sobretecho con ventanas
vorrichtungen und darauf der Flag- laterales.
genstock. Die Beleuchtungseinrich-
tungen bestehen aus der Lichtquelle Lichthof, ein meist von einem
(Petroleumlampen, Azetylenglüh- Glasdach überdeckter Hof in ei-
licht, elektr. Bogen- oder hochker- nem Gebäude.
zige Glühlampen) und den opti- Engl. atrium; frz. patio, arrière-cour; it. cor-
schen Einrichtungen (Blenden, Pa- tile con copertura di vetri, c. a lucernario;
sp. patio interior con techo de vidrio.
rabolspiegel, Gürtellinsen), die das
von der Lichtquelle ausgestrahlte
Licht sammeln und als dichtes
Lichtbündel in die vorherbestimmte
Richtung aussenden. Der bekannte-
ste L. war 300/279 v. Chr. von So-
stratos von Knidos auf der Insel
Pharos vor Alexandria errichtet wor-
den. Techn. Verbesserungen wurden
erst 1791 durch die Einführung des
parabol. Hohlspiegels erreicht.
Engl. light house; frz. phare; it., sp. faro.
Lichthof
Levitenstuhl → Dreisitz. Lichtschacht, → *Schacht zur
Belichtung von Räumen unter dem
Lichte, Lichtes, Lichtmaß, im Lich- Erdboden oder innerhalb eines
ten, die Öffnung eines Fensters, Baukörpers.
einer Tür, die inneren Maße eines Engl. light well, l. shaft; frz. rayère, bouche
Raums, die Entfernung zwischen de lumière; it. pozzo di luce, tromba a vetri,
zwei Pfeilern oder Gewänden, gabbia a v.; sp. ducto de luz.
zwischen Fußboden und Decke.
Frz. vide; it. luce; sp. vano. Lichtspindel, Schneckenauge,
Treppenauge, offene Spindel einer
Lichte Maße, die freien Abstände → *Wendeltreppe.
zweier einander entsprechenden Engl. round (staircase) well; frz. fût creux;
Bauteile (lichte Weite und lichte it. pozzo di scala elicoidale; sp. pozo de una
Höhe einer Maueröffnung, eines escalera de caracol.
Durchganges). Die lichte Höhe
eines Raumes ist die Raumhöhe Liegender Dachstuhl → *Dach-
zwischen Fußbodenober- und Dek- konstruktion.
kenunterkante.
Frz. Innenmaß: largeur, dimension intérieure, Lierne (frz.), Zwischenrippe im
lichte Höhe: hauteur du jour; it. misure Fächer- und Netzgewölbe, die
interne; sp. dimensiones interiores. weder von einem Kämpfer noch
313 Lopatka

von einem zentralen Schlußstein Liwan (arab. el Iwan), zum Hof


ausgeht. geöffnete, überwölbte Haupthalle
Engl. lierne rib; frz., it. lierne; sp. arista des arab. → *Wohnhauses. Der L.
secundaria, nervio s. kommt auch in der Mittelachse der
vier Hofseiten einer → *Medrese
Lingam (ind.), Linga, pfahlähnl. vor.
Gebilde als Zeugungssymbol in
der → Garbha Griha des ind. Tem- Loculus (lat.), Arcosolium, → *Ni-
pels (→ *Mandapa). schengrab zur Aufnahme von Be-
stattungen in den → *Katakomben.
Lisene (frz. lisière: Rand), schwach
vortretende, senkrechte, im Mau- Loge (frz.), nur zum Innenraum
erverband gemauerte Mauervor- geöffnete Empore für Besucher in
lage, selten mit Basis und kleinem Kirchen, Sälen und vor allem im
Kämpfer (im Unterschied zum → *Theaterbau.
→ Pilaster ohne Kapitell), häufig Engl. loge, box; frz. loge; it., sp. palco.
durch Blendbogen oder Bogenfries
verbunden. In der Romanik bevor-
Loggia (it.), offene → *Laube bzw.
zugtes Mittel zur Wandgliederung.
Säulenhalle eines Bauwerks, ver-
Engl. lesene; frz. lisière; it. lesena; sp. refuer-
zo de pilar.
einzelt auch als selbständige offene
Säulenhalle an it. Plätzen. In der
Regel tritt die L. nicht über die
Bauflucht hervor. Repräsentative
L. finden sich an Palästen seit der
it. Renaissance häufig, im 19. /20.
Jh. auch an Krankenhäusern und
Hotels, aber auch im Wohnbau.
Engl., frz., it. loggia; sp. logia.

Lohstein, got. Gewölbestein aus


gebranntem Ton (Backstein), bes.
leicht durch Beimengung von Ger-
berlohe, die durch den Brenn-
vorgang zerstört wird und dadurch
Hohlräume entstehen läßt.
Engl. perforated brick; frz. brique tanisée;
it. pietra artificialmente porosa; sp. ladrillo
artificialmente poroso.

Longitudinalbau → Langbau.
Lisene (Beispiel: Maursmünster,
Klosterkirche, 12. Jh.)
Lopatka (russ.), lisenenartige
Wandgliederung mit Kämpfer und
Lithokollete (gr.), Einlegearbeit meist ohne Basis, oft auf Konsolen.
in verschiedenfarbigem Steinmate- Sie dient dem Fassadenschmuck
rial. slaw. Steinbauten, entwickelt aus
Lotosfenster 314

dem ostslaw. Blockbau, wo sie als Dachraum auszudehnen. Die L.


senkrechte Bohle zum Schutz der wird dann mit dem unter ihr be-
Hirnhölzer dient. findl. Fenster zusammengezogen
Engl. lopatka; sp. estructura mural rusa. und durchstößt dabei das Dach-
gesims, daraus entstehen zusam-
Lotosfenster, ind. Fensterform. mengebundene Fensterachsen, die
im reichgestalteten Zwerchgiebel
Lotossäule, ägypt. → Säule mit der L. ihren bekrönenden Ab-
einem Lotoskapitell, auch als schluß finden. In der 2. Hälfte des
Bündelsäule (→ Kapitell). 17. Jhs. wird die L. durch die
Engl. lotus column; frz. colonne en lotus; → Mansarde abgelöst.
sp. columna loto. Engl., frz. lucarne; sp. lucarna.

Lucht (→ *Auslucht 2), hauptsächl.


in Norddeutschland vorkommen-
der Begriff für einen Giebel über
einem Joch des Kirchenschiffs
(→ Zwerchgiebel).

Luftschacht, → *Schacht zur


Belüftung von Räumen, die durch Lukarnen oder
Fenster nicht oder nur ungenü- Zwerchhäuser. Renaissance
gend belüftet werden können.
Engl. ventilating shaft; frz. conduite de ven- Luke, durch Klappe (Holzladen)
tilation; it. pozzo di ventilazione; sp. con- zu verschließende Luftöffnung
ducto de ventilación. oder Fenster ohne Glas.
Engl. hatch, eyelet; frz. écoutille, œillet;
Luginsland → Wachtturm. it. finestrino; sp. tragaluz, claraboya, esco-
tilla.
Lukarne (frz.), Zwerchhaus,
Zwerghaus, Luchte, ein über einer Lünette (frz. lunette: kleiner
Fassade aufsteigender, im Unter- Mond), 1. kleineres, gerahmtes,
schied zur → Gaube nicht zurückge- teilweise dekoriertes Bogenfeld
setzter Dachaufbau mit einem über Türen und Fenstern, das im
Zwerchdach, einem quer zum Unterschied zum → *Tympanon
Hauptdach verlaufenden First und nicht eingetieft, sondern auf die
häufig reich im Umriß gestalteten Rahmung aufgesetzt ist, bes. in der
Giebel (Zwerchgiebel); im frz. Renaissance und im Barock an-
Profanbau des 13.–17. Jhs. sehr ver- gewandt. 2. Halbrunde Fenster bis
breitet und von dort bes. auf Re- zu kleinen halbkreisförmigen
naissance- und Barockschlösser Eu- → *Dachfenstern (→ Froschmaul).
ropas ausgestrahlt, bedingt durch 3. Auch Brille, aus zwei Facen und
die spätma. Gewohnheit, die gro- zwei kurz eingezogenen Flanken
ßen Dachräume der Schlösser und bestehendes, vorgerücktes Werk,
Palais für Wohnzwecke zu nutzen das durch einen gedeckten Gang
und die großen Säle im obersten mit der Festung verbunden ist,
Geschoß anzuordnen und in den einer Bastion ähnl., entweder als
315 Mäander

Teil einer Reihe von Außenwerken vollen ausgedehnten L. in fürstl.


vor dem Hauptgraben oder ein Gärten verfeinert, in der weiteren
Werk auf dem Glacis oder in wech- Entwicklung unter it. Einfluß
selndem Abstand vor dem Glacis Schwerpunkt des Gartens und mit
gelegen, bisweilen mit einer Pali- diesem in enger Verbindung als ein
sade oder einer krenelierten Mauer nur zu vorübergehendem Aufent-
versehen. halt im Sommer eingerichtetes re-
Engl., frz. lunette; it. lunetta; sp. luneto. präsentatives Gebäude. Im 18. Jh.
unter frz. Einfluß zu höchster
Eleganz und Vollkommenheit ge-
kommen (Maison de plaisance)
und auf Europa ausstrahlend zu-
meist als eingeschossiger Bau um
den beherrschenden Gartensaal
angelegt. Unter dem Einfluß der
Aufklärung wird die Einheit von
Garten und L. zurückgedrängt,
und es entstehen die Gartenhäuser
Lünette (→ Belvedere).
Engl. pleasure palace; frz. château de plai-
Lustschloß, Lusthaus, als Garten- sance; it. residenza estiva, castello di cam-
haus in der Gartenkunst der Re- pagna; sp. residencia estival, palacio de
recreo.
naissance aufkommend, diente das
L. zunächst zur Aufnahme des
Gartensaals, in Italien zu einem
eigenen Bautyp mit umfangrei-
chem Raumprogramm ausgebildet M
(→ Villa), im 2. Drittel des 16. Jhs.
nördl. der Alpen zum anspruchs-
Mäander (gr. nach dem vielge-
wundenen kleinasiat. Fluß Maian-
dros), fortlaufendes Ornament mit
rechtwinkliger Richtungsänderung.
Der M. ist hauptsächl. Bestandteil
antiker → *Friese. Falls die Höhen-
teilung zwischen den waagerech-
ten Linien eine gerade Zahl von
Zwischenräumen ergibt, spricht
man von einem att. M., bei ungera-
der Zahl von einem kleinasiat.
Lustschloß Wenn M.formen überlagert sind,
(Beispiel: München, Nymphenburg, ergibt sich im Kern des Ornaments
Amalienburg) die Grundform des Hakenkreuzes.
1 Hundekammer 5 Saal
Eine kurvierte Sonderform des M.
2 Toilette 6 Zimmer ist der → Laufende Hund.
3 Kabinett 7 Kabinett Engl. meander, Greek key; frz. méandre,
4 Schlafzimmer 8 Küche bande à la grecque; it., sp. meandro.
Macellum 316

Macellum (lat.), Markthalle Mann, im Fachwerkbau ein Stän-


(hauptsächl. für Fleisch) einer röm. der, in den je zwei sich überschnei-
Stadt. dende Kopf- und Fußstreben bzw.
dreiviertelhohe Fußstreben und
Magazin (frz.), Vorratshaus, Lager- Kopfwinkelhölzer eingreifen.
raum, bes. für Bücher, auch Laden.
Engl. magazine, ware-house; frz. entrepôt; Männerseite, der südl. Teil der
it. magazzino, fondaco; sp. almacén, depósito.
Kirche, in dem die männl. Gemein-
Mammisi, → *Geburtshaus, ägypt. demitglieder während des Gottes-
Tempel der Spätzeit. dienstes sitzen als Folge der im
Frühchristentum und im MA. üb-
Mandapa (ind.), Halle vor dem lichen Geschlechtertrennung, von
Kultsymbol (Lingam) eines ind. der sich noch Reste bis ins 20. Jh.
Tempels. erhalten haben (→ Epistelseite).
Engl. epistle-side; frz. côté de l’épître; it. lato
degli uomini; sp. lado de la epístola.

Mannsloch, Schlupfpforte, Na-


delöhr, in einem Torflügel ange-
brachter Durchlaß für Fußgänger.
Engl. sallyport; frz. trou d’homme, poterne
de secours; it. portello; sp. poterna.

Manor House (engl.), unbefestig-


tes, mittelgroßes engl. Landhaus
des späten MA., in der Neuzeit all-
gemein auf engl. Herrenhäuser
und Gutshöfe angewandt.
Mandapa Frz. manoir; it. maniero; sp. tipo de casa de
(Beispiel: Aihole, Lad-Khan-Tempel) campo Inglés.
a Lingam c Mandapa
b Nandin d Antarala Mansarddach (frz.), gebrochenes
Dach, ein Sattel-, Walm-, Pult-
Mandara, Maq’ad (arab.), Emp- oder Zeltdach mit gebrochenen
fangshalle des Hausherrn im arab. Dachflächen (Dachbruch), so daß
Wohnhaus, hauptsächl. in Ägypten. im Querschnitt jede Dachfläche
Manier (it.), 1. Begriff der it. einen nach außen gehenden Knick
Kunsttheorie des 14.–18. Jhs. für aufweist. Diese → *Dachform, die
einen individuellen Stil oder eine nach dem frz. Architekten François
Epoche. 2. In der Festungsbau- Mansart benannt ist, aber schon vor
kunst durch waffentechn. und takt. ihm durch de Clagny ausgeführt
Erfordernisse bestimmte Ausbil- wurde, war entwickelt worden, um
dung einheitl. Befestigungen des im unteren Teil des Dachs noch
bastionären Systems. Wohnräume einrichten zu können.
Engl. manner; frz. manière; it. maniera; Für die Ausführung des M. gibt es
sp. 1. estilo, 2. desarrollo del sistema de ba- verschiedene Konstruktionsformen:
luartes, d. d. s. d. bastiones. Kehlbalken- und Pfettendach mit
317 Märkischer Verband

stehendem oder liegendem Stuhl. Maqsura (arab.), ursprüngl. der


Das M. hat sich im Laufe des 17. Betplatz des Kalifen vor dem Mih-
Jhs. in Frankreich verbreitet, da es rab einer Moschee. Allgemein auch
im Gegensatz zu dem bis dahin üb- jeder abgeschlossene Betplatz der
lichen Dachausbau durch → *Lu- Moschee, besonders die durch Git-
karnen eine bessere Ausnutzung ter abgetrennten Räume für Frau-
des Dachraums ermöglicht, im en und Schulen.
18. /19. Jh. allgemein beim Miets-
haus im Interesse größerer Renta- Marienglas, Fensterverschluß aus
bilität verwandt. Gipsspat, ein wasserhaltiger, schwe-
Engl. mansard roof; frz. comble à la Man- felsaurer Kalk in blättriger Kristall-
sart; it. tetto a mansarda, techo de la man- gestalt; er läßt sich leicht in Blätt-
sarda.
chen von beliebiger Dicke spalten,
ist farblos und lichtdurchlässig. M.
Mansarde (frz.), ein zu Wohn-
wurde von den Römern und By-
zwecken ausgebautes Dachgeschoß,
zantinern, später im Ostkirchen-
abgeleitet vom → Mansarddach,
seit dem 18. Jh. aber allgemeiner bereich und vereinzelt im europ.
Begriff für jedes zu Wohnzwecken MA. an Stelle des Fensterglases ver-
ausgebaute Dachgeschoß. wandt.
Engl. mica, selenite; frz. gypse cristallin, g.
Engl. attic; frz. mansarde; it., sp. mansarda.
en fer de lance; it. mica, selenite; sp. yeso
cristalino, mica, espejuelo.
Mantel, Enveloppe, Kette inein-
andergreifender Schanzen und Wer- Marienkapelle, eine der Heiligen
ke zur Sicherung des Hauptwalls Jungfrau Maria geweihte Kapelle
einer Festung, oft als tenaillierte im O. des Chors, in England → La-
Enveloppe ausgebildet. dy Chapel genannt, in Frankreich
Engl. mantel; frz. manteau; sp. protección als Scheitelkapelle eines Chorum-
envolvente de una muralla.
gangs.
Engl. Lady chapel; frz. chapelle de la
Mantelmauer, Mantel, Hoher (Sainte) Vierge; it. cappella della madonna,
Mantel, in Höhe und Dicke von c. della Vergine; sp. capilla de la Santa
einer gewöhnl. Ringmauer unter- Virgen.
schiedene Schutzmauer, die ent-
weder die Hauptburg oder Teile Marketerie, Marqueterie (frz.),
davon ganz oder teilweise umgibt. Intarsia, Holzeinlegearbeit aus ver-
Im Gegensatz zur → Schildmauer schiedenfarbigen Edelholzfurnie-
ist die M. nicht als selbständiges ren.
Verteidigungswerk eingerichtet. Engl. marquetry; frz. marquet(e)rie, mar-
Engl. sheathed wall; sp. muro envolvente quetage, marqueture; sp. marquetería.
circular.
Märkischer Verband, Polnischer
Maq’ad, Makad, Mandara (arab.), Verband, → Mauerwerk, ähnl. dem
Empfangsraum am Vorhof des arab. Gotischen Verband.
Wohnhauses, vor allem in Ägypten, Engl. flying (monk) bond, Yorkshire bond;
in Säulenarkaden geöffnet, ent- it. concatenamento polacco; sp. trabazón
spricht dem syr. → Liwan. polaca.
Markise 318

Markise (frz. marquise: leinenes chenland hieß der M. → *Agora,


Sonnendach), aufrollbares Son- im röm. Reich → *Forum.
nendach aus Stoff über Fenstern, Engl. marketplace; frz. place du marché;
Balkonen u. dergl. angebracht. it. piazza del mercato; sp. plaza del mercado.
Engl. sun blind, awning; frz., it. marquise;
sp. marquesina, toldo, cenefa, persiana. Marschhufendorf, Reihendorf,
dessen Häuser am Rand eines
Markthalle, im Unterschied zu Deichs aufgestellt sind (→ Dorf-
→ *Kaufhaus, → Warenhaus und formen).
→ Laden Bezeichnung sowohl für
einen offenen als auch für einen Marstall, Pferdestallung mit allem
geschlossenen Hallenbau für den Zubehör, zumeist zu einem Schloß
Groß- und Einzelhandel. Im 5. /4. gehörig. Seit der Renaissance wird
Jh. v. Chr. in Griechenland auf der M. zu einer anspruchsvollen
oder an der Agora erste gedeckte Aufgabe, kann dem Schloßkomplex
M. zum Schutz vor Regen und eingegliedert sein und bildet dann
Sonne, oft durch Säulenreihen in entweder einen Flügel des Schlos-
Schiffe geteilte Hallen mit Pult- ses oder wird in den Wirtschaftshof
oder Satteldach, an einer Langseite einbezogen. Es gibt aber auch selb-
durch eine Säulenreihe geöffnet ständige, einfache, langgestreckte
und an der anderen mit einer fen- Baukörper oder Drei- oder Vier-
sterdurchbrochenen Wand verse- flügelanlagen. Häufig wird dem M.
hen, vor der sich zellenartige kleine eine Reitbahn angeschlossen. Im
Läden aneinander reihten. In anti- Barock wird der M. zu einer wich-
ken röm. Städten wird die am tigen Bauaufgabe und unter dem
Forum gelegene Basilika zu Markt- Einfluß des Schloßbaus oft festl.
und Gerichtszwecken benutzt, da- überhöht. Der in die Schloßanlage
neben in Großstädten M. für spe- einbezogene M. kann bis zum
zielle Waren, bes. Fisch. Im MA. architekton. Gegenpol des Schlos-
dient teilweise das Erdgeschoß des ses gesteigert sein. Im späten 18.
Rathauses als M.; erst nach 1500 und im 19. Jh. setzt sich der ge-
entstehen in Italien und Frankreich schlossene M.hof durch, im späten
mehrschiffige Hallen als gedeckte Historismus werden wieder barok-
Märkte. Im 19. Jh. bauen die Städte ke Lösungen aufgenommen.
zur Versorgung der schnell wach- Engl. (royal) stables, mews; frz. écurie;
senden Bevölkerung mehrere Zen- it. scuderia; sp. caballeriza.
tralm. für den Groß- und Einzel-
handel, bes. für landwirtschaftl. Martelloturm, am Meerufer zur
Produkte (Gemüse-Großm.). Verhinderung feindl. Landungen
Engl. market hall; frz. halle, marché cou- errichteter, mit mehreren Kanonen
vert; it. mercato coperto; sp. mercado cen- besetzter, runder, dicker, gewölbter
tral cubierto. Turm.

Marktplatz, Markt, → *Platz, auf Martyrium (lat.), Martyrion, Me-


dem der Markt abgehalten wird, moria, Coemeterialkirche, ein Bau-
meist der Hauptplatz einer Stadt werk, das an einem Ort entsteht,
mit dem Rathaus. Im alten Grie- der zur Erinnerung an einen Hl.
319 Maßwerk

oder durch eine Reliquie ausge- werden (im Gegensatz zum → Ske-
zeichnet ist. Erste bedeutendere M. lettbau).
durch Konstantin den Großen auf Engl. solid building; frz. ouvrage maçonné;
den verehrten Stätten des Hl. Lan- it. costruzione a muratura portante; sp. con-
des errichtet, unterschiedl. Bauty- strucción sólida.
pen, häufig mit zentralisierender
Tendenz, jeweils auf das Grab oder Massivdecke, aus homogenem
den Hl. Ort bezogen, mit der Material bestehende → *Decke.
Überführung der Reliquien in all- Man unterscheidet Dippelbalken-
gemeine Kirchen oder Umwand- decken aus Holz und Platten-,
lung in Kloster- oder Stiftskirchen Plattenbalken- und Rippendecken
endet die urspr. Bedeutung der aus Stahlbeton, sowie eine Reihe
frühchristl. M. von Sonderkonstruktionen.
Engl. martyrium; frz. martyre; it., sp. marti- Engl. solid ceiling; frz. plancher ininflam-
rio. mable; it. solaio pieno; sp. cubierta sólida,
techo macizo.
Maschikuli (frz.), Wort orientali-
schen Ursprungs, durch die Kreuz- Maßstab, Angabe der Größe einer
züge in den Westen gebracht, Aus- Darstellung im Verhältnis zur
gußöffnungen für Pech und Schwe- wirklichen Größe. Eine Darstel-
fel zwischen den Konsolen des lung im M. 1 : 1 heißt Naturdetail
vorkragenden → *Wehrgangs eines bzw. Darstellung in natürlicher
Schlosses oder einer Burg (Pech- Größe. Meist sind die M. jedoch
nasenkranz). Die M. sind bes. in stark verkleinert, z. B. Lagepläne
Frankreich oft für die Erscheinung 1 : 5000, 1 : 2500, 1 : 1000, 1 : 500,
ma. Wehrbauten von architekton. 1: 250 u. a., Bauzeichnungen 1 : 200,
Bedeutung. 1 : 100, 1 : 50 sowie Details 1 : 25,
Engl. machicolation; frz. mâchicoulis, 1 : 20, 1 : 10, 1 : 5 und 1 : 2.
assommoir, moucharaby; sp. matacán.
Maßwerk, »gemessenes Werk«,
Maskaron (frz.), Fratzengesicht, geometr. konstruiertes Bauorna-
phantast. oder groteske Maske als ment zur Aufteilung des über der
Schlußstein von Gewölben, Tür- Kämpferlinie gelegenen Bogen-
oder Fensterbogen, an Kapitellen, felds (Couronnement) von Fen-
Konsolen und Möbeln. Im MA., stern, später auch zur Gliederung
der Renaissance und bes. im Ba- von Wandflächen (Blendm., Schlei-
rock finden sich sowohl Masken erwerk) und für Brüstungen. M.
(in Fortführung antiker Tradition) entsteht im beginnenden 13. Jh.
wie M., wobei die Grenzen flie- aus der Zusammenziehung eng-
ßend sind. gruppierter Fenster unter einem
Engl., frz. mascaron; it. mascherone; sp. mas- Blendbogen, zunächst als → Plat-
carón. tenm. Das mit dem profilierten
Fenstergewände eine Einheit bil-
Massivbau, Bauweise, bei welcher dende M. besteht aus senkrechten,
Tragfunktion und Raumabschluß profilierten, auch mit Rundstab
gleicherweise von einer homoge- oder schlanken Säulchen besetzten
nen Konstruktion übernommen Stäben (Stabwerk) und aus dem M.
Maßwerk 320

oberhalb der Kämpferlinie, das aus Kreisen und Dreiviertelkreisen


Kreisformen und später aus geo- (Paß) oder Blättern (spitzbogig ab-
metr. Figuren zusammengesetzt ist. geschlossenes Element) hauptsäch-
An den Chorkapellen der Reimser lich in krummlinig begrenzten,
Kathedrale von 1211–1227 findet sphärischen Dreiecken oder Qua-
sich das erste echte M.; ein draten ausgesetzt. Die eine Spitze
umgreifender Spitzbogen wird von bildenden Stöße der Pässe können
zwei Spitzbogen auf Säulchen in verdickten, häufig dreiblättrigen
unterteilt, deren Scheitel, auf kur- Nasen auslaufen.
zer Strecke mit ihm verschmolzen, In der zweiten Stufe zu Beginn des
einen → *Sechspaß im Kreis tra- 14. Jhs. wird die Grundkonstruk-
gen. Die Fenster können auch tion linienhafter, freier. Wiederum
durch die Stäbe in zwei, drei, vier in Frankreich entwickelt, entsteht
oder mehr Bahnen geteilt sein, eine Gitterstruktur: ein sphär. Drei-
wobei die Stäbe in ihrer Dicke un- eck auf den Scheiteln dreier Spitz-
terschieden sind in die mittig tei- bogen, selbst wieder in drei sphär.
lenden alten Stäbe oder Hauptstä- Dreiecke gespalten, welche spitz-
be und in die dünneren jungen bogige Dreipässe lückenlos um-
Stäbe oder Nebenstäbe. Das ei- schließen. Dem Spitzbogen angegl.
gentl., den Spitzbogen füllende M. sphär. Drei- und Vierecke sowie
wird in der Gotik allgemein mit spitzblättrige Drei- und Vierpässe

Maßwerk
1 zweibahniges Maßwerk 3 reiche M.formulierung
2 zweibahniges Maßwerk mit 4 französ. M. (Flamboyant)
liegendem Sechspaß 5 engl. M.
321 Mast

sind ihre Leitformen. Hierzu kom- und das andere kielbogig gespitzt
men strahlenartige Gebilde als ist (Soufflet).
Vierstrahl in Frankreich, als Drei- Der gleichen Entwicklung unter-
strahl in Deutschland. Aus dem liegen die großen Rosen der Kir-
Architekturglied wird ein Orna- chenfronten: aus den zunächst run-
ment. In England werden in dieser den Lochscheibenfenstern entwik-
Zeit Wellenlinien, Zwickelblasen, keln sich geometr. Kreisgebilde, die
Dreipässe mit lanzettförmiger Zu- dann strahlenförmig und schließ-
spitzung, Kielbogen und kompli- lich netzartig überspannt werden.
zierte, netzartige Verflechtungen Engl. tracery; frz. réseau, tracé géométrique,
üblich (flowing tracery). In der broderie en pierre; it. traforo; sp. tracería,
dritten Stufe seit dem letzten Vier- trazado geométrico.
tel des 14. Jhs. wird in Frankreich
das M. züngelnd-bewegt (Flambo- Maßwerkbrücke, durchbroche-
yant). In England erstarren die ner und mit Maßwerk geschmück-
Wellenbewegungen (Perpendicular ter Strebebogen.
Style); ein senkrecht-waagerechtes Engl. tracery bridge; frz. arcade de volée
d’arc-boutant; it. arco rampante ornato a
Gitter fängt als Grundmuster die traforo; sp. puente de tracería.
hängenden Tropfen und Nasen
ein, hinzu kommt ein Rautenorna- Maßwerkgewölbe, in Maßwerk-
ment, das aus der Durchdringung formen gebildetes Netzgewölbe,
zweier Spitzbogen, gleich der Kreu- bes. in der engl. Spätgotik (Perpen-
zung paralleler Bogen, entsteht. dicular Style).
Daneben finden sich Fenster, die in Engl. tracery vault; frz. voûte de remplage;
Fortführung der dichtgestellten be- sp. bóveda de tracería.
stehen (Supermullion). In Deutsch-
land wird das M. mit reicher Erfin- Mast, stat. gesehen ein senkrecht
dungsgabe zu vielgestaltigen For- stehender, entweder am Fußpunkt
men geführt. Die ruhige Strahlung biegefest eingespannter oder durch
wird zur Rotation. Als neue Gestalt seitl. Seilzüge (Pardunen) gegen
kommt das → Schneuß auf, eine Knicken oder Abkippen gesicher-
Art Fischblase, die durch Zusam- ter Stab. Der eingespannte hohe
menbiegen der geraden Schenkel M. erhält eine den Biegebeanspru-
eines Spitzbogens entsteht; drei chungen angepaßte, sich verjün-
Schneuße, in einem Kreis zusam- gende Form; der abgespannte M.,
mengestellt, ergeben eine Wirbel- z. B. ein Sendemast, ist bewegl.
form, das Dreischneuß; zwei aufgelagert und hat über die ganze
Schneuße können auch zusam- Höhe den gleichen Querschnitt.
menwachsen, wobei sich die Mit- In der Architektur wurde der M.
tellamelle auflöst. Auch vierblättri- als konstruktives Element seit der
ge Gebilde, Falchion, kommen vor, Frühzeit für die Pfostenbauweise
bei denen einem Paß ein keilbogi- in Holz verwendet, später im
ges Blatt gegenübersteht und die Eisengußbau, bei Gitterkonstruk-
beiden seitlichen Blätter gespitzt tionen und seit 1920 im Stahlbe-
langgezogen und gekrümmt sind, ton. → *Stabkirche.
oder ein Mehrpaß, bei dem ein Engl. mast, pole, post; frz. mât, poteau,
gegenüberstehendes Paar gerundet support, pylône; sp. mástil, palo.
Mastaba 322

Mastaba (arab.), ägypt. Bankgrab, täuscht M.werk aus besserem Ma-


insbesondere im Alten Reich. Die terial vor (Füllm.), ein M.mantel
M. sind rechteckige geböschte Bau- umgibt Konstruktionen oder Bau-
körper, die oft mehrere Kammern teile aus anderem Material (Holz,
enthalten. In der letzten Kammer Stahl) zu deren Schutz, eine Vor-
ist eine → *Scheintür (Blendtür) mauerung dient der Verstärkung
mit der Statue des Toten. Von hier einer M.
führt ein versperrter Schacht zu Engl. wall; frz. mur; it., sp. muro.
der eigentl. unterird. Grabkammer,
dem Serdab, in der Statuen des
Toten standen (→ *Grabbau).

Matroneum (lat.), für den spätan-


tiken Matronenkult errichtetes,
kleines Gebäude.
Engl., frz. matroneum; it. matroneo; sp. lu-
gar consagrado a las matronas.

Mauer (lat. murus), aus Lehm,


luftgetrockneten oder gebrannten Mauer
Backsteinen, Beton, Werksteinen a Mauerflucht d Haupt
und anderen natürl. oder künstl. b Sohle e Krone
Gesteinen errichtete, massive Kon- c Mauerdicke
struktion. Die Standfläche der M. Maueranker → *Ankerstein.
wird M.sohle, ihr oberer Abschluß
M.krone genannt, die sichtbare Mauerblenden → Blende (→ *Li-
Schmalseite heißt Haupt, die Dicke sene).
M.dicke und die Richtung Flucht.
Je nach der Lage einer M. im Bau- Mauerhaken, Eisenhaken zum
werk unterscheidet man Grund- Befestigen von Putzlatten u. dergl.
und Fundamentm., Sockelm., Um- an einer Mauer.
fassungsm., Außenm., Innenm. u. Engl. wall hook, spike; frz. crochet de mur,
dergl. Tragm. dienen im Gegensatz ancre, crampon; it. gancio da muro; sp. gan-
zu den nichttragenden Zwischen- cho para muro.
wänden zur Aufnahme der Decken-
Mauerkrone, der obere Abschluß
last. Brandm. (Feuerm.), in die kein
einer → *Mauer.
Holzwerk einbinden darf, schützen
Engl.wall crown, crest; frz. couronne de rem-
gegen das Übergreifen von Feuer part, c. murale; it. dorso del muro; sp. coro-
auf anschließende Bauten oder na del muro.
Bauteile. Eine Stütz- oder Futterm.
verhindert das Abrutschen oder Ab- Mauerlatte, auf einer Mauerkro-
stürzen von Erdreich, Felsen usw., ne befindl. Langholz als Auflager
eine Staumauer (Staudamm) dient und Druckausgleich einer Balken-
zum Aufstauen von Wasser, die Stre- lage; die Balken werden darauf auf-
bemauer als Widerlager gegen Ge- gekämmt oder aufgedollt.
wölbeschub. Eine Mantelm. um- Engl.wall plate; frz. filet de mur; it. corrente
gibt eine Burgstelle. Eine Blendm. di testa; sp. listón de muro.
323 Mauerwerk

Mauerring, Bering, Ringmauer, werden waagerechte Ausgleichsfu-


Stadtmauer, Umfassungsmauer ei- gen eingehalten. Um mit flachen
ner befestigten Stadt (→ *Stadtbe- Bruchsteinen höhere Schichten zu
festigung). erreichen, werden die Steine schräg
Engl. enclosing wall, circumvallation; frz. en- gestellt; zum Ausgleich des so vor-
ceinte; it. cinta muraria; sp. muro de cir- handenen Schubs wird die nächste
cunvalación. Schicht in Gegenrichtung gelegt,
so entsteht ein ähren- oder fisch-
Mauersohle, Standfläche einer grätförmiges Bild (opus spicatum);
→ *Mauer. diese Technik wird bes. in der
It. suola del muro; sp. planta de un muro. Frühzeit angewandt, findet sich
aber durchgehend bis ins 16./17. Jh.
Mauerwerk (lat. opus), aus natürl. b) Feldsteinm. wird aus Lesestei-
oder künstl. Steinen aufgesetzte, nen vom Feld oder aus Flüssen bei
massive Konstruktion (→ Mauer), frühen Bauten oder in Gegenden,
nach der Verwendung des Binde- die fern von Steinbrüchen liegen,
mittels unterschieden in: 1. Trok- verwandt.
kenm. ohne Bindemittel bei frü- c) Hausteinm. besteht aus Bruch-
hen oder primitiven Bauten als Be- steinen, deren Kanten mit dem
grenzung von Höfen und Gärten, Hammer grob beschlagen werden,
als Futtermauer oder meist in Form nördl. der Alpen im 9. Jh. aufkom-
einer geböschten Mauer als Stütz- mend und bei bedeutenden Bauvor-
mauer gegen Erddruck. 2. Lehmm. haben verwandt, um waagerechte
mit Lehm als Bindemittel bei pri- Lagerfugen und durchgehende, aber
mitiven oder nördl. der Alpen gele- wechselnde Schichthöhen zu erhal-
genen, frühen (bis 9. /10. Jh.) Bau- ten. Zum Hausteinm. rechnet man
ten oder als Fundament, wobei der das in der Antike verwandte Zyklo-
Lehm als Sperre gegen aufsteigen- pen- oder Polygonalm. (opus silice-
de Bodenfeuchtigkeit dient. 3. um), bei dem die Steindimension
Mörtelm. mit Kalk, Traß oder Ze- ausgenützt wird, aber glatte Kanten
ment als Bindemittel, das mit Sand abgearbeitet werden, denen die
oder Ziegelsplitt gemagert wird. nächsten Steine angeglichen wer-
Nach dem Steinmaterial, der Bear- den.
beitung und der Versatztechnik d) Quaderm. (opus romanum) wird
(Mauerverband) wird das M. un- aus steinmetzmäßig bearbeiteten
terteilt in: (→ Steinbearbeitung) Natursteinen
1. M. aus natürl. Stein (opus itali- (Werksteinen) gemauert, deren
cum): Front (Kopf), Lager und Stöße je-
a) Bruchsteinm. (opus antiquum, weils rechtwinklig zueinander ste-
incertum), die Steine werden ver- hen und eine glatte Vorderansicht
wandt, wie sie aus dem Steinbruch bilden: in gleich hohen Schichten
kommen, und der Raum zwischen (opus isodomum), in wechselnden
den zwei Mauerschalen wird mit ei- Schichthöhen (opus pseudoisodo-
nem Gemisch aus Bruchsteinbrok- mum) oder aus quadrat. Steinen
ken und Gußmörtel (opus implec- (opus quadratum), (Quaderm.).
tum) ausgefüllt. In verschiedenen Der Quaderspiegel kann auch als
Arbeitshöhen (nach ca. 1,50–2,00 m) Bosse (Rohform) vor dem Rand-
Mauerwerk 324

schlag vorstehen als Rustikam. artig abgespitzt (Polsterm.), bis sie


(opus rusticum), als Buckelquader- um 1250 nur noch gering vorsteht
oder Bossenm.; seit frühstauf. Zeit und langsam aufgegeben wird. Erst
bei Pfalzen und Burgen bes. be- die it. Renaissance entdeckt den
liebt, wird die → *Bosse um 1200 ästhet. Reiz und verwendet Rusti-
immer mehr kissen- oder polster- kam. bes. an Palazzi in der röm. Art

Mauerverband
Steinverbände:
9 Opus Isidomum
Backsteinverbände:
10 Opus Pseudoisidomum
1 Läuferverband 5 Blockverband
2 Binderverband 6 Kreuzverband Figurierter Verband:
3 Rollschicht 7 Got. Verband 11 Netzverband (Opus Reticulatum)
4 Sägeverband 8 Holländ. Verband im Gußmauerwerk
325 Mauerwerk

mit glatter Fläche und schräger Ab- steine (opus latericium), Kalksand-
kantung oder mit Facettenschnitt steine u. a., bestehend aus Binder,
(Diamantenquader). deren Schmalseite, und Läufer, de-
2. M. aus gemischten Materialien: ren Langseite in der Mauerflucht
a) Verblendm. (opus reticulatum), liegen. Die Anordnung in einer
ein Gußm., das mit pyramiden- Schicht (Schar) und die Ordnung
förmig zugeschnittenen Natur- von Schicht zu Schicht ist der
oder Backsteinen mit der quadrat. Mauerverband. Bei einer Rollschar
Grundseite nach außen verblendet liegen die hochkant gestellten Bin-
ist, die Steine binden in das Gußm. der rechtwinklig zur Mauerflucht,
ein, die Fugen laufen diagonal. Seit bei einer Schränkschicht unter ei-
55 v. Chr. in Rom nachweisbar, im nem Winkel von 45–60°, bei einer
röm. Reich verbreitet und im west- Strom und Sägeschicht entspre-
fränk. Reich bis Ende des 8. Jhs. chend, jedoch flachliegend. Die
fortgeführt. Davon zu unterschei- Fugen zwischen den nebeneinan-
den ist die → *Inkrustation, ein der liegenden Steinen einer Schicht
Verkleiden des rohen Mauerkör- heißen Stoßfugen, zwischen zwei
pers mit verschiedenfarbigen Plat- aufeinanderfolgenden Schichten
ten aus edleren Materialien wie Lagerfugen. Im M. sind alle Steine
Stein, Marmor, Ton (opus sectile, bzw. vertikale Fugen (Fugenschnitt)
opus segmentum) oder mit Putz nach bestimmten Regeln schicht-
(opus arenatum, opus tectorium) weise (Schar) gegeneinander ver-
und Stuck (opus album, opus setzt und bilden Zweck- und Zier-
coronarium, opus marmoratum). verbände, die aber zumeist nur bei
b) Steinfachwerk (opus gallicum), künstl. Steinen (Backstein) ein-
eine nicht häufige Verbindung von heitl. vorkommen. 1. Zweckverbän-
waagerecht liegenden und senk- de: Läufer (Schornstein)verband
recht stehenden, langformatigen, mit Läufern in jeder Schicht; Bin-
steinmetzmäßig bearbeiteten Stei- der(Strecker)verband mit Bindern
nen und Gefachfüllungen aus Feld- in jeder Schicht; Blockverband mit
oder Tuffsteinen. c) Schichtm. regelmäßigem Wechsel von Binder-
(opus mixtum) mit wechselnden und Läuferschichten, über den
Quader- und Backsteinlagen. Stoßfugen der Läuferschichten lie-
3. M. aus Guß- und Stampfmasse gen jeweils die Mittelachsen von
aus Kalk oder Traß mit Kies oder Bindersteinen; Kreuzverband mit
Stein- bzw. Ziegelsplitt als Zu- abwechselnd Binder- und Läufer-
schlagstoffe wird als Beton (opus schichten, die Stoßfugen einer
caementicium) entweder zwischen Läuferschicht sind jedoch gegen-
zwei Holzschalungen, die nach über denen der nächsten Läufer-
dem Abbindeprozeß wieder ent- schicht um einen halben Stein ver-
fernt werden, oder auf einen Bo- setzt. 2. Zierverbände: Got. (poln.)
den oder in einen Fundamentgra- Verband, auch Mönchsverband ge-
ben (opus fusile) oder zwischen nannt, aus Läuferschichten, die alle
zwei Steinschalen als Füllwerk in einem bestimmten Wechsel mit
(opus emplectum) gegossen. Bindern durchsetzt sind, jeweils
4. M. aus gebrannten oder unge- nach zwei Läufern folgt ein Binder,
brannten künstl. Steinen, Back- dabei können die Stoßfugen einer
Mauerwerk 326

Mauerwerk

1 Bruchsteinm. 6 Feldsteinm. mit Ortsteinen und


2 Quaderm. Ausgleichsschichten: Schichtmauer-
3 Backsteinm. mit Ort- (Lang- und werk
Kurzwerk) und Sockelquadern 7 Polygonalm.
4 Ziegelm. mit Werksteinvormauerung 8 Bossenm.
(Schnitt) 9 Rustikam.: Opus Rusticum
5 Gußm. hinter Vormauerung: Füllmauer 10 Polsterm.
(Schnitt) 11 Zyklopenm.
327 Mausoleum

Schicht mit denen der übernäch- Mauerziegel, moderne Bezeich-


sten übereinstimmen oder die Bin- nung für Backsteine, die regional
der einer Schicht können gegenüber in jüngerer Zeit auch → Ziegel ge-
den Bindern der folgenden Schicht nannt werden. Es sind die als Mau-
um einen halben Binderkopf ver- ersteine verwendeten, aus Ton,
setzt sein; Märk. Verband aus wech- Lehm oder tonigen Massen mit
selnd zwei Läufern und einem Bin- oder ohne Zusatz von anderen
der in der einen und ein Läufer und Stoffen (Sand, Ziegelmehl, Asche)
ein Binder in der nächsten Schicht; geformten und bei 800–1000 °C
Holländ. Verband aus einer Binder- gebrannten, quaderförmigen Bau-
schicht und einer Binder-Läufer- elemente von genormtem Format
Schicht; Strom(Festungs)verband (Länge: 24,0 cm, Breite: 11,5, 17,5
bei bes. dicken Mauern im Fe- oder 24,0 cm, Höhe: 5,2 bis 23,8,
stungs- oder Brückenbau in Block- meist 7,1 cm). Nach Art und Form
oder Kreuzverband, wobei die Bin- unterscheidet man Vollziegel und
derköpfe übereck gestellt sind, Lochziegel.
d.h. im Innern wechseln normale Engl. brick; frz. brique de mur; it. mattone;
Schichten mit Schichten, deren sp. ladrillo.
Steine unter 45–60° zur Mauer-
flucht liegen; Figurierter Verband, Mauerzunge, aus der Mauer-
häufig als Ähren- oder Fischgrä- flucht vorspringendes, kurzes Mau-
tenverband, ornamentaler Verband erstück (→ *Mauer).
ohne konstruktive Funktion. It. sporgenza del muro; sp. lengüeta de
In den einzelnen Zeiten und Län- muro.
dern wurden die verschiedenen Ar-
ten von M. unterschiedl. ange- Maulscharte, Horizontalscharte
wandt. Während der Quaderbau für mit runden und eckigen Öffnun-
das MA. bezeichnend ist und Back- gen.
stein erst um 1160 allgemein ver-
breitet in steinarmen Gegenden Maureske (frz.), streng stilisiertes,
bes. Norddeutschlands angewandt lineares Pflanzenornament (→ *Ara-
wurde und im späteren MA. den beske ist im Vergleich dazu natura-
Quaderbau verdrängte, wählte die listischer), aus hellinist. Formen,
Renaissance vorrangig Quader und auch in der islam. Kunst, bes. aber
Bossenquader als wandverkleiden- in der Renaissance seit 1530 aufge-
de Sichtfläche, während im Barock nommen und bis 1550 weit ver-
der Putz- und Stuckbau vorherr- breitet als ein gleichmäßig die
schend wurde. Der Historismus be- Fläche überspannendes Linienspiel,
nutzte Quader und Backstein so- ein ununterbrochener kreisender
wie Putz für die Oberflächenbe- Bewegungsfluß.
handlung des M., bis im 20. Jh. Engl. arabesque; frz. mauresque, moresque;
Beton, Putz und moderne Stahl-, it. arabesco moresco; sp. morisco.
Glas- und Kunststoffmaterialien
bei Großbauten vorherrschen. Mausoleum, Name des Grabmals
Engl.masonry; frz. (ouvrage de) maçonne- des Königs Mausollos von Halikar-
rie, murrage, muraillement; it. opera mura- nass (gest. 352), wohl von Pytheos
ria, muratura; sp. mampostería. erbaut und von den Bildhauern
Medaillon 328

Skopas, Bryaxis und Leochares de- Medina (arab.), Name der Altstadt
koriert. Das M., das in der Form arab. Städte in Nordafrika.
auf lyk. Grabbauten, wie das Lö-
wenmonument von Knidos und
das Nereidenmonument von Xan-
thos zurückgeht, hat einen hohen
Unterbau mit einem mehrstufigen
Sockel, darüber die eigentl., von
Säulenstellungen umgebene Grab-
kammer mit einem Pyramiden-
dach und bekrönender Quadriga.
Das zu den Weltwundern zählende
M. wurde später zu einem Begriff,
der für jeden monumentaleren
Grabbau verwandt wurde.
Engl. mausoleum; frz. mausolée; it., sp. mau-
Medrese
soleo.
(Beispiel: Samarkand, Schir Dar Medrese)

Medrese (arab.), islam. Rechts- und


Traditionsschule, in der sakralen
Architektur des Islam der bedeu-
tendste Bautyp. Vorläufer waren
Pflegestätten sunnit. Orthodoxie;
unter Mahmud von Ghazna (gest.
1030) entstand die erste offizielle
M., unter den Seldschuken erhielt
die M. den Charakter einer staatl.
Einrichtung, bes. unter dem Wesir
Nizam al-Muk (1018–1092). Das
Hauptelement in der Bauform der
M. ist der → Liwan; um einen qua-
drat. oder rechteckigen Hof liegen
in zweigeschossiger Anordnung
die Wohnzellen der Lehrer und
Schüler, alle vier Hoffronten wer-
Mausoleum den in der Mitte durch einen
(Beispiel: Halikarnass, Grab des Königs Liwan gegliedert und axial betont.
Mausollos) Der dem Eingangstor gegenüber-
Medaillon (frz.), in der Baukunst liegende Hauptliwan enthält den
kreisförmiges Schmuckglied mit Mihrab. Ähnl. waren pers. → *Kara-
Flachrelief in Stuck, Terrakotta u. wansereien angelegt. Sehr schnell
dergl., meist zum Schmuck einer breitet sich die M. über Arabien,
Wandfläche, eines Deckenfelds, ei- Nordafrika und Spanien aus. M.
ner Lünette oder eines Pendentifs. wurden häufig neben großen Mo-
Engl. medaillon; frz. médaillon; it. meda- scheen errichtet und mit dieser
glione; sp. medallón. häufig vermischt, denn die M. war
329 Meisterzeichen

mit Mihrab und Mimbar ausge- form bestehen; hier durch Ele-
stattet und wurde für Freitagsgot- mente des Tempelbaus bereichert
tesdienste benutzt. Durch die M. und ausgeschmückt.
wurde die Entwicklung der großen Engl., it. megaron; frz.; sp. mégaron.
offenen Hofmoschee zur Zeit der
Seldschukenherrschaft in den ostis-
lam. Ländern maßgebl. beeinflußt,
es entstand die »Moscheenm.«
Normalerweise beschränkt sich
die äußere Ausschmückung der
M. auf die Torfassaden, im Innern Megaron
auf glasierte Fliesen und Fayencen.
Engl. madrasah, madrassa; frz. médressé; Megarontempel, → Antentempel
it. madrasa; sp. escuela árabe. (→ *Tempelformen).

Megalith-Bauten, Bauten der Mehrspänner, Mehrfamilien-


Steinzeit, meist Grabbauten, Hüh- wohnhaus mit mehr als zwei Woh-
nengräber, → *Dolmen, → Menhi- nungen an jedem Treppenpodest.
re, Trilithen (→ *Architrav). Wegen der Baukostenverringerung
Engl. megalith buildings; frz. bâtiments Me- durch höhere Ausnutzung des Trep-
galiths, monuments mégalithiques; it. cos- penhauses war der M. im Miets-
truzioni megalitiche; sp. construcciones hausbau in der 2. Hälfte des 19. Jhs.
megalíticas.
weit verbreitet. Die Reformbewe-
gung im Wohnungsbau um 1900
Megaron (gr.), Urgestalt des gr.
und in den 1920er Jahren begün-
Hauses und Palasts, dann auch des
stigte den Zweispänner als optima-
Tempels, Haupthalle mit Herd,
len Haustyp.
davor meist eine Vorhalle zwischen
Anten. Die Entstehung des gr. M.
Meisterzeichen, Steinmetzzei-
ist umstritten. Während der Bron-
chen eines leitenden Meisters der
zezeit war das M. über den gesam-
örtlichen → Bauhütte, das im Un-
ten ägäischen Raum verbreitet. Die
terschied zu gewöhnlichen →
mit flachem Dach rekonstruierten
*Steinmetzzeichen meist in einem
Bauten hatten zunächst eine von
Schild angebracht ist.
Holzpfosten gestützte Vorhalle,
Engl. mason’s mark; frz. signature de con-
dann mit Antenmauern. Das Mate- tremaître; it. monogramma di mastro scal-
rial ist Holz, Bruchstein und luft- pellino; sp. marca del maestro de obra.
getrocknete Backsteine. Als monu-
mentaler Hauptbau wurde das M.
in myken. Burganlagen übernom-
men. M.artige Kultbauten zeigen
Tonmodelle des 8. Jhs. v. Chr., mit
dem Säulenkranz der Ringhalle um-
geben bildet das M. den Grundtyp
des gr. → *Tempelbaus, daneben Meisterzeichen
des Peter von
bleibt es für kleinere Kultbauten
Koblenz
und Schatzhäuser in seiner Grund-
Memoria 330

Memoria (lat.), Memorialkirche, entstanden erste überdachte, auch


eine zur Erinnerung an einen Mär- mehrgeschossige M. wie die
tyrer oder Hl. erbaute christl. Kir- gleichzeitigen → *Kaufhäuser, aber
che mit Grab oder Reliquien, bes. erst mit der wachsenden Bedeu-
in frühchristl. Zeit über Märtyrer- tung von Mustermessen werden zu
gräbern auf röm. Friedhöfen als Beginn des 20. Jhs. größere M.
Zentralbau, Basilika oder Saalkir- errichtet, die nach dem 1. Welt-
che. Auch als Kirche für eine Herr- krieg in den 1920er Jahren zahlrei-
scherfamilie oder einen Herrscher; che bedeutende Neubauten erhiel-
im weitesten Sinne der größte Teil ten. Die Entwicklung der Technik
des histor. Kirchenbaus außer mit ihrem Angebot an schweren
Pfarrkirchen (→ Coemeterialkir- und umfangreichen Mustern ver-
che, Martyrion). änderte die urspr. aus abgeschlos-
Engl. burial church; frz. mémorial, monu- senen Kabinen beiderseits von
ment; it. memoria; sp. iglesia conmemorati- Mittelgängen in mehreren Ge-
va. schossen bestehenden M. zu groß-
räumigen, möglichst stützenlosen
Memorialbau, in Antike und Hallenkonstruktionen.
frühchristl. Zeit Bauwerk zur Erin- Engl. exhibition halls; frz. bâtiment(s) de
nerung an einen Heroen, Heiligen, foire; it. palazzi per esposizioni, edifici fie-
Märtyrer (Memoria) oder Herr- ristici.
scher. Ist dieser dort beigesetzt, so
spricht man von einem → *Mau- Meta (lat.), eine meist kegelförmi-
soleum, sonst vom → Kenotaph. ge Zielmarke, bes. die Spitzsäule an
Engl. memorial builing; frz. monument beiden Enden der Spina des röm.
commémoratif; it. edificio commemorati- → *Zircus.
vo; sp. construcción conmemorativa. Engl., frz., it., sp. meta.

Menhir (kelt. men: Stein, hir: Metope (gr. Zwischenfeld), annä-


lang), aufrecht stehende, steinerne hernd quadrat., häufig reliefiertes
Stele, oft von gewaltigen Dimen- Feld zwischen zwei → Triglyphen
sionen (bis 20 m Höhe), Teil früh- am Fries des Tempels der → *Dor.
geschichtl. kelt. Kultanlagen in der Ordnung, urspr. eine Holztafel,
Bretagne (Megalithbau). die die Öffnung zwischen den Tri-
Engl., frz., it., sp. menhir. glyphen verschloß, im 7. Jh. v. Chr.
als bemalte Tontafeln, seit der 2.
Mensa, Platte eines Altars (→ *Al- Hälfte des 7. Jhs. mit der Entwick-
tar 2). lung des Steinbaus in Stein umge-
setzt und als Relief gestaltet. Im 5.
Messebauten, Messehallen, zur Jh. v. Chr. wird die urspr. Rahmung
Durchführung von Handelsmessen bis auf die obere Abschlußleiste
und seit dem 19. Jh. von Muster- aufgegeben bis hin zu raumillusio-
messen als große, in Stahl, Eisen- nist. Vertiefung des Reliefgrundes
beton oder freitragender Holzkon- in hellenist. Zeit. Seit dem 4. Jh. v.
struktion errichtete, großräumige Chr. und in röm. Zeit sind die M.
Hallen mit guter Zu- und Ein- und Triglyphen zu einem ornamen-
fahrtsmöglichkeit. Im SpätMA. talen Band geschrumpft und zei-
331 Mihrab

gen nur noch Schilde, Rosetten Migalet, quadrat., dicke Türme


u.ä., aber keine Reliefs mehr. der Moschee, die auf einer
Engl. metope; frz. métope; it. metopa; sp. mé- Plattform einen kleinen, schlanken
topa. Aufsatz mit Spitzdach oder Kuppel
tragen.
Mezzanin (it.), Entresol, Halb- Sp. torres gruesas de una mezquita.
oder Zwischengeschoß, meist über
dem Erdgeschoß, oft auch unter Mihrab (arab.), kleine Gebetsni-
dem Kranzgesims, enthält unterge- sche, die die Richtung nach Mekka
ordnete Räume, häufig die Räume (Kibla, Qibla) weisen muß, gegen-
der Dienerschaft. Vor allem in der über dem Eingang einer Moschee.
Schloßarchitektur des Barock und Aus diesem Grunde sind zwar alle
Klassizismus ein beliebtes Gestal- Moscheen einheitl. nach Mekka
tungsmittel aus funktionellen gerichtet, jedoch nach ihrer geo-
Gründen und wegen der Propor- graph. Lage verschieden »orien-
tionen, → *Geschoß. tiert«. Der M. ist oft durch ein
Engl., frz. mezzanine, entresol; it. mezzani- Stalaktitengewölbe abgeschlossen
no, piano ammezzato; sp. entrepiso.
und die Wände mit bunten → Azu-
Michaelskapelle, Kapelle auf lejos bekleidet.
Berghöhen, in Westtürmen und Sp. mihrab, nicho de las plegarias.
→ *Westwerken, als Torkapelle
oder als Kapelle im Obergeschoß
eines Karners, dem Hl. Michael
geweiht als kämpfer. Schutzpatron
gegen Feinde, die vom W. erwartet
wurden, und als Totengeleiter.
Engl. St. Michael’s chapel; frz. chapelle de
Saint-Michel; it. cappella di San Michele;
sp. capilla de San Miguel.

Miethaus, Zinshaus, ein privates


oder der öffentl. Hand gehörendes
Haus, dessen meist in Geschossen
gelegene Wohnungen vermietet
werden. M. (in negativem Sinne
»Mietskasernen«, »Zinskasernen«)
gab es bereits im antiken Rom. Die
Wohnungen in den Geschossen
können direkt am Stiegenhaus an-
geordnet sein (Zweispänner, Drei-
spänner, Vierspänner, → *Stern-
haus) oder an langen, innen oder
außen liegenden Gängen (→ *Lau-
benganghaus).
Engl. tenement house, rental housing;
frz. maison de rapport; it. casa d’affito; sp. casa
de arriendo. Mihrab mit Stalaktitengewölbe
Mikwe 332

den. Der M. wird manchmal auch


ungenau Militärperspektive ge-
nannt (→ *Projektion).
Frz. projection axonométrique; it. assono-
metria cavaliera militare; sp. proyección
axonométrica.

Mimbar (arab.), Minbar, hölzer-


ner oder steinerner, oft kunstvoll
ausgestatteter Predigtstuhl in einer
Moschee rechts neben dem Mih-
rab an der → Quiblawand. Urspr.
tragbar, zweistufig, aus Holz, dann
mit mehreren Stufen und festem
Standort, seit dem 8. Jh. als reine
Predigtkanzel in allen Freitags-
moscheen vorhanden. Allgemein
Mimbar besteht der M. aus einer Treppe
Mikwe (hebr.), Judenbad, jüd. ri- mit reich verzierten Dreieckswan-
tuelle Reinigungsstätte. Im Alten gen; durch einen Torrahmen (mit
Testament werden bei bes. Anläs- und ohne Tür) gelangt man über
sen oder bei Unreinheit im Sinne eine mehrstufige Treppe auf eine
von 3. Mos. 14 und 15 von Perso- Plattform, die mit einem Baldachin
nen und Sachen Reinigungsbäder bekrönt ist.
in Regen- oder Grundwasser vor- Engl., it. minbar; frz. mimbar; sp. mimbar,
geschrieben. Früher meistens na- púlpito.
türl. Gewässer in der Nähe einer
Synagoge, seit dem MA. überwie- Minar, Minarett (arab. manara:
gen künstl. angelegte Judenbäder. Leuchtturm), Turm für den Gebets-
Das Judenbad des dt. MA. ist stets rufer (Muezzin) einer Moschee. In
ein zum Grundwasserspiegel hin- Nordafrika und Spanien ist das M.
abführender Schacht mit kompli- meist ein quadrat. Turm mit rei-
zierten Treppenführungen, häufig cher Ornamentdekoration und
kunstvoll ausgestattet mit Säulen, schlankem Aufsatz (→ Migalet). In
Friesen und Inkrustationen. Die der ind.-islam. Baukunst finden
letzten in Gebrauch befindlichen wir Bündelpfeilern ähnl. M., in der
Judenbäder Deutschlands wurden türk. nadelschlanke Türme, die
im 19. Jh. geschlossen. nur eine oder zwei Wendeltreppen
Engl. mikvah; sp. baño ritual judío. enthalten, die zu einem oder meh-
reren Umgängen führt. Gewöhnl.
Militärriß, eine schief-axonometr. hat eine Moschee ein M., doch ha-
Darstellung (Schrägriß) eines Ob- ben bedeutendere Anlagen zwei,
jekts bei beliebiger Blickrichtung, vier oder sechs M. Nur das Hei-
wobei zum Unterschied vom ligtum in Mekka hat sieben M.
Kavalierriß die Höhenmaße über (→ *Moschee).
dem Grundriß aufgetragen wer- Frz. minar; it. minareto; sp. minarete.
333 Mittelstütze

bau am Klappsitz eines → *Chor-


gestühls, der den stehenden Mön-
chen als Gesäßstütze dient.
Engl. misericord, miserere; frz. miséricor-
de; it., sp. misericordia.

Mithräum, Kultstätte des iran.


Weltheilands und Erlösers Mithras,
der am 25. Dezember von einer
Jungfrau geboren und mit dem
Sonnengott gleichgesetzt wurde. In-
folge der auffallenden Analogien zur
christl. Religion wurden christl.
Kultstätten oft über einem M.
errichtet. Bes. verbreitet waren M.
Minar in den röm. Provinzen.
1 nordafrikanisch-maurisch (Migalet) It. mitreo; sp. lugar de culto al dios Mitra.
2 ägyptisch 3 türkisch

Mine, Minengang, Stollen zur Mittelrisalit, → *Risalit in der


Mitte eines Baukörpers.
Untergrabung von Wehrbauten,
Frz. avant-corps central, médian; it. risalto
um diese zum Einsturz zu bringen,
centrale, avancorpo c.; sp. arimez central,
häufig mit Sprengkammern. Die salidizo, resalto.
zur Verteidigung bestimmten Con-
tre- oder Gegenminen haben zu ih- Mittelstütze, ein Stützglied (Pfei-
rer Verbindung gemauerte Galerien ler, Säule u. dergl.), das in der Mit-
(M.galerien). In ihren Einzelheiten te eines Raumes (oft eines Zen-
sind die M. verzweigte und der tralraumes) oder in der Mittelachse
Festungsanlage angepaßte Gänge. steht. Eine Folge von M. kommt
Engl., frz. mine; it., sp. mina. bei zweischiffigen Hallenbauten
(Hallenkirchen, Schloßsäle, Refek-
Miserikordie (lat. misericordia: torien, → *Remter usw.) vor. (Abb.
Erbarmen), konsolartiger Unter- S. 334)

Mithraeum (Beispiel: Carnuntum, drittes M.)


Modell 334

Mole (it.), Schutzdamm als Wel-


lenbrecher vor Häfen.
Engl. mole, jetty; frz. môle, jetée; it., sp. mo-
lo.

Monasterium (lat.) → Kloster.

Mönchschor, der den Mönchen


vorbehaltene Teil einer Klosterkir-
che, durch Chorschranken, Lettner
oder Gitter vom Laienraum abge-
schlossen.
Mittelstütze Engl. monks’ choir; frz. chœur des moines;
(Beispiel: Wolgast/Greifswald, it. coro dei monaci; sp. coro de los monjes.
St. Gertrud, 15. Jh.)
Modell (it.) → *Baumodell.
Modul (lat.), Verhältnismaß der
antiken Formenlehre, als dessen
Einheit der halbe untere Säulen-
durchmesser dient, der wieder in
30 Partes (Minuten) unterteilt Mönchschor
werden kann. Die Höhe, Breite, 1 Schiff 2 Chor 3 Mönchschor
Weite und Ausladung antiker Bau- Mönchsgang, schmaler Gang in
teile wurde in M. bzw. Partes ange- der Mauerdicke im Chorbereich
geben (→ *Proportion). einer Kirche.
Engl., frz. module; it. modulo; sp. módulo.

Modulor, eine auf dem Goldenen Mönch- und Nonnendach, Klo-


Schnitt beruhende und auf den sterdach, volkstümliche, 1294 für
stehenden Menschen mit erhobe- Lübeck schon belegte Bezeichnung
ner Hand bezogene Proportionsska- für ein Hohlziegeldach, bei dem die
la Le Corbusiers mit zwei auf die nebeneinander auf Dachlatten mit
Körpergröße von 1,83 und 1,75 m der konkaven Seite nach oben ver-
abgestimmten Reihen. legten Hohlziegel (Nonne, im-
It. modulor; sp. escala de proporciones de brex) von umgekehrt über deren
Le Corbusier. Stöße gelegten Hohlziegel (Mönch)

Modulor
von
Le Corbusier

27 = 43 = 70 = 86 = 113 = 140 = 183 = 226


+ 16 + 27 + 16 + 27 + 27 +16+27 +16+27
335 Mörtel

abgedeckt werden. Im MA. häufig Montagebau, Bauverfahren mit


verwendet. → *Dachdeckung. in Fabriken oder Werkstätten vor-
Frz. toiture en tuiles mâles et femelles; it. tet- gefertigten Bauelementen. Die Vor-
to a coppi, t. a canali; sp. tejado de claustro fertigung kann auf handwerkl.
con teja árabe. Grundlage erfolgen (z. B. ma. und
frühneuzeitl. Fachwerkbau, Dach-
Moniereisen, Moniergewebe, ver-
werk), von größerer Bedeutung
zinktes oder rohes Drahtgewebe
aber erst mit dem Übergang zum
mit ca. 10 cm großen Quadraten,
industriellen Bauen. Um 1900
das als Bewehrung bei Beton
Verwendung findet, erfunden von Entwicklung einer Bauweise mit
dem frz. Gärtner Franz Monier Holztafeln, die für Einfamilien-
(1823–1906). häuser bis in die 1950er Jahre üb-
lich war. Mit der Einführung des
Engl. reinforcement steel; frz. acier d’arma-
ture, a. à béton; it. armatura (per calcestruz- Gußeisens entstanden um 1850/60
zo); sp. acero de armadura. in England vielgliedrige Fassaden
für den Export in die Kolonien.
Monolith (gr. ein Stein), Bauteil Stahlskelettbau sowie Stahlbeton
oder Bauwerk aus einem einzigen mit Füllelementen bis zur heuti-
Stein (Säule, Menhir, Pfeiler, gen Vorhang-Fassade aus Metall
Obelisk u. a.) oder Glas sind M.; Großplatten-
und Großblockbauweise entstan-
den schon vor 1914 in den USA, in
Europa in den 1920er Jahren. Heu-
te für Wohn- und Industriebau in
unterschiedl. Materialien und M.-
Verfahren angewandt. → Platten-
Monopteros bauweise.
Engl. dry construction; frz. bâtiment préfa-
Monopteros (gr.), offener Säulen- briqué; it. prefabbricazione; sp. construc-
Rundtempel, als Gartenpavillon ción prefabricada.
genutzt. Rundtempel, dessen Dach
unter Auslassung der Cella allein Monument (lat.), großes Mahn-,
von einem Säulenkranz getragen Ehren-, → *Denkmal oder ein bes.
wird, im antiken Griechenland als ausgezeichnetes Bauwerk; allge-
Schirmdächer über Kultstatuen und mein ein Zeugnis der Vergangen-
Grabmälern, in röm. Zeit auch als heit. Monumental = denkmalartig
kleine Tempel, tritt in der Renais- oder Bezeichnung für eine groß-
sance erstmalig als Gartenpavillon formatige, repräsentative Gestal-
auf; die eigentl. Verbreitung setzt tungsweise.
um 1720 in England ein und greift
um 1760 auf den Kontinent über, Mordgang → *Wehrgang.
wo der M. bis etwa 1825 in unter-
schiedl. Nutzung in Gärten Ver- Mörtel (lat. mortarium), Mischung
wendung findet und um 1900 kurz von Sand, Zement (bzw. Kalk,
wieder auflebt. Gips, Lehm etc.) und Wasser in
Engl. monopteral temple; frz. temple mo- einem bestimmten Verhältnis als
noptère; it. monoptero; sp. monóptero. Bindemittel eines Steinverbands
Mortuarium 336

(Mauerverband). Man unterschei- rab steht der Predigtstuhl (→ *Mim-


det nach der Art des Bindemittels bar). Der Vorhof ist von Arkaden
Kalkm., Gipsm., Lehmm. und Ze- (Riwaqs) umgeben. In seiner Mitte
mentm. Luftm. erhärten nur an steht der Reinigungsbrunnen. Die
der Luft, während hydraul. M. M. hat einen Turm (manchmal
(Wasserm.) auch unter Wasser er- auch mehrere) für den Gebetsrufer
härten. (→ *Minar, Minarett). Der monu-
Engl. mortar; frz. mortier; it. malta, calcina; mentale Toreingang pers. M. heißt
sp. mortero. → *Pischtak. Die frühen Formen
der M. sind analog den Feldlagern
Mortuarium (lat.), Sepultur, Be-
stattungsort, hauptsächl. der Kreuz- Moschee
gang in Klöstern oder ein mit die-
sem verbundener Bauteil.
Frz. sépulture; sp. sepultura.

Mosaik (it.), aus kleinen bunten,


künstl. oder natürl. Steinen oder
aus Glas (Smalten) in ein Mörtel-
bett gesetzte geometr. Muster und
Bilder. Darstellungen, die bereits
in der Antike (meist als Wand- und
Fußbodenschmuck, opus alexan-
drinum, opus musivum, opus sec-
tile) verwandt wurden. In der früh-
christl. und in der byzant. Epoche
wurden vor allem Wände und
Gewölbe mit M. geschmückt.
Engl. mosaic; frz. mosaïque; it., sp. mosaico.

Moschee, Mesdjid, Masdschid,


Mesqita (arab.), ursprüngl. nur ein
Betsaal mit anschließendem Hof.
Der als → Quersaal errichtete
Raum (Haram) ist meist als Pfei-
(Beispiel: Brussa, Ulu Cami, um 1400)
ler- oder Säulenhalle (Hypostyl)
ausgebildet. Das in der kürzeren
Achse liegende Mittelschiff ist oft
breiter und von einer oder meh-
reren Kuppeln überdeckt. Es weist
in die Mekka-Richtung (Kibla,
Qibla), die durch eine flache Ge-
betsnische (→ *Mihrab) in der ab-
schließenden Qiblawand gekenn-
zeichnet ist. Davor kann der
umschrankte Betplatz des Kalifen
(Maqsura) liegen. Neben dem Mih- (Beispiel: Córdoba, Spanien, 8.–10. Jh.)
337 Motel

(Beispiel: Istanbul, Suleiman Moschee, 16. Jh.)

abgeordnet und heißen deshalb tungen (Wakif) mit Armenküchen,


auch Lager- bzw. Soldatenm. Spä- Spitälern u. dergl. angeschlossen.
ter kommt nach dem Haupt- Dadurch wird der Gesamtkomplex
gebetstag (Freitag) auch der Name beträchtl. erweitert. Eine Sonder-
Freitagsm. auf. Die *Grabm. ist bei form der M. ist die → *Medrese.
einem Kalifen-, Sultans- oder Für- Engl. mosque; frz. mosquée; it. moschea;
stengrab errichtet, doch ist das sp. mezquita.
Mausoleum (türk. Türbe) nie di-
rekt in der M., sondern in einem Motel, Sonderform des Hotels, die
eigenen Gebäude untergebracht. das Abstellen des eigenen Autos in
In der türk.-osman. Baukunst wur- unmittelbarer Nähe des Hotel-
den die M. in Weiterentwicklung zimmers gestattet. Entstanden in
älterer byzant. Vorbilder als kostba- den 1930er Jahren in den USA,
re Kuppelbauten ausgeführt. An zumeist ein-, seltener zweigeschos-
die türk. M. sind meist noch Stif- siger Gästeteil, der mit dem offe-
Motte 338

nen oder gedeckten Auto-Abstell- Fensterbogen eines Maßwerkfen-


platz eine Einheit bildet. M. liegen sters im Perpendicular Style.
vorzugsweise in der Nähe von Frz. meneau (vertical); sp. montante.
Autobahnen und Fernverkehrs-
straßen. Münster (lat. monasterium: Kloster,
Engl., frz., it., sp. motel. Münster, Dom), urspr. jedes Klo-
ster, dann auch für andere, größere
Motte (frz.), Erdhügelburg, Haus- Kirchen (→ Bischofskirche) be-
berg, natürl. oder häufig künstl. nutzte Bezeichnung.
aufgeschütteter Hügel, zumeist in Engl. minster; frz. cathédrale; it. duomo;
sp. catedral.
der Ebene und von Wassergräben
und Palisaden umgeben, darauf Münze, Gebäude oder Raum für
runder oder eckiger Turm oder die Münzaufsicht und Prägung.
Turmhaus in Holz oder Stein, Engl. mint; frz. hôtel de la monnaie; it. zec-
wohl nicht ohne Verarbeitung spät- ca; sp. casa de moneda.
röm. Vorbilder denkbar, seit dem
10./11. Jh. in Nordfrankreich, Eng- Muqarnas, Mukarnas (arab.), zel-
land, Norddeutschland und Skan- lenartiges Schmuckglied der islam.
dinavien nachweisbar. Hauptzeit Baukunst, aus Holz, Stein oder
12. Jh., bis ins 15. Jh. gebaut. Stuck, das verschiedenartige stereo-
Engl., frz. motte; it. motta; sp. mota. metr. Gebilde verbindet (→ Sta-
laktit, → Stalaktitenkuppel, → Sta-
Mudejar (span. mudjelat: unter- laktitenportal, → *Gewölbeformen).
worfen), Vermischung maur. mit
got. Stilelementen bzw. Renais- Muristan (pers.), Hospital, in der
sanceformen in Spanien. islam. Baukunst meist um einen
Hof gelegen und mit der Moschee
Muldendecke, eine mit Rabitz oder mit dem Mausoleum des
verdeckte und vollständig verputz- Stifters verbunden.
te Holzbalkendecke, deren Fläche
Muschelgewölbe, der Konche
muldenförmig gebildet und wie ähnl. halbkuppeliges Gewölbe, bei
bei der Spiegeldecke durch Kehl- dem jedoch der Wölbverband nicht
profile zur Wand überleitet. ringförmig, sondern radial von der
Mitte des Gewölbefußes ausge-
Muldengewölbe, über rechtecki-
hend, angelegt ist.
gem Grundriß gespannte Spitzton-
Engl. shell vault; frz. voûte en conche; it. se-
ne, die von zwei Schmalseiten her micatino conchiliforme; sp. bóveda en con-
von je einer rund- oder spitzbogi- cha.
gen Wange angeschnitten wird,
eine Art → Klostergewölbe. → *Ge- Muschelwerk, aus muschelähnl.
wölbe. Formen gebildete Dekoration, die
Engl. through vault; frz. voûte en baquet, v. bereits in der Spätrenaissance auf-
à trompe; it. volta a botte con testate di pa- trat und im Rokoko stilbildend
diglione; sp. bóveda en artesa. wurde (→ *Rocaille).
Engl. rocaille; frz. rocaille, rocaillage, co-
Mullion (engl.), Fortsetzung des quilles; it. decorazione conchiliforme; sp. de-
Stabs im Couronnement bis zum coración conchiforme.
339 Narthex

Muschrabije (arab.), Holzgitter in N


den Fenstern des arab. Hauses.

Nabel, Opäum, seltene Bezeich-


Museum (gr.-lat.), ein den Musen nung für das Auge einer → *Kup-
geweihter Raum, im 16. Jh. Stu- pel.
dierzimmer, im 17. Jh. ein Gebäu- Engl. nave, opaion, eye; frz. ombilic; it. om-
de zur Aufbewahrung von Kunst- belico, occhio della cupola; sp. ombligo, ojo
schätzen, Bildwerken (Glyptothek), de la cúpula.
Gemälden (Pinakothek) und natur-
wissenschaftlichen Gegenständen. Nagara (ind.), → *Sikhara, über
Hervorgegangen aus den Schatz- der Cella eines ind. Tempels aufge-
kammern in antiken Tempeln, in bauter Turm mit einem dem Qua-
Kirchen und privaten Sammlun- drat angenäherten Grundriß.
gen mächtiger Familien. Fürsten
legten in der Barockzeit Galerien Nagelbinder, Bretterbinder, des-
an, während eigentl. Museen erst sen in verschiedenen Ebenen lie-
in klassizist. Zeit entstehen. gende Elemente durch Nagelung
Engl. museum; frz. musée; it., sp. museo. verbunden sind.
Engl. nailed roof framing; frz. ferme clouée,
charpente clouée; sp. maderamen de clavos.
Musivische Arbeit, Einlegear-
beit aus Steinen oder Glasstücken
Nagelkopf, Verzierung mit → Dia-
(→ Mosaik) oder aus zurechtge-
mantierung, hauptsächl. in der
schnittenen und eingefaßten Glas- roman. Ornamentik.
scherben.
Engl. nailhead; frz. tête de clou, t. conjura-
Frz. travail mussif, œuvre m.; it. lavoro toire, pointe de diamante; it. ornamento a
musivo, opera musiva; sp. trabajo musivo. capoccia; sp. cabeza de clavo, punta de dia-
mante.

Muster, meist im endlosen Rap- Naiskos (gr.), kleiner Tempel,


port flächenfüllende Verzierung, meist ein Antentempel oder → Pro-
der keine andere als schmückende stylos, als Kultbildschrein im nicht
Funktion zugrunde liegt. überdeckten → Sekos von → *Hy-
Engl. pattern, standard, sample, specimen; päthraltempeln oder als sog. Schatz-
frz. dessin, décor; it. trama, ornamento a mo-
tivi ripetuti; sp. ornamento sólo decorativo.
haus.
Engl., frz., it., sp. naiskos.

Mutulus (lat.), Dielenkopf, recht- Naos (gr.), Cella eines gr. Tempels
eckige Steinplatte an der Unter- (→ *Tempelformen, → *Tempel-
seite des Geisons an gr. Tempeln bau 1).
der → *Dor. Ordnung, jeweils
über der Metope und Triglyphe, an Narthex (gr.), die mit Hürden aus
der Unterseite mit drei Reihen von Rohrgeflecht (narthex = schilfrohr-
je sechs runden Tropfen (Guttae) ähnl. Pflanze, heute Ferula commu-
besetzt, deren Form auf den Holz- nis genannt) eingefaßte Rennbahn,
bau (Holznägel) zurückweist. schließlich der für Leichenfeste
Nase 340

angelegte Vorplatz vor Mausoleen, sis bestehende, zumeist kleinere


danach die vergitterte Vorhalle der → *Apsis.
Basilika, die anfangs genau die Engl. side apse, apsidiole; it. absidiola, absi-
Form des Geheges am antiken de laterale; sp. ábside lateral.
Hippodrom und des Grabvorplat-
zes hatte, d.h. an beiden Enden Nebenchor → *Chor.
halbkreisförmig geschlossen war.
Sie diente den Büßern und Kate- Neidkopf, meist als Fratze ausge-
chumenen zum Aufenthalt (Gali- bildet, aus Holz oder Stein an
läa, → *Atrium). In der klass. by- Giebel, Mauer oder Tür eines
zantin. Baukunst besitzt der N. Hauses oder eines Tores als Ab-
meist die Form eines schmalen wehrzauber angebracht.
Querriegels von derselben Breite Engl. apotropaic image; frz. tête conjura-
toire; it. maschera apotropaica; sp. máscara
wie das Kirchenschiff, mit dem er apotropaica.
durch Türen oder Bogenstellun-
gen verbunden ist. Befindet sich Nekropole (gr.), Bezeichnung für
davor noch ein weiterer, zumeist ein antikes Gräberfeld, das vorwie-
durch Bogenstellungen geöffneter gend zu Siedlungen gehört, in der
Vorraum, so unterscheidet man Regel aber abgesondert liegt. Ar-
zwischen einem äußeren Exo-N. chitekton. repräsentativ ausgestal-
und einem inneren Eso-N., der tet waren die Königsn. im altorien-
häufig mit Nebenkuppeln verse- tal. und ägypt. Bereich. In der gr.
hen ist. Die Bauform wurde ver- und röm. Antike lagen die N. vor
einzelt auch im W. übernommen. der Stadt an Ausfallstraßen, die
→ *Basilika. von Grabbauten gesäumt waren
Engl., frz. narthex; it. nartece; sp. nártex. (→ *Gräberstadt).
Engl. necropolis; frz. nécropole; it. necropo-
Nase, 1. vorspringende Spitze der li; sp. necrópolis.
Paßformen des got. → *Maßwerks.
2.→ Wassernase. 3. Vorsprung an Netzgewölbe, eine → *Gewölbe-
der Unterseite des Dachziegels, mit form der späten Gotik mit ma-
dem der Ziegel an die Dachlatten schenartig überkreuzten Rippen,
gehängt wird (→ *Dachdeckung). zwischen denen rautenförmige
Engl. crocket, knob; frz. point, crochet; Felder entstehen (→ Rautengewöl-
it. nasello, sporto; sp. gancho, tope. be, Schwingrippengewölbe).
Engl. reticulated vault, net v.; frz. voûte réti-
Naumachie (gr.), mit Wasser culée; it. volta reticolare; sp. bóveda reticular.
gefüllte Kampfbahn der Römer, in
der Bootskämpfe und Seeschlach- Netzriegel → Gerüst.
ten stattfanden. Manche Zirkusan-
lagen und Amphitheater konnten Niederburg, → *Burg in der
auch als N. benutzt werden. Ebene, meist Wasserburg.
Engl. naumachy; frz. naumachie; it. nauma-
chia; sp. naumaquia. Niedersachsenhaus, Sonderform
des niederdt. Bauernhauses. Das
Nebenapsis, eine als Abschluß der N. ist ein Einhaus, das in West-
Seitenschiffe neben der Hauptap- falen, am Niederrhein, in Nord-
341 Nonnenempore

Nischengrab, Loculus, ein in


einer Nische liegendes Wandgrab,
bes. in unterirdischen Grabanlagen
(→ *Katakomben). Das in einer
rechteckigen Nische liegende N.
heißt Mensagrab, das N. in einer Bo-
gennische → Arcosolium (Arkosol).
Engl.; sp. loculus; frz. arcosolium, enfeu;
it. loculo.

Nischengrab
Niedersachsenhaus Arcosolium Mensagrab
1 Diele mit Kübbungen
2 Flett mit Herd 4 Kammer
Nonne, Klosterziegel in Form von
3 Stube mit Ofen 5 Alkoven Mönch und Nonne (→ *Dachdek-
hessen und Hannover verbreitet ist. kung, → *Ziegel).
Bezeichnend für die Form ist die Engl. nun; frz. tuile femelle; it. coppo;
sp. teja canalón.
breite mittlere Längsdiele, die sich
mit einem großen Tor an der Nonnenempore, Nonnenchor,
Giebelseite öffnet. Zu beiden Sei- Emporenraum, Empore in Da-
ten der Diele (Dreschtenne) sind menstifts- und Nonnenklosterkir-
schmale Nebenräume (Kübbun- chen, die der Abschirmung der
gen) für das Vieh. Am durch Quer- Nonnen von den übrigen Teilneh-
arme erweiterten Ende der Diele mern am Gottesdienst diente, meist
(Flett) liegt der Herd und dahinter mit Altar, Orgel und Chorgestühl.
schließen die Kammern des Wohn- Die N. lag meist im W., seltener
teils an. Zwei Pfostenpaare tragen auch über den Seitenschiffen oder
das Gebälk, auf dem das Dach in einem Querhausarm. Die N.
ruht. Die Außenerscheinung wird kann bühnenartig über Säulenstel-
durch engmaschiges Fachwerk ge- lungen weit in das Mittelschiff
kennzeichnet. hineingezogen werden oder auf
Nische, einseitig offene, halbrun- den Westbau beschränkt bleiben.
de, rechteckige oder polygonale Engl. nun’s gallery; frz. tribune de reli-
gieuse; it. matroneo delle monache; sp. coro
Aussparung in einer Mauer, die de las monjas, galería d. l. m.
durch einen Bogen (Nischenbo-
gen) überdeckt sein kann. Sie kann
techn. bedingt sein (Fenstern.,
Türn.) und ist meist sehr flach,
manchmal aber auch eine Auswei-
tung des Raums (Exedra, Kon-
che,→ *Estrade). Nonnenempore (Beispiel: Gernrode,
Engl., frz. niche; it. nicchia; sp. nicho. Nonnenstiftskirche, 10. Jh.)
Normalprojektion 342

Normalprojektion, Normalriß, Nurage, Nuraghe, mehrgeschos-


winkel- und längentreue Darstel- siger Steinbau in Kegelform aus
lung (→ *Projektion) eines Objek- vorgeschichtlicher Zeit (unechtes
tes. Zur vollständigen Darstellung Gewölbe), hauptsächl. in Sardi-
sind mindestens drei Normalrisse nien vorkommend. Eine Sonder-
notwendig (Grundriß, Aufriß, form sind die Talayoten auf den
Seitenriß; Kreuzriß). Balearen. Ähnl. bis heute in Süd-
Engl. normal projection; frz. projection italien errichtete Wohnbauten hei-
générale; it. proiezione ortogonale; sp. pro- ßen → *Trulli.
yección general, p. normal. Engl., frz. nuraghe; it. nuraghi; sp. construc-
ción prehistórica de piedra.
Notstein, Kraft- oder Balkenstein,
ein Kragstein als Auflager für Bal- Nut, eine rillenartige Vertiefung.
ken oder Mauerlatten (→ *Kon- Als → *Holzverbindung (Nut und
sole). Feder) eine Aussparung am Stoß
Engl. stone corbel, console; frz. corbeau; (Schmalseite) eines Bretts, die
it. mensola di pietra; sp. modillón. meist ein Drittel der Brettdicke
breit ist und in die die Feder ein-
Nottreppe, eine Treppe, oft aus greift.
Eisen, die nur im Notfall benützt Engl. groove, slot, mortice; frz. rainure;
wird und innerhalb oder außerhalb it. scanalatura, femmina; sp. ranura, acana-
des Baukörpers liegen kann. ladura.
Engl. emergency stairs; frz. escalier de
secours; it. scala di emergenza, s. di sicu- Nymphaeum (gr.), Kultplatz der
rezza; sp. escalera de emergencia. Nymphen, urspr. über einer Quel-
le, später aber hauptsächl. an der
Noviziat (lat.), der Bereich des Mündung einer Wasserleitung in
Klosters, in dem die Novizen woh- der Stadt. In der hellenist. und röm.
nen, bes. ausgebildet auf dem St. Kunst sind Nymphaeen mehrge-
Galler Klosterplan um 830. schossige Säulenarchitekturen, vor
Frz. noviciat; it. noviziato; sp. noviciado. denen Wasserbassins liegen, auch

Nymphäum
(Beispiel: Aspendos)
343 Oberlichte

tempelähnl. Anlagen oder Zentral- Oberbühne, Teil der Bühne über


bauten, Blickfang an wichtigen dem Bühnenausschnitt. Da hier
Plätzen oder Straßenecken. Im 16. die aufziehbaren Teile des Bühnen-
Jh. in Rom wiederaufgenommen bilds hängen (Schnürboden), muß
und über Europa verbreitet, als die O. höher sein als der Bühnen-
Nymphenbäder in die dt. Lust- ausschnitt und erscheint daher
schloßparks übernommen, in der außen als Bühnenturm den ganzen
2. Hälfte des 18. Jhs. im Land- → Theaterbau beherrschend.
schaftsgarten von bes. Bedeutung.
Engl. nymphaeum; frz. nymphée; it. ninfeo; Obergaden, 1. Gaden, Lichtgaden,
sp. lugar consagrado a las ninfas. der über die Seitenschiffdächer er-
höhte obere Teil (Obergadenwand)
des Mittelschiffs einer → *Basilika,
in dem die Hochschiffenster (Ober-
O gadenfenster) liegen. 2. Nach allen
Seiten ausladender hölzerner Auf-
bau auf Bergfrieden mit der Woh-
Obelisk (gr. kleiner Spieß), qua- nung des Türmers.
drat., nach oben leicht verjüngter Engl. clerestory; frz. étage clair, clairevoie;
und von einer kleinen Pyramide it. claristorio; sp. claraboya.
abgeschlossener Steinpfeiler (Mo-
nolith), oft mit Hieroglyphen be- Obergeschoß → *Geschoß.
schriftet. Der O. der Ägypter ist
Kultsymbol des Sonnengottes und Obergurt, 1. verstärkender →
kommt in Sonnenheiligtümern und *Gurtbogen am Gewölberücken
zu beiden Seiten des Tempeltors, (im Gegensatz zum Untergurt, der
des Pylons vor. Die O. haben oft an der Gewölbelaibung vortritt). 2.
beachtl. Ausmaße (bis 30 m Höhe) Bei Fachwerkträgern der obere
und waren auch bei den Römern durchlaufende Stabzug im Unter-
und Byzantinern beliebt, die echte schied zum Untergurt.
O. aus Ägypten holten. Der Bau- Engl. top boom; it. arco estradossato di una
kunst des Barock und des Klassizis- volta; sp. larguero superior.
mus war der O. ebenfalls bekannt.
Engl. obelisk; frz. obélisque; it., sp. obelisco. Oberkirche → *Doppelkapelle.

Oberlichte, 1. in der Decke liegen-


de Fensteröffnung, die Oberlicht
einläßt. Schon in ägypt. Tempeln
kommt neben Obergadenfenstern
die O. vor. Sie hat sich bes. in der
Architektur bei Ausstellungs- und
Industriebauten bewährt (→ *Licht-
hof). Eine Sonderform der O. ist
die ringförmige Öffnung (Auge,
Opäum, Nabel) im Scheitel einer
Kuppel. 2. Seltener für Fenster, die
Obelisk im obersten Teil der Umfassungs-
Oberrähmverzimmerung 344

wände eines Raums oder über dem Ochsenauge, kleines, ovales Fen-
Fensterkämpfer angebracht sind ster (als Rundfenster → Okulus),
und hohes Seitenlicht geben. das in einer Wand (über Türen
Engl. 1. skylight, fanlight; frz. 1. jour d’en häufig), in Kuppeln (bes. im Tam-
haut, lanterneau, imposte; it. 1. lucernario; bour) und auch als Dachgaube Ver-
sp. claraboya, tragaluz. wendung findet, bes. in der Archi-
tektur des 17. /18. Jhs.
Oberrähmverzimmerung, Engl. bull’s-eye; frz. œil-de-bœuf; it. occhio
Hochrähmzimmerung, Verbin- di bue, finestra orbicolare; sp. ojo de buey.
dung des Bundbalkens (häufig als
Ankerbalken ausgebildet) unter- Ochsenschädel, → Bukranion,
halb des Wandrähms mit den Stän- aus skelettierten Ochsenschädeln
dern, während die Sparren direkt (oder Stier) bestehender → *Fries
auf dem Wandrähm aufruhen und eines röm. Tempels.
mit diesem verzimmert sind, bes. Frz. bucrane; it. (fregio a) bucranio, teschio
bei norddt. Ständerbauten vorkom- di bue; sp. friso bucráneo.
mend.
Odeion, Odeon, Odeum (gr.),
Oberzug, im Gegensatz zu dem Konzerthaus vor allem der gr. und
→ Unterzug eines Gebälks bzw. röm. Antike. In der Grundanlage
einer Massivdecke ein Träger, der dem röm. Theater verwandt, jedoch
über der Decke liegt, bes. bei Aus- manchmal ganz oder teilweise über-
stellungs-, Sport- und Werkhallen. deckt. Im 19. Jh. in Anspielung auf
Engl. outer garments; frz. partie inférieure; das gr. Theater Bezeichnung für
it. trave estradossata; sp. viga exterior. einen Konzertsaal.
Sp. odeón.
Observatorium, Sternwarte, ein
festes Bauwerk mit in der Regel Offene Bauweise, → *Bauweise
stationär aufgestellten Instrumen- mit einzelnen durch Bauwiche von-
ten zur astronom., geophysikal. einander getrennten Baukörpern.
oder metereolog. Beobachtung. Engl. open construction; frz. construction
Neuzeitl. O., seit dem 18. Jh. auch discontinue; sp. construcción abierta.
Sternwarte genannt, haben in der
Regel drehbare Kuppeln von 3–45m Offenes Gewölbe, → *Gewölbe
Durchmesser mit verschließbaren ohne Stirnmauer.
Kuppelspalten. Die Geschichte der
O. geht in die Frühgeschichte zu- Ogive (frz.), Rippe.
rück, bes. Ausbildung erfuhren die
O. bei den Arabern im 9./10. Jh., in Ohr, 1. oben seitl. überstehender
Europa kommen O. erst Ende des Teil von Tür- und Fensterumrah-
15. Jhs. auf (1471 in Nürnberg). mungen. 2. Festungsohr, an die
Mit Erfindung des Fernrohrs ent- Face eines Werkes oder einer Ba-
wickelten sich im 17.–19. Jh. zahl- stion am Schulterpunkt sich an-
reiche O. bis hin zu den Riesen- schließende, durch Zurückziehung
teleskopen des 20. Jhs. eines Teils der Flanke gebildete
Engl. observatory; frz. observatoire; it. os- bogen- oder kastenförmig vorsprin-
servatorio; sp. observatorio. gende Schulter zur Deckung der
345 Oppidum

Flanke und zur Grabenbestrei- ein Handgriff, mit dem die zum
chung (→ Ohrenbastion). Öffnen und Schließen erforderl.
Engl. ear, auricle; frz. oreille, oreillon, lu- Drehung des Gestänges oder des
nette; it. orecchio; sp. 1. resalto de un mar- Fallriegels ausgeführt wird.
co, 2. luneta. Engl. olive; frz. (bouton en) olive; it., sp. oli-
va.

Olympieion (gr.), eine dem Zeus


(Olympios; Jupiter) geweihte Tem-
pelanlage.

Opäum, Opaion, Auge, seltener


Nebel, kreisrunde Lichtöffnung
im Scheitel einer → *Kuppel.
Engl. opaion; frz. œil de dome, o. de coupo-
Fensterrahmung mit Ohren le; it. opaion; sp. ojo de cúpula.

Ohrenbastion, zur Deckung der Opernhaus → *Theaterbau.


Flanken mit → Ohren (2) versehe-
ne Bastion. Opisthodomos (gr. Hinterhaus),
die der Vorhalle (Pronaos) entspre-
Ohrmuschelwerk (Ohrmuschel- chende Halle zwischen den Anten
stil), im 17. Jh. hauptsächl. in den der Cellarückseite des Doppelan-
german. Ländern vorkommende tentempels (→ *Tempelformen).
pflanzenähnl. Dekoration, die an
Knorpel (Knorpelwerk) bzw. Ohr- Oppidum, 1. Türme zu beiden
muscheln erinnert. Seiten der Ablaufstände (Carceres)
eines röm. → Zirkus. 2. Befestigter
Oktastylos (gr.), Tempel mit acht Platz, der in Kriegszeiten als Zu-
Säulen an der Front (→ *Tempel-
formen).
Engl. octastyle; it. octastilo; sp. templo con
ocho columnas frontales.

Oktogon (gr.), Achteck, → *Zen-


tralbau über dem Grundriß eines
regelmäßigen Achtecks.
Engl. octagon; frz. octogone; it. ottagono;
sp. octógono.

Okulus (lat.), kleines Rundfenster;


als ovales Fenster → Ochsenauge.
Engl., frz. oculus; it. oculo; sp. ojo de buey.

Olive, der zur Betätigung von Fen-


sterverschlüssen häufig gebrauch-
te, olivenförmige Drehknauf, d.h. Ohrmuschelwerk
Opus 346

fluchtsstätte (Fliehburg) aufge- wie o. albarium, o. arenatum, o. tec-


sucht wurde. torium, o. album, o. coronarium
Frz. oppidum; it. oppido; sp. 1. barrera del bzw. o. marmoratum. 4. Verschie-
circo, 2. recito fortificado. dene Mosaik- und Plattenverklei-
dungen, wie o. musivum, o. ale-
Opus … (lat.), Werk, Sammelbe- xandrinum, o. vermiculatum und
griff für fast alle Arbeitstechniken o. sectile. 5. Verschiedene Fußbo-
der röm. Antike. 1. Verschiedene denarten, wie o. signinum und o.
Arten des antiken → Mauerwerks tesselatum. 6. Verschiedene Gewöl-
tragen diese Bezeichnung, so o. bearten, wie o. ogivale (Rippen-
latericium (Ziegelbau), o. italicum gewölbe). 7. Zimmermannsarbeit
(Steinbau), o. romanum (Quader- (o. fabrile) und andere Techniken
bau), o. antiquum bzw. o. incertum wie o. anaglyphicum (Flachrelief).
(Bruchsteinbau), o. rusticum (Ru-
stika), o. mixtum (gemischtes Mau- Orangerie (frz.), eigentlich Ge-
wächshaus für nicht winterharte
erwerk), o. caementitium bzw. o.
Pflanzen (Palmenhaus) in barok-
fusile (Gußmauerwerk), o. emplec-
ken Parkanlagen, allgemein eben-
tum (Füllmauerwerk) und o. re-
erdiges barockes Gartenhaus mit
vinctum (Mauerwerk mit Eisen-
großen Fenstertüren, meist am
klammern). 2. Verschiedene Arten Ende der Mittelachse eines Parks.
antiken → *Mauerwerks, wie o.
gallicum bzw. o. diamictum (Läu- Oratorium (lat.), in der Baukunst
ferverband), o. isodomum (gleiche eine gegen den Hauptraum meist
Schichthöhen) bzw. o. pseudoisodo- durch Fenster abgeschlossene
mum (verschiedene Schichthöhen), Empore im Chor (seltener im
o. quadratum (quadrat. Steine), o. Langhaus) einer Kirche. Das O.
figuratum (figurierter Verband), o. war für bes. Kirchenbesucher
reticulatum (Netzverband) und o. (Kaiser, Fürsten, Ortsherrschaft
spicatum (→ *Ährenwerk). 3. Ver- usw.) bestimmt. Im weiteren Sinne
schiedene Putz- bzw. Stuckarten, ein Betsaal.

Barocke Orangerie
347 Orgelempore

Orchestergraben, der meist ver-


senkte Raum des Orchesters vor
der Bühnenrampe (→ Theaterbau).
Engl. orchestra pit; frz. fosse d’orchestre;
it. (buca dell’)orchestra; sp. foso de la or-
questa.

Orchestra (gr.), der kreisförmige


Tanzplatz im Zentrum des gr.
Theaters (→ *Theaterbau), später
auch der vor der Bühnenwand
(Scene) gelegene Platz für den
Chor.

Ordensburg, Klosterburg des


Deutschen Ritterordens vor allem
in Preußen und im Baltikum (Son-
derform der Burg). Die meist aus
Backsteinen errichteten O. zeich- Orgelempore
nen sich durch ihre geometr. Re-
gelmäßigkeit und durch starke Be- Orgelempore, Empore für die
festigung aus. Die Kirche ist dabei Orgel, urspr. nicht über dem West-
von geringerer architekton. Bedeu- eingang, sondern an den Hoch-
tung als die Hauptsäle (Remter). schiffwänden des Langhauses an-
Den Auftakt bildet meist eine Vor- gebracht. Erst in der Barockzeit, als
burg für die Ritterheere. Eine Be- die Orgel monumental in das Lang-
sonderheit der O. ist der → *Dans- haus eingefügt wurde (Orgelpro-
ker.
a Remter b Kapelle
Engl. castle of (Teutonic etc.) order; frz. cou-
vent-forteresse; sp. castillo de una orden re-
ligiosa.

Ordnung → *Säulenordnungen.

Ordensburg (Beispiel: Neidenburg /Ostpreußen, 14. Jh.)


Orientierung 348

spekt), wurden eigens O. (»Orgel- Ort, Spitze, Ecke, Ende, Rand


chor«) erbaut. Sie wurden später eines Gebäudes, bes. Begrenzungs-
allgemein und auch in ältere Kir- linien der Dachflächen am Giebel
chen ohne ursprüngl. Westempore (linker und rechter Ort).
eingefügt. Engl. place, spot, site; frz. endroit, place,
Engl. organ loft; frz. tribune d’orgue; it. can- lieu; it. luogo, posto, sito; sp. lugar, sitio.
toria; sp. tribuna del órgano.
Ortbalken, → *Balken, der un-
mittelbar an die Giebelmauer an-
Orientierung, Ausrichtung einer
schließt.
Bauachse nach Osten (→ Ostung).
Frz. poutre de pignon; sp. aguilón.
Engl., frz. orientation; it. orientamento;
sp. orientación.
Ortgang, als Abschluß der Dach-
deckung am Giebel in der Ebene
Orillon, Bollwerksrohr, vorderer eines Giebelsparrens verlaufendes
Teil der Flanke, durch den der Brett.
zurückgezogene Teil gedeckt wird. Engl. verge; frz. rive, r. de toiture, r. de
Engl. orillion; frz. orillon. pignon; it. asse di frontone, tavola di f.;
sp. tapacán.
Ornament (lat. ornare: ordnen,
Orthostat (gr.), unterste Schicht
rüsten, schmücken), das einzelne
des aufgehenden Mauerwerks ei-
Motiv einer Verzierung. Die Funk-
nes Gebäudes, die aus größeren
tion des O. ist es, einen Gegenstand
und manchmal hochkant gestellten
zu schmücken und zu gliedern so- Steinen besteht, beim gr. → Tem-
wie seine Teile opt. gegeneinander pelbau die Schicht über dem Mau-
abzusetzen. Es greift dabei im all- erfuß, die den Sockel der Cella bil-
gemeinen nicht in den Aufbau des det und von einer Abdeckplatte
zu schmückenden Objekts ein, son- abgeschlossen ist. In der Baukunst
dern begleitet ihn nur. Das O. hat Mesopotamiens und der Hethiter
die Tendenz, sich auf alle Werke waren nur die O. aus Stein und
der gleichen Zeit im ganzen Kul- meist mit Reliefs geschmückt.
turbereich auszudehnen, obwohl es Engl. orthostat; frz. orthostate; it. ortostata;
ursprüngl. nur für eine bestimmte sp. sócalo de la cella.
Kunstgattung (z. B. → *Bauorna-
ment) gedacht war. Hauptformen Ortziegel, Anziegel, Dachziegel
des O. sind das konstruierbare geo- am Giebel (Ort, → Dachdeckung).
metr. O. und das vegetabil. oder Engl. verge roof (-ing); frz. tuile de pignon,
Pflanzeno., das alle Grade von na- t. de rive; it. tegola di bordo; sp. teja de agui-
lón, caballete.
turgetreuer Nachbildung bis zur
völligen Abstraktion aufweisen
kann. Eine Sonderform ist das
Tierornament. Das O. ist eine Ur-
form künstler. Ausdrucks, doch ist
die Fähigkeit, O. zu erfinden, in
manchen Epochen schwächer.
Engl. ornament; frz. ornement; it., sp. orna-
mento. Orthostaten
349 Pagode

Osirispfeiler, Pfeiler, an dessen aufgang), Moscheen nach Mekka


Stirnseite Osiris plast. dargestellt gerichtet. In späteren Zeiten wur-
war. O. kommen im Neuen Reich den diese Regeln meist von den
Ägyptens vor (Totentempel Ram- Standorteigenschaften oder ande-
ses’ II. »Ramesseum« und Toten- ren Bezugssystemen (Städtebau)
tempel Ramses’ III. in Theben- verdrängt.
Medinet Habu). Sie stehen meist Frz. orientation; it. il volgere a oriente;
an der dem Königspalast gegenüber- sp. orientación al este.
liegenden Seite des ersten Tempel-
hofs. Oval (lat. ovalis), eirund, oft un-
Engl. Osiris pillar; frz. pilier osirique; sp. pi- richtig für ellipt. verwendet.
lar de Osiris. Sp. ovalado.

P
Pagode (prakrit.), aus dem → *Stu-
pa der buddhististischen Baukunst
Ostasiens weiterentwickelter Stock-
werksbau auf quadrat. oder poly-
Osirispfeiler gonalem Grundriß. Die meist un-
(Beispiel:Theben-Medinet Habu, gerade Zahl der Stockwerke beträgt
Totentempel Ramses' III.)
zwischen drei und neun. Die oft ge-
Ossarium, Ossuarium → *Karner.

Ostung, Orientierung, Ausrich-


tung der Bauachse einer Kirche
nach O. Kultbauten wurden viel-
fach nach allgemeinen Regeln aus-
gerichtet: gr. Tempel haben Portal
und Vorhalle im O. (Morgensonne
beleuchtet das Götterbild), christl.
Kirchen sind nach dem Heiligen
Land oder meist nach O. (Sonnen-

Pagode
Oval Ellipse (Beispiel: Kyoto, Ishiyama-Dera-Tahoto)
P'ai-lou 350

schwungenen und manchmal auch Palais (frz.) → Palast (→ *Hôtel).


mit Glocken besetzten Dächer
springen weit vor. Die P. ist ein Palas (lat. palatium), Wohn- bzw.
umschreitbares Heiligtum und kann Saalbau für die Herrschaft einer
isoliert, aber auch in Verbindung → Burg oder → *Pfalz.
mit anderen Bauten einer bud-
dhist. Tempelanlage stehen. Der Palast (lat. palatium), der Begriff
Begriff P. wird auch für turmähnl. wird heute allgemein für Königs-
Bauten ind. bzw. hinterind. Tempel oder Fürstensitze, aber auch für
verwandt. öffentl. Gebäude oder für monu-
mentale städt. Wohnhäuser, die nur
von einer Familie bewohnt werden
(Palais, Palazzo), verwandt. Der
Name ist von den röm. Kaiserbau-
ten abgeleitet, die auf dem Palatin
standen.
Engl. palace; frz. palais; it. palazzo; sp. palacio.
P‘ai-Lou
Palastkapelle, Kapelle in einem
P‘ai-lou (chines.), Ehrentor vor Palast, hauptsächl. in den → *Pfal-
Feststraßen oder Tempelanlagen in zen (→ Pfalzkapelle), Königsschlös-
China mit mehreren Durchgängen sern und Renaissancepalästen.
und nach der Mitte zu gestaffelten Engl. palace chapel; frz. chapelle de palais;
Dächern. it. cappella palatina; sp. capilla del palacio.

Palas (Beispiel: Goslar, Pfalz)


351 Palladio-Motiv

Arabischer Palast
(Beispiel: Mschatta, Winterlager, um 720)
A Hauptportal D Haupthof
B Torgang E Fürstenhalle Römischer Palast
C Vorhof F Kuppelsaal (Beispiel: Spalato, Diokletianspalast)
A Kaiserwohnung
B Porta Aurea (Goldenes Tor)
C Porta Argentea (Silbernes Tor)
D Porta Ferrea (Ehernes Tor)
E Vestibül der Kaiserwohnung
F Tempel
G Mausoleum

Palisadenbau, Wandkonstruktion
aus nebeneinander eingegrabenen
Italienischer Stadtpalast des 15. Jh. Hölzern, die zugleich das Dach tra-
(Beispiel: Siena, Palazzo Piccolomini) gen; die Hölzer sind häufig Spalt-
bohlen. Eine frühgeschichtl. Kon-
Palästra (gr.), Ringerschule bzw. struktionsweise, die sich in Nord-
Kampfstätte im antiken Griechen- europa bis ins MA. erhalten hat.
land, oft in Verbindung mit einem Engl. palisade; frz. palissade; it. costruzione
Gymnasium. Die P. hat meist einen a palizzata; sp. construcción de empalizada.
Peristylhof und anschließend Salb-
und Waschräume (→ *Thermen). Palladio-Motiv, Serliana, bereits
von Serlio entwickelte und von Pal-
Palazzo (it.) → *Palast. ladio (Basilika in Vicenza) weiter-
entwickelte Komposition in der
Palisade (lat.-frz.), Befestigung aus Spätrenaissance: Verbindung eines
nebeneinander eingeschlagenen mittleren, breiteren Bogens mit
Pfählen (Schanzpfahlreihe), die zwei schmäleren Seitenöffnungen,
oben zugespitzt sind. Schon bei die von einem Gebälk in Höhe des
röm. Standlagern, Fliehburgen, Bogenkämpfers abgeschlossen sind.
Motten usw. verwandt und dann (Abb. S. 352)
bei ma. Burgen und Stadtbefesti- Engl. Serlian motif; frz. baie serlienne; it. ser-
gungen längs der Böschungsober- liana; sp. composición desarrollada por
kante der Umwallung angebracht. Serlio y Palladio.
Palmengewölbe 352

P. kommt bereits in der babylon.


Kunst vor. Sie tritt meist in Ver-
bindung mit Voluten auf.
Engl., frz. palmette; it. palmetta; sp. palmeta.

Palmettenfries → *Fries aus fort-


laufend gereihten Palmetten.
Engl. palmette fries; frz. frise de palmettes;
it. fregio a palmetta; sp. friso de palmetas.

Paneel (neulat., niederländ.), höl-


zerne Wandbekleidung, die aus
einzelnen Feldern zusammenge-
setzt sein kann und meist in Brust-
höhe abschließt.
Palladiomotiv
(Beispiel:Vicenza, Basilika von Palladio, Engl. panel, pannel, wainscot; frz. panneau;
16. Jh.) it. pannello; sp. panel.

Palmengewölbe, Fächergewölbe, Pantheon (lat.), gemeinschaftl.


