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Leistungsverzeichnis
Mikrobiologie
Stand: 06/2022
LEISTUNGSVERZEICHNIS
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Inhaltsverzeichnis
Dienstzeiten und Erreichbarkeit der Labore für Virologie, Bakteriologie und Parasitologie .......... 3
1 Einführung ...................................................................................................................................... 4
3 Virologie ......................................................................................................................................... 7
3.3 Übersicht................................................................................................................................ 10
5 Verzeichnis ...................................................................................................................................... 14
6 Bakteriologie ................................................................................................................................... 33
7 Verzeichnis ...................................................................................................................................... 35
8 Parasitologie ................................................................................................................................. 60
8.2 Probenart............................................................................................................................... 61
9 Verzeichnis .................................................................................................................................... 64
10 Klinisch-chemische Untersuchungen....................................................................................... 67
10.2 Serum und Liquor zur Bestimmung von Antikörperindizes viraler oder bakterieller
Erreger: siehe Präanalytik Virologie .................................................................................... 69
11 Abkürzungen ............................................................................................................................ 71
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Internet: http://www.nlga.niedersachsen.de
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2 EINFÜHRUNG
Das vorliegende Leistungsverzeichnis enthält – getrennt für die Bereiche Virologie, Bakteriologie
und Parasitologie – die im Niedersächsischen Landesgesundheitsamt (NLGA) durchgeführten
mikrobiologischen Laboruntersuchungen. Wegen der unvermeidlichen fortlaufenden
Anpassungen und notwendigen Aktualisierungen in kürzeren Zeitabständen haben wir diesen
Leistungskatalog formal möglichst unaufwendig gestaltet. Unsere Akkreditierung (DAkkS, ML
17693-01) bezieht sich jeweils auf die aktuelle Urkunde mit Anlage. Diese Dokumente sind auf
unserer Internetseite einsehbar. Untersuchungen außerhalb der Akkreditierung sind
entsprechend gekennzeichnet. Auf Anfrage stellen wir die Abschätzung der Messunsicherheit zu
den Untersuchungsverfahren zur Verfügung. Der Hinweis auf Fremdleistung/Fremdvergabe weist
die Untersuchung eines Parameters in einem Auftragslaboratorium aus.
Auf den Seiten 5 und 6 finden Sie Hinweise zu Erregern oder Erregergruppen, welche bei
wichtigen Krankheitsbildern bzw. Leitsymptomen ätiologisch in Frage kommen, und die von uns
nachgewiesen werden können. Sprechen sie uns bitte jederzeit an, falls Sie einen in Frage
stehenden Erreger oder das betreffende Krankheitsbild in unserem Verzeichnis nicht finden
sollten. Die Auswahl der Untersuchungsverfahren passen wir dem jeweiligen Stand der
Wissenschaft und Technik an. Alle von uns akzeptierten Untersuchungsaufträge begründen
automatisch eine beidseitige Vereinbarung.
Hierzu gehört selbstverständlich auch der Umgang mit allen von Ihnen übermittelten
Informationen unter Datenschutzaspekten bei uns im Hause. Wir setzen allerdings voraus, dass
auch bei unseren Einsendern datenschutzrechtlichen Belange berücksichtigt werden.
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Aktinomyzeten
Tuberkulose Mykobakterien
Ascaris
Echinococcus granulosus
Echinococcus multilocularis
Fasciola
Entamoeba histolytica
Par Filarien (Wuchereria, Brugie)
Hakenwürmer
Paragonimus
Strongyloides
Toxocara (Larva migrans visceralis)
Toxoplasma
Adenovirus
Herz Vir Enterovirus
Influenzavirus
Borrelien
Bak
Coxiella burnetii
Gramnegative Bakterien
Grampositive Bakterien
Treponema pallidum
Par Leishmania
Harnwege Adenovirus
Vir
Nephritis, Urethritis, Cystitis Cytomegalie-Virus
Aerobier, ggf. Anaerobier
Urethritis, Cystitis, Pyelonephritis Bak Chlamydia trachomatis
Neisseria gonorroeae
Myk Sproßpilze
Par Schistosoma haematobium
Adenovirus
Enterovirus
FSME-Virus
Herpes-simplex-Virus
ZNS Vir HI-Virus
Influenzavirus
Masern-Virus
Mumps-Virus
Varicella-Zoster-Virus
Aerobier / Anaerobier
Hamophilus influenzae
Meningokokken
Bak
Pneumokokken
Borrelien
Treponema pallidum
Echinococcus granulosus
Echinococcus multilocularis
Par Taenia solium
Toxocara (Larva migrans visceralis)
Toxoplasma
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4 VIROLOGIE
4.1 Allgemeine Hinweise zu Probenentnahme und Transport
Die folgenden Anforderungen sind im Rahmen des Untersuchungsauftrags wesentlich.
Andernfalls kann die Aussagefähigkeit der Laborergebnisse mehr oder weniger stark
eingeschränkt sein.
Unverzüglicher Probenversand und sachgerechte Lagerung des Materials bis zum Versand. Die
für virologische Untersuchungen eingesandten Materialien sollen gekühlt gelagert werden (ca.
4 °C). Die Verwendung von Kühlthermen (z.B. für Rachenabstrichtupfer) erhöht die
Wahrscheinlichkeit der Erregeranzucht.
Begleitschein und Probenröhrchen müssen mit Namen und Geburtsdatum des Patienten
gekennzeichnet sein. In speziellen Fällen (z.B. HIV-Untersuchungen) sind auch statt des Namens
ein Kürzel oder ein Alias und statt des Geburtsdatums das Geburtsjahr ausreichend.
Wichtig ist die konkrete Formulierung des Untersuchungsauftrages. Dieser kann auch lauten
"Alle Untersuchungen, die aufgrund der geschilderten Symptome sinnvoll erscheinen" –
vorausgesetzt, dass klinische Angaben vorhanden sind.
Der Begleitschein sollte neben der unverzichtbaren Angabe des Probenahmedatums relevante
klinische Informationen (incl. Erkrankungsbeginn) zur speziellen Fragestellung enthalten. Nur so
ist eine Befundinterpretation von Seiten des Labors möglich.
Hilfreich ist die Angabe einer Telefonnummer, falls telefonische Nachfragen erforderlich sein
sollten.
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Gewebeproben in steriles Röhrchen bzw. sterilen Becher mit Schraubverschluss geben. Nicht
mit Formalin oder anderen Substanzen fixieren. Zum Schutz vor Austrocknung bei kleinen
Probenmengen physiologische Kochsalzlösung verwenden.
- Serum:
Für Antikörperbestimmungen werden 5-10 ml Blut benötigt. Serumproben können
ungekühlt mit der normalen Post verschickt werden. Vollblut darf nicht eingefroren
werden!
- EDTA-Blut:
EDTA-Blut dient am häufigsten zur Beurteilung der zellulären Bestandteile des Blutes
(Blutbild) bzw. im virologischen Zusammenhang für die Bestimmung der CD4-T-Helferzellen
bei HIV-Infektion. Für die Beurteilung der Zellen sollte EDTA-Blut bei Untersuchung nicht
älter als 24 h sein.
Zum Nachweis von Viren in EDTA-Blut sollte eine separate Monovette verwendet werden,
die nicht für andere Analysen vorgesehen ist. Das Material muss schnellstmöglich, noch am
Tag der Blutentnahme im Labor eintreffen. Eine Kühlung ist unter dieser Voraussetzung
nicht notwendig. Tieffrieren zerstört die Blutzellen und macht eine Untersuchung
unmöglich.
- Urin:
Material zur Virusanzucht innerhalb der ersten Krankheitswoche entnehmen.
Die folgenden Tabellen geben eine Übersicht über die zu erwartenden Erreger bei verschieden-
en Erkrankungsbildern bzw. erkrankten Organen/Organsystemen. Zusätzlich ist das in diesem
Zusammenhang günstige Untersuchungsmaterial angegeben.
