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AM HOHEPUNKT DER EVOLUTION von A.G. Bhaktivedanta Swami Prabhupada Seine Géttliche Gnade A. C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada reist um die ganze Welt, um allen Men- schen die Gelegenheit zu geben, das wirkliche Ziel ih- res menschlichen Daseins zu verwirklichen. Die folgende Lesung hielt Seine Gétrliche Gnade am 11, Sept. 1971 vor Studenten der Universitit Nai- robi (Kenya). Meine Damen und Herren, ich méchte Ihnen sebr da- fir danken, da Sie freundlicherweise hierhergekom- men sind, um an diesem Treffen zur Verbreitung des Krsna-Bewutseins teilzunehmen, Diese Bewegung fir Krsna-Bewutsein versucht, die menschliche Gesell- schaft an den Punkt zu bringen, an dem ihr Leben er folgrcich sein kann. Das Hauptthema heute lautet die wirkliche Bedeutung des menschlichen Lebens, denn wir versuchen in der ganzen Welt zu verbreiten, was die wirkliche Bedeutung des menschlichen Le- bens ist. DIE SEELE Das menschliche Leben erhalt man erst nach vielen, vielen Millionen Jahren der Evolution, Wir sollten uns daran erinnern: es gibt 8 400 000 Lebensformen, an- gefangen bei den Wasserlebewesen, Die sastras, die ve~ dischen Schriften, geben uns zu verstehen, dag der ganze Planet in Wasser getaucht war, als die Schop- fung begann. Pralaya payodhijale. Diese materielle Welt, die kosmische Manifestation, besteht aus finf grobstofflichen Elementen: Erde, Wasser, Feuer, Lutt und Ather. Es gibt grobstoffliche Elemente und es gibt drei feinstoffliche Elemente, nimlich Geist (Ver- stand), Intelligenz und falsches Ich. Und hinter die- sem Vorhang befindet sich die Seele, die spirituelle Seele. Die Scele ist von diesen acht materiellen Ele- ‘menten bedeckt — den fiinf grobstofflichen und den drei feinstofflichen. Das sagt auch dic Bhagavad-gita: bhumir apo nalo vayuh kham mano (Bg. 7,4). Wit sind also Seelen, Nicht nur die menschlichen Wesen sind spirituell, sondern alle Lebewesen: der Mensch, das wilde Tier, die Vogel, dic Reptilien, die Insekten, die Baume, die Pflanzen, die Wasserlebewesen, etc. Sie sind nur von verschiedenen Kleidern bedeckt. Zum Beispiel sind hier einige von thnen in cin schwar- zes Hemd und einen schwarzen Mantel gekleidet, manche in einen griinen, manche in cinen weien, manche in einen roten. Aber wit interessieren uns fir Sie als Seele. Die Bhagavad-gita sagt daher: pandita samadarsino. Wer gelehrt ist, sieht mit gleicher Sicht. Er macht keine Unterschiede und behauptet, der eine sei schwarz, der andere wei, einer sei intelligent, ein anderer ein'Tier, etc. Nein. In jedem Lebewesen sieht, er das kleine Teilchen, die Seele. Auch die GriBe der Seele wird in der vedischen Li- teratur erwihnt: kesagra sata bhagasya satadha kalpi- tasya ca. Weil wir kein Instrument haben, die Gre der Seele zu messen, wird die Seele so gemessen: teile die Spitze deines Hares in hundert Teile und nimm dann ein Teil und zerteile es wiederum in hundert, Teile. Das bedeutet, dic GrdRe der Sccle betriigt den zehntausendsten Teil der Spitze eines Haares. Sie ist ein sehr Kleines Teilchen, kleiner als ein Atom. Dieses Kleine Teilchen ist in Ihnen, in mir, im Elefanten, in