Strahlengewölbe, Gewölbe mit vom Tempel für alle zwölf olymp. Göt-
Auflager fächerförmig ausgehen- ter, bes. in der röm. Antike.
den Rippen, hauptsächl. in der engl.
Gotik vorkommend (→ *Gewölbe- Pantscharam (ind.), modellartig
formen). verkleinerte Nachbildung von Pa-
Engl. palm vault; frz. voûte palmiforme; villons an den verschiedenen Stock-
it. volta a ventaglio; sp. bóveda palmiforme. werksecken an einem → *Ratha,
Gopuram bzw. Vimana.
Palmenhaus, Gewächshaus für
nicht winterharte Pflanzen einer Papyrusbündelsäule, ägyptische
Parkanlage (→ *Orangerie). → *Säule, die aus gebündelten
Frz. palmarium; it. serra delle palme; sp. in- Stengeln der Papyruspflanze ent-
vernadero para palmeras. standen zu denken ist.
It. colonna egizia.
Palmensäule, Säule der ägypt.
Baukunst mit einem Palmblatt- Papyrussäule, ägypt. → *Säule,
kapitell (→ *Kapitell). die nach dem Vorbild der Papy-
Engl. palmiform column; frz. colonne pal- ruspflanze ausgebildet wurde. Ihr
miforme; it. colonna palmiforme, c. a pal- Schaft ist unten eingezogen und
ma; sp. columna palmiforme. wächst aus Kelchblättern heraus
(→ *Kapitell).
Palmette (frz.), symmetr. Ab- Engl. papyrus column; frz. colonne papyri-
straktion eines Palmenwipfels als forme; it. colonna papiriforme; sp. columna
Grundform der Ornamentik. Die papiroforme.
P. kann einzeln vorkommen (z. B.
Bekrönung von Stelen, → *Grab- Parabelbogen, Bogen in Parabel-
denkmal), wird aber meist wieder- form (→ Bogenformen). Der dem
holt (→ *Fries, → Anthemion). Die stat. Kräfteverlauf genau entspre-
353 Paravent

chende P. wird vor allem in neuerer Paradroma (gr.), Gang, Durch-


Zeit häufig verwendet. gang, auch an der Palästra angebau-
Engl. parabolic arch; frz. arc (à trace) para- ter Wandelgang; großer Eingang ei-
bolique, a. de parabole; it. arco parabolico; nes gr. Theaters.
sp. arco parabólico.
Paraflanc (frz.), im Festungsbau
Paradezimmer, im Hauptteil ei- Schulterwehr, Seitentraverse, Flan-
nes Schlosses oder im Hauptge-
kenwehr, im Graben oder an den
schoß eines herrschaftl. Hauses
Schultern einer offenen Schanze.
gelegene Zimmer, die reich ausge-
Frz. paraflane; sp. defensas en una trin-
staltet sind und aus Audienz-, Ge- chera.
sellschaftszimmern und Sälen be-
stehen.
Paralleldach, mehrere nebenein-
It. stanze di rappresentanza; sp. salón de gala.
ander angeordnete Satteldächer
über einem einzigen Baukörper
Paradies (gr. paradeisos: Garten),
(→ *Dachformen).
Bezeichnung für den Gottesgarten
Frz. toit parallèle; sp. serie de tejados a dos
Eden und die Ziergärten oriental. aguas.
Fürsten, seit dem 6. Jh. n. Chr.
gleichbedeutend mit → *Atrium.
Parallelrippengewölbe, Gewölbe
Im 8. /9. Jh. ist die Bezeichnung P.
mit paarweise gleichlaufenden Rip-
für Atrium durch den Liber Pon-
pen (Parallelrippen), gehört als Un-
tificalis und den Klosterplan von
tergruppe zu den → Netzgewöl-
St. Gallen bezeugt. Zusätzl. zum
ben.
Atrium werden aber auch die drei-
Engl. parallel ribbed vault; it. volta reticola-
schiffigen Vorkirchen der burgund.
re a nervature binate; sp. bóveda nervada en
Cluniazenserkirchen und die drei- paralelo.
teiligen, ein Joch tiefen Vorhallen
der Zisterzienserkirchen sowie Parapet (frz.), Brüstung oder
ähnl. Vorhallen an Domen, die li- Brustwehr.
turg. Prozessionen und als Grab-
lege dienen, P. genannt, auch als
Galiläa oder Narthex bezeichnet. Paraskene (gr.), parascenion, pa-
Das zugehörige Westportal der rascenium, hinterer Teil der Bühne
Kirchen wird auch P.pforte genannt. im gr. → *Theaterbau, auch die
Seitentüren der Skene oder die Ein-
Engl. paradise; frz. paradisus; it. paradiso;
sp. paraíso, átrio. gänge in die Orchestra rechts und
links unmittelbar vor der Bühne,
damit im röm.Theaterbau zugleich
die seitl. Begrenzung der Bühne.

Paravent (frz.), Windschirm, als


Fensterladen seitlich vor den Fen-
a Paradies stern, auch an Betten, Kaminen
Paradies usw. als Wandschirm.
(Beispiel: Maria Laach, Klosterkirche, Engl., frz. paravent; it. paravento; sp. biom-
12. Jh.) bo, pantalla.
Park 354

Park (lat.), ein oft eingezäuntes, gen. 3. Bis ins 16. Jh. verwandte
größeres Gebiet mit Wald und Wie- Bezeichnung für ebene Blumen-
sen, das primär nicht landwirtschaft- beete, bes. vor Schloßanlagen.
lich genutzt wird, sondern der Frei- Engl., frz. 2. parquet; it. 1. prime file della
zeitgestaltung dient. Der Übergang platea, 2. parquet; sp. 1. platea, 2. parquet,
zum → Garten ist strukturell und taracea.
in den örtl. Anlagen fließend. Der
heutige P. geht auf die it. Spätre-
naissance zurück, deren architek-
ton. gestalteten Villengärten baum-
bestandene Teile enthielten, die von
Schneisen geradlinig durchzogen
waren und Volièren, Brunnen und
Teiche enthielten. Im frz. Garten
des 16. Jhs. wurde unter »parc« ein Parkett
von Mauern umgebenes Terrain
verstanden, das meist an den geo- Parkhaus, Hochgarage, Bauwerk
metr. gegliederten Garten anschloß; zum Abstellen von Fahrzeugen in
dieser »parc« enthielt Waldpartien, verschiedenen Geschossen, die
Obstplantagen, Weingärten, Wie- durch Aufzüge, Rampen oder Wen-
sen, Weiher und Tiergehege. Der delrampen miteinander verbunden
Park enthält jedoch nie Gebäude, sind.
sondern nur geometr. gestaltete Engl. parking garage; frz. garage à étages;
Wegführungen, so daß er nicht zur it. autosilo; sp. edificio de estacionamientos.
eigentl. Architektur gehört.
Engl. park; frz. parc; it. parco; sp. parque.

Parkett (frz.), 1. der ebenerdige


Raum vor der Bühne, auf den das
Parterre folgt (→ Theaterbau). 2.
Fußboden, der mit Holztafeln be-
legt ist. Auf einem Blindboden, der
aus rauhen Brettern besteht und
auf Balken oder auf ein Fußboden-
lager aufgenagelt ist (heute Estrich),
wird der eigentl. P.boden verlegt,
der aus Tafeln (Tafelp.) oder aus
a Wendelrampe
Riemen (Riemenp. oder Schiffsp.)
besteht; werden nur Stäbe anein-
Parkhaus
andergefügt, spricht man von Stab-
fußboden, nicht von P.; nach dem Parlatorium (lat.), Sprechraum in
Verlegen wird die Oberfläche ge- einem Zisterzienserkloster.
schliffen (abgezogen) und gewachst,
heute mit Kunstharzlacken versie- Parodoi (gr. Mz. v. parodos:
gelt. P. findet sich hauptsächl. in Zugang), seitl. Zugänge zwischen
barocken Schlössern, seit dem spä- Skene und Zuschauerreihen beim
ten 19. Jh. auch in Bürgerwohnun- antiken → *Theaterbau.
355 Patronatsloge

Parterre (frz.), 1. Erdgeschoß (Ankleideraum der Priester, Sakri-


(→ *Geschoß). 2. Ebener Teil des stei) und Prothesis (Aufbewah-
Zuschauerraums eines Theaters rungsort für Geräte) am Ostende
hinter den Sitzreihen des Parketts. der Seitenschiffe einer frühchristl.
3. → Broderiep., ebene Gartenflä- → *Basilika.
che mit Teppichbeeten im Barock-
garten (→ *Garten), häufig mit geo- Patio (span.), Wohnhof eines span.
metr. Figuren vor der Gartenseite Hauses (→ Wohnhaus).
des Schlosses.
Patrizierhaus, Wohnhaus von ur-
Engl. 1. ground floor, 2. rear stalls, am. par-
quet; frz. 1. rez-de-chaussée, 2. parterre; spr. dem niederen Adel zugehöri-
it. 1. pian terreno, 2., 3. parterre; sp. 1. plan- gen Patriziern, später auch das von
ta baja, 2. butacas posteriores, 3. prado Kaufleuten oder Ratsherren einer
baroco. Stadt. Das P. war meist ein Stein-
haus (»Burg«) und zeichnete sich ge-
Parzelle (frz.), vom Katasteramt genüber den Bürgerhäusern durch
vermessene Grundstückseinheit, differenziertere Gestaltung und rei-
die numeriert und im Grundbuch chere Ausbildung aus.
eingetragen wird.
Engl. patrician house; frz. maison patri-
Engl. parcel, lot; frz. parcelle (de terrain); cienne; it. casa patrizia; sp. casa patricia.
it. parcella; sp. parcela.

Paß, ein Kreisbogen, der durch


→ Nasen getrennt und zu mehre-
ren einem Kreis eingefügt ist: lie-
gender (unten eine Nase) oder ste-
hender (unten ein P.) Drei- oder
Vierp., auch Fünf-, Sechs- oder
Vielp.; bes. in der Spätromanik als
Rundfenstergliederung und im got.
Maßwerk vorkommend (→ Souf-
flet, → Blatt).
Engl. foil, lobe; frz. lobe; it. lobo; sp. lóbulo.

Sechspaß (stehend)
Patrizierhaus
Passage (frz.), Durchgang zwi- (Beispiel: Nürnberg, Nassauerhaus)
schen Höfen oder zwischen bzw.
unter Bauwerken (Unterführung), Patronatsloge, Kirchstuhl oder
der mit Läden ausgestattet sein Gestühl (Herrschaftsstuhl, Her-
kann. renbank) als Platz für die Vertreter
der weltl. Gewalt in protestant. Kir-
Pastophorien (gr.), zusammen- chen, in Funktion und Bedeutung
fassender Begriff für Diakonikon den ma. Herrschaftsemporen ver-
Pavillon 356

wandt. Bevorzugt wird die Anord- Pavimentum (lat.), antiker Fuß-


nung gegenüber dem Altar oder bodenbelag aus bunten Platten
der Kanzel oder in deren Nähe, (opus alexandrinum).
zumeist als eigener Anbau, der sich
im Obergeschoß zum Kirchen- Pechnase, Gußerker, kleiner, er-
raum öffnet, oder als hölzerner kerartiger Vorbau mit Bodenöff-
Einbau im Kirchenschiff oder als nung an den Außenseiten von
Teil einer Empore. Die Anordnung Burg- oder Stadtmauern, an Tor-
bauten, selten an Wohnbauten und
ist sowohl bei nachträgl. Einbau als
an Bergfrieden, wie bei Gußlöchern
auch bei Gesamtplanungen gleich.
(Wurfscharten) zum Ausgießen von
Im 17. Jh. bis Anfang des 19. Jhs.
heißen Flüssigkeiten (Wasser, Öl,
wurde die P. künstler. gestaltet, vor
Pech, Teer) gegen angreifende Fein-
allem in den Dorfkirchen. de. Häufig werden → *Abtritte mit
P. verwechselt, deren Einbauten
und Bodenöffnung aber ihre Nut-
zung erkennen lassen. Die P. ist
wahrscheinl. vom Orient über Süd-
frankreich im 13. Jh. allgemein in
Europa verbreitet worden. Die frz.
Wehrbauten bevorzugten eine fort-
laufende und zusammenhängende
Anordnung als vorspringende Ga-
lerie auf Konsolen (→ Maschikuli).
Pavillon Engl. machicolation; frz. bretèche, mâchi-
a Dachp. b Eckp. coulis; it. bertesca, piombatoia, naso, ca-
doia; sp. matacán.
Pavillon (frz.), kleiner, freistehen-
der (Gartenp.) oder mit einem Pendant (frz.), Gegenstück zur
Wahrung der Symmetrie. Pendants
Schloß durch eine Galerie oder
sind in barocken Kirchen gegen-
unmittelbar verbundener Baukör-
über der Kanzel, als Aufbauten
per. Der P. ist vom Gesamtbaukör-
über Taufsteinen oder als kleine
per eines Barockschlosses durch
Orgeln errichtet (Kanzelp.). Auch
ein eigenes Dach klarer abgetrennt städtebaul. P. sind keine Seltenheit.
als der → *Risalit, doch sind die
Engl., frz., it. pendant; sp. pendiente.
Begriffe (Eckp., Eckrisalit) nicht
immer klar zu trennen.
Engl. pavilion; frz. pavillon; it. padiglione;
sp. pabellón.

Pavillonsystem, ein Anlagesy-


stem aus mehreren isolierten oder
nur lose verbundenen Baukörpern,
bes. bei Schulen oder Krankenhäu-
sern häufig angewandt.
Frz. système de pavillons; it. disposizione a Pavillonsystem
padiglioni; sp. sistema de pabellones. a Hauptgebäude b Pavillon
357 Peristyl

Pendelstütze, Pendelpfeiler, Stütz- Penthouse (engl. Wetterschutz-


glied mit Kopf- und Fußgelenk, das dach), ein bungalowartiger Dach-
entsprechend den Bewegungen des aufbau auf einem Wolkenkratzer,
getragenen Bauteils pendelt, in mo- der eine Luxuswohnung enthält.
derner Konstruktion mit Kugelzap- Engl., it., sp. penthouse; frz. bâtiment en
fenlager oder Walzenlager, in histo- appentis, construction hors-toit.
rischer Konstruktion als Ständer
ohne Verstrebung auf den Boden Pergola (it.), Rankgerüst, nicht
gestellt. überdeckter Laubengang in einer
Engl. hinged column, rocker c.; frz. appui Gartenanlage. Die auf Stützen lie-
pendulaire; it. biella; sp. apoyo pendular. genden Unterzüge tragen ein Ge-
bälk, das von Pflanzen umrankt ist.
Pendeltür, Schwingflügeltür, Engl., frz., it. pergola; sp. pérgola.
→ *Tür mit zwei nach innen und
außen ausschwingenden (pendeln- Peribolos (gr.), Temenos, der ei-
den) Türblättern. nen Tempel umgebende, oft durch
Engl. swinging door; frz. porte battante, p. Säulenhallen begrenzte Bezirk
va-et-vient; it. porta a vento (a due batten- (→ *Tempelbezirk).
ti); sp. puerta de vaivén.
Peridromos (gr.), der Umgang
Pendentif (frz.), Hängezwickel, zwischen dem Säulenkranz und
Eckzwickel oder Teilgewölbe, ein der Cellawand über dem Pteron des
sphär. Dreieck zur Überleitung vom antiken Tempels (→ *Tempelbau).
quadrat. Grundriß des Unterbaus
zum Fußkreis der → *Kuppel. Das Peripteraltempel → Peripteros.
P. wird von drei Viertelkreisbogen
Peripteros (gr.), Peripteraltempel,
begrenzt, von denen der obere
Tempel mit einer von einem Um-
horizontale den vierten Teil des
gang (Pteron) umgebenen Cella
Fußkreises der Kuppel bildet.
(→ *Tempelformen).
Engl. pendentive; frz. pendentif; it. pen-
nacchio sferico; sp. pechina.
Peristyl (gr.), die einen Hof um-
gebende Säulenhalle. Das P. kann
Penetrale (lat.), Penetralia, Adyton,
den Hof eines → *Wohnhauses,
selten gebrauchter Begriff für den
aber auch einen Tempelhof rahmen
hinteren Teil eines Tempels mit dem
(Peribolos) oder den Vorhof (Atri-
Götterbild, auch für Fürstengruft.
um) einer altchristl.→ *Basilika.
Engl. peristyle; frz. péristyle; it. peristilio;
Pentagramm (gr.), Drudenfuß, sp. peristilo.
aus dem Fünfeck entwickelte, stern-
förmige und in sich geschlossene
Symbolfigur.
Engl. pentagram; frz. pentagramme; it. pen-
tagramma; sp. pentagrama.

Pentastylos (gr.), seltene → Tem-


pelform mit fünf Säulen an der
Frontseite. Pentagramm
Peristylhof 358

Peristylhof, von einem → Peristyl Perspektive (lat.), bes. bildwirksa-


umgebener Hof (→ *Atrium). me zeichnerische Darstellung eines
aus endl. Entfernung betrachteten
Perlstab → *Astragal, aus runden Objekts auf Grund der seit der Re-
oder längl. Perlen und dazwischen- naissance entwickelten und wis-
liegenden Scheiben gebildeter Stab, senschaftl. begründeten Beobach-
der den Abschluß des ion. → Kyma tungen. Alle in die Tiefe laufenden
bildet (→ *Stab). horizontalen Parallelen treffen sich
Engl. bead and reel, chaplet; frz. fusarolle; in einem Fluchtpunkt in der Höhe
it. fusarola, fusaiola; sp. moldura de cuentas.
des betrachtenden Auges (Hori-
Perpendicular style (engl.), Son- zont). Die Fluchtpunkte aller ge-
derform des → *Maßwerks der neigten Parallelen liegen darunter
Spätgotik mit starker vertikaler Be- oder darüber. Eine P. mit hochlie-
tonung. gendem Horizont bezeichnet man
Frz. gothique perpendiculaire; it. stile per- als Vogelp. (Vogelschau), eine P. mit
pendicolare; sp. estilo perpendicular. tiefliegendem Horizont als Froschp.
Ist die Blickrichtung nicht wie
Perpendikulärgewölbe, Gewöl- gewöhnl. waagerecht, sondern ge-
be, dessen Widerlagsmauern senk- gen die Horizontale geneigt, so
recht zu den Außenmauern des Ge- laufen auch die Vertikalen zu ei-
bäudes anlaufen. Beim Kasemat- nem Fluchtpunkt zusammen. Auch
tenbau das bevorzugte Gewölbe, in solchen Fällen spricht man von
weil die Zerstörung der Umfas- Vogelp. (Vogelschau) oder von
sungsmauern nicht den Einsturz Froschp., wenn das betrachtende
des Gebäudes zur Folge hat, anders Auge hoch bzw. tief angenommen
als beim Parallelgewölbe, dessen wird. Eine häufig verwandte P. ist
Widerlagsmauern mit den Außen- die Frontalp., bei der nur ein Flucht-
mauern identisch sind. punkt dem betrachtenden Auge
Engl. Perpendicular vault; fan v.; frz. voûte gegenüber in der Bildmitte liegt.
perpendiculaire; sp. bóveda perpendicular. Alle diese Arten der P. sind Zen-
Perron (frz.), langgestreckte, nie- tralprojektionen und werden auch
drige Terrasse, → *Beischlag vor Zentralp. genannt, zum Unter-
einem erhöhten Parterre, auch ent- schied von der auch Parallelp.
lang von Eisenbahnschienen auf genannten Parallelprojektion (Axo-
Bahnhöfen (Bahnsteig). nometrie, → *Projektion). Sie ent-
sprechen nur annähernd der opt.
Engl., frz. perron; sp. escalinata.
Wahrnehmung, der die Binoku-
Persische Säule, Säule der altpers. larp. und perspektiv. Darstellungen
(achämenid.) Baukunst mit glok- auf gekrümmten Bildflächen näher
kenförmiger, von einem Blattkranz zu kommen versuchen. In der Bau-
umgebener Basis, hohem kannelier- kunst zeigt sich die bewußte An-
tem Schaft und einem → *Kapitell wendung der P. im konvergenten
mit Stierköpfen über Blattkränzen und im divergenten Verlauf ge-
und vier ansteigenden Volutenpaa- wöhnl. paralleler Linien. Angestrebt
ren. wird die Verstärkung der perspek-
Engl. Persian column; frz. colonne perse; tiv. Wirkung durch Konvergenz
it. colonna persiana; sp. columna persa. und ihre Aufhebung durch Di-
359 Pfahl

vergenz. Die Theaterp. versucht, Perspektive


die räuml. Wirkung eines verhält-
nismäßig flachen Bühnenbildes zu
verstärken, wobei von möglichst
allen Blickrichtungen ein ähnl.
Eindruck gewahrt bleiben soll.
Engl. perspective; frz. perspective spéculati-
ve; it. prospettiva; sp. perspectiva.

Divergenz

Pervete → *Abtritt.

Pesel (mhdt.), Dornse, niederdt.


Bezeichnung für Stube, bes. die
unbeheizte »gute Stube«, Prunk-
stube im Wohnteil des niedersächs.
Bauernhauses im 17.–19. Jh.
Engl. (unheated) parlour, am. parlor; sp. sala
ostentosa.

Pfaffenmütze, 1. tenailliertes Au-


ßenwerk, d.h. Doppelscheren mit
Flügeln (→ Tenaille). 2. → Kloster-
gewölbe mit Kehlen im Gewölbe-
anfall, die sich jedoch im Übergang
zur bekrönenden Kalotte verlieren.

Pfahl → Pfosten.
A' Grundriß des Augpunktes
A" Aufriß des Augpunktes a Perspektive Konstruktion (aus dem
h Horizont Grundriß)
d Distanzkreis b Froschsperspektive (Konstruktion mit
F1 , F 2
Fluchtpunkte aller Parallelen zu Hilfe der Diagonalen)
den waagrechten Würfelkanten c Vogelschau mit waagrechter
F3, F5 Fluchtpunkte aller Parallelen zu Blickrichtung (2 Fluchtpunkte)
den Diagonalen der Deckfläche d Vogelschau mit geneigter
F4 Fluchtpunkt aller Parallelen zur Blickrichtung (3 Fluchtpunkte)
Würfeldiagonale e Frontalperspektive
Pfahlbau 360

Pfahlbau, 1. auf Pfählen gegrün-


dete Bauten (Pfahlgründung) bei
schlechtem Baugrund. 2. Der Pfahl-
bau kommt bereits in vorge-
schichtl. Zeit und bei primitiven
Kulturvölkern der Gegenwart vor
und wurde sowohl bei Vorrats- als
auch bei Wohngebäuden ange-
wandt, um diese vor Tieren zu
schützen, vielleicht auch zur Ver-
teidigung. P. stehen daher auch oft
in flachen Ufergewässern.
Engl. pile work, p. construction; frz. palafitte, Pfahlbau
construction lacustre; it. palafitta; sp. pala-
fito. den fränk. Königs, ist Mittelpunkt
der Verwaltung für den umliegen-
Pfalz (lat. palatium), königl. oder den Reichsbesitz und dient als
bischöfl. Verwaltungssitz, zumeist Stätte der Jurisdiktion; hier werden
befestigt. Die P. hat im frühen und auf Synoden und Reichsversamm-
hohen MA. mehrere Aufgaben: sie lungen Gesetze erlassen und Privi-
besorgt als Wirtschaftshof die Hof- legien ausgesprochen. Nicht zu-
haltung des in seinem weiten letzt ist die P. eine symbol. und
Reich herumziehenden, nicht in baukünstler. Darstellung der dt.
einer festen Residenz herrschen- Königsmacht. Seit otton. Zeit wird
diese Bauform zugleich mit einem
Teil der P.-Funktionen auch von
Bischöfen übernommen. Mit den
von Karl dem Großen errichteten

Karolingische Pfalz um 800,


Pfalzkapelle und Königshalle (Aula
regia) rahmen Unterkunfts-,
Repräsentations- und
Wirtschaftsbauten ein (aus: W. Koch,
Baustilkunde, S. 294; nach einem
Modell von L. Hugot, 1970).
361 Pfeife

P. beginnt der künstler. Ausbau. Pfalzkapelle → Pfalz.


Seit der Mitte des 13. Jhs. bilden
sich für den König feste Residen- Pfannendach → *Dachdeckung
zen aus. Die P. werden veräußert, mit S-förmig gekrümmten Dach-
meist an die Bürger der benachbar- ziegeln (Dachpfannen).
ten Städte. Nur die Bischofsp. blei- Engl. pantiled roof; frz. toit en pannes;
ben in ihrer Funktion bestehen, it. tetto di tegole fiamminghe; sp. techo de
tejas acanalonadas.
werden aber den gewandelten
Wohnansprüchen angepaßt. Für
das Bauprogramm der P. gibt es Pfarrkirche, Kirche für die Seel-
keine Grundregeln; je nach Ort, sorge eines zugeordneten Spren-
Zeit und Bauherr werden sehr un- gels mit dem Recht, die Sakramen-
terschiedl. Anlagen geschaffen. Die te zu spenden: Taufe, Abendmahl,
Firmung, Beichte, Ehe, letzte
P. besteht gewöhnl. aus einem
Ölung und Bestattung auf dem um
mehrschiffigen, ein- bis dreige-
die Kirche gelegenen Friedhof. Die
schossigen Saalbau (aula regia), ei-
P. ist gekennzeichnet durch verein-
nem oder mehreren Wohnbauten,
fachte Raumwirkung und geringe-
einer Toranlage, zuweilen auch
re Raumvielfalt und künstler. Ge-
einem Bergfried und Wirtschafts-
staltung, wenn auch örtl. und zeitl.
gebäuden, die auch getrennt liegen
verschieden bewußte Rezeptionen
können (curtis). Zu jeder P. gehört
von Bischofs-, Kloster- und Stifts-
eine Kapelle, zumeist freistehend kirchen zu beobachten sind.
im Hof, seltener an den Palas ange-
Engl. parish church; frz. église paroissiale;
baut oder über der Torhalle ein- it. parrocchia; sp. iglesia parroquial.
gerichtet; in der Nachfolge der
Aachener P.kapelle erscheint sie als Pfefferbüchse → Scharwacht-
oktogonaler Zentralbau oder als turm.
Saalkirche, aber auch als Doppel-
kapelle, die noch zusätzl. mit West-
empore im Obergeschoß ausge-
stattet sein kann. Die Gesamtan-
lage ist von Mauern und Gräben
geschützt. Die P. gleicht weitge-
hend den größeren Burgen von
Grafen oder Ministerialen, bes. in
stauf. Zeit, anfangs in Streulage
oder in achsialer Anordnung, dann
als Randhausburg. Eine gesonderte
Gruppe bilden nach 1233 die
königl. P. und Burgen Friedrichs II.
in Süditalien. Sie stellen eine Syn-
these von röm. Kastelltyp und zi- Pfeifen an einem
sterziens. Wölbungstechnik dar kannelierten Säulenschaft
und entwickeln Sonderformen.
Engl. imperial palace; frz. palais impérial; Pfeife, Verstäbung, kleiner Rund-
it. residenza imperale; sp. palacio imperial. stab, hauptsächl. am Säulenschaft,
Pfeifenkapitell 362

aber auch am → *Kapitell (→ P.ka- Pfeiler, Stütze aus Mauerwerk


pitell) vorkommend und manch- zwischen Öffnungen (Arkaden,
mal den unteren Teil der Kannelie- Türen, Fenstern u. dergleichen) mit
rung einer Säule füllend. rechteckigem, quadrat. oder poly-
Engl. pipe; frz. godron, pipe; it. rudente; gonalem Querschnitt, auch rund
sp. gallón. (jedoch keine Verjüngung und kein
Kapitell wie bei der Säule). Der P.
Pfeifenkapitell, seltene Form ei- kann Basis, muß Kämpfer haben
nes → *Kapitells, bestehend aus ge- (sonst Mauerrest). Je nach Lage und
bündelten und unten verjüngten Ausbildung eines P. spricht man
Kegelstümpfen (Pfeifen). von Freip., Wandp., Eckp., Kreuzp.
Engl. scalloped capital; frz. chapiteau avec und bei der Bündelung verschiede-
godrons; it. capitello rudentato, c. scanala- ner Dienste und Vorlagen von ei-
to; sp. capitel con gallones. nem Bündelp.; der Strebep. dient
zur Aufnahme des schräg gerichte-
Pfeil, Stich, senkrechter Abstand ten Gewölbeschubs (→ *Strebe-
zwischen Kämpferlinie und Scheitel werk). Dem P. können Halbsäulen
eines → *Bogens und eines → Ge- u. dergl. vorgelegt sein (P.vorlage).
wölbes. → Gliederpfeiler.
Engl. rise, camber; frz. montée, flèche, hau- Engl. pillar, pier; frz. pilier, pile; it. pilastro,
teur sous clef; it. freccia, monta; sp. montea. pila, pilone; sp. pilar, machón, poste.

Pfeiler
1 Freipfeiler 5 Kreuzpfeiler
2 Wandpfeiler 6 Rundpfeiler
3 Eckpfeiler 7 Pfeiler mit Pfeilervorlagen (Gliederpfeiler)
4 Doppelwandpfeiler 8 Pfeiler mit Kantendiensten
363 Pfosten

Pfleghof
(Beispiel: Tübingen,
Bebenhäuser Hof)

Pfeilerbasilika, Basilika, deren die Sparren unterstützen (→ *Dach-


Hochschiffwände von Pfeilern ge- konstruktion).
tragen werden (im Gegensatz zur Engl. purlin; frz. panne; it. corrente, terzera,
Säulenbasilika). arcareccio; sp. correa.
Engl. pier basilica; frz. basilique à piliers;
sp. basílica construída con pilares. Pfettendach → Pfette (→ *Dach-
konstruktion).
Pfeilervorlage, Halbsäule, Halb-
pfeiler (Wandpfeiler), Pilaster u. Pflaster, Befestigung der Erd-
dergl., einem → *Pfeiler zur Ver- oberfläche oder des Fußbodens mit
stärkung oder Gliederung vorge- im Verband verlegten Platten, Stei-
legt. nen (P.steine), Backsteinen (Klin-
Engl. pier buttress; frz. pilastre; sp. contra-
ker), Holzstöcken oder Betonstei-
fuerte para pilastras. nen.
Engl. pavement; frz. pavé; it. pavimentazio-
ne; sp. pavimento.
Pfeilhöhe, Pfeil, Stich eines
→ *Bogens, bezogen auf die Kämp-
Pfleghof, Stadthaus eines auswär-
ferlinie, oder einer Krümmung, tigen Klosters, das als Absteige-
bezogen auf die Sehne. quartier für Abt und Mönche,
Engl. rise, camber, height of camber; it. frec-
hauptsächl. aber als Stapelplatz für
cia, monta, saetta; sp. altura de la montea.
Handelsgüter des Klosters diente.
Pferdeköpfe, Zierrat an der Gie- Pforte (lat. porta), kleines Tor,
belspitze des niedersächs. Bauern- meist für den Klostereingang ge-
hauses. brauchte Bezeichnung.
It. teste di cavallo; sp. cabezas de caballo. Engl. gateway, postern; frz. porte, portillon;
it. portone, porta, portale; sp. portal, portón.
Pfette, parallel zum First verlau-
fende Hölzer, die beim Pfettendach Pfosten (Pfahl), eine in den Boden
auf Querwänden aufruhen und die (P.loch) eingelassene und gegen
Dachhaut tragen, beim Pfetten- Seitendruck verankerte Stütze aus
sparrendach als Firstp., Fußp. und Holz oder Metall, Hauptkonstruk-
Mittelp. auf Stuhlsäulen, Zangen tionselement des frühgeschichtl.
oder Binderbalken aufruhen und Hauses, dessen Wände aus Flecht-
Phra Chedi 364

werk zwischen P. bestanden. Auch nach sich. Im MA. finden sich P. in


bei Fenstern und Türen werden allen antike Vorbilder aufnehmen-
die senkrechten Seitenbegrenzungs- den Bauten. Seit der Renaissance
hölzer P. genannt. Falsch ist es mit ihrer allgemeinen Wiederauf-
jedoch, → Ständer, → Stiele oder nahme der röm. Bauformen gehört
→ Säulen im → Fachwerkbau als P. der P. mehr oder weniger regelhaft
zu bezeichnen, da ihnen die Bo- ausgebildet bis zum Ende des 19.
deneinspannung fehlt. Jhs. zu den wichtigsten Gliede-
Engl. post; frz. poste, poteau, montant; it. pa- rungsmitteln der repräsentativen
lo, montante, ritto; sp. poste. Architektur. Bes. in der frz. Ar-
chitekturtheorie des 17. /18. Jhs.
Phra Chedi, Prachedi (hinter- wurde dem P. von der Rangfolge
ind.), zylindr. Turmaufbau hinter- der Architekturglieder der Platz
ind. Tempel, der aus dem Glok- zwischen Säule und Lisene mit
kenstupa weiterentwickelt ist. einem genau festgelegten Aus-
druckswert zugemessen.
Phraprang (hinterind.), Turm hin- Engl. pilaster; frz. pilastre; it. parasta, semi-
terind. Tempelanlagen mit polygo- pilastro; sp. pilastra.
nalem Grundriß.
Pilzdecke, Stahlbetonplatte ohne
Piano Nobile (it.), Beletage, Unterzüge, die mit ihren oben pilz-
Hauptgeschoß eines größeren Ge- förmig verbreiterten Stützen (»Pilz-
bäudes (→ *Geschoß). säulen«) biegesteif verbunden ist.
Engl. mushroom floor; frz. plancher cham-
Piedestal (frz.), → *Postament, pignon; it. solaio a fungo; sp. techo macizo
sobre soportes con forma de hongo.
sockelartiger Unterbau meist eines
Stützglieds.
Engl.; sp. pedestal; frz. piédestal; it. piedis-
tallo.

Pilaster (lat.), Wandpfeiler mit Pilzdecke


Basis und Kapitell, meist auch mit
Kämpfer, oder zu definieren als Pilzkapitell, eine otton. Sonder-
eine der Wand vorgelegte Halbsäu- form des frühma. Kapitells, einer
le mit »rechteckigem Schaft« (bei umgedrehten Basis ähnelnder Ro-
Alberti »columna quadrangula«). tationskörper, der als Bossenform
Der P. ist abzuleiten aus der Antike des korinth. Kapitells gedeutet wer-
und weist auch zumeist antikisie- den kann, 950 bis 2. Hälfte des 11.
rende Kapitelle auf. Sein »Schaft« Jhs. in Sachsen und im Nieder-
kann kanneliert sein, seltener nach rhein-Maasgebiet auftretend.
unten verjüngt, bes. in Spanien It. capitello a fungo; sp. capitel con forma de
hongo.
(→ Estipite). Die Vorstufe des P. ist
in der → *Ante des gr. Tempels zu Pilzstütze, »Pilzsäule« → *Pilz-
vermuten. Die dekorative Einbe- decke.
ziehung der Säulenordnungen in Engl. mushroom column; frz. colonne
die röm. Architektur zog eine champignon; it. pilastro a fungo; sp. sopor-
umfassende Verwendung des P. te con forma de hongo.
365 Planetarium

Pinakel (lat.), Ziersäule, auch Fiale, schungen, meist an der südl. Chor-
Obelisk. oder Sakristeiwand.
Engl. pinnacle; frz. pinacle; it. pinnacolo;
sp. pináculo. Pisébau(weise), Piséebau, Lehm-
stampfbau, Aufführung von Mau-
Pinakothek (gr.), Gemäldegalerie. ern und ganzen Gebäuden aus Er-
de oder Lehm.
Pinienzapfen, bekrönendes Engl. cob construction; frz. bâtiment en
Schmuckelement, hauptsächl. als pisé; sp. construcción en adobe.
Knauf über dem Zeltdach eines
Rundtempels. Plafond (frz.), flache Decke.
Engl. pine cone; frz. pomme de pin; it. pi- Sp. cielorraso.
gna; sp. ornamento en forma de piña.
Plänergewölbe, ein falsches Ge-
wölbe aus unbehauenen, in Mörtel
gebetteten Steinen (Pläner = in
Platten brechender Bruchstein).
Engl. ragwork vault; it. falsa volta; sp. bóve-
da falsa.

Planetarium (lat.), mechan. Mo-


dell des Sonnensystems, vielfach
Pinienzapfen Bestandteil astronom. Kunstuhren,
seit dem späten 17. Jh. in bedeu-
Pischtak (pers.), monumentaler tender Größe geschaffen und auch
Toreingang der pers. → Moschee, in repräsentativen Gebäuden unter-
eine manchmal von → *Minaren gebracht, häufig in Verbindung mit
überragte, hohe Fassade mit spitz- einem → Observatorium. Das P.
bogiger Portalnische. enthält in der Regel neben dem
Kuppelsaal als Hauptraum und
Piscina (lat.), 1. Schwimmbassin Nebenanlagen meist einen Vor-
in den röm. → Thermen. 2. Tauf- tragssaal und Arbeitsräume.
becken des → *Baptisteriums. 3. Engl. planetarium; frz. planétarium; it., sp.
Becken mit Ausguß für liturg. Wa- planetario.

Pischtak (Beispiel: Isfahan, Sultan Hussein Medrese, 18. Jh.)


Planriß 366

Planriß → *Bauriß einer Bauhütte die quer darüber verlegte Decken-


der Gotik. platte (Deckenplatte 2) bilden eine
stat. Einheit. Werden schlankere
Platereske (span.), dem Kunstge- Balken (Rippen) in geringeren Ab-
werbe (bes. der Goldschmiede- ständen angeordnet, spricht man
kunst) entspringende Schmuck- von Rippendecke.
form der span. Baukunst, maur. und Frz. plancher de poutres en T; it. solaio pie-
got. beeinflußt und zeitl. zwischen no su travi di c.c.a.; sp. cubierta de losa con
Gotik und Renaissance liegend. vigas T.

Plattbollwerk, Bastion vor einer Plattenbauweise, industrielle


geraden Courtine. Montagebauweise, serienmäßige
Herstellung von Gebäuden aus
Platte, tafelförmiges, meist recht- großformatigen Wand-, Decken-,
eckiges Bauelement geringer Dik- Treppen- und Dachfertigteilen, vor-
ke, in der Baukunst formal als nehml. im Wohnungsbau. Die Ele-
Zwischenglied (Plinthe, Abakus), mente werden mit fertigen Sicht-
Hängep. (Mutulus), Abdeckp., als flächen, eingebauten Türen und
Wand- oder Fußbodenbekleidung Fenstern sowie Installationen in der
(Wand- oder Fußbodenp.), in der Fabrik vorgefertigt, zur Baustelle
Baukeramik Fliese genannt (→ Azu- transportiert und montiert. Als
lejos), oder im Stahlbetonbau kon- Werkstoffe dienen alle am Bau ver-
struktiv als Fundamentp., Decken- wendeten Materialien, bes. Holz
oder Dachp., Wandp. (Scheibe). und Beton als Voll-, Hohlraum-,
Engl. plate; frz. dalle, carreau; it. lastra, Rippen- und Kassettenplatten mit
piastra, piastrella; sp. plancha, panel, losa. wärmedämmenden Schichten. Um
1850 wurden in England gußeiser-
Plattenbalkendecke, Massivdek- ne Häuser aus großformatigen Ele-
ke aus Stahlbeton. Die an der Un- menten geschaffen, in Deutschland
tersicht vortretenden Balken und seit den 1890er Jahren aus Holz, zu
Anfang des 20. Jhs. in den USA
voll ausgebildet, hat die P. in den
1920er Jahren weite Verbreitung
gefunden. Nach dem 2. Weltkrieg
wurde die P. wiederaufgenommen,
bes. seit der Mitte der 50er Jahre in
der DDR.
Engl. panel construction; it. prefabbricazio-
ne ad elementi piani; sp. construcción con
paneles prefabricados.

Plattendecke, Massivdecke ohne


Unterzüge (→ *Plattenbalkendecke,
Deckenplatte 1).
Engl. slab and beam floor; frz. plancher en
a Plattendecke b Plattenbalkendecke dalles, p. de poutres; it. solaio a soletta di
c Rippendecke c.c.a. piena; sp. cubierta de losa sin soportes.
367 Platz

Plattenfries → *Fries, der aus ei-


ner Folge von Platten besteht, bes.
unter niederrhein. Zwerggalerien
der Romanik.
Frz. frise en panneaux; it. fregio a riquadri,
f. a pannelli; sp. friso en paneles.

Plattenmaßwerk, zwei spitzbogi-


ge Lanzettfenster mit Okulus dar-
über öffnen ähnlich wie beim Loch-
scheibenfenster eine unter einem
Überfangbogen zurückgestufte glat-
te Mauerfläche (Chartres), in die
außen flächig das Glas eingesetzt
ist. Marktplatz (Beispiel: Nürnberg)
a Rathaus c Schöner Brunnen
Plattenziegel, gleichbedeutend b Kirche d Marktstände
mit → Biberschwanz.
Engl. flat tile; frz. tuile plate; sp. teja plana.

Platz, wichtigstes Raumelement


der→ *Stadtbaukunst. Der P. dient
entweder wirtschaftl. Zwecken
(Marktp.), Volksversammlungen
oder festl. Aufzügen (Rathausp.,
Corso), oder reiner Repräsentation
und dem Zweck, Monumental-
bauten besser in Erscheinung tre-
ten zu lassen. Die geschlossenen P.
der Antike und des MA. waren nie
Verkehrsflächen im heutigen Sin-
ne, sie lagen abseits des Verkehrs Rathausplatz (Beispiel: Florenz, Piazza
della Signoria)
(→ *Agora, → *Forum). Seit der
a Palazzo Vecchio b Uffizien c Loggia
Renaissance und dem Barock wird dei Lanzi d Brunnen e Denkmal
der P. immer öfter in den Dienst
repräsentativer und monumentaler
Aufgaben gestellt. P. werden vor
den wichtigsten Bauwerken der
Stadt, um diese aus angemessener
Entfernung betrachten zu können,
oder an durch Denkmäler beton-
ten Schnittpunkten weitläufiger
Achsen angelegt. Mit der Zunah-
me des modernen Individualver-
Festplatz
kehrs entstand der Verkehrsp. (Ver- (Beispiel: Siena, Piazza del Campo)
kehrsknotenpunkt, → *Knoten 2) a Rathaus b Brunnen
Platzdorf 368

und mit der aufgelockerten Bebau- Platzdorf, Dorf, das sich um ei-
ung ging der Sinn für den geschlos- nen Platz gruppiert. Sonderfälle sind
senen P.raum weitgehend verloren. der Rundling und das Angerdorf
Engl., frz. place; it. piazza; sp. plaza. (→ *Dorfformen).

Platzelgewölbe, andere Bezeich-


nung für → *Böhmische Kappe.
Engl. surbased spherical vault; frz. voûte à
nappes, v. à bohémienne plate; it. volta a
vela a sesto ribassato; sp. bóveda bohemia
plana.

Pliestergeflecht, als Putzträger


Platz im Straßenraster für Holz- und Eisenteile, die mit
Strohlehm beworfen und mit einem
verzinkten Drahtgeflecht so über-
spannt werden, daß auch die Fugen
überdeckt sind. Urspr. aus dünnen,
schmalen oder breiteren auf Grat
kannelierten Latten (Pliesterlatten)
bestehend und anstelle der Beroh-
rung beim Deckenputz verwandt.

Plinthe (gr.), quadrat. Unterlags-


platte als Teil der → *Basis eines
Stützglieds.
Engl. plinth; frz. plinthe; it., sp. plinto.

Podest (neulat.), Treppenabsatz


Sternplatz am Beginn oder am Ende eines
Treppenlaufes bzw. zwischen den
Treppenläufen, meist an der Stelle
des Richtungswechsels (→ *Trep-
penformen).
Engl. landing (of staircase); frz. palier,
repos; it. pianerottolo; sp. descanso.

Podesttreppe, Treppe mit einem


oder mehreren Podesten (→ *Trep-
penformen).
Engl. staircase with landing; frz. escalier à
repos; it. scala a più rampe per piano; sp. es-
calera con uno o más descansos.

Architekturplatz, dreiseitig einheitlich Podium (gr.), erhöhter Unterbau


umbaut, gegen das Meer offen (Beispiel: (z. B. für Bauwerke, Schaustellun-
Lissabon) a Denkmal gen etc.).
369 Polychromie

Podiumtempel, Tempel auf ei-


nem hohen Unterbau (Podium)
mit einer Freitreppe an der Front.
Der P. kommt hauptsächl. in der
röm. Baukunst vor.
Engl. podium temple; frz. temple à podium;
it. tempio su podio; sp. templo sobre podio.

Point de vue (frz.), Blickpunkt.


Architekton. Blickfang in einer
Straßen- oder Gartenachse.

Point de vue Podiumtempel


(Beispiel: Rom, Tempel der Fortuna
Virilis, 1. Jh. v. Chr.)
Pokuna (ind.), architekton. ge-
rahmtes Wasserbassin für rituelle verschiedenfarbiges Baumaterial
Waschungen in Indien. bzw. verschiedenfarbigen Putz er-
reicht werden. Die Farbe spielt in
Polnischer Verband, Got. Ver- der Architektur eine heute meist
band, → *Mauerwerk, ähnl. dem unterschätzte Rolle. Sie wurde meist
Märk. Verband. gliedernd (strukturbetonend), aber
Engl. Polish bond; frz. appareil polonais; auch rein ornamental (symbol.),
it. concatenamento polacco; sp. trabazón po- später dekorativ oder maler., illu-
laca. sionist. und letztlich auch psycho-
log. angewandt. Die altägypt. Ar-
Polster, der → *Echinus des dor. chitektur war innen und außen bunt
Kapitells, auch das dem Echinus bemalt (die Kapitelle als Nachbil-
vergleichbare Element unter dem dungen von Bäumen, Pflanzen und
Volutenkörper des ion. → *Kapitells. Blüten, die Decken als Nachbil-
Engl. cushion, upholstery; frz. coussin, cous- dungen des Himmelblaus, oft mit
sinet, balustre, oreille; it. echino; sp. equino.
goldenen Sternen). Die gr. Tempel
Polsterquader, Quader mit pol- waren ebenso grellbunt bemalt wie
sterförmig ausgebildeter Bosse die Plastik, wodurch manche struk-
(→ *Mauerwerk). turelle Besonderheiten, die heute
Engl. chamfered stone, c. rustication;
nur noch schwach erscheinen (Tri-
frz. pierre de coussin, corps de c.; it. bugna glyphen) oder glatt sind (Echinus)
arrotondata, b. a cuscino; sp. chaflán. urspr. stark differenziert waren
(→ Dorische Ordnung). Auch durch
Polychromie (gr.), Verschieden- verschiedenartiges Material ver-
farbigkeit. Die P. der Architektur suchte man bereits seit dem Alter-
kann durch Bemalung oder durch tum die Architekturformen zu dif-
Polygon 370

ferenzieren. Bei Innenräumen vor rungen durch illusionist. Tiefenwir-


allem der Backsteingotik werden ar- kungen angestrebt wurden. Nach
chitekton. Gliederungen und Nach- der Ablehnung der Farbe durch
bildungen von Architekturformen den Klassizismus gewann die P. im
in Freskomalerei angebracht. Erst 19. Jh. erneute Bedeutung. Die mo-
die Renaissance schuf, bes. in Süd- derne Baukunst verwendet die bun-
deutschland und in der Schweiz, ten Farben neben weiß und schwarz
bemalte Zierfassaden (→ *Fassaden- (unbunte Farben) vorwiegend im
malerei). Außerdem findet man de- Kontrast zur Materialwirkung.
korative Nachbildungen von Werk- Engl. polychromy; frz. polychromie; it. po-
steinfassaden durch → Sgraffito an licromia; sp. policromía.
Backstein- und Fachwerkbauten.
Die Barockzeit brachte gemalte Polygon (gr.), Vieleck.
Scheinarchitekturen an Fassaden
Polygonal (gr.), vieleckig.
und vor allem in Innenräumen, wo-
bei manchmal auch Raumerweite- Polygonalmauerwerk, → *Mau-
Polychromie
erwerk, dessen Ansichtsfläche aus
polygonalen Steinen besteht.
Engl. polygonal masonry; frz. maçonnerie
polygonale; it. opera poligonale; sp. mam-
postería poligonal.

Polygonalsystem, Befestigungs-
system mit Trennung von Fern-
und Nahverteidigung. Das P. ver-
zichtet auf die Längsflankierung
Bemalung (Dor. Kapitell) entlang des Walls und die Bre-
chung der Wallinien und ist auf die
niedrige Flankierung aus Kasemat-
ten und Grabenwehren angewie-
sen.
Engl. polygonal system; frz. système poly-
gonal; it. sistema poligonale; sp. sistema de-
fensivo poligonal.

Polygonchor, besteht aus mehre-


Wechsel von verschiedenfarbigem
ren Seiten eines beliebigen Viel-
Material ecks und wird bestimmt durch das
Verhältnis der Seitenzahl zum je-
weiligen zu ergänzenden Polygon:
z. B. 5/10 Schluß; häufig schließt
der P. an einen mehrjochigen Vor-
chor an. Der P. kann auch zentrali-
sierenden Charakter erhalten, recht
zahlreich an got. Kirchen, bes. in
Spanien im späten 15. und 16. Jh.,
im süddt. und frz. Barock und
371 Portikus

schließlich vereinzelt im 19. Jh. teilt sein, auch können zwei oder
→ *Chor. drei Öffnungen zu einem P. zu-
Engl. polygonal choir; frz. chœur polygo- sammengefaßt werden. Manchmal
nal; it. coro poligonale; sp. coro poligonal. wird das P. durch einen Vorbau
(P.vorhalle) oder einen bekrönen-
Polystyl (gr.), vielsäulig. den Baldachin (P.baldachin) ge-
schützt. Manchmal ist es ein eige-
Pontonbrücke, Schiffsbrücke,
ner Baukörper von oft beträchtl.
→ Brücke auf verankerten Schiffen
Ausmaßen (→ Torbau, → *Pylon,
oder Schwimmkörpern (Pontons). → *Propylon). Man unterscheidet
Engl. pontoon bridge; frz. pont de bateaux, Haupt- und Seitenp.
p. de pontons; it. ponte di barconi, p. su
chiatte; sp. puente de pontones. Engl.; sp. portal; frz. portail; it. portale.

Porta (lat. Tor), Bezeichnung für Porta Praetoria (lat.), dem Prae-
die Torbauten des röm. Kastells torium gegenüberliegendes Tor ei-
(→ *Castrum). Diese befanden sich nes röm. → *Castrums.
jeweils an den beiden Endpunkten
Porta sancta (lat.), eine nur in
der sich kreuzenden Hauptstraßen
Jubeljahren geöffnete heilige Tür.
des Lagers (castrum), der via prae-
Das Vorbild von Babylon (Eteme-
toria und der via principalis: P.
nanki) wurde später in Rom (St.
praetoria an der dem Feind zuge-
Peter) übernommen.
kehrten Front, P. decumana an der
Rückseite des Castrums, P. (princi- Portière (frz.), Türvorhang, Ende
palis) sinistra links (von der Feind- des 19. Jhs. aus der → Draperie
seite gesehen) und P. (principalis) entwickelt.
dextra rechts an der querverlaufen- Engl. portiere; frz. portière; sp. antepuerta.
den Achse, dem Cardo. In der Re-
gel sind es zweiflügelige Tore, die Portikus (lat.), eine von Säulen
entweder aus der Mauerflucht nach (Säulenp.), seltener von Pfeilern
innen gezogen waren oder durch getragene Vorhalle vor der Haupt-
zwei vorspringende Türme flan- front eines Gebäudes. Bes. häufig
kiert waren, auch als Doppeltore kommt die P. in der klassizist. Ar-
mit außen Fallgatter und innen chitektur vor. Auch eine Säulen-
Flügeltor, dazwischen lag das Pro- halle mit geschlossener Rückwand
pugnaculum. (ähnlich der Stoa).
Engl., it. portico; frz. portique; sp. pórtico.
Portal (lat.), monumentales Tor,
meist mit bes. architekton. Rah-
mung, wie Gewände, → *Archivol-
ten (2), Tympanon, → *Wimperge,
Atlanten, Karyatiden, Dreiecksgie-
bel, Segmentgiebel, Pilaster, Wand-
säulen (→ *Säulenp., Stufenp.),
Bauplastik (Säulenfigurenp.), Bau-
keramik u. dergl. Das P. kann bei
größerer Breite durch einen Mit-
telpfosten (Trumeau-Pfeiler) ge- Portikus (Beispiel: Rom, Pantheon)
Postament 372

Postament (lat.), Piedestal, Un- gen die Belagerer ermögl. sollte.


terbau, in der Baukunst meist Sok- Schon in kleinasiat. Festungen vor-
kel von Stützgliedern oder Statuen. handen und durchgehend bis zum
Engl. pedestal, base; frz. piédestal; it. basa- Festungsbau des 17./18. Jhs. genutzt.
mento; sp. pedestal, base. Engl. sally-port, postern; frz. poterne de se-
cours; it. postierla, posterla, pusterla; sp. po-
terna.

Prachedi → Phra Chedi.

Praefurnium (lat.), Heizraum bei


→ Hypokausten.

Prälatur (lat.), Amtswohnung


Postament
einer Säule
eines Prälaten (höherer geistl. Wür-
denträger).
Engl. prelature; frz. prélature; it. residenza
prelatizia; sp. prelatura, residencia del prelado.
Postamt → Posthof.
Prang, Prasat (hinterind.), Tempel
Posthof, Stationsgebäude zum in Hinterind., dessen Cella auf ei-
Pferdewechseln und zur Über- nem Stufenberg steht.
nachtung der Boten und Reisenden.
Schon im röm. Reich organisiert,
Prang
dann durch die Fürsten Thurn und
Taxis seit Anfang des 16. Jhs. syste-
mat. errichtet. Sie umfaßten Stallun-
gen, Beherbergungsräume, Dienst-
räume und eine Postmeisterwoh-
nung. Repräsentative Gebäude seit
dem 18. Jh., zumeist in klassizist.
Formen. In der 2. Hälfte des 19. Jhs.
entstand das nur der Abfertigungs-
organisation dienende Postamt.
Frz. station de poste; it. stazione di posta;
sp. Estación de Correo.

Postica (lat.), hinterer Teil eines


röm.→ Wohnhauses.

Poterne (frz.), versteckter Ausgang


in der Mauer einer Burg oder Fe-
stung, auch mit einem kurzen Gang
durch Mauerdicke oder Wall, tun-
nelartig ausgebildet, der bei einem
feindl. Angriff einen schnellen
Rückzug in den Schutz der Befesti- (Beispiel: Angkor Thom, Baksei-Chang-
gungsmauern oder einen Ausfall ge- Krang)
373 Profilträger

Prasat → *Prang. Principia (lat.), im röm. Lager der


Standort der Zelte des Feldherrn,
Prätorium (lat.), Haus des Prae- Legaten und Tribunen, dann das
tors in einem röm. → *Castrum. feste Hauptgebäude eines röm.
Castrums.
Predella (it.), Altarstaffel, der auf
der Mensa aufsitzende Sockel eines Priorat (lat.), Kloster unter Lei-
Altarretabels oder des Schreins ei- tung eines Priors, abhängig vom
nes → *Flügelaltars, meist mit Male- Mutterkloster.
reien oder Bildwerken geschmückt Engl. priory; frz. priorat; it., sp. priorato.
oder als Reliquienbehälter.
Engl., it. predella; frz. prédelle; sp. predela. Privet → *Abtritt.

Prellstein, Abweichstein, Abwei- Prodomus (lat.), Vorhaus, Vorhal-


ser, Radabweiser, Radstößer, Stein le des röm. Hauses.
zum Schutz der Hausecken oder
Portallaibungen gegen Beschädi- Profanbau, ein Gebäude ohne
gung durch Fahrzeuge. kult. Bestimmung.
Engl. kerb(stone), guardstone; frz. boute- Engl. secular building; frz. ouvrage profane;
roue, butoir; it. paracarro; sp. guardacantón. it. edificio profano; sp. edificio profano, e.
secular.

Profil (it.), 1. Querschnitt eines


Bauelements (Gewände, → *Rip-
pe, → *Gesims u. dergl.), zusam-
mengesetzt aus Vor- oder Rück-
sprung, Hohlkehle, Stab oder
dergl. 2. Längsschnitt (Längsp.)
bzw. Querschnitt (Querp.) einer
Straße oder eines Geländes.
Prellstein Engl. profile; frz. profil; it. profilo; sp. perfil.
Presbyterium (gr.), für die Prie-
ster vorbehaltener Raumteil der Kir-
che im Bereich des Hauptaltars, in
Klosterkirchen durch Chorschran- Querprofil
ken, Lettner oder Chorgitter vom
Laienraum geschieden. Auf der
Nordseite des P. befand sich das Längsprofil
→ *Sakramentshaus, auf der Süd-
seite der Levitenstuhl, → Dreisitz Profilträger, ein aus Steg und
(→ Chor). Flanschen als T-, Doppel-T- oder
U-Profil gebildeter Metallträger
Preußische Kappe, tonnenseg- (→ Träger), dessen Ausbildung die
mentförmige → *Gewölbekappe bei freier Raumüberspannung auf-
zwischen Trägern. tretenden Zug- und Druckkräfte
Engl. Prussian vault; frz. voûtin à la prus- materialsparend aufnimmt.
sienne; it. voltina a sesto ribassato; sp. bove- Engl. steel section, s. girder; frz. poutre lami-
dilla prusiana. né, p. profilé; it. profilato; sp. viga perfilada.
Projektion 374

Projektion, Riß, Darstellung, An-


sicht eines Objekts durch Projizie-
ren auf eine Bildebene (Zeichen-
fläche). Die einfachste P. ist der
Normalriß (Normalp.). Um ein
Objekt vollständig darzustellen,
sind mindestens drei Normalrisse
erforderlich (Grundriß, Aufriß,
Seitenriß). Normalrisse sind win-
keltreu und längentreu, geben aber
keine so anschaul. Bilder wie Pa-
rallelrisse (Parallelp., Axonometri-
en). Die normale Axonometrie ist
im allgemeinen nicht winkeltreu
und wird zur Verbesserung der
Bildwirkung häufig mit verkürzten
Tiefenmaßen gezeichnet. Der Ein-
heitswürfel, der im Normalriß als
Quadrat erscheint, erscheint in der
normalen Axonometrie schiefwin-
kelig, jedoch mit parallelen Kanten.
Sind alle seine Kanten gleich lang
(isometr.) dargestellt und ist sein
scheinbarer Umriß ein regelmäßi-
ges Sechseck, so nennt man die
Darstellung Isometrie. Ist eine
nach hinten weisende Kante des
Einheitswürfels verkürzt (dimetr.)
dargestellt, heißt die Darstellung
allgemeine dimetr. Axonometrie,
bei der bes. bildwirksame Annah-
men genormt sind (Genormte di-
metr. Axonometrie). Die schiefe
Axonometrie entsteht aus Grund-
oder Aufriß bei frei angenomme-
ner Blickrichtung (Schrägriß oder
frontale Axonometrie): die Tiefen- Projektion
maße des Kavalierrisses werden vor Darstellungen des Würfels mit der
dem Aufriß aufgetragen, die Hö- Seitenlänge 1
henmaße des Militärrisses werden a Normalrisse
über dem Grundriß aufgetragen. Grundriß, Aufriß, Seitenriß und drei
Allgemeine schiefe Axonometrien Kreuzrisse
und normale Axonometrien kön- b kotierte Projektion
nen auch trimetr. angenommen c isometrische Axonometrie, »Isometrie«
d dimetrische Axonometrie
werden, d.h. alle Richtungen er- e trimetrische Axonometrie
scheinen in einem besonderen Ver- f isometrischer Militärriß
kürzungsmaßstab. Die Parallelp. g isometrischer Kavalierriß
375 Proportion

werden oft zur Unterscheidung


von der Zentralp. (Zentralperspek-
tive, → *Perspektive) Parallelper-
spektive genannt. Hinsichtl. der für
die eindeutige Darstellung notwen-
digen Anzahl von Bildern spricht
man von Eintafelp. (Perspektiven,
Parallelrisse, → Kotierte P.), Zwei-
tafelp. und Dreitafelp. (Normal-
risse). Die kotierte P. ist eine durch
Höhenmaße ergänzte Grundriß-
darstellung und wird hauptsächl.
bei Geländedarstellungen (Landkar-
ten) angewandt. Eine Sonderform
der kotierten P. sind die → *Bau-
risse der Gotik, bei denen Grund-
risse aus verschiedenen Höhen-
lagen in einer P. vereinigt werden.
Engl., frz. projection; it. proiezione; sp. pro-
yección.

Pronaos, Vorhalle der Cella (Naos)


des gr. Tempels (→ *Tempelfor-
men).

Proportion (lat.), Vergleich der


Maßverhältnisse (Höhe:Breite:Tie-
fe) von Bauteilen in bezug auf das
Ganze. In Antike und Renaissance
ging man vom unteren Säulenhalb-
messer (Modul) aus und brachte
alle Bauteile einer Säulenordnung
in ein Verhältnis von Vielfachen
bzw. Bruchteilen derselben. Doch
ließ sich nie eine feste Norm
(Kanon) bilden, weil sich die Ver-
hältnisse im Laufe der Entwick-
lung verändern. Im MA. ging man
auf einfache Grundfiguren, Kreis,
Quadrat (Quadratur), Dreieck (Tri-
angulation), zurück, d.h. P.systeme,
die auch vermessungstechn. be-
dingt waren. Auch der → *Goldene
Schnitt bildet eine Grundlage für
die P., doch wurde seine Bedeu- Proportion
tung oft überschätzt. Immer wie- 1 Antiker Modul 2 Ma. Quadratur
der galten auch die Verhältnisse des 3 und 4 Ma. Triangulation
Proportionsschlüssel 376

menschl. Körpers vorbildl., zuletzt Teil der Bühne des modernen


im → *Modulor. Theaterbaus zwischen Vorhang
Engl. proportion, ratio; frz. proportion; und Rampe bzw. Orchestergraben.
it. proporzione; sp. proporción. Engl., frz. proscenium; it., sp. proscenio.

Proportionsschlüssel, geometr. Proskenion (gr.) → Proscenium.


Grundfigur, aus der die Maßver-
hältnisse eines Bauwerks entnom- Prostas (gr.), Prostasis, Vorhalle
men werden können (→ *Achtort, des gr. → *Wohnhauses, dem Pro-
Quadratur, Triangulation). naos des Tempels vergleichbar, der
Engl. proportional scheme, p. key; it. ma- manchmal ebenfalls P. genannt
trice geometrica; sp. llave de proporciones, wird.
esquema d. p.
Prostylos, Tempel mit einer den
Propstei (lat.), Wohnsitz eines Pronaos umschließenden Säulen-
Propstes, Kloster unter der Leitung vorhalle an der Frontseite (→ *Tem-
eines Propstes, abhängig vom Mut- pelformen).
terkloster.
Engl. provostship; frz. prieuré; it. prepositu-
ra; sp. residencia del preboste.

Propugnaculum (lat.), vorgescho-


benes Verteidigungswerk, auch der
Raum zwischen innerem Flügeltor
und äußerem Fallgatter bei röm.
Kammertoren. Im MA. Fanghof
(→ *Torzwinger).
Engl. bulwark, rampart; it. propugnacolo;
sp. propugnáculo.

Propylon (gr.), Propyläen, Torbau


eines meist von hohen Mauern
umschlossenen gr. Tempelbezirks
(Temenos). Das P. hat meist eine
oder mehrere Türen, eine größere
äußere und eine kleinere innere
Vorhalle. Ähnl. Formen wurden in
der Renaissance und bes. im Klas-
sizismus aufgegriffen. Bei früh-
christl. → *Basiliken wird auch der
→ *Anteportikus P., bei antiken
Chalcidikum genannt.

Proscenium (lat.), 1. erhöhte Büh- Propylon


ne vor der Scenae frons und zwi- (Beispiel: Athen, Akropolis, Propyläen)
schen den Paraskenien beim röm. A Äußere Westvorhalle
→ *Theaterbau. 2. Vorbühne, der B Innere Ostvorhalle
377 Putz

Proszenium → Proscenium. Pteron (gr.), Pteroma, Fläche zwi-


schen Cella und Säulenkranz des
Prothesis (gr.), Oblationarium, gr. Tempels (→ *Tempelbau, Peri-
urspr. ein Tisch neben dem Altar dromos).
für die Opfergaben, dann auch klei-
ner Raum auf der Evangelienseite Pueblo (span.), Indianersiedlung
nördl. neben dem Chor zur Vorbe- im S. der Vereinigten Staaten von
reitung des Meßopfers (→ Diako- Amerika. Der P. besteht aus zahl-
nikon), besonders in orthodoxen reichen (bis zu 500) neben- u. über-
Kirchen mit reichen Ausmalungen einanderliegenden Wohnelementen.
versehen.
Frz. prothèse; sp. prótesis. Pulpitum (lat.), 1. Rednertribüne,
Kanzel. 2. Mittelteil des Pro-
Protodorische Säule, Stütze über sceniums eines antiken Theaters
regelmäßig vieleckigem Grundriß (→ Theaterbau).
mit Abakus als Kapitell (Abakus-
säule). Sie tritt im Neuen Reich Pultdach, Halbdach, halbes Sat-
Ägyptens auf und gilt formal als teldach, das manchmal an eine hö-
Vorstufe der dor. → *Säule. here Mauer anschließt (→ *Dach-
Engl. proto-Doric column; frz. colonne pro- formen).
todorique; it. colonna protodorica; sp. co- Engl. single-pitch roof, lean-to r.; frz. com-
lumna protodórica. ble à potence, c. en appentis, toit adossé;
it. tetto ad una falda; sp. techo adosado.
Prytaneion (gr.), Amtshaus einer
gr. Stadt. Pulvinus (lat.), Kissen, Seitenrolle
des ion. Kapitells, deren vordere
Pseudobasilika (gr.) → *Staffel- Ansicht die Volute bildet.
halle. Engl., frz. pulvinus; it. pulvino; sp. rollo la-
teral del capitel iónico.
Pseudodipteros (gr. falscher Dip-
teros), 1. Tempel mit Wandsäulen Punkthaus → Turmhaus, Hoch-
(Pseudoperipteros) und umgeben- haus über einem dem Quadrat
dem Säulenkranz. 2. Tempel mit angenäherten Grundriß.
doppeltbreitem Pteron, jedoch Engl. point block building; frz. bâtiment con-
centré; it. edificio a scala centrale; sp. edifi-
ohne die innere Stützenreihe eines
cio tipo torre.
Dipteros (→ *Tempelformen).
Pünte, Point, Bollwerkspunkt,
Pseudoperipteros (gr. falscher Spitze zwischen den beiden Facen,
Peripteros), Tempel mit Wand- Scheitelpunkt des ausspringenden
säulen anstelle eines Säulenkranzes Winkels einer Flesche oder Ba-
(→ *Tempelformen). stionspitze.

Pseudoprostylos (gr. falscher Putz, Mörtelüberzug als Außenp.


Prostylos), Tempel mit Wand- oder Innenp. (Stuck), Deckenp.
säulen anstelle der Säulen an den oder Wandp. vorkommend. Eine
Stirnseiten (→ *Tempelformen). Sonderform des Innenp. ist der
Putzarchitektur 378

→ Stucco lustro. Auf den Unterp. glatten Materialien (Beton, Metall,


folgt der Oberp. (Feinp.). Je nach Holz u.a.), auch frei aufgehängt für
den Beimengungen unterscheidet Scheindecken (Rabitzdecken).
man Zementp., Kalkp. und Gipsp. Engl. lath (-ing); frz. support d’enduit;
Edelp. ist eine Mischung aus bes. sp. soporte de estuco.
ausgewählten Grundstoffen, eben-
so der Steinp. Mehrere farbige Pyatthat (hinterind.), Turmauf-
P.schichten sind Voraussetzung für bau mit ungerader Geschoßanzahl
das Sgraffito (Kratzp.). Die Römer (bis sieben), der sich in Hinterin-
nannten ihre verschiedenen P.- dien über der Cella eines Tempels,
bzw. Stuckarten opus albarium, über einer Kapelle oder über einem
opus arenatum, opus tectorium, Thronsaal erhebt.
opus album und opus coronarium
Pyknostylos (gr. dichtsäulig),
bzw. marmoratum.
enge Säulenstellung, bei der das
Engl. plaster, stucco; frz. enduit, chemise,
→ *Interkolumnium 1½ unteren
crépi; it. intonaco, coperta; sp. estuco.
Säulendurchmessern entspricht.
Putzarchitektur, landschaftl. be-
grenzte Ausbildung der Oberfläche Pylon (gr.), 1.Torbau des ägypt.
der Bauwerke in Putz als klimat. Tempels mit zwei turmähnl., ge-
bedingter Schutzüberzug über böschten Bauten, in deren Schlit-
Backsteinmauerwerk oder auch zen Fahnenmasten aufgestellt wer-
Fachwerk. Die P. variierte oft die den. Im Innern des P. sind Trep-
Architekturformen des Steinbaus pen, die Fronten waren oft mit
und entwickelte als eigene materi- Reliefs geschmückt. 2. Pfeilertür-
algerechte Schmuckform das plast. me einer Hängebrücke, an denen
und frei modellierte Stuckwerk das Tragwerk aufgehängt wird
(→ Stuckatur) und das flächige und (→ *Brücke).
farbige → Sgraffito. Vor allem in
Süddeutschland tritt häufig → *Fas-
sadenmalerei auf.
Engl. stucco architecture; sp. arquitectura
en estuco.

Putzhaut, der Putzüberzug einer


Mauer oder Wand. Im MA. war die
P. meist nur wenige mm dick und
nicht mit der Latte geebnet, son- Pylon
dern folgte den Unebenheiten des (Beispiel: Edfu, Horustempel)
Mauerwerks.
Engl. plaster coat, stucco c.; frz. surface Pyramide (ägypt.-gr.), Grabbauten
d’enduit; it. strato di intonaco; sp. capa de ägypt. Pharaonen. Über quadrat.
estuco. Grundfläche errichteter Baukörper
mit unter einem Neigungswinkel
Putzträger, Rohrmatten, Draht- von rund 50° allseitig geböschten
ziegelgewebe, Holzlatten u. dergl. Oberflächen. Die P. ist wohl aus
zur Erhöhung der Putzhaftung an der Mastaba, Stufenmastaba und
379 Qamriya

Stufenpyramide
(Beispiel: Sakkara,
Grabanlage des Djoser)

Knickpyramide

Pyramide (Beispiel: Abusir,


Pyramide des Sehure)

Stufenp. entstanden. Die Abtrep-


pung einer Stufenp. ist jedoch
nicht durch Aufstockung, sondern
durch Ummantelung zu erklären. Q
Eine Sonderform ist die Knickp.
mit gebrochenem Neigungswinkel. Qa’a (arab.), Ka’a, Grundform des
In Ägypten sind alle Formen der P. arab. Hauses mit zusammengefaß-
Pharaonengräber. Dagegen tragen tem Hof und Liwan, öfter T-för-
die Stufenp. Babyloniens (→ *Zik- mig ausgebildet. Sie kann als Vor-
kurat, Stufenberg) Hochtempel, bild für Moscheen gedient haben.
die wie die Tempel auf den Stu-
fenbergen Altamerikas meist zur Qamriya (arab.), Fensterfüllung
Beobachtung von Himmelskör- der islam. Baukunst Ägyptens aus
pern (Sonnenp., Mondp.) dienten. meist geometr. durchbrochenen
Auf → *Stufenbergen stehen auch
einige Tempel (→ *Prang) in Hin-
terindien.
Engl. pyramid; frz. pyramide; it. piramide;
sp. pirámide.

Pyramidendach, Zeltdach, Dach


in Pyramidenform (→ *Dachfor-
men). Qamriya
Engl. pyramid roof; frz. comble pyramidal,
toit p.; it. tetto a piramide; sp. techo pirami-
dal.
Qasr 380

Gipsplatten, in deren Öffnungen Quadratisches Schema, Grund-


bunte Gläser eingesetzt sind. rißeinteilung einer Basilika der
roman. Zeit, für die das Vierungs-
Qasr (arab. nach lat. castrum), Kasr, quadrat die Einheit ist und das
Schloß (→ Alkazar). Querhaus wie das Langhaus bei
gleicher Breite ein Vielfaches des
Qatai (arab.), Katai, befestigter Vierungsquadrates bilden (→ *Ge-
Bezirk einer arab. Stadt mit Mo- bundenes System).
schee oder Palast als Zentrum. It. impianto a modulo quadrato; sp. esque-
ma de módulos cuadrados.
Qibla (arab.), Kibla, die nach
Mekka weisende Richtung (Gebets- Quadratur, Proportionsschlüssel
richtung) der Hauptachse einer zur Bestimmung der Maßver-
Moschee, die durch die Gebets- hältnisse von Bauteilen unterein-
nische (→ *Mihrab) gekennzeich- ander und in Bezug auf das Ganze
net ist. (→ *Proportion).
Engl., it. quadratura; frz. quadrature; sp. cua-
Qiblawand, flache Abschlußwand dratura.
gegenüber dem Haupteingang ei-
ner Moschee. Quadrierung, Nachahmung des
Frz. mur qibla; it. parete della qibla; sp. pa- Aussehens eines Quaderbaus durch
red frente a la entrada de una mezquita. Ziehen von Scheinfugen im Putz
(Quaderputz) oder durch Bema-
Quader (lat.), Hau- oder Werk- lung.
stein in regelmäßiger Form mit Frz. carroyage; sp. cuadrícula.
meist glatten, parallelen Flächen,
deren Spiegel (Fläche) von einem Quadrifrons (lat.), ein vierseitiger
1,5–4,0 cm breiten Randschlag um- Triumphbogen (→ *Tetrapylon).
geben ist. Sonderformen mit un-
ebener Sichtfläche sind → Bos- Quadriga (lat.), Viergespann,
senq. oder → Rustika (Spiegel bronzenes Gespann mit vier Pfer-
weitgehend unbehauen, Randschlag den vor einem Streitwagen. Die Q.
meist vorhanden, opus rusticum), war oft auf einem → *Triumph-
→ Buckelq. (Spiegel roh behauen,
bogen angebracht, doch sind nur
buckelförmig vorstehend), → *Dia-
die vier Pferde einer einzigen Q.
mantq. (Spiegel einem Facetten-
aus der Antike erhalten (heute über
schliff ähnl. vorstehend) (→ Stein-
dem Eingang von S. Marco in Ve-
bearbeitung, → *Steinmetzzeichen,
nedig). Eine Q. aus klassizist. Zeit
→ *Mauerwerk).
befindet sich z. B. auf dem Bran-
Engl. ashlar, cut stone; frz. pierre carrée,
carreau; it. concio squadrato; sp. pieda de
denburger Tor zu Berlin.
talla, sillar.
Quadriportikus (lat.), ein auf vier
Quadermauerwerk, → *Mauer- Seiten von einer Portikus umgebe-
werk aus Quadersteinen. nes → *Atrium.

Quaderputz → Quadrierung. Quadrum → Chorjoch, → *Chor.


381 Querhausfront

Qubba (arab.), Kuppel, auch islam. hauses, die nicht immer gleich
Grabbau mit Kuppel. breit bzw. gleich hoch wie dieses
sein muß und an die unmittelbar
Querachse → *Achse. die Apsis anschließt. Bei roman.
Kirchen folgt auf das Q. oft noch
Querdach, Zwerchdach, Dach mit ein Chorjoch, wodurch der Grund-
quer zum First des Hauptdachs ver- riß kreuzförmig wird (Kreuzarme,
laufendem First (→ *Dachformen, Kreuzflügel, Transepte). Die Durch-
→ *Auslucht). dringung von Langhaus und gleich-
Engl. transverse roof; frz. toit transversal, hohem Q. ergibt (bei gleichen
comble t.; sp. techo transversal. Breiten) das Vierungsquadrat eines
Querschiffs. Bei → *Doppelchöri-
Quergurt, Querbogen, Transver- gen Anlagen können bes. in otton.
salbogen, quer zur Längsachse eines Zeit auch zwei Q. vorkommen.
Raumes gespannter Entlastungs- Den Q.flügeln können halbrunde
bogen (→ *Gurtbogen), → *Gewöl- oder polygonale Konchen als
befeld. Nord- und Südabschluß angefügt
Engl. transverse arch; frz. arc doubleau sein (→ *Dreikonchenanlage).
transversal; it. arcone transversale; sp. arco Engl., frz. transept; it. transetto; sp. crucero.
transversal.
Querhausapside, Apsis an den
Querhaus, Querschiff, quer zum Ostseiten der Querhausarme. Sie
Langhaus verlaufender Bauteil. Bei können auch gestaffelt sein, wobei
der frühchristl. Basilika eine seitl. der Chor mit der Hauptapsis am
Ausweitung am Ostende des Lang- weitesten nach O. vorstößt. Bei Zi-
sterzienserbauten sind die Q. meist
kleine Rechtecknischen, die un-
mittelbar nebeneinander liegen.
Engl. transept apse; frz. apside de transept;
it. abside del transetto; sp. ábside de cru-
cero.

Querhausarm, Kreuzarm, Kreuz-


flügel, Transept, Teil des Querhau-
ses seitl. des Vierungsquadrats.
Beim quadrat. Schema (→ Gebun-
denes System) hat der Q. die Grö-
ße des Vierungsquadrats, so daß
das Querhaus drei Quadrate um-
schließt.
Engl. transept arm; frz. aile de transept, bras
Querhaus de t., croisillon; it. braccio del transetto;
1 Querhaus an einer frühchristlichen sp. brazo de crucero.
Basilika
2 Seitliche Erweiterung des Langhauses
3 Durchdringung von Lang- und Querhausfront, Stirnfläche eines
Querhaus sowie Chorjoch (Quadrum) Querhausarms. Bei dreischiffigen
in ausgeschiedener Vierung Querhausanlagen werden vor allem
Querhausturm 382

in der frz. Gotik reiche Fassaden R


ausgebildet, die ähnl. der Westfas-
sade gegliedert sind.
Rabitzgewebe, Drahtgewebe aus
Querhausturm, runder oder poly- verzinktem Eisendraht von 10–
gonaler Turm an der nördl. und 12 mm Dicke und 2 cm Maschen-
südl. Stirnmauer des Querhauses. weite, das in Holz- oder
Eisenrahmen verspannt und durch
Engl. transept tower; frz. tour de transept;
it. torre del transetto; sp. torre de crucero. Eisenstäbe versteift werden kann.
Dieses Gerippe wird mit Kalk-,
Gips- oder Zementmörtel bewor-
Querhauswinkelturm, Turm fen. Rabitzkonstruktionen eignen
über dem östl. oder westl. Joch des sich bes. zu freitragenden, leichten
Seitenschiffs vor dem östl. oder Scheidewänden und nachträgl.
westl. Querhaus. eingezogenen Decken.
Engl. wire lathing; it. rete portaintonaco;
Querriegel, bes. betont ausgebil- sp. textura sistema Rabitz.
detes Querschiff roman. Kirchen
in der Auvergne (→ *auvergnat. Rabitzgewölbe, -decke, Gewölbe
Querriegel). bzw. Decke aus → Rabitzgewebe
mit Mörtelwurf.
Quersaal, Querraum, Saal, dessen Engl. wire plaster ceiling; frz. voûte Rabitz,
plafond Rabitz; it. volta (v. soffittatura)
längere Achse quer zur Hauptachse Rabitz; sp. bóveda y cielo sistema Rabitz.
verläuft z. B. die Säulensäle ägypt.
Tempel (→ *Tempelbau) und islam. Radabweiser, Radstößer, Ab-
→ *Moscheen, german. → *Kö- weichstein, Abweiser → *Prellstein.
nigshallen, → *Thermen u. dergl. Engl. fender pole, spur stone; frz. chasse-
Engl. transverse hall; frz. salle transversale; roue; it. paracarro (di porta carraia), p. a
it. sala transversale; sp. sala transversal. muro; sp. guarda ruedas.

Querschiff → *Querhaus, dessen Radfenster, → *Rundfenster mit


Decke die gleiche Höhe wie das speichenartiger Unterteilung, die
Mittelschiff hat. als Vorform des Maßwerks be-
zeichnet werden kann.
Engl. wheel window; frz. rose du bras, roue
Quertonne, Tonnengewölbe, des- de Saint-Cathérine; it. rosone; sp. ventana
sen Scheitellinie – im Gegensatz zur tipo rueda.
Längstonne – quer zur Hauptachse
eines Raums verläuft (→ *Gewöl- Radial, von einem Zentrum aus-
beformen). gehend, z.B. Kapellen eines Kapel-
Engl. transverse barrel vault; frz. voûte trans- lenkranzes (→ *Chor) oder Stra-
versal; it. volta a botte disposta traversal- ßensystem einer → *Idealstadt.
mente; sp. bóveda transversal. Engl., frz.; sp. radial; it. radiale.

Querverband, Konstruktion des Radialstadt, eine Stadt, der ein


Dachgerüsts zwischen jedem Spar- System radial von einem Zentrum
renpaar. ausstrahlender Straßen zugrunde-
383 Rapputz

liegt (→ *Idealstadt). Seit dem En- Rahmen- und -Füllungstür, →


de des 19. Jhs. ist die durch Ring- *Tür aus Rahmen und Füllungen
und Gürtelstraßen ergänzte R. (Zweifüllungstür, Dreifüllungstür).
Modell einer funktionellen Gliede- Engl. paneled door; frz. porte à panneaux;
rung des Stadtkörpers. it. porta specchiata; sp. puerta con marco y
Engl. radial city; frz. ville radiale; it. cittá entrepaños.
radiale; sp. ciudad radial.
Rampe, schräg ansteigende Zu-
Radkan (pers.), zylindr. Grabturm fahrt oder Zugang (schiefe Ebene)
mit Kegeldach. zu einem erhöhten Platz, einer
Terrasse oder einem Bauwerk. Mo-
Radstößer, Abweiser, Radabwei- numentale Rampen kommen bei
ser → *Prellstein. ägypt. → *Terrassentempeln; bei
assyr. Palästen und Zikkurats vor.
Rähm, horizontales, auf Ständer Beim Bau der Pyramiden verwen-
oder Stuhlsäulen (Stuhlr., regional dete man R. zum Materialtrans-
auch Pfette) aufgezapftes, längsver- port. R. mit gewendeltem Lauf
bindendes und die Wand oben ab- nennt man Wendelrampen (Wen-
schließendes Holz; Oberr.-, Hochr.- deltürme: Samarra → *Spiralturm,
und Unterrähmkonstruktion sind → *Minar).
Zimmerungsarbeiten, bei denen Engl. ramp; frz. rampe (d’accès); it., sp. rampa.
sich das R. oberhalb, mit Abstand
oberhalb bzw. unterhalb der Balken- Randhausburg, Burg, bei der die
lage befindet (→ *Fachwerkbau). Rückseite des Gebäudes die Funk-
Engl. head, rail; frz. sablière supérieure; tion der Ringmauer übernimmt
it. trave (di edificio a ossatura lignea); sp. ca- oder bei der die Häuser an die
rrera.
durchgehende Ringmauer ange-
Rähmbau, veraltete Bezeichnung baut sind und mit ihr eine baul.
für Stockwerkbau (→ *Fachwerk- Einheit bilden. Eine R. war in
bau). frühstauf. Zeit eine vollentwickelte
Burganlage, die sich u. a. in Eng-
Rahmen, 1. rahmenförmig ge- land häufig findet.
knicktes Tragwerk aus Holz, Stahl
oder Stahlbeton, dessen Knick- Randschlag, Kantenschlag, ge-
punkte biegesteif ausgebildet sind. naue Zurichtung der Kanten eines
R. mit eingespannten Auflagern Quadersteins.
können durch den Einbau von Engl. recessed margin; frz. refend; it. bordo
Gelenken stat. bestimmbar werden del concio; sp. corte del borde.
(→ *Gelenk 2); 2. R. und Füllung
(→ *Füllung). Rapport, regelmäßige Wiederkehr
Engl. frame; frz. cadre; it. 1. telaio, 2. cor- derselben Form eines Musters, z.B.
nice, intelaiatura; sp. 1. marco, 2. bastidor. bei Friesen, Tapeten oder Geweben.
Engl. repetition; frz. rapport; it. rapporto;
sp. repetición regular de un modelo.

Rapputz, einmaliges Bewerfen


Rahmen der Wandfläche mit Mörtel mittels
Raster 384

einer Kelle (Kellenputz), mit wel- Rasthaus, an Autobahnen gelege-


cher der R. auch notdürftig geglät- nes Restaurant, das im Gegensatz
tet wird. R. wird in Kellern und zum Motel keine Herberge ist.
Dachräumen, aber auch zweilagig Engl. motorway restaurant, rest stop;
am Außenbau verwandt. frz. aire de service principale; it. autogrill,
Frz. enduit fouetté; it. intonaco rustico, ar- posto di ristoro; sp. restaurante de carretera.
riccio; sp. enlucido áspero.
Ratha (ind.), Rath, kleiner, dem
Götterwagen nachgebildeter Stein-
tempel, der meist monolith. aus
dem Felsen gehauen und manch-
mal mit Rädern geschmückt ist
(Mamallapuram).

Enger Raster Weiter Raster Rathaus, städt. Verwaltungsgebäu-


de; im Obergeschoß Ratssitzungs-
Raster, rechtwinkeliges Liniennetz zimmer mit den Engen (Sektions-
als Ordnungsschema des → Skelett- zimmer) und einigen Schreibstüb-
baus. Die Stützen des Skelettbaus
sind im Grundriß auf die Kreu-
zungspunkte des R. (R.punkte)
bezogen. Ein enger R. liegt der
Anordnung nur einer Öffnung
zwischen den tragenden Stützen
zugrunde, ein weiter R. der Anord-
nung mehrerer durch nichttragen-
de Stützen getrennter Öffnungen
zwischen den tragenden Stützen.
Engl. screen, grid; frz. trame; it. reticolo (di
riferimento); sp. retículo.

Ratha
(Beispiel: Mamallapuram, Dharmaradscha Rathaus
Rath, 7. Jh.) (Beispiel: Augsburg, Rathaus)
385 Rauchstubenhaus

chen, außerdem ein großer Festsaal; (Rauchfangträger, Mantelknagge)


im Erdgeschoß geräumige, häufig unterstützt. Das R. ist in der Regel
gewölbte Hallen für Verkaufstische gegen die Steigungslinie des Rauch-
und Lohnschreiber, dazu Wach- fangs abgeschrägt.
und Arrestlokale; seit dem 19. Jh. Engl. manteltree; frz. poutre de hotte; it. ar-
Vermehrung der Räume bis hin zu chitrave del camino, cornice del c.; sp. viga
modernen Bürogebäuden. de la campana de la chimenea.
Engl. town hall; frz. hôtel de ville; it. muni-
cipio, palazzo municipale; sp. municipalidad.
Rauchloch, in einfachen Wohn-
hütten und Rauchhäusern eine Öff-
nung im Dach, die zum Abziehen
des Rauchs über der offenen Feu-
erstelle dient.
Engl. opaion, eye; sp. abertura para la salida
del humo.

Rauchstubenhaus, bes. in der


Steiermark und in Kärnten, aber
z.T. auch im östl. Deutschland ver-
breiteter Typ des Bauernhauses, des-
Rathaus sen Herdstelle keinen Rauchfang
(Beispiel: Bremen, Rathaus) hat, so daß der Rauch durch kleine
Luken im Gebälk der »schwarzen
Rauchfang, Kutte, Schurz, Herd- Küche« entweicht. Ursprüngl. war
mantel, untere, trichterförmige Aus- nur eine Feuerstelle, die als Herd u.
weitung des → *Schornsteins über Ofen zugleich diente, vorhanden.
offenen Herden, → *Kaminen usw. Engl. smokeroom house; frz. (maison de)
Der R. überdeckt den ganzen fumior; sp. casa de campo con cocina sin
Herd, damit der Rauch vollständig campana.
abgeführt wird. Als Rauchmantel
ist der R. fester Bestandteil des
Kamins. Mit dem offenen Herd-
feuer ist auch der R. im 19. Jh. aus
den Wohnhäusern verschwunden.
Ein Nachklang ist die Dunstab-
zugshaube über dem Herd moder-
ner Einbauküchen.
Engl. mantel, chimney hood; frz. hotte,
manteau de cheminée; it. cappa del camino;
sp. campana de la chimenea.

Rauchfangholz, Mantelbaum,
Schurzholz, das zum Tragen eines
gemauerten Rauchfangs bestimm- Kärntner Rauchstubenhaus
te horizontale Holz, entweder in A Kammer D Abort
mächtige Mauern eingespannt oder B Dienstleutstube E Kachelstube
durch bes. hierzu ausgeführte mas- C Laube F Rauchstube
sive Pfeiler, auch durch Knaggen 1 Rauchstubenofen 2 Herd 3 Kachelofen
Rauhputz 386

Rauhputz, Putz mit rauher Ober- Verschnitt verschiedener Gewölbe


fläche durch Verwendung grobkör- auf. Als bewußte Ausdrucksform
niger Zuschlagstoffe oder auch verwendet die Spätgotik kurvierte
durch spätere künstl. Aufrauhung Gewölberippen (→ *Gewundene
(Spritz- oder Graupelputz, Besen- Reihung), das Barock kompli-
putz). Der R. dient meist als Un- zierteste Kuppelverschneidungen
terputz (Anwurf), auf dem der (→ *Kuppel) und den ausgebauch-
Feinputz aufgetragen wird. ten Fassaden folgende oder aus der
Engl. roughcast plaster; frz. crépi, crépis- Fassadenfläche herausgedrehte Dia-
sure; it. intonaco rustico; sp. enlucido áspero. dembogen, bes. an Portalen.
Frz. arc d’une pénétration (de voûte); it. arco
Raum, in der Baukunst ein von d’intersezione all’incrocio fra volte; sp. arco
Baukörpern oder von Oberflächen de intersección y ensamble cruzado.
raumbildender Konstruktionen
(z.B. von Wänden) begrenzter und Raumbühne, die vom Zuschau-
dadurch sinnl. wahrnehmbarer Teil erraum nicht abgetrennte, sondern
im Innern eines Baukörpers oder mit diesem zu einer Einheit ver-
umgrenzt von verschiedenen Bau- bundene Bühne eines modernen
körpern eines städtebaul. Gefüges. Theaters, die den Kontakt zwi-
Der R. wird in seiner Wirkung schen Bühnengeschehen und Zu-
durch die Eigenschaften seiner Be- schauer verstärken soll (→ *Thea-
grenzungen und durch deren Ver- terbau).
hältnis zueinander und zum Men- It. palco a tre fronti; sp. escenario moderno
schen wesentl. bestimmt und seine unido a la sala de espectadores.
Gestaltung ist neben der des Bau-
körpers das eigentl. Thema allen Räumliches Tragwerk, Kon-
baukünstler. Schaffens. Der ge- struktion aus Holz oder Stahl,
schlossene R. (Innenraum) kann deren Tragelemente sich entspre-
durch Durchlöchern oder Ent- chend dem Kräfteverlauf räuml. in
fernen einer oder mehrerer seiner der Längs-, Quer- und Diagonal-
Umschließungen in den offenen richtung erstrecken.
R. übergehen (Hof, Platz; R. mit Engl. space frame, spatial structure; frz. struc-
Glaswand). Dem uralten Bestre- ture spatiale, s. tridimensionnelle; it. strut-
ben, den geschlossenen R. durch tura portante reticolare spaziale; sp. estruc-
Entmaterialisierung seiner Begren- tura espacial, e. tridimensional.
zungen (Mosaik, Malerei, Glasma-
lerei) zu erweitern, steht die mo- Raute, geometr. Figur in Form
derne Tendenz zum unbegrenzten eines schiefwinkligen Parallelo-
R. gegenüber (Auskleidung mit gramms mit gleichen Seitenlängen.
Spiegeln, Glaswände). Die R. tritt als Dekoration in Rei-
Engl. space; frz. espace; it. spazio; sp. recin- hung als Band (→ Rautenfries)
to, cuarto. oder flächenfüllend auf.
Engl. lozenge; frz. losange, rhombe; it. lo-
Raumbogen, Verschnittkurven sanga, rombo; sp. losange, rombo.
verschieden gekrümmter Flächen
(Kurven höherer Ordnungen). In Rautendach, → *Dachform, de-
der Baukunst treten sie stets beim ren Dachfläche in Form von vier
387 Refektorium

Rhomben (Rauten) zwischen vier erdicke oder mehr eingezogen und


Giebeln den Abschluß bildet. entweder voll geöffnet oder mittels
Engl. lozenge roof; it. tetto a falde romboi- Mauerzungen abgeschnürt ist. Hin-
dali; sp. techo romboidal. sichtl. seiner Funktion ist er ident.
mit der → *Apsis. Er findet sich vor-
Rautenfries, → *Fries von abstrakt nehml. bei einfachen Saalkirchen,
geometr. Bildung, deren Grund- seltener bei großen Kirchen; später
element Rauten sind. Bes. in der wählen häufig die Reformorden
normann. und roman. Baukunst. den R., der auch von rechteckigen
Engl. lozenge fret; frz. frise de losanges; Nebenchören begleitet sein kann
it. fregio a losanghe; sp. friso romboidal. wie bei Zisterzienserkirchen.
Engl. rectangular choir; frz. chœur rectan-
Rautengewölbe, Netzgewölbe gulaire; it. coro rettangolare; sp. coro rec-
der spätgot. Baukunst, dessen Par- tangular.
allelrippen in der Grundrißpro-
jektion Rauten bilden (→ *Gewöl- Redan (frz.), offenes Werk als aus-
beformen). springender Winkel in der Form der
Engl. net vault; frz. voûte réticulée; it. volta Contregarde, jedoch nicht wie die-
nervata a proiezioni romboidali; sp. bóveda se an ein anderes Werk gebunden
romboidal. (→ Ravelin).
Frz. redan; sp. resalto.
Ravelin (frz.), zur Sicherung des
Glacis der Kurtine vorgelegtes Au- Redoute (frz.), 1. Tanzsaal. 2.
ßenwerk in Form eines Halb- Kleines, trapezförmiges oder poly-
monds, ab Mitte des 16. Jhs. auch gonales Vorwerk einer Festung, aus
drei- oder fünfeckig; die Facen geraden Linien und aus aussprin-
sind zu den Schulterpunkten des genden Winkeln bestehend.
Bollwerks gezogen, die Kehlen des Engl. 2. redoubt; frz. 2. redoute; it. 1. sala da
R. liegen an der Contrescarpe. Eine ballo, 2. ridotta, ridotto; sp. 1. sala de baile,
kleinere Anlage nennt man → Re- 2. reducto.
dan oder → Flesche.
Engl., frz. ravelin; it. rivellino; sp. revellín. Reduit (frz.), Versteck oder Rück-
zugswerk (Turm) in einer Festung
Rayon (frz.), Zone um die Festung (→ Zitadelle).
mit baul. Beschränkungen, bzw.
Bauverbot. Refektorium (lat.), redemtorium,
Frz. rayon; sp. zona restringida de una for- Remter, Speisesaal in einem →
tificación. *Kloster. Das R. liegt in der Regel
in dem der Kirche gegenüberlie-
Rayonnant (frz. strahlend), strah- genden Flügel des Kreuzgangs.
lenförmiges → *Maßwerk der frz. Neben dem Kapitelsaal ist es bes.
Gotik des 14. Jhs. in Zisterzienserklöstern baukünst-
Frz. rayonnant; sp. radiante. ler. gestaltet; der längsrechteckige
Raum ist häufig durch eine Säu-
Rechteckchor, ein quadrat. oder lenstellung und Kreuzgrat- bzw.
rechteckiger Raum, der gegenüber Kreuzrippengewölbe zweischiffig
dem Kirchensaal zumeist um Mau- geteilt und enthält ein Katheder
Regulae 388

mit Bet- und Lesepult, das auch in seite des Deichs gereiht sind. 2. In
einer Mauernische erhöht ange- Gebirgsgegenden das Waldhu-
ordnet sein kann. Die Zisterzienser fendorf, bei dem die Hufen mit
hatten im Westflügel der Klausur den Gehöften an einem Bach bzw.
ein zweites R. für die Konversen. an einer Talstraße aufgereiht sind
Im späten MA. wurde neben dem (→ *Dorfformen).
R. auch ein beheizbares Winter-R.
eingerichtet. Im Barock kann der Reihenhaus, miteinander in fort-
Grundriß auch oval sein. – Das R. laufender Reihung (Zeilenbauwei-
in den orthodoxen Klöstern ist mit se) verbundene ein- oder mehrge-
dem Katholikon (Kirche), einem schossige Einfamilienhäuser mit
genau bestimmten Bau- und Deko- gemeinsamer Zwischenmauer und
rationsprogramm, der zweitwich- Brandmauern in Abständen von
tigste Bau. Es liegt unmittelbar ge- etwa 30 m.
genüber dem Kirchenhauptportal, Engl. terrace(d) house, am. row house;
auch mit gemeinsamem Narthex. frz. habitation individuelle en série; it. casa
Seltener wird das R. als freistehen- a schiera; sp. casa en hilera.
der Sonderbau an die Klausur
angefügt. Es ist ein flachgedeckter, Reihentriforium → Triforium,
selten gewölbter Saal, der im W. in dessen Öffnungen in einheitl. Aus-
einer Apsis und zwei kleineren, bildung und Folge von Dienst zu
seitl. Nischen für Weihrauch en- Dienst reichen, in Burgund aus an-
det. Der Eingang befindet sich an tiken Motiven entwickelt und der
der Ostseite. Ile-de-France verbreitet. → *Wand-
Engl. refectory; frz. réfectoire; it. refettorio; aufbau.
sp. refectorio.
Reihung, → *gewundene Rei-
Regulae (lat.), kleine Plättchen hung, im Grundriß kurvenförmig
mit sechs Tropfen (Guttae) unter ausgebildete Gewölberippen.
der vorspringenden Leiste (Taenia) Engl. alignment; frz. alignée, alignement;
des Architravs der → *Dorischen sp. alineación.
Ordnung. Die Anzahl der R. ent-
spricht den Triglyphen und den Reitersparren, Schiftsparren
Metopenfeldern. (→ Schifter), die auf die Kehl-
sparren aufgeklaut werden.
Reiber, Vorreiber, Fensterbeschlag, Engl. dormer rafter; frz. chevron de croupe,
drehbarer Griff zur Verriegelung der empanon; it. puntone cavaliere; sp. cabio
Fensterflügel, bes. zur Betätigung montado.
des senkrechten Stabs, dessen ge-
bogene Enden in untere und obere Reithalle, rechteckiger Hallen-
Ösen eindrehen. bau. Weitgespannte, freitragende,
Frz. frottoir; it. maniglia di finestra; sp. pe- hölzerne Dachkonstruktionen mit
rilla de ventana. seitl. Emporen. Seit dem 17./18. Jh.
häufig in fürstl. Residenzstädten
Reihendorf, Kettendorf, 1. in für die Ausbildung der Reiter in
Marschgebieten das Marschhufen- stehenden Heeren, aber auch für
dorf, dessen Häuser an der Innen- Reiterspiele und Wettkämpfe des
389 Relief

Relief
1 Relief mit versenktem Hintergrund
Hofadels. Seit dem 19. Jh. aus- (Flachrelief)
schließl. als Exerzierhäuser für 2 aufgetragenes Relief (Hochrelief)
berittene Truppenteile genutzt, in 3 versenktes Relief (Koilanaglyph,
der Moderne für Sportzwecke. Basrelief)
4 aufgetragenes Relief mit vertieften
Engl. riding house; frz. manège couvert; Umrissen
it. maneggio coperto; sp. picadero (cubierto).
eine R.zeichnung oder durch In-
Reitstiege, Reittreppe, von Pfer-
standsetzung bzw. Wiederaufbau
den benutzbare Innentreppe mit
erfolgen. Doch ist eine zu weitge-
breiten, flachen Stufen, deren Tritt-
hende R. dann nicht zu empfehlen,
fläche häufig leicht ansteigt (Ram-
wenn sie nicht ganz gesichert ist
penstiege); im 15. /16. Jh. im Bau-
oder nur noch unbedeutende ori-
programm früher Schloßbauten
ginale Reste erhalten sind.
(→ Eselstreppe).
Frz. escalier à giron rampant, e. à pas-de
mule; it. cordonata; sp. escalera inclinada
Relief (frz.), plast. Komposition, in
para los caballos. der Form von → Basr., → Flachr.,
Hochr., → Koilanaglyphen oder
Rekonstruktion (lat.), Versuch dergl. mehr oder weniger stark
der Wiederherstellung des urspr. herausgearbeitet, jedoch immer
Aussehens eines abgebrochenen mit dem Mauergrund verbunden
oder durch Umbau stark veränder- (→ *Baumodell).
ten Bauwerks. Die R. kann durch Engl., frz. relief; it. rilievo; sp. relieve.
Rekonstruktion (Beispiel: Krems/Donau, Gozzoburg)

vor der Rekonstruktion nach der Rekonstruktion


Relieforthostaten 390

Relieforthostaten, unterste seitiges, schiefwinkliges Parallelo-


Schicht des Mauerwerks aus grö- gramm bilden (→ *Dachformen 19).
ßeren Steinen (→ *Orthostaten) mit Engl. rhomboid roof, helm r.; frz. comble
Reliefs. R. finden sich meist am rhomboïdal; it. tetto a falde romboidali;
Unterbau assyr. und hethit. Paläste. sp. techo romboidal.
Engl. relief orthostat; frz. orthostate en
relief; it. ortostate con rilievi; sp. sócalo con
Rhythmus (gr.), in der Baukunst
relieves. Aufeinanderfolge immer wieder-
kehrender Gruppen von Grundele-
Remise (frz.), Geräteschuppen, menten, gleicher oder unterschied-
im Zusammenhang mit Schloßan- licher Länge bzw. Art (Joche, Tra-
lagen bes. für Wagen und Kutschen. vée, Haupt- und Nebenstützen,
Engl. coach house, carriage house; frz. re- → *Stützenwechsel).
mise; it. rimessa; sp. cochera, cobertizo. Engl. rhythm; frz. rythme; it., sp. ritmo.

Rempart (frz.), an der Innenseite


der Ringmauer angeschütteter Wall.
Engl. rampart; frz. rempart; it. ramparo;
sp. muralla, fortificación.

Remter, Speisesaal (→ Refekto-


rium) einer → *Ordensburg des
Deutschordens.
Engl. refectory; frz. réfectoire; sp. refectorio.

Retabel (lat.), Altaraufsatz über der


Mensa (→ *Altarr.).
Engl., frz. retable; it., sp. retablo.

Retirade (frz.), Abschnittswall,


auch kleines Verteidigungswerk auf
der Contrescarpe.
Engl. lavatory; frz. retirade; it. ritirata; sp. re-
ducto.

Retrochor (Engl. retro-choir), in


England ein den Seitenschiffen des
Langhauses entsprechender Chor-
umgang hinter den Chorgestühlen.

Revers (frz.), Kehrseite, die dem


Verteidiger Deckung bietende Seite
einer Festungsanlage, z. B. die In-
nenböschung des Walls oder die
äußere Grabenwand.
Remter
Rhombendach, Dach auf Tür- (Beispiel: Marienburg, Ordensburg,
men, dessen Dachflächen ein gleich- 14./15. Jh.)
391 Ringmauer

Ribat (arab.), dem pers.-türk. Han zern (Riemchen), in die die Bohlen
entsprechende Herberge, die mit eingenutet sind, ein außerordentl.
einer Medrese oder einem Mauso- dichter Abschluß, bes. in süddt.
leum verbunden sein kann, haupt- Fachwerkhäusern bis ins 18./19. Jh.
sächl. in Tunesien. üblich.
Frz. plafond à listel; sp. cielo de tabletas.
Riefelung, parallel geführte, verti-
kale Rillen oder Kerben (→ Kanne- Riemchenfußboden, Holzfußbo-
luren). den aus schmalen Latten, die dicht
Engl. fluting; frz. cannelure; it. scanalatura; aneinandergefügt sind, heute häu-
sp. estría.
fig zu quadrat. Platten zusammen-
Riegel, 1. waagerechtes Holz zwi- geklebt als Parkettersatz dienend.
schen Stützen gezapft oder über Frz. parquet à listel, p. la viennoise; it. par-
Stützen geblattet; man unterschei- quet; sp. piso de tabletas.
det Schwellr., Geschoßr., Sturzr.,
Kopfr., Rähmr., Brustr. 2. Ein dreh- Riese, mhdt. »Ryse«, pyramiden-
oder schiebbares (Schubr.) Ele- förmiger, krabbenbesetzter und in
ment aus Holz oder Metall, um die einer Kreuzblume endigender Helm
eine Öffnung verschließende Klap- einer → *Fiale.
pe oder Tür festzuhalten. → *Fach- Engl. fortified church; frz. pyramidon; it. gi-
werkbau. gante; sp. piramidión.
Engl. bar; frz. entretoise, moise; it. traversa;
sp. tirante, traversa, cerrojo. Rikoschettscharte, Haubitzen-
scharte, Schießscharte mit nach au-
Riegelbalken, ein in einem Mau- ßen ansteigender Überwölbung.
erkanal einschiebbarer Balken, der
bei geschlossenem Tor auf der In- Ringanker, → Anker, der ein Ge-
nenseite über dieses hinweg in eine bäude oder einen Bauteil (Turm-
entsprechende Maueraussparung helm, Kuppel) ringförmig um-
geschoben wird und dadurch die schließt.
Torflügel auch gegen kräftigen It. tirante anulare, armatura a.; sp. anclaje
Druck sichert. anular.
Engl. cross beam, rail beam; frz. épar(t), tra-
verse, barre; it. chiavaccio, catenaccio, spran- Ringgewölbe, → *Gewölbeform
ga di legno; sp. travesaño, tranca, barra. mit kreisförmig verlaufender Schei-
Riemchen, 1. Riemenstein, der tellinie, meist eine Ringtonne.
Länge nach gespaltener Backstein, Frz. voûte annulaire; it. volta anulare; sp. bó-
veda anular.
der am Beginn bzw. Ende einer
Mauer als Ausgleichsstein in den
Ringkrypta, eine der halbkreisför-
Verband eingefügt wird. 2. → *Par-
migen Apsismauer folgende → Stol-
kett. 3. → Riemchendecke.
lenkrypta, → *Konfessio.
Engl. thong, strap; frz. mulet, mulot, savon;
it. mezzolungo, tozzetto; sp. tabletas de me- Frz. crypte annulaire; it. cripta anulare;
dio largo. sp. cripta anular.

Riemchendecke, Bälkchendecke, Ringmauer, 1. Mauerring, Bering,


Raumüberdeckung aus Kreuzhöl- ringförmig verlaufende Stadtmau-
Ringpultdach 392

er (→ *Stadtbefestigung). 2. Man- der (→ *Schaftring, Bund, Wirtel)


telmauer, Zingel, Cingulum, Um- unterteiltem Schaft.
fassungsmauer einer ma. → Burg Engl. banded column; frz. cadenas à rou-
oder einer frühgeschichtl. Flieh- leaux; it. colonna cerchiata; sp. columna
burg. anillada.
Engl. enceinte, ring wall; frz. mur d’encein-
te; it. (muro di) cinta; sp. muro anular. Ringstab, ein mit ringförmigen
Zwischengliedern versehener Rund-
Ringpultdach, Pultdach, das sich stab (meist als Gewölberippe).
ringförmig um einen höheren, zen- Frz. baguette annelée, b. bandée; it. tondo
tralen Baukörper, z. B. um einen cerchiato; sp. junquillo anillado.
Chor, schließt (→ *Dachformen).
It. tetto a falda troncoconica; sp. tejado sim- Ringstraße, eine ringförmig den
ple anular. alten Stadtkern umgebende und
auf den eingeebneten Gräben und
Ringsäule, Bundsäule, Säule mit Stadtwällen angelegte Straße. R.
durch ringförmige Zwischenglie- sind eine für das 19. Jh. typ. Form

Ringstraße (Beispiel:
Wien, Ring 1857 ff.)

A Stadt
B Vorstadt
a Donau-Kanal
b Wienfluß
c Ringstraße i Palais Schwarzenberg
d nicht einbezogene j Karlskirche m Votivkirche
Restfläche des Glacis k »Forum« von G. Semper n Kai
e Stephansdom (Neue Hofburg, Museen) Die o Stadtpark
f Hofburg westl. (linke) Hälfte der Neuen p Schwarzenbergplatz
g Hofstallungen Hofburg nicht ausgeführt. q Oper
h Technische l Rathausviertel (mit Parlament r Burgtheater
Hochschule und Universität) s Lastenstraße
393 Rippe

der Stadterweiterung und wurden Tempels. Die R. war zunächst aus


oft monumental ausgestaltet. Terrakotta, später meist aus Stein.
Frz. voie de ceinture; it. ring, circonvalla- Da Ablaufrohre nicht bekannt wa-
zione; sp. circunvalación. ren, floß das Dachwasser durch
Wasserspeier, meist Löwenköpfe ab.
Ringtonne, Ringgewölbe, ring- It. sima; sp. moldura, sima.
förmig um einen meist höheren
Baukörper (Zentralbau) oder um
eine Mittelstütze gelegte Tonne,
z. B. über Ringkrypta, Chorum-
gang, Zwerggalerie (→ *Gewölbe-
formen).
It. volta a botte anulare; sp. bóveda de cañón Rinnleiste mit Wasserspeiern
anular.
Rinnstein → Gosse, → Abzugsgra-
Rinne, offene Leitung mit Gefälle
ben.
aus Holz, Metall oder Stein zur
Engl. gutter; frz. caniveau; it. tombino; sp. cu-
Ableitung von Flüssigkeiten. In der neta.
Baukunst hauptsächl. die → *Dach-
rinne, beim antiken Tempelbau die Rippe, frz. Ogive, verstärkender,
→ *Rinnleiste (Sima).
rippenartiger Konstruktionsteil ei-
Engl. gutter; frz. cuvette, entonnoir; it. ca- ner Stahlbetondecke (→ R.decke)
nale di scolo; sp. canalón, canaleta.
oder eines Gewölbes (R.gewölbe).
Die R. sind nicht immer sichtbar,
Rinneisen, zum Tragen der Dach-
sondern können in der Gewölbe-
rinne bestimmter eiserner Haken,
schale oder auch am Gewölbe-
der auf die Sparren genagelt wird.
rücken (→ Obergurt) liegen. Das
Engl. gutter hanger, g. brace; frz. gouttière,
tuyau fendu; sp. gancho de apoyo del cana-
R.gefüge ist ein Skelett mit nicht-
lón. tragenden Füllungen (Wangen,
Kappen u. dergl.). In der Spätzeit
Rinnleiste, eine in Karniesform der Gotik sind R. oft nur dekorativ
aufgebogene Traufleiste (Sima) unter eine tragende Gewölbeschale
über dem Kranzgesims des antiken gesetzt. In der Endphase können

Rippenprofile
1 Bandrippe
2 abgeschrägte R.
3 ausgekehlte R.
4 Rundstabr.
5 –7 Birnstabr. mit Hohlkehlen
Rippendecke 394

sich die R. auch ganz von der Ge- Rippenkuppel, eine → *Kuppel
wölbeschale loslösen und frei hän- aus tragenden Rippen und nicht-
gen (Zweischichtengewölbe). Je tragenden Füllflächen. Die Rippen
nach der Lage der R. unterscheidet treten oft nicht aus der Gewölbe-
man entsprechend den dazugehö- schale hervor. Sind die füllenden
rigen Bogen (→ Gewölbeformen) Kappen segelförmig gebläht, so daß
Wandr. oder Schildr., Querr. oder die Rippen zwischen ihnen als
Gurtr., Gratr., Diagonalr. oder scharfe Grate erscheinen, spricht
Kreuzr., Kehlr. und Scheitelr. Die man von Segel- oder Schirmge-
frühesten R. hatten rechteckigen wölbe.
Querschnitt (Bandr.), doch kom- Engl. ribbed dome; frz. voûte en dôme, v.
men auch Rundstäbe, teilweise coupole, v. domiciale; it. cupola a costoloni;
Ringstäbe oder Bündelungen mit sp. cúpula nervada.
Hohlkehlen, Birnstäbe, sowie Ver-
bindungen und Varianten dieser Rippenzwickel, in der Baukunst
Formen vor. des Islams gebräuchl. Sonderform
Engl. rib, nerve; frz. nervure, côte; it. costo- der Gewölbezwickel (Pendentifs)
la, nervatura; sp. cuaderna, nervio. mit gekreuzten Rippen, die Rau-
tenformen umschließen. (→ *Grab-
Rippendecke, Massivdecke aus moschee).
Stahlbeton. Die an der Untersicht It. pennacchio nervato; sp. pechina nervada.
in kurzen Abständen vortretenden
schlanken Rippen und die quer Risalit (it.), vor die Flucht des
darüber verlegte Deckenplatte bil- Hauptbaukörpers vorspringender
den eine stat. Einheit (→ *Platten- Bauteil, der auch höher sein kann
balkendecke). und oft ein eigenes Dach hat. R.
Engl. ribbed ceiling; frz. plancher à nervu- kommen hauptsächl. bei Profan-
res; it. soletta nervata; sp. cielo nervado. bauten der Barockzeit vor. Je nach
der Lage des R. unterscheidet man
Rippengewölbe, ein von → *Rip- Mittelr. (mit Giebel auch Fronti-
pen getragenes Gewölbe, z. B. spiz), Seitenr. bzw. Eckr. Ein nicht
Kreuzr., Sterngewölbe, Netzge- durch alle Geschosse reichender
wölbe, Fächergewölbe, Domikalge- vorgezogener Teil der Fassade heißt
wölbe u. dergl. (→ *Gewölbefor- Vorbau, weiter vorgezogene Eck-
men). In der Spätzeit der Gotik gibt bauten nennt man Flügel. Einen
es auch Gewölbe mit nichttragen-
den Stuckrippen, die nur formal
als R. bezeichnet werden können,
→ Zweischichtengewölbe, deren
Rippen frei unter der selbsttragen-
den Gewölbeschale verlaufen, fer-
ner frei nach unten durchhängen-
de R. (→ *Abhängling 1) und R. Risalit
mit → *gewundener Reihung. (Beispiel: Johannishus/Karlskrona,
Engl. ribbed vault; frz. voûte à nervures; Schloß)
it. volta a costoloni, v. a nervature; sp. bóve- a Seitenrisalit (Eckrisalit)
da nervada. b Mittelrisalit
395 Rolladen

vom Hauptbaukörper stärker abge- ßen Abständen der Pfetten die


hobenen Eckr. mit besonderer Dachhaut zu tragen. Sie werden
Dachform nennt man auch → *Pa- urspr. mit ihren Wurzelenden an
villon. die Firstpfette gehängt oder mittels
Engl. projection, wing pavilion; frz. avant- eingebohrtem Holznagel, auch
corps; it. avancorpo, risalto; sp. resalto. paarweise mittels Zapfenschloß
oder Kämmung verbunden und
Riß, zeichner. Darstellung eines über die Firstpfette gelegt. Über
Objekts (→ *Projektion). Man un- den Rähmbalken (Fersenbaum) als
terscheidet Normalr. (Grundr., Sei- Traufrand sind sie frei vorgekragt
tenr., Aufr., Kreuzr.), Parallelr. (Axo- und bilden den wandschützenden
nometrie) u. → *Perspektive. Als Dachüberstand. Sie sind zu unter-
Schrägr. bezeichnet man die fron- scheiden vom → Sparren, der ein
tale Axonometrie mit den Sonder- verzimmertes, selbsttragendes Glied
formen Kavalierr. und Militärr. Die des Dachgerüsts ist.
→ *Baurisse der Gotik sind Son- Frz. chevron; it. travicello; sp. cabrio, cabio.
derfälle der Kotierten Projektion.
Engl. crack; frz. plan perspectif; it. proiezio- Rofendach → Rofen.
ne; sp. proyección.
Roland, eine Ritterfigur mit erho-
Ritterdach, Kronendach, eine Art benem Schwert – wohl ein Rechts-
der → *Dachdeckung, bei der jede symbol – auf dem Marktplatz einer
Dachlatte zwei Reihen versetzter Stadt. Der bekannteste R. steht auf
Biberschwanz-Ziegel trägt. dem Markt zu Bremen.
Engl. Roland column; frz. (statue de) Ro-
Engl. high-pitched roof; frz. toit couronné,
land; it. statua di Orlando; sp. estatua de
t. en cavalier; it. tetto a cavaliere; sp. tejado
Rolando.
coronado.
Rolladen, → *Fensterladen, der aus
Riwaq (arab.), eigentl. Säulenvor- einzelnen Holzlatten oder aus Well-
halle, meist aber speziell die einen blech besteht und auf einer Welle
Hof umgebenden Säulenhallen aufgerollt werden kann. An beiden
einer Moschee. Seiten ist eine U-Schiene zur Füh-
rung angebracht, die Welle mit dem
Rocaille (frz.), 1. Muschelwerk in aufgerollten Laden ist im Rolladen-
künstl. Grotten. 2. Muschelformen kasten untergebracht.
ähnl., asymmetr. Dekorationsele- Engl. roller blind; frz. volet roulant, jalousie
ment der Spätbarockzeit, nach dem vénitienne; it. persiana avvolgibil; sp. per-
der ganze Stil auch Rokoko ge- siana enrollable.
nannt wurde.
Engl., frz., it. rocaille; sp. rocalla.