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4.3 Übersicht
Untersuchungs-
Diagnose Mögliche Erreger
material
Arthritis Borrelien, Brucellen, Salmonellen, Yersinien Serum
Adenovirus, Chlamydien, Coxiella burnetii, Cyto-
megalie-Virus bei Immunsupprimierten, Rachen/Nasen-
Bronchitis,
Influenzavirus, Legionellen, Masernvirus, Meta- abstrich, Serum,
Tracheobronchitis,
pneumovirus, Mykoplasma pneumoniae, Par- Bronchialavage,
Krupp, Pneumonie
ainfluenzavirus, Respiratory-Syncytial-Virus, SARS- Sputum
CoV-2
Adenovirus, Enterovirus, FSME-Virus, Herpes-
Enzephalitis Simplex-Virus, HIV, Influenzavirus, Masernvirus, Serum, Liquor, Faeces
Mumpsvirus, Varicella-Zoster-Virus
Adenovirus, Cytomegalie-Virus, Enterovirus,
Erkältungskrank- Rachen-/Nasen-
Epstein-Barr-Virus, Influenzavirus, Metapneumo-
heiten, Tonsillitis, abstrich, Rachenspül-
virus, Parainfluenzavirus, Respiratory-Synzytial-
Pharyngitis, Krupp wasser, Nasenaspirat
Virus, Rhinovirus
Fetale-/Embryonale Cytomegalie-Virus, Parvovirus-B19, Rötelnvirus,
(mütterliches) Serum
Infektionen Toxoplasma gondii, Varicella-Zoster-Virus
Adenovirus, Astrovirus, Enterovirus, Norovirus,
Gastroenteritis Faeces
Rotavirus
Cytomegalie-Virus, Epstein-Barr-Virus, Hepatitis-
Hepatitis Serum
A/B/C/D/E-Virus
Immunsystem Cytomegalie-Virus, Epstein-Barr-Virus, HIV Serum
Konjunktivitis, Adenovirus, Chlamydien, Herpes-Simplex-Virus,
Abstrichmaterial
Keratitis Varicella-Zoster-Virus
Meningitis (und Adenovirus, Borrelien, Enterovirus, FSME-Virus,
andere neurolo- Herpes-Simplex-Virus, HIV, Influenzavirus,
Serum, Liquor, Faeces
gische Manifesta- Mumpsvirus, Treponema pallidum, Varicella-
tionen) Zoster-Virus
Serum, Faeces,
Myokarditis Adenovirus, Borrelien, Enterovirus, Influenzavirus
Rachen-/Nasenabstrich
Nephritis Hanta-Virus Serum
Opportunistische
Cytomegalie-Virus, Toxoplasma gondii Serum
Infektionen
Parotitis Mumpsvirus Serum, Speichel, Urin
Infektionen während Cytomegalie-Virus, Enterovirus, Hepatitis-B-Virus,
der Schwangerschaft, Hepatitis-C-Virus Herpes-Simplex-Virus, HIV,
Serum, Urin
Peri- oder neonatale Parvovirus-B19, Rötelnvirus, Varicella-Zoster-Virus,
Infektionen Toxoplasmen
Cytomegalie-Virus, Epstein-Barr-Virus, (Hepatitis-
Persistierende B-Virus), (Hepatitis-C-Virus), (Hepatitis-D-Virus), Serum, Material je
Virusinfektionen Herpes-Simplex-Virus, HIV, (Masernvirus), Röteln- nach Indikation
virus, Varicella-Zoster-Virus
Urogenital- Chlamydien, Herpes-Simplex-Virus, Mumpsvirus Abstrichmaterial,
Entzündungen (Orchitis), Mykoplasmen Serum
Abstrichmaterial,
Virale
Enterovirus, Herpes-Simplex-Virus, Varicella- Serum, Punktionsma-
Hautkrankheiten
Zoster-Virus terial, bei V.a. Entero-
(Bläschen)
viren auch Faeces
Virale Adenovirus, Enterovirus, Epstein-Barr-Virus, Serum, bei V.a.
Hautkrankheiten Masernvirus, Rötelnvirus, Cytomegalievirus, Enteroviren auch
(Exantheme) Parvovirus, Varicella-Zoster-Virus Faeces
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4.4 Übersicht 2
Muskulatur Coxsackievirus
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4.5 Übersicht 3
Untersuchungsverfahren zum Nachweis akuter Infektionen
Humane
EIA (Antigennachweis)
Adenovirus Papillomviren PCR
PCR Virusanzucht
(HPV)
PCR
Astrovirus EIA (Antigennachweis) Influenzavirus
Virusanzucht
EIA
EIA
Borrelien PCR Leptospiren
Westernblot
EIA
Brucellen EIA Masernvirus
PCR
PCR
Coxiella burnetii EIA (Phase 1, 2) Mumpsvirus
EIA
EIA
Cytomegalie-Virus Norovirus PCR
PCR
EIA PCR
Chikungunya-Virus Parainfluenzavirus
PCR Virusanzucht
PCR
Enterovirus Parvovirus – B19 EIA
Virusanzucht
Respiratory- PCR
Epstein-Barr-Virus EIA Syncytial-Virus
Virusanzucht
(RSV)
EIA
Dengue-Virus Rhinovirus PCR
PCR
5 UNTERSUCHUNGSVERFAHREN ZUR
IMMUNITÄTSBESTIMMUNG
Erreger Diagnostik
Cytomegalie-Virus EIA
FSME-Virus EIA
Hepatitis-A-Virus EIA
Hepatitis-B-Virus EIA
Masernvirus EIA
Mumpsvirus EIA
Rötelnvirus EIA
Varicella-Zoster-Virus EIA
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6 VERZEICHNIS
Adenoviren
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
Virusanzucht Faeces, Abstrichmaterial (z.B. Akute respiratorische Erkrankungen, Inkubationszeit 4-6 Tage. Örtlich begrenzte Infektionen
Nase, Rachen, Konjunktiven) Bronchitis, Pharyngitis, Konjunktivitis, (Gastroenteritis, Konjunktivits) lassen sich serologisch
Keratokonjunktivitis epidemica, Exan- kaum nachweisen.
EIA (Antigen) Faeces theme, mesenteriale Adenitis, Krupp, Meldepflicht nach §7 IfSG im Konjunktivalabstrich
PCR Abstrichmaterial (z.B. Nase, hämorrhagische Zystitis, Gastroenteritis
Rachen, Konjunktiven)
Astroviren
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
EIA (Antigen) Faeces Gastroenteritis Meldepflicht nach §6 IfSG bei zwei oder mehr zusammen-
hängenden Erkrankungen bzw. Tätigkeit nach §42
Bacillus anthracis Untersuchung nicht im akkreditierten Bereich
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
PCR Abstriche (Haut, Nase, Rachen), V.a. Milzbrand, V.a. Verwendung von Telefonische Ankündigung und Absprache von Einsen-
Blut, andere erregerhaltige Milzbranderregern im Rahmen eines bio- dungen insbesondere bei Umweltproben ist erforderlich.
Körperflüssigkeiten. Andere ggf. terroristischen Anschlags. Meldepflicht nach §6 und §7 IfSG
erregerhaltige Proben.
Bocaparvovirus (Bocavirus)
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
PCR Abstrichmaterial (z.B. Naso- Akute respiratorische Erkrankungen,
pharyngeale Aspirate, BAL, Bronchitis, Bronchiolitis, Pharyngitis,
Nasen-, Rachenabstrich) Pneumonie
Borrelien
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
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EIA Serum, Liquor V.a. Borrelieninfektion, Erythema Antikörper sind frühestens 4-6 Wochen nach Infektion
migrans, Lyme-Arthritis, Neurologische nachweisbar.
Westernblot Serum, Liquor Manifestationen, Lymphadenosis cutis Bestätigungstest bei positivem oder fraglichem EIA-
benigna, Akrodermatitis chronica Resultat.
atrophicans, Karditis
Antikörperindex Serum & Liquor (gleichzeitig Beurteilung einer ZNS-Beteiligung
EIA entnommen)
PCR Punktat V.a. Gelenkbeteiligung Gleichzeitige Untersuchung im Serum ist erforderlich, da
negativer Direktnachweis in seiner Aussage beschränkt ist.
Brucellen (Brucella abortus/melitensis)
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
EIA (IgA/IgG/IgM) Serum V.a. Morbus Bang / Maltafieber, inter- Inkubationszeit: wenige Tage bis 3 Wochen. Infektion
mittierendes oder ondulierendes Fieber bevorzugt bei Personen mit Tier- oder Fleischkontakt,
mit allgemeinem Krankheitsgefühl, Urlaubern aus südlichen Ländern und nach Verzehr von
reaktive Arthritis, Osteomyelitis, Spleno- Rohmilchprodukten. Falsch positive Ergebnisse durch
megalie, Lymphknotenschwellung Kreuzreaktion bei Yersinien-, Salmonellen-, Cholera-
Infektionen oder Tularämie sind möglich.
Meldepflicht nach §7 IfSG
Chlamydia trachomatis
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
PCR Abstrich (z.B. Cervix), Urin Urogenital-Infektionen (z.B. Urethritis, Ein Direktnachweis ist anzustreben, da bei Infektion die
Zervizitis, Reiter-Syndrom), Lymphogra- Schleimhautbarriere nicht notwendigerweise überwunden
nuloma venerum, Trachom, Konjunkti- wird und somit eine Antikörperbildung unterbleiben
vitis oder Pneumonie bei Neugeborenen. kann!
Chlamydophila pneumoniae
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
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PCR Abstrichmaterial (z.B. Naso- Akute und chronische Infektionen des Sehr selten Endokarditis, Myokarditis, Meningoradikulitis,
pharyngeale Aspirate, BAL, oberen Respirationstraktes Erythema nodosum oder reaktive Arthritiden.
Nasen-, Rachenabstrich) (Pharyngitiden, Sinusitiden,
Bronchitiden) und Pneumonie. Häufig
asymptomatische Verläufe.
Humanes Coronavirus (saisonal)
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
PCR Abstrichmaterial (z.B. Naso- Erreger zumeist leichter akut Nachweis der Spezies Humanes Coronavirus-229E, -NL63,
pharyngeale Aspirate, BAL, respiratorischer Infektionen -OC43 und -HKU1. Der Nachweis von SARS-CoV-2 oder
Nasen-, Rachenabstrich) MERS-CoV erfolgt auf Anforderung in einem eigenen
Untersuchungsgang (siehe dort).
Coxiella burnetii (Q-Fieber)
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
EIA Serum Q(uery)-Fieber, Atypische Pneumonie, Inkubationszeit 9-20 Tage. Abnahme im akuten und kon-
Meningoenzephalitis als Komplikation, valeszenten Stadium, Übertragung durch infizierten Staub
Endokarditis als Spätschaden (oder Milch). Reservoir: Schaf, Ziege, Rind. Endemisch vor
allem in Süddeutschland als Zoonose. Im EIA Nachweis
von Phase I und Phase II Antikörpern zur Abgrenzung von
frischen, chronischen und stattgehabten Infektionen.
