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Vitale Funktionen Des Lebens Aufrecht Erhalten-1
Vitale Funktionen Des Lebens Aufrecht Erhalten-1
2020
G R U N D Z Ü G E U N D P R I N Z I P I E N D E R AK U T- U N D L AN G Z E I T P F L E G E
EINSCHLIEßLICH PFLEGETECHNIK TEIL 1
10UE
Pulsmessen
Blutdruckmessen
Temperaturkontrolle
Bewusstseinskontrolle
Atemkontrolle
1
08.01.2020
2
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Puls
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PULS
Pflegeassistenz S. 319
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1. Definition
fühlbare Anstoß der Blut- oder Druckwelle an der Arterienwand
Der Puls wird auch als die mechanische Auswirkung der Herzaktion auf das
Gefäßsystem bezeichnet
wichtiges Kriterium zur Beurteilung der Herz- und Kreislauffunktion
Druckwelle kann an allen Arterien getastet werden, die oberflächlich oder auf
einer harten Unterlage verlaufen (knöchern oder muskulär) oder sich gegen
eine solche Unterlage drücken lassen.
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2. Messorte
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peripher (herzfern):
Zentral (herznah):
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Selbsterfahrung…
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Pulsorte fühlen
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3. Puls messen
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Apparatives Pulsmessen
EKG
Genaue Herzfrequenz, Blutdruck und Verlauf der
Herzaktion werden aufgezeichnet
Pulsoxymetrie
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Pulsoxymetrie
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Pulsoxymetrie
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Pulsoxymetrie
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Aufgrund von…
Kälte
Mangeldurchblutung am zur Messung verwendeten Körperteil
Störungen durch Bewegungen und Unruhe
lackierte und künstliche Fingernägel sowie
durch sehr starkes Umgebungslicht
4. Messfehler
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Pulskontrollen sind ein wichtiges Kriterium zur Beurteilung der Herz- und
Kreislauffunktion. Sie geben Auskunft über Herztätigkeit, Beschaffenheit der
Gefäße und Störungen des Kreislaufs
1. Pulsfrequenz
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Einflussfaktoren
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Körperliche Aktivität
Höhenanpassung
Energieumsatz
Herz-Kreislauf-System
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Jugendliche ̴ 85 Schläge/Minute
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Körperliche Aktivität
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Höhenanpassung
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Energieumsatz
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Herz-Kreislauf-System
Die Funktionsfähigkeit des Herzens und der Zustand der Gefäße
beeinflussen ebenfalls die Pulsfrequenz.
Tachykardie
Eine Tachykardie ist ein anhaltend schneller Puls mit mehr als 100 Schlägen/Minute beim
Erwachsenen und über 200 Schlägen/Minute bei Kindern aufgrund von Schock, Blut- und
Flüssigkeitsverlust oder hohem Fieber
Bradykardie
Eine Bradykardie ist ein verlangsamter Puls auf weniger als 60 Schläge/Minute aufgrund
von Störungen der Reizbildung/Reizleitung, Medikamentenüberdosierung und
Vergiftungen
Asystolie = NOTFALL !
Als Asystolie wird Pulslosigkeit bezeichnet (Weder peripher noch zentral ist ein Puls zu
tasten). Aufgrund von Vagusreflexen (Stimulation des Nervus vagus – 10 Hirnnerv und
damit Reflexauslösung, was zu einer Gefäßweitstellung mit nachfolgenden Blutruckabfall
führt), Reizbildungsstrg., Reizleitungsstrg. oder Herzmuskelschäden zieht sich der
Herzmuskel nicht mehr zusammen.
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2. Pulsrhythmus
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Beim gesunden Menschen ist der Puls regelmäßig und rhythmisch, wenn zwischen den
Schlägen die gleichen Zeiträume liegen
Extrasystolen = Herzschläge außerhalb des Grundrhythmus
Sie können physiologische (Nervosität und starkes Rauchen) und pathologische
Ursachen (Herzmuskelschwäche, Koronarsklerose oder Überdosierung von
Herzmedikamenten) haben
Absolute Arrhythmie = vollständige Unregelmäßigkeit des Pulses
Eine absolute Arrthymie kommt z.B. bei Klappenfehlern mit Überdehnung des linken
Vorhofes, degenerativen Herzerkrankungen und Schilddrüsenüberfunktion vor.
Adam-Stokes-Anfälle (Symptome S. 323)
Werden durch Herzrhythmusstörungen ausgelöst und führen zur Minderdurchblutung
des Gehirns.