Rofen, Dachschräghölzer, mit de-


nen ein auf Dachbalken (Pfetten)
liegendes oder hängendes Dach ge-
bildet wird; sie sind kein Konstruk-
tionsglied des eigentl. Dachgerüsts,
sondern dienen nur dazu, bei gro- Rocaille
Rollenfries 396

Rollenfries, → *Fries aus waage- Rondell (frz.), 1. runder, dicker


rechten zylindr. Rollen, in mehre- Turm, runde Bastion oder halb-
ren übereinanderliegenden Lagen kreisförmiges Vorwerk vor einem
mit Hohlräumen abwechselnd. Tor. 2. Rundbeet, das häufig durch
Engl. billet; frz. billettes, billette cylindrique, Plastiken, Wasserbecken oder Blu-
moulure hachée; it. fregio a rulli; sp. mol- menschmuck bes. hervorgehoben
dura cortada cilíndrica. wird.
Engl. 1. round tower, 2. rondel; frz. rondelle;
Rollschar, Rollschicht, gemauerte it. 1. bastione circolare, 2. rondeau, rondò,
Schicht aus hochkant gestellten aiuola circolare; sp. arandela.
Bindern (→ *Mauerwerk).
Engl. rowlock; frz. assise de briques posées
Rondengang (frz.), gedeckter
de champ; it. corso di mattoni di costa; Gang hinter dem inneren Wall ei-
sp. hilera de ladrillos colocados de canto. ner Festung, auch hinter einer
Brustwehr oder einer Schartenmau-
Rolltreppe, Treppe mit mechan. er.
fortbewegten Stufen. Frz. chemin rond, c. couvert; it. rondello;
Engl. escalator; frz. escalier roulant; it. scala sp. ronda.
mobile; sp. escalera mecánica.
Rose, mit Maßwerk geschmücktes
Rollwerk, hauptsächl. in der dt. got. → *Rundfenster.
Renaissance vorkommende Deko- Engl. rose, rosette; frz. rose, rosace, rosette;
it. rosone; sp. rosetón, rosa.
ration mit verschlungenen und auf-
gerollten Bandformen, vor allem bei Rosette (frz.), stilisierte Abstrak-
Wappen und Kartuschen, ähnl. dem tion einer Blütenform, bei der um
→ *Beschlagwerk (→ *Kartusche).
einen runden Kern Blütenblätter
Engl. scrollwork; frz. (cartouche à) enroule- angeordnet sind. R. sind schon in
ment (s); it. cartoccio; sp. adornos de volu-
ta. der babylon. Kunst (Babylon, Pro-
zessionsstraße und Thronsaal)
Römisch-dorische Ordnung, nachgewiesen und kommen in fast
modifizierte gr. → *Dorische Ord- allen Epochen der Kunst vor.
nung, deren Säulen eine Basis und Rostra (lat.), Name der Redner-
unter dem Echinus einen Halsring tribüne auf dem Forum Romanum,
haben. Der R.d.O. ist die toskan.
Ordnung ähnlich (→ *Säulenord-
nungen).
Engl. Roman-Doric order; frz. ordre ro-
main-dorique; it. ordine architettonico
romano-dorico; sp. orden románico dórico.

Römisch-ionische Ordnung,
ziemlich schemat. Abwandlung der
gr. → Ionischen Ordnung (→ *Säu-
lenordnungen).
Engl. Roman Ionic order; frz. ordre ro-
main-ionique; it. ordine architettonico ro- Römisch-dorische Römisch-ionische
mano-ionico; sp. orden románico-iónico. Ordnung Ordnung
397 Rundkirche

Rundbogen, Halbkreisbogen (→
*Bogenformen).
Engl. round arch, Roman a.; frz. (arc en)
plein cintre; it. arco a tutto sesto; sp. arco de
medio punto.

Rundbogenfenster, Fenster mit


halbkreisförmigem Bogenabschluß
(→ *Fensterformen).
Engl. Roman window; frz. fenêtre arquée;
it. finestra ad arco a tutto sesto; sp. ventana
Rosetten an der Untersicht eines arqueda.
Gesimses
Rundbogenfries, → *Fries aus
genannt nach den an ihr angebrach-
kleinen aneinandergereihten Rund-
ten Schiffsschnäbeln.
bogen, die auch von Konsolen ge-
tragen werden können. R. kom-
Rotunde (lat.), Rundbau, Zen-
men vor allem an Gesimsen ro-
tralbau von kreisrundem Grundriß
man. Bauten vor, als Rahmung von
(→ *Rundkirche).
Wandflächen zwischen Lisenen,
Engl. rotunda; frz. rotonde; it. rotonda;
sp. rotunda, rotonda.
auch als steigender R. unter Gie-
belschrägen.
Rücken, die meist übermauerte Engl. blind arcade, round arch frieze;
frz. frise en arceaux, f. en arquée; it. fregio
Oberseite eines → *Bogens oder ad archetti; sp. friso arqueado.
obere Fläche eines → *Gewölbes.
Engl. back, rear, ridge; frz. extrados, douelle Runddorf, Rundling, urspr. von
(extérieure); it. estradosso; sp. dovela. einer Hecke umgebenes Dorf, des-
sen Häuser mit der Giebelseite um
Ruine (lat.), Bauwerk im Zustand einen runden, nur von einer Seite
des Verfalls. In früheren Epochen zugängl. Platz stehen (→ *Dorffor-
wurden R. als Steinbrüche ausge- men).
beutet oder aber für neue Zwecke
(meist Wohnbauten) adaptiert. Seit Rundfenster, Fenster mit kreis-
dem Spätbarock wurden in den runder Öffnung. R. ohne Unter-
Parkanlagen künstliche R. errich- teilung oder mit eingefügten Mehr-
tet, und in der Zeit der Romantik pässen; R. mit speichenartiger
setzte eine sentimentale R.begei- Unterteilung heißen Radfenster,
sterung ein. R. mit Maßwerkfüllung werden
Engl. ruin; frz. ruine; it. rovina; sp. ruina. Rose (Fensterrose) genannt. (Abb.
S. 398)
Rumpf, 1. bei → *Säulen der Engl. oculus; frz. fenêtre ronde; it. finestra
Schaft. 2. Bei → *Fialen der Leib. circolare; sp. ventana circular.
Engl. 1. trunk, torso; frz. 1. fût (de colonne);
it. 1. tronco, fusto della colonna; sp. 1. fuste Rundkirche, Kirche mit kreis-
de la columna, 2. cuerpo del pináculo. förmigem Grundriß, oft mit Um-
gang. Hauptsächlich in Dänemark
Rundbau → Rotunde. (Bornholm) und Schweden (Got-
Rundling 398

land) vorkommend (→ Zentralbau, Rustika (lat.), opus rusticum,


→ *Mittelstütze ). → Quader, deren Ansichtsflächen
Engl. round church, rotunda; frz. église in der Hauptsache als Bossen
ronde (é. circulaire); it. chiesa rotonda; unbearbeitet stehen bleiben: unbe-
sp. iglesia circular. arbeitete Buckelquader, die in der
Regel nur Saum- bzw. Kanten-
schläge (→ Randschlag) erhalten.
Bereits in antiken Bauten vorkom-
mend, bes. in der it. Renaissance
(Toskana) verbreitet, erhalten bis
zum Barock, im Verputz nachge-
ahmt und im 19. /20. Jh. bei Re-
präsentationsbauten wiederaufge-
nommen. → *Mauerwerk.
Engl. rustication; frz. rustique; it. opus rus-
ticum; sp. construcción rústica.

Rundkirche
(Beispiel: Petronell)

Rundling → Runddorf (→ *Dorf-


formen).

Rundpfeiler, → *Pfeiler mit kreis-


förmigem Querschnitt.
Engl. round pier, circular pier; frz. pilier
rond, p. circulaire; it. pilastro cilindrico;
sp. pilar redondo.

Rundstab, stabförmiger zylindr.


Bauteil, hauptsächl. bei Profilen,
→ *Rippen, Fenster- und Portalge-
wänden der Gotik (→ *Stab). Ein
Dreiviertelstab ist ein R. mit Drei-
viertelkreisquerschnitt.
Engl. baston, astragal, torus; frz. baguette;
it. tondo; sp. tapajuntas, junquillo.

Rundtempel, ein Tempel mit run-


der Cella und runder Säulenhalle
heißt Tholos (→ *Tempelformen),
ein R. ohne Cella → *Monopteros
(meist in barocken Parkanlagen).
Engl. round temple; frz. temple rond, t. cir- Rundfenster
culaire; it. tempio circolare; sp. templo cir- 1 Lochfenster 2 Radfenster
cular. 3 Maßwerkrose
399 Sakramentshaus

S Sägedach, Sheddach, Folge von


parallel angeordneten Satteldächern
über einem Baukörper, deren stei-
Saal, ein großer, oft monumenta- ler angeordnete Flächen verglast
ler Raum in Schlössern, Burgen, sind (→ Dachformen).
Palästen, Rathäusern oder öffent- Engl. M-roof, double (triple, etc.) ridged
lichen Gebäuden. roof; frz. toit en dent de scie; it. tetto a rise-
Engl. hall; frz. salle; it., sp. sala. ga; sp. tejado en diente de sierra.

Saalbau, Gebäude, das im Haupt- Sägezahnverzierung, sägeförmi-


geschoß (außer kleinen Neben- ge Verzierung der normann. Bau-
räumen) nur einen Saal enthält, für kunst, hauptsächl. an → *Friesen
Feste und Versammlungen. vorkommend.
Engl. hall; it. edificio con una sala grande; Engl. notched moulding, hatched m.;
sp. edificio con una sala. frz. dents de scie; it. decorazione a denti di
sega; sp. decoración en diente de sierra.
Saalkirche, Kirche, deren Innen-
raum ein (mit Ausnahme der Em- Sahn, geräumiger Innenhof im
porenpfeiler) nicht durch Stützen Wohnhaus Muhameds in Medina,
unterteilter Saal ist, im O. zumeist dann seit frühislam. Zeit der offe-
mit eingezogener Apsis oder einem ne, von ein- oder mehrschiffigen
Chor. Umgängen begrenzte Hof einer
Engl. hall church; frz. église-salle; it. chiesa Moschee, in dessen Mitte der Rei-
ad aula; sp. iglesia tipo sala. nigungsbrunnen steht.
It. sahn; sp. patio interior musulmán.
Sacellum (lat.), Signa, Kultort zur
Aufbewahrung der röm. Feldzei- Saillant, der Schnittpunkt der Fa-
chen, häufig in Verbindung mit der cen (Bastionsspitze) einer Festung.
Principia. Im MA. Bezeichnung
für Kapelle oder Betsäule. Sakomar (russ.), Rundgiebel an
Fassaden, meist der Form der inne-
Sacrarium (lat. Heiligtum), Gru- ren Wölbungen entsprechend, aber
be oder Behälter südl. neben dem auch rein dekorativ aufgesetzt. Ne-
Altar oder in der südl. Sakristei zur ben den Lisenen (Lopatki) Haupt-
Aufnahme unbrauchbar geworde- bestandteil des dekorativen Fas-
ner geweihter Gegenstände (Baum- sadenschmucks altruss. Kirchen.
wolle, Kerzen, Asche) sowie des zu
liturg. Waschungen (→ Lavabo) Sakralbau, ein im Gegensatz zum
verwendeten Wassers. Das S. ist Profanbau Kultzwecken dienendes
häufig mit durchlochter Steinplat- Bauwerk (→ Kirchenbau, → *Mo-
te oder kleinem Puteal (Ein- schee, → *Tempelbau u. dergl.).
gußbecken) abgedeckt. Auch ne-
Engl. church architecture; frz. construction
ben oder unter dem Taufstein soll religieuse; it. architettura sacra; sp. con-
ein S. sein. Verbreitet im frühen strucción sacra.
MA., in der weiteren Entwicklung
des 13./14. Jhs. als → Piscina in der Sakramentshaus, ein turmartiges
Südwand des Chors oder der Sa- Bauwerk, das aus einem Fuß, ei-
kristei. nem Überleitungselement (Korb),
Sakramentskapelle 400

dem Gehäuse und einem bekrö- sche in der Nordwand des Chors
nenden Baldachin besteht, seltener in der Nähe des Hauptaltars zur
nur eine Wandnische (Sakraments- Aufbewahrung der Hostien, Kel-
nische) an der Nordwand des Chor- che und liturg. Gefäße anstelle des
raums. Das S. diente zur Aufbe- → *Sakramentshauses.
wahrung der Hostien, Kelche und
liturg. Gefäße und wurde in spät- Sakristei, Treskammer, Dresekam-
got. Zeit bes. prunkvoll ausgebildet. mer, Almaria, Almer, Gerkammer,
Engl., frz. tabernacle; it. edicola del sacra- Vestiarium, im 11. Jh. in der Regel
mento; sp. sagrario. von Farfa erstmals sacristia ge-
nannt. Abgesonderter, dem Pres-
byterium im N., später auch im S.
oder gelegentl. im O. angefügter
Raum, in dem liturg. Geräte, Para-
mente, Bücher und andere für den
Gottesdienst erforderl. Gegenstän-
de aufbewahrt und wo die Vorbe-
reitungen vorgenommen werden,
u. a. Anlegen der Gewänder. An-
fangs waren im N. und S. für ver-
schiedene Funktionen zwei Räume
angefügt: → Pastophorien. Die S.
kann einen eigenen Altar haben;
bei bes. Reliquienreichtum oder bei
Nutzung als Mausoleum auch als
monumentale Zentralbauten (Re-
naissance, Barock) ausgebildet. Im
Barock wurde die S. als eine Art
Requisitenkammer für die theatral.
gestaltete Liturgie prunkhaft aus-
gestattet und mit Altar und Para-
mentenschränken als Gesamtkunst-
werk aufgefaßt. Im protestantischen
Sakramentshaus
mit Astwerkbekrönung Kirchenbau spielt die S. nur eine
untergeordnete Rolle und ist auf
Sakramentskapelle, Kapellenan- einen kleinen Anbau oder eine
bau, in der das Sakrament (Hostie, Abschrankung hinter oder neben
Kelche usw.) aufbewahrt wird, dem Altar beschränkt.
stiller Andachtsraum, zumeist in Engl. sacristy, sextry; frz. sacristie, sacraire;
einer Seitenkapelle auf der Nord- it. sacrestia, sagrestia; sp. sacristía.
seite großer, vielbesuchter Kirchen.
Engl. sacrament chapel; frz. chapelle de Sala (ind.), Versammlungshalle
tabernacle; it. cappella del sacramento; buddhist. Klöster.
sp. capilla del sagrario.
Sala terrena (it.), Gartensaal im
Sakramentsnische, mit Gitter Erdgeschoß eines Schlosses oder Pa-
oder Tür verschlossene Mauerni- lastes, meist im Mittelrisalit unter
401 Sarkophag

dem Hauptsaal als Übergang zum Sarazenenbogen, gespitzer islam.


Park angeordnet. Die S. t. war ur- Bogen, der von vier Zentren aus
spr. offen und auch als Grotte aus- konstruiert ist und dem späteren
gestaltet. → Tudorbogen ähnl. ist, teilweise
jedoch mehr gebust.
Salon, großes Gesellschafts- oder Frz. arc brisé islamique (mauresque); it. ar-
Empfangszimmer. co saraceno; sp. arco sarraceno.
Engl., frz. salon; it. salotto, salone; sp. salón.
Sargwand, süddt. Bezeichnung
Sängerbühne, eine Empore an für die längsseitigen Umfassungs-
den Langseiten, meist aber über dem mauern eines Gebäudes im Gegen-
Westeingang einer Kirche (→ *Or- satz zu den Giebelwänden, auch die
gelempore). Die S. waren urspr. über den Seitenschiffarkaden auf-
nicht sehr groß. gehende Mauer (→ Obergaden).
It. cantoria; sp. tribuna coral. Frz. paroi latérale d’enceinte; sp. pared late-
ral de un edificio.
Sangharama (ind.), buddhist. Klo-
steranlage, bestehend aus einer von Sarkophag (gr. fleischfressend),
Zellen umgebenen Halle oder Hof ein sichtbares, nicht wie ein Sarg
mit mehreren Stupas. mit Erde überdecktes Grabdenk-
mal aus Holz, Stein, Metall oder
Sanktuarium (lat.), der Raum mit Ton in Form einer einfachen Kiste,
dem Heiligtum, bei christl. Kir- in Ägypten auch in Formen, die
chen der Chor mit dem Hochaltar, dem menschl. Körper bzw. der
aber auch der ganze der Meßhand- Mumie angepaßt sind. Bei den
lung vorbehaltene Raum, der mit- Griechen und Römern, häufig auch
tels Schranken, Gitter oder eines im MA., nimmt der S. hausähnl.
Lettners vom Laienraum abge- Formen an und erhält meist ein
trennt ist, also Chor, Querhaus mit Giebel-, seltener ein Walmdach. Es
Vierung und auch vereinzelt das kommen sogar Analogien zum
erste Langhausjoch. Tempel- und Kirchenbau mit Quer-
schiffen und bei der Sonderform
Engl. sanctuary; frz. sanctuaire; it., sp. san-
tuario. der Reliquiare sogar mit Kuppeln
vor, die Wände zeigen Architek-
Sappe (frz.), Approche, Tranchée, turgliederung (Portale, Säulenarka-
beim förml. Angriff (Angriffsap- den u. dergl.), das Dach Ziegel und
proche) ausgehobener Graben, der Dachbekrönungen (Akroterien).
dem Vordringen des Belagerers ge- Engl. sarcophagus; frz. sarcophage; it. sarco-
gen den Belagerten dient und ihm fago; sp. sarcófago.
Deckung bietet. Um dem Frontal-
feuer auszuweichen, wird die S.
meist als Wendes. schräg zur Kapi-
tallinie in mehrfachen Wendungen
über die Parallelen bis an den
Hauptwall vorgetrieben.
Engl. sap, sapping; frz. sape; it. saliente, trin-
cea d’approccio; sp. zapa. Antiker Sarkophag
Sarkophagaltar 402

Sarkophagaltar, Altar mit sarko- terstützung eines Unterzugs. Durch


phagartigem Unterbau (→ *Altar 2 Anordnung von einem oder meh-
d). reren S. kann die freie Spannweite
Frz. autel de sarcophage; it. altare a sarcofa- von Unterzügen wie durch Kopf-
go; sp. altar con sarcófago. büge oder Streben verringert wer-
den. Das S. hat auch die Aufgabe,
Sasse, bei Holzverbindungen der das Hirnholz des Ständers vor dem
Einschnitt eines Holzes, in den sich Aufsplittern zu schützen. Formal
der Ausschnitt des anderen einfügt, sind auch verschiedene Kapitelle –
z. B. Blattsasse (→ Blatt 1). z. B. das ion. – dem S. verwandt.
Engl. bolster, corbel piece; frz. semelle, bois,
Satellitenstadt → Trabantenstadt. sous-longeron; it. sottotrave, trave a sella;
sp. sobre viga de madera.
Sattelbalken, Balkenstück im
Dachwerk, das der Mauerschwelle Satteltreppe, aufgesattelteTreppe,
aufgekämmt und mittels einer Fuß- deren Stufen auf ausgeschnittenen
strebe (als senkrechtes Holz Spar- oder profilierten Wangen (Sattel-
renknecht) mit den Sparren im wange) ruhen oder deren Tritt-
Dreieck verbunden ist. stufen mittels Knaggen auf dem
Tragholm befestigt sind. Die Stu-
Sattelbogen → auch Eselsrücken. fenstirn liegt frei.
Frz. arcon, arc accolade; it. arco a sesto in- Frz. escalier à l’anglaise, e. crémaillère; sp. es-
flesso. calera de peldaños sentados.
Satteldach, Giebeldach, eine aus
Sattelturm, Turm mit einem Sat-
zwei gegen einen gemeinsamen
teldach (→ *Dachformen).
First ansteigenden Flächen beste-
Engl. saddleback roof tower; it. torre con
hende → *Dachform, die an den
tetto a capanna; sp. torre con tejado a dos
Schmalseiten von Giebeln ge- aguas.
schlossen wird.
Engl. saddleback (roof); frz. toit en bâtière; Säule, 1. im → *Fachwerkbau je-
it. tetto a capanna; sp. tejado a dos aguas.
des senkrechte Holz (Pfosten, Stiel,
Sattelholz, ein waagerechtes Holz Ständer), bei der → *Dachkonstruk-
zur Verbreiterung des Auflagers tion die Stuhls., beim → *Hänge-
über einem Ständer und zur Un- werk die Hänges. 2. Im Steinbau
ein Stützglied mit kreisförmigem
Grundriß und im Gegensatz zum
Rundpfeiler (→ *Pfeiler) mit Ver-
jüngung und manchmal auch mit
Entasis. Die S. ist gewöhnl. in Ba-
sis, Schaft und Kapitell gegliedert.
Die Basis besteht aus einer quadrat.
Platte (Plinthe) und einem oder
mehreren Wülsten und Kehlen. Der
Schaft besteht aus einem Stück
(monolith) oder kann auch aus ver-
Sattelholz schiedenen Trommeln zusammen-
403 Säule

gesetzt sein. In der halben Höhe vom S.hals (→ *Säulenordnun-


des Schaftes gibt es selten ringför- gen). Man unterscheidet freistehen-
mige Betonungen (→ *Schaftring, de S. an eckigen oder runden Pfei-
Bund, Wirtel). Bei der toskan. lern und Wands. (meist Halbs., an
Ordnung scheidet ein Halsring Ecken Dreiviertels.). Wands. von
unter dem Kapitell den S.schaft kleinem Querschnitt und relativ

Säule
1 Systemskizze
a Kapitell b Verjüngung
c Entasis d Schaft e Basis

2 verschlungene Säule 7 Papyrossäule mit offenem


3 Schlangensäule Kapitell
4 Knotensäule 8 Zeltstangensäule
5 gedrehte Säule 9 kretische Säule
6 Papyrosbündelsäule mit 10 protodorische Säule
geschlossenem Kapitell
Säulenbasilika 404

großer Höhe, die auch gebündelt Säulenbasilika → *Basilika, deren


vorkommen können, nennt man Schiffe durch Säulen getrennt sind.
Dienste (→ *Dienstbündel). S. kön- Engl. column basilica; frz. basilique à co-
nen auch in Gruppen aufgestellt lonnes; sp. basílica con columnas.
sein, z. B. als Doppels. (→ *ge-
kuppelte S.) oder Vierlingss. Der Säulenbogenstellung, ein in der
S.schaft kann verschiedene Formen röm. Antike und in der Renais-
haben (→ Schaft). Sonst unter- sance häufig vorkommender Ar-
scheidet man S. hauptsächl. nach chitekturaufbau, bei dem die Bo-
der Form des → *Kapitells, das in gen zwischen den Wandsäulen, die
Ägypten Pflanzenformen nachgebil- ein den Bogenscheitel berührendes
det (Lotoss., Papyross., Palmens.), Gebälk tragen, stehen.
aber auch stereometr. sein kann Frz. travée romaine; sp. disposición de arcos
entre columnas.
(Zeltstangens. mit glockenförmi-
gem Kapitell und nach unten ver-
jüngtem Schaft). Ein Kapitell (oder
nur einen Kapitellaufsatz) mit vier
Köpfen der Göttin Hathor trägt die
Hathors., während die sog. proto-
dor. S. Ägyptens einen polygonalen
Schaft mit Abakus zeigt. Die Über-
leitung zur dor. S. bildet die kret.
S. mit Basis, nach unten verjüng-
tem Schaft und Kapitell, bestehend
aus Wulst und Abakus. Zu den
klass. Säulenordnungen der griech.
und röm. Antike rechnet man die
→ *Dor. Ordnung mit einem kan-
nelierten S.schaft ohne Basis und
einem Kapitell mit Wulst (Echi-
nus) und Abdeckplatte (Abakus),
die → *Ion. Ordnung mit kanne-
liertem Schaft, mit einer Basis (Plin-
the, Wulst, Kehle, Wulst) und einem
Volutenkapitell und die → *Ko-
rinth. Ordnung mit einem Akan-
thuskapitell. Die hauptsächlich
für die röm. Baukunst wichtigen
Ordnungen (→ Kompositordnung, Säulenbogenstellung
→ *Röm.-dor. Ordnung, → *Röm.- (Beispiel: Rom, Kolosseum)
ion. Ordnung und → Toskan. Ord- Säulenbündel, Zusammenfassung
nung) stellen Varianten der gr. kleinerer → *Säulen oder Dienste
Ordnungen dar, bei denen auch zu einer Gruppe, fälschl. oft auch
die Form der S. leicht variiert wird. → *Bündelpfeiler genannt.
Engl. column; frz. colonne, poteau; it. co- Frz. faisceau de colonne(s); it. fascio di co-
lonna; sp. columna. lonne; sp. haz de columnas.
405 Säulenordnungen

Säulenfigurenportal, ein gestuf- Die Relationen und auch die An-


tes → Säulenportal, bei dem zwi- ordnung der Bauelemente kann
schen den Säulen des Gewändes bei den klass. S. im Laufe der
Skulpturen angeordnet sind. Das Entwicklung etwas schwanken. Bei
S. kommt in der frz. Baukunst der den Griechen unterscheidet man
Romanik, vor allem aber bei den drei Ordnungen: die → *Dorische
Kathedralen der Gotik vor. Ordnung, die → *Ionische Ord-
nung, unterteilt in die att.- und
Säulenfuß → *Basis. kleinasiat.-ion. Ordnung, und die
→ *Korinthische Ordnung. Die
Säulengang, ein Gang, dessen Römer übernahmen von den Grie-
Überdeckung von Säulen mit waa- chen deren S. in abgewandelter
gerechtem Gebälk getragen wird. Form als → *Römisch-dorische und
S. kommen z.B. als Pteron beim gr. → *Römisch-ionische Ordnung.
Tempel (→ Peripteros), als Wandel- Eine Sonderform der röm.-dor. S.
halle (→ Stoa) oder als Rahmung ist die → Toskanische (etrusk.)
(Peristyl) von Platzräumen, von Ordnung. Eine Verbindung von
Höfen in *Wohnhäusern und von ion. und korinth. Ordnung bringt
→ *Tempelbezirken vor. Treten an die → Kompositordnung. In der
die Stelle des Gebälks Bogen, so Renaissance wurde wieder an die
wird der S. zur → *Arkade. antiken, vornehmlich an die röm.
Engl. colonnade; it. (portico) colonnato; S. angeknüpft, wobei Theoretiker
sp. columnata.
(→ Architekturtheorie) Normen
über die Proportionierung (→ *Pro-
Säulenhalle, ein hallenartiger portion) der S. aufstellten. Der Flo-
Wandelgang vor öffentl. Gebäuden rentiner L. B. Alberti (1404–1472)
oder Kirchen und als Rahmung gewann aus Vitruvs Buch »De
von Plätzen (→ Säulengang). Auch architectura libri decem«, dem ein-
Vorhalle von Kirchen- und Profan- zigen aus der röm. Kaiserzeit voll-
bauten (→ *Portikus).
ständig überlieferten, 1414 von P.
Engl. columned hall, hypostyle h.; frz. por-
tique, salle hypostyle; it. loggia colonnato,
Bracciolini in der St. Galler Klo-
portico c.; sp. pórtico. sterbibliothek als frühma. Ab-
schrift wiederentdeckten Archi-
Säulenhals, Hypotrachelion, Epi- tekturtraktat, die Anregung für sein
trachelium, der obere Teil des Hauptwerk »De re aedificatoria«,
Schaftes einer Säule unmittelbar das seit etwa 1452 in Künstler- und
unter dem Kapitell. Die untere Humanistenkreisen bekannt war
Grenze des S. bildet bei der dor. und 1485 in lat. Sprache gedruckt
Ordnung eine Kerbe (→ *Echi- wurde. Seine über Vitruv hinaus-
nus), bei der → Toskan. Ordnung gehende Leistung bestand in einer
ein Halsring. Umgruppierung und neuen Sinn-
Engl. gorge; frz. georgerin, colarin; it. colla- gebung der Angaben Vitruvs über
rino (di colonna); sp. gorja. die Bauweise der Tempel, die er als
hellenist. Säulenarchitektur auffaß-
Säulenordnungen, Proportionie- te und deshalb bes. auf die Formen
rung klass. Säulen und Gebälke. und Maße der drei Grundarten der
Säulenportal 406

Säulenordnungen
1 dorisch 2 attisch-ionisch 3 kleinasiatisch-ionisch
4 korinthisch 5 toskanisch

antiken Säulen, der dor., ion. und Bauherrn bestimmen die Wahl der
korinth., und ihrer beiden Spielar- jeweils angemessenen Ordnung,
ten, der zusammengesetzten, kom- wobei jede bes. und typ. Eigen-
positen, und der toskanischen., kon- schaften besitzt (W. Dietterlin,
zentrierte. Alberti übertrug diese Architectura, Nürnberg 1591): die
Regeln auf christl. Kirchen, Paläste, toskan. naturverbunden für Sub-
Land- und Stadthäuser und von struktionen und Kellergeschoß, die
den Säulen auch auf Pfeiler und dor. einfach, stark, männl. für Erd-
Pilaster. In seiner Nachfolge haben geschoß, die ion. schlank, anmutig,
S. Serlio 1537, J. A. Du Cerceau heiter, fraul. für 1. Obergeschoß,
1559, G. B. da Vignola 1562, J. die korinth. mächtig, stolz, reich,
Bullant 1563, Ph. Delorme 1567 jungfräul. für 2. Obergeschoß, die
und A. Palladio 1570 die Archi- komposite prächtig, abwechslungs-
tekturtheorie weiterentwickelt und reich, überird. für Söller- und At-
ergänzt. So entstand die Lehre von tikageschoß.
den S., die schließl. in Frankreich Engl. column orders; frz. ordres de co-
ihre äußerste rationale und krit. lonnes, ordres d’architecture; it. ordini
Durchbildung erfuhr (F. Blondel, architettonici; sp. ordenes de columnas,
ordenes arquitectónicos.
Cours d’Architecture, 1675 bzw.
1698). Die Säulen ordnen, gliedern
und erhöhen die Architektur. Säulenportal, Portal, in dessen ab-
Zweck und soziale Stellung des getreppter Laibung (Stufenportal)
407 Scagliola

Säulen eingesetzt sind. Bes. häufig Säulenstuhl, seltene Bezeichnung


kommt das S. in der roman. Bau- für → Stylobat.
kunst vor.
Engl. columned portal; frz. portail à co- Säulentrommel, ein Teilstück des
lonnes; it. portale a smussi con colonnine; nicht monolithen Säulenschafts
sp. portal con columnas. (→ Trommel, → *Säule).
Engl. column drum; frz. tambour de
colonnes; it. tamburo della colonna, roc-
chio della c.; sp. tambor de columna

Säulenvorlage, eine einem Pfeiler


oder einer Wand vorgelegte Halb-
oder Dreiviertelsäule, deren Schaft
allgemein aus Säulentrommeln be-
steht, die zumindest teilweise in
das Mauerwerk eingebunden oder
durch → *Schaftringe mit der Mau-
er verbunden sind.
Frz. pilastre; it. colonna incassata, c. alveo-
lata; sp. pilastra.

Säulenweite, Abstand zwischen


Säulenportal den Säulenachsen (→ *Interko-
lumnium).
Säulenportikus, Säulenhalle, Engl. intercolumnation; frz. entrecolonne;
meist der Schauseite eines Bau- it. intercolunnio; sp. intercolumnio.
werkes in der Achse des Haupt-
portals vorgelegt (→ *Portikus). Saumleiste, Saumbrett, obere oder
Engl. column portico; frz. portique à co- untere Abschlußleiste an einem
lonnes; it. portico colonnato; sp. pórtico con Türflügel oder Fensterladen zum
columnas. Schutze des Hirnholzes gegen ein-
dringende Feuchtigkeit.
Säulensaal, ein Saal, dessen Dek- Engl. fillet; sp. listel.
ke von Säulen getragen wird. Be-
kannte S. sind die → *Apadana der Saumschwelle → Stockschwelle.
pers. Königspaläste (Hunderts.),
die Quersäle ägypt.Tempel und der Scagliola (it.) → Stucco lustro.
S.moscheen (Hypostyl). Eine Son-
derform des S. ist der ägypt. Saal,
ein dreischiffiger S. der hellenist.
Baukunst mit basilikal erhöhtem
Mittelschiff.
Engl. columned hall, hypostyle h.; frz. salle
à colonnes; it. sala ipostila; sp. salón con co-
lumnas.
Säulensaal
(Beispiel: Theben-Karnak,
Säulenschaft → Schaft. Großer Amuntempel, sog. »Basilika«)
Scala sancta 408

Scala sancta, Heilige Stiege, Pila- Querschnitt, aber größerer Höhe


tusstiege, als Aufgang zu einer Ka- (Lichts., Aufzugss., Lufts.).
pelle dienende Treppe mit drei Engl. pit, shaft; frz. puits, bure; it. pozzo,
Armen zu je 28 Stufen, in die Re- tromba; sp. 1. pique, foso 2. ducto, aire-luz.
liquien eingelassen sein können.
Den breiteren mittleren Arm be-
gleiten zwei schmalere Arme. Sie
ist eine Nachbildung der Treppe
am Haus des Pilatus, die Christus
erstiegen haben soll, bzw. der Scala
sancta in Rom. Im Barock bei
Wallfahrtsanlagen verbreitet.

Scamillus (lat.), an den → Stylobat Schacht


angearbeitetes, keilförmiges Aus- a Lichtschacht b Luftschacht
gleichselement, das trotz dem durch
die Entwässerung bedingten Gefäl- Schaft, Rumpf, der mittlere
le des Stylobats eine waagrechte schlanke Teil der → *Säule, norma-
Standfläche für die Säule schaffen lerweise monolith, vereinzelt sogar
soll. mit Basis und Kapitell aus einem
Engl. scamillus; it. scamillo; sp. cuña en el Stück gearbeitet, seltener ist der S.
estilóbato. aus zylindr. Einzelstücken (Säulen-
trommel) zusammengesetzt, bes.
bei gr. Tempeln und in got. Kir-
chen. Der S. verjüngt sich in der
Regel nach oben zum Hals mehr
oder weniger und hat in der Antike
die von der gr. Säule bekannte
Scamillus unter einer attischen Basis
Anschwellung in etwa einem Drit-
tel der Höhe (→ Entasis). In halber
Scenae frons (lat.), die architek- Höhe oder seltener auch mehrfach
ton. gegliederte Rückwand der Büh- kann eine ringförmige Unterbre-
ne (Skene) zwischen den Paraske- chung eingesetzt sein (→ *Schaft-
nien des röm. Theaters (→ *Thea- ring, Wirtel). Der S. ist normaler-
terbau). weise rund und glatt, bisweilen
auch achteckig oder aus vier dün-
Schachbrettfries, Würfelfries, nen, wulstartigen Schäften gedreht
→ *Fries mit vor- und zurücksprin- oder geknotet (Knotensäule, bes. in
genden Elementen. der Romanik). Darüber hinaus kann
Engl. checkerboard frieze; frz. damier, échi-
er mit reliefartigen oder aufgemal-
quier; it. fregio a scacchiera; sp. friso esca- ten Ornamenten verziert sein, in
queado. der Romanik häufig mit Rauten
und Zickzack, in der Renaissance
Schacht, 1. im Bergbau und Brun- mit Roll- oder Beschlagwerk und
nenbau eine senkrechte Grube. 2. Blättern. An der gr. Säule ausgebil-
In der Baukunst eine senkrechte det und von dort in alle antikisie-
Aussparung von meist geringem rende Stile übernommen (Roma-
409 Schallöffnung

nik, Renaissance, Klassizismus) fin- oder Stadtbefestigung vorspringen-


den sich senkrechte Rillen (→ Kan- der, nach innen offener oder mit
neluren) als Gliederung des S. Holz geschlossenerTurm.
→ *Dorische Ordnung. Engl. semicircular tower; frz. demitour;
Engl. shaft; frz. fût, tronc; it. tronco, fusto it. baluardo semicircolare; sp. torre semicir-
(della colonna); sp. fuste de la columna. cular.

Schallarkade → Schallöffnung in
Arkadenform.

Schalldach, Schirmbrett, Schalla-


den, schräggestellter Holzladen zum
Abdecken der → Schallöffnung an
einem Glockenturm.

Schaftring Schalldeckel, ein meist kunstvoll


ausgebildeter, baldachinartiger
Überbau über einer → Kanzel.
Schaftring, Bund, Wirtel, ringför-
Engl. sounding board; frz. abat-voix; it. bal-
miges Zwischenglied am Schaft dacchino del pulpo, cielo del p.; sp. balda-
einer Säule. Der S. ist techn. als quín.
Binder (Zungenstein) zu erklären,
der Wandsäulen mit dem Mauer- Schallöffnung, Schallfenster,
werk verbindet. Doch kommen Klangarkade, Schalloch, unverglas-
manchmal auch S. an freistehen- te, fensterartige Maueröffnung an
den Säulen vor (Ringsäule, Bund-
säule).
Engl. annulet, shaft ring; frz. bague (de
colonne), anneau; it. anello della colonna,
cerchio (della c.); sp. anillo del fuste.

Schale, eine massive, krummflä-


chige Tragkonstruktion mit gerin-
ger Dicke und größerer Spannwei-
te, z.B. die Gewölbeschale (→ *Ge-
wölbe), bei modernen Ingenieur-
konstruktionen eine Spannbetons.
mit stark geschwungener Kontur.
Engl. shell, bowl; frz. coque, voile mince;
it. guscio; sp. cubierta en volado.

Schalenbrunnen, → *Brunnen
mit einer oder mehreren Brunnen-
schalen.
It. fontana a vasca; sp. fuente de tazas, pila d. t.

Schalenturm, Halbturm, aus der


Wehrmauer (Ringmauer) einer Burg Schalen
Schalung 410

Türmen in der Höhe des Glocken- Scharrieren, Oberflächenbehand-


stuhls, häufig als gekuppelte Arka- lung der Steine mit einem Schar-
den (Schallarkaden) oder maßwerk- riereisen, wodurch schmale, paral-
gefüllte Fenster (Schallfenster), zur lele Rillen entstehen (Steinbearbei-
Verbreitung des Schalls dienend. tung).
Um das Eindringen von Schnee Engl. to drove; frz. ciseler; it. scalpellare sca
und Regen zu verhindern, wird die nalature parallele; sp. cincelar.
S. mit Schallladen, Schallbrettern Schartenbacke, Schartenwange,
oder Schalldächern versehen. die Seitenwand der → *Schieß-
Engl. louver window; frz. baie de clocher, scharte.
ouïe; it. rosa (di campanile); sp. vano del Frz. joue; it. sguincio della feroia; sp. pared
campanario. lateral de una tronera.

Schalung, 1.Verbretterung einer Schartenladen, Schartenblende,


Fläche (Wands., Dachs.). 2. Hilfs- Schartenschirm, vor oder in Schieß-
konstruktion, meist aus Schalbret- scharten angebrachter, häufig mit
tern, zur Herstellung von Beton Blech beschlagener Holzladen, der
und dergl., wobei die S. nach Er- sich nach außen öffnet; er wird zu-
härten des Materials wieder abge- meist von Zapfen, die in Klauen
nommen werden kann. liegen, gehalten und schwingt um
Frz. coffrage; it. 1. rivestimento di tavole, 2. die obere horizontale Achse. Er
cassaforma; sp. 1. techo de tablas, 2. encof- dient zur Deckung der Schützen.
rado.
It. mantelletta; sp. postigo de una tronera.
Schanze, kleines Festungswerk Schartenmaul, feindseitige Öff-
mit Brustwehr und Graben zur Ver- nung der → *Schießscharte.
teidigung eines begrenzten Ab- Frz. ouverture extérieure; it. bocca della
schnitts, entweder geschlossen (Re- feroia; sp. abertura exterior de una tronera.
doute, Sterns.) oder offen (Redan,
Hornwerk). Scharwachtturm, Hochwacht,
Engl. entrenchment; frz. retranchement; Wichhaus, Pfefferbüchse, Tourelle,
it. trincea; sp. trinchera. an der Ecke eines Turms, eines
Dachs oder einer Burg- oder Fe-
Schar, gleichhohe Schicht eines stungsringmauer erkerartig vorkra-
→ *Mauerwerks bzw. Folge von gendes Türmchen, ein- oder mehr-
Dachziegeln, die in derselben Rei- geschossig, oft mit Gußlöchern
he liegen (→ *Dachdeckung). zwischen den Kragsteinen. Bezeich-
Engl. sheath; frz. assise; it. filare; sp. hilada. nung im 16. Jh. eingeführt für Po-
stenerker (→ Schießerker, → Sen-
Scharnier (frz.), aus zwei um ein tinelle).
Gelenk drehbaren Metallplatten, Engl. échanguette, bartizan; frz. échauguette,
von denen die eine am Rahmen, tour de guet; it. torretta, guardiola, garta,
die andere am bewegl. Teil (Tür, sentinella; sp. garita.
Flügel) eines Möbelstücks ange-
bracht ist. Ein S. in ganzer Länge
des bewegl. Teils heißt Klavierband.
Engl. hinge, joint; frz. charnière; it. cerniera;
sp. charnela, bisagra. Scharnier
411 Scheidbogenrippe

Schatzhaus, Thesauros, ein klei- Schaugiebel, bes. reich ausgebil-


nes Gebäude zur Aufbewahrung deter Giebel an der Hauptansichts-
von Weihegaben einer Stadt oder Fassade eines Gebäudes.
eines Lands im Temenos gr. Kult- Engl. ornamental gable; it. frontone princi-
stätten. pale ornato; sp. frontón principal.
Engl. treasury; frz. trésor, trésorerie; it. teso-
ro; sp. cámara del tesoro. Schauinsland → Hochwacht.

Schaukasten, Vitrine, mit Glas


abgeschlossener, kastenartiger Be-
hälter, der Ausstellungszwecken
dient.
Engl. display case; frz. vitrine; it. vetrina;
sp. vitrina.

Schauspielhaus → *Theaterbau.

Scheibenbauweise, 1. schmale,
langgestreckte Hochhäuser (Schei-
benhochhaus), auch aus zwei oder
drei Scheiben bestehend, seit den
1950er Jahren angewandt. 2. → Plat-
Schatzhaus tenbauweise.

Schaubild, Übersicht über ein Scheibenfries, ein meist in der


Bauwerk, meist in Form einer normann. Baukunst vorkommen-
→ Perspektive oder Vogelperspek-
der → *Fries aus runden Scheiben.
Engl. pellet moulding; frz. moulure discoïde,
tive.
besans; it. fregio clipeato a dischi; sp. friso
Engl. figure; frz. diagramme; it. schizzo; discoidal.
sp. croquis, bosquejo.
Scheidbogen, ein offenes Gewöl-
Schaufassade, Hauptansichtsseite bejoch seitl. begrenzender Bogen,
eines Gebäudes, die bes. reich aus- zumeist zwischen Mittel- und Sei-
gebildet ist und den Gebäudequer- tenschiffen einer Hallenkirche
schnitt verdecken kann. (wird gelegentlich auch bei räumli-
Engl. main façade; frz. façade en trompe- cher Betrachtung für Arkadenbo-
l’œil; it. facciata principale decorata; sp. fron- gen einer basilikalen Mittelschiff-
tis, fachada principal. wand benutzt). → *Gewölbefeld.
Engl. partition arch; frz. grand-arc, arc bor-
Schaufenster, mit Glas abge- nant une voûte; it. arco laterale; sp. arco la-
schlossener Ausstellungsraum an teral.
Straßen und Passagen in Verbin-
dung mit einem Laden, Geschäfts- Scheidbogenrippe, an einem
oder Warenhaus. Scheidbogen angebrachte oder ihn
Engl. shop window; frz. (fenêtre d’) étalage, ersetzende Rippe (Langrippe).
devanture de magasin; it. vetrina; sp. esca- It. costolone di arco laterale; sp. cuaderna de
parate. un arco lateral.
Scheidewand 412

Scheidewand, Scheidemauer, eine Scheintriforium, zwischen Arka-


nichttragende Zwischenwand, die den und Obergadenfenster einer
einen Raum von einem anderen dreischiffigen Basilika in den
trennt. Dachraum der Seitenschiffe geöff-
Engl. partition wall; frz. cloison, paroi de nete Arkaden.
séparation; it. parete divisoria, tramezzo; Engl. blind triforium; frz. triforium simulé,
sp. pared divisoria. t. aveugle; sp. triforio simulado.

Scheinarchitektur, eine illusio- Scheintür, eine Blendtür im letz-


nist. gemalte oder durch Reliefwir- ten Raum einer → Mastaba, meist
kung nur angedeutete Architektur, mit der Statue des Toten ge-
die räuml. nicht existiert. S. findet schmückt. Hinter der S. führt ein
man vor allem in barocken Kirchen- Schacht in die eigentl. Grabkam-
bauten, um eine Raumausweitung mer.
zu erzielen (→ *Architekturma- Engl. false door; frz. porte feinte, it. fausse
lerei, → Fassadenmalerei). porte; sp. puerta falsa.
Engl. illusionistic architecture; frz. architec-
ture simulée; it. architettura finta, a. trom-
pe-l’œil; sp. arquitectura aparente, a. simu-
lada.

Scheinempore, eine emporeähnl.


Maueröffnung zwischen Seiten-
schiffarkade und Fensterzone, hin-
ter der sich kein begehbarer Raum
befindet. S. führen meist in den
oberen Teil der Seitenschiffe oder
in den Dachraum.
Engl. blind gallery; frz. tribune simulée, t.
aveugle; it. falso matroneo; sp. galería
simulada, tribuna s.

Scheingewölbe, ein nicht aus


Wölbsteinen gespanntes Gewölbe, Scheintür
zumeist aus Stuck oder Putzmörtel
auf einem hölzernen Putzträger in Scheitel, höchster Punkt eines
Gewölbeform, seit der Mitte des → *Bogens oder eines → *Gewöl-
16. Jhs. verbreitet, bes. im Barock, bes.
im 20. Jh. als untergehängtes Engl. vertex, apex, crown; frz. vertex, apex,
Drahtgewebe (→ Rabitzgewebe). sommet; it. vertice, apice, cima; sp. vértice,
Engl. blind vault; frz. fausse-voûte; it. finta ápice, cima.
volta; sp. bóveda falsa.
Scheitelfuge, Fuge am höchsten
Scheingrab, Kenotaph, ein Grab, Punkt eines Gewölbes oder Bo-
in dem niemand bestattet ist gens, falls kein Schlußstein (Schei-
(→ Grabdenkmal). telstein) vorhanden ist.
Engl. cenotaph; frz. cénotaphe; it., sp. ceno- Engl. crown joint; frz. joint de clé; it. fuga di
tafio. chiave; sp. junta en el vértice.
413 Schenkel

Scheitelhöhe, bei → Bogen und bzw. ein Stein im Verlauf der


→ *Gewölben die Höhe, die zwi- Scheitellinien eines Gewölbes.
schen Fußboden und Scheitel senk- Engl. apex block; frz. clef (de l’arc); it. con-
recht gemessen wird, also die Sum- cio di chiave; sp. piedra angular en el vértice.
me aus Kämpferhöhe und Stichhö-
he (Pfeil). Scheitrechter Sturz, scheitrech-
Engl. height of apex; frz. hauteur sous clef; ter Bogen, Sturzbogen, Horizon-
it. altezza in chiave; sp. altura del vértice. talbogen, trotz waagerechter Un-
tersicht ein echter Bogen, d.h. die
Scheitelkapelle, eine meist der Fugen weisen zu einem angenom-
Gottesmutter geweihte und im O. menen gemeinsamen Mittelpunkt.
vorstehende Kapelle in der Mittel- Der Setzung des Mauerwerks wird
achse eines → *Chors; in England bei der Konstruktion des S. durch
Lady Chapel genannt. eine geringfügige Erhöhung der
Engl. retrochoir; frz. chapelle terminale; Mitte oder durch Anordnung ei-
sp. capilla saliente. nes Entlastungsbogens entgegen-
gewirkt. Ist der S. aus Werksteinen
gefügt, so können zur Verbesse-
rung der Tragfähigkeit auch → *Ha-
kensteine verwendet werden.
Engl. lintel; frz. arc en plate-bande, linteau
échancré; it. piattabanda; sp. dintel plano,
dintel escotado.

Scheitelkapelle

Scheitellinie, Linie entlang des


Scheitels eines → *Gewölbes oder
Scheitrechter Sturz
eines Bogens. S Stützlinie
Frz. ligne sommitale; it. cresta della volta,
linea di chiave; sp. línea del vértice. Schenkel, 1. die Bogenhälfte
zwischen Kämpfer und Scheitel
Scheitelrippe, Rippe, die entlang (→ *Bogen). 2. Die rahmenden
der Scheitellinie eines Gewölbes Hölzer des Fensterflügels. Der
verläuft. Die S. kommt meistens untere S. eines nach innen aufge-
beim Fächergewölbe, Strahlenge- henden Außenflügels ist mit einer
wölbe und Palmengewölbe der außen vorspringenden Wassernase
engl. Baukunst vor (→ *Gewölbe- versehen und heißt daher Wetters.
formen). oder Wassers. (→ *Fenster). 3. Bei
Engl. ridge rib; frz. nervure de sommet; → Triglyphen die Stege zwischen
it. nervatura di chiave; sp. arista del vértice.
den Vertiefungen.
Frz. branche; it. 1. fianco dell’arco1, mon-
Scheitelstein, Keilstein am höch- tante dell’a., 2. profili della finestra; sp. 1.
sten Punkt eines → *Bogens oder rama de la bóveda, 2. maderos del bastidor
→ *Gewölbes (→ *Schlußstein 1) de una ventana.
Schere 414

Schere, 1. → Tenaille. 2. Balken, aus dem mittleren Drittel eines


parallel zu den Sparren, die sich Sparrens (Zapfen), den die beiden
kreuzen (→ Scherendach). 3. Bei äußeren Drittel des anderen Spar-
einer Holzverbindung der zum rens umschließen.
Eingreifen des → Scherenzapfens Engl. forked mortice and tenon joint;
hergestellte Einschnitt am Spar- it. giunto a forcella; sp. unión bifurcada.
renende.
Engl. scissors, shears; frz. ciseaux, cisaille; Scheuerleiste → Fußleiste.
sp. tijera, cizalla.
Scheune, Scheuer, Stadel, land-
Scherendach, 1. Untergruppe des wirtschaftl. Gebäude zum Lagern
Pfettendachs, bei der die Firstpfette von Stroh und Heu (→ *Gehöft).
in einer »Schere«, zwei Hölzer par- Engl. barn, grange; frz. grange; it. grangia;
allel zu den Sparren, ruht und auch sp. granero.
eventuelle Mittelpfetten an dieser
Schicht, Schar, die in dersel-
Schere befestigt sind (Sche-
ben Reihe liegenden Steine eines
renbinder). 2. Untergruppe des
→ *Mauerwerks.
Sparrendachs, bei dem die Scher-
Engl. cars, course; frz. assise, cours; it. stra-
sparren in der Regel am First mit- to; sp. hilada.
einander verkämmt bzw. überblat-
tet sind, während echte Sparren Schichtmauerwerk, ein → *Mau-
dagegen mit Scherzapfen bündig erwerk aus unregelmäßigen Bau-
verschlitzt sind. Da bei Scher- steinen, bei dem Ausgleichsschich-
sparren der Scher(en)binder auf ten aus regelmäßigem Material
Zug beansprucht ist, wird er mit eingefügt sind, auch Wechsel von
Versatz an die Sparren angeblattet. verschiedenartigem oder verschie-
Frz. toit en ciseaux; sp. techo en tijeras. denfarbigem Material (z. B. Back-
stein-Werkstein, → *Polychromie).
Scherengitter, ein durch scheren- Frz. maçonnerie en assises, m. appareillée;
artig bewegl. Glieder zwischen den it. muratura a ricorsi; sp. mampostería de
Vertikalstäben zusammenschiebba- piedras talladas.
res Gitter (Fenster, Türe).
Engl. sliding lattice grate; frz. grille articu-
Schichtwechsel, bei ordnungsge-
lée; it. serranda a pantografo; sp. reja articu- mäßem Mauerverband ist in je
lada. zwei aufeinanderfolgenden Schich-
ten auf den Wechsel der Stoßfugen
Scherwand, eine leichtkonstru- zu achten, damit die Fugen zweier
ierte, versetzbare Scheidewand aus übereinanderliegender Schichten
Holz oder dergl., zur Raumunter- sich nicht entsprechen.
teilung, bes. in Ausstellungsräumen. Engl. alternating bands; it. sfalsamento dei
Frz. enfourchement; it. divisorio mobile; giunti; sp. cambio de la junta vertical.
sp. tabique movible.
Schiebefenster, ein Fenster, bei
Scherwerk → Tenaille. dem ein Flügel seitl. verschoben
werden kann. Der Begriff S. wird
Scherzapfen, eine → *Holzver- heute aber auch für Fenster ver-
bindung am Dachfirst, bestehend wendet, deren unterer Flügel nach
415 Schießscharte

oben gegen einen feststehenden des anderen in dem nächst unteren


oder sich herabsenkenden Flügel Gebinde abzuleiten. Zum First hin
bewegt wird (Hebefenster). Beim nehmen die Schieferplatten an
Senkfenster wird hingegen der un- Größe ab. Die sich 6–10 cm über-
tere Flügel in die Zone der Fen- deckenden Platten werden mit je
sterbrüstung bzw. des Fußbodens 2–4 verzinkten Eisen- oder Kup-
versenkt (→ *Fenster). fernägeln auf der Schalung befe-
Engl. sliding window; frz. fenêtre coulissan- stigt. Bei dem engl. S. liegen die
te; it. finestra scorrevole; sp. ventana corre- Schieferplatten auf einer Lattung
diza. auf, die Gebinde liegen parallel zur
Traufe, die Platten sind in der
Schiebeladen, Laden zum Ver- Regel schindelartig oder rechteckig
schluß einer Maueröffnung (Fen- und werden auf den Latten mit je
ster), der im Gegensatz zum verti- zwei Nägeln befestigt.
kal bewegten Falladen horizontal Engl. slate roof; frz. toiture en ardoises;
verschiebbar ist (→ *Fensterladen). it. tetto d’ardesia; sp. tejado de pizarra.
Engl. sliding shutter; frz. volet à coulisse;
it. imposta scorrevole; sp. postigo corredizo. Schießerker, Schußerker, Wehr-
erker, erkerartiger, gemauerter oder
Schiebetür, → *Tür mit horizon-
hölzerner Vorbau mit Schießschar-
tal zur Seite schiebbarem Türblatt.
ten, auch mit Senkscharten, ähnl.
Engl. sliding door; frz. porte coulissante;
dem auf der Ecke angebrachten
it. porta scorrevole; sp. puerta corrediza.
und zumeist höheren → Schar-
Schieferdach, Schieferdeckung, wachtturm.
Dachdeckung mit natürl. Schiefer- It. bertesca; sp. salidizo de tiro.
platten von 4–6 mm Dicke, die
Dachneigung beträgt 1/4 bis 1/3 Schießscharte, ein schmaler Mau-
der Gebäudetiefe. Das dt. S. ist erschlitz, meist in hoher Rechteck-
eifach oder doppelt gedeckt. Das
Eindecken erfolgt je nach der Pfet-
tenseite von rechts nach links oder
umgekehrt in schrägen Reihen
(Scharen) auf einer dichten Holz-
schalung, die auf die Sparren gena-
gelt wird. Die schräge Lage der
Gebinde hat den Zweck, das Was-
ser von einem Stein auf die Mitte
Schießscharte

Schießschartenformen
Schiff 416

form, mit unterer Ausweitung Frauens., die Langhauss., im Ge-


(Loch oder dergl.). Die S. kommen gensatz zum Chor Laiens. genannt.
bei → *Wehrgängen, an Stadt- Die einzelnen S. werden durch
mauern, Stadttoren, Bergfrieden, Stützglieder (Säule, Pfeiler, manch-
Kirchenburgen u. dergleichen vor. mal Stützenwechsel) getrennt und
Manchmal sind sie auch durch Bos- können gleich hoch (Halle) oder
sen gerahmt und mit geschwun- verschieden hoch sein (Basilika,
genen Konturen ausgebildet. Pseudobasilika, → Staffelhalle). Ein
Engl. embrassure, loophole; frz. créneau; S. quer zum Haupts. heißt Quers.
it. feritoia; sp. tronera, aspillera. (Querhaus).
Engl.; sp. nave; frz. nef; it. navata.
Schiff, Kirchenschiff, Innenraum
in Langbauten, sprachl. mit dem Schiffbrücke, Pontonbrücke, eine
Naos des gr. und dem Navis (Cel- → Brücke, die anstatt auf Pfeilern
la) des röm. Tempels ident. Wäh- auf Schwimmkörpern oder Booten
rend man von einschiffigen Kir- (Pontons) aufruht. Die S. wird
chen (Saalkirchen) sprechen kann, hauptsächl. bei militär. Unterneh-
gibt es den Begriff des einschiffi- mungen verwendet, da sie bes.
gen Raums im Profanbau nicht. rasch montiert bzw. demontiert
Dagegen kann man von mehr- werden kann. Die erste große S.
schiffigen Sälen auch bei profanen wurde von Harpalos im Auftrage
Räumen sprechen. Bei mehrschif- des Perserkönigs Xerxes über den
figen Anlagen heißt der mittlere Hellespont gelegt.
Raum Mittels. (Haupts.), die seitl., Engl. pontoon bridge, ponton b.; it. ponte
meist paarweise angeordneten und su chiatte, p. su barche; sp. puente de pon-
oft niedrigeren Räume Seitens. tones.
(Abseiten). Der obere Teil eines
Mittels. heißt bei → *Basiliken Schiffskehle, → Hohlkehle, deren
Hochs. Das südl. Seitens. wird Enden spitz zusammenlaufen, bes.
manchmal Männers., das nördl. an den Unterzügen von Balken-
decken in der Gotik, Renaissance
und Barock.

Schifter, Schiftsparren, kurzes


Sparrenstück, das sich mit einem
oder beiden Enden gegen einen Grat
bzw. Kehlsparren lehnt (Kehls.,
Doppels., → Grats.).
Engl. creeping rafter, jack r.; frz. empanon,
chevron de croupe; it. falso puntone; sp. tro-
nera, aspillera.

Schikane, durch feste oder beweg-


Schiff
liche Hindernisse, durch abgewin-
a Lang-, Mittel-, Hauptschiff
b, b1 Seitenschiffe kelte oder verengte Führung des
c Querschiff e Chorquadrat Wegs behinderter Zugang zu einer
d Vierung f Hochschiff Befestigung.
417 Schlangensäule

Schild, ein das Schlüsselloch Schildwand → Schildmauer 1.


(Runds.) umgebender oder Schlüs-
selloch und Türschnalle (Langs.) Schindeldach, → *Dachdeckung
zusammenfassender Beschlag. aus gespaltenen Holzschindeln.
Engl. escutcheon; frz. écusson; it. scudo; Ein S. wird auf Schalung verlegt.
sp. escudo. Schindeln, die nicht genagelt, son-
dern bei flacher Dachneigung nur
durch Steine beschwert sind, wer-
den Legschindeln genannt.
Engl. shingle roof; frz. toit en bardeaux;
it. tetto coperto di scandole; sp. tejado de
bardas, t. d. ripias, t. d. tablillas, t. d. tejuelas.

Schirmgewölbe, Schirmkuppel,
Flachkuppel auf fächerförmigem
Rundschild Langschild Grundriß mit gebusten Kappen
zwischen Graten oder Rippen, die
Schildbogen, Schildgurt, der Bo- den Eindruck geblähter Segel (Se-
gen am Anschluß eines Gewölbes gelkuppel) vermitteln; zu unter-
an die Mauer (Schildwand). scheiden von → Fächergewölbe
Engl. formeret, wall rib; frz. (arc-) formeret; (→ Faltkuppel).
it. arco laterale, a. perimetrale; sp. arco en Engl. umbrella vault, u. dome; frz. voûte en
nicho. forme de parasol; it. volta a ombrello; sp. bó-
veda en paraguas.
Schilderhaus, kleines, dem Po-
sten als Wetterschutz dienendes Schlagladen, Fensterladen mit
Holzgebäude, häufig neben dem türähnl., senkrecht in Angeln
Tor oder auf Brücken. gefaßten Flügeln, die außen oder
Engl. sentry box; frz. guérite, échauguette; innen gegen den Fensterrahmen
it. garitta; sp. garita.
oder in einen entsprechenden Falz
Schildgurt → Schildbogen. schlagen, seit dem 12. Jh. nachge-
wiesen, zunächst nur nach innen
Schildmauer, Stirnmauer, 1. zu klappen, als Außenläden selten,
Mauer unter einem Schildbogen erst im 19. Jh. wird der äußere S.
(→ *Gewölbe). 2. Hohe Schutz- üblich.
mauer einer → *Burg, die an der Engl. hinged (window) shutter; frz. volet
(pliant), judas; it. imposte ribaltabili; sp. pos-
Stelle angeordnet ist, an der das
tigo rebatido.
Gelände höher ansteigt.
Engl. curtain wall; frz.mur de clôture, m.
bouclier; it. muro frontale, braga; sp. 1. mu- Schlagleiste, mittlere Deckleiste
ro bajo el arco en nicho, 2. muro frontal. bei zweiflügeligen Fenstern oder
Türen (→ *Anschlag).
Schildrippe, eine Wandrippe an Engl. baffle plate; frz. battement; it. copri-
der Schildmauer (→ Schildmauer 1) battuta; sp. batiente.
eines Gewölbes.
Engl. wall rib; frz. nervure de formeret; it. Schlangensäule, eine aus mehre-
costolone; sp. nervio de formero. ren miteinander verschlungenen
Schleierwerk 418

Schäften bzw. Leibern bestehende Bränden zu verhindern (Brandgas-


→ *Säule. se).
Engl. serpent column; frz. colonne torse; Engl. slype; frz. tour de chat, ruelle; it. viuz-
it. colonna a balaustra; sp. columna balaus- za, vicolo; sp. callejuela cortafuegos.
trada.
Schlitzfenster, schmale, hoch-
Schleierwerk, eine Sonderform rechteckige Maueröffnung mit
des → *Maßwerks, das im Ge- abgeschrägter Innenlaibung zur
gensatz zum Blendmaßwerk frei Belichtung und Belüftung von
einer geschlossenen Wand, einem untergeordneten Räumen, z. B.
→ *Giebel oder einer Öffnung mit Keller, Untergeschoß, Neben-
kleinerem Querschnitt vorgeblen- gebäude, oder von Treppen und
det ist. Turmräumen. Nicht zu verwech-
Engl. blind tracery; frz. rideau de pierre; seln mit Schlitzscharten.
sp. tracería velada. Engl. oylet; frz. archière, embrasure; it. feri-
toia; sp. ventana rasgada para ventilación y
Schleifzapfen, zum nachträgl. luz.
Einbringen von Verstrebungshöl-
zern mit schräg zum Zapfenloch Schlitzung, Holzverbindung an
zulaufender Schleifnut und ver- Ecken, vornehml. bei Schwellen-
kürztem Zapfen (→ Jagdzapfen). kranz; in die schlitzartige Ausar-
beitung am Balkenkopf greift der
Schleppdach, eine → *Dachform, im rechten Winkel anstoßende
die die Dachfläche des Hauptdachs Balken mit seinem die ganze Holz-
über einem Anbau oder über einer breite einnehmenden Zapfen ein.
Vorfahrt fortsetzt.
Engl. shed roof; frz. toit en appentis, comble Schloß, als Beschlag zum Schlie-
en potence; sp. tejado voladizo a simple ver- ßen von Türflügeln, zunächst
tiente. Schubriegel, Fallriegel; zum Öff-
nen dienten schlüsselartige Hebel,
Schleppgaupe, ein stehendes die durch ein Loch hindurchge-
→ *Dachfenster mit Schleppdach. steckt wurden und durch die der
Engl. dust-pan dormer, shed d.; frz. chatière, Stift oder Fallriegel angehoben
tabatière; it. abbaino; sp. buhardilla con wurde. Seit der Antike bekannt.
tejado en voladizo. Eine weitere Entwicklung erfolgte
seit dem 13. Jh. bis zu den kompli-
Schlingrippengewölbe, Bogen- zierten Sicherheitsschlössern der
rippengewölbe, → *Gewundene Neuzeit.
Reihung, spätgot. Ziergewölbe, Engl. lock; frz. serrure; it. serratura; sp. ce-
dessen Rippen dreidimensionale rradura.
Kurven bilden.
Engl. looped vault; sp. bóveda de nervios Schloßbau, die verwandten Be-
entrelazados. griffe Schloß und Burg überschnei-
den sich, wobei häufig Grenzfälle
Schlippe, in ma. Städten schmale auftreten. Während man unter der
Gasse zwischen den Häusern, um Burg immer ein stark befestigtes
das Übergreifen des Feuers bei Gebäude versteht, kann das reprä-
419 Schlußstein

sentative Schloß auch unbefestigt einem Schlüsselloch ähnl. Umriß,


sein. Die unbefestigten S. haben hauptsächl. in der rhein. Spätroma-
aber oft noch Ecktürme, die später nik vorkommend.
verkümmern oder durch Dacherker Engl. keyhole window; it. finestra a toppa;
nur angedeutet werden. Das Schloß sp. ventana con forma de ojo de cerradura.
kann wie die Burg einen Hof ha-
ben, der in der Barockzeit an der Schlüsselscharte, vertikale →
Eingangsseite offen ist (→ Cour *Schießscharte mit einer runden
d’honneur, → *Corps de logis), Öffnung, bes. für Handfeuerwaf-
während auf der anderen Seite der fen.
achsial auf das Schloß bezogene
Garten liegt.
Engl. palace; frz. château; it. castello; sp. cas-
tillo, palacio.

Schlußstein mit offenem Scheitelloch

Schlußstein, Scheitelstein, 1. Stein


im Scheitelpunkt eines → *Bogens,
falls keine Scheitelfuge vorhanden
ist. 2. Stein am Hauptknotenpunkt
der Rippen eines → *Gewölbes. Die
Rippenquerschnitte sind noch teil-
weise an den meist kreisrunden
und figurierten S. angearbeitet.
Schloßbau Seltener kommt der ringförmige S.
(Beispiel: Chambord, Schloß, 16. Jh.)

Schloßkapelle, die Kapelle eines


Schlosses.
Engl. palace chapel, castle c.; frz. chapelle
seigneuriale; it. cappella del castello; sp. ca-
pilla de un castillo.

Schlot, gemauerter Rauchabzugs-


schacht (→ *Schornstein), speziell
bei Fabrikanlagen.
Engl. smokestack; frz. cheminée; it. fu-
maiolo, ciminiera; sp. chimenea.

Schlüssellochfenster, eine → Schloßkapelle


*Fensterform mit reich bewegtem, (Beispiel: Schmalkalden, Schloß, 16. Jh.)
Schmiege 420

mit offenem Scheitelloch vor, wäh- Schneckengewölbe, Spindelge-


rend der hängende S. (→ *Ab- wölbe, Spiralgewölbe, das den
hängling 1) eine Sonderform ist. spiralförmigen Lauf einer → Wen-
Engl. apex stone, keystone; frz. clef d’arc, c. deltreppe unterbaut, meist eine
de voûte; it. serraglia, chiave d’arco, c. di steigende Ringtonne (→ *Gewöl-
volta; sp. piedra angular, clave de arco. beformen).
Engl. spiral vault; frz. voûte en limaçon,
Schmiege, aus einfacher Schräge tonnelle helicoïdale; it. volta a chiocciola;
bestehendes Profil von Gesimsen sp. bóveda de caracol.
und Kämpfern oder eine zu einer
schrägen, gekehlten Fläche abgear- Schneckenstiege, -treppe →
beitete Kante (→ *Fase). *Wendeltreppe.
Engl. bevel, chamfered moulding; frz. angle
chanfreiné, chanfrein; it. smusso, smussa- Schneefang, Schneegitter, Vor-
tura; sp. bisel, chaflán, ángulo achaflanado. richtung, die das lawinenartige Ab-
rutschen von Schnee auf den Dä-
Schnabel, an der Angriffsseite ei- chern verhindern soll, entweder als
nes Turms angebaute, keilförmige Latte oder als Gitter traufenparallel
Mauerverdickung als Apprallschrä- an Schneehaken befestigt.
ge für Geschosse. Frz. pare-neige; it. paraneve; sp. retenedor
Engl. bill, beak, nozzle; frz. bec; sp. pico, de nieve.
engrosamiento cuneiforme de un muro de-
fensivo.

Schnabelturm, Wehrturm, der


an der Angriffsseite durch einen
→ Schnabel verstärkt ist.

Schnecke, 1. spiralförmig gewun-


denes Ornament, bes. die Voluten
eines ion. oder korinth. Kapitells,
häufig mit einer Scheibe im Zen-
trum (S.auge). 2. Eine spiralförmig
ansteigende Treppe (→ *Wendel-
treppe). Schornstein
Engl. volute, scroll; frz. volute, corne de a gezogener Schornstein b Ziehung
bélier, limaçon; it. voluta; sp. 1. voluta, 2. c Schornsteinkopf
escalera de caracol.
Schneuß, Fischblase, Mouchette
Schneckenauge, 1. kleine, runde (engl. Karnieshobel), ein Zwei-
Scheibe im Zentrum der Volute blatt, bei dem ein Blatt kürzer als
des ion. Kapitells (→ Auge 2). 2. das andere ist; häufig ist das
Lichtspindel einer → *Wendeltrep- Kleinere kielbogenartig ausgebil-
pe (→ Auge 4). det, und die Nasen kommen sehr
eng zusammen. Das S. kann auch
Engl. centre of the Ionic volute; frz. œil de
volute; it. occhio di voluta, centro della v., s. S-förmig geschwungen sein und so
1. centro de la voluta, 2. pozo de una esca- einer Fischblase ähnl. sehen. Drei
lera de caracol. S. in einem Kreis zusammenge-
421 Schornstein

stellt ergeben eine Wirbelform, das nicht in die Dachkonstruktion ein-


Dreis. Im spätgot. Maßwerk seit greift, sondern vor der Giebelflä-
Anfang des 14. Jhs. in England, che auskragt.
Frankreich und Deutschland weit Engl. half hip roof; frz. demi-croupe; sp. co-
verbreitet. → *Maßwerk. pete del frontón.
Engl. bladder ornament, mouchette;
frz. flamme; it. vescica di pesce; sp. tracería Schornstein, Rauchfang, Schlot
burbuja de pez. (manchmal auch mundartl. fälschl.
Kamin), gemauerter Rauchabzugs-
Schnürboden, 1. ebener, waage- schacht, der an der Außenmauer, an
rechter, zumeist hölzerner Boden, Innenwänden, meist jedoch an der
der zum Aufschnüren von Zimmer- Mittelmauer und an Brandmauern
manns- und Schreinerarbeiten in errichtet ist. Der Teil über der
natürl. Größe dient. 2. → Ober- Dachhaut heißt S.kopf (Kamin-
bühne. kopf). S. können auch zu Gruppen
Frz. 1. chantier de cinglage, aire (de tra- zusammengefaßt oder architekton.
çage); it. 1. piano di tracciamento, 2. soffit- gegliedert sein. Die Schrägführung
ta del palcoscenico; sp. telar. eines S. nennt man Ziehung (gezo-
gener S.).
Schopfwalm, abgewalmte Giebel- Engl. chimney; frz. cheminée; it. camino;
spitze, bei der der kleine Walm sp. chimenea.

Schneuß
1 Dreischneuß 2 Sechsschneuß um ein Sechsblatt
3 Vierschneuß 4 Vierschneuß um ein Vierblatt
Schornsteinaufsatz 422

Schornsteinaufsatz, Aufsatz, Schrägschar, eine Reihe schräg-


meist eine Röhre, über dem liegender Backsteine bei gewissen
Schornsteinkopf, um die Zug- Mauer- oder Gewölbeverbänden
wirkung des Schornsteins zu ver- (→ *Ährenwerk).
bessern, in früherer Zeit oft archi-
tekton. reich gegliedert. Schranne, mit Schranken oder
Engl. chimneyhead; frz. mitre; it. mitra; Gittern eingefaßter Ort, bes. Markt-
sp. capuchón, sombrerete. halle.

Schrein, hölzerner Behälter. Der


Begriff wird vornehml. für be-
stimmte Behälter (Reliquiens., Hei-
ligens., Kastenaltar), vor allem aber
für den s.artigen Mittelteil eines
→ *Flügelaltars verwandt.
Engl. shrine; frz. écrin, châsse; it. scrigno;
sp. relicario.

Schub, Seitenschub, horizontale


Komponente eines Kraftverlaufs in-
nerhalb des Mauerwerks, der durch
Gewölbe oder durch Dachkon-
struktionen hervorgerufen wird.
Schornsteinaufsatz Man begegnet dem S. durch Ver-
stärkung des Mauerwerks (Strebe-
Schoßrinne → Abweiseblech. mauern, Strebepfeiler, → *Strebe-
werk, Strebe- und Schwibbogen)
Schräggesims, Kaffgesims, Ge- oder im Innenraum durch An-
sims mit schräger Abdeckung, vor- ordnen von → *Ankern.
nehml. bei got. Bauten (→ *Gesims- Engl. push, thrust; frz. poussée; it. spinta;
formen). sp. empuje, presión.
Engl. oblique cornice; it. cornice a spioven-
te; sp. moldura oblicua. Schuh, unten angesetzter Teil ei-
nes stehenden Holzes oder dessen
Schrägriß, frontale Axonometrie, Metallfassung (→ Anschuhung).
aus Grund- oder Aufriß entwickel- Engl. shoe, sheath; frz. sabot; it. scarpa;
te schiefaxonometr. Darstellung sp. zapata.
eines Objekts bei beliebiger Blick-
richtung. Der Kavalierriß entsteht Schulter, im Festungsbau die von
durch Auftragen der Tiefenmaße Face und Flanke gebildete Spitze
vor dem Aufriß, der Militärriß (Schulterwehr, → Traverse).
durch Auftragen der Höhenmaße Engl. shoulder; frz. épaule; it. spalla; sp. es-
über dem Grundriß (→ *Projek- paldas.
tion).
Engl. oblique projection; it. assonometria Schulterbogen, Konsolbogen,
cavaliera frontale; sp. proyección axonomé- Kragsturzbogen, → *Bogenform,
trica oblicua. bei der der mittlere Kreisbogen
423 Schwäbisches Weible

durch einen waagerechten Sturz er- Raum über der Feuerstelle hinein-
setzt ist und die beiden seitl. aus- hängenden Flächen. → *Kamin.
kragende Konsolsteine sind. Engl. apron; it. 1. sporgenza del tetto, 2.
Engl. shouldered arch; frz. (arc en) (pate-) falda della cappa (del camino); sp. 1. reves-
bande surhaussée; it. arco a spalla; sp. arco timiento de techo, 2. campana de la chime-
sobre almohadillas. nea.

Schuppen, ein in leichter Bauwei- Schutzdach, Vordach, meist ein


se errichtetes Bauwerk zur Lage- Schleppdach zum Schutz von Ein-
rung und Unterbringung von Ge- gängen u. dergl. (→ *Dachformen).
genständen, manchmal an einer Engl. protecting roof; frz. abri, auvent; it. tet-
toia; sp. alero.
oder mehreren Seiten offen.
Engl. shed; frz. remise, appentis; it. rimessa, Schutzkuppel, äußere Schale ei-
tettoia; sp. cobertizo.
ner zweischaligen → Kuppel oder
eine über einer Kuppel liegende
Schuppenfries, ein aus schuppen- zweite Kuppel, die als Wetterschutz
ähnlichen Elementen bestehender dient.
→ *Fries der ma. Baukunst.
Engl. outer dome, exterior dome; frz. cou-
Engl. scale frieze; frz. frise en écailles, it. fre- pole extérieure, dôme extérieur; it. cupola
gio a squame; sp. friso en escamas. esterna; sp. cúpula protectora exterior.

Schurz, 1. unterer, vorstehender Schwäbisches Weible, Strebe-


Teil eines weit ausladenden Dachs, konstruktion aus Ständer, Kopf-
auch als kurze, senkrechte, von und Fußbändern, die sich nicht in
oben herabhängende Verkleidung. halber Höhe treffen, im südwestdt.
2. Beim Kamin die als Rauchfang Fachwerkbau des 15. /16. Jhs. ver-
dienenden, schräggeführten, in den breitet.

Schwarzwaldhaus
a Küche
b Stube
c Stall
Schwalbenschwanz 424

Schwalbenschwanz, 1. trapez- Charakteristikum einzelne am En-


förmige Ausbildung zur zugfesten de eingerollte Formen (Rollwerk)
Verbindung zweier Hölzer, bei der sind.
der Ansatz schmäler ist als das Engl. scrollwork; frz. redents; it. fastigio
Kopfende. 2. Tenailliertes Außen- composito; sp. adornos de voluta, resalto.
werk (→ Tenaille). 3. S.verband,
Gewölbeverband mit schrägge- Schwelle, das untere Querholz des
stellten Schichten (Schrägschar), → *Fachwerkbaus (Bunds.) oder
die V-förmig aufeinander treffen; eines Türstocks (Türs.). Auch die
dadurch konnte das Einwölben einzelnen Elemente eines hölzer-
von Kreuzgewölben, preuß. und nen Rosts bei schlecht tragendem
böhm. Kappen und Stichkappen Baugrund heißen S.
freihändig ohne Schalung nur mit Engl. sill; frz. sablière, seuil; it. soglia; sp. tra-
einem Lehrbogen erfolgen. viesa.
Engl. dovetail; frz. queue d’aronde; it. coda di
rondine; sp. ensambladura a cola de milano. Schwellenriegel, eine zwischen
die Ständer gezapfte → Schwelle.
Schwarzwaldhaus, Sonderform
des alemann. Einhauses. Das S. Schwertriegel, aufgeblatteter über
steht meist am Hang, wodurch ei- mehrere Ständer reichender Brust-
ne bequeme Einfahrtsmöglichkeit riegel.
in die oberen Teile der → Tenne
Schwertung, an mehrere kon-
(Hochtenne) ermöglicht wird. Im
struktive Hölzer angeblattete Boh-
vorderen Teil befinden sich im
le, zumeist schräg verlaufend, auch
Erdgeschoß die Ställe, im Ober-
als angeblattetes Vollholz vorkom-
geschoß Wohnräume, vor denen
mend (→ Schwertriegel).
Holzgalerien liegen. Das urspr.
strohgedeckte S. hat ein Krüppel- Schwibbogen, Schwebebogen,
walmdach, das an den Langseiten waagrecht gespannter Bogen (→ Bo-
fast bis auf Geländehöhe herunter- gen II) zur Übertragung des Ho-
geführt ist. (Abb. S. 423) rizontalschubs zwischen zwei Ge-
bäuden, meist über engen Gassen.
Schwebeblatt → Ständerfußblatt.
Engl. pier arch, straining a.; frz. arc-boutant,
arc diaphragme; it. arco rampante, fornice,
Schwebebogen → *Schwibbogen. cavalcavia; sp. arco de tensión.

Schwebegiebel, giebelseitig vor-


kragende Sparren werden am Fuß
durch einen auf dem vorkragenden
Rähm liegenden, in sich unver-
rückbaren Dreiecksverband, dem
Flugsparrendreieck (Schweiz) oder
Sparrenknecht, gehalten.

Schweifwerk, eine dem → *Be-


schlagwerk verwandte Dekorations-
form der Frühbarockzeit, deren Schwibbogen
425 Segelgewölbe

Schwingflügeltür, Pendeltür, → Sechsteiliges Gewölbe, eine →


*Tür mit nach beiden Seiten aus- Gewölbeform, hauptsächlich des
schwingenden Türblättern. Übergangsstils, bei der außer den
Engl. swinging door; frz. porte va-et-vient, vier Kreuzrippen noch zwei weite-
p. oscillante; it. porta a vento (a due batten- re Rippen quer zur Längsachse
ti); sp. puerta oscilante de dos hojas. verlaufen, so daß sechs Kappen
entstehen (→ *Wandaufbau).
Schwingrippe, geschwungene, Engl. sexparte vault; frz. voûte hexagonale;
kurvig geführte Rippen, die ein it. volta esapartita; sp. bóveda hexagonal.
Schwingrippengewölbe oder ein
→ Schlingrippengewölbe bilden. Secondeflanke (frz.), zusätzliche
Flankierungslinie im Festungsbau,
Scriptorium (lat.), Schreib- und die u. a. im Mittelteil der Kurtine
Studierzimmer in einem → Kloster. durch etwa rechtwinklige Rück-
wärtsbrechung der Kurtine ent-
Sebil (arab.), Brunnen. Bedeu- steht, bes. in Vaubans zweiter und
tende Brunnenanlagen mit weit dritter Manier vorkommend.
vorspringendem Dachschirm ha-
ben vor allem türk. Städte. Secretarium (lat.), Nebenraum
Sp. fuente turca. des Chors sowie der → Pastopho-
rien.

Sedile (lat.), allgemein fester Sitz,


bes. der Abts- oder Bischofsstuhl,
auch Chorgestühl, Dreisitz, Levi-
tensitz.

Seelhaus, Bezeichnung für ein


ma. Mietshaus, auch Zinshaus ge-
nannt (Wien), häufig als Hinter-
haus eines Anwesens.

Türkischer Sebil (Ansicht und Schnitt) Segelgewölbe, Schirmgewölbe,


Gewölbe mit segelartig geblähten
Kappen zwischen den Graten oder
Seccomalerei (it.), im Gegensatz Rippen einer → Kuppel.
zur Freskomalerei eine Wandma-
Engl. sail vault; frz. voûte en forme de para-
lerei auf trockener Putzfläche. sol; sp. bóveda con forma de quitasol.
Engl. secco painting; frz. peinture à secco;
it. pittura a secco; sp. pintura en seco.

Sechsort, eine Symbolfigur, die aus


der Durchdringung zweier gleich
großer gleichseitiger Dreiecke ent-
steht, deren Spitzen die Eckpunkte
eines regelmäßigen Sechseckes
markieren.
It. esagramma; sp. hexagrama. Sechsort
Segmentbogen 426

Segmentbogen, Flachbogen, röm. Amphitheatern. Die Erfin-


Stichbogen, eine → Bogenform, dung des Flußstahls 1883 ermög-
deren Kontur von einem Kreisseg- lichte große an Kabeln aufgehängte
ment gebildet wird. Der Kreisaus- Brücken. In den 1950er Jahren wur-
schnitt ist kleiner als beim Halb- den freischwebende Hängedächer
kreisbogen (Rundbogen), bei rela- auf der Grundlage von Seilnetzen
tiv großem Kreisdurchmesser und entwickelt, die mit Holz-, Metall-
relativ kleinem Ausschnitt nähert oder Kunststoffplatten als Dach-
er sich dem scheitrechten Sturz. haut belegt werden. → Hängedach.
Engl. segmental arch; frz. arc bombé, a. seg- Engl. rope construction, cable c.; frz. con-
mentaire; it. arco (a sesto) ribassato; sp. arco struction à câbles; it. tensostruttura; sp. con-
rebajado. strucción en malla de cables.

Segmentfenster, Fensterform, Seitenaltar, Nebenaltar, Altar ne-


deren Öffnung durch einen Seg- ben dem Hochaltar, meist zu beiden
mentbogen abgeschlossen wird. Seiten des Langhausabschlusses
Engl. segmental window; it. finestra ad arco oder am Ostende der Seitenschiffe.
ribassato; sp. ventana con arco rebajado. Engl. side altar; frz. autel subordonné;
it. altare laterale; sp. altar lateral.
Segmentgiebel → *Giebel mit
segmentbogenförmigem Abschluß. Seitenflügel, Seitentrakt, oft paar-
Engl. segmental gable; it. frontone ad arco weise an einen Hauptbaukörper
ribassato. angeschlossene Flügel (→ *Corps
de logis).
Seildach, Hängedach, durchhän- Engl. side wing; frz. aile; it. ala laterale;
gendes Dach, dessen Konstruktion sp. ala lateral.
nur auf Zug beansprucht wird. Die
lichte Höhe des darunterliegenden Seitenportal, Portal an der Sei-
Raumes nimmt nach der Raum- tenfront einer Kirche, bei mehre-
mitte ab (→ *Dachformen). ren Portalen an der → Fassade auch
Engl. cable (-suspended) roof; frz. toit sus- die Eingänge seitl. des → Haupt-
pendu à câbles; it. copertura a vela in tensio- portals (→ *Turmfassade).
ne; sp. techo colgante suspendido por cables. Engl. side portal; frz. portail latéral; it. por-
tale laterale; sp. portal lateral.
Seiler → Dachkehle.
Seilkonstruktion, Seilnetzkon- Seitenrisalit, Eckrisalit, im Ge-
struktion, Seiltragwerk, ein aus gensatz zum Mittelrisalit ein seitl.
Zugelementen bestehendes, hän- → *Risalit, an den Enden eines Bau-
gendes Tragwerk ohne Biegespan- körpers.
nungen und dadurch geringerer Engl. lateral protruding façade bay;
frz. avant-corps latéral; it. risalto laterale,
Materialaufwand als bei einer Scha- avancorpo l.; sp. resalto lateral.
lenkonstruktion. Die über Pylone
geführten Seilzüge müssen in Wi- Seitenriß, Seitenansicht eines Ob-
derlagern im Erdreich oder Funda- jekts (Bauwerk, Bauteil etc.) in
ment verankert werden. Älteste Normalprojektion (→ *Projektion).
Konstruktionen sind die Hänge- Engl. side elevation; frz. projection latérale;
brücken aus Lianen in tropischen it. proiezione laterale, prospetto l.; sp. plano
Gebieten und die Sonnensegel in lateral.
427 Setzholz

Seitenschiff, Abseite, seitl., meist vorkragend, aufsitzt (→ Schar-


zu beiden Seiten des Mittelschiffs wachtturm).
angeordnete Raumteile, durch Frz. sentinelle; it. sentinella; sp. salidizo para
Wandöffnungen (Arkaden und der- centinela.
gleichen) mit letzterem verbunden
(→ *Schiff). Sepulcrum (a mensa) (lat.), ein in
Engl. aisle; frz. basse-nef, nef latérale; it. na-
einer rechteckigen Nische aus dem
vata laterale; sp. nave lateral. Stein ausgehauenes Katakomben-
grab mit liegender Deckplatte,
Seitenschub, Schub, horizontale dann auch das Reliquiendeposi-
Resultierende einer Gewölbekraft torium im Altar, entweder in der
(→ *Bogen). Mensaplatte oder in der Stipes.
Engl. lateral thrust, horizontal drift; frz.
poussée oblique, p. horizontale, p. latérale; Sepultur → Mortuarium.
it. spinta laterale; sp. empuje lateral.
Serail, Serai (arab.), Palast, später
Sekos (gr.), Barkenkammer, das auch Frauenteil eines Palasts (Ha-
Allerheiligste des ägypt. Tempels, rem).
in dem das Götterbild meist auf ei- Engl. seraglio; frz. sérail; it. serraglio; sp. se-
ner Barke stand (→ *Tempelbau 2). rallo, harem/harén.

Selamlik (arab.), Männerabteilung Serapeum, Serapeon (gr.), Heilig-


des islam. Hauses, vom Harem tum des Gottes Serapis, der später
streng abgesondert, auch Begrü- mit dem ägypt. Apis-Stier gleichge-
ßungs- und Empfangsraum. setzt wurde. Der Kult wurde auch
von den Römern und Griechen
Senana (ind.), Frauenteil des ind. übernommen.
Wohnhauses.
Serdab (pers.), Kellerraum, ein
Senkfenster, Sonderform eines unterird. Raum der ägypt. Ma-
Schiebefensters, bei der man den staba, in dem Statuen des Toten
Flügel in die Brüstungszone oder aufbewahrt wurden.
in den Fußboden versenken kann
Serliana → Palladio-Motiv.
(→ *Fenster).
Setzfuge, eine Baufuge, die Riß-
Senkscharte, schräg nach unten
bildungen infolge ungleicher Set-
gerichtete Schießscharte zum Schie-
zungen des Baugrunds verhindern
ßen oder Gießen von heißem
soll.
Wasser oder Pech (→ Maschikuli).
Engl. settlement joint; frz. joint de tasse-
Frz. mâchicoulis; it. caditoia, piombatoia; ment; it. giunto di assestamento; sp. junta
sp. matacán. de asentamiento.

Sentinelle (frz.), Postenerker, Setzholz, feststehender Mittel-


Eskarpenerker, Schildwachthaus, pfosten eines → *Fensters (→ *An-
Türmchen, das zur gedeckten Be- schlag).
obachtung auf der Wallhöhe an den Engl. window post, mullion; frz. meneau
ausspringenden Winkeln der Es- vertical de bois; it. montante di croce di
carpe, in der Regel über Konsolen finestra; sp. entreventana.
Setzstufe 428

Setzstufe, das zwischen zwei Siechenhaus → Firmarie.


Trittstufen einer Holztreppe einge-
setzte, senkrechte Brett (→ *Trep- Siegessäule, monumentale Säule
pe, → *Stufe). zur Erinnerung an einen Sieg, mit
Engl. riser; frz. contre-marche; it. alzata; einer Plastik bekrönt und mit
sp. contrahuella, tabica. Reliefs geschmückt (→ *Triumph-
säule).
Sgraffito, Kratzputz, Putz aus Engl. triumphal column; frz. colonne tri-
mehreren farbig getönten Schich- omphale, c. de triomphe; it. colonna trion-
ten. Durch Abkratzen der oberen fale, c. della vittoria; sp. columna triunfal.
Schichten stößt man auf die an-
Siegestor, Ehrenbogen zur Erin-
dersfarbigen unteren Schichten,
nerung an einen Kaiser (→ Tri-
wodurch man architekton., figürl.
umphbogen 2).
oder ornamentale Dekorationen
Engl. triumphal gate; frz. porte de la vic-
von großer Haltbarkeit erzielen toire; it. porta trionfale; sp. puerta triunfal.
kann.
Engl. sgraffito; frz. sgraffite; it. graffito; sp. es- Sikhara, Nagara (ind.), Turm über
grafiado.
der Cella eines ind. Tempels (S.
Sheddach → *Dachform aus paral- und Cella bilden das Vimana). Das
lelen, einhüftigen Satteldächern, S. kann in verschiedenen Ausfüh-
rungen als Turm mit meist ungera-
deren steilere Flächen verglast sind,
der Stockwerkzahl (→ *Pagode),
bes. bei modernen Fabrik- und Aus-
als konvexer Turm, als Turm mit
stellungshallen.
vertikaler Streifung oder mit acht-
Engl. shed roof, sawtooth r.; frz. comble à
shed, toit shed; it. tetto a shed, tetto a rise-
eckigem Grundriß (Dravidha) auf-
ga; sp. techo de armazón tinglado. treten und ist mit einem Wulst

Sherefeli (türk.), Umgang für den


Gebetsrufer am → *Minar einer
türk. Moschee.

Sichelbogen, anschwellender
Rundbogen, seit der Renaissance
als Florentin., Toskan. oder Siene-
ser Bogen vorkommend.
Frz. arc florentin, a. toscan; sp. arco falcifor-
me.

Sichtbeton, auf Sicht berechneter


und durch ausgewählte Zuschlag-
stoffe und Schalung gestalteter
Beton, bes. in den 1950/60er Jah-
ren im Betonbau als Gestaltungs-
mittel eingesetzt.
Engl. fair-faced concrete, exposed c.; frz. bé- Sikhara
ton apparent; it. calcestruzzo faccia a vista; (Beispiel: Bhuvanesvar, Rajarani-Tempel,
sp. hormigón a la vista. 17. Jh.)
429 Soffitte

(→ Amalaka) und mit einem vasen- Skene (gr.), Bühnenrückwand des


förmigen Aufsatz (Kalasa) bekrönt. gr. Theaters (→ Bühne).
Sima (gr.), → *Rinnleiste der dor., Skulptur, dreidimensionales Bild-
der ion. und anderer antiker Ord- hauerwerk, das aus hartem Mate-
nungen. rial herausgeschlagen oder heraus-
geschnitten wird, ungenau auch
Sims → *Gesims.
auf bildnerisch, weiches Material
Simsbrett, Fensterbrett (→ *Fen- (Ton, Bronze usw.) angewandt; in
ster). Verbindung mit Architektur in der
Regel die selbständigen, dem Bau-
Sinterzeug → Steinzeug, → Klin- werk angefügten Figuren im Unter-
ker. schied zu rein ornamentalen, relie-
fierten Werken, die plast. Ornamen-
Sinwellturm, alte Bezeichnung te genannt werden. → *Bauplastik.
für einen runden Turm, zumeist Engl., frz. sculpture; it. scultura; sp. escultura.
auf Burgen.
Sistrum-Säule, Hathor-Säule, Sockel, der Unterbau eines Ge-
Säule mit blockförmigem Aufsatz bäudes, einer Säule oder einer Sta-
über einem Hathorkapitell (→ *Ka- tue (→ *Postament, Piedestal).
pitell). Engl. pedestal; frz. socle, piédouche; it. zoc-
colo; sp. zócalo.
Skelettbau, Gerippebau, eine Bau-
weise, bei der im Gegensatz zum Sockelgeschoß, als Gebäudesok-
Massivbau alle tragenden Funk- kel ausgebildetes und stärker be-
tionen auf ein System tragfähiger tontes → *Geschoß, bei manchen
Glieder, für die der Kräfteverlauf Fassadengliederungen (Kolossal-
formbildend und maßgebend ist ordnung) mit dem Erdgeschoß
(Skelett), beschränkt werden. Die ident. (→ *Fensterverdachung).
Funktionen des Raumabschlusses Engl. basement level; it. piano basamentale;
werden gegebenenfalls von nicht- sp. piso base.
tragenden Füllungen übernom-
men. Als Material eignen sich Holz Sockelgesims → *Gesims, das
(→ *Fachwerkbau), Stahl, Stein den Sockel oder das Sockelgeschoß
(→ *Strebewerk) und Stahlbeton. (→ *Geschoß) abschließt.
Das Skelett kann außen sichtbar Engl. base moulding; frz. chanfrein de
sein (wie z. B. bei den got. Kathe- socle; it. cornice basamentale; sp. moldura
del zócalo.
dralen) oder von einer meist vorge-
hängten Fassade verdeckt werden
(→ *Vorhangfassade). Allen Ske- Sockelleiste, Fußleiste, → *Leiste
lettbauten liegen Rastersysteme zwischen Fußboden und Innenputz.
zugrunde (→ *Raster). → Stahl- (Abb. S.430)
skelettbau. Engl. baseboard; frz. plinthe, antébois; it. bat-
tiscopa; sp. listón del zócalo.
Engl. skeleton construction; frz. construc-
tion en ossature (portante); it. costruzione
con struttura a scheletro; sp. construcción Soffitte (it.), 1. Untersicht einer
con estructura de entramado. Decke. 2. Teil einer Theaterde-
Sohlbank 430

Solitude (frz.), häufiger Name für


Lustschlösser des 18. Jhs., die ein-
sam gelegen und zumeist einge-
schossig waren; sie dienten Aus-
flugsaufenthalten der Herrscher.
Frz. solitude; sp. palacio de recreo.

Söller → *Altan, ein unterbauter,


nicht überdeckter Austritt in einem
Obergeschoß im Gegensatz zu dem
auskragenden und überdeckten Er-
Sockelleiste ker.
Engl. gallery; frz. plate-forme; it. altana;
koration, der den Einblick in die sp. azotea, terrado.
Oberbühne verhindert. 3. Lange,
schmale Beleuchtungskörper, uspr. Sonnenblende, vor die Fenster
nur zur Beleuchtung von S. 2. gehängte oder über den Fenstern
Engl. soffit; frz. soffite; sp. 1. parte inferior auskragende, den direkten Sonnen-
del cielorrazo, 2. sófito. einfall verhindernde Konstruktion,
bes. beim modernen Büro- und
Sohlbank, Fensterbank, unterer Schulbau.
Abschluß eines → *Fensters, meist Engl. sun-blind; frz. brise-soleil, paresoleil;
aus Stein. Die S. muß nach vorne it. parasole; sp. quitasol, sombrilla.
geneigt sein, über das Mauerwerk
überstehen und eine Wassernase Sonnenheiligtum, Sakralbau des
erhalten, am hinteren Ende läuft Alten Reiches Ägyptens, bestehend
ein Falz, auf dem der Fenster- aus Aufweg, Altar mit Opferplatte
rahmen aufsitzt. Innen wird die S. und Obelisk.
durch das Fensterbrett abgedeckt. Engl. sun sanctuary; sp. santuario del sol.
Engl. window sill; frz. banquette, appui de
fenêtre; it. davanzale; sp. solera de la ven-
tana.

Sohlbankgesims, Fensterbank-
gesims, ein → *Gesims, das unter
der Fensteröffnung durchläuft.
Engl. sill cornice; it. cornice marcadavanza-
le; sp. cornisa de la solera de la ventana.

Sohlgraben, Graben mit U-för-


migem Profil.
Sonnenheiligtum
Solarium (lat.), hochliegendes (Beispiel: Abu-Gurab-Abusir,
Zimmer, das von der Morgen- und 5. Dynastie)
Abendsonne beleuchtet wird.
Engl. solar; frz. solaire; it. solario; sp. sola- Sonnenladen, ein hölzerner mit
rium. Lamellen versehener Fensterladen
431 Sparren

(Fensterblende), der zum Schutz grenzung einer Maueröffnung


vor Sonneneinstrahlung außen vor (→ *Triumphbogen).
die Fensteröffnung geklappt wird. Engl. spandrel; frz. écoinçon; it. pennacchio
Engl. sunshade, sun blind; frz. persienne; d’arco; sp. riñón de bóveda.
it, sp. persiana.

Sonnensegel, Segel als Sonnen-


schutz in einem röm. → *Am-
phitheater. Die S. wurden mittels
Tauen an den Masten befestigt, die
am oberen Teil der Umfassungs-
mauern aufgesetzt waren. Das S.
hing in der Art eines Seildachs
nach unten durch und hatte in der
Mitte über der Arena eine Öffnung
(→ *Säulenbogenstellung). S Spandrille
Engl. awning; frz. tendelet; it. tendone;
sp. toldo. Spannriegel, der waagerechte,
von Streben verspannte Balken
Sopana, Treppenanlage eines eines → *Sprengwerks.
→ *Stupa.
Engl. straining tie; frz. faux-entrait; it. bri-
glia di collegamento; sp. riostra, tirantilla.
Sopraporte → *Supraporte.
Spannweite, Stützweite, Abstand
Sortie (frz.), Ausfallöffnung im von Auflager zu Auflager einer
Wall einer Festung. Konstruktion (Brücke, → *Bogen,
Binder, → *Gewölbe).
Soufflet (frz.), langgezogener Vier-
Engl. span, spread; frz. échappée, portée;
paß, bei dem das einander entge-
it. luce; sp. distancia entre los apoyos.
gengesetzte Paar gerundet und das
andere kielbogig gespitzt ist, im
Sparren, geneigte, einander ge-
engl. als Curvilinear-Maßwerk und
genüber angeordnete Hölzer einer
im frz. als Flamboyant-Maßwerk
→ *Dachkonstruktion, die die
bezeichnet. → *Maßwerk.
Dachhaut tragen. Sie sind mit den
Frz. soufflet; sp. tracería curvilínea, t. flam-
Dachbalken oder Sattelbalken ver-
boyant.
zapft, verblattet oder versatzt oder
Souterrain (frz.), Untergeschoß, stehen auf einer S.schwelle oder
→ *Geschoß unter dem Erdge- Fußpfette (Mischkonstruktion). An
schoß. Graten und Kehlen der Dächer
sind die Grats. bzw. Kehls. zu fin-
Spandach, Spließdach, eine einfa- den. An diese anlaufende S. heißen
che → *Dachdeckung, deren senkr. Schifts. Unters. sind in der Ge-
Fugen mit unterlegten Spließen spärreebene mit Abstand unter den
(Spänen) abgedichtet sind. S. parallel zu diesen angeordnet.
→ Kehlsparren.
Spandrille, Dreieckzwickel zwi- Engl. spar, rafter; frz. chevron; it. puntone;
schen Bogen und senkrechter Be- sp. cabio.
Sparrendach 432

Sparrendach, Dachkonstruktion Sparrenfuß, das untere, am Bin-


in Form eines Satteldachs, gebildet der aufruhende Ende des Sparrens
durch zwei gegeneinander geneigte eines Sparrendachs.
→ Sparren, die am oberen gemein- Frz. pied de chevron; it. piede del puntone;
samen Punkt, dem Firstpunkt, sp. pie de cabio.
miteinander verbunden sind. Der
Seitenschub, den ein solches, stat. Sparrenknecht → Schwebegiebel.
als Sprengwerk wirkendes Spar-
renpaar an den Fußpunkten auf die Speicher, ein Lagerhaus für Land-
Mauern oder die Wände ausübt, wirtschafts- und Handelsprodukte.
wird durch Dachbalken (Bund- Engl. granary, silo, storehouse; frz. grenier;
it. magazzino, deposo; sp. granero, silo, al-
balken) aufgehoben, mit denen die macén, depósito.
Sparrenfüße fest verbunden sind;
so entsteht ein unverschieblicher Sphärisches Dreieck, Pendentif,
Dreicksverband. Der Längsverband Ausschnitt einer Kugeloberfläche
zwischen den einzelnen Gebinden zur Überleitung vom Grundquadrat
wird durch Latten hergestellt, die des Kuppelunterbaus zum Fußkreis
in schräg ansteigender Richtung der → *Kuppel (Teilgewölbe 2).
unter die Sparren genagelt werden Engl. spherical triangle; frz. triangle sphéri-
(Windrispen). Eine Weiterbildung que; it. triangolo sferico; sp. triángulo esfé-
des S. für größere Spannweiten rico.
erfolgt im Kehlbalkendach, das
gegenüber dem reinen Sparren- Sphinx (gr.), liegender Löwe mit
dach sehr häufig ist. → *Dachkon- menschl. Haupt, wohl ein Symbol
struktion. des Königs.
Engl. rafter roof; frz. toit à chevrons; it. tetto
a capriata semplice; sp. tejado de cabios.

Ägyptische Sphinx

Spiegeldecke, eine → *Decke, de-


ren mittleres Feld (→ Deckenspie-
gel) von Profilen gerahmt ist. Der
Übergang zur Wand erfolgt mittels
Kehlen (Deckenkehle, Voute) oder
mit einem Deckengesims.
Engl. mirrored ceiling; frz. plafond en arc
de cloître, p. bordé de moulures; sp. cielo
raso bordeado de molduras.

Spiegelgalerie, ein langgestreckter


Speicher Raum in barocken Schlössern, des-
(Beispiel: Ulm, Kornhaus, 16. Jh.) sen Wände von Spiegeln bedeckt
433 Spitzbogen

sind, um den Raum opt. auszuwei- z.B. der Laufende Hund (→ *Fries).
ten. Kleinere Räume dieser Art 2. Um ein Auge als Zentrum ent-
nennt man Spiegelkabinett. wickelt sich die → Volute des ion.
Engl. hall of mirrors; frz. galerie des glaces; Kapitells.
it. galleria degli specchi; sp. galería de los Engl. spiral; frz., it. spirale; sp. espiral.
espejos.

Spiralgewölbe → Spindelgewölbe,
Spiegelgewölbe, 1. Muldenge-
Schneckengewölbe (→ Wendel-
wölbe (→ *Gewölbeformen). 2.
treppe, → *Gewölbeformen).
Irreführende Bezeichnung für eine
Engl. spiral vault; it. volta a chiocciola, v. eli-
→ Spiegeldecke.
coidale; sp. bóveda en espiral.
It. volta a schifo; sp. 1. bóveda amoldada, 2.
bóveda de espejo.
Spiralturm, ein zylindr. Turm mit
Spina (lat.), Trennmauer zwischen schraubenförmig gewundener Au-
den beiden Richtungsbahnen in der ßenrampe oder Spiraltreppen.
Arena des röm. → Zircus. Engl. spiral tower; frz. tour à rampe, t. héli-
coïdiale; it. torre a spirale; sp. torre en espi-
ral.
Spindel, mittlerer zylindr. Teil
einer →*Wendeltreppe. Die S. kann
geschlossen sein, d.h. sie setzt sich
aus einzelnen an die Stufen angear-
beiteten Teilzylindern zusammen,
oder die S. ist offen (Hohls.,
Treppenauge), d.h. ein Hohlraum,
der von der schraubenartigen Licht-
wange der Treppe begrenzt wird.
Engl. newel; frz. noyau; it. anima, spina,
pozzo; sp. 1. alma, núcleo, 2. escalera de
caracol.