Coxsackie-Viren siehe Picornaviren
Cryptococcus neoformans Fremdleistung
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
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EIA (Antigen) Faeces Zoonose, verläuft bei immunkompeten- Möglichst frische Stuhlproben (möglichst noch am selben
ten Personen i.d.R. als selbstlimitierende Tag) einsenden.
Durchfallerkrankung Meldepflicht nach §7 IfSG.
Cytomegalievirus
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
EIA (IgG / IgM) Serum Nachweis der Infektion bzw. einer Reak- Bei immunsupprimierten Erkrankten ist zum Zeitpunkt der
tivierung unter Immunsuppression, bei Infektion häufig kein oder ein verspäteter Antikörpernach-
Immundefekt oder während der weis möglich. Ein im Vergleich zum IgG hoher IgM-Titer
Schwangerschaft. Wesentliche Bedeut- spricht für eine Primärinfektion. Kreuzreaktion mit EBV-Ak
ung als prä- oder perinatale Infektion. ist möglich. Bei Primärinfektionen bis zur 21. SSW IgM-
Nachweis aus Nabelschnurblut.
PCR EDTA-Blut; Urin Empfindlichster Nachweis Urin sollte innerhalb von 24 Stunden untersucht werden.
vermehrungsfähiger Viren im Urin Versenden des Urins möglichst schnell – am besten
gekühlt.
Diphtherie-Toxoid-Antikörper Fremdleistung
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
EIA Serum Überprüfung des Impfschutzes gegen Bei V.a. akute Infektion Rachenabstrich zum direkten
Diphtherie Erregernachweis einsenden.
Echoviren siehe Picornaviren
Echinococcus granulosus
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
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EIA Serum Verdacht auf primäre oder reaktivierte Inkubationszeit 4-7 Wochen. Das Erkrankungsstadium
(IgG / IgM / EBNA) EBV-Infektion, infektiöse Mononukleose, lässt sich anhand der drei untersuchten Parameter (IgG /
EBV-assoziierte Hepatitis, chronisch- IgM / EBNA) differenzieren.
aktive EBV-Infektion, Fatigue-ähnliches
Syndrom
Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus (FSME)
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
EIA (IgG / IgM) Serum, Liquor ZNS-Symptome nach Zeckenstich: IgM – positiv: Hinweis auf akute Infektion mit FSME-Virus.
Meningitis, Meningoenzephalitis. Zwei Blutproben im Abstand von 7-14 Tagen entnehmen
Impfstatus nach Impfung oder Nachweis zur Erfassung der Ak-Dynamik. Meldepflicht nach §7 IfSG.
PCR einer natürlichen Immunität. PCR-Untersuchung nicht im akkreditierten Bereich
Hantavirus
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EIA (IgG / IgM) Serum Verdacht auf endemische oder epide- Übertragung durch Nagetiere, besonders Waldarbeiter
mische Nephropathie, hämorrhagisches und Jäger sind gefährdet. Meldepflicht nach §7 IfSG.
Fieber mit renalem Syndrom
Giardia intestinalis
Testausw ahl Material Klinische Relev anz
CMIA (IgG / IgM) Serum Diagnose einer frischen Hepatitis A. Inkubationszeit 2-7 Wochen. Positives IgM zusammen mit
Immunstatus-Bestimmung vor oder nach erhöhten Transaminasen zeigt akute Hepatitis A an. IgG-
Impfung. Ak persistieren lebenslang. Meldepflicht nach §6 und §7
IfSG für akute Infektionen.
Hepatitis B-Virus
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
HBs-Ag (CMIA) Serum Untersuchung der Infektiosität In Kombination mit HBc-Ak: Hepatitis B-Suchtest.
HBc-Ak Serum Untersuchung vor Impfung Ak persistieren lebenslang. Bei positivem Nachweis erfolgt
(CMIA / IgG / IgM) weitere Differenzierung. In Kombination mit HBs-Ag:
Hepatitis B-Suchtest.
HBs-Ak (CMIA) Serum Untersuchung der Immunität,
Impfkontrolle
HBe-Ag (CMIA) Serum Untersuchung der Infektiosität, Verlaufs- Bei positivem Nachweis muss eine Virusreplikation ange-
kontrolle bei chronischer Hepatitis nommen werden. Spricht für relativ hohe Infektiosität.
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HBe-Ak (CMIA) Serum Untersuchung der Infektiosität, Verlauf- Ak persistieren lebenslang und können als zusätzliche
skontrolle bei chronischer Hepatitis Marker für durchgemachte Hepatitis B dienen. Gleich-
zeitiger Nachweis von HBs-Ag und HBe-Ak spricht für eine
relativ geringe Infektiosität.
PCR quantitativ Serum Untersuchung der Infektiosität Nachweis der Virämie und ggf. quantitative Eingrenzung
der Infektiosität ergänzend zu den Ak/Ag-Tests. Nach-
weisgrenze der PCR: 15 i.U./ml.
Meldepflicht nach §6 und §7 IfSG für akute Infektionen.
Hepatitis C-Virus
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
CMIA Serum Verdacht auf Hepatitis C Ak werden oft erst 2-6 Monate nach einer Infektion gebil-
det. Bei positivem Nachweis sollte eine Bestimmung der
HCV-RNA erfolgen.
Westernblot Serum Antikörpernachweis (Bestätigungstest)
PCR, quantitativ Serum Nachweis der Virämie, Bestimmung der Nachweisgrenze der PCR: 30 i.U./ml.
Viruslast
Genotypisierung Serum Bestimmung des Virustyps Meldepflicht nach §6 und §7 IfSG für akute Infektionen.
Hepatitis D-Virus Fremdleistung
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
PCR Serum Diagnose einer Hepatitis D-Infektion Das Hepatitis D-Virus ist ein unvollständiges Virus und be-
nötigt zur Replikation das Hepatitis B-Virus. Es kommt
daher nur zusammen mit HBs-Ag vor!
Hepatitis E-Virus
Testauswahl Material Klinische Relevanz Bemerkungen
EIA (IgG / IgM) Serum Diagnose einer HEV-Infektion Vorkommen besonders in Asien und Afrika. In Europa
Infektionen zumeist durch Schweinefleischverzehr. Die
PCR Faeces / EDTA-Blut
Erkrankung verläuft in der Regel gutartig und
selbstlimitierend.
Meldepflicht nach §6 und §7 IfSG für akute Infektionen.
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PCR Liquor, Abstriche, Punktate Verdacht auf HSV-Infektion bei Virus-Direktnachweis, Differenzierung nach HSV Typ 1
Enzephalitis, Colitis, Haut und oder 2.
Schleimhauterkrankungen
Virusanzucht Liquor / Bläschenpunktat / Ab- Eine Virusanzucht aus Liquor ist nur bei HSVTyp 2
strichmaterial (z.B. Nase, Rachen) erfolgversprechend.
/ Urin
Humanes Herpesvirus Typ 6 (Exanthema subitum) Fremdleistung
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
PCR Serum Verdacht auf 3-Tage-Fieber. Bei Erwach- Inkubationszeit 3-5 Tage. In der erwachsenen Bevölke-
senen chronisches Fatigue-Syndrom, rung hoher Durchseuchungsgrad.
chronische Fieberzustände mit
Lymphadenopathie.
HIV1/2 CMIA Serum Verdacht auf HIV-Infektion Sehr sensitiver Suchtest auf HIV1 und HIV2. Positive Er-
(Ak/Ag) gebnisse werden durch Westernblot und ggf. PCR über-
prüft.
HIV1/2 Line- Serum Bestätigungstest Jeder erstmals positive Befund muss durch eine zweite
Immunoassay Blutentnahme kontrolliert werden, bevor die HIV-
Diagnose gestellt wird (Ausschluss von Probenver-
wechslungen). Meldepflicht nichtnamentlich an das RKI.
HIV-1-PCR, Serum Diagnose der akuten Infektion bei noch Ein negatives Resultat schließt eine HIV-Infektion nicht
quantitativ EDTA-Blut negativem Antikörperstatus, Abklärung aus, da die Viruslast ggf. unterhalb der Nachweisgrenze
von fraglichen Resultaten in der Anti- liegen kann. Nachweisgrenze der PCR: 150 Kopien/ml.
körperdiagnostik. Meldepflicht nichtnamentlich an das RKI.
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PCR Cervical-Abstriche. Untersuchung Verdacht auf HPV-Infektion, Früherken-- Nachweis und Differenzierung von High-Risk-Typen (be-
von Abstrichen anderer Herkunft nung eines Carzinom-Risikos. zogen auf das Risiko der Carzinomentstehung) 16 und 18,
(vaginal, urethral, anal, oral) sind sowie Nachweis der High-Risk-Typen 31, 33, 35, 39, 45,
möglich, vom Testhersteller aber 51, 52, 56, 58, 59, 66 und 68 ohne Differenzierung.
nicht evaluiert. Spezielles Transportmaterial muss für den Test im Labor
angefordert werden.