anderen riesigen Tieren, im Menschen, in der Ameise, in einem Baum, iiberall. Unsere Wissenschaftler des matericllen Wissens konnen dic GréRe der Secle nicht, messen noch kann der Arzt, der Mediziner, herausfin- den, wo im Kérper die Seele sich befindet. Deshalb schlieRen sie, da es keine Seele gibt, aber das ist falsch: es gibt die Seele. Das ist der Unterschied zwi- schen dem toten und dem lebendigen Kérper: sobald die Secle aus dem Kérper entweicht, den Kérper ver- lit, ist der Korper tot. Er hat keinen Wert mehr. Welch groer Wissenschaftler Sie auch sein mégen, welch groBer Philosoph Sie sein mégen, sobald Sie diesen Kérper verlassen, die Seele aus Ihrem Kérper entweicht — hat der Kérper keinen Wert mehr. Er mus weggeworfen werden. Wir sollten versuchen, das, zu verstchen. Deshalb ist die Scele wertvoll und nicht, dieser Kérper. Nun, die Secle wandert, und es wird erklart — far digjenigen, die die Bhagavad-gita gelesen habe vasamsi jirnani vatha vihaya (Bg. 2,22) ,,Gerade wie wir, wenn unser Kleidungsstiick alt wird, es aufgeben 6 in anderes Kleidungsstiick nehmen, so wechselt die Seele die Kleider nach ihrem Wunsch. Die Seele, das Teilchen Seele, ist wesentliches Bestandteil Gottes, und so hat es auch die gottlichen Eigenschaften, Wie Gott der hachste Wille, die héchste Macht und der hochste Unabhingige ist, so haben wir als wesent- liches Bestandteil Gottes ebenfalls alle Bigenschaften Gottes. Wir haben das Denken, Fihlen, Wollen und Begehren. Deshalb sagen die Veden: cetans cetanarn. Gott ist die hdchste Lebenskraft unter allen anderen Lebenskraften, nitya nityanam. Dieses eine Lebewe- sen betriedigt die Bedirinisse aller anderen Lebewe- sen. Eko bahunam bidhati kaman. Wir Lebewesen sind viele, unzihlige. Es gibt keine zahlenmaRige Be- grenzung. Aber Gott ist eins, Er ist ebenso wie wit, lebend, aber wir sind winzige Teilchen jener Lebens- kraft, wie ein Teilchen Gold auch Gold ist. Wenn Sie Wasser chemisch analysieren, so hat der kleine Tropfen die gleichen Eigenschaften wie der weite Ozean. Qualitativ sind wir also eins mit Gott, weil wir wesentliche Bestandteile Gottes sind. Nun wandert dieses géttliche Teilchen, die Secle oder lebende Kraft, von den Wasserlebewesen zu den Biumen und Pflanzen, dann von den Biumen und Pflanzen zu den Insekten, dann zu den Reptilien, zu den Végeln und Siugetieren. Darwins Evolutions- theorie ist eine teilweise Erklirung der Seelenwande- rung. Darwin hatte einfach die Information aus der vedischen Literatur genommen, aber er hatte kein Verstiindnis von der Seele. Der Unterschied ist: die Sele wandert vom Wasserleben zu den Pflanzen, dann zu den Baumen, zu den Insekten, zu den Vé- geln, zu den Saugetieren, zu den Menschen, vom unzi- vilisierten Leben zum zivilisierten Leben und so wei- ter. Dieses zivilisierte menschliche Leben ist der Héhepunkt der Evolution, Hier stchen Sie vor dem Scheideweg. Von diesem Punkt aus kénnen Sie wie- der in den Kreislauf der Evolution zuriicksinken, oder sie kdnnen sich von diesem Leben auf die Ebene des gottlichen Lebens erheben. Die Bhagavad-gita sagt: Brahmabhiita prasanya atma. Jetzt konnen Sie die Wahl treffen, ob Sie wieder