Spindelgewölbe, Schneckenge-
wölbe, Spiralgewölbe, eine spiral- Spiralturm
förmig ansteigende Ringtonne,
meist als Unterbau einer Wendel- Spital → *Hospital.
treppe (→ *Gewölbeformen).
Engl. newel vault; frz. voûte sur le noyau, v. Spitzbalken, österr. Bezeichnung
annulaire; it. volta a chiocciola, v. elicoidale; für → Hahnebaum.
sp. bóveda helicoidal.
Engl. top beam; frz. faux-entrait; sp. tirante
superior.
Spindeltreppe, Spindel 2 (→
*Wendeltreppe).
Spitzbogen, ein Bogen mit spitzer
Engl. spiral staircase; frz. escalier en colima-
çon; it. scala a chiocciola; sp. escalera de
Kontur. Die Krümmungsmittel-
caracol. punkte des gedrückten S. liegen
zwischen den Kämpferpunkten, die
Spirale, Schneckenlinie, 1. eine des gleichseitigen S. in den Kämp-
häufige ornamentale Grundform, ferpunkten und die des überhöh-
Spitzbogenfries 434

ten S. (Lanzettbogen) außerhalb der Spolie (lat.), ein wiederverwende-


Kämpferpunkte (→ *Bogenfor- ter Bauteil, der einem abgebroche-
men). nen Gebäude entnommen ist (meist
Engl. pointed arch; frz. arc ogival, a. en ogi- Säulenschäfte, Kapitelle, Friese,
ve, a. aigu; it. arco ogivale, a. (a sesto) acuto; Gesimse).
sp. arco ojival, a. gótico. Engl. spolia; frz. remploi; it. spoglia; sp. pie-
za de construcción reutilizable.
Spitzbogenfries, ein → *Fries aus
kleinen Spitzbogen. Sporn, 1. Strebepfeiler an Stütz-
mauern. 2. Vorspringende Mauer
Spitzsäule, vom Dachbalken bis zur Auflagerung einer Treppen-
zum First reichende Säule, an die stufe. 3. Dreieckige Verdickung an
von beiden Seiten die Sparren an- Verteidigungsanlagen oder Tür-
liegen, vielfach mit angeblatteten men (→ Schnabel).
oder eingezapften Kehlbalken im Engl. spur; frz. éperon; it. sperone; sp. con-
Querverband und Unterzügen mit trafuerte, espolón.
Kopfbändern und Streben im
Längsverband verknüpft. Die S. Spreize, ein zum Abspreizen,
kommt auch im Giebelwandge- Abstützen verwandtes Holz.
füge vor. Reichen die Säulen nur Engl. strut, stay; frz. étrésillon, étaie incli-
bis unter die Hahnenbalken, in die née; it. sbadacchio; sp. codal.
sie eingezapft sind, so spricht man
von Hochsäulen. Sprenggiebel, im Barock häufige
Engl. king post; frz. poinçon (de faîte), Form eines in der Mitte nicht ge-
obélisque; sp. pendolón. schlossenen, »gesprengten« Gie-
bels, bes. über Risaliten, Fenstern
Spitztonne, Tonnengewölbe mit und Portalen.
spitzbogigem Querschnitt (→ *Ge- Engl. strutted gable; it. frontone spezzato,
wölbeformen). cimasa spezzata; sp. frontón.
Engl. pointed barrel vault; it. volta a botte
ogivale; sp. bóveda de cañón ojival. Sprengwerk, eine meist hölzerne
Konstruktion zur Aufnahme gro-
Spließdach, Spandach → *Dach- ßer Lasten bzw. zur Überbrückung
deckung, deren senkrechte Fugen großer Spannweiten. Beim S. wird
mit einem Spließ (Span) abgedich- der waagerechte Balken von zwei
tet sind. gegeneinander gelehnten Streben
Engl. shingle roof; it. tetto di scandole; unterstützt. Bei größeren Spann-
sp. tejado con eclisas. weiten wird zwischen die Streben

Splint, 1. das Holz zwischen


Kernholz und Rinde. 2. Flacheisen,
das durch die Öse des Ankerkopfs
(→ *Anker) gesteckt wird und
ornamental verziert sein kann.
Engl. 1. alburn, 2. sap; frz. 1. aubier, 2. gou- Sprengwerk
pille; it. 1. alburno, 2. bolzone, capochiave; a Bundbalken b Strebe
sp. 1. albura, 2. chaveta, pasador. c Spannriegel
435 Stabbau

ein Spannriegel eingefügt. S.kon- Spundung, Holzverbindung von


struktionen finden bei → Dach- Brettern, Bohlen, Pfählen mit Fe-
konstruktionen, vor allem aber bei der (Spund) und Nut.
Brückenbauten Anwendung. Engl. tongue-and-groove joint; frz. bouve-
Engl. strutted frame; frz. ferme à contrefi- tage, emboîtement; it. Nut- u. Federverbin-
ches, assemblage à c.; it. travatura con con- dung in der Tischlerei: incastro a maschio e
traffissi; sp. armadura con tirantes. femmina, commettura a maschio e femmi-
na; sp. machihembrado.
Springbrunnen, Zierbrunnen,
mit durch Pumpenkraft oder Ge- Stab, 1. ein stabförmiges Konstruk-
fälledruck empor geschleudertem tionsglied (→ Stabbau, → *Fach-
Strahl (→ *Brunnen). werkbau). 2. Ein stabförmiges Zier-
Engl. fountain; frz. fontaine (montante); glied (Rundstab) oder Teile dessel-
it. fontana a zampillo; sp. fontana, surgiente. ben (Viertelstab), auch profiliert
bzw. in einzelne Elemente unter-
Springgewölbe, spätgot. Gewöl- teilt vorkommend (Astragal, Perl-
be mit alternierend angeordneten stab, Taustab, kannelierter Wulst,
Schlußsteinen, hervorgerufen von Blattstab).
dreistrahlig geteilten Wölbungen,
Engl. 1. bead, baton; frz. 1. bâton, boudin;
deren Fußpunkte wechselseitig it. 1. asta; sp. 1. barra, 2. bocel, cordón, toro,
alternieren. Die Gabelung eines moldura redonda.
Rippendreistrahls überbrückt den
fehlenden Anfallspunkt für die
Gurtrippe. Dieses bewegte, hin-
und herspringende Linienspiel fin-
det sich im 14. Jh. bes. häufig in
Deutschordensbauten sowie in
Schlesien und Breslau. Auch bei
Parlerbauten, wobei durch Über-
schneidung der Rippendreistrahle
das → Netzgewölbe entsteht.
Sp. bóveda con piedras angulares dispuestas
alternadamente.

Sprosse, 1. Unterteilungsholz ei-


ner Glaslichte (→ *Fenster). 2. Tritt
einer Leiter. Stab
Engl. 1. (window) sash; frz. 1. croisillon, 2. a Rundstab e Taustab
échelon; it. 1. traversina (di finestra), 2. b Halbrundstab f Kannelierter Wulst
piolo; sp. 1. listones que dividen la hoja de c Viertelstab g Blattstab
una ventana, 2. peldaño, escalón. d Perlstab

Stabbau, Hochbau, dessen run-


Sprossenfenster → *Fenster, des-
de Eckstäbe zusammen mit den
sen Glasflächen durch Sprossen in
Grundschwellen und den Ober-
Felder unterteilt werden.
schwellen einen festen Rahmen
Engl. astragal window; frz. fenêtre à croisil-
lons, f. à traverses; it. finestra con traversi-
bilden, in den senkrechte Bohlen
ne; sp. hoja de ventana dividida en compar- eingespundet werden. Die bes. in
timientos. Skandinavien verbreitete Bauweise
Stabbur 436

erreichte bei den → *Stabkirchen als alte und junge Pfosten bezeich-
ihre Vollendung. net.
Engl. stave construction; it. costruzione a Engl. bar tracery; frz. ossature de croisée;
traliccio; sp. construcción empalizada. it. traforo ad asta; sp. tracería de crucero.

Stabbur, Speicher der skandinav. Stadel → Scheune.


Bauernhäuser, meist auf Pfählen
stehende Blockbauten.

Stabkirche, skandinav. Holzkir-


che, deren konstruktives Gerüst
aus Masten besteht (Stabbau). Der
Innenraum ist relativ klein und Antikes Stadion
durch die Masten verstellt.
Engl. stave church; frz. stavkirke; it. chiesa
lignea norvegese; sp. iglesia escandinava
empalizada.

Modernes Stadion

Stadion (gr.), Laufbahn, deren


Grundform zwei parallele, gerade,
durch eine Kehre verbundene,
mehrspurige Bahnen bilden. Zu
beiden Seiten liegen ansteigende
Zuschauerränge. Später zeigen das
Hippodrom und der Zirkus diesel-
be Grundform, während moderne
S. eher einem ausgeweiteten Am-
phitheater gleichen.
Engl. stadium; frz. stade; it. stadio.

Stadt, Gemeinwesen beliebiger


Größenordnung, dessen Einwoh-
ner keine Naturalwirtschaft betrei-
Stabkirche (Grundriß und Ansicht) ben und daher von der Größe und
Güte des umgebenden Ackerlandes
Stabwerk, senkrechte Stäbe zur unabhängig sind. Die städt. Kul-
Unterteilung der Glasflächen un- tur basiert wirtschaftl. auf der Ar-
terhalb des Couronnements im beitsteilung und polit. auf weit-
→ *Maßwerk got. Fenster; nach möglichster Selbstverwaltung. Das
Lage und Dicke als Haupt- und S.gefüge wird nach verkehrsrechn.,
Nebenstäbe unterschieden, auch geograph., wirtschaftl. und künst-
437 Stadtbaukunst

lerischen Gesichtspunkten gestaltet regelmäßigen Schachbrettgrundriß


(→ Städtebau, → *Stadtbaukunst). des röm. → *Castrums (Cardo,
Engl. town, city; frz. ville, cité; it. città; Decumanus). Im MA. wurden
sp. ciudad. viele neue Städte gegründet, meist
im norddt. Raum, vor allem im
Stadtbaukunst, Gestaltung eines nordostdt. Kolonisationsgebiet, aber
Stadtgefüges nach vorwiegend auch in Österreich. Fixpunkte der
künstler. und ästhet. Gesichts- ma. Stadt sind Marktplatz und
punkten. Die gr. Stadt war meist Kirche. In der Renaissance verwirk-
ein locker gefügtes Konglomerat, lichte man einzelne → *Idealstädte
dessen Fixpunkte die Agora und die von geometr. Grundrißstruktur. In
Tempelbezirke waren. Das strenge der Barockzeit wurden neue Städte
Schachbrettraster des Hippodamus angelegt, deren Grundrißstruktur
von Milet wurde nur in Koloni- entsprechend den damaligen abso-
stenstädten angewandt. Auch die
etrusk. Stadt war infolge des meist
hügeligen Geländes unregelmäßig.
Erst röm. Provinzstädte zeigten den
Stadtbaukunst

Schachbrettraster (Beispiel: Priene) Römische Stadt (Beispiel: Timgad)


A Agora E Gymnasion a Nordpforte e Forum
B Stoa F Athenatempel b Westpforte f Theater
C Buleuterion G Gymnasion (Trajansbogen) g Tempel
D Prytaneion H Stadion c Südpforte h Thermen
d Ostpforte i Kapitol

Gegründete ma. Stadt Gewachsene ma. Stadt (Beispiel:


(Beispiel: Friedeberg/Neumark, E. 13. Jh.) Nördlingen, 13./14. Jh.)
Stadtbefestigung 438

lutist. Gepflogenheiten auf das Befestigungssystem von Stadt und


Schloß bezogen war. Im 19. Jh. gab Burg eine durch Flügelmauern mit-
es als Folge des Abbruchs der Stadt- einander verbundene Einheit. Liegt
befestigungen zahlreiche Stadter- die Stadt auf einer Höhe, wird ih-
weiterungen und als neue Form der re Ausdehnung weitgehend durch
S. die Anlage einer → *Ringstraße die topograph. Struktur bestimmt.
um den alten Stadtkern. Seit der Bei Tallagen werden aus Verteidi-
starken Vergrößerung der Städte in gungsrücksichten Flußschlingen
der neueren Zeit überwiegen techn., bevorzugt. Brücken wird auf dem
verkehrstechn., hygien. und andere jenseitigen Flußufer häufig ein
Gesichtspunkte (→ Städtebau). Brückenkopf als Vorposten der Ver-
teidigung vorgelegt. Nach Einfüh-
Stadtbefestigung, Sicherung ei- rung der Feuerwaffen wurden dif-
ner Stadt durch eine oder mehrere ferenziertere Befestigungssysteme,
Burgen, Gräben und Wälle, Schan- wie Sternschanzen, → *Barbaka-
zen, → *Bastionen oder Mauern nen, → *Bastionen und Außenwer-
(→ *Stadtmauer). Je nach der to- ke (Forts, Vorwerke) notwendig.
pograph. Lage der einzelnen Stadt- Im 19. Jh. wurden die Befestigun-
teile bzw. nach deren zeitl. Ent- gen meist abgetragen, auf den ein-
stehung können diese auch einzeln geebneten Gräben breite Straßen
befestigt sein, wobei manchmal, wie (»Graben«, »Ring«, »Esplanade«)
bei der Burg, einzelne Befestigungs- errichtet (→ *Ringstraße).
abschnitte hintereinandergeschal- Engl. town fortification; frz. fortification de
tet sind. Liegt die Stadt im Schutze ville; it. fortificazione urbana; sp. fortifica-
einer Burg (Zitadelle), so ist das ción urbana.

Stadtbefestigung
a Graben c Wehrturm e Fluß h Glacis
b Ringmauer mit d Torturm mit Zug- f Brückenkopf i Vorwerk
Wehrgang brücke u. Pechnase g Barbakane j Zollwache
439 Stadthalle

Städtebau, Zusammenfassung ren. Die S. kann additiv erfolgen.


bautechn., verkehrstechn. und wirt- Manchmal wurde der Altstadt eine
schaftl. Aufgaben, die sich bei der Neustadt räuml. getrennt hinzuge-
Anlage, Erweiterung (→ *Stadt- fügt, falls dies die topograph. Gege-
erweiterung) und Sanierung einer benheiten erzwangen. Oft wurde
Stadt ergeben. Die Stadtplanung auch die alte Siedlung aufgelassen
beruht auf der Verarbeitung statist. oder verlor das Stadtrecht. In neue-
Materials und soziolog. Untersu- rer Zeit geschehen die S. oft plan-
chungen. Die Verwirklichung er- los oder aber in Form von → Tra-
folgt auf Grund eines Flächenwid- bantenstädten, die weitgehend
mungs- und eines Bebauungsplans, selbständig und durch gute Ver-
in dem die Fluchtlinien und Bau- kehrsverbindungen an das Stadt-
höhen festgelegt sind. Auch künst- zentrum angeschlossen sind.
ler. Gesichtspunkte müssen beim Engl. town extension; frz. extension de villes;
Städtebau berücksichtigt werden it. ampliamento urbano; sp. extensión urba-
(→ *Stadtbaukunst). na.
Engl. town planning; frz. urbanisme; it. ur-
banistica; sp. urbanización. Stadthalle, Halle oder Saal für
öffentl. Veranstaltungen, Konzerte,
Stadterweiterung, planmäßige z.T. auch Bühnenvorführungen, in
Vergrößerung einer Stadt durch neuerer Zeit auch für Sportver-
Einbeziehung neuen Baulands oder anstaltungen. Waren die urspr. S.
bestehender Vorstädte in das ge- meist Saalbauten, so wurden in
meinsame Verteidigungssystem neuerer Zeit auch Großraumkon-
oder unter gemeinsame Verwal- struktionen mit zentralisierendem
tung, wobei die einbezogenen Sied- Grundriß entwickelt. Verschiede-
lungen ihre Selbständigkeit verlie- nen Veranstaltungen dienen die
Mehrzweckhallen, die durch Ver-
änderung der Einrichtung der je-
weiligen Funktion angepaßt werden
können. Die Zuschauerränge sind
meist amphitheatral. angeordnet.
Da die Besucherzahlen der einzel-
nen Veranstaltungen oft sehr un-
terschiedl. sind, werden teilweise
auch mehrere Säle verschiedener

Stadterweiterung
(Beispiel: Hildesheim)
a Altstadt f Dorf
b Neustadt g Kloster
c Domburg h Befestigung der (Beispiel: Rostock. Von rechts nach links:
d Marktkirche Marktsiedlung Altstadt 1218, Mittelstadt 1232,
e Marktsiedlung Neustadt 1252)
Stadtkern 440

Größe zu einem S.gebäude zusam- Stadtkrone, Kernzelle einer Stadt


mengefaßt. mit den wichtigsten Monumental-
Engl. town hall; frz. halle municipale; sp. sa- bauten und in stark hervortreten-
lón municipal. der, oft beherrschender Lage (Akro-
polis, Kapitol u. dergl.).
Engl. citadell; sp. núcleo urbano.

Stadtmauer, Mauerring, Bering,


Ringmauer mit Wehrgang, Stadt-
türmen und Stadttoren. Liegen
mehrere Mauern hintereinander
(Hauptmauer, Vormauern), sind
zwischen diesen die Zwinger. Die
Stadttore konnten zusätzl. durch
ringförmige Außenwerke (Bastille,
→ *Barbakane) gesichert sein.
Engl. fortifications, town wall; frz. rempart;
it. mura cittadine; sp. muralla de la ciudad.
Stadthalle (Beispiel: Dortmund,
Westfalenhalle) Stadttor, Tor einer → *Stadtbe-
festigung. Das S. ist Abwehr und
Stadtkern, Innenstadt, Zentrum Empfang zugleich. Die Unterbre-
einer Stadt. Der S. ist bei europ. chung der → *Stadtmauer mußte
Städten meist der ehemals von durch einen Torturm oder durch
Mauern, Gräben und Wällen um- zwei flankierende Türme oder aber
gebene Teil (Altstadt). Im weiteren durch eine Verbindung von Turm
Sinne des Worts auch das Zentrum und Flankentürmen gesichert wer-
mit den Hauptgeschäftsstraßen den. Bereits in der röm. Antike
und öffentl. Gebäuden (→ City) im wurde das flankierende Turmpaar
Gegensatz zu den Außenbezirken verwandt, das auch im MA. oft
bzw.Vorstädten. errichtet wurde. Ferner S. mit ei-
Engl. city centre, am. city center; frz. noyau
urbain, centre-ville; it. centro (della città);
sp. centro urbano.

a innere Mauer (Hauptmauer)


b Zwinger
c äußere Mauer (Vormauer)
d Brustwehr
e Graben

Stadtmauer (Beispiel: Istanbul,


Landmauer)
441 Staffelgiebel

nem mittleren Torturm und seitl. Stadttor


Flankentürmen am Vortor. Seit der
Renaissance werden S. durch ein
Bollwerk oder eine → *Barbakane
geschützt (im arab. Bereich → Bâb).
Engl. city gate; frz. porte de la ville; it. porta
della città; sp. puertas de la ciudad.

(Beispiel: Köln, röm. Pfaffenpforte,


3./4. Jh. n. Chr.)

Staffelbasilika, eine mindestens


fünfschiffige Basilika mit niedrige-
ren äußeren und höheren inneren
Seitenschiffen, die selbst wieder
niedriger als das Mittelschiff sind
(→ *Emporenbasilika). (Abb. S.442)
It. basilica a gradoni; sp. basílica escalonada.

Staffelchor → *Chor mit gestaf-


felt angeordneten Apsiden, wobei
auch die Querhausapsiden einbe-
zogen werden können.
Engl. Benedictine choir; frz. chœur à ab-
sides échelonnées, chœur bénédictin; it. co-
ro a grandinata; sp. coro escalonado.

Staffelgiebel → *Giebel mit abge-


treppter Kontur. Die Abtreppung
erfolgte zunächst aus techn. Grün-
(Beispiel: Stendal, Ünglinger Tor, 15. Jh.) den, um die einzelnen Steinschich-
ten waagerecht durchführen, gera-
de abschließen und mit Dachziegeln
eindecken zu können (→ *Back-
steinbau). In der Renaissance als
Ziergiebel mit aufgesetzten Volu-
ten, Schnecken und Ornamenten
geschmückt.
Engl. corbie gable, stepped g.; frz. pignon en
redan(s), p. en gradin(s), p. redenté; it. fron-
(Beispiel: Perugia, etruskisches Stadttor) tone a gradoni; sp. frontón escalonado.
Staffelhalle 442

Staffelbasilika
(Beispiel: Beauvais,
Kathedrale, 13. Jh.)

Staffelhalle, Pseudobasilika, eine → *Pilz-, Rippen-, Platten- und


mehrschiffige → *Hallenkirche → *Plattenbalkendecken, Rahmen,
mit stufenförmig nach der Mitte Schalen u. dergl.
zu ansteigenden Decken bzw. Ge- Engl. reinforced concrete; frz. béton armé;
wölben in den einzelnen Schiffen, it. cemento (calcestruzzo) armato, calce-
jedoch ohne direkte Belichtung des struzzo armato; sp. hormigón armado.
Mittelschiffs (und der inneren Sei- Stahlfenster, Fenster aus Stahl-
tenschiffe, falls äußere Seitenschiffe profilen.
vorhanden sind → *Staffelbasilika).
Engl. steel window; frz. fenêtre (en) acier,
châssis métallique; it. finestra metallica;
Staffelkirche → *Staffelbasilika, sp. ventana metálica.
→ *Staffelhalle.

Stahlbeton, ein Verbundkörper


aus Beton und einer Stahlbeweh-
rung, der so ausgeführt ist, daß der
Beton nur die Druckspannungen,
der Stahl jedoch meist nur die
Zugspannungen aufzunehmen hat.
Der S. wird auf vorfabrizierten oder
eigens für einen bestimmten Bauteil
angefertigten Schalungen gegossen,
die nach Erhärten des Materials
wieder entfernt werden können. Je
nach Art der Ausbildung einer Staffelhalle
S.konstruktion unterscheidet man (Beispiel: Poitiers, Notre Dame, 12. Jh.)
443 Stambha

Balken durch kreuzweise angeord-


nete Stakhölzer (Kreuzstakung).
Engl. 1. stake, pole; frz. 1. palançon, polis-
son, bois de clayonnage; it. 1. introduzione
di torselli fra le travi, 2. sbadacchiamento a
croce; sp. 1. tapiar, 2. reforzar con codales
en cruz.

Stalaktit (gr.), Muqarnas, zellen-


artiges Schmuckelement der isla-
mischen Baukunst (S.gewölbe,
S.kapitell → *Kapitell, S.kuppel,
S.portal, → *Mihrab).
Stahlbeton
Detail vom Anschluß einer Stütze an eine
Stalaktitengewölbe → *Gewöl-
Plattendecke mit Unterzug beform der islam. Baukunst, die
aus Stalaktiten zusammengesetzt
Stahlskelettbau, aus Stahlprofi- ist (→ *Mihrab).
len gebildetes, in sich starres, tra- Engl. stalactite vault; frz. voûte en stalacti-
tes; it. volta a stalattiti; sp. bóveda de estalac-
gendes Gerippe, dessen Wände nur titas.
dem Raumabschluß zu dienen
haben. Vorgefertigte Teile werden Stalaktitenkapitell → *Kapitell
auf der Baustelle vernietet oder ver- der islam. Baukunst, das aus Stalak-
schweißt. Vorteilhaft ist die weit- titenformen zusammengesetzt ist.
gehende Vorbereitung in der Werk- Engl. stalactite capital; frz. chapiteau en sta-
statt, die Kontrolle der Werkstoff- lactites; it. capitello a stalattiti; sp. capitel de
beschaffenheit, die Witterungsun- estalactitas.
abhängigkeit und die Möglichkeit,
ohne Gerüst schnell zu montieren. Stalaktitenkuppel, Kuppel der
Die witterungsbeeinflußte Außen- islam. Baukunst, die aus Stalakti-
wand kann vorgehängt werden, so tenformen zusammengesetzt ist.
daß die Konstruktion geschützt ist. Engl. stalactite dome; frz. coupole en stalac-
tites, dôme en s.; it. cupola a stalattiti; sp. cú-
→ Skelettbau. pula de estalactitas.
Engl. steel-frame construction, steel skele-
ton c.; frz. construction à ossature en acier; Stalaktitenportal, Portal der is-
it. costruzione a scheletro d’acciaio; sp. con-
strucción con estructura metálica.
lam. Baukunst, das von Stalaktiten
abgeschlossen wird.
Engl. stalactite portal; frz. portail en stalacti-
Stahltür, Türblatt und Rahmen
tes; it. portale a stalattiti; sp. portal de esta-
aus Stahlblech oder Stahlprofilen. lactitas.
Engl. steel door; frz. porte en acier; it. porta
d’acciaio; sp. puerta metálica. Stallen, Sitze eines → *Chorge-
stühls.
Staken, 1. Ausfüllung der Balken- Engl. stalls; it. stalli; sp. sitial de coro.
gefache einer Wand oder Decke mit
Stakhölzern, die verflochten und Stambha, Dhvadscha S. (ind.),
mit Strohlehm umgeben sind. 2. Säule zur Erinnerung an Ereignisse
→ *Abkreuzung (Versteifung) von im Leben Buddhas.
Ständer 444

Ständer, auf Boden, Stein, Sok- versehenen Fuß bis zur halben
kelmauer oder Schwelle aufgesetz- oder ganzen Höhe der Schwelle
te, auch durch mehrere Geschosse herunterreicht und die Fugen zwi-
reichende Stütze in einer Fach- schen Ständer und Schwelle deckt,
werkwand (→ Pfosten, → *Säule, bes. im südwestl. Fachwerkbau des
→ Stiel). → *Fachwerkbau. 15./16. Jhs. (veraltet Schwebeblatt).
Engl. stud, upright beam; frz. montant, po-
teau, piédestal; it., sp. montante. Ständerlehmbau, Geschoßbau,
bei dem die Lehmausfachung auch
Ständerbau, 1. eine Bauweise, bei über die dünneren, einige Zen-
der tragende Wände aus senkrech- timeter gegenüber der Bundebene
ten Holzstützen (Ständer) gefügt zurückgesetzt verzimmerten Rie-
werden (zum Unterschied vom gel und Streben reicht und diese
Blockbau). 2. Auch verwendet als damit verdeckt.
Sammelbezeichnung für alle Holz-
bauweisen mit tragendem Gerüst Statik (gr.), die Wissenschaft vom
Gleichgewicht der Kräfte, die auf
aus Ständern.
feste, starre Körper einwirken, bei
Engl. post-and-beam construction; it. cos-
truzione a traliccio; sp. construcción de
Baukonstruktionen als Baus. be-
montantes. zeichnet.
Engl. statics; frz. statique; it. statica; sp. está-
tica.

Staudamm, Staumauer, ein künst-


lich errichteter Damm, Wall oder
eine Mauer, um Wasser für Ener-
giegewinnung und Bewässerung
aufzustauen.
Engl. (retaining) dam; frz. barrage; it. argi-
ne; sp. muro de contención.

Staupsäule, Pranger, Schandpfahl


in einer ma. Stadt, an dem De-
Ständerbau linquenten festgebunden und mit
a Bohlenwand (tragendes Ständergerüst Ruten geschlagen wurden.
mit Bohlen ausgefacht) Engl. pillory; frz. pilori, carcan; it. colonna
b Ständerbau infame; sp. picota.
Ständerbohlenbau, Geschoßbau, Steg, 1. verbindendes Element,
dessen Außenwände durch Bohlen z. B. kleine Brücke (meist aus
geschlossen sind, die in Nuten oder Holz). 2. Vorspringende Elemente
Falze des Gerüsts eingesetzt sind zwischen den → Kanneluren einer
und im Unterschied zum → Stab- Säule. 3. S. zwischen den Schlitzen
bau keine aussteifende Funktion einer Triglyphe. 4. S. zwischen den
besitzen. Flanschen eines Profilträgers.
Frz. 1. passerelle, 2. filet, canne, 4. âme;
Ständerfußblatt, untere Verdik- it. allg. listello, filetto, 1. ponticello, passa-
kung des Ständers durch ein Blatt, rella, 2. stria, 3. femore, 4. anima (della tra-
das von dem mit einfachem Zapfen ve); sp. 1. pasarela, 2. filete, 3. puente, 4. alma.
445 Steinbearbeitung

Stehender Dachstuhl → Dach-


stuhl.
Stehfalz, hakenförmige, stehende
Verbindung zweier Blechplatten
(→ *Falz).
Engl. (welted) standing seam, standing welt;
frz. joint (debout); sp. engatillado vertical.

Steigband, eine diagonal einen


Ständer überblattende Verstrebung
im Fachwerkbau.
It. fascia controvento; sp. apoyo diagonal de
un ensamble de media madera.

Steigender Bogen, einhüftiger


Bogen, → *Bogenform mit steigen-
der Kämpferlinie.
Engl. rising arch; frz. arc rampant; it. arco
rampante; sp. arco por tranquil, a. inclina-
do, a. en declive. Steg
2 Kanneluren 3 Triglyphe
Steigung, das Verhältnis der Höhe 4 Doppel-T-Träger
zur Länge eines ansteigenden
Geländes oder einer Treppe. Spitzeisen oder der Spitze (beidhän-
dig geführte spitze Hacke); Flächen
Engl. rise; frz. montée, pente; it. pendenza;
sp. pendiente. = feines Abarbeiten des Spiegels
(die vom Randschlag umgebene
Steinanker, → *Ankerstein zur Fläche) mit der beidhändig geführ-
Verbindung von Mauerteilen. ten, beilähnl. Fläche; Scharrieren =
Engl. through stone; sp. piedra ancla. feines Abarbeiten des Spiegels mit
einem breitschneidigen Schlagei-
Steinbalken, Balken, Überlager sen, wodurch schmale, parallele Ril-
oder Unterzug aus Stein. S. wurden len, eine Art Riefelung, entstehen,
hauptsächl. in der ägypt., in der gr. erst seit dem 16. Jh. üblich; Krö-
und in der röm. Baukunst ver- neln = feines Überarbeiten mit
wandt (→ Gebälk, Epistyl, → *Ar- einem Kröneleisen, das aus einer
chitrav, → *Architravbau). senkrecht angeordneten Reihe von
Engl. stone beam; frz. poutre en blocs, p. en Spitzen besteht; Stocken = Überar-
corps; it. architrave (di pietra); sp. viga de beiten mit dem aus vielen Pyrami-
piedra. denspitzen bestehenden Stockham-
mer. Der Spiegel kann aber auch als
Steinbearbeitung, Oberflächen- Bosse (Rohform) vor den Rand-
bearbeitung von Werksteinen. Die schlag vorstehen (Rustikamauer-
einzelnen Arbeitsschritte nach An- werk = opus rusticum) als Buckel-
legen des 1,5–4 cm breiten Rand- quader- oder → Bossenmauerwerk.
schlags mittels Schlageisen und Engl. dressing; frz. travail des pierres, (exé-
Klöpfel sind: Bossieren bzw. Spit- cution de la) taille; it. lavorazione della pie-
zen = grobes Abarbeiten mit dem tra; sp. labrado de la piedra.
Steingarten 446

Steingarten, ein bes. in Japan ent- flächen von Werksteinen, vor allem
wickelter Garten mit Steinen und bei Bogen (→ *Bogenquaderung)
Felsen, in Europa meist mit Alpen- und → *Gewölbe.
pflanzen (Alpengarten) geschmückt. Engl. stone cutting; frz. stéréotomie, coupe
Engl. rock garden; frz. jardin alpin; it. giar- de pierres, taille de p.; it. lotomia; sp. corte
dino roccioso; sp. jardín rocoso. de piedras.

Steinguß, Guß von Bauteilen (Ge- Steinwerk, Kemenate, ein zu-


wölberippen etc.) und Bildhauer- meist quadrat., zweigeschossiger
arbeiten aus einer Masse aus Steinbau in norddt. Städten und auf
Steinmehl und Bindemittel in Ne- Amtssitzen von Ministerialen auf
gativformen, vor allem um 1400 dem Land, aus Bruchsteinen errich-
verbreitet. tet und eingewölbt, im 12. /13. Jh.
Engl. casting of imitated stone; it. stucco, freistehend, später mit Fachwerk-
scultura a stampo; sp. fundición de piedra, wohnbau verbunden, als feuer-
piedra colada. und einbruchsicherer Bau.
Engl. masonry, stonework; sp. mampostería.
Steinkammer, ein vorgeschichtl.
Grab mit Grabkammer aus Steinen
(→ Grabbau, → *Dolmen) und dar- Steinzeug, Sinterzeug mit bes.
über aufgeschüttetem Erdhügel. harten Scherben aus geschmolze-
Engl. megalithic tomb; sp. tumba megalítica. nem Ton, das hauptsächlich für
Fliesen und Kanalisationsrohre ver-
Steinkreis, eine runde Steinset- wandt wird.
zung aus senkrecht stehenden Mo- Engl. stoneware, crockery; frz. grès (-céra-
nolithen oder Steinplatten, die eine me); it. gres, terracotta; sp. gres.
Kultstätte bzw. ein Grab umgeben
(→ *Architrav). Steinzeugplatte → Fliese aus
Engl. stone circle; it. cromlech; sp. círculo Steinzeug.
de piedras.

Steinmetzzeichen, meist geome-


trisches, auch monogrammartiges
Zeichen als persönl. Signum eines
Steinmetzen, als Gütezeichen und
wohl auch zur Abrechnung, in der
Spätgotik auch als Meisterzeichen;
seit etwa 1130 auf der Sichtfläche
des Quaders eingehauen und bis
zur Spätgotik weit verbreitet, ver-
einzelt in Renaissance und Barock.
Engl. stonemason’s mark; frz. signe lapi-
daire, s. maçonique; it. monogramma di
scalpellino; sp. marca del cantero.

Steinschnitt, Fugenschnitt, geo-


metr. bzw. stereometr. Ausmittlung
der Wölb-, Kopf-, Lager- und Stoß- Steinmetzzeichen
447 Sternschanze

Stele (gr.), eine aufrechtstehende


Steinplatte als Gedenkstein, haupt-
sächl. bei → *Grabdenkmälern.
Engl. stele, stela; frz. stèle, cippe; it. stele;
sp. estela.

Stelzbogen, eine gestelzte oder


gefußte → *Bogenform.
Engl. stilted arch; frz. arc exhaussé, a. su-
rélevé; it. arco sopralzato, a. a sesto rialzato,
a. bizantino; sp. arco de medio punto elevado.

Stelzung, die kurze Weiterfüh-


rung der Vertikalen zwischen
Kämpferlinie und Bogen- oder Ge-
wölbekrümmung (→ *Bogenfor-
Stereobat eines griechisch-dorischen
men, → *Gewölbeformen). Tempels
Engl. stilting; frz. exhaussement; it. rialzo,
sopralzo; sp. elevación de arco, e. d. bóveda. Sterngewölbe, Sternrippengewöl-
be, spätgot. Gewölbe mit sternför-
Stereobat (gr.), Krepidoma, Kre- mig angeordnetem Rippensystem,
pis, Stufenunterbau antiker Bau- oft ein radiales Dreistrahl- oder
werke, vor allem der Tempel, beste- Rautengewölbe streng geometr.
hend aus Fundament, Euthynterie, Art, auch ein Schwingrippengewöl-
Krepis und Stylobat. be in vegetabilen Formen, oder als
Engl., it. stereobate; frz. stéréobate; sp. este- Sternnetzgewölbe. → *Gewölbe-
reóbato. formen.
Engl. stellar vault; frz. voûte en étoile;
Sternbogen, seltene Bezeichnung it. volta stellata; sp. bóveda en estrella.
desVorhangbogens (→ *Bogenfor-
men). Sternhaus, ein moderner Wohn-
Engl. inflected arch; frz. arc en contrecour- haustyp, bei dem um ein zentrales
be; it. arco a controcurve, a. a tenda; sp. arco Treppenhaus mehrere Wohnungen
en contracurva. radial angeordnet sind.
It. edificio a stella, e. stellare; sp. edificio en
forma de estrella.

Sternrippengewölbe → Sternge-
wölbe.

Sternschanze, Etoile, Feldschan-


ze als geschlossenes Außenwerk auf
sternförmiger Grundfläche, auch
mit einspringenden Winkeln, in
regelmäßigen oder unregelmäßi-
gen Formen eines drei- bis zehn-
Sternhaus strahligen Sterns. Im 17. Jh. bes.
Sternwarte 448

von Vauban für Festungsbauten Stiege → *Treppe.


angewandt.
Engl. star fort; frz. fort étoilé, f. à étoile; Stiel, nur gering tragendes, senk-
it. trincea a stella; sp. trinchera en forma de rechtes Holz zwischen Riegeln,
estrella. Schwellen und Rähm in einer
Fachwerkwand, das meistens eine
Sternwarte → Observatorium. Öffnung begrenzt.
Engl. handle, helve, post, upright, stud;
Stich, 1. Stichhöhe, Höhe des frz. manche, hampe, montant, poteau; it. pi-
Scheitels eines → *Bogens oder lastro, gamba, coscia; sp. jamba.
eines → *Gewölbes über der Kämp-
ferlinie. 2. Überhöhung des Ge- Stierkapitell, → Kapitell der →
wölbescheitels gegenüber der Schei- pers. Säule mit zwei Stierleibern.
telhöhe der Schild- oder Gurtbo- Engl. bull capital; frz. chapiteau à taureaux;
gen. 3. → S.balken. it. capitello tauriforme; sp. capitel taurino.
Frz. 1. flèche, montée; it. 1. freccia, monta,
2. rialzo, 3. trave zoppa; sp. 1. flecha, mon- Stift, mit Grundbesitz und eige-
tea, 2. peralte, 3. viga embrochalada. nem Rechtsstatus ausgestattete
Klerikergemeinschaft (Kanoniker,
Stichbalken, ein mit einem Ende Kanonissen) an einer Domkirche
auf einem Deckenbalken oder auf (Doms.) oder einer nicht klösterl.
einemWechselbalken und mit dem Kirche (Kollegiats). Baul. Gestal-
anderen Ende auf der Außenwand tung ähnl. dem Kloster, seit dem
aufruhender → *Balken.
12. Jh. wohnen die Mitglieder in ei-
Engl. half-beam, tail beam; frz. entrait re-
troussé; it. trave zoppa; sp. viga embrocha-
genen, am Rande der Stiftsimmu-
lada, madero cojo. nität gelegenen Häusern (Kanoni-
kerhäuser). In Österreich auch
Stichhöhe, Stich, → Pfeil, Höhe Bezeichnung für Klöster anderer
des Bogenscheitels über der Kämp- Orden.
ferlinie (→ *Bogen). Engl. convent; frz. fondation; it. opera pia,
Engl. rise, pitch; frz. hauteur sous clef, mon- fondazione; sp. cabildo eclesiástico, capítu-
tée de voûte; it. monta, freccia; sp. altura del lo de una orden.
vértice.
Stiftskirche, Kirche einer geistl.
Stichkappe, ein → *Gewölbe, das Stiftung (→ Stift).
quer zur Achse des Hauptgewölbes Engl. collegiate church; frz. (église) collé-
verläuft und in dieses einschneidet. giale; it. collegiata.
Die S. ist gegen das Hauptgewölbe
durch einen Kappenkranz begrenzt. Stil, auf wesentl. Eigenschaften
S. kommen hauptsächl. bei Fenstern beruhende Gleichartigkeit künst-
oder anderen Maueröffnungen, die ler. Mittel, d.h. die Art der An-
in die Gewölbezone eingreifen, wendung von Formen und deren
vor. Liegen die Scheitel zweier ge- Auswahl, die Einbindung des Indi-
genüberliegender S. so hoch wie der viduellen ins Allgemeine: die Eigen-
Scheitel des mittl. Tonnengewöl- heit einer Künstlerpersönlichkeit
bes, entsteht ein → Kreuzgewölbe. (Individuals.), einer Landschaft
Engl., frz. lunette; it. lunettone, lunetta; (Raum-, Nationals.), einer Zeit
sp. luneta. (Zeits., wie Romanik, Gotik, Re-
449 Stockwerk

naissance, Barock, Rokoko, Klassi- einwärts abgeschnittenen Balken-


zismus, Historismus, Jugendstil köpfe genagelt ist und die Stelle des
usw.) oder eines Materials (Ma- Gesimses einnimmt.
terials.). Aus der Erkenntnis von Engl. eaves board; frz. chanlatte, planche de
Stilmerkmalen an fest datierten rive, bordure de pignon; sp. saledizo.
Werken kann eine Stilentwicklung
rekonstruiert und undatierte Wer- Stirnwand, beim Tonnengewölbe
ke mit einer gewissen Genauigkeit die Quermauer, beim Kreuzgewöl-
der Datierung eingefügt werden. be alle vier Mauern, daher auch
Engl., frz. style; it. stile; sp. estilo. mit Schildwand verwechselbar, die
nur unter dem Schildbogen liegt.
Stilisieren, Vereinfachen von Na- Engl. front wall; frz. mur frontal; it. muro di
turformen (z.B. Blattwerk) zu einer testa; sp. muro frontal.
charakterist., oft geometr. Grund-
form. Stirnziegel, Antefixa, beim anti-
Engl. stylize, conventionalize; frz. styliser; ken Tempel ein Dachziegel mit auf-
it. stilizzare; sp. estilizar. recht stehender Ansichtsfläche, der
über der Traufkante den Stoß der
Flachziegel überdeckt und meist
mit einer Palmette geschmückt ist
(→ Dachdeckung).
Engl. antefix; frz. antéfixe; it. antefissa; sp. an-
tefija.

Stilisieren Stoa (gr.), eine Säulenhalle (Le-


Naturvorbild Kunstform sche), meist am Rande der → *Ago-
ra. Eine Säulenhalle mit geschlos-
Stipes, Träger der Platte (Mensa) sener Rückwand vor einem anderen
eines → *Altars. Gebäude wird auch → *Portikus
Engl. stipes; it. stipe, stipite; sp. estípite. genannt.

Stirn, Haupt, vordere Ansichts- Stocken, Behandlung der Ober-


fläche eines → *Bogens, eines offe- fläche eines Steins (→ Steinbear-
nen → *Gewölbes, eines Back- beitung) mit einem Stockhammer.
steins, eines Balkens u. a. Frz. boucharder; it. bocciardatura; sp. escodar.
Engl. front side; frz. front; it. fronte;
sp. frente. Stockschwelle, Stockwerkschwel-
le, Saumschwelle, Schwelle der
Stirnbogen, vorderer Bogen eines einzelnen Stockwerke im Fach-
offenen → *Gewölbes, z. B. einer werkbau.
Apsis. Engl. top plate; frz. sablière d’étage; sp. um-
Engl. face arch; frz. arc du front, a. de dé- bral de cada piso.
part, premier a.; it. arco frontale; sp. arco
frontal. Stockwerk, Stock, aus dem Holz-
bau stammende Bezeichnung für
Stirnbrett, Stirnbohle, ein Brett, ein Obergeschoß (→ *Geschoß).
das vor die Stirn der Dachbalken- Engl. floor, storey, am. story; frz. étage, ni-
lage, also vor die nach unten schräg veau; it. piano; sp. piso.
Stockwerkbau 450

Stockwerkbau, Fachwerkbauwei- durch einen S. miteinander ver-


se aus in sich abgezimmerten, je- bunden sein (→ *Holzverbindung).
weils als selbständige Gerüste ge- Engl. joining; frz. joint, abouement; it. giun-
bildeten, übereinandergestellten to; sp. empalme.
Etagen (Unterstock, Oberstöcke);
veraltet Rähmbau, Stockwerkrähm- Stoßfuge → Fuge, an der zwei
bau → Geschoßbau. nebeneinanderliegende Konstruk-
Engl. multi-storey building; sp. construc- tionsteile zusammentreffen.
ción en pisos. Engl. vertical joint; frz. joint montant, j.
vertical, j. d’assise; it. linea di giunzione;
Stockwerkshöhe → Geschoßhö- sp. fuga del empalme.
he, Maß von der Fußbodenoberkan-
te eines Stockwerks bis zur Fußbo- Strahlengewölbe, Fächergewöl-
denoberkante des nächsten, also be, Palmengewölbe, ein durch zahl-
lichte Raumhöhe plus Deckendik- reiche vom Scheitel bzw. von einer
ke. Stütze ausgehende Rippen unter-
Engl. storey height; frz. hauteur d’étage; teiltes Gewölbe (→ *Gewölbefor-
it. interpiano. men).
Engl. fan vaulting; frz. voûte à nervures
Stollen, unterird. vorgetriebener rayonnantes; it. volta a ventaglio; sp. bóveda
Gang, bes. im Befestigungsbau. en abanico.
Engl. adit (-level); frz. galerie, areine; it.
galleria; sp. galería subterránea. Straßendorf, Dorf mit beidseiti-
ger Bebauung entlang einer Straße
Stollenkrypta, ein halb oder ganz (→ *Dorfformen 4).
unterird., tonnengewölbter Gang
(Stollen), der innen oder außen der Strebe, schräggestelltes, verstei-
Rundung der Apsis folgt (→ Ring- fendes Holz zur Aufnahme von
krypta). Im Scheitel der Apsis öff- Druckkräften, zumeist eingezapft,
net sich der Gang mit einem Fen- seltener angeblattet (→ Band); zwei
sterchen (Fenestella) oder in einem sich überkreuzende S. werden
kurzen Stollen zu einer unter oder Kreuzs. (→ Schere) oder Andreas-
hinter dem Hauptaltar gelegenen kreuz genannt. Eine kurze S.
Kammer (→ *Konfessio) mit dem (Kopf- und Fußs.) wird auch fälsch-
Märtyrer- oder Heiligengrab. Durch lich Band genannt. → *Sprengwerk.
den Grundriß des Chors oder Engl. strut; frz. jambe de force, étrésillon;
Chorquadrats bedingt können die it. contraffisso, saettone; sp. puntal.
Stollen rechtwinklig geführt und
im O. auch kammerartig erweitert Strebebogen, Hochschiffstrebe,
sein oder, bes. in Westfrankreich, veraltet fliegende Strebe, im got.
in parallelen Kammern enden. → *Strebewerk ansteigender Bogen
zur Aufnahme des Gewölbeschubs
Stoß, Verbindungsstelle zweier und des Winddrucks, meist ein mit
Konstruktionselemente. Beim Mau- Aufmauerung (Spreize) versehener
erverband die → Fuge zwischen Halbbogen; auch als Schwebende
zwei nebeneinanderliegenden Stei- Arkade oder Maßwerkbrücke aus-
nen (S.fuge). Auch Hölzer können gebildeter, durchbrochener S.; waa-
451 Streichbalken

gerecht verlaufende S., die der oder Türmchen, um die stat. Ver-
Abstützung zwischen zwei Mau- hältnisse zu verbessern. Bei mehr-
ern oder Gebäuden dienen, heißen schiffigen Anlagen werden zwi-
→ *Schwibbogen. schen den Seitenschiffen weitere
Engl. flying buttress; frz. arc-boutant, arca- Strebepfeiler errichtet, hochragen-
de aérienne; it. arco rampante; sp. arco ram- de Schiffe können durch mehrere
pante, a. arbotante. übereinanderliegende Strebebogen
abgestützt werden (→ *Wandauf-
Strebemauer, Mauerzunge zur bau).
Aufnahme des Widerlagerdrucks Engl. buttressing; frz. étançonnage; it. con-
eines Gewölbes oder einer Stütz- traffortatura, contraffortamento; sp. contra-
mauer, zumeist schräg abfallende fuerte.
Außenkante oder zumindest mit
oberer schräger Abdeckung (→
*Strebewerk).
Engl. buttress wall; it. (muro a) contraffor-
te; sp. muro de contrafuerte.

Strebepfeiler, pfeilerartige Mau-


erverdickung an einem Punkt, der
hohen Druck- und Schubkräften Strebewerk
a Strebemauer
ausgesetzt ist, meist schräg gegen b Strebepfeiler
eine Mauer gestellt oder abgekafft c Strebewerk (Strebepfeiler und
(→ Kaffgesims), nach außen vor- Strebebogen)
springend oder auch nach innen
eingezogen (→ Einsatzkapellen). Streckerverband, Binderverband,
Bei Basiliken in der Umfassungs- ein → Mauerwerk, das nur aus Bin-
mauer der Seitenschiffe angefügt dern besteht.
und mit Strebebogen versehen Frz. appareil à boutisses; it. concatenamen-
(→ *Strebewerk). to in chiave, c. di testa; sp. trabazón en ti-
Engl. counterfort, buttress, abutment; zón.
frz. contrefort, éperon; it. contrafforte, spe-
rone; sp. contrafuerte, botarel. Streckmetall, netzartig durchbro-
chenes Blech, das 1893 erstmalig in
Strebewerk, ein konstruktives Ver- den USA hergestellt wurde und als
spannungssystem zur Ableitung der Putzträger dient (→ Rabitzgewebe).
Gewölbeschübe vor allem got. Ba- Engl. expanded metal; frz. métal déployé;
it. lamiera stirata; sp. metal desplegado, m.
siliken. → Strebepfeiler überneh-
extendido.
men die von den Strebebogen, die
über den Seitenschiffgewölben frei Streichbalken, 1. wandparalleles,
ansteigen, übertragenen Gewölbe- zumeist auf Konsolen liegendes
schübe und leiten sie auf die Fun- Holz, das als Auflager für eine
damente ab. Die Strebebogen wer- Balkenlage dient. 2. Neben einer
den dabei möglichst leicht ausgebil- Wand liegender Deckenbalken.
det, die Strebepfeiler aber möglichst Frz. poutre de bordure, p. de rive, linsoir;
schwer und erhalten gewichtige it. dormiente; sp. viga de retallo, junta al
Aufsätze in Form von → *Fialen muro.
Streichwehr 452

Streichwehr → Caponniere. ments. und Graus. S. ist nicht


wetterfest (Gips!) und wird daher
Stromschicht, Sägeschicht, im meist in Innenräumen verwendet.
Mauerverband eine Steinschicht, Seiner spezif. Eigenschaften wegen
bei der die Steine in der Art des wird er bes. zur Herstellung frei
Ährenwerks, d.h. schräg zur Mau- aufgetragener Dekorationen, zum
erflucht verlegt sind, tritt eine S. in Ziehen von Profilen mit Schablone
der Maueransicht in Erscheinung, oder für geschliffenen und polier-
so bildet sie einen Zahnfries, im ten Wandputz verwendet (→ Stuk-
norddt. Backsteinbau verbreitet. katur).
Engl. diagonal bond; it. corso obliquo; Engl. stucco, parget; frz. stuc; it. stucco;
sp. hilada de ladrillos en espiga. sp. estuco, yeso de estucar.

Stube, in einem Haus gelegener, Stuckatur, eine aus → Stuck her-


verschließbarer, heizbarer und gestellte Bekleidung von Bauteilen,
rauchfreier Wohnraum. Die S. ist die an Mauerwerk aus Stein direkt,
gegenüber der weiten Diele relativ auf alle anderen Materialien nur
klein, sie hat dicht schließende mit Hilfe eines Putzträgers aufge-
Wände und eine feste, nicht zu tragen werden kann. Dieser besteht
hohe Decke und ist mit einem entweder aus einem Latten- oder
Ofen ausgestattet, der zumeist vom Schilfrohrgeflecht (S.rohr), aus
Vorraum beschickt wurde und einem Drahtziegelgewebe (Rabitz-
einen Schornstein besaß. Die S.
gitter) oder aus Holzwolleleicht-
war der bevorzugte Wohn- und Ar-
bauplatten. Unter S. versteht man
beitsraum, der der engeren Familie
insbesondere die plast. Stuckver-
vorbehalten war. Die S. hat sich im
zierungen, die seit dem Barock all-
nordeurop. Bauern- und Bürger-
gemein üblich wurden. Diese kön-
haus im frühen und hohen MA.
nen vom Stuckateur frei aufgetra-
ausgeformt und bis ins 20. Jh.
gen, mit Schablone gezogen oder
gehalten.
aber auch in Form gegossen und
Engl. room, chamber; frz. pièce, chambre;
it. camera, stanza; sp. habitación, cuarto,
als fertige Teile versetzt werden
pieza. (→ Stuckdekoration).
Engl. stuccowork; frz. stucage; it. stuccatu-
Stucco lustro (it.), Stuckmarmor ra; sp. estucado.
(Scagliola), ein seit dem Barock
angewandter, marmorierter Innen- Stuckdekoration, Verzierung von
putz, der aus verschieden gefärbten Wänden und Decken in meist orna-
Pasten geknetet, aufgetragen, gebü- mentaler, aber auch figürl. → Stuk-
gelt und poliert wurde. katur. Einen Höhepunkt erreichte
Engl. scagliola; frz. stucco lustro; it. stucco die S. in der Zeit des Barock und
lustro, s. romano; sp. escayola. Rokoko, wobei verschiedene Deko-
rationsformen wie → *Bandel-
Stuck, ein mit Leimwasser ange- werk, → Blattstab, Akanthusranken
machter Gipsmörtel. Je nach den und → *Rocaille entwickelt wurden.
Zusätzen (Kalk, Marmor) unter- Engl. stucco decoration; frz. décoration en
scheidet man Gipss., Weißs., S.mar- stuc; it. decorazione a stucco; sp. decoración
mor (Stucco lustro), Kalks., Ze- en estuco.
453 Stufenmastaba

Stuckmarmor → Stuck. nis (Steigung). Verändert sich die


Auftrittsbreite einer S. (z. B. bei ei-
Studiolo (lat.), kleiner, fein ausge- ner → *Wendeltreppe), so spricht
statteter Schreib- und Studierraum man von einer Spitzs.
mit Wand- und Deckendekoratio- Engl. step; frz. degré, marche; it. gradino,
nen und Wandgemälden als Haupt- scalino; sp. escalón, peldaño.
schmuck, aber auch mit Skulp-
turen. Im 16. Jh. ging das zum Stufenberg, abgestufter Unterbau
Sammlungsraum über, und damit eines Hochtempels mit Freitrep-
endete seine Bedeutung für West- pen in Mesopotamien (→ *Zikku-
europa. rat), in Hinterindien (→ *Prang,
Frz., it. studiolo; sp. pequeño estudio.
Prasat) und in Altamerika.

Stufe, Tritt, das einzelne Steigungs-


element einer → *Treppe, auch ein
Absatz eines → *Stufenbergs. Die
erste S. eines Treppenlaufs ist die
Antritts., die letzte die Austritts.
Die Blocks. ist eine massive S. mit
rechteckigem Querschnitt, die stets
massive Antritts. einer Holztreppe.
Eine Keils. ist eine massive S. mit
schräger Unterseite und ermög-
licht eine kontinuierlich steigende,
nicht abgetreppte Untersicht des
Treppenlaufs. Bei einer Holztreppe
nennt man die horizontalen Tritt-
bretter Tritts., sie können mit verti-
kalen Setzs. verbunden sein. Das
Verhältnis von S.höhe zur Auf-
trittsbreite ist das Steigungsverhält-

Stufenberg
(Beispiel: Chichen-Itza, Kukulcantempel)

Stufengiebel, ein → *Giebel mit


abgetreppter Kontur (→ Staffelgie-
bel).

Stufenmastaba → Mastaba mit ab-


gestuftem Baukörper. Der Grund-
Stufe riß der S. ist im Gegensatz zu dem
a Blockstufe d Blockstufe einer Stufenpyramide rechteckig.
(Antrittstufe) (Antrittstufe) Engl. stepped mastaba; frz. pyramide à gra-
b Trittstufe e Keilstufe dins; it. mastaba a gradini; sp. mastaba esca-
c Setzstufe lonada.
Stufenportal 454

Stufenportal → Portal mit von Stufenzinne, Mauerzinne mit


außen nach innen zurückgestuftem abgetreppter Kontur. Sie kommt vor
Gewände, so daß die meist relativ allem in Mesopotamien und in der
geringe Öffnung bei großen Mau- islam. Baukunst vor (→ *Zinne).
erdicken in der Fassade wesentl. Engl. stepped merlon; frz. créneau à gra-
erweitert erscheint. Das Gewände dins; it. merlo a gradini; sp. almena escalo-
kann durch eingestellte Säulen, die nada.
sich in oft ornamental verzierten
Archivolten fortsetzen (→ *Säulen- Stuhl → Dachstuhl.
portal) und durch Skulpturen zwi-
Stuhlsäule, senkrechter Ständer
schen den Säulen (Säulenfiguren-
zur Unterstützung der Pfetten einer
portal) bereichert werden.
→ *Dachkonstruktion.
Engl. stepped portal; it. portale a smussi;
sp. portal escalonado. Frz. poinçon, chandelle; it. colonnetta; sp. pie
derecho.
Stufenpyramide, abgestufte →
*Pyramide. S. kommen in Ägyp- Stuhlschwelle, waagerechtes,
ten, in Mesopotamien (→ *Zik- rechtwinklig auf den Dachbalken
kurat), in Hinterindien (→ *Prang) verlaufendes Holz, das die Druck-
und bei den altamerikan. Kulturen kräfte von Stuhlsäulen auf mehrere
vor (→ *Stufenberg). Balken überträgt.
Engl. ziggurat, stepped pyramid; frz. pyra-
mide à gradins; it. piramide a gradini; sp. pi-
Stuhlwand → Dachkonstruktion.
rámide escalonada.
Stupa, Dagaba (ind.), ein aus dem
Grabhügel entstandener ind. Reli-
quienbehälter, ein kuppelförmiger

Stupa
(Beispiel: Santschi,
2. Jh. v. Chr.)
455 Stützenwechsel

Aufbau über kreisrundem Grund- Sturzriegel, waagerechtes Holz


riß mit einem würfelförmigen Auf- (Riegel) über der Tür- oder Fen-
satz. Den oberen Abschluß bildet steröffnung eines → Fachwerk-
ein schirmförmiges Gebilde, Chat- baus.
tra (Tschattra, Tschatravali, Hti), ei- Engl. lintel, transom; frz. poirtail; it. archi-
gentlich das Herrscherzeichen, das trave (di legno); sp. tirante, traversa.
man auf den Grabhügel steckte. Der
Begriff Tschaitya (Gehäuftes) wird Stütze, aufrechtes, meist stabför-
im eigentlichen Sinn auch für S. ver- miges Bauglied, das je nach seinem
wendet. Sonderformen sind Tschor- Querschnitt als Säule oder als
te (in Tibet) und Tsedi (in Birma). Pfeiler bezeichnet wird. Im Holz-
Engl., frz., it., sp. stupa. bau nennt man die S. Pfosten, Stän-
der, Mast, Steher, Stiel oder auch
Sturmlatte, schwache Hölzer, die → *Säule.
gegen den Winddruck kreuzweise Engl. support, column, pillar; frz. support,
übereinander zwischen die liegen- colonne, poteau; it. puntello, colonna,
pilastrino; sp. soporte, columna de apoyo,
den Stuhlsäulen oder an der Innen-
pilar d. a.
seite der Sparren angebracht wer-
den (→ Windrispe).
Engl. sprocket; frz. auvent, poinçon ram-
pant, queue de vache; it. controvento;
sp. riostra de contraviento.

Sturz, gerader oberer Abschluß


einer Tür- oder Fensteröffnung
(→ *Scheitrechter S.).
Engl. lintel; frz. linteau, sommier; it. archi-
Stütze
trave; sp. dintel.
V-Stütze Kreuzstütze
Sturzbalken → Sturz.
Stützenstellung, Folge von Stüt-
Sturzbogen, segmentbogenför- zen in einer Reihe oder in Stock-
miger Abschluß einer Fenster- oder werken. Die S. kann mit gleichen
Türöffnung, mißverständl. auch Stützabständen (→ *Interkolum-
für einen → *Scheitrechten Sturz. nium) in fortlaufender, oder mit
Engl. flat arch; frz. arc en plate-bande; it. ar- abwechselnd kürzeren und länge-
co ribassato (di porta o di finestra); sp. arco ren Abständen in rhythm. Reihung
achatado. ausgebildet sein. Bei einem Wech-
sel der Stützenform einer S. spricht
Sturzpfostenportal, einfachste man vom → *Stützenwechsel. Bei
Portalform, bei der zwei aufrecht- Stockwerksanordnung können Säu-
stehende Monolithe als seitl. Be- lenabstände und Säulenordnungen
grenzung und ein Sturz den hoch- wechseln. → *Palladio-Motiv.
rechteckigen Durchgang rahmen, (Abb. S. 456)
eine seit vorgeschichtl. Zeit übli- Sp. serie de soportes.
che und bes. im Profanbau bis
heute gebräuchl. Form. Stützenwechsel, ein wiederkeh-
It. trilite; sp. portal sencillo. render Wechsel von Pfeilern und
Stutzkuppel 456

fernung zwischen den senkrechten


Mittellinien der beiden Auflager ei-
nes Trägers im Unterschied zu der
kleineren, freien Länge zwischen
den inneren Kanten der Auflage.
Engl. span, bearing distance; it. luce, distanza
tra gli appoggi; sp. distancia entre los apoyos.

Stylobat (gr.), oberste Stufe des


antiken Tempelunterbaus (Stereo-
bat), auf dem die Säulen aufruhen.
→ *Dorische Ordnung.

Stützenwechsel
1 Niedersächsischer Stützenwechsel
2 Rheinischer Stützenwechsel
Säulen, bei dem ein Pfeiler auf eine
oder mehrere Säulen folgen kann.
Engl. alternating supports; frz. alternance de
supports; it. alternanza dei supporti; sp. so-
portes dispuestos alternadamente.

Stutzkuppel, Kuppel, deren Fuß-


kreis über die Grundfläche des
überwölbten Raums hinausreicht
und deren Gewölbeanfall an den
Überschneidungsstellen mit der
Grundfläche endet; an diesen Stel-
len spannen sich offene Bogen, oder
es erhebt sich eine Aufmauerung
mit Schildbogen. → *Böhmische
Kappe.
Frz. coupole pendante, dôme pendant; it. vol-
ta a vela a sesto ribassato; sp. bóveda esférica.

Stützmauer, eine Mauer aus Back-


stein, Naturstein oder Beton, die
rutschgefährdete Erde, Felsen u.
dergl. stützen soll.
Engl. supporting wall; frz. mur de soutène-
ment; it. muro di sostegno; sp. muro de Stützenstellung
apoyo. 1 Geschoßanordnung (am dor. Tempel)
2 Rhythmische Anordnung
Stützweite → Spannweite, für die 3 Geschoßanordnung (mit verschie-
stat. Berechnung maßgebende Ent- denen Säulenordnungen)
457 Synagoge

Supermullions im Couronnement
eines Maßwerkfensters verbindet,
im engl. → Perpendicular Style vor-
kommend.

Supraporte, Sopraporte (lat.), eine


in der Renaissance und Barockzeit
oft bildl. oder dekorativ belebte
und gerahmte Fläche über dem
Türsturz.
Engl. sopraporta, overdoor; frz. fronton,
dessus de porte; it. sovrapporta; sp. sobre-
puerta.

Symbol (gr.), ein abstrahiertes


Kennzeichen oder Sinnbild für
Supraporte einen Begriff (→ Bausymbolik).

Subsellien (lat.), Sessel der Beam- Symmetrie (gr.), urspr. die Aus-
ten und Würdenträger im gr. Thea- gewogenheit im Verhältnis des
ter (→ Theaterbau), aber auch die Ganzen zu seinen Teilen, später
in der Apsis umlaufende, steinerne nur noch die Spiegelgleichheit auf
Sitzbank. eine Mittelachse bezogener Teile
eines Ganzen (→ Pendant).
Substruktion (lat.), Unterbau Engl. symmetry; frz. symétrie; it. simmetria;
eines Bauwerks auf wenig tragfähi- sp. simetría.
gem Grund bzw. zur Herstellung
einer ebenen, horizontalen Fläche. Synagoge (gr.), Bethaus und Kult-
Engl. substructure; frz. substruction; it. so- stätte der Juden. Der Innenraum
struzione; sp. subestructura. hat manchmal Emporen für die
Frauen. Die Einrichtung sieht
Sudatorium (lat.), Schwitzraum einen Platz für den Vorleser und
in einer röm.→ Therme. auf einem erhöhten Standort zwi-
schen siebenarmigen Leuchtern
Supermullion (engl.), entspre-
chend der → Mullion Fortsetzung
der Stäbe im Bogenfeld des →
*Maßwerks; senkrechter Stab, der
auf der Spitze des die Fensterbah-
nen abschließenden Bogens beginnt
und bis zum Fensterbogen eines
Maßwerkfensters im → Perpendi-
cular Style reicht.
Synagoge
Supertransom (engl.), horizonta- a Empore
ler Stab (Maßwerkbrücke), der b Schrein (Bundeslade)
zwei oder mehrere Mullions oder c Almemor
Systylos 458

einen Schrein für die Gesetzes- galt. 3. Allgemeine Bezeichnung


rollen vor. Die Kanzel für Bibel- für den von Stützen getragenen
lesungen (Bima, Almemor) steht Überbau eines Altars (→ *Zibo-
in der Mitte oder bei der Eingangs- rium). 4. Von 1. und 3. abgeleitete
wand des Raums. Die Blickrichtung Bezeichnung für einen von Säulen
der Gemeinde geht zur Eingangs- und Spitzdach gebildeten, zumeist
wand, die nach Jerusalem weist. Die viereckigen Aufbau mit oder ohne
ältesten S. gehen nicht über die eingestellter Statue in der got.
späthellenist. bzw. röm. Epoche Baukunst, zu unterscheiden von
zurück. einer → *Fiale.
Engl., frz. synagogue; it., sp. sinagoga. Engl., frz. tabernacle; it. tabernacolo; sp. ta-
bernáculo.
Systylos (gr.), Säulenstellung, de-
ren → *Interkolumnium zwei un- Tablettmauer (frz.), Futtermauer
tere Säulendurchmesser beträgt. der äußeren Brustwehrböschung
über dem Kordon.

Tablinum (lat.), Hauptraum und


T Speisesaal des röm. → *Wohnhau-
ses, meist an der Rückseite des Atri-
ums gegenüber dem Eingang gele-
Tabernae (lat.), röm. Läden für gen (→ Triklinium).
den Einzelverkauf, sie lagen im Erd-
geschoß der Mietshäuser entlang Tabor, mit Wällen umgebenes La-
der Hauptstraßen, an den Markt- ger der Hussiten, später in Öster-
plätzen häufig in festen Laden- reich und auf dem Balkan kastell-
zeilen, oft hinter Säulengängen. artiger Burgtyp, auch Kirchenburg.

Tabernakel (lat.), 1. das im röm. Tabularium (lat.), Gebäude zur


Militärwesen als tabernaculum be- Aufbewahrung öffentl. und priva-
zeichnete Zelt wird als Begriff ter Urkunden, bes. im antiken Rom.
auch auf zelt- und baldachinartige
Anlagen und Bauteile übertragen; Tabulariummotiv, röm. Joch,
so werden vor die Fassade vor- Wandgliederung aus Pfeilerarka-
springende Ädikulen mit einge- den, denen Halbsäulen auf Posta-
stellten Statuen an späthellenist. menten mit Architrav vorgeblendet
und röm. Prachtbauten T. genannt. sind.
2. Seit dem 12. Jh. verwandte Be-
zeichnung für Gefäße und Schrei- Tacara → Tatschara.
ne, in denen eucharist. Elemente
und Öl für die Krankensalbung Tadsch (arab.), im Irak: Kapitell;
aufbewahrt werden, später auch in Indien: Rahmung des → Mihrab.
für Monstranzen verwandt. Die
Bezeichnung lehnt sich an das Zelt Taenia, vorspringende Leiste am
des Alten Testaments an, das zur Epistyl der → *Dorischen Ordnung.
Aufbewahrung der Bundeslade
diente und als Wohnung Gottes Tafelbau → Plattenbauweise.
459 Taufkapelle

Täfelwerk, Täfelung, Wand- oder Tanzhaus, Hochzeitshaus, Saalge-


Deckenbekleidung mit Holztafeln. bäude für festl. Veranstaltungen
Engl. paneling, wainscoting; frz. tabletterie, der Bürger in spätma. und früh-
lambrissage (en bois); it. rivestimento li- neuzeitl. Städten, bestehend aus
gneo, boiserie; sp. revestimiento de madera, einem großen Saal und Nebenräu-
artesonado, entarimado.
men, aus Stein oder Fachwerk er-
richtet, zumeist zweigeschossig.
Talar (pers.), die Säulenhalle des Engl. dance hall; frz. salle de danse; sp. salón
vorderasiat. und pers. Hauses, die de baile.
sich zum Hof oder Garten öffnet
und zu beiden Seiten von Räumen Tapete (lat.), eine meist gemuster-
umgeben ist. te Wandbekleidung aus Geweben,
Tapisserien, Leder, Papier oder
Talayoten, mit den → Nuragen Holz (Furnier).
verwandte und nach oben verjüng- Engl. wallpaper; frz. papier peint, tenture;
te steinerne Rundtürme, die in vor- it. stoffa da parati, carta da p.; sp. tapiz, em-
geschichtl. Zeit auf den Balearen papelado, colgadura.
errichtet wurden.
Frz. talayot(s); it. talayotz; sp. talayotes. Tapetentür, eine unauffällige Zwi-
schentür mit verdecktem Rahmen
Talsperre, Staudamm quer über und bündig in der Wandfläche lie-
ein Tal, dessen Wasser zur Energie- gendem, tapeziertem Türblatt.
gewinnung oder Bewässerung ge- Engl. concealed door, jib d.; frz. porte déro-
nutzt wird. bée, p. recouverte de tapisserie; it. porta
tappezzata; sp. puerta tapizada.
Engl. barrage, dam; frz. barrage (de vallée);
it. diga a valle; sp. represa de valle.
Tapisserie (frz.) → Wandteppich.
Taltempel, der an der Grenze von
Fruchtland und Wüste gelegene Tarma, Tarimah (arab.), eine Vor-
Torbau eines ägypt. Totentempels halle oder eine Säulenhalle im In-
(→ *Grabtempel). nenhof des arab. → *Wohnhauses,
Engl. valley temple; frz. temple de vallée; mit dem gr. Peristyl vergleichbar.
it. tempio in valle; sp. templo de valle.
Taschana, Takhana (pers.), der
Tambour (frz. Trommel), 1. zy- unterird. Wohnraum des pers.
linderförmiger oder polygonaler Hauses, der während der heißen
Unterbau einer Kuppel, auch mit Jahreszeit aufgesucht wird.
Fenstern. 2. Torschanze, Sperrbe-
festigung aus Palisaden mit Schieß- Tas-de-charge (frz.) → Anfänger.
löchern, häufig vorhofartig vor
einem Tor,Vorläufer der → *Barba- Tatschara, Tacara (pers.), Wohn-
kane. halle pers. Paläste, die in der kalten
Engl., frz. tambour; it. tamburo; sp. tambor. Jahreszeit benutzt wurde, Winter-
palast.
Tambourkuppel, eine über einem
Tambour errichtete → *Kuppel. Taufkapelle → *Baptisterium.
Taukreuz 460

Taukreuz, T-Kreuz, T-förmiges Temenos (gr.), Altis, auch Peri-


Kreuz mit abschließendem oberem bolos, der durch eine Mauer oder
Querbalken (→ Antoniuskreuz). Säulenhalle begrenzte und durch
Engl. twisted rope cross; frz. croix de Saint- ein Propylon zugängl. gr. → *Tem-
Antoine; it. croce a tau; sp. cruz de tau. pelbezirk.

Taustab, tauartig gedrehter → *Stab Tempelbau, 1. den Kern des gr.


als Schmuckglied der normann. und des röm. Tempels bildet die
und roman.Architektur des 12. Jhs. Cella (Naos), deren Tür meist an
sowie im dt. Fachwerkbau des der Ostseite liegt. Während dieser
15. /16. Jhs. gegenüber im Innern das Götterbild
Engl. rope moulding; frz. câble torsadé; manchmal in einem bes. Raum
it. cordeliera, treccia; sp. entorchado. (→ *Adyton, Abaton) steht. Die
Cella erhebt sich über einem drei-
Teilgewölbe, 1. die in ein → *Ge-
stufigen Unterbau (Stereobat, Kre-
wölbe einschneidenden Zwickel
pis oder Krepidoma), dessen ober-
(Stichkappen). 2. Die zwischen ei-
ste Stufe Stylobat (Eutyntherie)
nem Gewölbe und seinem Unter-
heißt. Die unterste Schicht des
bau vermittelnden Wölbungen
meist aus gleichgroßen (isodomen)
(Pendentifs, → Kuppel, → *Trom-
Quadern errichteten Cellamauer-
pe).
werks bildet ein Sockel mit Abdeck-
Engl. squinch arch; frz. dôme à pendentifs
(courbes); sp. bóveda con pechinas.
platten und manchmal größeren,
oft hochkant stehenden Orthosta-
Tekje, Tekke (türk.), islam. Kloster. ten. Die die Cella meist umgeben-
den Säulen (→ *Tempelformen)
Tektonik (gr.), struktureller Auf- stehen am Rande des Stylobats, der
bau eines Gebäudes, wobei die Ein- oft nicht eben, sondern zur Mitte
zelteile technisch wie formal eine leicht überhöht ist. Diese opt. Kor-
künstler. Einheit bilden. Gegensatz rektur teilt sich auch noch dem
dazu: → Atektonisch. Gebälk mit und wird → Kurvatur
Engl. tectonics; frz. tectonique; it. tettonica; genannt. Die Säulenschäfte sind
sp. tectónico. verjüngt und entweder aus einem
Stück (monolith) oder aus mehre-
Telamon (gr.), Gebälkträger (→ ren Zylindern (Trommeln) zusam-
*Atlant, → *Gigant).

Telesterion (gr.), Bau für eine ver-


sammelte Gemeinde bei sakralen
Handlungen gr. Mysterienkulte,
als großer Säulensaal angelegt,
zumeist über Treppen erhoben.

Tellerkapitell, ein dem Kelchka-


pitell verwandtes → Kapitell, das
oben von mehreren übereinander- Tempelbau 1
liegenden Scheiben abgeschlossen (Beispiel: Olympia, Zeustempel,
ist. 5. Jh. v. Chr.)
461 Tempelbau

den Metopen der → *Dorischen


Ordnung, auf den Friesen der att.
→ *Ionischen Ordnung und in den
Giebelfeldern, seltener im Innern
oder an der Außenseite der Cella
zu finden. Die Tempel sind meist
aus Marmor errichtet, doch wur-
den auch gröbere Gesteine ver-
wandt, die mit Stuck überzogen
wurden. Fast der ganze Tempel, zu-
mindest aber dessen wichtigste Tei-
le, waren bunt bemalt (→ *Poly-
Tempelbau 2
chromie). Der Tempel kann isoliert
(Beispiel:Theben-Karnak, Chonstempel,
20. Dynastie) sein, steht aber meist in einem
A Hof D Barkenkammer
→ *Tempelbezirk (Heiliger Bezirk,
B Vorhalle E Saal Altis, Temenos), dessen Umfas-
C Säulensaal sungsmauern von einer inneren
mengesetzt und verdübelt (→ *Säu- Säulenhalle (Peribolos) begleitet
le). Die Kapitelle der Säulen leiten sein können. Der röm. Tempel liegt
zum Gebälk (Epistyl) über, das in oft nach etrusk. Vorbildern auf ei-
Architrav, Fries und Kranzgesims nem hohen Unterbau und wird des-
(Geison) gegliedert ist und bei Holz- halb → *Podiumtempel genannt.
konstruktionen auch mit Terra- Auf das Podium führt nur eine
kotten bekleidet sein kann (→ *An- Freitreppe an der Frontseite, mit
tefixa). Den Abschluß bildet die mit manchmal von Skulpturen ge-
Wasserspeiern versehene → *Rinn- schmückten Wangen. Der Tempel-
leiste (Sima) am Dachsaum. Die bezirk einer röm. Stadt wird
Dachkonstruktion ist immer aus manchmal in Anlehnung an den
Holz. Die Traufziegel (Stirnziegel) Haupttempelbezirk von Rom Ka-
sind bes. ausgebildet (→ *Dachdek- pitol genannt. Nach der Gottheit,
kung). Auch das Giebelfeld (Tym- der der Tempel geweiht ist, nennt
panon, Aëtoma) wird von einem man ihn Olympieion (Zeus),
schrägen Geison und einer Sima be- Heraion (Hera), → Asklepieion
grenzt. Die Ecken des Giebels sind (Asklepios), → *Nymphäum
wie dessen Spitze von → *Akro- (Nymphen) und → *Mithräum
terien bekrönt. Ist die Cella für die (Mithras).
Überdeckung zu breit, so können
im Innern Mauerzungen aufgebaut
oder der Innenraum durch Säulen
in Schiffe unterteilt werden. Das die
Cella umgebende Pteron (Peri-
dromos) ist meist durch eine stei-
nerne Kassettendecke (→ *Kassette),
deren Felder ornamental verziert
sein können, abgeschlossen. Baupla- Tempelbau 3
stik ist beim antiken Tempel auf (Beispiel: Babylon, Ninmachtempel)
Tempelbau 462

Tempelbau 4 (Beispiel:
Chichen-Itza,
Jaguartempel)

2. Die Ägypter errichteten → *Grab- merern entwickelte Sonderform ist


tempel (Totentempel), die im Al- der Stufenberg (→ *Zikkurat), auf
ten Reich vor der Pyramide lagen dem ein über Freitreppen erreich-
und aus Taltempel, Aufweg und barer Hochtempel stand, den man
Totenopfertempel bestanden. Der als Wohntempel der Gottheit ansah
ägypt. Tempel war meist ein recht- (Turm von Babylon).
eckiger, ummauerter Bezirk. Die 4. Bei den altamerikan. Kulturen
Front bildete der → *Pylon mit steht der Tempel bzw. die Götter-
dem Tempeltor. Es folgen ein Hof cella häufig auf einem → *Stufen-
(oder mehrere Höfe), von Säulen berg (Pyramide). Die aztek.Tempel
umgeben, eine Vorhalle, ein meist heißen → Teocalli und waren von
quer gelagerter → *Säulensaal (Hy- großen Höfen umgeben. Manch-
postyl) mit basilikal erhöhtem mal kommen auch zwei Götter-
Mittelschiff (ägypt. Saal). Den Ab- zellen, zu denen zwei Freitreppen
schluß bildete die Barkenkammer
(Sekos) mit dem Götterbild. Vor
dem Pylon können Kolossalstatuen
oder → *Obelisken angeordnet
sein. Bei Tempeln der Spätzeit
steht vor dem Eingang auch ein
→ *Geburtshaus (Mammisi). Wid-
der- oder Sphingenalleen begleiten
den Weg zum Tempeltor. Sonder-
formen des ägypt. Tempels sind der
→ *Terrassentempel, der → *Höh-
len- bzw. Felsentempel, der dem
Apis (Serapis, → Serapeum) und
der der Göttin Hathor geweihte
Tempel (Hathortempel).
3. In Mesopotamien sind die Tem-
pelanlagen meist um einen oder
mehrere Tempel gruppierte Kult- Tempelbau 5
bezirke, oft ohne axiale Beziehung (Beispiel: Somnathpur, Keshavatempel,
zum Eingang. Eine von den Su- 13. Jh.)
463 Tempelbau

Tempelbau 6
(Beispiel: Tempel vom
Typus Orissa)

an der Front der Stufenpyramide gebildet ist, wird ebenso wie ande-
emporführen, nebeneinander vor. re Sonderformen → *Ratha ge-
Ebenso häufig standen aber die nannt. Die → *Tschaityahalle ist
Kultplätze auf Terrassen. ein Höhlenheiligtum.
5. In Indien ist der Tempelgrund- 6. Bei den hinterind. Anlagen kön-
riß meist dreiteilig. Auf eine oder nen Tempel in einem großen Klo-
mehrere offene Versammlungs- sterbezirk (Vat) stehen und von
hallen (→ *Mandapa, in Südindien einem Glockenstupa (Stupa) oder
Tschaultri) mit Vorhallen (Antara- einem → Phraprang oder einem
la) folgt die Cella (Garbha Griha), → Phra Chedi abgeschlossen sein.
in der ein Lingam als Kultsymbol Auch können Göttercellen auf ei-
steht. Über der Cella ist meist ein nem Stufenberg stehen (→ *Prang,
hoher Turm (→ *Sikhara) aufge- Prasat) und mit einem stufenpyra-
baut, dessen Grundriß quadrat. midenförmigen Aufbau versehen
(Nagara), aber auch achteckig (Dra- sein (Tschandi). Ein Turmaufbau
vidha) oder rund sein kann. Cella mit ungerader Geschoßzahl über
und Turm zusammen werden in einem Thronbau wird Pyatthat
Südindien Vimana genannt. Bei ei- genannt.
nem sitzenden Götterbild kommt
anstelle des Sikhara auch ein flaches
Kuppel- oder Walmdach (→ *Asa-
na) vor. Sonderformen sind Tem-
pel mit Kleeblattabschluß und drei
Cellaräumen um die → Mandapa
und der → Doppeltempel mit zwei
nebeneinanderliegenden Manda-
pas. Ein → *Felsentempel, der meist
monolith aus dem Felsgestein ge- Tempelbau 7
hauen und dem Götterwagen nach- (Beispiel: Nara, Horyuii-Traumhalle, 8. Jh.)
Tempelbezirk 464

7. Die ostasiat.Tempelanlagen sind sind Holzständerbauten mit inne-


uns hauptsächl. durch japan. Bei- ren und äußeren Stützen, so daß
spiele, die zahlreiche Einzelge- das Heiligtum umschreitbar ist.
bäude in gestufter Struktur zeigen, Mehrgeschossige Hallen sind sel-
bekannt. Die Hauptachse verläuft ten, die oberen Geschosse sind nur
in nord-südl. Richtung, das Ein- dekorativ aufgesetzt. Charakterist.
gangstor liegt im Süden. Die Haupt- sind die Gruppen zahlreicher Sat-
gebäude (→ *Goldene Halle, Pre- telhölzer, der weite Dachvorsprung
digthalle) sind zentral an dieser und das geschwungene Irimoya-
Achse aufgereiht und von Neben- Dach.
gebäuden symmetr. umgeben. Die
Stellung der → *Pagoden ist ver- Tempelbezirk, ein heiliger Bezirk,
schieden. Außerdem gibt es Hallen in dessen Zentrum ein oder meh-
für die vier Himmelskönige, Pavil- rere Tempel stehen und der von ei-
lons für Glocke und Pauke, Spei- ner Mauer umgeben wird, an deren
cher und Wandelhallen. Die Hallen Innenseite Kammern (→ *Schatz-

Griechischer
Tempelbezirk
(Beispiel: Delphi,
Altis)
A Apollotempel
B Altar
C Theater
D Schatzhäuser
465 Tempelbezirk

Altamerikanischer
Tempelbezirk
(Beispiel: Chichen-Itza,
Stadt des Regengottes
Chac)
1 Ballspielplatz mit
Jaguartempel
2 Terrasse des
Schädelgerüstes
3 Adlertempel
4 Morgensterntempel
5 Kukulcantempel
6 Kriegertempel
7 Tausendsäulenkomplex
8 sog. Hohepriestergrab
9 Caracoltempel
(Observatorium)
10 Wandtafeltempel

häuser) oder Säulenhallen liegen Rom häufig Kapitol genannt. Auch


können. Der T. ist durch einen oder in Indien, Ostasien und in Alt-
mehrere Torbauten (Propylon) zu- amerika gibt es große T., die durch
gängl. In Griechenland wird der T. eine Einfriedung (Prakdra, Vedika)
Temenos, Altis oder Peribolos, in abgeschlossen und durch Torbau-

Indischer Tempelbezirk
(Beispiel: Madura, Minakshi-
Sundareshvara-Tempel, 17. Jh.)
Tempelformen 466

ligstes (→ *Adyton, Abaton) liegen


kann. Diese T. ohne Säulen nennt
man Astylos. Der Antentempel hat
einen Pronaos zwischen → Anten.
Wiederholt sich diese Anordnung
an der Rückseite der Cella (→ Opis-
thodomos), so spricht man vom
Doppelantentempel. Ist der Opis-
thodomos nur als Scheinarchitek-
tur angedeutet, so spricht man von
einem Pseudo-Opisthodomos. Ist
der Tempelfront eine Säulenhalle
vorgelegt, nennt man den Tempel
einen Prostylos, und falls sich diese
Anordnung an der Rückseite wie-
derholt, einen Amphiprostylos. Ein
Tempel mit Wandsäulen anstelle
der Frontsäulen heißt Pseudopro-
stylos. Tempel ohne Säulen an den
Langseiten heißen Apteraltempel.
Hat der Tempel ringsum ein Pte-
ron, das den um die Cella laufen-
den Umgang (Peridromos) enthält,
Römischer Tempelbezirk so heißt er Peripteros. Ist dieser
(Beispiel: Baalbek)
A Vorhof
Säulenkranz an den Langseiten nur
B Altarhof durch Wandsäulen vorgeblendet,
C Reinigungsbecken ohne daß ein Peridromos entsteht,
D Brandaltar so heißt der Tempel Pseudoperi-
E Tempel des Jupiter Heliopolitanus pteros. Ein Tempel mit doppeltem
ten (in Indien: Gopuram) zugängl. Säulenkranz ist ein Dipteros. Eine
sind und in denen mehrere Tem- T. mit Doppelpteron ohne zweite
pel, Pagoden oder andere Kultbau- Säulenstellung oder einfachem Pte-
ten stehen, manchmal auch heilige ron mit Wandsäulen heißt Pseu-
Teiche (in Indien: Teppakulam) lie- dodipteros. Rundtempel, die von
gen (→ *Tempelbau, → *Akropolis). einem Säulenkranz umgeben sind,
Engl. temple precinct; it. area sacra; sp. re- nennt man → Tholos oder (ohne
cinto del templo. Cella) → *Monopteros. Nach der
Zahl der Frontsäulen bezeichnet
Tempelformen, beim gr. und man die Tempel als Tetrastylos
röm. Tempel unterscheidet man je (vier Säulen), Pentastylos (fünf
nach der Grundrißform, der An- Säulen), Hexastylos (sechs Säulen),
ordnung der Anten bzw. Säulen an Heptastylos (sieben Säulen), Okta-
der Stirn des Tempels und dem stylos (acht Säulen), Dekastylos
Säulenkranz verschiedene T. Der (zehn Säulen), Dodekastylos (zwölf
Kern ist die aus dem → *Megaron Säulen) und Polystylos (vielsäulig).
hervorgegangene Cella (Naos), in Wichtig für die Erscheinung des
deren hinterem Teil ein Allerhei- Tempels ist auch das → *Interko-
467 Tenaillon

lumnium. Nach dem Verhältnis von


Interkolumnium zu Säulendurch-
messer unterscheidet man dichtsäu-
lig (pyknostylos), engsäulig, diasty-
los, eustylos, systylos, aräostylos
(lichtsäulig). Sonderformen sind
der röm., auf einem Podium ste-
hende → *Podiumtempel, der nur
über eine Fronttreppe zugängl. ist,
der → *Hypäthraltempel ohne Dach
über der Cella und der → *Dop-
peltempel, bei dem zwei Cellaräu-
me, die verschiedenen Gottheiten
geweiht sind, neben- oder hinter-
einander liegen.

Templon, → Ikonostasis einer by-


zant. Kirche in Form einer → *Ko-
lonnade.

Tenaille (frz. Zangenbewegung),


Scherwerk, Zange, niedriges, vor
der → Kurtine im Hauptgraben
gelegenes Außenwerk aus zwei Fa-
cen, die einen einspringenden Win-
kel bilden.
Engl., frz. tenaille; it. tenaglia; sp. tenaza.

Tenaillon (frz.), ein Ravelin mit


zwei halben → Contregarden (vor
jeder Face eine), die einen einge-
henden Winkel bilden und durch
einen Redan oder ein anderes

Tempelformen
1 Tholos
2 Antentempel
3 Doppelantentempel
4 Prostylos
5 Amphiprostylos
6 Peripteros
7 Pseudoperipteros
8 Dipteros
9 Pseudodipteros
10 Pseudodipteros
Tenne 468

Außenwerk gedeckt sind, ähnl. den


großen Lünetten.
Frz. tenaillon; it. tenaglione; sp. tenallón.

Tenne, der Teil einer Scheune, der


zum Dreschen des Getreides dient.
Beim → *Schwarzwaldhaus kommt
oft eine Hochtenne mit günstiger
Zufahrt von der Bergseite vor.
Engl. threshing floor; frz. aire; it. aia; sp. era.
Terassenhaus
Teocalli (aztek.), ein auf einer Stu- (Beispiel: A. Loos, Haus Scheu,Wien,
fenpyramide errichteter → *Tem- 1912)
pelbau der Azteken.
Terrasse (frz.), eine nicht über-
Tepidarium (lat.), lauwarmes Bad deckte, künstl. geebnete, waage-
einer röm. → *Therme. rechte Fläche. Auf von der Um-
gebung abgehobenen T. wurden
Teppakulam (tamil.), ein heiliger assyr. und pers. Paläste und altame-
Teich für rituelle Bäder in einem rikan. → *Tempelbauten errichtet.
südind. Tempelbezirk. Auch in barocken → *Gärten spie-
len T. eine bedeutende Rolle
Terrakotta (it.), unglasierter ge- (→ *Terrassentempel).
brannter Ton als → *Baukeramik, Engl. terrace; frz. terrasse; it. terrazza; sp. ter-
meist dekoriert (Fries) und mit raza.
Reliefs geschmückt.
Terrassendach, ein als begehbare
Terrasse angelegtes → Flachdach.
Engl. terrace roof; frz. toit-terrasse, plan-
cher-t.; it. tetto a terrazza; sp. techo terraza.

Terrassenhaus, ein Haus, dessen


Geschosse stufenförmig versetzt
sind, so daß jedes Stockwerk eine
Dachterrasse hat. Das T. kommt
meist bei Hanglage im Vorderen
Orient, in Mesopotamien und in
Indien vor. Auch die Pueblos der
altamerikan. Kultur sind ähnl. aus-
gebildet. Das T. wird auch im mo-
dernen Wohnbau verwandt.
Engl. terrace house; frz. maison en terrasses;
A Vorhof it. casa a gradoni; sp. edificio escalonado en
B Mittlerer Hof terrazas.
C Haupthof

Terrassentempel Terrassentempel, Tempel, die auf


(Beispiel: Theben – Der el bahri, Tempel einer Terrasse ruhen, wie manche
der Hatschepsut, 18. Dynastie) altamerikan. → *Tempelbauten,
469 Theaterbau

oder in mehreren Terrassen, die Thalamos (gr.), Frauengemach


durch Rampen miteinander ver- und Schlafgemach im gr. → Wohn-
bunden sind, ansteigen, wie ägypt. haus.
Grabtempel.
Engl. terraced temple; frz. temple en ter-
rasses; it. tempio su terrazzamento; sp. tem-
plo escalonado en terrazas.

Terrazzo (it.), urspr. ein venezian.


Estrich aus Kalk und Steinstück-
chen, der in mehreren Schichten
aufgetragen werden muß. Heute
wird der Begriff auch für zement-
gebundene Kunststeinestriche ver-
wandt.
Engl., frz., it. terrazzo; sp. piso veneciano. Griechisches Theater
(Beispiel: Epidauros, Teilrekonstruktion)
Tetrakonchos (gr.), Zentralbau A Orchestra C Skene
mit vier Konchen um ein Quadrat. B Sitzreihen (Kerkides) D Parodoi

Tetrapylon (gr.), Quadrifrons


(lat.), ein vierseitiger Torbau mit
Öffnungen auf jeder Seite.
Tetrastylos (gr.), Tempel mit vier
Säulen an der Frontseite (→ *Tem-
pelformen).

Römisches Theater
(Beispiel: Orange)
A Orchestra B Sitzreihen
C Scenae frons D Proscenium
E Paraskenien

Theaterbau, das gr. Theater ist so


in die Landschaft eingefügt, daß die
Sitzreihen auf dem natürl. Gelände
aufruhen. Ein Altar (Thymele) im
Zentrum der als kreisrunder Tanz-
platz ausgebildeten Orchestra bil-
det die Mitte des Theaters, um die
konzentr. Sitzstufen ansteigen. Zwi-
schen diese ist manchmal ein etwas
Tetrapylon. Ansicht und Grundriß breiterer Umgang (Diazoma) ein-
Theaterbau 470

Renaissancetheater
(Beispiel: Vicenza, Teatro Olimpico,
A. Palladio)

Typ des barocken Logentheaters


(Beispiel: Paris, Odeon, 1799)

Treppenanlagen unterbaut werden


müssen. Das Bühnenhaus wird
Theater mit veränderlichem Bühnen- jetzt als Scenae frons in gleicher
und Zuschauerraum
(Beispiel: W. Gropius, Totaltheater, 1922) Höhe wie die Sitzränge ausgebaut
A Bühne B Drehbühne mit Sitzplätzen und mit diesen durch die Paraske-
nien so verbunden, daß ein rings-
gefügt. Die Sitzränge sind durch um geschlossenes Gebäude ent-
radiale Treppen in einzelne Sekto- steht. Der Platz, auf dem gespielt
ren (Kerkides) unterteilt. Hinter der wird, ist jetzt nicht mehr die
Orchestra ist meist ein Bühnen- Orchestra, sondern die der Scenae
haus (Skene) für Theaterrequisiten frons vorgelagerte und von den
angefügt, das aber kaum eine archi- Paraskenien seitl. begrenzte Bühne
tekton. Bedeutung hat, jedoch mit (Proscenium), deren mittlerer Teil
einem Vorbau (Hyposkenion) ver- Pulpitum heißt. Die Schauwand
sehen sein kann. Zwischen Skene der Scenae frons ist in mehreren
und Zuschauerrängen liegen seitl. Stockwerken durch Säulenstellun-
die Eingänge (Parodoi). Die Sessel gen, Nischen, Aedikulen, Gebälke
der Beamten und Würdenträger und Gesimse gegliedert. Das ober-
(Subsellien) sind meist am Rande ste Geschoß heißt bei Vitruv
der Orchestra, seltener am Diazo- Episcenium (→ *Amphitheater).
ma zu finden. Das röm. Theater Die Renaissance nahm die Grund-
steht meist ohne Rücksicht auf das konzeption des röm. Theaters wie-
Gelände in einer Stadt, so daß die der auf, doch wurden die Theater
Sitzstufen durch Umgänge und in allen Fällen überdacht. Beim
471 Thermen

Barocktheater wurden die amphi-


theatral. Zuschauerränge durch
Emporen (Ränge, Galerien) mit
Logen ersetzt, während das Parkett
und das dahinterliegende Parterre
zunächst von Bestuhlung frei blieb.
Die Bühne wurde durch einen
Bühnenrahmen, durch Proszeni-
umslogen und durch den Orche-
stergraben vom Zuschauerraum
getrennt und war für vielfältige
illusionist. Verwandlungen einge-
richtet (Guckkastenbühne). Der
moderne T. hat dieses barocke
Schema übernommen. Es wird
versucht, die bisherige Guckkasten- Schema einer Therme
bühne durch eine mit dem Zu- A Apodyterium F Frigidarium
schauerraum verbundene Raum- C Caldarium T Tepidarium
P Palästra
bühne zu ersetzen. Auch auf rasche 1, 2, 3 Wasch-, Schwitz-, Massageräume
Umwandlungsmöglichkeit dieser
Systeme im gleichen T. wird Wert
gelegt, wobei der Orchestergraben
zwischen Parkett und Bühne über-
deckt werden kann. Das Bühnen-
haus wird durch komplizierte tech-
nische Einrichtungen, wobei die
Bühnenbilder und Kulissen in die Doppeltherme mit vier
Thermalbaderäumen
Oberbühne aufgezogen, in die Un- (Beispiel: Badenweiler)
terbühne versenkt, in die Seiten-
bühnen abgeschoben oder mit warme Bad (Tepidarium) und das
Drehscheiben verändert werden heiße Bad (Caldarium). Daneben
können, ein sehr großer Baukör- gab es Salbräume (Aleipterion), das
per, der auch in der Außener- Schwitzbad (Sudatorium) und eine
scheinung des T. stark mitspricht. ganze Reihe weiterer Einrichtun-
Engl. theater; frz. théâtre; it. teatro; sp. con- gen. Die Heizung wärmte Luft, die
strucción del teatro. durch unterird. Kanäle (→ *Hypo-
kausten) und in Wandkanälen (Zu-
Thermen (gr.), röm. Badeanlagen. buli) weitergeleitet wurde. Wäh-
Zwar hatten bereits die gr. Gym- rend das Frigidarium oft nicht
nasien Bäder, doch haben erst die überdeckt ist, können über dem
Römer die Bäder systematisch zu Tepidarium Kreuzgewölbe vor-
großen Anlagen weiterentwickelt, kommen, die von Quertonnen über
die streng symmetr. angeordnet seitl. Nebenräumen verspannt sind.
sind. Auf den Auskleideraum (Apo- Das Caldarium ist oft ein von einer
dyterium, Vestiarium) folgen das Kuppel überwölbter Zentralraum.
Kaltbad (Frigidarium) mit einem Dieser Grundtyp wird in den ein-
Schwimmbecken (Piscina), das lau- zelnen röm. Provinzen, vor allem
Thermenfenster 472

aus regionalen Gründen, stark Tischaltar, ein Altar in Tischform,


variiert. So liegt nördl. der Alpen dessen Platte (Mensa) von Stützen
das Caldarium meist an der (meist Säulchen) getragen wird
Südseite der T. Bei Thermalbädern (→ *Altar 2 a).
gibt es weitere Differenzierungen. It. altare a mensa; sp. altar con forma de mesa.
Die Tradition der röm. T. lebte im
türk. Bad (→ *Hammam) fort. Titulus (lat.), Inschrift auf einer
Frz. thermes; it. terme; sp. termas. Tafel oder Platte, dann wegen der
Tafel mit Angaben des Besitzers
Thermenfenster, diokletian. Fen- über dem Hauseingang Bezeich-
ster, ein halbkreisförmiges Fenster, nung für frühchristl. Gemeinde-
das durch zwei senkrechte Pfosten häuser in Rom, im 4. Jh. auf die
dreigeteilt ist. Im 16. Jh., bes. durch dort errichteten Basiliken übertra-
Palladio, wieder aufgegriffen und gen mit gleichzeitigem Austausch
in Nachfolgebauten (Palladianis- der Besitzernamen gegen Heili-
mus) übernommen. gennamen, später allgemein der
Engl. Diocletian window; it. palladiana; Weihe-T., d.h. die auf den Namen
sp. ventana diocleciana. eines Heiligen vollzogene Weihe
Thesauros (gr.) → *Schatzhaus im der Kirche.
gr. Tempelbezirk. Toilette (frz.), urspr. das auf dem
Tholos (gr.), Rundtempel, dessen Putztisch ausgebreitete Tuch, dann
Cella von einem Säulenkranz um- übertragen auf alle Geräte des
geben war (→ *Tempelformen). Putztischs und auf diesen selbst.
Engl. tholos; it. tholos, tolo; sp. templo cir-
Seit Ende des 19. Jhs. Lehnwort,
cular. auch im Sinne von Waschraum
(→ *Abtritt).
Thymele, Altar in der Mitte der
Orchestra des gr. Theaters (→ Thea- Tonne → Tonnengewölbe, → *Ge-
terbau). wölbeformen.

Tibari, Tibara (ind.), Säulenhalle Tonnendach, → *Dachform mit


des ind. Wohnhauses. Tonnenquerschnitt.
Engl. compass roof; frz. toit-voûte, com-
Tiefbau, Ingenieurbau, jener Be- blevoûte; it. tetto a botte; sp. tejado en for-
reich des Bauwesens, der die Her- ma de tonel.
stellung von Straßenbauten, Fluß-
regulierungen, Dammbauten, Ei- Tonnengewölbe, → *Gewölbe-
senbahnbauten, Brückenbauten u. form mit längs einer Achse gleich-
dergl. umfaßt. bleibendem viertelkreis-, halb-
Frz. construction au niveau du sol, c. sou- kreis-, segmentbogen- oder spitz-
terraine; it. costruzione sotto al livello del bogenförmigem Querschnitt.
suolo; sp. construcción subterránea. Engl. barrel vault, tunnel v.; frz. voûte en
berceau, tonnelle; it. volta a botte, bersò;
Tierceron (frz.), vom Kämpfer sp. bóveda de cañón.
aufgehende Nebenrippe in spätgot.
Fächer- oder Netzgewölben. Tonsur (lat.), Bezeichnung für das
Engl., frz., it. tierceron; sp. arco tercelete. Brunnenhaus an Klosterkreuzgän-
473 Torturm

gen, das den Mönchen als Wasch- Torband → *Beschlag zum Bewe-
raum und zum Rasieren sowie zum gen größerer Türblätter.
Schneiden (tonsura) der Haare
diente. Torbau, Torgebäude, größere, selb-
Engl. fountain house, lavabo; frz. tonsure; ständige Toranlage wie → *Stadt-
it. tonsura; sp. tonsura, cuarto de aseo, lavabo. tor, → *Triumphbogen oder Burg-
tor. In Ägypten → *Pylon, in
Topfgewölbe, Gußgewölbe, in Griechenland → *Propylon (in Son-
dessen Schale topfähnl. Tonhohl- derfällen Propyläen, → Dipylon,
körper eingegossen sind, um das Tripylon und → *Tetrapylon)
Gewicht herabzusetzen. Bei Kup- genannt.
peln sind die Töpfe meist spiralför- Engl. monumental gateway, propylaeum;
mig angeordnet. T. kommen in der frz. propylée, pylône; it. porta; sp. portón de
spätantiken und byzantin. Baukunst entrada a una ciudad/fortaleza.
vor.
Frz. voûte en poterie(s) creuse(s); it. volta Torburg, größerer, weitgehend
doliare; sp. bóveda de pote. selbständiger Wehrbau einer Ring-
mauer mit einem Außentor, Fang-
hof mit Wehrgängen, Schießschar-
ten, Gußlöchern, Fallgrube und
einem Innentor.

Torhalle, Torgang, Innenraum ei-


Topfgewölbe
nes Torbaus.
Engl. porch; frz. porche; it. porticato; sp. pór-
links: Querschnitt tico.
rechts: Längsschnitt und Ansicht der
ineinandergesteckten Tonkörper
Torhaus, Torbau, oft mit der
Tor, größere Maueröffnung, meist Wohnung des Torhüters oder an-
oben geschlossen, aber bei Einfrie- deren Räumen.
dungen (Gartenmauer, Hofmauer, Engl. gatehouse; sp. portería.
Zaun) auch oben offen (→ Portal).
Eine Toranlage in selbständigem Torii (japan. Vogelsitz), das Tor
Baukörper wird → T.bau oder, mit eines shintoist. Tempelbezirks, das
einer inneren T.halle, T.gebäude aus zwei senkrechten und zwei waa-
genannt. gerechten Holzbalken gebildet ist.
Engl. gate, gateway; frz. porte, portail; it. por-
tone, porta; sp. pórtico, portón de entrada. Torsion, Verdrehung eines Bau-
körpers (Turmhelm) oder Bauteils
Torana (ind.), Torbau im Zaun (→ *Säule) in korkzieherähnlicher
(Vedika) eines → *Stupa. Die T. be- Form.
steht aus Pfosten, die durch meh- Engl., frz. torsion; it. torsione; sp. torsión.
rere obere Querbalken miteinander
verbunden und plast. geschmückt Torturm, Turm über oder neben
sind. Obwohl die Konstruktion einem Tor (→ *Stadttor).
dem Holzbau entstammt, sind die Engl. gate tower; frz. tour-porte; it. porta
meisten T. aus Stein. fortificata; sp. torre-portada.
Torus 474

Torus, Wulst der att. → *Basis. und wirtschaftl. selbständige Ne-


benstadt einer Großstadt.
Torzwinger, Fanghof, der zwi- Engl. satellite town, suburb; frz. ville satel-
schen Außen- und Innentor liegen- lite; it. città satellite; sp. ciudad satélite.
de Raum einer Torburg (→ Kam-
Tracé (frz.), Befestigungssystem,
mertor), entwickelt aus dem → Pro-
Festungsumriß, bes. der Verlauf
pugnaculum röm. Kastelltore.
der Hauptkampflinie sowie die
Frz. barbacane; sp. barbacana.
Umwallung, der Verlauf der De-
fenslinien bei den Außenwerken
Toskanische Ordnung, tuskische und vorgeschobenen Stellungen.
Ordnung, etruskische Ordnung, Engl. ground-plan, layout, line; frz. tracé;
eine der → *Römisch-dorischen it. tracciato; sp. trazado.
Ordnung ähnl. antike → *Säulen-
ordnung der Römer, deren Schaft Trachelion (gr.) → Säulenhals.
oft keine Kanneluren, aber eine
Basis hat. Unter dem Echinus liegt Träger, 1. tragender Balken, der
ein Halsring. Die Ecktriglyphen andere Bauteile (Balken, Decke)
sind achsial auf die Ecksäulen be- trägt und aus Holz, Stein, Stahl oder
zogen, die Mutuli entfallen, wäh- Stahlbeton ausgeführt sein kann.
Es gibt T. über zwei Auflagern und
rend zusätzl. noch ein Zahnschnitt
T. über mehreren Auflagern
angeordnet sein kann.
(Durchlauft.). T. können als Un-
Engl. Tuscan order; frz. ordre toscan; it. or-
dine architettonico toscano; sp. orden ar-
terzug oder als Überzug ausgebil-
quitectónico toscano. det sein. 2. Tragwerk aus Holz
(→ Dachkonstruktion) oder Stahl
Totenleuchte, Lichthäuschen, ta- (→ Binder 2). Nach der Konstruk-
bernakelartiges Türmchen zur tion werden Blecht., → *Gittert.,
Aufnahme eines Totenlichts. T. in Fachwerkt., Parallelt., Parabelt. u.a.
monumentaler Form wurden im unterschieden. 3. → Räumliches
11. Jh. in Frankreich entwickelt Tragwerk. 4. Walzprofil (T-T. und
Doppel-T-T. mit durch einen
und kommen bis zum Ende des
→ *Steg verbundenen Flanschen).
MA. auf Friedhöfen vor.
Engl. (supporting) beam, girder; frz. poutre,
Frz. fanal de cimetière, lanterne des morts; poutrelle; it. trave di sostegno; sp. viga.
sp. fanal de cementerio.
Tragmauer, eine Mauer, die kon-
Tourelle (frz.) → Scharwachtturm. struktiv tragend ausgebildet ist.
Engl. bearing wall; frz. mur porteur, m. por-
Tower (engl.), Kontrollturm, tant; it., sp. muro portante.
turmartiges Gebäude auf Flug-
häfen, dient der Flugsicherung auf Tragstein, Kraftstein, Balkenstein,
Grund des Überblicks auf Flug- vorspringende → *Konsole.
hafen-Vorfeld und Start- und Lan- Engl. truss, ancone, console; frz. coussinet,
ancone, console (isolée); it. mensola, modi-
debahnen. glione; sp. ménsula, almohadilla.

Trabantenstadt, Satellitenstadt, Tragwerk → Räumliches Trag-


eine baul. in sich abgeschlossene werk.
475 Traufgang

Trakt, Teil eines größeren, geglie- Trapezkapitell, → Kapitell mit


derten Baukörpers, Mittelt., Hoft., trapezförmigen Ansichtsflächen,
Vordert., Hintert., Seitent. (Flügel). das hauptsächl. in der byzantin.
Engl. tract; it. tratto; sp. tracto. Baukunst vorkommt. Eine ähnl.
Form hat auch das Würfelkapitell
Tranchée (frz.) → Sappe, Ap- im → Backsteinbau.
proche. Engl. trapezoidal capital; frz. chapiteau tra-
pézoïdal; it. capitello bizantino; sp. capitel
Transenna (lat., Mz. Transennen), bizantino.
Verschluß der Fensteröffnung mit
durchbrochenen Stein- oder Holz- Traufe, Dachtraufe, Traufkante,
platten oder auch mit dünn ge- Dachbord, Saum, Schlagbrett, un-
schliffenen Marmorplatten, vor tere, waagerechte Begrenzung der
Einführung der Fensterverglasung Dachfläche parallel zum First, zugl.
(→ *Quamriya). Ablaufkante des Regenwassers,
Engl., it. transenna.
entweder als Traufkante oder in
Rinnen, die sichtbar entlang der
Traufe (Hängerinne) oder verdeckt
(Stand- oder Kastenrinne) ange-
bracht sind; das Wasser wird durch
Wasserspeier oder Fallrohre abge-
leitet. Bei Walmdächern läuft die T.
in einheitl. Höhe um das ganze
Haus. → *Dachausmittlung.
Engl. eaves; frz. égout, gouttière, chéneau;
Transennen it. gronda, grondaia; sp. canalón, socarrén,
alero, tejaroz.
Transept (frz.), durch Schranken
abgeteilter, nördl. Querhausflügel, Traufenhaus, ein Haus, das der
im Plural auch für das ganze Straße die Traufe zukehrt.
→ *Querhaus gebraucht.
Engl., frz. transept; it. transetto; sp. crucero. Traufgang, Schlippe, schmaler
Gang zwischen zwei Häusern, die
Transom (engl.), horizontale Stäbe mit ihren Traufen nebeneinander-
(Maßwerkbrücke), die zwei oder stehen.
mehrere Stäbe eines Maßwerk-
fensters verbinden, in England im
→ Perpendicular style vorkom-
mend.
Engl. transom; sp. montante.

Transversalbogen, ein quer zur


Längsachse eines Raums verlau-
fender Bogen (Querbogen, → Gurt-
bogen, Schwibbogen).
Engl. transverse arch; frz. (arc) doubleau, ar-
ceau; it. arco trasversale; sp. arco transversal. Transversalbogen
Traufgesims 476

Traufgesims → *Gesims unter fenhöhe ist die → Steigung (Stei-


der Traufe (→ *Dachdeckung). gungsverhältnis). Eine ununter-
brochene Folge von Stufen nennt
Traveé (frz.), Gewölbefeld, bei man T.lauf. Die erste Stufe eines
got. Kathedralen auch eine Einheit T.laufs heißt Antrittsstufe, die letz-
mit dem → Strebewerk, abgeleitet te Austrittsstufe. Ein zwischen
von trabes = Jochbalken über zwei zwei T.läufe eingefügter Absatz
Zugtieren, dann Brückenjoch. heißt Podest (T.podest). Bei rei-
cheren → *T.formen bezeichnet
Traverse (frz.), Quer- oder Schul- man die Folge von T.läufen zwi-
terwall vor einer Festung oder auf schen zwei Geschossen als T.arm.
dem Hauptwall. Die seitl., brusthohe Begrenzung
Engl. strut, crosspiece; frz. traverse; it. tra- ist das T.geländer (→ *Geländer),
versa; sp. travesaño. das durch einen → Handlauf abge-
schlossen wird. Die → *Stufen
Trennwand, Scheidewand, die ei- können rechteckigen (Blockstufe)
nen Raum unterteilende nichttra- oder auch keilförmigen (Keilstufe)
gende Wand. Querschnitt haben. Bei der Holzt.
Engl. bulkhead, partition; frz. cloison (de können massive Keilstufen auf
séparation); it. tramezzo, divisorio; sp. pa- zwei tragenden Balken aufgesetzt
red divisoria.

Treppe, Stiege, Verbindung von


zwei auf verschiedenen Höhen lie-
genden Ebenen, im Innern als
Innent. (T.haus), außen als Freit.,
in Verbindung mit Gebäuden auch
Außent. Eiserne Außent. für Not-
fälle werden Feuert. oder Nott. ge-
nannt. Eine vor allem bei starkem
Verkehr angeordnete T. mit me-
chan. bewegten Stufen ist die Rollt.
Man unterscheidet je nach Lage
der T. im Grundriß Haupt- und
Nebent., nach der Lage in den
Geschossen Keller-, Dach- oder
Bodent., Zwischent. führen nicht
durch alle Geschosse. T. können
aus Holz, Stein, Stahl oder Stahl- Eingestemmte Holztreppe
beton errichtet sein. Die Stein- und a Treppenwechsel unter der Austrittstufe
Stahlbetont. können auf einer Lauf- b Setzstufe
platte aufliegen, unter der Licht- c Trittstufe
wange konstruktiv unterstützt oder d Lichtwange
freitragend in die T.hausmauer ein- e Krümmling
f Geländerstäbe
gespannt sein. Das Einzelelement g Geländerholm (Handlauf)
einer T. heißt Stufe. Das Verhältnis h eiserne Zugstange zwischen den
von Stufenauftrittsbreite zur Stu- Wangen (Treppenschließe)
477 Treppe

sein, meist besteht aber die Holzt. können. Die unterste Stufe (An-
aus zwei Wangen, zwischen die trittsstufe) ist jedoch massiv (Block-
Bretter als Tritt- und Setzstufen stufe) und die Austrittsstufe liegt
eingesetzt (vollgestemmt) sind. Die auf einem Deckenbalken oder auf
Wangen kommen auch selbst abge- einem Wechsel auf. Man unter-
treppt vor, so daß die Stufenbretter scheidet Wandwange und Lichtwan-
aufgesetzt (aufgesattelt) werden ge, zwischen denen der T.lauf liegt.

