Mittwoch, 11.

Juni 2008

D I E D E U T S C H S P R AC H I G E TAG E S Z E I T U N G I N O ST B E LG I E N

Replik Königin Fabiola wird 80 DSDS-Star

Pfarrer Paul Schoonbroodt Wie aus dem Nichts Linda Teodosiu im
antwortet Freddy Derwahl zu größter Popularität Gespräch mit dem Grenz-Echo
Hintergrund Seite 18 Meinung-Hintergrund Seite 2 Eifel-Ardennen Seite 15
81. Jahrgang · Nummer 135 www.grenzecho.net 1,00 Euro

Auf der Anklagebank zusammengebrochen

EM-Tippspiel: Kartengewinner in Wien
^áí=lìÇ
áëí=ëÅÜìäÇáÖ
Nach über dreistündiger der Angeklagte zusammen.
Beratung der Geschwo- Daraufhin wurde die Sitzung
kurz unterbrochen. Ein im Ge-
renen fiel am späten richtssaal anwesender Arzt er-
Dienstagnachmittag in klärte den Angeklagten aber
Lüttich das Urteil im Pro- für fähig, der Sitzung weiter-
zess gegen Abdallah Ait hin beizuwohnen. Abdallah Ait
Oud. Oud stand wegen der Entfüh-
rung, Vergewaltigung und Er-
Der 41 Jahre alte Mann wurde mordung der Mädchen Stacy
für schuldig befunden, zwei (7) und Nathalie (10) vor Ge-
Titelverteidiger Mädchen im Alter von sieben richt. Am heutigen Mittwoch
und zehn Jahren vergewaltigt geht der Prozess, der die Öf-
0:2 geschlagen und ermordet zu haben. Nach- fentlichkeit stark erregt hatte,
dem der Vorsitzende die Ent- weiter. Dann soll das Strafmaß
Titelverteidiger Griechen- scheidung der zwölf Geschwo- festgelegt und verkündet wer-
land ist mit einer 0:2-Pleite renen verkündet hatte, brach den.  Seite 19
gegen Schweden in die Fuß-
ball-EM gestartet. Die Tore
erzielten Ibrahimovic und Geschäftsmann Ralf Schaus neuer Präsident
Hansson.  Seite 27
oc`=píKsáíÜW=t~êíÉå=~ìÑ
ÇÉå=ÇêáííÉå=cì≈Ä~ääéä~íò
Uwe Ernst aus Schoppen ge- winnen. Der 39-Jährige erhielt macht wurde. Seine Eindrücke
AUCH DAS NOCH hörte zu den fünf Teilnehmern
des Grenz-Echo EM-Tippspiels,
zwei Tickets für die Eröffnungs-
partie von Gastgeber Öster-
lesen Sie auf unserer heutigen
Tippspielseite, auf der außer-
Bauakten werden in der Stadt- Prüfung der Akte stellte sich die das Glück hatten, je zwei reich am Sonntag gegen Kroa- dem zwei GE-Redakteure in ei-
Geschworene gemeinde St.Vith seit dem heraus, dass keine Genehmi- Karten für eines der Vorrunden- tien im Wiener Ernst-Happel- nem »Pro & Contra« auf die Fra-
spielten Puzzle »Fall Frauenkron« mit größter gung für die dritte Rasenanla- spiele der EURO 2008 in Öster- Stadion, vor dem dieses Foto ge antworten: »Wird Holland
Sensibilität behandelt. Auch ge des RFC St.Vith vorlag. Der reich und der Schweiz zu ge- des Tippers aus Schoppen ge- Europameister?«  Seite 29
In Australien ist ein auf diesen Umstand ist es zu- Geschäftsmann Ralf Schaus
Rauschgiftprozess ge- rückzuführen, dass die bereits wird indes den Vorsitz des
platzt, weil einige Ge- begonnenen Arbeiten zur An- Klubs von Richard Wiesen, der
schworene während der legung eines dritten Fußball- sieben Jahre lang über die Ge- Radsport: Positiver Dopingtest Präventivaktionen
Verhandlung beim Spielen platzes an der Rodter Straße schicke gewacht hatte, über-
 Seiten 17 & 31
qçã=_ççåÉå
statt Zuhören erwischt inzwischen ruhen. Bei einer nehmen. cÉííäÉáÄáÖâÉáíW
wurden. Mehrere Jury-
Mitglieder waren in das ad=~å=mêçÖê~ãã
Zahlenpuzzle Sudoku ver-
tieft. Verteidigerin Robyn
Sophie Born startet bei Kochwettbewerb Ü~í=hçâ~áå sá~ë~åç=ÄÉíÉáäáÖí
Hakelis alarmierte den
Richter, der den Prozess _çÅìëÉ=ÇÛlêW ÖÉåçããÉå Mit Eupen, Kelmis, Raeren und
daraufhin abbrach. Auf Lontzen nehmen vier ostbelgi-
der Anklagebank saßen
zwei Männer wegen
péêìåÖÄêÉíí Radprofi Tom Boonen ist posi-
tiv auf Kokain getestet worden.
sche Gemeinden an dem im
vergangenen Jahr in Mouscron
Rauschgiftdelikten. Ihnen
droht lebenslange Haft. ÑΩê=h∏ÅÜÉ Ein entsprechender Bericht der
Zeitung »Het Laatste Nieuws«
und Hasselt erstmals durchge-
führten Programm Viasano zur
Der Prozess hatte schon wurde gestern bestätigt. Boo- Vorbeugung von Fettleibigkeit
den 66. Verhandlungstag Sophie Born nimmt am 1. und nen drohen allerdings nur (vor allem bei Kindern) und
erreicht. Jetzt muss eine 2. Juli in der norwegischen strafrechtliche und keine Herzkreislaufrisiken teil. Das
neue Jury gesucht wer- Stadt Stavanger am »Bocuse sportrechtlichen Konsequen- Gesundheitsministerium der
den. d’Or Europe« teil. Dieser inter- zen, da Boonen nicht bei ei- DG hatte die Initiative dazu er-
nationale Kochwettbewerb gilt nem Wettkampf getestet wur- griffen.
als Qualifikation für das große de. Allerdings wurde dem Viasano will die Gewohnhei-
Finale, das nächstes Jahr in Ly- 27-Jährigen der Start bei der ten der Bürger in Sachen Er-
SERVICE on ausgetragen wird. Der
Wettbewerb - sowohl die Qua- Tom Boonen
am Samstag beginnenden Tour
de Suisse untersagt.  Seite 33
nährung und körperliche Akti-
vitäten verändern.  Seite 7
lifikation als auch das Finale -
Das Wetter bei uns gelten als Sprungbrett für
HEITER Nachwuchsköche. Gemeinde Raeren
Sophie Born ist 20 Jahre alt
und wohnt in in der Ortschaft Ê^ã=håáééÂ=â~åå
16° Born. Ihr großes Berufsziel Kö-
7° chin wurde erst vor wenigen ÖÉÄ~ìí=ïÉêÇÉå
Sophie Born Jahren konkret.  Seite 13
Der Weg für den Bau von 24
Häusern in der neuen Raere-
Börse Thimister/Kelmis Neuwahlen oder nicht ner Parzellierung »Am Knipp«
Bel 20 3617.45 (-0.64%) ist frei: Gestern Morgen erfolg-
Euro in $ 1.5526 (-0.0258) k=P=ëçää pí~Çíê~í=píKsáíÜ te die Abnahme der Infrastruk-
Gold ($/oz) 867.95 (-35.35) turarbeiten. 17 Grundstücke
OLO 10Jahre 4.845% (+0.036) ëáÅÜÉêÉê=ïÉêÇÉå Ç~êÑ=ÉåíëÅÜÉáÇÉå werden hier im Rahmen des
Seite 25 mittleren Wohnungsbaus ver-
Die N 3, auch als route Charle- Der St.Vither Stadtrat darf geben.  Seite 11
Grenz-Echo direkt magne bekannt, gehört wohl selbst entscheiden, ob er nach
Telefon: 087/59 13 00 zu den unfallträchtigsten Stra- dem Rücktritt des Einzelkandi-
Telefax:
E-Mail:
087/74 38 20
info@grenzecho.be
ßen der Gegend. Besonders
auf dem Teilstück zwischen
daten Karlheinz Berens Neu-
wahlen für erforderlich hält
MORGEN IM GE
website: www.grenzecho.be Henri-Chapelle und Thimister oder nicht.

2 4
ereignen sich immer wieder
zum Teil schwere Unfälle.
Jetzt sollen zwischen Thimis-
ter und Kelmis drei Kreisver-
kehre angelegt werden, von
denen sich Gemeinden und
5 413655 000335 MAT mehr Sicherheit verspre-
chen.  Seite 12
Das sagte Innenminister Phi-
lippe Courard gestern auf eine
Zlatans Familie
fiebert mit S E
Entdecken SieA T : I B I Z A
mündliche Frage des Regional- Der neue Days
abgeordneten und St.Vither Die in Eupen lebende Fa- SEATisfaction
Schöffen Herbert Grommes im milie Ibrahimovic ist ver- bis 14.06.
Parlament in Namur. Demnach wandt mit Schwedens
müsse der Stadtrat keine 21 Fußball-Star Zlatan. Durchschnittsverbrauch (l/100 km) : 4,5 - 6,6. CO2-Ausstoß (g/km) : 119 - 157. www.seat.be
Mitglieder zählen.  Seite 17

2 Meinung·Hintergrund
^íçãJ
ïáëÅÜáï~ëÅÜá
(Zu den Leserbriefen von W.
Radermacher und F. Bosch)
Die Propaganda der AKW-Betrei-
ber zeigt erste »Erfolge« - die Ge-
hirnwäsche funktioniert. Könnte
man aus der Kettenreaktion fal-
scher, übernommener Behaup-
tungen und anderer Ungereimt-
heiten der Herren W. Raderma-
cher aus Berlin und F. Bosch aus
Eupen Energie produzieren, täten
sich ungeahnte Möglichkeiten
auf… Allerdings nur im Bereich
des Schwachstroms…!
Erwin Radermacher
Judenstraße, Eupen
qê∏ÇÉäã~êâí
råíÉêëí~Çí
(Touristische Attraktion? -
Fehlanzeige!)
Jeden ersten Samstag im Monat
wird die Unterstadt mit einem
touristischen »Anziehungspunkt«
der besonderen Art geschmückt.
Denn dann finden sich die Tröd-
ler in der Haasstraße zusammen
und verkaufen alles, was man an
den Mann bringen kann. Und da-
mit meine ich auch wirklich AL-
LES!
Angefangen vom Porzellanengel-
chen bis zur Gießkanne. Der hie-
sige Eupener würde es auch als
»Prölle« bezeichnen.
An diesen Samstagen muss ich
mir immer wieder die Frage stel-
len, welchen Zweck und welchen
Erfolg sich die Stadt Eupen von
diesem »Bazarr« erhofft.
Königin Fabiola feiert heute ihren 80. Geburtstag / »Ich habe fünf Kinder verloren, man lernt etwas aus dieser Erfahrung«
táÉ=~ìë=ÇÉã=káÅÜíë=òì=Öê∏≈íÉê=mçéìä~êáí®í
 Von Dieter Ebeling, dpa
Fabiola ist die Königin.
Uneitel, aber unbestrit-
ten und unübersehbar.
Vermutlich ist die zierli-
che Frau mit dem silber-
farbenen Haar die be-
liebteste Königin, die
Belgien je hatte.
33 Jahre lang stand sie an der
Seite ihres Mannes König Bau-
douin an der Spitze des Staa-
tes. Als Baudouin 1993 starb
und Fabiola, umgeben von
mehreren hunderttausend Bel-
giern, als Einzige in einem wei-
ßen Trauerkleid dem Sarg
folgte, wurde sie protokolla-
risch zwar von der »Königin
der Belgier« zur »Königin von
Belgien«. An der Popularität
der Monarchin, die am heuti-
gen Mittwoch 80 Jahre alt
wird, änderte das freilich
nichts. Wie aus dem Nichts
tauchte Doña Fabiola Fernan-
da Maria de las Victorias Anto-
nia Adelaïda de Mora y Aragón
- so der volle Name der höchst
adeligen Dame - im September
HOTLINE
Anregungen?
Meinungen?
Kritik?
Heute für Sie
von 10 bis 11
Uhr am Telefon:
GE-Redakteur
Jürgen Heck
087/ 591 340
Namenstage:
Adelheid
Spruch zum Tage:
»Glück ist die Dividende auf
Schweiß. Je mehr Schweiß,
desto mehr Glück hat man.«
Ray Arthur Kroc,
US-amerikanischer
Unternehmer
Als Erstes möchte ich die unzäh-
ligen Parkplätze ansprechen, die
an diesen Tagen wegfallen. Die
nahezu einzigste Parkmöglichkeit
ist dann der Parkplatz hinter der
Kirche, der aber bereits bei Be-
ginn des Trödelmarktes von den
Anwohnern in Anspruch genom-
men wird (um den Knöllchenjä-
gern zu entkommen). Den Unter-
städter Geschäftsleuten bleibt
nichts anderes übrig, als sich mit
der Tatsache abzufinden, dass ih-
re Kunden aufgrund fehlender
Parkplätze auf andere Geschäfte
ausweichen müssen (bspw. be-
troffen: Friseur, Metzger, Apothe-
ker).
Als Unterstädterin bin ich natür-
lich dafür, dass das touristische
Angebot der Stadt Eupen groß
und vielseitig ist. Doch mit dieser
»Attraktion« ist uns nicht gehol-
fen. Sicherlich wird es den einen
oder anderen Interessenten für
diesen Trödelmarkt geben. Aber
denen stehen doch bereits die
Trödelmärkte zur Verfügung, die
jedes Wochenende am Carrefour
Eupen stattfinden. Warum dann
noch zusätzlich alle vier Wochen
eine komplette Straße sperren -
und damit nicht nur die Anwoh-
ner in ihrer Mobilität eingrenzen?
Ich wünsche mir für die Zukunft
unserer Unterstadt anspruchs-
vollere Veranstaltungen.
Gegen einen Markt ist grundsätz-
lich nichts auszusetzen. Man
könnte beispielsweise einen
abendlichen Markt mit regiona-
len Produkten stattfinden lassen,
an denen hiesige Geschäfte auch
teilnehmen können und das An-
1960 in Belgien auf. Als Ver-
lobte von Baudouin, der 1951
schon als 20-Jähriger König
werden musste, um den akut
drohenden Zerfall des Staates
zu verhindern. Bereits drei
Monate später heirateten die
beiden. Bis heute weiß nie-
mand, unter welchen Umstän-
den sie sich überhaupt kennen
lernten.
Große Liebe
Die große Liebe war es. Und
auch das große Leiden. Ein-
fach, zurückhaltend, diskret
und ohne Allüren gab sich das
Königspaar, dessen ernsthaft
wirkendes Auftreten genau
dem entsprach, was die Bürger
damals erwarteten. Es sollte
eine Ehe ohne Skandale wer-
den. Zehn Jahre nach dem Tod
ihres Mannes schrieb Fabiola
einen ungewöhnlichen »Offe-
nen Brief« (»König Baudouin,
König meines Herzens«) über
diese Liebe: »Ich möchte etwas
über das Glück an seiner Seite
sagen, denn je mehr Zeit ver-
geht, desto mehr erlebe ich
es.« Wichtiges Glück aber fehl-
KALENDERBLATT
Mittwoch, 11. Juni 2008
163. Tag des Jahres, 203 folgen
Schlagzeilen von gestern:
1959
Der britische Ingenieurwissenschaftler
Christopher Cockerell (1910-1999) stellte das
erste Luftkissenfahrzeug der Welt, das
»Hovercraft«, vor. Die Probefahrt des
Prototypen »S.R.N. 1« verlief erfolgreich.
1955
Während des 24-Stunden-Rennens von Le
Mans kollidierten mehrere Wagen bei einer
Geschwindigkeit von 200 km/h. Ein Auto flog
in die Tribünen. 80 Zuschauer wurden dabei
getötet, weitere 100 Personen verletzt.
1817
Der Vorläufer des heutigen Fahrrads, eine
Laufmaschine, wurde von seinem Erfinder, dem
badischen Forstmeister Karl Friedrich Freiherr
Drais von Sauerbronn vorgestellt.
DAS WORT DEN LESERN
gebot damit etwas geschmack-
voller gestalten. Wenn wir versu-
Die einzige Möglichkeit, den
Energiepreis wieder ins Lot zu
chen wollen, die Stadt attraktiver bringen, ist, die Nachfrage unter
zu gestalten, sollte wenigstens das Angebot zu senken. Dies
dafür gesorgt sein, dass die Blu- geht auf zwei Arten: 1. durch
menkästen gefüllt sind, was zur Senkung des Verbrauchs, 2.
Zeit immer noch nicht überall der durch Erweiterung des Angebots
Fall ist. (betrifft Weserbrücke). von erneuerbaren Energien. Die
Dr. Christa Mockel-Kocks, Verlockung neuer Atomkraftwer-
Mitglied der PFF Eupen ke ist groß, aber die Investitionen
pro Leistungseinheit nachhaltiger
båÉêÖáÉâçëíÉå Technik sind nicht wesentlich hö-
her als bei Atomenergie. Erneu-
Viele Menschen können es kaum erbare Energien schaffen darü-
fassen, und für manche Haushal- ber hinaus dezentrale (lokale) Ar-
te ist die Situation unerträglich. beitsplätze und hinterlassen kei-
Die Rede ist von den steigenden nen radioaktiven Müll.
Energiekosten. Was seit den frü- Die industrielle Revolution, die
hen 70ern von der Denkschmie- durch Kohle, Erdöl und Gas mög-
de »Club of Rome« vorhergesagt lich wurde, findet mit dem voll-
wurde, ist heute Wirklichkeit: Der
Traum vom ewigen Wachstum ist
ständigen Umstieg auf erneuer-
bare Energien ihren Abschluss.
ausgeträumt. Erst dann kann unsere Mutter Er-
Peak-Oil (der Höhepunkt der Öl- de wieder verschnaufen, und wir
förderung) ist erreicht, und nun können ein Stück Lebensqualität
klaffen Angebot und Nachfrage zurückgewinnen.
so weit auseinander, dass die Dieser Umstieg muss sozialver-
Anbieter JEDEN Preis verlangen träglich gestaltet werden. Dies
können. geht nur, wenn die, die sowieso
Das bedeutet, dass auch eine auf der Sonnenseite dieser Erde
Senkung von MwSt. oder Akzisen
auf Heizöl, Gas oder Treibstoffe
leben, zur Kasse gebeten wer-
den.
NICHTS am Preis ändern würde. Karl-Heinz Braun, Lontzen
Wer damit argumentiert, betreibt
Populismus, und/oder hat keine
Ahnung.
cÉáåëí~ìÄJ
Ich fürchte jedoch, dass die Poli- éä~âÉííÉW=sçêëáÅÜíI
tik dieser Forderung nachgeben
muss, und sei es, um deren Wir-
píê~ÑÉ=ÇêçÜí>
kungslosigkeit zu beweisen. Die (Betrifft Artikel »Touring be-
öffentliche Hand wird dabei eine sorgt Umweltvignette« – Laut Arzten ist das Leben von Tochter und Mutter zurzeit
Einnahmequelle verlieren, und Grenz-Echo vom 10.06.08)
die Ölmultis werden sich ins Abgesehen davon, dass die in zu-
Fäustchen lachen. nächst drei Städten (Köln, Han-
te: Das Königspaar blieb kin-
derlos. »Ich habe fünf Kinder
verloren, man lernt etwas aus
dieser Erfahrung«, sagte Fabio-
la vor wenigen Wochen über
eine Serie von Fehlgeburten.
Zuvor waren »nur« drei Fehl-
geburten öffentlich bekannt.
Fabiola, die schon vor ihrer
Hochzeit Kindermärchen ge-
schrieben und veröffentlicht
hatte, und der streng gläubige
Katholik Baudouin stürzten
sich in diesen schweren Jahren
ganz in ihre Arbeit.
Soziale Projekte
Baudouin erwarb sich bei
der Entschärfung der ständi-
gen Konflikte zwischen den
Französisch und Niederlän-
disch sprechenden Volksteilen
als politisch agierender König
den Ruf, der »einzig wirkliche Archivbild von Königin Fabiola und König Baudouin.
Belgier« zu sein. Fabiola küm-
merte sich um viele: Arme Kin- engeren Familienkreis hoch
der, Hirngeschädigte, psy- her. Baudouins Bruder Prinz
chisch Kranke und auch um Albert betrog seine Frau Paola,
die Belange von Landfrauen. während diese sich wegen ei-
Das tut sie bis heute. Während nes Minirocks aus dem Vatikan
das Königspaar vergebens auf weisen und von Schlagersän-
Nachwuchs hoffte, ging es im ger Salvatore Adamo ein Lie-
REDAKTION
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Thomas Evers (te) 087/591 - 391
nover, Berlin) in Deutschland ein-
geführte Feinstaubplakette eine
moderne Abzockerei (früher: We-
gelagerer!) und mit diesem Al-
leingang völlig uneuropäisch ist
(Motto etwa: Europa wächst zu-
sammen - jeder für sich!), sollte
man, wenn man schon zu einer
Reise in diese Städte gezwungen
ist, möglichst wenig Geld dafür
ausgeben.
Wie Herr Mennicken richtig
schreibt, kann man, wenn man
nicht aufpasst, leicht bis zum
Vierfachen (z.B. 19,90 € bei net-
Traders GmbH!) der offiziellen
Gebühr (5 €, Stuttgart 6 €) los-
werden. So nehmen Kölner Mer-
cedes-Werkstätten 8 € (»einschl.
Anbringen« - Ankleben an der
Windschutzscheibe).
Also: Nehmen Sie 5 €, stecken
Sie diese in einen Briefumschlag
(ohne Rückporto beizulegen) und
schicken Sie sie mit einer Kopie
ihrer belgischen (rosa) Zulas-
sungsbescheinigung an: Stadt
Köln, Amt für öffentliche Ord-
DIE ZAHL
OIV
Mit 2,9 Promille Alkohol im Blut ist in einer Klinik bei War-
schau ein Mädchen zur Welt gekommen. Bei der Mutter sei
1,2 Promille ermittelt worden, sagte eine Polizeisprecherin.
nicht gefährdet. Künftige Gesundheitsschäden könnten aber
nicht ausgeschlossen werden.
beslied (»Dolce Paola«) auf
den Leib schreiben ließ. Fabio-
la und Baudouin übernahmen
1971 offiziell die Erziehung
des damals elfjährigen Prinzen
Philippe. Bis heute wird dem
Sohn von Paola und Albert ein
St. Vither Zeitung
Verlag Grenz-Echo AG,
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Verantwortliche Herausgeber:
Alfred Küchenberg
und Ernst Thommessen.
Grenz-Echo
Mittwoch, 11. Juni 2008
nung, Max-Glomsda-Straße 4,
51105 Köln. Auch in Pit-Stop-Ser-
vicefilialen erhalten Sie bei Abho-
lung für 5 € die Plakette.
Aber: Anfänglich (ab 01.01.08)
hatten nur drei Städte Umweltzo-
nen eingerichtet, in die man
nicht ohne Plakette hineinfahren
darf (Strafe ohne Plakette: 40 Eu-
ro). Inzwischen planen 33 andere
deutsche Städte, solche Sperrzo-
nen einzurichten, oder haben sie,
wie Dortmund, Stuttgart u.a.,
schon eingerichtet . Also Vor-
sicht - gerade jetzt am Ferienbe-
ginn - bei Antritt einer Autofahrt
nach Deutschland (Informationen
über die jeweils eingerichteten
Umweltzonen unter: (http://osi-
ris.uba.de/Website/umweltzo-
nen/start.htm), es sei denn, Sie
fahren in einem Oldtimer (die
sind von der Plakettenpflicht be-
freit)... Die Plakette gilt bundes-
weit und behält ihre Gültigkeit
zum Glück solange, wie das
Kennzeichen beibehalten wird.
Hans Haendler, Eupen
besonders enges Verhältnis zur
Ersatzmutter Fabiola nachge-
sagt. Lange Zeit galt er auch in
der Öffentlichkeit als desig-
nierter Thronfolger seines On-
kels Baudouin: Tatsächlich je-
doch bestieg Albert nach Bau-
douins Tod den Thron. Fabiola
ist nach wie vor sehr präsent in
Belgiens besserer Gesellschaft,
vor allem wenn es um Musik
und Literatur geht.
»Leben ist schön«
Aber auch den Kontakt mit
den einfachen Menschen, de-
nen die von ihr geleiteten
Wohltätigkeitsorganisationen
helfen, sucht sie. Sie halte sich
im Gespräch mit Leidenden
und Armen an ein Wort ihres
Mannes: »Mein Herz sagt mir,
was ich sagen und wann ich
schweigen soll.« Der Zugang
zu anderen Menschen dürfte
ihr auch durch die eigenen
leidvollen Erfahrungen er-
leichtert werden: »Während
meiner Schwangerschaften
hatte ich immer Probleme.
Aber ich finde jetzt, dass das
Leben schön ist.«
Geschäftsstelle St. Vith,
Hauptstraße 91, 4780 St. Vith;
Tel. 080 /22 86 76;
Fax. 080 /22 65 91
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von 9 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr.
Geschäftsstelle Kelmis,
Kirchstraße 6, 4720 Kelmis;
Tel. 087 /63 11 20;
Fax. 087 /63 11 24;
Öffnungszeiten: mo. von 9 bis 17
Uhr; di. und do. von 9 bis 12 Uhr;
mi. 9 bis 12 und von 13 bis 16 Uhr.
Druckerei GEmediaprint,
Vervierser Straße 97, 4700 Eupen;
Tel.087 /59 13 60;
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hend von 8.30 bis 17.30 Uhr und
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Produktion: Marc Komoth
Grenz-Echo
Mittwoch, 11. Juni 2008 Hier und heute 3
Umfrage der Universität Löwen: Mehr Zuständigkeiten für nördlichen Landesteil / Ipsos: »Einstellungen haben sich radikalisiert«

cä~åÇÉêåW=kìê=åÉìå=mêçòÉåí=ïçääÉå=pé~äíìåÖ
Mehr Kompetenzen ja,
Spaltung nein: Eine
Mehrheit der Flamen
spricht sich laut einer
Studie der Universität
Löwen für den Erhalt des
Föderalstaates aus.
Allerdings wünscht sich fast
die Hälfte der Einwohner aus
dem nördlichen Landesteil
(45,8 Prozent) mehr Zustän-
digkeiten. 20,2 Prozent wollen
einen Status quo, knapp elf
Prozent einen stärkeren Föde-
ralstaat, und sogar 11,4 Pro-
zent zu einem Einheitsstaat zu-
rückkehren.
Die Studie wurde vom 28.
September 2007 bis zum 15.
Januar 2008 durchgeführt.
Insgesamt 1084 Menschen
wurden nach ihrer politischen
Einstellung befragt. Doch auch
unter dem Eindruck zuneh-
mender Spannungen zwischen
Flamen und Wallonen im Er-
hebungszeitraum sprechen
sich nur neun Prozent der Fla-
men für eine Spaltung des Lan-
des aus. Allerdings ist eine
Trendwende im Vergleich zur
letzten Untersuchungsperiode
(1991-2003) festzustellen: Da-
mals bekannten sich rund 50
Prozent der Flamen zum belgi-
schen Staat und fühlten sich
dann erst als Niederländisch-
sprachige. Diesmal sagen 42,3
Prozent, dass sie Flandern dem
Föderalstaat vorziehen.
Regionalisierung des
Arbeitsmarktes
Für die Regionalisierung des
Arbeitsmarktes sprechen sich
unterdessen 53 Prozent aus,
während eine Staatsreform bei
den meisten Bürgern im Nor-
den des Landes keine Priorität
genießt. Von den Befürwor-
tern einer Spaltung des Landes
haben über die Hälfte bei den
letzten Föderalwahlen vor ei-
nem Jahr für die Separatisten-
partei Vlaams Belang ge-
stimmt, lediglich 14,8 Prozent
dagegen für das Kartell
CD&V/N-VA.
Auffallend ist auch, das nur
knapp vier Prozent der Separa-
tisten ein Ende Belgiens wol-
len. Derweil hat sich die Ge-
Trotz aller Unterschiede zwischen ihrem Löwen und dem wallonischen Hahn sprechen sich nur neun Pro-
zent der Flamen für eine Spaltung Belgiens aus.
fühlslage in beiden Landestei-
len ein Jahr nach dem letzten
Urnengang dennoch verän-
dert. »In einem Jahr hat sich
die Bevölkerung Flanderns ra-
dikalisiert, was die Fragen
nach weiterer Autonomie an-
geht. In erster Linie muss man
jetzt ein guter Flame sein. An-
dere Fragen spielen eine unter-
geordnete Rolle, allerdings
auch, weil es der flämischen
Wirtschaft gut geht und die
Region reich ist«, meinte Jean-
Pol Thiebaut, Vizepräsident
des Meinungsforschungsinsti-
tutes Ipsos.
»Um die wirklichen
Probleme kümmern«
»Auf frankophoner Seite hat
sich die Einschätzung der Lage
aber auch radikalisiert, aber in
einer ganz anderen Richtung.
Demnach muss man sich um
die wirklichen Probleme küm-
mern. Soziales, wirtschaftliche
Dinge und Umweltfragen ste-
hen im Mittelpunkt. Anders
gesagt: Im Norden und im Sü-
den spricht man nicht über die
gleichen Dinge, man spricht
nicht die gleiche Sprache. Das
ist schlimm genug«, so Thie-
baut gegenüber der Zeitung
»Le Soir«.
Die Einstellung der Franko-
phonen gegenüber der Haupt-
stadt Brüssel habe sich eben-
falls verändert: »Es gibt dieses
Gefühl bei den Wallonen:
'Brüssel gehört zu uns, nicht zu
den Flamen'.«

Woche der Neuheiten vom 16. bis 21. Juni

Die Woche der Neuheiten.

Da muß man schon stark sein, um zu widerstehen.

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Sie müssen sehr stark sein, wenn Sie dem Platzangebot, der Helligkeit und der Modularität des neuen 308 SW widerstehen möchten.
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4 Hier und heute Mittwoch, 11. Juni 2008

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DAS WETTER IM GRENZ-ECHO www.wni.de

DAS WETTER IN UNSERER REGION AUSSICHTEN EUROPA HEUTE, 11. JUNI 2008 WELTWETTER

Maastricht Maastricht < -15° Agadir sonnig 28°

Aachen Aachen 985
Bangkok Regen 35°
-15°/-10°
Helsinki Dom. Republik Schauer 28°
990
16° 13° Stockholm Jamaica Regen 28°
Lüttich Eupen Lüttich Eupen -10°/-5°
16° 5° Moskau
995
Jerusalem wolkig 22°
7° 6° 1000 -5°/0°
Freitag Johannesburg sonnig 14°
15° 12° 1005 0°/5° Kairo sonnig 34°
London Larnaka sonnig 29°
6° 5° 1030 Berlin 5°/10°
Brüssel Las Palmas sonnig 25°
Malmedy Malmedy Paris 1010
10°/15°
Los Angeles sonnig 32°
1025
Wien Miami Regen 29°
14° 11°
10

16° 5° 15°/20° Nairobi wolkig 20°

10

5° St. Vith 5° St. Vith

Samstag 0 Madrid 20°/25°
New York sonnig 29°
20 20 102
Rom Palma Schauer 22°
Istanbul
Wind in km/h Wind in km/h
25°/30° Rio de Janeiro heiter 25°
Prüm Prüm San Francisco sonnig 26°
HEUTE MORGEN 30°/35°
00
5
Athen 1 Tokio wolkig 23°
1015
VORHERSAGE BIOWETTER Tunis > 35° Venedig Schauer 24°
15° 6° 10

Heute scheint zunächst häufig die Die Wetterlage macht Rheuma- Sonntag INLAND SONNE & MOND WETTERLEXIKON
Sonne. Im Laufe des Tages werden kranken zu schaffen. Sie spüren eine
die Wolken allerdings immer zahl- Verschlimmerung der Schmerzen. Antwerpen wolkig 17° 05:23 14:32 Himmelsblau: Die Farbe des
reicher, es bleibt aber noch über- Wetterfühlige leiden unter Kopf- Arlon heiter 18° 21:48 01:49 Himmels, die so entsteht,
wiegend trocken. Die Luft erwärmt schmerzen. Außerdem werden die Brügge wolkig 16° 18.06. 26.06. 03.07. 10.07. dass der kurzwellige (blaue)
sich bis zum Nachmittag auf 14 bis Atemwege zurzeit belastet, daher Brüssel wolkig 18° BAUERNREGEL Anteil der Sonnenstrahlung
16 Grad. Der Wind weht schwach sollten sich Asthmatiker und Perso- 18° 9° Hasselt wolkig 16° vor allem an Luftmolekülen
aus Nordwest. Nachts sinken die nen mit chronischer Bronchitis heu- Lüttich wolkig 16° Wenn Barnabas bringt Regen, viel stärker gestreut wird, als
Montag
Temperaturen auf 7 bis 5 Grad. te möglichst schonen. Namur wolkig 17° so gibt es viel Traubensegen. der langwellige (rote) Anteil.

I_[i_dZM[d_]\W^h[h5
:Wddm^b[dI_[kdi[h[dL[hi_Y^[hkd]iiY^kjp
Ø}bWYWhj[ÈkdZZWc_j?^h]Wdpf[hidb_Y^[iC[d”
9^Z;V]goZj\kZgh^X]Zgjc\
LZccH^ZbZ]gYVg“WZgl^hhZcbŽX]iZc![gV\ZcH^ZZ^c[VX]>]gZcKZgh^X]Zgjc\hbV`aZg mmm$\eo[hWiikhWdY[i$X[
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6 Hier und heute
Freilassung
ÊqÉìÑäáëÅÜÉë
iáÉÄÉëé~~êÂ
ïáÉÇÉê=îÉêÉáåí
Peter Uwe Schmidt, der zu-
sammen mit Aurore Martin
das »teuflische Liebespaar« bil-
dete, darf die Haftanstalt in
Verviers vorzeitig verlassen,
wie die Nachrichtenagentur
Belga gestern berichtete. Sie
berief sich auf gut unterrichte-
te Kreise. Aurore Martin und
Peter Uwe Schmidt waren Mit-
te November 1997 in Miami
(US-Bundesstaat Florida) fest-
genommen und später nach
Belgien ausgeliefert worden.
Sie wurden 2001 verurteilt,
ihre jeweiligen Ehepartner ge-
tötet zu haben, um die Prämi-
en der Lebensversicherungen
(insgesamt rund 42 Millionen
F) einzukassieren.
Aurore Martin wurde da-
raufhin zu einer Gefängnis-
strafe von 15 Jahren verurteilt,
kam aber im Mai des vergan-
genen Jahres vorzeitig wieder
auf freien Fuß. Seitdem be-
suchte sie immer wieder ihren
Komplizen, dem jetzt ebenfalls
die Freiheit gewährt wird.
Sabena-Pleite
k~ãÉå=ÇÉê
^åÖÉâä~ÖíÉå
ëíÉÜÉå=ÑÉëí
Nachdem die Zeitung »La Libre
Belgique« am Wochenende
meldete, dass die Ermittlungen
um die Sabena-Pleite abge-
schlossen sind und nun eine
Anklageerhebung erfolgen
könne, hat das Blatt »La Der-
nière Heure« am Dienstag die
Namen der neun Angeklagten
veröffentlicht: Pierre Godfroid,
ehemaliger Chef zwischen
1991 und 1996, Paul Reutlin-
ger, von 1996 bis 2000 im glei-
chen Amt, der ehemalige Ge-
neralsekretär Patrick du Bois
sowie die weiteren Mitarbeiter
Jan Ghyssaert, Claude Palme-
ro, Alain Petit, Gery Daeninckx
und Hilde Witters. Wie mehre-
re Zeitungen berichteten, ge-
hört auch Pierre Berger, der
Vorsitzende des Betriebsrevi-
sors KPMG hinzu.
In Rumänien
dÉÑ®äëÅÜíÉ
j~êâÉåé~êÑΩãë
ÄÉëÅÜä~Öå~Üãí
Die rumänische Grenzpolizei
hat rund 21 Tonnen ge-
schmuggeltes Parfüm in einem
türkischen Fernlaster am ru-
mänisch-ungarischen Grenz-
übergang Varsand in der Nacht
zum Dienstag entdeckt. Das
vermutlich illegal hergestellte
Parfüm mit renommierten
Markennamen sollte nach Bel-
gien gelangen, berichtete die
Nachrichtenagentur Mediafax.
Die Fracht sei beschlagnahmt
worden. Seit Anfang des Jah-
res haben rumänische Zöllner
an der westrumänischen Gren-
ze mehrere illegale Transporte
gefälschten Parfüms gestoppt.
KURZ NOTIERT
DHKP-C-Prozess
neu aufgerollt?
Der Prozess gegen sieben
Mitglieder der linksextre-
mistischen DHKP-C wird
möglicherweise neu aufge-
rollt. Wie die Nachrichten-
agentur Belga berichtete,
will der Kassationshof das
Urteil des Antwerpener Be-
rufungsgerichts vom Febru-
ar aufheben, das auf Frei-
spruch plädiert hatte.
Einschätzung von Manpower
h~ìã=åÉìÉ=gçÄë=áå
å®ÅÜëíÉå=jçå~íÉå
Nach Einschätzung der
Personalvermittlungsge-
sellschaft Manpower
werden in den nächsten
drei Monaten in Belgien
nur wenige Jobs geschaf-
fen.
Unter 752 befragten Arbeitge-
bern planen 86 Prozent, wäh-
rend des nächsten Trimesters
keine neuen Arbeitskräfte ein-
zustellen. Neun Prozent wol-
len dagegen zusätzliche Stel-
len schaffen, während zwei
Prozent Arbeitsplätze abbauen
möchten. Die Netto-Arbeits-
marktprognose wird auf sieben
Prozent prognostiziert, dürfte
nach saisonbereinigten Ein-
flüssen aber noch auf fünf Pro-
zent fallen. »Die Aussichten
auf dem Arbeitsmarkt errei-
chen das schwächste Niveau
im dritten Trimester seit dem
Jahr 2003«, meinte Philippe
Lacroix, Direktor von Manpo-
wer Belgiens. Angesichts der
gegenwärtigen Wirtschaftslage
sei dies nicht erstaunlich. »Wie
unsere Ergebnisse zeigen, wol-
len vier von fünf Arbeitgebern
keine Änderungen in den
nächsten drei Jahren.« Die Per-
spektiven fallen in vielen Sek-
toren bescheiden aus, nur dem
Finanzsektor, der Horeca-
Gentechnik: Fortschritte, aber auch Mängel festgestellt
bÅçäç=ÑçêÇÉêí=ïÉáíÉêÉ=j~≈å~ÜãÉå
Anlässlich der Diskussion im
Umweltausschuss des Parla-
ments der Wallonischen Regi-
on hat Ecolo an seinen Stand-
punkt zur Koexistenz von gen-
technisch veränderte Organis-
men (GVO) und traditioneller
bzw. Biolandwirtschaft erin-
nert. Seit den ersten Zulassun-
gen von GVO in Europa hat
sich die Partei nach eigenen
Angaben für eine strenge Ein-
haltung des Vorsorgeprinzips
angesichts der Risiken für Um-
welt und Artenvielfalt einge-
setzt, die durch die unkontrol-
lierte Verbreitung dieser Orga-
nismen verursacht werden
können. Die Verbraucher
wünschten mehrheitlich GVO-
freie Lebensmittel, hieß es in
einer Ecolo-Pressemitteilung.
Die letztens aufgetretene GVO-
Singapur: Karel De Gucht wirbt für belgische Wirtschaft
Außenminister Karel De Gucht
(Open VLD, links) ist zu einem
Staatsbesuch in Singapur ein-
getroffen und hat dort Unterre-
dungen mit seinem Amtskolle-
gen George Yeo geführt. Haupt-
thema der Reise ist die wirt-
schaftliche Zusammenarbeit.
Demnach möchte sich De
Trotz düsterer Aussichten bieten verschiedene Branchen noch
Wachstumspotenziale: Dazu gehört auch der Energiemarkt.
Branche und dem Energie-
markt werden Wachstumspo-
tenziale voraus gesagt.
Manpower ist einer der drei
größten Personaldienstleister
weltweit. Die Zentrale des Un-
ternehmens mit rund 4400
Niederlassungen in 72 Län-
dern befindet sich in Milwau-
kee, Wisconsin. Branchen sind
die Personalvermittlung, Zeit-
Kontaminierung von Tierfutter
und die Entdeckung von nicht
zugelassenen GVO im Henne-
gau seien selbstredende Hin-
weise für die Durchlässigkeit
des aktuellen Kontrollsystems.
Ecolo zeigte sich deshalb er-
freut darüber, dass die Koexis-
tenz von GVO- und GVO-freien
Kulturen in einem klar umris-
senen Rahmen geregelt wer-
den soll. So müssten einerseits
Landwirte, die GVO-Kulturen
anlegen möchten, einen An-
trag stellen, andererseits wer-
den die Kulturbedingungen
kontrolliert und die Verursa-
cher von Kontaminierungs-
schäden bei Dritten müssen für
den Schaden aufkommen.
Dies sei eindeutig ein Schritt
in die richtige Richtung. Ecolo,
u.a. vertreten durch die ostbel-
Gucht für Investitionen aus Sin-
gapur in Belgien stark machen.
Dafür traf er sich auch mit
Wirtschaftsminister Lim Hng
Kiang (rechts). »Wir begrüßen
die guten Beziehungen beider
Staaten«, meinte De Gucht. Be-
sonders positiv wirkten sich die
Anstrengungen für den Antwer-
arbeit und Human-Resources-
Lösungen. Für das dritte Tri-
mester 2008 wurden insge-
samt 55 000 Arbeitgeber in 32
verschiedenen Ländern be-
fragt. In Europa wie auch welt-
weit plant die Mehrheit nicht
mit zusätzlichen Stellen. Auch
die USA dürfte mit Problemen
auf dem Arbeitsmarkt zu
kämpfen haben.
gische Regionalabgeordnete
Monika Dethier-Neumann,
hinterlegte eine Resolution im
Parlament, die die Wallonische
Region auffordert, sich zur
Gentechnik freien Zone zu er-
klären, indem sie die »Charta
von Florenz« unterzeichnet.
Bereits 20 andere europäische
Regionen sind dieser Charta
beigetreten. Allerdings sorgt
Ecolo sich um die dünne Fi-
nanz- und Personaldecke mit
der die Kontrollen durchge-
führt werden sollen.
Die Maßnahmen zur Sen-
kung der Kontaminierungs-
höchstgrenze von 0,9 Prozent
(europäische Regelung) auf
die von den Verbrauchern und
Biolandwirten geforderten 0,1
Prozent seien bisher lediglich
Absichtserklärungen.
pener Hafen aus. Durch die An-
bindung ans Wasser gehört
Belgien zu den vorrangigsten
Wirtschaftspartnern Singapurs
in ganz Europa. Das kleinste
Land in Südostasien ist neben
seiner Wirtschaftskraft auch
für seine kompromisslose
Strafverfolgung bekannt.
Institut für gerichtliche Ausbildung
pÉå~í=ÄÉíÉáäáÖí=oÉÖáçåÉå
ìåÇ=dÉãÉáåëÅÜ~ÑíÉå
Der Senat hat am vergangenen
Donnerstag einen Gesetzesvor-
schlag verabschiedet, der Re-
gionen und Gemeinschaften
ein Mitspracherecht in der
Ausbildung der Magistrate am
Institut für gerichtliche Ausbil-
dung sichert.
Der von CD&V-Senator Hu-
go Vandenberghe eingebrach-
te Vorschlag sieht vor, dass das
Institut für drei Viertel seiner
Kurse auf Universitäten, die
von den Gemeinschaften fi-
nanziert werden, und andere
Behörden, die Berufsausbil-
dung (Forem, VDAB …) ver-
mitteln, zurückgreifen muss.
Der Verwaltungsrat des 2007
per Gesetz gegründeten Insti-
tuts darf dieses Verhältnis
zwar ändern, dabei eine Zwei-
drittelgrenze aber nicht unter-
schreiten. Die Schaffung des
Instituts für gerichtliche Aus-
bildung geht auf eine Initiative
der ehemaligen Justizministe-
rin Laurette Onkelinx (PS) zu-
rück. Das neue Mitsprachege-
Königspaar zu Besuch in Estland
König Albert II. und seine Frau
Paola sind am Dienstag zu ei-
nem dreitägigen Besuch in
Estland eingetroffen. In der
Hauptstadt Tallin werden sie
von einer belgischen Delegati-
on begleitet, die sich aus Aka-
demikern und Wirtschaftsex-
perten zusammensetzt.
DG: »Sammeldekret« vor Verabschiedung
aáÉåëíêÉÅÜíëêÉÑçêã=ÇÉê
iÉÜêÉê=ÑáåÇÉí=cçêíëÉíòìåÖ
Das so genannte Sammelde-
kret, in dem zahlreiche Maß-
nahmen für das Unterrichts-
wesen zusammengefasst wur-
den, steht unmittelbar vor sei-
ner Verabschiedung.
Unterrichtsminister Oliver
Paasch (PJU-PDB) hatte dem
Parlament der Deutschsprachi-
gen Gemeinschaft (PDG) einen
Dekretentwurf unterbreitet.
Mit den angestrebten Ände-
rungen will der Unterrichtsmi-
nister die im Jahre 2006 be-
gonnene Dienstrechtsreform
fortführen, die den Schulen ei-
ne stärkere Autonomie bei Per-
sonalentscheidungen verleiht
und gleichzeitig die Flexibilität
beim Einsatz von Lehrperso-
nen erhöht.
So soll es künftig im Interes-
se der betroffenen Schulen
und Lehrpersonen beispiels-
weise möglich sein, Religions-
lehrer in anderen Schulnetzen
oder -ebenen im Bedarfsfall
vorläufig wieder in den Dienst
einberufen bzw. als Religions-
lehrer wieder beschäftigen zu
Grenz-Echo
Mittwoch, 11. Juni 2008
setz wurde mit den Stimmen
der Mehrheitsparteien (plus
SP.A) gegen die der Oppositi-
on verabschiedet.
Erst nachdem die flämischen
Christdemokraten ihren Wi-
derstand gegen das in ihren
Augen zu »föderale« Institut
aufgegeben hatten und ihm
mit der Verabschiedung des
Vandenberghe-Vorschlags die
Ausführungsbestimmungen in
Richtung Regionen und Ge-
meinschaften umbiegen konn-
ten, steht der tatsächlichen
Gründung des Instituts nichts
mehr im Wege, wenn man von
der zögernden Haltung der As-
sociation Syndicale des Magis-
trats (ASM) Abstand nimmt.
Der gewerkschaftlich organi-
sierte Interessenverband der
Magistrate ist der Meinung,
dass die Politik einen zu gro-
ßen Einfluss auf das Institut
haben wird. Der Gesetzesvor-
schlag muss nun noch in der
Kammer diskutiert und verab-
schiedet werden.
Staatssekretär Olivier Chastel
(MR), der dem Außenminister
beigeordnet ist, nimmt eben-
falls an der Reise teil. Zu Be-
ginn der Visite wurde das Kö-
nigspaar vom estischen Präsi-
denten Toomas Hendrik Ilves
und seiner Frau Evelin emp-
fangen (Foto).
können. Auch der Elternurlaub
soll flexibler gehandhabt wer-
den.
Die bisherige Regelung sieht
vor, dass dieser für vollständi-
ge Monate in Anspruch ge-
nommen werden muss. Dies
führt im Einzelfall jedoch zu
Problemen, wenn der Elternur-
laub etwa im Anschluss an ei-
nen Mutterschaftsurlaub ge-
nommen wird und in die Som-
merferien hineinreicht.
Die Folge: Das Personalmit-
glied wird in den Ferien wäh-
rend eines gewissen Zeitraums
nicht besoldet. Dieser wenig
gerechten und der Motivation
des Personalmitglieds abträgli-
chen Situation soll nun Abhilfe
geschaffen werden.
Eine weitere innovative Re-
gelung betrifft die Personal-
mitglieder im Alter von 55 Jah-
ren. Diese könnten künftig mit
Genehmigung des Schulträ-
gers sowie der Regierung in ei-
ne Stelle ernannt werden und
dies unabhängig von der An-
zahl der offenen Stellen.
Grenz-Echo
Mittwoch, 11. Juni 2008
Nach positiven Erfahrungen in Pilotstädten wird Projekt auf sechs neue Gemeinden ausgedehnt
sçêÄÉìÖìåÖ=îçå=cÉííäÉáÄáÖâÉáíW
sá~ë~åçJmêçÖê~ãã=Ü~í=bêÑçäÖ
 Aus Brüssel berichtet
Gerd Zeimers
Übergewicht und Fettlei-
bigkeit: Eine Volkskrank-
heit greift weiter um
sich - vor allem bei Kin-
dern. An Kampagnen, Ini-
tiativen, Produkten, Diä-
ten usw. fehlt es nicht,
aber ein Wunderheilmit-
tel wurde bisher nicht
gefunden. Es gibt nur ei-
ne Lösung: Die Men-
schen müssen ihre Le-
bensgewohnheiten än-
dern. Und hier setzt das
landesweite Programm
Viasano an, an dem sich
jetzt auch die DG betei-
ligt.
Alle Welt spricht von Fettlei-
bigkeit. Mit gutem Grund, da
sich dieses Phänomen inzwi-
schen von einer Epidemie
(auch wenn die Krankheit
nicht ansteckend ist) zu einer
Pandemie entwickelt hat. Und
Belgien bleibt nicht verschont:
Laut Untersuchungen des Ge-
sundheitsministeriums aus
dem Jahr 2004 leiden 44 Pro-
zent der Erwachsenen in unse-
rem Land an Übergewicht, da-
von 13 Prozent an Fettleibig-
keit. Je nach Alter und Region
sind elf bis 20 Prozent der Kin-
der im Alter zwischen zwei
und 18 Jahren übergewichtig -
also bis zu jedes fünfte Kind.
Äußerst besorgniserregend
aber ist das Tempo, mit dem
die Fettleibigkeit bei Kindern
zunimmt: In nur 20 Jahren hat
sich die Häufigkeit der Fälle
verdoppelt - Tendenz steigend.
Es wird viel über gesunde Er-
nährung, Diäten und Schlank-
heitsmittel geredet. Viel Theo-
rie und noch mehr Initiativen,
die das Blaue vom Himmel
versprechen. Aber DIE Lösung
gibt es nicht, nur eine Ände-
rung der Gewohnheiten kann
helfen. Eigentlich weiß jeder,
was zu tun ist - gesunde Ernäh-
rung und mehr Bewegung -
aber keiner tut, was zu tun ist.
Hier setzt das Programm
HINTERGRUND
fããÉê=ãÉÜê
ΩÄÉêÖÉïáÅÜíáÖÉ
háåÇÉê=áå=ad
Dass in der DG Hand-
lungsbedarf bei der Vor-
beugung von Kinderfett-
leibigkeit und Herzkreis-
laufrisiken besteht, daran
gibt es keinen Zweifel:
Laut Statistiken der Schul-
medizin entwickelt sich
der Body-Mass-Index bei
den Kindern in Ostbelgien
ähnlich wie in anderen
europäischen Ländern
(jährliche Zunahme um
ein Prozent).
Im Schuljahr
2005-2006 wurde folgen-
de Prävalenz an überge-
wichtigen Kindern (Mäd-
chen und Jungen) festge-
stellt:
• Sechsjährige; 13,1%
• Zwölfjährige: 16,2%
• 15-Jährige: 16,5%
»Zusammengerechnet,
liegen diese Zahlen um
1,2 Prozent über den Wer-
ten des Vorjahres«, erklär-
te Gesundheitsminister
Bernd Gentges (PFF).
»Außerdem haben wir
festgestellt, dass das Über-
gewicht mit dem Alter des
Kindes zunimmt.« (gz)
Die Anzahl übergewichtiger Kinder nimmt erschreckend schnell zu.
Viasono an, das im Januar
2007 in zwei Pilotstädten
(Hasselt und Mouscron) getes-
tet wurde und nunmehr auf
sechs weitere Gemeinden aus-
gedehnt wird, so dass insge-
samt 220 000 Bürger in allen
Regionen und Gemeinschaften
des Landes erfasst werden
können, neben den Städten
Jette (Brüssel) und Marche-en-
Famenne befinden sich darun-
ter auch die 43 000 Einwohner
der vier nördlichen Gemein-
den der DG, Eupen, Kelmis,
Lontzen und Raeren, die sich
dem Programm ebenfalls an-
geschlossen haben (siehe un-
DG ergriff Initiative - Gesundheitsminister Bernd Gentges begeistert - Eupens Bürgermeister Elmar Keutgen sehr zufrieden
bìéÉåI=hÉäãáëI=o~ÉêÉå=ìåÇ=içåíòÉå=ã~ÅÜÉå=ãáí
Um sich am Programm Viasa-
no beteiligen zu können, sollte
eine Gemeinde möglichst
mehr als 50 000 Einwohner
zählen. Dadurch wäre jedoch
jede ostbelgische Gemeinde
per se von der Initiative ausge-
schlossen. Wäre..., wenn es
nicht die Deutschsprachige Ge-
meinschaft gäbe.
So war es das Gesundheits-
ministerium der DG, das die
Initiative ergriff, bei dem Pro-
jekt mitzumachen. Vor drei
Monaten wurden die neun Ge-
meinden kontaktiert, doch gin-
gen nur vier positive Antwor-
ten ein: aus Eupen, Kelmis,
Raeren und Lontzen. Und die
fünf Eifelgemeinden? »Wir
hoffen, dass sie bald nachzie-
hen werden, vor allem, wenn
die Ergebnisse in den vier
Nord-Gemeinden genauso
überzeugend sind wie in den
Pilotstädten Hasselt und Mous-
cron«, so Gesundheitsminister
Bernd Gentges (PFF).
»Eine Absage haben wir ei-
gentlich von keiner der Eifel-
gemeinden erhalten«, fügt Mu-
rielle Mendez vom zuständi-
gen Ministerium hin. »Viel-
leicht gehört eine solche Teil-
nahme derzeit nicht zu ihren
Prioritäten, vielleicht wollen
sie zunächst einmal nur ab-
Hier und heute
ten). Viasano, das von Exper-
ten ausgearbeitet wurde, ist
kein theoretisches Blabla über
Ernährung und Bewegung,
sondern - und das ist das Origi-
nelle dieser Initiative - geht di-
rekt auf die Bürger zu, wendet
sich an sie über die lokalen Be-
hörden, spricht sie im Alltag
mit Hilfe von Aktionen und
Projekten in unmittelbarer
Umgebung an. Auf diese Weise
wird schnell die gesamte Dorf-
und Stadtgemeinschaft ange-
sprochen, die - wie die Erfah-
rungen in Hasselt und Mous-
cron belegen - begeistert mit-
machen.
warten und die Entwicklung
von außen beobachten.« Die
Entscheidung, sich an Viasano
zu beteiligen, wurde der DG,
die als Projektträger fungiert
und den Projektleiter für alle
ostbelgischen Gemeinden
stellt, durch die Erfahrungen
der Pilotgemeinden Mouscron
und Hasselt vereinfacht: »Die-
ses Engagement, die erzielten
Leistungen und die Motivation
Nationalkoordinatorin Mireille Roillet überreicht DG-Minister Bernd Gentges (M.) und Eupens Bürgermeis-
ter Elmar Keutgen (r.) die vier Schilder für die ostbelgischen Partnergemeinden des Viasano-Programms.
Zur Vorbeugung von Kinder-
fettleibigkeit und Herzkreis-
lauferkrankungen (in Belgien
die häufigste Todesursache)
will Viasano die Gewohnheiten
und Mentalitäten verändern,
damit die Menschen einen ge-
sünderen Lebensstil an den
Tag legen. Konkret umfasst das
Programm zwei Aspekte: Den
teilnehmenden Städten und
Gemeinden werden von der
nationalen Koordinationsstelle
des Projekts, dem ein Exper-
tenausschuss angeschlossen
ist, die erforderlichen Begleit-
und Kommunikationsinstru-
mente zur Verfügung gestellt;
alsdann arbeiten die lokalen
Akteure selbst Aktionen für ih-
re Bürger aus und verteilen das
je nach vorgeschlagenen The-
men ausgewählte Material.
Das Prinzip ist relativ ein-
fach: In der Gemeinde soll eine
Gruppendynamik ins Rollen
gebracht werden, indem alle
lokalen Akteure mit einbezo-
gen werden: Lehrer, Unterneh-
men, Vereine, Geschäftsleute,
Medien, Ärzte usw. Diese
schlagen der Bevölkerung kon-
krete, bürgernahe und vor al-
lem auch nachhaltige Aktionen
(keine Eintagsfliegen) vor, da-
mit deren Verhalten in Sachen
Ernährung und Bewegung
(Sport) nach und nach verän-
dert wird. Auf diese Weise
werden alle Familienmitglie-
der, vom Kind über die Eltern
bis hin zu den Großeltern, an-
gesprochen.
Bisher konnten nur sechs
weitere Gemeinden für das
Projekt gewonnen werden.
Große Begeisterung scheint
Viasano ja nicht gerade auszu-
lösen. Mireille Roillet, Natio-
nalkoordinatorin des Pro-
gramms, sieht das nicht so:
»Sechs, das ist doch ein schö-
nes Ergebnis für ein solch jun-
ges Projekt. Und darüber hi-
naus laufen bereits Kontakte
mit zehn weiteren Gemeinden.
Der Prozess wird fortgesetzt,
aber das braucht alles seine
Zeit. In Frankreich wurde die-
ses Programm während vier
Jahren in zehn Pilotstädten ge-
testet. Heute machen 167 Ge-
meinden mit.«
haben uns beeindruckt«, sagte
Gentges gestern, als in Brüssel
eine Bilanz der Testphase und
die Ausdehnung des Projekts
auf sechs neue Gemeinden
vorgestellt wurde. »Ich bin
überzeugt, dass das Konzept
von Viasano der richtige Weg
ist, den es zu begehen gilt. Er
passt hundertprozentig in die
Prioritäten, die der Gesund-
heitsbeirat in der DG festgelegt
Viasano-Erfahrungen in Hasselt und Mouscron
tÉåå=ÇÉê=h~êÇáçäçÖÉ=ãáí
ÇÉå=eÉêòé~íáÉåíÉå=àçÖÖíKKK
Tanzen auf dem »Grote
Markt«, Jogging quer durch
die Stadt, Rollerparade, Vertei-
lung von 40 000 Äpfeln, Sport-
kurse usw. Dies sind nur einige
der zahlreichen Initiativen, die
die Stadt Hasselt im Rahmen
ihres Viasano-Programms zur
Vorbeugung von Kinderfettlei-
bigkeit und Herzkreislaufver-
sagen im vergangenen Jahr er-
griffen hat und in diesem Jahr
fortsetzen wird.
Die limburgische Provinz-
hauptstadt mit ihren 70 000
Einwohnern (also ähnlich viele
wie die gesamte DG) konnte
schon vor dem Testprogramm
als Pilotstadt für Viasano auf
eine fünf bis sechs Jahre lange
Erfahrung mit Aktivitäten
rund um Gesundheit, Umwelt,
Mobilität und Ernährung zu-
rückblicken. »Mit Viasano ha-
ben diese Aktivitäten jedoch
einen Gesamtrahmen und eine
Struktur erhalten«, erläuterte
gestern Gesundheitsschöffe
Toon Hermans. Die Organisati-
on liegt in den Händen einer
sechsköpfigen Pilotgruppe un-
ter der Leitung einer Projekt-
koordinatorin. Diesem Team
steht ein Komitee von örtli-
chen Experten (meist Ärzte)
zur Seite.
»Das Viasano-Programm hat
der Stadt Hasselt einen Mehr-
wert eingebracht. Die Bürger
reagieren insgesamt sehr posi-
tiv auf das Angebot und ma-
chen mit«, berichtete ein of-
fensichtlich zufriedener Schöf-
fe. 61,8 Prozent der Einwohner
Hasselts treiben Sport (43 611
Bewegung sowie gesundes und ausgeglichene Ernährung helfen ge-
gen Fettleibigkeit.
hat: gesunde Ernährung, kör-
perliche Aktivitäten und geisti-
ge Gesundheit.«
Für Gentges gab es fünf
Gründe, an dem Projekt teil-
zunehmen: »Da ist zunächst
die globale Herangehensweise,
so dass eine Stigmatisierung
ausgeschlossen wird. Dann die
Mobilisierung der lokalen Ak-
teure und die aktive Beteili-
gung eines jeden. Des Weite-
7
Personen). 36,1 Prozent sind
Mitglied eines der insgesamt
434 Sportvereine.
Ein Blick ins Programm:
• Sportkurse: Aquatraining,
Yoga, Schwimmen, Reiten,
Tennis, Fitness usw.
• Sportlager für Kinder:
Schwimmen, Ballsport, Tur-
nen, Tennis, Squash, Reiten,
Fechten, Radfahren usw.
• Jogging-Pisten, Sport im
Stadtviertel, Ausstellungen,
Verteilung von Schrittzählern,
»Hasselt tanzt«, »Quer durch
Hasselt«, »Rollerparade«.
• Ernährung: Verteilung von
40 000 Äpfeln und einer Info-
Broschüre über gesundes Es-
sen, Diätspezialisten informie-
ren auf dem Wochenmarkt,
Aktionen »Tutti Frutti« und
»Ausgeglichenes Frühstück« in
den Schulen, Konferenzen
über Gesundheit,... Besonders
interessant: Den Herzpatien-
ten eines Krankenhauses wird
ein Jogging über fünf Kilome-
ter angeboten, und ... der Kar-
diologe läuft mit.
»Das Viasano-Programm hat
uns erlaubt, unser bisheriges
Angebot an Initiativen zur Vor-
beugung von Kinderfettleibig-
keit und Herzkreislaufrisiken
auszubauen, eine neue Grup-
pendynamik zu schaffen und
das Zielpublikum auf andere
Weise zu sensibilisieren«, be-
richtete die Gesundheitsschöf-
fin von Mouscron, Brigitte Au-
bert, von ihren Erfahrungswer-
ten. »Die gesamte Bevölkerung
kennt das Programm von Via-
sano.« (gz)
ren wird auf Nachhaltigkeit
und Mentalitätsänderung ge-
setzt. Und schließlich werden
Projekte und Ziele ausgewer-
tet.«
Als Arzt äußerte sich Eupens
Bürgermeister Elmar Keutgen
»sehr zufrieden« über die Ini-
tiative der DG. Als Allgemein-
mediziner sei er auch vorbeu-
gend tätig, allerdings nur se-
kundär. »Wichtig ist, dass die
primäre Vorbeugung gefördert
wird.« Was ihn an Viasano be-
sonders reize, sei, dass alle
Einwohner der Gemeinde ein-
geschlossen werden, und dass
das Ganze in einem globalen,
kohärenten Programm ver-
packt sei. Auch werde die gan-
ze Familie angesprochen. »So
wie die Kinder ihre Eltern zur
korrekten Mülltrennung erzo-
gen haben, könnte das auch
jetzt wieder der Fall sein,
wenn es um gesunde Ernäh-
rung geht«, glaubt Keutgen.
Für die künftigen Aktionen
in Eupen werde er sicherlich
Beispiele aus Mouscron und
Hasselt nachahmen, aber auch
neue Wege gehen. »Einige Ini-
tiativen, wie Tutti Frutti, beste-
hen ja schon bei uns, doch jetzt
geht es darum, zusammenhän-
gende, nachhaltige Projekte zu
unternehmen.« (gz)