PCR Abstrichmaterial (z.B. Naso- Auch Differenzierung des Hämaggluti- Inzwischen stehen hinreichend schnelle Labormethoden
pharyngeale Aspirate, BAL, nins nach H1, H3, H5, H7, H9 möglich. zur Verfügung, so dass eine kurzfristige Diagnose möglich
Nasen-, Rachenabstrich) Ggf. nach Fragestellung „Ausschluss ist.
aviärer Influenza“.
Virusanzucht Abstrichmaterial (z.B. Naso- Testdauer: 2 Tage bis 2 Wochen. Das Die Impfstoffzusammensetzung für die nachfolgende
pharyngeale Aspirate, BAL, Untersuchungsergebnis ist abhängig Winterperiode berücksichtigt diese Ergebnisse. Post-
Nasen-, Rachenabstrich) von guter Entnahmetechnik. Die mortales Material zur Virusisolierung sollte bald nach dem
Anzucht der Isolate ermöglicht eine an- Tod entnommen werden. Geeignet sind Rachenabstriche,
schließende Differenzierung nach Bronchus, Trachea oder Lunge (jeweils kirschgroße
Subtyp und Varianten. Gewebeteile).
Legionella species Fremdleistung
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
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Immun- Serum Erkrankungen des Respirationstraktes, Inkubationszeit 2-14 Tage. Gefährdet sind insbesondere
Fluoreszenz-Test Pneumonie, unklares Fieber mit Psycho- ältere Menschen, Patienten mit vorgeschädigter Lunge,
sen und Verwirrtheitszuständen. schwerer Grunderkrankung oder Immunsuppression.
Übertragung durch kontaminiertes Wasser in Warm-
wasserleitungen, Duschen, Befeuchtungs- und Klimaan-
lagen (besonders in warmen Ländern).
Meldepflicht nach §7 IfSG.
Legionella pneumophila
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
PCR Bronchialsekret (Bronchiallavage) Pneumonie insbesondere bei Personen
>50 Jahre
Leishmania spezies Fremdleistung
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
IHA Serum In klinisch ungeklärten Verdachtsfällen Gezielte Nachfrage nach Reisen "südlich der
bei Hepatosplenomegalie, Fieber, Alpen"(Mittelmeerraum) Tropen und Subtropen
Lymphome, Panzytopenie nach Aufent-
halt in Endemiegebiet:! Manifestation
u.U. erst Jahre nach dem Aufenthalt im
Endemiegebiet:
Western-Blot IgG Serum
Leptospiren
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
EIA (Antikörper) Serum V.a. Leptospireninfektion (Vasculitis, Erregerreservoir: Mäuse, Ratten, Hunde, Schweine und
Myalgie, Funktionsstörung von Leber Rinder. Inkubationszeit 1-2 Wochen. Antikörperanstieg in
und Nieren) der zweiten Woche mit zweiphasigem Erkrankungsver-
lauf. Meldepflicht nach §7 IfSG.
Listeria monozytogenes Fremdleistung
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
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EIA Serum Listerieninfektion insbesondere relevant Wesentlich ist vor allem der direkte Erregernachweis.
bei Immungeschwächten, Schwangeren Dieser ist meldepflichtig aus relevanten Materialien (Blut,
und Neugeborenen. Komplikationen: Liquor, Abstriche von Neugeborenen).
Sepsis, Meningitis, Enzephalitis. Übertra- Meldepflicht nach §7 IfSG.
gung insbesondere durch kontaminierte
Lebensmittel (Rohmilch (-produkte),
Räucherfisch, rohes Hackfleisch).
Lues siehe Treponema pallidum
Masernvirus
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
EIA (IgG / IgM) Serum Diagnostik akuter Infektionen (IgM) oder Inkubationszeit 14 Tage. IgM ist 2 - 5 Tage nach Exan-
zusammen mit IgG bei Verdacht auf Re- themausbruch nachweisbar. Persistenz für 4 - 5 Wochen
infektion. IgG: Impfschutzkontrolle, Fest- oder länger. IgG ist 6 – 12 Tage nach Exanthem nachweis-
stellung des Immunstatus vor der bar und steigt innerhalb von 2 – 4 Wochen auf hohe Titer
Schwangerschaft, Verlauf von Masern- an. IgG bleibt i.d.R. über lange Zeit bestehen (auch nach
infektion oder Reinfektion. Schutzimpfung). Bei den sog. atypischen Masern und bei
der SSPE finden sich extrem hohe IgG-Titer. Bei Verdacht
auf Reinfektion IgG-Bestimmungen im Abstand von 10 –
14 Tagen mit gleichzeitiger IgM-Bestimmung. Masern
können in der Gravidität zum Abort oder zur Frühgeburt
führen. Missbildungen sind extrem selten beobachtet
worden. Seronegativen schwangeren Patientinnen müs-
sen daher sofort, spätestens bis zum 4. Tag nach Masern-
Kontakt Immunglobuline als Prophylaxe verabreicht
werden. Neugeborene von Müttern mit Masern um den
Geburtstermin herum sollten Immunglobuline erhalten.
Meldepflicht nach §6 und §7 IfSG.
PCR Urin, Rachenabstrich, Speichel- Diagnose einer akuten Infektion
proben
MERS-Coronavirus (Middle-East-Respiratory-Syndrome)
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PCR Rachenspülwasser, Sputum, Nachweis von MERS-Coronavirus bei Die Untersuchung sollte insbesondere bei kürzlichem Auf-
Rachenabstrich klinischem Verdachtsfall. Ein einmaliges enthalt in Endemiegebieten (Naher Osten) und Vorliegen
negatives Resultat schließt eine Infektion einer Pneumonie angefordert werden. Schon der Ver-
nicht aus. Material aus dem unteren dachtsfall ist nach §6 meldepflichtig. Meldepflicht nach
Respirationstrakt erhöht die Aussage- §7 IfSG.
kraft eines negativen Ergebnisses.
Humanes Metapneumovirus
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
PCR Abstrichmaterial (z.B. Naso- Infekte des oberen Respirationstraktes, Die Inzidenz ist insbesondere bei kleinen Kindern hoch.
pharyngeale Aspirate, BAL, selten Bronchiolitis, Pneumonie
Nasen-, Rachenabstrich)
Mumpsvirus
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
EIA (IgG / IgM) Serum Differential-Diagnose: Parotitis, Pankrea- Inkubationszeit 18-21 Tage. IgM-Anstieg innerhalb von 2-
titis, Meningitis. Nach der Pubertät: Epi- 5 Tagen nach Auftreten der ersten Symptome. IgG-An-
didymoorchitis, Oophoritis. stieg nach 6 Tagen mit lebenslanger Persistenz. Reinfek-
Virusanzucht Speichel, Urin, Liquor tion mit abgeschwächter Symptomatik dennoch möglich.
In diesem Fall Vergleich des IgG-Titeranstiegs durch 2
Blutentnahmen im Abstand von 10-14 Tagen. Seronegati-
ven schwangeren Patientinnen sollte sofort nach Mumps-
kontakt ein Immunglobulinpräparat zur Prophylaxe ver-
abreicht werden. Falsch positive Reaktionen durch Kreuz-
reaktivität mit Parainfluenza sowie unspezifische Anti-
körperstimulation bei EBV-Infektion sind möglich. Bei
Parotitis und Pankreatitis ist auch die Amylase erhöht.
Meldepflicht nach §6 und §7 IfSG.
PCR Urin, Rachenabstrich, Speichel Untersuchung nicht im akkreditierten Bereich
Mycoplasma pneumoniae
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PCR Faeces Gastroenteritis. Saisonale Betonung in Übertragung durch kontaminierte Lebensmittel und
den Wintermonaten Mensch-zu-Mensch (faecal-oral). Meldepflicht nach §6
IfSG bei zwei oder mehr zusammenhängenden Er-
krankungen bzw. Tätigkeit nach §42. Meldepflicht nach
§7 des IfSG
Parainfluenza-Viren Typ 1-3
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
PCR Abstrichmaterial (z.B. Nase, Akute Infektionen des Inkubationszeit 2-6 Tage. Serum im Akut- und im Rekon-
Rachen) Respirationstraktes. Parainfluenza-Viren valeszenzstadium im Abstand von 10-14 Tagen abneh-
sind neben RSV die häufigsten Erreger men. Kreuzreaktionen zwischen den einzelnen Parain-
Virusanzucht viraler Infektionen des Respirations- fluenzatypen einerseits und Mumps (insbesondere Para-
traktes bei (Klein-) Kindern (Krupp). influenza Typ 2) andererseits sind möglich.
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Parvovirus B 19 (Ringelröteln)
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
EIA (IgG / IgM) Serum Verdacht auf Erythema infectiosum Inkubationszeit 14 Tage. Kontagiosität bis ca. 3 Tage nach
(Ringelröteln). Hydrops fetalis bzw. Exanthembeginn. Zu diesem Zeitpunkt ist i.d.R. IgM nach-
Fruchttod bei Infektion in der Schwan- weisbar. Bei Infektionen in der Schwangerschaft kommt
gerschaft, akut anaplastische Krisen bei es in ca. 10% zu einer diaplazentaren Infektion des Feten
Patienten mit chronisch hämolytischer mit der Ausbildung eines Hydrops fetalis. Risiko des intra-
Anämie (z.B. Sichelzellanämie, ß- uterinen Fruchttodes. Zweiterkrankungen sind möglich,
Thalassämie), Anämien bzw. Knoche- aber selten.
nmarkdepression bei immundefizienten
Patienten.