Treppenformen
a gerade, einläufig
b gerade, zweiläufig
c gerade, zweiläufig mit Richtungswechsel (gegenläufig)
d gerade, dreiläufig mit gegensinnigem Richtungswechsel
e gerade, dreiläufig mit gleichsinnigem Richtungswechsel
f gekrümmt, zweiläufig
g gerade, zweiläufig mit gezogenen Stufen
h Wendeltreppe mit gemauerter Spindel
i zweiarmig, dreiläufig mit gemeinsamem Antritt
j zweiarmig, vierläufig mit gemeinsamem Austritt
k zweiarmig, sechsläufig mit gemeinsamem An- und Austritt
l zweiarmig, dreiläufig mit gemeinsamem Antritt
m dreiarmig, vierläufig mit gemeinsamem Antritt
Treppenabsatz 478

Die kurvierte Überleitung zwi- armige Treppen sind selten, man


schen zwei Wangen heißt Kröpf- bezeichnet so Treppen mit mehre-
ling oder Krümmling (→ *Wendel- ren verzweigten Wegen. Eine Son-
treppe). derform sind parallel übereinan-
Engl. stairs; frz. escalier; it. scala; sp. escalera. der geführte Treppen, deren Wege
auf gemeinsamen Podesten be-
Treppenabsatz, ein zwischen ginnen und enden, ohne sich da-
zwei Läufen einer → Treppe einge- zwischen zu berühren. Alle diese
fügtes Podest (→ *Treppenformen). T. können mit geraden, gekrümm-
Engl. landing; frz. palier (d’escalier); it. pia- ten oder gewendelten Läufen vor-
nerottolo; sp. descanso, rellano. kommen (→ *Wendeltreppen). Bei
gekrümmten Treppen werden die
Treppenarm, Folge mehrerer Stufen verzogen, d.h. es wird ein
Treppenläufe zwischen zwei Ge- allmähl. Übergang vom geraden
schossen bei reicheren (zweiarmi- zum gekrümmten Verlauf herge-
gen, dreiarmigen, mehrarmigen) stellt, um die Bequemlichkeit beim
→ *Treppenformen. Besteigen der Treppe zu erhöhen.
Engl. stair shapes; frz. montée (d’escalier), Bes. in der Barockzeit wurden groß-
aile (d’e.); it. rampa di scala; sp. ala de la artige T. in den Schlössern (→ Trep-
escalera imperial, brazo d. l. e. i. penhaus) errichtet. (Abb. S. 477)
Sp. tipos de escalera.
Treppenauge, Auge, Lichtspin-
del, offene Spindel einer → *Wen- Treppengeländer, Geländer einer
deltreppe. → *Treppe.
Engl. round staircase well; frz. jour (d’esca-
lier), œil (d’e.); it. pozzo di scala elicoidale; Treppengiebel, Staffelgiebel, Stu-
sp. ojo central de la escalera caracol. fengiebel, abgetreppter → *Giebel.
Engl. crowstep gable; frz. pignon en ren-
Treppenformen, eine Treppe dan(s), p. en gradin(s); it. frontone a grado-
kann einläufig sein, also ohne Ab- ni; sp. frontispicio con peldaños.
satz (Podest) von Geschoß zu Ge-
schoß führen, sie kann mehrläufig Treppenhaus, Stiegenhaus, Mo-
sein und bei den Podesten auch numentale Treppen sind meist als
ihre Richtung ändern. Eine Treppe eigener Bauteil ausgebildet. Bei der
kann zweiarmig sein, das heißt, sie Wendeltreppe bringt dies in der
ist in zwei getrennte, verschieden Regel auch konstruktive Vorteile
gerichtete Wege geteilt, die nach ei- (→ *Treppenturm).
nem ersten Lauf von einem gemein- Engl. staircase; frz. cage d’escalier; it. gabbia
samen Podest ausgehen. Jeder Arm della scala, vano scala; sp. caja de la escalera.
kann wieder durch Zwischen-
podeste in mehrere Läufe geteilt Treppenlauf, eine ununterbro-
sein und seine Richtung ändern. chene Stufenfolge zwischen zwei
Auch Treppenanlagen, deren Wege Geschossen oder zwischen zwei Po-
nicht gemeinsam beginnen oder desten einer Treppe (→ *Treppen-
enden, werden als zwei- oder mehr- formen).
armig bezeichnet, wenn ihre Wege Engl. flight of stairs; frz. volée (d’escalier);
räuml. zusammengehören. Mehr- it. rampa di scala; sp. tramo.
479 Trianon

Treppenloch, Treppenöffnung, 1. det Wandwange und Lichtwange,


die Öffnung einer Geschoßdecke die das Geländer trägt.
oder Balkenlage (→ *Balken 8), Engl. string, stringer; frz. limon d’escalier;
durch die eine Treppe führt. 2. Auch sp. limón, zanca, alfarda de la escalera.
die Öffnung zwischen den Licht-
wangen der mehrläufigen Treppe. Treppenwechsel, Wechselbalken,
Frz. 1. logement d’escalier; it. 2. pozzo della der quer zum übrigen Gebälk ver-
scala, tromba delle scale; sp. abertura en el laufend das Treppenloch begrenzt
piso por donde pasa una escalera. (→ *Balken, → *Treppe).
Treppenspindel, Spindel einer Tres(e)kammer → Sakristei.
→ *Wendeltreppe.
Engl. (newel) post; frz. noyau (d’escalier), Triangulation (lat.), Triangulatur,
fût; it. piantone (della scala a chiocciola),
anima (della scala a c.), spina (della scala a Proportionsschlüssel zur Bestim-
c.); sp. alma de una escalera de caracol. mung der Maßverhältnisse: ein
gleichseitiges Dreieck, dem ein
Treppensteigung, das Verhältnis zweites diagonal einbeschrieben ist
von Auftrittbreite zu Stufenhöhe usw., dient zur Festlegung von Bau-
bzw. das Verhältnis der Länge eines maßen mit Zirkel und Richtscheit.
Treppenlaufs zu der von ihm über- Wie weit tatsächl. die T. bei der
wundenen Höhe (→ *Stufe). Bemessung got. Bauten maßgebend
Engl. rise; frz. pente, montée; it. pendenza war, ist umstritten (→ Quadratur).
della scala; sp. altura del escalón, contra- Engl., frz. triangulation; it. triangolazione;
huella, tabica. sp. triangulación.

Treppenstraße, Treppenweg, ein Trianon (frz.), ein vom Hauptge-


außerhalb von Gebäuden liegender bäude entfernter Parkpavillon.
(öffentl.) nicht befahrbarer Ver- Frz., it., sp. trianon.
kehrsweg, der als Treppe ausgebil-
det ist oder in dessen Verlauf Trep-
pen eingeschaltet sind.
Frz. rue en escalier; it. strada a gradonata, s.
a cordonata; sp. calle con gradas.

Treppenturm, Stiegenturm, Wen-


delstein, turmartiger Gebäudeteil,
häufig der Gebäudefront vorge-
stellt oder in einen Winkel einge-
fügt, in dessen Innern meist eine
Wendeltreppe als Verbindung zu
den oberen Geschossen aufsteigt.
Engl. stair turret, s. tower; frz. tour d’escalier,
tourelle, tourillon; it. torre delle scale, t. con
scala a chiocciola; sp. torre con escalera de
caracol.

Treppenwange, seitl. Begrenzung


einer → *Treppe. Man unterschei- Treppenturm
Tribolon 480

Tribolon (gr.), Dreierarkade, die das T. integrierender Bestandteil


in einer byzant. Kirche den Nar- des → *Wandaufbaus. Entfällt der
thex vom Langhaus scheidet, da- Gang und sind der Wand nur Blend-
zwischen drei Vorhänge (tri-vela). bogen vorgeschaltet, so spricht
It. tribolon; sp. construcción de tres arcadas man von einem Blendt. Das echte
en la iglesia bizantina. T. kann in verschiedener Weise
konstruiert sein: 1. Zwischen
Tribuna (lat.), halbrunder Ab- Rückwand und Arkaden entsteht
schluß einer röm. Markt- oder Ge- ein Laufgang unter einem von
richtsbasilika (→ *Apsis 1, → *Ba- Dienst zu Dienst gespannten Mau-
silika 1). erbogen; der Gang läuft nicht hin-
ter den Gewölbediensten durch;
Tribunal (lat.), erhöhtes Podium, jeder Abschnitt ist vom Dachraum
oft am Ende einer röm.-antiken des Seitenschiffs aus zugängl. 2.
Basilika, auf dem der Prätor Recht Der Laufgang ist mit Steinplatten
sprach. oder einer Längstonne überdeckt
Engl., frz. tribunal; it. tribuna; sp. tribunal. und hinter den Gewölbediensten
durchgeführt. 3. Die Rückwand
Tribüne (mittellat. tribuna: Red- des T. wird durchfenstert (durch-
nerbühne), Empore, Galerie, fer- lichtetes T.), so daß die Oberga-
ner allgemein soviel wie Zuschau- denfensterzone bis auf die Sei-
erbühne, Schaugerüst. tenschiffgewölbe heruntergezogen
Engl. rostrum, tribune; frz. tribune, galerie
scheint (seit ca. 1230 in der Ile-de-
haute; it. tribuna, podio; sp. tribuna. France ausgebildet). In der Ansicht
sind zu unterscheiden das in Bur-
Trichorum → *Dreikonchenan- gund aus antiken Motiven entwik-
lage. kelte Reihent., das in einheitl.
Arkadenfolge immer von Dienst
Trichtergewölbe, Trichternische, zu Dienst reicht, und das in der
Gewölbe in der Form eines halben Normandie ausgebildete Grup-
Hohlkegels mit nach unten gekehr- pent., bei dem die zumeist unter
Blendbogen oder Blendgiebeln ge-
ter Öffnung (→ *Trompe).
kuppelten Zwillings- oder Dril-
Engl. conical vault; frz. voûte conique, v.
normande, v. anglo-saxonne; it. volta nor-
lingsarkaden in die Mauerfläche
manna, v. a imbuto; sp. bóveda cónica, b. eingeschnitten sind. Das T. kann
normanda. im Langhaus, Querschiff und auch
im Chor auftreten und findet sich
Triforium, erstmals bei Gervasius vornehmlich in Frankreich und im
von Canterbury 1180 für den Raum Köln bis Basel in der Zeit
Laufgang zwischen den Arkaden zwischen 1100 und 1260.
oder Emporen und der Fensterzo- Engl. triforium; frz. triforium, trifoire; it.,
ne einer Basilika verwandt. Das T. sp. triforio.
kommt bereits in roman. Zeit als
Gliederung der Hochschiffwand in Triglyphe (gr.), Dreischlitzplatte
der Zone der Seitenschiffdächer am Fries der → *Dorischen Ord-
vor. Bei der got. Kathedrale mit nung. Die T. sind als im Steinbau
drei- und vierzonigem Aufbau ist nachgebildete Balkenköpfe zu ver-
481 Triumphbogen

stehen. Ohne seitl. Halbschlitze Triglyphon → Triglyphenfries der


nennt man diesen Balkenkopf → *Dorischen Ordnung.
Diglyph (→ *Steg).
Engl. triglyph; frz. triglyphe; it., sp. tríglifo. Triklinium (lat. /gr.), Speisezim-
mer des röm. → *Wohnhauses.
Triglyphenfries, Triglyphon, Fries
der → *Dorischen Ordnung, bei Trikonchos (gr.), Trichorum, An-
dem Triglyphen und Metopen lage mit drei kleeblattförmig ange-
abwechseln. Die Metopen tragen ordneten Konchen (→ *Dreikon-
meist reliefplast. Schmuck. Der T. chenanlage).
war polychrom gestaltet. Trilithon (gr.), ein aus zwei Tor-
Engl. triglyph frieze; frz. frise à triglyphe;
pfosten und einem Sturzstein be-
it. fregio a triglifo; sp. fresco con tríglifos.
stehender Torbau der Altsteinzeit.
Triglyphenkonflikt
Trittstufe, Auftritt, Tritt, waage-
rechtes Brett einer Holztreppe
(→ *Stufe, → *Treppe).
Engl. tread; frz. giron, marche; it. gradino;
sp. huella.

Triumphbalken, Querbalken zwi-


schen Kirchenschiff und Chor zur
Ecklösung mit gleichen Interkolumnien Aufstellung eines Triumphkreuzes
oder einer Kreuzigungsgruppe.
Engl. candle beam, rood b.; sp. viga soporte
del crucifijo.

Triumphbogen, 1. Ehrenbogen
zur Erinnerung an einen Kaiser,

Eckkontraktion

Triglyphenkonflikt, bei der →


*Dorischen Ordnung sind die Tri-
glyphen in der Regel auf die Säu-
lenachse bzw. auf die Mitte des
Interkolumniums bezogen, nur die
Ecktriglyphe sitzt genau an der
Ecke. Eine Triglyphe ist aber meist
schmäler als der obere Säulen-
durchmesser, so daß die Differenz
im letzten Interkolumnium ausge-
glichen werden muß. Das ge-
schieht durch Verringerung des
letzten Interkolumniums (Eckkon- Triumphbogen
traktion). (Beispiel: Rom, Titusbogen, 70 n. Chr.)
Triumphkreuz 482

seltener an eine Schlacht. Der T.


kann eine Öffnung haben, doch
haben die bekanntesten T. eine
höhere Mittelöffnung zwischen
niedrigeren Seitenöffnungen. Eine
Sonderform ist der Quadrifrons
(→ *Tetrapylon), eine quadrat. An-
lage mit je einem Bogen an allen
vier Schauseiten. Über dem Haupt-
durchgang ist immer eine In-
schrifttafel, als Abschluß stand
über der Attika des T. eine Qua-
driga. 2. Bogen zwischen dem Mit-
telschiff bzw. der Vierung und dem
Chor einer ma. Kirche.
Engl. triumphal arch; frz. arc de triomphe;
it. arco di trionfo, a. trionfale; sp. arco de
triunfo.

Triumphkreuz, Kreuz unter dem


Triumphbogen einer Kirche (→ Tri-
umphbogen 2), das aufgehängt
sein, jedoch auch auf einem Tri-
umphbalken stehen kann.
Engl. rood cross; frz. croix triomphale; it. cro-
cifisso sotto l’arco trionfale; sp. crucifijo ba-
jo el arco de triunfo.

Triumphsäule, Ehrensäule, eine


freistehende monumentale Säule
mit Darstellungen aus dem Leben
Triumphsäule
eines röm. Kaisers in spiralförmig (Beispiel: Rom, Trajanssäule)
angeordneten Reliefbändern. Die T.
wurde von einer Statue des Kaisers Trochilus, Hohlkehle der atti-
bekrönt. Im Innern führt eine Wen- schen → *Basis.
deltreppe zur oberen Plattform. Trockenmauerwerk, ein ohne
Engl. triumphal column; frz. colonne de Mörtel errichtetes Mauerwerk.
triomphe, c. triomphale; it. colonna com-
Engl. dry wall; frz. maçonnerie de pierres
memorativa; sp. columna de triunfo.
sèches; it. muratura a secco; sp. mamposte-
ría seca.
Triumphtor, der häufig auch für
einen Triumphbogen verwandte Trommel, 1. zylindr. Einzelele-
Begriff bezeichnet richtiger ein ment eines Säulenschafts (→ Säule,
Ehrentor, das als festl. Schauarchi- Säulent.). 2. Selten verwandte Ver-
tektur für Empfänge von Fürsten deutschung von Tambour (→ *Kup-
errichtet wurde. pel).
Engl. triumphal arch; it. porta trionfale; Frz. tambour; it. 1. rocchio, tamburo della
sp. arco de triunfo, puerta d. t. colonna, 2. tamburo; sp. tambor.
483 Trulli

Trompenkuppel, eine über Eck-


trichtern (→ *Trompe) errichtete
Kuppel. Ungenau auch für ein
über Trompen errichtetes Kloster-
gewölbe.
Engl. squinch dome; frz. coupole sur trom-
pe(s); it. cupola su tromba; sp. cúpula sobre
una trompa.

Tropaion (gr.), Siegesdenkmal


(Trophäe 1), das an dem Ort einer
Schlacht errichtet wurde. Urspr.
hängte man die Waffen besiegter
Feinde an Bäumen auf. Später wur-
den derartige Darstellungen auch
an Triumphbogen angebracht.

Barockes Triumphtor

Trompe (frz.), Trichtergewölbe,


Trichternische, Teilgewölbe, Ge-
wölbezwickel in der Form eines
halben Hohlkegels mit nach unten
gekehrter Öffnung. Über einem
Quadrat, z. B. einer Vierung, kann
durch vier T. an den Ecken (Eck-
trichter) ein Klostergewölbe oder
eine T.kuppel errichtet werden.
Engl. trompe, squinch; frz. trompe (d’une
voûte); it. pennacchio conico, p. a tromba; Römisches Tropaion
sp. trompa. (Beispiel: La Turbie)

Trophäe (lat.), 1. Siegesdenkmal


(→ *Tropaion); 2. Embleme des
Krieges, wie Fahnen, Standarten,
Schilde, Lanzen, Rüstungen, Hel-
me, Schwerter oder dergl., die an
einem Tropaion oder an einem
Triumphbogen angebracht sind.
Engl. trophy; frz. trophée; it., sp. trofeo.

Trulli (it.), spitzkuppelförmige,


steinerne Wohnbauten mit unech-
ten Gewölben in Süditalien, die oft
Trompe zu ganzen Gruppen zusammenge-
Trumeau 484

faßt sind. Ähnl. Konstruktionen Tschaitya (ind.), 1. → *Stupa. 2.


wurden bereits in vorgeschichtl. Heiligtum in Indien, in Hinterin-
Zeit entwickelt (Nuragen). dien auch Tsedi (Chedi) genannt,
in dem ein Stupa steht (→ *Tschai-
tyahalle).

Tschaitya-Giebel, Kudu, der


geschwungene Giebel des ind. Ton-
nendachs, der an der Frontseite ei-
ner → *Tschaityahalle angebracht ist.

Tschaitya-Halle, ind. Höhlenhei-


ligtum mit tonnengewölbtem Mit-
telschiff zwischen halbtonnenge-
wölbten Seitenschiffen, die als
Umgang eine halbrunde Apsis um-
Trulli schließen, in der ein Stupa (Dago-
Grundriß und Ansicht ba, Tschaitya) steht.
Trumeau (frz.), mittlerer Stein- Tschakra (ind.), Kapitell einer ind.
pfeiler eines Portals, der das Tym- Gedenksäule (Stambha).
panon unterstützt, seit der Spätro-
manik und bes. in der Gotik ver- Tschandi (hinterind.), stufenför-
breitet. Der T. kann ornamental mig bekrönte Göttercella über
oder figürl. geschmückt und in der einem Stufenberg in Hinterindien.
Gotik durch eine vorgesetzte Figur
(T.-Figur) eines Heiligen oder von Tschatravali, Hti, Chattra, Tschat-
Christus oder Maria ausgezeichnet tra (ind.), stockwerkartig geglieder-
sein. ter Schirm (Herrschersymbol) als
Engl., frz., it. trumeau; sp. entrepaño. Bekrönung eines → *Stupas.

Tschaitya-Halle (Beispiel: Karli, um Chr. Geb.)


485 Tür

Tschatri (ind.), Gartenhaus oder Tudorbogen, Bogen aus je zwei


Pavillon mit Zeltdach. Ein T. kann Segmenten zweier kleiner und
auch auf Dächern von Palästen großer Kreise (→ *Bogenformen).
oder in Miniaturform auf Tempeln Engl. Tudor arch, four-centred a., am. four-
und Kuppeln angeordnet sein. centered a.; frz. arc Tudor; it., sp. arco Tudor.

Tschaultri (ind.), Pfeilerhalle süd- Tumba (lat.), rechteckiges →


ind. Tempel. *Grabdenkmal, auf dem die Grab-
platte, oft mit einem Relief oder
Tschorte (tibet.), Sonderform des einer vollplast. Darstellung des To-
→ *Stupa in Tibet. ten, liegt. Die Grabplatte kann auf
Füßen oder auf einem geschlosse-
Tsedi, Chedi (birm.), Sonderform nen und mit Plastik geschmückten
für → *Stupa in Birma. Unterbau ruhen. Manchmal ist
auch ein Baldachin über der T.
T-Träger, ein Walzprofil mit T- angeordnet.
förmigem Querschnitt (→ *Steg,
→ Träger 4).
Tumulus (lat.), Grabhügel auf
kreisrundem Grundriß. Die Grund-
Engl.T-beam; frz. poutre en T; it. trave a T;
sp. viga T. form des T. kommt hauptsächl. bei
myken. Gräbern, Grabhügeln in der
Tuchhalle → Gewandhaus. Gegend von Pergamon, bei etrusk.
und röm. Gräbern vor (→ Grab-
Tudorblatt, Tudorblume, eine ei- bau).
nem Efeublatt ähnl. Dekorations- Engl., frz. tumulus; it. tumulo; sp. túmulo.
form der engl. Gotik.
Tür, Durchgangs- und Eingangs-
Engl. Tudor flower; frz. feuille d’ache; it. ro-
sa Tudor; sp. hoja Tudor, rosa T. öffnung in Wänden und Mauern.
Man unterscheidet je nach Lage
Eingangst., Haust., Gartent.,
Innent., Wohnungst., Flurt., Kel-
lert., Zwischent., → Tapetent. und
→ *Fenstert. (im Möbelbau auch
Schrankt.). Die T.öffnung wird
oben durch einen geraden T.sturz
oder einen Bogen, unten durch
die waagerecht liegende Schwelle
(T.schwelle) und seitl. durch die
im rechten Winkel zur Mauer ein-
geschnittene T.laibung oder durch
Tür das schräg eingeschnittene T.ge-
1 rechts angeschlagene, einflügelige wände begrenzt. Die T. sitzt in
Sperrholztür einem am Mauerwerk befestigten
a Schwelle Rahmen (T.stock, Zarge). Die Lai-
b Sturz b + c Stock
c Laibung bung kann mit einem Futter be-
d Türblatt deckt sein, das in der Mauerflucht
e Bekleidung durch eine Bekleidung abgeschlos-
Tür 486

oder von T.wänden sind die Faltt.


oder die Harmonikat. T.blätter, die
nach beiden Seiten bewegl. sind,
nennt man Pendel- oder Schwing-
flügelt. Eine Dreht. hat ein um
eine mittlere Achse bewegl. Blatt,
2 zweiflügelige Rahmen-Füllungstür das Blatt einer Schiebet. ist seitl.
3 links angeschlagene Doppeltür verschiebbar. Eine Hebet. wird
4 Falttür (Harmonikatür) durch bes. Beschläge erst angeho-
ben, ehe sie gedreht werden kann.
Die T. kann aus Metall (Metallt.,
Stahlt.), auch mit einem Gitter als
T.blatt (bes. bei Gartent.) ausgebil-
det sein (Gittert.). Das Blatt einer
Glast. kann ganz aus Glas bestehen
(Ganzglast.), wird jedoch vielfach
von einem Holz- oder Stahlrah-
5 Schwingflügeltür 6 Drehtür men umgeben. Die Holzt. besteht
(Pendeltür) mit 7 Hebetür entweder aus Brettern, die durch
Glaslichte Einschubleisten verbunden sind,
oder aus Latten (Lattent.), die auf
eine Unterkonstruktion genagelt
werden (meist Kellert.). Die häu-
figste Konstruktion ist die Rahmen-
und Füllungst. (Zweifüllungst.,
Dreifüllungst.). Werden zwei Lagen
Holz aufeinander gesetzt (meist
Rahmen und Füllung mit außen
aufgedoppelten Brettern), so ent-
steht die Doppelt. Das Blatt einer
Sperrholzt. besteht aus einem Blind-
rahmen, auf den zwei Sperrholz-
8 Schiebetür 11 Aufgedoppelte Tür
platten geleimt sind. Die innere
9 Kipptor 12 Ganzglastür Konstruktion der Sperrholzt. kann
10 Lattentür auch aus verschiedenen schmalen
sen wird. Ist die T.öffnung unter- Leisten bestehen. Die T.öffnung
teilt, so heißt das feststehende obe- kann durch Bogen (→ *Bogen-
re Querholz T.kämpfer, über dem formen) oder reichere architekton.
ein durch ein Gitter (T.gitter) gesi- Rahmung, Supraporte, Spandrille,
chertes Fenster (Oberlicht) liegen Säulen, Gebälke, Verdachungen,
kann. Der bewegl. Teil der T. heißt Hermen, Atlanten, Karyatiden und
T.blatt (T.flügel). Wird die T.öff- Bauplastik betont sein. Auch dar-
nung von zwei T.blättern verschlos- überliegende Fenster oder Balkone
sen, so spricht man von einer zwei- können in die T.komposition ein-
flügeligen T. Weitere Möglich- bezogen sein (→ Portal).
keiten zum Verschluß breiterer T. Engl. door; frz. porte; it. porta; sp. puerta.
487 Turm

Türbe (türk.), → Grabbau eines ren Baukörpern vorkommen kann.


Sultans, Wesirs oder eines anderen T. kommen in der Antike haupt-
Würdenträgers. Die T. ist ein Zen- sächlich als bastionsartiger Vor-
tralbau mit Kuppel- oder Kegel- sprung an → *Stadtmauern oder
dach. neben → *Stadttoren vor (Wehrt.).
Monumentale Ausmaße und archi-
tekton. Rang erhielt der T. in der
Baukunst des MA. Die Kirchen
erhielten zunächst meist einen T.
(→ *Kampanile), später auch zwei
Fassadentürme (→ *T.fassade), sel-
tener Dreit.gruppen (→ *West-
werk), oft auch → *Chortürme, ei-
nen → Vierungsturm und seltener
Querhaustürme. Die → Eselstür-
me ersetzten im MA. den Baukran.
Im islam. Bereich kommt bei Mo-
scheen das → *Minar (Minarett)
vor. Zu den ind. Tempeltürmen
Osmanische Türbe vgl. → *Tempelbau 4 und 5, zu den
ostasiat. → *Pagode. Auch Burgen
Türblatt, Türflügel, bewegl. Ver- und Schlösser hatten im MA. oft
schluß der Öffnung einer → *Tür. einen T. (→ *Bergfried), ebenso
Engl. door leaf; frz. ouvrant de porte; it. bat- die → *Stadtbefestigung und die
tente di una porta; sp. hoja de la puerta. → *Stadttore. Zum ma. Verteidi-
gungssystem gehörten auch Wacht-
Türgewände, schräg in die Mau- und Warttürme (Warte) auf den An-
erfläche eingeschnittene, seitliche höhen in der Nähe der Stadt oder
Begrenzung einer Tür, → Gewände. der Burg. Bes. in Italien waren die
Wohnhäuser des Stadtadels als T.
Türklopfer, bewegl., oft orna- aufgebaut (→ *Geschlechtert.).
mental ausgestalteter Beschlag, der
zum Klopfen um Einlaß diente.
Engl. knocker; frz. heurtoir, marteau de
porte; it. battaglio, picchiotto.

Türlaibung, Türleibung, quer zur


Mauerfläche eingeschnittene, seitl.
Begrenzung einer Tür.
Engl. reveal; frz. embrasure de porte, ta-
bleau de p.; it. stipi della porta, imbotte
della porta; sp. vano de la puerta.

Turm, ein über im Verhältnis zur


Höhe kleiner Grundfläche errich-
tetes Bauwerk, das frei stehen,
aber auch in Verbindung mit ande- Türklopfer
Turmburg 488

werkes unter Einbeziehung eines


oder mehrerer Türme. Die T. kann
mit nur einem Turm versehen sein,
der entweder vor der Fassade steht
(Fassadenturm) oder aber organ.
aus derselben herauswächst. Meist
werden aber zwei Türme mit einer
Fassadenkomposition verbunden
(Doppelt., Zweit.). Diese Art der
T. erreichte in der franz. Gotik
einen Höhepunkt, als senkrechte
und waagerechte Elemente einan-
der harmon. überlagerten und eine
Fensterrose das Zentrum bildete.

Turm
Fernsehturm, Eiffelturm, Wasserturm
Auch → *Rathäuser und öffentl.
Gebäude können durch T. ausge-
zeichnet sein, z.B. in den belg.-nie-
derländ. Gebieten der → *Belfried
(Beffroy), Stadtturm. In neuerer
Zeit gibt es den → Leuchtt., → Was-
sert., → Aussichtst. und Fernmel-
de- bzw. → Fernseht. Der obere
Abschluß eines T. kann sehr ver-
schieden gestaltet sein (→ *Dachfor-
men, T.helm). Der Übergang von
dem meist quadrat. Unterbau zu
dem reicher differenzierten Helm-
aufbau kann durch verschiedene
Überleitungselemente (Schmie-
gen, Halbpyramiden, Verdachun-
gen, Fialengruppen) erfolgen.
Engl. tower; frz. tour; it., sp. torre.

Turmburg, bewohnter Wehrturm


(→ *Donjon) oder kleine Burganla-
ge mit Ringmauer, oft ohne Neben-
gebäude und Bering (→ Motte).
Engl. tower fortress; sp. torre fortificada.
Turmfassade
Turmfassade, einheitliche Gestal- (Beispiel: Freckenhorst,
tung der Schauseite eines Bau- Stiftskirche, 12. Jh.)
489 Turmhaus

(Beispiel: Limburg/Lahn, Dom, 13. Jh.)


(Beispiel: Zwettl, Stiftskirche, 18. Jh.) Einen weiteren Höhepunkt er-
reichte die Gestaltung der Zweit.
in der Barockzeit, wobei das zwi-
schen den Türmen liegende Fas-
sadenelement konkav oder konvex
ausgebildet wurde. Dreit., bei de-
nen ein mittlerer, höherer Turm von
zwei seitlichen Türmen oder ein
turmähnlicher Mittelbau von Trep-
pentürmen flankiert ist (→ *West-
werk), sind seltener (→ *Lisene).
It. facciata torrita; sp. fachada de la torre.

Turmgrab, turmähnl. → *Grabbau


mit pyramidenförmigem Abschluß.
Engl. high tomb, altar t.; it. edicola funera-
ria con tetto piramidale; sp. tumba torre.

Turmhaus, ein hohes Haus über


kleiner Grundfläche (→ Hoch-
haus) in ma. Zeit als → Wohnturm
oder → *Geschlechterturm.
(Beispiel: Wahlstatt, Klosterkirche, 18. Jh.) It. casa a torre; sp. casa torre.
Turmhelm 490

Turmfassade
(Beispiel: Laon, Kathedrale, 13. Jh.) (Beispiel: Freiburg/Breisgau,
Münster, 14. Jh.)
Turmhelm, der obere Abschluß Turmtor, zumeist als Stadttor
eines Turms mit geneigten Dach- über quadrat. oder rechteckigem
flächen, meist in Pyramidenform Grundriß in mehreren Geschossen
(→ Dachformen). In der Romanik aufragender und im Erdgeschoß
gab es massive Steinhelme, in der von einer Durchfahrt bestimmter
Gotik durchbrochene und aus Baukörper, allseitig in massiver
Maßwerkformen gebildete. In der Bauweise Viermauertor, stadtseitig
Barockzeit wurden außer Zwiebel- in Fachwerk oder offen Dreimau-
formen auch mit Voluten und ertor. Liegt der Turm seitl. eines
Skulpturen geschmückte, steiner- Mauertors, so nennt man diesen
ne T. errichtet. Torturm, ist das Tor von zwei Tür-
Engl. polygonal spire; frz. flèche, aiguille; men als Schalen, Röhren oder Zy-
sp. flecha de la torre, remate d. l. t. linder flankiert, so ist es ein Dop-
pelturmtor.
Turmknopf, Knauf, kugelförmi- Engl. tower gate; it. porta a torre; sp. puerta
ger Abschluß eines Turmhelms torreón.
oder Turmdachs.
Engl. pomel, pommel; frz. boule (de tour), Turnierhof, größerer, rings von
pomme; sp. pomo del remate de la torre. Zuschauergalerien umgebener Hof.
491 Typenhaus

Tympanon 1 (Beispiel: Athen, Akropolis, Alter Athenatempel, Rekonstruktion)

blatt sitzt. Man unterscheidet den


flachen, eingestellten Türrahmen
und den Zargenstock (Zarge), der
eingemauert wird.
Engl. door frame; frz. châssis de porte, bâti
de p.; it. chiassile della porta, telaio della p.;
sp. marco.

Türsturz, oberer waagerechter Ab-


Ma. Tympanon 2
K. Schwerzek, Rekonstruktion des
schluß der Öffnung einer → *Tür.
Westgiebels des Parthenons, 1896; ders., Engl. lintel; frz. linteau (de porte), sommier
Versuch einer Rekonstruktion des östl. (de p.); it. architrave della porta; sp. dintel.
Parthenongiebels, 1904
Tuskische Säulenordnung →
Im 13.–16. Jh. zur Abhaltung ma. Toskanische Ordnung.
Kampfspiele.
Engl. tiltyard; it. campo del torneo; sp. liza, Tympanon, 1. Giebelfeld eines
palenque.
antiken Tempels, meist mit Bau-
Türschwelle, waagerechte, untere plastik geschmückt. 2. Fläche über
Begrenzung einer → *Tür. einem Portal innerhalb des Bogen-
felds, häufig mit Reliefs.
Engl. threshold, doorsill; frz. seuil (de
porte); it. soglia della porta; sp. umbral. Engl. tympanum; frz. tympan; it. timpano;
sp. tímpano.
Türstock, fest mit dem Mauer-
werk verbundener Rahmen einer Typenhaus, Wohnhaus mit typi-
→ *Tür, in dem das bewegl. Tür- sierter (genormter) Grundriß- und
Aufrißgestaltung, vor allem in Ko-
lonisationsgebieten oder in Sozial-

Typenhaus
1 Augsburg – Fuggerei, 1511–1525
2 Hanau-Neustadt, Typenhaus, um 1600
Überblattung 492

siedlungen. Typenhäuser werden Überzimmer, vorkragende Erker


meist aneinandergereiht (Reihen- und Galerien aus Holz an Ge-
haus), doch können sie auch frei- bäuden und Wehrmauern.
stehend gruppiert werden. It. sporto in legno; sp. pieza sobresaliente de
madera.

Überzug, ein Entlastungsträger,


U der im Gegensatz zum → Unter-
zug über der Balkenlage oder
Überblattung, Verblattung, eine Decke liegt.
→ *Holzverbindung mittels eines Engl. cover, coverlet; frz. couche, enduit,
recouvrement; it. trave estradossata; sp. viga
→ Blatts. maestra de suspensión.
Engl. halved joint, halving; frz. assemblage à
mi-paune, entaille à mi-bois; it. giunto a
mezzo legno; sp. ensamble a media madera.
Ulu Dschami, Ulu Djami (türk.
»Große Moschee«), Hauptmoschee
Überfangbogen, 1. Obergurt, Ver- einer türk. Stadt (→ *Moschee).
stärkungsbogen, der über der Ge-
wölbeschale auftritt und im Innern Umbauter Raum, das von den
des Raums nicht sichtbar ist. 2. Bo- Umfassungsmauern und von den
gen, der zwei oder mehr Bogen- Dachflächen umschlossene Volu-
öffnungen oder Arkaden in einer men eines Baukörpers, das für eine
Wandnische überfängt.
Engl. discharging arch, relieving a., framing
a.; frz. arc de décharge, a. d’encadrement;
it. arco estradossato di una volta; sp. arco de
refuerzo.

Überhang, Überschuß, Vorkra-


gung, auskragender Teil eines Ge-
bäudes, bes. im ma. und frühneu-
zeitl. Fachwerkbau als vorkragende
Stockwerke. Das Maß des Ü. war
durch Ortssatzungen festgelegt
und wurde vom Rat kontrolliert.
→ *Auskragung.
Engl. overhang; frz. surplomb, partie sail-
lante; it. sporto, aggetto; sp. alero.

Überschneidung, Überstabung,
Durchdringung von Profilen,
Rundstäben u. dergl. bei Eckaus-
bildung spätgot. Portale, Nischen
oder Fenster. Ü. entstehen auch,
wenn ein Bogenlauf von einem
Rechteckrahmen überlagert wird.
Engl. overlap; frz. recoupement; sp. ensam-
ble cruzado. Überschneidung
493 Unechtes Gewölbe

überschlägige Baukostenberech-
nung wichtig ist.
Engl. enclosed area, interior space; frz. vo-
lume construit; it. volume dell’edificio;
sp. espacio reconstruído.

Umfassungsmauern, Umfas-
sungswände, sind die ein Bau-
werk umschließenden Außenmau-
ern (-wände), im Gegensatz zu den
Innenwänden (Trennwänden).
Engl. outwall, enclosing wall; frz. mur exté-
rieur, m. de pourtour; it. muri perimetrali;
sp. muros exteriores.
Umgebindehaus
Umgang, der um einen mittleren Ummantelung, Verkleidung oder
Bauteil herumgeführte Gang Verstärkung von Bauteilen zur Er-
(Chorumgang, → *Chor, → *Am- höhung der Feuer- oder Wetterbe-
bitus 1), kann auch als selbständi- ständigkeit oder zur Erhöhung der
ger Bauteil von einer → *Wallfahrts- Tragfähigkeit.
kirche zur Gnadenkapelle führen. Engl. coating, casing; frz. gaine, revêtement,
Engl. ambulatory; frz. ambulatoire, c(h)a- chemise en béton; it. rivestimento; sp. re-
role; it. ambulacro, deambulatorio; sp. de- vestimiento.
ambulatorio.
Unechter Bogen, ein Bogen, der
Umgangschor, ein mit einem nur aus vorkragenden Steinen mit
Umgang versehener → *Chor. horizontalen Parallelfugen gemau-
It. deambulatorio; sp. coro con corredor. ert ist (→ *unechtes Gewölbe).
Engl. false arch, corbel a.; it. pseudoarco;
Umgebindehaus, ein als Blockbau sp. arco falso.
errichtetes Haus, dessen Oberge-
schoß oder Dach (Dachgeschoß) auf Unechtes Gewölbe, ein Gewöl-
einer selbständigen äußeren Trag- be, das nur aus vorkragenden Stei-
konstruktion aus Säulen oder Stän- nen mit horizontalen Parallelfugen
dern, Rähm, Riegeln und Streben gemauert ist.
bzw. Kopfbändern ruht. It. pseudovolta; sp. bóveda falsa.

Unechtes Unechtes
Kragkuppel
Dreiecksgewölbe Kraggewölbe
Unterchor 494

Unterchor, am östl. Ende des V


Kirchenschiffs, westl. vom Hohen
Chor, tiefer als dieser gelegen, von
Schranken umgrenzter Raum für Vat (hinterind.), buddhist. Kloster-
Sänger und niedere Kleriker oder anlage. Innerhalb einer Umfas-
in Klosterkirchen für kranke Mön- sungsmauer können verschiedene
che (→ chorus minor). Tempel, → Phraprang und → Phra
Engl. antechoir; frz. chœur bas, c. inférieur; Chedis (→ *Tempelbau 6) angeord-
it. coro inferiore; sp. coro inferior. net sein.
Unterglied, Bauelement unter der Vaubansystem, von dem frz. Bau-
Deckplatte eines Kranzgesimses meister Vauban entwickeltes Befe-
(→ Gesimsformen). stigungssystem mit → Sternschan-
Engl. bed moulding, horizontal joint; zen.
frz. sous-moulure; sp. bajo moldura.
Engl. Vauban system; it. sistema alla Vau-
ban; sp. sistema Vauban.
Untergurt, → *Gurtbogen, der im
Gegensatz zum Obergurt an der Vedika (ind.), dem Holzzaun nach-
Laibung eines Gewölbes vortritt. gebildeter Steinzaun buddhist. Tem-
Engl. bottom boom; it. arco intradossato di
pelanlagen und → *Stupas.
una volta; sp. cabeza inferior.

Unterkirche 1. → *Krypta. 2. Erd- Vedute (it.), Ansicht einer Stadt


geschoß einer → *Doppelkapelle. oder einer Landschaft (→ Architek-
Engl. 2. lower church; frz. 2. église inférieure; turdarstellung).
it. 2. chiesa inferiore; sp. iglesia inferior. Engl., it. veduta; frz. vedute; sp. vista.

Unterrähmverzimmerung → Veranda (span.), ein gedeckter,


Rähm. manchmal auch verglaster, erdge-
schossiger Anbau eines Wohnhau-
Unterschneidung, eine Quer-
ses.
schnittsschwächung bei vorsprin-
Engl., it., sp. veranda, am. porch; frz. véranda.
genden Baugliedern (Profilen), z.B.
die Neigung der unteren Fläche
einer Gesimsplatte nach außen Verankerung, zugsichere Verbin-
(→ *Gesimsformen). dung eines Bauteils mit einem an-
Engl. distinction; it. assottigliamento; sp. go- deren (→ *Anker, → *Ankerstein).
terón. Engl. anchoring, mooring, frz. ancrage; it. in-
catenamento, allacciamento, ancoraggio;
Unterzug, ein Entlastungsträger, sp. anclaje.
der im Gegensatz zum Überzug un-
ter einer Balkenlage, einer Decke Verband, Verbindung von ein-
oder unter einer Auflast (Mauer) zelnen Bauteilen, vor allem von
liegt. Mauersteinen (→ *Mauerwerk,
Engl. bearer, girder, summer; frz. souspou- → *Holzverbindung).
tre, poutre inférieure; it. trave intradossata; Engl. bond, connexion; am. connection; frz.
sp. viga de apoyo (inferior). assemblage, appareil, liaison; it. commessu-
ra, concatenamento, apparecchio; sp. traba-
Utlucht → *Auslucht. zón, aparejo.
495 Verkröpfung

Verblattung, Verbindung, die der Verdachung, vorspringendes Bau-


unverschiebbaren, winkelfesten ge- element über einer Maueröffnung
genseitigen Verlängerung, Über- (→ *Fensterv., Türv. usw.).
kreuzung oder Eckverbindung von Frz. entablement; it. tettuccio; sp. cornisa.
Hölzern in der gleichen Ebene
dient; sie ist meistens durch einen Verdübelung, schubsichere Ver-
Holznagel gesichert; der Einschnitt bindung zweier Teile durch → *Dü-
des einen Holzes, der das Blatt des bel (→ *Holzverbindungen).
anderen aufnimmt, wird Blattsasse Engl. dowel joint, dowelling; it. spinatura;
(regional Blattsitz) genannt. sp. entarugar.
Engl. scarving, frz. assemblage par feuillure,
enchevauchure; it. giunzione a mezzo le- Verfallung, Grat, der verschieden
gno; sp. gárgol. hohe Firstpunkte miteinander ver-
bindet (→ *Dachausmittlung).
Verblender, ein Stein aus besse-
rem Material, der zum Verklei- Verjüngung, die Verringerung des
den (Verblenden) einer Mauer (→ Durchmessers, z. B. des Schafts
*Mauerwerk) aus einfacherem einer → *Säule vom unteren zum
Material dient (→ Blendstein). oberen Querschnitt.
Engl. facing brick, f. tile; frz. pierre de revête- Engl. taper, tapering; frz. contracture, ré-
ment, brique de parement; it. listello da duction, conicité; it. rastremazione; sp. re-
rivestimento, l. da paramento, mattone da ducción de columna.
rivestimento; sp. ladrillo de paramento.
Verkämmung, Verbindung zwei-
Verblendmauerwerk, Blendmau- er zumeist sich kreuzender, nicht
erwerk, ein mit Blendsteinen (Ver- bündig übereinanderliegender Höl-
blendern) verkleidetes → Mauer- zer, indem der an der Unterseite
werk. des oben liegenden Holzes ausge-
Engl. facing masonry; frz. maçonnerie en
schnittene Kamm in die auf der
briques de parement; it.muratura rivesta (a Oberseite des unteren Holzes ent-
cortina); sp. mampostería de paramento. sprechend eingeschnittene Sasse
eingreift (→ *Ankerbalken).
Engl. cogging, cocking, notching; frz. assem-
Verblendung, Oberflächenver- blage à entaille(s), a. à mi-bois; it. Holz-
kleidung, die Massivität aus besse- verbindung: immorsatura, giunzione a code;
rem Material vortäuscht (→ Beklei- sp. mortaja, escopladura.
dung 1).
Engl. facing, face work; frz. parement, revête- Verklauung, Aufklauung, →
ment; it. rivestimento; sp. chapeado. *Holzverbindung mit einer Klaue.
Frz. chevronnage, assemblage à panne et
Verbundfenster, Fenster, dessen entaille; sp. trabazón con garra.
parallele Flügel gemeinsam ange-
schlagen und mit einem einzigen Verkleidung, → Verblendung, →
Handgriff zu öffnen sind. Bekleidung 1.
Frz. fenêtre à vitrage double, f. composée;
it. finestra a doppia chiusura; sp. ventana Verkröpfung, Kröpfung, Vorzie-
con cierre doble. hen eines Gebälks samt Fries und
Verlies 496

Gesims, eines Gesimses u. dergl. Versetzen, 1. Einfügen von Werk-


über einem vorstehenden Bauteil steinen am Bau mit Hilfe eines Ver-
(Wandsäule, Wandpfeiler, Pilaster, satzplans. 2. Versetztes Anordnen
Mauervorsprung u. dergl.). Die von Stoßfugen im → Mauerwerk.
vorstehende Kante des verkröpften Engl. 2. to tamp; it. 2. sfalsare (i giunti);
Elements heißt Kropfkante. Der sp. colocación.
Höhe nach verkröpfen wird auf-
kröpfen genannt. Verstäbung → *Pfeife.
Frz. recoupement, crossette; it. risalto, ri-
piegatura; sp. acodadura. Verstrebung, Sicherung eines Bau-
werks, Bauteils oder einer Baugru-
be durch Streben (→ *Strebewerk).
Frz. contreboutement; it. controventatura;
sp. tornapunta, apuntalamiento.

Verzahnung, 1. zahnartig inein-


andergreifende Ausschnitte zur
schubsicheren → *Holzverbindung.
2. Beim Mauerwerk seitl. Ausbil-
a Verkröpfung um Mauervorlagen
b Aufkröpfung um Maueröffnung
dung der Mauerenden, die sich aus
dem Schichtwechsel des einzelnen
Mauer-Verbands ergibt.
Verlies, ein nur durch eine Dek-
Engl. indenting, denticulation; frz. 1. assem-
kenöffnung zu erreichendes, meist blage en adents, endenture, 2. harpe, arrache-
unterird. Gefängnis (z. B. bei ei- ment, redan; it. addentellato, immorsatura;
nem → *Bergfried). sp. formación de dentículos.
Engl. keep; frz. oubliette, (cul de) bassefosse;
it. segreta; sp. calabozo. Verzapfung, Verbindung, bei der
an der Schnittfläche eines der bei-
Verputz → Putz. den Hölzer ein Zapfen (im Quer-
schnitt reduziertes Ende) ausgear-
Versatzbossen, an Steinblöcken, beitet wird, der sich in den am an-
z.B. Säulenschäften, stehengelasse- deren Holz eingearbeiteten Schlitz
ner Vorsprung, der ein Abrutschen einfügt; bei durchgehendem Zap-
der Hebetaue beim Versetzen ver- fenloch Schlitzzapfen genannt.
hindert, zumeist paarweise ange- → *Holzverbindung.
ordnet und anschließend abgear- Engl. mortising; frz. emmortaisement, en-
beitet. clavage, empatture; it. incastro, calettatura,
calettamento; sp. ensamble de espiga.
Versatzung, Verbindung zweier
schiefwinklig zusammentreffender Verzogene Stufe, eine nach be-
Hölzer in einer Ebene durch fla- stimmter Gesetzmäßigkeit gezoge-
ches Einschneiden der Hölzer ne Stufe bei gebogenem Treppen-
ineinander. → *Holzverbindung. lauf (→ *Treppenformen).
Frz. embrèvement; it. augnatura; sp. encaje, Frz. marche balancée, m. gironnée; sp. pel-
embarbillado. daño balanceado.

Verschalung → Schalung. Veste → *Festung.


497 Vierschneuß

Vestiarium (lat.), 1. Umkleide- Vierkanthof, eine hauptsächlich


raum in antiken Thermen. 2. Klei- in Oberösterreich vorkommende
derkammer in einem Kloster. 3. Form eines Bauernhauses, bei der
Bezeichnung für → Sakristei. Wohn- und Wirtschaftsgebäude
Sp. 1. guardarropa. einen allseitig geschlossenen Hof
umgeben. Der V. ist meist aus
Vestibül (lat.), Vestibulum, 1. Vor- Backstein- oder Schichtmauerwerk,
hof, Vorhalle vor dem Eingang des einzelne Teile der Wirtschaftsge-
röm. Hauses, die in die Bauflucht bäude auch als Holzkonstruktion
einbezogene Haustür bildet den mit Verschalung errichtet.
hinteren Abschluß, seitl. von Läden
oder anderen Räumen flankiert.
Vom V. geht der Raum mit der
Obergeschoßtreppe ab. 2. In der
jüngeren Neuzeit zunächst ein
Vorraum hinter der Haustür vor
den Zimmern, häufig mit Garde-
robe ausgestattet, dann auch jedes
Vorzimmer. 3. → *Atrium.
Engl., frz. vestibule; it. vestibolo; sp. vestí-
bulo.

Viadukt (lat.), Brücke zur Über-


führung eines Wegs oder einer
Eisenbahnlinie über einen Talein-
schnitt.
Engl. viaduct; frz. viaduc; it. viadotto; sp.
viaducto.

Vielpaß, Figur des got. Maßwerks


mit zahlreichen → *Pässen in
einem Kreis. Vierkanthof – Grundriß und Ansicht
Engl. multifoil; frz. ornement polylobé;
it. polilobo; sp. ornamento polilobulado. Vierkonchenanlage, Tetrakon-
chos, → *Zentralbau, bei dem vier
Vielpaßbogen, Zacken- oder Fä- Nischen (Konchen) an ein mittleres
cherbogen, eine → Bogenform mit Quadrat angefügt sind (→ *Kuppel).
zahlreichen rahmenden Pässen an It. tetraconco, quadriconco; sp. construc-
der Laibung. ción de cuatro conchas.
Engl. quatrefoil arch; frz. arc (à réseau d’in-
trados) polylobé; it. arco polilobato; sp. arco Vierpaß, Figur des got. Maßwerks
polilobulado. mit vier → *Pässen in einem Kreis.
Engl. quatrefoil; frz. quadrilobe; it. quadri-
Vierblatt, aus vier gleichgroßen lobo; sp. ornamento cuatrilobulado.
Spitzbogen bestehende Figur des
got. Maßwerks (→ *Blatt 2). Vierschneuß, Figur des got. Maß-
Engl. pointed quatrefoil; frz. quatrefeuille( s), werks, bei dem vier → *Schneuße
quadrilobe; it. quadrifoglio; sp. cuatrifolio. in einem Kreis angeordnet sind.
Vierspänner 498

Vierspänner, Typ eines Miethau- und können zu den Querhausar-


ses, bei dem in jedem Geschoß vier men aus der V.achse versetzt sein.
Wohnungen an einem Treppen- In barocken Kirchen tritt an die
haus angeordnet sind. Stelle der V. häufig ein ovaler,
überkuppelter Zentralraum.
Viertelstab, Rundstab mit einem Engl. crossing; frz. croisée du transept, in-
Viertelkreisprofil (→ *Stab). tersection (de la nef); it. quadrato di incro-
Engl. quarterround; frz. (baguette) quart de cio fra navata e transetto; sp. crucero.
rond; it. modanatura convessa a quarto di
cerchio. Vierungskuppel, über einer Vie-
rung mittels → *Trompen oder
Pendentifs angeordnete → Kuppel
(ungenau auch für ein Kloster-
gewölbe über der Vierung).
Engl. crossing dome; frz. coupole de la croi-
sée; sp. cúpula sobre un crucero.

Vierungspfeiler, die gegliederten


Vierung
und mit Vorlagen versehenen Pfei-
a nicht ausgeschieden mit durchgehen- ler an den Ecken einer → *Vierung).
dem Langschiff
Engl. crossing pier; frz. pilier de la croisée;
b nicht ausgeschieden mit durchgehen-
sp. pilares de un crucero.
dem Querschiff
c ausgeschiedene Vierung
d abgeschnürte Vierung Vierungsturm, als Zylinder, Ku-
bus oder Achteck auf der Vierung
Vierung, der in der Kreuzung von ruhender und über das Kirchen-
Mittelschiff, Querhaus und Chor dach aufragender Turm; er kann
gelegene, mittlere, rechteckige mehrgeschossig sein und seinen
Raum des Querhauses, der mit den Querschnitt ändern. Zunächst als
anschließenden Räumen durch je Holzkonstruktion (5.–10. Jh.) bis
eine weite Bogenöffnung über Pfei- zu drei Geschossen (Tristegum)
lervorlagen oder Mauerzungen hoch, besteht er seit Anfang des
verbunden ist. Die ausgeschiedene 10. Jhs. aus Stein und ruht auf
V. erhebt sich über quadrat. Grund- → *Trompen.
riß; ihre V.bogen sind gleich hoch Engl. crossing tower; frz. tour du transept;
und ruhen auf Pfeilervorlagen, sp. torre de un crucero.
deren Tiefe geringer ist als ihre
Breite; außerdem fluchten alle vier Vihara (ind.), ein in den natürl.
angrenzenden Räume mit den Fels gehauenes Kloster (→ *Felsen-
V.seiten. Bei der abgeschnürten V. kloster, Felsenv.).
müssen die vier Bogenöffnungen
der V. über rechteckigem Grundriß Villa (lat.), Landhaus, in der röm.
annähernd gleich hoch sein; daraus Baukunst seit dem 2. Jh. v. Chr.
folgt, daß die an die V. anschließen- Herrenhaus des Landeigentümers,
den Räume in ihrer Höhe nicht ähnl. in der Renaissance. Im 19. Jh.
wesentl. voneinander abweichen; wurde die V. das Wohnhaus des
die Bogen ruhen auf Mauerzungen wohlhabenden Bürgers, oft am
499 Vordach

Stadtrand gelegen, heute anspruchs-


volles, freistehendes Einfamilien-
haus.

Vimana (ind.), Cella (Garbha Gri-


ha) und Turmaufbau (Sikhara) ei-
nes südind. Tempels (→ *Tempel- Vorarlberger Schema
bau 5). (Beispiel: Obermarchtal, Klosterkirche)

Visierung, Planriß, → *Bauriß, Vorarlberger Schema, Bezeich-


eine Aufnahme-, Werk- oder Ent- nung für ein Bauschema, das aus
wurfszeichnung der Gotik. Vorarlberg stammende Meister
(Thumb, Beer, Moosbrugger) bei
Vitrine → Schaukasten. ihren Kirchenbauten oft angewandt
haben. Das Schema zeigt ein ton-
Vogelperspektive, Vogelschau, nengewölbtes Langhaus zwischen
eine → *Perspektive mit hoch lie- Kapellennischen und darüberlie-
gendem Horizont oder mit nach genden Emporen. Das Querhaus
unten geneigter Blickrichtung. ladet meist nur wenig aus und ist
Engl. bird’s-eye perspective; frz. perspective schmaler als das Mittelschiff des
à vue d’oiseau; it. prospettiva a volo d’uc- Langhauses. In dem etwas eingezo-
cello; sp. perspectiva a vista de pájaro. genen Chor setzt sich das Langhaus-
system modifiziert fort. Das V. S.
Vollmauerwerk, massives Mau- ist in der Schweiz und in Süd-
erwerk, im Gegensatz zum Hohl- deutschland in der Zeit um 1700
mauerwerk. weit verbreitet.
Engl. solid masonry; frz. maçonnerie pleine;
it. muratura piena; sp. mampostería maciza. Vorburg, eine befestigte Anlage zur
Sicherung des Tors einer → *Burg.
Volute (frz.), Spiral- oder Schnek- Frz. faubourg; sp. arrabal fortificado.
kenform, die häufig an → *Kon-
solen, → *Giebeln (V.-giebel) und Vordach, in Niederdeutschland:
→ *Kapitellen (ion. Kapitell) vor- Abdach, vorspringendes Dach über
kommt. einem Eingang oder Sitzplatz.
Engl., frz. volute; it. voluta; sp. voluta, espiral. Engl. canopy, projecting roof, overhanging
r.; frz. avant-toit, auvent, abat-vent; it. pen-
silina, tettoia, tettuccio; sp. techo sobresa-
Volutengiebel, ein seitlich von liente, alero.
Voluten gerahmter Giebel.
Engl. scroll gabel, volute g.; frz. pignon à
volutes; it. frontone con volute; sp. frontón
con volutas.

Volutenkapitell, → Kapitell mit


beidseitigen Volutenendigungen
(ion. Kapitell, äol. Kapitell).
Engl. volute capital, scroll c.; frz. chapiteau à
volutes; it. capitello a volute; sp. capitel con
volutas. Volutengiebel
Vorfertigung 500

Vorfertigung, im Industriebau die zweigeschossig, in Burgund ausge-


in der Fabrik vorgenommene Fer- bildet, von den Cluniazensern ver-
tigung von Konstruktions- oder breitet und in Deutschland bes. von
Raumteilen, die auf der Baustelle der Hirsauer Kongregation über-
zusammengesetzt werden. Eine für nommen.
den ma. und neuzeitl. Fachwerk- Frz. antéglise, église annexe; sp. iglesia anexa.
bau und für den Steinmetzglieder-
bau der Gotik ebenfalls zutreffende Vorkragung → *Auskragung
Produktionsweise. → Überhang, .
Engl. prefabrication; frz. préfabrication;
it. prefabbricazione; sp. prefabricación. Vorlage, Gliederung oder Verstär-
kung einer → *Mauer, (Mauerv.,
Vorgelege, im Bauernhaus des Wandv.) oder eines → *Pfeilers
17.–19. Jhs. vorhandener kleiner (Pfeilerv.) durch einen → Pilaster,
Raum, von dem aus die Öfen in eine Halbsäule, → Dienste, → *Li-
den Stuben beschickt werden. senen oder dergl.
Frz. communicateur; sp. cuarto para ali- Engl. projection; frz. avant-corps; sp. refuer-
mentación de las estufas. zo.

Vorhalle, 1. Vorbau vor einem Vorlaubenhaus, ländl. oder städt.


Hauseingang, z. B. eine → *Porti- Wohnhaus mit einer dreiseitig
kus. 2. Vorraum in einem Haus offenen Vorlaube vor der Haustür.
(Vestibül, → *Wohnhaus). Die Laubenständer tragen bei der
Engl. 1. porch; frz. 2. vestibule; it. 2. vesti- Giebellage den Oberstock oder das
bolo, atrio; sp. vestíbulo, pórtico.
Dach, bei der traufseitigen Lage das
Dach oder ein Zwerchhaus, ver-
Vorhangbogen, Sternbogen, ein
breitet im unteren Weichselraum,
Bogen, der von konvexen Bogen-
in West- und Ostpreußen.
linien begrenzt wird (→ *Bogen-
It. casa porticata; sp. casa con glorieta, c. c.
formen). pérgola.
Engl. inflected arch; frz. arc infléchi, a. à in-
flexions multibles; it. arco a tenda; sp. arco
torcido. Vormauer, niedrigere äußere Mau-
er einer → *Stadtmauer zur Bil-
Vorhangfassade, Curtain Wall, dung eines → Zwingers.
eine dem konstruktiven Skelett Engl. outer wall, bulwark; frz. boulevard;
(→ Skelettbau) vorgehängte, nicht it. antemurale; sp. muralla exterior.
tragende Fassadenhaut, meist aus
Metall und Glas.
Engl. curtain wall; frz. façade rideau, mur-ri-
deau it. curtain wall, facciata appesa; sp. mu-
ro cortina.

Vorkirche, großer Vorraum im


Westen einer Kirche, einer Vorhalle
oder einem → Narthex ähnl., je-
doch mehrschiffig und mehrjochig, Vorhangfassade
zumeist hallenförmig und auch Ansicht und Schnitt
501 Wand

Vorwerk, 1. vom Gehöft getrenn- Wallfahrtskirche, Gnadenkirche,


tes landwirtschaftl. Gebäude. 2. Kirche an einem Gnadenort. In der
Außenwerk (→ Bastide). Kirche oder hinter dem Chor kann
Engl. 1. outwork; frz. 2. ouvrage avancé; eine bes. Gnadenkapelle angeord-
it. 1. fabbricato rurale distaccato, 2. bastide; net und mit der W. durch einen
sp. edificio exterior. Umgang verbunden sein.
Engl. church of pilgrimage; frz. église de pè-
Voute, Deckenkehle, konkav ge- lerinage; it. santuario; sp. santuario, iglesia
rundeter Übergang zwischen de peregrinación.
Wand und Decke. Die mit oft sehr
großen V. gerahmten Spiegeldek-
ken werden fälschl. auch Spiegel-
gewölbe (→ *Gewölbeformen) ge-
nannt.
Engl. haunch; frz. voûte; it. sguscio; sp. bó-
veda.

Barocke Wallfahrtskirche
mit Prozessionsweg (a)
W (Beispiel: Maria Teinitz)

Walm, Dachfläche anstelle eines


Wachtturm, Luginsland, Warte, Giebels. Ist nur an einer Seite des
Burgwarte, Wartturm, ma. Turm, Dachs ein W., so spricht man vom
der mit einer Plattform versehen ist, Halbw.dach, ist nur der obere Teil
um von dort ein Lager, eine Gren- des Giebels abgewalmt, vom Krüp-
ze oder ein Vorgelände einer Stadt pelw., falls nur der untere Teil ab-
oder Burg zu beobachten, auch auf gewalmt ist, von Fußw. (→ *Dach-
Anhöhen vor der Stadt oder an den formen).
Grenzen eines Hoheitsbereichs ge- Engl. hip; frz. croupe; it. spiovente a trian-
legen, untereinander und mit der golo; sp. copete.
Stadt oder Burg in Sichtverbindung.
Walmdach → Walm (→ *Dachfor-
Engl. watchtower; frz. tour de guet; it. torre
di vedetta; sp. atalaya. men).

Waldhufendorf, Reihen- oder Wand, urspr. Bezeichnung für ein


Kettendorf in Gebirgsgegenden, Flechtwerk aus Ruten, d.h. für die
dessen Gehöfte längs eines Bachs lehmverschmierten Flechtwerk-
oder einer Straße liegen und die wände, heute Raumabschluß oder
Hufen in langen parallelen Streifen Raumtrennung aus Holz, Fach-
quer dazu zum Gebirgswald füh- werk oder Glas im Gegensatz zur
ren (→ *Dorfformen). massiven → *Mauer, im allgemei-
nen Sprachgebrauch wird aber
Wall, Erdaufschüttung einer Befe- häufig jeder Raumabschluß als W.
stigung, meist verbunden mit einem bezeichnet, zumindest die Innen-
Graben. Ansichtsfläche.
Engl. rampart; frz. rempart; it. vallo, terra- Engl. partition, wall; frz. paroi, cloison;
pieno; sp. terraplén. it. parete; sp. pared, muro.
Wandaufbau 502

Wandaufbau, Gliederung der In- Stoffen, die auf Holzrahmen ge-


nenseiten der Mittelschiffmauern spannt sind, entweder aus aneinan-
einer Basilika. In verschiedenen Ge- dergenähten Bahnen als durchlau-
schossen können Arkaden, Empo- fende Fläche oder in die Rahmen
ren, Triforien und Obergaden- als voneinander getrennte Füllun-
fenster angeordnet sein. Nach der gen eingespannt.
Anzahl der übereinanderfolgenden
Elemente spricht man von zweizo- Wandbogen, 1. Blendbogen (→
nigem (Arkade, Fenster), dreizoni- *Blendbogen). 2. Stirnbogen (→
gem (Arkade, Empore, Fenster oder *Gewölbe). 3. Schildbogen (→ *Ge-
Arkade, Triforium, Fenster) und wölbeformen).
vierzonigem W. (Arkade, Empore, Frz. arc engagé, a. mural; sp. arco mural de
Triforium, Fenster). Bei gewölbten refuerzo.
Basiliken erfolgt die senkrechte Tei-
lung der Wände nach Jochen durch Wanddienst → Dienst.
Wanddienste oder Dienstbündel.
Engl. wall structure; sp. estructura mural. Wandelaltar, ein → *Flügelaltar
mit mehreren Flügelpaaren, wo-
Wandbekleidung, Bekleidung ei- durch sich mehrere Wandlungs-
ner Wand mit Wandplatten, Tafel- möglichkeiten ergeben.
werk, Tapeten oder dergl. Frz. pentaptyque; sp. altar con aletas modi-
Engl. wall hangings; frz. revêtement des ficable.
murs; it. rivestimento di parete; sp. revesti-
miento de muro. Wandelhalle, eine zum Umher-
gehen bestimmte Halle, bes. an öf-
Wandbespannung, als Bespan- fentl. Gebäuden wie Theater, Bä-
nung von Innenwandflächen aus der, auch an Plätzen (→ Stoa), ein

Dreizoniger Wandaufbau
mit Reihentriforium
(Beispiel: Reims,
Kathedrale)
503 Wandpfeilerkirche

gegen Regen geschützter, teilweise derten ihre W. durch Architektur-


offener Raum unterschiedl. Ge- motive. Auch im frühen MA., in
staltung. der Renaissance und vor allem in
Engl. covered walk; frz. salle des pas perdus, der Barockzeit spielte die W., er-
promenoir; it. portiei; sp. paseo, galería. gänzt durch → Deckenmalerei,
eine bedeutende Rolle. Dargestellt
Wandfliese → Fliese, → *Bau- wurden Architekturgliederungen
keramik. (→ *Architekturmalerei), figürl.
Szenen und Landschaften, in der
Wandgliederung, Gliederung ei- Barockzeit wurde eine illusionist.
ner → *Fassade oder der Wände ei- Raumausweitung angestrebt. Die
nes Innenraums (→ *Wandaufbau) häufigste Technik der W. ist die
durch Maueröffnungen (Fenster Freskomalerei. Bes. im byzantin.
und Türen), Arkaden, Galerien, Kulturbereich war die W. durch das
Kolonnaden, Nischen, Vorbauten, Mosaik, in der Gotik durch die
durch → *Blendbogen, Rahmen → Glasmalerei ersetzt. Die farbige
und Füllungen, durch Wandvor- Behandlung des architekton. Auf-
lagen (→ *Lisenen, Pilaster u. der- baus nennt man → *Polychromie.
gl.), durch Bänder, Friese, Gesimse Engl. mural painting; frz. peinture murale;
u. dergl. und durch die Ausbildung it. pittura murale; sp. pintura mural.
von Achsen.
Engl. wall articulation; frz. division de Wandpfeiler → *Pfeiler.
parois; it. articolazione di una parete; Engl. engaged pier, pilaster; frz. pilastre; it. pa-
sp. articulación mural. rasta; sp. pilastra mural.

Wandmalerei, Bemalung von Wandpfeilerkirche, einschiffige


Wänden in Innenräumen, aber auch Kirche mit Wandpfeilern, zwischen
von Fassaden (→ *Fassadenmale- denen anstelle des früheren Seiten-
rei). Bereits die Ägypter schmück- schiffs Kapellen liegen. Bereits in
ten ihre Gräber mit W. Die Kreter
verwandten sie zur Ausschmük-
kung ihrer Paläste, die Römer glie-

Vierzoniger Wandaufbau
(Beispiel: Laon, Kathedrale)
Wandsäule 504

der Spätgotik vorkommend (→ Ein- der Nähe des Markts gelegen und
satzkapellen), wird die W. bevor- nur für den Verkauf weniger Wa-
zugtes Kirchenbauschema der Re- rengattungen bestimmt. Größere W.
naissance und bes. des Barocks entstanden erst im 19. Jh. mit der
(→ *Vorarlberger Schema,→ *Hal- Einführung der Gewerbefreiheit.
lenchor). Die W. der Zeit um 1900 haben ei-
Engl. pilaster church; frz. église à pilastres; nen durch alle Geschosse reichen-
sp. iglesia con pilastras murales. den, von oben erhellten Mittelraum,
an dessen Schmalseite Treppen zu
Wandsäule, Säule, die einer Wand umlaufenden Emporen führen. In
vorgelagert ist (meist Halbsäule, an neuerer Zeit sind die einzelnen Ge-
Ecken Dreiviertelsäule), mit dieser schosse durch Rolltreppen oder Per-
aber auch konstruktiv verbunden sonenaufzüge miteinander verbun-
sein kann (→ *Schaftring). Eine W. den. Da das W. hauptsächl. auf
von geringem Querschnitt und gro- künstl. Beleuchtung eingestellt ist,
ßer Höhe wird → Dienst genannt. wird die Fassade neuerdings aus
Engl. engaged column; frz. colonne enga- Formsteinen oder Lichtblenden
gée; it. colonna incassata, c. alveolare; sp. co-
lumna entregada. gestaltet.
Engl. ware-house; frz. grand magasin (de
Wandteppich, Tapisserie, ein Tep- vente); it. grande magazzino; sp. almacén.
pich zum Schmuck oder zur Be-
kleidung (Bespannung) der Wand Wartturm, Warte, → Wachtturm,
(Gobelin). außerhalb von ma. Städten auf An-
Engl. tapestry; frz. tapisserie, gobelin; it. araz- höhen liegender Turm zur Beob-
zo; sp. tapiz, gobelino. achtung herannahender Feinde.
Engl. watch tower, lookout t.; frz. tour de
Wandvorlage, Mauervorlage, Glie- guet; it. torre di vedetta; sp. atalaya.
derung und Verstärkung einer
Wand bzw. einer Mauer durch vor- Wasserburg, Wasserschloß, eine
gelegte → *Lisenen, Mauerpfeiler, von Wasser umgebene Niederburg
Pilaster oder dergl. (→ *Mauer). (→ *Burg).
Engl. moated castle; it. castello circondato
Wange, 1. seitlicher Abschluß der dall’acqua; sp. fortaleza rodeada de foso.
Bank eines → *Chorgestühls, einer
→ *Treppe (Wandw., Lichtw.) oder
Wasserkünste, 1. Anlage mit
eines offenen → *Kamins. 2. Die
künstl. bewegtem Wasser als Spring-
dem Kämpfer zugeordneten Teile
brunnen oder Wasserfall in Gar-
eines Tonnengewölbes, aus denen
ein Klostergewölbe zusammenge- ten- und Parkanlagen sowie auf öf-
setzt ist (→ *Gewölbeformen). fentl. Plätzen. In der Renaissance
überlaufende Becken und hohe
Engl. 1. Treppe: stringer; frz. 1. Treppe: limon,
courbe rampante; it. 1. Chorgestühl: diviso- Kaskadenfälle mit Schleierbildung
rio degli stalli, 2. fuso; sp. zanca. des Wassers. Im Manierismus dün-
ne Wasserstrahlen. In barocken
Warenhaus, ein Gebäude, in dem Gartenanlagen ist das sich ständig
Waren aller Art verkauft werden. verändernde Wasserspiel der Fon-
Im MA. meist als → *Kaufhaus in tänen nicht wegzudenken. 2. Gele-
505 Wechsel

gentl. Bezeichnung für einen ma.- und an den Vorsprüngen von


frühneuzeitl. → Wasserturm. Strebepfeilern vor.
Engl. 1. waterworks; frz. 1. machine d’eau, Engl. cant, weathering; frz. biseau, rejet
fontaine; it. 1. giochi d’acqua, 2. torre d’eau, coupe-larmes; it. cornice-gocciola-
dell’acqua; sp. juegos de agua. toio intermedia; sp. moldura de la ventana
de medio punto.
Wasserlaub, Blätter des lesb. Ky-
mations (→ Kyma). Wasserschloß, Wasserburg, von
Engl. tongue and dart; frz. cymaise les-
Wasser umgebene Niederburg
bienne; sp. cimacio lesbio. (→ *Burg).
Engl. moated castle; frz. château d’eau; it.
castello circondato dell’acqua; sp. castillo
rodeado de foso.

Wasserschräge, Abschrägung der


Deckplatte von Gesimsen (→ *Ge-
simsformen), Wasserschlägen und
Fensterbänken (→ *Fenster).
Engl. weathering; frz. biseau; it. spiovente;
sp. pendiente, vierte-aguas.

Wasserspeier, Abtraufe, Ansetz-


traufe, wasserabführendes Rohr
aus Blech oder Stein an einer Rinn-
leiste, oft in figürl. Ausschmückung
als Tier, Drache, Mensch, so bes.
Wasserspeier an Tempeln und got. Kathedralen,
falls keine Abfallrohre der Dach-
Wassernase, (→ Nase 2) Tropflei- rinne vorhanden sind.
ste an der vorderen Kante eines Engl. gargoyle; frz. gargouille; it. doccione;
Wasserschlags (→ *Gesimsformen). sp. gárgola.
Engl. drip (nose); frz. mouchette; it. gronda,
cavettino, gocciolatoio; sp. goterón, corta- Wasserturm, Wasserhochbehälter,
goteras. der in der Ebene auf einem turm-
ähnl. Unterbau angeordnet wer-
Wasserschenkel → Wetterschenkel den muß (→ *Turm).
(→ *Fenster). Engl. water tower; it. serbatoio dell’acqua
Engl. water drip; frz. revers d’eau, reverse- sopraelevato; sp. torre de agua.
au; it. gocciolatoio (della finestra); sp. bota-
guas, vierteaguas. Wechsel, Balken, der quer zum
übrigen Gebälk verläuft und in
Wasserschlag, → Kaffgesims, ein zwei → *Balken eingezapft ist. Ein
unterschnittenes Gesims mit Was- W. ist vor allem bei Deckenöffnun-
sernase und Hohlkehle zur Was- gen (Treppenwechsel) und bei der
serabweisung an Bauwerken. Der Schornsteindurchführung (Kamin-
W. kommt bes. häufig in der Gotik wechsel) notwendig.
als Gesims in der Höhe der Fen- Engl. trimmer; frz. chevêtre, linoir; it. ca-
stersohlbank (→ *Gesimsformen) vallo; sp. brochal, viga secundaria.
Wehrbau 506

Wehrbau, Bauten, die durch Mau- rechteckigen, nicht überdeckten


ern, Bastionen u. dergl. geschützt Maueröffnungen (→ Zinnenfenster,
sind (→ *Burg, → *Wehrkirche, Zinnenscharte) und geschlossenen
→ *Stadtbefestigung, → *Festung, Mauerstücken (Zinne), die je nach
→ *Stadtmauer). Gegend und Zeit verschieden
Engl. fortified building, fortress; it. costru- geformt sind. Der W. kann an den
zione fortificata; sp. construcción fortifica- Mauerecken in kleine vorkragende
da. Türmchen (→ Scharwachtturm)
einmünden. Der W. kann über-
Wehrgang, Letze, Rondengang, dacht sein, um den Verteidiger vor
Mordgang, Verteidigungsgang auf Beschuß von oben zu schützen,
einer Wehrmauer (Stadt-, Burg- auch mehrgeschossige W. kommen
oder Landmauer, Wehrkirche). Der vor.
W. liegt entweder hinter der Mauer Engl. wall walk, alure; frz. chemin de ronde;
auf einer auskragenden Holzkon- it. cammino di ronda; sp. adarve.
struktion und ist gegen die Feind-
seite durch Schießscharten oder
→ Zinnen geöffnet, oder er kragt
über Konsolen mit zwischenliegen-
den → Maschikulis und Zinnen
darüber nach außen vor, er kann
aber auch hinter einer schmalen
Brüstungsmauer (Brustwehr) auf
der Ringmauer aufruhen. Ebenso
kann der W. auf der Mauer aufsit-
zen als beidseitig auskragender
Holzaufbau (→ Hurde). Die Brust-
wehr hat entweder → Schießschar-
ten oder besteht aus wechselnd Wehrkirche

Wehrkirche, eine zu Verteidi-


gungszwecken eingerichtete Kirche.
Engl. fortified church; frz. église fortifiée;
it. chiesa fortificata; sp. iglesia fortificada.

Wehrturm, Turm einer → *Stadt-


befestigung oder → *Burg.
Engl. fortified tower; frz. tour de défense;
it. torre di difesa; sp. torre de defensa.

Weiler, bäuerl. Einzelgehöft, das


durch Erbteilung zur regellosen An-
häufung einiger kleinerer Gehöfte,
Wehrgang zum Weilerdorf,wird; bes. in Süd-
westdeutschland.
1 mit Schießscharten Engl. hamlet; frz. hameau; it. casale; sp. al-
2 mit Maschikulis und Zinnen dehuela, caserío.
507 Wendeltreppe

Wellenbrecher, Vorkopf, die meist Mitte zu schmäler werdenden Stu-


spitzwinkelig ausgebildete und der fen (Spitzstufen), die schrauben-
Strömung zugewandte Seite des förmig um eine geschlossene Spin-
Flußpfeilers einer → *Brücke. del oder um ein Treppenloch (Au-
Engl. breakwater; frz. brise-lames; it. spero- ge, Treppenauge, offene Spindel,
ne della pila; sp. rompeolas. Lichtspindel) ansteigen (Hohltrep-
pe). Die geschlossene Spindel ist an
Weller(holz), strohumwickelte die Stufe angearbeitet, doch kann
und lehmbeschmierte Staken als zwischen Stufe und Spindel eine
Einschub zwischen die Deckenbal- kleine Kerbe sein, so daß sich im
ken. Zentrum eine in ganzer Treppen-
Frz. palanton; sp. pértiga envuelta con lodo höhe durchlaufende Stütze (Spin-
y paja.
del) bildet. Die Lichtwange der
Welsche Haube, Haubendach, offenen Spindel kann bei größeren
Dachhelm, Turmdach mit ge- Öffnungen von Säulchen unter-
schweifter Kontur (→ *Dachfor- stützt sein. Die Untersicht des Trep-
men). penlaufs kann abgetreppt sein, aber
auch bei Keilstufen kontinuierl.
Engl. bulbous dome; frz. comble à l’impéri-
ale , toit à l’i.; it. tetto ad elmo, t. all’imperi- ansteigen und noch reliefiert sein.
ale; sp. techo imperial. Der Lauf einer W. kann auch mit
steigender Tonne (Spiral-, Schnek-
Wendelrampe, Rampe mit gewen- kengewölbe) unterbaut sein. Man
deltem Lauf. Von der Wendeltrep- kann zwei oder mehrere W. über
pe unterscheidet sie sich durch das gemeinsamer Spindel anordnen,
Fehlen der Stufen und durch fla- zwei verschiedene W. in einem Lauf
chere Steigung. Die W. kann um ei- vereinen und wieder trennen und
ne massive Spindel angeordnet sein die Laufrichtung wechseln (links-
(→ Eselsturm), ist jedoch meist um gewendelt, rechtsgewendelt), wobei
eine Lichtspindel größeren Durch- allerdings die Spindel beim Wech-
messers angeordnet (→ *Parkhaus). sel versetzt angeordnet sein muß.
Manchmal führt die W. auch außen W. sind oft in einem bes. → *Trep-
um einen Turm (→ *Spiralturm) penturm vor der Fassade angeord-
herum. net oder diese stehen frei, wie z. B.
Engl. spiral ramp, helicline; frz. rampe en vis, → *Triumphsäulen und → *Minars
r. helicoïdale; it. rampa elicoidale; sp. rampa (vor allem in der türk. Baukunst).
helicoidal.
Engl. winding stair; frz. escalier en colima-
çon, e. à vis; it. scala elicoidale; sp. escalera
Wendelstein, eine dem Bauwerk caracol.
vorgelagerte Wendeltreppe mit
durchbrochenem Gehäuse, in der
Renaissance teilweise mit loggia-
ähnl. Formen.
Engl. spiral stair tower; frz. escalier en vis à
cage ajourée; it. torretta con scala a chioc-
ciola; sp. escalera caracol con caja calada. Wendeltreppe
a mit massiver Spindel
Wendeltreppe, Schnecke (2), b mit offener Spindel
Treppe mit im Grundriß nach der c Auge
Wendischer Verband 508

Wendischer Verband, ein dem Werksteinmauerwerk, ein aus


→ got.Verband ähnl. Mauerwerk. Werksteinen (Quadersteinen) be-
It. concatenamento vendico; sp. mampos- stehendes → *Mauerwerk.
tería. Engl. ashlar masonry; frz. maçonnerie en
pierres de taille; it. muratura in pietra da
Werk, 1. → Opus, jede Baumaß- taglio; sp. mampostería de piedras labradas,
nahme oder deren Teile (z. B. m. d. sillares.
Handwerk). 2. Im Festungsbau die
→ Befestigung (Befestigungswerk). Westbau, architekton. gestaltete
Engl. 1. work; frz. 1. ouvrage; it. 1. lavoro, Westfront einer Kirche (→ *West-
opera; sp. 1. obra. werk, → Westchor).
Engl. west end; frz. massif occidental; sp. fa-
Werksatz, wird die Werkzeich- chada occidental, f. poniente.
nung für ein Dachwerk (→ *Dach-
konstruktion) genannt, in der auf- Westchor, Chor im W. einer Kir-
grund der → *Dachausmittlung die che bzw. als Gegensatz zum Ost-
Binder (Bundgespärre) und alle chor. Der W. kommt hauptsächl. in
tragenden Konstruktionsteile als der karoling. und otton. Baukunst
Grundriß aufgetragen werden. Sind vor. Die → *Doppelchörige Anlage
auch die Sparren eingezeichnet, so kann liturg. begründet sein (Dop-
heißt der Plan Sparrenlage. pelpatrozinium).
Frz. rayure, enrayure, bâti; it. pianta della Engl. west apse, w. choir; frz. contre-abside,
carpenteria orizzontale del tetto; sp. enray- contre-chevet; it. controabside; sp. coro
ado, armazón. occidental, c. poniente.

Westchorhalle, ein im Nieder-


rhein-Maas-Gebiet zwischen 1160
und 1190 ausgebildeter, dreiseitig
von Emporen umschlossener, drei-
geteilter, türmeüberhöhter Recht-
eckraum, ohne Westeingang als
→ Westchor.
Werksatz
(Beispiel: Pfettensparrendach) Westquerhaus, westl. Querhaus
bzw. Querhaus, das an einen →
links: Werksatz rechts: Sparrenlage
a Fußpfette a Sparrenpaar Westchor (→ *Doppelchörige An-
b Mittelpfette b Gratsparren lage) angefügt ist.
c Binder c Schiftsparren Engl. west transept; frz. transept occidental;
it. transetto occidentale; sp. crucero occi-
Werkstein, Haustein, Quader, ein dental.
von einem Steinmetzen sorgfältig
zugerichteter Naturstein. Westwerk, im Westen an eine Kir-
Engl. ashlar; frz. pierre de taille, p. d’appa-
che angefügter, architektonisch und
reill; it. pietra da taglio, p. squadrata, con- liturgisch selbständiger Baukörper
cio; sp. sillar, piedra de talla. aus mittlerem, turmüberhöhtem
Raumschacht und von Emporen
Werksteinbearbeitung → Stein- umgeben, die über Treppentürme in
bearbeitung. den westl. Winkeln zugängl. sind;
509 Wimperg

kann auch über einem über vier


Stützen gewölbten Erdgeschoß er-
hoben sein (Vollwestwerk genannt).
Engl. westwork; frz. clocher-porche; it. west-
werk; sp. construcción poniente anexa, por-
tal-campanario.

Wetterdach, Schutzdach, → Vor-


dach über Eingängen, Vorfahrten
oder Abstellplatz für Geräte, zu-
meist als Pultdach ausgebildet.
Engl. oriel, shelter; frz. abri, abrivent, au-
vent; it. tettoia; sp. alero.

Wetterfahne, drehbares, oft orna-


mental verziertes Blechstück, das
auf Türmen oder dem First eines
Gebäudes die Windrichtung an-
zeigt.
Engl. weathervane; frz. girouette; it. bande-
ruola; sp. veleta.

Wetterschenkel, Wasserschenkel,
unterer Schenkel nach innen auf-
gehender Flügel eines → *Fensters
oder einer Außentür mit einer
Wassernase.
Engl.weather groove,water drip; frz. rever-
seau, jet d’eau.

Wichhaus → Scharwachtturm.
Widerlager, Auflage eines → *Bo-
gens, Brückenbogens (Landfeste)
oder → *Gewölbes, das auf Druck
und Schub beansprucht ist.
Engl. springing wall, butment, abutment;
frz. appui butée, culée; it. spalla, piedritto;
sp. estribo.

Wimperg, Giebelgebänk, giebelar-


tige Bekrönung got. Portale und
Fenster, die oft Maßwerkschmuck
zeigt. Der W. wird von Krabben
und → *Fialen gerahmt und von
einer Kreuzblume abgeschlossen.
(Abb. S. 510)
Frz. guimberge; it. ghimberga; sp. remate Westwerk
hastial gótico. (Beispiel: Corvey, 9. Jh.)
Windbrett 510

Winkelholz, in der Wandfläche


liegendes Holzdreieck im Winkel
von Stütze und Schwelle (Fußw.)
bzw. Rähm (Kopfw.).
Engl. knee; sp. codo.

Wintergarten, ein mit großen


Glasfenstern versehener Innen-
raum oder Vorbau eines Gebäudes,
der vornehml. zur Pflege von Pflan-
zen bestimmt ist und dem → Ge-
wächshaus (→ *Orangerie) ver-
wandt ist.
Engl. winter garden, conservatory; frz. jar-
din d’hiver; it. giardino d’inverno; sp. jardín
de invierno.

Wimperg
Wirtel, Bund, Zungenstein, ring-
förmige Verstärkung am Schaft
Windbrett, Stirnbrett, Brett an der einer Säule (→ *Schaftring).
Giebelseite, das die Dachdeckung Engl. annulet, shaft ring; frz. bague (de
(Legschindel, Pfannen) gegen Wind- colonne); it. anello nel fusto di una colon-
angriff schützt. na; sp. anillo en el fuste de una columna.
Engl. gableboard, bargeboard; frz. bordure
de pignon, planche de rive; sp. saledizo. Wohnbau, beim W. unterscheidet
man Einfamilienhaus, Zweifami-
Windfang, Vorraum oder Vorbau lienhaus und Mehrfamilienhaus,
an einer Außentür, der das Haus- das meist mehrgeschossige Miets-
innere gegen das Eindringen von haus (Zinshaus), das Eigenheim,
Kälte schützt. Stockwerks- und Wohnungseigen-
Engl. porch, draft lobby; frz. tambour (de tum. Zum dauernden Wohnen,
porte); it. ingresso protetto; sp. porche. meist getrennt für verschiedene
Alters- oder Berufsgruppen, die-
Windrispe, eine schräg zur Trauf- nen Wohnheime wie das Alters-
linie verlaufende Latte, die als Wind- heim (manchmal auch Spital oder
verband (Längsverband) eines Spar- Bürgerspital), Ledigenheim, Lehr-
rendachs dient (→ *Dachkonstruk- lingsheim, Schwesternhaus, Klo-
tion). sterpflegehof u. dergl. Zu zeitl.
Engl. cross lath, sprocket; frz. contrevent, begrenztem Wohnen dienen Hotel,
queue de vache; it. controvento; sp. riostra
de contraviento.
Gasthaus, → *Hospital, Apparte-
menthaus u. Motel. Nach der Bau-
Windverband, Längsversteifung weise gliedert sich der W. in Flach-
durch Diagonalrispen (Windris- bau oder Geschoßbau, Kleinhäuser,
pen) unter den Sparren einer Reihenhäuser, → *Terrassenhäuser,
→ *Dachkonstruktion. Atriumhäuser, Hochhäuser, die
Engl. wind brace; frz. contreventement; nach der Grundrißdisposition auch
it. controventatura; sp. contraviento. Turm- oder Sternhäuser sein kön-
511 Wohnhaus

nen. Sind mehrere Wohnungen


nicht direkt vom Treppenhaus,
sondern nur über einen an der
Hofseite laufenden Gang zugängl.,
heißt der W. → *Laubenganghaus.
Nach der sozialen Gliederung der
Bewohner bzw. nach deren Gewer-
be unterscheidet man → Bauern- Ägypt.Wohnhaus
haus, → *Bürgerhaus, Ackerbür- a Vorhof c Quersaal
gerhaus und → *Handwerkerhaus b Vorhalle d Tiefe Halle
(in verschiedenartigen Formen,
z. B. Gerberhaus). W. des Adels in Obergeschoß
der Stadt (Stadtadel, Patriziat)
nennt man → *Patrizierhaus, Palast
(Palais), in Frankreich auch → *Hô-
tel (Adelshôtel). Befestigte W. der
ma. Zeit sind → *Geschlechter-
Erdgeschoß
turm, Wohnturm, Steinhaus, in
Frankreich → *Donjon. Befestigte
W. außerhalb oder am Rande einer
Stadt sind Burg und Schloß. Eine
unbefestigte Anlage außerhalb einer
Stadt nennt man Villa oder Land- Arab. Wohnhaus
haus. Nach der Konstruktion sind a Hof c Liwanb
b Tarma d Eingang
die W. in Holzhaus (→ *Umgebin-
e Empfangsräume
dehaus, Blockhaus, Fachwerkhaus)
und Steinhaus zu unterscheiden.
Engl. residential building; frz. construction
résidentielle, habitation; it. edificio d’abita-
zione, e. residenziale; sp. construcción
habitacional.

Wohnhaus, ein vorwiegend dem


Wohnen dienendes Gebäude. Das
Griech.Wohnhaus
W. ist je nach Zeit, Kultur, Klima a Hof c Megaron
und Bautechnik eine sehr verschie- b Vorhalle d Eingang
denartige Erscheinung. Wir finden
bereits in frühester Zeit neben Ein-
raumwohnungen Baukomplexe von
sehr differenzierter Organisation
(Ägypten, Kreta). Das ägypt. W. hat
meist einen Vorhof, oft mit einem
Wasserbasin, auf den eine Vorhalle,
Röm.Wohnhaus
ein Quersaal und eine tiefe Halle,
a Vorhaus d Alae
die von vielen Nebenräumen um- b Atrium e Speisesaal
geben sind, folgen. Außer diesem c Impluvium f Gang
Haus der Vornehmen gibt es aber g Garten
Wohnturm 512

auch ganz einfache Typen, die oft in das → *Atrium (urspr. der Herd-
als Reihenhäuser aufgebaut sind. raum), das ein Wasserbecken (Im-
Das um einen Hof gruppierte Mit- pluvium) enthält. An das Atrium
telmeerhaus entwickelte sich spä- schließen seitl. Räume (Alae) und an
ter auch in dem ähnl. disponierten seiner Rückseite der Speisesaal (Ta-
arab. und span. W., dessen Innen- blinum, Triclinium) an. Vom Atri-
hof Patio heißt, weiter. Beim arab. um kann ein Gang (Andron) zu
W. schließt an einer Seite des Hofs dem allenfalls vorhandenen hinte-
(in der Form des Peristyls: Tarma) ren Hausteil (Postica, Posticum)
eine zu diesem geöffnete Haupt- führen, der sich um einen von Säu-
halle (Liwan), wodurch der Grund- lenhallen umgebenen Garten (Peri-
riß T-Form annimmt (Qa’a, Ka’a). stylhof) gruppiert, an dessen Rück-
Die Empfangsräume heißen Man- seite sich eine Exedra befinden
dara bzw. Maq’ad und Selamlik kann. In Mitteleuropa findet man
(auch für Männerteil), die Frauen- eine große Vielzahl von → *»Ein-
gemächer Harem (Harimlik), spä- häusern«, also um einen Mittel-
ter auch Serail (urspr. allgemein ein raum (Halle) geschlossene W., die in
Palast). Der Kiosk (urspr. ein Gar- ihrer Grundform dem → Bauern-
tenhaus) ist die Vorstufe des türk. haus folgen, jedoch meist mehrge-
W., das seine Wohnräume im Ober- schossig angelegt waren. Daneben
geschoß meist symmetr. um eine kommt auch noch das Hofhaus (→
mittlere Halle gruppiert. Die be- *Bürgerhaus) und das → *Gehöft
reits in Troja und in Mykenae vor- vor. Insgesamt findet man schon
kommende Urform des gr. W. hat im MA. eine Vielzahl von W.-Ty-
einen Vorhof, an den der rechtek- pen, differenziert nach Landschaft
kige Herdraum (→ *Megaron) und örtl. Bautradition. Die Renais-
meist mit einer Vorhalle (Prostas) sance und die Barockzeit bevor-
anschließt. Später wird das gr. W. zugte in Südeuropa wieder das um
differenzierter ausgebildet und mit einen Innenhof gruppierte W.
einem Innenhof (Aula) versehen. (Palast), während sich im N. das
Man unterscheidet den Speisesaal bodenständige Hallenhaus hielt.
(Andron), Oecus (Saal) und die nur Der moderne → Wohnbau verwen-
Männern (Andronitis) bzw. Frauen det z.T. die auch früher schon
(Gynäkeion, Thalamos) vorbehal- bekannten Typen, entwickelte aber
tenen Teile. In Italien gibt es eine auch völlig neue Ideen.
Reihe von Steinbauten aus vor- Engl. mansion, residence; frz. maison d’ha-
oder frühgeschichtl. Zeit (Tumu- bitation, immeuble d’h.; it. casa d’abitazio-
lus, Nuragen), deren späte Nach- ne; sp. casa habitación, residencia.
läufer, die → *Trulli, heute noch in
Süditalien als W. errichtet werden. Wohnturm, ein Turm, der ständig
Das etrusk. Haus war hingegen ein oder vorübergehend Wohnzwek-
um einen Mittelraum gruppiertes ken dient, in der ma. Stadt haupt-
Einhaus aus Holz. Das Mittelmeer- sächl. → *Geschlechtertürme und
haus in seinen gr. und etrusk. For- → *Patrizierhäuser, in Burgen der
men ist später für das röm. Haus → *Donjon (→ Keep, → Motte).
bestimmend geworden. Über eine Im Gegensatz zum W., bei dem der
Vorhalle (Prodomus) gelangt man Wehrcharakter vorherrschend ist,
513 Zackenbogen

nennt man turmähnl. Wohngebäu- Ansichtsflächen entstehen, die glatt


de der neueren Zeit → Turmhaus. oder reliefiert sein können; häufig
Engl. donjon, tower house; frz. donjon, tour mit Halsring und → Abakus. Son-
d’habitation; it. torre d’abitazione; sp. to- derformen sind das sog. Doppelw.,
rreón, torre habitación. das in jeder Ansichtsfläche zweimal
die Form des W. zeigt, und das dem
Wölbstein, keilförmiger Stein Trapezkapitell ähnl. sog. Backsteinw.
oder Backstein (Formstein) für Engl. cushion capital, cubiform c.; frz. cha-
Wölbungen, vor allem bei sichtbar piteau cubique (simple); it. capitello cubi-
gemauerten Bogen. co; sp. capitel cúbico.
Engl. arch stone, voussoir; frz. claveau,
voussoir, douelle; it. concio di volta; sp. pie-
dra cuneiforme.
X
Wölbung → *Gewölbe, → *Ge-
wölbeformen.
Xystos (gr.), überdeckte Laufbahn
Wolkenkratzer, ein Gebäude von im gr. Gymnasion, die seit dem 5.
überdurchschnittl. Höhe, ähnl. Jh. v. Chr. neben dem freien Dro-
dem Hochhaus bzw. Turmhaus. mos liegt, der von den Römern
Die aus Amerika stammende Be- Xystus genannt wird. In der anti-
zeichnung (Skyscraper) wird haupt- ken röm. Villa ein von Portiken
sächl. für amerikan. Hochhäuser und Kryptoportiken gesäumter
verwendet. Weg in der Landschaft bzw. in Ver-
Engl. sky-scaper; frz. gratte-ciel; it. gratta- bindung mit Säulenhallen bei
cielo; sp. rascacielos. Thermen und Gymnasien.

Wulst, → *Stab, Rundstab, Vier-


telstab u. dergl. als Element von
Gesimsen, Friesen, an Säulenba- Y
sen: Torus (att. → *Basis).
Sp. toro.
Yakata, Kultbauten der Tarasken in
Würfelfries, Schachbrettfries, ein Altamerika auf einer Plattform mit
ma. → *Fries aus schachbrettartig runden Vorbauten (→ Tempelbau 4).
angeordneten vor- und zurück-
springenden Elementen.
Engl. billet moulding; frz. damier, échi-
quier, billette carrée; it. fregio a scacchiera;
Z
sp. moldura ajedrezada.
Z siehe auch unter »C«.
Würfelkapitell, ein ma. → *Ka-
pitell, dessen stereometr. Grund- Zackenbogen, Vielpaß-, Fächer-
form aus einer Halbkugel mit bogen, Bogen mit zahlreichen rah-
einem abgeschnittenen Segment menden Pässen an der Laibung
als Säulenauflager gebildet wird, (→ *Bogenformen).
der ein Würfel so einbeschrieben Engl. chevron arch; frz. arc chevronné;
wird, daß vier halbkreisförmige sp. arco encabriado.
Zahnfries 514

Zahnfries, Deutsches Band, aus der mit einem Keil (Splint) gesi-
hochkantigen übereckgestellten chert (geschlossen) ist.
Backsteinen bestehender → *Fries.
Engl. zigzag, chevron; frz. frise dentée, zig- Zarge (mhdt.), 1. rahmenartige,
zag; it. fregio a zig-zag; sp. friso dentado. hölzerne Einfassung von Türen
und Fenstern (Zargenfenster) aus
Zahnschnitt (gr. geisipodes), aus Bohlen oder Vierkantholz; die Z.
Balkenköpfen abstrahierter Fries ist bündig mit der äußeren Mau-
der kleinasiat. → Ionischen Ord- erflucht versetzt und wird beim
nung. Eine Sonderform mit unten Aufführen des Mauerwerks mit
gerundeten Balkenköpfen nennt eingemauert. 2. Konsolartig ausge-
man Kälberzähne (→ *Korinthi- bildete Wangenmauer bei Vortrep-
sche Ordnung). pen (Zungenmauer, Sporn). 3. Ein-
Engl. dentil, toothed moulding; frz. rangée geschobene Leiste zur Verstärkung
de denticules, dentelure; it. dentello; sp. den- oder Versteifung von Vollholz-
tículo, dentellón. platten (Türflügel, Tischplatte).
Engl. top rail (of chairs, tables), surround
Zahnsteine, Verzahnungen an (of doors, windows); frz. dormant (d’atten-
Mauerenden, die durch vor- und te), prédormant; it. telaio fisso; sp. cerco de
zurückspringende Backsteinschich- una ventana, marco d. u. v.
ten gebildet werden, um einen
nahtlosen Weiterbau zu ermögli- Zargenfenster → Zarge 1.
chen. Zaun, Einfriedung aus Brettern
Frz. amorce, pierres d’attente, arrachement; (Bretterz.), Latten (Lattenz.), Draht
it.Verzahnung: addentellato, ammorsatura,
immorsatura, vorspringende Steine einer Ver-
(Drahtz.) oder anderem Material.
zahnung: borni; sp. enjarge. Engl. fence; frz. clôture, enclos; it. recinto,
steccato; sp. cerca.
Zange, 1. auf Zug beanspruchter,
horizontaler Teil einer → *Dach- Zelle (lat.), urspr. der Raum einer
konstruktion, meist paarweise vor- Gottheit, Aufenthalts- und Schlaf-
kommend. 2. → Schere, → Tenaille. raum eines Mönchs oder einer
Nonne in christl. Klöstern, erst im
Engl. 1. binding piece, straining piece; frz. 1.
moise, entrait; it. 1. staffa del colmo; sp. Spätmittelalter wurden die Schlaf-
crucero, riostra, tenazas. säle (→ Dormitorium) in Z. unter-
teilt. Später auch als Bezeichnung
Zapfen, → *Holzverbindung (Ver- für Gefängnisraum, Umkleideraum
zapfung) mit einem an der Quer- (→ Cella).
schnittsfläche eines Balkens und Engl. cell; frz. cellule; it. cella; sp. celda.
dergl. vorspringenden Element
kleineren Querschnitts, das in eine Zellengewölbe, spätgot. → *Ge-
gleichgroße Negativform des zwei- wölbeform, die durch Übereck-
ten Holzteils eingreift. stellung der Backsteine an den
Engl. tenon, mortise (Holz); frz. tenon; it. te- Graten entstehen. Die Flächen
none, calettatura; sp. espiga. zwischen den Graten sind tief ein-
geschnitten und verputzt.
Zapfenschloß, durch ein Zap- Engl. net vault, lierne v.; it. volta a ombrel-
fenloch durchgesteckter Zapfen, lo; sp. bóveda celular.
515 Zentralbau

Zeltdach, Pyramidendach, über


vieleckigem oder quadrat. Grund-
riß errichtetes, allseitig abgewalm-
tes Dach, dessen Flächen zu einer
Spitze anstelle des Firsts zusam-
menlaufen (→ *Dachformen).
Engl. tent roof; frz. comble en pavillon,
Sonnenzeltdach: vélum; it. tetto a piramide,
tetto ad ombrello; sp. tejado de pabellón.

Zeltdachkonstruktion, durch
den Architekten Frei Otto entwik-
keltes Flächentragwerk aus Poly-
ester und PVC, dessen zugbean-
spruchbare Haut bei Flächenkrüm-
mung Kräfte aufzunehmen vermag.
Engl. tent-roof construction; it. copertura
sospesa; sp. construcción resistente tipo pa-
bellón. (Beispiel: Rom, Pantheon)

Zentralbau, ein Baukörper mit


gleich oder annähernd gleich lan-
gen Hauptachsen, so daß keine
Richtung vorherrscht. Grundfor-
men des Z. sind der Kreis, das Qua-
drat und das regelmäßige Vieleck.
Differenziertere Formen sind das
gr. Kreuz, die → *Kreuzkuppel-
kirche, die → Vierkonchenanlage
und Z. mit Umgängen. Zu diesen
Formen können noch kleinere rah-
mende Elemente treten, die dem
Hauptraum untergeordnet sind, Zentralbau mit Mittelstütze
wie Rechteckkapellen oder Apsi- (Beispiel: Wolgast/Greifswald,
St. Gertrud, 15. Jh.)

Zentralbau
Vierkonchenanlage (Beispiel: Mailand,
S. Lorenzo) (Beispiel: Rom, Minerva Medica)
Zentralperspektive 516

Zentralperspektive, Zentralpro-
jektion (→ *Perspektive).
Engl. central perspective; frz. perspective
centrale; it. prospettiva centrale; sp. per-
spectiva central.

Zentralraum, Raum mit gleich


oder annähernd gleich langen
Hauptachsen, z. B. der Innenraum
eines → *Zentralbaus.
Engl. central-plan space; it. spazio centrale;
sp. espacio central.

(Beispiel: Rom, St. Peter, Bramanteplan) Zeughaus, Arsenal, Gebäude, das


dem Waffenlager einer Stadt dient.
Engl. arsenal, armoury; am. armory;
frz.; sp. arsenal; it. arsenale.

Ziborium (gr.-lat.), Ciborium, ein


steinerner, auf Säulen ruhender,
runder, quadrat. oder polygonaler
Überbau in Form eines → *Bal-
dachins. Zwischen den Säulen hin-
gen in frühchristl. Kirchen Vorhän-
ge. Urspr. nur über einem Thron
oder Altar mit Heiligengrab, später
allgemein zur Hervorhebung des
Altars; auch über einem Grab oder
später über einem Brunnen. Das
Z. stammt aus der Antike und
(Beispiel: Ravenna, San Vitale)
wurde im frühen und hohen MA.
allgemein verwandt, in Deutsch-
den. Der Z. ist in der Regel über-
wölbt. Die entsprechenden Ge-
wölbeformen sind → *Kuppel und
Klostergewölbe. Bei den differen-
zierten Formen steigen die Ge-
wölbe von den äußeren Apsiden
über Halbkuppeln bis zur mittleren
Hauptkuppel an (osman. → *Mo-
schee). Z. kommen in allen Epo-
chen vor, wenn auch die Vorliebe
für diese Bauform vor allem in
ihren monumentalen Zeugnissen
starken Schwankungen unterliegt.
Engl. central plan; frz. ouvrage à plan cen-
tral; it. costruzione a pianta centrale; sp. con-
strucción de plano central. Ziborium
517 Zikkurat

land bes. im späten MA. verbreitet, sind Z. oft sehr reich ausgebildet.
in Italien bis ins 17. Jh. auch vor Eine einfache Form des Z. verwen-
einer Wand stehend, im Barock det anstelle der Seilrolle einen
erneut weit verbreitet und schließl. Hebelbalken.
weitgehend aufgegeben. Engl. draw-well; frz. puits à roue, p. à pou-
Engl. ciborium; frz. ciboire; it. ciborio; lie; it. pozzo a carrucola; sp. pozo de noria.
sp. ciborio, píxide.
Ziergewölbe, Gewölbe mit vor-
Ziboriumaltar, Altar unter einem wiegend dekorativer Form, figu-
→ *Ziborium. rierte Gewölbe wie Netzrippenge-
wölbe, Flechtrippengewölbe unter
Zickzackfries, normann.roman. Verwendung von Zierrippen, die
→ *Fries. keine tragende Funktion haben,
vorwiegend in der Spätgotik ver-
Ziegel (lat. tegula), der aus ge-
wandt.
branntem Ton hergestellte Dach-
Engl. decorative vault; frz. voûte décor
ziegel: → Biberschwanz, → Pfan-
(ative), v. ornamentale; sp. bóveda orna-
nendach, → Leistenz., → Hohlz., mental.
Krempz., Falzz. sowie Sonder-
formen wie Grat-, First und Ortz. Ziergiebel, ein Giebel, der keinen
(→ *Dachdeckung). Heute häufig Dachraum abschließt, sondern in
fälschl. für → Backstein verwandt. der Art von Zwerchgiebeln und
Engl. tile; frz. tuile; it. tegola; sp. teja. → Blendgiebeln vor allem dekora-
tiv angeordnet ist.
Ziegelboden, Bodenpflaster aus Engl. decorative gable; frz. pignon dé-
flach (Flachschicht) oder hochkant cor(atif); it. cimasa ornamentale, frontone
verlegten Backsteinen. o.; sp. frontón ornamental.
Engl. brick floor; frz. (couvre-) sol en bri-
ques; it. pavimento di cotto; sp. pavimento Zikkurat, ein künstl. Stufenberg
de ladrillos. mit Rampen oder Treppen, auf
dem ein Hochtempel (Wohntem-
Ziegellatte → Dachlatte, → pel) der Gottheit stand.
*Dachdeckung.
Engl. roof batten; frz. latte à tuiles, l. double;
it. horizontal: listello del tetto, wie Dachnei-
gung: correntino del tetto; sp. lata del tejado.

Ziegelwürfelkapitell → Trapez-
kapitell in Backsteinbau.

Ziehbrunnen, Sodbrunnen →
*Brunnen, aus dem das Wasser in
einem Eimer hochgezogen wird.
Das Gerüst mit einer Seilrolle oder
einem Rad zum Aufziehen des
Eimers besteht aus zwei oder meh-
reren Stützen mit darüberliegen- Zikkurat
dem Balken. In der Renaissance (Beispiel: Babylon, Turm)
Zimmerflucht 518

Zimmerflucht, mehrere Zim- Zippus (lat.), urspr. ein eiförmiger


mer, die an einer Türflucht gereiht Felsen oder größerer Stein, der
sind (→ *Enfilade). aufgerichtet und beschriftet den
Engl. suite (of rooms); frz. enfilade (de piè- Römern als Wegmal diente; auch
ces); it. fuga di stanze; sp. crugía. ein kleiner, eiförmiger Denkstein
auf einem Grabmal.
Zingel, Bering, Mantelmauer, It. cippo; sp. cipo.
Ringmauer einer → *Burg.
Engl. enceinte, ring wall, enclosing wall;
frz. enceinte, rempart; it. (muro di) cinta;
sp. muro anular, m. circular.

Zinne, Brustwehr an Wehrgängen


aus wechselnd rechteckiger, nicht
überdeckter Maueröffnung (→ Z.-
Zippus
fenster, Scharte) und geschlosse-
nem Mauerstück (Z., Windberg).
Je nach Gegend und Zeit sind die
Z. verschieden geformt: recht- Zircus (lat. circus: Kreis), für Wa-
eckig, schwalbenschwanzförmig genrennen, aber auch für Tri-
(Kerbz., bes. in Italien in der zwei- umphfeierlichkeiten, Tierhetzen,
ten Hälfte des 12. Jhs. und im 13. Seeschlachten und andere Volks-
Jh.) oder gestuft (Doppelz.). In den unterhaltungen oder für Versamm-
Z. finden sich auch Schlitze als lungen benutzte Anlage der Römer,
Spählöcher. die vermutl. auf das gr. → Hippo-
Engl. battlement, merlon; frz. créneau, drom zurückgeht. Die langge-
merlon; it. merlo; sp. merlón. streckte Sandbahn (arena) war der
Länge nach weitgehend durch eine
breite Mauer (spina) geteilt, an der
einen Schmalseite der Sandbahn
die Startstände (carceres) und an
den Längsseiten wie an der ande-
ren, abgerundeten Schmalseite an-
steigende Zuschauerreihen (cavea),
die oft durch einen Kanal (euripus)
und Gitter gegen die Kampfbahn
Zinne
abgesichert und unbedacht waren.
Die runde Schmalseite war durch
a Zinne d Karniesbogenzinne
die Porta triumphalis durchbro-
b Stufenzinne e Rundbogenzinne
c Kerbzinne f Dachzinne chen. Auf der Gegenseite war über
den zum Ausgleich der Wegstrecke
Zinnenfenster, Schießfenster, schräg angeordneten Carceres eine
Zinnenscharte, der zwischen den Plattform (podium) für die Kampf-
Zinnen liegende offene Abschnitt richter und seitl. je ein Turm (oppi-
(Zinnenlücke), von dem aus die dum) für die Musiker. Auf der
Verteidigung vorgenommen wurde. Spina mit vorgesetzten, kegelför-
Engl. merlon window; it. saettiera; sp. aber- mig zugespitzten Zielsäulen (me-
tura en el merlón. tae) waren an ihren Enden kleine
519 Zollturm

Zircus (Beispiel: Rom, Circus Maximus)

Heiligtümer, Altäre, Obelisken schlossen (aljibe), um das Verdun-


oder Statuen errichtet, die von der sten und Erwärmen zu verhindern,
religiösen Bedeutung der Spiele in Konstantinopel meist unterird.,
zeugen. Auf den röm. Zirkus und von großer Abmessung mit zahl-
das Amphitheater geht der neu- reichen Säulenreihen, die die ge-
zeitl. Zirkus zurück. wölbte Decke tragen.
Engl. circus; frz. cirque; it., sp. circo. Engl. cistern; frz. citerne; it., sp. cisterna.