8 Hier und heute
Am 10. Juli in Brügge
i~ãÄÉêíò=Ü®äí=^åëéê~ÅÜÉ
òìã=Ñä®ãáëÅÜÉå=cÉáÉêí~Ö
Ministerpräsident Karl-Heinz
Lambertz (SP) wird am 10. Ju-
li im Rahmen eines Festaktes
zum flämischen Feiertag (11.
Juli) im Rathaus von Brügge
eine Rede halten. Lambertz
folgt der Einladung von Sena-
tor Pol Van Den Driessche
(CD&V), der auch Vorsitzen-
der des 11. Juli-Komitees von
Brügge ist. »Genau wie Flan-
dern möchte auch die Deutsch-
sprachige Gemeinschaft mehr
Kompetenzen erhalten«, be-
gründete Van Den Driessche
Neue Fahrpläne ab kommenden Sonntag
dÉïÉêâëÅÜ~ÑíÉå=ëíáããÉå
^ÄâçããÉå=ãáí=_~Üå=òì
Die Gewerkschaften haben
den Plänen zu einem neuen
Tarifabkommen mit der Direk-
tion der belgischen Eisenbahn
(SNCB) zugestimmt. Der neue
Entwurf wurde allerdings nur
von der Hälfte der Beschäftig-
ten gut geheißen.
Sowohl die sozialistische als
auch die christliche Gewerk-
schaft betonten, man werde
die Ausführung der neuen Be-
Die Zufriedenheit mit der Post ist zurückgegangen.
Unternehmen: »Dienstleistungen sehr gut«
hìåÇÉå=ìåòìÑêáÉÇÉåÉê=ãáí
ÇÉê=ÄÉäÖáëÅÜÉå=mçëí
Zum ersten Mal seit 2003 ist
die Zufriedenheit der privaten
Postkunden zurückgegangen.
Während in Unternehmen der
Zufriedenheitsgrad von 82 auf
83 Prozent gestiegen ist, ist er
bei Privatleuten von 82 Pro-
zent im Jahre 2006 auf 80 Pro-
zent im vergangenen Jahr
2007 gesunken, berichten ver-
schiedene Zeitungen. Für den
Sprecher der Post, Fred Lens,
ist diese Entwicklung nicht
entscheidend. Der Zufrieden-
heitsgrad sei in den letzten
Jahren sehr stabil geblieben.
Eine genauere Analyse der Sta-
tistiken habe ergeben, dass nur
Überbelastung in Krankenhäusern
^ëëáëíÉåò®êòíÉW=jáåáëíÉêáå
âΩåÇáÖí=j~≈å~ÜãÉå=~å
Gesundheitsministerin Lauret-
te Onkelinx (PS) hat die Situa-
tion der Assistenzärzte, die in
Krankenhäusern völlig über-
lastet sind, als »sehr problema-
tisch, verbunden mit unein-
schätzbaren Folgen« einge-
stuft.
Vergangene Woche hatte -
wie berichtet - die Vereinigung
der Assistenzärzte (ADDMF)
die seit Jahren bekannten Ar-
beitsbedingungen der Fach-
arztanwärter in den Kranken-
häusern angeprangert und,
falls sich nicht rasch etwas än-
dere, mit rechtlichen Schritten
gedroht. Berichtet wurde von
Fällen, wo Assistenzärzte mehr
als 30 Stunden ohne Unterbre-
chung in einem Operationssaal
arbeiten oder mehr als 80
Stunden nonstop im Kranken-
die Einladung. Wie es hieß,
wird der Eupener Regierungs-
chef seine Rede auf Deutsch
und auf Flämisch halten.
»Die DG hat genug von der
Solidarität mit den Wallonen.
Sie strebt nach mehr Zustän-
digkeiten. Im Moment muss sie
aber ihren Blick zu sehr Rich-
tung Namur oder Brüssel rich-
ten«. Das Komitee begeht in
diesem Jahr sein 40-jähriges
Bestehen. Geplant ist ein bun-
tes Programm mit Auftritten
verschiedener Kleinkünstler.
stimmungen, die u. a. Lohner-
höhungen vorsehen, kritisch
überwachen. Unterdessen
wird die SNCB einige Fahrplä-
ne ab kommenden Sonntag
umstellen.
Betroffen sind zahlreiche Re-
gionalstrecken, so auch die
Verbindung zwischen Gouvy
und Lüttich. Nähere Informa-
tionen auf der Homepage un-
ter www.sncb.be.
in ganz bestimmten Bereichen
die Unzufriedenheit der Kun-
den zugenommen habe. Ob-
jektiv betrachtet seien die
Dienstleistungen gut. Immer
öfter werde die Post bereits am
Tag nach dem Versenden beim
Empfänger abgeliefert. Die Zu-
friedenheit mit dem Versand
von Einschreibebriefen sei
zwar gesunken (von 84 auf 79
Prozent), doch sei dies auf die
Einführung der »points poste«
(alternative Verkaufsstellen)
zurückzuführen, die es den
Kunden nicht länger erlaube,
ihr gewohntes Postamt aufzu-
suchen.
haus bleiben müssen. Dabei
dürfen Ärzte nach einem Ge-
setz aus dem Jahr 1999 nicht
mehr als neun Stunden an ei-
nem Stück und höchstens 48
Stunden pro Woche arbeiten.
Daraufhin wurde Ministerin
Onkelinx von mehreren Kam-
merabgeordneten um eine
Stellungnahme zu dieser Pro-
blematik gebeten. Sie hofft,
dass rasch eine Lösung gefun-
den wird. Sie werde eine Reihe
von Maßnahmen im Rahmen
des Haushalts 2009 vorschla-
gen. Die unhaltbare Situation
der Assistenzärzte entstehe,
wenn bestimmte Krankenhäu-
ser Probleme haben, ihre Be-
reitschaftsdienste zu besetzen.
Ein weiteres Problem sei die
fehlende Kontrolle, so Onke-
linx. (gz/belga)
Bis zu 20 000 Menschen kamen am Dienstag in Mons zu einer Protestkundgebung zusammen.
Gewerkschaften: Gestern in Ostflandern und Hennegau / UPTR streikt am 18. Juni in Brüssel
mêçíÉëíÉ=ÖÉÜÉå=ïÉáíÉê
Die Proteste von Ge-
werkschaften gegen die
Verteuerung der Lebens-
haltungskosten und die
damit verbundene sin-
kende Kaufkraft sind am
Dienstag im ganzen Land
weitergegangen.
Schwerpunkte waren die Pro-
vinzen Ostflandern und Hen-
negau. Zu einer Kundgebung
in Mons, der Hauptstadt der
Provinz Hennegau, kamen laut
Polizeiangaben knapp 20 000
Menschen zusammen. Teilneh-
mer reisten per Zug aus dem
ganzen Land an und sorgten
zum Teil für ausgelassene
Stimmung im Zentrum der
Stadt. Abgesehen von einigen
Eierwerfern blieben die Protes-
te allesamt friedlich, wie die
Polizei mitteilte.
Blockaden
Bereits zuvor kam es wie am
Montag in Lüttich und Antwer-
pen auch wieder zu Blocka-
den, wie in Villers-le-Bouillet
bei Lüttich, wo etwa 30 Be-
schäftigte das Verteilungszen-
trum der Supermarktkette In-
termarché absperrten. In Ost-
flandern wurde der öffentliche
Nahverkehr durch die Protest-
aktionen beeinträchtigt. Öf-
fentliche Unternehmen wur-
den allerdings ausgelassen.
Wie es weiter hieß, tritt am
heutigen Mittwoch das Perso-
nal der Abfallgesellschaft Sita
in den Streik, so dass es dort in
mehreren Gemeinden Proble-
me bei der Müllabholung ge-
ben dürfte.
Die Protestaktionen »wan-
dern« bis zum Ende der Woche
durch ganz Belgien: Am heuti-
gen Mittwoch werden bis zu
3000 Menschen in Namur er-
wartet. Sie sollen sich vor dem
Sitz des Stromversorgers Elect-
Menschen für Menschen-Schulbauprojekt wird durch Gemeindewette unterstützt
ÊtÉííÉåI=Ç~ëëKKKÂ=ä®ìÑí=áå=ÇÉê=ad=ïÉáíÉê
In Äthiopien hat mehr als die
Hälfte der Kinder keine Chan-
ce, eine Schule zu besuchen.
Viele Eltern können sich nicht
einmal die wenigen Cent für
das Schulgeld und die Bücher
leisten. Es gibt ganze Landstri-
che, in denen keine einzige
Schule existiert.
Die wenigen bestehenden
sind oft nur Baracken, in de-
nen sich bis zu 100 Kinder auf
dem nackten Lehmboden
drängen. Ein vernünftiger Un-
terricht ist hier nicht möglich.
Trotzdem nehmen viele Kinder
täglich stundenlange Fußmär-
sche auf sich, um dorthin zu
gelangen.
Doch ohne Bildung haben
die Kinder keine Chance, dem
Elend zu entkommen und le-
ben später - wie die Generati-
on ihrer Eltern - als Bauern
von der Hand in den Mund,
immer abhängig von der
rabel versammeln. Der Protest-
zug wird anschließend auch
Richtung Regionalparlament
ziehen. Vertreter sollen zur
Mittagszeit mit dem walloni-
schen Ministerpräsidenten Ru-
dy Demotte (PS) zusammen-
treffen.
Auch hier soll es zu Proble-
men im öffentlichen Nahver-
kehr kommen. Sogar die Aus-
Die Proteste der Gewerkschaften werden bis zum Ende der Woche
fortgeführt. Nach Mons am Dienstag (Foto) finden heute Aktionen in
Namur und Arlon statt.
nächsten Ernte. Menschen für
Menschen, Karlheinz Böhms
Äthiopienhilfe, setzt sich dafür
ein, die Lücken im Bildungs-
system zu schließen, wo sie am
größten sind.
Besonders in bitterarmen,
entlegenen Regionen, die bis-
her durch fehlende Infrastruk-
tur von jeder Entwicklung ab-
geschnitten waren, errichtet
Menschen für Menschen
Schulkomplexe mit Klassen-
räumen, die mit Lehr- und
Lernmaterial ausgestattet wer-
den.
Diese Schulen ermöglichen
Generationen junger Men-
schen den Weg in eine hoff-
nungsvollere Zukunft. Mit dem
Programm »ABC 2015« hat
sich Menschen für Menschen
große Ziele gesetzt. Durch den
Bau von Grund- und Mittel-
schulen soll die Grundlage ge-
schaffen werden, um hundert-
lieferung der Post könnte in
der Region beeinträchtigt wer-
den. Bis zu 1500 Demonstran-
ten werden heute schließlich
in Arlon (Provinz Luxemburg)
erwartet. Gegen Mittag soll in
der Altstadt auf dem Leopold-
Platz eine Kundgebung statt-
finden. Ende der Woche finden
weitere Aktionen im Zentrum
Belgiens statt, so in der Haupt-
tausenden Kindern eine Schul-
bildung zu ermöglichen. In
Abendkursen werden dort
auch Erwachsene lernen kön-
nen. Menschen für Menschen-
Belgien unterstützt dieses Pro-
gramm durch den Neubau der
»Silima Lower Primary School«
im zentraläthiopischen Dogol-
lo, der mit Mitteln ausschließ-
lich aus der belgischen Bevöl-
kerung finanziert wird.
Der Bau dieser Schule wird
mehr als 800 Schülern die
Möglichkeit bieten, unter men-
schenwürdigen Verhältnissen
einem geregelten Unterricht
nachzugehen. Zur Verwirkli-
chung dieses Vorhabens wer-
den ca. 150 000 Euro benötigt.
Die Einnahmen aus der Aktion
»Gemeindewette«, in der jeder
der neun Bürgermeister der
Gemeinden der Deutschspra-
chigen Gemeinschaft mit Karl-
heinz Böhm gewettet hat: »Ich
Grenz-Echo
Mittwoch, 11. Juni 2008
stadt Brüssel sowie in den Pro-
vinzen Flämisch-Brabant und
Wallonisch-Brabant.
Zu den Hauptforderungen
der Gewerkschaften gehören
die Anhebung der unteren Ein-
kommensgrenzen, ein Anglei-
chen von Löhnen und Gehäl-
tern zwischen Frauen und
Männern, eine Steuerreform
sowie eine dauerhafte Kopp-
lung von Lohnerhöhungen und
Index. Unterdessen hat die
Vereinigung der Straßentrans-
portunternehmer (Union des
transporteurs routiers, UPTR)
den Brüsseler Bürgermeister
um die Erlaubnis gebeten, in
den kommenden Wochen eine
Protestkundgebung organisie-
ren zu dürfen.
Protest in Brüssel
Der 18. Juni wurde als Stich-
tag festgelegt. Dabei soll gegen
die hohen Dieselpreise protes-
tiert und mit Lastwagen die
Stadt blockiert oder sogar lan-
desweit ein Streik ausgerufen
werden. Sollte es zu einem Na-
tionalstreik kommen, könnte
sich dieser über mehrere Tage
hinausziehen, erklärte der
UPTR-Generalsekretär, Micha-
el Reul, gegenüber verschiede-
nen Tageszeitungen. Von dem
Brüsseler Bürgermeister Thie-
lemans hat Reul noch keine
Antwort erhalten. Man warte
auf dessen Reaktion und Be-
dingungen, erklärte der Gene-
ralsekretär zusätzlich in der
Wirtschafts- und Finanzzei-
tung »L'Echo«.
Mit dem Streik will UPTR die
Regierung wachrütteln. Die
»Fédération royale belge des
transporteurs« (Febetra) will
unterdessen von einem Streik
nichts wissen. Dieser Verband
wartet noch auf ein Treffen mit
den zuständigen Ministerkabi-
netten in den nächsten Tagen
ab.
wette, dass mindestens jeder
dritte Einwohner meiner Ge-
meinde bereit ist, mindestens
einen Euro für die Äthiopien-
hilfe zu spenden«, werden in
den Neubau dieser Schule in-
vestiert.
Die Aktion läuft noch bis
zum 30. September. Um die
Wette zu gewinnen, muss auf
DG-Ebene ein Betrag von min-
destens 24 123 Euro auf das
Spendenkonto von Menschen
für Menschen-Belgien einge-
zahlt werden. Für Spenden ab
30,- € wird eine Spendenbe-
scheinigung ausgestellt, die
steuerlich absetzbar ist.
Menschen für Menschen-Bel-
gien, Major-Long-Straße 28,
4780 St.Vith;
info@menschenfuermen-
schen.be; Spendenkonto:
731-7654321-26
Grenz-Echo
Mittwoch, 11. Juni 2008 Eupener Land 9
Während eines Monats Letzte Anmeldefrist Aufmerksames Publikum erlebte nicht alltägliches Konzert

^Ä=jçåí~Ö=^ãéÉä
~å=eÉêÄÉëíÜ~äÉê
píê~≈É
 Eupen
Die Straßenarbeiten auf der
Herbesthaler Straße neigen
sich dem Ende zu (wir berich-
teten). Um das letzte Teilstück
im Kreuzungsbereich mit der
Hochstraße fertigstellen zu
können, müssen ab Montag,
dem 16. Juni, um 8 Uhr, für
die Dauer von etwa einem Mo-
nat wiederum Baustellenam-
peln zur Verkehrsregelung auf-
gestellt werden.
Da es zu Verkehrsbehinde-
rungen kommen kann, bittet
die Polizei um vorsichtige und
angepasste Fahrweise im Bau-
stellenbereich.
Französische Schule
fåÑç~ÄÉåÇ=~ã
cêÉáí~Ö
 Eupen
píìÇáÉåêÉáëÉ=ÇÉê
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lëíÑêáÉëä~åÇ
 Eupen
Vom 6. bis zum 9. Oktober
reist die Frauenliga nach Ost-
friesland und ans Wattenmeer.
Der Preis für die Reise beträgt
345 € für Mitglieder und für
Nicht-Mitglieder 395 € - alles
inklusive (Busfahrt, Hotel mit
Vollpension, Eintrittspreise,
Überfahrt mit der Fähre und
Versicherung). Der Einzelzim-
merzuschlag beläuft sich auf
45 €.
Die allerletzte Anmeldefrist
ist wegen Bus- und Hotelreser-
vierung der Montag, 30. Juni.
Informationen und Anmel-
dungen bei der Frauenliga, je-
weils dienstags - und donners-
tags vormittags unter der Tele-
fonnummer 087/55 54 18
oder E-Mail: frauenliga@sky-
net.be .
Kfz-Prüfstelle
cê~åÅÉëÅ~=páãçåÉ=åìíòí=ãáí
áÜêÉã=qêáç=àÉÇÉ=píáäêáÅÜíìåÖ
 Eupen
»Genau die Musik, die
man an einem Sonntag-
nachmittag genießen
mag«, meinten Zuhörer
auf der Klötzerbahn.
Nicht gerade ein riesi-
ges, aber ein sehr auf-
merksames Publikum
fand das Francesca Si-
mone Trio bei seinem
Summer in the City Kon-
zert am vergangenen
Sonntag.
Mal horchten die Jazzfans auf,
mal diejenigen, die eher auf
folkloristische Weisen oder auf
Weltmusik stehen. Gerade
wähnte man sich im tiefsten
Sizilien - ein Musikstück wei-
ter, und schon wippte der Fuß

Die Städtische Schule für fran-

zösischsprachige Kinder in Eu-
pen lädt Eltern, deren Kinder
am 1. September eingeschult
werden sollen, zu einem Infor-
mationsabend ein. Dieser fin-
det am Freitag, dem 13. Juni,
um 20 Uhr im Esssaal der Pri-
marschule, Bergkapellstraße
10 statt.
Den Eltern werden Informa-
tionen bezüglich der schuli-
schen Zielsetzung, insbesonde-
re im ersten Zyklus (1. und 2.
Schuljahr) vermittelt. Zudem
geben die Lehrer Auskunft,
und die Klassenräume können
besichtigt werden.
bêÑçäÖäçëÉ
Êm~åòÉêâå~ÅâÉêÂ
 Eupen
In der Nacht zum Dienstag ver-
schafften sich bisher unbe-
kannte Täter Zugang zur Kraft-
fahrzeugprüfstelle an der Ver-
vierser Straße in Eupen. In den
Büroräumen machten sie sich
an einem Tresor zu schaffen.
Der Versuch, diesen aufzubre-
chen, misslang jedoch.
Auf ihrer Flucht ließen sie ei-
nen Vorschlaghammer und
Schraubenzieher am Tatort zu-
rück.
im Salsarhythmus. Sich auf ei-
ne Stilrichtung beschränken,
das gibt es bei Francesca Simo-
ne nicht. »Die Regel ist, keine
Regel zu haben«, erzählt sie
während der kurzen Pause.
»Wir nutzen jede Stilrichtung.«
Gitarrist Robert Mensebach
liebt brasilianische Musik.
Francesca Simone liebt Folklo-
re, und sie liebt es, zu improvi-
sieren. Percussionist Christoph
Hillmann ist auf alles vorberei-
tet, hat unter anderem eine
Udu und eine Dholak aus In-
dien und eine Kalimba aus
Afrika dabei.
»Schlager verwurschten« ist
auch eine Spezialität von Fran-
Geschichten und vielseitige Musik bot während zwei Stunden das Francesca Simone Trio.
cesca Simone, die in Köln Mu-
sik studiert hat und neben ih-
rem Profidasein als Musikerin
auch Musik unterrichtet. »Ver-
wurschten«, das heißt bei ihr
mal witziger machen, mal ori-
gineller. »Volare, cantare«
klingt leicht und romantisch.
Vorher erzählt Francesca eine
Geschichte dazu, vom Fliegen
in Richtung Sonne. »Da oben
spielt eine schöne Melodie, nur
für mich.« Der Oldie »Azzuro“
klingt ganz anders als bei
Adriano Celentano. »Das Lied
erzählt von der Langeweile ei-
nes Sommers auf dem Land«,
erklärt Francesca. Diese Atmo-
sphäre lässt sie in ihrer Azzu-
ro-Version das Publikum spü-
ren.
Mal entfaltet die Deutsch-
Italienerin voll ihr Tempera-
ment, mal wird sie ganz leise,
vor allem dann, wenn es um
Balladen mit Texten aus dem
Mittelalter geht. »Mein Vater
hat mir ein Buch mit diesen al-
ten Texten geschenkt«, erzählt
sie. Darin fand sie Spottverse,
Poesie, anrührende Geschich-
ten und hat die Musik dazu ge-
schrieben. So erzählt eine Bal-
lade von einem jungen Mann,
der eine wunderschöne Frau
am Brunnen sieht, sich ver-
liebt, und beginnt von der un-
erfüllbaren Liebe zu träumen.
Geschichten und vielseitige
Musik zwei Stunden lang. Ein
Konzert, das in Eupen seine
Freunde fand. (elb)

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 Grenz-Echo
10 Eupener Land Mittwoch, 11. Juni 2008

Neue Ausstellung im BRF-Funkhaus bis Ende Juli - Zwei Grenzregionen schlossen Freundschaft

qÉáäÉ=çëíÇÉìíëÅÜÉê
hìåëíë~ããäìåÖ=áå=ÇÉê=ad
 Eupen
Von Caroline Conrads
Am Sonntag ist im BRF-
Funkhaus die Ausstel-
Das Durchschnittsalter der Mitglieder der Eupener Drumband beträgt lung »Querschnitt aus
zehn bis 16 Jahre. der Kunstsammlung des
Landkreises Oder-Spree
1973 bis 1997« eröffnet
Am Samstag bei »Summer in the City« worden, die einen Bei-

aêìã=C=mÉêÅìëëáçå
~å=ÇÉê=hä∏íòÉêÄ~Üå
 Eupen
Trommelwirbel aus Eupen und
aus Kettenis begleitet am kom-
menden Samstag die Teilneh-
mer des Fangruppentreffens,
das die »Pandas«, der offizielle
Fanclub der AS Eupen, organi-
sieren.
Eupen ist zum ersten Mal
das Mekka aller Fußballsup-
porter aus dem ganzen Land.
Die Veranstalter sind zuver-
sichtlich, dass zahlreiche An-
hänger von rund fünfzehn
Clubs am 14. Juni den Weg in
die Weserstadt finden werden.
Um 13.30 Uhr ab Kehrweg
setzt sich der Festzug, begleitet
von der Drumband Kettenis,
Richtung Stadtzentrum in Be-
wegung. Über Kaperberg, Gos-
pertstraße, Klötzerbahn, Kirch-
und Klosterstraße steuern die
Besucher das Rathaus an, wo
sie vom Gemeindekollegium
empfangen werden. Auf die
Teilnehmer wartet anschlie-
ßend ein touristisches Pro-
gramm.
Die Fans exzellenter Marsch-
und Showmusik kommen im
Nachmittag auf ihre Kosten,
denn um 14.30 Uhr gibt die
Ketteniser Band, die kürzlich
einen weiteren internationalen
Preis errungen hat und sich für
Film- und Diskussionsabend bei der Lupe
Ê_êìÇÉê=pçååÉI
trag zur jahrelangen
freundschaftlichen Zu-
sammenarbeit des Land-
kreises Oder-Spree und
der DG leisten soll.
die beiden nächsten Jahre Die seit über 15 Jahren andau-
»Kampioen der Lage Landen« ernde freundschaftliche Zu-
nennen darf, an der Klötzer- sammenarbeit zwischen dem
bahn eine ca. halbstündige ostdeutschen Landkreis Oder-
Kostprobe ihres Könnens. Die Spree und der Deutschsprachi-
Ketteniser unter der Leitung gen Gemeinschaft Belgiens be-
von Tambourmajor Freddy gann 1991 mit dem Zusam-
Betsch begeistern das Publi- mentreffen von Dr. Ilona We-
kum immer wieder durch ser, der stellvertretenden
Showeinlagen. Landrätin des Landkreises Ei- Dr. Ilona Weser, stellvertretende Stadträtin des Landkreises Oder-Spree, führte die Anwesenden durch
International zwar noch senhüttenstadt, welcher seit die Ausstellung. Im Hintergrund die Werke »Fisch« von Janusz Akermann (links) und »Telefonzelle« von
nicht so gefragt wie ihre Kolle- 1993 zum Landkreis Oder- Matthias Steier (rechts).
gen aus Kettenis, dafür aber Spree gehört, und Dieter Clad-
nicht minder begeistert bei der ders, der im Ministerium der
Sache sind die Kinder und Ju- DG tätig und kürzlich mit der
gendlichen der Drum & Per- »Europa-Urkunde des Landes
cussion Band der Kgl. Harmo- Brandenburg« geehrt worden
nie St. Joseph Eupen. Diese ist.
Formation unter der Leitung
von Ulla Rauw besteht immer- Chemie stimmte
hin auch schon seit 1979 und
zeichnet sich durch ihre exzel- Auf Anhieb habe die Chemie
lente Jugendarbeit aus. Neben gestimmt, so Dr. Weser in ihrer
Auftritten in den Beneluxlän- Ansprache. »Wir haben so viele
dern und in Frankreich unter- Parallelen zwischen der
nehmen die ca. dreißig Mit- Deutschsprachigen Gemein-
glieder auch regelmäßig Fahr- schaft Belgiens und dem da-
radtouren und Wanderungen. maligen Landkreis Eisenhüt-
Am Samstag um 16 Uhr, tenstadt und jetzigen Land-
ebenfalls an der Klötzerbahn, kreis Oder-Spree entdeckt,
zeigen die Eupener Trommler, dass es gar nicht anders ging,
was sie drauf haben. Zum Aus- als daraus eine freundschaftli-
klang begleitet die Drumband che Zusammenarbeit zu entwi-
der Eupener Juppen gegen ckeln.« Blick auf die Gäste, die der Vernissage beiwohnten.
17 Uhr die Fußballfans vom Beide Regionen seien Grenz-
Marktplatz zum Capitol an der regionen und besäßen eine be- nie dazu gekommen, so Lam- Künstlerpleinairs der Jahre Juli 2008 das BRF-Funkhaus.
Neustraße. merkenswerte Flora und Fau- bertz. 1991 bis 1997 im Landkreis »Die Exponate sind von ganz
na, beide Administrationen Zur Eröffnung der Ausstel- Oder-Spree und solche, die besonderer Qualität«, versi-
setzten sich sehr für den Na- lung trug neben den Rednern, zwischen 1973 und 1989 ange- cherte Hans Engels, der Direk-
turschutz ein und müssten sich Dr. Ilona Weser, Karl-Heinz kauft worden sind. tor des BRF. »Hier wird private
damals wie heute mit militäri- Lambertz und Hans Engels, Letztere stammen unter an- Kunst zur öffentlichen.«
schen Hinterlassenschaften
auseinandersetzen, lauten We-
der Eisenhüttenstädter Tanz-
verein »Fire and Flame« bei.
derem von Künstlern wie Sieg-
fried Korth, Sepp Wormser, Jo-
Denn alle Werke sind Eigen-
tum des Landkreises. »Die

pÅÜïÉëíÉê=jçåÇÂ
 Eupen
Die Lupe zeigt am Sonntag,
dem 15. Juni, um 20 Uhr in ih-
ren Räumen, Neustraße 93 in
Eupen, das cineastische Meis-
terwerk »Bruder Sonne,
Schwester Mond« von Franco
Zeffirelli.
Der Film, der mit der ein-
fühlsamen Musik von Donovan
untermalt ist, beschreibt die
frühen Jahre des Franz von As-
sisi, der auf die Reichtümer
seiner Familie und ein beque-
UNTEN LINKS
mes Leben verzichtet, um im
spirituellen Einklang mit der
Natur zu leben. Die Widersa-
gung aller weltlichen Güter
machte den Heiligen Franzis-
kus zum ersten »Aussteiger«
der Geschichte...
Das Werk dürfte sich gut für
einen anschließenden Aus-
tausch eignen. Anmeldung
spätestens bis Samstagmittag,
14. Juni, unter der Telefon-
nummer 087/55 27 19 (mit
Anrufbeantworter). Eintritt: 3
Euro.
ser zufolge einige der Gemein-
samkeiten.
Auch Ministerpräsident Karl-
Heinz Lambertz hält hohe Stü-
cke auf die Kooperation und
sieht diese als »lebendig ge-
wordene Möglichkeit, Kontak-
te zwischen Menschen zu kon-
kretisieren«.
Ohne den Wegfall des Eiser-
nen Vorhangs, der die virtuelle
Grenze zwischen Ost- und
Westblock zur Zeit des Kalten
Krieges und somit auch zwi-
schen Ost- und Westdeutsch-
land darstellte, wäre es wohl
Dessen Showtanzgruppe lo-
ckerte mit vier auf den Anlass
abgestimmten Tänzen die Ma-
tinee auf. »Das Ensemble ist
ein bekannter und erfolgrei-
cher Verein, der seit Jahren in
der Kulturszene des Landkrei-
ses Oder-Spree fest etabliert
ist«, erläutert Dr. Ilona Weser.
Die Ausstellung, die außer-
dem das Pendant zur Ausstel-
lung der Deutschsprachigen
Gemeinschaft im März 2006
im Städtischen Museum Eisen-
hüttenstadt darstellt, zeigt ei-
ne Auswahl von Bildern der
hannes Hansky und Matthias
Steier. Zuletzt führte Dr. Ilona
Weser die Anwesenden durch
die Ausstellung und erläuterte
Bedeutung und Besonderhei-
ten der Exponate. »Jedes der
Werke hat eine ganz eigene
Geschichte, und glauben Sie
mir, jedes von ihnen hat auch
ein Stück Geschichte geschrie-
ben im kulturellen Leben des
Landkreises Oder-Spree.«
Insgesamt 46 Kunstwerke,
deren Materialien von Öl über
Gouache bis hin zum Lack-
schliff reichen, zieren bis Ende
Künstler erhalten einen drei-
wöchigen Aufenthalt bei uns,
Bewirtung und Wohnen inklu-
sive. Zudem erhalten sie noch
Materialien. Dafür überlassen
sie dem Landkreis ihre Bilder«,
erklärt Weser.
Zwischen den Zeilen
Eines ihrer Lieblingswerke
sei »Fisch« von Janusz Aker-
mann, denn sie habe es in der
Entstehung gesehen und sei
imponiert von der Arbeitswei-
se des Künstlers. Zudem sei sie
auch eine Verehrerin von Mat-
thias Steier, dessen Werke »Te-
lefonzelle«, »Die Lesende« und
»Landschaft mit Traktor« eben-
falls in der Ausstellung zu se-
hen sind. »Bei der Kunst der
ehemaligen Deutschen Demo-

aáÉ=táÉÇÉêÖÉÄìêí=ÇÉë
_∏âÉäÄÉêÖJpí~Çáçåë
Am Freitag fand im Nordpark,
dem neuen Fußballstadion in
Mönchengladbach, ein Kon-
zert von Herbert Grönemeyer
statt.
Auch Teile der Raerener
Crème de la Crème wollten
sich dieses kulturelle Event na-
türlich nicht entgehen lassen.
Wie immer mussten der be-
kannte Raerener Anwalt mit
persönlichen »Connections« zu
eingefleischten Borussenfans
sowie der selbst ernannte Fuß-
ballexperte und langjährige
Jugendpräsident des RFC Rae-
ren noch bis zur letzten Minute
an ihren Karrieren feilen, be-
vor sie sich selbstbewusst mit
ihren Gattinnen, bewaffnet mit
einem Hightechnavi, auf den
Weg ins entfernte Mönchen-
gladbach machten.
Raerens Stahlbaron freute
sich, die Stahlkonstruktion des
neuen Stadions in Augen-
schein nehmen zu können. Sei-
nen Augen traute er jedoch
nicht, als die süße Navistimme
flüsterte: »Ziel erreicht!« Kein
Stadion weit und breit! Nur
Wiese, sind wir denn nicht ge-
scheit?!
Liebe Fußballbanausen, lasst
euch sagen: Der Nordpark
steht schon seit vier Jahren -
und dies nicht mehr auf dem
Bökelberg!
kratischen Republik ist es wie
bei der Literatur. Manchmal
muss man einfach zwischen
den Zeilen lesen«, sagt sie über
seine Bilder.
»Die Zusammenarbeit be-
deutet mir persönlich sehr
viel«, erzählt Dr. Ilona Weser.
»Man kann sich immer auf den
anderen verlassen und viel
voneinander lernen. Zudem
finde ich es sehr schön, dass
die Freundschaft von der Ver-
waltungsebene inzwischen auf
die menschliche Ebene trans-
portiert worden ist.«
»Querschnitt aus der Kunst-
sammlung des Landkreises
Oder-Spree 1973 bis 1997«
dauert bis zum 31. Juli, wo-
chentags von 9 bis 17 Uhr im
Die Tänzerinnen von »Fire and Flame« bei einem langsamen Walzer. BRF-Funkhaus, Kehrweg.
Grenz-Echo
Mittwoch, 11. Juni 2008
Keine Beanstandungen gab es seitens der Gemeinde bei der Abnahme der Infrastrukturarbeiten. Das Fo-
to zeigt (v.l.n.r.) Bauschöffe Bodo Lux, den Leiter des Raerener Tiefbauamtes, Curt Zester, Gemeindese-
kretär Bernd Lentz, Bürgermeister Hans-Dieter Laschet, Bauunternehmer Christian Maraite und Architekt
Hermann Radermacher.
17 Grundstücke im mittleren Wohnungsbau, sieben für den freien Markt - Nach dem Sommer könnte Bautätigkeit anlaufen
m~êòÉääáÉêìåÖ=Ê^ã=håáééÂ=êÉáÑ=ÑΩê=e®ìëäÉÄ~ìÉê
 Raeren
Von Werner Keutgen
Der Weg für die Errich-
tung von 24 freistehen-
den Einfamilienhäusern
in der Raerener Parzellie-
rung »Am Knipp« ist frei:
Gestern Morgen erfolgte
die Abnahme der Infra-
strukturarbeiten durch
die Gemeinde.
Von den 24 Grundstücken auf
dem 15 169 Quadratmeter
großen Gelände zwischen der
Schul- und der Kreuzstraße
werden 17 im Rahmen des so
genannten mittleren Woh-
nungsbaus und sieben auf dem
freien Markt vergeben.
Nach dem in zwei Phasen er-
folgten Ankauf des Geländes
durch die Gemeinde hatten die
nun abgeschlossenen Infra-
strukturarbeiten im November
2006 begonnen. Das Architek-
tenbüro Hermann und Tom
Radermacher übernahm die
Planung, die Ausführung lag in
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Ê‡Ê™Ê 4
Händen des Bauunternehmens
Maraite aus Halenfeld.
An deren Arbeit gab es beim
gestrigen Abnahmetermin
nicht die geringsten Beanstan-
dungen.
Es sei kein ungewöhnlich
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schwieriges Projekt gewesen,

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1 9
sagte Architekt Hermann Ra-
dermacher gegenüber dem
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Grenz-Echo. Lediglich die
Schaffung vieler kleiner Par-
zellen sei eine besondere He-
rausforderung gewesen. »So
ermöglichen wir es jungen
Leuten, Land zu erwerben«, er-
läuterte Bürgermeister Hans-
Dieter Laschet (Mit uns) noch
einmal den Hintergrund.
Hier sei erwähnt, dass die
Größe dieser Parzellen zwi-
schen 250 und 750 Quadrat-
metern schwankt. Der Schnitt
liegt bei 500 bis 600 Quadrat-
metern.
Trotz der besonderen Anfor-
derung an die Parzellengröße
respektierte man den Verlauf
von drei sich »Am Knipp« kreu-
zenden Fußwegen. Diese wur-
den asphaltiert, stimmen teil-
weise aber auch mit dem Ver-
lauf der Bürgersteige überein.
Insgesamt passen sich die Stra-
ßenzüge (380 Meter) gut dem
Gelände an. Lediglich an der
Ausfahrt zur Schulstraße war
ein tieferer Einschnitt erforder-
lich.
Der einzige Anschluss der
Parzellierung an das öffentli-
che Wegenetz erfolgt über die
Schulstraße. In Richtung
Kreuzstraße gibt es lediglich
eine Fußgängerverbindung.
Für sein Bauunternehmen
sei die Einbeziehung alter Wie-
senkanäle in das Projekt eine
besondere Herausforderung
gewesen, erklärte Juniorchef
Christian Maraite. Zwar habe
man von deren Existenz ge-
wusst, allerdings ohne deren
genauen Verlauf zu kennen.
Gute Nachbarn
Lobend äußerten sich so-
wohl der Architekt als auch
der Bauunternehmer über das
Verhalten der Anwohner wäh-
An Göhl und Iter 11
Von dem 15 169 Quadratmeter großen Gelände, das die Gemeinde zwischen Schul- und Kreuzstraße er-
worben hat, stehen 12 361 Quadratmeter, aufgeteilt in 24 Parzellen, zum Verkauf. 380 Meter Straße hat
man angelegt, wobei der Verlauf der drei hier aufeinander treffenden Fußwege voll berücksichtigt wurde.
Das Foto zeigt einen Teil der Parzellierung mit der Schulstraße im Hintergrund.
rend der Infrastrukturarbeiten: gen für einen Grundstückser- beenden. Auch darf das Haus de die Gemeinde mit dessen
Es habe nicht nur keine Klagen werb im mittleren Wohnungs- während 15 Jahren nicht ver- Anlegung »warten, bis mal
gegeben, sondern man habe bau sind: zwischen 25 und 50 kauft werden. Das zulässige Kinder da sind«.
im Gegenteil auf die Hilfsbe- Jahre alt sein, seit mindestens steuerbare Einkommen erhöht Den künftigen Hausherren
reitschaft der Nachbarn zählen zehn Jahren in der Gemeinde sich um 1860 Euro pro Kind zu wird das Anpflanzen dreier
können, so Hermann Rader- wohnen oder gewohnt haben, Lasten. einheimischer Laubbäume zur
macher. als Alleinstehender nicht mehr Für ihre Investition erhielt Auflage gemacht - davon einer
als 36 000 Euro (Paare 43 000 die Gemeinde ein zinsloses bis zwei zur Straßenseite hin.
Bedingungen Euro) steuerbares Einkommen Darlehen von 240 000 Euro Wegen der Beschilderung
haben, nicht bereits Eigentü- seitens der Wallonischen Regi- will die Gemeinde mit der Poli-
Der (indexierte) Quadratme- mer einer Immobilie sein, in- on. Das Gelände für einen ei- zei beraten. Auf jeden Fall, so
terpreis für die im mittleren nerhalb von zwei Jahren mit genen Spielplatz »Am Knipp« der Bürgermeister, solle dort
Wohnungsbau zu vergebenden dem Bau zu beginnen und ihn ist fest vorgesehen. Allerdings, nicht schneller als 30 Stunden-
Grundstücke beträgt 60 Euro. innerhalb von fünf Jahren zu so Bürgermeister Laschet, wer- kilometer gefahren werden.
Sechs dieser 17 Baustellen
sind durch den Gemeinderat
bereits Bewerbern zugeschla-
gen worden. Erste Planungen
der Bauherren sind angelau-
fen, so dass damit zu rechnen QSÊTFOUJFSU
ist, dass im August der erste
Bagger »Am Knipp« auftau-
chen wird.
Für Kaufinteressenten sind
verschiedene Bedingungen zu
erfüllen, denn das Anliegen
der Gemeinde ist ja, wie be-
reits erwähnt, jungen einhei-
mischen Familien den Weg
zum eigenen Haus zu öffnen.
Mit diesem Ziel wurden dann {ÓÊ" <
auch 850 000 Euro in den An-
kauf und die Infrastrukturar-
beiten investiert.
Das Geld soll über den frei-
->]ÊÓn°äÈ°Óään
en Verkauf der sieben verblei-
benden Grundstücke wieder
eingespielt werden. Diese
"
überlässt man den meistbie-

Ê
tenden Interessenten - bei ei-
nem Mindestpreis von 90 Eu- /
ro pro Quadratmeter. Das ent-
sprechende Verfahren wird
nach dem Sommer in die We-
-œ]Êә°äÈ°Óään
ge geleitet.
Die wichtigsten Bedingun- 7,Ê- Ê



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°

Mit der Kreuzstraße ist die neue Parzellierung lediglich durch einen Fußweg (Foto) verbunden. Die Zu-
und Ausfahrt erfolgt über die Schulstraße.