EIA Serum Verdacht auf Enterovirus-Infektion bei Schneller Antikörperanstieg nach Erkrankung. Methode
PCR Faeces, Liquor, Abstrichmaterial fieberhaften Atemwegserkrankungen, der Wahl ist PCR und die Virusanzucht aus Faeces, Liquor
Virusanzucht (z.B. Rachen) Diarrhoen, Herpangina, Sommergrippe, oder Rachenabstrich. Letztere ermöglicht i.A. eine Dif-
Hand-Fuß-Mund-Krankheit, aseptische ferenzierung nach Serotyp. Bevorzugtes Auftreten im
Virus-Typisierung Isolate Meningitis, Myokarditis, Perikarditis, Sommer und Herbst.
Paresen, Konjunktivitis, Exanthemen.
Poliomyelitisviren siehe auch Picornaviren
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
Virusanzucht Faeces, Liquor, Rachenabstrich Verdacht auf Poliomyelitis. DD der abak- Inkubationszeit für die Erstsymptomatik 2-4 Tage, für das
teriellen Meningitis und Enzephalitis Auftreten der Organsymptomatik 10-20 Tage.
Virus-Typisierung Isolate Unterscheidung Poliovirus von anderen
Enteroviren. Meldepflicht nach §6 und §7 des IfSG.
PCR Isolate Nachweis von Poliovirus Untersuchung nicht im akkreditierten Bereich
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Respiratory-Syncytial-Virus (RSV)
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
PCR Abstrichmaterial (z.B. Nase, Häufigste Ursache für Pneumonien bei Inkubationszeit 3-7 Tage, Kontagiosität 5 Tage bis 3
Rachen) Kindern im Alter von 6 Monaten bis 3 Wochen.
Jahren. Klinisches Bild: Atypische Pneu-
monie, Bronchiolitis, Pharyngitis, Krupp.
Virusanzucht Bei älteren Patienten z.T. schwere
Pneumonien
Rhinoviren Untersuchung nicht im akkreditierten Bereich
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
EIA (IgG / IgM) Serum Nachweis einer akuten Rötelninfektion, IgM- und IgG-Ak sind 3-5 Tage nach Beginn des Exan-
Nachweis einer intrauterinen Röteln- thems nachweisbar. Antikörpernachweis nach Impfung
infektion, Nachweis der Immunität nach ca. 4-8 Wochen mit ca. 10% Impfversagern.
Meldepflicht nach §6 und §7 des IfSG
PCR Abstrichmaterial (z.B. Rachen) Untersuchung nicht im akkreditierten Bereich
Rotaviren
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
EIA (Antigen) Faeces Differentialdiagnose akuter gastrointesti Inkubationszeit 3-7 Tage, Kontagiosität 5 Tage bis 3
naler Infekte bei Säuglingen, Klein- und Wochen. Serumantikörper treten frühestens 8-14 Tage
Schulkindern und selten auch bei Er- nach Krankheitsbeginn auf.
wachsenen mit akuten wässrigen Meldepflicht nach §6 IfSG bei zwei oder mehr
Diarrhoen mit oder ohne Erbrechen. zusammenhängenden Erkrankungen bzw. Tätigkeit nach
§42. Meldepflicht nach §7 des IfSG
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SARS-CoV-2 (Severe-Acute-Respiratory-Syndrome-Corona-Virus-2)
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
PCR Rachenabstrich, Nasenabstrich, Nachweis von SARS-CoV-2 bei Meldepflicht nach §7 IfSG.
Nasen-/Rachenabstrich, Rachen- klinischem Verdachtsfall. Material aus
spülwasser, Sputum, Tracheal- dem unteren Respirationstrakt ist bei
sekret V.a. Pneumonie erforderlich.
EIA (IgG / IgM / Serum Hinweis auf stattgehabte (IgG) oder Eine Immunität ist durch einen IgG-Nachweis nicht sicher
IgA) akute (IgM/IgA) Infektion oder Z.n. nachweisbar. Eine akute Infektion ist bei negativem IgM-
Impfung oder IgA-Resultat nicht auszuschließen.
Schistosoma spezies Fremdleistung
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
IHA Serum Fieber, Kopfschmerzen, Leberschwel- Gezielte Nachfrage nach Reisen in Endemiegebiete.
lung, Juckreiz in der „Wanderphase“.
Verdacht auf Darmbillharziose; Fremd-
körpergranulome, fibrotische Leber und
portaler Hypertonus. Blutungen in
Speiseröhre und Magen, Verschlechte-
rung der Leberfunktion fortgeschritten:
Ascites. Blutiger Urin bei Verdacht auf
Blasenbilharziose
EIA
Western-Blot IgG
Taenia solium Fremdleistung
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
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EIA (IgG) Serum Impfkontrolle, Verdacht auf Tollwut Übertragung insbesondere bei Bissverletzung durch das
im Speichel enthaltene Virus, aerogene Infektion bei Auf-
enthalt in Fledermaushöhlen möglich. Aktiv-passive Im-
munisierung innerhalb von 4 Tagen nach Exposition.
Inkubationszeit reicht von Tagen bis zu mehreren Jahren
in Abhängigkeit von Infektionsdosis und Lage der Biss-
stelle. Der Antikörpernachweis dient in erster Linie der
Impfkontrolle. Bei Erkrankungsverdacht ist ein sicherer
Ausschluss der Infektion zu Lebzeiten nicht möglich.
Meldepflicht nach §6 und §7 des IfSG
Toxocara canis Fremdleistung
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
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Toxoplasmosa gondii
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
EIA (IgG / IgM) Serum V.a. Toxoplasma-Infektion bei Immun- Infektionsquellen sind insbesondere Katzenkot, kontami-
IgG-Avidität suppression oder während der niertes roh verzehrtes Fleisch und Salate.
Schwangerschaft bzw. konnatal. Der Meldepflicht für konnatale Infektionen.
Aviditätstest gibt Hinweis auf den In-
fektionszeitpunkt.
Treponema pallidum
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
Treponema Serum Erkennung bzw. Ausschluss einer Stufendiagnostik mit initialem Treponema pallidum-Ak
pallidum-Ak Treponema pallidum-Infektion sowie (CMIA)-Screeningtest. Bei positivem Ergebnis erfolgt
(CMIA) Therapiekontrolle Bestätigungstest, Titerbestimmung sowie Zusatzunter-
Partikelagglutina- suchungen zur Einschätzung der Behandlungsbedürftig-
tionstest (TPPA) keit.
Immunfluores- Ist bei negativem Screeningtest die Zeit zwischen
zenz-Test wahrscheinlicher Exposition und Probenahme kürzer als 2
Partikelagglutina- Wochen wird eine erneute Einsendung mit entsprech-
tionstest (Cardio- endem Zeitabstand empfohlen.
lipin-flockung) Meldepflicht nichtnamentlich direkt an das RKI.
EIA (IgM)
Trichinella spiralis Fremdleistung
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
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EIA Serum Nach Genuss von rohem oder nicht aus- Meldepflicht nach §7 IfSG
reichend gebratenem Fleisch nach unzu-
reichender Fleischbeschau (Haus- oder
Wildschwein, bei Auslandsaufenthalt
ggfs. auch andere Fleischsorten: Pferd,
Bär, etc.),: Fieber, Gesichtsödeme,
Eosinophilie; Muskelschmerzen
Varicella-Zoster-Virus
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
EIA (IgG / IgM) Serum Verdacht auf Primärinfektion mit Vari- Inkubationszeit 16-21 Tage. Infektiös 3-4 Tage vor Exan-
cella-Zoster, Reaktivierung einer latenten thembeginn bis zum Ende des Bläschenstadiums. Nach-
VZV-Infektion (Gürtelrose), Reakti- weis einer Primärinfektion durch spezifische IgM- und
vierung einer latenten VZV-Infektion bei IgG-Ak 4-6 Tage nach Exanthembeginn. Kontrollunter-
beeinträchtigter zellulärer Immunität, suchung im Abstand von 8 Tagen. Bei VZV-Kontakt in der
Feststellung der Immunitätslagez.B. vor Schwangerschaft bedürfen seronegative Schwangere
einer Schwangerschaft (nur IgG-Bestim- einer passiven Immunisierung mit Hyperimmunglobulin
mung nötig), akute Enzephalomyelitis, (innerhalb von 24 Stunden). Serologische Reaktionen wie
postinfektiöse Enzephalitis. bei Varicella-Zoster können auch bei einer Herpes-Sim-
plex-Primärinfektion nach früher durchgemachtem Vari-
cella-Zoster vorkommen.
PCR Abstriche, Bläscheninhalt, Liquor Meldepflicht nach §6 und §7 des IfSG
Antikörperindex Serum & Liquor (gleichzeitig ent- Beurteilung einer ZNS-Beteiligung
EIA nommen)
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7 BAKTERIOLOGIE
7.1 Allgemeine Hinweise
Bemerkungen:
Bei der Anforderung “pathogene Keime und Resistenz” wird der Untersuchungsgang an
dem für den Entnahmeort typischen Erregerspektrum ausgerichtet. Bei möglicher
klinischer Relevanz der nachgewiesenen Keime wird ein Antibiogramm angefertigt.
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Transportsysteme
Lagerung
im Brutschrank bei 37 °C
im Kühlschrank bei 4 - 8 °C
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8 VERZEICHNIS
a) Direktnachweis
Abszessinhalt / Eiter
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Bronchialsekret I
− Grampräparat Gegenüber Sputum und Trachealsekret Ist nicht ausreichend Material zu erhalten, kann eine
− Semiquantitative Kultur auf aerobe Keime ist die Kontaminationsgefahr durch Flora bronchoalveoläre Lavage durchgeführt werden.
