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Selbstständige Arbeit

„Deutsche Poesie des XIX. Jahrhunderts“

Name, Vorname Arina Yarmolinska


Gruppe SOnim 20-20

Wählen Sie ein Gedicht aus und interpretieren Sie es.


1. Annette von Droste-Hülshoff „Das vierzehnjährige Herz“.
2. Eduard Mörike „An Clärchen“.
3. Heinrich Heine „Die weiße Blume“.
4. Heinrich Heine „Mein Herz ist traurig“.
5. Theodor Fontane „Frühling“.

Mein Herz ist traurig (Heinrich Heine)

Mein Herz, mein Herz ist traurig,


Doch lustig leuchtet der Mai;
Ich stehe, gelehnt an der Linde,
Hoch auf der alten Bastei.
Da drunten fließt der blaue
Stadtgraben in stiller Ruh′;
Ein Knabe fährt im Kahne
Und angelt und pfeift dazu.
Jenseits erheben sich freundlich,
In winziger, bunter Gestalt,
Lusthäuser und Gärten und Menschen
Und Ochsen und Wiesen und Wald.
Die Mägde bleichen Wäsche,
Und springen im Gras herum;
Das Mühlrad stäubt Diamanten,
Ich höre sein fernes Gesumm.
Am alten grauen Turme
Ein Schilderhäuschen steht;
Ein rotgeröckter Bursche
Dort auf und nieder geht.
Er spielt mit seiner Flinte,
Die funkelt im Sonnenrot,
Er präsentiert und schultert -
Ich wollt′, er schösse mich tot.
Das Gedicht "Mein Herz ist schwer" oder "Mein Herz ist traurig" von Heinrich
Heine, das 1827 erschienen ist, handelt von das Gefühl der Traurigkeit und des
Schmerzes, das der Sprecher aufgrund eines unerwiderten Liebesgefühls erlebt.
Das ist ein lyrisches Gedicht, das zur Epoche der Romantik gehört.
Ich bin überzeugt, dass dieses Gedicht die Frage aufgreift, dass unerwiderte Liebe
sehr frustrierend sein kann. Manchmal haben wir das Gefühl, dass wir nichts tun
können, damit die Person, die wir lieben, uns auch liebt. Aber es gibt
Möglichkeiten, mit unseren Gefühlen umzugehen, egal wie schwer es anfangs
erscheinen mag. Das Gedicht zeigt, dass das Leiden aufgrund unerwiderten
Liebesgefühlen unvermeidlich ist und dass die einzige Möglichkeit, damit
umzugehen, darin besteht, die Traurigkeit zu akzeptieren und sich auf den Schmerz
einzulassen.
Heines Gedicht „Mein Herz ist traurig“ reflektiert die innere Zerrissenheit des
lyrischen Selbst im Kontrast zur äußeren Schönheit der Natur und dem
geschäftigen Stadtbild. Das Gedicht besteht aus vier Strophen mit jeweils vier
Versen, wobei jeder Vers acht Silben hat.
In der ersten Strophe beschreibt das lyrische Ich, wie traurig es ist, dass es Mai ist
und die Natur in voller Blüte steht. Das lyrische Ich sitzt auf einer alten Bastion
und blickt auf einen Wassergraben. In der zweiten Strophe beschreibt das lyrische
Ich die Umgebung und die Menschen, die es beobachtet. Es beschreibt die
farbenfrohen Freudenhäuser, Gärten und Wiesen auf der anderen Seite des
Wassergrabens sowie einen Jungen, der in einem Kahne fischt und pfeift.
In der dritten Strophe, dem lyrischen Ich, hört man im Hintergrund das Summen
des Mühlrades. In Strophe vier benutzt der Dichter vor allem Personifikationen
und Metaphern, um die freundlichen Gestalten und die Natur zu beschreiben.
Durch die Wiederholungen und die bildhafte Sprache wird das Schöne und
Harmonische in der Umgebung betont. In der letzten Strophe benutzt Heine das
Stilmittel der Ironie, indem er sich wünscht, dass der rotgeröckte Bursche ihn töten
würde. Dadurch wird die ausweglose Situation des Dichters verdeutlicht.
Das Gedicht zeigt den Kontrast zwischen der natürlichen Schönheit der Welt und
der inneren Traurigkeit des lyrischen Selbst. Es spiegelt auch die romantische Idee
wider, dass Schmerz und Leid untrennbar mit der Liebe verbunden sind und dass
der Tod oft als Befreiung von unerwiderter Liebe angesehen wird. Das Gedicht
zeigt somit, dass Schönheit und Traurigkeit Hand in Hand gehen und dass die