12
Konkursverwalter beantragt Fristverlängerung
Êp~ìÉêëíçÑÑÄä~ëÉÂ
ÑΩêë=m~êâ=eçíÉä
 Kelmis
Das seit dem 13. Mai in Kon-
kurs befindliche Park Hotel
Kelmis, dem das Handelsge-
richt auf Antrag des Konkurs-
verwalters eine Fortführung
seiner Aktivitäten bis zum
9. Juni gestattet hatte, ist auch
nach diesem Termin fürs Erste
weiterhin offen.
Ein Antrag auf eine Fristver-
längerung bis zum 30. Juni sei
in Vorbereitung und werde
dem Gericht noch in dieser
Woche zugestellt, sagte der als
Konkursverwalter eingesetzte
Raerener Rechtsanwalt Edgar
Duyster gestern auf Anfrage
Vennwanderungen
aìêÅÜ=Ç~ë=mçäÉìêJsÉåå=òì
ÇÉå=ëÉÅÜë=_ìÅÜÉå
 Eupen
Am Samstag, dem 14. Juni or-
ganisiert das Naturzentrum
Ternell von 11 bis 16. 30 Uhr
eine Vennwanderung durch
das Poleur-Venn. Treffpunkt ist
der Parkplatz Mont Rigi. Der
Kostenbeitrag beläuft sich für
Erwachsene auf 4 Euro und für
Kinder auf 2,50 Euro.
Am Sonntag, dem 15. Juni,
findet von 10. 30 bis 15. 30
Uhr eine Wanderung zu den
moJqÉñí
Schreinerei J. & H. Mauel, Eynatten löste Versprechen ein
háåÇÉêÖ~êíÉåâΩÅÜÉ=ÑΩê
dÉãÉáåÇÉëÅÜìäÉ=bóå~ííÉå
Im Rahmen einer kleinen Feier mit
den Lehrpersonen, dem Elternrat
der Gemeindeschule Eynatten so-
wie Vertretern der Großgemeinde
Raeren hatte die Direktorin Frau
Liselotte Lux am Freitagabend ge-
laden.
Der Grund war, dass die Schrei-
nerei J. & H. Mauel aus Eynatten
eine kindgerechte Küche über-
reichten. Monique Mauel war es
vorbehalten mehre Anleitungen
über die schöne Küche und Entste-
hung der Idee zu geben. Bekannt-
lich hat das Unternehmen das
75-jährige Firmenjubiläum in die-
sem Jahr bereits feiern können. Zu
diesem Anlass hat man bei Mauel
bewusst auf Werbe-, Jubiläums-
und Endjahresgeschenke verzich-
tet. Stattdessen hat man dieses
gegenüber dem Grenz-Echo.
Sowohl das Restaurant als
auch das Hotel mit seinen
zwölf Zimmern bieten weiter
ihre Dienste an. Für das Hotel
lagen ohnehin noch einige Re-
servierungen vor.
Der unter der Führung des
Kurators weiterhin tätige Mit-
arbeiterstab ist inzwischen von
acht auf fünf Beschäftigte ge-
schrumpft. Drei Mitarbeitern
wurde gekündigt.
Nach Angaben von Rechts-
anwalt Edgar Duyster dauern
die Verhandlungen mit mehre-
ren Übernahmeinteressenten
an.
(wk)
Grenzsteinen von Hargart
statt. Der Treffpunkt hierfür ist
das Naturzentrum Ternell und
der Kostenbeitrag beläuft sich
für Erwachsene auf 4 Euro und
für Kinder auf 2,50 Euro.
Für alle Wanderungen sind
festes Schuhwerk und Ruck-
sackverpflegung vorzusehen.
Anmeldungen für beide Ver-
anstaltungen bis zum 13. Juni
an das Naturzentrum Ternell
unter der Telefonnummer
087/55 23 13.
Budget sinnvoll für gemeinnützige
Zwecke und zwar für eine Kinder-
gartenküche eingesetzt.
Die Schreinerei befindet sich
seit Bestehen in Eynatten und so-
mit ist sie mit der Gemeinde und
Heimat eng verbunden. Daher ent-
stand zum Firmenjubiläum die
Idee, eine moderne, hochwertig
ausgestattete Kindergartenküche
der Schule zu schenken.
Es handelt sich um ein Modell
»Onda« der Firma Rational. Diese
Front hat bereits einen Designpreis
»besonders kindgerecht« erhalten.
Die Front und die Griffe sind abge-
rundet um Verletzungsgefahr zu
bannen. Eine spezielle »Top-Tec«
Beschichtung verhindert Ver-
schmutzungen mit wasserfesten
Stiften, Fingerfarbe, Filzstifte usw.
An Göhl und Iter
Die geehrten Vereinsmitglieder stellten sich mit Vertretern der Gemeinde Kelmis zu einem Erinnerungsfoto.
gìÄáä®ìãëJpÅÜáÉ≈ïÉííÄÉïÉêÄ
ãáí=OU=sÉêÉáåÉå
 Neu-Moresnet
Ihr 85-jähriges Bestehen
feiern in diesem Jahr die
Kgl. St. Rochusschützen
Neu-Moresnet. Aus die-
sem Anlass findet auf
dem Heidkopf ein Schüt-
zenfest statt.
Eingeläutet wurden die Feier-
lichkeiten in der Franz-Sebas-
tian-Schützenhalle am Freitag-
abend mit einem Festakt, zu
dem Präsident Henri Hilligs-
mann die Schöffen Hermann
Lausberg, Egide Sebastian, Luc
Frank und José Rotheudt und
im späteren Verlauf auch Bür-
germeister Mathieu Grosch be-
grüßen konnte. Weitere Ehren-
Für die Geräteausstattung hat man
»Miele« gewählt, welche den neu-
esten Sicherheitsstandards ent-
spricht.
Die beiden Lieferanten waren
von dieser Idee absolut begeistert
und kamen mit besseren Einkaufs-
bedingungen diesem Projekt groß-
zügig entgegen.
Ab sofort kann der Kindergarten
die neue kindgerechte Küche,
dank der Initiative der Schreinerei
Mauel mit Backofen, Spülmaschi-
ne, Kühlschrank und Ceranfeld,
Verkaufswert 7000 Euro mit den
Kindern nutzen.
Auf unserer Aufnahme erkennt
man die Sponsoren Hubert, Philip-
pe und Monique Mauel mit den
Kindern und Direktorin Liselotte
Lux vor der neuen Küche.
85 Jahre Kgl St. Rochusschützen Neu-Moresnet
gäste waren Ehrenpräsident
Paul Pauly und Charly Vonden-
hoff, Präsident des Kelmiser
Schützenbundes.
Mit einer Gedenkminute
wurde der lebenden und ver-
storbenen Vereinsmitglieder
gedacht, bevor der Vorsitzen-
de, Henri Hilligsmann, in
Plattdeutsch einen Blick in die
Vereinsgeschichte warf. Die
Rochusschützen wurden im
Jahr 1923 anlässlich der Neu-
Moresneter Kirmes im Saal
Reinartz auf der Pavei gegrün-
det. Es war der erste Schützen-
verein auf dem Gebiet der Ge-
meinde Neu-Moresnet.
Die Kapelle im Dorf, die Ro-
chuskapelle und deren Schutz-
patron, gab der neu gegründe-
ten Schützenvereinigung ihren
Namen. Leider sind bei einem
Brand in den 70er Jahren alle
Vereinsunterlagen zerstört
worden. Als Vereinspräsiden-
ten haben der Schützengesell-
schaft vorgestanden: Grün-
dungspräsident Adolphe Jans-
sen, gefolgt von Heinrich
Schmetz, Joseph Bonni, Hu-
bert Schyns, Jean Crott, Paul
Mennicken, Klaus Schmetz.
Seit 2002 leitet Henri Hilligs-
mann die Geschicke des Ver-
eins, der in seinem Jubeljahr
Nach 334 Unfällen in nur vier Jahren
aêÉá=hêÉáëîÉêâÉÜêÉ
ÑΩê=ÇáÉ=kP
 Henri-Chapelle/Thimister
Auf der Nationalstraße 3, vie-
len besser bekannt als route
Charlemagne, haben sich auf
dem Teilstück zwischen den
Ortschaften Henri-Chapelle
und Thimister seit dem Jahr
2004 334 Unfälle ereignet. Am
vergangenen 17. Mai forderte
ein Unfall gar zwei Todesopfer
(wir berichteten).
Disco-Route
Vor allem an den Wochenen-
den und nachts ist diese Straße
stark befahren, da über sie ver-
schiedene Diskotheken sozusa-
gen miteinander verbunden
sind. Das größte Problem stellt
nach wie vor das Fahren unter
Alkohol- oder Drogeneinfluss
dar, und das trotz der zahlrei-
chen Kontrollen, die die Polizei
in den vergangenen Jahren re-
gelmäßig dort durchgeführt
hat.
Seit inzwischen fünf Jahren
hat man sich auch beim Minis-
terium für Ausrüstung und
Transport (MAT) dieser Straße
angenommen.
Nach einer Arbeitssitzung im
Mai 2003, die ausschließlich
der Problematik rund um die
170 Mitglieder, davon 45 akti-
ve zählt.
Traditionsbewusst präsentie-
ren sich die Rochusschützen
bei ihrem Patronatsfest im
schwarzen Anzug und Zylinder
und natürlich mit Vereinsfah-
ne. Unter musikalischer Be-
gleitung ziehen sie zum Patro-
natsfest im August im Festzug
und mit dem amtierenden Kö-
nig zur Rochuskapelle, in der
eine Messfeier abgehalten
wird, die vom Kirchenchor St.
Gregorius gesanglich gestaltet
wird. Daran schließt sich eine
Pferdesegnung an. Mit einer
Kranzniederlegung am Ehren-
mal in der Casinostraße und
anschließendem Familien-
abend klingt der Festtag aus.
Auf dem Schießstand Heid-
kopf wird am folgenden Sams-
tag beim Königsvogelschuss
der neue König der Rochus-
schützen ermittelt.
Am vergangenen Freitag-
abend fanden auch die Ehrun-
gen verdienstvoller Vereins-
mitglieder in folgenden Kate-
gorien statt: Für 50 Jahre, be-
ziehungsweise 60 Jahre Ver-
einszugehörigkeit und mehr
wurden Mathieu Emonts, Ed-
mund Mostert, Hans Pohlen,
Klaus Schmetz, Harry und Wil-
N 3 gewidmet war, wurden die
gefährlichen Kurven gesichert
und auf gewissen Abschnitten
durchgehende weiße Linien
gezogen, wodurch dort gefähr-
liche Überholmanöver unter-
bunden werden konnten.
Bau ab 2009
Die Straßenabschnitte, auf
denen die Geschwindigkeit auf
70 km/h beschränkt ist, wur-
den erweitert. Jetzt plant das
MAT noch drei Kreisverkehre:
einer auf Höhe von Sacré-Co-
eur in Thimister, ein zweiter
am »Weißen Haus« und ein
dritter an der Kreuzung Bir-
ken, auf dem Gebiet der Ge-
meinde Kelmis. Die beiden
erstgenannten Kreisverkehre
sollen, insofern die Geldmittel
noch in diesem Jahr geneh-
migt werden, bereits
2009-2010 verwirklicht wer-
den.
Diese zusätzlichen Sicher-
heitsmaßnahmen allein dürf-
ten die Probleme auf der N 3
jedoch nicht lösen, weshalb so-
wohl das MAT als auch die Ge-
meinden entlang dieser Natio-
nalstraße strengere und vor al-
lem noch mehr Polizeikontrol-
len fordern.
Grenz-Echo
Mittwoch, 11. Juni 2008
ly Mohnen, Paul Pauly und
Willy Langohr mit einem Ge-
schenk bedacht. Geehrt wur-
den außerdem Mitglieder mit
einer Vereinszugehörigkeit
von 25 bis 40 Jahren. Es waren
dies Pierrot Janssen, Joseph
Klein, Joseph Schales, Ewald
Lorscheider, Willy Frank, Willy
Gietz, Herbert Langohr, Ulrich
Kunich, Brigitte und Rose Ma-
rie Schmetz, Joseph Nyssen,
Patrick und Eric Schmetz, Ri-
chard Pankert, Josée Brandt,
Muli Herff, Willy Reinartz, Hu-
bert Vanaschen und Manni
Gouders. Es waren leider nicht
alle Geehrten anwesend.
Den Abschluss des Eröff-
nungstages der Feierlichkeiten
bildete ein Gästevogelschießen
in geselliger Runde. Ab Sams-
tag stand der Heidkopf im Zei-
chen des Schießwettbewerbs,
der noch bis kommenden
Sonntag, 15. Juni, fortgesetzt
wird. Dann wird das Schützen-
fest mit dem Kabbeln und der
Siegerehrung gegen 17 Uhr
ausklingen. Hierzu angemel-
det haben sich bereits 28 Ver-
eine aus Ostbelgien und der
Umgebung. Sie alle kämpfen
um die besten Platzierungen
am Kugelgewehr und am Flo-
bert.
Mit Solistin
pÅÜïìåÖîçääÉë
hçåòÉêí=òìã
cêΩÜäáåÖë~ìëâä~åÖ
 Eynatten
Sein traditionelles Frühjahrs-
konzert am Samstag, dem 14.
Juni, stellt der Kgl. Männerge-
sangverein St. Cäcilia Eynatten
unter das Motto Frühlingsstim-
mungen, Opernchöre und
Arien. Dabei wird an Stelle ei-
nes Gastchores erstmals die Di-
rigentin des Chores, Maria Mi-
ronova, mit drei Arien für die
besonderen Akzente der Ver-
anstaltung sorgen. Sopranistin
und Chor präsentierten ihr neu
erarbeitetes Programm am
Pfingstsamstag vor einer sehr
großen Zuhörerkulisse mit
großem Erfolg in Stühlingen
(Schwarzwald).
Das Konzert beginnt um 19
Uhr in der Pfarrkirche Eynat-
ten mit einer Messfeier, bei der
der Chor bereits mit vier Wer-
ken zur Verschönerung bei-
trägt.
Nach der Ehrung der ver-
dienstvollen Sänger durch die
DG lassen die Sänger und die
Solistin noch einmal Früh-
lingsstimmungen aufleben.
Kompositionen von Mozart,
von Weber, Verdi, Dvorak und
Rimsky-Korsakov bilden den
stimmungsvollen Abschluss.
Der Eintritt ist frei.
Grenz-Echo
Mittwoch, 11. Juni 2008
ZUR PERSON
pçéÜáÉ=_çêå
Sophie Born ist 20 Jahre alt
und wohnt in Born. Auch
wenn sie nach eigenen An-
gaben schon immer gerne
am Herd gestanden und Zeit
in der Küche verbracht hat,
wurde das Berufsziel Köchin
erst vor wenigen Jahren
konkret.
Ihre Mittelschule absol-
vierte sie in der beruflichen
Abteilung der Maria Goretti
Schule (MG) in St.Vith. »Ich
wusste damals noch nicht so
recht, ob ich Krankenpflege-
rin oder Köchin werden soll-
te«, erinnert sich Sophie
Born heute. »Im Laufe der
Schulzeit habe ich mich
dann für den Beruf der Kö-
chin entschieden.« Mit 15
Jahren wechselte sie von der
MG zum Lycée technique
hotelier (LTH) Alexis Heck
nach Diekirch.
Regelmäßig nahm sie dort
an innerschulischen Wettbe-
werben teil und gewann...
fast immer. Über die Schule
ist sie später auch in Kontakt
Nach ihm wurde der Wettbewerb »Bocuse d‘Or« benannt: Paul Bocu-
se, »Kochpapst« aus Frankreich.
HINTERGRUND
_çÅìëÉ=ÇÛlê
Auch denjenigen, die mit
Kochen überhaupt nichts am
Hut haben, dürfte Paul Bo-
cuse ein Begriff sein. Der
französische »Kochpapst« ist
der Namensgeber des welt-
weit renommiertesten Koch-
wettbewerbs, dem »Bocuse
d’Or«. Seit 1987 brutzeln die
besten Köchinnen und Kö-
che aus 24 Ländern im Zwei-
jahresrhythmus beim »Bocu-
se d’Or« um die Wette.
Um neuen und kleineren
Nationen die Teilnahme an
diesem Wettbewerb zu er-
möglichen, finden dieses
Jahr erstmals die Vorent-
scheidungen »Bocuse d’Or
Europe« und »Bocuse d’Or
Asia« statt. Beim »Bocuse
d’Or Europe«, der am 1. und
2. Juli in Norwegen ausge-
tragen wird, gehen 20 Natio-
nen an den Start; die besten
sieben werden zum großen
Finale im Januar 2009 in Ly-
gekommen mit ihrem Team-
partner Jacques Schoum-
acker, mit dem sie Anfang
Juli am »Bocuse d’Or Euro-
pe« teilnimmt. Eben dieser
Jacques Schoumacker war
auch Schüler des LTH, und
als er einen Hilfskoch für
den Wettbewerb in Norwe-
gen suchte, vermittelten die
Lehrer ihm die Namen meh-
rerer potenzieller Kandida-
ten. Nach verschiedenen
Koch-Tests entschied sich
Jacques Schoumacker dann
für Sophie Born als Hilfskö-
chin. »Man muss das auch
wirklich wollen und voll da-
hinter stehen«, sagt sie,
»denn das Training ist mit
großem Aufwand verbun-
den.« Seit mehreren Wo-
chen begibt sie sich an fast
jedem freien Tag, den sie
hat, nach Mondorf-les-Bains
in den Süden Luxemburgs.
Seit zwei Monaten arbei-
tet Sophie Born als Köchin
im St.Vither Hotel-Restau-
rant »Zur Post«. (eve)
on zugelassen. Aus Asien
und Amerika kommen wei-
tere Kandidaten hinzu, die
sich auf ihrem jeweiligen
Kontinent qualifizieren
konnten. »Schon alleine die
Teilnahme am ’Bocuse d’Or’
ist für jeden Koch eine Eh-
re«, sagt Sophie Born, die
mit Jacques Schoumacker
für Luxemburg an den Start
geht.
Austragungsort des »Bocu-
se d’Ort Europe« ist eine Eis-
hockeyhalle in Stavanger,
der viertgrößten norwegi-
schen Stadt. Norwegen ist
mit drei Siegen beim »Bocu-
se d’Or« das zweiterfolg-
reichste Land nach Frank-
reich (sechs Siege). Der
Kochwettbewerb hat sich in-
zwischen auch zum großen
Medienspektakel entwickelt.
Hunderte von Fans feuern
die Köche während der
»Show« lauthals an. (eve)
Im Porträt
20-Jährige Eifelerin wurde von Luxemburger Qualifikant als Hilfsköchin engagiert
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Ê_çÅìëÉ=ÇÛlê=bìêçéÉÂ
 St.Vith/Born
Von Evelyne Mertens
Was für den Leichtathle-
ten die Olympischen
Spiele, ist für den Koch
der internationale Wett-
bewerb »Bocuse d’Or«.
Sophie Born aus Born
nimmt am 1. und 2. Juli
in Norwegen an der eu-
ropäischen Vorausschei-
dung - dem »Bocuse d’Or
Europe« - teil.
Perfektion ist das Schlüssel-
wort des Kochwettbewerbs
»Bocuse d’Or Europe«. 20 eu-
ropäische Länder werden An-
fang Juli in der norwegischen
Stadt Stavanger gegeneinan-
der antreten. Jedes Land wird
durch ein zweiköpfiges Team
vertreten, das aus einem Chef-
und einem Hilfskoch besteht.
Letzterer darf höchstens 20
Jahre alt sein. Die besten sie-
ben Mannschaften qualifizie-
ren sich für das große Finale,
den »Bocuse d‘Or«, das im Ja-
nuar 2009 in Lyon stattfindet.
Die französische Stadt ist die
private und berufliche Heimat
des Namensgebers des Wettbe-
werbs, Paul Bocuse (siehe
auch Artikel links unten). So-
phie Born, die das Kochen auf
der Hotelfachschule von Die-
kirch gelernt hat, geht als
Hilfsköchin mit dem luxem-
burgischen Qualifikant
Jacques Schoumacker für das
Großherzogtum an den Start.
Jedes Team muss eine Vor-
speise mit norwegischem
Lachs und eine Hauptspeise
mit norwegischem Lamm zu-
bereiten. Auf welche Art es das
tut und mit welchen weiteren
Zutaten, muss jedes Team sel-
ber entscheiden. In Zusam-
menarbeit mit den Köchen des
Casinos von Mondorf-les-
Bains, in dem Jacques Schou-
maker beschäftigt ist, wurden
die Gerichte für das luxembur-
gische Team kreiert. Was ge-
nau sie vorhaben, verrät So-
phie Born im Vorfeld noch
nicht. Eines ist jedoch jetzt
schon sicher: »Es wird etwas
Originelles sein.« Wie originell
lässt sich anhand einer Anek-
Sophie Born ist eine der wenigen Frauen, die am »Bocuse d’Or« teilnehmen
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 St.Vith/Born
Sophie Born hat sich jetzt
schon darauf eingestellt, dass
sie wohl eine der wenigen
Frauen sein wird, die am »Bo-
cuse d’Or Europe « teilnehmen
werden. »Koch bzw. Köchin ist
ein harter Job«, so die 20-Jäh-
rige. »Man arbeitet viele Stun-
den pro Tag und hat am Wo-
chenende so gut wie nie frei.«
Frauen sind traditionell eher
im Service zu finden als am
Herd selbst. So ist eine Mehr-
heit der Frauen, die im Hore-
ca-Sektor arbeiten, als Bedie-
nung oder Reinigungskraft be-
schäftigt. Daher ist es ganz be-
sonders erfreulich zu sehen,
dass eine Nachwuchsköchin
wie Sophie Born in der Küche
»ihre Frau steht«.
Ihr Kochtalent stellte sie
jüngst bei den »Luxskills« un-
ter Beweis. Vom 16. bis 19.
April traten bei diesem Wett-
bewerb die besten Nachwuchs-
köchinnen und -köche Luxem-
burgs an. Die Konkurrenz war
ausnahmslos männlich, doch
Sophie Born setzte sich durch
und gewann den ersten Preis.
Auch wenn sie noch nicht
lange den Beruf der Köchin
Sophie Born hat in diesen Tagen wenig Freizeit: An fünf Tagen in der
Woche arbeitet sie als Köchin im Hotel-Restaurant »Zur Post« in
St.Vith, an den anderen beiden Tagen »trainiert« sie mit ihrem Team-
partner in Mondorf-les-Bains für den »Bocuse d’Or Europe«.
dote erahnen: »Wir haben un-
sere eigenen Förmchen vom
Schlosser anfertigen lassen, in
die wir das Gemüse füllen wer-
den«, so die ausgebildete Kö-
chin. »Schließlich sollen unse-
re Teller einzigartig aussehen.«
Zwölf Teller
Insgesamt zwölf Teller muss
jedes Team anrichten. Dabei
gilt ein strenges Zeitlimit. »Ma-
ximal fünfeinhalb Stunden
darf man kochen«, sagt Sophie
Born. »Wer dieses Limit über-
schreitet, ist ausgeschieden.«
Fünfeinhalb Stunden scheint
zwar großzügig bemessen zu
sein, aber bei so viel Liebe zum
Detail und zur Perfektion, wie
es der Wettbewerb verlangt,
braucht es eben seine Zeit, um
Sophie Born arbeitet derzeit im Hotel-Restaurant »Zur Post« in St.Vith.
die zwei Gänge vorzubereiten.
Die zwei Hauptbestandteile
des Menüs, norwegischer
Lachs für die Vorspeise und
norwegisches Lamm für den
Hauptgang, werden den Kö-
chen übrigens nicht ge-
brauchsfertig vorgelegt. Nein,
die Teams erhalten einen kom-
pletten Lachs mit Haut und
Gräten, den sie selber »koch-
topftauglich« machen müssen.
Für das Hauptmenü gilt es,
Lammrücken und Lammkeule
fachgerecht zuzubereiten.
Seit zwei Monaten arbeitet
Sophie Born im St.Vither Ho-
tel-Restaurant »Zur Post«. An
fast all ihren freien Tagen be-
gibt sie sich ins Casino von
Mondorf-les-Bains in den Sü-
den Luxemburgs, um dort mit
ihrem Teampartner zu »trai-
13
nieren«, wie sie es ausdrückt.
Alleine ihre Wortwahl, die
man ansonsten eher aus dem
Sport kennt, macht deutlich,
dass es sich hier um eine große
Herausforderung handelt, die
nur mit gründlicher Vorberei-
tung angegangen werden soll-
te. »Wir kochen seit Wochen
jedes Mal das gleiche Menü«,
sagt sie. »Das kann zwar
manchmal etwas nervig sein,
aber es muss in Norwegen ein-
fach perfekt werden. Und des-
halb üben wir so lange, bis es
sitzt.«
Millimeterarbeit
Wenn die 20-Jährige und ihr
24-jähriger Partner kochen,
kommt es auf Details an. »Die
Möhrenstäbchen muss ich ge-
nau drei Millimeter breit
schneiden, sie sollen alle
gleich aussehen«, so Sophie
Born. »Und keiner der Porree-
Streifen, die geflochten wer-
den, darf zu dunkel sein.«
Auch die Präsentation des Me-
nüs muss einfach perfekt sein.
Dafür braucht sie u.a. ein Line-
al. »Die Teller für das Hauptge-
richt werden mit jeweils acht
Streifen Erbsen- und Tomaten-
coulis dekoriert. Wenn ich die
Streifen mit dem Pinsel aufma-
le, muss ich darauf achten,
dass sie alle gleich lang wer-
den.« Nicht zu vergessen das
Zeitlimit, das sich die beiden
Köche für jeden Zubereitungs-
schritt gesetzt haben. »Das Pin-
seln darf nur sechs Minuten
dauern, sonst sind wir mit dem
Rest verspätet«, sagt Sophie
Born. Schließlich ist das Zu-
sammenspiel zwischen ihr und
Jacques Schoumacker extrem
wichtig. So wie jede Hausfrau
weiß, dass beispielsweise das
Fleisch nicht noch minuten-
lang in der Pfanne brutzeln
darf, ehe die Kartoffeln gar
sind, muss auch das Timing
der beiden Meisterköche ge-
nau aufeinander abgestimmt
sein, damit der eine nicht frü-
her fertig ist als der andere. Bis
zum 1. Juli wird Sophie Born
wohl noch einige Dutzend Ma-
le mit ihrem Teamgefährten
das Menü kochen. Perfektion
setzt eben ein großes Maß an
Geduld voraus.
ausübt, merkt sie immer mehr:
»Das ist mein Ding«. Wobei
auch sie ihre Präferenzen hat:
»Die Patisserie interessiert
mich am meisten.« Das Arbei-
ten mit Schokolade beispiels-
weise sei nicht so einfach, wie
es aussehe, so die Bornerin.
»Sie muss die richtige Tempe-
ratur haben, damit man sie gut
bearbeiten kann. Das muss
man ein paar Mal gemacht ha-
ben; Übung macht den Meis-
ter.«
Und auch wenn die Patisse-
rie vielleicht nicht das Haupt-
geschäft einer Köchin ist - fei-
ne und süße Desserts sind die
Krönung eines jedes Menüs
und sollten nicht minder fach-
gerecht zubereitet werden wie
Vorspeise und Hauptgang. So
haben gerade die großen Res-
taurants und Hotels ihre Spe-
zialisten, die sich jeweils um
einen Bereich kümmern. »Es
gibt zum Beispiel die ’Sau-
ciers’, die ausschließlich die
Soßen zubereiten«, weiß So-
phie Born. Einen kleinen Ha-
ken in der Patisserie gibt es
dann doch noch, wie sie ver-
rät: »Der Patissier ist immer
der Letzte, der nach Hause ge-
hen kann.« (eve)

14
Vier Filme gelangen jeweils zwei Mal zur Aufführung / Diesjähriges Thema: Krieg - Völkerverständigung – Frieden
NSK=_ΩääáåÖÉê=cáäãí~ÖÉW=pí~êí=~ã=cêÉáí~Ö
 Büllingen
Die Büllinger Filmtage im
Kino Scala erleben in
diesem Jahr ihre 16. Auf-
lage. Das Thema lautet
»Krieg - Völkerverständi-
gung - Frieden«. Passend
dazu haben die Kinobe-
treiber vier Filme ausge-
sucht, die jeweils zwei
Mal in der Zeit von Frei-
tag bis Mittwoch aufge-
führt werden.
Nachstehend eine Kurzbe-
schreibung der vier Filme.
Im Tal von Elah
Nach einer wahren Begeben-
heit. 18 Monate kämpfte Mike
Deerfield (Jonathan Tucker)
im Irak, überlebt den Krieg,
wird aber nach seiner Rück-
kehr in die Heimat plötzlich
vermisst. Mikes Vater, Hank
Deerfield (Tommy Lee Jones),
macht sich auf, um direkt an
Mikes Armeestützpunkt in Fort
Rudd, New Mexico, das rätsel-
hafte Verschwinden seines
Sohnes aufzuklären und ihn
wiederzufinden. Was der Viet-
namveteran schließlich mit
Unterstützung von Emily San-
ders (Charlize Theron) ent-
deckt, ist eine grausige Wahr-
heit und ein Netz aus Korrupti-
on und Lügen. Ein Geheimnis,
das nicht nur die Veränderun-
gen in seinem Sohn Mike, son-
dern auch die unverheilten
Wunden des Krieges im gan-
zen Land verbirgt. Als die
Wahrheit sichtbar wird, er-
schüttert sie die Hoffnung,
dass man Gewalt und Tod, die
schrecklichen Konstanten des
moJqÉñí
Bütgenbacher Hof erweitert sein Angebot
kÉìÉë=pÅÜïáããÄ~Ç=ìåÇ=pìáíÉå
áã=^åÖÉÄçí=áã=Ê_ΩíÖÉåÄ~ÅÜÉê=eçÑÂ
Großer Bahnhof herrschte am Wo-
chenende im bestbekannten Hotel
und Restaurant »Bütgenbacher
Hof«. Familie Maraite hatte zum
Tag der offenen Tür eingeladen,
und es gab auch einen ganz trifti-
gen Grund hierzu. Das Etablisse-
ment feiert in diesem Jahr sein
20jähriges Bestehen und gönnt
sich und seinen Gästen zur Feier
ein herrliches Schwimmbad, dass
den bestehenden Wellness Bereich
ergänzt.
Langer Weg
Der Weg bis zur Vollendung und
Einweihung der Schwimmhalle
war lang und steinig. »Fünf Jahre
hat die Prozedur gedauert«, so der
Inhaber gegenüber dem Grenz-
Echo. »Die Baubehörde in Lüttich
hat das ursprüngliche Projekt ver-
worfen. Man wollte mir zwar den
Bau des Schwimmbeckens erlau-
ben, aber da Vorhaben darüber
Suiten zu errichten, wurde strikt
abgelehnt. Dann habe ich die gan-
ze Sache auf sich beruhen lassen.
Erst als mein Sohn mit ins Ge-
schäft eingestiegen ist, haben wir
das Projekt nochmals aufgegriffen
und hatten nun Erfolg.«
Inklusive der Suiten, die zum
Teil mit einer Dachterrasse ausge-
Links: In dem Film »Drachenläufer« wird eine Kindheit in dem von Bürgerkrieg beherrschten Land Afghanistan beschrieben, die ein jähes Ende findet. Rechts: Auch die Handlung
des Films »Der Krieg des Charlie Wilson« spielt in Afghanistan. Hauptakteure sind die bekannten Schauspieler Tom Hanks und Julia Roberts.
Krieges, an der Front, fern der
Heimat, zurücklassen kann ...
Drachenläufer
Verfilmung des Bestsellers
von Khaled Hossein. Die Dra-
chen am Himmel Afghanistans
markieren Erinnerungen an
die Vergangenheit. Die Ge-
schichte beginnt im friedlichen
Kabul der frühen 70er Jahre
und mit den beiden unzer-
trennlichen Freunden Amir
und Hassan. Doch dann lässt
Amir seinen Freund in einer
schweren Notlage im Stich,
was den Beginn vom Ende ih-
rer Freundschaft bedeutet. Als
die russische Armee in Afgha-
nistan einmarschiert, trennen
sich die Wege der beiden Kin-
der. Amir wächst in Amerika
auf und Hassan in einem Land,
das in Bürgerkriegen, Beset-
stattet sind, investierte die Familie
mehr als eine Million Euro in die
neue Infrastruktur. Das Schwimm-
becken fasst 190 Kubikmeter Was-
ser (190 000 Liter). Derzeit wird
das Wasser noch herkömmlich be-
heizt, dass heißt mit Mazout. Doch
in spätestens zwei Monaten sollen
die Solarzellen in Betrieb genom-
men werden, die dann das Wasser
mit Sonnenenergie aufheizen.
Angebot
Das Wellness Angebot des Büt-
genbacher Hofes richtet sich aber
Eifel·Ardennen
zung und in der Schreckens-
herrschaft der Taliban ver-
sinkt. Nach 20 Jahren in Ame-
rika führt ein Telefonanruf
Amir zurück in seine Heimat,
und er macht sich auf die ge-
fährliche Reise durch eine
fremde, zerrissene Welt, um
Hassans Sohn aus den Händen
der Taliban zu retten. Dra-
chenläufer ist die mitreißende
Suche eines Mannes nach Ver-
gebung. Ein faszinierendes
Abenteuer - von den Geistern
der Vergangenheit, den Schre-
cken der Gegenwart und von
der Hoffnung, die Drachen
wieder am Himmel zu sehen.
Der Krieg des
Charlie Wilson
Der Freiheitskampf in Afgha-
nistan. Ein eher für seinen aus-
schweifenden Lebensstil be-
nicht nur an die Hotelgäste, auch
auswärtige Besucher haben Zutritt
zum Fitnessraum, wo neben Lauf-
band und Stepper auch Hantelma-
schinen und dergleichen stehen.
Daneben befindet sich der Sauna-
und Dampfbadbereich mit großzü-
gigen Ruheräumen, Duschen und
Whirlpool. Abgerundet wird das
neue Zentrum mit einem Solarium
und einer Hydrojetbank. Ab Sep-
tember bietet das Etablissement
auch ein Kosmetikstudio mit Mas-
sagebehandlung ab, dass von Ste-
kannter Kongressabgeordne-
ter, ein abtrünniger CIA-Agent
und eine texanische Jetset-La-
dy standen hinter der wahr-
scheinlich größten und erfolg-
reichsten Geheimoperation der
Geschichte. Nach außen wirk-
te Wilson (Tom Hanks) wie ein
sorgloser Playboy, doch hinter
der Gute-Laune-Fassade ver-
bargen sich ein genialer Ver-
stand und ein großes Herz für
Außenseiter. Als ihm seine
Freundin und Vertraute Joan-
ne Herring (Julia Roberts) rät,
sich hinter den Kulissen auf die
Seite der Freiheitskämpfer im
russisch besetzten Afghanistan
zu schlagen, beginnt in den
frühen 1980er Jahren ein
überaus kurioses Kapitel des
Kalten Krieges. Das unge-
wöhnliche Trio Charlie, Joan-
ne und Gust (Philip Seymour
Hoffman) reiste um die Welt
fanie Elsen geführt wird.
Samstagsmorgen von 9.30 bis
10.30 und von 11 bis 12 Uhr kann
man den Aquagym Stunden (Was-
sergymnastik) teilnehmen. Wäh-
rend der Zugang zum Wellness
Center für die Hotelgäste im Preis
inbegriffen ist, zahlen auswärtige
Gäste 15 € für das komplette An-
gebot und den ganzen Tag. Der
Zugang nur zum Fitnessbereich
schlägt mit 5 € zu Buche, ebenso
der Zugang nur zum Schwimm-
bad. Das Hotel, dass zur Gruppe
»Relais du Silence« gehört verfügt
im Haupthaus über 5 Suiten, 20
Doppelzimmer und 3 Einzelzim-
mer. Ein Zimmer ist ebenfalls be-
hindertengerecht ausgebaut. Im
Nebenhaus gibt es nochmals 15
Zimmer. Derzeit beschäftigt der
Hof neben Chefin, Chef und Sohn
drei Kellner, drei Köche, vier Lehr-
linge und eine Anzahl von Studen-
ten für die Ferienzeit und das Wo-
chenende. Die zahlreichen Besu-
cher konnten sich vom neuen An-
gebot ein Bild machen und damit
dürfte der Bütgenbacher Hof auch
weiterhin zu den Topadresse in
Ostbelgien gehören.
Chris.
und bildete aus Pakistanis,
Ägyptern, Israelis, Politikern,
Waffenhändlern und einer
Bauchtänzerin eine noch viel
ungewöhnlichere Allianz. Ihr
Erfolg dabei war bemerkens-
wert - die geheime Finanzie-
rung des afghanischen Wider-
stands gegen die sowjetische
Armee stieg von jährlich 5 Mil-
lionen auf eine Milliarde Dol-
lar, und dass sich die Rote Ar-
mee schließlich zurückzog,
lässt sich getrost auch als Char-
lie Wilsons Verdienst bezeich-
nen.
Die Band
von nebenan
Der Triumph der Mensch-
lichkeit. Einst, vor nicht allzu
langer Zeit, landete eine kleine
ägyptische Polizeikapelle in Is-
rael. Sie waren gekommen, um
INFO
sÉêäçëìåÖ=îçå=S=ñ=O
háåçJcêÉáâ~êíÉå
Anlässlich der 16. Büllinger
Filmtage verlost das Grenz-
Echo sechs Mal zwei Ein-
trittskarten. Diese können
für einen der vier Filme ein-
gesetzt werden, die im Rah-
men des sechstägigen
Events zur Aufführung kom-
men. Dazu muss folgende
Preisfrage beantwortet wer-
den: Wer spielt in dem
Film »Der Krieg des Char-
lie Wilson« den bekannten
PROGRAMM
tÉäÅÜÉê=cáäã=ä®ìÑí=ï~åå\
Im Tal von Elah
Packendes Kriegsdrama
um einen vermissten US-
Soldaten nach seiner Rück-
kehr aus dem Irak. Mit Tom-
my Lee Jones und Susan Sa-
randon.
 Freitag, 13. Juni, 20.15
Uhr
 Montag, 16. Juni, 20.15
Uhr
Drachenläufer
Eine Kindheit in Afghanis-
tan und ihr jähes Ende.
 Samstag, 14. Juni, 20.15
Uhr
 Dienstag, 17. Juni, 20.15
Uhr
Grenz-Echo
Mittwoch, 11. Juni 2008
bei der Eröffnung eines arabi-
schen Kulturzentrums aufzu-
spielen. Doch Bürokratie, Pech
oder einfach nur dumme Zu-
fälle ließen sie bereits am Flug-
hafen stranden. Sie versuch-
ten, sich auf eigene Faust
durchzuschlagen, um sich
schließlich in einem gottver-
lassenen Nest mitten in der is-
raelischen Wüste wiederzufin-
den. Eine verlorene Kapelle an
einem verlorenen Ort ... und
da es in dem trostlosen Städt-
chen auch kein Hotel gibt,
muss die schüchterne Truppe
private Quartiere für die Nacht
finden. Ganz unvorhergesehen
kommen sich Ägypten und Is-
rael durch dieses dumme Miss-
geschick sehr nah. Die Band
von nebenan ist ein Triumph
der Menschlichkeit über alle
kulturellen und politischen
Differenzen hinweg.
Kongressabgeordneten?
Die Antwort kann bis Don-
nerstag, 24 Uhr, per E-Mail
bei folgender Adresse einge-
reicht werden: info@gren-
zecho.be. Bitte das Stich-
wort »Filmtage« angeben.
Die Gewinner werden te-
lefonisch benachrichtigt,
deshalb sollte auch eine Te-
lefonnummer mitgeteilt
werden, unter der die Teil-
nehmer zu erreichen sind.
Der Krieg des Charlie
Wilson
Die Geschichte eines Kon-
gressabgeordneten, der die
Rote Armee aus Afghanistan
vertrieb. Mit Tom Hanks
und Julia Roberts.
 Samstag, 14. Juni, 22.30
Uhr
 Sonntag, 15. Juni, 20.15
Uhr
Die Band von nebenan
Eine ägyptische Band
strandet in einer israeli-
schen Provinz.
 Sonntag, 15. Juni, 18 Uhr
 Mittwoch, 18. Juni, 20.15
Uhr
Grenz-Echo
Mittwoch, 11. Juni 2008
Die Halbfinalistin der Castingshow »Deutschland sucht den Superstar« ist erstaunt, dass sie auch in Ostbelgien viele Fans hat
Êt~ÜåëáååI=ïáÉ=îáÉäÉ=iÉìíÉ=ãáÅÜ=ÜáÉê=âÉååÉåÂ
 Bütgenbach
Von Evelyne Mertens
Man muss schon etwas
suchen, um sie zu entde-
cken. Die DSDS-Halbfina-
listin Linda Teodosiu
sitzt am Dienstag mit
200 anderen Schülern
aus Deutschland im Res-
taurant des Sportzen-
trums Worriken und
frühstückt. Bevor sie
sich auf den Weg zum
Surfunterricht macht,
hat das Grenz-Echo Gele-
genheit, ein paar Worte
mit der Sängerin zu
wechseln.
Im vergangenen halben Jahr
haben sich die Ereignisse im
Leben von Linda Teodosiu ge-
radezu überschlagen. Durch
die Teilnahme am Casting-
Wettbewerb »Deutschland
sucht den Superstar« erlangte
die 16-Jährige innerhalb kür-
zester Zeit internationale Be-
kanntheit. In den Motto-
Shows, in denen die besten
zehn Kandidaten auf der gro-
ßen Fernsehbühne auftreten
durften, sang sie sich mit ihrer
kraftvollen und souligen Stim-
me von Woche zu Woche eine
Runde weiter. Erst im Halbfi-
nale am 10. Mai schied Linda
Teodosiu aus, schaffte es da-
mit aber auf den dritten Platz
unter knapp 30 000 Bewer-
bern. Auch wenn das Interesse
an ihrer Person nach wie vor
sehr groß ist, geht die 16-Jäh-
rige weiterhin zur Schule. Die-
se Woche verbringt Linda Teo-
dosiu mit ihrer Klasse im
Sport- und Freizeitzentrum
Worriken und lernt surfen. Am
Montag reisten die Schüler aus
Köln an.
Surfunterricht
Eigentlich wolle sie diese
Woche den ganzen Medien-
rummel der letzten Monate
hinter sich lassen, sagt Linda
Teodosiu, als wir sie am Diens-
tag um ein Interview bitten.
»Aber es ist schon in Ordnung,
das gehört halt dazu«, meint
sie schließlich und nimmt sich
zwischen Frühstück und Surf-
unterricht etwas Zeit für das
Grenz-Echo.
Sie ist verwundert, dass ihr
Aufenthalt in Worriken sich
bereits am Tag ihrer Ankunft
herumgesprochen hat. »Ich
Ex-Kandidaten aus fünf Staffeln wählten Linda Teodosiu auf Mallorca zum »Superstars der Superstars«
Am 31. Mai strahlte der Kölner
Privatsender RTL »DSDS - Das
große Wiedersehen« aus. 19
Kandidaten aus den bisherigen
fünf Staffeln wählten auf Mallor-
ca ihren »Superstar der Super-
stars« (Bild links). Gewonnen
hatte nicht damit gerechnet,
hier von so vielen Leuten er-
kannt zu werden«, sagt die
16-Jährige. »Klar, Belgien ist
nah an Deutschland, aber es ist
schon Wahnsinn, wie viele
mich hier kennen.«
Nicht nur in Deutschland
und Ostbelgien hat Linda Teo-
dosiu große Bekanntheit er-
langt - auch im Ausland hat sie
viele Fans. »In Rumänien war
ich in den letzten Monaten fast
jeden Tag in der Zeitung und
im Fernsehen. Viele Rumänen
haben auch die Sendung ge-
schaut, konnten aber leider
nicht anrufen«, sagt sie. Ihr Va-
ter stammt aus Rumänien, ist
selber Vollblutmusiker und hat
bereits mit Gloria Gaynor, Joe
Cocker und Jennifer Rush auf
der Bühne gestanden. Natür-
lich ist er stolz auf seine Toch-
ter und sagte am Telefon ge-
genüber dem Grenz-Echo:
»Die Kleine hat so gut gesun-
gen. Sie hat das wirklich toll
gemacht auf der Bühne.«
Richtung Soul
Mit ihrer Familie kommt Lin-
da Teodosiu regelmäßig nach
Belgien. »Ein sehr guter
Freund von uns hat hier ein
Haus, da gehen wir manchmal
hin und haben Spaß.« Ein Klas-
senausflug nach Belgien bzw.
Bütgenbach ist jedoch für sie
eine Premiere. Dass in dem
kleinen Königreich viele Spra-
chen gesprochen werden,
wusste sie. Dass es eine
Deutschsprachige Gemein-
schaft gibt, in der die meisten
Menschen Deutsch sprechen,
war ihr allerdings neu. »Echt?
Hier?«, fragt die 16-Jährige
ungläubig. »Da hab ich bisher
noch nie was von gehört.«
In Worriken gefällt es ihr
nach eigenen Angaben bislang
»super«. »Es ist so schön hier,
die Umgebung, der See und
auch das Surfen; es gefällt mir
wahnsinnig gut.« Eine ent-
spannte Woche sollte ihr ge-
gönnt sein, schließlich hat sie
musikalisch gesehen noch gro-
ße Pläne. »Ich denke, dass ich
in Richtung Soul gehen werde,
das passt einfach am besten zu
meiner Stimme«, so die Kölne-
rin. Ob sie schon bald einen
Plattenvertrag in der Tasche
haben wird, darf sie nicht sa-
gen. Aber da läuft doch sicher
schon was, wollen wir wissen.
»Das kann schon gut sein«,
lacht Linda Teodosiu, und ihr
breiter Mund gibt den Blick
auf die weißen Zähne frei. Es
hat die Drittplatzierte aus der
letzten Staffel, Linda Teodosiu
(auf dem Foto ganz links). »Es
war für mich eine Ehre, von den
anderen Kandidaten zu ihrem
Superstar gewählt zu werden«,
so die 16-jährige Schülerin ges-
Eifel·Ardennen
Linda Teodosiu steht in dieser Woche zum ersten Mal auf einem Surfbrett. Die 16-jährige Sängerin, die
mit der Casting-Show »Deutschland sucht den Superstar« bekannt wurde, verbringt eine Woche mit ihrer
Klasse im Sportzentrum Worriken und war erstaunt, wie viele Leute sie hier kannten.
ist dieses Lachen, das man aus
dem Fernsehen von ihr kennt,
das sie bei ihren Fans so sym-
pathisch macht. Überhaupt
sieht sie am Dienstagmorgen
so aus, wie man sie aus dem
Fernsehen her kennt. Die Mas-
kenbildner von RTL scheinen
für die Motto-Shows nicht viel
tern gegenüber dem Grenz-
Echo. Die ehemaligen Super-
star-Kandidaten waren offen-
sichtlich ebenso von ihrer Po-
werstimme beeindruckt wie Jury
und Publikum. Über mehrere
Monate hinweg hatte sich Linda
Schminke gebraucht zu haben.
Ihre Haut ist leicht gebräunt,
und ihre grün-blauen Augen
leuchten auch ohne Lidschat-
ten und Kajalstift. Allenfalls ih-
re Haare sind nicht gerade so
schwungvoll gekämmt wie für
die Shows. Aber wer würde
sich vor einem Surfkurs schon
Teodosiu vom ersten Vorsingen
bis ins Halbfinale vorgekämpft
und erntete zumeist großes Lob
von Dieter Bohlen, Anja Lukase-
der und Bär Läsker. Uns sagte
die Deutsche mit den grie-
chischen, ungarischen und ru-
mit Rundbürste und Fön frisie-
ren? Mit einigen anderen Kan-
didaten aus der Casting-Show
ist sie immer noch eng be-
freundet. »Mit Fady, Thomas
und Felix habe ich regelmäßig
Kontakt«, sagt sie. »Und mit Si-
mon, er ist ja mein Freund.«
Der 21-jährige Simon
mänischen Wurzeln auch, wel-
che ihrer Auftritte sie am besten
fand: »Meine Performances bei
’Mercy’ von Duffy, ’One day in
your life’ von Anastacia und
’With a little help from my
friends’ von den Beatles waren
15
Grincberg hatte es bis in die
Top 15 der besten Kandidaten
geschafft, musste dann aller-
dings ausscheiden. Auch wenn
die Beziehung erst kurz vor
dem Halbfinale bekannt wur-
de, verrät sie uns: »Wir sind
seit dem 30. März ein Paar.«
Mit Dieter Bohlen hat sie seit
dem Ende der Sendung keinen
Kontakt mehr gehabt, wohl
aber mit Bär Läsker. Rückbli-
ckend fand Linda Teodosiu die
Jury »super nett, auf jeden
Fall«. »Und auch der Dieter
Bohlen ist ein super netter
Mensch«, fügt sie nach einem
fragenden Blick unsererseits
hinzu. Der »Verbalprolet«, wie
ihn das Magazin Focus nannte,
hatte zwar während den Mot-
to-Shows überwiegend Lob für
die 16-Jährige übrig, kritisierte
sie allerdings im Halbfinale.
Ihre Performance zu dem Song
»Please don‘t stop the music«
von Rihanna nannte er »Hüh-
nerstallterror im Höchstgrade«
und sagte: »Damit hast du dir
die Tür zum Finale selbst zuge-
schlagen.« Kritisiert wird aller-
dings auch oft die Art und Wei-
se, wie Dieter Bohlen seinen
Lieblingskandidaten nach vor-
ne pusht, während er andere
so niedermacht, dass ihm ein
deutscher Lehrerverband im
März die zweifelhafte Aus-
zeichnung »nasser Schwamm«
verlieh.
Viele weibliche Fans
Immerhin hat Linda Teodo-
siu so viele Fans mobilisieren
können, dass sie es bis ins
Halbfinale schaffte. In der
Endrunde standen wie bereits
in den vergangenen beiden
Jahren zwei Jungen. Erst ein
Mädchen hat es überhaupt in
den fünf DSDS-Staffeln bis
zum Superstar geschafft. Wa-
rum ist es so schwierig, als
Mädchen bei DSDS zu gewin-
nen, fragen wir die Schülerin
aus Köln. »Bei solchen Sendun-
gen rufen nie so viele Jungs an
wie Mädchen. Und die Mäd-
chen rufen halt eher für die
männlichen Kandidaten an.
Das ist normal, das geht nach
Sympathie. Wenn ich ein Mäd-
chen von elf oder zwölf wäre,
hätte ich natürlich auch für Fa-
dy oder Thomas angerufen.«
Dennoch sei sie total glücklich,
dass die Fans sie so weit ge-
bracht hätten«, so Linda Teo-
dosiu. »Und ganz ehrlich: Ich
hatte richtig viele weibliche
Fans, auf die ich immer noch
stolz bin.«
echt gut«, so Linda Teodosiu.
Das Lied von den Beatles sang
sie übrigens im Halbfinale. Jury-
mitglied Bär Läsker gefiel dieser
Auftritt (rechts) »sensationell«
und wollte anschließend Präsi-
dent ihres Fanclubs werden.
 Grenz-Echo
16 Eifel·Ardennen Mittwoch, 11. Juni 2008