− Resistenzbestimmung der oberen Luftwege vermindert, jedoch
nicht ausgeschlossen.
− Pilzkultur (Sproßpilze)
− Nachweis von Chlamydia trachomatis mittels
PCR (nur bei Neugeborenen, s. Kapitel 5)
− Anaerobier nur bei Materialgewinnung
durch geschützten Bürstenabstrich
Bronchialsekret II – Nachweis von Mykobakterien
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− Auramin- bzw. Ziehl-Neelsen-Präparat Bei Lungen-Tbc bringt Bronchialsekret - Volumen möglichst 2-5ml.
− Anzüchtung auf festen Nährböden und in meist eine höhere Erregerausbeute als - Bronchoskopische Absaugung.
Flüssigkultur Sputum. - Ist nicht ausreichend Material zu erhalten, kann eine
− Differenzierung bronchoalveoläre Lavage durchgeführt werden.
− Resistenzbestimmung - Anwendung von Lokalanästhetika kann durch
bakterizide Wirkung das Ergebnis verfälschenDie
Transportdauer sollte 24 Stunden nicht überschreiten,
die maximale Transportdauer liegt bei 48 Stunden. Ggf.
Probe(n) bei 2-8 °C zwischenlagern.
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Grundprogramm: Infektiöse Lungenerkrankungen Erste Portion Spulflüssigkeit der BAL verwerfen, da diese
häufig stärker mit Normalflora kontaminiert ist.
− Grampräparat Höhere Ausbeute als bei der Die BAL-Proben sollten möglichst schnell nach der Abnahme
− Quantitative Kultur auf aerobe Keime Untersuchung von provoziertem gekühlt ins Labor gebracht werden.
− Resistenzbestimmung Sputum. BAL-Proben, die älter sind als 36 Std. werden nur noch
semiquantitativ verarbeitet.
Nur auf Anforderung: Bitte unbedingt Verdachtsdiagnosen
angeben und welche Untersuchungen Für Mykobakteriendiagnostik:
− Pilzkultur (Sproßpilze) durchgeführt werden sollten. - möglichst gezielt das betroffene Segment
− Chlamydia trachomatis mittels PCR (nur bei lavagieren.
Neugeborenen, s. Kapitel 5) - Recovery-Flüssigkeit ohne weitere
− Kultur auf Mykobakterien, s. Behandlung für die Mykobakterien-
„Bronchialsekret II“
Diagnostik auffangen.
−
- Volumen möglichst 20-30ml
- Anwendung von Lokalanästhetika kann durch
bakterizide Wirkung das Ergebnis verfälschen.
Ejakulat
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Gehörgangsabstrich
Grundprogramm: Otitis externa Tupferabstrich unter Sicht (Otoskop) von geröteten oder
sekretbedeckten Bereichen; Tupfer in ein Transportmedium
− Grampräparat geben. Berührung unauffälliger Bereiche vermeiden. Bei
− Kultur auf aerobe Keime trockenen Läsionen Tupfer vorher mit sterilem Kochsalz
− Resistenzbestimmung anfeuchten.
− Pilzkultur (Sprosspilze)
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Gelenkpunktat
− Grampräparat
− Nachweis antibakterieller Hemmstoffe
− Kultur auf aerobe und anaerobe Keime Bei Verdacht auf reaktive Arthritis bitte
− Resistenzbestimmung urogentitale Abstriche einsenden und
entsprechende serologische
Untersuchungen durchführen
Nur auf Anforderung:
− Pilzkultur (Sprosspilze)
− Neisseria gonorrhoeae-Nachweis kulturell u.
ggf. mittels PCR, s. Kapitel 5
− Chlamydia trachomatis mittels PCR, s.
Kapitel 5
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Harnröhrenabstrich
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Katheterspitzen
− Pilzkultur (Sprosspilze)
Konjunktivalabstrich
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− Auramin bzw. Ziehl-Neelsen-Präparat Bei unproduktivem Husten bzw. Für die Einsendung von Magensaft bitte Probenröhrchen
− Anzüchtung geringer Erregerausscheidung kann die mit Na-Phosphatpuffer verwenden, ggf. anfordern.
− Differenzierung Untersuchung von Magensaft zusätzlich
− Resistenzbestimmung zur Sputumuntersuchung die Volumen möglichst 2-5 ml bei Magennüchternsekret bzw.
Nachweisrate erhöhen. 20-30ml bei Magenspülwasser
Grundprogramm: Otitis media Aus dem Trommelfelldefekt austretendes Sekret mit Tupfer
aufnehmen, dabei Berührung der Gehörgangswand
− Grampräparat vermeiden. Den Tupfer in ein Transportmedium geben.
− Kultur auf aerobe und anaerobe Keime Falls kein Defekt vorhanden, Abstrich unter Sicht vom
− Resistenzbestimmung Tubenausgang in Nasopharynx (Kontaminationsgefahr).
Nur auf Anforderung: Tympanozentese für diagnostische Zwecke nur bei
Neugeborenen und chronischen, therapieresistenten Fällen
− Pilzkultur (Sprosspilze) indiziert.
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Nasennebenhöhlensekret
Grundprogramm: Sinusitis Punktion der Nebenhöhlen und Aspiration von Sekret oder
endoskopische Sekretgewinnung. Nebenhöhlen-
− Grampräparat Spülflüssigkeit ist häufig durch Nasenflora kontaminiert,
− Kultur auf aerobe und anaerobe Keime was die Bewertung erschwert. Material auf das
− Resistenzbestimmung Transportmedium geben.
− Pilzkultur (Sprosspilze)
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Punktate aus normalerweise sterilen Körperhöhlen Pleura-, Perikard-, Peritoneal-, (Aszites-) Punktat
Grundprogramm: Pleuritis, Perikarditis, Peritonitis Nach sorgfältiger Hautdesinfektion Punktion und Aspiration
von 1 – 5 ml Flüssigkeit (so viel wie möglich). Ist ein
− Grampräparat sofortiger Transport ins Labor zu erwarten, kann das
− Nachweis antibakterieller Hemmstoffe Material im sterilen Röhrchen mit Schraubverschluss
− Kultur auf aerobe und anaerobe Keime eingesandt werden. Anderenfalls sollte ein Teil des Punktats
− Resistenzbestimmung unter sterilen Kautelen in eine aerobe und eine anaerobe
Blutkulturflasche gegeben werden; bitte zusätzlich immer
natives Punktat im sterilen Röhrchen einschicken (es wird
Nur auf Anforderung: für das Grampräparat benötigt).
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Rachenabstrich
Grundprogramm: Pharyngitis, Angina tonsillaris, Zunge mit Spatel herunterdrücken. Abstrich aus
Verdacht auf Scharlach entzündeten oder mit Sekret bedeckten Stellen der
Kultur ausschließlich auf „hämolysierende Tonsillen, Gaumenbogen oder der hinteren Rachenwand
Streptokokken“ oder bei Anforderung entnehmen. In Tonsillarkrypten Material unter Drehen
entnehmen.
“allgemeine Kultur”:
Membranöse Beläge stets anheben und von der Unterseite
Material entnehmen. Tupfer anschließend in
− Kultur auf aerobe Keime
Transportmedium geben.
− ggf. Resistenztestung
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Redonspitzen
Grundprogramm: Wertvolleres Material ist der Inhalt von Material in Transportmedium geben.
Redonflaschen.
− Kultur auf aerobe Keime
− Resistenzbestimmung
− Pilzkultur (Sprosspilze)
Rektalabstrich
Grundprogramm: Nur wenn Gewinnung einer Stuhlprobe Seitenlagerung des Patienten mit angewinkelten Knien.
nicht möglich ist! Abstrichtupfer mindestens 5 cm in die Analöffnung
− Kultur auf darmpathogene Keime einführen und mehrfach drehen. Tupfer in
Transportmedium einbringen.
Analregion oberflächlich abstreichen und Tupfer in
Nur auf Anforderung: Transportmedium überführen.
Screening-Untersuchung zur Erhebung
− Kultur auf multiresistente Erreger (MRSA, des Trägerstatus Entnahme am besten gezielt von ulcerierten Läsionen.
VRE, ESBL-bildende Keime, Colistin- Tupfer kräftig drehen, in Chlamydien-Transportmedium
resistente Enterobacterales) einbringen und bei 4 °C nicht länger als 24 Std. lagern.
− Nachweis von Chlamydia trachomatis Proktitis und Proktokolitis
mittels PCR, s. Kapitel 5 z. B. bei homosexuellen Männern
(”gay bowel syndrome”)
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Sputum I
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Stuhl-Diagnostik I
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Stuhl-Diagnostik II
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Nur auf Anforderung: Die Untersuchung ist nur sinnvoll bei: längerer Siehe oben: „Stuhldiagnostik I“
Antibiotikatherapie Stuhl ohne Beimengung in sauberes Gefäß
− Kultureller Nachweis von Sproßpilzen mit immundefizienten Patienten
Differenzierung nach Zytostatikatherapie
− Semiquantitative Mengenangabe
Bei Verdacht auf systemische Candidose
Ak und Ag-Nachweis im Serum sinnvoll!