Zisterne (lat.), Cisterne, gedeck- Zitadelle (it.), bes. befestigtes


ter, zumeist unterird. Raum zum Kernwerk in einer Festung oder in
Sammeln von Regenwasser, bes. in einer befestigten Stadt und von
wasserarmen Gegenden, auf Hö- dieser noch durch Gräben und ein
henburgen und Festungen, sofern Schußfeld (Esplanade) getrennt.
keine Wasserversorgung durch Die Z. diente als Kernfestung,
Brunnen mögl. ist. Entweder als zugleich auch als Zeughaus und
offenes Bassin (alberca) oder ge- Kaserne, nach Verlust der Werke
auch als Reduit genutzt.
Engl. citadel; frz. citadelle; it. cittadella;
sp. ciudadela.

Zither, in Kirchen aus Stein er-


richtete Schatzkammer zur Auf-
bewahrung von Kirchenschätzen
und zur Unterbringung von Ar-
chiven, teilweise auch als Sakristei
genutzt.
Engl. zither, cithara; frz. cithare; sp. cítara.
Zisterne
a Auffangfläche b Zisterne Zollturm, Zollburg, Mautturm,
c Schlammfang d Überlauf Mautburg, befestigte Anlage zur
e Brunnen Erhebung des Wege- oder Was-
Zophoros 520

serzolls, entweder neben einer Zungenmauer, Mauerzunge, 1.


Straße oder einem schiffbaren Fluß zwischen den Treppenwangen zu-
oder in diesem gelegen, vorrangig sätzlich zur Unterstützung der
im Spätmittelalter. Stufen angeordnete Mauer. 2.
It. torre doganale; sp. torre de aduanas. Trennmauer zwischen zwei Schorn-
steinrohren. 3. Länger als breite
Zophoros (gr.), Bilderfries der att. Mauervorlage, bes. an der → *Vie-
→ *Ionischen Ordnung. rung oder am Choranschluß.
Sp. pared divisoria.
Zubuli, Tubuli, senkrechte Heiz-
kanäle in den Wänden röm. Bauten Zungenstein, Bund, Wirtel, ein
und vor allem der → Thermen Stein, der eine Wandsäule kon-
(→ *Hypokausten). struktiv mit der Mauer verbindet
Zuganker, ein meist eiserner (→ *Schaftring).
→ *Anker (Anker 2), der Zug-
spannungen aufzunehmen hat; aus Zuspang → Abseite in einem
Holz: → *Ankerbalken. Bauernhaus.
Engl. tension tie, anchor bolt; frz. tirant
(d’arc); it. catena, tirante; sp. tirante. Zweibündig, zweihüftig, Anord-
nung von zwei Zimmerfluchten an
Zugbrücke, → *Brücke, deren einem Mittelgang.
Brückenplatte am vorderen Ende It. a corpo di fabbrica triplo; sp. disposición
an Seilen oder Ketten befestigt ist, de dos crugías.
die zum Heben der Brückenplatte
auf eine Rolle oder einen Well- Zweischichtengewölbe, → *Ge-
baum gewickelt werden, sowohl wölbeform der Spätgotik, unter
vor Burg- und Stadttoren als An- deren figurierter Gewölbeschale
näherungshindernis und Torver- noch eine von dieser losgelöste
schluß, als auch über Flüssen und Rippenfiguration vorhanden ist.
Kanälen zur Öffnung der Schiffs- It. volta gotica a doppio guscio; sp. bóveda
durchfahrt. de dos capas.
Engl. drawbridge; frz. pont-levis; it. ponte
levatoio; sp. puente levadizo. Zweischlitz, Diglyph, Sonder-
form einer → Triglyphe (→ *Steg)
Zunfthaus, Gildehaus, Gesell- ohne seitl. Halbschlitze.
schafts- und Verwaltungsbau der Frz. diglyphe; it. diglifo; sp. tríglifo de dos
städt. Handwerkerzünfte und Kauf- canales.
mannsgilden seit dem späteren
MA., bes. aufwendig waren die Zweischneuß, eine Figur des go-
→ Gewandhäuser der Tuchmacher. tischen → *Maßwerks, bei der zwei
Das Z. besaß einen großen Saal für → *Schneuße (Fischblasen) in ei-
Versammlungen und Festlichkei- nen Kreis eingefügt sind.
ten, Verwaltungsräume und teilwei-
se auch Lager- und Schauräume. Zweiseithof, im Unterschied zum
Engl. guildhall; frz. maison commune, siège winkelförmig angelegten Hof ste-
de la corporation; it. sede della corporazio- hen sich bei dem Z. die Gebäude
ne, casa della c.; sp. sede gremial. gegenüber, zumeist auf der einen
521 Zwillingskapelle

Seite das Wohn- oder Wohnstall- Zwickel, Eckzwickel, Teilgewölbe


haus und auf der anderen Seite die (→ *Trompe), das zu einer → Kup-
Ställe und die Scheune. pel oder zu einem Klostergewölbe
überleitet. Ein Z. in Form eines
Zweispanner, Wohnhaustyp, bei sphär. Dreiecks ist der → Pen-
dem je zwei Wohnungen eines dentif.
Geschosses an einem Treppenhaus Engl. gore, lune, spandrel; frz. clef de voûte;
liegen. it. pennacchio; sp. pechina.

Zweiturmfassade, Doppelturm-
Zwiebeldach, Welsche Haube,
fassade (→ *Turmfassade).
Kaiserdach, ein unten konvex und
Engl. twin-tower facade; frz. façade à deux
tours; it. facciata a due torri; sp. fachada de oben konkav geschwungenes Hau-
dos torres. bendach (→ *Dachformen).
Frz. toit en oignon; it. tetto a bulbo, t. a ci-
Zwerchdach, 1. → *Lukarne. 2. polla; sp. tejado imperial, t. persa.
Querdach, ein senkrecht zum
Hauptdach ausgerichtetes, kleine- Zwiebelkuppel → *Kuppel mit
res Dach, bes. bei got. Seiten- einem Zwiebeldach (→ *Denkmal-
schiffen verwandt,wo über jedem kirche).
Joch ein Walm- oder Satteldach Frz. coupole bulbeuse, dôme bulbeux; it. cu-
aufsitzt und damit eine Reihung pola a bulbo, c. a cipolla; sp. cúpula con
ergibt, auch vereinzelt angewandt, tejado imperial, c. c. t. persa.
dort auch als → Ziergiebel.
Engl. transverse roof; frz. toit transversal; Zwiebelturm, Turm mit einem
it. tetto trasversale; sp. techo transversal. Zwiebeldach (→ *Dachformen).
Engl. onion-domed tower; frz. clocher à
Zwerchgiebel, Querdach → *Lu- bulbe, it. torre con tetto a bulbo; sp. torre
karne. con tejado imperial, t. c. t. persa.

Zwerchhaus → *Lukarne. Zwiehof, Paarhof, ein Bauern-


Zwerggalerie, 1857 von H. Otte haus, dessen Wohnhaus und Stall
als Galerie mit kleinen (Zwerg-) getrennt nebeneinander stehen.
Säulen in die kunstwissenschaftl. Der Z. kommt hauptsächl. in den
Literatur eingeführt, unter der Ostalpen vor. (Abb. S. 522)
Traufe herumgeführter Laufgang, It. fattoria; sp. granja con instalaciones sepa-
radas.
der sich in Säulenarkaden, auch
zwischen Pfeilern oder Mauerre-
sten, öffnet und mit einer Längs- Zwillingsfenster → *gekuppeltes
tonne (niederrhein. Z.) oder mit Fenster.
Quertonnen (it.-oberrhein. Z.) Engl. gemel window; frz. fenêtre jumelée;
überdeckt ist. Am Niederrhein ste- it. bifora; sp. ventanas gemelas.
hen die Säulen auf einer Brü-
stungsmauer, die außen einen Plat- Zwillingskapelle, zwei Kapellen
tenfries tragen kann. am Ostende eines Querhausarms
Engl. dwarf gallery; frz. galerie naine; it. gal- (→ *Querhaus).
leria ad arcatelle; sp. galería con columnas It. cappelle orientali del transetto; sp. capil-
enanas. las gemelas.
Zwinger 522

Zwiehof

1 Altenwohnhaus
a Laube
b Rauchstube
c Nebenstube
d Kammer
2 Wohnhaus 3 Speicher
a Laube 4 Stall
b Rauchstube a Futter
c Nebenstube b Mist
d Keller c Durchfahrt
e Holzlage 5 Schweinestall

schoß (Entresol, Mezzanin) ent-


steht.
Zwinger (lat.), Parcham, Bereich Engl. false ceiling; it. soppalco; sp. cielo
zwischen zwei Wehrmauern oder falso, techo intermedio.
Wällen, zumeist zwischen Ring-
und Vormauer. Diente zur Ver- Zwischenrippe → Lierne.
besserung der Verteidigungsfähig-
keit und war vor der Einführung Zwischenwand, Trennwand, eine
der Feuerwaffen von Bedeutung, nichttragende Scheidewand zwi-
auch als Tiergehege oder für Wett- schen zwei Räumen.
kämpfe genutzt, wurde durch den Frz. entre-deux, entrecoux; it. parete divi-
Festungsbau abgelöst. soria, tramezzo, divisorio.
Engl. outer courtyard, enclosure; frz. bayle
extérieur, it. pomerio (bei röm. Stadtmauer); Zyklopenmauerwerk, ein aus
sp. recinto exterior cercado. bes. großen, unregelmäßigen,
manchmal aber sehr gut gefügten
Zwischenbalken → Fehlbalken. Natursteinen bestehendes → *Mau-
erwerk. Z. kommt hauptsächl. in
Zwischendecke, Decke, die zwi- der myken. Epoche, bei den He-
schen zwei Geschoßdecken die thitern und bei Inkabauten vor.
Raumhöhe unterteilt oder vermin- Engl. cyclopean masonry; frz. maçonnerie
dert. Die Z. kann auch begehbar cyclopéenne; it. mura ciclopiche; sp. mam-
sein, wodurch ein Zwischenge- postería ciclópea.
ABBILDUNGEN

von Prototypen der Baukunst


Prototypen der Baukunst 524
525

Dorischer Tempel

A Stereobat C Kapitell E Giebel


1 Krepis, Krepidoma 6 Säulenhals 15 Tympanon
2 Stylobat 7 Echinus 16 Schräggeison
8 Abakus 17 Sima
B Säule 18 Akroterien
3 Schaft mit Entasis D Gebälk
4 Kanneluren 9 Epistyl Cella
5 Interkolumnium 10 Regulae (mit Guttae) 19 Orthostaten
11 Taenia 20 Antenpfeiler
12 Triglyphen
13 Metopen
14 Hängeplatte (Mutulus)
Dorischer Tempel
Prototypen der Baukunst 526
527

Ionischer Tempel

A Stereobat D Gebälk Cella


1 Krepis, Krepidoma 13 Epistyl, Architrav 22 Sockel
2 Stylobat 14 Faszien 23 Orthostaten
15 Kyma 24 Türrahmung
B Säule 16 Fries 25 Türflügel (Rahmen und
3 Basis Füllung)
4 Torus E Giebel 26 Türsturz
5 Trochilus 17 Geison 27 Oberlicht
6 Schaft mit Entasis 18 Schräggeison 28 Türverdachung
7 Kanneluren 19 Sima 29 Konsole
8 Interkolumnium 20 Tympanon 30 Deckengesims
21 Akroterien
C Kapitell
9 Wulstkörper mit Eierstab
10 Palmettenfries
11 Voluten
12 Abakus
Ionischer Tempel
Prototypen der Baukunst 528
529

Römischer Tempel

1 Krepis, Krepidoma 8 Fries 15 Akroterien


2 Postament 9 Bauinschrift 16 Sockel
3 Basis 10 Konsolgesims 17 Orthostaten
4 Säulenschaft 11 Geison 18 Cellamauer
5 Kanneluren 12 Tympanon 19 Türverdachung
6 Korinthisches Kapitell 13 Schräggeison 20 Konsole
7 Epistyl, Architrav 14 Sima 21 Götterbild
Römischer Tempel
Prototypen der Baukunst 530
531 Römisches Theater

Römisches Theater

1 Säulenbogenstellung
2 Arkade
3 Basis
4 Wandsäule
5 Kämpfergesims
6 Architravierter Bogen
7 Römisch-dorisches Kapitell
8 Gebälk
9 Fries
10 Gesims
11 Postament
12 Römisch-ionisches Kapitell
13 Korinthische Ordnung
14 Konsolgesims
15 Pilaster
16 Konsole
17 Korinthisches Pilasterkapitell
18 Konsolgesims (Kranzgesims)
19 Masten für Sonnensegel
20 Taue für Sonnensegel
21 Aufziehwinde für Sonnensegel
22 Brüstung
23 Kassettendecke
24 Korinthisches Kapitell
25 Säule
26 Ringtonne mit Stichkappen
27 Ringtonne
28 Kämpfergesims
29 Stockwerksumgang
Prototypen der Baukunst 532
533

Altchristliche Basilika

1 Mittelschiff 11 Arkaden
2 Inneres Seitenschiff 12 Basis
3 Äußeres Seitenschiff 13 Postament
4 Hauptapsis 14 Seitenschiffdach (Pultdach)
5 Nebenapsis 15 Mittelschiffdach (Satteldach)
6 Hochschiff 16 Offener Dachstuhl
7 Hochschiffenster 17 Apsisgewölbe (Halbkuppel)
8 Hochschiffwand 18 Gebälk
9 Kämpfergesims 19 Ambonen
10 Kolonnaden 20 Ziborium
Altchristliche Basilika
Prototypen der Baukunst 534
535 Romanische Kirchenfassade

Romanische Kirchenfassade

1 Sockel
2 Sockelgesims
3 Portalgewände
4 Portaltympanon
5 Archivolte
6 Satteldach
7 Lisene
8 Apsisfenster
9 Fenstergewände
10 Apsis
11 Rundbogenfries
12 Halbkegeldach
13 Wandsäule
14 Kleeblattbogen
15 Zwerggalerie
16 Pultdach
17 Gekuppeltes Fenster
18 Blendbogen
19 Dachgesims
20 Pyramidendach
21 Giebeldreieck
22 Drillingsfenster
23 Rautendach
Prototypen der Baukunst 536
537

Romanische Emporenbasilika

1 Vorhalle 13 Vierungsbogen
2 Arkaden 14 Vierungspfeiler
3 Sockel 15 Drillingsfenster
4 Dienst 16 Trompen
5 Säulenvorlagen 17 Kuppel
6 Kapitell 18 Vierungsturm
7 Seitenschiffenster (Rundbogenfenster) 19 Hallenkrypta
8 Fensterlaibung 20 Chorarkaden
9 Empore 21 Chorumgang
10 Drillingsöffnungen 22 Ringtonne mit Stichkappen
11 Tonnengewölbe 23 Ringpultdach
12 Vierung 24 Radialkapelle
Romanische Emporenbasilika
Prototypen der Baukunst 538
539 Gotische Zweiturmfassade

Gotische Zweiturmfassade

1 Hauptportal
2 Linkes (nördliches) Seitenportal
3 Rechtes (südliches) Seitenportal
4 Gewände
5 Archivolten
6 Tympanon
7 Wimperg
8 Portalwimperg
9 Galerie
10 Fensterrose
11 Maßwerkfenster
12 Stabwerk
13 Maßwerk
14 Fensterwimperg
15 Galerie
16 Fialbaldachin
17 Turmfenster
18 Blendfenster
19 Fialturm
20 Turmoktogon
21 Oktogonfenster
22 Pyramidenstumpf
23 Fialen
24 Kreuzblumen
25 Laterne
26 Pyramide
27 Kreuzblume
Prototypen der Baukunst 540
541 Gotische Kathedrale (Grundriß)

Gotische Kathedrale (Grundriß)

1 Chor
2 Querhaus (Querschiff)
3 Langhaus (Langschiff)
4 Turmfront
5 Mittelschiff
6 Inneres Seitenschiff
7 Äußeres Seitenschiff
8 Seitenschiffeld
9 Mittelschiffeld
10 Joch (Jochfeld)
11 Vierung
12 Nördlicher Querhausarm
13 Südlicher Querhausarm
14 Chor
15 Chorpolygon
16 Chorumgang
17 Kapellenkranz
18 Strebepfeiler
19 Vierungspfeiler
20 Chorpfeiler
21 Mittelschiffpfeiler
22 Seitenschiffpfeiler
23 Turmpfeiler
24 Westfassade
25 Querhausfassade
26 Querhausmittelportal
27 Querhausseitenportal
28 Hauptportal
29 Linkes (nördliches) Seitenportal
30 Rechtes (südliches) Seitenportal
Prototypen der Baukunst 542

Gotischer Wand-
aufbau innen

1 Pfeilersockel
2 Bündelpfeiler
3 Stabwerk
4 Seitenschiffenster
5 Figurenbaldachin
6 Kapitell
7 Maßwerk
8 Liegender Fünfpaß
9 Bogengewände
10 Blattgesims
11 Triforium
12 Dreipaß
13 Sohlbank
14 Dienstbündel
15 Stabwerk
16 Kapitell
17 Hochschiffenster
18 Gurtbogen
19 Maßwerk
20 Kreuzrippe
21 Kappe
22 Schildrippe
23 Schlußstein
543 Gotischer Wandaufbau außen

Gotischer Wandaufbau
außen

1 Sockel
2 Sockelgesims
3 Sohlbank
4 Strebepfeiler
5 Kaffgesims
6 Stabwerk
7 Seitenschiffenster
8 Maßwerk
9 Liegender Fünfpaß
10 Fenstergewände
11 Blattgesims
12 Maßwerkgalerie
13 Seitenschiffwalmdach
14 Triforienfenster
15 Fenstergalerie
16 Stabwerk
17 Fialturm
18 Hochschiffenster
19 Maßwerk
20 Fenstergewände
21 Blendmaßwerk
22 Dachgesims
23 Dachgalerie
24 Fensterwimperg
25 Kreuzblume
26 Fiale
Prototypen der Baukunst 544
545 Barocke Kirchenfassade

Barocke Kirchenfassade

1 Seitenportale
2 Hauptportal
3 Sockel
4 Pilaster
5 Supraporte
6 Hauptgebälk
7 Segmentgiebel
8 Voluten
9 Frontispiz
10 Tambour
11 Attika
12 Eckvoluten
13 Kuppelfenster
14 Spitzkuppel
15 Turmhelm
16 Helmknauf
17 Laterne
18 Kuppel der Laterne
Prototypen der Baukunst 546
547

Barocke Palastfassade

1 Hauptportal 11 Pilasterkapitell
2 Nebenportal 12 Hauptgesims
3 Sockelgeschoß 13 Attikageschoß
4 Ochsenauge 14 Dachgesims
5 Schlußstein 15 Walmdach
6 Fensterbrüstung 16 Segmentgiebel
7 Fensterbankgesims 17 Frontispiz
8 Hauptgeschoß 18 Giebelplastik
9 Fensterverdachung 19 Mansarddach
10 Pilaster
Barocke Palastfassade
LITERATURVERZEICHNIS
INHALT

1. Nachschlagewerke
2. Fachwörterbücher, Glossare
3. Überblicksdarstellungen
a) Allgemeines
b) Epochen, Gebäudeformen, Bauformen
4. Einzelthemen
a) Architekturtheorie, Baubetrieb
Methodenlehre (550) – Architekturtheorie (551) – Bedeutung der Bauformen
(551) –Baubetrieb, Bautechnik (551) – Bauzeichnung und Modell (552)
b) Gebäudeformen
Saalkirche (552) – Basilika (552) – Hallenkirche (553) – Zentralbau (553) –
Vierung (555) – Chor (555) – Westbau (556) – Kirchturm (556) – Krypta (557) –
Atrium (557) – Klosterbau (557) – Bibliothek (557) – Hospital (558) – Universität
(558) – Synagoge (558) – Antike Tempel (558) – Hausforschung (558) – Burgen
(558) – Schloß (559) – Festung (560)
c) Baumaterial und Bauformen
Maßwerk (560) – Steinbearbeitung (560) – Mauerwerk (560) – Fachwerkbau
(561) – Beton (561) – Putz (561) – Stuck (561) – Stütze (561) – Säulenordnung
(561) – Kapitell (562) – Bogen (562) – Portal (563) – Fenster (563) – Erker (563)
– Empore (564) – Triforium (564) – Zwerggalerie (564) – Treppe (564) – Lettner
(564) – Wandgliederung (564) – Ornament (565) – Farbe (565) – Gewölbe (565)
– Dach (566) – Fußboden (566)

ABKÜRZUNGEN
(vgl. S. X)
Bd./Bde. = Band/Bände Hrsg. = Herausgeber,
Beitr. = Beiträge Herausgegeben von
Bll. = Blätter Kunstwiss. = Kunstwissenschaft
FS = Festschrift Lex. = Lexikon
Jb. = Jahrbuch Lit. = Literaturangaben
ND = Nachdruck, Neudruck RDK = Reallexikon zur Deut-
NF = Neue Folge schen Kunstgeschichte
Hb. = Handbuch Wb. = Wörterbuch

1. Nachschlagewerke

E.V I O L L E T - L E -D U C : Dictionnaire raisonné de l’architecture française du XIe au


XVIe siècle, 10 Bde., Paris 1854 –1868. – E. B O S G : Dictionnaire raisonné d’archi-
tecture et des sciences et arts qui s’y rattachent, 4 Bde., Paris 2 1883 –1884. – O.
L U E G E R (Hrsg.): Lex. der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 7 Bde.,
Stuttgart / Leipzig 1894. – Wasmuths Lex. der Baukunst, 5 Bde., Berlin 1929 –1937. –
Reallex. zur Dt. Kg. 8 Bde. (A-F), Stuttgart / München 1937–1998. – Reallex. zur
549 Literaturverzeichnis
Byzantin. Kunst, 6 Bde. (A-M), Stuttgart 1966 –1997. – N. PEVSNER / H. HONOUR /
J. F LEMING : Lex. der Weltarchitektur, München 21987. – Lex. der Kunst, 7 Bde.,
Leipzig 1987–1994.
Reallex. für Antike und Christentum, 18 Bde. (A-J), Stuttgart 1950 –1997. – Lex. für
Theologie und Kirche, 11 Bde., Freiburg i. Br. 21957–1967, 31993 ff. (A-M). – Der
kleine Pauly. Lex. der Antike, 5 Bde., Stuttgart 1964 –1975. – Lex. des MA., 9 Bde.,
München 1980 –1998. [baugesch. Artikel von G. Binding]

2. Fachwörterbücher, Glossare
O. M O T H E S : Illustriertes Bau-Lex., 4 Bde., Leipzig/Berlin 41881–1884. – J. H A R R I S /
J. L E V E R : Illustrated Glossary of Architecture 850 –1830, London 1966. – R. O U R -
S E L : Glossaire de termes techniques à l’usage des lecteurs de »la nuit des temps«, Paris
21971. – F. S A L E T /S. S T Y M -P O P P E R u. a.: Principes d’analyse scientifique. Architec-

ture. Méthode et Vocabulaire, 2 Bde., Paris 1972. – Glossarium artis. Dreisprachiges


Wb. der Kunst. Redaktion R. H U B E R /R. R I E T H , München. Bd. 1: Burgen und Feste
Plätze, 31995; Bd. 3: Bogen und Arkaden, 1973; Bd. 5: Treppen, 21985; Bd. 6: Ge-
wölbe, 31988; Bd. 7: Festungen, 1990; Bd. 8: Das Baudenkmal, 21994; Bd. 9: Städte,
1987; Bd. 10: Holzbaukunst, 1997. – C. M. H A R R I S (Hrsg.): Dictionary of Architec-
ture and Construction, New York u. a. 1975. – H.-J. K A DATZ : Wb. der Architektur,
Leipzig 1980. – J. Z AJAC : Beitr. zu einer dt.-frz.Terminologie der Baukunst unter
besonderer Berücksichtigung der Gotik, Frankfurt a. M. 1982. – H. J. C O WA N / P. R.
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1986. – M. L. A PELT : English-German Dictionary: Art History – Archaeology. Engl.-
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3. Überblicksdarstellungen
a) Allgemeines
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b) Epochen, Gebäudeformen, Bauformen


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Phänomen des engl. Gothic Revival im 18. Jh., Hildesheim 2004.

4. Einzelthemen
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Methodenlehre
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Architekturtheorie
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Bedeutung der Bauformen


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Baubetrieb, Bautechnik
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b) Gebäudeformen
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Hallenkirche
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Bayern und Österreich, München 1989. – F. B I S C H O F F : Anmerkungen zum Umbau
der Seitenschiffe des Ulmer Münsters unter Burkhard Engelberg (spätgot. Gewölbe-
konstruktion einschl. Rippenvorfabrikation und Einnistung). In: Gesch. des Kon-
struierens IV. Wölbekonstrukionen der Gotik 1. Konzepte SFB 230, Heft 33, Stuttgart
1990, 155 –191, bes. 172–179. – W. M Ü L L E R : Grundlagen got. Bautechnik, München
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Benediktbeuren, München 1988. – E. L A N D G R A F : Ornamentierte Bodenfliesen des
MA, Stuttgart 1993. [mit Lit.]
FREMDSPRACHIGES FACHGLOSSAR

Vorbemerkung
Die Angabe der englischen, französischen, italienischen und spanischen
Fachbegriffe unter den Artikeln erfolgt auf der Grundlage der Defini-
tionen in diesem Wörterbuch. Die folgenden fremdsprachig-deutschen
Glossare erschließen umgekehrt die Artikel vom fremdsprachigen Begriff
aus. Dabei entsprechen die deutschen Begriffe den Artikelstichwörtern
dieses Wörterbuchs; es empfiehlt sich daher, die Definition des deutschen
Fachbegriffs nachzuschlagen.
Bei der alphabetischen Einordnung gilt das gesamte Stichwort, z.B. ein
zusammengesetzter Terminus, als ein Wort in normaler Buchstabenfolge.
Daß auch bei technischen Begriffen nicht immer Übertragungen eins zu
eins möglich sind, versteht sich von selbst. In allen Sprachen gibt es gera-
de im Bereich der Architektur starke regionale Unterschiede im Begriffs-
gebrauch. Ein allgemein gebräuchlicher, verbindlich definierter Begriff
war daher nicht immer auszumachen, wurde aber angestrebt. Trotz gro-
ßer Anstrengungen konnten nicht für alle deutschsprachigen Begriffe ver-
bindliche fremdsprachige Bezeichnungen festgestellt, nicht alle Lücken
geschlossen werden. Bei Ergänzungs- oder Korrekturvorschlägen sind
Zuschriften an den Verlag sehr willkommen:
(Alfred Kröner Verlag, Reinsburgstr. 56, 70178 Stuttgart).

ENGLISCH-DEUTSCH
abacus Abakus alburn Splint
abacus flower Abakusblume alcazar Alkazar
abaton Abaton alcove Alkoven, Erker
abbey Abtei, Badia alignment Bauflucht, Reihung
abbey church Badia almonry Almosenhaus
above-ground Hochbau altar Altar
construction altar chest Altarschrein
abutment Kämpfer, Strebe- altar rail Altarschranken
pfeiler, Widerlager altar tomb Turmgrab
acanthus Akanthus alternating bands Schichtwechsel
Acropolis Akropolis alternating Stützenwechsel
acroterion Akroter, supports
Giebelreiter alure Wehrgang
ad quadratum gebundenes System ambo Ambo
adit, a.-level Stollen ambry Armarium
adytum Adyton ambulatory Ambulacrum,
aedicula Ädikula (Chor-) Umgang
Aeolian capital äolisches Kapitell amphiprostyle Amphiprostylos
aetoma, aetos Aetoma amphitheatre, Amphitheater
agora Agora am. amphitheater
agraffe Agraffe anchor beam Ankerbalken
airport Flughafen anchor bolt Zuganker
aisle Seitenschiff anchor Anker
alae Alae anchoring Verankerung
Fachglossar 568
ancone Tragstein architectural Architekturbild
angle brace Büge image
angle contraction Eckkontraktion architectural Bauornament
annexe, am. annex Annex ornament
annulet Schaftring, Wirtel architectural Architektur-
annulets Anuli representation darstellung
anta Ante architectural Bauplastik
anta capital Antenkapitell sculpture
antecabinet Antikabinett architectural style Baustil
antechamber Antichambre architectural Bausymbolik
antechoir Unterchor symbolism
antefix Antefix, Stirnziegel architectural Architekturtheorie
antependium Antependium, theory
Frontale architecture Architektur,
anthemion Anthemion Baukunst
apadana Apadana architecture Architekturmalerei
apartment Appartement painting
apex Scheitel architrave Architrav,
apex block Scheitelstein Hauptbalken
apex stone Schlußstein archivolt Archivolte
apodyterium Apodyterium archmullion alter Dienst
apophyge Ablauf, Apophyge, arcosolium Arcosolium
Escape arch stone Wölbstein
apothesis Anlauf arch stones Bogensteine
apotropaic image Neidkopf arena Arena
appareille Appareil,Verband ark Arche
apron Schurz armament Armierung
apron wall Fensterbrüstung armarium Armarium
apse Apsis, Chornische armature Beschlag
apsidal chapel Apsidialkapelle armoury, Zeughaus
apsidiole Apsidiole, am. armory
Nebenapsis arris Grat
apteral temple Apteraltempel arris beam Gratbalken
aqueduct Aquädukt arris fillet Gratleiste
arabesque Arabeske, Maureske arris rafter Gratsparren
arbour, am. arbor (Garten-) Laube arris vault Gratgewölbe
arcade cornice Arkadengesims arsenal Arsenal, Zeughaus
arcaded court Arkadenhof artesonado Artesonado
arcades Arkade(-nbögen), ashlar Haustein, Werk-
Laube stein, Quader
arcature Arkatur ashlar masonry Werksteinmauer-
arcade window Arkadenfenster werk
arc doubleau Gurtbogen ashlering Dachschalung
arch Bogen (innen)
arched frieze Bogenfries Asiatic Ionic kleinasiatisch-
arched portal Bogenportal order ionische Ordnung
arched window Bogenfenster assembly Montagebau
arch feint Blendbogen astragal Astragal, Rundstab
architect Architekt, astragal window Sprossenfenster
Baumeister atectonic atektonisch
architectural Architekturkritik atlas Atlant
criticism atrium Atrium, Lichthof
architectural Architektur- atrium house Atriumhaus
description darstellung attic Attika, Dachboden,
architectural Bauzeichnung Dachgeschoß,
drawing Mansarde
569 Englisch-Deutsch
Attic base attische Basis bartizan Erkertürmchen,
Attic storey, Attikageschoß Scharwachturm
am. Attic story base Basis, Postament
Attic Ionic attisch-ionische baseboard Fußleiste,
order Ordnung Sockelleiste
auditorium Auditorium baseline Fluchtlinie
aumbry Armarium basement Basement, Keller
auricle Ohr basement level Sockelgeschoß
Auvergne-type Auvergnatischer base moulding Fußgesims,
transept Querriegel Sockelgesims
awning Markise, basilica Basilika
Sonnensegel basin Cuvette
axial inclination Achsenneigung basket capital Kelchkapitell,
axis Achse Korbkapitell
axonometric Axonometrie bas-relief Flachrelief,
projection Basrelief
azulejo Azulejos bastide Bastide
bastile Bastille, Burg
bab Bâb bastille Bastille
back arch Laibungsbogen bastion Bastei, Bastion,
back fillet Fensteranschlag Bollwerk
back Dorsale, Rücken baston Rundstab
backing Hintermauerung baton Stab
baffle plate Abweiseblech, batten Lagerholz
Schlagleiste battery Batterie
bailiwick Ballei battlement Creneau, Zinne
balcony Altan, Balkon, baulk Balken
Erker bay Feld, Gewölbefeld,
baldachin Baldachin Joch
balk Balken bay window Auslucht
ballflower Ballenblume bead Stab
balloon-frame Ballon-Bauten bead and reel Perlstab
buildings beak Schnabel
balloon-frame Ballon-Bauten beam Balken
construction beam end Balkenkopf
ballroom Ballhaus beam head Balkenkopf
baluard Baluarde bearer Unterzug
baluster Baluster, Docke bearing Auflager
balustrade Balustrade bearing distance Stützweite
band Band, Bandeisen bearing wall Tragmauer
banded column Ringsäule bed Lager
band moulding Bandrippe bed-built joint Unterglied
baptistery Baptisterium bed course Lagerfuge
bar Riegel bed joint Lagerfuge
bar joist Gitterträger bed moulding Unterglied
bar tracery Stabwerk Beguine convent Beg(h)inenhof
barbacan Barbakane, bel étage Beletage
Hochwacht belfry Belfried,
bargeboard Windbrett Glockenturm
barizan Ausschuß bell cage Glockenstuhl
barn Banse, (Feld-) bell capital Kelchkapitell
Scheune, Grangie bell cot Glockengiebel
barracks Kaserne bellevue Bellevue
barrage Talsperre bell gable Glockengiebel
barrel vault Tonnengewölbe bell roof Glockendach
barricade Barrikade bell stupa Glockenstupa
Fachglossar 570
bell tower Glockenturm bower Kemenate, Laube
belt course Gurtgesims bowl Cuvette, Schale
belvedere Aussichtstempel, bowtell Dreiviertelstab,
Belvedere Dienst
bema Bema box Koffer
bench Sohlbank box altar Kastenaltar
benching Abtreppung box gutter Kastenrinne
Benedictine choir Staffelchor brace Knagge
berm Bankett, Berme bracket Kragstein
bevel Abgratung, branch tracery Astwerk
Schmiege breach Bresche
bill Schnabel breakwater Wellenbrecher
billet Rollenfries breast moulding Brüstungsgesims
billet moulding Würfelfries breast wall Epaulement
binder Binder breastwork Brustwehr
binding agent Bindemittel brick Backstein
binding piece Zange brick Backsteinbau
binding stone Binder construction
bird's-eye Vogelperspektive brick floor Ziegelboden
perspective bridge Brücke
bladder ornament Schneuß bridge chapel Brückenkapelle
blank window Blendfenster bridgehead Brückenkopf
blind arcade Blendarkade, bridge tower Brückenturm
Rundbogenfries bridle joint Einhälsung
blind arch Blendbogen broach post Hahnebaum,
blind door Blendtüre Helmstange
blind gable Blendgiebel broken ceiling gesprengte Decke
blind gallery Scheinempore broken gable gesprengter Giebel
blind glazing Blankverglasung bud capital Knospenkapitell
blind niche Blendnische building Gebäude,
blind ornament Blende Baukörper
blind rosette Blendrosette building block Baustein
blind tracery Blendmaßwerk, building clamp Balkenanker
Schleierwerk building code Bauordnung
blind triforium Blendtriforium, building group Baugruppe
Scheintriforium building Bauinschrift
blind vault Scheingewölbe inscription
blind window blindes Fenster, building line Fluchtlinie
Blendfenster building period Bauperiode
block (of houses) Baublock building phase Bauabschnitt (zeitl.)
board Brett building pit Baugrube
boast bossieren building plan Bauplan
Bohemian vault böhmische Kappe building plot Bauplatz
bolster Sattelholz building section Bauabschnitt
boltel Dienst (räuml.)
bond Verband building unit Bauelement
bone house Beinhaus bulbous dome welsche Haube
bonnet Bonnet bulkhead Trennwand
bosket, bosquet Boskett bull capital Stierkapitell
boss Bosse bull's-eye Ochsenauge
bottom boom Untergurt bull's-eye glass Butzenscheiben
bottom step Antritt bulwark Propugaculum,
boulder Findling Vormauer
bouleuterion Buleuterion bundle pier Bündelpfeiler
boulevard Boulevard bungalow Bungalow
bow Bogen, Bug bunker Bunker
571 Englisch-Deutsch
burial church Coemetrialkirche, casing Ummantelung
Memoria casino Kasino
butment Widerlager cast vaulting Gußgewölbe
butt joint Gerader Stoß castellum Kastell
buttress Strebepfeiler castle Burg
buttressing Strebewerk castle chapel Burgkapelle,
buttress wall Strebemauer Schloßkapelle
Byzantine dome byzantinische castle gate Burgtor
Kuppel castle town Burgstadt
catacomb Katakombe
cabin Hütte catafalque Katafalk
cabinet Kabinett catapult Ballistarium
cable construction Seilkonstruktion cathedra Kathedra
cable (-suspended) Seildach cathedral Bischofskirche,
roof Dom, Kathedrale
calathus Kalatos Catherine wheel Katharinenrad
caldarium Caldarium catholicon Katholikon
calibre, am. caliber
Lehre cat's-head tile Kaffziegel
calotte Kalotte cauldron Kessel
camarín Camarin cavalier Kavalier
camber Pfeil, Pfeilhöhe cavalier Kavalierriß
camber (of arch) Bogenpfeil perspective
camp Lager cavalier projection Kavalierriß
campanile Kampanile cave church Höhlenkirche
canal Gracht cave temple Felsentempel,
cancelli Cancelli Höhlentempel
(Kanzellen), ceiling Decke, Rabitzgewöl-
Chorschranken be, Rabitzdecke
candelabrum Kandelaber cell Zelle, Klause
candle beam Triumphbalken cellar Keller
canephora Kanephore cemetery Friedhof
canopy Vordach cemetery street Gräberstraße
cant Wasserschlag cenotaph Ehrenmal, Keno-
cantilever Auskragung taph, Scheingrab
cantilevered arch Kragbogen centering Lehrgerüst
cantilevered beam Kragbalken central perspective Zentralperspektive
cantilevered Kragträger central-plan Zentralbau
girder building
cantilevered roof Kragdach central-plan space Zentralraum
cantilevered freitragende chamber Gemach, Kammer,
staircase Treppe Stube
cantilevered wall freitragende Wand chamfer Abgratung, Fase,
cantoned kantoniert abfasen
capital Kapitell, Capital- chamfered Schmiege
linie, Knauf moulding
Capitol Kapitol chamfered rusti- Polsterquader
caravansary, Karawanserei cation, c. stone
caravanserai channel Fallrohr, Kehle
carriage house Remise chapel Kapelle
cars Schicht chapel for Beichtkapelle
cartouche Kartusche confession
caryatid Karyatide chaplet Perlstab
cascade Kaskade chapter house Kapitelhaus
casemate Kasematte chapter room Kapitelsaal
casement Fenstereinfassung charnel house Karner, Beinhaus
casement fastener Einreiber-Verschluß charter-house Kartause
Fachglossar 572
checkerboard Schachbrettfries collar beam Kehlbalken
frieze collegiate church Stiftskirche
chemist's shop Apotheke collier Säulenhals
chevet Chorhaupt colonnade Kolonnade,
chevron Zahnfries Säulengang
chevron arch Zackenbogen colossal order Kolossalordnung
chimney Esse, Kamin, colosseum Kolosseum
Schornstein columbarium Kolumbarium
chimney flue Abzugskamin column Säule, Stütze
chimneyhead Schornsteinaufsatz column basilica Säulenbasilika
chimney hood Rauchfang column drum Säulentrommel
chip carving Kerbschnitt columned hall Säulenhalle,
choir Chor Säulensaal
choir arch Chorbogen columned portal Säulenportal
choir bay Chorjoch column Ehrensäule
choir chapel Chorkapelle monument
choir loft Empore column orders Säulenordnungen
choir screen Chorschranken, column portico Säulenportikus
Chorgitter comb Kamm
choir stalls Chorgestühl commandery Komturei
choragic choregisches commodité Commodité
monument Monument community center Gemeindehaus
chord Kämpferlinie compartment Gefach
church architecture Sakralbau compass roof Tonnendach
church buildings Kirchenbauten composite capital Kompositkapitell
ciborium Ziborium composite order Kompositordnung
cinquefoil Fünfblatt, Fünfpaß compound pier Bündelpfeiler
circular pier Rundpfeiler concave mould Hohlkehle
circumvallation Enceinte, concave moulding Kehlgesims
Mauerring concealed door Tapetentür
circus Circus conch Konche
cistern Zisterne concrete Beton
citadel Zitadelle, Stadtkrone confessio Konfessio
cithara Zither conical vault Kegelgewölbe,
city Stadt Trichtergewölbe
city centre, Stadtkern connexion, Anschluß, Verband
am. city center am. connection
city gate Stadttor conservatory Wintergarten
city wall Stadtmauer console Konsole, Kraftstein,
civic buildings Bürgerbauten Notstein, Tragstein
clasp Agraffe console cornice Konsolgesims
clearstory Lichtgaden, construction Bauriß
Obergaden drawing
clinker Klinker construction Bauweise
clock Zwickel method
cloister Klausur, Kreuzgang construction site Baustelle
cloister vault Klostergewölbe continuous beam Durchlaufträger
cloth hall Gewandhaus continuous Bankett
clustered column Bündelsäule foundation
coach house Remise continuous girder Durchlaufträger
coating Ummantelung convent Konvent
cob construction Pisébau (-weise) conventionalize stilisieren
cocking Verkämmung coparcenary castle Ganerbenburg
coffer Kassette coping Couronnement
coffered ceiling Felderdecke coping stone Abdeckstein
cogging Verkämmung corbel arch unechter Bogen
573 Englisch-Deutsch
corbel piece Sattelholz crossing Vierung
corbel Balkenstein, Kon- crossing dome Vierungskuppel
sole, Kraftstein, crossing pier Vierungspfeiler
Kragstein crossing tower Vierungsturm
corbie gable Staffelgiebel cross lath Windrispe
core Kernwerk crosspiece Traverse
Corinthian order korinthische cross rib Kreuzrippe
Ordnung cross springer Gratbogen,
corner bond Eckverband Kreuzbogen
corner cogged Eckkamm cross stay Kreuzband
joint cross vault Kreuzgewölbe
corner Eckpilaster cross window Fensterkreuz
construction crown Krone, Scheitel,
cornerstone Grundstein Bekrönung
cornice Gesims crown joint Scheitelfuge
corona Corona crowstep gable Treppengiebel
corps de logis Corps de logis cruciform pier Kreuzpfeiler
corridor Korridor, Gang crusader's castle Kreuzfahrerburg
cottage, tied c. Kate crypt Krypta
counterfort Strebepfeiler cryptoporticus Cryptoporticus
countermure Futtermauer cubiculum Cubiculum
counterscarp Contrescarpe cubiform capital Würfelkapitell
counting house Kontor cupola Kuppel
couple Dachgespärre curia Kurie
coupled gekuppelt curtain Kurtine
coupled pilaster Doppelpilaster curtain wall Curtainwall,
coupled rafters Bundgespärre Schildmauer,
course Schicht Vorhangfassade
coursed masonry lagerhaftes curvature Kurvatur
Mauerwerk cushion Polster
court Hof cushion capital Würfelkapitell
courthouse Gerichtsgebäude cut stone Quader
cover Schornsteinaufsatz, cyclopean Zyklopen-
Überzug masonry mauerwerk
covered walk Foyer, Wandelhalle cyma Karnies, Kyma
covering aufkröpfen cymatium Karniesrinne
coverlet Überzug
craal (kraal) Kraal dais Dagnum, Estrade
crack Riß dam Staudamm,
craftman's house Handwerkerhaus Talsperre
creeping rafter Schifter dance hall Ballhaus, Tanzhaus
crematorium Krematorium dead facade Blendfassade
crenel, crenelle Creneau dead floor Blindboden
crenelated wall crenelierte Mauer dead space gefangener Raum
crepidoma Krepidoma dead wall Blendmauer
crest Crete, Dachkamm, deal (Holz-)Bohle, Diele
Mauerkrone decastyle Dekastylos
crest tile Firstziegel, decor Dekor
Kammerziegel decoration Dekoration
Cretan column kretische Säule decorative gable Ziergiebel
crockery Steinzeug decorative painting Fassadenmalerei
crocket Krabbe, Nase decorative vault Ziergewölbe
crop Kreuzblume deflector Abweiser
cross Kreuz demilune Demilune
cross beam Holm, Riegelbalken denticulation Verzahnung
cross bond Kreuzverband dentil Zahnschnitt
Fachglossar 574
dependency Communs double door Doppeltür
depressed Kesselgewölbe double jack rafter Doppelschifter
domical vault double monastery Doppelkloster
desert palace Badia double pilaster Doppelpilaster
diaconicon Diakonikon double-pitch roof Giebeldach
diagonal arch Diagonalbogen double shell Doppelschalen-
diagonal bond Stromschicht dome kuppel
diagonal bracing Dreieckverband double vault Doppelgewölbe
diagonal rib Diagonalrippe double window Doppelfenster
diagonal strut Kreuzstrebe, dovetail Schwalbenschwanz
Kreuzholz dowel Dübel
diamond work Diamantierung dowel joint Verdübelung
diazoma Diazoma dowelling Verdübelung
diglyph Diglyph draft lobby Windfang
Diocletian diokletianisches drain Graben, Gosse,
window Fenster, Gracht
Thermenfenster drainage Abzugsgraben
dipteral temple Dipteros drapers' guild Gewandhaus
dipylon Dipylon drapery Draperie, Faltwerk
discharge spout Ablaufrinne drawbridge Zugbrücke
discharge wall Dechargemauer drawn step gezogene Stufe
discharging arch Entlastungsbogen, draw-well Ziehbrunnen
Überfangbogen dressing Steinbearbeitung
display case Schaukasten dressing-room Anrichte
distinction Unterscheidung drip molding Kaffgesims
ditch Graben, Gracht drip (nose) Wassernase
divergence Divergenz drove scharrieren
dodecastyle Dodekastylos dry construction Montagebau
dog Knagge dry wall Trockenmauerwerk
dogtooth ornament Hundszahn dungeon Kerker
dolmen Dolmen dust-pan dormer Schleppgaube
dome Dom, Kuppel dwarf gallery Zwerggalerie
domed roof Kuppeldach dwarf rafter Schifter
domical vault Domikalgewölbe,
Klostergewölbe ear Ohr
donjon Bergfried, Donjon, ear of corn Ähre
Wohnturm east apse Ostapsis
door Tür eaves Traufe, Abtraufe,
door frame Türstock, Dachtraufe
Blendrahmen eaves board Stirnbrett
door handle Klinke eaves moulding Dachgesims
door leaf Türblatt échauguette Scharwachturm
doorsill Türschwelle edge bond Eckverband
Doric order dorische Ordnung edifice Gebäude
domed basilika Kuppelbasilika egg and dart Eierstab
dormer rafter Reitersparren (pattern)
dormer window Dachfenster, Egyptian cross Antoniuskreuz
Gaube, Dacherker, Egyptian hall ägyptischer Saal
Kaffenster elevation Aufriß
dome-shaped Kuppelbasilika elliptical arch Ellipsenbogen
basilika elliptical vault elliptisches
dormitory Dormitorium Gewölbe
double choir doppelchörige emblem Emblem
Anlage embrasure Schießscharte, Em-
double cushion Doppelwürfel- brassure, Fenster-
capital kapitell nische, -laibung
575 Englisch-Deutsch
embroidery green Broderieparterre eyebrow window Fledermausdach-
emergency stairs Nottreppe fenster
Empire Kaiserstil eyelet Luke
enceinte Bering, Enceinte,
Ringmauer, Zingel facade Fassade, Front
enclosed area umbauter Raum facade Fassadenabwicklung
enclosing wall Bering, Mauerring, development
Umfassungs- facade painting Fassadenmalerei
mauern, Zingel facade tower Fassadenturm
enclosure Zwinger face arch Stirnbogen
enfilade Enfilade facet Facette
engaged column Dreiviertelsäule, face work Verblendung
Wandsäule facing Verblendung
engaged pier Wandpfeiler facing brick Verblender
English bond englischer Verband, facing masonry (Ver-) Blendmauer-
Blockverband werk
English cross bond holländischer facing stone Blendstein
Verband facing tile Verblender
English landscape englischer Garten fagot Faschine
garden faience Fayence
engobe Engobe fair-faced concrete Sichtbeton
entablature Gebälk false arch unechter Bogen
entering catch Einreiber-Verschluß false ceiling Einschub, Fehl-
entrance hall Foyer, Hausflur boden, Zwischen-
entrenchment Schanze decke
entresol Mezzanin false door Scheintür
episcopal church Bischofskirche false vault falsches Gewölbe
epistle desk Epistelpult falsework Lehrgespärre
epistle-side Epistelseite, family tower Geschlechterturm
Männerseite fanlight Oberlichte
epistyle Epistylion fan-shaped window Fächerfenster
epitaph Epitaph fan vault Fächergewölbe,
escalator Rolltreppe Perpendiculär-
escape Escape gewölbe
escarp Böschung fan vaulting Strahlengewölbe
escarp gallery Escarpengalerie farm Gehöft
escutcheon Schild farmhouse Bauernhaus, Farm
esplanade Esplanade farmstead Gehöft
euthynteria Euthynterie fascia Faszien
exedra Exedra fascine Faschine
exhibition halls Messebauten fence Zaun
exonarthex Exonarthex fender pole Radabweiser
expanded metall Streckmetall fenestella Fensternische
expansion joint Dehnfuge festoon Feston
exposed concrete Sichtbeton field church Feldkapelle
exterior dome Schutzkuppel, fieldwork Feldschanze
Außenkuppel figural capital Figurenkapitell
exterior plaster Außenputz, figural frieze Figurenfries
Feinputz figure Schaubild
exterior pulpit Außenkanzel filigree Filigran
exterior ramp Außenrampe filler Füllholz
exterior stair Freitreppe, fillet Band, Saumleiste
Außentreppe final coat Feinputz
exterior walls Außenmauern finial Kreuzblume
eye Auge, Nabel, finishing coat Feinputz
Rauchloch fire escape Feuertreppe
Fachglossar 576
fire wall Brandmauer fortress gate Burgtor
firring Aufschiebling fortress town Burgstadt
first step Antritt forum Forum
fish plate Lasche foundation Fundament
Flamboyant (style) Flamboyant, foundation arch Fundamentbogen
Flammenstil foundation stone Grundstein
flange flanschen fountain (Spring)- Brunnen
flank Flanke fountain house Tonsur
flap tile Kremper four-centred arch, Tudorbogen
flashing Abweiseblech am. four-
flat Appartement, centered arch
Wohnung frame Rahmen
flat arch Flachbogen, frame of joists Balkenlage
Sturzbogen framework (Fachwerk-) Gerüst
flat barrel vault Flachtonne framing Balkenlage
flat dome Flachkuppel framing arch Überfangbogen
flat roof Flachdach French garden französischer Park
flattening Abplattung French order französische
flat tile Biberschwanz, Ordnung
Flachziegel, French window Fenstertür
Plattenziegel fresco painting Freskomalerei
flight Lauf friars' churches Bettelordenkirchen
flight of stairs Treppenlauf frieze Fries
floor Fußboden, Etage, front Front
Stockwerk frontal Fenstergiebel,
floor batten Lagerholz Frontale
flooring Fußboden, frontal perspective Frontalperspektive
Balkenlage frontispiece Frontispiz
flower capital Blütenkapitell fronton Fenstergiebel
(Egyptian) front side Stirn
fluting Kanneluren, front wall Stirnwand
Riefelung funerary chapel Grabkapelle
flying buttress Strebebogen funerary temple Grabtempel
flying (monk) bond märkischer Verband
foil Paß gable Giebel
folding door Falttür gableboard Windbrett
folding partition Faltwand gable(d) house Giebelhaus
folding shutter Klappladen gable moulding Giebelgesims
folds Faltwerk gable ornament Giebelzier
foliage Blattwerk, gable post Giebelsäule
Laubwerk gable roof Giebeldach
foliate mask Blattmaske gable tower Giebelturm
foliated capital Laubkapitell galilee Galilaea
foot brace Fußband, Fußstrebe gallery Altan, Empore,
footpath Beischlag (-numgang),
forked mortice and Scherzapfen Galerie, Laufgang,
tenon joint Söller
formeret Schildbogen gallery of kings Königsgalerie
fort Fort, Kastell gap site Baulücke
fortification Befestigung garden Garten
fortified building Wehrbau garden city Gartenstadt
fortified church Riese,Wehrkirche garden house Laubenhaus
fortified tower Wehrturm gargoyle Wasserspeier
fortress Festung, Burgus, garland Kranz
Fort, Wehrbau garret Dachboden
fortress chapel Burgkapelle gate Tor
577 Englisch-Deutsch
gatehouse Torhaus guardstone Prellstein
gate of honor Ehrentor guildhall Zunfthaus
gate tower Torturm gun turret Geschützturm
gateway Pforte, Tor gutter Ablaufrinne, Dach-
gauge (Blech-) Lehre rinne, Fallrohr,
geison Geison Gosse, Rinne,
gemel window Zwillingsfenster Rinnstein
German order deutsche gutter brace Rinneisen,
Säulenordnung Balkenanker
ghetto Ghetto gutter hanger Rinneisen
giant Gigant gynaeceum Gynekeion
girder Dachbalken,
Unterzug, Träger hagioscope Hagioskop
glacis Abdachung, Glacis half-beam Stichbalken
glass block Glasbaustein, half hip roof Krüppelwalmdach,
Glasziegel Schopfwalm
glass brick Glasbaustein, half-timber Halbholz
Glasziegel half-timbered Fachwerkbau
glass door Fenstertür, Glastür construction
glass house Glashaus half-tunnel vaultHalbtonne
glass roof Glasdach hall Halle, Saal(bau),
glass roundel Butzenscheiben Diele
glass tile Glasziegel hall choir Hallenchor
glazed bricks Baukeramik hall church Hallenkirche,
glyptotheca Glyptothek Saalkirche
golden hall goldene Halle hall nave Hallenlanghaus
golden section goldener Schnitt hall of mirrors Spiegelgalerie
gore Zwickel hall transept Hallenquerhaus
gorge Säulenhals halved joint Überblattung
Gospel side Frauenseite, halving Überblattung
Evangelienseite hamlet Weiler
Gothic bond gotischer Verband hammam Hammam
grain silo Kornhaus handle Stiel
granary Speicher handrail Handlauf
grange Grangie, Scheune hangar Hangar
grate Gatter, Gitter hanging truss Hänge-Spreng-
grave Gruft (frame) werk, Hängewerk
great hall Aula harem Harem
Greek cross griechisches Kreuz hatch Luke
Greek key Mäander hatched moulding Sägezahnverzierung
Greek order griechische haunch Voute
Säulenordnung H-beam Doppel-T-Träger
greenhouse Gewächshaus head Kopf, Rähm
grid Raster height of apex Scheitelhöhe
griffe (Eck-) Klaue, height of a pier Pfeilerhöhe
Eckknolle height of camber Pfeilhöhe
groin arch Kreuzbogen helicline Wendelrampe
groin vault (Kreuz-) helix Helikes
Gratgewölbe helm roof Rhombendach
groove Kehle, Nut helve Stiel
grotesque Groteske herm Herme
grotto Grotte hermitage Klause
ground floor Parterre, herringbone Ähre, Fischgrat
Erdgeschoß herringbone work Ährenwerk
ground plan Grundriß,Tracé herse Fallgatter
groundsill Grundschwelle hexastyle Hexastylos
Fachglossar 578
H-girder Doppel-T-Träger illusionistic Scheinarchitektur
high altar Choraltar architecture
high-pitched roof Kronendach, imbrex Imbrex
Ritterdach imperial cathedral Kaiserdom
high relief Hochrelief imperial palace Pfalz
high tomb Turmgrab impost Auflager, Kämpfer
high wall hohe Wand impost level Kämpferhöhe
hinge Angel, Gelenk, incrustation Inkustration
Scharnier indenting Verzahnung
hinged arch Gelenkbogen industrial building Industriebau
hinged column Pendelstütze inferior purlin Fußpfette
hinged frame Gelenkrahmen infill Ausfachung
hinged (window) Schlagladen infirmary Infirmarie,
shutter Krankenhaus
hip Walm inflected arch Sternbogen,
hip a roof abwalmen Vorhangbogen
hip (jack) rafter Gratschifter, inlay, wood i. Intarsia
Gratsparren inn Gasthaus, Herberge
Hippodamian hippodamisches inner walls Innenmauern
system System intarsia Intarsia
hippodrome Hippodrom intercolumnation Interkolumnium,
hip tile Gratziegel Säulenweite
horizontal joint Unterglied interior space umbauter Raum
hollow Einziehung interior walls Innenmauern
hollow block Hohlblockstein interlace Bandgeflecht,
hollow brick Hohlziegel Flechtband
hollow clay block Hourdidecke interlacing Bandelwerk, Band-
floor verschlingung
hollow masonry Hohlmauerwerk interlacing arches Kreuzbogenfries
hollow out abkehlen interlocking tile Falzziegel
Holy Sepulchre heiliges Grab intermediate rafters Leergespärre
horizontal (longi- Längsverband invected capital Faltenkapitell
tudinal) bracing Ionic order ionische
horizontal drift Seitenschub Säulenordnung
horizontal thrust Horizontalschub isometric projection Isometrie
horseshoe arch Hufeisenbogen
hospice Hospiz jack rafter Schifter
hospital Hospital, Kranken- jalousie Jalousie
haus jamb Gewände, Laibung
hostel Herberge jambstone Fenstergewände
house Haus jettied truss Freigespärre
hunting castle Jagdschloß jetty Auskragung, Mole
hut Baracke, Hütte jib door Tapetentür
hypethral temple Hypethraltempel joggle post Hängesäule
hypocaustum Hypokausten joining Stoß
hypogeum Hypogäum joint (Arbeits-, Bau-)
hypostyle hall Hypostyl, Säulen- Fuge, Scharnier
saal, Säulenhalle jubé Doxale
hypotrachelium Hypotrachelion junction Anschluß, Knoten

I-beam Doppel-T-Träger kalathos Kalatos


ice apron Eisbrecher katholikon Katholikon
iconostasis Ikonostasis keep, castle k. Bergfried,Verlies
ideal city Idealstadt kerb, k.stone Prellstein
ideal plan Idealplan kerkis Kerkides
I-girder Doppel-T-Träger kettle Kessel
579 Englisch-Deutsch
keyhole window Schlüssellochfenster lifting window Hebefenster
keystone Schlußstein lighted triforium durchlichtetes
King Arthur's Artushof Triforium
Court lighthouse Leuchtturm
king post Firstsäule, Spitz- light shaft Lichtschacht
säule, Hängesäule light well Lichtschacht
knee Winkelholz line Tracé
knob Knauf, Knolle, linenfold Faltwerk
Nase lining Bekleidung, Futter,
knocker Türklopfer Aufkröpfen
knot Knolle, Knorre, link Gelenk
Knoten lintel Fenstersturz, scheit-
knotted column Knotensäule rechter Sturz,
knurl Knorre Sturzriegel,
kremlin Kreml Türsturz
lip Leistenziegel
labyrinth Labyrinth lobby Foyer
lacunar Kassette lobe Paß
Lady chapel Marienkapelle lock Schloß
lancet window Lanzettfenster loculus Nischengrab
land pier Landpfeiler lodge Hütte
landing Podest,Treppenab- loft Dachboden
(of staircase) satz log construction Blockbau
lantern Laterne, Dachauf- long-and-short Lang- und
bauten work Kurzwerk
lararium Lararium longitudinal oval Längsoval
latch Klinke longudinal wall Längswandbauweise
lateral chapel Einsatzkapellen construction
lateral protruding Seitenrisalit lookout tower Wartturm
facade bay looped vault Schlingrippen-
lateral thrust Seitenschub gewölbe
lath, lathing Latte, Putzträger loophole Schießscharte
Latin cross lateinisches Kreuz lot Parzelle
latrina, latrine Latrine, Abtritt lotus column Lotussäule
lattice Gatter, Gitter(fries) louver, l. window Dachhaube,
lattice girder Gitterträger Schallöffnung
lattice truss Gitterträger low relief Flachrelief
latticework Flechtwerk lower church Unterkirche
lavabo Lavabo, Tonsur lozenge Raute
lavatory Lavatorium, Klosett, lozenge fret Rautenfries
Retirade lozenge roof Rautendach
lavra Lawra lucarne Dachluke
lay altar Laienaltar lune Zwickel
layout Tracé lunette Stichkappe
lead glazing Bleiverglasung luthern Dachhaube
leaf Blatt
leaf and dart Blattwelle machicolation Maschikuli,
leaf capital Blattkapitell Pechnase
lean-to roof (freitragendes) madrasah, madrassa Medrese
Pultdach magazine Magazin
lectern Lesepult Magdalen Chapel Bußkapelle
lecture hall Auditorium main facade Schaufassade
leveling course Ausgleichsschicht main girder Hauptbalken
library Bibliothek main storey, Hauptgeschoß
lierne vault Zellengewölbe am. story
lifting door Hebetür manner Manier
Fachglossar 580
manor house Manor House monastic church Klosterkirche
mansard roof Mansarde, monkey Bär
Mansarddach monks' choir Mönchschor
mansion Wohnhaus monopteral temple Monopteros
mantel Mantel, Rauchfang monument Denkmal
mantelpiece Kaminaufsatz monumental Torbau
manteltree Rauchfangholz gateway
market hall Markthalle mooring Verankerung
marketplace Marktplatz mortar Mörtel
marquetry Marketerie mortise Nut, (Holz-)
martyrium Martyrium Zapfen
mascaron Maskaron mortising Verzapfung
masonry Mauerwerk, mortuary chapel Grabkapelle
Steinwerk mosaic Mosaik
mason's guild Bauhütte mosque Moschee
mason's mark Meisterzeichen motel Motel
mason's workshop Bauhütte motorway Rasthaus
mast Mast restaurant
matroneum Matroneum motte Motte
mausoleum Mausoleum mouchette Schneuß
meander Mäander mould abkehlen
medallion Medaillon moulded brick Formstein
medium Bindemittel moulding, Gesims, Leiste
megalithic Megalith-Bauten am. molding
buildings mountain Berg
megalithic tomb Ganggrab, M-roof Sägedach
Steinkammer mud plaster Lehmputz
megaron Megaron mud walling Lehmbau (-weise)
memorial builing Memorialbau mullion Fensterpfosten,
memorial church Denkmalkirche, Setzholz
Martyrium multifoil Vielpaß
menhir Menhir multifoil arch Vielpaßbogen
merlon Zinnen multi-storey Geschoßbau
merlon window Zinnenfenster building,
meta Meta am. multistory
metope Metope mural painting Wandmalerei
mews Marstall mushroom column Pilzstütze
mezzanine Mezzanin mushroom floor Pilzdecke
mica Marienglas mutule Dielenkopf
mikvah Mikwe
militia Landwehr nailed roof framing Nagelbinder
minbar Mimbar nailhead Nagelkopf
mine Mine naiskos Naiskos
minster Münster narthex Narthex
mint Münze naumachia, Naumachie
mirrored ceiling Spiegeldecke naumachy
miserere, Miserikordie nave Langhaus, Schiff,
misericord Nabel
mitre, am. miter Gehrung neck Hals
moat, fortress m. Halsgraben necking Halsring
moated castle Wasserburg, neck moulding Halsring
Wasserschloß necropolis Gräberstadt,
model Baumodell Nekropole
module Modul nerve Rippe
mole Mole net vault Netz-, Rauten-
monastery Kloster Zellengewölbe
581 Englisch-Deutsch
newel, n. post (Treppen-) Spindel outer wall Vormauer
newel vault Spindelgewölbe outlet Abschlag
niche Nische outside stair Freitreppe
node Knoten outwall Umfassungsmauern
notched Kerbzinne outwork Vorwerk
crenellation overdoor Supraporte
notched moulding Sägezahnverzierung overhang Überhang
notching Verkämmung overhanging roof Vordach
nozzle Schnabel overlap Überschneidung
nun Nonne oylet Schlitzfenster
nun's gallery Nonnenempore
nuraghe Nurage palace chapel Palastkapelle,
nymphaeum Nymphaeum Schloßkapelle
palace Palast, Schloßbau
obelisk Obelisk palisade Palisadenbau
oblique cornice Schräggesims palmette Palmette
oblique projectionSchrägriß palmette frieze Palmettenfries
observatory Observatorium palmiform column Palmensäule
octagon Achteck, Oktogon palm vault Palmengewölbe
octastyle Okastylos pane Fensterscheibe
oculus Okulus, panel Feld, Paneel,
Rundfenster Füllung
office building Bürohaus panel board Füllbrett
ogee arch Kielbogen, panel construction Plattenbauweise
Eselsrücken paneled door Rahmen- und
ogee moulding Birnstab Füllungstür
old people's home Altersheim paneling Täfelwerk
olive Olive pantile Dachpfanne
onion-domed Zwiebelturm pantiled roof Pfannendach
tower pantry Anrichte
opaion Nabel, Opäum, papyrus column Papyrussäule
Rauchloch papyrus-bundle Papyrusbündelsäule
open construction offene Bauweise column
open stair Freitreppe parabolic arch Parabelbogen
opus Gußmauerwerk paradise Paradies
caementicium parallel ribbed Parallelrippen-
opus figuratum figurierter Verband vault gewölbe
oratory Bethaus parapet Brüstung,
orbel capital Kelchkapitell Brustwehr
orchestra pit Orchestergraben paravent Paravent
organ loft Orgelempore parcel Parzelle
oriel Chörlein, Erker parget Stuck
(-fenster), parish church Pfarrkirche
Wetterdach parish hall Gemeindehaus
orientation Orientierung park Park
orillion Orillon parking garage Parkhaus
ornament Ornament parlour, am. parlor Empfangszimmer
ornamental gable Schaugiebel parlour, unheated p. Pesel
orthostat Orthostat parquet Parkett, am. Parterre
Osiris pillar Osirispfeiler partition (Bund-,Trenn-)
ossuary Beinhaus Wand
oubliette Angstloch partition arch Scheidbogen
outer courtyard Zwinger partition wall Scheidewand
outer crypt Außenkrypta passage Gang
outer dome Schutzkuppel passagewary Durchfahrthaus
outer garments Oberzug building
Fachglossar 582
patrician house Patrizierhaus plinth Plinthe
pattern Muster plug (wooden p.) Holznagel
pavement Estrich, Pflaster podium temple Podiumstempel
pavilion Pavillon point block Punkthaus
pedestal Piedestal, building
Postament, Sockel pointed arch Spitzbogen
pediment Aetoma, Giebelfeld pointed barrel Spitztonne
peg Dübel vault
pellet moulding Scheibenfries pointed quatrefoil Vierblatt
pendant Abhängling, pole Mast, Staken
Pendant pole plate Dachschwelle
pendentive Gewölbeschale, Polish bond polnischer Verband
Pendentif polychromy Polychromie
pentagram Pentagramm polygonal choir Polygonchor
penthouse Penthouse polygonal Polygonal-
perforated brick Lohstein masonry mauerwerk
pergola Pergola polygonal spire Turmhelm
peristyle Peristyl polygonal system Polygonalsystem
perpendicular Perpendiculär- pomel, pommel Turmknopf
vault gewölbe pontoon (ponton) Pontonbrücke,
perron Perron bridge Schiffbrücke
Persian column persische Säule poop Dachstuhl, Gebinde
perspective Perspektive poorhouse Armenhaus
pharmacy am. Apotheke porch am. Torhalle, Veranda,
pheasant-house Fasanerie Vorhalle, Wind-
picture frame stage Guckkastenbühne fang, Laube
pier Pfeiler portal Portal
pier arch Schwibbogen portcullis Fallgatter
pier buttress Pfeilervorlage portico Portikus, Laube
pilaster Pilaster, Wandpfeiler portiere Portière
pilaster church Wandpfeilerkirche post Mast, Pfosten, Stiel
pile construction Pfahlbau post-and-beam Ständerbau
pile work Pfahlbau construction
pillar Pfeiler, Stütze postern Ausfalltor, Pforte,
pillory Staupsäule Poterne
pin Stift, wooden p.: prayer chapel Bethaus
Holznagel predella Altarstaffel, Predella
pine cone Pinienzapfen prefabricated Bauelement
pinnacle Fiale, Pinakel building unit
pipe Pfeife prefabrication Vorfertigung
pit Schacht prelature Prälatur
pitch Stichhöhe principal rafter Hauptsparren
pivot Angel principal shaft alter Dienst
place Ort, Platz priory Priorat
plain tile Biberschwanz prison Kerker, Gefängnis
plan Bauriß private chapel Hauskapelle
planetarium Planetarium profile Profil
plank Diele, (Holz-)Bohle projecting roof Abdach,Vordach
plank ceiling Bohlendecke projection Projektion, Risalit,
plank wall Bohlenwand Vorlage
plaster Putz proportion Proportion
plaster coat Putzhaut proportional key Proportions-
plaster floor Estrich (scheme) schlüssel
plate Platte propylaeum Torbau
platform Altan,Tribüne proscenium Proszenium
pleasure palace Lustschloß protecting roof Schutzdach
583 Englisch-Deutsch
proto-Doric protodorische Säule reinforced Eisenbeton,
column concrete Stahlbeton
provostship Propstei reinforcement Bewehrung
Prussian vault preußische Kappe reinforcement Moniereisen
public house Gaststätte steel, Moniergewebe
pulpit Kanzel relief Relief
pulpit altar Kanzelaltar relief orthostat Relieforthostaten
pulpit house Kanzelhaus relieving arch Entlastungsbogen,
pulvinus Pulvinus Überfangbogen
purlin (Dach-) Pfette relieving wall Dechargemauer
push Schub Renaissance Knorpelwerk
putlog holes Gerüstlöcher scrollwork
pyramid Pyramide rental housing Miethaus
pyramid roof Pyramidendach repetition Rapport
residence Wohnhaus
quadratura Quadratur residential building Wohnbau
quarry stone Bruchsteine respond Dienst
quarter round Viertelstab restaurant Gasthaus
quatrefoil Vierpaß rest stop Rasthaus
quoin Eckquader retable (Altar-) Retabel
retaining arch Erdbogen
rabbet Anschlag, retaining wall Epaulement,
Fensterlaibung Futtermauer
radial Radial reticulated vault Netzgewölbe
radial city Radialstadt retrochoir Scheitelkapelle
radiating chapel Apsidialkapelle reveal Türlaibung
radiating chapels Kapellenkranz revetment Bekleidung
rafter Sparren revolving door Drehtür
rafter roof Sparrendach revolving stage Drehbühne
rafters (Dach-) Gespärre rhomboid roof Rhombendach
ragwork vault Plänergewölbe rhythm Rhythmus
rail beam Riegelbalken rib Rippe
rail Rähm ribbed ceiling Rippendecke
railing Geländer ribbed dome Rippenkuppel
raised platform Estrade ribbed vault (Kreuz-) Rippen-
ram Bär gewölbe
rammed loam Lehmstampfbau ribbon window Fensterband
construction ridge Crete, First,
rammer Bär Rücken
ramp Rampe ridged roof (dou- Sägedach
rampant arch ansteigender Bogen, ble, triple, etc.)
einhüftig ridge purlin Firstpfette
rampart Propugaculum, ridge rib Gurtrippe,
Rempart,Wall Scheitelrippe
ratio Proportion ridge tile Firstziegel,
ravelin Ravelin Gratziegel
rear stalls Parterre riding house Reithalle
rear Rücken ring wall Bering, Ringmauer,
rebate Anschlag Zingel
reception Empfangsgebäude rise Bogenpfeil, Pfeil
recess Absatz, Einziehung (-höhe), (Trep-
recessed margin Randschlag pen-) Steigung,
rectangular choir Rechteckchor Stichhöhe
redoubt Redoute rise of arch Bogenhöhe
refectory Refektorium, riser Blindstufe,
Remter Setzstufe
Fachglossar 584
rising arch steigender Bogen room Zimmer, Gemach,
rising masonry aufgehendes Stube
Mauerwerk rope construction Seilkonstruktion
river pier Flußpfeiler rope moulding Taustab
roadside cross Betsäule rose, r. window Rose, Fensterrose
rocaille Muschelwerk, rosette Fächerrosette, Rose
Rocaille rostrum Tribüne
rock-cut church Felsenkirche, rotunda Rotunde,
Höhlenkirche Rundkirche
rock-cut temple Felsentempel, rough cast Rauhputz
Höhlentempel roughcast plaster Rauhputz
rock-cut tomb Felsengrab rough-hew bossieren
rocker column Pendelstütze rough-hew Bindemittel
rock fortress Felsenburg medium
rock garden Steingarten round arch Rundbogen
Roland column Roland round arch frieze Rundbogenfries
roller blind Rolladen round church Rundkirche
Roman arch Rundbogen round pier Rundpfeiler
Roman Doric römisch-dorische round (staircase) Lichtspindel
order Ordnung well
Roman Ionic römisch-ionische round temple Rundtempel
order Ordnung round tower Rondell
Roman window Rundbogenfenster round well Hohlspindel
rondel Rondell row house am. Reihenhaus
rood altar Laienaltar rowlock Rollschar
rood beam Triumphbalken royal court Königshof
rood cross Triumphkreuz royal hall Königshalle
rood loft Doxale rubble Bruchsteine,
rood screen Doxale, Lettner Feldstein
roof Dach rubble masonry Feldsteinbau
roof batten Dachlatte, Ziegellatte rubble vault Gußgewölbe
roof construction Dachkonstruktion ruin Ruine
roof covering Dachdeckung runner Läufer
roof curb Dachbruch running dog laufender Hund
roof frame Dachbinder, rustic house Bauernhaus
Dachwerk rusticated arch Bogenquaderung
roof framework Dachgespärre rusticated ashlar Buckelquader
roof garden Dachgarten rusticated stone Bossenquader
roofing Dachdeckung rustication Rustika
roofing felt Dachpappe
roofing slate Dachsteine sacrament chapel Sakramentskapelle
roof joist Dachbalken sacristy Sakristei
roof lath Dachlatte saddle Dachsattel
roof overhang Abdach saddleback (roof) Satteldach
roof pitch Dachneigung saddleback roof Sattelturm
roof planking Dachschalung tower
(außen) sail vault Hängekuppel,
roof pyramid Dachpyramide Segelgewölbe
roof skin Dachhaut Saint Andrew's Andreaskreuz,
roof slab Dachplatte cross Kreuzholz
roof space Dachraum Saint Anthony's Antoniuskreuz
roof terrace Dachterrasse cross
roof timbers Dachgebälk Saint Michael's Michaelskapelle
rooftree Giebelbalken chapel
roof truss Bundgespärre, salient angle Bollwerkswinkel
Dachbinder salient corner Bollwerkswinkel
585 Englisch-Deutsch
sally port Ausfalltor, Manns- sgraffito Sgraffito
loch, Poterne shaft Schacht, Schaft
salon Salon shaft ring Schaftring,Wirtel
saltier cross bar Kreuzband shaped brick Formstein
sample Muster shears Schere
sanctuary Allerheiligstes, sheath Schar, Schuh, Futter
Sanktuarum sheathed wall Mantelmauer
sanctuary (with Barkenkammer shed Bauden, Hütte,
sacred bark) Schuppen
sap, sapping Sappe, Splint shed dormer Schleppgaube
sarcophagus Sarkophag shed roof Schleppdach,
sash, window s. Fensterflügel, Sheddach
Sprosse shell Schale
satellite town Trabantenstadt shell vault Muschelgewölbe
sawtooth roof Sheddach shelter Wetterdach
scaffold Bühne, Gerüst shingle roof Schindeldach,
scaffold boards Gerüstbretter Spließdach
scagliola Stucco lustro shoe Schuh
scale frieze Schuppenfries shop Laden
scalloped capital Pfeifenkapitell shop buildings Ladenbauten
scamillus Scamillus shop window Schaufenster
scarving Verblattung shoulder Brüstung, Schulter
scissors Schere shouldered arch Kragsturzbogen,
screen Gitter, Raster Schulterbogen
scroll Helikes, Schnecke shrine Schrein
scroll capital Volutenkapitell shutter Fensterladen, Laden
scroll gable Volutengiebel side altar Seitenaltar
scrollwork Rollwerk, side apse Nebenapsis
Schweifwerk side chapel Einsatzkapellen
sculpture Skulptur side elevation Seitenriß
seam Lager side portal Seitenportal
secco painting Seccomalerei side wing Seitenflügel
sectroid Gewölbekappe sill Schwelle
secular building Profanbau sill cornice Sohlbankgesims
sedile Dreisitz sill course Fensterbankgesims
segmental arch Flachbogen, silo Speicher
Segmentbogen, single-pitch roof Pultdach
Sichelbogen site Ort
segmental gable Segmentgiebel site plan Lageplan
segmental window Segmentfenster skeleton Skelettbau
selenite Marienglas construction
semicircular tower Schalenturm skew arch Diagonalbogen
semidome Halbkuppel skirting board Fußleiste
sentry box Schilderhaus skylight Oberlichte,
sepulchral building Grabbau Dachluke
sepulchral Grabdenkmal skyscraper Wolkenkratzer,
monument Hochhaus
sepulchral mosque Grabmoschee slab-and-beam Plattendecke
seraglio Serail floor
Serlian motif Palladio-Motiv, slate roof Schieferdach
Serliana sliding door Schiebetür
serpent column Schlangensäule sliding lattice grate Scherengitter
settlement joint Setzfuge sliding shutter Schiebeladen
sexpartite vault sechsteiliges sliding window Schiebefenster
Gewölbe slit-and-tongue Anschlitzung
sextry Sakristei joint
Fachglossar 586
slope Abdachung, sprocked eaves Dachbruch
Böschung sprocket Aufschiebling,
slot Nut Sturmlatte,
slype Schlippe Windrispe
smoke flue Fuchs spur Eckknolle, (Eck-)
smokeroom house Rauchstubenhaus Klaue, Sporn
smokestack Schlot spur stone Radabweiser
soffit Sofitte squinch Trompe
solar Solarium squinch arch Teilgewölbe
solid ceiling Massivdecke squinch dome Trompenkuppel
solid construction Massivbau squint Hagioskop
solid masonry Vollmauerwerk stables (royal s.) Marstall
solid step Klotzstufe, stadium Stadion
Blockstufe stage Bühne, Geschoß
sommer Dachbalken stage house Bühnenhaus
sopraporta Supraporte stained glass Glasmalerei
sound floor Einschub, staircase Treppenhaus
Fehlboden staircase with Podesttreppe
sounding board Schalldeckel landing
space Baulücke, Raum stairhead Austritt
space frame räumliches stairs Treppe
Tragwerk stair shapes Treppenarm
span Spannweite, stair tower Treppenturm,
Stützweite Wendelstein
spandrel (Gewölbe-) stair turret Treppenturm
Zwickel, Hinter- stake Staken
mauerung, stalactite capital Stalaktitenkapitell
Spandrille stalactite dome Stalaktitenkuppel
spandrel step Keilstufe stalactite portal Stalaktitenportal
Spanish tile Klosterziegel stalactite vault Stalaktitengewölbe
spar Sparren stalls Stallen
spatial structure räumliches Tragwerk standard Muster
specimen Muster standing seam Stehfalz
spherical arch Diagonalbogen (welted s. s.)
spherical calotte Kugelkappe standing welt Stehfalz
spherical house Kugelhaus star-fort Sternschanze
spherical triangle sphärisches Dreieck statics Statik
spike Mauerhaken stave church Stabkirche
spiral Spirale stave construction Stabbau
spiral ornament Helikes stay Spreize
spiral ramp Wendelrampe steel door Stahltür
spiral staircase Spindeltreppe steel-frame Stahlskelettbau
spiral tower Spiralturm construction
spiral vault Schneckengewölbe, steel girder Profilträger
Spiralgewölbe steel section Profilträger
splay Ausschrägung steel skeleton Stahlskelettbau
spolia Spolie construction
spot Ort steel window Stahlfenster
spread Spannweite steeple Glockenturm
spring Brunnen, Feder stela, stele Stele
springer Kämpferstein stellar vault Sterngewölbe
springer of arch Anfangsstein step Stufe
springing line Kämpferlinie stepped gable Staffelgiebel
springing stone Anfangsstein stepped mastaba Stufenmastaba
springing wall Widerlager stepped merlon Stufenzinne
spring line Bogenanfang stepped portal Stufenportal
587 Englisch-Deutsch
stepped pyramid Stufenpyramide suite (of rooms) Zimmerflucht
stepping Abtreppung summer Unterzug
stereobate Stereobat summerhouse Gartenhaus
stilted gestelzt sun blind Markise,
stilted arch Stelzbogen Sonnenladen,
stilting Stelzung Sonnenblende
stipes Stipes sun sanctuary Sonnenheiligtum
Stock Exchange Börse sunshade Sonnenladen
stone beam Steinbalken superstructure Hochbau
stone circle Steinkreis support Auflager, Stütze
stone corbel Notstein, Kraftstein supporting beam Träger
stone cutting Steinschnitt supporting wall Stützmauer
stonemason's mark Steinmetzzeichen surbased spherical Platzelgewölbe
stoneware Steinzeug vault
stonework Steinwerk surround Zarge (bei Türen
store Kaufhaus und Fenstern)
storehouse Speicher suspended floor Hängeboden
storey, am. story Etage, Geschoß, suspended roof Hängedach
Stockwerk swell Anschwellung
storey height Geschoßhöhe, swinging door Pendeltür,
Stockwerkshöhe Schwingflügeltür
straining arch Schwibbogen symmetry Symmetrie
straining piece Zange synagogue Synagoge
straining tie Spannriegel
strap Riemchen tabernacle Sakramentshaus,
strapwork Beschlagwerk Tabernakel
stretcher Läuferverband tail beam Stichbalken
(running) bond tambour Tambour
string Treppenwange tamp versetzen
stringcourse Balkengesims, taper, t.ing Verjüngung
Gurtgesims tapestry Wandteppich
stringer Treppenwange, tavern am. Gasthaus
Wange T-beam T-Träger
string wreath Kröpfling tectonics Tektonik
strip iron Bandeisen telamon Atlant
structural element Bauglied television tower Fernsehturm
structure Gefüge template Schablone
strut Fußstrebe, Kopf- temple in antis Antentempel
band, Spreize, temple precinct Tempelbezirk
Strebe, Traverse temple with twin Doppeltempel
strutted frame Sprengwerk sanctuaries
strutted gable Sprenggiebel tenaille Tenaille
stucco Stuck, Feinputz tenement house Miethaus
stucco architecture Putzarchitektur tenon Zapfen
stucco coat Putzhaut tension tie Zuganker
stucco decoration Stuckdekoration tent roof Zeltdach
stuccowork Stuckatur tent-roof Zeltdachkon-
stud Bundsäule, Ständer, construction struktion
Stiel terrace Terasse
studio Atelier terrace(d) house Reihenhaus,
stupa Stupa Terrassenhaus
style Stil terraced temple Terrassentempel
stylize stilisieren terrace roof Terrassendach
substructure Substruktion terrazzo Terrazzo
suburb Trabantenstadt theater Theaterbau
suburbium Burgus thole Dollen
Fachglossar 588
tholos Tholos tracery Maßwerk
tholos tomb Kuppelgrab tracery bridge Maßwerkbrücke
thong Riemchen tracery vault Maßwerkgewölbe
three-hinged arch Dreigelenkbogen tract Trakt
three-quarter Dreiviertelstab trading post Kontor
round transenna Transenna
three-winged Dreiflügelanlage transept Querhaus,Transept
complex transept apse Querhausapside
threshing floor Tenne transept arm(s) Querhausarm,
threshold Türschwelle Kreuzarme
through stone Steinanker transept tower Querhausturm
through vault Muldengewölbe transom Sturzriegel,
thrust Schub Transom, Holm
tierceron Tierceron transverse arch Gurtbogen, Trans-
tile Kachel versalbogen,
tile decoration Azulejos Quergurt
tiles Fliesen, Ziegel transverse barrel Quertonne
tiltyard Turnierhof vault
timber framing Gebälk, Holzbau transverse hall Quersaal
timber work Holzbau transverse rib Gratbogen
timberyard Bauhof transverse roof Querdach,
timbre Helm Zwerchdach
toilet Klosett trap door Falltür
tomb Gruft trapezoidal capital Trapezkapitell
tomb construction Grabbau tread Trittstufe
tongue and dart Blattwelle, treasury Schatzhaus
Wasserlaub trefoil Dreiblatt, Dreipaß
tongue-and- Spundung trefoil arch Kleeblattbogen
groove joint trefoil window Kleeblattfenster
toothed moulding Zahnschnitt trellis Gitter
top First trench Abzugsgraben,
top beam Spitzbalken, Graben
Giebelbalken triradial ribs Dreistrahl
top boom Obergurt triangular arch Giebelbogen
top-hinged Klappfenster triangular fillet Dreikantleisten
window triangular notch Klaue
top plate Kopfstrebe, triangulation Triangulation
Stockschwelle triapsidial choir Dreiapsidenchor
top rail Zarge (bei Stühlen triapsidial hall Dreiapsidensaal
und Tischen) tribunal Tribunal
top step Austritt tribune Tribüne
torsion Torsion triconch apse Dreiapsidenanlage,
torso Rumpf (church) Dreikonchen-
torus Rundstab anlage
tower Turm triforium Triforium
tower fortress Turmburg triglyph Triglyphe,
tower gate Turmtor Dreischlitz
tower house Wohnturm, triglyph frieze Triglyphenfries
Geschlechterturm trimmer Wechsel
town Stadt Trinity church Dreifaltigkeitskirche
town fortification Stadtbefestigung triumphal arch Triumphbogen,
town hall Rathaus, Stadthalle Triumphtor
town planning Städtebau triumphal column Siegessäule,
town wall Stadtmauer Triumphsäule
trabeated architraviert triumphal gate Siegestor
trabeation Gebälk trompe Trompe
589 Englisch-Deutsch
trophy Trophäe volute Schnecke,Volute
trumeau Trumeau volute capital Volutenkapitell
trunk Koffer, Rumpf volute gable Volutengiebel
truss Dachstuhl, Ge- voussoir(s) Wölbstein, Bogen-
binde, Tragstein steine, Keilstein
trussed beam Fachwerkbinder
tub Cuvette wainscot Paneel
Tudor arch Tudorbogen wainscoting Täfelwerk
Tudor flower Tudorblatt wall Mauer, Wand,
tumulus Tumulus Enceinte
tunnel vault Tonnengewölbe wall articulation Wandgliederung
Turkish bath Hammam wall crown Mauerkrone
turret Dachreiter wall hangings Wandbekleidung
Tuscan order toskanische wall hook Mauerhaken
Ordnung wallpaper Tapete
twisted rope cross Taukreuz wall passage Laufgang
tympanum Tympanon, Bogen- wall plate Dachschwelle,
feld, Giebelfeld Mauerlatte
wall rib Blendrippe, Schild-
umbrella dome Schirmgewölbe rippe, Schildbogen
umbrella vault Schirmgewölbe wall structure Wandaufbau
undercroft Hallenkrypta wall walk Wehrgang
upholstery Polster war memorial Ehrenmal
upright Stiel wardrobe Garderobe
upright beam Ständer warehouse Kaufhaus, Magazin,
urban extension Stadterweiterung Warenhaus
waste pipe Ablaufrohr
valley Dachkehle watchtower Wachturm, Burg-
valley rafter Kehlsparren warte, Wartturm
valley temple Taltempel watch turret Hochwacht
valve Falltür water drip Wasserschenkel,
Vauban system Vaubansystem Wetterschenkel
vault Gewölbe, Gruft waterworks Wasserkünste
vault axis Gewölbeachse wayside shrine Betsäule
vaulted roof Bogendach weather groove Wetterschenkel
vaulting Gewölbeschale weathering Kaffgesims,
vault rib Bandrippe Wasserschlag,
vault rise Gewölbehöhe Wasserschräge
vault springer Gewölbeanfänger weathervane Wetterfahne
veduta Vedute wedding house Hochzeitshaus
vehicle Bindemittel wedge Keilstein
veneer Furniere wedge joint Keilfuge
Venetian blind Jalousie well Brunnen
vent Abschlag well house Brunnenhaus
ventilating shaft Luftschacht west apse Westchor
veranda Veranda west choir Westchor
verge roof (v. r.ing) Ortziegel west end Westbau
verge Ortgang west transept Westquerhaus
vertex Scheitel westwork Westwerk
vertical joint Stoßfuge wheel window Radfenster,
vestibule Vestibül, Diele Katharinenrad
viaduct Viadukt whispering dome Flüstergewölbe
village Dorf whispering gallery Flüstergewölbe
vine scroll pattern Blattfries whorl anwirteln
Vitruvian scroll laufender Hund wicker Flechtwerk
volume Baukörper wicket Einlaßpforte
Fachglossar 590
wind brace Windverband wing pavilion Risalit
winding stair Wendeltreppe winter garden Wintergarten
window Fenster wire lathing Rabitzgewebe
window arcades Fensterarkaden wire plaster Rabitzgewölbe,
window axis Fensterachse ceiling Rabitzdecke
window frame Blendrahmen, wood-beam ceiling Holzbalkendecke
Fensterrahmen wood (-block) Holzpflaster
window grating Fenstergitter, paving
Fensterkorb wooden flooring Dielenfußboden
window grille Fensterkorb wooden transom Kämpferholz
window jamb Fensterstock wooden structure Holzbau
window ledge Fensterbank work Werk
window lock Fensterverschluß worm's-eye view Froschperspektive
window opening Fensteröffnung wreath Kranz
windowpane Fensterfläche
window post Setzholz X-brace Abkreuzung
window rabbet Fensteranschlag
window recess Fensternische yard Hof
window sill Fensterbank, yeomanry Landwehr
Fensterbrett Yorkshire bond märkischer Verband
window sill cornice Fensterbankgesims
window stay Fensterhaken ziggurat Stufenpyramide
wing Communs, Flügel zigzag Zahnfries
winged altarpiece Flügelaltar zither Zither
591 Französisch-Deutsch