Sommerwanderung für jedermann

píêÉáÑòìÖ=ÇìêÅÜ
Ç~ë=qêÉÉëÅÜä~åÇ
 Medendorf
Am Wochenende vom 21./22.
Juni laden Natagora-Ostbel-
gien und der Begleitdienst
Wohnen/Freizeit erneut zu ei-
nem einzigartigen Wanderwo-
chenende ein. Inmitten grünen
hügeligen Landschaften, wil-
den Hecken und Wälder wird
das Treeschland unter die Lu-
pe genommen. Die Wande-
rung führt durch Täler und
Hügel, über kleine Wanderpfa-
de durch Felder und Wälder an
kleinen Bächen und typisch
ländlichen Dörfern vorbei.
Anschließend kehren die
Teilnehmer im Jugendlager
Peters im malerischen Meden-
dorf ein zum Grillen, gemütli-
Beim Patienten Rat & Treff in St.Vith
chen Beisammensein und zum
Übernachten vor Ort.
Nach einem ausgiebigen
Frühstück heißt es erneut die
Wanderschuhe schnüren, um
diese Vierjahreszeitenwande-
rung mit einer kleineren Run-
de gegen 150 Uhr abzuschlie-
ßen. Treffpunkt: Samstag 21.
Juni, um 10 Uhr im Jugendla-
ger Peters in Medendorf Nr. 13
Kostenpunkt: 35 €. Die Teil-
nehmer aus dem Eupener Land
treffen sich um 9.30 Uhr am
Kreisverkehr Herbesthaler-Ver-
vierser Straße.
Anmeldungen und weitere In-
fos bei Ralf Zilles unter Tel.
0473/74 95 80.
Wo einst, bis September 1944, eine Bahnbrücke stand, verbindet eine neue Holzbrücke über die Our die Grenzweiler Auel auf belgischer und
Hemmeres auf deutscher Seite. Unser Bild entstand gestern Morgen bei der Zusammensetzung der aus drei Bauteilen bestehenden Brücke.

aá~ÄÉíáâÉêëÅÜìäìåÖ Länder verbindende Konstruktion über die Our zwischen Hemmeres und Auel

 St.Vith
Ständig erhöhte Blutzucker-
werte können u.a. dauerhafte
Folgeschäden an Nerven und
Blutgefäße (Augen, Nieren,
Füssen usw.) verursachen.
Nach dem heutigen Stand der
Medizin muss das aber nicht
sein.
Es ist sehr wohl möglich, die
Folgeschäden des Diabetes we-
sentlich zu verringern oder
ganz zu vermeiden und die Le-
bensqualität zu steigern. Wo-
rauf es ankommt: Eine dauer-
haft gute Blutzuckereinstel-
lung zu erreichen, bestmöglich
versorgt zu sein und sich selbst
auch bestmöglich zu versor-
gen. Wie? Das erfahren Diabe-
tiker und ihre Partner in Dia-
betikerschulungen. Die dies-
jährige Diabetikerschulung des
Patienten Rat & Treff (PRT)
beginnt am Montag, dem 16.
Juni (16., 17., 18. und 20. Juni
Am kommenden Samstag kommen in Faymonville verschiedene Tanz-
stile zur Aufführung, so u.a. afrikanischer Tanz.
Vorführung verschiedener Tanzstile
w~òáãìí=J=q~åòëéÉâí~âÉä
jeweils von 18.30 bis 21 Uhr)
unter Leitung einer Diabetolo-
gin und einer Diabetes- und
Ernährungsberaterin im Ge-
sundheitszentrum, Pulverstra-
ße 13, in St.Vith.
Neben gründlichen Informa-
tionen zu allen wichtigen
Aspekten einer guten Diabetes-
einstellung und -versorgung,
stehen die Schulungsleiter den
Teilnehmern an allen vier
Abenden für persönliche Fra-
gen zur Verfügung.
Nähere Informationen zu
dieser Patientenschulung er-
teilt der Patienten Rat und
Treff unverbindlich unter Tel.
080/22 11 50. Sollte der An-
rufbeantworter eingeschaltet
sein, wird der PRT baldmög-
lichst zurückrufen. Die Teil-
nahmegebühr für Diabetiker
(mit oder ohne Partner) be-
trägt 50 Euro. Ein kostenloses
Blutzuckermessgerät ist in die-
sem Betrag einbegriffen.
eçäòÄêΩÅâÉ=ÑΩê=o~Çï~åÇÉêÉê
~å=ëóãÄçäíê®ÅÜíáÖÉê=pí®ííÉ
 Auel
Was im September 1944
der zerstörerischen Kraft
des Zweiten Weltkriegs
zum Opfer fiel, wurde
gestern neu errichtet.
Die Rede ist von der frü-
heren Brücke über die
Our zwischen den Grenz-
weilern Auel auf belgi-
scher und Hemmeres
auf deutscher Seite.
Die symbolträchtige, da Län-
der verbindende, Holzbrücke
ist ein wichtiger Baustein des
Radwanderweges auf der still-
gelegten Bahnlinie St.Vith-
Lommersweiler-Reuland und
soll pünktlich für die RTBF-
Großveranstaltung »Le Beau Etliche Schaulustige wollten sich den spektakulären Bau der Holzbrücke nicht entgehen lassen.
Vélo de Ravel« am 5. Juli in
der Gemeinde Burg-Reuland waren von der Firma Woodlam gen und das Gewicht gleich- Heinz Gillessen die Zusam-
befahrbar sein. aus Marche-en-Famenne vor- mäßig auf die beiden Träger menarbeit zwischen den Be-
gefertigt und anschließend per verteilen wird, was sich laut hörden auf belgischer und
Leimbinder Schwertransport über Winter- Architekt Leo Michaelis positiv deutscher Seite. Völlig unbüro-
spelt und Hemmeres zur Bau- auf die Stabilität des Bauwerks kratisch wurden die erforderli-
Etliche Schaulustige hatten stelle transportiert worden. auswirken wird. chen Genehmigungen erteilt.
gestern den Weg ins wunder- Da die beiden Sandsteinso- Die Gesamtkosten in Höhe
schöne Ourtal gefunden und ckel der früheren Dreibogen- 188 000 Euro von 188 000 Euro werden
brauchten ihr Kommen nicht brücke noch in gutem Zustand größtenteils durch die Ge-
zu bereuen. Die ausführenden waren (lediglich einige Ecken Ausschlaggebend für die meinde Burg-Reuland getra-
Arbeiter (Generalunterneh- musste durch die Fa. Gillessen Auswahl der Baustoffes Holz gen, abzüglich 30 000 Euro
men ist da Fa. Gebrüder Gilles- fachgerecht ausgebessert wer- war die landschaftliche Ein- EU-Interreg-Fördermittel und
sen aus Maldingen) wurden den), konnten sie auch als Trä- pflanzung der Brücke an der 10 000 Euro der Gemeinde
nämlich vor eine logistische ger der neuen Holzbrücke ge- Nahtstelle der Naturparks Ho- Winterspelt (D). Im Laufe der
und technische Herausforde- nutzt werden, mussten aller- hes Venn-Eifel und Nordeifel vergangenen Monate war das
rung gestellt. Die Planung des dings mit neuen Betonsockeln bzw. in der Natura-2000-Zone. Bauprojekt mehrfach abge-
Projektes oblag den Architek- verstärkt bzw. erhöht werden. Die Brücke wird von außen mit speckt worden, um seine Fi-
ten Yves Weynand und Leo Mi- Dank einer Höhe von fünf Me- pflegeleichtem Lärchenholz nanzierung zu sichern bzw. für
chaelis.
Die aus drei Bauteilen beste-
tern kann eine Überflutung
der Brücke selbst bei Hochwas-
bekleidet, das keine Anstriche
benötigt. Demnach dürfte sich
die beteiligten Partner ver-
kraftbar zu machen.

áå=~ääÉ=oáÅÜíìåÖÉå
 Faymonville
Schon seit einigen Jahren wer-
den in Malmedy, Weismes,
und St.Vith verschiedene
Tanzstile unterrichtet. Manche
haben ihren Ursprung in den
Traditionen und sind eng ver-
bunden mit der Geschichte ei-
nes Volkes. Andere sind kreati-
ver Art und entspringen der
Schöpfungskraft der Teilneh-
mer. Es handelt sich dabei um
orientalischen Tanz, afrikani-
schen Tanz, Salsa, das Tanz-
theater, den Traditions- und
Folkloretanz. Diese Ateliers
sind einerseits verschiedenar-
tig und andererseits doch ver-
gleichbar in der Leidenschaft
der Animatoren. Deren
Wunsch ist es, anderen die
Freude am Tanzen zu vermit-
teln. So haben sich die ver-
schiedenen Kursleiter und ihre
Teilnehmer unter der Initiative
von Beate Kohnen, die orienta-
lischen Tanz unterrichtet, ver-
henden Leimbinder-Elemente ser ausgeschlossen werden. der Unterhalt der Brücke in Reulands Bürgermeister Jo-
der Brücke wurden vor Ort Die zwei Meter breite Holzbrü- Grenzen halten. Ihre Langle- seph Maraite lobte unterdes-
durch einen Kran der Firma cke wird übrigens eine leicht bigkeit schätzt Leo Michaelis sen die beispielhafte Vorberei-
eint, um ein Abendprogramm Sarens aus Antwerpen über die gebogene Form haben, wobei auf 200 Jahre. tung und Ausführung der Ar-
unter dem Namen Zazimut - Our gehievt und zusammenge- ein Kabelzug unter der Brücke Problemlos verlief nach An- beiten durch die Projektplaner
Tanz in alle Richtungen - vor- setzt. Die Elemente im U-Profil für die nötige Spannung sor- gaben des Bauunternehmers unter Unternehmer. (arco)
zubereiten. Die Vorführung
findet am 14. Juni um 20 Uhr
im Saal »Sociétés réunis« in
Faymonville statt. Sie wird
dem Zuschauer die Gelegen-
heit geben, auf ein und dersel-
ben Bühne Tanzarten zu ent-
decken, die sich zwar in ihrem
jeweiligen Charakter unter-
scheiden, aber dennoch ver-
wandt sind, weil sie lebendige
Begegnungen ermöglichen.
Und da somit gewisse Grenzen
überschritten werden, laden
die Tänzer auch das Publikum
nach der Vorführung dazu ein,
auf der Tanzfläche das Tanz-
bein zu schwingen.
Weiter Auskünfte erteilen Bea-
te Kohnen unter Tel.:
0477/50 15 73 und Severine
Vliegen unter Tel.: Das sehenswerte Bauwerk fünf Meter über der Our verbindet Deutschland mit Belgien, wird im Zuge des Ausbau des Radwanderwegs auf der
0494/10 57 43. stillgelegten Bahntrasse St.Vith-Reuland-Oudler aber größtenteils durch die Gemeinde Burg-Reuland finanziert.
Grenz-Echo
Mittwoch, 11. Juni 2008
Innenminister Courard bezieht Stellung
kÉìï~ÜäÉåW=pí~Çíê~í
ÉåíëÅÜÉáÇÉí=~ìíçåçã
 St.Vith
Der St.Vither Stadtrat kann
frei entscheiden, ob nach dem
Rücktritt des Einzelkandidaten
Karlheinz Berens Neuwahlen
in St.Vith erforderlich sind
oder nicht. Das sagte der wal-
lonische Innenminister Philip-
pe Courard gestern im Parla-
ment von Namur auf eine ent-
sprechende mündliche Frage
des CSP-Regionalabgeordne-
ten Herbert Grommes, seines
Zeichens auch Schöffe der
Stadtgemeinde St.Vith.
Der Innenminister beruft
sich in seiner Antwort auf Arti-
kel 4124-1§1 Absatz 2 des Ko-
dex der lokalen Demokratie
und der Dezentralisierung,
worin es heißt, dass ein Ge-
meinderat oder die Regional-
regierung Wahlen ansetzen
kann, um freie Sitze im Ge-
meinderat zu besetzen. Die
Durchführung von außerplan-
mäßigen Wahlen sei jedoch
keine Verpflichtung.
Der Innenminister verweist
in diesem Zusammenhang auf
Präzedenzfälle, in denen eine
lokale Behörde auf Neuwahlen
Am 15. Juni mit Natagora/BNVS-Ostbelgien
dêÉåòΩÄÉêëÅÜêÉáíÉåÇÉ
cêΩÜà~Üêëï~åÇÉêìåÖ
 Lascheid
Während der diesjährigen
Frühjahrswanderung der
BNVS-Ostbelgien werden drei
Länder durchwandert und
neue Naturschutzgebiete wie
das Federbachtal erkundet.
Dieses Gebiet befindet sich bei
Richtenberg. Die Quellen des
Federbachs liegen zum Teil be-
reits auf dem Gebiet des Groß-
herzogtums Luxemburg. Auch
das Naturschutzgebiet selbst
erstreckt sich teils bis an die
Staatsgrenze. In den feuchten,
kaum gedüngten Talsenken
des noch recht kleinen Schutz-
gebietes findet sich eine arten-
reiche Feuchtwiesenflora, mit
Mädesüß, Sumpfblutauge und
zahlreichen Orchideen.
Die Wanderung führt dann
über die Our nach Deutsch-
land, genauer gesagt nach
Welchenhausen, wo sich das
Erster Preis für BIB-Schüler
Schüler des Bischöflichen In-
stitutes Büllingen (BIB) gewan-
nen kürzlich den ersten Preis
beim Bastel- und Erfinderwett-
bewerb »Idelux-Fost Plus«. Ori-
ginelle Gebrauchsgegenstände
aus PMK-Verpackungen, Pa-
pier oder Karton sollten für
diesen Wettbewerb, der die
Abfalltrennung in den Schulen
unterstützt, hergestellt wer-
den. Die Schüler der 3. und 4.
Klasse der Abteilung Büro-
verzichtet habe, um einen frei-
gewordenen Sitz im Gemein-
derat neu zu besetzen.
Der Gesetzgeber habe sich
offensichtlich für die Autono-
mie der Gemeinden in dieser
Frage ausgesprochen, ihnen
aber gleichzeitig die Möglich-
keit gegeben, ein Lösung für
Blockadesituationen zu fin-
den, die sich durch den Rück-
tritt eines Gemeinderatsmit-
gliedes stellen kann. Dies ist in
St.Vith angesichts der deutli-
chen Mehrheitsverhältnisse zu
Gunsten der Freien Bürgerliste
(FBL) von Bürgermeister
Christian Krings, die 18 der 21
Sitze im Stadtrat zählt, jedoch
nicht der Fall.
Im Gegensatz zu dem für die
Durchführung und die Beauf-
sichtigung der Kommunalwah-
len zuständigen Dienst des Mi-
nisteriums der Wallonischen
Region kommt Philippe Cou-
rard zu dem Schluss, dass der
Gesetzgeber die Gültigkeit ei-
nes Gemeinderates auch dann
anerkannt, wenn er weniger
Mitglieder zählt, als im Kodex
der lokalen Demokratie vorge-
schrieben wird. (arco)
kleinste Museum der Welt be-
findet. Entlang der maleri-
schen Our führt die Wander-
route nach Stoubach. Es gibt
wenige Talabschnitte an der
Our, die so reizvoll sind wie
diese Grenzlandschaft.
Natur- und Wanderfreunde
werden während dieser ca.
sechsstündigen Wanderung
durch das Land der Burgen
und Naturparks mit beeindru-
ckenden Aussichtspunkten voll
auf ihre Kosten kommen.
Die Teilnehmer treffen sich
am Sonntag, dem 15. Juni, um
10 Uhr an der Kirche in La-
scheid. Mitzubringen sind
Rucksackverpflegung und fes-
tes Schuhwerk. Eine Voran-
meldung ist nicht erforderlich.
Infos: Robert Kohnenmergen,
Tel. 080/42 04 93,
www.bnvs-ostbelgien.org
kaufleute unter Leitung von
Anita Brüls waren besonders
einfallsreich. Sie bastelten ei-
ne Windmühle aus Metallver-
packungen (Blechdosen) und
ein modisches Taschen-Set
aus kleinen Getränke-Kartons
(siehe Bild). Bei der Preisver-
teilung in Houffalize wurden
ihre Kreativität und ihr Fleiß
mit einem 1. Platz und einer
Klassenfahrt nach Walibi be-
lohnt.
Eifel·Ardennen 17
Bürgermeister Christian Krings sah sich veranlasst, die Befestigung eines Zufahrtsweges zum künftigen dritten Fußballplatz des RFC St.Vith
an der Rodter Straße zu stoppen, weil für diesen Platz keine gültige Baugenehmigung vorliegt.
RFC St.Vith muss sich in Geduld üben / Urbanismusfragen seit »Fall Frauenkron« sensible Materie
_~ìëíçéé=ÄêÉãëí=^åäÉÖìåÖ
ÉáåÉë=ÇêáííÉå=cì≈Ä~ääéä~íòÉë
 St.Vith
Von Arno Colaris
Während sich an der
Spitze des RFC St.Vith
ein Wechsel anbahnt
(siehe auch Seite 31),
liegt der Bau eines drit-
ten Fußballplatzes an
der Rodter Straße vor-
erst auf Eis.
Grund ist ein Problem mit der
Baugenehmigung und wer die
St.Vither Aktualität der letzten
Monate verfolgt hat, kann
zweifellos nachvollziehen,
dass diese Materie am Büchel-
turm seit dem »Fall Frauen-
kron« mit größter Sensibilität
behandelt wird.
Trainingsplatz Der dritte Fußballplatz des RFC St.Vith soll hinter dem bestehenden B-Platz entstehen, auf dem ein
Kunstrasen angelegt wird. Das Anfang der 90er Jahre errichtete Kassenhäuschen (links) erfüllte nie sei-
Ungeachtet der sportlichen nen Zweck und dient seither als Materialraum für den Platzwart.
Talfahrt der Ersten Mann-
schaft und deren Abstieg aus Doch in der vergangenen Bodarwé kostenlos Erdaushub der 80er Jahre erteilten Bauge-
der 1. Provinzklasse hat der Monaten kam aus den vorhin auf dem Gelände des künfti- nehmigung für die neue St.Vi-
aktuelle Vorstand des RFC erwähnten Gründen und auf gen dritten Fußballplatzes la- ther Fußballanlage war.
St.Vith in den vergangenen Veranlassung des RFC-Vor- gern kann und diesen im Ge- »Der dritte Platz tauchte
Monaten wichtige Weichen im standes wieder Bewegung in genzug planieren und drainie- zwar im Vorprojekt, nicht je-
Hinblick auf eine Verbesserung die Akte. ren wird, was quasi einer Null- doch in der definitiven Bauak-
der Infrastruktur des Fußball- Da eine Finanzierung des operation gleichkommen wür- te auf«, so Bürgermeister
vereins gestellt. Neben der An- Projektes durch die Stadtge- de. Christian Krings, der sich aus
legung eines Kunstrasenplat- meinde St.Vith wegen deren diesem Grund zu einem sofor-
zes auf dem B-Platz, der allen Beteiligung an den Kosten des Keine Genehmigung tigen Baustopp veranlasst sah.
Fußballvereinen der Stadtge- Kunstrasenplatzes (128 000 Mit der Folge, dass sich das
meinde St.Vith, insbesondere Euro bei Gesamtkosten von Vor einigen Wochen begann Bauvorhaben verzögern wird,
in Schlechtwetterzeiten, für 320 000 Euro) ausgeschlossen das Straßenbauunternehmen denn in der Zwischenzeit muss
Trainingszwecke zur Verfü- schien, wurde ein Deal zwi- mit der Befestigung eines Zu- selbstverständlich ein neuer
gung stellen soll, hat der RFC schen dem RFC St.Vith und fahrtsweges zu dem fraglichen Bauantrag gestellt werden. Die
den Bau eines dritten Fußball- der Fa. Bodarwé beschlossen. Gelände zwischen dem Steine- Kicker des RFC St.Vith müssen
platzes an der Rodter Straße in Vor dem Hintergrund, dass weiher und der Rodter Straße. sich also wohl oder übel noch
Angriff genommen. Dies wür- die Straßenbauunternehmen Jedoch sollte sich nach einer länger als ursprünglich geplant
de ermöglichen, den Trai- fast händeringend nach Lager- Prüfung der Bauakte heraus- mit dem nicht mehr zeitgemä-
ningsbetrieb auf dem ehemali- stätten für Erdaushub suchen, stellen, dass der dritte Fußball- ßen Trainingsgelände an der
gen RFC-Platz an der Malme- wurde vereinbart, dass die Fa. platz kein Bestandteil der Ende Malmedyer Straße begnügen.
dyer Straße gänzlich einzustel-
len, denn letzterer befindet
sich - mitsamt Sanitäranlagen -
in einem desolaten Zustand.
Malmedyer Straße
Bereits Ende der 80er bzw.
Anfang der 90er Jahre, beim
Umzug des RFC St.Vith an die
Rodter Straße, war dort ur-
sprünglich die Anlegung von
drei Fußballplätzen und zwei
Parkplätzen ins Auge gefasst
worden. Selbst ein Kassen-
häuschen war am oberen Ende
der Anlage, zwischen dem B-
und dem geplanten C-Platz, er-
richtet worden. Doch sah man
seinerzeit vom Bau des dritten
Platzes ab, da die Anlage an
der Malmedyer Straße, die Ei-
gentum des Öffentlichen Sozi-
alhilfezentrums ist, nach wie
vor für Trainingseinheiten zur
Verfügung stand. Das Kassen-
häuschen erfüllte unterdessen
nie sein Zweck und diente seit- Lieber heute als morgen würde sich der RFC St.Vith von seinem ehemaligen Gelände an der Malmedyer
her als Materialraum für den Straße verabschieden. Sowohl der Trainingsplatz als auch die Sanitäranlagen befinden sich in einem de-
Platzwart. solaten Zustand.

18
Paul Schoonbroodt, Pfarrer in Steffeshausen, erwidert Freddy Derwahl bzgl. des Porträts in »Derwahls Köpfe« am 30. Mai im Grenz-Echo
Zum Porträt von Paul
Schoonbroodt unter
»Derwahls Köpfe« im GE
vom 30. Mai 2008, Seite
16, möchte der Pfarrer
von Steffeshausen einige
Dinge klarstellen. Das
Grenz-Echo gibt ihm da-
zu die Gelegenheit.
 Von Paul Schoonbroodt
Wenn die Aussagen des Arti-
kels von F. Derwahl zuträfen,
müsste Pfarrer Paul Schoon-
broodt als Person und als
Priester sich schämen und sich
verstecken für alles, was er in
den Augen des Autors verbro-
chen hat. Nein, das braucht er
nicht, denn die erstaunlichen
Behauptungen entsprechen
nicht in allem der Wirklichkeit
und richten sich hauptsächlich
gegen die katholische Kirche
und gegen einen Priester. Um
das zu belegen, brauchen wir
bloß einige Stichworte aus
dem Artikel herauszugreifen,
deren Ausarbeitung wie ein
Trommelfeuer aus heiterem
Himmel auf den besprochenen
Priester herunter prasseln.
• Was ist eine Exkommuni-
kation?
»Der exkommunizierte Pas-
tor«. Es wurde nicht erklärt,
was eine Exkommunikation
ist. Es ist ein Ausschluss aus
der Gemeinschaft der Gläubi-
gen, eine schlimme Kirchen-
strafe für einen Katholiken,
der ein kanonisches Vergehen
mit der Gewissensschuld einer
Todsünde begangen hat.
Durch eine Exkommunikation
ist es einem Priester verboten,
Messe zu feiern, zu predigen,
Êt~ë=áëí=ÇÉåå=Éáå=oÉÄÉää\Â
Pfarrer Paul Schoonbroodt in der Herz-Jesu-Kirche von Steffeshausen: Das Tragen der Soutane betrachtet er als eine Ehre.
von Sünden loszusprechen. Er
darf sogar keine Sakramente
empfangen. Im Prinzip dürfte
er nur der Predigt in der Kirche
beiwohnen. Er ist vom Emp-
fang jeglicher Gnade abge-
schnitten. Da man ihm aber
das Lesen der hl. Messe nicht
verboten hat, ist es eine unei-
gentliche Exkommunikation;
es ist eine Trennung von der
neuen Kirche, welcher er aller-
dings nicht angehört.
• Der Pfarrer hat kein ka-
nonisches Delikt begangen.
Was war denn das Vergehen
Hintergrund
des Pastors? Er feiert nicht den
modernen Gottesdienst, son-
dern das heilige Messopfer al-
ler Zeiten am Altar, auf Latein,
wofür er einst durch die heilige
Priesterweihe in der Kathedra-
le von Lüttich befähigt wurde.
Er handelt somit im Gehorsam
gegen die unwiderrufliche Ver-
ordnung des heiligen Papstes
Pius V. , die für alle Zeiten gül-
tig ist, wonach kein Geistlicher
jemals mit einer Kirchenstrafe
belegt werden darf, wenn er
diese Messe so liest oder singt.
Das ist nachzulesen auf den
ersten Seiten des römischen
Altarmissales mit den Anfangs-
worten »Quo primum tempo-
re« vom 14. Juli 1570. Also ist
diese Exkommunikation auch
deswegen ungültig!
• Was soll eigentlich die
Hauptüberschrift zu diesem
Porträt?
Die Hauptüberschrift »Wenn
der Rebell väterlich lächelt«
versetzt sogleich einen verlet-
zenden Hieb. Was ist denn ein
Rebell? Im Bereich eines Staa-
tes ist es jemand, der sich ge-
gen ein rechtmäßiges Regime
nicht nur mit Kritik, sondern
auch mit revolutionären Hand-
lungen widersetzt. In der heili-
gen Kirche ist Schoonbroodt
nicht so vorgegangen. Er ist
der Wahrheit des katholischen
Glaubens treu geblieben, die er
durch die Taufgelübde und
den Antimodernismuseid, vom
heiligen Pius X. 1910 vorge-
schrieben, als studierender
Geistlicher dreimal mit der
Hand auf dem Evangelien-
buch, zuletzt vor der Priester-
weihe, geleistet hat. Darin
heißt es u. a.: »Ich nehme auf-
richtig an die von den Aposteln
überlieferte Glaubenslehre bis
heute im gleichen Sinn und in
der gleichen Auslegung durch
die rechtgläubigen Väter, ich
verwerfe die Entwicklung der
Dogmen usw.«
• »Man soll Gott mehr ge-
horchen als den Menschen«
Durch die zusätzlichen
schlimmen Entwicklungen der
»Nouvelle Théologie« im 20.
Jahrhundert war für Pfr.
Schoonbroodt die Zeit gekom-
men, nach den Worten des hei-
ligen Petrus in der Apostelge-
schichte zu handeln: »Es ist
besser Gott zu gehorchen als
den Menschen.« In diesem Fal-
le sind diese Menschen nam-
hafte Theologen, Prälaten und
hohe Amtsträger im Vatikan.
Sie haben das Glaubensgut
nicht bewahrt, nicht verteidigt,
Ein Foto von Paul Schoonbroodt aus den 90er Jahren.
wie es ihre Pflicht und Aufgabe
ist, sondern sie haben neue
Lehren verbreitet und eine
neue Kirche gegründet...
• Richtigstellungen
Msgr. Houssiau hat den Fall
mit dem Pfarrer in Steffeshau-
sen in drei Gesprächen »erle-
digt«. Die Grundlinie der Ge-
spräche war: entweder spuren,
die neuen Vorschriften anneh-
men oder gehen. Was er bis
1988 während nahezu 18 Jah-
ren an Frömmigkeit in seiner
Kirche wiederhergestellt hatte,
tat der Bischof mit Verachtung
ab. Es hatte entgegen der Be-
hauptung im Artikel keine fle-
hentlichen Bitten um Einlen-
ken, Demutsappelle gegeben.
Es wurden in den Gesprächen
keine theologischen Erörterun-
gen angenommen. Der Pfarrer
hätte sich bedingungslos un-
terwerfen sollen. Im Gewissen
konnte er das aber nicht, weil
die Konzilskirche einen neuen
Glauben verkündet, die heilige
Messe und die überlieferten
Sakramente, einschließlich der
überlieferten Bischofsweihe,
verboten hat. Wer kann verste-
hen, was für eine Zerreißprobe
in einer Priesterseele durch die
Annahme dieser grundlegen-
den Neuerungen entstanden
wäre?
• Die Pflicht zum Zeugnis-
geben
Der »Verweigerer« ist »kein
unbelehrbarer Widerständler,
der vor zwanzig Jahren durch
seine theologische Bockigkeit«
in der Medienlandschaft für
die »Unterhaltung der Fern-
sehzuschauer« interessant
wurde. Er hat hingegen wäh-
rend dieser Jahre im Allein-
gang ein anhaltendes Glau-
benszeugnis abgelegt, wie vie-
le unserer Vorfahren im Glau-
ben. Wer weiß nicht von den
Millionen Märtyrern des Früh-
christentums oder von der
noch größeren Zahl der Märty-
Grenz-Echo
Mittwoch, 11. Juni 2008
rer in den Gulags der Sowjet-
union im Laufe des 20. Jahr-
hunderts? Der katholische
Glaube ist überhaupt nicht
dem Wandel der Zeiten unter-
worfen. Im Gegenteil, die mo-
derne Welt muss sich ihm un-
terwerfen und wird auch am
jüngsten Tage vom Weltenrich-
ter Jesus Christus gerichtet.
Stat Crux, dum volvitur orbis
(Das Kreuz steht, während das
Weltall seine Kreise zieht). So
lautet der Grundsatz im Orden
der Karthäuser. Das Martyri-
um, das Blutvergießen für den
Glauben, ist das höchste Zeug-
nis. Darum sind diese Heiligen
Blutzeugen.
• Kurzer Einblick in das
päpstliche Dokument des
Syllabus
Der erwähnte Syllabus (Ver-
zeichnis von Irrtümern und
Häresien) wurde im Jahre
1864, und nicht 1895, veröf-
fentlicht. Pius IX. erstellte eine
Liste von 80 Irrtümern und Irr-
lehren, um sie erneut zu verur-
teilen. Es wurde darin die Auf-
fassung verurteilt, dass der rö-
mische Oberhirte sich mit dem
Fortschritt, dem Liberalismus
und der modernen Zivilisation
versöhnen soll.« Des Weiteren
wurde verurteilt, »dass es je-
dem freistehe, die Religion zu
wählen, die ihm beliebt.« Da-
durch wurde im Voraus der
moderne Ökumenismus verur-
teilt u.a. mit seinen interreli-
giösen Treffen in Assisi 1986
und 2002 auf Einladung von
Johannes Paul II. und unter
seinem Vorsitz.
• Das gesunde Urteil man-
cher Leser
Es hat sich Verärgerung und
Empörung mancher Leser des
Porträts bemächtigt. Die Gläu-
bigen täuschen Sie sich nicht.
Auch unter den komprimierten
Inhalten im Stile Derwahls ha-
ben sie ein gesundes Urteil an
den Tag gelegt. Es war zu hö-
ren: »Dieser Artikel ist unge-
recht, er enthält viele Unwahr-
heiten, er ist lieblos und greift
persönlich an und ist sehr be-
leidigend.« Nun aber hat jeder
Mensch ein Anrecht darauf,
anständig behandelt zu wer-
den. Gelten diese Verhaltens-
regeln im Journalismus nicht?
Wo bleibt der Ethikkodex für
einen Journalisten? Wo bleibt
übrigens in diesem Artikel die
Achtung vor einem Geweihten,
der seinem Priesterideal mit
Hilfe der göttlichen Gnade treu
geblieben ist? Pfr. Schoon-
broodt ist »kein unbelehrbarer
Ketzer«, sondern katholisch
und glaubenstreu. Er ist kein
Separatist, als ob er sich von
der wahren Kirche getrennt
hätte. So ist er auch kein Ver-
bündeter der Petrusbruder-
schaft in Antwerpen, die er
nicht einmal kennt, wovon er
nur weiß, dass sie mit ein biss-
chen Tradition dem modernen
Rom nachläuft. Das Tragen der
Soutane betrachtet er als eine
Ehre, womit er auch von man-
chen Leuten auf der Straße Be-
wunderung und Ehrfurcht ern-
tet. Es wurde schon immer ge-
sagt, dass das Priesterkleid in
der Welt eine stumme Predigt
für die Menschen sein kann,
die sonst keine Kirche von in-
nen sehen.
• Zum Abschluss
Herr F. Derwahl sollte sich
nicht einbilden, dass die Leser
seine Zeilen nur so geschluckt
hätten. Es ist nicht gut ange-
kommen, dass er sogar meinen
verstorbenen Vater mit einem
spöttischen Titel bedacht hat.
Am Pfarrer hat er in seinen
Ausführungen wirklich nicht
viel Gutes gelassen. Könnte
man nicht sagen, dass er durch
die Zeichnung dieses Porträts,
das eher einem Zerrbild gleich-
kommt, virtuell sein eigenes
Porträt gezeichnet hat?
Grenz-Echo
Mittwoch, 11. Juni 2008
Radfahrer kontrolliert
hå∏ääÅÜÉå=ìåÇ=sÉêÑ~ÜêÉå
ïÉÖÉå=sÉêëí∏≈Éå
 Aachen
Insgesamt 16 Radfahrer sind
am Montag bei Kontrollen im
Stadtgebiet von Aachen unan-
genehm aufgefallen. Bei neun
von ihnen wurden Verfahren
wegen Ordnungswidrigkeiten
eingeleitet, weil sie rote Am-
peln missachtet hatten.
Sieben Radfahrer erhielten
Knöllchen, weil sie vorhande-
Lkw-Fahrer »übersah« die Fußgänger
jìííÉê=ìåÇ=háåÇ=~ìÑ
wÉÄê~ëíêÉáÑÉå=~åÖÉÑ~ÜêÉå
 Petit-Rechain
Auf einem »Zebrastreifen« in
Petit-Rechain wurden am
Dienstagmorgen eine 25-jähri-
ge Frau und deren 22 Monate
alte Tochter von einem Lkw er-
fasst. Glücklicherweise verlief
der Unfall noch glimpflich.
Während das Kleinkind mit
leichten Gesichtsverletzungen
davonkam, trug die junge Frau
neben Gesichtsverletzungen
auch mehrere Brüche - darun-
ter einen Beckenbruch - davon.
Die Unfallopfer wurden ins
moJqÉñí
Die Initiatoren des Vital-Laufs sind gut vorbereitet.
Attraktives Rahmenprogramm
e~äÄã~ê~íÜçå=ÇìêÅÜ
ÇáÉ=^~ÅÜÉåÉê=`áíó
Am kommenden Sonntag werden
ca. 1000 Läufer vom Aachener
Markt aus die Distanz von 20,98
Kilometern mitten durch die Aa-
chener Innenstadt bewältigen.
Zum vierten Mal veranstalten das
Eurogress Aachen und das Marien-
hospital Aachen im Rahmen der
Gesundheitsmesse Vital diesen
Lauf. Um 10.30 Uhr erfolgt der
Start für die Läufer. Anmeldungen
sind noch kurzfristig möglich, alle
Informationen findet man unter
www.teamsoft-sportzeit.de oder
www.eurogress-aachen.de. Die
Startnummern werden in den Ton-
Zweite euregionale Aidskonferenz beklagt alarmierende Trends im Umgang mit dem tödlichen Virus
báå=Ñ~í~äÉê=`çÅâí~áä=îçå=e~äÄïáëëÉå=ìåÇ=eóëíÉêáÉ
 Herzogenrath
HIV und Aids: weiter eine töd-
liche Gefahr, auch für Men-
schen in der Euregio. Aber das
tödliche Virus ist unsichtbar
geworden, seine Gefahren
werden banalisiert, mit vielen
fatalen Folgen für Infizierte
und für Gesunde. So das Fazit
der zweiten euregionalen Aids-
konferenz, die am Freitag ver-
gangener Woche im Nell-Breu-
ning-Haus in Herzogenrath
Fachleute aus drei Ländern
zum Austausch zusammen-
brachte.
Ärzte, Psychologen, Präven-
tionsfachkräfte und Seelsorger
beobachten länderübergrei-
fend alarmierende Entwick-
ne Radwege nicht benutzten,
rücksichtslos gegenüber Fuß-
gängern agierten oder verbote-
nerweise durch eine Fußgän-
gerzone fuhren.
Die Polizei hatte verstärkte
Kontrollen von Radfahrern an-
gekündigt, nachdem es in den
vergangenen Wochen ver-
mehrt zu Unfällen mit Beteili-
gung von Fahrradfahrern ge-
kommen war.
Lütticher Citadelle-Kranken-
haus gebracht.
Wie gestern verlautete, er-
klärte der Lkw-Fahrer, er habe
Mutter und Kind nicht gese-
hen, und das obwohl diese sich
auf einem Fußgängerübergang
befanden.
nengewölben des Aachener Rat-
hauses ab Samstag ausgegeben.
Die Läufer werden mit Geträn-
ken der Firma Kaiserbrunnen ver-
sorgt, außerdem wird entlang der
Strecke Obst gereicht. Erstmals er-
halten alle Teilnehmer eine Me-
daille zur Erinnerung. Und den
Siegern winken Geldpreise.
Zur Unterstützung der Läufer
wird auf dem Marktplatz ein an-
sprechendes Rahmenprogramm
für die Zuschauer angeboten. Eine
Jazzband und eine Samba-Trom-
melgruppe sorgen für tolle Stim-
mung.
lungen: Das Risikobewusstsein
schwinde, nicht nur in den Ri-
sikogruppen. Es mache sich
der Eindruck breit, HIV und
Aids seien heilbar und be-
herrschbar. Die massiven Ne-
benwirkungen der Medika-
mentencocktails, die das Über-
leben verlängern, seien zu we-
nig bekannt.
Der Präventionsarbeit kom-
me daher ungebrochen eine
zentrale Bedeutung zu, beton-
ten die Fachleute. Neben den
Gesundheitsämtern und den
lokalen Aids-Hilfen, die zahl-
reich bei der Konferenz vertre-
ten waren, sind auch die Kir-
chen Partner bei dieser Prä-
ventionsarbeit. So suchen
kirchliche Fachleute die Schu-
Euregio
Angeklagter brach bei Urteilsverkündung zusammen
dÉëÅÜïçêÉåÉå=Éêâä®êíÉå
^áí=lìÇ=ÑΩê=ëÅÜìäÇáÖ
 Lüttich
Am gestrigen Dienstag
ging vor dem Lütticher
Assisenhof der Prozess
gegen Abdallah Ait Oud
zu Ende. Nach mehrstün-
diger Beratung erklärten
die zwölf Geschworenen
den Angeklagten der Ent-
führung, Vergewaltigung
und Ermordung der Mäd-
chen Stacy und Nathalie
für schuldig.
Der Morgen des zwölften Ver-
handlungstages war der Replik
von Generalanwältin Marian-
ne Lejeune sowie den Anwäl-
ten der Zivilparteien und des
Angeklagten selber vorbehal-
ten.
Olivier Martins, Verteidiger
von Abdallah Ait Oud, befand
seinen Mandanten in seinem
Plädoyer erneut für unschul-
dig. Für eine Verurteilung gebe
es zu viele Zweifel und vor al-
lem fehlten ausreichende Be-
weise, so der Anwalt. Um je-
manden verurteilen zu kön-
nen, müsse dessen Schuld ein-
deutig erwiesen sein, was bei
seinem Mandanten nicht der
Fall sei, so Olivier Martins.
»Niemand hat ihn mit den
Kindern weggehen sehen, aber
man hat auch niemand ande-
ren gesehen«, stellte General-
anwältin Marianne Lejeune
fest, die nochmals alle Punkte
EUREGIO-TELEGRAMM
Ein Dialog mit dem
Zen-Buddhismus
Von Freitag, 11. Juli (Beginn:
18 Uhr), bis Sonntag, 13. Juli
(14 Uhr), findet im August-
Pieper-Haus Aachen ein Semi-
nar zum Zen-Buddhismus
statt. Die wohl häufigste For-
derung des Buddhismus, ohne
deren Befolgung das Üben des
Zen wertlos ist, ist die Acht-
samkeit. Im weitesten Sinne
schließt das auch die Aufgabe
des eigenen Ego-Standpunktes
ein und den Verzicht auf das
ständige Urteilen. Mit dem
Thema der Achtsamkeit lassen
sich auch einige Bemerkungen
verbinden, die man für den
Alltag verwirklichen kann. Das
Seminar bietet eine Einfüh-
rung in die Achtsamkeit, ver-
mittelt Methoden des Zen, gibt
Anleitung zur Umsetzung im
Alltag und arbeitet dialogori-
entiert. Anmeldungen telefo-
nisch unter
0049-241-47 99 629 (Frau
Schäffter), per Fax unter
0049-241-47 99 610 oder per
len auf, im Bistum Lüttich mit
einem Bus, im Bistum Aachen
mit dem missio-Aidstruck.
Seelsorger, die mit Jugendli-
chen oder auch mit Risiko-
gruppen wie schwulen Män-
nern arbeiten, hätten mit kir-
chenamtlichen Vorgaben zu
kämpfen, die wenig mit der Le-
benswirklichkeit ihrer Adressa-
ten zu tun hätten, hieß es in
Herzogenrath. In einem tref-
fen sich aber die Anliegen aller
Präventionsfachleute: Der
Schlüssel liege im verantwort-
lichen Umgang mit Liebe, Part-
nerschaft und Sexualität.
Nach wie vor seien infizierte
Menschen stigmatisiert. Ihre
soziale Isolation sei erschre-
ckend, beklagten die Experten.
aufzählte, die gegen den Ange-
klagten sprechen. Wenn es nur
einen Hinweis gebe, dürfe man
die Schuld in Frage stellen,
aber im vorliegenden Fall sei
die Beweislage eindeutig, so
die Generalanwältin weiter.
Stofffaserreste, Haare, Zeu-
genaussagen, Uhrzeiten und
nicht zuletzt wissenschaftliche
Erklärungen, die sich mit den
Untersuchungsergebnissen
überschnitten, würden jeden
Zweifel ausschließen.
Die Anwälte der Familien
der entführten, vergewaltigten
und ermordeten Mädchen Na-
thalie Mahy (11) und deren
Halbschwester Stacy Lemmens
(7) ließen erwartungsgemäß
keinen Zweifel an der Schuld
des Angeklagten. Ein Zweifel
reiche nicht aus, um den Ange-
klagten freizusprechen, so ei-
ner der Anwälte. Ein anderer
erinnerte daran, dass die bei
den Kindern sichergestellten
Faserreste eindeutig von der
Kleidung des Angeklagten
stammten.
In seinem Schlussantrag er-
innerte der Anwalt des Ange-
klagten daran, dass man eine
Person nicht auf Grund deren
Verhaltens oder Vergangenheit
verurteilen dürfe. Man dürfe
lediglich über Tatsachen urtei-
len. Sein Mandant sei nicht das
von mehreren Seiten beschrie-
bene Monster, so Olivier Mar-
tins abschließend.
Schließlich war es Abdallah
Ait Oud selber, der das Wort
EUREGIO-TELEGRAMM
E-Mail: esther.schaeffter@bis-
tum-aachen.de
Kaiser Karl
spricht
Der aachen tourist service e.v.
lässt den prominentesten Bür-
ger Aachens sprechen: Ab so-
fort gibt es den Stadtführer
»Kaiser Karl führt durch Aa-
chen« auch in digitalem For-
mat. Wer einen mp3-Spieler
besitzt, kann sich die Stadtfüh-
rung im Internet herunterla-
den und sich im imaginären
Beisein von Kaiser Karl die Se-
henswürdigkeiten der Stadt er-
klären lassen. Auch kleine
Anekdoten werden zum Besten
gegeben. So schwärmt der
Rheumageplagte unter ande-
rem von seinen wohltuenden
Badegängen in den heißen
Thermalwässern. Die über
40-minütige Produktion kön-
nen Interessierte - wahlweise
in Deutsch oder in Englisch -
auch direkt im Internet anhö-
ren. Die gedruckte Version des
Stadtführers ist weiterhin zum
Die gesellschaftliche Ausgren-
zung betreffe auch Menschen,
die durch verseuchte Blutkon-
serven in den 80er Jahren infi-
ziert wurden. Auch Fehler
beim Drogenkonsum führten
und führen zum Leben mit
dem Virus, wie die niederlän-
dische Seite aus ihrer Bera-
tungspraxis betonte.
Das weit verbreitete Halb-
wissen über HIV und Aids be-
reite aber auch einer Hysterie
den Boden, mit unmenschli-
chen Folgen. Mit Nachdruck
verurteilte die Konferenz einen
aktuellen Vorgang in Düren.
Dort habe ein Boulevardblatt
eine öffentliche Hetzjagd auf
einen Mann inszeniert, der an-
geblich wissentlich Frauen mit
In diese Urne mussten die Ge-
schworenen gestern die Antwor-
ten auf 23 Fragen werfen, die für
die Urteilsfindung entscheidend
waren.
ergriff. »Ich bin unschuldig.
Schauen Sie sich nur die Akte
an, aber urteilen sie nicht we-
gen meiner Vergangenheit
über mich. Ich schäme mich
meiner Vergangenheit und
kann in Worten nicht ausdrü-
cken, was ich empfinde.« Diese
Vergangenheit habe sein Le-
ben zerstört. »Meine Vergan-
genheit macht mich krank.«
Preis von drei Euro im Infor-
mationsbüro Elisenbrunnen
erhältlich (www.aachen-tou-
rist.de).
Besuch der
Bilal-Moschee
Mit der VHS Aachen kann man
am Montag, 16. Juni, um 20
Uhr die Bilal-Moschee in Aa-
chen besuchen. Toleranz ist in
der letzten Zeit oft verdrängt
worden von Fremdenhass,
Rassismus, Antisemitismus
und Unduldsamkeit. »Zu Gast
beim anderen« ist der Versuch,
Toleranz durch Begegnung mit
dem Fremden neu zu erleben.
Dieses Mal besucht die Volks-
hochschule die Bilal-Moschee
in Aachen. Mitarbeitende des
Islamischen Zentrums bieten
einen ersten Überblick über
die Geschichte des Islam, die
Grundbegriffe der Religion
und den Ablauf der Gebete.
Fragen und Diskussion sind er-
wünscht und willkommen. An-
meldungen bei der Volkshoch-
schule Aachen unter der Num-
dem HIV-Virus infiziere. Aus-
gangspunkt war eine Fahn-
dung der Staatsanwaltschaft.
Inzwischen wisse man, dass
der Mann überhaupt nicht den
Virus trage.
Die großen gemeinsamen
Herausforderungen erfordern
eine vertiefte Vernetzung,
auch über die Ländergrenzen
hinweg, so das Fazit der Fach-
leute.
Die Menschen seien mobil in
den Grenzregionen, und damit
auch die Aufgaben in der HIV-
Prävention und in der Beglei-
tung Infizierter grenzüber-
schreitend. Ein nächstes Tref-
fen ist verabredet.
Infos bei Stephan Miethke,
Tel. 0049-241-45 24 68.
19
Nach einer rund einstündi-
gen Pause wurde der Prozess
gegen 13.30 Uhr fortgesetzt.
Der Vorsitzende Stéphane
Goux verlas die 23 Fragen, auf
die die Geschworenen, die sich
danach zu ihren Beratungen
zurückzogen, antworten muss-
ten.
Nach etwa dreieinhalbstün-
diger Beratung unter Aus-
schluss der Öffentlichkeit wur-
de der Prozess fortgesetzt. Die
Geschworenen sprachen den
40-jährigen Abdallah Ait Oud
für schuldig. Als der Schuld-
spruch verkündet wurde,
brach der Angeklagte zusam-
men. Daraufhin wurde die Ver-
handlung unterbrochen. Ein
Arzt, der sich im Gerichtssaal
befand, untersuchte den Ange-
klagten und stellte schnell sei-
ne weitere Verhandlungsfähig-
keit fest. Abdallah Ait Oud
wohnte der weiteren Verle-
sung der Anworten auf die Fra-
gen an die Geschworenen bei.
Danach sorgte er für einiges
Aufsehen: »Ich bin unschuldig,
ich habe nichts getan« schrie
er in den Gerichtssaal und
wehrte sich gegen die neben
ihm stehenden Polizisten, die
versuchten ihn zu beruhigen.
Schließlich wurde Abdallah
Ait Oud aus dem Saal ge-
bracht.
Am heutigen Mittwoch, um
9 Uhr wird der Prozess wieder
aufgenommen. Dann werden
die Geschworenen über das
Strafmaß befinden.
mer 0049-241-47 92 111. Dort
erfahren die Teilnehmer auch
den genauen Treffpunkt.
Wieder
Rentensprechtag
Am Donnerstag, dem 12. Juni,
von 14 bis 17 Uhr findet im Eu-
rode Business Center, Herzo-
genrath/Kerkrade ein deutsch-
niederländischer Renten-
sprechtag statt. Bei diesem
Sprechtag stehen deutsche
und niederländische Experten
als Gesprächspartner zur Ver-
fügung. Sie werden individuell
auf die verschiedenen Fragen
der Besucher eingehen: Wie
werden ausländische Versiche-
rungszeiten berücksichtigt?
Sind die Versicherungsunterla-
gen vollständig? Sind die Aus-
bildungs- und Wehrdienstzei-
ten vorgemerkt? Wann werde
ich zu den niederländischen
Volksversicherungszeiten bei-
tragspflichtig? Um die best-
mögliche Beratung zu gewäh-
ren, sollten die Besucher ihre
Unterlagen mitbringen.
Gewaltverbrechen
i~åÇïáêí=Ñ~åÇ
cê~ìÉåäÉáÅÜÉ=~å
ÉáåÉã=cÉäÇ
 Heinsberg
Ein Landwirt hat an einem
Feld bei Heinsberg eine Frau-
enleiche gefunden. Die Leiche
habe bereits einige Tage dort
gelegen, sagte Oberstaatsan-
walt Robert Deller am Diens-
tag in Aachen. Identität und
Todesursache stünden noch
nicht fest. Die Leiche werde
obduziert. Gestern wurde be-
kannt, dass die Frau Opfer ei-
nes Gewaltverbrechens wurde.
Der Landwirt hatte die Leiche
am Montag auf dem Seiten-
streifen eines Feldes zwischen
den Dörfern Randerath und
Uetterath gefunden.
20
US-Regisseur arbeitet an »920 Sacramento«
t~åÖ=ÇêÉÜí
áå=kot
US-Regisseur Wayne Wang
(»Smoke«) dreht seinen neuen
Film unter anderem in Nord-
rhein-Westfalen. Basierend auf
einer wahren Begebenheit aus
dem 19. Jahrhundert erzählt
der in Hongkong geborene Re-
gisseur Wang in »920 Sacra-
mento« die Geschichte einer
Frau, die ihre Berufung in der
brutalen Realität von San
Franciscos Chinatown finde.
Die Filmstiftung NRW fördert
den Kinofilm, der an 35 Dreh-
tagen auch in NRW gedreht
wird, mit 1,2 Millionen Euro.
Mehrverbrauch bei offenen Fenstern
oáÅÜíáÖ=iΩÑíÉå=ëé~êí=péêáí
Wenn sie beim Lüften und
beim Umgang mit der Kli-
maanlage ein paar Tipps be-
herzigen, sparen Autofahrer
im Sommer einiges an Sprit.
Nach Angaben des deutsche n
TÜV sollte ein von der Sonne
aufgeheizter Wagen vor dem
Losfahren zunächst kräftig
durchlüftet werden. Dazu wer-
den Türen und Schiebedach
geöffnet, damit die größte Hit-
ze entweichen kann.
Nach Fahrtbeginn werden
die Fenster geschlossen, und
die Klimaanlage wird auf volle
Leistung und Umluft gestellt.
Wenn nach wenigen Minuten
die Wunschtemperatur er-
reicht ist, wird die Anlage auf
Frischluftzufuhr und moderate
In Zürich lebt es sich am besten
Zürich (Foto) ist wie letztes
Jahr laut einer Studie der Be-
ratungsgesellschaft Mercer
die Großstadt mit der weltweit
besten Lebensqualität. Genf
und Wien teilen sich den zwei-
ten Rang. Insgesamt bewertet
báåáÖìåÖ=~ìÑ=oáÅÜíäáåáÉå=òì=^êÄÉáíëòÉáí=ìåÇ=wÉáí~êÄÉáí
Nach jahrelangem Tauziehen
haben sich die Arbeitsminister
der 27 EU-Staaten auf Richtli-
nien zur Arbeitszeit und Zeit-
arbeit geeinigt. Damit sollen
Millionen von Leiharbeitern
und überlastete Klinikärzte in
Europa einheitliche Regeln für
bessere Arbeitsbedingungen
bekommen. Der in einem Ver-
handlungs-Marathon in der
Nacht zum Dienstag in Luxem-
berg ausgehandelte Kompro-
miss stieß allerdings auf ein
geteiltes Echo.
Die EU-Kommission sprach
von einer Verbesserung für
Millionen Beschäftigte in Euro-
pa. Dagegen kritisierte der Eu-
ropäische Gewerkschaftsbund
(EGB) zahlreiche Ausnahmen
von der Regel einer 48- Stun-
den-Woche. »Es gibt eine Mög-
lichkeit, darüber hinauszuge-
hen«, räumte eine Sprecherin
Wayne Wang
Gebläseleistung zurückge-
stellt.
Abzuraten ist den Sachver-
ständigen dagegen vom Dauer-
betrieb der Klimaanlage - die-
ser ist mit erheblichem Mehr-
verbrauch verbunden. »Unsin-
nig« sei es auch, ständig mit
geöffnetem Fenster zu fahren:
Einerseits entweiche dadurch
die von der Klimaanlage ge-
kühlte Innenraumluft wieder
nach draußen. Andererseits er-
zeugten offene Fenster Luft-
verwirbelungen, die die Aero-
dynamik-Eigenschaften des
Fahrzeugs verschlechtern.
Durch den so erzeugten höhe-
ren Luftwiderstand erhöhe
sich wiederum der Spritver-
brauch. (dpa)
Mercer die Lebensqualität in
215 Großstädten, unter ande-
rem nach politischen, sozia-
len, wirtschaftlichen und öko-
logischen Aspekten. Brüssel
belegt in dem Ranking als bes-
te belgische Stadt Platz 14.
»Im Großen und Ganzen ein Fortschritt« - Milquet hofft auf Änderungen
von EU-Arbeitskommissar Vla-
dimir Spidla ein: Die Sozial-
partner könnten abweichende
Vorgaben vereinbaren.
Bis zu 65 Stunden
Die neue Arbeitszeitrichtli-
nie soll vor allem den Konflikt
um lange Bereitschaftszeiten
von Klinikpersonal und Feuer-
wehrleuten entschärfen. Die
EU-Arbeitsminister beschlos-
sen, künftig zwischen aktiver
und inaktiver Bereitschaft zu
unterscheiden. Je nachdem, ob
Bereitschaftsdienst ganz als
Arbeitszeit gezählt wird oder
nicht, dürften Betroffene 60
oder 65 Stunden pro Woche
arbeiten. Der Ratsbeschluss zu
Leiharbeitern sieht vor, dass
Zeitarbeiter grundsätzlich vom
ersten Tag an die gleichen
Rechte bekommen wie Festan-
Aus aller Welt
Immer mehr Mädchen beim Schönheitschirurgen
pÅÜ∏å=ëÉáå=ïáÉ=eÉáÇá
 Von Yuriko Wahl, dpa
Die Stars machen es,
Millionärstochter Chiara
Ohoven hat es gemacht,
Schauspielerin Brigitte
Nielsen will es dem-
nächst vor laufender Ka-
mera machen. Und viele
Jugendliche träumen
auch von einer Schön-
heitsoperation.
»Wenn ich das Geld hätte,
würde ich mir den ganzen
Speck wegmachen lassen, am
Bauch, an den Hüften und am
Po«, sagt Anne (17) aus Köln.
Bei einer Schönheits-OP würde
sie auch »Risiken und Schmer-
zen bis zu einer gewissen
Grenze« auf sich nehmen,
meint die Schülerin. Die Glit-
zerwelt der Reichen und Schö-
nen beeindruckt sie: »Heidi
Klum ist mein Vorbild. Sie ist
bildhübsch und hat die tollste
Figur. Ich habe mir jede Show
von ihr angeguckt.«
Sendungen über erfolgrei-
che Stars oder Casting-Shows
wie »Germany's Next Topmo-
del« mit Millionen-Publikum
vermitteln Heranwachsenden,
wie sich normale Menschen
quasi in Zeitraffer in Super-
stars oder traumschöne Mo-
dels verwandeln, erklärt Uwe
Schönrade, Medienforscher
und Psychologe aus Köln. Ge-
rade Pubertierende, die noch
nach ihrer Rolle und Richtung
suchten, seien bei fehlenden
Vorbildern empfänglich für
das inszenierte Idealbild mit
makelloser Figur und perfek-
ten Proportionen. »Das kann
bei jungen Frauen bewirken,
dass sie bereitwilliger zur
Schönheits-OP laufen.«
Schnell Fett absaugen
»So eine Casting-Sendung
kann fördern, dass der Körper
als Eintrittskarte in ein erfolg-
reiches Leben gesehen wird«,
sagt Schönrade. Mädchen
stellten sich die Frage, wie
auch sie eine Verwandlung
schnell und ohne viel Mühe
hinbekommen könnten. »Da
entsteht dann der Gedanke:
Nur schnell etwas Fett absau-
gen.« Unter Jugendlichen sei
die Berührungsangst beim
Thema Schönheitsoperationen
zugleich deutlich kleiner ge-
worden, die »eher schon mit so
etwas wie einem Haarschnitt«
gleichgesetzt würden. Jeder
reagiere aber anders auf derar-
tige Shows, eine Generalisie-
rung sei falsch.
Im Internet tummeln sich
Anbieter, die Brust-Vergröße-
rungen, Haut-Straffung oder
Boom-Branche Zeitarbeit: Leiharbeiter sollen künftig vom ersten Tag
an die gleichen Rechte wie Festangestellte genießen.
gestellte im selben Betrieb. Das
gilt für Bezahlung, Urlaub und
Elternzeit. Ausnahmen sind
Heidi Klum (links, mit »Germany’s Next Topmodel«-Siegerin Jenny
Hof) ist das Schönheitsideal von Millionen Teenagern.
Fettabsaugen anpreisen und
auch mit Sonderangeboten
oder Ratenzahlungen werben.
Fehlanzeige aber, wenn nach
Hinweisen zu Risiken oder be-
sonderen Hürden bei Eingrif-
fen an Minderjährigen gesucht
wird. Im TV - mit Beiträgen
wie der Doku-Soap »Spieglein,
Spieglein« auf Vox - oder auch
in Frauenzeitschriften hat das
Thema Schönheits-OP eben-
falls Hochkonjunktur.
Auch beim plastischen Chi-
rurgen Ziah Taufig klopfen
Mädchen an die Kölner Praxis-
tür, die mit ihrem Aussehen
unglücklich sind. »Wer mit 16
Jahren zur Brustvergrößerung
zu mir kommt, den schicke ich
aber sofort nach Hause«, be-
tont Taufig. Er operiere Min-
derjährige nur bei extrem ab-
stehenden Ohren oder wenn
sich bei Jungen nach der Pu-
bertät eine weibliche Brust
entwickele. »Wenn schwere
psychische Probleme drohen,
kann so eine Operation Scha-
den abwenden.« Es gebe aber
auch »rein monetär ausgerich-
tete Anbieter«, die mit ihren
häufig irreführenden Verspre-
chungen auch dem Image der
seriös arbeitenden Chirurgen
schadeten. Ein plastischer Chi-
rurg verfügt über eine Fach-
arztausbildung, Schönheitschi-
möglich, wenn die Gewerk-
schaften und Arbeitgeber dies
auf nationaler Ebene vereinba-
rurg darf sich dagegen jeder
Mediziner nennen.
Heidi Klum weist zurück,
dass ihre gerade in dritter Staf-
fel zu Ende gegangene Erfolgs-
show in einem Zusammen-
hang mit dem Thema Schön-
heitsoperationen stehen könn-
te. »Ich finde es natürlich auch
nicht gut, wenn Minderjährige
schon zur OP gehen«, erklärte
sie jüngst in Köln. Ihre eigene
Schönheit sei natürlich, betont
die 35-Jährige. Es tröstet Pu-
bertierende aber wohl kaum,
wenn das prominente Model
den Slogan ausgibt: »Jeder ist
schön auf seine Weise.«
Sowieso schlank
Schon sehr früh fangen Mäd-
chen an, sich ernsthaft um ihre
Figur zu sorgen, weiß die Bon-
ner Psychologin Ingeborg Smi-
gielski. »In der sechsten Klasse
hat schon jede zweite eine Diät
hinter sich.« Überall werde
den Kindern als Wert vermit-
telt: »Die Schlanksten sind im-
mer die Schönsten.« Auch Co-
rinna (16) findet sich zu dick
und würde sofort eine Operati-
on in Kauf nehmen für einen
glatten Bauch: »Ich hätte das
wirklich nötig. Das machen ja
sogar die, die sowieso schon
schlank und hübsch sind.«
ren. Zeitarbeiter müssen auch
Kantine, Kindergarten oder
Transportmittel der Firma nut-
zen dürfen. Diese Richtlinie sei
im Großen und Ganzen ein
Fortschritt, sagte EGB-Exper-
tin Catelene Passchier.
»Wäre ein Rückschritt«
Hingegen stieß die Arbeits-
zeitrichtlinie auf scharfe Kritik.
»Das wäre ein Rückschritt,
wenn es vom Europa-Parla-
ment so angenommen würde«,
sagte Passchier. Ähnlich äu-
ßerte sich der spanische Minis-
ter Celestino Corbacho. Seine
konservative belgische Kolle-
gin Joëlle Milquet hofft auf Än-
derungen im Europa-Parla-
ment. Spaniens sozialistische
Regierung hatte ebenso wie
Belgien, Ungarn, Griechenland
und Zypern strengere Regeln
Grenz-Echo
Mittwoch, 11. Juni 2008
»Entscheidender Sieg«
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bêÇÄÉÄÉåÖÉÄáÉí
ä®ìÑí=~Ä
In einem Stausee, der nach
dem schweren Erdbeben in
Südwestchina entstanden ist,
ist am Dienstag erstmals der
Wasserspiegel wirkungsvoll
gesenkt worden. Mehr als die
Hälfte des Wassers sei abge-
laufen, wie die amtliche Nach-
richtenagentur Xinhua berich-
tete. Nach Angaben des Partei-
chefs der Erdbebenprovinz Si-
chuan, Liu Qibao, wurde damit
ein »entscheidender Sieg« er-
rungen. Die Zahl der Anwoh-
ner, die beim unkontrollierten
Brechen des natürlichen Dam-
mes durch eine mögliche Flut-
welle gefährdet wären, sei
durch das Manöver von 1,3
Millionen auf 50 000 Men-
schen gesunken.
Streit um Anteile
Êc~ää=håìíÂ
îçê=dÉêáÅÜí
Der »Fall Knut« kommt vor Ge-
richt. Der Tierpark Neumüns-
ter will den monatelangen
Streit mit dem Zoo Berlin um
Anteile aus den Millionenge-
winnen rund um Berlins Eis-
bär-Liebling Knut jetzt durch
einen Richter klären lassen.
Zuvor hatte Berlins Zoo-Chef
Blaszkiewitz eine finanzielle
Beteiligung von Neumünster
strikt verweigert. Die Debatte
um Knut stellte sogar die seit
Monaten andauernden Vor-
würfe gegen Blaszkiewitz (54)
wegen angeblicher Verstöße
gegen das Tierschutzgesetz in
den Schatten. Einen Bilanzge-
winn von 6,8 Millionen Euro
hatte der beispiellose Ansturm
von fast 3,2 Millionen Knut-
Fans dem Zoo Berlin im Vor-
jahr auf die Konten gespült.
Drei Tote
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ëÅÜáÉ≈í=òìêΩÅâ
Bei einem israelischen Angriff
im Gazastreifen sind am Diens-
tag drei Mitglieder der radikal-
islamischen Hamas-Organisa-
tion getötet und fünf weitere
Palästinenser verletzt worden.
Zuvor waren am Vormittag is-
raelische Grenzorte von Paläs-
tinensern mit Mörsergranaten
beschossen worden. Die israe-
lische Führung nahm noch am
Nachmittag Beratungen über
eine mögliche breitere Militä-
roperation im Gazastreifen
auf. Zu dem Beschuss israeli-
scher Grenzorte mit Mörser-
granaten hatte sich die Hamas
in einem Flugblatt bekannt.
zum Schutz von Arbeitneh-
mern gefordert. Weil Frank-
reich in dieser Frage um-
schwenkte, konnte die Minder-
heit den Plan aber nicht mehr
blockieren.
Kommissar Spidla wertete
den Beschluss indes als Verbes-
serung für Millionen Beschäf-
tigte in Europa. »Dies ist ein
großer Fortschritt für europäi-
sche Arbeitnehmer und stärkt
den sozialen Dialog.« Er bringe
den Arbeitnehmern und Zeit-
arbeitern »mehr Sicherheit
und bessere Bedingungen«.
Zugleich bekomme die Indus-
trie mehr Flexibilität. Auch die
Beschäftigten könnten Familie
und Arbeit nach den neuen Re-
geln besser vereinbaren. Der
deutsche Arbeitsminister Olaf
Scholz bezeichnete die beiden
Richtlinien als »wichtige Bau-
steine eines sozialen Europas«.
Grenz-Echo
Mittwoch, 11. Juni 2008 Aus aller Welt 21
Gipfel in Slowenien: EU stützt Bush gegen den Iran - Keine Zugeständnisse im Visa-Streit