Trachealsekret
S. u. “Sputum I + II“ Infektionskontrolle bei intubierten Patienten Trachealkanüle bzw. -tubus wechseln;
sterilen Katheter einführen, aspiriertes
Trachealsekret ist häufig kontaminiert durch Sekret in steriles Röhrchen mit
Mundflora. Leukozyten im Grampräparat Schraubverschluss übertragen (Gefahr der
müssen nicht unbedingt auf eine Infektion Aerosolbildung beim Öffnen von Röhrchen
hinweisen, da auch der mechanische Reiz mit Steckverschluss). Lagerung und
durch den Tubus eine Entzündungsreaktion Transport s. u. “Sputum”.
hervorrufen kann.
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Tuberkulose
Interferon-Gamma Vollblut, spezielle Abnahme- Empfohlener Test bei Erwachsenen und Bei Kindern unter 5 Jahren sollte alternativ noch
EIA (QuantiFERON- röhrchen müssen von der Fa. Qiagen Kindern > 5 Jahren bei Verdacht oder zum der Tuberkulin-Hauttest eingesetzt werden.
Test) angefordert werden. Ausschluss einer erfolgten
Tuberkuloseansteckung nach Kontakt mit
einer an Tb erkrankten und infektiösen
Person.
Urin-Diagnostik I - „Urinkultur“
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Zervixabstrich
− Pilzkultur (Sprosspilze)
− Nachweis von Neisseria gonorrhoeae mittels
PCR (s. Kapitel 5)
− Nachweis von Chlamydia trachomatis
mittels PCR (s. Kapitel 5)
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9 PARASITOLOGIE
9.1 Allgemeine Hinweise
9.1.1 VORBEMERKUNG
Wann immer möglich, sollte der direkte Parasitennachweis angestrebt werden:
Verfahren des indirekten Nachweises von Parasitosen – also der Bestimmung spezifischer
Antikörper – sind für wichtige Protozoen-Infektionen verfügbar (z.B. Amöbiasis). Hingegen
sind die Möglichkeiten für spezifische und sensitive antikörper-serologische Unter-
suchungen auf Helminthen-Infektionen sehr begrenzt. Glücklicherweise steht aber für den
wichtigsten europäischen Helminthen, Echinococcus, eine sehr gute Serologie-Methodik
zur Verfügung.
9.1.2 PROBENLAGERUNG/PROBENTRANSPORT
9.1.2.1 Kühlung
Grundsätzlich sollen alle zur Einsendung an uns bestimmte parasitologisch-diagnostischen
Materialien bis zum Versand gekühlt gelagert werden. Nicht erforderlich jedoch ist
Kühlung während des Versands.
9.1.2.2 Temperierung
Es ist nicht erforderlich, parasitologisch-diagnostische Proben temperiert zu lagern und zu
versenden. Der einzige Parasit, für den eine Temperierung nötig wäre, Trichomonas
vaginalis, ist in isoliertem Körpermaterial (i.d.R. Urin) derart hinfällig, dass es sehr
schwierig ist, ihn vermehrungsfähig oder direkt-identifizierbar in ein externes Labor zu
transportieren.
Die immer noch nachgefragte Temperierung von Faeces-Proben zur Untersuchung auf
Entamoeba histolytica ist obsolet. Für Giardia intestinalis („Lamblien“) gilt dies
entsprechend.
Faecesproben zur Untersuchung auf Entamoeba histolytica oder Giardia bedürfen mithin
keiner besonderen Versandform.
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9.1.4 FEUCHTHALTUNG
Feuchthaltung für Biopsate ist notwendig. Auch ganze Helminthen, Bandwurmglieder und
Zecken (auch nichtlebende) müssen während der Lagerung und des Versandes feucht
gehalten werden (aber keine organischen Lösungsmittel benutzen!).
9.1.5 VERSANDART
Ausreichend ist Versand mit normaler Post. Obwohl das in Faeces-Proben nachzuweisende
parasitäre Entwicklungsstadium typischerweise eine Dauer- und Verbreitungsform des
Parasiten ist, sollten auch Faeces alsbald ins Labor gelangen, da diagnostisch bedeutsame
morphologische Merkmale einiger parasitärer Formen innerhalb weniger Tage unkenntlich
werden können.
9.2 Probenart
Die für den Direktnachweis geeigneten Probenarten sind bei den einzelnen
Parasitengattungen bzw. Parasitenarten im Verzeichnis (S. 55-58) angegeben. Im
Folgenden wird auf einige besonders beachtenswerte Einzelheiten aufmerksam gemacht.
- Faeces
Relativ feste Faeces sollten etwa das Volumen einer Haselnuss haben, mit
steigender Faeces-Liquidität ist auch ein größeres Probenvolumen
wünschenswert. Die Treffsicherheit der mikroskopischen Untersuchung auf
Giardia kann erhöht werden, wenn drei Proben von verschiedenen Tagen
innerhalb einer Woche eingesandt werden. Das gleiche gilt für den
Enterobius-Nachweis, für den allerdings der Perianalabdruck (siehe unten)
noch geeigneter ist. Für die „Zielfahndung“ nach Schistosoma-Eiern
müssen eventuell bis zu 5 Stuhlproben von verschiedenen Tagen
mikroskopiert werden.
- Duodenalaspirat
Dieses Material steht gelegentlich für parasitologische Untersuchungen zur
Verfügung. Es besteht i.A. aber keine Notwendigkeit, es speziell für
Untersuchungen auf Parasiten zu gewinnen (gilt auch bei Verdacht auf
Giardia-Infektion).
- Perianalabdruck
Diese Probenart ist für den Nachweis des Enterobius-Befalls im großen und
ganzen verlässlicher als eine (einmalige) Stuhluntersuchung.
Parasitologie
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Falls kein Perianalabdruck genommen werden kann, sollten drei Stuhlproben von
verschiedenen Tagen einer Woche zur Untersuchung gelangen, die möglichst morgens vor
dem Waschen gewonnen werden.
- Urin
Für den Nachweis von Schistosoma-Eiern sollten möglichst drei
Sammelurine von drei aufeinander folgenden Tagen (Gesamturin ca. 10:00
bis 14:00 Uhr) eingesandt werden.
- Respiratorische Sekrete für den Pneumocystis-Nachweis:
BAL, Bronchialabsaugungen, u. Ä. sowie provoziertes oder expektoriertes
Sputum. Trachealsekret ist nicht geeignet. Hinweis: Derzeit erfolgt die
Untersuchung in Fremdvergabe.
- Serum/Plasma
Für Antikörperbestimmungen werden 5-10 ml Blut bzw. 2 ml Serum
benötigt. Serumproben können ungekühlt mit der normalen Post
verschickt werden. Vollblut darf nicht eingefroren werden!
Untersuchungsproben für die Malaria-Diagnostik nur nach Rücksprache mit dem Labor
Für die Diagnostik einer akuten Malaria werden 2 ml EDTA-Blut oder Dicke-Tropfen-
Präparate aus Kapillarblut zum d i r e k t e n Erregernachweis benötigt. Eingesandte
Objektträgerpräparate genügen oft nicht den Anforderungen. Deshalb empfehlen wir
unbedingt das Einsenden von EDTA-Blut. Eine optimale technische Qualität solcher
Präparate (Ausstrich und Dicker Tropfen) ist unerlässlich für die Schnelligkeit der
Befundung und die Verlässlichkeit der Speziesdifferenzierung (Beachten Sie bitte auch die
erhebliche diagnostische Bedeutung eines aussagekräftigen Vorberichts, siehe unten).
Die Einsendung von Zecken zur Untersuchung sollte möglichst zeitnah erfolgen. Bitte
immer, auch bei vermeintlich toten Zecken, etwas angefeuchtetes Filterpapier o.ä. mit in
das Probengefäß geben. Wichtige Angaben für die Beurteilung sind Alter des Patienten,
Herkunft der Zecke (Deutschland oder Urlaubsland), die geschätzte Saugdauer und die
Stichstelle am Körper.
Bitte machen Sie bei Verdacht auf eine importierte Parasitose möglichst aussagekräftige
Angaben zur Anamnese. Das gilt unbedingt bei Verdacht auf eine Malaria! Angaben wie
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10 VERZEICHNIS
Vorherrschende Nachweisbare Parasiten (direkt) bzw.
Gruppe Untersuchungsmaterial Untersuchungstechniken Spezielle Hinweise
Lokalisation Parasitosen (Antikörper)
Magen-Darm Protozoen Blastocystis Faeces Mikroskopie
Dünndarm
Cryptosporidium Faeces Ag-ELISA, Ag-IFT
Dientamoeba Faeces Mikroskopie
Giardia Faeces Mikroskopie, Ag-ELISA, Ag-IFT Bei chronisch rezidivierenden
Diarrhöen mit größeren,
klinisch stummen Intervallen
an Giardia denken!
Isospora Faeces Mikroskopie
Jodamoeba Faeces Mikroskopie
Sarcocystis Faeces Mikroskopie
Helminthen Ascaris Faeces Mikroskopie
Diphyllobothrium (Fischbandwurm) Faeces Mikroskopie Fischbandwurmbefall nur
nach Verzehr bestimmter,
ungenügend gegarter (bzw.
roh verzehrter)
Süßwasserfische möglich!
Hymenolepis (Kinder!) Faeces Mikroskopie
Taenia saginata Faeces Mikroskopie
Taenia sp. Faeces Mikroskopie Artdifferenzierung der
Gattung Taenia nur anhand
von Proglottiden möglich!