durch den Kreislauf der Evolution gehen oder versuchen, zum héheren Leben, zum gottlichen Leben, fortzuschreiten, Das ist ihre Wahl. Dieses menschliche Leben bedeutet entwickel- tes Bewutsein. Deshalb soliten wir unser Leben nicht wie die Katzen, Hunde und Schweine verschwenden, = So lautet die Anweisung. Dieser Kérper ist so zer- storbar wie der eines Hundes oder einer Katze, er hat nur den Vorteil, da Sie in diesem menschlichen Le- ben die héchste Vollkommenheit erreichen kénnen. Sie sind wesentliches Bestandteil Gottes. Irgendwie sind Sie in dieses materielle Dasein gefallen, Deshalb miissen Sie sich wieder so entfalten, da sie zurtick nach Hause, zuriick zu Gott gehen. Das ist die héchste Vollkommenheit. Es gibt cine andere Welt, eine spirituelle Welt, wie auch die Bhagavad-gita sagt: Paratamsa bhavo anyo. In dieser materiellen Welt wird alles geschatfen, bleibt fiir einige Zeit, bringt Nebenprodukte hervor, vergeht und verschwindet dann. Wie thr Kérper oder mein Kérper: et wird zu cinem bestimmten Zeitpunkt durch den Geschlechtsverkehr von Vater und Mutter geschaffen, d. h. der Samen und die Sekretion verbin- den sich, emulgieren. Das ganze ist wie eine Erbse ge- formt. Das Lebewesen oder die Seele sucht dann in dieser Form Zuflucht, und weil das Lebewesen, die Secle, Zuflucht sucht, entwickelt es sich. Und es ent- wickelt Hinde, Beine, Augen, alles. Im siebten Monat ist die Entwicklung vollendet, und im zehnten Monat. kommt das Lebewesen, der Mensch, als Kind durch den SchoR der Mutter heraus. Und aufigrund der Seele entwickelt sich das Kind mehr und mehr. Wenn das Kind tot oder ohne lebende Seele geboren wird, ent- wickelt es sich nicht, Jeder hat das erfahren. Sie kénnen den Kérper eines Kindes nehmen und ihn chemisch konservieren, aber er wird sich nicht ent- wickeln, Entwicklung bedeutet Kérperwechsel. Zum Beispiel hatte jeder von uns den Korper eines Siug- lings — dieser Kérper existiert nicht mehr. Wir haben einen anderen Kérper. Nach dem Babykérper haben, wir einen Kinderkérper. Nach dem Kinderkérper ha- ben wir einen jugendlichen Kérper und dann den Kérper eines alten Mannes. Dann verschwindet er. In gleicher Weise unterliegt die gesamte kosmische Mani- festation, diese gigantische Form der materiellen Welt, dem gleichen Vorgang. An cinem bestimmten Punkt wird sie geschaffen, sie entwickelt sich, wird er- halten, und auf einer bestimmten Stufe angelangt, wird sie aufgeldst, Das ist die Eigenschaft der materi- ellen Welt. Janma sthiti brdhi pariname. In einem be- stimmten Zeitraum ist sie manifest und verschwindet dann wieder. Es gibt eine andere Natur, die sich niemals auflast Sic ist ewig. Auch wir sind ewig — jiva oder die Seele ist ewig. Die Bhagavad-gita sagt: Nayayate na mriyate ba: Die Seele hat weder Geburt noch Tod". Wie Gott keine Geburt, keinen Tod hat, so haben auch wir, die Seelen, keine Geburt, keinen Tod; aber weil wir glauben, wir seien dieser Kérper, haben wir mit Geburt und Tod zu tun, Das wird maya oder Illusion genannt, Sobald man nun von dieser maya, Illusion oder Identifizierung der Seele mit dem Kérper frei wird, wird das brahma bhiita genannt; aharh brah- masmi: ich bin nicht