ÊwÉáí=ÑΩê=ÉåíëÅÜäçëëÉåÉ=aáéäçã~íáÉÂ
Gestützt durch die Ver-
bündeten in Europa will
US- Präsident George W.
Bush die Gangart gegen
das Atomprogramm des
Irans verschärfen.
Nach einem Gipfel mit der po-
litischen Spitze der Europäi-
schen Union am Dienstag im
slowenischen Brdo sagte
Bush: »Wir sind auf der selben
Seite. Jetzt ist die Zeit für ent-
schlossene Diplomatie.« Gebe
die Führung in Teheran nicht
die Anreicherung von Uran
auf, sei das »unglaublich ge-
fährlich für den Weltfrieden«.
Nach dem Treffen flog Bush
weiter nach Deutschland, wo
er am Abend von Bundeskanz-
lerin Angela Merkel im Gäste-
haus der Regierung in der
brandenburgischen Gemeinde
Meseberg empfangen wurde.
Dort stehen bis Mittwochmit-
tag ebenfalls der Iran und die
Lage im Nahen Osten im Mit-
telpunkt. Es ist Bushs letzte of-
fizielle Europareise. Er wird
noch Rom, Paris und London
besuchen. Bush scheidet im Ja-
nuar 2009 aus dem Amt.
»Es gibt viele Dringlichkei-
ten, wenn es um den Iran
geht«, sagte Bush. »Wir wer-
den - wenn nötig - neue Straf-
maßnahmen finden, wenn sie
(die Führung in Teheran) sich
weiter der gerechtfertigten
Forderung der freien Welt ver-
weigern: geben sie das Anrei-
cherungsprogramm auf.« Bush
begrüßte ausdrücklich, dass
EU-Chefdiplomat Javier Sola-
na, der auch am Konferenz-
tisch in Brdo saß, vermutlich
am Wochenende zu neuen Ver-
handlungen nach Teheran rei-
sen wird. »Wir rufen die Regie-
rung des Irans zur Zusammen-
arbeit im Kampf gegen den
Terrorismus auf«, hieß es in
der Gipfel-Erklärung. Neben
Solana trafen mit Bush der EU-
Ratspräsident, Sloweniens Pre-
mier Janez Jansa, sowie EU-
Kommissionspräsident José
Manuel Barroso zusammen.
Auch bei anderen außenpoli-
tischen Problemen suchten
beide Seiten den Schulter-
schluss. Einen eindringlichen
Appell richtete der Gipfel, der
jährlich abwechselnd in Euro-
pa und Amerika zusammen-
kommt, an Russland im Streit
mit Georgien. Die Führung in
Moskau müsse die Grenzen
der Kaukasusrepublik respek-
tieren. Moskau hat in der von
Georgien abtrünnigen Provinz
Abchasien Friedenstruppen
stationiert. Die Region am
Schwarzen Meer wird politisch
von Moskau unterstützt.
Beim Kampf gegen den Kli-
mawandel machte Bush nur
Absichtserklärungen. Ohne
China und Indien sei es un-
möglich, wirkungsvolle globa-
le Abkommen zu bekommen.
Alle großen Volkswirtschaften
müssten sich auf verbindliche
Ziele einigen, forderte Bush.
»Wir müssen realistisch blei-
ben.« In der Gipfelerklärung
hieß es: »Die EU und die USA
werden ihre Suche nach einem
globalen Abkommen zum Kli-
mawandel fortsetzen.« Die
Die EU (links Kommissionspräsident José Manuel Barroso) und die USA (Staatspräsident George W. Bush) USA sind weltweit der größte
wollen im Streit um die Urananreicherung des Irans mehr Druck ausüben. Produzent des gefährlichen
Treibhausgases CO2. Bei dem
Versuch, endlich Visafreiheit
bei Reisen in die USA für alle
500 Millionen EU-Bürger zu
bekommen, kamen Jansa und
Barroso kaum weiter. Die USA
machten der EU weiter keine
Zugeständnisse. Menschen aus
zwölf EU-Staaten müssen noch
bei Reisen in die USA ein Vi-
sum beantragen. Angesichts
drohender Einbrüche in der
Weltwirtschaft wollen die USA
und die EU den dramatischen
Vertrauensverlust in das Fi-
nanzsystem beheben. »Wir
werden angemessene Schritte
unternehmen, um uns um die
Risiken zu kümmern und das
Vertrauen der Anleger wieder-
herzustellen«, hieß es. Der
Dollar hat gegenüber dem Eu-
ro dramatisch an Wert verlo-
ren. Bush wiederholte, sein
Land sei an einem starken Dol-
lar interessiert.
Europas Verbraucher wer-
den weiter keine Chlor-Hähn-
chen aus den USA in den Ge-
schäften finden. In dem Streit
gab es keine Annäherung. Die
EU-Kommission forderte die
Mitgliedstaaten erneut auf,
das Importverbot aufzuheben.
Am Rande des Gipfels sagte
Handelskommissar Peter Man-
delson: »Es gibt kein gesund-
heitliches Risiko. Das ist wis-
senschaftlich bestätigt.« In den
USA wird Hähnchenfleisch mit
Chlor desinfiziert. Diese Me-
thode lehnt eine klare Mehr-
heit in der EU ab. Die USA re-
klamieren Einnahmeverluste
von mehr als 100 Millionen
Euro für ihre Geflügelwirt-
schaft. (dpa)

Fast so rar wie Blaue Mauritius US-Manager sieht Medienwelt in radikalem Wandel Regionalverkehr

a~ä~áJi~ã~J_êáÉÑã~êâÉ rãÄêìÅÜ=ïáÉ=ÄÉá=dìíÉåÄÉêÖ _~ÜåëíêÉáâ=áå

ïáêÇ=îÉêëíÉáÖÉêí
Sie ist fast so rar wie die Blaue
Mauritius: Eine Briefmarke mit
dem Konterfei des Dalai Lama
(72) wird an diesem Donners-
tag in Düsseldorf versteigert.
Österreichs Post hatte das Mo-
tiv zum 70. Geburtstag des
geistlichen Oberhaupts der Ti-
beter im Jahr 2005 entworfen,
dann aber doch nicht auf den
Markt gebracht.
Weltweit soll es nur 30 Stück
davon geben. »Es gab nur we-
nige Probedrucke per Handab-
zug, weil eine neue Farbe ge-
testet wurde«, sagte am Diens-
tag ein Sprecher der österrei-
chischen Post.
Denksport
3 1
2 8
8 5
2 3
3 1 2
4 7 9
5 2
cê~åâêÉáÅÜ
Die Medienwelt befindet sich
nach Ansicht des US-Medien-
E-Books, mit denen aktuelle
Zeitungsausgaben aus dem In-
gen, Qualität und Unterhal-
tung als Gegensätze zu be- Ein Bahnstreik in Frankreich
managers Bruce L. Paisner in ternet heruntergeladen wer- trachten. Die größte Heraus- hat am Dienstag vor allem den
einer Phase des Umbruchs, die den, für vielversprechende Lö- forderung der Fernsehmacher, Regionalverkehr behindert. Et-
mit Johannes Gutenbergs Er- sungen. auch der öffentlich-rechtli- wa sechs Prozent der Beschäf-
findung des Buchdrucks im 15. Kritisch über die Entwick- chen, sei es, mit Qualitätsfern- tigten hätten sich an dem Aus-
Jahrhundert vergleichbar ist. lung der journalistischen Me- sehen möglichst viele Men- stand beteiligt, etwa jeder
Noch sei nicht absehbar, wie dien äußerte sich der Hambur- schen zu erreichen. Sie hielt zweite Regionalzug sei ausge-
sich das Zusammenwirken von ger Journalistik-Professor der ARD in diesem Zusammen- fallen, teilte die Staatsbahn
Zeitungen, Fernsehen und In- Siegfried Weischenberg. Er hang Halbherzigkeit vor. SNCF mit.
ternet auswirken wird, sagte stellte eine »Universalisierung Da werde das »Wort am
der Vizepräsident der Hearst von Marktmechanismen« fest Sonntag« am Samstagabend
Corporation und Präsident der und eine Zunahme des kom- lieblos auf einen Sendeplatz Minister an Bord
International Academy of Tele- merziellen Drucks auf die Me- zwischen Nachrichten und
vision Arts & Sciences, die den
internationalen Emmy Award
dien: »Da müssen wir uns Sor-
gen machen.«
Boxkampf gesetzt, an dem die
Zuschauer wegzappten. Auch
^Äëíìêò=áå=hÉåá~
vergibt, am Dienstag in Köln Die Geschäftsführerin des Burkhart Müller, ehemaliger Beim Absturz eines Kleinflug-
beim Medienforum NRW. Zur Pay-TV-Kanals Discovery Sprecher des »Worts zum zeuges im Westen Kenias sind
Zukunft der Zeitung hält er Channel Deutschland, Katja Sonntag«, kritisierte die ARD. am Dienstagnachmittag wahr-
elektronische Lesegeräte wie Hofem-Best, wandte sich dage- (dpa) scheinlich zwei Regierungs-
mitglieder ums Leben gekom-
men. Ein Polizeisprecher be-
stätigte den Absturz. Wahr-
scheinlich seien alle sechs In-
sassen ums Leben gekommen.
2 Zu den Passagieren des Flug-
zeuges sollen der Minister für
4 1 3 S Straßenbau und ein Staatsse-
kretär aus dem Büro von Pre-
2 4 U mierminister Raila Odinga ge-
hören.
1 8
D Argentinien
6 9 7
O háêÅÜåÉê=ÖÉÜí=~ìÑ
7 K _~ìÉêå=òì

6 7 9 2 5 1 U Die argentinische Präsidentin

Cristina Kirchner will die seit
Monaten gegen höhere Export-
4 9 5 7 3 steuern protestierenden Bau-
ern mit einem Programm zur
Auflösung dieses Sudokus: Armutsbekämpfung zur Aufga-
Die Spielregeln
7 be bewegen. Alle Mehreinnah-
2 3 8 7 5 6 9 4 1
in Kürze: Miele testet künftige Geräte in virtuellem Labor men aus den Anfang März von

2 8
1 5 4 3 2 9 7 8 6
35 auf 41 Prozent erhöhten

34
Füllen Sie die 6 7 9 1 8 4 3 2 5 Der deutsche Elektrogeräteher- am Dienstag im westfälischen testet werden. Miele erwarte Abgaben auf die Ausfuhr von
leeren Felder so aus, dass 5 2 3 9 7 1 8 6 4 steller Miele will seine künfti- Gütersloh präsentiert wurde. dadurch eine Beschleunigung Sojabohnen sollen in den Bau
in jeder Zeile, 7 9 6 8 4 2 1 5 3 gen Modelle in einem virtuellen Die 1,6 Millionen Euro teure bei neuen Produkten, sagte von Krankenhäusern, Sozial-
Labor entwickeln und testen. Anlage simuliert noch nicht Miele-Chefdesigner Andreas wohnungen und Straßen in
in jeder Spalte und
in jedem 3-x-3-Kästchen
5 4 8 1 6 3 5 2 9 7 Als nach eigenen Angaben existierende Küchengeräte, Enslin. In der »CAVE« scheinen ländlichen Regionen investiert
alle Zahlen von 1 bis 9 weltweit erste Firma der Bran- Staubsauger oder Waschma- die Nutzer, die eine spezielle werden, kündigte sie am
9
9 4 7 2 6 3 5 1 8
stehen. che hat das Unternehmen ein schinen. In einem scheinbar Brille tragen, in einer echten Dienstag an. Das südamerika-

W-305
1 3
8
1
6
5
2
4
5
9
1
8
7
6
4
7
3
2
9
»Computer Aided Virtual Envi-
ronment« (CAVE) gebaut, das
echten Raum können diese von
Technikern und Designern ge-
Küche oder einem realen
Wohnzimmer zu stehen.
nische Land ist nach den USA
und Brasilien der drittgrößte
Erzeuger von Soja weltweit.
 Grenz-Echo
22 Hintergrund Mittwoch, 11. Juni 2008

»Vertrag von Lissabon« und Volksabstimmung

cê~ÖÉå=ìåÇ=^åíïçêíÉå
In Irland entscheidet am 12.
Juni das Volk, ob der »Vertrag
von Lissabon« ratifiziert und
damit zur neuen Rechtsgrund-
lage der EU werden kann.
 Was ist der »Vertrag von
Lissabon«?
Dieser Vertrag soll die bishe-
rige Rechtsgrundlage der EU
ersetzen, den »Nizza-Vertrag«.
Der »Vertrag von Lissabon«
sieht häufigere Mehrheitsent-
scheidungen vor. Zugleich
wird die Stellung der nationa-
len Parlamente und die des Eu-
ropaparlaments gestärkt. Die
EU-Kommission wird verklei-
nert. Die EU bekommt mehr
außenpolitische Befugnisse
und eine Art »Außenminister«.
Auch ein Ratspräsident soll je-
weils für zweieinhalb Jahre ge-
wählt werden.
 Warum ist der neue Ver-
trag wichtig ?
Er ist auf die erweiterte EU
mit 27 derzeitigen Mitgliedern
ausgerichtet. Zudem ermög-
licht er weitere geplante Bei-
tritte, vor allem jene der West-
balkan-Staaten und der Tür-
kei. Ohne den »Lissabon-Ver-
trag« droht nach Ansicht der
meisten EU-Politiker wegen zu
großer Blockademöglichkeiten
die Handlungsunfähigkeit der
EU.
 Was passiert bei einem
Scheitern des Referendums
in Irland ?
Niemand weiß, was dann
passiert. Zum Inkrafttreten des
Vertrages ist die Ratifizierung
aller 27 Staaten nötig. Auf je-
den Fall könnte der Vertrag
nicht wie beabsichtigt Anfang
2009 gelten. Das würde auf-
grund der im »Nizza-Vertrag«
enthaltenen Bestimmungen er-
hebliche Probleme und neuen
Streit bringen. Als fraglich gilt,
ob man die Iren bitten könnte,
später noch einmal abzustim-
men. Nach dem Scheitern der
Referenden über die EU-Ver-
fassung 2005 hat man dies von
Niederländern und Franzosen
nicht verlangt, sondern statt-
dessen den jetzigen Vertrag
ausgearbeitet.
Der portugiesische Ministerpräsident und EU-Präsident Jose Socrates mit dem portugiesischen Außenminister Luis Amado bei der Unter-
zeichnung des Vertrages von Lissabon im Hieronymuskloster in Lissabon (Archivfoto vom 13. Dezember 2007). Bei der Europäischen Union
herrscht Hochspannung. Denn alles ist möglich, wenn die Iren am 12. Juni darüber abstimmen, ob der »Vertrag von Lissabon« ratifiziert und
damit die neue Rechtsgrundlage der EU werden darf.

Morgen Volksabstimmung auf der »Grünen Insel« über Lissabon-Vertrag

wìâìåÑí=ÇÉê=br=ëíÉÜí=áå=fêä~åÇ
~ìÑ=jÉëëÉêë=pÅÜåÉáÇÉ
 Von Ingo Bierschwale, dpa
So manch anderer Euro-
päer wird die Iren benei-
den. Sind sie doch die
einzigen unter den
knapp 500 Millionen EU-
Bürgern, die nicht nur im
Pub oder auf der Straße
sagen dürfen, was sie
von der Reform der EU-
Institutionen halten.
Doch wenn sie an diesem Don-
nerstag in einem Referendum
über den Vertrag von Lissabon
abstimmen, wird dies für Brüs-
sel und die übrigen 26 EU-Län-
der zur Zitterpartie. Es wird er-
wartet, dass das Ergebnis ex-
trem knapp ausfällt - ein Nein
nicht ausgeschlossen. Die Zu-
kunft der EU steht auf Messers
Bevor Irland 1973 der EU beitrat, war das Land das Armenhaus Euro- Schneide.
pas. Heute ist die »Grüne Insel« einer der größten Profiteure der Ge- »Es gibt keinen Plan B«,
meinschaft, doch die EU-Euphorie ist verflogen. warnt EU-Kommissionspräsi-
dent José Manuel Barroso. Das
spiegelt Ratlosigkeit darüber
HINTERGRUND wider, was im Fall einer Ableh-
nung getan werden könnte.
Andererseits hofft nicht nur
haupt »nachzudenken«. Den-
noch: Alarmiert von den letz-
ten Umfragen warben die drei
größten irischen Parteien An-
fang der Woche erstmals ge-
meinsam für ein Ja bei der
Volksabstimmung, den EU-
Gegnern warfen sie gezielte
Desinformation der Bürger
vor. »Wir repräsentieren 80
Prozent der Wähler«, sagte Re-
gierungschef Cowen.
Überraschung
Wenn sich der »Taoiseach«,
wie der Premier in Irland ge-
nannt wird, dennoch in seiner
Haut nicht wohl fühlt, hat das
einen triftigen Grund. Fast auf
den Tag genau sieben Jahre ist
es her, dass die Iren den »Ver-
trag von Nizza«, der als Grund-
lage für die Osterweiterung
der EU ausgehandelt worden
war, überraschend kippten.
Die Krise, in die die Europäi-
sche Union jetzt durch ein er-
neutes »No« der Iren gestürzt
würde, wäre allerdings noch
wesentlich schlimmer als jene
von 2001, sagen EU-Diploma-
ten. Um seinem Wahlkampf
Schwung zu verleihen, holte
sich Premier Cowen Unterstüt-
zung von EU-Größen.
»Direkt ansprechen«
Die Befürworter des Vertrags
hätten mehr Geld für ihren
Wahlkampf, schrieb die briti-
sche Zeitung »Daily Tele-
graph«. »Doch die Gegner sind
engagierte Aktivisten, die die
Bürger direkt ansprechen und
an die Türen klopfen.« Zu ih-
nen gehören viele Landwirte
auf der »Grünen Insel«, die bei
einer weiteren Liberalisierung
des Handels und Fleischimpor-
ten aus Südamerika um ihr
Auskommen bangen, aber
auch Iren, denen die Wahrung
der Neutralität ihres Landes
über alles geht. Sollte die Rati-
fizierung in Irland scheitern,
so wäre nach Ansicht von EU-
Diplomaten kaum vermittel-
bar, wieso die Iren im Gegen-
satz zu Niederländern und
Franzosen ein zweites Mal
über den Vertrag abstimmen
sollten. Denn auf diese Weise
hatte man das Problem nach
dem Nein zum Nizza-Vertrag
gelöst: Bei einer zweiten Ab-
stimmung im Oktober 2002
sagten bei höherer Wahlbetei-
ligung (fast 50 statt zuvor 35
Prozent) nun 62,9 Prozent Ja
zum Vertrag. Dabei half eine
ergänzende Erklärung über die
Bewahrung der irischen Neu-
tralität.

fêä~åÇ=ìåÇ=ÇáÉ=br
Barroso darauf, dass Irland die
Ratifizierung abnickt.

Bevor Irland 1973 der EU lag die Arbeitslosigkeit bei Vergangenheit

beitrat, war das Land das Ar-
menhaus Europas. Die Ar-
beitslosigkeit war hoch, das
Einkommen der Menschen
gering und viele Iren wan-
derten aus. Heute ist die
»Grüne Insel« einer der
größten Profiteure der Ge-
meinschaft. Mit Hilfe von
EU-Geldern wurde in Stra-
ßen, Telekommunikation,
Hochschulen und das Sozi-
alsystem investiert. Die Dif-
ferenz von dem, was Irland
seit dem Beitritt in die EU
einzahlte, und dem, was die
EU an das Land zahlte, be-
trägt nach Angaben der EU-
Kommission 55 Milliarden
Euro. Zum Aufschwung tru-
gen auch die Investitionen
internationaler Unterneh-
men wie IBM, Intel, Hewlett
Packard, Pfizer, Dell und Mi-
crosoft bei. Diese siedelten
sich in Irland wegen günsti-
ger Steuerbedingungen an
und schufen neue Arbeits-
plätze. Im vergangenen Jahr
4,6 Prozent und damit weit
unter dem EU-Durchschnitt.
Das Bruttosozialprodukt pro
Kopf hat sich seit 1973 ver-
dreifacht. Zudem wurde der
Export beflügelt.
Während Irland vor dem
EU-Beitritt ein Handelsdefi-
zit von 340 Millionen Euro
hatte, lag die Handelsbilanz
2006 bei 26,2 Milliarden Eu-
ro im Plus. Zuletzt verflog
die EU-Euphorie jedoch. Die
Wirtschaft gilt als überhitzt
und die Wachstumsraten
sind nicht mehr so groß. Au-
ßerdem weitet sich die Sche-
re zwischen Arm und Reich.
Auch das Gefälle zwischen
den großen Wirtschaftszen-
tren Dublin, Limerick und
Cork und den ländlichen Ge-
bieten gilt als Problem. Nach
der letzten EU- Erweiterung
stieg der Ausländeranteil ra-
pide an. Vor allem aus Polen
und den baltischen Staaten
arbeiten viele Menschen in
Irland.
Die Bedeutung des irischen
Votums hat mit der Vergan-
genheit zu tun. Nach den ge-
scheiterten Referenden über
die EU-Verfassung von 2005 in
den Niederlanden und Frank-
reich verfiel die Union zu-
nächst in politische Schock-
starre. Mühsam wurde ein
neuer EU-Vertrag ausgehan-
delt, der im Dezember 2007
feierlich in Lissabon unter-
zeichnet wurde. Bisher haben
die Parlamente von 15 Staaten
zugestimmt. Eigentlich gelten
die Iren als gute Europäer.
Der Beitritt der »Grünen In-
sel«, der bereits 35 Jahre zu-
rückliegt, hat dem einstigen
Armenhaus Prosperität be-
schert - auch wenn der Wirt-
schaftsboom in jüngster Zeit
etwas erlahmt ist. Premiermi-
nister Brian Cowen, der seinen
langjährigen Vorgänger Bertie
Ahern erst im vergangenen
Monat abgelöst hatte, weigert
sich denn auch, über eine Irlands Regierungschef Bertie Ahern (Foto) trat zurück und übergab das Amt im Mai an Brian Cowen, da-
mögliche Niederlage über- mit das EU-Referendum nicht zu einer Abrechnung mit der eigenen Politik wird.
Grenz-Echo
Mittwoch, 11. Juni 2008
»Bully« Herbig
Êj~åáíìJjìëáÅ~äÂ
~äë=äçÖáëÅÜÉ=cçäÖÉ
ÇÉë=cáäãë
Für Regisseur und Comedy-
Star Michael »Bully« Herbig ist
das Musical »Der Schuh des
Manitu« die konsequente Wei-
terentwicklung seines gleich-
namigen Films. »Dieses Musi-
cal-Ding schwebte da immer
mit«, sagte Herbig am Diens-
tag bei der Präsentation erster
Szenen des neuen Muscials,
das am 7. Dezember in Berlin
Premiere feiert.
Schon im Film habe es Ge-
sangs- und Tanzeinlagen gege-
ben, »weil ich das einfach
mag«, sagte er. Laut den Pro-
duzenten soll sich das Musical
genauso wenig ernst nehmen,
wie es der Film als Western ge-
tan habe.
Für das Fernsehen
ÊpáëáÂ=ëçää=åÉì
îÉêÑáäãí=ïÉêÇÉå
Die Geschichte der österrei-
chischen Kaiserin Sisi soll für
das Fernsehen neu verfilmt
werden. Der Zweiteiler unter
Beteiligung der italienischen
RAI, von ZDF und ORF sei sein
nächstes Projekt, sagte der
österreichische Regisseur Xa-
ver Schwarzenberger bei den
Dreharbeiten zu einem Film
über den Braunbären »Bruno«.
Dabei wolle er Kaiserin Elisa-
beth anders als bisher darstel-
len. »Verschiedene Leute ha-
ben das Gefühl, dass es Zeit ist,
das einmal neu zu deuten«,
sagte der Regisseur. In den
fünfziger Jahren hatte Romy
Schneider an der Seite von
Karlheinz Böhm die berühmte
Monarchin in einer romanti-
schen Filmtrilogie gespielt.
ARD
18.25 Marienhof
18.55 Das Geheimnis
meines Vaters
19.20 SketchUp Special
Comedy
Mit -Mit Diether Krebs,
Iris Berben
19.50 Das Wetter
19.55 Börse im Ersten
20.00 Tagesschau
20.15 Mr. and Mrs. Right
*** Liebeskomödie (D, 2003)
Mit Maria Furtwängler,
Matthias Brandt, Udo
Wachtveitl
21.45 Hart aber fair
Aktuelle Diskussion
23.00 Tagesthemen
23.28 Das Wetter
23.30 Das Rote Kreuz
im Dritten Reich
Vom Versagen der Hilfe
0.15 Nachtmagazin
PRO 7
18.40 Die Simpsons
19.10 Galileo
20.15 Unschuldig
Chaostage
Krimi-Serie
Mit Alexandra Neldel, Cle-
mens Schick, Erhan Emre
Siegfried Semler ist
schwer krebskrank, jetzt
will der einst rebellische
Mann Gerechtigkeit und
vor allem seine Tochter
und Enkeltochter ein letz-
tes Mal in die Arme
schließen...
21.15 Cold Case - Kein
Opfer ist je vergessen
Teufelsmusik
22.15 Emergency Room -
Die Notaufnahme
23.10 Sex and the City
0.15 Cold Case – Kein Opfer
ist je vergessen
Wertung: * = nicht schlecht ** = sehr gut *** = wertvoll / Das ausführliche Fernsehprogramm jeden Freitag in unserem TV-Magazin
»The Eyes of the King«: Mit 19 Jahren könnte die Britin Catherine Banner in die Fußstapfen von Joanne K. Rowling treten
^ìÑ=ÇÉå=péìêÉå=ÇÉê=mçííÉêJbêÑáåÇÉêáå
 Von Sonja Broy, dpa
Mit 14 Jahren schrieb sie
die ersten Sätze auf -
während der Pause auf
den Hinterbänken des
Klassenzimmers. Damals
dachte noch keiner an ei-
nen neuen Harry Potter.
Fünf Jahre später wird Cathe-
rine Banner mit ihrem Fantasy-
Roman »The Eyes of the King«,
einer Mischung aus Magie, Ro-
mantik und Abenteuer, als
mögliche Nachfolgerin der
Potter-Erfinderin Joanne K.
Rowling gehandelt. Das Buch,
das vergangene Woche in
Großbritannien erschienen ist,
ist der erste Teil einer geplan-
ten Trilogie und soll im August
in Deutschland mit dem Titel
»Das Lied von Malonia« (Ver-
lag Penhaligon) nicht nur Har-
ry- Potter-Fans begeistern.
Denn seit Rowling im ver-
gangenen Jahr mit dem letzten
Potter-Band ein Schlussstrich
unter die Romanreihe zog,
sehnen sich nicht nur die Fans
nach einem Nachfolger des
kleinen Zauberlehrlings, son-
dern auch die Verlage suchen
nach einem neuen Kassen-
schlager. Der Verlag Random
House scheint nun fündig ge-
worden zu sein - und rührt
kräftig die Werbetrommel. So-
gar Produktionsfirmen sind an
den Filmrechten interessiert.
»Banner hat ein großartiges
Buch geschrieben. Voller Tem-
po, interessanten Charakteren
und Abenteuer. Sie kann es so-
gar mit Joanne K. Rowling auf-
nehmen«, meint Random-Hou-
se-Lektorin Lauren Buckland.
Für die 19 Jahre alte Banner
wären das alles andere als
ZDF
18.00 ZDF EM live
Vorrunde Gruppe A:
• Tschechien -
• Portugal
Aus dem Stade
de Genève in Genf
20.15 ZDF EM-Studio
20.45 ZDF EM live
Vorrunde Gruppe A:
• Schweiz -
• Türkei
Aus dem St. Jakob-Park
in Basel
22.45 ZDF EM-Studio
23.30 Nachgetreten!
Die Comedy-Show zur
Europa-Meisterschaft
0.15 Mission Gold
Wie sauber sind
Chinas Staatsathleten?
0.45 heute
0.50 Lotto - Ziehung
am Mittwoch
VOX
19.00 Das perfekte Dinner
19.50 Unter Volldampf
20.15 Criminal Intent -
Verbrechen im Visier
Die lebenslustige Bethany
ist bei einem Schulausflug
nach New York spurlos
verschwunden. Auf diesen
Fall werden nicht nur Go-
ren und Eames, sondern
auch Logan und Barek an-
gesetzt, die schon bald
herausfinden, was Betha-
ny in der Nacht ihres Ver-
schwindens getan hat
21.10 Criminal Intent -
Verbrechen im Visier
22.05 Close to Home
23.00 BBC Exklusiv:
Glamour Girls -
Die Models von Seite 1
23.50 Nachrichten
0.10 Criminal intent (1+2)
Medien·Kultur
Die Britin Catherine Banner (Foto) hat mit 19 Jahren ein viel beachtetes Romandebüt hingelegt.
schlechte Aussichten - schließ-
lich ist Rowling eine der
reichsten Frauen Großbritan-
niens. An ihrem Romanhelden
mit der großen Brille verdiente
sie über eine Milliarde Euro.
Und so räumt Banner im Ge-
spräch mit der Deutschen Pres-
se-Agentur dpa auch ein, der
Vergleich mit der Erfolgsauto-
rin habe ihr am Anfang schon
etwas Angst gemacht. »Aber
ich bewundere Rowling. Nicht
HEUTE ABEND IM FERNSEHEN
RTL
18.45 RTL aktuell
19.03 Das Wetter
19.05 Alles, was zählt
Mit Tanja Szewczenko,
Christiane Klimt, Silvan-
Pierre Leirich
19.40 Gute Zeiten,
schlechte Zeiten
Mit Daniel Fehlow, Felix
von Jascheroff, F.-T. Men-
de
20.15 Die 10... romantischsten
Hochzeiten
Natürlich ist jede Vermäh-
lung in einem Königshaus
ein Ereignis, bei dem welt-
weit Millionen von Zu-
schauern mitfiebern....
21.15 Unser neues Zuhause
Doku-Soap
22.15 stern TV Magazin
mit Günther Jauch
0.00 Nachtjournal
RTBF
18.30 Le 6 minutes
18.35 Météo
18.45 Au quotidien
19.21 Chaud devant
19.22 Météo
19.30 JT 19h30
20.10 Tirage Lotto / Joker
20.15 Météo
20.20 L’art (délicat)
de la séduction (F, 2000)
Avec Patrick Timsit, Céci-
le de France, Richard Ber-
ry
22.01 Rapports Lotto / Joker
22.02 Questions d’argent
Bon accord fiscal
Micro-programme
économique
22.10 La nudité toute nue
Documentaire
23.05 50° Nord Talk show
23.50 Le 12 minutes
0.05 JT soir
nur wegen ihrer Bücher, son-
dern auch als Person für ihr so-
ziales Engagement.«
Harry Potter habe sie mit
acht Jahren gelesen, aber ab-
kupfern wollte sie das Millio-
nen-Werk auf keinen Fall, be-
tont die Jungautorin. Damit sie
nicht zu sehr vom Stil anderer
Autoren beeinflusst wird, lese
sie jetzt in ihrer Freizeit zwar
Romane, aber keine Fantasy-
Geschichten.
SAT 1
19.00 K 11 - Kommissare
im Einsatz Sexterror
in der Nachbarschaft
19.30 Das Sat.1-Magazin
20.00 Sat.1 Nachrichten
20.15 Clever - Die Show,
die Wissen schafft
Unterhaltung
mit Wigald Bohning
und Barbara Eligmann
21.15 Der Bulle von Tölz
Ein erstklassiges
Begräbnis
Krimi (D, 2005)
Mit Ottfried Fischer, Kate-
rina Jacob, Ruth Drexel
23.15 24 Stunden
Ich bin jetzt Model -
und das ist gut so!
0.15 Der Tanz mit dem Teufel
Die Entführung des
Richard Oetker
Thriller (D, 2001)
RTL/TVI
19.00 Le journal
19.40 Météo
19.45 Coûte que coûte
20.20 Esprits criminels
Une chance diabolique
Toute l’équipe du bureau
se lance sur les traces
d’un tueur en série, qui
sévit en Floride. Le mode
opératoire de ce dernier
est inhabituel: spécialiste
en occultisme, il serait
également dévoué au sa-
tanisme...
21.10 Le tuteur
Le prodige
22.55 Le justicier de l’ombre
Echec et mat
Avec David Morse, Mat-
thew Borish, Andre Braug-
her
23.50 La loi des séries
0.15 Le journal
Doch ihr Werk hat zumin-
dest auf den ersten Blick Paral-
lelen mit den weltberühmten
Potter-Büchern. Die Hauptfi-
gur des Buches ist Leon, ein
15-jähriger britischer Junge,
der bei seiner Großmutter ein
eher tristes Leben führt. Wie
Potter wird auch er in die Welt
der Magie gezogen. Leon fin-
det eines Tages im Schnee ein
Buch. Dessen Berührung
bringt ihn durch magische
WDR
18.20 Servicezeit: Familie
Raus aus dem Suff -
Der Kampf des Heino
Schütt gegen den Alkohol
18.50 Aktuelle Stunde
19.30 Lokalzeit
20.00 Tagesschau
20.15 Deutschland lacht!
Comedy-Stars
aus acht Regionen
21.45 WDR aktuell
22.00 Pfarrer Braun: Der Fluch
der Pröpstin
Krimikomödie (D, 2004)
Mit Ottfried Fischer, Hansi
Jochmann, Antonio Wan-
nek
23.25 Hart aber fair Talkshow
Aktuelle Diskussion
0.40 Hier und heute
LA DEUX
20.10 Cotes & cours
20.15 Un gars, une fille
20.20 Studio Euro 2008
20.25 Euro 2008
Suisse - Turquie
22.41 Studio Euro 2008
23.02 Air de familles
23.05 D’art d’art
23.10 Keno - Météo
23.15 Le 12 minutes
CLUB RTL
19.40 Les Simpson
20.15 Caméra café
20.20 Kaamelott
20.35 Le fils du désert
Western (USA, 1948)
Avec John Wayne, Harry
Carey Jr, Pedro Armenda-
riz
22.25 Météo
22.30 Le fils du désert
Deuxième diffusion
0.15 Lovecamera
23
Energien in eine Parallelwelt,
die ihn nicht mehr los lässt.
»Der Geschichte von Leon war
ich mir von Beginn an sehr be-
wusst, die anderen Figuren ha-
ben sich erst nach und nach
entwickelt«, sagt die junge Au-
torin.
Dass sie an einem Buch
schreibt, verriet Banner zu-
nächst nur ihrer Familie und
wenigen Freunden. »Alle ha-
ben mir Mut gemacht und
mich ernst genommen, das
war enorm wichtig für mich.«
Der Erfolg kam dann ganz
plötzlich: Als 16-Jährige be-
suchte sie eine Buchmesse in
ihrem Heimatort Cambridge
und fragte dort einen Litera-
turagenten: »Denken Sie, dass
man in meinem Alter noch zu
jung ist, um ernsthaft zu
schreiben?« Der Mann forderte
Banner auf, das Manuskript
einzusenden. Wenig später un-
terzeichnete sie einen Vertrag
beim Verlagsriesen Random
House, ein Vertrag, für den
sich viele Autoren ein Leben
lang vergeblich die Finger
wund schreiben.
Nach ihrer Schulzeit im ver-
gangenen Sommer nahm sich
Banner dann eine Auszeit, um
als »Vollzeit-Autorin« zu arbei-
ten. Eine Fortsetzung von »The
Eyes of the King« ist bereits
fertig, am dritten Teil schreibt
sie derzeit. Im Herbst beginnt
die junge Autorin ein Englisch-
studium an der angesehenen
Universität Cambridge. Dort
lebt sie auch nach wie vor bei
ihren Eltern. »Ich denke, dass
das Studium mir weiterhilft,
denn durch die Analyse der
Bücher anderer Schriftsteller
lernt man viel.« Ob zur Uni-
Lektüre auch Harry Potter ge-
hört, ist jedoch ungewiss.
SWR
18.45 Landesschau
19.45 Aktuell - Wetter
20.00 Tagesschau
20.15 Quergefragt Talk-Show
21.00 Reisewege Dänemark
Wikingerland,
Jütland und Fünen
21.45 Aktuell - Wetter
22.00 Ein bisschen Spaß
muss sein Comedy
22.30 Auslandsreporter
Wale oder Lachse - Chile
zwischen Naturschutz
und Profitgier
23.00 Thomas Crown ist nicht
zu fassen Krimikomödie
** (USA, 1968)
Mit Steve McQueen, Faye
Dunaway, Paul Burke
0.40 Leben live
ARTE
19.00 Aufbruch im Nordmeer
19.45 ARTE Info-Kultur-Meteo
20.15 Roots
Tödlicher Hass
Familiensaga (USA, 1976)
21.00 Er wollte
kein Sklave sein
Jack Johnson - der erste
schwarze Boxchampion
22.30 Tag und Nacht
*** Gesellschaftsdrama
Mit Liu Lei, Wang Lan,
Xiao Ming
0.00 KurzSchluss
TELEVESDRE
• 6h00-9h00 + 12h00-14h00:
Rediffusion du JT de mardi
• 14h00-17h30:
»Ciné Zap« + »D-Branchés«
• 18h00: JT (en boucle)
• 20h20: »Ciné Zap«
(en boucle toutes les heures 20)
• 22h20: JT de RTC Télé-Liège
24
Chef der US-Notenbank optimistisch
_Éêå~åâÉ=ëáÉÜí=ÖÉëìåâÉåÉë
oáëáâç=ÉáåÉê=oÉòÉëëáçå
Das Risiko einer Rezession in
den USA ist nach Einschätzung
von US-Notenbankchef Ben
Bernanke jüngst gesunken. Die
Wahrscheinlichkeit eines »sub-
stanziellen Abschwungs« habe
trotz zuletzt ungünstiger Ar-
beitsmarktdaten abgenom-
men, sagte Bernanke am spä-
ten Montagabend in Chatham,
Massachusetts.
Obgleich der Anstieg der Ar-
beitslosenquote im Mai von
5,0 Prozent auf 5,5 Prozent ei-
ne »unwillkommene« Entwick-
lung sei, sollten andere Fakto-
ren einen Ausgleich zum Ge-
genwind darstellen, dem sich
die US-Konjunktur derzeit aus-
Erste Autos sollen 2011 vom Band laufen
mp^=ìåÇ=jáíëìÄáëÜá=Ä~ìÉå
tÉêâ=áå=oìëëä~åÇ
Der französische Autobauer
PSA Peugeot Citroën und der
japanische Konzern Mitsubishi
haben am Dienstag den
Grundstein für ihr gemeinsa-
mes Autowerk in Russland ge-
legt. Die ersten Wagen sollen
in der Fabrik in Kaluga, 180 Ki-
lometer südwestlich von Mos-
kau, 2011 vom Band laufen,
wie PSA-Vorstandsmitglied
Roland Vardanega bei der Ze-
remonie sagte. Geplant sei,
Wagen der C-Klasse von Peu-
geot und Citroën sowie Gelän-
dewagen der beiden Marken
und von Mitsubishi zu bauen.
PSA werde 70 Prozent und
Audi A1 wird nur in Brüssel gebaut
Audi wird sein neues Modell
A1 (Foto) ausschließlich im
Brüsseler Werk von Forest
bauen. Das gab der deutsche
Autobauer am Dienstag in der
Landeshauptstadt bekannt.
Die Nachricht kommt ein Jahr,
BEL20 verlor in Brüssel 0,64 Prozent
£äéêÉáë=Ç®ãéÑíÉ
_∏êëÉåëíáããìåÖ
Die europäischen Börsen ha-
ben am Dienstag schwächer
geschlossen. Der nach kurzer
Atempause am Vortag wieder
in Sichtweite des am Freitag
markierten Rekordhochs vor-
gerückte Ölpreis sowie die er-
neut verhaltene Entwicklung
der US-Börsen sorgten weiter
für schwache Stimmung am
Markt, hieß es. Aus den USA
belasteten zudem Spekulatio-
nen um eine mögliche Leitzins-
GEWINNER UND VERLIERER
Euro
Real Soft. +4,00 0,26
Keyware T. +3,70 1,40
KBC +2,40 77,09
Ascencio +1,96 52,00
Bekaert +1,62 108,17
gesetzt sehe. Bernanke nannte
unter anderem die kräftigen
Zinssenkungen der Notenbank
Federal Reserve seit Sommer
2007 und das Konjunkturpaket
der US-Regierung. »Die Inflati-
on ist weiterhin hoch«, sagte
Bernanke. Vor allem die gestie-
genen Rohstoffpreise seien
hierfür verantwortlich. Die In-
flationsrisiken und die -erwar-
tungen seien aufwärtsgerich-
tet. Die US-Notenbank werde
ausufernden Inflationserwar-
tungen entgegenwirken. Eine
Destabilisierung der Inflations-
erwartungen stelle eine Gefahr
sowohl für das Wachstum als
auch die Inflation dar. (dpa)
Mitsubishi 30 Prozent am Joint
Venture halten, hieß es.
In der ersten Phase sollen
160 000 und künftig bis zu
300 000 Autos im Jahr gebaut
werden. Beide Konzerne inves-
tierten umgerechnet 470 Mil-
lionen Euro in die Fabrik und
wollen knapp 3000 Arbeiter
beschäftigen. Im November
vorigen Jahres hatte bereits
Volkswagen eine 500 Millio-
nen Euro teure Fabrik in Kalu-
ga eröffnet. Ende Dezember
2007 nahm der japanische Au-
tobauer Toyota bei St. Peters-
burg sein erstes eigenes Werk
in Russland in Betrieb. (dpa)
nachdem Audi von VW das
Werk übernommen hat. Anga-
ben darüber, wie viele A1 in
Brüssel gebaut werden sollen,
wurden nicht gemacht. Die
Rede ist von bis zu 160 000
Fahrzeugen pro Jahr.
erhöhung basierend auf Aussa-
gen des US-Notenbankchefs
Ben Bernanke. Der EuroS-
TOXX 50 hat am Dienstag mit
minus 0,63 Prozent auf
3574,70 Punkten geschlossen.
In London und Paris schlossen
die Börsen ebenfalls etwas
schwächer.
Der BEL20 büßte 0,64 Pro-
zent ein und schloss an der
Brüsseler Börse bei 3617,45
Punkte.
Euro
Punch Tel. - 5,36 5,30
Roularta - 4,36 34,41
Spector - 4,20 1,14
Fortis - 3,83 13,82
ThromboG. - 3,73 8,52
Wirtschaft·Finanzen
Trotz wochenlanger Protestaktionen der Bauern
jáäÅÜéêÉáë=ïÉáíÉê
ìåíÉê=aêìÅâ
Trotz wochenlanger Pro-
testaktionen der Milch-
bauern bleibt der Milch-
preis unter Druck. Die
Discounter Aldi Nord
und Aldi Süd haben ihre
Preise für Frischmilch
nur um sieben Cent er-
höht, wollen aber den
Molkereien zehn Cent
pro Liter mehr zahlen.
Das teilten die Unternehmen
am Dienstag mit. Der Konjunk-
turchef des Rheinisch-Westfä-
lischen Instituts für Wirt-
schaftsforschung (RWI) in Es-
sen, Roland Döhrn, rechnet
aber nicht mit langfristig höhe-
ren Milchpreisen. »Es ist zu er-
warten, dass der Preis schnell
wieder bröckelt. Der Milch-
preis ist ein so genannter Sig-
nalpreis - da ist der Wettbe-
werb und damit der Preisdruck
unter den Handelsketten be-
sonders hoch.«
Dauerhaft unmöglich
Auch die Molkereien erwar-
ten dem Bericht zufolge, dass
Milch wieder günstiger wird.
Werner Hahn, Vorstand des
bundesweit fünftgrößten
Milchverarbeiters Ehrmann,
sagte: »Durch den Streik der
Milchbauern ist derzeit irre
viel Milch da, es gibt mindes-
tens zwei Tageslieferungen
mehr als sonst.« Sollte das
Milch-Angebot hoch bleiben,
seien »höhere Preise dauerhaft
nicht möglich«.
Auch bei Deutschlands größ-
ter Molkerei Nordmilch sei die
Skepsis hoch, so der Bericht.
»Der Milchpreis kann nicht
einfach festgelegt werden, son-
dern muss sich am Markt bil-
den«, sagte Nordmilch-Vor-
stand Martin Mischel. »Wenn
nun einige Discounter den
Preis für Milch erhöhen, heißt
das noch lange nicht, dass sie
dauerhaft überall teurer wird.«
»Doppelt so schnell - halber Preis« - UMTS-Unterstützung
kÉìÉ=dÉåÉê~íáçå=îçå=^ééäÉë=ámÜçåÉ
 Von Christoph Dernbach
»Doppelt so schnell - halber
Preis.« Die Kernaussage von
Apple-Chef Steve Jobs zur Prä-
sentation des neuen
Smartphones »iPhone 3G« hin-
terließ am Montag in den USA
äußerst widersprüchliche Re-
aktionen. Während die Soft-
ware-Entwickler in San Fran-
cisco dem Apple-CEO im
schwarzen Rollkragen-Pullo-
ver auf der Bühne des Mosco-
ne Centers zujubelten, schick-
ten die Finanzinvestoren am
New Yorker Handelsplatz
NASDAQ die Aktie von Apple
zunächst auf eine heftige Tal-
fahrt bevor sich der Kurs dann
bei einem Minus von 2,2 Pro-
zent stabilisierte.
Wie alle anderen
Die Programmierer an der
US-Westküste erhoffen sich für
ihre Software-Produkte einen
größeren Absatzmarkt, wenn
das iPhone durch den Preisab-
schlag von Apple tatsächlich
massentauglich werden sollte.
Nur noch 199 Dollar soll in
den USA das neue iPhone- Mo-
dell mit acht Gigabyte Spei-
cher kosten. Für das alte iPho-
ne dieser Größe verlangte App-
le immerhin noch 399 Dollar.
Das »iPhone 3G« mit 16 Giga-
byte Speicher schlägt nur noch
mit 299 Dollar zu Buche (statt
499 Dollar für die 16-GB-Versi-
Die Discounter machen den Milchbauern wenig Hoffnung auf dauer-
haft steigende Milchpreise.
Die Bauern würden künftig
aber in jedem Fall mehr Geld
je Liter bekommen als bisher.
Erneuter Streik?
Der Vorsitzende des Bundes-
verbandes Deutscher Milch-
viehhalter (BDM), Romuald
Schaber, reagierte auf die
Prognosen der Experten. »Die-
se Aussage zeigt nur, dass die
Molkereien gar nicht ernsthaft
über dauerhaft höhere Preise
verhandeln wollen«, sagte
Schaber. Schaber drohte den
Das iPhone von Apple wird deutlich günstiger.
on des ersten iPhone). Apple
gibt nach einem Jahr das unge-
wöhnliche Geschäftsmodell
auf, bei dem es eine Umsatzbe-
teiligung statt der üblichen
Subventionierung des Handy-
Preises durch die Mobilfunk-
Anbieter gab. Nun verkauft es
seine Geräte an die Telekom-
Konzerne wie alle anderen
Molkereien offen mit einem er-
neuten Streik, sollten die Prei-
se im Handel wieder fallen.
Nach tagelangem Liefer-
stopp der Milchbauern hatten
verschiedene Handelskonzer-
ne in der vergangenen Woche
angekündigt, die Preise zu er-
höhen oder zumindest in Ver-
handlungen darüber zu treten.
Rewe, Edeka und Lidl hatten
am Montag die Preise für
Milch um zehn Cent pro Liter
angehoben. Zum Teil stiegen
auch die Butterpreise um 20
Cent. (dpa)
Wettbewerber. Wie viel Apple
von ihnen bekommt, wird
nicht gesagt. Analysten schät-
zen, dass es zum Beispiel bei
AT&T in den USA bis zu 499
Dollar sein können.
Um den weltweiten Grau-
markt mit unregistrierten Ge-
räten aus den USA auszutrock-
nen, müssen die iPhone-Käufer
Grenz-Echo
Mittwoch, 11. Juni 2008
Jahresbilanz
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c~ÜêÖ®ëíÉ
Die wallonische Nahverkehrs-
gesellschaft TEC hat im abge-
laufenen Jahr 255 Millionen
Fahrgäste befördert. Das ent-
spricht im Vergleich zu 2006
einem Anstieg um 5,91 Pro-
zent. Der Umsatz stieg gleich-
zeitig um 4,49 Prozent.
Die TEC hob bei der Vorstel-
lung der Jahreszahlen die Auf-
wertung des Fuhrparks hervor.
Im Jahr 2007 seien 278 neue
Fahrzeuge angeschafft wor-
den.
Bestreben der G8
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Die sieben führenden Indus-
trieländer und Russland (G8)
nehmen angesichts der Ener-
gie-Rekordpreise einen neuen
Anlauf für mehr Transparenz
auf den internationalen Öl-
märkten. Im Rahmen der
G8-Treffen, bei denen Öl-För-
derländer und - Importeure an
einem Tisch sitzen, werde mit
Sicherheit die Frage gestellt,
wer etwas tun könne, »um die
gegenwärtige Preisspirale nach
oben ein bisschen in den Griff
zu bekommen.«
8% verloren
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Panikverkäufe haben am
Dienstag die Börsen in China
einbrechen lassen. Nachdem
die Zentralbank am Wochen-
ende die obligatorischen Rück-
lagen zur Kreditvergabe für
Banken erhöht hatte, rutschte
der Shanghai-Index um acht
Prozent in den Keller. Dienstag
war der erste Handelstag für
die chinesischen Wertpapier-
märkte nach den Ferien zum
traditionellen Drachenboot-
fest. Es war der schwerste
Kursrutsch an einem Tag seit
mehr als einem Jahr, wie die
amtliche Nachrichtenagentur
Xinhua berichtete.
künftig auch in den Apple-Lä-
den die Aktivierung des Hand-
ys vornehmen, sagte der Chef
der Mobilfunksparte von
AT&T, Ralph de la Vega.
Mit der Unterstützung der
dritten Mobilfunkgeneration
UMTS wird das iPhone vor al-
lem außerhalb der USA attrak-
tiver. Während in den Verei-
nigten Staaten das 3G-Netz-
werk des Apple-Partners AT&T
noch große Löcher aufweist,
sind in Europa dicht ausgebau-
te UMTS-Netze eine Selbstver-
ständlichkeit. Allerdings haben
Apple-Konkurrenten wie Nokia
und Samsung schon vorgelegt
und bieten in ihren Top-Hand-
ys bereits die Turbo-Varianten
von UMTS an.
Spaßfaktor
Apple baut auf die hohe Zu-
friedenheit der Kunden, die
sich bislang ein iPhone gekauft
haben und nach Umfragen vor
allem von der leichten Bedien-
barkeit ihres Handys schwär-
men. Künftig unterstützt die
zweite Generation der iPhone-
Software wie die Exchange-Ar-
chitektur von Microsoft für
E-Mails, Kalendereinträge und
Kontaktinformationen. Auf der
anderen Seite setzt Apple auch
auf den Spaßfaktor. Etliche
Spiele verwandeln das iPhone
in ein Gerät, das es mit kleinen
tragbaren Konsolen aufneh-
men kann. (dpa)
Grenz-Echo
Mittwoch, 11. Juni 2008 Wirtschaft·Finanzen 25
Euribor (3 monaten) Belg. langfristige zinsen Euro in Dollar Brent-Öl ($/Fass) Gold ($/unze) Eurotop 100-Index