Es kommt zu Schwindel und Bewusstlosigkeit bis hin zu Atemstillständen
3. Pulsqualität
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Zur Bestimmung der Pulsqualität werden Spannung, Härte, Füllung sowie Größe
des Pulses beurteilt
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Blutdruck
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BLUTDRUCK
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Blutdruck ist die Kraft, die das Blut auf die Gefäßwand der
Arterien und Venen ausübt (herrschender Druck in den großen
Arterien)
italienische Kinderarzt Scipione Riva-Rocci 1895
durch die Messung des Blutdruckes sind Rückschlüsse auf die
Funktion von Organen und auf verschiedene Erkrankungen
möglich
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Der Blutdruck besteht aus einem systolischen (oberen) und dem diastolischen
(unteren) Wert und wird in mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) angegeben.
Systole
= der Wert während der Auswurfphase des Herzen
s. Gibt Auskunft über den maximalen Druck (Spitzendruck) im Gefäß
Diastole
der Wert während der Füllphase des Herzens. Gibt Auskunft mit welchem
Druck die Koronararterien per fundiert (durchströmt) werden.
Blutdruckamplitude: Differenz zwischen systolischen und diastolischen
Blutdruck z.B. RR 140/90 mmHg = Blutdruckamplitude 50.
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2. Normwerte
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Blutdruckwerte
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Ein einzelner Messwert ist nur eine Momentaufnahme und ist daher
immer in Verbindung mit der aktuellen Situation des Patienten
während der Messung zu bewerten
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Manuelle Blutdruckmessung
− auskultatorische Methode
− palpatorische Methode – nur systolischer Wert
− Blutdruckmessung am Bein
Elektronische Blutdruckmessung
Dazu stehen Oberarm- oder Handgelenkgeräte sowie vollautomatische Geräte
zur Verfügung
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Pathologische Veränderungen
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Hypertonie
Als Hypertonie werden chronisch erhöhte arterielle Blutdruckwerte (ab 140/90 mmHg) bezeichnet.
Symptome
zunächst treten eher unspezifische Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen oder Sehstörungen auf. Später
kommt es zu weiteren Symptomen, die die Folge von Organschäden sind, z.B. Schäden der Niere, des
Herzens und des Gehirns.
Ursachen:
genetische Faktoren (z.B. veränderte Reaktionen der Arterien), falsche Ernährung (zu hohe Kochsalzzufuhr,
niedrige Kaliumaufnahme, zu viel Alkohol), Ungünstiger Lebensstil (Bewegungsmangel, Stress), Arzneimittel
(z.B. Pille), Hormonstörungen, Erkrankungen des Nierensystems
Spätkomplikationen:
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Hypotonie
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Blutdruckwerte unter 100/60mmHg, die immer oder in sich wiederholenden Abständen auftreten,
bezeichnet man als Hypotonie.
Symptome:
Spezifisches Zeichen einer Hypotonie ist ein niedriger Blutdruck im Liegen und/oder Stehen.
Unspezifische Zeichen sind Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Leistungsschwäche, Schwindel,
Leeregefühl im Kopf, Kältegefühl in den Gliedmaßen, Ohrensausen, Schlafstörungen, herzbezogene
Missempfindungen, Reizbarkeit, kurzes „Schwarzwerden“ vor den Augen.
Ursachen:
Ausdruck einer Grunderkrankung etwa Herzinsuffizienz, Anämie, hormonelle Störungen, als
Nebenwirkung von Arzneimitteln, bei Dehydration, Bewegungsmangel
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Dokumentation:
Zeitpunkt
Angabe wo gemessen wurde
Handzeichen
Vergleich mit den anderen Werten (Starke Abweichung?)
Weiterleitung des Blutdruckwertes
Körpertemperatur
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TEMPERATUR
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1. Definition
Die Körpertemperatur ist ein Maß für den Wärmezustand des
Körpers
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4. Thermometermodelle
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Maximumthermometer
Digitalthermometer
Mobiler Monitor
Infrarotthermometer
Stirnthermometer
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Handhabung
Hygiene
Unruhige Patienten/innen
Rektale Messung
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Axillare Messung
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Eher ungenau und Messwert liegt ca. 0,5 °C unterhalb der rektalen
Messung
Messdauer einhalten
Anwendung bei trockener Achselhöhle
Thermometerspitze ganz von der Haut umschlossen
Oberarm wird gegen den Rumpf gepresst
Messfehler:
Zu kurze Messung
Verdunstungskälte bei starkem Achselschweiß
Sublinguale Messung
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Messort unter der Zunge (links oder rechts im Mund) und Lippen schließen
Sublingual gemessene Temperatur liegt 0,3-0,5 °C unter dem rektal
gemessenem Wert
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Selbststudium
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Gibt es Fragen?