dieser Korper, ich bin Seele, 7 Brahman, wesentliches Bestandteil des héchsten Brah- man, Das wird Brahman-Verwitklichung genannt. Und sobald Sic zur Brahman-Verwirklichung kom- men, brahma-bhuta prasanya atma,werden Sie gliick- lich. Wenn Sie klar verstehen, da Sie weder geboren werden noch sterben, da Sie ewig sind, sind Sie dann Wenn jemand Brahman verwirklicht, spirituell ver- witklicht ist, begehrt und klagt er nicht mehr. Na so- cati na kamkhati. Die ganze Welt begehrt und klagt nur, thr Afrikaner, ihr begehrt nun, wie die Europier und Amerikaner zu sein, Aber die Europier haben ihr Imperium verloren. Nun klagen sie. Die eine Gruppe begehrt also, und die andere klagt. So ist auch dieses materielle Leben eine einfache Kombination von Be- gchren und Klagen. Wir begehren etwas, was wir nicht besitzen, und wir klagen tiber etwas, was wir verloren haben. Das ist unser Geschift, das materielle Ge- schiift. Aber wenn Sie verwirklichen, da8 Sic wesentli- ches Bestandteil des Héchsten Persdnlichen Gottes, des Parabrahma sind und da Sie ebenfalls Brahman sind, gibt es kein Begehren und Klagen mehr. Bralima bhuta prasanya atma. Sogenannte universelle Briiderlichkeit, Einheit, wie sie die Vereinten Natio- nen zu erreichen versuchen, ist nur méglich, wenn Sie auf die spirituelle Ebene kommen, auf die Ebene der Brahman-Verwirklichung. Diese Brahman-Verwirkli- chung ist das Ziel des menschlichen Lebens, und icht, sich wie die Katzen und Hunde zu erhalten. Sastra sagt, da dieses menschliche Leben labhda sudurlabham idam bahusabhavante ist. In den indi- schen Dorfern zum Beispiel haben wir geschen, da sich die Schweine Tag und Nacht sehr abmihen und herauszufinden versuchen: ,,Wo ist Kot, wo ist Kot? “ Sie essen soetwas. Sobald sie etwas Kot essen, werden sie sexuell erregt und haben Sex ohne zu unterschei- den — mit Mutter oder Schwester, mit jedem. Das ist das schweinische Leben. Deshalb sagt die Sastra, da diese menschliche Form des Lebens nicht dazu be- stimmt ist, wie Katzen, Hunde und Schweine so hart fir Sinnesbefriedigung zu arbeiten. Diese menschliche Form des Lebens ist dazu bestimmt, zu erkennen, da® wir nicht in diese materielle Welt geh6ren. Wir sind Seele, wir sind ewig. Ingendwie sind wir in dieses be- dingte Leben von Geburt, Krankheit, Alter und Tod gefallen, Das sind die vier Prinzipien des leidvollen Le- benszustandes — janmia, mrtya, jada, vyadhi, Janma bedeutet Geburt, mrtya Tod, jada bedeutct Alter und byadhi Krankheit. Deshalb ist dieses menschliche Le- ben dazu bestimmt, eine Lésung zu finden: keine Ge- burt mehr, kein Alter mehr, keine Krankheit mehr und keinen Tod mehr. Das ist das Ziel des menschli- chen Lebens. Versuchen Sie zu verstehen: das menschliche Leben ist nicht dazu bestimmt, wie die Schweine sehr hart zu arbeiten und dann Sinnesbe- friedigung zu haben — und dann kommt ganz. plotz: lich der Tod und sic sterben, ,,Ich wei nicht, woher ich komme und wohin ich gehe."* Dic Menschen glauben nicht an die Sele, eine héchst ungliickselige Situation. Sie ist das Allerwich- tigste; und keine Universitat diskutiert sie, Was ist die Natur dieses Kérpers? Was ist der Unterschied zwi- schen dem toten und dem lebendigen Kérper? War- um lebt det Kérper?