FRANZÖSISCH-DEUTSCH
abaque Abakus alignement Bauflucht, Flucht-
abattant Falladen linie, Reihung
abat-vent Vordach allée couverte Ganggrab
abat-voix Schalldeckel altane Altan
abbaye Abtei alternance de Stützenwechsel
abouement Stoß supports
about de poutre Balkenkopf altis Altis
abri Schutzdach, ambitus Ambitus
Wetterdach ambon Ambo
abrivent Wetterdach ambulatoire Umgang,
abside Apsis, Chornische Ambulacrum
abside de transept Querhausapside âme Steg (eines
abside secondaire Apsidiole Profilträgers)
absidiole Apsidiole amorce Zahnsteine
acanthe Akanthus amphiprostyle Amphiprostylos
accolade, arc en a. Kielbogen, amphithéâtre Amphitheater
Eselsrücken anberonnière Hakenblatt
accoudoir Armlehne am ancone Tragstein
Chorgestühl, ancrage Verankerung
Fensterbrett ancre Mauerhaken, Anker
accouplé gekuppelt ancre d'about Balkenanker
acier à béton Moniereisen, ancre de poutre Balkenanker
Moniergewebe andrôn Andron
acier d'armature Moniereisen, andronitis Andronitis
Moniergewebe angle chanfreiné Schmiege
acropole Akropolis anneau Schaftring, Bund
acrotère Akroter annelets Anuli
adjonction Anschluß annexe Annex
adobe Adobe antarala Antarala
adossement Böschung ante Ante
adyton Adyton antébois Fußleiste,
aerarium Aetoma Sockelleiste
aéroport Flughafen antéfixe Antefix, Stirnziegel
affleurement Flucht antéglise Vorkirche
agglomérant Bindemittel antependium Antependium
agora Agora anthémion Anthemion
agrafe Agraffe, Falz antichambre Antikabinett
aiguille (Turm-) Helm apadana Apadana
aile Alae, (Seiten-) apex Scheitel
Flügel aplatissement Abplattung
aile (d'escalier) Treppenarm apodyterium Apodyterium
aile de transept Querhausarm, apophyge Apophyge, Ablauf
Kreuzarme appareil Appareil, Verband,
aire Estrich, Fußboden, Gefüge
Tenne appareil à boutisses Streckerverband
aire de service Rasthaus appareil dit anglais englischer Verband,
principale Blockverband
aire (de traçage) Schnürboden appareil en besace gotischer Verband
aire en planches Dielenfußboden appareil en feuilles Ährenwerk
aisselier Bug de fougère
alcazaba Alcazaba appareil en Läuferverband
alcazar Alcazar paneresses
alcôve Alkoven appareil hollandais holländischer
alignée Reihung Verband
Fachglossar 592
appareil polonais polnischer arc de départ Stirnbogen
Verband arc de fondation Erdbogen,
appartement Appartement Fundamentbogen
appentis Abdach arc d'encadrement Überfangbogen
appui Fensterbrüstung, arc de parabole Parabelbogen
Lager arc de triomphe Triumphbogen
appui butée Widerlager arc diagonal Diagonalbogen
appui de fenêtre Fensterbank, (Kreuzbogen)
Sohlbank arc diaphragme Schwibbogen
appui pendulaire Pendelstütze arc d'ogive Diagonalbogen
aqueduc Aquädukt (Kreuzbogen)
arabesques Arabeske arc-doubleau Gurtbogen
arbalétrière Armbrustscharte arc doubleau Quergurt
arc (Strebe-) Bogen transversal
arc accolade Sattelbogen, arc d'une fenêtre Fensterbogen
Eselsrücken arc du front Stirnbogen
arcade Arkade arc d'une péné- Raumbogen
arcade aérienne Strebebogen tration (de voûte)
arcade de fenêtres Fensterarkaden arceau Transversalbogen
arcade de volée Maßwerkbrücke arc en accolade Eselsrücken
d'arc-boutant arc en contre- Sternbogen
arcade géminée Doppelarkade courbe
arcades Arkadenbögen, arc en ellipse Ellipsenbogen
Laube arc en encor- Kragbogen
arc à fasces Faszienbogen bellement
arc aigu Spitzbogen arc en fer à cheval Hufeisenbogen
arc à inflexions Vorhangbogen arc engagé Wandbogen
multibles arc en mitre Giebelbogen
arc à joints Kragbogen arc en ogive Spitzbogen
horizontaux arc en orbe voie Blendbogen
arc à moulures Faszienbogen arc en plate- scheitrechter
arc (à réseau d'in- Vielpaßbogen bande Sturz, Sturzbogen
trados) polylobé arc en plate-bande Schulterbogen
arc arêtier Gratbogen surhaussée
arc articulé, Gelenkbogen arc en renfort Entlastungsbogen
poutre en a. a. arc exhaussé Stelzbogen
arc (à trace) Parabelbogen arc feint Blendbogen
parabolique arc florentin Sichelbogen
arc à trois rotules Dreigelenkbogen arche Arche
arcature Arkatur archère Armbrustscharte,
arcature aveugle Blendarkade Bogenscharte
arcature simulée Blendarkade archière Schlitzfenster
arcature ternée Drillingsbogen architecte Architekt,
arc aveugle Blendbogen Baumeister
arc bombé Segmentbogen, architectonique Architektonik
Stichbogen architectono- Architektur-
arc bornant une Scheidbogen graphie darstellung
voûte architecture Scheinarchitektur
arc-boutant Schwibbogen, simulée
Strebebogen architecture Architektur,
arc brisé islamique Sarazenenbogen Baukunst
arc brisé Sarazenenbogen architrave Architrav
mauresque architravé architraviert
arc chevronné Zackenbogen archivolte Archivolte
arc de décharge Überfangbogen, arc infléchi Vorhangbogen
Entlastungsbogen arc mural Wandbogen
593 Französisch-Deutsch
arc ogival Spitzbogen assemblage en Lang- und
arcon Sattelbogen longueur Kurzwerk
arcosolium Arcosolium, assemblage par Anschlitzung
Nischengrab embrèvement
arc outrepassé Hufeisenbogen (par enfourchement,
arc polylobé Fächerbogen affourchement)
arc rampant steigender Bogen assemblage par Einhälsung
arcs d'arcades Arkadenbögen enfourchement
arc segmentaire Segmentbogen, en T
Stichbogen assemblage par Verblattung
arc surélevé Stelzbogen feuillure
arc toscan Sichelbogen assise Schicht, Schar
arc tréflé Kleeblattbogen assise d'arase Ausgleichsschicht
arc Tudor Tudorbogen assise de briques Rollschar
areine Stollen posées de champ
arène Arena assommoir Maschikuli
arête Grat astragale Astragal
arête de poisson Fischgrat atectonique atektonisch
arêtier Gratschifter atelier Atelier
arêtiers Lehrgespärre atlante Atlant
armature Armierung, (Bau-) atrium Atrium
Beschlag, attique Attika
Bewehrung auberge Gasthaus, Herberge
armature à clefs Hängewerk aubier Splint
pendantes auditoire, Auditorium
armement Armierung auditorium
armement de voûte Lehrgerüst aumônerie Almosenhaus,
armoir Armarium Armenhaus
arrachement Verzahnung (im autel de sarcophage Sarkophagaltar
Mauerwerk), autel principal Choraltar (Hochaltar)
Zahnsteine autel subordonné Seitenaltar
arrière-cour Lichthof autel Altar
arrière-voussure Laibungsbogen auvent Schutzdach, Sturm-
arsenal Arsenal, Zeughaus latte, Vordach,
artesonado Artesonado Wetterdach
articulation Gelenk avant-bec Eisbrecher
asklépiéion Asklepeion avant-corps Risalit,Vorlage
assemblage Verband avant-corps à côté Auslucht
assemblage à blocs Blockverband de l'entrée
assemblage à Sprengwerk avant-corps central Mittelrisalit
contrefiches avant-corps latéral Seitenrisal
assemblage à Verkämmung avant-toit Vordach
entaille(s) axe Achse
assemblage à Verkämmung axe de fenêtre Fensterachse
mi-bois (Holzverbindung) axe d'une voûte Gewölbeachse
assemblage à Überblattung azulejo Azulejos
mi-paune
assemblage Eckverband bâb Bâb
angulaire badia Badia
assemblage à Verklauung bague Bund
panne et entaille bague (de colonne) Schaftring, Wirtel
assemblage d'angle Eckkamm baguette Rundstab
assemblage de Holzverbindung baguette annelée Ringstab
bois baguette bandée Ringstab
assemblage en Verzahnung baie de clocher Schallöffnung
adents baie serlienne Palladio-Motiv
Fachglossar 594
baillie Ballei bâtiments Megalith-Bauten
balcon Balkon Megaliths
baldaquin Baldachin bâton Stab
balustrade Balustrade, battant Flügel
Geländer battant de fenêtre Fensterflügel
balustre Baluster, Polster, battée Anschlag
Docke battement Schlagleiste
banc d' œuvre Chorgestühl batterie Batterie
bande Band bau Balken
bande à la grecque Mäander bayle extérieur Zwinger
bandes de vagues laufender Hund bec Schnabel
bande surhaussée Schulterbogen beffroi Belfried, Bergfried,
banquette Bankett, Fenster- Glockenturm
tritt, Sohlbank béguinage Beginenhof
baptistère Baptisterium belétage Beletage,
baraque Barracke Hauptgeschoß
barbacane Barbakane, bélier Bär
Torzwinger bellevue Bellevue, Belvedere
barrage (de vallée) Staudamm, belvédère Aussichtsturm
Talsperre bema Bema
barre Riegelbalken berceau Gartenlaube
barreaux de fenêtre Fenstergitter berme Berme
barre du gouvernail Helmstange besans Scheibenfries
barricade Barrikade béton Beton
base Basis béton apparent Sichtbeton
base attique attische Basis béton armé Eisenbeton,
basilique Basilika Stahlbeton
basilique à Säulenbasilika biais Gehrung
colonnes biaisement Gehrung
basilique à coupole Kuppelbasilika bibliothèque Bibliothek
basilique à piliers Pfeilerbasilika billette carrée Würfelfries
basilique à tribunes Emporenbasilika billette cylindrique Rollenfries
bas-relief Basrelief, Flachrelief billettes Rollenfries
basse-fosse, Verlies billot de batte Bär
cul de b.-f. biseau Wasserschlag,
basse-nef Seitenschiff Wasserschräge
basse-taille Basrelief biseauter abfasen
bastide Bastide bloc creux Hohlblockstein
bastille Bastille, Burg bloc erratique Findling
bastion Bastion, Bastei, bloc perforé Gittersteine
Bollwerk en treillis
batellement Dachtraufe bois Sattelholz
bâti Werksatz bois à section Ganzholz
bâti de porte Türstock entière
batière Dachsattel bois croisé Kreuzholz
bâtiment Gebäude bois de brin Ganzholz
bâtiment à étages Geschoßbau bois de clayonnage Staken
bâtiment à niveaux Geschoßbau bois gisant Lagerholz
bâtiment concentré Punkthaus bois mi-plat Halbholz
bâtiment d'accueil Empfangsgebäude bois mort Astwerk
bâtiment en Penthouse bonnet Bonnet
appentis bordure de pignon Windbrett,
bâtiment en pisé Pisébau (-weise) Stirnbrett
bâtiment Montagebau bosquet Boskett
préfabriqué bosse Bosse
bâtiment(s) de foire Messebauten bosser (la pierre) bossieren
595 Französisch-Deutsch
bossette Bosse cachot Faulturm, Kerker
boucharder stocken cadenas à rouleaux Ringsäule
bouche de lumière Lichtschacht cadre Rahmen
boudin Stab cadre articulé Gelenkrahmen
boudoir Boudoir cadre (de fenêtre) Fensterrahmen
boule (de tour) Turmknopf cage de clocher Glockenstuhl
bouleutérion Buleuterion (Glockengerüst)
boulevard Boulevard, cage d'escalier Treppenhaus
Vormauer caisson Feld, Deckenfach
bourrelet flanschen (Kassette)
bourse Börse calathus Kalathos
bouteroue Prellstein caldarium Caldarium
boutisse, Binder calibre Lehre (in der
pierre en b. Schlosserei)
bouton en olive Ohr calotte Kalotte, Kugelkappe
bouton Knolle calotte bohémienne böhmische Kappe
bouvetage Spundung camarin Camarin
branchage Astwerk came Kamm
branche Schenkel camp Lager
bras de transept Querhausarm camp retranché Camp retranché
bras force Büge (Bug) campanile Kampanile,
brèche Bresche Glockenturm
bretèche Pechnase canal Gracht
bride Flanschen cancel Chorschranken
(Rohrflansch) candélabre Kandelaber
brique Backstein canéphore Kanephore
brique à rainure Falzziegel canevas de cintre Lehrgerüst
brique creuse Hohlblockstein, (Rippengestell)
Hohlziegel caniveau Gosse, Rinnstein
brique de mur Mauerziegel canne Steg (Kannelierung)
brique de Verblender canneler Kandel
parement cannelure Riefelung
brique de verre Glasbaustein cannelures Kanneluren
brique moulurée Formstein canon Fallrohr
brique profilée Formstein canton de voûte Gewölbekappe
brique tanisée Lohstein cantonné kantoniert
brise-glace Eisbrecher capitale Capitallinie
brise-lames Wellenbrecher capitole Kapitol
brise-soleil (Sonnen-) Blende caravansérail Karawanserei
brisis d'un toit Dachbruch carcan Staupsäule
brisure Brisure carneau Fuchs
broderie en pierre Maßwerk carreau de vitre Fensterscheibe
bucrâne Bukranion, carreaux Fliesen, Kacheln,
Ochsenschädel Platten, Quader
bungalow Bungalow carrelages Fliesen
bunker Bunker carroyage Quadrierung
bure Schacht cartilage Knorpelwerk
bureau Kontor carton bitumé Dachpappe
butoir Prellstein cartouche Kartusche
caryatide Karyatide
cabane de bauge Lehmtenne cascade Kaskade
cabane de Lehmtenne casemate Kasematte
bousillage caserne Kaserne
cabinet Kabinett casino Kasino
cabinets Klosett cassette Kassette
câble torsadé Taustab castel Kastell
Fachglossar 596
catacombes Katakombe chapelle funéraire Grabkapelle
catafalque Katafalk chapelle latérale Einsatzkapellen
cathédrale Kathedrale, Dom, chapelle Hauskapelle
Münster particulière
cavalier Kavalier chapelle Apsidialkapelle
cave Keller rayonnante
caveau Gruft, Keller chapelle Schloßkapelle
cavet Anlauf seigneuriale
cellule Zelle chapelle sépulcrale Grabkapelle
cénotaphe Kenotaph, chapelle terminale Scheitelkapelle
Scheingrab chapiteau Kapitell, Knauf
centre-ville Stadtkern chapiteau à Knospenkapitell
céramique Baukeramik bourgeons
préfabriquée chapiteau à Knospenkapitell
chaîne d'encoi- Eckverband crochets
gnure chapiteau à Blattkapitell
chaire Kanzel feuillage
chaire de prédica- Außenkanzel chapiteau à Kelchkapitell
teur en saillie (en tambour
encorbellement) chapiteau à Stierkapitell
chalet Bauden taureaux
chambranle de Fenstereinfassung chapiteau à volutes Volutenkapitell
fenêtre chapiteau avec Pfeifenkapitell
chambre Gemach, Kammer, godrons
Stube chapiteau Glockenkapitell
chambre à feu Dürnitz campaniforme
chandelle Stuhlsäule chapiteau Glockenkapitell
chanfrein Fase, Schmiege campanulé
chanfrein de socle Sockelgesims chapiteau Kompositkapitell
chanfreiner abfasen composite
chanlatte Stirnbrett chapiteau corbeille Korbkapitell
chantier Baustelle chapiteau cubique Würfelkapitell
chantier de Schnürboden (simple)
cinglage chapiteau cubique Doppelwürfel-
chantignole Knagge divisé kapitell
chape Estrich, Gewölbe- chapiteau d'ante Antenkapitell
kappe, Holm chapiteau dorique dorisches Kapitell
chapeau Holm chapiteau en Stalaktitenkapitell
chapelet Perlstab stalactites
chapelle (Feld-) Kapelle chapiteau éolien äolisches Kapitell
chapelle absidiale Apsidialkapelle, chapiteau figuré Figurenkapitell
Chorkapelle chapiteau Faltenkapitell
chapelle à deux Doppelkapelle godronné
doubles étages chapiteau Trapezkapitell
chapelle de chœur Apsidialkapelle trapézoïdal
chapelle de la Marienkapelle chappelles Kapellenkranz
(Sainte) Vierge rayonnantes
chapelle de la Beichtkapelle charité Armenhaus
pénitence charnier Beinhaus
chapelle de palais Palastkapelle charnière Gelenk, Scharnier
chapelle de pont Brückenkapelle c(h)arole Umgang
chapelle de Michaelskapelle charpente Dachgebälk,
Saint-Michel Dachstuhl
chapelle de Sakramentskapelle charpente clouée Nagelbinder
tabernacle charpente de (Dach-) Gespärre
chapelle expiatoire Bußkapelle chrevrons
597 Französisch-Deutsch
charpente de toit Dachwerk chœur inférieur Unterchor
charpente de voûte Lehrgerüst chœur polygonal Polygonchor
chartreuse Kartause chœur Rechteckchor
châsse Schrein rectangulaire
chasseroue Radabweiser ciboire Ziborium
châssis Gatter ciel Decke
châssis de porte Türstock cimaise Blattstab
châssis d'osier Fensterkorb cimetière Friedhof
châssis métallique Stahlfenster cinq-feuille Fünfblatt
château Schloßbau, Burg cippe Stele
château d'eau Wasserschloß cirque Zircus
château de chasse Jagdschloß cisaille Schere
château de Lustschloß ciseaux Schere
plaisance ciseler scharrieren
château des Kreuzfahrerburg citadelle Zitadelle
templiers cité Stadt
chatière Schleppgaube cité-jardin Gartenstadt
chaudière Kessel citerne Zisterne
chaudron Kessel cithare Zither
chef d'abside Chorhaupt claire-voie (Licht-, Ober-)
chemin couvert Rondengang Gaden
chemin de ronde Wehrgang claveau Keilstein, Wölbstein
chemin rond Rondengang claveau à crosette Kröpfling
cheminée Esse, Kamin, Schlot, claveau de départ Anwölber
Schornstein claveau engrené à Hakenstein
cheminée de Abzugskamin crossette
ventilation claveaux Bogensteine
chemise Putz clayonnage Bundwand,
chemise en béton Ummantelung Flechtwerk
chenal Fallrohr clef Scheitelstein
chéneau Dachrinne, Kasten- clef d'arc Agraffe, Scheitel-
rinne, Traufe stein, Schlußstein
cherche (Muster-) Lehre clef de voûte Schlußstein,
chevet Apsis, Chorhaupt Zwickel
chevet triabsidial Dreiapsidenchor clef pendante Abhängling, Hänge-
chevêtre Wechsel Sprengwerk
cheville Dübel cléristère Lichtgaden
cheville de bois Holznagel clincker Klinker
chevron Rofen, Sparren cloche arcade Glockengiebel
chevron d'arêtier Gratsparren clocher Glockenturm
chevron de croupe Reitersparren, clocher à bulbe Zwiebelturm
Schifter clocher-porche Westwerk
chevronnage Klaue (Aufklauung), clocheton Glockenstuhl
Verklauung clochette Kälberzähne
chevronnée Gespärre cloison (Bund-, Scheide-)
chevrons Lehrgespärre Wand
directeurs cloison Trennwand
chœur Chor (de séparation)
chœur à absides Staffelchor cloison pliante Faltwand
échelonnées (en accordéon)
chœur à trois Dreizellenchor cloître Kreuzgang
niches clôture Kreuzgang, Zaun
chœur bas Unterchor clôture de chœur Chorschranken
chœur bénédictin Staffelchor clou d'épingle Stift
chœur des moines Mönchschor cœur allongé Fischblase
chœur-halle Hallenchor coffrage Schalung
Fachglossar 598
coffrage de (Beton-) comble en Pultdach
plafond Deckenschalung appentis
coffre Koffer comble en pavillon Zeltdach
coffre d'autel Altarschrein comble en potence Schleppdach
coin en pierre Keilstein comble pyramidal Pyramidendach
colarin Säulenhals, Halsring comble rhomboïdal Rhombendach
collégiale, église c. Stiftskirche combles Dachboden
collier Halsring comble transversal Querdach
colonnade Kolonnade comble-voûte Tonnendach
colonne Säule, Stütze commanderie Komturei
colonne annelée Bundsäule commodité Commodité
(bandée) communicateur Vorgelege
colonne- Pilzstütze communs Communs
champignon compartiment Deckenfach
colonne crétoise kretische Säule creux de plafond (Kassette)
colonne de Jupiter Jupitersäule composition de Dachausmittlung
colonne de Triumphsäule, toit
triomphe Siegessäule comptoir Kontor
colonne de trois Dreiviertelsäule concavité Busung
quarts conduite de Luftschacht
colonne d'honneur Ehrensäule ventilation
colonne en lotus Lotussäule congé d'en haut Ablauf
colonne engagée Wandsäule, congé renversé Anlauf
Dreiviertelsäule conicité Verjüngung
colonne grotesque Grottensäule conque Konche
colonne Hathorsäule console Konsole
hathorique console (isolée) Tragstein
colonne oratoire Betsäule construction Bauwerk
colonne Palmensäule construction à Seilkonstruktion
palmiforme câbles
colonne Papyrussäule construction à Stahlskelettbau
papyriforme ossature en acier
colonne perse persische Säule construction au Tiefbau
colonne protodorische Säule niveau du sol
protodorique construction offene Bauweise
colonne torse Schlangensäule discontinue
colonne Triumphsäule, construction en Holzbau
triomphale Siegessäule bois
colossé Kolosseum construction en Blockbau
columbarium Kolumbarium bois blindés
comble Dach construction en Backsteinbau
comble à chevrons Sparrendach briques
comble à chev- Bogendach construction en Lehmpatzenbau
rons recourbés briques en limon
comble à croupe Fußwalm (-dach) (- de glaise)
boîteuse construction en Fachwerkbau
comble à croupe Halbwalmdach colombage
faîtière construction en Lamellenbau
comble à Fußwalm lamelles
demicroupe construction en Längswandbauweise
comble à la Mansarddach murs longitudi-
Mansart naux
comble à welsche Haube construction en Skelettbau
l'impériale ossature (portante)
comble à potence Pultdach construction en Lehmstampfbau
comble à shed Sheddach pisé
599 Französisch-Deutsch
construction en Feldsteinbau corniche au pied Dachgesims
roche erratique du toit
construction en Hochbau corniche de fenêtreFensterverdachung
surface corniche de niveau Giebelgesims
construction en Lehmbau (-weise) corniche principaleDachgesims
terre glaise corniche supérieureDachgesims
construction en Lehmwellenbau corps Leib
torchis corps de coussin Polsterquader
construction en Lehmfachwerk corps de logis Appartement
treillis de Corps de logis,
bousillage corridor Gang, Korridor
construction Penthouse côte Rippe
hors-toit côté de l'Epître Epistelseite,
construction Industriebau Männerseite
industrielle côté de l'Evangile Evangelienseite,
construction Pfahlbau Frauenseite
lacustre couche Lager (eines Werk-
construction Langbau steines), Überzug
longitudinale couchis Einschlubleiste
construction Sakralbau couloir Gang, Korridor
religieuse coupe basilicale basilikaler
construction Wohnbau Querschnitt
résidentielle coupe de pierres Steinschnitt
construction Tiefbau coupe-larmes Gurtgesims,
souterraine Wasserschlag
contracture Verjüngung couplé gekuppelt
contre-abside Westchor couple de chevrons Dachgespärre
contreboutement Verstrebung couple de remplage Leergespärre
contre-chevet Westchor coupole Kuppel
contre-fiche Kopfstrebe coupole aplatie Flachkuppel,
contre-fiches en Kreuzstaken, Kugelkappe
croix Kreuzverband coupole bulbeuse Zwiebelkuppel
contrefort Strebepfeiler coupole byzantine byzantinische
contrefort intérieur eingezogene Strebe Kuppel
contremarche Blindstufe, coupole- Glockendach
Setzstufe campanulée
contre-mur Futtermauer coupole-coque Doppelschalen-
contre-placage Furniere double kuppel
contre-porte Doppeltür coupole de la Vierungskuppel
contreretable à Altarschrein croisée
volets coupole en Stalaktitenkuppel
contrescarpe Contrescarpe stalactites
contrevent (Fenster-) Laden, coupole extérieure Schutzkuppel
Windrispe coupole pendante Hängeplatte,
contreventement Windverband Stutzkuppel
convexité Busung coupole sur Trompenkuppel
coque Schale trompe(s)
coquilles Muschelwerk coupole surbaissée Flachkuppel
corbeau Balkenstein, Kon- cour Hof
sole, Kragstein, cour à arcades Arkadenhof
Notstein cour impériale Königshof
corde Kämpferlinie courbe Bogen, gewundene
cordon Arkadengesims Reihung
cordon d'étage Balkengesims courbe rampante Wange (Treppe)
corne de bélier Schnecke courbure gewundene Rei-
corniche Gesims hung, Kurvatur
Fachglossar 600
couronne Gurtgesims, Kranz, croix grecque griechisches Kreuz
Krone croix latine lateinisches Kreuz
couronne de Mauerkrone croix triomphale Triumphkreuz
rempart crosse Kreuzblume, Gie-
couronnement Bekrönung, belblume, Krabbe
Couronnement crossette Eckzier, Verkröpfung
couronne murale Mauerkrone croupe Walm
cours Schicht croupe d'église Chorschluß
courtine Kurtine crue Anlauf
coussin Polster crypte Krypta
coussinet Kämpfer, Kämpfer- crypte annulaire Ringkrypta
stein, Polster, cul-de-four Kesselgewölbe
Tragstein culée Widerlager
couvent Konvent cunette Abzugsgraben
couvent-forteresse Ordensburg curie Kurie
couverture Dachhaut cuvette Cuvette, Rinne
couverture d'un Dachdeckung cyma Kyma
toit cymaise ionique Eierstab
couvreface Couvreface cymaise lesbienne Wasserlaub
couvre-joint Deckleiste
couvre-sol en Ziegelboden dais Dagnum
briques dalle Platte
coyau Aufschiebling dalle de plafond Deckenplatte
coyer Gratbalken damier Schachbrettfries,
crampon Mauerhaken Würfelfries
crématorium Krematorium déambulatoire Chorumgang
créneau Creneau, Zinne, décharge Abschlag
Schießscharte déchargeoir Ablaufrohr
créneau à gradins Stufenzinne décor Dekor, Muster
crépi (Rauh-) Putz décoration Dekoration
crépissure Rauhputz décoration en stuc Stuckdekoration
crête Crete, Dachkamm, dégorgeoir Ablaufrinne
Firstbekrönung, dégouttement Abtraufe
Grat degré Stufe
creux d'escalier Hohlspindel dehors d'une place Außenwerk
en colimaçon délardement Abgratung
critique Architekturkritik demi-colonne à alter Dienst
architecturale grand diamètre
crochet Knolle, Krabbe, Nase demi-croupe Schopfwalm
crochet de mur Mauerhaken demi-laine Bandeisen (in der
crochet en pierre Knorre Schlosserei)
crochet tempête Fensterhaken demi-lune Demilune
de fenêtre demi-rondin Halbholz
croisée d'ogive Gratbogen, demi-rosace en Fächerrosette
Kreuzbogen éventail
croisée du transept Vierung demi-tour Schalenturm
croisillon Kreuzarme, Quer- demoiselle Bär
hausarm, Sprosse dentelure Zahnschnitt
croisillon de Kämpferholz denticule Kälberzähne
croisée denticules deutsches Band
croix Kreuz dents de scie Sägezahnverzierung
croix de croisée Fensterkreuz dépôt de matériel Bauhof
croix de Saint- Andreaskreuz, de chantier
André Kreuzstaken déroulement Abwicklung
croix de Saint- Antoniuskreuz, descente d'eaux Fallrohr
Antoine Taukreuz pluviales
601 Französisch-Deutsch
dessin Muster échoppe Hütte
dessin de bâtiment Bauzeichnung écoinçon Spandrille
dessus de porte Supraporte écoutille Luke
devanture de Schaufenster écran Gitter
magasin écrin Schrein
développement Abwicklung écurie Marstall
diagramme Schaubild écusson Schild
diastole Diastole édicule Ädikula
diglyphe Zweischlitz édifice Gebäude
dimension lichte Maße église à deux étages Doppelkirche
intérieure (Innenmaß) église à double doppelchörige
diptère Dipteros abside Anlage
dipylon Dipylon église à double doppelchörige
divergence Divergenz chevet Anlage
division de parois Wandgliederung église annexe Vorkirche
dodécastyle Dodekastylos église à pilastres Wandpfeilerkirche
dolmen Dolmen église à plan Dreikonchenanlage
dôme (Außen-) Kuppel, trichonque
Dom église à tour Chorturmkirche
dôme à pendentifs Teilgewölbe de chœur
(courbes) église à tribunes Emporenhalle
dôme bulbeux Zwiebelkuppel église champêtre Feldkapelle
dôme en stalactites Stalaktitenkuppel église conventuelle Klosterkirche
dôme extérieur Schutzkuppel église de la Trinité Dreifaltigkeits-
dôme pendant Stutzkuppel kirche
donjon Donjon, Bergfried, église de pèlerinage Wallfahrtskirche
Wohnturm église des ordres Bettelordenkirchen
dormant Blendrahmen mendiants
dormant (d'attente) Zarge église épiscopale Bischofskirche
dorsal Dorsale église fortifiée Wehrkirche
dos d'âne Eselsrücken église-halle Hallenkirche
double mur Hohlmauerwerk église inférieure Unterkirche
double porte Doppeltür église paroissiale Pfarrkirche
doubleau, arc d. Transversalbogen église ronde Rundkirche
doublure Futter (é. circulaire)
douelle Wölbstein église rupestre Felsenkirche,
douelle (extérieure) Rücken Höhlenkirche
draperie Draperie église-salle Saalkirche
dressoir Anrichte église triabsidiale Dreiapsidenanlage
dromos Dromos égout Abtraufe, Traufe
élément constructif Bauelement
ébrasement Ausschrägung, élévation Aufriß
Fensteröffnung embase Basement
écart à croc Hakenblatt embasement Bankett
échafaud Bühne, Gerüst embassement Basement
échafaudage Gerüst emblème Emblem
échancrure Echancrute emboîtement par Anschlitzung
échancrure de Fensternische embrèvement
fenêtre (par enfourche-
échappée Spannweite ment, affourche-
échauguette Ausschuß, Schar- ment)
wachturm, emboîtement Spundung
Schilderhaus embrasure Embrasure, Fenster-
échelon Sprosse öffnung, Laibung,
échiquier Schachbrettfries, Schlitzfenster
Würfelfries embrasure de porte Türlaibung
Fachglossar 602
embrasure en Fensterlaibung entrecoux Zwischenwand
tableau entre(-)deux Zwischenwand
embrèvement Versatz entrée Diele (als Raum)
emmortaisement Verzapfung entrelacs Entrelacs, Bandel-
empanon Reitersparren, werk, Flechtband
Schifter entrepôt Magazin
empanon d'arête Gratschifter entresol Mezzanin
empanon double Doppelschifter entretoise (Brust-) Riegel
empatture Verzapfung entretoises croisées Abkreuzung
emplacement d'un Bauplatz au sautoir
bâtiment entrevous Einschlubleiste
empoutrerie Balkenlage, Gebälk enveloppe Enveloppe
enceinte Enceinte, Mauer- épar(t) Riegelbalken
ring, Zingel épaule Schulter
enchevauchure Verblattung épaulement Brüstung,
enclavage Verzapfung Epaulement
enclos Zaun éperon Eisbrecher, Sporn,
encoche Kerbschnitt Strebepfeiler
encorbellement Auskragung, Erker épi Ähre
encorbellement Fensterbankgesims épi de pignon Giebelähre
de fenêtre épistyle Epistelseite
endenture Verzahnung épitaphe Epitaph
endossure Dachkamm, First- épîtrier Epistelpult
bekrönung épure Bauriß
endroit Ort éremitage Eremitage
enduit Putz, Überzug érestier Gratsparren
enduit de finition Feinputz escalier Treppe
enduit en argile Lehmputz escalier à Satteltreppe
enduit externe Außenputz crémaillère
enduit fouetté Rapputz escalier à giron Reitstiege
enfaîteau Dachsattel rampant
enfeu Nischengrab escalier à l'anglaise Satteltreppe
enfilade (de pièces) Zimmerflucht escalier à pas-de- Reitstiege
enflure Anschwellung mule
enfourchement Scherwand escalier à repos Podesttreppe
engobe Engobe escalier à vis Wendeltreppe
enrayure Werksatz escalier d'incendie Feuertreppe
enroulement(s), Rollwerk escalier de secours Feuertreppe,
cartouche à e. Nottreppe
enseigne de maison Hausmarke escalier en Wendeltreppe,
entablement Gebälk, Hauptge- colimaçon Spindeltreppe
sims, Verdachung escalier en vis à Wendelstein
entablement Fensterverdachung cage ajourée
de fenêtre escalier roulant Rolltreppe
entaillage d'angle Ecküberblattung escaliers extérieurs Außentreppen
à mi-bois escalier suspendu freitragende Treppe
entaille à mi-bois Überblattung à jour central
entamure Lasche escalier vis Eselstreppe
entonnoir Rinne St. Gilles
entrait Ankerbalken, escape Escape
Spannriegel, Zange espace Raum
entrait de ferme Bundbalken esplanade Esplanade
entrait retroussé Stichbalken estrade Beischlag,
entrait supérieur Kehlbalken Estrade
entrecolonne, Säulenweite étage Etage, Geschoß,
entrecolonnement Stockwerk
603 Französisch-Deutsch
étage clair Gaden fenêtre Fenster
étage en attique Attikageschoß fenêtre à croisillons Sprossenfenster
étage mansardé Dachgeschoß fenêtre à l'espagnole Fensterkorb
étage principal Hauptgeschoß fenêtre à lever Hebefenster
étaie inclinée Spreize fenêtre à Klappfenster
étalage, fenêtre d'é. Schaufenster rabattement
étançon Fensterkorb fenêtre à soufflet Kippfenster
étançonnage Strebewerk fenêtre à tabatière Dachluke
étape de Bauabschnitt fenêtre à traverses Sprossenfenster
construction fenêtre à vitrage Verbundfenster
étrésillon Spreize, Strebe double
exèdre Exedra fenêtre arquée (Rund-) Bogen-
exhaussé gestelzt fenster
exhaussement Stelzung fenêtre aveugle Blendfenster
exonarthex Exonarthex fenêtre cintrée Bogenfenster
extension de villes Stadterweiterung fenêtre composée Verbundfenster
extrados Rücken fenêtre coulissante Schiebefenster
fenêtre d'arcade Arkadenfenster
façade Fassade, Front fenêtre dormante blindes Fenster
façade à Doppelturmfassade, fenêtre double Doppelfenster
deux tours Zweiturmfassade fenêtre (en) acier Stahlfenster
façade en Schaufassade fenêtre en corniche Fenstererker
trompe-l'œil fenêtre en éventail Fächerfenster
façade rideau Vorhangfassade fenêtre en lancette Lanzettfenster
face Front, Haupt (Stirn- fenêtre en longueur Fensterband
fläche), Abgratung fenêtre en saillie Fenstererker,
facette Facette, Abgratung Erkerfenster
faïence Fayence fenêtre jumelée Zwillingsfenster
faisanderie Fasanerie fenêtre rayonnante Katharinenrad
faisceau Faschine de Sainte-
faisceau de Säulenbündel, Catherine
colonne(s) Bündelsäule fenêtre ronde Rundfenster
faisceau de perches Dienstbündel fenêtres continues Fensterband
faîtage Dachstuhl fenêtres en bande Fensterband
faîte First, Giebel fenêtre tiercée Drillingsfenster
faîteau Firstbekrönung fenêtre tombante Kippfenster
fanal de cimetière Totenleuchte intérieure
fasces Faszien fenêtre tréflée Kleeblattfenster
fascine Faschine fenêtre triplet Drillingsfenster
fassade feinte Blendfassade fenton Dübel
fassade revêtue Blendfassade fer en rubans Bandeisen
faubourg Vorburg fer feuillard Bandeisen
fausse-fenêtre Blendfenster, blin- fer spaté Bandeisen
des Fenster ferme Bauernhaus, Farm,
fausse porte Blendtüre, Gehöft, Dachbin-
Scheintür der, Dachstuhl
fausse-voûte Scheingewölbe ferme à contre- Sprengwerk
faux-arc Blendbogen, fiches
Kragbogen ferme clouée Nagelbinder
faux-entrait Spitzbalken, ferme de remplage Leergespärre
Spannriegel ferme débordante Freigespärre
faux parement Bekleidung ferme en arbalète Hängewerk
faux-parquet Blindboden fermeture à Espagnolette-
faux-pignon Blendgiebel espangolette Verschluß
faux-plancher Fehlboden ferraillage Armierung,
fenestella Fenestella Bewehrung
Fachglossar 604
ferrure Beschlag frise de losanges Rautenfries
ferrure en croix Kreuzband frise de palmettes Palmettenfries
(Beschlag) frise dentée Zahnfries, deutsches
ferrures Beschlagwerk Band
feuillage Blattfries, Blatt- frise en arcatures Kreuzbogenfries
werk, Laubwerk intersectées
feuille d'ache Tudorblatt frise en arceaux Rundbogenfries
feuille de placage Furniere frise en écailles Schuppenfries
feuille lancéolée Blatt frise en feuilles Blattfries
feuilles Blattwerk frise en panneaux Plattenfries
feuillure Anschlag, Falz front Stirn
feuillure de Fensteranschlag frontispice Frontispiz
fenêtre fronton Giebel, Supraporte
fiche diagonale Kreuzstock frottoir Reiber
filet Steg (Kannelierung) fumior, maison Rauchstubenhaus
filet de mur Mauerlatte de f.
filière Dachpfette fusarolle Eierstab, Perlstab
flamme Schneuß fût Leib (Rumpf), Schaft,
flanc Flanke Treppenspindel
fléau Klemmbalken fût creux Lichtspindel
flèche Bogenhöhe (Bogen- fût (de colonne) Rumpf
stich), Stich
(-höhe), (Turm-) gabarit (Schweiß-) Lehre
Helm, Pfeil gaine Ummantelung
fleuron Giebelblume, galerie Galerie, Laufgang,
Kreuzblume Stollen
fondaco Fondaco galerie des glaces Spiegelgalerie
fondations Fundament galerie des Rois Königsgalerie
fontaine Brunnen, Wasser- galerie haute Empore,Tribüne
künste galerie naine Zwerggalerie
fontaine (montante) Springbrunnen galetas Dachwohnung
formeret, arc-f. Schildbogen galilée Galilaea
fort à étoile Sternschanze garage à étages Parkhaus
fort étoilé Sternschanze garde-corps Geländer
forteresse Festung garde-fou Balustrade,
fortification Befestigung (balustré) Geländer
fortification de Abschnittbefesti- garde-robe Garderobe
secteur gung gargouille Wasserspeier
fortification de Stadtbefestigung garniture (Bau-) Beschlag
ville garniture de Dachdeckung
fortin Feldschanze comble
fossé Graben, Halsgraben garniture de Bandelwerk
fossé de Baugrube volutes
construction geôle Kerker
fossé de décharge Abzugsgraben georgerin Säulenhals
fossé de secteur Abschnittsgraben ghetto Ghetto
fossé détaché Abschnittsgraben gigant Gigant
fosse d'orchestre Orchestergraben giron Trittstufe
fourchette Abweiseblech girouette Wetterfahne
fourrure Futter gisement Lager (eines
foyer Foyer Werksteines)
frange festonnée Bogenfries glacis Glacis
frise Fries glutinant Bindemittel
frise animée Figurenfries glyptothèque Glyptothek
frise arquée Rundbogenfries gobelin Wandteppich
frise à triglyphe Triglyphenfries godron Pfeife
605 Französisch-Deutsch
gond Angel hameau Dorf, Weiler
gorge Einziehung, (Hals-) hammam Hammam
Graben hampe Stiel
gothique Perpendicular style hangar Hangar
perpendiculaire harem Harem
goudron à oves Eierstab harpe Verzahnung (beim
goujon Dübel Mauerwerk)
goupille Splint, Stift hauteur d'étage Geschoßhöhe,
gousset Fußstrebe, Knagge, Stockwerkshöhe
Aufschiebling hauteur de voûte Gewölbehöhe
gouttière Dachrinne, hauteur d'imposte Kämpferhöhe
Rinneisen, Traufe hauteur du jour lichte Maße (lichte
gracht Gracht Höhe)
gradin d'un Absatz hauteur sous clef Bogenhöhe (-stich),
empattement Pfeil, Scheitel-,
gradins Dreisitz Stichhöhe
grainure Gefüge haut-relief Hochrelief
grand-arc Scheidbogen hémisphère Halbkuppel
grand cavet Deckenkehle herse Fallgatter
grande crue Hochwacht heurtoir Türklopfer
grand magasin Warenhaus hippodrome Hippodrom
(de vente) hôpital Hospital,
grange Grangie, Scheune Krankenhaus
grange extérieure Feldscheune hospice Hospiz
gratte-ciel Hochhaus, hôtel Gasthaus
Wolkenkratzer hôtel de justice Gerichtsgebäude
grenier Dachboden, Dach- hôtel de la monnaie Münze
raum, Kornhaus, hôtel de ville Rathaus
Speicher hôtel-Dieu Armenhaus
grès (-cérame) Steinzeug hôtellerie Gasthaus
griffe Eckklaue hotte Rauchfang
grille Gitter hourd Hurde
grille articulée Scherengitter hourdage Ausfachung
grille de chœur Chorgitter hourdage de Ausstakung
grille de fenêtre Fenstergitter torchis
grotte Grotte huisserie Fensterstock
groupé gekuppelt hutte Hütte
guérite Schilderhaus, hypocauste Hypokausten
Auslugerker hypogée Hypogäum
guette Band hypostyle Hypostyl
gueule redressée Kropfleiste
guichet Einlaßpforte iconostase Ikonostasis
guimberge Wimperg immeuble de Bürohaus
gynécée Gynekeion bureaux
gypse cristallin Marienglas immeuble Wohnhaus
gypse en fer de Marienglas d'habitation
lance imposte Kämpfer, Oberlichte
imposte à Kämpfergesims
habitation indivi- Reihenhaus ornements
duelle en série incrustration Inkrustration
habitation Wohnbau infirmerie Infirmarie
hall d'accueil Halle intarse Intarsia
halle Markthalle interrompu gesprengte Decke
hall(e) de réception Halle intersection Vierung
halle municipale Stadthalle (de la nef)
halles aux draps Gewandhaus isométrie Isometrie
Fachglossar 606
jalousie Jalousie lanterne Laterne
jalousie vénitienne Rolladen lanterneau Oberlichte
jambage Fensterstock, lanterne des morts Totenleuchte
Gewände lanternon de la Dachreiter
jambe Gewände croisée
jambe de force Strebe laraire Lararium
jambette Drempel, Fußstre- largeur lichte Maße
be, Gewände (Innenmaß)
jardin Garten larme Kälberzähne
jardin alpin Steingarten larmier Gurtgesims
jardin anglais englischer Garten las, lassière Banse
jardin d'hiver Wintergarten latrine Abtritt
jardin français französischer Park latte Latte
jardin-terrasse Dachgarten latte à tuiles Ziegellatte
jet d'eau Fensterschenkel, latte de toiture Dachlatte
Wetterschenkel latte double Ziegellatte
jetée Mole latte triangulaire Dreikantleisten
joint Fuge, Stoß laure Lawra
joint creux Hohlfuge lavoir Brunnenhaus
joint cunéiforme Keilfuge lavra Lawra
joint d'assise Lagerfuge, Stoßfuge letteron Lesepult
joint (debout) Stehfalz liaison Bindemittel,
joint de clé Scheitelfuge Verband
joint de Baufuge librairie Bibliothek
construction lien Band (im Holzbau)
joint de dilatation Dehnfuge lien d'angle Büge
joint de lit Lagerfuge lien de base Fußband
joint de reprise Arbeitsfuge lierne Lierne
joint de rupture Bruchfuge lieu Ort
joint de tassement Setzfuge lieu de Bauplatz
joint droit gerader Stoß construction
joint du sommier Anfangsfuge ligne capitale Capitallinie
joint montant Stoßfuge ligne d'égout Dachtraufe
joint vertical Stoßfuge ligne d'imposte Kämpferlinie
jonction Anschluß ligne de naissance Anfallinie
joue Schartenbacke ligne sommitale Scheitellinie
jour d'en haut Oberlichte limaçon Schnecke
jour (d'escalier) Treppenauge limon Wange (einer Treppe)
jubé Lettner limon d'escalier Treppenwange
judas Schlagladen linoir Wechsel
linsoir Streichbalken
kiosque Kiosk linteau (Fenster-) Sturz
Kremlin Kreml linteau (de porte) Türsturz
linteau échancré scheitrechter Sturz
labyrinthe Labyrinth linteau sur Kragsturzbogen
lambourde de Fehlbalken coussinets
plafond lisière Lisene
lambrequin Lambrequin lisse Holm
lambris Lambris listeau (Ornament-) Leiste
lambrissage Täfelwerk listel Leiste
(en bois) lit Lager (eines
lancis Fenstergewände Werksteines)
landwehr Landwehr lit d'attente Auflanger
languette Anschlag, Feder lobe Paß
languette Einschub lobe lancéolé Blatt
d'entrevous loge Hütte, Loge
607 Französisch-Deutsch
loge maçonnique Bauhütte maison d'artisan Handwerkerhaus
logement d'escalier Treppenloch maison de jardin Gartenhaus
logement mansardé Dachwohnung maison de rapport Mietshaus
loggia Loggia maison de retraite Altersheim
longrine Dachschwelle maison des mar- Artushof
losange Raute chands à Dantzig
louver aufkröpfen maison de verre Glashaus
lucarne faîtière Dachhaube (als maison d'habi- Wohnhaus
Dachkappe), tation
Dacherker maison élevée Hochhaus
lucarne Dachfenster, Dach- maison en terrasses Terrassenhaus
gaube, Dachluke, maison natale Geburtshaus
Gaube, Lukarne maisonnette de Laube
lunette Bogenfeld, Gewöl- jardin
bekappe, Lunette, maisonnette de Brunnenhaus
Ohr, Stichkappe puits
maison paroissiale Gemeindehaus (für
mâchicoulis Maschikuli, Pech- eine Kirchen-
nase, Senkscharte gemeinde)
machine d'eau Wasserkünste maison patricienne Patrizierhaus
maçonnerie, Mauerwerk maison rustique Bauernhaus
ouvrage de m. maison sphérique Kugelhaus
maçonnerie Schichtmauerwerk maître-autel Choraltar (Hochaltar)
appareillée maître-chevron Hauptsparren
maçonnerie Zyklopenmauer- maître d'œuvre Baumeister
cyclopéenne werk maître-poutre Dachbalken
maçonnerie de Trockenmauerwerk maîtresse-ferme Dachbinder
pierres sèches manche Stiel
maçonnerie de Hintermauerung manège couvert Reithalle
remplissage manière Manier
maçonnerie en Schichtmauerwerk manoir Manor House
assises mansarde Mansarde
maçonnerie en Verblendmauer- manteau Mantel
briques de werk manteau de Rauchfang
parement cheminée
maçonnerie en Gußmauerwerk maquette Baumodell
coulis marche (Tritt-) Stufe
maçonnerie en Werksteinmauer- marche balancée gezogene Stufe,
pierres de taille werk Keilstufe, ver-
maçonnerie pleine Vollmauerwerk zogene Stufe
maçonnerie Polygonalmauer- marché couvert Markthalle
polygonale werk marche dansante gezogene Stufe
madrier (Holz-) Bohle, Diele marche gironnée gezogene Stufe,
(Fußbodenbrett) Keilstufe, ver-
magasin, grand m. Kaufhaus zogene Stufe
main-courante Handlauf marche massive Blockstufe
maison Haus marche pleine Blockstufe,
maison à arcades Laubenhaus Klotzstufe
maison à atrium Atriumhaus marque de maison Hausmarke
maison à patio Atriumhaus marquet(e)rie Marketerie
maison à pignon Giebelhaus marquetage Marketerie
maison à triplet Dreifensterhaus marqueture Marketerie
maison capitulaire Kapitelhaus marquise Markise
maison com- Gemeindehaus (für marteau de porte Türklopfer
munale eine Dorfgemeinde) martyre Martyrium
maison commune Zunfthaus mascaron Maskaron
Fachglossar 608
masque à feuillage Blattmaske montoir Aufsteigestein
massif occidental Westbau monument Denkmal, Memoria
mât Mast monument aux Ehrenmal
matroneum Matroneum victimes de
mauresque Maureske la guerre
mausolée Mausoleum monument choregisches
méandre Mäander, laufender chorégique Monument
Hund monument Memorialbau
médaillon Medaillon commémoratif
médian Mittelrisalit monument Grabdenkmal
médressé Medrese funéraire
mégaron Megaron monument sépulcral Grabdenkmal
mémorial Ehrenmal, monuments Megalith-Bauten
Memoria mégalithiques
meneau vertical Mullion, moraillon à Hakenblatt
Fensterpfosten amberons
meneau vertical Setzholz moresque Maureske
de bois mortier Mörtel
menhir Menhir mosaïque Mosaik
méplat Bandeisen (in der mosquée Moschee
Schlosserei) motel Motel
merlon Zinne motte Motte
meta Meta moucharaby Maschikuli
métairie Gehöft mouchette Wassernase
métal déployé Streckmetall moulure Gesims, Kyma
méthode de Bauweise moulure au-dessus Arkadengesims
construction des arcades
métope Metope moulure concave Hohlkehle
meule courante Läufer moulure de la base Fußgesims
meurtrière Armbrustscharte, moulure discoïde Scheibenfries
Bogenscharte moulure en trois Dreiviertelstab
mezzanine Mezzanin quarts de rond
mimbar Mimbar moulure hachée Rollenfries
minar Minar mouton Bär
mine Mine mulet, mulot Riemchen
miséricorde Miserikordie mur Mauer
mitre Schornsteinaufsatz mur à double paroi Hohlmauerwerk
module Modul murage coulé Gußmauerwerk
moellon Bruchsteine muraillement Mauerwerk
moellon d'appareil Haustein mur autoportant freitragende Wand
moise Riegel, Zange mur bouclier Schildmauer
moise inclinée Büge mur coupe-feu Brandmauer
môle Mole mur crénelé crenelierte Mauer
monastère Abtei, Kloster mur d'ébrasement Fensterlaibung
monasterium Doppelkloster mur de chemise Futtermauer
duplex mur de clôture Schildmauer
mont Berg mur de pourtour Umfassungsmauern
montant Pfosten, Ständer, mur de remplage Füllmauer
Stiel, Drempel mur de Stützmauer
montant de croisée Fensterpfosten soutènement
montée Bogenhöhe (Bogen- mur d'enceinte Ringmauer
stich), Pfeil, Stich mur en hauteur hohe Wand
(Höhe), Steigung, mur en madriers Bohlenwand
Treppensteigung mur extérieur Umfassungsmauern
montée (d'escalier) Treppenarm mur frontal Stirnbrett
montée de voûte Stichhöhe mur haut hohe Wand
609 Französisch-Deutsch
mur pare-feu Brandmauer œil d'escalier Treppenauge
mur portant, Tragmauer œil de volute Schneckenauge
m. porteur œil du tailloir Abakusblume
mur qibla Qiblawand œillet Luke
murrage Mauerwerk œuvre mussif musivische Arbeit
mur-rideau Vorhangfassade office Anrichte
murs extérieurs Außenmauern ogive Kreuzrippe
murs intérieures Innenmauern olive (bouton en o.) Olive
musée Museum ombilic Nabel
mutule Dielenkopf onglet Falz, Gehrung
oppidum Oppidum
naiskos Naiskos ordonnances sur les Bauordnung
naissance Kämpferlinie constructions
naissance d'enduit Fasche ordre colossal Kolossalordnung
naissance d'un fût Anlauf ordre composite Kompositordnung
narthex Narthex ordre corinthien korinthische
nattes Flechtband Ordnung
naumachie Naumachie ordre dorique dorische Ordnung
nécropole Nekropole ordre français französische
nef Schiff Ordnung
nef centrale Hauptschiff, ordre grec griechische
Langhaus Säulenordnung
nef latérale Seitenschiff ordre ionien- attisch-ionische
nervure Rippe attique Ordnung
nervure à profil Bandrippe ordre ionique ionische Säulen-
rectangularie ordnung
nervure de croisée Kreuzrippe ordre ionique kleinasiatisch-ioni-
nervure de Schildrippe d'Asie Mineure sche Ordnung
formeret ordre romain- römisch-dorische
nervure de sommet Scheitelrippe dorique Ordnung
nervure diagonale Diagonalrippe ordre romain- römisch-ionische
nervure écotée Astrippe ionique Ordnung
nervure médiane Gurtrippe ordres Säulenordnungen
niche Nische d'architecture
niche feinte Blendnische ordres de colonnes Säulenordnungen
niveau Stockwerk ordre toscan toskanische
nœud Knoten Ordnung
nombre d'or goldener Schnitt oreille Ohr, Polster
noquet Abweiseblech oreillon Eckzier, Ohr
noue Dachkehle oriel Chörlein
noulet Kehle orientation Orientierung,
noulet-chevron Kehlsparren Ostung
noviciat Noviziat orillon Orillon
noyau (d'escalier) (Treppen-) Spindel ornement Ornament
noyau urbain Stadtkern ornement Bauornament
nuraghe Nurage architectural
nymphée Nymphaeum ornement polylobé Vielpaß
orthostate Orthostat
obélisque Obelisk, Spitzsäule orthostate en relief Relieforthostaten
observatoire Observatorium ossature de croisée Stabwerk
octogone Achteck, Oktogon ossuaire Beinhaus
oculus Okulus ouïe Schallöffnung
œil Auge oubliette Verlies, Faulturm
œil-de-bœuf Ochsenauge ouverture Schartenmaul
œil de coupole Opäum extérieure
œil de dôme Opäum ouvrage Werk
Fachglossar 610
ouvrage à plan Zentralbau parquet Parkett
ouvrage avancé Vorwerk (im parquet à la Riemchenfußboden
Festungsbau) viennoise
ouvrage couronné Kronwerk parquet à listel Riemchenfußboden
ouvrage de Feldschanze parterre Parterre
campagne partie en saillie Erker
ouvrage extérieur Außenwerk partie inférieure Oberzug
ouvrage maçonné Massivbau partie saillante Überhang
ouvrage profane Profanbau parure Bekleidung
ouvrage sépulcral Grabbau passage Gang, Laufgang
ouvrant de porte Türblatt passage à arcade Bogengang
passerelle Steg (kleine Brücke)
paire de chevrons Bundgespärre patio Lichthof
palafitte Pfahlbau patte Blattzapfen, Klaue
palais Palast patte de base Eckklaue, Eckknolle
palais impérial Pfalz pavage en bois Holzpflaster
palançon Staken pavé Estrich, Pflaster
palanton Wellerholz pavé en bois Holzpflaster
palier Austritt, Podest pavillon Gartenhaus, Pavillon
palier (d'escalier) Treppenabsatz peinturage de Fassadenmalerei
palissade Palisadenbau façade
palmarium Palmenhaus peinture à fresque Freskomalerei
palmette Palmette peinture Architekturmalerei
pan Feld, Füllung, architecturale
Gefach peinture à secco Seccomalerei
paneresse Läufer peinture de Deckenmalerei
panne Dachpfanne, plafond
(Dach-)Pfette peinture murale Wandmalerei
panneau Feld, Füllbrett, peinture sur verre Glasmalerei
Paneel pendant Pendant
panneau Füllung pendentif Gewölbezwickel,
(de remplissage) Pendentif
panneau de vitre Fensterscheibe pentagone lobé Fünfblatt
panne faîtère Firstpfette pentagramme Pentagramm
panne inférieure Dachschwelle, pentaptyque Wandelaltar
Fußpfette pente Böschung, (Treppen-)
panne sablière Fußpfette Steigung
papier peint Tapete pente de toiture Dachneigung
paradisus Paradies perche colonnette Dienst
paraflane Paraflane pergola Pergola
parapet Brüstung, Brust- période de Bauperiode
wehr, Fenster- construction
brüstung péristyle Peristyl
paravent Paravent perron Beischlag, Frei-
parc Park treppe, Perron
parcelle (de terrain) Parzelle perron de palas Grede
parchemin plié Faltwerk perron d'un Grede
parclose Docke château fort
parement Verblendung persienne Fensterladen,
pare-neige Schneefang Sonnenladen
pare-soleil (Sonnen-) Blende perspective à ras Froschperspektive
paroi Wand de terre
paroi de charpente Bundwand perspective à vue Vogelperspektive
paroi de séparation Scheidewand d'oiseau
paroi latérale Sargwand perspective centrale Frontalperspektive,
d'enceinte Zentralperspektive
611 Französisch-Deutsch
perspective Perspektive pilier de la croisée Vierungspfeiler
spéculative pilier en faisceau Bündelpfeiler
pétale Blatt pilier en forme Kreuzpfeiler
petit entrait Kehlbalken, de croix
Kehlstichbalken pilier osirique Osirispfeiler
phare Leuchtturm pilori Staupsäule
pharmacie Apotheke pinacle Pinakel
pièce Stube pipe Pfeife
pièce d'appui Brustriegel pivot Angel
pièce de Füllholz pivot central Hahnebaum,
remplissage Helmstange
pied de chevron Sparrenfuß placage Furniere
piédestal Piedestal, Posta- place Ort, Platz
ment, Ständer place du marché Marktplatz
piédouche Sockel plafond Decke
pierre à bâtir Baustein plafond à caissons Felderdecke
pierre carrée Quader plafond à listel Riemchendecke
pierre d'ancrage Ankerstein plafond bordé de Spiegeldecke
pierre d'appareil Werkstein moulures
pierre de Baustein plafond en arc de Spiegeldecke
construction cloître
pierre de coussin Polsterquader plafond en poutre Holzbalkendecke
pierre de Abdeckstein caisson
couverture plafond Rabitz Rabitz-
pierre de façonné Haustein gewölbe,
pierre de parement Blendstein Rabitzdecke
pierre de Verblender plafonnage Deckenschalung
revêtement plafonnage du toit Dachschalung
pierre de taille Haustein,Werkstein (innen)
pierre façonné Haustein plan basilical gebundenes System
pierre fonda- Grundstein planche Brett, Diele (Fußbo-
mentale denbrett), Fuß-
pierre rustique Bossenquader, boden
Buckelquader planche d'appui Fensterbrett
pierres brutes Bruchsteine planche Gerüstbretter
pierres d'attente Zahnsteine d'échafaudage
pignon Giebel planche de rive Stirnbrett,
pignon à volutes Volutengiebel Windbrett
pignon décor(atif) Ziergiebel planchéiage de Dachschalung
pignon en Staffelgiebel, comble (außen)
gradin(s) Treppengiebel plancher à hourdis Hourdidecke
pignon en Staffelgiebel, plancher à nervures Rippendecke
redan(s) Treppengiebel plancher- Pilzdecke
pignon redenté Staffelgiebel champignon
pilastre Pfeilervorlage, plancher de Plattendecke
Pilaster, Säulen- poutres
vorlage, plancher de Plattenbalkendecke
Wandpfeiler poutres en T
pilastre d'angle Eckpilaster plancher en dalles Plattendecke
pilastre double Doppelpilaster plancher en Bohlendecke
pile Pfeiler madriers
pilier Pfeiler plancher Massivdecke
pilier circulaire Rundpfeiler ininflammable
(p. rond) plancher-terrasse Terrassendach
pilier d'arc- eingezogene Strebe plan de Bauplan
boutant construction
Fachglossar 612
plan de situation Lageplan porte recouverte Tapetentür
planétarium Planetarium de tapisserie
plan horizontal Grundriß porte tournante Drehtür
plan idéal Idealplan porte va-et-vient Pendeltür,
plan perspectif Riß Schwingflügeltür
plaque de plafond Deckenplatte porte vitrée Glastür
plate-bande Fries portière Portière
plate-forme Bühne, Söller portillon Pforte
plein cintre, Rundbogen portique Portikus,
arc en p. c. Säulenhalle
plinthe Fußleiste, Plinthe, portique à colonnes Säulenportikus
Sockelleiste portique voûte Bogengang
poignée Klinke positionneur (Schweiß-) Lehre
poinçon Hahnebaum, poste Pfosten
Stuhlsäule poteau Mast, Pfosten, Stän-
poinçon (de faîte) Firstsäule, der, Stiel, Stütze
Spitzsäule poteau de fenêtre Fensterstock
poinçon rampant Sturmlatte poteau de fond Firstständer
point Nase poteau d'huisserie Fensterpfosten
point d'appui Anfallspunkt poteau principal Bundständer,
pointe de diamante Nagelkopf Hauptpfosten
poirtail Sturzriegel poterne Ausfalltor
polisson Staken poterne de secours Mannsloch, Poterne
polychromie Polychromie poussée Schub
pomme Turmknopf poussée latérale Horizontalschub,
pomme de pin Pinienzapfen (horizontale) Seitenschub
pont Brücke poussée oblique Seitenschub
pont de bateaux Pontonbrücke poutrage Balkenlage, Gebälk
pont de pontons Pontonbrücke poutraison Balkenlage, Gebälk
pont-levis Zugbrücke poutre Balken, Träger,
porche Torhalle Unterzug
portail Portal, Tor poutre à treillis Fachwerkbinder
portail à colonnes Säulenportal (Fachwerkträger)
portail central Hauptportal poutre continue Durchlaufträger
portail en stalactites Stalaktitenportal poutre de bordure Streichbalken
portail latéral Seitenportal poutre de décharge Entlastungsträger
porte Tür, Tor, Pforte poutre de hotte Rauchfangholz
porte à lever Hebetür poutre de pignon Giebelbalken,
porte à panneaux Rahmen- und Ortbalken
Füllungstür poutre de rive Streichbalken
porte à tambour Drehtür poutre de Klemmbalken
porte battante Pendeltür verrouillage
porte coulissante Schiebetür poutre droite Type Howeträger
porte de la victoire Siegestor How
porte de la ville Stadttor poutre en blocs Steinbalken
porte de mariage Brauttür poutre en corps Steinbalken
porte dérobée Tapetentür poutre en porte Kragbalken,
porte d'honneur Ehrentor à faux Kragträger
portée Spannweite poutre en T T-Träger
porte en accordéon Falttür poutre en treillis Gitterträger
(pliante) poutre faîtière Gratbalken
porte en acier Stahltür poutre gemelle Doppel-T-Träger
porte feinte Blendtüre, Scheintür poutre inférieure Unterzug
porte-fenêtre Fenstertür poutre laminé Profilträger
porte oscillante Pendeltür, poutrelle Träger
Schwingflügeltür poutre maîtresse Hauptbalken
613 Französisch-Deutsch
poutre principale Hauptbalken rangée de Zahnschnitt
poutre profilé Profilträger denticules
prédelle Altarstaffel, Predella rapport Rapport
prédormant Zarge ravelin Ravelin
préfabrication Vorfertigung rayère Lichtschacht
prélature Prälatur rayon Rayon
premier arc Stirnbogen rayonnant Rayonnant
prieuré Propstei rayure Werksatz
priorat Priorat rebord de fenêtre Fensterbank
profil Profil recoupement Überschneidung,
projection Projektion Verkröpfung
projection à cotes kotierte Projektion recouvrement Überzug
projection Axonometrie, redan Redan, Verzahnung
axonométrique Militärriß (beim Mauerwerk)
projection de toit Dachausmittlung redent Absatz
projection Normalprojektion redents Schweifwerk
générale redoute Redoute
projection latérale Seitenriß réduction Verjüngung
proportion Proportion réfectoire Refektorium,
propylée Torbau Remter
proscenium Proszenium refend Randschlag
prothèse Prothesis reins de voûte Gewölbezwickel
puits Brunnen, Schacht rejet d'eau Wasserschlag
puits à poulie Ziehbrunnen relief Relief
puits à roue Ziehbrunnen remblai Abdachung
pulvinus Pulvinus remenée Entlastungsbogen
pupitre Lesepult remise Remise, Schuppen
pylône Mast, Torbau rempart Rempart, Stadtmau-
pyramide Pyramide er, Wall, Zingel
pyramide à gradins Stufenpyramide, rempart de secteur Abschnittswall
Stufenmastaba remparts extérieurs Außenmauern
pyramidon Riese remplage aveugle Blendmaßwerk
remplage simulé Blendmaßwerk
quadrature Quadratur remploi Spolie
quadrilobe Vierblatt, Vierpaß renard Blendfassade
quart de rond, Viertelstab renflement Anschwellung
baguette q. de r. repli Falz
quatre-feuille(s) Vierblatt repos Podest
queue d'aronde Schwalbenschwanz réseau Maßwerk
queue de vache Sturmlatte, résidence Ansitz
Windrispe ressort Feder
quille Holm restaurant Gaststätte
quintefeuille Fünfblatt, Fünfpaß retable (Altar-) Retabel
retable à volets Flügelaltar
racinal de comble Dachschwelle retirade Retirade
radial Radial retombée de l'arc Bogenanfall
rainure Nut retranchement Schanze
rameaux Astwerk retroussé Kehlstichbalken
rampe carrossable Eselstreppe revers d'eau Wasserschenkel
rampe (d'accès) Rampe reverseau Fenster-, Wasser-,
rampe en vis Wendelrampe Wetterschenkel
rampe extérieure Außenrampe revêtement Bekleidung,
rampe helicoïdale Wendelrampe Ummantelung,
rang de feuilleté Blattstab Verblendung
rangée d'ardoises Gebinde revêtement des Wandbekleidung
(Schieferdach) murs
Fachglossar 614
rez-de-chaussée Erdgeschoß, salle transversale Quersaal
Parterre salle triabsidiale Dreiapsidensaal
rez-de-chaussée Hochparterre salon Salon
surélevé sanctuaire Allerheiligstes,
rhombe Raute Sanktuarium
rideau de pierre Schleierwerk sape Sappe
rigole de pavé Gosse sarcophage Sarkophag
rinceau Blattfries, Blatt- sarrasine Fallgatter
werk, Laubwerk savon Riemchen
rive Ortgang scène Bühne
rive de pignon Ortgang scène tournante Drehbühne
rive de toiture Ortgang sculpture Skulptur
rocaillage Muschelwerk sculpture Bauplastik
rocaille Rocaille, architecturale
Muschelwerk second entrait Kehlbalken
roche erratique Feldstein section d'or goldener Schnitt
Roland, statue Roland semelle Dachschwelle,
de R. Sattelholz
rond de verre Butzenscheiben sentinelle Sentinelle
rondelle Rondell sépulture Sepultur
rosace Rose sérail Serail
rose Rose serre Gewächshaus,
rose de fenêtre Fensterrose Glashaus
rose du bras Radfenster serrure Schloß
rose du tailloir Abakusblume serviette repliée Faltwerk
rosette Rose seuil Schwelle
rotonde Rotunde seuil (de porte) Türschwelle
roue de Sainte- Katharinenrad, sgraffite Sgraffito
Cathérine Radfenster siège Ansitz
rue en escalier Treppenstraße siège de la Zunfthaus
ruelle Schlippe corporation
ruine Ruine signature de Meisterzeichen
ruisseau de rue Gosse contremaître
rustique Rustika signe lapidaire Steinmetzzeichen
rythme Rhythmus signe maçonique Steinmetzzeichen
socle Sockel
sablière (Grund-) Schwelle soffite Sofitte
sablière d'étage Bundbalken, sol Fußboden
Stockschwelle solaire Solarium
sablière supérieure Rähm sol en briques Ziegelboden
sabot (Eisen-) Schuh solitude Solitude
sacraire Sakristei solive Balken
sacristie Sakristei solive de comble Dachbalken
Saint-Sépulcre Heiliges Grab solivure Balkenlage
salle Saal sol planchéié Dielenfußboden
salle à colonnes Säulensaal sommet Scheitel
salle capitulaire Kapitelsaal sommier Anfangsstein,
salle de bal Ballhaus Kämpferstein,
salle de danse Tanzhaus (Tür-)Sturz
salle de dresse Anrichte sommier de porte Türsturz
salle de réception Empfangszimmer sortie de Ausfalltor
salle des pas per- Wandelhalle contreattaque
dus, promenoir soubassement Basement
salle (d'un palais) Gemach soufflet Soufflet
salle égyptienne ägyptischer Saal souillard Eisbrecher
salle hypostyle Säulenhalle soupente Dach-, Hängeboden
615 Französisch-Deutsch
sous-faîte Giebelsäule tabletterie Täfelwerk
sous-longeron Sattelholz taille de pierres Steinschnitt
sous-moulure Unterglied taille, exécution Steinbearbeitung
sous-poutre Unterzug de la t.
spirale Spirale talayot(s) Talayoten
stade Stadion talus Abdachung,
stalles du chœur Chorgestühl Böschung
station de poste Posthof tambour Tambour, Trommel
statique Statik tambour de Säulentrommel
stavkirke Stabkirche colonnes
stèle Stele tambour (de porte) Windfang
stéréobate Stereobat tapisserie Wandteppich
stéréotomie Steinschnitt tas de charge Auflanger
strotére Dreisitz tasseau d'arêtier Gratleiste
structure de forme Faltwerk tectonique Tektonik
prismatique temple à antes Antentempel
structure spatiale räumliches temple à podium Podiumstempel
Tragwerk temple circulaire Rundtempel
structure tridi- räumliches (t. rond)
mensionnelle Tragwerk temple de feu Feuertempel
stuc Stuck temple de vallée Taltempel
stucage Stuckatur temple d'Hathor Hathortempel
stucco lustro Stucco lustro temple double Doppeltempel
studiolo Studiolo temple en terrasses Terrassentempel
stupa Stupa temple hypêtre Hypethraltempel
style Stil temple monoptère Monopteros
style flamboyant Flamboyant tenaille Tenaille
styliser stilisieren tenaillon Tenaillon
substruction Substruktion tendelet Sonnensegel
superstructure Hochbau tenon Stift, Zapfen
support Auflager, Mast, tenon à chasse Jagdzapfen
Stütze tenture Tapete (aus Stoff)
support d'enduit Putzträger terrasse Terrasse
surélevé gestelzt terrazzo Terrazzo
surface d'appui Auflager tête Kopf
surface d'enduit Putzhaut tête bouchon Knauf
surface extérieure Haupt (Stirnfläche) tête conjuratoire Nagelkopf,
surface porteuse Flächentragwerk Neidkopf
surface vitrée Fensterfläche tête de bélier Aaskopf
surplomb Überhang tête de bœuf Aaskopf
symétrie Symmetrie tête de clou Nagelkopf
synagogue Synagoge tête de pont Brückenkopf
système de Pavillonsystem texture Gefüge
pavillons théâtre Theaterbau
système de toit Dachkonstruktion théorie Architekturtheorie
système Hippodamisches architecturale
hippodamique System thermes Thermen
système lié (roman) gebundenes System tierce-feuille Dreiblatt
système polygonal Polygonalsystem tierceron Tierceron
timbre Helm
tabatière Schleppgaube tirant (d'arc) Zuganker,
tabernacle Sakramentshaus, Bogenanker
Tabernakel toilettes Klosett
tableau de porte Türlaibung toit Dach
tablette de fenêtre Brüstungsgesims toit à chevrons Sparrendach
tablette de poutre Balkenkopf toit à coupole Kuppeldach
Fachglossar 616
toit à croupe Krüppelwalmdach tour à hélicoïdiale Spiralturm
boiteuse tour à rampe Spiralturm
toit à demi-croupe Krüppelwalmdach tour à rampe Eselsturm
toit adossé Pultdach carrossable
toit à l'impériale welsche Haube tour de chat Schlippe
toit à pignon Giebeldach tour de chœur Chorturm
toit avancé Abdach tour de défense Wehrturm
toit cintré Bogendach tour de façade Fassadenturm
toit couronné Kronendach, tour de guet Scharwachturm,
Ritterdach Wachturm,
toit en appentis Schleppdach Wartturm
toit en bardeaux Schindeldach tour de pont Brückenturm
toit en bâtière Satteldach tour d'escalier Treppenturm
toit en cavalier Kronendach, tour de télévision Fernsehturm
Ritterdach tour de transept Querhausturm
toit en ciseaux Scherendach tour d'habitation Wohnturm
toit en cloche Glockendach tour du transept Vierungsturm
toit en coupole Dachhaube tourelle Geschützturm,
toit en demicroupe Halbwalmdach Treppenturm
toit en dent de scie Sägedach tour en saillie Erkertürmchen
toit en Kragdach tourillon Treppenturm
encorbellement tourniquet intérieur Einreiber-Verschluß
toit en oignon Zwiebeldach tour-porte Torturm
toit en pannes Pfannendach tracé Tracé
toit en porte à faux Kragdach tracé général Lageplan
toit en saillie Kragdach tracé géométrique Maßwerk
toit en verre Glasdach trame Raster
toit parallèle Paralleldach tranche de travaux Bauabschnitt
toit plat Flachdach tranchée Graben
toit pyramidal Pyramidendach transept Querhaus, Transept
toit shed Sheddach transept occidental Westquerhaus
toit suspendu Hängedach trappe Falladen, Falltür
toit suspendu à Seildach trappe d'oubliette Angstloch
câbles travail des pierres Steinbearbeitung
toit-terrasse Terrassendach, travail mussif musivische Arbeit
Dachterrasse travée Joch
toit transversal Querdach, travée romaine Säulenbogenstellung
Zwerchdach traverse Riegelbalken,
toiture Dachdeckung, Traverse
Dachhaut traverse de fenêtre Kämpferholz
toiture en ardoises Schieferdach travon Holm
toiture en tuiles Mönch- und trèfle Dreiblatt, Dreipaß
mâles et femelles Nonnendach trèfle flamboyant Dreischneuß
toit vitré Glasdach treillage Gatter
toit-voûte Tonnendach treillis Fenstergitter,
tolet Dollen Flechtband,
tombe Gruft Gatter, Gitter
tombeau Gruft treillis triangulaire Dreieckverband
tombeaux creusés Felsengrab trésor, trésorerie Schatzhaus
dans le roc triangle sphérique sphärisches Dreieck
tonnelle Gartenlaube, triangulation Triangulation
Tonnengewölbe trianon Trianon
tonnelle helicoïdale Schneckengewölbe tribunal Gerichtsgebäude,
tonsure Tonsur Tribunal
torsion Torsion tribunal d'église Apsis
tour Turm tribune Empore, Tribüne
617 Französisch-Deutsch
tribune aveugle Scheinempore vedute Vedute
tribune de Nonnenempore vélum (Sonnen-) Zeltdach
religieuse véranda Veranda
tribune d'orgue Orgelempore verrou de fenêtre Fensterverschluß
tribune simulée Scheinempore vertex Scheitel
trifoire Triforium vessie de poisson Fischblase
triforium Triforium vestiaire Garderobe
triforium aveugle Blendtriforium, vestibule Hausflur, Vestibül,
Scheintriforium Vorhalle
triforium simulé Scheintriforium viaduc Viadukt
triglyphe Dreischlitz, vide Lichte
Triglyphe village Dorf
trilobe Dreipaß ville Stadt
trilobé Kleeblattbogen ville idéale Idealstadt
triplet d'arc trompe Drillingsbogen ville radiale Radialstadt
(d'une Trompe ville satellite Trabantenstadt
voûte) vitrage clair Blankverglasung
tronc Schaft vitrage en plomb Bleiverglasung
trophée Trophäe vitrine Schaukasten
trou d'homme Mannsloch voie de ceinture Ringstraße
trumeau Trumeau voile mince Schale
tuile Dachsteine, Ziegel volée (d'escalier) (Treppen-) Lauf
tuile à bord Kremper volet Fensterladen, Laden
retroussé volet à coulisse Schiebeladen
tuile à crochet Biberschwanz volet pliant Klappladen,
tuile à onglet Falzziegel Schlagladen
tuile creuse Hohlziegel volet roulant Rolladen
tuile cuite plate Dachplatte volume construit umbauter Raum
tuile de crête Kammziegel volute Schnecke, Volute
tuile de pignon Ortziegel vousseau de départ Anwölber
tuile de rive Ortziegel voussoir Wölbstein
tuile (émaillé) Glasziegel voussoir de départ Gewölbeanfänger
de verre d'une voûte
tuile en auge Falzziegel voussoir de départ Anwölber
tuile en faîteau Firstziegel voussoirs Bogensteine
tuile en forme Dachpfanne voûte Gewölbe, Voute
de S couché voûte à croisée Kreuzrippen-
tuile en oreille Kaffziegel d'ogives gewölbe
de chat voûte à nappes Platzelgewölbe
tuile faîtière Firstziegel, voûte à nervures Rippengewölbe
Gratziegel voûte à nervures Fächergewölbe,
tuile femelle Nonne rayonnantes Strahlengewölbe
tuile mâle Klosterziegel voûte anglo- Trichtergewölbe
tuile plate Biberschwanz, Plat- saxonne
ten-, Flachziegel voûte annulaire Ringgewölbe,
tumulus Tumulus Spindelgewölbe
tuyau fendu Rinneisen voûte à trompe Muldengewölbe
tympan Bogenfeld, Giebel- voûte bohémienne böhmische Kappe,
feld, Tympanon plate Platzelgewölbe
voûte cloisonnée Klostergewölbe
urbanisme Städtebau voûte conique Trichtergewölbe
voûte coulée Gußgewölbe
vade in pace Faulturm voûte croisée Kreuzgewölbe
vaisseau centrale Langhaus voûte d'arêtes Gratgewölbe,
valet Angel Kreuz(grat)-
valvule Falltür gewölbe
Fachglossar 618
voûte décor(ative) Ziergewölbe voûte montante ansteigender Bogen
voûte de remplage Maßwerkgewölbe voûte normande Trichtergewölbe
voûte domicale Domikalgewölbe voûte ornamentale Ziergewölbe
voûte double Doppelgewölbe voûte ornée de figurierter Verband
voûte en arc Klostergewölbe figures
de cloître voûte palmiforme Palmengewölbe
voûte en baquet Muldengewölbe voûte perpen- Perpendiculär-
voûte en berceau Tonnengewölbe diculaire gewölbe
voûte en conche Muschelgewölbe voûte Rabitz Rabitzgewölbe
voûte en coupole Rippenkuppel voûte rampante ansteigender Bogen
voûte en dôme Rippenkuppel voûte réticulée Netzgewölbe,
voûte en Rippenkuppel Rautengewölbe
domiciale voûte sur le noyau Spindelgewölbe
voûte en ellipse elliptisches Gewölbe voûte transversal Quertonne
voûte en étoile Sterngewölbe voûtin à la preußische Kappe
voûte en éventail Fächergewölbe prussienne
voûte en forme Schirmgewölbe, vue Dachfenster
de parasol Segelgewölbe vue faîtière Dacherker
voûte en limaçon Schneckengewölbe
voûte en poterie(s) Topfgewölbe water-closet Klosett
creuse(s)
voûte en stalactites Stalaktitengewölbe zigzag Zahnfries
voûte hexagonale sechsteiliges
Gewölbe
619 Italienisch-Deutsch

ITALIENISCH-DEUTSCH
abaco Abakus altare a sarcofago Sarkophagaltar
abaton Abaton altare davanti al Laienaltar
abazia, abbazia Abtei tramezzo
abbaino Dachfenster, Gaube altare laterale Seitenaltar
abbaino a casetta Dachhäuschen altare maggiore Choraltar,
abbaino a cuffia Fledermausdach- Hauptaltar
fenster altare-pulpito Kanzelaltar
abbaino a veranda Dacherker alternanza dei Stützenwechsel
abbaino ricurvo Fledermausdach- supporti
fenster altezza d'imposta Kämpferhöhe
abside Apsis, Chornische altezza in chiave Scheitelhöhe
abside del transetto Querhausapside altorilievo Hochrelief
absidiola Apsidiole alzata Setzstufe
acanto Akanthus alzata di legno Blindstufe
accantonato kantoniert ambito Ambitus
accoppiato gekuppelt ambone Ambo
accrescimento Anschwellung ambulacro Ambulacrum,
a corpo di zweibündig Umgang
fabbrica triplo ammorsatura Zahnsteine
acquedotto Aquädukt ampliamento Stadterweiterung
acropoli Akropolis urbano
acroterio Akroter ancona ad ante Flügelaltar
addentellato Zahnsteine ancoraggio Verankerung
(Verzahnung) androne Andron
adito Abaton (Adyton) andronitis Andronitis
adobe Adobe anello Schaftring
aeroporto Flughafen (della colonna)
affresco Freskomalerei anello nel fusto di Wirtel
aggetto Überhang una colonna
aggraffatura Falz (in der anfiprostilo Amphiprostylos
Klempnerei) anfitalamo Amphithalamus
agorà Agora anfiteatro Amphitheater
agrafe Agraffe anima Spindel (einer
aia Tenne Wendeltreppe)
aiuola circolare Rondell (Rundbeet) anima (della scala Treppenspindel
ala Flanschen, Flügel a chiocciola)
(Baukörper) anima (della trave) Steg (eines
alae Alae Profilträgers)
ala laterale Seitenflügel annesso Annex
albergo Herberge anta Ante, Flügel (bei
alburno Splint (Holz zwi- Türen, Fenstern,
schen Kernholz und Altären)
Rinde) antefissa Stirnziegel, Antefix
alcazar Alcazar antemio Anthemion
alcova Alkoven antemurale Vormauer
aletta del piliere (junger) Dienst antependium Antependium,
allacciamento Verankerung Frontale
allineamento (Bau-) Flucht antigabinetto Antikabinett
(edilizio) anuli Anuli
altana Altan, Söller apadana Apadana
altare Altar apertura della Fensteröffnung
altare a blocco Blockaltar finestra
altare a cofano Kastenaltar apertura della Angstloch
altare a mensa Tischaltar segreta
Fachglossar 620
apice Scheitel arco a sesto Sattelbogen
apoditerio Apodyterium inflesso
apofige Apophyge arco a sesto Stelzbogen
apothesis Apothesis rialzato
apparecchio Appareil,Verband arco (a sesto) Segmentbogen,
appartamento Appartement ribassato Flachbogen,
appartamento del Dachwohnung Stichbogen
sottotetto arco a spalla Schulterbogen
appoggio Auflager arco a tenda Vorhangbogen
apside Apsis, Chornische arco a tre cerniere Dreigelenkbogen
arabesco Arabeske arco a trifoglio Kleeblattbogen
arabesco moresco Maureske arco a tutto sesto Rundbogen
arazzo Wandteppich arco bizantino Stelzbogen
arca Arche arco cieco Blendbogen
arcareccio Pfette, Dachpfette arco con archivolto Faszienbogen
arcareccio inferiore Fußpfette a fascia
arcata Arkade, Arkaden- arco del coro Chorbogen
bögen arco della finestra Fensterbogen (oberer
arcata cieca Blendarkade Abschluß eines
arcata doppia Doppelarkade Bogenfensters)
arcata finta Blendarkade arco di scarico Entlastungsbogen
arcate Arkatur arco di trionfo Triumphbogen
architetto Architekt, arco diagonale Diagonalbogen,
Baumeister Kreuzbogen
architettonica Architektonik arco d'incrocio Gratbogen
architettura Baukunst, delle volte
Architektur arco d'interse- Raumbogen
architettura dipinta Architekturmalerei zione all'incrocio
architettura finta Scheinarchitektur fra volte
architettura sacra Sakralbau arco ellittico Ellipsenbogen
architettura Scheinarchitektur arco estradossato Obergurt,
trompe-l'œil di una volta Überfangbogen
architravato architraviert arco finto Blendbogen
architravatura Balkenlage arco fittizio Kragbogen
architrave Sturz, Architrav arco frontale Stirnbogen
architrave del Rauchfangholz arco intradossato Untergurt
camino di una volta
architrave della Fenstersturz arco laterale Scheidbogen
finestra arcone laterale Schildbogen
architrave della Türsturz arcone transversale Quergurt,
porta Gurtbogen
architrave Sturzriegel arco ogivale Spitzbogen
(di legno) arco parabolico Parabelbogen
architrave Steinbalken arco perimetrale Schildbogen
(di pietra) arco polilobato Vielpaßbogen,
archivolto Archivolte Zackenbogen
arco Bogen arco polilobo Fächerbogen
arco a cerniere Gelenkbogen arco rampante Strebebogen,
arco a chiglia Kielbogen Schwibbogen,
arco a controcurve Sternbogen steigender Bogen
arco a ferro di Hufeisenbogen arco rampante Maßwerkbrücke
cavallo ornato a traforo
arco a schiena Eselsrücken arco ribassato (di Sturzbogen
d'asino porta o di finestra)
arco (a sesto) Spitzbogen arco rovescio Erdbogen,
acuto Grundbogen
621 Italienisch-Deutsch
arco saraceno Sarazenenbogen augnatura Versatz
arco scemo Flachbogen aula triabsidata Dreiapsidensaal
arcosolio Arcosolium autogrill Rasthaus
arco sopralzato Stelzbogen autosilo Parkhaus
arco trasversale Transversalbogen avancorpo Risalit
arco trilobato Kleeblattbogen avancorpo a lato Auslucht
arco trionfale Triumphbogen dell'ingresso
arco triplo Drillingsbogen avancorpo Mittelrisalit
arco Tudor Tudorbogen centrale
area delimitata dalla Bering avancorpo laterale Seitenrisalit
cinta muraria avanguardia Avantgarde
area fabbricativa Bauplatz aviorimessa Hangar
area sacra Tempelbezirk azulejo Azulejos
arena Arena
areostilo Aräostylos badia Badia
argine Staudamm bague Bund
armadio Armarium balaustrata Balustrade
armatura Armierung, balaustro Baluster
Bewehrung balcone Balkon
armatura anulare Ringanker baldacchino Baldachin
armatura del tetto Dachkonstruktion baldacchino del Schalldeckel
armatura (per Moniereisen, pulpito
calcestruzzo) Moniergewebe balestriera Ballistarium
arsenale Arsenal, Zeughaus cruciforme
artesonado Artesonado baluardo Baluarde, Bollwerk
articolazione di Wandgliederung baluardo Schalenturm
una parete semicircolare
asclepieo Asklepeion bamboccio sul divi- Docke
a sesto rialzato gestelzt sorio degli stalli
a spina di pesce Acoltello banchina di gronda Dachschwelle
asse Achse bandella Fensterband (Teil
asse della finestra Fensterachse des Beschlages),
asse della volta Gewölbeachse Band (-eisen)
asse di frontone Ortgang bandella a croce Kreuzband
assito Blindboden, banderuola Wetterfahne
Dielenfußboden baracca Baracke
assito inferiore Einschub barocca a volute Bandelwerk
assito inferiore del Fehlboden barricata Barrikade
solaio barulla Fundamentbogen
assonometria Axonometrie basamento Basement,
assonometria Kavalierriß Postament
cavaliera base Basis
assonometria Schrägriß base attica attische Basis
cavaliera frontale basilica Basilika
assonometria Militärriß basilica a gradoni Staffelbasilika
cavaliera militare basilica con Kuppelbasilika (mit
assottigliamento Unterschneidung cupola Kuppel über der
asta Stab Vierung)
astilo Astylos basilica con Emporenbasilika
astragalo Astragal matronei
atettonico atektonisch basilica con navata Kuppelbasilika (mit
atlante Atlant a cupole einer Folge von
atrio Foyer (allg.), Diele, Kuppeln)
Vorhalle, Atrium bassorilievo Bas-, Flachrelief
attico Attika bastide Vorwerk (Außen-
auditorio Auditorium werk)
Fachglossar 622
bastiglia Bastille boschetto Boskett
bastione circolare Rondell (als botola Falltür
Bauwerk) boudoir Boudoir
bastione Bastion, Bollwerk, boulevard Boulevard
Bastei bovindo Erker
bastita Festung bozza Bosse (nicht vollendete
battaglio Türklopfer Bildhauer oder
battente Flügel (bei Türen, Steinmetzenarbeit)
Fenstern, Altären) braccio del Querhausarm,
battente della Fensterflügel transetto Kreuzarme
finestra braga Schildmauer
battente di porta Blatt breccia Bresche
battente di una Türblatt briglia di Spannriegel
porta collegamento
batteria Batterie bucranio (fregio a) Ochsenschädel, Bu-
battiscopa Sockelleiste, kranion, Aaskopf
Fußleiste bugna Bosse (an
battistero Baptisterium Werksteinen)
battuta Anschlag (bei Türen bugna a cuscino Polsterquader
und Fenstern), Falz bugna arrotondata Polsterquader
(in der Tischlerei) bugnare bossieren
battuto Lehmtenne bugna rustica Bossenquader,
bay window a Erkertürmchen Buckelquader
torretta bugnato a punta Diamantquader
bay-window Auslugerker di diamante
d'angolo bugnatura Bogenquaderung
beccatello Knagge, Kragstein, (dell'arco)
Kraftstein buleuterio Buleuterion
beffroi Belfried bungalow Bungalow
beghinaggio Beginenhof bunker Bunker
belfredo Bergfried burgus Burgus
belvedere Bellevue, Belvedere
bema Bema, Hieratikon caditoia Pechnase,
berma Berme Senkscharte
bersò Tonnengewölbe calato Kalathos
bertesca Schießerker, calcestruzzo Beton
Pechnase calcestruzzo armato Stahlbeton
biblioteca Bibliothek calcestruzzo faccia Sichtbeton
biella Pendelstütze a vista
bifora Zwillingsfenster calcina Mörtel
binato gekuppelt calettamento Verzapfung
bisellare abfasen calettatura Zapfen, Verzapfung
bisello Fase, Schmiege calidario Caldarium
blocco Baublock calotta Kalotte
blocco forato Hohlblockstein calotta sferica Kugelkappe
bocca della feritoia Schartenmaul camarin Camarin
bocciardatura stocken (kröneln) camera Kammer, Stube,
boiserie Täfelwerk Gemach
bolzone Splint (Flacheisen), camino Kamin, Schornstein,
Ankersplint Esse
bordo del concio Randschlag camino di Abzugskamin
bordo intrecciato Flechtband ventilazione
borni Zahnsteine (vor- camminata Kemenate
springende Steine cammino di ronda Wehrgang
einer Verzahnung) campanile Glockenturm
borsa Börse campanile a vela Glockengiebel
623 Italienisch-Deutsch
campata Joch cappella del Kaminaufsatz
campata del coro Chorjoch camino
campata di volta Gewölbefeld cappella del Burgkapelle,
campidoglio Kapitol castello Schloßkapelle
campione (Muster-) Lehre cappella della Marienkapelle
campo del torneo Turnierhof madonna
camposanto Friedhof cappella della Marienkapelle
campo trincerato Camp retranché Vergine
canale di gronda Dachrinne cappella Beinhaus, Karner
canale di scolo Rinne dell'ossario
canaletta di scarico Ablaufrinne cappella del Beinhaus, Karner
cancellata del coro Chorgitter sacramento
cancelli d'altare Altarschranken cappella domestica Hauskapelle
cancorrente laufender Hund cappella funeraria Grabkapelle
candelabro Kandelaber cappella mortuaria Grabkapelle
canefora Kanephore cappella palatina Palastkapelle
cannoniera Embrasure cappella Bußkapelle
cantiere Baustelle penitenziale
cantiere edile Bauhof cappella privata Hauskapelle
cantina Keller cappella sepolcrale Grabkapelle
cantinella Latte cappella su ponte Brückenkapelle
cantonale Gratsparren cappelle orientali Zwillingskapelle
cantoria Orgelempore, capriata del Hängewerk, Dach-
Sängerbühne transetto binder, Gebinde
capitello Kapitell capriata campione Lehrgespärre (als
capitello a calice Kelchkapitell Muster)
capitello a cesto Korbkapitell capriata composta Binder (beim
capitello a fiore Blütenkapitell principale Dachwerk)
capitello a fogliame Blattkapitell capriata maestra Lehrgespärre
capitello a fungo Pilzkapitell capriata principale Hauptgebinde
capitello a ganci Knospenkapitell caravanserraglio Karawanserei
capitello a stalattiti Stalaktitenkapitell carbonaia Gelaß
capitello a uncini Knospenkapitell carcere Kerker
capitello a volute Volutenkapitell cariatide Karyatide
capitello bizantino Trapezkapitell carpenteria Holzbau
capitello composit Kompositkapitell carpenteria del tetto Dachstuhl
capitello cubico Würfelkapitell carta da parati Tapete
capitello dell'anta Antenkapitell cartella Kartusche
capitello dorico dorisches Kapitell cartiglio Kartusche
capitello eolico äolisches Kapitell cartoccio Rollwerk
capitello figurato Adlerkapitell cartone catramato Dachpappe
con aquile casa Haus
capitello istoriato Figurenkapitell casa a ballatoio Kanzelhaus,
capitello rudentato Pfeifenkapitell Laubenganghaus
capitello scanalato Doppelwürfel- casa a corte Atriumhaus (allg.)
kapitell casa a gradoni Terrassenhaus
capitolo Kapitelhaus casa artigiana Handwerkerhaus
capo Kopf casa a schiera Reihenhaus
capo chiave Splint (Flacheisen) casa a torre Turmhaus
cappa del camino Rauchfang casa colonica Bauernhaus, Kate
cappella Kapelle casa comunale Gemeindehaus (für
cappella absidale Chorkapelle eine Dorfgemeinde)
cappella ad ambi- Doppelkapelle casa con tetto a Giebelhaus
enti sovrapposti due falde
cappella Beichtkapelle casa con tetto Giebelhaus
confessionale a due spioventi
Fachglossar 624
casa d'abitazione Wohnhaus cenotafio Kenotaph,
casa d'affitto Miethaus Scheingrab
casa dell'abate Abtshaus centinatura Lehrgerüst
casa della Zunfthaus centro (della città) Stadtkern
corporazione centro della voluta Schneckenauge
casale Weiler ceramica da Baukeramik
casamatta Kasematte rivestimento
casa parrocchiale Gemeindehaus (für cerchio (della Schaftring
eine Kirchen- colonna)
gemeinde) cerniera Gelenk, Scharnier
casa patrizia Patrizierhaus certosa Kartause
casa porticata Vorlaubenhaus chiassile della porta Türstock
casa rurale Bauernhaus chiavaccio Balkenriegel,
cascata Kaskade Klemmbalken,
caserma Kaserne Riegelbalken
casino Kasino chiave d'arco Schlußstein
cassaforma Schalung chiave di testa Balkenanker
(Hilfskonstruktion) chiave di volta Schlußstein
cassettone Deckenfach, chiave di volta Abhängling
Kassette pendente
castelletto Ansitz chiave pendente Hängezapfen
castelletto di caccia Jagdschloß chiesa ad aula Saalkirche
castello Kastell, Schloßbau chiesa a sala Hallenkirche
castello circondato Wasserburg, chiesa a sala con Emporenhalle
dall'acqua Wasserschloß matronei
castello crociato Kreuzfahrerburg chiesa a salone Hallenkirche
castello di Lustschloß chiesa cimiteriale Coemetrialkirche
campagna chiesa con torre Chorturmkirche
castello fortificato Burg sovrastante il coro
casupola Hütte chiesa conventuale Klosterkirche
catacomba Katakombe chiesa degli Bettelordenkirchen
catafalco Katafalk ordini mendicanti
catena Zuganker chiesa della trinità Dreifaltigkeitskirche
catena (di legno) Ankerbalken chiesa doppia Doppelkirche
catenaccio Balkenriegel, chiesa fortificata Wehrkirche
Klemmbalken, chiesa inferiore Unterkirche
Riegelbalken chiesa lignea Stabkirche
cattedra Kathedra norvegese
cattedra tripla Dreisitz chiesa rotonda Rundkirche
cattedrale Bischofskirche, chiesa rupestre Felsenkirche,
Kathedrale Höhlenkirche
cavalcavia Schwibbogen chiodo di legno Holznagel
cavaliere Kavalier chiostro Kreuzgang, Kiosk
cavallo Wechsel chiusino Gosse
cavettino Wassernase ciborio Ziborium
cavetto (Hohl-) Kehle cielo del pulpito Schalldeckel
cavicchio Holznagel cima Scheitel
c.c.a. Eisenbeton, cimasa Giebel, Kyma
(= conglomerato Stahlbeton cimasa ornamentale Ziergiebel
cementizio cimasa spezzata Sprenggiebel
armato) ciminiera Schlot
cella Zelle, Klause cimitero Coemeterium,
cella penitenziale Bußzelle Friedhof
cemento (calce- Eisenbeton, cinta Enceinte, Zingel
struzzo) armato Stahlbeton cinta muraria Mauerring
cenobio Konoibion cinta, muro di c. Ringmauer, Zingel
625 Italienisch-Deutsch
cippo Zippus colonnato, Kolonnade,
cippo funerario Grabzippus portico c. Säulengang
cippo sepolcrale Grabzippus colonna trionfale Siegessäule
circo Zircus colonne ofitiche Knotensäule
circonvallazione Ringstraße colonnetta Stuhlsäule
cisterna Zisterne colonnina votiva Betsäule
città Stadt colosseo Kolosseum
città dei morti Nekropole commessura Verband
cittadella Zitadelle commettitura Gefüge
città giardino Gartenstadt commettitura a Spundung
città ideale Idealstadt maschio e
città radiale Radialstadt femmina
città satellite Trabantenstadt commodité Commodité
claristorio (Ober-, Licht-) communs Communs
Gaden complesso Baugruppe
clausura Klausur architettonico
coccia Kachel compluvio Dachkehle
coda di rondine Schwalbenschwanz conca (absidale) Konche
collare Halsring concatenamento Verband (im
collarino (Säulen-) Hals Mauerwerk)
(di colonna) concatenamento Blockverband
collegamento Holzverbindung a blocco
del legno concatenamento Läuferverband
collegiata Stiftskirche a cortina
colmareccio Firstpfette concatenamento Kreuzverband
colmo, First (-ziegel) a croce
(tegola di) c. concatenamento a Fischgratverband,
colombario Kolumbarium spina di pesce Ährenwerk (im
colonna Säule, Stütze Mauerwerk)
colonna a balaustra Schlangensäule concatenamento Eckverband (im
colonna a fascio Bündelsäule d'angolo Mauerwerk)
(egitto) concatenamento Läuferverband
colonna alveolare Wandsäule, di fascia
Säulenvorlage concatenamento Binderverband
colonna a palma Palmensäule di testa
colonna atorica Hathorsäule concatenamento holländischer
colonna a tre Dreiviertelsäule fiammingo Verband
quarti di cerchio concatenamento gotischer Verband
colonna cerchiata Bundsäule, gotico
Ringsäule concatenamento Streckerverband
colonna Triumphsäule in chiave
commemorativa concatenamento englischer Verband
colonna cretese kretische Säule inglese
colonna della Siegessäule concatenamento holländischer
vittoria olandese Verband
colonna di Giove Jupitersäule concatenamento märkischer Verband,
colonna egizia Papyrusbündelsäule polacco polnischer Verband
colonna incassata Wandsäule, concatenamento wendischer
Säulenvorlage vendico Verband
colonna infame Staupsäule concio Haustein,
colonna onoraria Ehrensäule Werkstein
colonna Papyrussäule, concio comune Eckquader
palmiforme Palmensäule concio con angoli Hakenstein
colonna persiana persische Säule sventrati
colonna protodorische concio d'angolo Eckquader
protodorica Säule concio di chiave Scheitelstein
Fachglossar 626
concio d'imposta Anwölber, cornice Rahmen (mit
della volta Gewölbeanfänger Füllung), Gesims
concio d'imposta Anfangsstein, cornice a spiovente Schräggesims
Kämpferstein cornice Sockelgesims
concio di volta Wölbstein basamentale
concio squadrato Quader cornice coprigiunto Deckgesims
condotto del fumo Fuchs orizzontale
(tra focolare e cornice del Fußgesims
fumaiolo) basamento
confessione Konfessio cornice del Rauchfangholz
conglomerato ce- Stahlbeton camino
mentizio armato cornice del Fensterbankgesims
connessione Anschluß davanzale
contraffisso Band (Holzverbin- cornice del Giebelgesims
dung), Büge, Kopf- frontone
band, Kopfstrebe cornice del soffitto Deckengesims
contraffortamento Strebewerk cornice d'imposta Kämpfergesims
contraffortatura Strebewerk cornice-gocciola- Wasserschlag
contrafforte Strebemauer, toio intermedia
Strebepfeiler cornice marcada- Sohlbankgesims,
contrazione Eckkontraktion vanzale Brüstungsgesims,
angolare Fenstergesims
controabside Westchor cornice Gurtgesims
controcatena Kehlbalken marcapiano
controporta Doppeltür (mit hin- cornicione Hauptgesims
tereinander angeordne- cornicione con Konsolgesims
ten Türblättern) mensole
controscarpa Contrescarpe cornicione Dachgesims
controventatura Verstrebung, di gronda
Windverband coro Chor
controventatura Längsverband coro a gradinata Staffelchor
(di falda del tetto) coro dei monaci Mönchschor
controvento Sturmlatte, coro inferiore Unterchor
Windrispe coro poligonale Polygonchor
convento Konvent coro rettangolare Rechteckchor
convento rupestre Felsenkloster coro triabsidato Dreiapsidenchor
conversa (Dach-) Kehle corona Krone
coperta Putz corona di cappelle Kapellenkranz
copertina del Dachsattel absidali
colmo coronamento Bekrönung,
copertina di pietra Abdeckstein Couronnement
copertura a vela in Seildach coronamento della Fensterbekrönung
tensione finestra
copertura del Dachdeckung coronamento Gesprenge
tetto dell'ancona
copertura di vetro Glasdach corpo di fabbrica Baukörper
copertura sospesa Zeltdachkonstruk- corrente (Dach-) Latte, Pfette
tion, Hängedach corrente del Brustriegel
coppia di puntoni Gebinde, davanzale
Dachgespärre corrente di testa Mauerlatte
coppo Klosterziegel, correntino del tetto Ziegellatte (wie
Nonne Dachneigung)
copribattuta Schlagleiste corridoio Gang (in einem
cordeliera Taustab Gebäude),
cordonata Reitstiege Korridor, Hausflur
cordone Cordonstein corrimano Handlauf
627 Italienisch-Deutsch
corso di Ausgleichschicht costruzione in Backsteinbau
livellamento (oberste Schicht des mattoni
Mauerwerks) costruzione in Lehmpatzenbau
corso di mattoni Rollschar mattoni d'argilla
di costa costruzione in pie- Feldsteinbau
corso obliquo Stromschicht tre di campo
corte Hof costruzione in Blockbau
cortile Hof tronchi d'albero
cortile ad arcate Arkadenhof costruzione Hochbau
cortile a lucer- Lichthof soprassuolo
nario costruzione sotto al Tiefbau
cortile con coper- Lichthof livello del suolo
tura di vetri costruzioni di Kirchenbauten
cortina Blendmauer chiese
(Füllmauer mit Vor- costruzioni Industriebau
mauerung), Kurtine industriali
coscia Stiel costruzioni Megalith-Bauten
costola Rippe megalitiche
costolone Schildrippe costruzioni Ballon-Bauten
costolone a sezione Bandrippe pneumatiche
rettangolare crematorio Krematorium
costolone Diagonalrippe cremlino Kreml
diagonale crepidine Krepidoma
costolone di arco Scheidbogenrippe cresta della volta Scheitellinie
laterale cresta del camino Kaminaufsatz
costruttore edile Baumeister cripta Krypta, Kruft
costruzione Bauwerk, Gebäude cripta anulare Ringkrypta
costruzione a mu- Massivbau cripta a sala Hallenkrypta
ratura portante cripta esterna Außenkrypta
costruzione a Palisadenbau criptoportico Cryptoporticus
palizzata critica Architekturkritik
costruzione a Zentralbau d'architettura
pianta centrale croce Kreuz
costruzione a sche- Stahlskelettbau croce a tau Taukreuz
letro d'acciaio croce decussata Andreaskreuz
costruzione a Stabbau, croce della finestra Fensterkreuz
traliccio Ständerbau, croce di Sant' Andreaskreuz
Fachwerkbau Andrea
costruzione a tra- Lehmfachwerk croce di Sant' Antoniuskreuz
liccio tamponata Antonio, croce
con argilla antoniana
costruzione con Skelettbau croce greca griechisches Kreuz
struttura a croce latina lateinisches Kreuz
scheletro crociera della Kreuzstock
costruzione di Hochbau finestra
fabbricati crocifisso sotto Triumphkreuz
costruzione Wehrbau l'arco trionfale
fortificata cromlech Steinkreis
costruzione Grabbau cubicolo Cubiculum
funeraria cunei Bogensteine
costruzione in Lehmbau(weise) cuneo Keilstein
argilla cuneo d'imposta Gewölbeanfänger
costruzione in Lehmstampfbau della volta
argilla compressa cunetta Abschlag, Abzugs-
costruzione in Holzbau graben,Gosse
legno cupola Kuppel
Fachglossar 628
cupola a bulbo Zwiebelkuppel dima Lehre (Werkzeug)
cupola a cipolla Zwiebelkuppel di piatto, Flachschicht
cupola a Faltkuppel, pavimento con
costoloni Rippenkuppel mattoni
cupola a doppia Doppelschalen- disposti di p.
calotta kuppel diptero, dittero Dipteros
cupola a sesto Flachkuppel disassamento Achsenneigung
ribassato disegno Bauriß
cupola a stalattiti Stalaktitenkuppel architettonico
cupola bizantina byzantinische disegno di Bauzeichnung
Kuppel costruzione
cupola esterna Außenkuppel, dispositivo Balkenanker
Schutzkuppel d'ancoraggio
cupola su tromba Trompenkuppel disposizione a Pavillonsystem
curia Kurie padiglioni
curtain wall Vorhangfassade, distanza rego- Bauwich
Curtainwall lamentare
curtis Curtis distanza tra Stützweite
curvatura Kurvatur gli appoggi
cuspide Helm dittero Dipteros
cyma Kyma divergenza Divergenz
divisorio Trennwand,
davanzale Fensterbank, Zwischenwand,
Sohlbank Scheidewand
davanzale (interno) Fensterbrett divisorio freitragende Wand
deambulatorio Ambulacrum, autoportante
(Chor-) Umgang divisorio degli Wange (eines
decastilo Dekastylos stalli Chorgestühls)
declivio Abdachung divisorio mobile Scherwand
decorazione Dekor, Dekoration doccia di gronda Dachrinne; Kandel
decorazione a denti Sägezahnverzirung doccione Abtraufe,
di sega Wasserspeier
decorazione a Stuckdekoration dodecastilo Dodekastylos
stucco dolmen Dolmen
decorazione che Beschlagwerk dongione Donjon
imita lo sbalzo doppia finestra Doppelfenster
decorazione Muschelwerk doppia porta Doppeltür (ausge-
conchiliforme doppelte Tür)
decorazione d'an- Eckzier dormiente Streichbalken
golo protezionale dormitorio Dormitorium
decorazione del Firstbekrönung dorsale Dorsale
colmo dorso del muro Mauerkrone
decorazione pitto- Fassadenmalerei drapperia Draperie
rica della facciata drolerie Drolerie
decorazione pitto- Deckenmalerei dromos Dromos
rica del soffitto duomo Münster, Dom
dente Absatz
dente di cane Hundszahn echino Polster
dentello Zahnschnitt edicola Ädikula
deposito Speicher edicola del Sakramentshaus
diaconico Diakonikon sacramento
diagonali di Kreuzstrebe edicola funeraria Turmgrab
rinforzo con tetto
diazoma Diazoma piramidale
diga a valle Talsperre edifici fieristici Messebauten
diglifo Diglyph, Zweischlitz edifici pubblici Bürgerbauten
629 Italienisch-Deutsch
edificio Gebäude facciata a torre Einturmfassade
edificio a pianta Langbau facciata cieca Blendfassade
longitudinale facciata principale Schaufassade
edificio a scala Punkthaus decorata
centrale facciata torrita Turmfassade
edificio a stella Sternhaus faenza Fayence
edificio comme- Memorialbau fagianiera Fasanerie
morativo falda della cappa Schurz
edificio con una Saalbau (del camino)
sala grande falsa volta Plänergewölbe
edificio Wohnbau falso matroneo Scheinempore
d'abitazione falso puntone Schifter
edificio multipiano Hochhaus falso puntone di Gratschifter
(Wolkenkratzer) displuvio
edificio per uffici Bürohaus farmacia Apotheke
edificio profano Profanbau faro Leuchtturm
edificio residenziale Wohnbau fascia Lager (bei Steinen),
edificio sferico Kugelhaus Band (Gesims),
edificio stellare Sternhaus Faszien
edilizia Hochbau fascia controvento Steigband
elemento Bauelement fascia (di porta o Fasche
costruttivo di finestra)
elemento edilizio Bauglied fascia intrecciata Flechtband
elemosineria Almosenhaus fascina Faschine
elice Helikes fascio di nervature Dienstbündel
emblema Emblem fastigio composito Schweifwerk
embrice Leistenziegel, fattoria Gehöft, Farm
Imbrex femmina Nut
emporio Kaufhaus femore Steg (an einer
emporio di stoffe Gewandhaus Triglyphe)
enfilade Enfilade fenestella Fenestella
epistilio Epistylion feritoia Schießscharte,
epitaffio Epitaph Schlitzfenster
erario Aerarium fessurazione da Bruchfuge
eremo Klause taglio
erma Herme festone Feston
esagramma Sechsort fiammeggiante Flammenstil,
esastilo Hexastylos Flamboyant
esedra Exedra fianco Flanke
esonartece Exonarthex fianco dell'arco Schenkel (eines
estrade Estrade Bogens)
estradosso Rücken filare Schar
estremità della Bauelement filetto Steg
trave filigrana Filigran
euthynteria Euthynterie finestra Fenster
finestra ad arco Rundbogenfenster
fabbricato rurale Vorwerk (landwirt- a tutto sesto
distaccato schaftl. Gebäude) finestra (ad arco) Lanzettfenster
fabricato viaggiatoriEmpfangsgebäude lanceolato
faccetta Facette finestra ad Segmentfenster
faccia Haupt (beim arco ribassato
Mauerwerk) finestra a doppia Verbundfenster
facciata Front, Fassade chiusura
facciata a due torri Doppelturmfassade, finestra a lunetta Kaffenster
Zweiturmfassade finestra a nastro Fensterband (Reihe
facciata appesa Vorhangfassade von Fenstern)
Fachglossar 630
finestra a ribalta Klappfenster fortificazione Stadtbefestigung
finestra a rosone Katharinenrad urbana
finestra a scorri- Hebefenster fortino Feldschanze
mento verticale fossa Graben
finestra a toppa Schlüssellochfenster fossato Halsgraben
finestra a trifoglio Kleeblattfenster fossato di settore Abschnittsgraben
finestra a vasistas Kippfenster foyer Foyer
finestra centinata Bogenfenster frascato Laube (Gartenhaus)
finestra cieca Blendfenster, freccia Pfeil (-höhe), Stich
blindes Fenster (-höhe)
finestra circolare Rundfenster freccia dell'arco Bogenhöhe,
finestra con Doppelfenster Bogenpfeil
controfinestra freccia della volta Gewölbehöhe
finestra con Sprossenfenster fregio Fries
traversine fregio ad archetti Kreuzbogenfries
finestra del Erkerfenster intrecciati
bay window fregio ad archetti (Rund-)Bogenfries
finestra finta Blendfenster fregio a girali Blattfries
finestra metallica Stahlfenster fregio a losanghe Rautenfries
finestra ogivale Lanzettfenster fregio a palmetta Palmettenfries
finestra orbicolare Ochsenauge fregio a pannelli Plattenfries
finestra poliloba Fächerfenster fregio a riquadri Felderfries
finestra scorrevole Schiebefenster fregio a rulli Rollenfries
finestra sporgente Fenstererker fregio a scacchiera Schachbrettfries,
finestra trilobata Kleeblattfenster Würfelfries
finestra trompe blindes Fenster fregio a squame Schuppenfries
l'œil fregio a triglifo Triglyphenfries
finestrella d'area- Dachluke fregio a zig-zag Zahnfries
zione del tetto fregio clipeato Scheibenfries
finestrino Luke a dischi
finta volta Scheingewölbe fregio istoriato Figurenfries
finto rosone Blendrosette fregio scolpito a Faltwerk
fiore cruciforme Kreuzblume pieghe
fiore del frontone Giebelblume fronte Stirn, Frontispiz,
fodera dell'imbotte Futter Front
foglia Blatt (beim got. frontone Giebel
Maßwerk) frontone ad arco Fensterbogen
foglia angolare Knorpelwerk, Knolle di finestra (Fensterverdachung)
fogliame Blattwerk frontone ad arco Segmentgiebel
foglia rampante Krabbe ribassato
fondaco Magazin frontone ad arco gesprengter Giebel
fondazione, Fundament, Stift spezzato
Pl. fondamenta frontone a gradini Staffelgiebel,
fondi di bottiglia Butzenscheiben Treppengiebel
fontana Brunnen frontone angoloso Knickgiebel
fontana a vasca Schalenbrunnen frontone cieco Blendgiebel
fontana a zampillo Springbrunnen frontone con Volutengiebel
fornice Schwibbogen volute
foro Forum frontone della Fenstergesims,
forte Fort finestra Fenstergiebel
fortezza Festung frontone di Fensterverdachung
fortificazione Befestigung finestra
fortificazione Landwehr frontone Ziergiebel
confinaria ornamentale
fortificazione di Abschnittbefestigung frontone principale Schaugiebel
settore ornato
631 Italienisch-Deutsch
frontone spezzato Sprenggiebel giunto a dardo Hakenblatt
fuga cuneiforme Keilfuge di Giove
fuga del piano Anfangsfuge giunto a forcella Scherzapfen
d'imposta giunto a mezzo Überblattung
fuga di chiave Scheitelfuge legno
fuga di stanze (Zimmer-) Flucht giunto a mezzo Hakenblatt
fumaiuolo Schlot, Esse legno con risalto
fusaiola Perlstab, Eierstab giunto angolare Eckverband (im
fusarola Perlstab Holzbau)
fuso Wange (eines giunto di Setzfuge
Tonnengewölbes) assestamento
fusto Leib giunto di Dehnfuge
fusto (della Schaft, Rumpf dilatazione
colonna) giunto di Gibilterra Hakenblatt
giunto di posa Lagerfuge
gabbia a vetri Lichtschacht giunto di ripresa Arbeitsfuge
gabbia della scala Treppenhaus giunto orizzontale Lagerfuge
gabinetto Kabinett, Klosett giuntura semplice gerader Stoß
galilea Galilaea diretta
galleria Galerie, Stollen, giunzione a code Verkämmung
Laufgang (Holzverbindung)
galleria ad Zwerggalerie giunzione a Eckkamm
arcatelle denti angolare
galleria degli Spiegelgalerie giunzione a Verblattung
specchi mezzo legno
galleria dei re Königsgalerie glittoteca Glyptothek
galleria del coro Emporenumgang gocce Guttae
galleria superiore Empore gocciolatoio Abschlag (an Gebäu-
gamba Stiel den), Wassernase
gancio da muro Mauerhaken gocciolatoio Wasserschenkel
garitta Scharwachturm, (della finestra)
Schilderhaus gola Karnies
garta Scharwachturm gradino Trittstufe
gattone Krabbe gradino a sezione Klotzstufe
gazebo Aussichtstempel rettangolare
geisipodes Balkenkopf gradino a sezione Keilstufe
geison Geison trapezoidale
gelosia Gitter gradino d'invito Antritt
gemino gekuppelt gradino nel vano Fenstertritt
gerontocomio Altersheim della finestra
ghimberga Wimperg gradino Stufe
giardino Garten gradonamento Abtreppung
giardino (alla) französischer Park graffito Sgraffito
francese granaio Kornhaus
giardino all'inglese englischer Garten grande magazzino Waren-, Kaufhaus
giardino d'inverno Wintergarten grangia Scheune
giardino pensile Dachgarten grata Gitter
giardino roccioso Steingarten grata del coro Chorgitter
gigante Haupt (Riese) grata di cantoria Doxale
gineceo Gynäkeion graticciata Flechtwerk (im
giochi d'acqua Wasserkünste Fachwerkbau)
(Wasserspiel) grattacielo Hochhaus
giunto Fuge (zwischen anein- gres Steinzeug
ander liegenden gronda (Dach-) Traufe,
Elementen), Stoß, Wassernase
Baunaht grondaia Traufe, Dachrinne
Fachglossar 632
grondaia a sezione Kastenrinne incastro a maschio Anschlitzung,
rettangolare e femmina Spundung (Nut und
grotta Grotte Federverbindung in
grottesca Groteske der Tischlerei)
guardaroba Garderobe incastro d'angolo Ecküberblattung
guardiola Scharwachturm incastro ligneo Blatt (im Holzbau)
guarnitura Beschlag incatenamento Verankerung
metallica incavallatura Dachbinder,
guarnizione Bandelwerk Hängewerk
guglia Fiale incavallatura Hauptgebinde
guscio Schale principale
guscio superiore Ablauf incrostazione Inkrustration
infermeria Infirmarie
hamman Hammam inferriata (della (Fenster-) Gitter
hangar Hangar finestra)
inferriata Fensterkorb
iconostasi Ikonostasis inginocchiata
il volgere a oriente Ostung infilata di stanze (Zimmer-) Flucht
imbotte Laibung ingobbio Engobe
imbotte della porta Türlaibung ingresso Diele
immagine Architekturbild ingresso protetto Windfang
d'architettura inquadratura della Fenstereinfassung
immorsatura Verkämmung (Holz- finestra
verbindung), Zahn- intaglio Kerbschnitt
steine, Verzahnung intaglio a Faltwerk
impalcato Blindbogen pergamena
impalcato delle Balkenlage intarsio Intarsia
travi intavolato Dielenfußboden
impalcatura Gerüst, Gebälk intelaiatura Rahmen (mit
impannata Fensterrahmen Füllung)
impiallacciatura Furniere intercolunnio Interkolumnium,
impianto a modulo quadratisches Säulenweite
quadrato Schema, gebunde- interpiano Geschoßhöhe,
nes System Stockwerkshöhe
impianto basilicale doppelchörige intonaco Putz
a due cori Anlage intonaco d'argilla Lehmputz
impianto basilicale basilikaler intonaco esterno Außenputz
Querschnitt intonaco rustico Rauhputz
impianto triabsidale Dreiapsidenanlage intrecci Entrelacs
imposta (Fenster-) Laden intrecciatura Flechtwerk (im
imposta a battente Klappladen Fachwerkbau)
imposta (dell'arco Kämpfer (an Bogen intreccio Bandgeflecht
o della volta) oder Gewölbe) intreccio a rami Astwerk
imposta scorrevole Schiebeladen introduzione di Staken (Ausfüllung
imposta scorrevole Falladen torselli fra le travi der Balkengefache)
verticale invito massiccio Blockstufe
imposte ribaltabili Schlagladen (di scala lignea)
incastellatura Hurde ipocausto Hypokausten
incastellatura della Glockenstuhl ipogeo Hypogäum
campana ipostilo Hypostyl
incastro Verzapfung ipotrachelio Hypotrachelion
incastro ad adden- Kamm ippodromo Hippodrom
tellato iscrizione di un Bauinschrift
incastro a dente Blattzapfen edificio
multiplo isolato Baublock
incastro a denti Klaue isometria Isometrie
633 Italienisch-Deutsch
kerkides Kerkides listello a sezione Latte
klinker Klinker triangolare
kraal Kraal listello coprigiunto Dreikantleisten, Steg
kymation Blattwelle, Kyma listello da incasso Lasche
listello da Deckleiste
labirinto Labyrinth paramento
lacunare Deckenfach, listello da Einschlubleiste
Kassette rivestimento
lambrecchini Lambrequin listello del tetto Verblender
lambrì Lambris litotomia Ziegellatte (horizon-
lamiera di Abweiseblech tal)
protezione lobo Dachlatte
lamiera stirata Streckmetall locanda Gasthaus
lanterna Laterne loculo Nischengrab
lanternino Dachreiter loggia Loggia, Altan
la prima pietra Grundstein loggia colonnata Säulenhalle
larario Lararium loggiato Laube (Halle)
lastra Platte losanga Raute
lastra di solaio Deckenplatte lotto Bauabschnitt
lastra di vetro Fensterscheibe luce Lichte, Spannweite
(per la finestra) luce della finestra Fensteröffnung
laterizio modellato Formstein lucernario Oberlichte
in forma (Backstein) lunetta Lunette
lato degli uomini Männerseite lunettone Stichkappe
lato epistolae Epistelseite luogo Ort
lato evangelii Evangelienseite luogo di nascita Geburtshaus
latrina Latrine, Abtritt (Mammisi)
laura Lawra
lavabo Lavabo madrasa Medrese
lavatorium Lavatorium magazzino Speicher, Magazin
lavorazione della Steinbearbeitung malta Mörtel
pietra mancorrente Handlauf
lavoro Werk maneggio coperto Reithalle
lavoro musivo musivische Arbeit maniera Manier
lavra Lawra maniero Manor House
legante Bindemittel maniglia Klinke
leggio Lesepult maniglia di finestra Reiber
leggio dell'epistola Epistelpult mansarda Mansarde
legnaia Gelaß mantelletta Schartenladen
legname in tronco Ganzholz (Vollholz) manto di copertura Dachhaut
scortecciato mantovana Kastengesims
legname mezzo Halbholz marchio di casata Hausmarke
tondo marquise Markise
lesena Lisene martirio Martyrium
lierne Lierne martyrion Coemetrialkirche
linea di chiave Scheitellinie maschera Neidkopf
linea di colmo First apotropaica
linea di (Dach-) Kehle maschera fitomorfa Blattmaske
compluvio mascherone Maskaron
linea di displuvio Grat (Schnittkante maschio Keep, Donjon
zweier Dachflächen) (di castello)
linea di giunzione Stoßfuge masseria Gehöft
linea d'imposta Kämpferlinie massetto Estrich
linguetta Feder masso erratico Feldstein (Findling)
lista Leiste mastaba a gradini Stufenmastaba
listello Leiste, Latte mastio Donjon
Fachglossar 634
matrice geometrica Proportionsschlüssel modanatura Kehle
matroneo Matroneum, concava
Empore modanatura con- Viertelstab
mattone Backstein vessa a quarto
mattone da Verblender di cerchio
paramento modello Baumodell,
mattone da Verblender (Muster-) Lehre
rivestimento modiglione Konsole, Tragstein
mattone di fascia Läufer modulo Modul
mattone di forma Formstein modulor Modulor
speciale molo Mole
mattone di testa Binder (im monaco Hängesäule
Mauerverband) monaco centrale Hahnebaum, Helm-
mattone di vetro Glasbaustein stange, Kaiserstiel
mattone forato Hohlziegel monastero Kloster
mattone in chiave Binder (im monogramma di Meisterzeichen
Mauerverband) mastro scalpellino
mattonelle Fliesen monogramma di Steinmetzzeichen
mattoni forati Gittersteine scalpellino
mausoleo Mausoleum monoptero Monopteros
mazzetta Anschlag monta Stich (-höhe), Pfeil
mazzetta della Fensteranschlag (-höhe)
finestra montante Pfosten, Ständer
meandro Mäander montante dell'arco Schenkel (eines
medaglione Medaillon Bogens)
membratura a se- Birnstab montante di croce Setzholz
zione piriforme di finestra
memoria Memoria montante di Fensterpfosten
mensola Konsole, Tragstein, finestra
Kraftstein montante di Firstsäule
mensola di legno Knagge sostegno del
mensola di pietra Balkenstein, Not- colmareccio
stein, Kragstein monte Berg
mercato coperto Markthalle monumento Ehrenmal
merlo Creneau, Zinne monumento Denkmal
merlo a due Dachzinne commemorativo
spioventi monumento choregisches
merlo a gradini Stufenzinne coregico Monument
merlo ghibellino Kerbzinne monumento Grabdenkmal
meta Meta funerario
metopa Metope monumento Denkmal
mezzaluna Demilune onorario
mezzanino Mezzanin monumento Grabdenkmal
mezzolungo Riemchen sepolcrale
mica Marienglas mosaico Mosaik
mina Mine moschea Moschee
minareto Minar motta Motte
minbar Mimbar municipo Gemeindehaus (für
misericordia Miserikordie eine Dorfgemeinde)
misure interne lichte Maße mura ciclopiche Zyklopenmauerwerk
mitra (del camino) Schornsteinaufsatz, mura cittadine Stadtmauer
Kaminaufsatz muratura Mauerwerk
mitreo Mithräum muratura a Hohlmauerwerk
modanatura Gesims cassavuota
modanatura a tre Dreiviertelstab muratura a Hohlmauerwerk
quarti di cerchio intercapedire
635 Italienisch-Deutsch
muratura a ricorsi Schichtmauerwerk nervatura a gomito Kropfkante
muratura a secco Trockenmauerwerk nervatura della Kreuzrippe
muratura colata Gußmauerwerk crociera
muratura di aufgehendes nervatura di chiave Scheitelrippe
elevazione Mauerwerk nervatura trasver- Gurtrippe
muratura di Hintermauerung sale di volta
ridosso nicchia Nische
muratura di Hintermauerung nicchia cieca Blendnische
riempimento nicchia della Fensternische
muratura in pietra Werksteinmauer- finestra
da taglio werk ninfeo Nymphaeum
muratura in pietra lagerhaftes nodo stradale (Verkehrs-) Knoten
sbozzata Mauerwerk nodo strutturale Knoten (von Kon-
muratura piena Vollmauerwerk struktionselementen)
muratura rivestita Verblendmauerwerk noviziato Noviziat
(a cortina) nuraghi Nurage
murature Außenmauern
perimetrali obelisco Obelisk
muri interni Innenmauern occhio della cupola Auge, Nabel (einer
muri perimetrali Umfassungsmauern Kuppel)
muro Mauer occhio della voluta Schneckenauge
muro a cortina Blendmauer (Füll- occhio di bue Ochsenauge
mauer mit occhio di tirante Auge (am Ankerkopf)
Vormauerung) occhio di voluta Auge (am Kapitell)
muro a sacco Füllmauer octastilo Oktastylos
muro di Futtermauer oculo Okulus
rivestimento office Anrichte
muro di Futtermauer ogiva Kreuzbogen
protezione oliva Olive
muro di sostegno Stützmauer ombelico Nabel
muro di testa Stirnwand opaion Opäum
muro frontale Schildmauer opera cieca Blende
muro merlato crenelierte Mauer opera colata Gußmauerwerk
muro portante Tragmauer opera cosmatesca Cosmatenarbeit
muro spartifuoco Brandmauer opera finta Blende
muro tagliafuoco Brandmauer opera muraria Mauerwerk
museo Museum opera musiva musivische Arbeit
mutulo Hängeplatte, opera pia Stift
Dielenkopf opera poligonale Polygonalmauer-
werk
naiskos Naiskos opere di fortifi Außenwerk
nartece Narthex cazione esterne
nasello, sporto Nase oppido Oppidum
naso Pechnase opus rusticum Rustika
naumachia Naumachie orchestra, buca Orchestergraben
navata Schiff dell'o.
navata centrale Hauptschiff ordine architetto- Kompositordnung
navata laterale Abseite, nico composito
Seitenschiff ordine architetto- griechische
navata per il Laienschiff nico greco Säulenordnung
pubblico ordine architetto- kleinasiatisch-
naviglio Gracht nico ionico- ionische Ordnung
necropoli Nekropole, asiatico
Gräberstadt ordine architetto- römisch-dorische
negozio Laden (Verkaufsraum) nico romano- Ordnung
nervatura Rippe dorico
Fachglossar 636
ordine architetto- römisch-ionische palanche Gerüstbretter
nico romano- Ordnung palazzi per Messebauten
ionico esposizioni
ordine architetto- toskanische palazzo Palast
nico toscano Ordnung palazzo di giustizia Gerichtsgebäude
ordine colossale Kolossalordnung palazzo municipale Rathaus
ordine corinzio korinthische palco Loge, Laube
Ordnung palco a tre fronti Raumbühne
ordine dorico dorische Ordnung palcoscenico Bühne (eines
ordine francese französische Theaters)
Ordnung palcoscenico con Guckkastenbühne
ordine gigante Kolossalordnung boccascena
ordine ionico ionische palcoscenico Drehbühne
Säulenordnung girevole
ordine ionico- attisch-ionische paliotto Frontale
attico Ordnung palladiana diokletianisches
ordini archi- Säulenordnungen Fenster,
tettonici Thermenfenster
orditura dei Dachgespärre palmetta Palmette
puntoni palo Pfosten
orecchio Ohr pancone Bohle
orientamento Orientierung pannello Feld, Füllung,
ornamentazione a Diamantierung Paneel
punta di diamante pannello centrale Altarschrein
ornamento Ornament, Dekor dell ancona
ornamento a Nagelkopf paracarro Abweiser, Prellstein
capoccia paracarro (di porta Radabweiser
ornamento a Laubwerk carraia)
fogliame paradiso Paradies
ornamento a Flechtwerk (orna- paraneve Schneefang
treccio mentale Flächen- parapetto Geländer, Brustwehr
füllung) parapetto della Fensterbrüstung
ornamento a Muster finestra
motivi ripetuti parasole Sonnenblende
ornamento Bauornament parasta Wandpfeiler,
(architettonico) Pilaster
ortostata Orthostat parasta angolare Eckpilaster
ortostate con rilievi Relieforthostaten paravento Paravent
ospedale Hospital, parcella Parzelle
Krankenhaus parco Park
ospizio Armenhaus, Hospiz parete Wand
ospizio per i Altersheim parete a graticcio Bohlenwand
vecchi tamponata con
ossario Beinhaus, Karner assicelle
ossatura di legno Gerüst (eines Holz- parete a soffietto Faltwand
gebäudes), Gebälk parete della qibla Qiblawand
ossatura inclinata Gespärre parete divisoria Zwischenwand,
del tetto Scheidewand
osservatorio Observatorium parodo Bühnengasse
ostello Herberge parquet Parkett (Bodenbelag),
osteria Gasthaus Riemchen-
ottagono Achteck fußboden
parrocchia Pfarrkirche
padiglione Gartenhaus, parterre Parterre (Erdge-
Pavillon schoß), (Broderie-)
palafitta Pfahlbau Parterre
637 Italienisch-Deutsch
passaggio Laufgang piano basamentale Sockelgeschoß
passaggio pedonale Gang piano di Schnürboden
passarella Steg (verbindendes tracciamento
Element) piano d'imposta Anfallinie
pavimentazione Pflaster piano nobile di Hauptgeschoß,
pavimentazione a Ährenwerk (beim arco sopralzato Beletage
spina di pesce Backsteinpflaster) piano rialzato Hochparterre
pavimento Fußboden piano terra rialzato Hochparterre
pavimento della Dachboden piano terreno Erdgeschoß
soffitta pianta Grundriß
pavimento di Holzpflaster pianta a ovale Längsoval
blocchetti di longitudinale
legno pianta della carpen- Werksatz
pavimento di cotto Ziegelboden teria orizzontale
pavimento di Dielenfußboden del tetto
tavole pianta ideale Idealplan
pedata del Austritt pianterreno Erdgeschoß
pianerottolo piantone (della Treppenspindel
pendant Pendant scala a chiocciola)
pendenza Steigung piastra Platte
pendenza della Treppensteigung piastrella Kachel, Platte,
scala Fliese
pendenza del tetto Dachneigung piattabanda scheitrechter Sturz
pendio Böschung, piatto Lager (bei Steinen)
Abdachung piazza Platz
pennacchio (Gewölbe-) Zwickel piazza del mercato Marktplatz
pennacchio a Trompe picchiotto Türklopfer
tromba piccolo contraffisso Bug
pennacchio conico Trompe piccolo contraffis- Fußband, Fuß-
pennacchio d'arco Spandrille so di piede strebe
pennacchio nervato Rippenzwickel picola abside Apsidiole
pennacchio sferico Hängezwickel, piede del puntone Sparrenfuß
Pendentif piedistallo Piedestal
pensilina Abdach, Kragdach, piedritto Widerlager
Vordach piega Falz (allg.)
pentafoglio Fünfblatt pietra Bruchsteine
pentagramma Pentagramm pietra artificial- Lohstein
pentalobo Fünfpaß mente porosa
penthouse Penthouse pietra da costru- Baustein
pergola Pergola, zione
Gartenlaube pietra da rivesti- Blendstein
periodo di Bauperiode mento
costruzione pietra da taglio Werkstein
peristilio Peristyl pietra di Ankerstein
perno Angel ancoraggio
persiana Sonnenladen pietra di spalla Kämpferstein
persiana avvolgibile Rolladen pietra lavorata Formstein
pian terreno Parterre (eines Thea- (Naturstein)
ters), (Broderie-) pietra scapolo Bruchsteine
Parterre pietra squadrata Werkstein
pianerottolo Treppenabsatz, pietra tagliata Haustein
Podest pietre di copertura Dachsteine
piano Etage, Geschoß, pigna Pinienzapfen
Stockwerk pila in golena Landpfeiler
piano ammezzato Mezzanin pila Brückenturm,
piano attico Attikageschoß Pfeiler
Fachglossar 638
pilastrino Stütze porta a libro Falttür
pilastrino Hauptpfosten porta a ribalta Hebetür
principale porta a soffietto Falttür
pilastro Pfeiler, Stiel porta a torre Turmtor
pilastro a croce Kreuzpfeiler porta a vento Schwingflügeltür,
pilastro ad erma Hermenpilaster (a due battenti) Pendeltür
pilastro a fungo Pilzstütze porta cieca Blendtüre
pilastro binato Doppelpilaster porta d'acciaio Stahltür
pilastro cilindrico Rundpfeiler porta del castello Burgtor
pilastro Kreuzpfeiler porta della città Stadttor
cruciforme porta della sposa Brauttür
piliere Bündelpfeiler porta finestra Fenstertür
pilone Pfeiler, porta finta Blendtüre
Brückenturm porta fortificata Torturm
pinnacolo Fiale, Pinakel porta girevole Drehtür
piolo Sprosse portale Pforte
piombatoia Pechnase, portale a smussi Säulenportal
Senkscharte con colonnine
piramide Pyramide portale a smussi Stufenportal
piramide a gradini Stufenpyramide portale a stalattiti
Stalaktitenportal
pittura a secco Seccomalerei portale ad arco Bogenportal
pittura murale Wandmalerei portale laterale Seitenportal
pittura su vetro Glasmalerei portale principale Hauptportal
planetario Planetarium porta scorrevole Schiebetür
planimetria Lageplan porta specchiata Rahmen- und
plastico Baumodell Füllungstür
plinto Plinthe porta tappezzata Tapetentür
pluviale Ablaufrohr, Fallrohr porta trionfale Siegestor,
podere Gehöft Triumphtor
podio Tribüne porta vetrata Glastür
poggiolo Austritt portello Einlaßpforte,
policromia Polychromie Mannsloch
polifora Arkadenfenster porticato Torhalle
polilobo Vielpaß portici Wandelhalle
polistilo Säulenbündel portico Portikus
polittico Flügelaltar (mehr- portico colonnato Säulenhalle,
flügelig) -portikus, -gang
pomerio Zwinger (bei röm. portone Pforte
Stadtmauer) posterla Ausfalltor, Poterne
pomo Knauf postierla Poterne
ponte Brücke posto Ort
ponte coperto Dachbrücke posto di ristoro Rasthaus
ponte di barconi Pontonbrücke pozzo Spindel (einer
ponte levatoio Faltbrücke, Wendeltreppe),
Zugbrücke Brunnen, Schacht
ponte su barche Schiffbrücke pozzo a carrucola Ziehbrunnen
ponte su chiatte Schiffbrücke pozzo (all'interno Brunnenhaus
ponteggio Gerüst (Baugerüst) del chiostro)
ponticello Steg (kleine Brücke) pozzo della scala Treppenloch
pontile Lettner pozzo di luce Lichtschacht
porta Tür, Pforte, pozzo di scala Auge (einer Wendel-
Tor(-bau) elicoidale treppe), Lichtspin-
porta a due ante Doppeltür del, Treppenauge,
(Zweiflügeltür) Hohlspindel
porta a due battenti Doppeltür pozzo di Luftschacht
porta a fisarmonica Falttür ventilazione
639 Italienisch-Deutsch
predella Altarstaffel quadrato di incro- Vierung
prefabbricazione Montagebau, cio fra navata e
Vorfertigung transetto
prefabbricazione ad Plattenbauweise quadratura Quadratur
elementi piani quadriconco Vierkonchenanlage
prepositura Propstei quadrifoglio Vierblatt
prigione Kerker quadrilobo Vierpaß
prime file della Parkett (im Theater) quartabuono Gehrung
platea
priorato Priorat radiale Radial
profilato Profilträger rampa Lauf, Rampe
profili della finestra Schenkel (eines rampa di scala Treppenarm,
Fensterflügels) Treppenlauf
profili (di finestra) Fensterschenkel rampa elicoidale Wendelrampe
profilo Profil rampa esterna Außenrampe
progetto di Bauplan rampante einhüftig
costruzione ramparo Rempart
proiezione Riß, Projektion rapporto Rapport
proiezione laterale Seitenriß rappresentazione Architektur
proiezione Grundriß architettonica darstellung
orizzontale rappresentazione Bogenaustragung
proiezione Normalprojektion dell'arco in vera
ortogonale forma
proiezione quotata kotierte Projektion rastremazione Verjüngung
proporzione Proportion recinto del coro Chorschranken
propugnacolo Propugnaculum recinto Zaun, Gatter
proscenio Bühne (eines Thea- refettorio Refektorium
ters), Proszenium regolamento Bauordnung
prospettiva Perspektive edilizio
prospettiva a volo Vogelperspektive reni Bogenanfall
d'uccello residenza estiva Lustschloß
prospettiva centrale Zentralperspektive residenza imperale Pfalz
prospettiva dal Froschperspektive residenza prelatizia Prälatur
basso retablo Altarretabel
prospettiva frontale Frontalperspektive rete portaintonaco Rabitzgewebe
prospetto Aufriß reticolo Raster
pseudoarco unechter Bogen rialzo Busung, Stelzung,
pseudovolta falsches (unechtes) Stich
Gewölbe ricorso Ausgleichschicht (im
pulpito Kanzel Bruchsteinmauer-
pulpito esterno Außenkanzel werk)
pulvino Kämpferaufsatz, ricorso laterizio Durchschuß
Pulvinus ridotta Redoute
puntello Stütze ridotto Foyer (im Theater)
punto d'incontro di Anfallspunkt rigonfiamento Anschwellung
più di due falde rilievo Relief
puntone Sparren rimessa Schuppen, Remise
puntone cavaliere Reitersparren ring Ringstraße
puntone d'angolo Gratsparren ringhiera Geländer
puntone Kehlsparren ripiegatura Verkröpfung
d'impluvio risalto Risalit, Verkröpfung
puntone principale Hauptsparren risalto centrale Mittelrisalit
puntoni di capriata Bundgespärre risalto laterale Seitenrisalit
principale com- risega di Bankett
posta fondazione
pusterla Poterne ristorante Gaststätte
Fachglossar 640
ritmo Rhythmus sbadacchiamento Staken (Abkreuzung
rito propiziatorio Bauopfer a croce von Balken)
ritto Pfosten sbadacchio Spreize
rivellino Ravelin sbadacchio a croce Kreuzstaken
rivestimento Ummantelung, sbozzatura Bogenquaderung
Verblendung, scala Treppe
Bekleidung scala a chiocciola Spindeltreppe
rivestimento di Wandbekleidung scala antincendio Feuertreppe
parete scala a piú rampe Podesttreppe
rivestimento di Schalung per piano
tavole (Verbretterung) scala con gradini freitragende Treppe
rivestimento Täfelwerk a sbalzo
ligneo scala di emergenza Feuer-, Nottreppe
rocaille Rocaille scala di sicurezza Nottreppe
rocca Burg scala elicoidale Wendeltreppe
rocchio della Trommel scala mobile Rolltreppe
colonna (Säulentrommel) scalea Freitreppe
rombo Raute scale esterne Außentreppen
rompighiaccio Eisbrecher scalinata Freitreppe
rondeau Rondell (Rundbeet) scalino Stufe
rondello Rondengang scalpellare scana- scharrieren
rondò Rondell (Rundbeet) lature parallele
rosa (di campanile) Schallöffnung scamillo Scamillus
rosa Tudor Tudorblatt scanalare abkehlen
rosone Radfenster, scanalatura Kanneluren, (Hohl-)
(Fenster-)Rose Kehle, Riefelung
rosone cieco Blendrosette (einer Säule), Nut
rotonda Rotunde scantonare abfasen
rotonda del coro Chorscheitelrotunde scapolo Bruchsteine
rovina Ruine scarpa Absatz, Abdachung
rudente Pfeife scarpata Böschung
scavo di Baugrube
sacrestia Sakristei fondazione
saetta Pfeil (-höhe) scena girevole Drehbühne
saettiera Zinnenfenster schema geometri- Dachausmittlung
saettone Strebe co della coper-
sagoma Lehre (Werkzeug) tura
sagrestia Sakristei schienale Dorsale
sahn Sahn schizzo Schaubild
sala Saal, Halle scompartimento Gefach
sala capitolare Kapitelsaal scozia (Hohl-) Kehle
sala da ballo Redoute scrigno Schrein
sala egizia ägyptischer Saal scuderia Marstall
sala ipostila Säulensaal scudo Schild
sala trasversale Quersaal scultura Skulptur
saliente Sappe scultura Bauplastik
saliscendi Einreiber-Verschluß architettonica
salottino privato Boudoir scultura a stampo Steinguß
salotto Empfangszimmer, sede della Zunfthaus
Salon corporazione
salvietta piegata Faltwerk seggio triplo Dreisitz
Santo Sepolcro Heiliges Grab segreta Verlies
santuario Allerheiligstes, selenite Marienglas
Sanktuarium semicatino Halbkuppel
saracinesca Fallgatter semicatino Muschelgewölbe
sarcofago Sarkophag conchiliforme
641 Italienisch-Deutsch
semicolonna Dienst soglia Schwelle
(maggiore) di un soglia della porta Türschwelle
piliere solaio Decke
semicupola Halbkuppel solaio a fungo Pilzdecke
seminterrato Basement solaio a soletta Plattendecke
semipilastro Pilaster di c.c.a. piena
sentinella Scharwachturm, solaio a tavelloni Hourdidecke
Sentinelle curvi
sepolcro Gruft solaio a tavoloni Bohlendecke
serbatoio dell'acqua Wasserturm solaio pieno su Plattenbalkendecke
sopraelevato travi di c.c.a.
serliana Palladio-Motiv solaio pieno Massivdecke
serra Gewächshaus, solario Solarium
Glashaus soletta nervata Rippendecke
serra delle palme Palmenhaus soppalco Zwischendecke
serraglia Schlußstein sopralzo Stelzung
serraglio Serail sordino della Fensterbogen
serranda a Scherengitter finestra (Entlastungsbogen)
pantografo sostruzione Substruktion
serratura Schloß sottotetto Dachraum,
sezione aurea goldener Schnitt Dachboden
sfalsamento dei Schichtwechsel sottotrave Sattelholz
giunti sovrapporta Supraporte
sfalsamento della Aufkröpfen spagnoletta Espangolette-
modanatura Verschluß
sfalsare (i giunti) versetzen (beim spalla Schulter
Mauerwerk) spalto Glacis
sformellatura Abplattung spazio Raum
sguinci della Fenstergewände spazio centrale Zentralraum
finestra specchio del Deckenspiegel
sguincio della Schartenbacke soffitto
feritoia sperone Strebepfeiler, Sporn
sguscio Voute sperone della pila Wellenbrecher
sguscio del soffitto Deckenkehle spianata Esplanade
sima Rinnleiste spiga Ähre
simbologia Bausymbolik spiga del frontone Giebelähre
architettonica spigolo all'incrocio Grat (an einem
simmetria Symmetrie delle volte Gewölbe)
sinagoga Synagoge spina Spindel (einer Wen-
sistema alla Vauban Vaubansystem deltreppe), Angel
sistema hippodamisches spina (della scala Treppenspindel
ippodamico System a chiocciola)
sistema poligonale Polygonalsystem spina di pesce Fischgrat
sito Ort spinatura Verdübelung
smussare abfasen spinta Schub
smussatura Fase, Schmiege spinta laterale Seitenschub
smusso Fase, Schmiege spinta orizzontale Horizontalschub
soffitta Dachboden, spiovente Wasserschräge
-geschoß, -raum, spiovente a Walm
-bühne triangolo
soffitta del Schnürboden spirale Spirale
palcoscenico spirone Eckknolle
soffitto Decke spoglia Spolie
soffitto a scomparti Felderdecke sponda Brüstung
soffitto di travi Holzbalkendecke sporgenza del Mauerzunge
di legno muro
Fachglossar 642
sporgenza del tetto Schurz tabernacolo Tabernakel
sporto Erker, Auskragung, taglio a dentelli deutsches Band
Überhang talayotz Talayoten
sporto in legno Überzimmer tamburo Trommel
spranga di legno Balkenriegel, (Kuppelunterbau)
Riegelbalken, tamburo della Trommel
Klemmbalken colonna (Säulentrommel)
squadratura Bogenquaderung tamponamento Ausfachung
(dei cunei) tassello Dübel
stabilitura Feinputz tavola di frontone Ortgang
stadio Stadion tavola di pavi- Diele (Fußboden-
staffa del colmo Zange mento brett), Holzbohle
stalli Stallen tavolato del soffitto Deckenschalung
stalli del coro Chorgestühl tavolato esterno Dachschalung
stanza Stube, Gemach della copertura
stanze di Paradezimmer tavolato interno Dachschalung
rappresentanza della copertura
statica Statik tavole da ponte Gerüstbretter
statua di Orlando Rolandsäule tavolone Bohle
stazione di posta Posthof teatro Theaterbau
steccato Gatter, Zaun tegola Ziegel
stele Stele tegola coppocanale Kremper
stereobate Stereobat tegola di bordo Ortziegel
stile Stil tegola di cantonale Gratziegel
stile perpendicolare Perpendicular style tegola di colmo Kammziegel
stilizzare stilisieren decorata
stipe Stipes tegola di vetro Glasziegel
stipite Gewände tegola fiamminga Dachpfanne
stipite della finestra Fensterlaibung tegola marsigliese Falzziegel
stipiti della porta Türlaibung tegola olandese Dachpfanne
stoffa da parati Tapete tegola piana a Biberschwanz,
strada a cordonata Treppenstraße squama Dachplatte
strada a gradonata Treppenstraße tegola romana Klosterziegel
strato Schicht telaio (Blend-) Rahmen
strato di intonaco Putzhaut (Tragwerk)
stria Steg (an einer Säule) telaio della finestra Fensterrahmen
strombatura Ausschrägung telaio della porta Türstock
strombatura della Fensterschräge telaio fisso di Fensterstock, Zarge
finestra finestra
struttura diafana diaphane Struktur telaio incernierato Gelenkrahmen
struttura portante Flächentragwerk telamone Atlant
bidimensionale tempio atorico Hathortempel
struttura portante räumliches tempio attero Apteraltempel
reticolare spaziale Tragwerk tempio circolare Rundtempel
stuccatura Stuckatur tempio doppio Doppeltempel
stucco Steinguß, Stuck tempio in antis Antentempel
stucco lustro Stucco lustro tempio in valle Taltempel
stucco romano Stucco lustro tempio ipetrale Hypethraltempel
studio Atelier tempio ipetro Hypethraltempel
studiolo Studiolo tempio rupestre Felsentempel,
stupa Stupa Höhlentempel
stupa a campana Glockenstupa tempio sepolcrale Grabtempel
suola del muro Mauersohle tempio su podio Podiumstempel
superficie della Fensterfläche tempio su Terrassentempel
finestra terrazzamento
sviluppo Abwicklung tenaglia Tenaille
643 Italienisch-Deutsch
tenaglione Tenaillon tetto ad una falda Pultdach
tendone Sonnensegel tetto a falda Ringpultdach
tenone Zapfen troncoconica
tenone obliquo Jagdzapfen tetto a falde Rautendach,
tensostruttura Seilkonstruktion romboidali Rhombendach
teoria dell' Architekturtheorie tetto a falde Krüppelwalmdach
architettura spezzate
terme Thermen tetto all'imperiale Kronendach
terminazione del Chorschluß tetto a mansarda Mansarddach
coro tetto a piramide Pyramidendach,
terra battuta Lehmtenne Zeltdach
terracotta Steinzeug tetto a risega Sägedach (Sheddach)
terrapieno Wall tetto a sbalzo Kragdach
terrazza Terrasse tetto a schiena Giebeldach
terrazzino Beischlag d'asino
d'ingresso tetto a terrazza Dachterrasse,
terrazzo Terrazzo Terrassendach
terzera (Dach-) Pfette tetto centinato Bogendach
teschio di bue Ochsenschädel tetto coperto di Schindeldach
tesoro Schatzhaus scandole
testa Kopf tetto d'ardesia Schieferdach
testa della trave Balkenkopf tetto di scandole Spließdach
testa di ponte Brückenkopf tetto di tegole Pfannendach
testata del coro Chorhaupt fiamminghe
teste di cavallo Pferdeköpfe tettoia Schuppen,Vor-, Wet-
tetraconco Vierkonchenanlage ter-, Schutzdach
tetto Dach tettonica Tektonik
tetto a botte Tonnendach tetto piano Flachdach
tetto a bulbo Zwiebeldach tetto sospeso Hängedach
tetto a campana Glockendach tetto trasversale Zwerchdach
tetto a canali Mönch- und tettuccio Vordach,
Nonnendach Verdachung
tetto a capanna Satteldach, tholos Tholos
Giebeldach tierceron Tierceron
tetto a capriata Sparrendach timpano Bogenfeld, Giebel-
semplice feld, Tympanon
tetto a cavaliere Ritterdach tipologia edilizia Bauweise
tetto a cipolla Zwiebeldach tirante (Zug-) Anker
tetto a coppi Mönch- und tirante anulare Ringanker
Nonnendach tirante (dell'arco) Bogenanker
tetto a corona Kronendach tomba Gruft
tetto a crociera Kreuzdach tomba a Baldachingrabmal
tetto a cupola Kuppeldach baldacchino
tetto a cuspide Dachhelm tomba a cupola Kuppelgrab
piramidale tomba moschea Grabmoschee
tetto a cuspide Helmdach tomba rupestre Felsengrab
tetto ad arcarecci Aasdach tombino Rinnstein
tipico scandi- tondino fitomorfo Blattstab
navo tondo Rundstab
tetto ad arco Bogendach tondo cerchiato Ringstab
tetto ad elmo welsche Haube tonsura Tonsur
tetto ad ombrello Zeltdach torre Turm
tetto a doppia Giebeldach torre al lato del Chor(flanken)turm
falda coro
tetto a due Giebeldach torre a spirale Spiralturm
spioventi torre campanaria Glockenturm
Fachglossar 644
torre con scala a Treppenturm transetto tipico Auvergnatischer
chiocciola dell'Alvernia Querriegel
torre con tetto a Zwiebelturm tratto Trakt
bulbo trattoria Gasthaus
torre con tetto a Sattelturm travatura Gebälk
capanna travatura con Sprengwerk
torre d'abitazione Wohnturm contraffissi
torre dell'acqua Wasserkünste travatura del tetto Dachgebälk
(Wasserturm) trave Balken
torre della facciata Fassadenturm trave a doppia T Doppel-T-Träger
torre della Fernsehturm trave a sbalzo Kragbalken,
televisione Kragträger
torre delle scale Treppenturm trave a sella Sattelholz
torre del ponte Brückenturm trave a T T-Träger
torre del transetto Querhausturm trave a traliccio Gitterträger
torre di difesa Wehrturm trave continua Durchlaufträger
torre di guardia Burgwarte trave del piano Dachbalken
(del castello) d'imposta del
torre di vedetta Wachturm, tetto
Wartturm trave (di edificio Rähm
torre doganale Zollturm a ossatura lignea)
torre gentilizia Geschlechterturm trave di scarico Entlastungsträger
torre panoramica Aussichtsturm trave di soglia Grundschwelle
torre scenica Bühnenhaus trave di sostegno Träger
torre sovrastante Chorturm trave estradossata Oberzug (Überzug)
il coro trave intradossata Unterzug
torretta Geschützturm, trave maestra Hauptbalken
Scharwachturm trave reticolare Gitterträger,
torretta con scala Wendelstein Fachwerkbinder
a chiocciola traversa Riegel, Traverse
torrione Keep traversina Sprosse
torsione Torsion (di finestra)
tozzetto Riemchen traverso della Kämpfer (an einem
trabeazione Gebälk finestra Fenster),
tracciato Tracé Kämpferholz
traforo Maßwerk travetto Lagerholz
traforo ad asta Stabwerk trave zoppa Stich (-balken)
traforo a tripla Dreischneuß travicello Lagerholz, Rofen
vescica di pesce treccia Taustab
traforo cieco Blendmaßwerk triangolazione Triangulation
traforo Flowing tracery triangolo sferico sphärisches Dreieck
serpeggiante trianon Trianon
traliccio Flechtwerk (im tribolon Tribolon
Fachwerkbau) tribuna Tribüne, Tribunal
trama Muster tribunale Gerichtsgebäude
tramezzo Zwischenwand, triconco Dreikonchenanlage
Scheidewand, trifoglio Dreiblatt
Trennwand trifora Drillingsfenster
tramezzo di irrigi- Bundwand triforio Triforium
dimento (in triforio cieco Blendtriforium
costruzioni a triforio finestrato durchlichtetes
graticcio) Triforium
transenna Transenna triglifo Triglyphe,
transetto Transept, Querhaus Dreischlitz
transetto Westquerhaus trilite Sturzpfostenportal
occidentale trilobo Dreipaß
645 Italienisch-Deutsch
trincea Schanze volta a botte Spitztonne
trincea a stella Sternschanze ogivale
trincea d'approccio Sappe volta a botte Flachtonne
trittico Triptychon ribassata
trofeo Trophäe volta a botte Tonnengewölbe
tromba Schacht volta a catino Kesselgewölbe
tromba a vetri Lichtschacht volta a chiocciola Schneckengewölbe,
tromba delle scale Treppenloch Spiralgewölbe,
tronco Rumpf, Schaft Spindelgewölbe
tumulo Tumulus volta a costoloni Rippengewölbe
volta a crociera Kreuz(-grat)-
ufficio Kontor gewölbe
ultima mano Feinputz volta a crociera Kreuzrippen-
d'intonaco a costoloni gewölbe
unghia Gewölbekappe, volta a crociera Kreuzrippen-
Kreuzkappe, Kehle a nervature gewölbe
(bei einem Kloster- volta a doppia Doppelgewölbe
gewölbe) calotta
unghie d'angolo Kreuzkappe volta a imbuto Trichtergewölbe
urbanistica Städtebau volta a mezza botte Halbtonne
urna cineraria a Hausurne volta a nervature Rippengewölbe
forma di casa volta anulare Ringgewölbe
volta a ombrello Zellengewölbe,
vallo Wall Schirmgewölbe
vano della finestra Fensternische volta a padiglione Klostergewölbe
vano scala Treppenhaus volta a schifo Spiegelgewölbe
veduta Vedute volta a stalattiti Stalaktitengewölbe
vela Kreuzkappe volta a vela Hängekuppel
velo Feinputz volta a vela a sesto böhmische Kappe,
veneziana Jalousie ribassato Platzelgewölbe,
veranda Veranda Stutzkuppel
vertice Scheitel volta a ventaglio Fächergewölbe,
vescica di pesce Schneuß, Fischblase Strahlengewölbe,
vestibolo Vorhalle, Diele, Palmengewölbe
Hausflur volta cellulare Figuriertes
vetrata Bleiverglasung Gewölbe
vetratura incolore Blankverglasung volta colata Gußgewölbe
vetrina Schaufenster, volta conica Kegelgewölbe
Schaukasten volta doliare Topfgewölbe
vetro Fensterscheibe volta domicale Domikalgewölbe
(della finestra) volta elicoidale Spiralgewölbe,
viadotto Viadukt Spindelgewölbe
vicolo Schlippe volta ellittica elliptisches
villaggio Dorf Gewölbe
viuzza Schlippe volta esapartita sechsteiliges
volgere a oriente, il Ostung Gewölbe
volta Gewölbe volta gettata Gußgewölbe
volta a bacino Kesselgewölbe volta gotica a Zweischichten-
volta a botte Ringtonne doppio guscio gewölbe
anulare volta nervata a Rautengewölbe
volta a botte con Muldengewölbe proiezioni
testate di romboidali
padiglione volta normanna Trichtergewölbe
volta a botte Quertonne volta reticolare Netzgewölbe
disposta volta reticolare a Parallelrippen
traversalmente nervature binate gewölbe
Fachglossar 646
volta (soffittatura) Rabitz, Rabitz- voluta Volute, Schnecke
gewölbe(-decke) vuoto edilizio Baulücke
volta stellata Sterngewölbe
voltina a sesto preußische Kappe zanella Gosse
ribassato zecca Münze
volume dell' umbauter Raum zoccolo Fußleiste, Sockel
edificio zoccolo a panchina Banksockel
647 Spanisch-Deutsch