4,960 -0,020 4,845 +0,749 1,5526 -1,6346 135,27 -0,63 868,0 -3,9 2653,440 -0,653

EUROPÄISCHE AKTIEN Holmen AB STO SEK 190,00 (-3,06) Thomson Reuters Plc LON PNC 1542,09 (-0,26) AUSLÄNDISCHE INDICES INVESTMENT-FONDS ING L Inv.Pres&Lux (K) EUR 359,23 (-0,92)
Home Invest Belg. (sic.) ENX EUR 49,30 (+0,00) ThromboGenics ENX EUR 8,52 (-3,73) ING L Inv.US EnhCore(K) USD 68,52 (+0,20)
(19.00 Uhr) % HSBC Hldg LON PNC 839,50 (+0,57) ThyssenKrupp FRA EUR 41,83 (-3,66) Kurse Vorige %
ING L Patr.Balanc.(K) EUR 879,72 (-0,33)
Hypo Real Estate Hld FRA EUR 21,07 (+0,29) TiGenix ENX EUR 5,06 (+0,20) Amst.-AEX 464,19 469,82 (-1,20) (R) % ING L Patr.Euro (K) EUR 509,62 (-0,82)
ABB ZUR CHF 31,60 (-2,17) I.R.I.S.Groep ENX EUR 51,99 (-0,02) Tognum AG FRA EUR 18,06 (+0,89) Euronext-BEL 20 3617,45 3640,71 (-0,64) ING L RC Euro (K) EUR 4735,11 (+0,01)
Accor ENX EUR 46,55 (-0,64) IBA ENX EUR 17,65 (-1,45) Total ENX EUR 54,00 (-1,32) Euronext-Euronext 100 851,22 857,08 (-0,68) AWF Balanced Profile (K) EUR 55,38 (-0,07) ING L RF EUR (K) EUR 369,47 (-0,54)
Acerinox MAD EUR 15,40 (-4,05) Iberdrola MAD EUR 8,78 (-0,57) Transics ENX EUR 17,30 (+0,00) Euronext-Next 150 1597,59 1615,07 (-1,08) AWF British Equities (K) GBP 26,68 (-1,46) ING L RF Eurocredit (K) EUR 124,61 (-0,38)
Ackermans-Van Haaren ENX EUR 68,56 (-0,78) IBt ENX EUR 3,90 (+0,00) Tubize ENX EUR 22,90 (-1,93) Frankfurt-DAX XETRA 6771,10 6815,63 (-0,65) AWF Dynamic Profile (K) EUR 54,36 (-0,13) ING L RF Internat. (K) EUR 169,76 (-0,49)
Adecco I ZUR CHF 54,90 (-2,40) ICOS Vision Systems ENX EUR 36,37 (-0,03) TUI FRA EUR 16,17 (+1,06) Helsinki-OMXH 25 2693,02 2722,27 (-1,07) AWF Euro Equities (K) EUR 43,83 (-0,68) ING L RF USD (K) USD 854,09 (-0,54)
Aedifica ENX EUR 37,90 (-3,17) IG Group Holdings LON PNC 366,80 (+0,41) UBS AG ZUR CHF 24,50 (+2,85) HongKong- HangSeng 23434,75 24402,18 (-3,96) AXA B Fd Consumer Gds(K) EUR 83,78 (+1,55) ING L Sel.Sect.Fix1 EUR 298,41 (-0,23)
Aegon ENX EUR 9,10 (-0,03) Immobel ENX EUR 39,78 (+0,84) UCB ENX EUR 24,62 (-1,72) Johannesburg-JSE-Ind. 26383,28 26705,84 (-1,21) AXA B Fd Cycl.Europe (K) EUR 151,39 (-1,01) Starfund EUR 128,65 (-0,42)
Agfa-Gevaert ENX EUR 4,99 (-3,39) Infineon FRA EUR 5,86 (-0,76) Umicore ENX EUR 35,33 (+0,00) Kopenhagen-OMXC 20 440,52 446,08 (-1,25) AXA B Fd Dynamic FoF (K) EUR 133,90 (+1,10)
Air Liquide ENX EUR 85,52 (+0,07) ING Groep ENX EUR 22,70 (-0,81) Unibail-Rodamco ENX EUR 157,14 (-3,49) Lissabon-PSI 20 10202,84 10211,12 (-0,08) AXA B Fd Euro Equities (K) EUR 116,55 (+0,06) KBC
Aixtron FRA EUR 8,78 (-6,60) Innogenetics ENX EUR 6,52 (+0,31) Unicredit SpA MIL EUR 4,08 (-0,68) Londen-FTSE100 5827,30 5877,60 (-0,86) AXA B Fd Finance (K) EUR 110,43 (-0,44)
Akzo Nobel ENX EUR 50,11 (-1,49) InBev ENX EUR 47,45 (+0,42) Unilever ENX EUR 20,22 (+0,07) Madrid-IBEX 35 12755,20 12823,90 (-0,54) Europ.Obligatiedepot(A) EUR 485,89 (-0,37)
AXA B Fd Intern.Equities (K) EUR 129,25 (+1,84) Fivest Euroland(K) EUR 629,63 (-0,39)
Alcatel-Lucent ENX EUR 4,36 (-1,47) Integralis FRA EUR 5,32 (-0,19) Unitronics ENX EUR 0,38 (+15,15) Mailand-S&P/MIB 31343,00 31721,00 (-1,19) AXA B Fd Pharma&Health(K) EUR 100,09 (+1,92)
Alfacam Group ENX EUR 12,50 (+0,40) Intesa Sanpaolo MIL EUR 3,90 (+0,03) UPM-Kymmene Oy HEL EUR 12,01 (-0,91) NY-DJ Industrial(12u45) 12349,28 12280,32 (0,56) KBC Bds Cent.Eur.(K) EUR 727,22 (+0,43)
AXA B Fd Sectors FoF(K) EUR 112,51 (+0,00) KBC Bds Corp.Euro(K) EUR 643,73 (-0,39)
Allianz FRA EUR 113,59 (-0,79) IPTE ENX EUR 9,60 (-0,83) Van de Velde ENX EUR 29,00 (-2,52) NY-DJ Transport(12u45) 5305,11 5322,48 (-0,33) AXA B Fd Technology (K) EUR 62,36 (+1,33)
Allied Irish Bank LON EUR 11,59 (-1,62) ITV Plc LON PNC 56,78 (+1,42) Veolia Environnement ENX EUR 42,85 (-6,50) NY-DJ Utilities(12u45) 517,99 518,65 (-0,13) KBC Bds High Int.(K) EUR 1541,13 (-0,18)
AXA B Fd.Global FoF (K) EUR 154,09 (+0,67) KBC Bds Infl.link(K) EUR 753,14 (-0,19)
Anglo American Plc LON PNC 3304,00 (-0,09) Jensen-Group ENX EUR 8,35 (-1,76) VGP ENX EUR 17,71 (+0,00) NY-Nasdaq Comp.(12u45) 2463,27 2459,46 (0,15) AXA L Fd.Europ.Eq.(A) EUR 289,55 (-0,22)
Ascencio SCA ENX EUR 52,00 (+1,96) Kazakhmys Plc LON PNC 1655,50 (+2,27) Vivendi ENX EUR 26,10 (-0,27) NY-S&P500(12u45) 1365,07 1361,76 (0,24) KBC Eq.Belgium(K) EUR 584,66 (-1,18)
AXA L Fd.Europ.Eq.(K) EUR 724,19 (-0,22) KBC Eq.Euro Techn.(K) EUR 112,67 (-1,55)
AstraZeneca LON PNC 2117,58 (-0,66) KBC Ancora ENX EUR 61,39 (+1,59) Vision IT Group ENX EUR 9,06 (+0,00) Oslo-OBX 425,12 430,59 (-1,27) AXA L Fd.Gl.Ass.Neut.(A) EUR 181,96 (-0,27)
Atenor Group ENX EUR 45,90 (-3,16) KBC Groep ENX EUR 77,09 (+2,40) Vodafone Group LON PNC 155,55 (+0,10) Paris-CAC 40 4761,08 4799,38 (-0,80) KBC Eq.Millennium(K) EUR 90,59 (-0,46)
AXA L Fd.Gl.Ass.Neut.(K) EUR 399,82 (-0,28) KBC Eq.Pharma(K) EUR 511,41 (-0,74)
Atlas Copco AF STO SEK 100,50 (-0,99) Kinepolis ENX EUR 32,18 (+1,10) Volkswagen FRA EUR 176,52 (+0,51) Singapore-Straits 3033,05 3084,02 (-1,65) AXA L Fd.Int.Bond (A) EUR 217,56 (+0,26)
Atlas Copco BF STO SEK 91,25 (-0,82) Kon.Ahold ENX EUR 9,64 (+1,15) VPK Packaging ENX EUR 30,50 (-1,29) Stockholm-OMXS 30 951,47 957,83 (-0,66) KBC Eq.Telecom(K) EUR 262,30 (-1,09)
AXA L Fd.Int.Bond (K) EUR 637,86 (+0,25) KBC Eq.Top 30(K) EUR 378,91 (-0,50)
Aviva Plc LON PNC 587,50 (-1,76) Kon.KPN ENX EUR 11,54 (+0,74) Vueling Airlines MAD EUR 6,90 (-2,27) Sydney-All Ordin. 5544,30 5691,20 (-2,58) AXA L Fd.World Eq.(A) EUR 184,86 (+0,04)
AXA ENX EUR 20,96 (+0,72) Kon.Philips ENX EUR 23,66 (-0,42) WDP (sic.) ENX EUR 41,37 (-1,73) Tokyo-Nikkei 225 14021,17 14181,38 (-1,13) KBC Ind.Fd Euroland(K) EUR 564,62 (+0,02)
AXA L Fd.World Eq.(K) EUR 371,34 (+0,04) KBC Ind.Fd Europe(K) EUR 177,13 (-0,47)
BAE Systems LON PNC 448,50 (-2,02) Kudelski ZUR CHF 13,34 (+0,08) William Hill LON PNC 359,50 (+1,63) Toronto-S&P/TSX Comp. 14794,80 14960,76 (-1,11)
Babcock Intl Group LON PNC 597,00 (-3,69) Ladbrokes LON PNC 286,00 (-0,69) Zeltia MAD EUR 4,58 (+0,88) Wenen-ATX 4166,44 4244,64 (-1,84) KBC Ind.Fd USA(K) USD 136,22 (+0,07)
Baloise Hld N ZUR CHF 115,80 (-0,86) Lafarge ENX EUR 111,62 (+1,19) Zenitel ENX EUR 1,16 (-3,33) Zurich-SMI 7284,21 7325,90 (-0,57)
CENTEA KBC Ind.Fd World(K) EUR 227,91 (-0,41)
Banca Generali MIL EUR 5,22 (+0,23) Lagardere ENX EUR 43,91 (-2,85) Zetes Industries ENX EUR 18,90 (-2,12) Centea FD. Sector - C EUR 387,19 (-0,58) KBC Master Bonds(K) EUR 620,68 (-0,25)
Banco Bilb.Viz.-Arg. MAD EUR 13,37 (+0,30) Leasinvest Real Estate ENX EUR 67,37 (+0,33) Zurich Fin. Services ZUR CHF 292,75 (-0,26) Centea FD. Mix - C EUR 4222,48 (-0,69) KBC Master Sectors(K) EUR 383,15 (-0,55)
Banco Santander MAD EUR 12,46 (+1,55) Linde AG FRA EUR 95,08 (-0,64) Centea FD. Mix - World - C EUR 563,26 (-0,32) KBC MultiT EuroTel.(K) EUR 167,97 (-1,51)
WECHSELKURSE 1 EURO KBC RentaEurorent.(K) EUR 2001,34 (-0,44)
Banesto MAD EUR 10,43 (-0,29) Lloyds-TSB Group LON PNC 351,50 (-1,47)
Barclays LON PNC 319,63 (+0,94) Logica LON PNC 114,25 (-3,38) AMERIKANISCHE AKTIEN Australischer Dollar 1,63350 Philippinischer Peso 69,05200 KBC RentaShort EUR(K) EUR 604,38 (-0,20)
Barco ENX EUR 43,26 (-1,35) LVMH ENX EUR 71,59 (-0,73) Bulgarischer Lew 1,95580 Polnische Zloty 3,38150 KBC-Life Defensive(K) EUR 283,38 (-0,55)
BASF FRA EUR 93,99 (-2,22) Marks&Spencer Group LON PNC 357,64 (-2,50) in USD je Aktie Chinesische Renminbi Yuan 10,75250 Rumänischer Leu 3,67120 KBC-Life Dynamic(K) EUR 269,50 (-1,50)
Dänische Krone 7,45970 Russische Rubel 36,72200 KBC-Life Europ.Equit(K) EUR 209,39 (-2,02)
Bayer FRA EUR 54,79 (-1,10) Melexis ENX EUR 10,90 (-3,11) 3M Co NYS USD 76,18 (+0,47) Estnische Krone 15,64660 Südafrikanischer Rand 12,35250
Bayer. Mot. Werke FRA EUR 34,36 (+0,23) Metris ENX EUR 7,88 (-1,38) Hongkong Dollar 12,12510 Schwedische Krone 9,31450 KBC-Life Europ.Bonds(K) EUR 335,41 (+0,05)
Abbott Laboratories NYS USD 54,59 (-0,35) C&P Funds Classix* EUR 28,56 (+0,60) KBC-Life Neutral(K) EUR 280,75 (-1,13)
Bayer.Hypo u.Vereins FRA EUR 40,68 (-0,34) Meyer Burger Tech ZUR CHF 318,50 (+0,39) Adv. Micro Devices NYS USD 7,53 (-1,95) Indonesische Rupiah 14493,5200 Schweizer Franken 1,60800
BB Biotech FRA EUR 51,46 (-1,04) Mitiska ENX EUR 13,30 (-2,28) Isländische Krone 119,45000 Singapur Dollar 2,12520 KBC-Life Top 5 Sector(K) EUR 214,87 (-2,45)
Alcatel-Lucent NYS USD 6,81 (-1,59) KBC-Life World Equit(K) EUR 166,14 (-2,44)
Befimmo sicafi ENX EUR 71,80 (-2,14) Mobistar ENX EUR 53,42 (-1,57) Japanische Yen 165,77000 Slowakische Krone 30,28000
ALCOA Inc. NYS USD 42,79 (+1,47) Kanadischer Dollar 1,59790 Slowenischer Tolar 239,64000
Bekaert ENX EUR 108,17 (+1,62) Mondi Plc LON PNC 331,50 (-2,28) Pionier I(K) EUR 210,31 (-0,90)
Altria Group Inc. NYS USD 21,04 (-0,57) Koreanischer Won 1595,30000 Thailändische Baht 51,27500 Pricos(K) EUR 273,88 (-0,51)
Belgacom ENX EUR 30,00 (-0,55) Montea ENX EUR 32,77 (-0,70) Amazon NAS USD 80,69 (+1,59) Kroatische Kuna 7,24890 Türkische Lira 1,93650 Dexia Bds Euro Govt (A) EUR 990,29 (-0,45)
BG Group Plc LON PNC 1264,77 (-2,11) Munchner Ruckvers. FRA EUR 118,54 (-0,55) Sivek Global High(K) EUR 255,67 (-0,25)
American Express NYS USD 44,58 (+1,07) Lettische Lats 0,70270 Tschechische Krone 24,43300 Dexia Bds Euro Govt (K) EUR 1574,72 (-0,45) Sivek Global Low(K) EUR 248,82 (-0,23)
BNP Paribas ENX EUR 60,80 (+1,27) Nat. Portefeuille ENX EUR 50,66 (-0,12) Amgen Inc. NAS USD 44,00 (-0,68) Litauische Litas 3,45280 Ungarischer Forint 247,66000 Dexia Bds H.Yld(A) EUR 149,13 (-0,30)
Bouygues ENX EUR 46,08 (+0,37) Nationale Bank ENX EUR 2952,50 (-1,25) Apple Computer NAS USD 186,03 (+2,43) Malaysische Ringgit 5,07080 US-Dollar 1,55260 Sivek Global Med.(K) EUR 255,33 (-0,23)
Dexia Bds H.Yld(K) EUR 584,56 (-0,30)
BP LON PNC 590,56 (-1,98) Nestle N ZUR CHF 512,00 (-0,10) AT&T Corp. NYS USD 37,52 (-0,11) Neuseeland Dollar 2,05980 Dexia Bds Int.(A) EUR 212,98 (-0,53)
Brederode ENX EUR 25,00 (-1,96) Neuf Cegetel ENX EUR 35,90 (+0,00) Bank of America NYS USD 30,14 (+1,79) Norwegische Krone 7,96900
Dexia Bds Int.(K) EUR 742,03 (-0,53) METROPOLITANBANK
British Sky Broadcas LON PNC 522,00 (+0,00) Nokia HEL EUR 16,75 (-0,53) Pfund Sterling 0,79335
Bank of New York NYS USD 41,78 (+1,70) Dexia Em.Mkts (A) EUR 496,12 (-1,04) Metr.-Rent.Balanced EUR 118,44 (-0,57)
BT Group LON PNC 212,50 (-0,58) Nordea Bank AB STO SEK 90,60 (-0,11) Biogen IDEC NAS USD 61,13 (-0,24) Dexia Em.Mkts (K) EUR 554,99 (-1,04) Metr.-Rent.Growth EUR 153,98 (-0,63)
Buzzi Unicem MIL EUR 18,20 (-0,75) Novartis N ZUR CHF 53,20 (+0,09) Boeing Co NYS USD 73,93 (-0,03) KURZFRISTIGE ZINSEN Dexia Eq.Blg.Ind(K) EUR 546,57 (-0,38)
Cable & Wireless LON PNC 164,61 (+0,98) Nyrstar ENX EUR 13,66 (-0,29) Caterpillar Inc NYS USD 80,82 (+0,01) Dexia Eq.L Eur. (K) EUR 774,32 (-0,33) POST-PETERCAM
Cairn Energy LON PNC 3407,75 (+3,92) Omega Pharma ENX EUR 26,47 (+1,42) CBS Corp-A NYS USD 21,21 (+0,90) 3 Monate Ankauf Verkauf Dexia Euro (A) EUR 238,33 (-0,48)
Campine ENX EUR 27,50 (+0,04) OncoMethylome ENX EUR 9,05 (-1,09) CBS Corp-B NYS USD 21,21 (+0,95) Euroraum 4,8700 4,9700 Post-Inv.Rente (K) EUR 485,87 (+0,00)
Dexia Euro (K) EUR 803,23 (-0,48) (A)Ausschüttung (K)Kapitalisierung (R)Rucknamepreis
Cap Gemini ENX EUR 41,39 (-1,33) Option ENX EUR 5,56 (-3,30) Charles Schwab Corp NAS USD 22,06 (+2,65) Vereinigte Staaten 2,7500 3,1000 Dexia Full.High (A) EUR 268,77 (-0,49)
Carrefour ENX EUR 43,95 (+0,02) Oreal (L) ENX EUR 74,38 (+0,39) Chevron Corp NYS USD 98,61 (-2,56) Japan 0,8300 0,9300 Dexia Full.High (K) EUR 555,86 (-0,49)
CFE ENX EUR 68,56 (-0,55) PagesJaunes ENX EUR 11,07 (+0,54) Cisco Systems NAS USD 26,50 (+0,26) Grossbritannien 5,7300 5,9300 Dexia Full.Low (A) EUR 263,89 (-0,49)
Ciba Holding AG ZUR CHF 33,64 (+0,96) Pearson LON PNC 664,65 (+2,40) Citigroup Inc NYS USD 20,42 (+4,18) Schweiz 2,7100 2,8100 Dexia Full.Low (K) EUR 580,21 (-0,49)
Cie Bois Sauvage ENX EUR 349,00 (-1,69) Petroplus Holdings ZUR CHF 60,25 (-0,90) CMGI NAS USD 11,63 (-22,52) Schweden 4,7500 4,8500 Dexia Full.Med. (A) EUR 266,55 (-0,45)
Clariant ZUR CHF 11,69 (-2,99) Pinguin ENX EUR 15,05 (-1,63) Coca-Cola NYS USD 58,47 (+4,67) Kanada 3,0500 3,1500 Dexia Full.Med. (K) EUR 569,14 (-0,45)
CMB ENX EUR 43,10 (-3,23) Pirelli E.C. MIL EUR 0,51 (-2,10) Colgate-Palmolive NYS USD 74,93 (+2,78) Australien 7,5500 7,7500 Dexia Pension Dynamic (K) EUR 95,23 (-0,46)
Cofinimmo ENX EUR 121,15 (-0,29) Pixelpark FRA EUR 0,73 (-2,40) Devon Energy Corp. NYS USD 115,57 (-3,09) Dexia Sus.Acc.Social (K) EUR 16,16 (-0,37)
Colruyt ENX EUR 165,93 (+0,81) PPR ENX EUR 84,39 (+0,38) Disney (Walt) NYS USD 33,94 (+2,29) Dexia Sus.EMU (K) EUR 20,84 (-0,43)
COLT Telecom Group LON PNC 168,42 (-0,74) Prudential LON PNC 637,50 (+0,55) Dow Chemical NYS USD 39,28 (-0,46) ROHSTOFFE Dexia Sus.Eur.Bal.Hgh(K) EUR 303,66 (-0,63)
Comdirect Bank FRA EUR 8,04 (-0,62) Punch International ENX EUR 59,49 (-0,83) duPont(El)deNem NYS USD 45,68 (-1,15) Dexia Sus.Eur.Bal.Low(K) EUR 3,34 (-0,49)
Commerzbank FRA EUR 19,29 (-0,57) Punch Telematix ENX EUR 5,30 (-5,36) Kurse Vorige %
Eastman Kodak NYS USD 13,60 (+0,22) Dexia Sus.Eur.Bal.Med.(K) EUR 5,11 (-0,56)
Compass Group LON PNC 369,39 (+1,42) Qiagen FRA EUR 11,96 (-0,17) Ebay NAS USD 29,05 (-0,07) Gold ($/Unze) 867,95 903,30 (-3,91) Dexia Sus.Europe (K) EUR 21,13 (-0,66)
Credit Agricole ENX EUR 13,81 (-1,43) Quest for Growth ENX EUR 6,68 (-0,15) ExxonMobil Corp NYS USD 87,61 (-1,64) Silber (Pence/Unze) 866,50 883,60 (-1,94) Dexia Sus.Nth Amer. (K) USD 28,97 (+0,21)
CS Group ZUR CHF 48,90 (-1,69) Real Software ENX EUR 0,26 (+4,00) Ford Motor NYS USD 6,19 (-2,67) Kupfer ($/Tonne) 8049,50 8092,25 (-0,53) Dexia Total Ret.Bd (A) EUR 100,81 (-2,86)
DAB Bank FRA EUR 5,49 (+0,18) Recticel ENX EUR 9,38 (+0,21) General Dynamics NYS USD 86,50 (+0,43) Öl ($/Fass ) 135,27 136,13 (-0,63) Dexia Total Ret.Bd (K) EUR 107,64 (-0,26)
Daimler AG FRA EUR 44,77 (+0,49) Reed Elsevier ENX EUR 11,69 (+2,27) General Electric NYS USD 30,68 (+2,06) Weizen (Inh.60 Pf.) 794,25 809,50 (-1,88) Dexia Total Ret.Bd II (A) EUR 97,48 (-0,28)
Deceuninck ENX EUR 12,12 (-0,82) Repsol YPF MAD EUR 26,15 (-1,88) General Motors NYS USD 17,02 (+3,28) Dexia Total Ret.Bd II (K) EUR 103,29 (-0,28)
Delhaize Groep ENX EUR 49,92 (+1,55) Resilux ENX EUR 39,15 (-1,63) Goodyear Tire&Rubber NYS USD 22,85 (-0,35) Starfund EUR 128,65 (-0,42)
Deutsche Bank FRA EUR 61,94 (-1,49) Retail Estates (sic.) ENX EUR 42,00 (-1,18) Google Inc NAS USD 558,03 (+0,03) GOLDPREISE
Deutsche Lufthansa FRA EUR 15,71 (+0,51) RHJ International ENX EUR 7,20 (-1,64) Halliburton Co NYS USD 49,36 (-2,45)
Deutsche Telekom FRA EUR 10,24 (-0,97) Rio Tinto LON PNC 5747,44 (-2,40) Ankauf Verkauf
Heinz (H.J.) NYS USD 50,46 (+0,74)
Devgen ENX EUR 14,50 (-2,03) Roche Holding GS ZUR CHF 177,90 (-1,39) Hemispherx Bioph. AME USD 0,73 (+2,10) Kilo-Barren 18230,0000 18390,0000
Dexia ENX EUR 13,35 (-2,63) Roularta Media ENX EUR 34,41 (-4,36) Hewlett-Packard NYS USD 47,98 (+0,73) Krugerrand 565,7500 573,7500
Diageo Plc LON PNC 983,50 (+0,25) Royal Bank Scot. LON PNC 236,90 (-0,21) 1/2 Krugerrand 282,2500 288,2500 Fortis B Fd Eq.Belgium(K) EUR 641,79 (-0,58)
Home Depot NYS USD 26,86 (+1,21) Fortis B Fd Eq.East.Eur.(K) EUR 607,15 (-0,85)
D'Ieteren ENX EUR 177,00 (-2,70) Royal Dutch Shell-A LON PNC 2125,56 (-2,01) Honeywell NYS USD 54,97 (+0,33) 1/4 Krugerrand 140,5000 145,5000
Dolmen Computer ENX EUR 11,40 (+0,00) Royal Dutch Shell-B LON PNC 2078,14 (-1,87) 1/10 Krugerrand 55,7500 60,2500 Fortis B Fd Eq.USA(K) USD 54,15 (+0,11)
IBM NYS USD 126,47 (+0,48) Fortis B Pens.Fd Bal EUR 118,44 (-0,57)
Drax Group LON PNC 758,00 (+6,08) Royal Dutch Shell A ENX EUR 26,52 (-1,39) Int. Paper NYS USD 25,03 (-0,36) Belg. Louis 103,5000 107,0000
Duvel Moortgat ENX EUR 44,35 (-0,34) RWE FRA EUR 82,70 (-0,12) Napoleon 103,5000 107,0000 Fortis B Pens.Fd Gth EUR 100,70 (-0,64)
Intel Corp NAS USD 22,88 (+0,55) Fortis B Pens.Fd Sta EUR 99,79 (-0,53)
E.On FRA EUR 134,34 (-1,65) Saint-Gobain ENX EUR 48,12 (+1,05) IntercontinentalExchange NYS USD 127,29 (+0,19) Gulden 108,0000 111,5000
EADS ENX EUR 13,71 (-1,08) Sanofi-Aventis ENX EUR 43,23 (-1,19) Fortis Life Combi 100/0 Euro EUR 49,49 (-0,40)
Johnson&Johnson NYS USD 65,82 (+0,29) Fortis Life Combi 25/75 Euro EUR 78,67 (-0,60)
Econocom Group ENX EUR 8,50 (-1,16) SAP FRA EUR 34,41 (+1,35) JPMorgan Chase & Co NYS USD 38,96 (+3,87)
EDF ENX EUR 70,36 (+0,10) Schroders Plc LON PNC 972,00 (-2,56) Fortis Life Combi 50/50 Euro EUR 68,74 (-0,52)
McAfee Inc NYS USD 35,64 (-0,97) INDEX Fortis Life Combi 75/25 Euro EUR 56,64 (-0,48)
Edison SpA MIL EUR 1,64 (+0,00) Schroders Plc NV LON PNC 872,50 (-2,30) McDonald's Corp NYS USD 60,32 (+1,70)
Elia ENX EUR 27,35 (-0,07) Schw Ruck N ZUR CHF 74,60 (-1,32) Gesundheit Verbraucherpr Verbraucherprei
Fortis L Bd Corp.Eur.(K) EUR 345,79 (-0,49)
Merck & Co NYS USD 36,48 (-1,38) Basisjahr 2004 Basisjahr 2004 Basisjahr 1996 Fortis L Bd Eur.Emerg.(K) EUR 460,72 (+0,07)
EM.TV FRA EUR 2,62 (-4,03) Seloger.com ENX EUR 20,41 (-7,23) Microsoft Corp NAS USD 28,14 (+1,55)
Endesa MAD EUR 33,80 (-1,26) SGL Carbon FRA EUR 45,31 (-2,81) Fortis L Bd Euro(K) EUR 348,54 (-0,40)
Morgan Stanley NYS USD 39,68 (+0,74) jun 06 103,93 104,77 120,41 Fortis L Bd Wld Emer.(K) USD 747,25 (-0,20)
Enel SpA MIL EUR 6,96 (-2,08) Siemens FRA EUR 71,72 (+1,01) Motorola NYS USD 9,17 (+2,80) jul 06 104,25 105,13 120,83
ENI MIL EUR 25,09 (-2,41) Sioen Industries ENX EUR 9,09 (+0,44) Fortis L Bd World 2001(K) EUR 103,38 (-0,27)
Nabors Industries NYS USD 43,35 (-3,52) aug 06 104,38 105,26 120,98 Fortis L Eq.BiotecWd(K) EUR 352,88 (-1,28)
Eramet ENX EUR 598,17 (-1,85) Societe Generale ENX EUR 59,39 (+0,17) Oracle Corp NAS USD 22,59 (+0,18) sep 06 104,36 104,96 120,63
Ericsson BF STO SEK 73,00 (-1,08) Sofina ENX EUR 71,80 (-0,37) Fortis L Eq.BstSelAs.(K) USD 562,28 (-2,67)
PepsiCo NYS USD 68,19 (+4,31) okt 06 104,32 104,75 120,39 Fortis L Eq.BstSelEu.(K) EUR 335,71 (-0,42)
Euronav ENX EUR 27,07 (+0,52) Solvay ENX EUR 96,37 (-0,21) Pfizer NYS USD 17,99 (-0,17) nov 06 104,58 105,01 120,69
EVS Broadcast Eq. ENX EUR 60,89 (+0,68) Spector ENX EUR 1,14 (-4,20) Fortis L Eq.BstSelEurop.(K) EUR 137,23 (-0,52)
PowerShs QQQ Ndq 100 NAS USD 48,85 (+0,16) dec 06 104,68 105,15 120,85 Fortis L Eq.BstSelUSA(K) USD 316,88 (-0,01)
Exmar ENX EUR 18,20 (-0,66) STMicroelectronics ENX EUR 7,64 (-1,06) Procter&Gamble NYS USD 67,05 (+1,48) jan 07 104,92 105,20 120,91
Fluxys 'D' ENX EUR 2480,00 (-1,39) Stora Enso A STO SEK 68,00 (-2,16) Fortis L Eq.BstSelWld(K) EUR 273,66 (-0,24)
Qualcomm NAS USD 47,99 (+1,87) feb 07 105,46 105,77 121,56 Fortis L Eq.ConsDurWld(K) EUR 59,68 (-0,32)
Fortis ENX EUR 13,82 (-3,83) Suez ENX EUR 48,00 (-0,68) Schlumberger Ltd NYS USD 102,12 (-2,57) mrt 07 105,23 105,78 121,57
France Telecom ENX EUR 18,04 (+0,75) Swisscom ZUR CHF 355,25 (-0,28) Fortis L Eq.Energy Eur.(K) EUR 218,79 (+1,22)
Sun Microsystems NAS USD 12,04 (-0,91) apr 07 105,58 106,26 122,12 Fortis L Eq.EurEmerg.(K) EUR 1649,87 (-0,91)
Francotyp-Postalia FRA EUR 3,92 (-1,75) Systemat ENX EUR 4,94 (-0,20) Time Warner NYS USD 15,28 (+0,66) mei 07 105,34 106,13 121,98
Galapagos ENX EUR 5,71 (+0,00) Tele Atlas FRA EUR 29,93 (-0,17) Fortis L Eq.Fin.Eur.(K) EUR 77,09 (-1,53)
United Technologies NYS USD 67,47 (-0,12) jun 07 105,28 106,12 121,96 Fortis L Eq.Japan(K) JPY 8721,00 (-1,17)
GBL ENX EUR 82,35 (-1,07) Telecom Italia SpA MIL EUR 1,37 (-1,44) VeriFone NYS USD 14,96 (+0,00) jul 07 105,70 106,57 122,48 * Der C&P Funds ist nicht in der durch das belgische Gesetz vom
Generali Assicur MIL EUR 26,02 (-0,27) Telefonica MAD EUR 17,38 (-0,34) Fortis L Eq.Pharma Eur.(K) EUR 99,67 (-1,02)
Verizon Comm. NYS USD 37,60 (-0,90) aug 07 105,67 106,44 122,33 Fortis L Eq.SmCapsEu.(K) EUR 628,95 (-0,83) 20.07.2004 vorgesehen Liste aufgeführt.
GIMV ENX EUR 44,60 (+0,86) Telenet Group ENX EUR 16,58 (-0,90) Viacom-B New NYS USD 33,98 (+0,19) sep 07 105,71 106,54 122,45
GlaxoSmithKline LON PNC 1064,00 (-0,09) TeliaSonera AB HEL EUR 6,05 (+0,00) Fortis L Eq.TechnWld(K) EUR 289,30 (-0,94)
Wal-Mart Stores NYS USD 59,74 (+0,29) okt 07 106,19 107,10 123,09 Fortis L Eq.TelecWld(K) EUR 367,75 (-1,25)
HBOS Plc LON PNC 298,22 (-4,89) Ter Beke ENX EUR 52,99 (-0,95) Wells Fargo & Co NYS USD 26,22 (+3,76) nov 07 106,93 108,10 124,24 Fortis L Eq.Util.World(K) EUR 143,70 (+1,44)
Heineken ENX EUR 35,92 (+1,87) Terna SpA MIL EUR 2,90 (-0,75) Xerox NYS USD 13,59 (+0,82) dec 07 107,44 108,40 124,58 Fortis L Eq.WldEmerg.(K) USD 795,12 (-1,42)
Henex ENX EUR 46,90 (-0,23) Tesco LON PNC 391,80 (-2,51) Yahoo! NAS USD 26,48 (-0,38) jan 08 107,85 108,84 125,09 Fortis L Opport.World (K) EUR 89,42 (+0,50)
Hennes & Mauritz STO SEK 334,00 (+0,30) Tessenderlo ENX EUR 35,25 (-3,19) feb 08 108,71 109,62 125,99
mrt 08 109,32 110,42 126,91
apr 08 109,49 110,67 127,19
mei 08 110,20 111,66 128,33

