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13 Metallbindung PDF
13 Metallbindung PDF
+ + + + + + + + Na-Atomrumpf (Na+)
+ + + + + + +
„Elektronengas“
+ + + + + + +
(delokalisierte e-)
C
A
B B
A A
• Elektrische Leitfähigkeit
Die Elektronen bewegen sich bereits ohne äusseren Einfluss durch das gesamte Metallgitter. Es
leuchtet daher unmittelbar ein, dass Metalle sowohl im festen als auch im flüssigen Zustand den
elektrischen Strom leiten können. Elektrischer Strom bedeutet ja letztlich eine Verschiebung von
elektrischer Ladung. Im Gegensatz dazu liegen bei Salzen erst im geschmolzenen oder gelösten
Zustand frei bewegliche Ladungsträger vor.
KSZ Chemie Kapitel 13 / lahe 3
• Wärmeleitfähigkeit
Die Wärmeleitfähigkeit kann man auf die frei beweglichen Elektronen zurückführen. Erwärmt man ein
Metall, so führt die zugeführte Wärmeenergie zu einer stärkeren Bewegung der Elektronen. Durch die
freie Beweglichkeit der so beschleunigten Elektronen kann sich die Wärme schnell über das Metall
verteilen. Stoffe mit frei beweglichen Elektronen sind also gute Wärmeleiter.
• Oberflächenglanz
Auch der Oberflächenglanz ist auf die frei beweglichen Elektronen zurückzuführen. Die auf das
Metallstück einfallenden Strahlen interferieren mit den frei beweglichen Elektronen. Dabei löschen
sich die Strahlen teilweise gegenseitig aus. Übrig bleiben nur diejenigen Strahlen, die zur
beobachteten Reflexion führen.
• Duktilität
Die Eigenschaft, im festen Zustand auf mechanischen Druck hin verformbar zu sein, wird Duktilität
genannt. Auch in dieser Eigenschaft unterscheiden sich Metalle sehr deutlich von den Salzen. Feste
Metalle lassen sich meist gut mechanisch bearbeiten, während feste Salze ausgesprochen spröde
sind.
Folgende Abbildung verdeutlicht, weshalb das so ist:
Metallgitter (Metall):
+ + + + + + + +
Druck + + + + + + + +
Ionengitter (Salz):
- - + -
+
- +
- +
- +
+
Druck - + - + - +
- +
- +
- +
Verschiebt man innerhalb eines Salz-Kristalls durch eine äussere Krafteinwirkung zwei Ionenebenen
um eine ganze Ionenlage, so erhält man die Situation, dass eine Vielzahl gleichnamig geladener Ionen
aufeinander treffen. Es kommt damit zu einer starken Coulomb-Abstossung zwischen den Ebenen
und letztlich zum Auseinanderbrechen des Kristalls. Bei den Metallen hingegen ergibt sich nach der
Verschiebung um eine Atomrumpf-Lage im Prinzip wieder dieselbe Situation, wie sie schon vor
Einwirkung der Kraft herrschte.
Die Duktilität ist bei manchen Metallen so ausgeprägt, dass man daraus durchsichtige Folien her-
stellen kann. Ein Beispiel ist Blattgold, mit dem Kunstgegenstände vergoldet werden können.
KSZ Chemie Kapitel 13 / lahe 4
13.3 Legierungen
Legierungen sind Gemische verschiedener Metalle. Bei Legierungen
werden verschiedene Metalle-Atomsorten in praktisch beliebiger Menge
in das Gitter des ursprünglichen Metalls eingebaut. Sie werden im ge-
schmolzenen Zustand zusammengegossen und danach abgekühlt.
Wie die Legierung Stahl zeigt, können auch Kohlenstoff-Atome (ein Nichtmetall!) in ein Metallgitter
eingebaut werden. Die vier Valenzelektronen des Kohlenstoff-Atoms sind dann ebenfalls Bestandteil
des „Elektronengases“, d.h. über das ganze Gitter delokalisiert. Man kann also mit Fug und Recht auch
die Atomsorte Kohlenstoff zu den Halbmetallen rechnen: Bei Legierungen zeigen sie sich von ihrer
metallischen Seite.