SPANISCH-DEUTSCH
ábaco Abakus ala Alae
abadía Abtei, Badia ala de edificio Flügel
abertura en el Zinnenfenster ala de la escalera Treppenarm
merlón imperial
abertura en el piso Treppenloch ala lateral Seitenflügel
por donde pasa alas de crucero Kreuzarme
una escalera albergue Herberge
abertura exterior Schartenmaul albergue de Fondaco
de una tronera comerciantes
abertura para la Rauchloch albura Splint
salida del humo alcazaba Alcazaba
abertura que per- Hagioskop alcázar Alcazar
mite mirar el alcoba Alkoven
altar desde afuera aldea Dorf
abertura superior Angstloch aldehuela, caserío Weiler
a un calabozo alero Dachtraufe, Füll-
abolsamiento de Busung brett, Schutzdach,
la bóveda Überhang, Vor-
ábside Chornische, Abside, dach, Wetterdach
Apsis, Chorhaupt alfarda de la escalera Treppenwange
ábside de crucero Querhausapside alfeizamiento Ausschrägung
ábside lateral Nebenapsis alféizar Brustriegel,
absidiola, ábside Apsidiole Fensteranschlag
secundaria alineación Reihung, (Bau-)
acanaladura Nut Flucht
acanaladuras Kanneluren alineamiento Fluchtlinie
acanalar abkehlen allanado Abplattung
acanto Akanthus alma Spindel, Steg
acequia Gosse almacén Magazin,
acero de armadura Moniereisen Waren-, Kaufhaus
acodadura Verkröpfung almacén de maderas Bauhof
acoplado gekuppelt almacén familiar Gaden
acrópolis Akropolis alma de una esca- Treppenspindel
acrotera Akroter, lera de caracol
Giebelreiter almena Creneau
acueducto Aquädukt almena con termi- Dachzinne
adarve Wehrgang nación en dos
aditamento sobre Kämpferaufsatz aguas
un capitel almena escalonada Stufenzinne
ádito Abaton, Adyton almocárabe Entrelacs,
adobe Adobe Flechtband
adorno de volutas Knorpelwerk almohadilla Tragstein
adorno diente de Hundszahn alquitranado Dachpappe
perro altar Altar
adornos de voluta Rollwerk, altar ahuecado en Kastenaltar
Schweifwerk la base
aeropuerto Flughafen altar con alas Flügelaltar
aetoma Aëtoma altar con aletas Wandelaltar
aglomerantes Bindemittel modificable
ágora Agora altar con forma Tischaltar
ágrafe Agraffe de mesa
aguilón Ortbalken altar con funda- Blockaltar
ahuecar abkehlen mento macizo
aire-luz Schacht altar con sarcófago Sarkophagaltar
Fachglossar 648
altar del púlpito Kanzelaltar apertura de ventana Fensteröffnung
altar lateral Seitenaltar ápice Scheitel
altar mayor Choraltar apoditerio Apodyterium
altar secular Laienaltar apófige Ablauf, Apophige
altis Altis aposento Gemach
alto relieve Hochrelief aposento para las Kemenate
altura de arranque, Kämpferhöhe mujeres en una
a. de imposta fortaleza
altura de la montea Pfeilhöhe apótesis Apothesis, Anlauf
altura del escalón Treppensteigung apoyo Auflager, Lager
altura del piso Stockwerkshöhe apoyo de ventana Fensterbrett
altura del vértice Stich-, Scheitelhöhe apoyo diagonal de Steigband
altura de piso Geschoßhöhe un ensamble
altura de una Gewölbehöhe de media madera
bóveda apoyo pendular Pendelstütze
ámbito Ambitus apuntalamiento Verstrebung
ambón Ambo arabesco Arabeske
ambulacro Ambulacrum arandela Rondell
ancla Anker arbotante Strebebogen
ancla de viga Balkenanker arca Arche
anclaje Gebinde, Veranke- arcada Arkade
rung, Bogenanker arcada ciega Blendarkade
anclaje anular Ringanker arcada doble Doppelarkade
anclaje principal Hauptgebinde arcada falsa Blendarkade
andamio Gerüst arcadas de ventana Fensterarkaden
andrón Andron arcada simulada Blendarkade
andronitis Andronitis arcatura Arkatur
anexo Annex arco Bogen
anfipróstilo Amphiprostylos arco achatado Sturzbogen
anfitálamo Amphithalamus arco apuntado Gurtbogen
anfiteatro Amphitheater arco árabe Hufeisenbogen
ángulo acha- Schmiege arco articulado Gelenkbogen
flanado arco ciego Blendbogen
ángulo saliente Bollwerkswinkel arco con bandas Faszienbogen
anillo de columna anwirteln de arquitrabe
adosada arco cóncavo Grundbogen
anillo del fuste Schaftring arco conopial Eselsrücken
anillo en el fuste Wirtel arco de carena Kielbogen
de una columna arco de descarga Entlastungsbogen
anta Ante arco de fundación Fundamentbogen
antecámara Antichambre arco de intersec- Raumbogen
antefija Antefixa, Stirnziegel ción y ensamble
antegabinete Antikabinet cruzado
antepecho Brüstungsgesims, arco del coro Chorbogen
Fensterbrüstung arco de medio Rundbogen
antepuerta Portière punto
antesala a la tumba Konfessio arco de medio Stelzbogen
de un mártir punto elevado
apadana Apadana arco de refuerzo Überfangbogen
aparejo Verband, Appareil arco de tensión Schwibbogen
aparejo en alforjas gotischer Verband arco de tres bisagras Dreigelenkbogen
aparejo en forma Ährenwerk arco de triunfo Triumphbogen
espinapez arco de una Fensterbogen
aparejo gótico gotischer Verband ventana
aparejo inglés Blockverband arco diagonal Diagonalbogen
(sencillo, normal) arco elevado ansteigender Bogen
649 Spanisch-Deutsch
arco elíptico Ellipsenbogen armadura de techo Bundgespärre
arco en abanico Fächerbogen armadura metálica Bewehrung
arco encabriado Zackenbogen armario Armarium
arco en contracurva Sternbogen armatura Armierung
arco en declive steigender Bogen armazón Werksatz
arco en mitra Giebelbogen armazón colgante Hängewerk
arco en nicho Schildbogen, armazón de tejado Dachwerk
Blendbogen armazón entrete- Flechtwerk
arco en saliente, Kragbogen jido de mimbre
a. en voladizo con adobe
arco falciforme Sichelbogen armazón que sos- Glockenstuhl
arco falso Blendbogen, tiene la campana
unechter Bogen arquitecto Architekt
arco frontal Stirnbogen arquitectónico Architektonik
arco gótico Spitzbogen arquitectura Architektur,
arco herradura Hufeisenbogen Baukunst
arco inclinado steigender Bogen arquitectura apa- Scheinarchitektur
arco invertido Erdbogen rente
de cimientos arquitectura en Putzarchitektur
arco lateral Scheidbogen estuco
arco mural de Wandbogen arquitectura Architekturmalerei
refuerzo pictórica
arco ojival Spitz-, Kreuzbogen arquitectura simu- Scheinarchitektur
arco parabólico Parabelbogen lada
arco polilobulado Vielpaßbogen arquitrabado architraviert
arco por tranquil steigender Bogen arquitrabe Architrav, Epistylion
arco rampante Strebebogen arquivolta Archivolte
arco rebajado Flachbogen, arrabal fortificadoVorburg
Segmentbogen arranque del arco Bogenanfall
arco sarraceno Sarazenenbogen arrollo de la calleGosse
arcos de arcadas Arkadenbögen arsenal Arsenal, Zeughaus
arcos entrelazados Kreuzbogenfries artesón Deckenfach
arco simulado Blendbogen artesonado Artesonado,
arco sobre Kragsturzbogen, Täfelwerk
almohadillas Schulterbogen articulación Brisure, Gelenk
arcosolio Arcosolium articulación mural Wandgliederung
arco tercelete Tierceron asclepieion Asklepieion
arco toral Gurtbogen asilo de ancianos Altersheim
arco torcido Vorhangbogen asilo de pobres Armenhaus
arco transversal Quergurt, aspillera Schießscharte,
Transversalbogen Schifter
arco trebolado, Kleeblattbogen asta central Helmstange
a. trilobulado astilo Astylos
arco triple Drillingsbogen astrágalo Astragal
arco Tudor Tudorbogen atado Gebinde
area rodeada de Bering atado de columnas Bündelsäule
murallas de atalaya Geschützturm,
una fortaleza Wachtturm,
arena Arena Wartturm
areóstilo Aräostylos atectónico atektonisch
arimez central Mittelrisalit atelier Atelier
arista Grat ático Attika, Dachboden
arista del vértice Scheitelrippe atlante Atlant
arista secundaria Lierne atrio Atrium, Paradies
armadura con Sprengwerk atrio abierto de Antarala
tirantes templo hindú
Fachglossar 650
auditorio Auditorium batería Batterie
aula Aula batiente Anschlag, Fenster-
axonometría Axonometrie flügel, Schlagleiste
ayuntamiento Buleuterion Bauhaus Bauhaus
griego beaterio Beg(h)inenhof
azotea Altan, Belvedere, beguinaje Beg(h)inenhof
Söller berma Berme
azotea jardín Dachgarten biblioteca Bibliothek
azulejo Fliesen, Kachel biombo Paravent
azulejos Azulejos bisagra Angel, Bandeisen,
Scharnier
bailío Ballei bisel Abgratung,
bajo moldura Unterglied Schmiege
bajorelieve Flachrelief biselar abfasen
balaustrada Balustrade, Docke bloque errático Findling
balaústre Baluster bloque perforado Gittersteine
balcón Balkon, Erker en entramados
baldaquín Baldachin, Dagum, bocel Stab
Schalldeckel bollón Knolle
ballestera Ballistrarium bolsa Börse
cruciforme bonete Bonnet
baluarte Baluarde borde revestido Fasche
banda de arquitrabe Faszien de aberturas
baño ritual judío Mikwe bosquejo Schaubild
baño turco Hammam bosquete Boskett
banqueta Bankett botaguas Wasserschenkel
baptisterio Baptisterium botarel Strebepfeiler
baranda Brüstung botón Knolle
barandilla Geländer bóveda Gewölbe, Voute
barbacana Armbrustscharte, bóveda amoldada Spiegelgewölbe
Barbakane, bóveda anular Ringgewölbe
Torzwinger bóveda bohemia Platzelgewölbe
barra Riegelbalken, Stab plana
barraca Baracke, Bauhütte bóveda celular Zellengewölbe
barra decorada Blattstab bóveda con ador- figuriertes
con hojas nos geométricos Gewölbe
barrera del circo Oppidum bóveda con aristas Gratgewölbe
barreras del coro Chorschranken bóveda con aristas Kreuzgratgewölbe
barricada Barrikade en cruz
basamento Basement bóveda con cúpula Domikalgewölbe
base Basis, Lager, bóveda con forma Segelgewölbe
Postament de quitasol
base ática attische Basis bóveda cónica Kegelgewölbe,
basílica Basilika Trichtergewölbe
basílica con Säulenbasilika bóveda con Kreuzrippen-
columnas nervios en cruz gewölbe
basílica con cúpula Kuppelbasilika bóveda con Teilgewölbe
basílica construída Pfeilerbasilika pechinas
con pilares bóveda con piedras Springgewölbe
basílica con Emporenbasilika angulares dis-
tribunas puestas alterna-
basílica escalonada Staffelbasilika damente
bastida Bastide bóveda cruciforme Kreuzgewölbe
bastidor (Fenster-)Rahmen bóveda de cañón Tonnengewölbe
bastión Ballei, Bollwerk, bóveda de cañón Ringtonne
Bastei, Bastion anular
651 Spanisch-Deutsch
bóveda de cañón Spitztonne bovedilla prusiana preußische Kappe
ojival brazo de crucero Querhausarm
bóveda de capas Doppelgewölbe brazo de la Treppenarm
separadas escalera imperial
bóveda de caracol Schneckengewölbe brazos de crucero Kreuzarme
bóveda de claustro Klostergewölbe brecha Bresche
bóveda de dos Zweischichten- brochal Wechsel
capas gewölbe bruta y sin labrar Bruchsteine
bóveda de espejo Spiegelgewölbe bucráneo Aaskopf, Bukranion
bóveda de Stalaktitengewölbe buhardilla Dachboden, Gaube
estalactitas buhardilla Fledermausdach-
bóveda de Flüstergewölbe arqueada fenster
murmullo buhardilla con te- Schleppgaupe
bóveda de nervios Schlingrippen- jado en voladizo
entrelazados gewölbe bulevar Boulevard
bóveda de pote Topfgewölbe bungalow Bungalow
bóveda de tracería Maßwerkgewölbe bunker Bunker
bóveda elíptica elliptisches burgus Burgus
Gewölbe butacas posteriores Parterre
bóveda en abanico Strahlengewölbe,
Fächergewölbe caballeriza Marstall
bóveda en artesa Muldengewölbe caballero Kavalier
bóveda en cañón Halbtonne caballete First, Ortziegel
semisesgada cabaña Hütte, Kate
bóveda en concha Muschelgewölbe cabaña en la Bauden
bóveda en espiral Spiralgewölbe montaña
bóveda en estrella Sterngewölbe cabeza Kopf
bóveda en paraguas Schirmgewölbe cabeza de clavo Nagelkopf
bóveda esférica Stutzkuppel cabeza de puente Brückenkopf
bóveda falsa falsches Gewölbe, cabeza de viga Balkenkopf
unechtes G., cabeza inferior Untergurt
Plänerg., Scheing. cabezas de caballo Pferdeköpfe
bóveda helicoidal Spindelgewölbe cabildo Stift
bóveda hexagonal sechsteiliges eclesiástico
Gewölbe cabio Rofen, Sparren
bóveda moldeada Gußgewölbe cabio de lima-hoya Kehlsparren
bóveda nervada Rippengewölbe cabio intermedio Leergespärre
bóveda nervada en Parallelrippen cabio montado Reitersparren
paralelo gewölbe cabio principal Hauptsparren
bóveda normanda Trichtergewölbe cabriada de techo Dachbinder
bóveda ornamental Ziergewölbe cabriada maestra Lehrgespärre
bóveda palmiforme Palmengewölbe cabrio Rofen
bóveda perpen- Perpendikulär- cabrio de limatesa Gratsparren
dicular gewölbe cabrio empalmado Gratschifter
bóveda rebajada Flachtonne a la limatesa
bóveda rebajada böhmische Kappe cadena angular Eckverband
de bohemia caja de la escalera Treppenhaus
bóveda reticular Netzgewölbe calabozo Kerker, Verlies
bóveda romboidal Rautengewölbe calato Kalathos
bóveda sobre gestelzt caldario Caldarium
elevada caldera Kessel
bóveda transversal Quertonne calle con gradas Treppenstraße
bóveda tubular Kesselgewölbe calle entre Gräberstraße
bóveda vaciada Gußgewölbe sepulcros
bóveda y cielo Rabitzgewölbe, callejuela Schlippe
sistema Rabitz Rabitzdecke cortafuegos
Fachglossar 652
calota Kalotte capilla de un Schloßkapelle
cámara Kammer castillo
cámara del tesoro Schatzhaus capilla funeraria Grabkapelle
camarín Camarin capilla lateral Einsatzkapelle
cambio de la junta Schichtwechsel capilla mortuoria Grabkapelle
vertical capilla para la Beichtkapelle
campamento Lager confesión
campana de la Rauchfang, Schurz capilla privada Hauskapelle
chimenea capilla saliente Scheitelkapelle
campanario Glockenturm capillas dispuestas Kapellenkranz
campanil Glockenturm, en forma radial
Kampanile capillas gemelas Zwillingskapelle
campo atrincherado Camp retranché capillas super- Doppelkapelle
caña Dienst puestas
canal de desagüe Gracht capitel Kapitell, Knauf
canal descendente Fallrohr capitel acampanado Glockenkapitell
de aguas plu- capitel adornado Knospenkapitell
viales con capullos
canaleta Rinne capitel adornado Blütenkapitell
canaleta de desagüe Ablaufrinne con flores
canalón Dachrinne, Rinne, capitel adornado Blattkapitell
Traufe con hojas
canalón de corte Kastenrinne capitel bizantino Trapezkapitell
transversal capitel compuesto Kompositkapitell
rectangular capitel con figuras Figurenkapitell
canalón de tejado Kandel capitel con forma Korbkapitell
candelabro Kandelaber de canasto
canéfora Kanephore capitel con forma Pilzkapitell
cañonera Embrasure de hongo
caño pluvial Ablaufrohr capitel con gallones Pfeifenkapitell
cántaro Kantharus capitel con Volutenkapitell
canto acodado Kropfkante volutas
cantonado kantoniert capitel cúbico Würfelkapitell
capa de estuco Putzhaut capitel cúbico do- Doppelwürfel-
capa de ladrillos Durchschuß ble /dividido kapitell
para refuerzo capitel decorado Adlerkapitell
capa niveladora Ausgleichsschicht con águilas
caperuza de la Kaminaufsatz capitel de Stalaktitenkapitell
chimenea estalactitas
capialzado Laibungsbogen capitel del anta Antenkapitell
capilla Bethaus, Kapelle capitel dórico dorisches Kapitell
capilla absidal Chorkapelle capitel en cáliz Kelchkapitell
capilla absidial Apsidialkapelle capitel eoliano äolisches Kapitell
capilla de campo Feldkapelle capitel lobulado Laubkapitell
capilla de Karner capitel taurino Stierkapitell
cementerio capitolio Kapitol
capilla de la Marienkapelle capítulo de una Stift
Santa Virgen orden
capilla del castillo Burgkapelle capuchón Schornsteinaufsatz
capilla del palacio Palastkapelle capullo del capitel Knolle
capilla del sagrario Sakramentskapelle capullo rastrera Krabbe
capilla de Bußkapelle que adorna
penitencia un borde
capilla de puente Brückenkapelle caquete Kalotte
capilla de Michaelskapelle cara Haupt
San Miguel caravanera Karawanserei
653 Spanisch-Deutsch
caravanserrallo Karawanserei caveto Deckenkehle,
carbonera Gelaß Hohlkehle
cariátide Karyatide celda Klause, Zelle
carrera Rähm celda de penitencia Bußzelle
cartela Konsole celosía Jalousie
cartucho Kartusche cementerio Coemeterium,
cartuja Kartause Friedhof
casa Haus cenefa Markise
casa a dos aguas Giebelhaus cenobio Koinobion
casa capitular Kapitelhaus cenotafio Kenotaph,
casa con atrio Atriumhaus Scheingrab
casa con frente de Dreifensterhaus central de defensa Kernwerk
tres ventanas de una fortaleza
casa con glorieta, Vorlaubenhaus centro de la voluta Schneckenauge
c. con pérgola centro urbano Stadtkern
casa con púlpitos Kanzelhaus cepa de un puente Flußpfeiler
casa cueva Grubenhaus cerámicos Baukeramik
casa de arriendo Miethaus cerca Zaun
casa de campo Bauernhaus cercha de Fachwerkbinder
casa de campo Rauchstubenhaus entramado
con cocina cerco de una Zarge
sin campana ventana
casa del abate Abtshaus cerradura Schloß
casa de la comuna Gemeindehaus cerradura de torni- Einreiber-Verschluß
casa de limosnas Almosenhaus quete embebido
casa de moneda Münze cerramiento a Espagnolette-
casa de vidrio Glashaus la españoleta Verschluß
casa en hilera Reihenhaus cerrojo Riegel
casa habitación Wohnhaus cerrojo de ventana Fensterverschluß
casamata Kasematte chaflán Polsterquader,
casa natal Geburtshaus Schmiege
casa para celebrar Hochzeitshaus chaflanado Fase
matrimonios / chaflanar abfasen
bodas chapeado Verblendung
casa patricia Patrizierhaus charnela Band, Scharnier
casa torre Turmhaus chaveta Splint
cascada Kaskade chimenea Esse, Kamin, Schlot,
caseta sobre un Brunnenhaus Schornstein
pozo chimenea de Abzugskamin
casino Kasino ventilación
castillo Kastell, Schloßbau ciborio Ziborium
castillo de los Kreuzfahrerburg ciega Blendarkade
cruzados cielo Decke
castillo de una Ordensburg cielo de tabletas Riemchendecke
orden religiosa cielo de tablones Bohlendecke
castillo fortificado Burg cielo falso Zwischendecke
castillo rodeado Wasserschloß cielo nervado Rippendecke
de foso cielo raso bordeado Spiegeldecke
catacumba Katakombe de molduras
catafalco Katafalk cielorraso Plafond
cátedra Kathedra cielorraso Felderdecke
catedral Bischofskirche, artesonado
Dom, Kathedrale, cielorraso con Holzbalkendecke
Münster vigas de madera
catolicón Katholikon cielorraso curvo Hourdidecke
cavea Kerkides tipo hourdi
Fachglossar 654
cielorraso quebrado gesprengte Decke columna de un Giebelsäule
cierre de viga Balkenriegel frontón
cima Scheitel columna egipcia Hathorsäule
cimacio Kyma hathórica
cimacio lesbio Wasserlaub columna embebida Dienst, Dreiviertel-
cimbra Kuf, Lehrgerüst c. entregada säule
cimera Gesprenge columna entregada Wandsäule
cimiento Fundament Dreiviertelsäule
cincelar scharrieren columna grutesca Grottensäule
cintra Kuf, Lehrgerüst columna loto Lotossäule
cipo Zippus columna Palmensäule
cipo funerario Grabzippus palmiforme
circo Zircus columna Papyrussäule
círculo de piedras Steinkreis papiroforme
circunvalación Ringstraße columna persa persische Säule
cisterna Zisterne columna protodorische Säule
cítara Zither protodórica
ciudad Stadt columnata Kolonnade,
ciudadela Kastell, Zitadelle Säulengang
ciudad ideal Idealstadt columna triunfal Siegessäule
ciudad jardín Gartenstadt columna votiva Betsäule
ciudad junto a un Burgstadt comandancia Komturei
castillo comedorm para Imaret
ciudad radial Radialstadt estudiantes
ciudad satélite Trabantenstadt necesitados
cizalla Schere comodidad Commodité
claraboya Dachfenster, Luke compartimento del Gefach
Obergaden, -lichte entramado
claristorio Gaden complejo Baugrupppe
claustro Kreuzgang arquitectónico
clave de arco Schlußstein complejo de tres Dreiflügelanlage
clave pendiente Abhängling alas
cobertizo Remise, Schuppen composición des- Palladio-Motiv
cochera Remise arrollada por
codal Spreize Serlio y
codo Winkelholz Palladio
cofia de tejado Dachhaube concha Konche
cofre Koffer conducto de Luftschacht
cofre del altar Altarschrein ventilación
colgadura Tapete conducto del humo Fuchs
coliseo Kolosseum conexión Anschluss
collarino Anuli confesionario Konfessio
collar toscano Halsring consola Konsole
colocación Versetzen construcción Bauwerk
columbario Kolumbarium construcción offene Bauweise
columna Säule abierta
columna anillada Bund-, Ringsäule construcción con Lehmwellenbau
columna anudada Knotensäule adobes
columna Schlangensäule construcción con Lehmstampfbau
balaustrada arcilla apisanada
columna cretense kretische Säule construcción con Lehmfachwerk
columna de apoyo Stütze entramado en
columna de Júpiter Jupitersäule arcilla
columna delgada junger Dienst construcción con Skelettbau
embebida estructura de
columna de triunfo Triumphsäule entramado
655 Spanisch-Deutsch
construcción con Stahlskelettbau construcción en Stockwerkbau
estructura pisos
metálica construcciones Megalith-Bauten
construcción con Lehmpatzenbau megalíticas
ladrillos de construcciones Ballon-Bauten
arcilla neumáticas
construcción Memorialbau construcciones para Messebauten
conmemorativa ferias comerciales
construcción con Plattenbauweise construcción Wehrbau
paneles prefa- fortificada
bricados construcción Wohnbau
construcción de Vierkonchenanlage habitacional
cuatro conchas construcción Industriebau
construcción de Palisadenbau industrial
empalizada construcción ma- Gewölbeschale
construcción de Fachwerkbau siva de una bóveda
entramado construcción Westwerk
construcción de Backsteinbau poniente anexa
ladrillos construcción Montagebau
construcción del Theaterbau prefabricada
teatro construcción pre- Nurage
construcción de Holzbau histórica de
madera piedra
construcción de Ständerbau construcción Zeltdachkon-
montantes resistente struktion
construcción de Zentralbau tipo pabellón
plano central construcción Rustika
construcción de Langbau rústica
planta longi- construcción sacra Sakralbau
tudinal construcción
construcción de Grabbau sólida Massivbau
sepulcros construcción Tiefbau
construcción de Dachkonstruktion subterránea
tejado contracción angular Eckkontraktion
construcción de Tribolon contraescarpa Contrescarpe
tres arcadas en la contrafijo Büge
iglesia bizantina contrafuerte Sporn, Strebepfeiler,
construcción de Blockbau Strebewerk
troncos contrafuerte para Pfeilervorlage
construcción de Grabbau pilastras
tumbas contrahuella Blind-, Setzstufe
construcción Stabbau Treppensteigung
empalizada contrapuerta Doppeltür
construcción en Pisébauweise contravidriera Doppelfenster
adobe contraviento Windverband
construcción en Gebäude, Geschoß- convento Kloster, Konvent
altura bau, Hochbau convento rupestre Felsenkloster
construcción en Lehmbauweise copete Walm, Fußwalm
arcilla copete del frontón Schopfwalm
construcción en Lamellenbau cordón Cordonstein, Stab
láminas cornisa Arkaden-, Dach-
construcción en Seilkonstruction gesims, Karnies,
malla de cables Verdachung,
construcción en Längswand- (Fenster-)Gesims
muros longitu- bauweise cornisa con Kämpfergesims
dinales imposta
Fachglossar 656
cornisa con Konsolgesims cripta con naves Hallenkrypta
ménsula cripta externa Außenkrypta
cornisa cubrejuntas Deckgesims cristal Fensterscheibe
cornisa de la solera Sohlbankgesims cristal abombado Butzenscheiben
de la ventana y emplomado
cornisa del cielo Deckengesims crítica de Architekturkritik
cornisa de Fensterverdachung arquitectura
ventana croquis Schaubild
cornisamento Giebelgesims crucero Querhaus, Transept,
coro Chor Vierung, Zange
coro alto Empore crucero de una Hallenquerhaus
coro con corredor Umgangschor iglesia con
coro con naves Hallenchor varias naves
coro con tres Dreizellenchor crucero de ventana Fensterkreuz
nichos crucero occidental Westquerhaus
coro de las monjas Nonnenempore crucifijo bajo el Triumphkreuz
coro de los monjes Mönchschor arco de triunfo
coro escalonado Staffelchor crugía Zimmerflucht,
coro inferior Unterchor Gewölbefeld
corona Gurtgesims, Kranz, cruz Kreuz
Krone, Corona cruz de San Andrés Andreaskreuz
corona de una Gewölbekappe cruz de San Antoniuskreuz
bóveda Antonio
corona del muro Mauerkrone cruz de tau Taukreuz
coronamiento Bekrönung, cruz de ventana Kreuzstock
Couronnement cruz griega griechisches Kreuz
coro occidental Westchor cruz latina lateinisches Kreuz
coro poligonal Polygonchor cuaderna Rippe
coro poniente Westchor cuaderna de bó- Bandrippe
coro rectangular Rechteckchor veda con perfil
coro triabsidal Dreiapsidenchor rectangular
Corps de logis Corps de logis cuaderna de un Scheidbogenrippe
corral Kraal arco lateral
correa Dachpfette, Pfette cuaderna diagonal Diagonalrippe
correa de cumbrera Firstpfette cuaderna falsa Blendrippe
correa inferior Fußpfette c. simulada
corredor Gang, Korridor cuaderna triradiada Dreistrahl
corredor arqueado Bogengang cuadra Baublock
corredor de cuadral (Kopf-)Band
distribución Hausflur cuadratura Quadratur
corredor exterior Laube cuadrícula Quadrierung
corredor sub- Cryptoportikus cuadrícula de Kassette
terráneo artesonado
cortagoteras Wassernase cuartel Kaserne
corta lágrimas Gurtgesims cuarto Raum, Stube
corte de juntas Bogenquaderung cuarto de aseo Tonsur
corte del borde Randschlag cuartón Lagerholz
corte del Rey Artushof cuarto para alimen- Vorgelege
Arturo tación de
corte de piedras Steinschnitt las estufas
corte real Königshof cuarto sin salida gefangener Raum
cortina Kurtine directa
crematorio Krematorium cuatrifolio Vierblatt
cresta Crete cubertura de una Kreuzkappe
cripta Krypta bóveda en cruz
cripta anular Ringkrypta cubeta Cuvette
657 Spanisch-Deutsch
cubículo Cubiculum decoración en Sägezahnverzierung
cubierta de Dachsattel diente de sierra
cumbrera decoración en Stuckdekoration
cubierta de losa Plattenbalkendecke estuco
con vigas T decoración pictó- Fassadenmalerei
cubierta de losa Plattendecke rica de la fachada
sin soportes decoración pictóri- Deckenmalerei
cubierta de tejado Dachdeckung, -haut ca del cielorraso
cubierta en cúpula Kuppeldach decoración tallada Faltwerk
cubierta en salien- Kragdach en pliegues
te, c. en voladizo decorado Dekor
cubierta en volado Schale decorado de hojas Blattwelle
cubierta sólida Massivdecke defensa en fuerte Blende
cubrejunta Lasche, Deckleiste defensas en una Paraflanc
cuello Hals trinchera
cuerpo Baukörper dentellón Zahnschnitt
cuerpo del pináculo Rumpf dentículo Zahnschnitt
cumbrera First, Giebelbalken dentículos Kälberzähne
cuña en el Scamillus dependencias Communs
estilóbato depósito Magazin,
cuneta Abschlag, Rinnstein, Speicher
Abzugsgraben derrame Fensterlaibung
cúpula Kuppel derrame de la Fensterschräge
cúpula aplanada Flachkuppel ventana
cúpula bizantina byzantinische desaguadero Abschlag
Kuppel desarrollo Abwicklung
cúpula con tejado Zwiebelkuppel desarrollo de la Fassadenabwicklung
imperial / persa fachada
cúpula de apoyo Hängekuppel desarrollo del Manier
cúpula de Stalaktitenkuppel sistema de bastio-
estalactitas nes / baluartes
cúpula externa Außenkuppel descanso Absatz, Podest,
cúpula nervada Rippenkuppel Treppenabsatz
cúpula plegada Faltkuppel diacónico Diakonikon
cúpula protectora Schutzkuppel diagonal Kopfstrebe
exterior diagonales de Kreuzstrebe
cúpula sobre una Trompenkuppel refuerzo
trompa diástole Diastole
cúpula sobre un Vierungskuppel diazoma Diazoma
crucero dibujo de Bauzeichnung
curia Kurie construcción
curva del ojo Kröpfling diglifo Diglyph
de escalera dimensiones lichte Maße
curvatura Kurvatur interiores
cúspide de tejado Dachhelm dintel Fenstersturz, Sturz,
Türsturz
deambulatorio (Chor-), Umgang dintel escotado scheitrechter
decastilo Dekastylos d. plano Sturz
declive de Kaffgesims diosa egipcia del Hathortempel
derrame amor
decoración Dekoration dique transversal Bär
decoración angular Eckzier diseño Bauzeichnung,
decoracion Muschelwerk arquitectónico Bauriß
conchiforme disposición de Säulenbogen-
decoración de Bandelwerk arcos entre stellung
volutas columnas
Fachglossar 658
disposición de zweibündig edificios para Kirchenbauten
dos crugías comunidades
distancia entre Spann-, Stützweite religiosas
los apoyos edificios públicos Bürgerbauten
distancia Bauwich edificio tipo torre Punkthaus
reglamentaria edificio transitable Durchfahrthaus
distintivo de Hausmarke egión (ejión) Knagge
una casa eje Achse
divergencia Divergenz eje de la ventana Fensterachse
doble cuartón Doppelschifter eje de una bóveda Gewölbeachse
dobleventana Doppelfenster elemento Bauelement
dodecástilo Dodekastylos constructivo
dolmen Dolmen elemento deco- Drolerie
dormitorio Dormitorium rativo grotesco
dosel Dagum elemento Bauglied
doselete Dagum estructural
dovela Rücken elementos con- Dachaufbauten
dovela de arran- Gewölbeanfänger structivos del
que de una tejado /techo
bóveda elevación Aufriß, Front
dovelaje Archivolte elevación de arco, Stelzung
drapeado Draperie e. de bóveda
drenaje Abzugsgraben elevación del arco Bogenhöhe, -pfeil
dromos Dromos embarbillado Versatzung
ducto Schacht embasamiento Bankett
ducto de luz Lichtschacht emblema Emblem
empalme Stoß
edículo Ädikula empapelado Tapete
edificación junto Gerichtslaube emparejado gekuppelt
a la iglesia /al emparejamiento Flucht
ayuntamiento de edificios
edificio Bauwerk, Gebäude, empuje Schub
Geschoßbau empuje horizontal Horizontalschub
edificio alto Hochhaus empuje lateral Seitenschub
edificio con Laubenganghaus encabriado de Gespärre
corredores cubierta
exteriores encaje Versatzung
edificio con Saalbau encastre Anschlitzung
una sala encastre de madera Kamm
edificio de Parkhaus encastre tipo garra Klaue
estacionamientos encofrado Schalung
edificio del Bühnenhaus enfermería de un (In-)Firmarie
escenario monasterio
edificio de Empfangsgebäude enfilade Enfilade
recepción engatillado vertical Stehfalz
edificio en forma Sternhaus engobe Engobe
de estrella engrosamiento cu- Schnabel
edificio escalonado Terrassenhaus neiforme de un
en terrazas muro defensivo
edificio esférico Kugelhaus enjarge Zahnsteine
edificio exterior Vorwerk enlucido Feinputz
edificio palaciego Hôtel enlucido áspero Rapputz, Rauhputz
edificio para Bürohaus enrayado Werksatz
oficinas enrejado Gatter, Gitter
edificio profano, Profanbau ensambladura Blatt, Falz, Holz-
e. secular verbindungen
659 Spanisch-Deutsch
ensambladura a Schwalbenschwanz escalera con uno o Podesttreppe
cola de milano más descansos
ensamblaje Holzverbindungen escalera de caracol Schnecke, Spindel,
ensamblaje angular Eckkamm Spindeltreppe
ensamblaje por en- Einhälsung escalera de emer- Feuertreppe,
cabriamiento en T gencia / escape Nottreppe
ensamble Holzverbindungen escalera de pel- Satteltreppe
ensamble a media Überblattung daños sentados
madera escalera exterior Außentreppe
ensamble a media Hakenblatt escalera inclinada Reitstiege
madera con tacón para los caballos
ensamble angular Ecküberblattung escalera mecánica Rolltreppe
a media madera escalinata Freitreppe, Grede,
ensamble Lang- und Perron
combinado Kurzwerk escalinata de Beischlag
ensamble cruzado Überschneidung ingreso
ensamble de espiga Verzapfung escalón Sprosse, Stufe
entalladura Kerbschnitt escalonamiento Abtreppung
entalladura de Kerbzinne escaño triple Dreisitz
almena escaparate Schaufenster
entarimado Täfelwerk escarpa Böschung,
entarugar Verdübelung Escarpe
éntasis Entasis escayola Stucco lustro
entorchado Taustab escenario Bühne
entramado de Dachstuhl escenario Guckkastenbühne
tejado enmarcado
entrelazado Bandverschlingung escenario Drehbühne
entrepaño Gewölbefeld, giratorio
Trumeau escenario moderno Raumbühne
entrepiso Mezzanin unido a la sala
entrepiso colgante, Hängeboden de espectadores
e. suspendido escodar stocken
entreventana Fensterpfosten, escopladura Verkämmung
Setzholz escotilla Luke
envigado Balkenlage, Gebälk escudo Schild
envigado colgante Hänge-Sprengwerk escuela árabe Medrese
envigado reforzado Freigespärre escultura Skulptur
envoltura de fierro Eisenschuh escultura Bauplastik
fundido arquitectónica
epistilo Epistylion escultura del Herme
epitafio Epitaph dios Hermes
epitraquelión Hypotrachelion esgrafiado Sgraffito
equino Echinus, Polster espacio bajo el Dachraum
era Tenne techo
erario Aerarium espacio central Zentralraum
ermita Eremitage espacio entre dos Interkolumnium
escala de propor- Modulor columnas
ciones de espacio pequeño Gelaß
Le Corbusier espacio umbauter Raum
escálamo Dollen reconstruído
escalera Treppe espaldas Schulter
escalera caracol Wendeltreppe espejo del cielo Deckenspiegel
escalera caracol Wendelstein espejuelo Marienglas
con caja calada espiga Ähre, Zapfen
escalera con gradas freitragende Treppe espiga central Kaiserstiel,
en voladizo Helmstange
Fachglossar 660
espiga con ensam- Blattzapfen explanada Esplanade
bladura gruesa extensión urbana Stadterweiterung
espiga oblicua Jagdzapfen extremo de viga Balkenkopf
espigón de un Giebelähre
frontón faceta Facette
espina de pez (tra- Fischgrat fachada Fassade, Front
bazón o aparejo) fachada de dos Doppelturmfassade,
espiral Spirale, Volute torres Zweiturmfassade
espolón Sporn fachada de la torre Turmfassade
esquema de módu- quadratisches fachada de torre Einturmfassade
los cuadrados Schema fachada falsa Blendfassade
esquema Proportions- fachada occiden- Westbau
de proporciones schlüssel tal, f. poniente
establecimiento Armenhaus fachada principal Schaufassade
de caridad fachada simulada Blendfassade
estación de Correo Posthof faisanería Fasanerie
estática Statik fajina Faschine
estatua de Rolando Roland falso cielorraso Fehlboden
estela Stele falso tirante Kehlbalken
estereóbato Krepidoma, fanal de cementerio Totenleuchte
Stereobat farmacia Apotheke
estilizar stilisieren faro Leuchtturm
estilo Stil, Manier fase de Bauabschnitt
estilo gótico Flamboyant construcción
flamígero fenestella Fenestella
estilo perpen- Perpendicular style festón Feston
dicular filete Steg
estípite Stipes filigrana Filigran
estrado Estrade flanco Flanke
estrechamiento Einziehung flecha Stich
estría Riefelung flecha del arco Bogenpfeil
estrías Kanneluren flecha de la torre Turmhelm
estribo Widerlager fleje Bandeisen
estructura de Gefüge flor de ábaco Abakusblume
madera florón Giebelblume,
estructura de Dachwerk Kreuzblume
tejado florón adornado Knorre
estructura diáfana diaphane Struktur con capullos
estructura espacial räumliches flor rastrera Krabbe
Tragwerk que adorna
estructura mural Wandaufbau un borde
estructura mural Lopatka follaje Blattwerk
rusa fontana Springbrunnen
estructura plegable Faltwerk forma de colgar Imbrex
estructura resisten- Flächentragwerk tejas árabes /
te bidimensional huecas / de canal
estructura räumliches forma de Acoltello
tridimensional Tragwerk pavimento
estucado Stuckatur formación de Verzahnung
estucado fino Feinputz dentículos
estuco Putz, Stuck formas de arcos Bogenformen
estuco de arcilla Lehmputz formas de tejado Dachformen
esviaje Gehrung formas de ventana Fensterformen
etapa Bauabschnitt foro Forum
excavaciones Graben forro Futter
exedra Exedra fortaleza Bastille, Fort
661 Spanisch-Deutsch
fortaleza rodeada Wasserburg frontón sobre la Fenstergiebel
de foso ventana
fortaleza rupestre Felsenburg fuente Brunnen, Kantharus
fortificación Rempart fuente de tazas Schalenbrunnen
fortificación Landwehr fuente turca Sebil
defensiva fuerte Festung, Fort
fortificación de Abschnitts- fuga de empalme Stoßfuge
un sector befestigung fundación Fundament
fortificación Stadtbefestigung fundición de piedra Steinguß
urbana fuste Leib
fortín de campo Feldschanze fuste de la columna Rumpf, Schaft
fosa Graben, Gruft,
Gracht, Schacht gabinete Kabinett
foso alrededor de Halsgraben galería Galerie, Laube,
una fortaleza Laufgang,
foso de la orquesta Orchestergraben Wandelhalle
foso de un sector Abschnittsgraben galería alta Empore
foyer Foyer galería con colum- Zwergalerie
frente Stirn, Front nas enanas
fresco Freskomalerei galería de los Spiegelgalerie
fresco con triglifos Triglyphenfries espejos
friso Fries galería de las Nonnenempore
friso arqueado (Rund-)Bogenfries monjas
friso artesonado Felderfries galería de tribunas Emporenumgang
friso bucráneo Ochsenschädel galería real Königsgalerie
friso con figuras Figurenfries galería simulada Scheinempore
friso de arcos Kreuzbogenfries galería subterránea Stollen, Crypto-
ojivales portikus
friso de Gitterfries Galilea Galilaea
mamposteria gallón Pfeife
friso dentado deutsches Band, gancho Nase
Zahnfries gancho de apoyo Rinneisen
friso de palmetas Palmettenfries del canalón
friso discoidal Scheibenfries gancho para muro Mauerhaken
friso en escamas Schuppenfries garganta Hohlkehle
friso en paneles Plattenfries garganta de tejado Dachkehle
friso escaqueado Schachbrettfries gárgol Verblattung
friso formado Blattfries gárgola Abtraufe,
por hojas Wasserspeier
friso romboidal Rautenfries garita Auslugerker, Schar-
frontis Schaufassade wachtturm, Schil-
frontispicio Frontispiz derhaus, Ausschuß
frontispicio Treppengiebel geison Geison
con peldaños ghetto Ghetto
frontón Sprenggiebel, gigante Gigant
Giebel, Frontispiz gineceo Gynäkeion
frontón Glockengiebel glacis Glacis
acampanado gliptoteca Glyptothek
frontón con Volutengiebel glorieta Gartenlaube, Laube
volutas gobelino Wandteppich
frontón escalonado Staffelgiebel gola Kyma
frontón falso Blendgiebel gorja Säulenhals
frontón ornamental Ziergiebel gota Guttae
frontón principal Schaugiebel goterón Gurtgesims, Unter-
frontón quebrado gesprengter Giebel schneidung,
frontón simulado Blendgiebel Wassernase
Fachglossar 662
grada con corte Keilstufe hormigón Beton
acuñatado hormigón a la Sichtbeton
gradería de un Grede vista
castillo hormigón armado Stahl-, Eisenbeton
granero Banse, Kornhaus, hospedería Hospiz
(Feld-)Scheune, hospicio Hospiz
Grangie, Speicher hospital Hospital,
granja Farm, Gehöft Krankenhaus
granja con instala- Zwiehof hospital de un (In-)Firmarie
ciones separadas monasterio
gremio de los Bauhütte hostería Gasthaus
constructores hueco interior que Hohlspindel
gres Steinzeug forma una
grotesca Groteske escalera caracol
grupo de tres torres Dreiturmgruppe hueco para anclar Gerüstlöcher
gruta Grotte el andamio
guarda ruedas Radabweiser huella Trittstufe
guardacantón Prellstein huella de escalera Lauf
guardapolvo Fußleiste
guardarropa Vestiarium iconostasio Ikonostasis
guardarropas Garderobe iglesia anexa Vorkirche
habitación Stube, Dornse iglesia circular Rundkirche
habitación Dürnitz iglesia con cúpulas Kreuzkuppelkirche
calefaccionada cruzadas
iglesia con dos doppelchörige
hacienda Farm coros Anlage
hall Halle iglesia con- Denkmalkirche,
hangar Hangar memorativa Memoria
harem, harén Serail, Harem iglesia con naves Hallenkirche
haz de cañas unidas Dienstbündel iglesia con Wandpfeilerkirche
en un pilar pilastras murales
haz de columnas Säulenbündel iglesia con torre Chorturmkirche
hélice Helikes de coro
herraje Beschlag iglesia con Emporenhalle
herraje en cruz Kreuzband tribunas
hexagrama Sechsort iglesia conventual Klosterkirche
hilada Auflanger, Läufer, iglesia de Coemetrialkirche
Schar, Schicht cementerio
hilada de ladrillos Stromschicht iglesia de Wallfahrtskirche
en espiga peregrinación
hilera de ladrillos Rollschar iglesia dispuesta Dreikonchenanlage
colocados de en tres conchas
canto iglesia episcopal Bischofskirche
hipocausto Hypokausten iglesia escandinava Stabkirche
hipódromo Hippodrom empalizada
hipogeo Hypogäum iglesia fortificada Wehrkirche
hipóstilo Hypostyl iglesia inferior Unterkirche
hoja Fensterflügel iglesia monástica Klosterkirche
hoja de la puerta Türblatt iglesia parroquial Pfarrkirche
hoja de madera Furniere iglesia rupestre Felsenkirche,
hoja de ventana Sprossenfenster Höhlenkirche
dividida en iglesias contiguas Doppelkirche
compartimientos iglesias de frailes Bettelordenkirchen
hojalatería de Abweiseblech mendicantes
proteccion iglesias de la Dreifaltigkeits-
hoja Tudor Tudorblatt Trinidad kirchen
663 Spanisch-Deutsch
iglesia tipo sala Saalkirche kiosco Kiosk
iglesia triabsidal Dreiapsidenanlage kremlin Kreml
imagen de Architekturbild
arquitectura laberinto Labyrinth
imposta Kämpfer labrado de la Steinbearbeitung
imposta cruzada Gratbogen piedra
imposta de arco Anwölber lado de la epístola Männerseite
imposta superior Anfangsstein lado del evangelio Epistelseite
imposte de Gewölbeanfänger lado de los Evangelienseite
arranque de evangelios
una bóveda lado norte de la Frauenseite
inclinación del eje Achsenneigung nave central
inclinación de Dachneigung de una iglesia
tejado ladrillo Fliesen,
incrustación Inkrustation Mauerziegel
inglete Gehrung ladrillo acuñado Keilstein
inodoro Klosett para bóvedas
inscripción de Bauinschrift ladrillo artificial- Lohstein
un edificio mente poroso
intercolumnio Interkolumnium, ladrillo cocido Backstein
Säulenweite ladrillo de arran- Kämpferstein
intercolumnio de Gewölbefeld que / imposto
una bóveda ladrillo de Verblender
invernadero Gewächshaus paramento
invernadero para Palmenhaus ladrillo de vidrio Glasbaustein
palmeras ladrillo en el apa- Binder
isometría Isometrie rejo de cabeza
ladrillo formado Formstein
jabalcón Drempel ladrillo holandés Klinker
jamba Gewände, Laibung, ladrillo hueco Hohlblockstein
Stiel ladrillo moldeado Formstein
jambas Fenstergewände formado
jardín Garten ladrillo vítreo Klinker
jardín de invierno Wintergarten larario Lararium
jardín francés französischer larguero superior Obergurt
Garten lata del tejado Ziegellatte
jardín inglés englischer Garten laura Lawra
jardin rocoso Steingarten lavabo Tonsur
jefe de obras Baumeister lavamanos Lavabo
juegos de agua Wasserkünste lavatorio Lavatorium
junquillo Rundstab leñera Gelaß
junquillo anillado Ringstab lengüeta Anschlag, Einschub,
junta Baunaht, -Fuge Feder
junta abierta Bruch-, Hohlfuge lengüeta de muro Mauerzunge
junta al muro Streichbalken letrina Abtritt, Latrine
junta de Setzfuge lima-hoya Kehle, Dachkehle
asentamiento limatesa Gratsparren
junta de dilatación Dehnfuge limón Treppenwange
junta de imposta Anfangsfuge linea capital Capitallinie
junta de sepa- Arbeitsfuge linea de arranque Kämpferlinie
ración linea de circun- Enceinte
junta en el vértice Scheitelfuge valación
junta hueca Hohlfuge linea de imposte Kämpferlinie
juntura Fuge linea del vértice Scheitel-, Anfallinie
juntura en forma Keilfuge linterna Laterne
de cuña linternón Dachreiter
Fachglossar 664
listel Saumleiste maderos del Schenkel
listel acanalado de Karniesrinne bastidor de
la gola / una ventana
del cimacio mampostería wendischer Verband,
listel de inter- Einschubleiste Mauer-, Steinwerk
posición mampostería Zyklopenmauer-
listón Band, Latte, Leiste ciclópea werk
listón acodado Kropfleiste mampostería de Verblendmauer-
listón de cuña Gratleiste paramento werk
listón del zócalo Sockel-, Fußleiste mampostería de Werksteinmauer-
listón de muro Mauerlatte piedras labradas werk
listón de tejado Dachlatte mampostería de Schichtmauerwerk
listones que Sprosse piedras talladas
dividen la hoja mampostería de Hintermauerung
de una ventana relleno
listones triangulares Dreikantleisten mampostería de Werksteinmauer-
liza Turnierhof sillares werk
llave de pro- Proportions- mampostería en lagerhaftes
poreiones schlüssel piedra de Mauerwerk
lóbulo Paß cantera lisa
locales comer- Ladenbauten mampostería en Feldsteinbau
ciales piedra rupestre
Loculus Nischengrab mampostería falsa Blendmauerwerk
logia Loggia mampostería hueca Hohlmauerwerk
losa (Decken-)Platte mampostería Vollmauerwerk
losange Raute maciza
loza de Fayenza Fayence mampostería Polygonalmauer-
lucarna Lukarne, Dach- poligonal werk
erker, -häuschen mampostería seca Trockenmauerwerk
lugar Ort mampostería Blendmauerwerk
lugar consagrado a Matroneum simulada
las matronas mansarda Dachwohnung,
lugar consagrado a Nymphaeum Mansarde
las ninfas manzana Baublock
lugar de culto al Mithräum maqueta Baumodell
dios Mitra marca del cantero Steinmetzzeichen
lumbrera Dachfenster, -luke marca del maestro Meisterzeichen
luneta Ohr, Stichkappe de obra
luneto Lünette marco Fensterrahmen,
luquete Kalotte Rahmen, Türstock
marco articulado Gelenkrahmen
machihembrado Spundung marco de una Zarge
machón Pfeiler ventana
madeja Gebinde marco fijo Blendrahmen
madera escuad Lagerholz marquesina Markise
rada marquetería Marketerie
maderamen de Dachgespärre martirio Martyrium
cabios de tejado máscara a
maderamen de Nagelbinder potropaica Neidkopf
clavos máscara foliácea Blattmaske
maderamen Freigespärre mascarón Maskaron
reforzado mastaba escalonada Stufenmastaba
maderas cruzadas Kreuzholz mastador Aufsteigstein
madero Diele, Bohle mástil Mast
madero cojo Stichbalken matacán Maschikuli, Pech-
madero de relleno Füllholz nase, Senkscharte
665 Spanisch-Deutsch
mausoleo Mausoleum moldura de cuentas Perlstab
mazmorra Kerker moldura de Kämpfergesims
meandro laufender Hund, imposta
Mäander moldura de la Fensterbankgesims
medallón Medaillon repisa / solera
mediacaña Hohlkehle moldura de la Wasserschlag
medialuna Demilune ventana de
medio rodón Halbholz medio punto
mégaron Megaron moldura del zócalo Fuß-, Sockelgesims
menhir Menhir moldura de ma- Kastengesims
ménsula Balkenstein, Kon- dera tipo cajón
sole, Kraftstein, moldura de viga Balkengesims
Tragstein, Krag- moldura exterior Fenstereinfassung
stein de ventana
mercado central Markthalle moldura oblicua Schräggesims
cubierto moldura principal Hauptgesims
merlón Zinne moldura redonda Stab
meta Meta moldura seccionada Birnstab
metal extendido Streckmetall en forma de pera
m. desplegado molo Mole
métopa Metope monasterio Kloster, Konvent
mezquita Moschee monasterio dúplice Doppelkloster
mezquita funeraria Grabmoschee monóptero Monopteros
mica Marienglas montaña Berg
mikrab Mihrab montante Mullion, Ständer,
mimbar Mimbar Transom
mina Mine montante de la Kämpferholz
minarete Minar ventana
mirador Aussichtstempel, montante principal Bundständer
Belvedere, Erker montea Pfeil, Stich
misericordia Miserikordie monumento Denkmal
modillón Balken-, Notstein monumento con- Ehrendenkmal
modillón de Kraftstein memorativo a
piedra los caídos
modo de Bauweise monumento corega choregisches
construcción Monument
módulo Modul monumento del Grabdenkmal
moldura Cordonstein, sepulcro
(Fenster-)Gesims, monumento de Grabdenkmal
Rinnleiste tumba
moldura Gurtgesims monumento en Ehrensäule
acordonada forma de
moldura ajed Würfelfries columna
rezada monumento Grabdenkmal
moldura cóncava Kehlgesims funerario
moldura con Konsolgesims morisco Maureske
ménsula mortaja Verkämmung
moldura con perfil Dreiviertelstab mortero Mörtel
de tres cuartos mosaico Mosaik
de círculo mota Motte
moldura convexa Eierstab motel Motel
ornamental municipalidad Rathaus
moldura cortada Rollenfries muralla Rempart
cilíndrica muralla de descarga Dechargemauer
moldura Kaffgesims muralla de la Stadtmauer
cortagoteras ciudad
Fachglossar 666
muralla de sector Abschnittswall nave central Hauptschiff,
muralla exterior Vormauer Langhaus
muralla moldeada, Gußmauerwerk nave central de Hallenlanghaus
m. vaciada una iglesia
muro Wand, Mauer nave lateral Seitenschiff
muro adornado figurierter Verband nave secular Laienschiff
geométricamente necrópolis Gräberstadt,
muro almenado crenelierte Mauer Nekropole
muro alto de apoyo hohe Wand negocio Laden
a la techumbre nervadura adornada Astrippe
de un agua con tocones
muro anular Ringmauer, Zingel nervadura mediana Gurtrippe
muro articulado Lettner n. transversal
que separa el nervio Rippe
coro del trascoro nervio de formero Schildrippe
muro autopor- freitragende Wand nervio diagonal Kreuzrippe
tante de bóveda de
muro bajo el arco Schildmauer crucería
en nicho nervio falso Blendrippe
muro circular Zingel nervio secundario Lierne
muro cortafuego Brandmauer nervio simulado Blendrippe
muro cortina Vorhangfassade nicho Nische
muro de apoyo Stützmauer nicho ciego Blendnische
muro de Mauerring nicho de las Mihrab
circunvalación plegarias
muro de Epaulement, nicho de ventana Fensternische
contención Staudamm noviciado Noviziat
muro de Strebemauer núcleo Spindel
contrafuerte núcleo urbano Stadtkrone
muro de elevación aufgehendes nudo estructural Knoten
Mauerwerk n. vial
muro de relleno Füllmauer
muro de Futtermauer obelisco Obelisk
revestimiento obra Baustelle, Werk
muro envolvente Mantelmauer obra corona Kronwerk
circular observatorio Observatorium
muro falso Blendmauer octógono Achteck, Oktogon
muro frontal Schildmauer, odeón Odeion
Stirnwand oficina contable Kontor
muro portante Tragmauer ojiva cruzada Gratbogen
muro posterior del Dorsale ojo Auge
sitial del coro ojo central de la Treppenauge
muros exteriores Außen-, Umfas- escalera caracol
sungsmauern ojo de buey Ochsenauge, Okulus
muro simulado Blendmauer ojo de cúpula Opäum
muros interiores, Innenmauern ojo de la cúpula Nabel
m. intermedios oliva Olive
museo Museum ombligo Nabel
mútula Dielenkopf, oratorio Bethaus
Hängeplatte orden arquitec- griechische
tónico griego Säulenordnung
naiskos Naiskos orden arqui- kleinasiatisch-
nártex Narthex tectónico iónico- ionische Ordnung
nártex exterior Exonarthex asiático
naumaquia Naumachie orden arquitec- toskanische
nave Schiff tónico toscano Ordnung
667 Spanisch-Deutsch
orden colosal Kolossalordnung ornamento Dreipaß
orden compuesto Kompositordnung trilobulado
orden corintio korinthische osario Beinhaus, Karner
Ordnung ovalado Oval
orden dórico dorische Ordnung
órdenes arquitec- Säulenordnungen pabellón Gartenhaus, Laube,
tónicos Pavillon
órdenes de Säulenordnungen pabellón de caza Jagdschloß
columnas palacio Palast, Schloßbau
orden francés französische palacio árabe en el Badia
Ordnung desierto
orden germánico deutsche palacio de recreo Lustschloß, Solitude
Säulenordnung palacio imperial Pfalz
orden iónico ionische Ordnung palafito Pfahlbau
órden ionico-ático attisch-römische palco Laube, Loge
Ordnung palenque Turnierhof
orden románico- römisch-dorische palmeta Palmette
dórico Ordnung palo Mast
orden románico- römisch-ionische panel Feld, Paneel, Platte
iónico Ordnung pantalla Paravent
orejón Orillon paraíso Paradies
orientación Orientierung parapeto Brüstung,
orientación al este Ostung Brustwehr
ornamento Ornament parcela Parzelle
ornamento Ballenblume par de lima-hoya Kehlsparren
abotonado par de limatesa Gratsparren
ornamento Bauornament pared Wand
arquitectónico pared de tablones Bohlenwand
ornamento cince- Diamantierung pared divisoria Scheidewand,
lado en forma Trennwand,
de diamante Zungenmauer
ornamento con Beschlagwerk pared frente a la Qiblawand
herrajes entrada de una
ornamento Vierpaß mezquita
cuatrilobulado pared lateral de Schartenbacke
ornamento de Dachkamm una tronera
cumbrera pared lateral de Sargwand
ornamento de Fensterbekrönung un edificio
dintel de ventana par principal Hauptsparren
ornamento de Laubwerk parque Park
follaje parque francés Broderieparterre
ornamento de Firstbekrönung, barroco
una cumbrera Firstverzierung parquet Parkett
ornamento de Giebelzier parte de la bisagra Fensterband
un frontón de una ventana
ornamento en Pinienzapfen parte de un claustro Klausur
forma de piña parte de un edificio Bauteil
ornamento en for- Fischblase parte inferior del Soffitte
ma de vejiga cielorrazo
pez pasadizo Gang
ornamento Vielpaß pasador Splint
polilobulado pasaje Laufgang
ornamento Blende pasamano Handlauf
sobrepuesto pasarela Steg
ornamento sólo Muster paseo Wandelhalle
decorativo pasillo Korridor
Fachglossar 668
pasillo entre esce- Bühnengasse pernio Angel
nario y espec- persiana Jalousie, Markise,
tadores Fensterladen,
patio Curtis Sonnenladen
patio de arcadas Arkadenhof persiana enrollable Rolladen
patio interior Hof perspectiva Perspektive
patio interior con Lichthof perspectiva a ras Froschperspektive
techo de vidrio de tierra
patio interior Sahn perspectiva a vista Vogelperspektive
musulmán de pájaro
pavimento Estrich, Pflaster perspectiva Kavalierriß
pavimento con la- Flachschicht caballera
drillos dispuestos perspectiva central Zentralperspektive
por su lado plano perspectiva frontal Frontalperspektive
pavimento de Ziegelboden pértiga envuelta Weller(holz)
ladrillos con lodo y paja
pavimento de Holzpflaster pestillo Fensterhaken
madera picadero (cubierto) Reithalle
pechina Gewölbezwickel, picaporte Klinke
Hängezwickel, pico Schnabel
Pendentif, Zwickel picota Staupsäule
pechina nervada Rippenzwickel pie de cabio Sparrenfuß
pedestal Piedestal, pie derecho Stuhlsäule
Postament piedra acuñada Bogensteine
peldaño Austritt, Sprosse, del arco
Stufe piedra ancla Steinanker
peldaño balanceado gezogene Stufe, piedra angular Eckquader,
verzogene Stufe Schlußstein
peldaño macizo Block-, Klotzstufe piedra angular en Scheitelstein
pendiente Pendant, Steigung, el vértice
Wasserschräge piedra colada Steinguß
pendiente de las Dachbruch piedra cuneiforme Wölbstein
aguas de un te- piedra de anclaje Ankerstein
jado de mansarda piedra de arran- Kämpferstein
pendiente de tejado Dachneigung que / imposta
péndola Fußstrebe piedra de cantera Bruchsteine
pendolón First-, Spitzsäule piedra de cantera Haustein
pentagrama Pentagramm labrada cuadrada
penthouse Penthouse piedra de Baustein
pequeña torre de Hochwacht construcción
vigilancia piedra de corona Knauf
pequeño altar en Chörlein piedra de gancho Hakenstein
planta alta piedra de Abdeckstein
pequeño contrafijo Bug revestimiento
pequeño estudio Studiolo piedra de talla Werkstein, Quader
pequeño salón Boudoir piedra fundamental Grundstein
peralte Stich piedra para revestir Blendstein
perfil Profil piedra rupestre Feldstein
perfiles de ventana Fensterschenkel piedra rústica Bossenquader
perfil transversal basilikaler piedra rústica Buckelquader
de una basílica Querschnitt protuberante
pérgola Pergola piedras de cober- Dachsteine
perilla de ventana Reiber tura
período Bauperiode pieza Stube
arquitectónico pieza de construc- Spolie
peristilo Peristyl ción reutilizable
669 Spanisch-Deutsch
pieza sobresaliente Überzimmer plancha Platte
de madera plancha para techar Dachplatte
pila de tazas Schalenbrunnen planchas de un Flanschen
pilar Pfeiler perfil
pilar articulado Gliederpfeiler planetario Planetarium
pilar colgante Hängesäule plano de Bauplan
pilar cruciforme Kreuzpfeiler construccion
pilar de apoyo Stütze plano general de Lageplan
pilar de arbotante eingezogener ubicación
Strebepfeiler plano ideal Idealplan
pilar de nervios Bündelpfeiler plano lateral Seitenriß
pilar de Osiris Osirispfeiler planta Etage
pilar de un puente Flußpfeiler planta baja Erdgeschoß,
pilar en haz Bündelpfeiler Parterre
pilares de un Vierungspfeiler planta baja elevada Hochparterre
crucero planta de óvalo Längsoval
pilar redondo Rundpfeiler longitudinal
pilastra Pilaster, planta de un diseño Grundriß
Säulenvorlage planta de un muro Mauersohle
pilastra angular Eckpilaster plantilla Lehre
pilastra de Hermes Hermenpilaster plantilla de arco Bogenaustragung
pilastra doble Doppelpilaster escala 1:1
pilastra mural Wandpfeiler plataforma alta Doxale
pilastras acopladas Doppelpilaster platea Parkett
pilón Brückenturm platillo del anclaje Ankersplint
pináculo Fiale, Kreuzblume, plaza Platz
Pinakel plaza del mercado Marktplatz
pináculo con ter- Dachzinne plinto Gurtgesims, Plinthe
minación en poblado africano Kraal
dos aguas podio Bühne
pintura en seco Seccomalerei policromía Polychromie
pintura en vidrio Glasmalerei pomo del remate Turmknopf
pintura mural Freskomalerei, de la torre
Wandmalerei porche Windfang, Laube
pique Schacht portada con dos Dipylon
pirámide Pyramide pilones
pirámide Stufenpyramide portal Pforte, Portal
escalonada portal-campanario Westwerk
piramidión Riese portal con Säulenportal
piso Diele, Etage, Fuß- columnas
boden, Gaden, Ge- portal de estalactitas Stalaktitenportal
schoß, Stockwerk portal del Brauttür
piso base Sockelgeschoß matrimonio
piso de arcilla Lehmtenne portal escalonado Stufenportal
piso de tablas Dielenfußboden portal lateral Seitenportal
cepilladas portal principal Hauptportal
piso de tabletas Riemchenfußboden portal sencillo Sturzpfostenportal
piso en ático Attikageschoß portería Torhaus
piso falso Blindboden portezuela de Einlaßpforte
piso principal Beletage, entrada
Hauptgeschoß pórtico Portikus, Säulen-
piso sobre las vigas Dachboden halle, Tor, Tor-
piso veneciano Terrazzo halle, Vorhalle
pivote central Hahnebaum pórtico con Säulenportikus
píxide Ziborium columnas
plan ideal Idealplan portón Pforte
Fachglossar 670
portón de entrada Tor pueblo Dorf
portón de entrada Torbau puente Brücke, Steg
a una ciudad / puente de pontones Pontonbrücke,
fortaleza Schiffbrücke
portón del castillo Burgtor puente de tracería Maßwerkbrücke
portón levadizo Hebetür puente levadizo Brückenplatte,
posada Gasthaus Zugbrücke
poste Pfeiler, Pfosten puente plegable Faltbrücke
poste contínuo des- Firstständer puente techado Dachbrücke
de la base hasta el puerta Tür
caballete del tejado puerta árabe Bab
poste principal Hauptpfosten puerta caediza Falltür
postigo Fensterladen, Laden puerta con marco Rahmen- und
postigo corredizo Schiebeladen y entrepaños Füllungstür
postigo deslizante Falladen puerta corrediza Schiebetür
vertical puerta de dos Doppeltür
postigo de una Schartenladen hojas
tronera puerta de honor Ehrentor
postigo plegable Klappladen puerta de triunfo Triumphtor
postigo rebatido Schlagladen puerta de vaivén Pendeltür
poterna Ausfalltor, Manns- puerta de vidrio Glastür
loch, Poterne puerta falsa Blend-, Scheintür
pozo Brunnen puerta giratoria Drehtür
pozo de noria Ziehbrunnen puerta metálica Stahltür
pozo de una esca- Lichtspindel, puerta oscilante Schwingflügeltür
lera de caracol Schneckenauge de dos hojas
prado baroco Parterre puerta plegable Falttür
predela Altarstaffel, Predella puertas de la ciudad Stadttor
prefabricación Vorfertigung puerta simulada Blendtüre
prelatura Prälatur puerta tapizada Tapetentür
presión Schub puerta torreón Turmtor
primera grada Antritt puerta triunfal Siegestor
priorato Priorat puerta-ventana Fenstertür
prisión Bastille púlpito Kanzel, Mimbar
proporción Proportion púlpito externo Außenkanzel
propugnáculo Propugnaculum punta de diamante Nagelkopf
proscenio Bühnen, puntal Strebe
Proscenium puntales en cruz Kreuzstaken
protección envol- Mantel punto de encuentro Anfallspunkt
vente de una de mas de dos
muralla faldones
protector Abweiser pupitre de lectura Lesepult
prótesis Prothesis pupitre de lectura Epistelpult
proyección Projektion, Riß de epístolas
proyección acotada kotierte Projektion
proyección Militärriß quiebre Brisure
axonométrica quitasol Sonnenblende
proyección axono- Schrägriß
métrica oblicua radial Radial
proyección de un Dachausmittlung radiante Rayonnant
tejado rama de la bóveda Schenkel
proyección general Normalprojektion ramaje Astwerk
proyección Isometrie rampa Rampe
isométrica rampa exterior Außenrampe
proyección normal Normalprojektion rampa helicoidal Wendelrampe
general rampante einhüftig
671 Spanisch-Deutsch
rampa tipo caracol Eselstreppe repostero Anrichte
ranura Anschlag, Nut represa de valle Talsperre
rascacielos Hochhaus, representación Architektur-
Wolkenkratzer arquitectónica darstellung
rasilla Hohlblockstein resalto Fenstertritt, Mittel-
rastrillo Fallgatter risalit, Redan, Ri-
realce de las Bogenquaderung salit, Schweifwerk
piedras resalto de un marco Ohr
realce rústico de Bosse resalto lateral Seitenrisalit
una piedra residencia Ansitz, Wohnhaus
realzar una piedra bossieren residencia del Propstei
rebajo Falz preboste
recinto Raum residencia del Prälatur
recinto del templo Tempelbezirk prelado
recinto exterior Zwinger residencia estival Lustschloß
cercado restaurante Gaststätte
recinto fortificado Oppidum restaurante de Rasthaus
recuadro Feld, Gewölbefeld carretera
recuadro del coro Chorjoch retablo Altarretabel, Retabel
reducción de Verjüngung retablo con alas Flügelaltar
columna retenedor de nieve Schneefang
reducto Redoute, Retirade retículo Raster
refectorio Refektorium, revellín Ravelin
Remter revestimiento Bekleidung,
reforzar con Staken Ummantelung
codales en cruz revestimiento del Antependium
refuerzo Vorlage altar
refuerzo de pilar Lisene revestimiento de Täfelwerk
refugio Bauden madera
reglamento Bauordnung revestimiento de Wandbekleidung
edificio muro
reja Gitter revestimiento de Schurz
reja articulada Scherengitter techo
reja del coro Chorgitter revestimiento de Lambris
rejas de altar Altarschranken, zócalo interior
Cancelli revestimiento en Deckenschalung
rejas de ventanas Fenstergitter madera del
rejas de ventanas Fensterkorb cielorraso
sobresalientes revestimiento Frontale
relicario Schrein frontal del altar
relieve Relief revoque exterior Außenputz
relieve de base Basrelief riñón de bóveda Spandrille
relieve hundido Koilanaghlyph riostra Abkreuzung, Spann-
rellano Treppenabsatz, riegel, Zange
Ausfachung, riostra de Sturmlatte,
Füllung, Futter contraviento Windrispe
relleno de adobe Ausstakung ristrel Aufschiebling
remate Couronnement ritmo Rhythmus
remate de cum- Helm rito propiciatorio Bauopfer
brera rocalla Rocaille
remate de la torre Turmhelm rollo lateral del Pulvinus
remate hastial Wimperg capitel iónico
gótico rombo Raute
repetición regular Rapport rompehielos Eisbrecher
de un modelo rompeolas Wellenbrecher
repisa Fensterbank ronda Rondengang
Fachglossar 672
rosa Rose santuario del sol Sonnenheiligtum
rosa Tudor Tudorblatt santuario del Barkenkammer
roseta en abanico Fächerrosette templo egipcio
roseta falsa Blendrosette sarcófago Sarkophag
r. simulada sección áurea goldener Schnitt
rosetón Fensterrose, Rose sede gremial Zunfthaus
rosetón de Fünfblatt semi columna de Alter Dienst
cinco hojas gran diametro
rosetón de cinco Fünfpaß semicúpula Halbkuppel
lóbulos sepulcro Gruft
rotonda Rotunde sepulcro megalítico Ganggrab
rotonda del coro Chorscheitelrotunde sepultura Mortuarium
ruina Ruine serallo Serail
serie de soportes Stützenstellung
sacristía Gerkammer, serie de tejados Paralleldach
Sakristei a dos aguas
sagrario Sakramentshaus sillar Quader, Werkstein
sala Halle, Saal sillar con realce Diamantquader
sala capitular Kapitelsaal en forma de
sala de baile Redoute diamante
sala de estar Dornse sillería Chorgestühl
calefaccionada silo Kornhaus
sala de incubación Inkubationsraum silo almacén Speicher
sala del gremio de Gewandhaus sima Rinnleiste
los fabricantes simbolismo Bausymbolik
de tela arquitectónico
sala de recepción Empfangszimmer simetría Symmetrie
sala de reunión en Lesche sinagoga Synagoge
un peristilo sistema defensivo Polygonalsystem
sala de sacerdotes Hieratikon poligonal
de iglesia ortodoxa sistema de Pavillonsystem
sala de templo goldene Halle pabellones
budista sistema entramado gebundenes
sala egipcia ägyptischer Saal System
sala ostentosa Pesel sistema ipodamico hippodamisches
sala real Königshalle System
sala transversal Quersaal sistema Vauban Vaubansystem
sala triabsidal Dreiapsidensaal sitial de coro Stallen
saledizo Stirn-, Windbrett, sitio Ort
Erker, Mittelrisalit sitio de Bauplatz
salidizo de tiro Schießerker construcción
salidizo en forma Erkertürmchen sobrepuerta Supraporte
de torrecilla sobretecho con Lichtgaden
salidizo para Sentinelle ventanas laterales
centinela sobre viga de Sattelholz
saliente Auskragung madera
salón Salon sócalo con relieves Relieforthostaten
salón con columnas Säulensaal sócalo de edificio Banksockel
salón de baile Ball-, Tanzhaus con bancos
salón de descanso Foyer sócalo de la cella Orthostat
salón de gala Paradezimmer socarrén Traufe
salón municipal Stadthalle sófito Soffitte
santo sepulcro Heiliges Grab soga Läufer
santuario Allerheiligstes, solar Bauplatz
Sanktuarium, solarium Solarium
Wallfahrtskirche solera Fensterbank
673 Spanisch-Deutsch
solera de la ventana Sohlbank tarugo colgante Hängezapfen
solera inferior Grundschwelle tarugo de madera Holznagel
sombrerete Schornsteinaufsatz techo Dach
sombrerete Kaminaufsatz techo acampanado Glockendach
giratorio techo adosado Pultdach
sombrilla Sonnenblende techo a dos aguas Giebeldach
soporte Stütze techo arqueado Bogendach
soporte con forma Pilzstütze techo colgante Hängedach
de hongo techo colgante Seildach
soporte de estuco Putzträger suspendido por
soporte en seco de Landpfeiler cables
puente en techo de armazón Sheddach
bóveda tinglado
soportes dispuestos Stützenwechsel techo de cuatro Krüppelwalmdach
alternadamente aguas
sotabanco Dachgeschoß techo de la Mansarddach
sótano Besement, Keller mansarda
stupa Stupa techo de tablas Schalung
stupa acampanada Glockenstupa techo de tejas Pfannendach
subestructura Substruktion acanalonadas
suelo Fußboden techo de vidrio Glasdach
sujeción Befestigung techo en cruz Kreuzdach
superficie de Fensterfläche techo en tijeras Scherendach
ventana techo en voladizo Abdach
superficie exterior Haupt techo imperial welsche Haube
surgiente Springbrunnen techo intermedio Zwischendecke
techo macizo Massivdecke
tabernáculo Tabernakel techo macizo sobre Pilzdecke
tabica Treppensteigung, soportes con
Setzstufe forma de hongo
tabique Bundwand techo piramidal Pyramidendach
tabique movible Scherwand techo romboidal Rautendach,
tabique plegable Faltwand Rhombendach
tabla Brett, Diele techo semisesgado Halbwalmdach
tabla del zócalo Fußleiste techo sobresaliente Vordach
tablas de andamiaje Gerüstbretter techo terraza Dachterrasse,
tablas de revesti- Dachschalung Terrassendach
miento de techo techo transversal Querdach,
tabletas de medio Riemchen Zwerchdach
largo tectónico Tektonik
tablón Bohle, Diele teja Ziegel
talayotes Talayoten teja árabe Hohlziegel
taller de artesanía Handwerkhaus teja a reborde Kremper
talud Abdachung, teja canalón Nonne
Böschung teja castor Biberschwanz
tambor Tambour, Trommel teja de aguilón Ortziegel
tambor de columna Säulentrommel teja de canal Mönch- und
tapacán Ortgang Nonnendach
tapajunta Deckleiste, teja decorada Kammziegel
Rundstab de cumbrera
tapiar Staken teja de cumbrera First-, Gratziegel
tapiz Tapete, Wand- teja de encaje Falzziegel
teppich teja de encastre Kremper
taracea Parkett teja de vidrio Glasziegel
taracea en mármol Cosmatenarbeit tejado Dach
tarugo Dübel tejado a dos aguas Satteldach
Fachglossar 674
tejado con eclisas Spließdach, templo sobre Podiumtempel
Spandach podio
tejado coronado Ritterdach tenallón Tenaillon
tejado de bardas Schindeldach tenaza Tenaille
tejado de cabios Sparrendach tenazas Zange
tejado de claustro Mönch- und teoría de la Architekturtheorie
con teja árabe Nonnendach arquitectura
tejado de corona Kronendach termas Thermen
tejado de pabellón Zeltdach terminación del Chorschluß
tejado de pizarra Schieferdach coro
tejado de ripias / Schindeldach terrado Söller
tablillas / tejuelas terraplén Wall
tejado en diente Sägedach terraza Belvedere, Terrasse
de sierra terreno no Baulücke
tejado en forma Tonnendach edificado
de tonel textura sistema Rabitzgewebe
tejado imperial, Zwiebeldach Rabitz
t. persa tienda Kaufhaus
tejado pirámide Dachpyramide tijera Schere
tejado plano Flachdach tímpano Bogenfeld,
tejado simple Ringpultdach Giebelfeld,
anular Tympanon
tejado voladizo a Schleppdach tipo de casa de Manor House
simple vertiente campo Ingles
teja en forma de S Dachpfanne tipo de granja Laubenhaus
teja española Klosterziegel con galerías
teja heuca Mönch- und tipos de bóveda Gewölbeformen
Nonnendach tipos de escalera Treppenformen
teja oreja de gato Kaffziegel tipos de moldura Gesimsformen
teja plana Flachziegel, tipos de ventana Fensterformen
Plattenziegel tirante Sturzriegel,
teja plana Biberschwanz Zuganker, Riegel
tejaroz Traufe tirante de arco Ankerbalken
tejas a reborde Krämpziegel tirante del arco Bogenanker
tejuela de listones Leistenziegel tirante superior Spitzbalken
telar Schnürboden tirantilla Spannriegel
templo aptero Apteraltempel toldo Markise,
templo circular Rundtempel, Sonnensegel
Tholos tolete Dollen
templo con anta Antentempel tonsura Tonsur
templo con ocho Oktastylos tope Nase
columnas fron- tornapunta Verstrebung,
tales Kopfband
templo consagrado Hathortempel toro Stab, Wulst
a Hathor torre Turm
templo de valle Taltempel torre al lado del Chorflankenturm
templo díptero Dipteros coro
templo doble Doppeltempel torre calabozo Faulturm
templo escalonado Terrassentempel torre con escalera Treppenturm
en terrazas de caracol
templo funerario Grabtempel torre con rampa Eselsturm
templo griego de Hexastylos tipo caracol
seis columnas torre con tejado Sattelturm
templo ipetral Hypäthraltempel a dos aguas
templo rupestre Felsen-, Höhlen- torre con tejado Zwiebelturm
tempel imperial / persa
675 Spanisch-Deutsch
torre de acecho Geschützturm trabazón polaca märkischer Verband,
torre de aduanas Zollturm polnischer Verband
torre de agua Wasserturm trabazón triangular Dreieckverband
torre de crucero Querhausturm tracería Maßwerk
torre de defensa Wehrturm tracería burbuja Schneuß
torre de guardia Burgwarte de pez
del castillo tracería curvilínea Soufflet
torre de la fachada Fassadenturm tracería de Stabwerk
torre de la forta- Bergfried crucero
leza medieval tracería falsa Blendmaßwerk
torre de la Fernsehturm tracería flamboyant Soufflet
televisión curvilínea
torre del Belfried tracería lanceolada Blatt
ayuntamiento tracería ondeante Flowing tracery
torre de puente Brückenturm tracería simulada Blendmaßwerk
torre de un crucero Vierungsturm tracería velada Schleierwerk
torre de vigilancia Escarpenerker tracería vesicular Dreischneuß
torre en espiral Spiralturm triple
torre fortificada Turmburg tracto Trakt
torre habitación Wohnturm tragaluz Dachfenster, Ober-,
torre habitada por Geschlechterturm lichte, Luke
la nobleza en tramo Treppenlauf
ciudades italianas tranca Riegelbalken
torreón Keep, Wohnturm traversa Riegel, Sturzriegel
torreón habitable Donjon traversa tipo auvergnatischer
fortificado Auvergne Querriegel
torre panorámica Aussichtsturm través Joch
torre portada Torturm travesaño Holm, Riegel-
torre semicircular Schalenturm balken, Traverse
torres gruesas de Migalet travesaño de la Kämpferholz
una mezquita ventana
torre sobre el Chorturm travesaño de Kämpfer
recuadro del coro ventana
torre sobre un Giebelturm travesaños del piso Fehlbalken
frontón entablonado
torsión Torsion traviesa Schwelle
trabajo coronada Kronwerk trazado Tracé
trabajo de Intarsia trazado geométrico Maßwerk
marquetería trébol Dreiblatt
trabajo musivo musivische Arbeit trenzado de Bandgeflecht
trabazón Verband enlaces
trabazón angular Eckverband triangulación Triangulation
trabazón con garra Verklauung triángulo esférico sphärisches Dreieck
trabazón cruzada Kreuzverband trianon Trianon
trabazón de Läuferverband tribuna Empore, Tribüne,
hiladas Hurde
trabazón en gotico gotischer Verband tribuna coral Sängerbühne
trabazón en tizón Streckerverband tribuna del orador Bema
Binderverband tribuna del órgano Orgelempore
trabazón holandesa holländischer tribunal Tribunal
Verband tribunales de Gerichtsgebäude
trabazón inglés englischer Verband justicia
trabazón inglés Blockverband tribuna para coro Doxale
(sencillo, normal) y órgano
trabazón Längsverband tribuna simulada Scheinempore
longitudinal trifolio Dreiblatt
Fachglossar 676
triforio Triforium ventana con Katherinenrad
triforio falso, Blendtriforium rosetón
t. simulado Scheintriforium ventana corrediza Schiebefenster
triforio trans- Durchlichtetes ventana de Kipp-, Klappfenster
parentado Triforium báscula
triglifo Triglyphe, ventana de medio Kaffenster
Dreischlitz punto /ojo
triglifo de dos Zweischlitz ventana de mirador Erkerfenster
canales ventana diocle- Thermenfenster,
trinchera Schanze ciana diokletianisches
trinchera en forma Sternschanze Fenster
de estrella ventana en abanico Fächerfenster
trofeo Trophäe ventana falsa Blendfenster
trompa Trompe ventana giratoria Klappfenster
tronera Schifter, Embrasure, ventana lan- Lanzettfenster
Schießscharte ceolada
tronera para Bogenscharte ventana metálica Stahlfenster
arqueros ventana-mirador Fenstererker
tumba Gruft ventana radiada de Katherinenrad
tumba en baldaquín Baldachingrabmal Santa Catalina
tumba en cúpula Kuppelgrab ventana rasgada Schlitzfenster
tumba megalítica Steinkammer para ventilación
tumba rupestre Felsengrab y luz
tumba torre Turmgrab ventanas de la Arkadenfenster
túmulo Tumulus arcada
ventanas entre- Fensterband
umbral Türschwelle lazadas
umbral de cada Stockschwelle ventanas gemelas Zwillingsfenster
piso ventana simulada Blendfenster
unión Baunaht, Baufuge ventana tipo Hebefenster
unión bifurcada Scherzapfen guillotina
unión de tope gerader Stoß ventana tipo Radfenster
unión pie derecho- Fußband rueda
solera ventana trebolada, Kleeblattfenster
urbanización Städtebau v. trilobulada
urna doméstica Hausurne ventana triple Drillingsfenster
veranda Veranda
vanguardia Avantgarde vértice Scheitel
vano Lichte vestíbulo Diele, Haus-
vano de la puerta Türlaibung flur, Vestibül,
vano del Schallöffnung Vorhalle, Flötz
campanario viaducto Viadukt
vano Gewölbefeld vidrio Fensterscheibe
veleta Wetterfahne vidrio ornamen- Bleiverglasung
ventana Fenster tado y unido
ventana arqueada Bogenfenster con plomo
Rundbogenfenster vidrios incoloros Blankverglasung
ventana ciega blindes Fenster v. transparentes
ventana circular Rundfenster vierteaguas Wasserschräge,
ventana con arco Segmentfenster Wasserverglasung
rebajado viga Balken, Träger
ventana con Verbundfenster viga continua Durchlaufträger
cierre doble viga cumbrera Gratbalken
ventana con forma Schlüsselloch- viga de alero Dachschwelle
de ojo de fenster viga de apoyo Unterzug
cerradura (inferior)
677 Spanisch-Deutsch
viga de celosía Gitterträger viga superior de Bundbalken
viga de cierre Klemmbalken unión
viga de descarga Entlastungsträger viga T T-Träger
viga de la campana Rauchfangholz viga tipo Howe Howeträger
de la chimenea viga tronco Ganzholz
viga de lima-hoya Kehlbalken vista Vedute
viga de piedra Steinbalken vitrina Schaukasten
viga de retallo Streichbalken vivienda Appartement
viga de techo Dachbalken volumen del Baukörper
viga doble T Doppel-T-Träger edificio
viga embrochalada Stich, Stichbalken volumen sobresa- Auslucht
viga embrochalada Kehlstichbalken liente del
a la viga de ingreso
lima-hoya voluta Schnecke, Volute
viga en barras Gitterträger
viga en saliente Kragbalken, -träger yeso cristalino Marienglas
viga entramada Gitterträger yeso de estucar Stuck
viga en voladizo Kragbalken, -träger
viga exterior Oberzug zanca Docke, Treppen-
viga maestra Überzug wange, Wange
de suspensión zanja de drenaje Gracht
viga perfilada Profilträger zanja de fundación Baugrube
viga principal Hauptbalken zapa Sappe
viga secundaria Wechsel zapata Schuh, Kragstein
viga soporte del Triumphbalken zócalo Sockel
crucifijo zona restringida de Rayon
viga superior Giebelbalken una fortificación

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