Hypotherme (Unterkühlung)
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Bewusstsein
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BEWUSSTSEIN
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1. Definition
Das Bewusstsein ermöglicht es dem Menschen, sich selbst
und die Umwelt bewusst wahrzunehmen, d.h., die
aufgenommenen Reize zu verarbeiten und mit eigenen
Gedanken, Gefühlen und Erinnerungen zu verknüpfen
2. Einschätzung/Beobachtungskriterien des
Bewusstseinszustandes
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Sprache
Sensibilität
Motorik
Pupillenreaktion
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3. Pathologische Bewusstseinsstörungen
Lehrbuch Pflegeassistenz S. 165 8.1.4
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Neurologische Bewertung
(Beste) Reaktion des/der Patienten/in
Funktion (Punkte)
Augen öffnen Spontan 4
Auf Ansprechen 3
Auf Schmerzreiz 2
Kein Öffnen 1
5. POST-Schema
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Atmung
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ATEMKONTROLLE
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1. Definition
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Atemvorgang
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Atemtyp
Atemfrequenz
Atemintensität (Atemtiefe, Atemqualität)
Atemrhythmus
Atemgeräusche
Atemgeruch (Fötor)
Husten und Sputum
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Atemtyp
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70
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Auxiliaratmung
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paradoxe Atmung
Eine paradoxe Atmung kann z.B. bei Rippenserienfrakturen beobachtet werden.
Der Brustkorb bewegt sich dabei asymmetrisch:
Auf der betroffenen Seite senkt er sich bei der Einatmung und hebt sich bei
der Ausatmung.
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Atemfrequenz
73
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38
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Atemgeräusche
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Schnarchen
Tritt besonders in Rückenlage auf und ist ein atemabhängiges Geräusch. Es
entsteht entweder, weil die Muskulatur erschlafft, die das Gaumensegel strafft,
oder weil die Zunge zurückfällt. Dadurch wird der normale Luftweg unterbrochen
und ein Atemgeräusch entsteht.
Niesen
Handelt sich um ein heftiges Aufstoßen der Atemluft durch die Nase und dient als
Schutzreflex
Husten
Ist ein willkürlicher oder unwillkürlicher Schutzreflex des Körpers, um Sekrete
und Fremdkörper durch eine starke Ausatmung aus den Atemwegen zu
entfernen.
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Atemgeräusche:
• Rasselgeräusch: (beim „Abhören“ feststellbar)
Trockenes Rasselgeräusche wie Giemen, Brummen, Pfeifen, entsteht durch
schwingende Schleimfäden in den Atemwegen
Feuchtes Rasselgeräusch, Atemluft strömt durch Flüssigkeitsansammlungen in der
Lunge
• bei akuter Bronchitis und Lungenödem
• Röchelgeräsuch bei schwerer Atemnot
• Keuchgeräusch: bei schwerer Anstrengung oder Atemnot
• Stridor (pfeifen/zischen): Bei Verlegung der Atemwege durch Bronchospasmus
(z.B. Asthma bronchiale) oder durch Verlegung der Atemwege durch Fremdkörper
• Schnarchen: Flattern des Gaumensegels beim Schlafen.
Hörbeispiel (0:57) (Pfeifen/Giemen/Rasseln)
Atemrhythmus
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Atemgeruch (Fötor)
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Pathologisch:
− Azetongeruch (obstartig, nach faulen Äpfel): bei Diabetisches Koma,
Nierenversagen, starken Hunger
− Ammoniakgeruch (faule Eier): Lebererkrankung
− Fäulnisgeruch (jauchig): Zerfall von Lungengewebe bei z.B. Bronchial- oder
Lungenkarzinom
− urinöser Geruch bei z.B. Nierenversagen
− Eitergeruch (süßlich): Eitrigen Atemwegserkrankungen (bakterielle Pneumonie)
Husten
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Auswurf (Sputum)
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Beobachtung:
Menge: (bei schweren Lungenerkrankungen können bis zu 2L Sputum
ausgeworfen werden)
Konsistenz und Farbe: blutig, eitrig, zäh (Asthma),
Hellrot/Schaumig/Dünnflüssig (Lungenödem)
Beimengung: (Nahrungsreste, Eiter, Blut,…)
Geruch
Sputumgewinnung
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VORSICHT:
Sputum ist grundsätzlich infektiös!
Handschuhe tragen
Sich selbst, Angehörige und Mitpatineten schützen
Haut und Fläche desinfizieren
Sputumbecher verschließen und desinfizieren
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