Importiert: Ancylostoma Faeces Mikroskopie
Taenia solium Faeces Mikroskopie Für Artdifferenzierung sind
Proglottiden erforderlich!
Dickdarm Protozoen Balantidium Faeces Mikroskopie
Cryptosporidium Faeces Ag-ELISA, Ag-IFT Cryptosporidium-Befall bei
Immundefekt im gesamten
Gastrointestinum möglich
Importiert: Entamoeba histolytica Faeces Mikroskopie, Ag-ELISA
Helminthen Enterobius Faeces Mikroskopie
Importiert: Strongyloides Faeces Mikroskopie
Trichostrongylus Faeces Mikroskopie
Trichuris Faeces Mikroskopie
Mesenterialgefäße Importiert: Schistosoma Faeces Mikroskopie
Serum IHA, KBR
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11 KLINISCH-CHEMISCHE UNTERSUCHUNGEN
11.1 Urin zur Untersuchung im Rahmen des Drogenscreenings
Untersuchungen erfolgen aus Urin (Spontanurin)
Zu beachten ist, dass eine starke Verdünnung des Urins z.B. durch große Flüssigkeitzufuhr
auch zur Verdünnung der nachzuweisenden Analyte führt, so dass die Konzentrationen
ggf. vorhandener Substanzen oder deren Metabolite die jeweiligen Cut-offs bzw. die
Nachweisgrenzen unterschreiten können. Zur Vermeidung stark verdünnter Urinproben
(Urinkreatinin < 20 mg/dl) wird beispielsweise die Verwendung des ersten Morgenurins
empfohlen, da dieser i.A. ausreichend stark konzentriert ist. Zur Abschätzung der
Urinkonzentration wird vom Labor grundsätzlich die Kreatininkonzentration bestimmt.
Werte unter 20 mg/dl deuten auf eine relevante Verdünnung hin, so dass eine
Kontrolluntersuchung in diesen Fällen empfohlen wird.
Weitere Hinweise auf die Validität der gewonnenen Probe liefern Temperatur, pH-Wert
oder das spezifische Gewicht des frischen Urins. Die Temperatur sollte zwischen 32,5 und
37,7°C liegen, der pH-Wert zwischen 4,7 und 8,5 und das spezifische Gewicht zwischen
1,003 und 1,035 kg/l.
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Ergebnissen im Opiat-Assay führen). Demzufolge sind Testungen auf Opiate nach Genuss
von Mohnkuchen nur eingeschränkt beurteilbar. Zudem sollten eingenommene
Medikamente im zeitlichen Zusammenhang mit der Probenahme auf dem Einsendeschein
notiert werden, um dem Labor eine Interpretation positiver Resultate zu ermöglichen.
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11.2 Serum und Liquor zur Bestimmung von Antikörperindizes viraler oder bakterieller Erreger: siehe
Präanalytik Virologie
Drogenscreening
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
Amphetamine / incl. Love Drug, Ecstasy, Adam, XTC, Die Ausscheidung ist stark pH-abhängig (höher im sauren
Meth- MDM Milieu). Nach letzter Einnahme sind Amphetamine 1-2
amphetamine (evtl. 3) Tage lang nachweisbar.
(ELISA / GC-MS)
Benzodiazepine Nachweis der Einnahme von Der Screeningtest kann nach Einnahme mehrere Tage
(ELISA / GC-MS) Alprazolam, Bromazepam, positiv bleiben, bei längerer Einnahme größerer Mengen
Chlordiazepoxid [Librium], Clobazam, auch deutlich länger.
Clonazepam [Rivotril], Demoxepam,
Diazepam [Valium], Flunitrazepam
[Rohypnol], Flurazepam
[Dalmadorm], Lorazepam [Tavor],
Spontanurin (8-9 ml auch bei
Lormetazepam, Medazepam
mehreren gewünschten
[Nobrium], Midazolam, Nitrazepam
Parametern)
[Mogadan], Nordiazepam, Oxazepam
[Adumbran], Prazepam, Temazepam,
Triazolam [Halcion])
Buprenorphin Verwendung zur Heroin-Substitutions-
(ELISA / GC-MS) therapie. Substanz wird auch miss-
bräuchlich verwendet.
Cannabinoide Nur starker Cannabis-Konsum ergibt ein positives Test-
(ELISA / GC-MS) resultat (negativ bei Passivrauchen). Ein Rückschluss auf
den Zeitpunkt der Einnahme ist nicht möglich. Durch
Kumulation im Fettgewebe kann der Test bis zu 3 Monate
nach Absetzen der Droge positiv bleiben.
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Drogenscreening
Testausw ahl Material Klinische Relev anz Bemerkungen
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12 ABKÜRZUNGEN
Ag Antigen
AIDS Acquired Immuno-Deficiency-Syndrom IFT Immunfluoreszenztest
Ak Antikörper IHA Indirekter Hämagglutinationstest
Bak Bakteriologie KBR Komplement-Bindungsreaktion
BAL Bronchoalvedoläre Lavage Myk Mykologie
CMIA Chemilumineszenz-Mikropartikelimmunoassay
Par Parasitologie
DD Differential-Diagnose
EBNA Epstein-Barr-Virus-Spezifisches Nukleäres Antigen PCR Polymerase-Chain-Reaction/Polymerasekettenreaktion
EBV Epstein-Barr-Virus RIA Radioimmunoassay
EDTA Ethylendiamintetraessigsäure RHS Retikulohistiozytäres System
EHEC Enterohämorrhagische Escherichia coli SSPE Subakut Sklerosierende Panenzephalitis (Masern)
EIA Enzym-Immunoassay SSW Schwangerschaftswoche
ELISA Enzyme Linked Immunosorbent Assay U/l Units/Liter, Enzymeinheit pro Liter
EPEC Enteropathogene Escherichia coli V.a. Verdacht auf
FTA-Abs Fluoreszenz-Treponema-Ak-Absorptionstest Vir Virologie
HAH Hämagglutinationshemmtest ZNS Zentrales Nervensystem
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Die zur Untersuchung eingesandten Proben werden abhängig von Material, Untersuchungsauf-
trag und zuständigem Laborbereich für unterschiedlich lange Zeiträume aufbewahrt. Dies er-
möglicht dem Einsender, auch nachträglich zusätzliche Untersuchungen oder Untersuchungs-
wiederholungen zu beauftragen. Die konkreten Zeiträume können jederzeit im Labor angefragt
werden. Entsprechende Aufbewahrungszeiträume für Rückstellproben bewegen sich beispiels-
weise zwischen 7 Tagen für Material zur bakteriologischen Untersuchung bis hin zu 10 Jahren
für Blutproben.
Adenovirus
EIA Antigen 1 bis 2 Arbeitstage
PCR 1 Arbeitstag
Virusanzucht 3 bis 14 Arbeitstage
Astrovirus
EIA Antigen 1 bis 2 Arbeitstage
Borrelien
EIA 1 bis 2 Arbeitstage
Antikörper-Index 1 bis 2 Arbeitstage
PCR 1 bis 2 Arbeitstage
Westernblot 0 bis 1 Arbeitstag (zusätzlich zu EIA)
Brucellen
EIA 1 bis 2 Arbeitstage
Chlamydia trachomatis
PCR 1 bis 3 Arbeitstage
Coxiella burnetii
EIA 1 bis 2 Arbeitstage
Cytomegalievirus
EIA 1 bis 2 Arbeitstage
PCR 1 bis 2 Arbeitstage
Drogenscreening
Alle Parameter 1 Arbeitstag
Echinococcus granulosus/multilocularis
EIA 1 bis 2 Arbeitstage
IHA 1 bis 2 Arbeitstage
Entamoeba histolytica
EIA Antigen 1 bis 2 Arbeitstage
IHA 1 bis 2 Arbeitstage
Enteroviren
EIA 1 bis 2 Arbeitstage
PCR 2 bis 3 Arbeitstage
Virusanzucht bis 14 Arbeitstage
Virustypisierung 2 bis 4 Wochen
Epstein-Barr-Virus
EIA 1 bis 2 Arbeitstage
FSME-Virus
EIA 1 bis 2 Arbeitstage
PCR 1 bis 2 Arbeitstage
Hantavirus
EIA 1 bis 2 Arbeitstage
Hepatitis A-Virus
CMIA 1 bis 2 Arbeitstage
Hepatitis B-Virus
CMIA 1 bis 2 Arbeitstage
PCR 2 bis 3 Arbeitstage
Hepatitis C-Virus
CMIA 1 bis 2 Arbeitstage
PCR 1 bis 5 Arbeitstage
Genotypisierung 1 bis 28 Arbeitstage
Westernblot bis 6 Arbeitstage
Hepatitis E-Virus
EIA 1 bis 2 Arbeitstage
PCR 2 bis 3 Arbeitstage
Herpes-Simplex-Virus
EIA 1 bis 3 Arbeitstage
PCR 1 Arbeitstag
Clostridium difficile
(+Toxinnachweis) 1 Arbeitstag
Kulturelle Anzucht 2 bis 4 Arbeitstage
Ribotypisierung 5 bis 21 Arbeitstage
EHEC
EHEC - PCR 2 bis 3 Arbeitstage
Parasitologische Direktnachweise
Angaben zur Zeitdauer
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1 bis 2 Arbeitstage