_ Was ist sein Wesen, Was ist sein Wert? Niemand studiert das. In der Hare Krsna-Bewe- gung aber versuchen wir, die Menschen zu Iehren: du bist nicht dieser Korper, du bist Sele. Dein Geschiift ist etwas anderes als das der Katzen und Hunde. Das ist unser Programm, Was die Seele betrifft, so geht der Evolutionsvor- gang, der Kampf um die Existenz, weiter, und man komme an den Punkt, die Wichtigkeit des ewigen Le- bens zu sehen. Dieses ewige Leben ist méglich. Wenn Sie sich in dieser menschlichen Form des Lebens be- mihen, wenn Sie Ihr Bestes versuchen, kénnen Sie in Ihrem nachsten Leben Ihren spirituellen Korper be- kommen, Ihr spiritueller Kérper ist schon in thnen, aber er entwickelt sich, sobald Sie von der Ver~ schmutzung dieses materiellen Daseins frei werden. Das ist das Ziel des menschlichen Lebens. Nate vid- huh svarthagatim hi visnu. Die Menschen wissen nicht, was ihr eigentliches Selbstinteresse ist. Selbstin- teresse bedeutet zu erkennen, daf man wesentliches Bestandteil Gottes ist, ins Reich Gottes zuriickkehren und sich mit Gott verbinden mu8. Wie wir hier ein gesellschaftliches Leben haben, so hat auch Gott ein gesellschaftliches Leben im spirituellen Kénigreich, Dem kénnen Sie sich anschlieSen. Es ist nicht so, da Sie sich, nachdem Sic das Leben in diesem Kérper be- endet haben, in Nichts auflésen. Nein — das ist eine falsche Auffassung. In der Bhagavad-gita ist das schr gut dargestellt. Als Krsna Arjuna ber den Kampf auf- klarte, sagte Er: ,,Arjuna, es ist nicht so, da® du, Ich und all diese Kénige und Soldaten, die auf diesem Schlachtfeld versammelt sind, in Zukunft nicht exi- stieren werden.“ Unsere Existenz ist also ewig. Wir wechseln nur unsere zeitweiligen Kérper — versuchen Sie, das zu verstehen. Und der Vorgang, wie Sie Ihr ewiges Leben entwickeln konnen, ist ebenfalls schr cinfach, Er ist sehr schwierig und sehr einfach zu- gleich. Er ist sicherlich schwierig, da die Menschen am ‘Anfang nicht an die Existenz der Seele glauben. Wie kénnen sie dann Seelenwanderung verstehen? Das ist sehr schwierig. Wenn Sie aber das Wissen von Autori- taten annehmen, dann ist es sehr einfach zu verstehen und auch leicht zu praktizieren. So bedeutet der Weg, des Krsna-Bewutseins, da8 wir Wissen von Krsna, dem voilkommenen Wesen annchmen. Der Unter- schied zwischen dem vollkommenen Wesen und dem gewOhnlichen Wesen besteht darin, da® gewohnliche Wesen, die von diesen Naturgesetzen bedingt sind, feblethaft sind. Was sind ihre Mangel? Kine bedingte Sccle mu& mit Sicherheit Fehler begehen; eine be- dingte Scele wird mit Sicherheit getiuscht, eine be- dingte Seele hat die Neigung andere zu betrigen, und eine bedingte Seele hat unvollkommene Sinne. Wit kdnnen kein vollkommenes Wissen erlangen, weil wir andere betriigen wollen und unsere Sinne unvollkom- men sind. Zum Beispiel sind wir sehr stolz auf unsere Augen. Wit wollen alles sehen. Jemand sagt: ,Kannst du mitGott zeigen?" In der Bhagavad-gita wird sehr gut er- klirt, da Sie Gott in jedem Augenblick sehen kin- nen. Wie? ~ Gott sagt, Krsna sagt: ,,raso ham apsuko unteya" Ich bin der Geschmack des Wassers."