Schlafen Sie ruhig ABKÜRZUNGEN

ING B Inv.Belgium (K)
ING B Inv.Germany (K)
EUR
EUR
1624,33
3839,10
(-0,80)
(-0,80)
AME Amex ING L Dyn.Euro Fix (K) EUR 289,89 (-0,01)
ENX Euronext ING L Inv.Biotechn.(K) USD 1156,43 (-0,88)
Als Anleger bei der KBC können Sie FRA Frankfurt ING L Inv.CompTe P (K) USD 697,42 (-1,27)
ING L Inv.E.Bnk&Ins.(K) EUR 210,98 (-1,57)
ruhig schlafen. Denn ob es nun um HEL Helsinki
ING L Inv.E.Hgh Div (K) EUR 407,75 (-0,82)
große oder kleine Beträge geht, Ihr LON London ING L Inv.EMU Eq. (K) EUR 122,41 (-0,47)
MAD MAD ING L Inv.Eu.Telec. (K) EUR 162,47 (-1,27)
persönlicher Spar- und Anlageberater MIL Mailand ING L Inv.EuNewOff (K) EUR 287,69 (-0,78)
steht Ihnen zur Seite. NAS Nasdaq ING L Inv.EuSecAll (K) EUR 234,98 (-0,11)
Wenden Sie sich an den Spar- und NYS New York Stock Exchange ING L Inv.Fd&Bev. (K) USD 1218,12 (-0,34)
NKT Neuer Markt ING L Inv.Gl.Bra P (K) EUR 282,42 (-0,73)
Anlageberater der KBC. Denn STO Stockholm ING L Inv.Hlt.Care (K) USD 827,29 (-0,64)
reden hilft. ZUR Zürich ING L Inv.New Asia (K) USD 1041,34 (-1,44)
ING L Inv.New Tech (K) EUR 32,48 (-1,57)
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26
Die Spanier hatten vier Mal Grund zum Jubeln gegen Russland: Drei Mal traf David Villa (l.), Fernando Torres ging leer aus.
Gruppe D: Dreierpack krönt überzeugende Leistung - Höchster spanischer EM-Sieg
»TORero« Villa
sorgt für erste EURO-Fiesta
Dreimal machte »TORero«
David Villa mit dem Ball,
was er wollte, dann stopp-
te ihn der Schiedsrichter.
Nachdem der 26-Jährige
Spanien mit seinem Drei-
erpack die erste EURO-
Fiesta beschert hatte,
wollte er den Ball mitneh-
men.
Doch der Österreicher Konrad
Plautz verweigerte ihm das
Souvenir.
In grandiosen 90 Minuten
zuvor war im strömenden Re-
gen von Innsbruck niemandem
gelungen, den Stürmer des FC
Valencia beim 4:1-Auftaktsieg
gegen Russland aufzuhalten.
Der höchste Sieg der spani-
schen EM-Geschichte unter-
mauerte nicht nur die erneu-
ten Titelambitionen des ewi-
gen Geheimfavoriten, sondern
verzückte auch das Kronprin-
zenpaar Felipe und Letizia auf
der Tribüne.
»Ich habe drei Tore erzielt,
ich bin zufrieden. Aber das
Wichtigste ist, dass wir drei
Punkte haben«, sagte der
Matchwinner, während 10 000
spanische Fans im neuen Tivoli
den Klassiker »E viva Espana«
anstimmten. Mit seiner Tor-
Gala (20., 44. und 75.) krönte
der »Wunderbare«, wie ihn sei-
ne Anhänger nennen, nicht
nur eine herausragende Leis-
tung. Mit seinen Länderspiel-
»Da hat die Hälfte noch einen Schnuller gehabt«
»Es gibt andere gute Möglich-
keiten der Freizeitgestaltung,
als Bungee-Springen von ei-
nem 200 oder 300 Meter ho-
hen Berg. Das birgt gewisse
Risiken.« (Joachim Löw über
den Bungee-Sprung am Ver-
zasca-Staudamm im Tessin,
mit 220 Metern der höchste
der Welt)
»Ob 30 oder 60 Jahre alt ist
schon ein Unterschied. Si-
cher, für mich wäre es
schwierig gewesen. Aber sie
hatten noch genug Energie.«
(Der 44 Jahre alte Trainer
Roberto Donadoni nach
toren 15 bis 17 verbuchte er
auch den ersten EM-Dreier-
pack seit Patrick Kluivert (Nie-
derlande/2000).
Spanien
Russland 4:1
Trotz des phasenweise be-
geisternden Offensiv-Fußballs
seiner Mannschaft, für die
auch noch der eingewechselte
Cesc Fabregas (90. +1) traf,
blieb Trainer Luis Aragones zu-
rückhaltend. »Wir sind zufrie-
den. Wir haben in der ersten
Halbzeit aber auch ein wenig
Glück gehabt«, meinte der äl-
teste Coach der EM: »Im End-
effekt haben wir drei Punkte,
in ein paar Tagen müssen wir
aber wieder spielen. Hier sind
die besten Mannschaften der
Welt, es fehlen nur Brasilien
und Argentinien.«
Mit einem weiteren Erfolg
am Samstag (18 Uhr) gegen
Schweden könnte die Selecci-
on im ersten Turnier nach der
Ausbootung ihres Rekordtorjä-
gers Raul bereits den Viertelfi-
naleinzug praktisch perfekt
machen. Russlands Coach Gu-
us Hiddink, der bislang mit
den Niederlanden (EM 1996
und WM 1998), Südkorea
(WM 2002) und Australien
(WM 2006) immer die K.o.-
Runde erreichte, droht dage-
gen das frühe Aus.
ZITIERT
dem 0:3 gegen die Niederlan-
de zur Kritik, die italienischen
Spieler seien zu alt und phy-
sisch nicht mehr in der Lage
gewesen, den Rückstand
wettzumachen)
»Ich habe nichts dagegen,
wenn sie Kaffee oder Tee trin-
ken. Aber ich sehe es nicht
gerne, wenn sie aufs Zimmer
verschwinden. Wir haben
Aufenthaltsräume, die sollen
sie frequentieren.« (Öster-
reichs Teamchef Josef Hick-
ersberger zum Besuch der
Spielerfrauen und -freundin-
nen im Teamquartier)
Sport
»Wir waren in den entschei-
denden Momenten selbst un-
ser größter Gegner«, stellte der
Niederländer fest: »Bei den To-
ren haben wir dumme Fehler
gemacht. Wir haben eine Straf-
lektion in Sachen Konterfuß-
ball erhalten. Ich hoffe, wir ler-
nen jetzt daraus schnell. » Für
die junge Sbornaja, die teilwei-
se mit schnellem Direktspiel
glänzte, aber vor dem Tor viel
zu ungefährlich war, traf ledig-
lich Roman Pawljutschenko
(86.).
Villa, der die Spanier mit sie-
ben Toren in der Qualifikation
zur EM geschossen hatte, pro-
fitierte vor 30 772 Zuschauern
von genialen Zuspielen seiner
Teamkollegen. Beim 1:0 spiel-
te sein Sturmpartner Fernando
Torres zunächst Abwehrspieler
Denis Kolodin, dann Torhüter
Igor Akinfejew aus und legte
den Ball quer auf Villa, der ihn
nur noch über die Linie drü-
cken musste.
Beim 2:0 blitzte die Geniali-
tät von Andres Iniesta auf. Der
Mittelfeldstar des FC Barcelo-
na, der zusammen mit seinem
Klubkollegen Xavi die Fäden
zog, spielte den Ball Villa in
den Lauf. Der Valencia-Torjä-
ger traf durch die Beine von
Keeper Akinfejew. Beim drit-
ten Tor tanzte Villa alleine sei-
ne Gegenspieler aus. Auch oh-
ne Fabregas, der zunächst auf
der Bank sitzen musste, be-
stach die Seleccion mit Tempo-
»Wisst ihr, wann wir das letz-
te Mal bei einer Europameis-
terschaft gewonnen haben?
Da hat die Hälfte von euch
noch einen Schnuller im
Mund gehabt.« (Kroatiens
Teamchef Slaven Bilic zur
Kritik kroatischer Journalis-
ten nach dem glücklichen
1:0-Sieg über Österreich)
»Ich kann nicht der Alain De-
lon der guten alten Zeit sein
und auch nicht der Brad Pitt
von heute. Ich habe andere
Ambitionen.« (Italiens Team-
chef Roberto Donadoni vor
dem 0:3 gegen die Niederlan-
Grenz-Echo
Mittwoch, 11. Juni 2008
STIMMEN
»Nach 1:0 beim Gegner
Schaden angerichtet«
 Guus Hiddink (Trainer
Russland): »Wir haben
nichts aus unserem Ballbe-
sitz gemacht. Wir sind hier-
hergekommen, um zu ge-
winnen, aber wir sind für
unsere naiven Fehler best-
raft worden. Ich hoffe, wir
können schnell lernen, hof-
fentlich sogar in wenigen
Stunden, denn wir haben
noch zwei schwere Spiele
vor uns. Die Fehler resultier-
ten aus einem Mangel an Er-
fahrung.«
 Luis Aragones (Trainer
Spanien): »Wir sind zufrie-
den. Wir haben in der ersten
Halbzeit aber auch ein we-
nig Glück gehabt. Nach dem
1:0 haben wir beim Gegner
Schaden angerichtet. Im
Endeffekt haben wir drei
Punkte, in ein paar Tagen
müssen wir aber wieder
spielen. Hier sind die besten
Mannschaften der Welt, es
fehlen nur Brasilien und Ar-
gentinien.« Luis Aragones
fußball auf höchstem Niveau
und erzwang immer wieder
hochkarätige Torchancen.
Gegen die Spielstärke der
Spanier setzten die Russen ihr
eigenes Kombinationsspiel.
Das Mittelfeld überbrückte die
Sbornaja schnell und zielstre-
big, allerdings war am Straf-
raum meist Schluss. Kaum ein-
mal geriet das Tor von Iker Ca-
sillas ernsthaft in Gefahr: Nach
Zuspiel von Dimitrij Sytschew
traf Konstantin Syrjanow den
Pfosten (23.). Im Sturm mach-
te sich das Fehlen von Pawel
Pogrebnijak und Andrej Ar-
schawin negativ bemerkbar.
NAMEN - FAKTEN
Spanien: Casillas - Sergio Ra-
mos, Puyol, Marchena, Capde-
vila - Iniesta (63. Santi Cazor-
la), Marcos Senna, David Silva
(77. Xabi Alonso) - Torres (54.
Fàbregas), Villa
Russland: Akinfejew - Anju-
kow, Schirokow, Kolodin,
Schirkow - Sytschow (46. By-
strow - 70. Adamow), Sem-
schow (58. Torbinski), Semak,
Syrjanow, Biljaletdinow -
Pawljutschenko
Schiedsrichter: Plautz (Öster-
reich)
Zuschauer: 30 772
Tore: 1:0 Villa (20.), 2:0 Villa
(44.), 3:0 Villa (75.), 3:1
Pawljutschenko (86.), 4:1 Fàb-
regas (90.+1)
Da bleibt auch manchem Zuschauer der Mund offen stehen: Spani-
sche Fußballfans in Innsbruck.
Ungewöhnlicher »Service«
Russische Go-go-Girls sollen
in Innsbruck unterhalten
de auf die Frage, warum er in
seiner Heimat immer noch zu
den weniger populären Trai-
nern zählt) Die EM-Stadt Innsbruck bietet nicht unbeträchtlichen Teil der
»Ich habe mich mit der ihren Fußballfans zu den Vor- EM-Touristen in Innsbruck
schwedischen Mannschaft rundenspielen eine ungewöhn- aus. Nach Angaben der Nach-
schon 1958 beschäftigt, als liche Unterhaltung an. Kurz richtenagentur APA sind für
Pelé sein erstes Tor geschos- vor dem ersten Match zwi- die Zeit der EURO 2008 allein
sen hat.« (Griechenlands Na- schen Spanien und Russland 1400 Russen im Edel-Urlaubs-
tionalcoach Otto Rehagel am Dienstagabend trafen auf ort Seefeld untergebracht. Zur
(69) über den EM- Auftakt- dem Innsbrucker Flugplatz Unterhaltung der zahlungs-
gegner) russische Go-go-Girls ein. Sie kräftigen Gäste wurden nicht
»Angst habe ich vor einem sollen in den kommenden Ta- nur die leicht bekleideten Tän-
Krieg, aber nicht vor einem gen auf dem Landhausplatz in zerinnen eingeflogen. In den
Fußballspiel.« (Spaniens Na- der Inn-Stadt die Stimmung kommenden Tagen soll auch
tionaltrainer Luis Aragonés) unter den Fans anheizen. Gut ein Ableger des Moskauer In-
(dpa/sid) betuchte russische Fußballfans Clubs »Rai« seine Zelte in der
machen inzwischen einen Stadt aufschlagen. (dpa)
Grenz-Echo
Mittwoch, 11. Juni 2008 Sport 27

Europameisterschaft 2008
GRUPPE A
Schweiz - Tschechien 0:1
Portugal - Türkei 2:0
1. Portugal 1 1 0 0 2:0 3
2. Tschechien 1 1 0 0 1:0 3
3. Schweiz 1 0 1 0 0:1 0
4. Türkei 1 0 1 0 0:2 0

GRUPPE B
Österreich - Kroatien 0:1
Deutschland - Polen 2:0
1. Deutschland 1 1 0 0 2:0 3
2. Kroatien 1 1 0 0 1:0 3
3. Österreich 1 0 1 0 0:1 0
4. Polen 1 0 1 0 0:2 0

GRUPPE C
Rumänien - Frankreich 0:0
Niederlande - Italien 3:0
1. Niederlande 1 1 0 0 3:0 3
2. Frankreich 1 0 0 1 0:0 1
3. Rumänien 1 0 0 1 0:0 1
4. Italien 1 0 1 0 0:3 0

GRUPPE D
Spanien - Russland 4:1
Griechenland - Schweden 0:2 Schwedens Superstar Zlatan Ibrahimovic erzielte das 1:0 für die Skandinavier.
1. Spanien 1 1 0 0 4:1 3
2. Schweden 1 1 0 0 2:0 3
3. Griechenland 1 0 1 0 0:2 0 Gruppe D: Erstes Gegentor nach 424 Minuten - Ibrahimovic und Hansson treffen
4. Russland 1 0 1 0 1:4 0

Nächster Spieltag:
GRUPPE A - 11. Juni
18 Uhr: Tschechien - Portugal
20.45 Uhr: Schweiz - Türkei
GRUPPE B - 12. Juni
18 Uhr: Kroatien - Deutschland
20.45 Uhr: Österreich - Polen
GRUPPE C - 13. Juni
18 Uhr: Italien - Rumänien
20.45 Uhr: Niederlande - Frankreich
GRUPPE D - 14. Juni
18 Uhr: Schweden - Spanien
20.45 Uhr: Griechenland - Russland
Zürich, Bern und Salzburg zufrieden
Verluste auf den Fanmeilen
Auf einigen offiziellen Fanmei-
len gibt es schon wenige Tage
nach dem Anpfiff der Fußball-
Europameisterschaft lange Ge-
sichter. Die Besitzer der Im-
biss-Stände in Wien, Genf und
Klagenfurt klagen über massi-
ve Verluste. In Wien hätten ei-
nige der etwa 80 »Standler«
bereits ihre Anwälte einge-
schaltet, berichtete die öster-
reichische Nachrichtenagentur
APA am Dienstag.
Die Genfer Wirte drohen in
einem Brief an die Organisato-
ren, ihre Buden zu schließen,
wenn bis Mitte der Woche der
Zuschauerzuspruch nicht ge-
stiegen ist. »Sie haben von täg-
lich 20 000 Fans gesprochen.
Wir haben nun alle gesehen,
dass dem nicht so ist«, schrie-
ben sie. Auch in Klagenfurt ha-
ben einige Wirte nach Anga-
ben des Pressesprechers der
Stadt schon »zugesperrt«. Gan-
ze 88 Fans fanden sich am
Montagabend vor der Video-
wand auf dem Messegelände
ein, um das Spiel Frankreich
gegen Rumänien (0:0) zu ver-
folgen. Der Fußball-Knüller
zwischen den Niederlanden
und Italien hatte am Montag-
abend etwa 20 000 Fans in die
große Fanzone in der Genfer
Innenstadt gelockt. Damit war
die Anlage mit zwei Großlein-
wänden aber nur zur Hälfte
ausgelastet. Auch in Basel war
die Tribüne in der Riviera-Fan-
zone nur mäßig besetzt. Um
die Gemüter zu beruhigen, ha-
ben die Organisatoren nun
versprochen, mehr Werbung
und ein Rahmenprogramm für
das Fan-Dorf auf die Beine zu
stellen.
Der Umsatz auf dem Wiener
Ring zwischen Rathausmarkt
und Heldenplatz ist laut APA
»ein Debakel«. Er liege um bis
zu 90 Prozent unter den Er-
wartungen. Die Fanmeile war
an den vergangenen drei Spiel-
tagen nicht einmal voll. Bei ei-
ner Standmiete von 12 000 bis
40 000 Euro für die drei EM-
Wochen müsse ein Standbesit-
zer »mindestens 1400 Geträn-
ke täglich verkaufen, um posi-
tiv zu bilanzieren«, klagte der
Gastronom Georg Schmidmay-
er. Um eine finanzielle Kata-
strophe abzuwenden, denke
man sogar an Streik. Offiziell
fasst die Fanzone auf dem Wie-
ner Ring bis zu 70 000 Men-
schen. Bisher kamen aber le-
diglich zwischen 15 000
(Samstag) und 48 000 (Sonn-
tag) zu den Spielen. (dpa)
»König Otto« für
»Steinzeit-Taktik« bestraft
Außenseiter Schweden
hat »König Otto« Rehha-
gel und seinen grie-
chischen Europameistern
einen ersten Zacken aus
der Krone gebrochen.
Zlatan Ibrahimovic und Petter
Hansson bestraften mit ihren
Treffern in der 67. und 72. Mi-
nute den Titelverteidiger für
seine destruktive »Steinzeit-
Taktik« und schossen »Tre Kro-
nor« mit einem 2:0 (0:0) auf
den zweiten Tabellenplatz in
der Gruppe D hinter Spanien,
das Russland mit 4:1 besiegt
hatte.
Griechenland
Schweden 0:2
Bei ihrem ersten Sieg gegen
Griechenland seit 88 Jahren
beendeten die Schweden die
griechische Serie von 424 Mi-
nuten ohne Gegentor bei EM-
Endrunden. Die Skandinavier,
die in den bisherigen sechs
Länderspielen im Jahre 2008
erst zwei Treffer erzielt hatten,
versuchten lange Zeit vergeb-
lich, das griechische »Piraten-
schiff« zu entern, warteten al-
lerdings geduldig auf ihre
Chancen.
Ibrahimovic überwand mit
seinem ersten Länderspieltref-
fer seit dem 12. Oktober 2005
Griechenlands Torhüter Anto-
nis Nikopolidis von der Straf-
raumgrenze, Hansson stocher-
te fünf Minuten später aus
dem Gewühl heraus den Ball
über die Linie. Bis dahin hat-
ten die Griechen zum Unmut
der Vielzahl der 30 063 Zu-
schauer in Salzburg praktisch
keine Anstalten gemacht, ihre
destruktive Taktik aufzugeben.
Seine Taktik hatte Rehhagel
vor dem Spiel nicht verraten
wollen, beim Anpfiff aber wur-
de schon deutlich, dass kein
schönes Spiel zu erwarten
war: Traianos Dellas fungierte
im Verbund mit vier Abwehr-
spielern als Libero. Der grie-
chischen Mauer zum Opfer fiel
in der Anfangself, in der noch
sechs Europameister von Lissa-
bon 2004 standen, Angreifer
Ioannis Amanatidis von Ein-
tracht Frankfurt.
Dafür durfte sich sein Ver-
einskollege Sotirios Kyrgiakos
als Sonderbewacher um Ibra-
himovic kümmern. Tatsächlich
liefen die beiden nahezu im
Gleichschritt über den Rasen,
Kyrgiakos war bis zum Treffer
des Angreifers von Inter Mai-
land bei diesem »Paarlauf«
meist der dominierende Ak-
teur. Nur in der 33. Minute
hatte Ibrahimovic seinen
Schatten einmal kurz loswer-
den können, köpfte mit dem
Rücken zum griechischen Tor
jedoch knapp darüber.
Es war die Phase, als das
Tempo in der Begegnung ein
wenig höher wurde, ohne je-
doch die gelangweilten Zu-
Hohe Fußballkunst war das 2:0 der Schweden, als Peter Hansson angeschossen wurde und der Ball ir-
gendwie im griechischen Tor landete.
schauer davon abzuhalten,
sich wenigstens selbst zu fei-
ern. Wie Ibrahomivic ließen
die Griechen auch dessen Mit-
spielern kaum die Luft zum At-
men. Henrik Larsson etwa, der
kurz vor der EM zum Come-
back überredete zweite An-
greifer, hing völlig in der Luft.
Kaum kam ein Schwede an
den Ball, wurde er sofort von
zahlreichen Gegenspielern
umzingelt.
Den Angriff der Griechen bil-
deten die Bundesliga-Profis
Theofanis Gekas von Bayer Le-
verkusen und Angelos Charis-
teas von Absteiger 1. FC Nürn-
berg. Charisteas, der die Helle-
nen vor vier Jahren im End-
spiel gegen Portugal zum
1:0-Sieg geköpft hatte, war der
einzige, von dem ansatzweise
so etwas wie Torgefahr aus-
ging. Gekas wurde in der Halb-
zeit durch seine Auswechslung
erlöst - er war praktisch nicht
am Spiel beteiligt.
Die Griechen setzten in der
Offensive hauptsächlich auf al-
lerdings wirkungslose Stan-
dardsituationen und »Mitspie-
ler Zufall«. Ihre größte Chance
besaß Angelos Basinas mit ei-
nem Schuss aus 20 Metern,
den Torhüter Andreas Isakson
zur Ecke abwehrte (45. ).
NAMEN - FAKTEN
Griechenland: Nikopolidis -
Seitaridis, Kyrgiakos, Dellas
(70. Amanatidis), Torosidis -
Antzas - Charisteas, Basinas,
Katsouranis, Karagounis - Ge-
kas (46. Samaras)
Schweden: Isaksson - Alexan-
dersson (74. Stoor), Mellberg,
Hansson, Nilsson - Wilhelms-
son (78. Rosenberg), Svens-
son, Andersson, Ljungberg -
Ibrahimovic (71. Elmander),
Henrik Larsson
Schiedsrichter: Busacca
(Schweiz)
Zuschauer: 31 063 (ausver-
kauft)
Tore: 0:1 Ibrahimovic (67.),
0:2 Hansson (72.)
Gelbe Karten: Torosidis, Sei-
taridis, Charisteas / -
28
Ein Kinderspiel, wie es auf dem Transparent rechts oben behauptet wird, war der 3:0-Sieg der Niederländer über Weltmeister Italien zwar
nicht, aber nach dem Schlusspfiff hatte die Mannschaft dennoch Grund, mit ihren Fans zu feiern.
Gruppe C: Selbst Niederländer Ruud van Nistelrooy wähnte sich im Abseits
Hinter'm Platz ist auf'm Platz:
Abseitsregel verwirrt
»Alles wankte, einer
stand«, hieß es 1954 im
Berner Wankdorf-Stadion
über den deutschen Tor-
hüter Toni Turek. Am Mon-
tagabend wankten um
21.11 Uhr im ehemaligen
Wankdorf-Stadion eben-
falls alle, und einer lag:
Christian Panucci, der da-
mit das Abseits aufhob.
Als der Niederländer Ruud van
Nistelrooy einen verunglück-
ten Schuss von Wesley
Sneijder zum 1:0 über die Li-
nie schob, zögerte selbst der
Torschütze einige Sekunden,
ehe er jubelte. Er wollte erst
die Bestätigung des Schieds-
richters abwarten, denn wie
Millionen Fernsehzuschauer
waren die Niederländer eben-
so wie die Italiener überzeugt,
dass van Nistelrooy klar im Ab-
seits gestanden hatte. Deshalb
schien die Zeit im Berner
Wankdorf-Stadion für einen
kurzen Moment still zu stehen,
weil alle den Atem anhielten
und auf die Entscheidung des
schwedischen Unparteiischen
Peter Fröjdfeldt warteten. Erst
als dieser Richtung Anstoß-
kreis zeigte, bejubelten die
Niederländer ihr Führungstor.
»Hundertprozentig«
Der flämische Schiedsrich-
terchef Robert Jeurissen, den
die Zeitung »Het Laatste
Nieuws« zu dem Treffer be-
fragte, erklärte, es habe sich
»hundertprozentig« um eine
Abseitsposition gehandelt:
»Der Linienrichter darf die Po-
sition eines Spielers nur wer-
ten, wenn dieser absichtlich
hinter die Außenlinie getreten
ist, um so einen Angreifer ins
Abseits zu stellen. Das war in
diesem Fall aber nicht so, denn
Panucci ist nach einem Zwei-
kampf unfreiwillig ins Toraus
gerollt.«
Dem widersprach gestern
die UEFA, die erklärte, das
kontrovers diskutierte Füh-
rungstor sei regulär. Das bestä-
tigte UEFA-Generalsekretär
David Taylor am Dienstag bei
einer Pressekonferenz in Basel.
Um die Wogen möglichst
schnell zu glätten, erläuterte
Taylor die offiziellen Regula-
rien: »Es gibt eine Wissenslü-
cke in der Fußballgemeinde,
und das ist auch absolut ver-
ständlich. Auch wenn ein Spie-
ler nicht auf dem Spielfeld ist,
ist er im Spiel«, sagte Taylor
bei einer Pressekonferenz des
EM-Organisationskomitees.
Einzig maßgeblich für Abseits-
entscheidungen ist die Regel
11 der internationalen Fuß-
ball-Gesetze.
Dieser Paragraph dokumen-
tiert deutlich: »Ein Spieler be-
findet sich in einer Abseitsstel-
lung, wenn er der gegneri-
schen Torlinie näher ist als der
Ball und der vorletzte Abwehr-
spieler.« Ob sich der vorletzte
Abwehrspieler vor oder hinter
dem Tor befindet, ist nicht ex-
plizit erwähnt und somit uner-
Der Ball im Netz, aber Ruud van Nistelrooy (links) jubelt noch nicht. Während sich Gianluigi Buffon ver-
geblich streckt, liegt sein Teamkollege Christian Panucci (links) im Toraus und hebt damit das Abseits auf.
Sport
heblich. Van Nistelrooys Tref-
fer war demnach regulär, weil
außer Italien-Torwart Gianlui-
gi Buffon auch noch der hinter
die Torauslinie gerutschte Ver-
teidiger Christian Panucci zu
berücksichtigen war. Der
schwedische Schiedsrichter
Peter Fröjdfelt und sein Linien-
richter entschieden richtig.
Unwissend
Unwissend war offensicht-
lich auch Bayern Münchens
Italien-Stürmer Luca Toni, der
den Gegentreffer auf der Vi-
deo-Leinwand im Stadion sah,
heftig protestierte und sich ei-
ne Gelbe Karte einhandelte.
Toni war aber nicht allein:
Auch ARD-Experte Günter
Netzer gestand öffentlich, dass
ihm die Regel nicht geläufig
war und sprach damit sicher-
lich vielen eingefleischten
Fußball-Fans aus dem Herzen.
Dennoch bietet die Regel
Raum für Debatten und UEFA-
Mann Taylor schloss am Diens-
tag nicht aus, dass sich das für
alle Regelfragen zuständige In-
ternational Football Associati-
on Board (IFAB) künftig damit
befassen könnte. Unklar ist
beispielsweise, ob van Nistel-
rooy im Abseits gewesen wäre,
wenn er näher zum Tor gestan-
den hätte als Panucci. Laut
Taylor: Nein. Weil sonst ein
Verteidiger nur weit genug
hinter das Tor laufen müsste,
um den Angreifer abseits zu
stellen. Solch spezielle Fälle
sind durch Regel 11 (noch)
nicht geklärt.
Selbst Torschütze Ruud van
Nistelrooy gab nach dem
Schlusspfiff zu, von dieser Re-
gel nichts gewusst zu haben:
»Ich dachte, dass ich im Ab-
seits stand«, erklärte der Stür-
mer von Real Madrid. »Ich ha-
be gesehen, dass Wesley
Sneijder schießen wollte, des-
halb bin ich nach vorne gelau-
fen. Aber ich wusste nicht,
dass Panucci außerhalb des
Platzes lag und dadurch das
Abseits aufhob.« (dpa/te)
Grenz-Echo
Mittwoch, 11. Juni 2008
Gebt auf die niederländische
Mannschaft Acht
Von Thomas Evers
Es ist Zeit für ein Outing. Der Autor dieser Kolumne ist Fan
der niederländischen Nationalmannschaft. Schuld trägt der
Trainer von »Oranje«, Marco van Basten, der den Niederlän-
dern mit seinen Toren 1988 den einzigen Titel besorgte.
Dies vorausschickend wird deutlich, warum sich die folgen-
den Zeilen zu gleichen Teilen aus Hoffnung und korrekter
Analyse speisen. Die mythische Zahl des niederländischen
Fußballs ist seit den 70er Jahren eigentlich die 14, die Jo-
han Cruyff trug, selbst bei der WM 1974, als die niederlän-
dischen Nummern alphabetisch vergeben wurden. Die Er-
folge beziehungsweise Ehrenplätze von »Oranje« symboli-
siert jedoch am besten die Nummer acht. 1978 stieß Hol-
land wie vier Jahre zuvor ins WM-Finale vor und unterlag
erst nach Verlängerung Argentinien. Die Nummer acht trug
Torhüter Jan Jongbloed, der niederländische Finaltorschüt-
ze trug die Nummer 18. Zehn Jahre später folgte 1988 der
erste und bis heute einzige EM-Titel für die Niederlande.
Auf dem Weg zum Triumph erzielte »Oranje«, dreimal dür-
fen Sie raten, ... acht Tore, allein fünfmal traf van Basten.
1998, wieder eine Jahreszahl mit Acht am Ende, brillierten
die Niederländer bei der WM in Frankreich und scheiterten
unglücklich im Halbfinale nach Elfmeterschießen an Brasi-
lien. Nach dem ersten Auftritt bei der EM 2008 und dem 3:0
über Weltmeister Italien, ist man geneigt zu glauben, dass
sich die Spieler aus dem Nachbarland wieder an ihren
Zehnjahres-Rhythmus bei großen Turnieren hal-
ten. Die Nummer acht im aktuellen Kader
trägt übrigens Orlando Engelaar, der in seiner
Zeit bei Racing Genk von Trainer Hugo
Broos nach gutem Beginn recht bald au-
ßer Acht gelassen wurde und jetzt Stamm-
spieler unter Marco van Basten ist. Diesen
Fehler werden die EM-Konkurrenten von
»Oranje« nach dem Premierenauftritt
im Berner Stade de Suisse kaum bege-
hen. Auf die niederländische Natio-
nalmannschaft wird wieder ver-
stärkt Acht gegeben, schließlich be-
stand sie am Montag sogar vor den
kritischen Augen von Johan Cruyff.
NACHGEFRAGT
Luca Toni (Italienischer Nationalstürmer)
ÊbáåÉ=ïáêâäáÅÜ
Ü®ëëäáÅÜÉ=káÉÇÉêä~ÖÉÂ
0:3 gegen die Niederlan-
de. So einen EM-Auftakt
hätten Sie sich mit Italien
wohl nie träumen lassen?
Nein, das war wirklich eine
hässliche Niederlage. Sie
hat wehgetan. Die Nieder-
länder haben einfach besser
gespielt.
Ist Italien zu siegessicher,
zu gelassen in das Spiel
gegangen?
Nein, wir wollten alle gut
spielen und sind mit vollem
Einsatz in das Match gegan-
gen. Jeder wusste, was hier
auf dem Spiel steht. Aber
nach dem 0:2 haben wir die
Ordnung verloren und dann
geht alles schief. So wie bei
mir, als ich völlig frei vor
van der Sar die Chance zum
Anschlusstreffer vergebe.
Kapitän Buffon hat sich
im Namen der Mann-
schaft bei den Fans ent-
schuldigt. Wie werden die
»Tifosi« reagieren?
Ich hoffe, dass sie uns weiter
so fantastisch unterstützen
wie in Bern. Uns hat die Nie- uns zu fangen. Wir wissen,
derlage sicher trauriger ge- dass wir schlecht gestartet
macht als irgendjemanden sind, aber wir haben noch
sonst. zwei Spiele und damit alle
Chancen, weiter zu kom-
Wird sich die »Squadra men. Mit einem Sieg gegen
Azzurra« von dieser Rumänien ist wieder alles
Schlappe erholen? offen. Wir können hier als
Wir dürfen nun nicht unse- Weltmeister mit dem EM-Ti-
ren Optimismus verlieren. tel Geschichte schreiben.
Wir haben drei Tage, um (dpa)
Grenz-Echo
Mittwoch, 11. Juni 2008
EIN FALL FÜR ZWEI
Wird Holland Europameister?
Der 3:0-Sieg der Niederländer gegen Weltmeister Italien hat die Fußballwelt in
Staunen versetzt, wenngleich auch nicht wenige den Italienern trotz der in den
Zahlen zumindest deutlichen Niederlage eine respektable Leistung bescheini-
gen. »Wird Holland Europameister?« lautet die Frage, auf die heute die beiden
Grenz-Echo-Redakteure Patrick Bildstein (PRO) und Boris Cremer (CONTRA) ant-
worten.
PRO
Der 3:0-Sieg der Niederlän-
der gegen Weltmeister Italien
hat gezeigt, dass »Oranje«
nach Jahren der Enttäu-
schungen wieder um den Ti-
tel mitspielen kann. Die Aus-
sage von Torschütze Wesley
Sneijder, die Mannschaft
wolle das Finale erreichen
und dieses natürlich auch gewinnen, macht
das zurückgewonnene Selbstbewusstsein des
Nachbarlandes deutlich, das endlich wieder
attraktiven Fußball spielt und sogar seine
Überlegenheit in Tore und Zahlen ummün-
zen kann. Die Art und Weise der Demontage
des Weltmeisters und die Höhe des Sieges
dürften die Konkurrenten der so genannten
Todesgruppe C das Fürchten gelehrt haben.
Wenn man das schwache 0:0 der Franzosen
gegen Rumänien betrachtet, kann man
Sneijder zustimmen, wenn er behauptet, dass
das Duell gegen Italien das wichtigste Grup-
penspiel war. Wiederholen die Niederländer
die Leistung von Montag, werden sie die
Gruppe verlustpunktfrei als Tabellenerster
abschließen. Anschließend heißt es dann:
klaren Kopf bewahren. Denn selbst die größ-
te spielerische Klasse stößt in dem einen oder
anderen K.o.-Spiel an ihre Grenzen. Deshalb
dürfte das Viertelfinale gegen den Zweiten
der Gruppe D mit Griechenland, Spanien,
Russland und Schweden als potenzielle Geg-
ner für »Oranje« vorentscheidend sein, da sie
in dieser Partie nicht nur gegen einen Geg-
ner, sondern auch gegen die eigene Erwar-
tungshaltung spielen werden. Wird auch die-
ses Match gewonnen, dürften die Holländer
so viel Selbstbewusstsein getankt haben, dass
auch die beiden letzten EM-Begegnungen ge-
wonnen werden können.
Datum Begegnungen
Kroatien
12. JUNI
Österreich
Italien
13. JUNI
Niederlande
Sport
CONTRA
Wien, Ernst-Happel-Stadion,
29. Juni. Kapitän van der Sar
reckt den EM-Pokal in die
Luft, Trainer van Basten ver-
gießt Freudentränen, Torjä-
ger van Nistelrooy nimmt
Mittelfeld-Motor Sneijder vä-
terlich in den Arm. Die Nie-
derlande sind Europameister.
Viele »Oranje«-Fans sahen nach dem beein-
druckenden Auftritt ihres Teams gegen Ita-
lien in Gedanken schon ihre Helden anno
2008 mit dem EM-Pokal eine Ehrenrunde
laufen. Den Weltmeister vorgeführt, was soll
da noch schief gehen? Eine Euphorie, die mit
Blick auf die magere niederländische Erfolgs-
bilanz bei großen Turnieren - nur ein EM-Ti-
tel (1988) steht zu Buche, zu wenig ange-
sichts von einem Dutzend hervorgebrachter
Top-Stars - nur allzu verständlich ist. Dass
aber Glücksgöttin Fortuna bei der Auslosung
der EM-Endrunde im vergangenen Dezember
nun wahrlich kein »Oranje«-Trikot getragen
hat, geriet in Vergessenheit. Der Weg ins End-
spiel ist nicht nur lang, sondern auch steinig,
mehr noch: ein Tanz auf der Rasierklinge.
Erst muss gegen Frankreich, das zu einer
Leistungssteigerung verdammt ist, und die
unbequemen Rumänen der Viertelfinalein-
zug gesichert werden. Dort könnten nicht
minder unbequeme Russen oder Schweden
auf »Oranje« warten. Und im Halbfinale viel-
leicht Spanien. Gleichzeitig dürften in der an-
deren Tableau-Hälfte Deutschland und Por-
tugal den möglichen Finalgegner der Hollän-
der ermitteln. Was für ein Programm! Die
Niederlande sind seit Montag ganz klar ein
Mitfavorit. Aber von der Sorte gibt es noch
ganz andere bei dieser EM. Für den neutralen
Zuschauer in jedem Fall tolle Aussichten.
VORRUNDE
Tippen
: Deutschland :
: Polen :
: Rumänien :
: Frankreich :
Uwe Ernst aus Schoppen war am Sonntag beim Spiel Österreich-Kroatien
EM-Kartengewinner
auf Blitzbesuch in Wien
Uwe Ernst aus Schoppen
gehörte zu den fünf Teil-
nehmern des Grenz-Echo
EM-Tippspiels, die das
Glück hatten, je zwei Kar-
ten für eines der Vorrun-
denspiele der EURO 2008
in Österreich und der
Schweiz zu gewinnen.
Der 39-Jährige erhielt zwei Ti-
ckets für die Eröffnungspartie
von Gastgeber Österreich am
Sonntag gegen Kroatien im
Wiener Ernst-Happel-Stadion.
Von seinem Blitzbesuch bei der
EM in Wien war Uwe Ernst be-
geistert. »Ein unvergessliches
Erlebnis, die Stimmung und
die Atmosphäre waren einzig-
artig. Und unser Platz war si-
cher einer von den besten«,
schwärmte der Schoppener ge-
genüber dem Grenz-Echo.
In Begleitung seines Schwie-
»Junior Cup«
EM-Bälle 5 und 6
gehen nach Born
und Büllingen
Beim »EM-Tippspiel Junior
Cup« gehen die EM-Bälle 5
und 6 in die Eifel, und zwar an
Céline Jacobs aus Born und
Dave Rauw aus Büllingen.
Die Namen der bisherigen
sechs Gewinner eines EM-Balls
sind in den Ranglisten im In-
ternet mit einem Ball gekenn-
zeichnet.
Datum
Schweden
14. JUNI
Griechenland
Schweiz
15. JUNI
Österreich
16. JUNI
29
gervaters Norbert Kohnen war
der aus dem Eupener Stadtteil
Nispert gebürtige, aber seit
acht Jahren in Schoppen le-
bende Uwe Ernst um 3 Uhr in
der Nacht zum Sonntag in
Richtung Wien gefahren, wo
die beiden Ostbelgier um die
Mittagszeit ankamen. Folglich
blieb noch genügend Zeit bis
zum Anpfiff des EM-Spiels um
18 Uhr. Das Wetter war bei der
Ankunft soweit trocken und
freundlich. Um 15.15 Uhr war
Uwe Ernst bereits im Stadion,
um sich das Vorprogramm an-
zusehen.
Für die Nacht zum Montag
hatten Uwe Ernst und sein
Schwiegervater nach längerem
Suchen im Internet zum Glück
noch ein Zimmer in einem Kartengewinner Uwe Ernst aus
kleinen Hotel gefunden. Am Schoppen (links) mit seinem
Montagmorgen nach dem Schwiegervater Norbert Kohnen
Frühstück in Wien traten beide vor dem Ernst-Happel-Stadion in
zufrieden die Heimreise an. Wien.
INFO
Ihre genaue Platzierung per
Klick auf »Meine Position«
Wer im Internet beim EM- »Tippspielklassement« und
Tippspiel mitmacht, kann dort auf das in Orange mar-
von nun an auch beim Tipp- kierte Feld »Meine Position«
spielklassement seine ge- klicken. Auch bei der Einga-
naue Position ausfindig ma- be eines Namens unter »Tip-
chen, die mit einem orangen per suchen« werden jetzt
Streifen gekennzeichnet auch Tabellenrang und
wird. In der oberen Leiste Punktzahl des gesuchten
auf »Tipptabellen«, dann auf Tippers angezeigt.
VORRUNDE
Begegnungen Tippen
: Spanien :
: Russland :
: Portugal :
Türkei : Tschechien :
: Deutschland :
Polen : Kroatien :
30
Gruppe A: Schweiz - Türkei (heute 20.45 Uhr)
Skandalnacht
nicht vergessen
Die Hauptdarsteller predigen
Besonnenheit, doch die Me-
dien feuern bereits munter
Giftpfeile ab. »Wir haben nicht
vergessen«, titelte das Boule-
vardblatt Blick vor dem brisan-
ten Duell zwischen Gastgeber
Schweiz und der Türkei am
zweiten Gruppen-Spieltag am
Mittwoch in Basel und erinner-
te an die »Skandalnacht von Is-
tanbul« am 16. November
2005. Die Antwort vom Bospo-
rus folgte prompt. »Die
Schweizer provozieren und
hetzen wieder«, lästerte die
Zeitung Fanatik.
Detailliert und mit großen
Bildern werden die Jagdsze-
nen von einst in den Schweizer
Medien in allen Einzelheiten
nochmals dokumentiert. Mit
Tritten und Schlägen hatten
sich damals Spieler und Be-
treuer gegenseitig in die Kata-
komben des Sükrü-Saracoglu-
Stadions getrieben, in denen
sich die Keilerei fortsetzte. Die
FIFA reagierte mit drastischen
Sanktionen, insbesondere ge-
gen die Gastgeber.
»Drehen die Spieler von Fa-
tih Terim wieder durch?«, hieß
es im Blick weiter. Der türki-
sche Nationaltrainer Terim
will von den Vorfällen nichts
mehr wissen. »Das ist vorbei
und vergessen. Wir haben uns
dafür entschuldigt. Am Mitt-
woch herrscht Fairness und
Freundschaft auf dem Rasen«,
kündigte der »Imperator« an,
der jüngst sogar eine E-Mail an
seinen Schweizer Kollegen Ja-
kob »Köbi« Kuhn verschickt
hatte und dessen kranker Frau
Alice gute Besserung ge-
wünscht hatte.
17 Akteure von einst stehen
auch heute noch auf beiden
Seiten in den Aufgeboten, ei-
ner davon ist Tranquillo Bar-
netta. »Natürlich kann man so
etwas nicht vergessen. Aber so
etwas wird nie wieder vorkom-
men. Seitdem hat sich aber ei-
niges verändert. Wir wollen
das Spiel auf dem Platz ent-
scheiden. Ich gehe davon aus,
dass es diesmal ruhig bleiben
wird«, sagt der Mittelfeldspie-
ler und wollte genauso wie die
drei türkischstämmigen
Schweizer Nationalspieler Ha-
kan Yakin (»ein besonderes
Spiel«), Gökhan Inler und Eren
Derdiyok nicht weiter Öl ins
Feuer gießen.
Das ist aber auch nicht nötig.
Denn die Partie ist brisant ge-
nug. Denn beide Teams sind
mit einer Niederlage ins Tur-
nier gestartet und stehen mit
dem Rücken zur Wand. Gerade
beim Gastgeber klammert man
sich an jeden Strohhalm. »Vor
vier Jahren ist Portugal auch
mit einer Niederlage gestartet
und hat am Ende noch das Fi-
nale erreicht. Wir sind weiter
optimistisch«, sagt Marco
Streller.
Damit zumindest der Sprung
ins Viertelfinale gelingt, über-
nimmt der verletzte Torjäger
Alexander Frei die Rolle des
Motivators. »Eine ganze Nati-
on hat nur ein Team, und das
Team hat einen Traum. Und
der muss weitergehen, schon
am Mittwoch gegen die Tür-
kei«, schwor der Stürmer, der
zum Auftakt gegen Tschechien
(0:1) einen Teilabriss des In-
nenbandes im linken Knie er-
litten hatte, die »Nati« auf das
»Endspiel« ein. Eine Niederla-
ge würde ohne Zweifel der
Stimmung in der Schweiz ei-
nen weiteren Dämpfer verset-
zen.
Vollmundige Sprüche sind
unterdessen aus dem türki-
schen Lager zu vernehmen.
»Zweifel sind nicht ange-
bracht. Die EM ist noch nicht
zu Ende. Wir werden die
Schweiz und Tschechien schla-
gen und ins Viertelfinale ein-
ziehen«, tönte Terim, der nach
dem 0:2 gegen Portugal da-
heim schon unter Beschuss ge-
raten ist. Vor allem die frag-
würdige Taktik hat in der Tür-
kei für Kopfschütteln gesorgt,
als Bayern-Mittelfeldspieler
Hamit Altintop als rechter Au-
ßenverteidiger spielen musste.
TV Das Spiel wird vom ZDF und
La Deux ab 20.45 Uhr live
übertragen.
Sport
Gruppe A, Tschechien - Portugal (heute, 18 Uhr): Deco bestimmt immer noch das Tempo
Trägt die Welle weiter?
 Von Ronald Reng
Auch in einem Spiel, das
tobt und brodelt, nimmt
er sich für eine kleine
Geste der Höflichkeit Zeit.
Er hat einen Fehlpass ge-
spielt, die gegnerischen
Fans, 10000 Türken, brül-
len ihre Elf zum Konter. In-
mitten dieser Anspan-
nung bleibt Deco stehen
und hebt die Hand.
So will er sich erst einmal bei
den Mitspielern für seinen
Fehler entschuldigen. Dann
wird schon noch genug Zeit
sein, den Türken den Raum zu
versperren. Er hat noch immer
das Gefühl, er bestimme über
das Tempo des Spiels. Deco
aus Brasilien, der seit 2004 für
seine langjährige Gastheimat
Portugal spielt, besitzt das sel-
tene Gespür, ein Fußballmatch
zu steuern. Er variiert dann die
Pässe, lang, kurz, steil, quer,
das Spiel wird schnell, das
Spiel wird langsam. Es ist bloß
zwei Jahre her, dass er dies in
vollem Glanz offenbarte. Por-
tugals 2:0 im ersten EM-Spiel
über die Türkei brachte die Ah-
nung zurück, wie das damals
war.
So fantasievoll und durch-
schlagend wie am Samstag
hatte die selecção zuletzt 2005
gegen Russland (7:1) und die
Slowakei (2:0) gespielt. »Por-
tugal ist hier«, sagt Deco. An
ihm wird man am heutigen
Mittwoch in Genf im zweiten
Gruppenspiel gegen Tsche-
chien erkennen, ob dieses Por-
tugal auch bleibt - oder ob der
Samstag nur einer dieser
Abende war, an denen einmal
alles geht.
Einwanderer
Am Tag danach wurde der
Jubel im EM-Quartier der Por-
tugiesen in Neuchâtel immer
lauter. 12 000 portugiesische
Einwanderer füllten das Stadi-
on. Die Spieler trabten nur ein
paar Runden. Der Stadionspre-
cher spielte die Nationalhym-
ne. Der Chor der inbrünstigen
12 000 sang dazu. Dann raste
die Menge. Cristiano Ronaldo
hatte sich auf eine hellblaue
Badematte gelegt, um die Mus-
 SERVICE: Der Österrei-
chischen Fußball-Bund (ÖFB)
verwöhnt die Journalisten im
Teamquartier in Stegersbach
mit einem Rundum-Service.
Neben den perfekten Arbeits-
bedingungen bietet der EM-
Gastgeber den Berichterstat-
tern auch ein attraktives Frei-
zeitangebot. Ein Grillabend,
Fischessen und Weinproben
gehören ebenso dazu wie eine
Jeep-Safari durch die umlie-
genden Hügel, Bogenschießen
und Golfen.
 RUSSEN-EM: Ihr eigenes
Fußballturnier während der
EM veranstalten russische
Sportfunktionäre und Athleten
in Fulpmes im Stubaital. Vom
13. bis 16. Juni sollen auf dem
dortigen Sportplatz mehrere
Partien stattfinden. Die »Sbor-
naja« spielt im etwa 20 Kilo-
meter entfernten Innsbruck
zweimal: Nach Auftaktgegner
Spanien treffen die Russen am
18. Juni erneut im Tivoli-Sta-
keln zu dehnen. Deco spielte
mit einem rundlichen Teambe-
treuer Ballhochhalten. Der Be-
treuer durfte die Hand zur Hil-
fe nehmen. Deco sah aus wie
jemand, der gerade wiederent-
deckt, was Glück ist.
Krise
Mit 30 versucht er sich gera-
de aus der Midlife-crisis eines
Spitzenfußballers zu befreien.
Er war der König der Stadt, als
er 2006 mit dem FC Barcelona
und seinem großen Freund Ro-
naldinho die Champions Lea-
gue gewann. Ein Bild ist ge-
blieben. Ronaldinho und er bei
der Siegesparade, mit Wasser-
flaschen auf dem Bus. Sogar
an solch einem Tag tranken sie
nur Wasser! »Ja, ja«, sagte De-
co später. Sie hatten Rum in
die Wasserflaschen gefüllt.
»An jenem Tag«, sagte er, »ha-
be ich den Himmel berührt.«
Das Gefühl hüllte ihn ein. Im
Fußball sagt einem keine
Stoppuhr wie in der Leichtath-
letik gnadenlos, dass die Form
EM-SPLITTER
dion des FC Wacker Innsbruck
zum Abschluss der Gruppe D
auf Titelverteidiger Griechen-
land.
 TOTE HOSE: Im polnischen
Quartier in Bad Waltersdorf ist
von EM-Fieber wenig zu mer-
ken. Keine Fans, kein Public
Viewing, keine Partys - die EU-
RO lässt scheinbar alle in dem
burgenländische Kurort kalt.
Der erwartete Ansturm polni-
scher Schlachtenbummler ist
ausgeblieben, sehr zum Ärger
des örtlichen Hotel- und Gas-
tronomie-Gewerbes. Dabei ist
die 2000-Seelen-Marktge-
meinde durchaus anderes ge-
wohnt. Seit 2001 bereitet sich
hier der FC Arsenal alljährlich
im Juli auf die Premier-Lea-
gue-Saison vor - und hat stets
rund 250 »Gunners«-Fans im
Schlepptau. »Hier ist bei der
EM tote Hose. Da ist im Som-
mer, wenn Horden von Arse-
nal-Fans kommen, immer viel
mehr los. Da geht's richtig ab«,
dabei ist zu verschwinden,
Fußballer verlassen sich auf ihr
Gefühl, und Decos Gefühle wa-
ren in den Wolken. Er begriff
erst, was los war, als er schon
von seiner Fitness, von seiner
Präzision verloren hatte. Er
suchte sie.
Doch wie so oft, wenn älte-
ren Fußballern die Idealform
einmal entwichen ist, rannte er
dieses Jahr ständig in Verlet-
zungen. Ein turbulentes Privat-
leben, mit einem hilfsbedürfti-
gen frühgeborenen Kind und
Dingen, die nicht in die Zei-
tung gehören, halfen nicht.
»Du kannst dem nicht entflie-
hen«, sagt er, »ob du willst
oder nicht, dein Körper spürt
es.«
Offene Worte
Er redet wie er spielt: gerade
heraus. »So ein Spiel über 90
Minuten hatte ich lange nicht
mehr, der Rhythmus fehlt mir
noch«, sagte er am Samstag in
Genf. Er hatte Momente gegen
die Türkei. Einen Diagonalpass
berichtet Barkeeper Werner
Samwald vom »Quellenhotel«.
 MARTA: Nichts geht ohne
Marta! Polens Team-Spreche-
rin Marta Alf spielt im EM-
Quartier im burgenländischen
Bad Waltersdorf eine Haupt-
rolle. Bei den Pressekonferen-
zen mit dem niederländischen
Coach Leo Beenhakker muss
die 31-Jährige Schwerstarbeit
verrichten. Die zum Teil epi-
schen Ausführungen des Trai-
ners übersetzt Alf vom Engli-
schen ins Polnische. Sie muss
ein exzellentes Gedächtnis ha-
ben, denn der 65-Jährige redet
gern ohne Punkt und Komma.
»Congratulations« sagte denn
auch Beenhakker zu seiner
Sprecherin, nachdem sie wie-
der einmal seine Worte den
polnischen Journalisten ver-
ständlich gemacht hatte.
 PRESSEECHO: Wenig be-
geistert war Österreichs Team-
chef Josef Hickersberger von
der teilweise harten Kritik aus-
Grenz-Echo
Mittwoch, 11. Juni 2008
schickte er wie ein Erbe Bernd
Schusters über 30 Meter direkt
in den Lauf von Simão. Die
meisten Zeitungen schrieben,
Deco habe gut gespielt, und
natürlich stach er im Vergleich
zu den türkischen Mittelfeld-
spielern heraus. Aber behaup-
ten, er habe gut gespielt, kann
nur jemand, der ihn nie gut
spielen sah. Deco unterliefen,
dafür dass er Deco ist,
schmerzhaft viele Fehler. Ge-
gen Ende fiel er in einem Zwei-
kampf einfach um.
Wechsel zu Chelsea
Nach der EM wird er Barce-
lona verlassen. Der Wechsel zu
Chelsea ist beschlossen. »Man
muss kein Drama daraus ma-
chen, es ist besser für alle,
wenn ich gehe«, sagt er. Doch
je sachlicher seine Worte klin-
gen, desto ergreifender wur-
den sie. Denn harte Fakten tun
am meisten weh: Sein Abgang
in Barcelona raubt die Illusion,
dass es noch einmal wie 2006
sein wird. Als er und sein Bar-
ça einen Fußball spielten, von
dem man zuvor nicht wusste,
dass er existieren könnte. Er
muss diese Melancholie auch
spüren. »Wenn wir mit Barça
gewannen«, schrieb er in sei-
nem Abschiedsbrief in Mundo
Deportivo, »erkannte ich, was
das Paradies ist.«
Er wird sich nach zwei ver-
korksten Jahren nicht in ein
paar EM-Wochen wieder in
den Spieler verwandeln kön-
nen, der 90 Minuten domi-
niert, der jede schwierige Si-
tuation einfach löst. Aber
wenn er die wiedergewonnene
Unbeschwertheit konserviert,
wenn ihn die Welle durch das
Turnier trägt, die sich gegen
die Türkei erhob, kann er Por-
tugal noch etliche Momente
schenken. Als Deco am Sams-
tag den Bernd-Schuster-Pass
gespielt hatte, scheiterte Si-
mão recht kläglich. Und in ei-
nem tobenden Spiel nahm sich
ein wütender Simão Zeit für ei-
ne kleine Geste. Er streckte De-
co den erhobenen Daumen
entgegen.
TV Das ZDF und La Deux
(RTBF2) übertragen die Be-
gegnung heute Abend ab 18
Uhr live.
ländischer Zeitungen an der
Leistung des EM-Gastgebers
im Auftaktspiel gegen Kroatien
(0:1). Diese Bewertungen kä-
men aber von Medien »mit
dem Anspruchs-Niveau von
Welt- und Europameistern«,
im Gegensatz dazu hätten an-
dere auch vermeldet, »dass die
Österreicher im Rahmen ihrer
Möglichkeiten ein gutes Auf-
taktspiel gemacht haben. Und
beide Seiten haben recht«, so
Hickersberger
 AUKTION: Ein glühender
Fußball-Fan hat auf Ebay vier
EM-Endspielkarten für 13.500
Euro ersteigert. Zwei andere
Endspiel-Tickets wechselten
für 8499 Euro den Besitzer,
Viertelfinal-Karten wurden am
Dienstag für bis zu 2999 Euro
gehandelt. 16 Millionen Kar-
tenwünschen hatte es für die
EURO 2008 gegeben, etwa ei-
ne Million Tickets wurden laut
UEFA verkauft.
(dpa/sid)
Grenz-Echo
Mittwoch, 11. Juni 2008
Leichtathletik
LAC-Damen bleiben
in der 2. Division
Beim Interklubkampf in Forest
standen den Eupener Damen
in der 2. Division noch weitere
acht Klubs gegenüber. Das Eu-
pener Team war aus bewähr-
ten Kräften sowie mit Nach-
wuchsathleten zusammenge-
setzt. Die LAC-Trainer André
Michel, Karly Maraite und Pe-
ter Pauly hatten eine Mann-
schaft zusammengeschweißt,
die verbissen um den Klassen-
erhalt kämpfte. Obwohl kein
Sieg in den zwölf Wettbewer-
ben, die mit je zwei Athletin-
nen pro Klub belegt werden
sollen, für den LAC heraus-
sprang, belegte Tania Reisch
im Hochsprung Platz zwei und
Monique Knauf-Xhonneux
kam im Diskuswerfen auf den
dritten Rang. Im Endstand er-
reichte der LAC Eupen den
siebten Platz, der den Verbleib
in der 2. frankophonen Divisi-
on bedeutete. (huca)
ERGEBNISSE
100 m: 1. Serie: 3. Celine Fijal-
kowski 13,78 Sekunden, 2. Se-
rie: 6. Adline Dubail 13,98
200 m: 1. Serie: 2. Stephanie
Knauf 29,13; 3. Serie: 6. Celi-
Laufen: Provinzpokal in Huy
Raphaël Neycken Zweiter
Die Sportdienste von Huy
führten am späten Freitag-
abend vergangener Woche zu-
sammen mit dem »Volley Club
de Thihange« die siebte Aufla-
ge des »Huy-Night-Run« über
die Distanz von 10 Kilometern
erfolgreich durch. An diesem
elften Lauf in der diesjährigen
Provinzpokallaufserie beteilig-
ten sich insgesamt 566 Läufe-
rinnen und Läufer (128 mehr
als im Vorjahr). Die Strecke
verlief quer durch die Stadt, hi-
nauf auf die schönen Anhöhen
von Huy mit hügeligen Passa-
gen durch große Schloss- und
Parkanlagen. Der Senior,
Christian Nemeth, gewann
diesen Lauf, den 563 Teilneh-
mer erfolgreich beendeten, mit
einem beeindruckenden Vor-
sprung von 1:19 Minuten auf
Philippe Patrick in 32:02 Mi-
nuten. Dritter wurde Freddy
Loncar in 33:25 Minuten.
Im Lauf B für Jungen und
Schach: Nach spannendem Turnier
Sven Förster SVDB-Meister
An sieben Freitagabenden
kämpften 32 Spieler aus den
Vereinen KSK 47 Eynatten
(16), Rochade Eupen-Kelmis
(15) und SF Wirtzfeld (1) um
den Gesamtsieg des SVDB-Tur-
niers und gute Klassierungen
in den verschiedenen Elo-Kate-
gorien. Nach seinem Sieg über
den Vereinsfreund Frank Di-
schinger stieß Sven Förster
(Eynatten) in den engsten Fa-
voritenkreis vor. In Runde 5
büßten dann die führenden
Rudolph Meessen (Rochade)
und Sven Förster in den Begeg-
nungen gegen Claude Robinet
(Rochade) und Fiko Basic (Ro-
chade) jeweils einen halben
Punkt ein (Unentschieden). So
kam es in der sechsten Runde
zu einem echten Finale Ru-
dolph Meessen-Sven Förster,
das der Eynattener für sich
entscheiden konnte. Förster
wurde mit hervorragenden
6,5/7 SVDB-Meister. Hervor-
ragend platzieren konnten sich
auch Paul Zilles (Wirtzfeld)
und Claude Robinet (Rochade)
auf den Plätzen fünf und
sechs. Erfreulicherweise nah-
men auch eine ganze Reih Ju-
gendlicher teil. Hier wussten
besonders Aljoscha Emonts
(Rochade), Raoul Schumacher
ne Fijalkowski 28,91
400 m: 1. Serie: 3. Lena Win-
ters 1:05,65 Minuten; 3. Serie:
3. Ariane Renson 1:04,55
800 m: 1. Serie: 7. Laura Or-
donez 2:35,16; 2. Serie: 9.
Claudia Krütgen 4:45,27
1500 m: 14. Lora Allmanns
6:28,56
4x100 m: 1 Serie: 3. LAC
55,29 (Knauf S., Haag C., Du-
bail A., Fijalkoswki C.)
4x400 m: 1. Serie: 1. LAC
4:28,42 (Reisch T., Ordonez
L., Winters L., Renson A.)
Diskuswerfen: 3. Monique
Knauf-Xhonneux 25,82 m, 13.
Stephanie Knauf 17,86
Hochsprung: 2. Tania Reisch
1,61 m, 10. Adline Dubail 1,40
Kugelstoßen: 7. M. Knauf-
Xhonneux 8,46 m, 14. Tanja
Knauf 6,77
Speerwerfen: 9. Tania Reisch
21,23 m, 16. Claudia Krütgen
13,43
Weitsprung: 11. Laura Ordo-
nez 4,18 m, 17. Christine Haag
3,66
Endstand: 1. Brabant Wallon
272,5 Pkt., 2.Ath 233, 3.Arch
232, 4. Hannut 216, 5. Lessi-
nes 210, 6. Forestoise 203, 7.
LAC Eupen 198, 8. Schaerbeek
176,5, 9. Huy 173
Mädchen zwischen zwölf und
fünfzehn Jahren, an dem ins-
gesamt 75 Läuferinnen und
Läufer teilnahmen, belegte der
dem LAC Eupen angeschlosse-
ne Läufer Raphaël Neycken auf
der 4,5-km-Strecke den zwei-
ten Platz hinter Louis Florin in
17:19 Minuten. Florin hatte
nur eine Sekunde Vorsprung
im Ziel. Antoine Florin wurde
Dritter in 18:36 Minuten. Ney-
cken führt nach zehn absol-
vierten Läufen nach wie vor
die Zwischenwertung mit 8614
Punkten bei den Jungen an.
Louis Florin liegt an zweiter
Stelle nach acht absolvierten
Läufen mit 7717 Punkten. Am
Lauf A für Kinder unter zwölf
Jahren nahmen insgesamt 56
Läuferinnen und Läufer teil.
Der 12. Lauf dieser Provinzpo-
kal-Laufserie findet am Sonn-
tag, 17. August in Lantin statt
(Lauf A:2,1 km; Lauf B: 5,2 km
und Lauf C: 12,8 km). (ls)
(Eynatten), Yannik Dorr (Ey-
natten) und Lysander Hans
(Eynatten) zu überzeugen.
ERGEBNISSE
Gesamtwertung: 1. Sven
Förster (Eynatten), 2. Rudolf
Meessen (Rochade), 3. Frank
Dischinger (Eynatten)
Elo - 2000: 1.M. Rudolph (Ey-
natten), 2. P. Zilles (Wirtz-
feld), 3. C. Robinet (Rochade)
Elo - 1700: 1. C. Niessen, 2. G.
Delhaes, 3. A. Emonts (alle Ro-
chade)
Elo - 1500: 1. Yannik Dorr, 2.
L. Hans, 3. JP Wetzels ( alle
Eynatten)
Sven Förster (rechts) sicherte
sich den SVDB-Titel.
Sport 31
Ralf Schaus (fünfte Person von rechts) bei der Einweihung eines GB-Supermarktes.
Fußball: Verein hat neuen Präsidenten gefunden - »Trendwende in Spielerbezahlung«
RFC St.Vith mit Ralf Schaus
in die 2. Provinzklasse
 Von Patrick Bildstein wir natürlich den Klassener- »Wir dachten, dass wir mit ei- die Zuschauer bleiben fern.
halt als Ziel ausgeben. Wir hät- nigen Transferspielern das Ni- Die Spieler werden sich damit
Bei Fußballzweitprovinzia- ten aber auch nichts dagegen, veau steigern konnten, dem abfinden müssen, dass es we-
list RFC St.Vith bricht ein wenn wir oben mitspielen«, er- war aber nicht so«, bilanzierte niger Geld geben wird.«
neues Zeitalter an: Der klärte Wiesen. Der RFC wolle Richard Wiesen die Katastro- Die 2. Provinzklasse bezeich-
Geschäftsmann Ralf
Schaus wird den Vorsitz
auf jeden Fall eine andere Poli-
tik als in der jüngeren Vergan-
phensaison 2007/2008 mit
Abstieg und einer beachtlichen
nete Wiesen als ideale Liga. »In
der 1. Provinzklasse hatten wir
genheit fahren. »Wir wollen Serie von 24 Meisterschafts- ein einziges Derby. Das war
des Klubs von Richard stärker auf junge Spieler set- spielen ohne Sieg. Für die eindeutig zu wenig. In der 2.
Wiesen, der sieben Jahre zen, die noch hungrig sind und kommenden Jahre prophezeite Provinzklasse sind es bedeu-
lang über die Geschicke nicht nur nach dem Geld gu- Wiesen eine Trendwende in tend mehr. Wir werden unsere
gewacht hatte, überneh- cken«, so Wiesen. Man habe der Bezahlung der Fußball- Einnahmen in der Kantine also
aus der letzten Saison gelernt, spieler in den Provinzklassen: erhöhen können. Zudem wer-
men. in der man zu viel Geld in die »Sponsoren sind immer den wir weniger Fahrtkosten
Die offizielle Zepterübergabe Mannschaft gesteckt habe. schwieriger zu überzeugen, haben.«
erfolgt am 27. Juli bei der Ge-
neralversammlung. »Früher
ging es nicht, weil unser neuer
Präsident in Urlaub sein wird«,
so Richard Wiesen gestern ge-
genüber dieser Zeitung. Nicht
nur Wiesen zieht sich aus dem
Vorstand zurück, auch der
langjährige Sekretär Guido
Veithen schließt das Kapitel.
Sein Nachfolger wird Edgar
Classen, das Amt des Kassie-
rers übernimmt Joseph Schif-
fer. »Es werden aber noch an-
dere Namen hinzukommen«,
versicherte Wiesen. Das Präsi-
dium des Vereins werde auch
in Zukunft aus zwei Dutzend
Personen bestehen.
Über die Neubesetzung der
Vereinsspitze zeigte sich Wie-
sen zufrieden. »Wir haben mit
Ralf Schaus den richtigen
Mann für diesen Posten gefun-
den«, so Wiesen. Mit dem neu-
en Präsidenten will der RFC
St.Vith in der 2. Provinzklasse
Fuß fassen. »Zunächst werden Von einigen Transferspielern hatte sich der RFC mehr erhofft.
Badminton: Mehrere Spieler des BC Eupen stiegen um eine Kategorie auf
Verstärkte Jugendarbeit zeigt Erfolge
Schon zum Ende der letzten mal das Finale und konnte so- Möller und Andy Freisen lie- Ende März kam es in Oupeye
Saison setzte der BC Eupen gar schon ein Turnier für sich ßen aber nicht lang auf sich noch mal zum wohl erfolg-
verstärktes Training für die Ju- entscheiden. warten, denn sie erreichten reichsten Turnier für den BC
gendlichen ein. Auch in dieser Anfang Januar 2008 gelang Ende Januar ihr Saisonziel auf Eupen. Bei den Damen stan-
Saison sollte es nicht an Trai- es dann Mendy Desmet in Es- dem internationalen Turnier den fünf Eupener D-Mädchen
ningseinheiten für den Nach- neux ihren Aufstieg perfekt zu von Eynatten und stiegen in am Start. Vier von ihnen
wuchs fehlen. Manche Jugend- machen. Iris Maes, Hannah die C2-Klasse auf. schafften es bis ins Halbfinale,
liche hatten ein Programm mit welches dadurch nur von Eu-
zwei bis drei Trainingingsein- pener Spielerinnen bestritten
heiten mit Trainer und zusätz- wurde. Durch den Sieg von
lich noch ein freies Training zu Anja Pfeiffer über Kristina
absolvieren. Demzufolge Heck, schaffte sie es als erste
konnten sechs Aufstiege von ebenfalls in die C2-Kategorie
der D-Klasse in die C2-Katego- aufzusteigen. Auch Liesa
rie erzielt werden. Julian Möl- Scholzen ließ nicht länger auf
ler schaffte schon als erster En- sich warten und machte ihren
de September 2007 den Auf- Aufstieg mit einem Sieg über
stieg in die C1-Spielklasse. Von Larissa Debaecke perfekt.
nun an kann er sein Spiel mit Heck und Debaecke hatten so-
Federbällen, anstelle der vor- mit ihren Aufstieg nur ganz
her verwendetet Plastikbäll- knapp verpasst. Auch die Trai-
chen, präziser gestalten. Aber ner Anne Simon, Olivier Bastin
auch nach seinem Aufstieg und Luc Schils sind sehr zufrie-
zeigte Möller, dass er in Top- den mit der Leistung der Ju-
form ist und trotz stärkerer Auf dem Bild sind vorne von links nach rechs zu erkennen: Iris Maes, gendlichen und versprechen
Gegner ließ er sich nicht unter- Anja Pfeiffer, Liesa Scholzen, Hannah Möller. Hinten: Mendy Desmet, sich für die kommende Saison
kriegen, erreichte schon zwei- Julian Möller, Andy Freisen. weitere Erfolge.
32
420 Starter beim Schülercross in Büllingen
»Vierter, aber lieber Ers-
ter«, so bewertete ein wa-
ckerer Erstklässler am
vergangenen Freitag, 6.
Juni, sein persönliches
Abschneiden beim Schü-
ler-Cross der Büllinger Ge-
meindeschulen auf dem
Gelände des FC Büllingen
an der Alten Aachener
Straße.
Auch ein Mitläufer hatte sich
schon im Vorfeld siegesbe-
wusst gegeben: »Ich werde so-
wieso Erster.« Als er schließ-
lich irgendwo im Mittelfeld die
Ziellinie überschritt, strahlte er
einen Lehrer seiner Schule
dennoch an: »An der ersten
Kurve war ich noch ganz
vorn.«
Ähnlich wird es wohl den
meisten der rund 420 starten-
den Schüler ergangen sein. Je-
der hatte so seine persönlichen
Ziele vor Augen: Dem einen
war der Sieg wichtig, dem an-
deren reichte das Durchhalten
und Ankommen mit seinen
Klassenkameraden. Dabei leb-
ten besonders die Kleinen bei
den Starts von ungeahnter Mo-
tivation, stürmten los, als woll-
ten sie den vor ihnen herlau-
fenden und Weg weisenden
Läufer des St. Elisabeth-Hau-
ses gleich sofort überrennen.
Und wenn das eben nicht ge-
lang, waren sie froh mit Ihres-
gleichen über die Runde zu
kommen.
Ja, was beim Start nicht
klappen wollte, gelang den
jungen Läufern allerdings oft
im Anblick des Zieles: Noch
einmal letzte Kräfte mobilisie-
rend, überholten manche die
wenigen Vorläufer auf den
letzten 30 Meter wie in einem
Rausch. Dafür ernteten sie von
den hier wartenden Eltern und
Mitschülern Beifall und brach-
ten die Sportler des Asylbewer-
berzentrums zum Schmun-
zeln: Auf einmal liefen die Kin-
der ihnen weg...
Dass die Laufveranstaltung
in diesem Jahr bei Organisato-
ren wie Kindern einen ganz be-
sonders guten Eindruck hinter-
lassen konnte, lag nicht nur an
der Witterung. Den 600-m-,
Die ersten Schuljahre waren begeistert mit von der Partie, aber mit
Ansprüchen: »Lieber Erster!«
Sport Grenz-Echo
Mittwoch, 11. Juni 2008
Kinder waren mit Begeisterung dabei
800-m- und 1000-m-Läufen
folgte nämlich ein Bewegungs-
parcours, den Sandrine Dinon
(Sport & Schule) vorbereitet
hatte. Eine Serie von Stationen
hatten die Lehrer mit ihren
Kindern abzugehen: Immer
galt es, eine Bewegungsaufga-
be gemeinsam im Kreis, nach-
einander oder gleichzeitig zu
erledigen.
Als sich gegen Mittag alle
zur Siegerehrung wieder tra-
fen, hatte die anwesende
Schulschöffin Moni Knaus die
angenehme Aufgabe, die Erst-
platzierten der Jahrgänge aus-
zuzeichnen. Insgesamt 36
Mädchen und Jungen ernteten
nochmals Lob von ihren Mit-
schülern. Zudem hatten die
Organisatoren in diesem Jahr
als Zusatzmotivation einen
weiteren Preis in Aussicht ge-
stellt: Diejenigen Schulen, die
im Verhältnis zu ihrer Schüler-
zahl am häufigsten unter den
ersten Zehn vertreten waren,
sollten ebenfalls ausgezeichnet
werden. Der in dieser Intenti-
on als Wanderpokal von der
Kollegin G. Glowania kreierte
»Laufschuh« wurde der Grund-
schule Hünningen für ein Jahr
lang überreicht. Sie brachte
insgesamt 14 ihrer 36 Schüler Die Hünninger Läufer waren als Schule am erfolgreichsten. Sie dürfen den »Glowania-Laufschuh« ein Jahr lang ihr Eigen nennen.
in die neue Klassierung. Die
weiteren Plätze belegten die
Schülergruppen aus Mürrin-
ERGEBNISSE
gen und Honsfeld.
Der Lauftreff fand zum sieb- 1. Schuljahr
ten Male statt. Dass das Sport- Jungen Mädchen
ereignis sich seit 2001 zu einer 1. Markus Schumacher, Büllingen 2'35 91 1. Annika Palm, Hünningen 2'38 36
derart - auch bei Eltern - be- 2. Maxime Mollers, Honsfeld 2'39 69 2. Loreena Theiss, Honsfeld 2'42 97
liebten Veranstaltung mausern 3. Thomas Röhl, Rocherath 2'41 87 3. Jenna Kohn, Honsfeld 2'44 79
konnte, liegt auch an der Un- 4. Noah Theoder, Manderfeld 2'45 89 4. Deborah Halmes, Wirtzfeld 2'45 41
terstützung durch die Freie 5. Raphael Scholzen, Manderfeld 2'50 04 5. Elisa Brüls, Mürringen 2'47 70
und Christliche Krankenkasse 6. Philippe Perings, Büllingen 2'51 13 6. Claire Dantinne, Wirtzfeld 2'50 09
Büllingen (sie sponsern die Äp- 7. Joshua Maus, Manderfeld 2'52 76 7. Jana Velz, Mürringen 2'51 38
fel und Auszeichnungen), die 8. Julien Wolff, Hünningen 2'53 17 8. Anne-Sophie Born, Honsfeld 2'53 14
KBC und das Empfangszen- 9. Jonathan Henkes, Manderfeld 2'55 82 9. Marie Bill, Wirtzfeld 2'54 26
trum (Startnummern und Läu- 10. Sebastian Dell, Wirtzfeld 2'56 25 10. Elena Maraite, Rocherath 2'55 32
fer), der FC Büllingen (Gelän- 2. Schuljahr
de), die Gemeinde (Transpor- Jungen Mädchen
te), die Polizei, das Rote Kreuz 1. Miguel Habsch, Hünningen 2'20 76 1. Sabine Faymonville, Manderfeld 2'35 35
sowie den Dienst Sport & 2. Vincent Keymer, Honsfeld 2'21 88 2. Alina Plattes, Manderfeld 2'38 80
Schule des Ministeriums. Gute 3. Marvin Jost, Hünningen 2'24 93 3. Emily Heinen, Rocherath 2'39 92
Vorzeichen also, das Erfolgs- 4. Tobias Thomas, Büllingen 2'29 54 4. Sandra Jouck, Hünningen 2'41 98
rad auch nächstes Jahr »lau- 5. Tobias Stoffels, Büllingen 2'29 95 5. Lisa Marie Vandenberghe, Manderfeld 2'44 27
fen« zu lassen. Immerhin ste- 6. Julien Habsch, Honsfeld 2'30 51 6. Amina Adamova, Büllingen 2'45 19
hen einige bereits in Gedanken 7. Moustier Loïc, Büllingen 2'31 27 7. Mara Reuter, Honsfeld 2'47 49
wieder an der Startlinie: die 8. Chris Lux, Mürringen 2'33 98 8. Marie Moutschen, Manderfeld 2'48 82
lieber Erster als Vierter wer- 9. Yannick Drösch, Rocherath 2'36 78 9. Theresa Jost, Honsfeld 2'53 68
den... 10. Cédric Rauw, Rocherath 2'37 69 10. Jenny Schäfer, Mürringen 2'54 62
3. Schuljahr
Jungen Mädchen
1. Nicolas Genten, Büllingen 2'38 97 1. Lorena Röhl, Rocherath 2'49 38
2. Simon Fickers, Honsfeld 2'40 88 2. Alicia Röhl, Rocherath 2'54 72
3. Matteo Vilz, Rocherath 2'42 18 3. Elena Weber, Mürringen 3'01 05
4. Nicola Weber, Rocherath 2'42 62 4. Cindy Heck, Rocherath 3'01 47
5. Nicolas Lux, Mürringen 2'45 73 5. Simret Schommers, Honsfeld 3'06 89
6. Gary Chavet, Wirtzfeld 2'47 20 6. Alina Huppertz, Rocherath 3'09 73
7. Yannick Küpper, Hünningen 2'48 68 7. Laura Schröder, Rocherath 3'10 59
8. Milan Peter, Hünningen 2'54 31 8. Lena Scholzen, Manderfeld 3'13 36
9. Joshua Dell, Wirtzfeld 2'55 41 9. Elena Faymonville, Rocherath 3'14 17
10. David Bongartz, Büllingen 2'57 10 10. Nicole Kaulmann, Honsfeld 3'15 67
4. Schuljahr
Jungen Mädchen
1. Maxim Dethier, Rocherath 2'30 36 1. Stephanie Rauw, Mürringen 2'49 95
2. Jonas Ganser, Rocherath 2'35 41 2. Christina Lambertz, Mürringen 2'51 54
3. Christian Röhl, Honsfeld 2'35 68 3. Marie-Lynn Vilz, Rocherath 2'51 93
4. Lukas Fickers, Rocherath 2'38 18 4. Laurena Mackels, Büllingen 2'52 28
5. Sebastian Schmidt, Wirtzfeld 2'39 91 5. Christina Löfgen, Honsfeld 2'53 30
6. Jonas Bill, Wirtzfeld 2'41 42 6. Noémie Chavet, Wirtzfeld 2'56 43
7. Maxime Heinrichs, Rocherath 2'43 38 7. Selina Kohn, Honsfeld 2'58 48
8. Ronny Heyen, Büllingen 2'43 83 8. Laura Brüls, Mürringen 3'02 99
9. Dennis Heinen, Rocherath 2'45 34 9. Natalia Jagoda, Wirtzfeld 3'11 24
10. Marius Rauw, Mürringen 2'46 12 10. Marcia Threis, Büllingen 3'11 55
5. Schuljahr
Jungen Mädchen
1. Miguel Keus, Hünningen 2'59 83 1. Luisa Schmitz, Mürringen 3'28 71
2. Nicola Roehl, Honsfeld 3'03 27 2. Joanna Kessler, Honsfeld 3'29 50
3. Kevin Rauw, Mürringen 3'08 51 3. Justine Heck, Rocherath 3'29 82
4. Yannick Szcurek, Hünningen 3'08 84 4. Judith Küpper, Rocherath 3'32 32
5. Kim Christen, Manderfeld 3'14 34 5. Eva Maria Palm, Rocherath 3'32 98
6. Laurent Lambertz, Mürringen 3'14 63 6. Christina Balter, Manderfeld 3'34 54
7. Marvin Brüls, Mürringen 3'16 52 7. Annick Genten, Büllingen 3'37 18
8. Manuel Brüls, Hünningen 3'17 37 8. Florence Moutschen, Manderfeld 3'38 49
9. Marius Mollers, Büllingen 3'20 43 9. Teresa Schmitz, Mürringen 3'44 07
10. Nicolas Schneider, Manderfeld 3'21 79 10. Caroline Lux, Mürringen 3'47 16
6. Schuljahr
Jungen Mädchen
1. Janosch Peter, Hünningen 2'58 48 1. Raphaëla Keus, Hünningen 3'05 84
2. Yannick Pothen, Mürringen 2'58 70 2. Michelle Kohn, Honsfeld 3'19 20
3. Marco Mertens, Manderfeld 2'59 85 3. Jasmin Schäfer, Mürringen 3'25 73
4. Martin Palm, Rocherath 3'00 39 4. Lena Pankert, Rocherath 3'28 38
5. Tobias Jouck, Hünningen 3'09 08 5. Sarah Genten, Manderfeld 3'35 97
6. Benedict Röder, Büllingen 3'10 15 6. Vanessa Hepp, Hünningen 3'39 61
7. Maxime Melchior, Wirtzfeld 3'13 50 7. Adamova Selima, Büllingen 3'44 70
8. Peter Jost, Honsfeld 3'16 64 8. Julia Huppertz, Rocherath 3'45 72
9. Marc Rauw, Rocherath 3'18 82 9. Caroline Dethier, Rocherath 3'46 01
10. Manuel Dupuis, Büllingen 3'20 10 10. Jessica Möres, Manderfeld 3'48 49
Grenz-Echo
Mittwoch, 11. Juni 2008 Sport 33
BLICKWINKEL Radsport: Für den Weltverband UCI ist es kein Dopingfall - Startverbot für die Tour de Suisse