Natur keine Erleichterung für das gebrochene Herz des lyrischen Selbst bietet.
Das Gedicht "Mein Herz ist traurig" von Heinrich Heine enthält verschiedene
Stilmittel, die zur Schaffung von Atmosphäre und Ausdruckskraft beitragen.
Ein besonders auffälliges Stilmittel ist die Kontrastierung von Trauer und Freude,
die sich in der ersten Zeile des Gedichts zeigt.
Viele Verben/Adjektive wie "traurig", "lustig", "hoch", "still", "freundlich",
"winzig", "bunt", "bleichen" und "fernes" tragen im Gedicht dazu bei, dass eine
lebendige und anschauliche Szenerie entsteht.
Zu Beginn des Gedichts benutzt der Autor vor allem Gegensätze, um den Kontrast
zwischen seiner traurigen Stimmung und der fröhlichen Umgebung zu betonen,
während in der dritten Strophe die Personifikation von Objekten und die
Beschreibung von Menschen und Tieren in der Umgebung vorherrschen.
Um die Schönheit der Natur und der Umgebung hervorzuheben, nutzt der Dichter
in der dritten Strophe auffallend viele Metaphern, wie z.B. das Mühlrad als
Diamantstaub.
Die Stilmittel Kontrastierung und Beschreibung erzeugen eine düstere und
melancholische Stimmung, während die Verwendung von Farben und die
personifizierten Objekte und Tiere eine fröhliche und lebhafte Atmosphäre
schaffen.
Hier ist der Liste von alle Stillmittel, die ich gefunden habe:
Alliteration: "lustig leuchtet der Mai", "Mägde bleichen Wäsche";
Personifikation: "Das Mühlrad stäubt Diamanten";
Metapher: "Ich höre sein fernes Gesumm";
Anapher: "Mein Herz, mein Herz ist traurig";
Kontrast: Die Traurigkeit des lyrischen Ichs im Kontrast zur fröhlichen
Umgebung;
Ironie: Die Beschreibung der fröhlichen Umgebung, während das lyrische Ich
innerlich traurig ist;
Hyperbel: "Ich wollt′, er schösse mich tot";
Oxymoron: Die Kombination von "traurig" und "lustig" in den ersten beiden
Zeilen;
Symbolik: Die Linde und die Bastei als Symbole für Naturverbundenheit und
Sicherheit;
Synästhesie: "Das Mühlrad stäubt Diamanten", die Verbindung von visuellem
(Staub) und visuellem/ästhetischem (Diamanten) Sinneseindruck;
Allusion: Die Anspielung auf den Scharfschützen am Schilderhäuschen, die eine
Assoziation zu militärischen Konflikten und Gewalt hervorruft.
Diese Stilmittel verstärken die emotionale Wirkung des Gedichts und tragen zu
einer kraftvollen sprachlichen Gestaltung bei. Insgesamt tragen diese Stilmittel
dazu bei, die Stimmung des Gedichts zu verstärken und dem Leser einen Einblick
in die Emotionen des lyrischen Ichs zu geben.
Das Gedicht "Mein Herz ist traurig" von Heinrich Heine kann als Aufforderung
zur Befreiung aus scheinbar ausweglosen Situationen interpretiert werden. Mit
dem Gedicht möchte der Autor darauf hinweisen, dass melancholische Stimmung,
die er in seinem Herzen spürt, obwohl der Mai fröhlich und farbenfroh ist, kann
auch sein. Durch die Beschreibung einer idyllischen Szene mit freundlichen,
bunten Gestalten und einer ruhigen Umgebung kontrastiert Heine die traurige
Stimmung in seinem Herzen. Es scheint, als ob der Dichter in der scheinbar
unbeschwerten Umgebung nach einer Lösung für seine Traurigkeit sucht.
Insgesamt lässt sich die Deutungshypothese bestätigen, dass das Gedicht eine
Aufforderung zur Befreiung aus scheinbar ausweglosen Situationen darstellt. Der
Dichter möchte darauf hinweisen, dass selbst in einer scheinbar perfekten
Umgebung das Leben nicht immer einfach ist und dass es manchmal schwierig
sein kann, aus einer traurigen Situation auszubrechen. Das Gedicht ist auch in
unserer Zeit noch aktuell, da viele Menschen immer noch mit solchen Situationen
konfrontiert werden und nach einem Ausweg suchen.

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