* Jeder trinkt Wasser. Der Geschmack ist da, Wenn Sie bei diesem Geschmack denken: ,,Hier ist Gott", — dann ist das der Beginn der Gottesverwirklichung. Prabhas- ‘mi sasisaryaro. ,,Ich bin der Sonnenschein, ich bin der Mondschein.* Jeder von uns sicht taglich den Sonnen- schein und des nachts den Mondschein. Wenn Sie an den Sonnenschein denken, wie und wovon er ausgeht, dann werden Sie am Ende auf Gott kommen. Es gibt soviele Méglichkeiten, Wenn Sie Gottbewukt sein wollen, wenn Sie sich selbst verwirklichen wollen, so ist dies nicht sehr schwierig, Sie brauchen nur den vorgegebenen Methoden zu folgen, und Sie werden sich selbst verwirklichen. Und die Bhagavad-gita sagt: tato man tattvato jnatva, Versuche nur, Gott in Wahr- heit zu verstehen, wie Er erscheint, wie er die Welt verli@t, was Seine Aktivitaten sind, Janma karma me- divyam. (Bg. 4,9) Yo janati tattvatah. Tattvatah be- deutet Wahrheit, aber nicht eine Wahrheit, zu der man durch Phantasie oder Spekulation gekommen ist Sie miissen die Wahrheit verstchen. Dann kénnen Sie sofort unter denen sein, die ins Konigreich Gottes ein- treten, Dhamam paramam mama. Nachdem er diesen Kérper verlassen hat, braucht derjenige, der Gott, oder Krgna, schr gut verstanden hat, nicht wieder zu riickzukehren und einen materiellen’ Kérper anzunch- men. Krsna sagt, Gott sagt: ,mam eti*, er kommt zu Mir. Das ist unser Ziel Deshalb sollten wir unser Leben nicht wie Katzen und Hunde verschwenden, Wir sollten angenehm le- ben, aber zur gleichen Zeit Krsna-bewukt oder Gott- bewuBt sein. Das wird Ihnen helfen, gliicklich zu wer- den, Ohne Gott zu verstehen, ohne Gott-bewuse zu sein, sind Frieden und Glick nicht méglich — sie sind unméglich. Die Bhagavad-gita spricht vom Weg 2 ‘rieden und Glick: bhoktaliam yainatapasam sarvalo- ka mahesvaram, (Bg. 5, 29) Wenn Sie Gott wirklich verstchen wollen, ist Er sehr leicht zu verstehen, Gott ist der Besitzer alles Bestehenden. Ungliicklicherweise denken wit: ,,lch bin der Besitzer."* In Threm Land, Afrika, zum Beispiel, waren vor einiger Zeit die Eng. linder die Besitzer. Nun sind Sie die Besitzer; und wer kennt die Zukunft? Aber niemand weik, wer der witkliche Besitzer ist. Das Land ist da; es ist das Ei- gentum Gottes, Wir denken nur: ,,Ich bin der Besitzer von diesem, ich bin der Besitzer von jenem, Das Land ist tatsichlich da. Auch Amerika war schon vorher da, Nun glauben die Amerikaner, sie seien die Besitzer, Und vor ihnen dachten die Indianer: ,,Wir sind die Be- sitzer", und wer wei8, wer in Zukunft der Besitzer sein wird? Das Land ist da, wir aber berechnen. Manchmal glaube ich, ich sei der Besitzer, manchmal glauben Sie, Sie seien der Besitzer, aber niemand von uns ist der Besitzer — der Besitzer ist Gott. Diese Er- kenntnis wird verlangt. Und Krsna versichert, Gott versichert, da® von allen Formen, ‘die es gibt, sara yonisu kaunteya sambhavanti mutayaye. Murti be- Geutet Form. Gott ist hochster Besitzer aller Formen, sei es einer ametikanischen Form oder afrikanischen Form, Katzenform, Hundeform oder Baumform. Er ist der Besitzer, und Er ist der héchste Vater: das ist Gottesverwirklichung. Wenn Sie daher tatsichlich Gott verwirklichen, wie es in den maRgebenden Biichern und der vedischen Literatur vorgeschrieben wird, gibt es keinen Streit mehr zwischen dieser Grup- pe und jener Gruppe — das bedeutet Frieden. Jeder hat das Recht, Gottes Eigentum zu benutzen, gerade wie der Sohn das Recht hat, auf Kosten des Vaters zu leben. Die Sastra sagt auch, daB Sie sogar einem klei- nen Tier in threm Haus etwas Nahrung geben miissen, Das ist spiritueller Kommunismus. Niemand sollte hungrig bleiben, nicht cinmal cine Schlange. Wir fiirchten_uns stindig vor Schlangen, aber manchmal sehen wir, da® eine Schlange mit uns im Haus lebt, Der Besitzer des Hauses sollte dafiir sorgen, da auch dic Schlange gefiittert wird. Das ist Gottesbewutsein baw. Krsna-Bewutsein. Samah sarvesu bhutesu. Die Bhagavad-g7ta sagt klar, wenn Sie jeden gleichermagen als wesentliches Bestandteil des Héchsten Herrn sehen kénnen, mad bhaktim labhate param, so ist dies der Beginn des hingebungsvollen Lebens. Diese Bewegung fiir Krsna-BewuRtsein versucht je- den verstehen zu lassen, was er und was das Ziel sei- nes Lebens ist; diese Reinigung des Herzens ist sehr einfach, man braucht nur diesen mahamantra zu chanten: Hare Krsna Hare Kesna Krsna Krsna Hare Hare/ Hare Rama Hare Rama Rama Rama Hare Hare, Wir kénnen praktisch schen, da in unsere Zentren Jungen und Madchen aus verschiedenen Landern kommen, die eine unterschiedliche religiése Grundla- ge haben. Aber wir interessieren uns nicht fiir irgend- eine besondere Schicht oder Religion, irgendeinen KOrper oder irgendein Land. Wir interessieren uns nur dafiir, uns selbst zu erkennen, d. h., da wir nirnlich wesentliches Bestandteil Gottes sind. Gott ist der Hochste Besitzer und wir alle sind Seine Shne und 10 Diener. So wollen wir uns nur im Dienst des Hern beschiftigen, und wie die Bhagavad-gita verkiindet, wird das ganze Problem der Welt sofort geldst, sobald wir verstehen, da® Gott der Besitzer alles Bestehen- den ist. Es mag seine Zeit dauern, Wir erwarten nicht, dag jeder diese hohe Philosophie versteht, aber wenn die intelligente Schicht eines jeden Landes sie zu verste- hen versucht, geniigt das. Die Bhagavad-gitd sage: yudya acarati srestha, Wenn fihhrende Menschen etwas akzeptieren, folgen andere nach, Tat tad eva itarejana, Deshalb bitten wir die Intelligenten unter den Men- schen diese Philosophie des Krsna-BewuRtseins zu ver~ stehen und zu versuchen, sie uberall auf der Welt zu verbreiten. Jetzt sind wir in diese afrikanischen Lander gekommen, Ich lade alle intelligenten Afrika- ner ein, zu kommen, diese Philosophie 2 verstehen und sie zu verbreiten. Ahmen Sie nicht Katzen und Hunde, Europier und Amerikaner nach — diese Zivili- sation wird nicht bestehen bleiben. Schon gibt es die Atombombe. Sobald der nichste Krieg kommt, all diese Wolkenkratzer und alles andere am Versuchen Sie daher, vom wirklichen Standpunkt aus die wirkliche Sichtweise des menschlichen Lebens 2 verstehen. Das ist die Bewegung des Krsna-BewuBt- seins, und wir laden Sie ein, zu kommen und diese Philosophie zu verstehen, Vielen Dank. Seiner Géttlichen Gnade A.C, Bhaktivedanta ‘Swami Prabhupada

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