_ççåÉå=Ü~í=~äë Ex-Weltmeister Tom Boonen

sçêÄáäÇ=~ìëÖÉÇáÉåí
Von Thomas Evers
positiv auf Kokain getestet
Gut drei Wochen vor Be-

E inen solchen Präsidenten kann man sich nur wün-

schen. »Früher wurde mehr getrunken, heute
nimmt man Drogen«, lautete der lakonische Kom-
mentar von Laurent De Backer, Präsident des belgischen
Radsportverbandes, zum positiven Kokain-Test von Tom
ginn der 95. Tour de
France ist eine der schil-
lerndsten Figuren der
Branche offenbar in eine
Drogen-Affäre verwickelt.
Boonen. Wer noch nicht begriffen hat, warum der Rad-
sport seit Jahren ein Glaubwürdigkeitsproblem hat und Gegen Ex-Weltmeister Tom
die Radprofis unter Generalverdacht stehen, muss sich Boonen sind nach einem posi-
Leute wie Laurent De Backer anhören. Unabhängig da- tiven Doping-Test auf Kokain
von, ob sich Boonen mit dem Kokain einen Leistungsvor- am 25. Mai Ermittlungen ein-
teil erschleichen wollte oder einfach nur Abwechslung geleitet worden. Das bestätigte
vom Alltag suchte: Fakt ist, dass der mit Abstand größte am Dienstag Inge Delissen, die
belgische Radsportstar, der einzige belgische Fahrer mit Sprecherin des Untersu-
internationaler Ausstrahlung, eine Riesendummheit be- chungsgerichts von Turnhout:
»Ein Richter wird sich mit der
gangen hat. Kritik musste er sich von De Backer deshalb Angelegenheit beschäftigen.«
nicht gefallen lassen, Boonen konnte vielmehr mit Ver- Allerdings liegt kein Dopingfall
ständnis rechnen. vor, weil »Koksen« nur im
Wettkampf geahndet und
Ein solches wohlwollendes Verhalten hat der Welt- sanktioniert würde, wie der
meister von 2005 nicht verdient. Ausgerechnet der Radsport-Weltverband UCI
27-Jährige, der sich häufig darüber beklagt, in Flandern mitteilte. Der positive Kokain-
nicht mehr ungehindert auf die Straße gehen zu können, Test erfolgte drei Tage vor der
liefert der (Boulevard-)Presse die größtmögliche Schlag- Belgien-Rundfahrt, bei der
Boonen die Schlussetappe ge-
zeile. Als Boonens Name im Januar erstmals im Zusam- wann. Die Bestätigung des Ge-
menhang mit Kokain genannt wurde, erfolgte sofort ein richts erfolgte nach einem Be-
Dementi. Jetzt gibt es keine Zweifel mehr über Boonens richt der flämischen Zeitung
Kokainkonsum, zumindest im Mai hat er das weiße Pul- »Het Laatste Nieuws« (Diens-
ver, dem schon andere Weltklassesportler verfielen, ein- tagsausgabe).
genommen. Ob es ein einmaliges Vergehen war, steht Es läge keine Verletzung der
noch nicht fest, denn von Boonen war gestern nichts zu sportlichen Regeln vor, erklär-
hören. Seine Fans stehen nicht uneingeschränkt zu ihm, te UCI- Sprecher Enrico Carpa-
denn im Gästebuch seiner Webseite wurde neben Ver- ni. »Drei Tage vor dem Wett-
ständnis auch Kritik geäußert: »Wie soll ich das meinem kampf gilt als 'außerhalb des
Wettkampfes'. Dieselben Er- Ein nachdenklicher Tom Boonen. Nach seinem positiven Doping-Test auf Kokain droht dem Radprofi mög-
Sohn erklären?«, lautete eine Frage. Eine Antwort konn- gebnisse einen Tag vor einem licherweise sogar ein Startverbot für die Tour de France.
te dem besorgten Vater Laurent De Backer jedenfalls Rennen wären als positiver
nicht liefern. Doping-Test gewertet wor-
den«, sagte Carpani. Die Aus-
In der vergangenen Woche
musste der flämische National-
REAKTIONEN
Als Vorbild hat der zweifache Sieger der Flandern- sagen von Carpani, der deut- held, 2007 bei der Tour Ge-
Rundfahrt dagegen ausgedient, obwohl er das ohnehin lich machte, dass es sich um winner des Grünen Trikots,
nicht in allen Bereichen des Lebens sein wollte. In der keine UCI-Kontrolle gehandelt
habe, stützen sich auf die Anti-
seinen Führerschein wegen
Rasens (180 statt der erlaub-
»Früher wurde getrunken,
zweiten Jahreshälfte 2007 waren bereits erste Zweifel an
Boonens Lebenswandel aufgekommen, zumal er sich in Doping-Bestimmungen
Welt-Anti-Doping-Agentur
der ten 90 km/h) abgeben. In sei-
nem Blut war ein Restalkohol-
heute nimmt man Drogen«
einem Interview mit »Het Laatste Nieuws« ungeschickt WADA. Der flämische Sport- gehalt von einem Promille fest- Die Reaktionen aus der Rad- im Zusammenhang mit Dro-
äußerte. Der Radprofi ließ sich mit seiner 16-jährigen arzt Chris Goossens bedauert, gestellt worden. Sechs Wochen sportszene fielen gestern un- gen genannt wird. Ich woh-
Freundin am Strand ablichten. Ausgerechnet »Het Laats- dass die Regeln geändert wor- zuvor hatte Boonen wegen des terschiedlich aus. Laurent ne in seiner Nähe, und dort
te Nieuws«, die Zeitung, mit der die Quick-Step-Mann- den sind: »Früher war es egal, gleichen Vergehens zwei Wo- De Backer, Präsident des kursieren noch viel wildere
schaft seit Behauptungen über flächenmäßiges Doping ob man positiv auf Kokain in- chen auf seinen Lamborghini belgischen Radsportverban- Gerüchte. Man muss diese
im Team von Patrick Lefevere nicht mehr reden wollte. nerhalb oder außerhalb eines verzichten müssen. des, zeigte in gewisser Weise Gerüchte genau analysieren,
Die auflagenstärkste Zeitung des Landes veröffentlichte Wettkampfs getestet wurde. sogar Verständnis für Boo- aber Fakt ist, dass Boonen
gestern auch exklusiv den positiven Doping-Test von Ich fand diese Regelung bes- Konsequenzen nens Vergehen: »Man muss was das Medieninteresse an-
Tom Boonen. ser, weil man unter dem Ein- diesen Fall im Geist der heu- geht noch größer als Eddy
fluss von Kokain auch härter Während Tom Boonen sport- tigen Zeit sehen. Wenn man Merckx ist. Vielleicht kann
trainieren kann«, erklärte rechtlich höchstwahrschein- alle Menschen, die in Bel- er mit dem Druck nicht um-
Eine Retourkutsche, wie ein Boonen-Fan im Gästebuch Goossens, der u. a. Mann- lich nicht belangt werden gien Kokain nehmen, ver- gehen. Er wäre nicht der ers-
mutmaßte, war die Meldung auf Seite eins allerdings schaftsarzt bei Fußball-Erstli- kann, drohen ihm strafrecht- sammeln würde, wäre die te Radprofi, Frank Vanden-
nicht, schließlich wurde sie wenig später von der Justiz gist Germinal Beerschot ist. lich Konsequenzen. Der Besitz Grand' Place in Brüssel zu broucke ist ein anderes Bei-
bestätigt. Diese Schlagzeile hatte sich der 27-Jährige, von Kokain ist in Belgien straf- klein. Früher wurde mehr spiel.«
der in den letzten Tagen auf Grund seines Führerschein- Popstar bar. Drogenbesitz kann mit Ge- getrunken, heute nimmt Lucien Van Impe, Tour-
entzugs wegen überhöhter Geschwindigkeit bereits ins fängnisstrafen von bis zu fünf man Drogen.« De Backer Sieger 1976, ärgerte sich
Gerede gekommen war, ganz alleine eingebrockt. Ironi- Tom Boonen, diesjähriget Jahren bestraft werden, die machte sich allerdings Sor- über Boonens Verhalten:
scherweise wollte Boonen in dieser Woche Verhandlun- Gewinner von Paris-Roubaix, Geldstrafen variieren zwischen gen, ob Tom Boonen Anfang »Das ist der nächste Schlag
gen mit dem französischen Bouygues-Telecom-Team der in Flandern seit zwei Sie- 1000 und 100 000 Euro. Boo- Juli bei der Tour de France für den Radsport. So etwas
gen bei der Flandern-Rund- nen dürfte mit einer Geldstrafe starten darf: »Wir dürfen ihn ist dumm, das darf sich ein
Verhandlungen aufnehmen, weil ihm der Presserummel fahrt und dem WM-Titel 2005 davonkommen. Eine weitere nicht bestrafen, so sind die Profisportler nicht erlauben,
bei Quick-Step zu groß wurde. Jetzt ist es mit der Ruhe den Nimbus eines Popstars ge- Konsequenz bekam der Regeln. Aber es könnte auch nicht in seiner Freizeit.
für den Ex-Weltmeister endgültig vorbei. Zudem sagten nießt, sollte als nächstes am 27-Jährige bereits gestern zu durchaus sein, dass die ASO Ich hoffe, dass dies ein ein-
die Franzosen die Verhandlungen ab, die Tour de Suisse kommenden Samstag bei der spüren. Das französische Team (Veranstalter der Tour de maliger Vorfall war. Aber es
verweigert Boonen die Teilnahme und sein Start bei der Tour de Suisse starten. Aber Bouygues Telecom, das Boo- France, A.d.R.) Boonen die wird Boonen und seiner Kar-
Tour de France ist ebenfalls gefährdet. die Organisatoren schlossen nen verpflichten wollte, brach Teilnahme an der Tour ver- riere mit Sicherheit nicht
das aus, wie Armin Meier, Di- die Verhandlungen ab: »Wir weigert. ASO hat aus Image- gut tun.«
War es das wert?, würde man Tom Boonen gerne fra- rektor der Rundfahrt, gestern verfolgen eine strikte Linie im gründen ja schon das Asta- Freddy Maertens, zweifa-
gen. Der belgische Sport musste jedenfalls nach dem erklärte. Sein Quick-Step- Anti-Doping-Kampf. Es kommt na-Team abgelehnt.« cher Weltmeister, zeigte sich
überraschenden Rücktritt von Justine Henin einen wei- Team wird sich erst heute im für uns nicht in Frage, einen VRT-Radsportkommenta- geschockt: »Als ich die
Rahmen einer Pressekonferenz Fahrer zu verpflichten, der po- tor Michel Wuyts zeigte sich Schlagzeile beim Frühstück
teren Nackenschlag verdauen, allerdings von einer ganz in Wielsbeke äußern. Dort soll sitiv getestet worden ist.« Die wenig überrascht über den gelesen habe, bin ich blass
anderen Qualität. Laurent De Backer war die Tragweite auch Tom Boonen selber spre- Amaury Sport Organisation Kokain-Vorfall: »Im ersten geworden. Tom Boonen po-
dagegen nicht bewusst, er behandelte die »Affäre Boo- chen. (ASO), die Veranstalter der Moment war ich vielleicht sitiv auf Kokain getestet? Ich
nen« so, als habe der Ex-Weltmeister nur ein Glas zuviel Es ist nicht das erste Mal, Tour de France ist, äußerte überrascht. Aber wenn ich konnte es zunächst nicht
bei einer Siegerehrung getrunken. dass der 27 Jahre alte Welt- sich zurückhaltend: »Die Affä- ernsthaft darüber nachden- glauben. Auch wenn die
meister von 2005 mit Drogen re hat auch bei uns für Aufruhr ke, kann ich nicht über- Fakten auf dem Tisch liegen,
in Verbindung gebracht wird. gesorgt, aber wir warten erst rascht sein. Es ist nicht das werde ich die Affäre intensiv
Im Dezember 2007 war Boo- ab, wie sich Quick-Step ent- erste Mal, dass Tom Boonen weiter verfolgen.«
nens früherer Trainingskolle- scheidet«, erklärte ein ASO-
ge, der Crossfahrer Tom Va- Vertreter. (dpa/te)
noppen flämischen Doping-
kontrolleuren mit Kokain ins
Netz gegangen. Im Verhör
nannte Vanoppen Boonen als
seinen Dealer, was dieser spä-
ter bestritt.
Am Montag gab es im Haus
von Boonens Eltern in Postel
und in der Wohnung seiner Le-
benspartnerin Lore in Meer-
hout Hausdurchsuchungen.
Bonnen wurde danach von der
Polizei verhört, konnte dann
aber wieder nach Hause ge-
hen: »Es wird jetzt weiter er-
Am 1. Juni gewann Tom Boonen (ganz links) die letzte Etappe der Bel- mittelt. Dann wird entschie-
gien-Rundfahrt in Putte. Wenige Tage zuvor war er positiv auf Kokain den, ob der Fall der Staatsan- Voranmeldung bis 10. August 2008 online unter www.thetra.info (bevorzugt)
getestet worden. waltschaft übergeben wird.«
34 Unterhaltung Grenz-Echo
Mittwoch, 11. Juni 2008

COMICS

Baby Blues von Rick Kirkmann und Jerry Scott Nicht Lustig

Hägar von Dik Browne

TAGESHOROSKOP ROMAN
Widder 21.3.-20.4.
Ein Besuch kündigt sich an und
stürzt Sie in hektische Aktivitä-
Löwe 23.7.-23.8.
Obwohl dieser Tag recht stressig
werden könnte, sollten Sie nach
Schütze 23.11.-21.12.
Gehen Sie gerade jetzt in einer
Herzensangelegenheit nicht aufs
Ein Hauch lächelte und strich sich die unge-
bärdigen braunen Haare zurück,
und als ich auch lächelte, schien
ten. Denkbar allerdings wäre,
dass Sie sich die meiste Mühe umsonst
machen. Warum sehen Sie das alles nicht
Möglichkeit Ihre Ruhe bewah-
ren. In einer finanziellen Frage allmählich
auf den Abschluss drängen. Die Zeit ist
Ganze, denn es könnte den Part-
ner verschrecken. Das würde bedeuten,
dass Sie Ihre bestehenden Chancen ver-
von sie sehr erleichtert.
„Ist Rufio ebenso finster wie
sein Vater?“, fragte sie. Ich
lockerer?

Stier 21.4.-20.5.
jetzt reif! spielen.
Zitronen lachte.
„O nein, Rufio ist freundlich
und geduldig.“ Dass ich Italie-
Jungfrau 24.8.-23.9. Steinbock 22.12.-20.1. nisch sprach so wie sie, schien sie
Ein Bekannter verbreitet heute Zur Zeit stehen Sie ganz schön Sie haben derzeit sozusagen ein Roman von Eva Nöldeke gar nicht zu verwundern.
schlechte Stimmung. Davon soll- unter Stress. Das sollte Sie zu der Händchen dafür, unangenehme „Bernarda“, sagte ich, „wo
ten Sie sich auf keinen Fall beein- Erkenntnis bringen, dass Sie Ihre Angelegenheiten vor sich her zu Copyright by Stieglitz Verlag, Mühlacker, können wir die Pferde unterstel-
flussen lassen. Bleiben Sie bei Ihrem Opti- Erwartungen zu hoch geschraubt haben. schieben. Dabei vergessen Sie: je eher Sie durch Verlag von len und wo können wir schla-
mismus; der nämlich bringt Sie jetzt wei- Wenn Sie ehrlich sind, sehen Sie das auch das erledigen, desto eher dürfen Sie aufat- Graberg & Görg, Hattersheim fen?“ Ich musste fragen, denn es
ter! ein. men. fing schon an zu dämmern. Ihr
Teil 37 Blick ging abschätzend über
Zwillinge 21.5.-21.6. Waage 24.9.-23.10. Wassermann 21.1.-20.2. meine Kleidung.
Sie sind für jede Stimmung emp- Es macht wenig Sinn, wenn Sie Ihre relative Sorglosigkeit hin- „Seid Ihr es sehr vornehm
fänglich. Da bedarf es doch wohl weiterhin Blindekuh spielen. sichtlich Ihrer Zukunft wird nicht „Es war wohl eher umgekehrt, gewohnt?“, fragte sie zurück. Ich
hoffentlich gar keiner Frage, Ihre Devise muss nun sein, sich mehr heimlich, sondern offen Vater“, antwortete Rufio ebenso lachte wieder.
dass Sie sich ausschließlich in Gegenwart von niemandem unterkriegen zu lassen. leise, „willst du uns nicht will- „Bestimmt nicht.“
kritisiert. Dabei übersieht man, dass Sie kommen heißen und erzählen,
fröhlicher Menschen aufhalten. Oder etwa Das wäre der richtige Weg, einen Erfolg vorgesorgt haben. Sie sollten darauf hin- „Wir haben hinter dem Haus
anzupeilen. was hier inzwischen geschah?“ einen Stall für die Esel gebaut,
doch? weisen! Damit deutete er auf Sandros darüber ist eine Kammer, ich
hängenden Ärmel. könnte Euch dort ein schönes
Krebs 22.6.-22.7. Skorpion 24.10.-22.11. Fische 21.2.-20.3. „Du bist willkommen, Sohn,
Es ist wohl so: einige Angelegen- Ganz offensichtlich hat Venus Sie müssen sich jetzt größere Strohlager machen.“
und auch dein Begleiter.“ Aus „Bene“, sagte ich, „das wäre
heiten lassen sich nicht verschie- bei Ihnen heute das Regiment Mühe geben als bisher, denn es der angrenzenden Stube trat
ben und müssen sofort in Angriff übernommen. Das bedeutet al- kommt an Belastungen noch wunderbar“, und dann, „sag
eine kleine, schmale Frau mit doch einfach du zu mir.“
genommen werden. Glücklicherweise ha- so: Vorsicht in allem, was mit Herzensan- etwas auf Sie zu. Allerdings dürfte sich der grauen Haaren, zu meinem
ben Sie eine Phase, in der Ihnen vieles gelegenheiten zu tun hat! Den Verstand Einsatz lohnen, denn er lässt die Kasse „Gern“, antwortete sie und
größten Erstaunen sah ich in ging mit mir zu den Pferden.
leicht fällt. bitte beibehalten. klingeln. zwei helle blaue Augen. Der Stall befand sich auf einem
„Mutter!“ Rufio nahm sie flachen Stück Land an der Rück-
ohne Umschweife in die Arme seite des Hauses, dahinter stieg
SCHWEDENRÄTSEL und küsste sie. wie ein Schutzwall eine steile Fel-
„Rufio, mein Sohn, du hast senwand auf, das leicht schräge
Com- kandierte US-kana- griech. Frauen- Weinort Täu- abso- elektr. Figur im lange gebraucht, hierher zu Dach war mit Feldsteinen
puter- große disches Vorsilbe: kurz- schung, luter Infor- Musical Malaien- kommen.“
pro- Frucht-
Eile Gewässer,
an der Ein- Super- mations- „Fanny“ dolch beschwert. Wir würden in der
gramme schale ...see gleich name Ruwer bildung lativ einheiten Das war also die Mutter, die Kammer sicher unsere Köpfe ein-
nie gewagt hatte, den Mund auf- ziehen müssen. Mir gefiel Ber-
Schul- zumachen, offenbar hatte sich narda und mir gefiel es, wie sie
utensil das geändert. mir stolz die beiden Eselinnen
griech. griechi- „Guten Tag, Onkel Sandro, zeigte. Die hatten ein fast
männ- Reit-
Philo- sche liche und
guten Tag, Tante Maria“, sagte schwarzes Fell, nur um die Augen
soph der Vorsilbe:
Gans Lasttier ich, um nicht wie ein Schulbub weiße Ringe, und als sie uns die
Antike Stern dazustehen. Im gleichen Augen-
feststeh. flüch- Comic- Köpfe entgegenhoben, schienen
Teil einer Kobold; tiger Figur von blick, noch ehe sie etwas ant- sie zu lachen.
elektr. Zwerg Brenn- Rolf worten konnten, kam Bernarda „Was für Schönheiten“, sagte
Maschine stoff Kauka herein und stellte Wein, Becher
gedou- italie- span. ich und dachte dabei an meinen
ein und Brot auf den Tisch.
belte Männer- Raub- nische Mehr- Vater, der auf einem Esel seine
Film- name Mittags- zahl- „Willkommen auch von mir“, Heimat verlassen hatte, und
vogel
szene ruhe artikel sagte sie und ging wieder. daran, was wohl aus diesem Esel
Künstler- span. „Reich „Setzt euch“, sagte Rufios
englisch: surreal. Erd- geworden war.
vermitt- der Mutter, schenkte Wein ein und
ler eins Maler zeitalter Mitte“
Wir holten die Pferde, ich
† 1989 hielt jedem einen Becher hin. überließ es Bernarda, Rosi zu
40. Prä- bibli- Wir setzten uns, und auch führen, denn bei Basta wusste
sident geduldig Wem- liebens- sche
der USA warten fall würdig Männer- Sandro ließ sich schwer auf man nie, was er tun würde. Was
† 2004 gestalt einen Stuhl fallen. Rufio trank, er dann wirklich tat, war so
Fast- Urvater brach ein Stück Brot ab, hielt es komisch, dass wir beide Tränen
Bericht Glet- im Alten seinem Vater hin und fragte:
nachts- lachten. Während Rosi sich sanft
(Kw.) scher Testa-
ruf ment „Willst du mit mir das Brot und gefügig an ihren Platz
Autor germa- große japani- brechen?“ führen ließ, stutzte Basta,
Güte, von nischer Zukunfts- Zitter- sches Widerwillig nahm Sandro das
Qualität „Effi Gott des vor- pappel Längen- beäugte die Eseldamen, schnup-
Briest“ Donners stellung maß Brot und knurrte: „Brechen perte nach ihrem fremden
seitliche
musst du es schon selbst, du Geruch und stieß dann ein leises
ein Aus- Durch- siehst, ich kann es nicht mehr.“ Wiehern aus, das wie eine
Halogen dehnung suchung Wir aßen alle von dem Brot freundliche Begrüßung klang.
franz. fein musli-
und tranken von dem Wein, ich „Es scheint, sie gefallen ihm“,
Vorname hoffte nur, dass unser Aufenthalt
Stadt am zerklei- mischer der sagte Bernarda immer noch
Rhône- nerte Name für hier nicht die ganze Zeit über-
Delta Speise „Jesus“ Turner lachend und holte einen Arm
schattet bleiben würde von voll Heu herbei. Es war gut, dass
Wund- Verlas- Druck-
desinfek- sen Auflösung des letzten Rätsels unausgesprochenen Gefühlen. die Esel einen abgeteilten Ver-
schrift-
tions- eines grad P Z P K D C S P „Lass mich nach den Pferden schlag hatten, sonst hätte Basta
mittel Landes O P F E R U N T E R H A L T S A M sehen“, sagte ich, denn ich
Schrift- eigent- sich sicher zu ihnen hinüberge-
Angriffs- chem. P L A T O G R A G E N A P I wollte sehr gern aus dieser Stube
ziel beim steller- licher Zeichen: M A O E F E I E R R A P R I L drängt. Jetzt senkten beide
verband Name entkommen und Rufio mit sei- Pferde ihre Köpfe in das Heu,
Fußball (Abk.) Platin R P R A L L S M I N N E L L I
Defoes
T E I N I S T O I W A L L E nen Eltern allein lassen. während ich sie absattelte und
Abk.:
englisch: Vor- R S C H N E C K E T D O U Da keiner etwas sagte, ging striegelte.
Musik- A B G O T T A I R R K O K O N ich leise hinaus. Unten traf ich Bernarda war schon ver-
kassette oder halle
A R G L O S P W O R U M R I Bernarda, die hinter der geöff-
B R I E K D E G E N B S T A R
schwunden. Ich kletterte die Lei-
Gefühls- Kfz.-Z.: neten Küchentür mit gespannter ter in die obere Kammer hinauf,
Tier- K S J E D E S H S A R A U R
lage, Rosen-
A L T A R V T E X T
Miene auf meine Schritte die sauber gefegt war und
mund Gefühl heim T R I H A I S O N U lauschte. Ich dankte ihr für den heimelig nach Stroh und Heu
Höhen- O G R I N S E N A T Willkommensgruß, sagte ihr roch.
kaltes zug bei L E O E N E I N G E meinen Namen und wie ich mit
Dessert Braun- E L A N A N E C K E N
schweig W-2147 der Familie zusammenhing. Sie Fortsetzung folgt.
Grenz-Echo
Mittwoch, 11. Juni 2008 Anzeigen 35
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schaftssitz, avenue Livingstone, 6, in 1000 Brüssel zusammentreten.

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versammlung beizuwohnen, der Gesellschaft mittels eines unterzeichneten Schreibens per Post oder per oder per Post an
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 Grenz-Echo
36 Sport Mittwoch, 11. Juni 2008

Tennis
Darcis bezwingt
Olivier Rochus
Steve Darcis hat das belgische
Duell beim Tennisturnier im
deutschen Halle gegen Olivier
Rochus klar mit 6:1 und 6:4
gewonnen. Die belgische Num-
mer eins hatte im »deutschen
Wimbledon« keine Probleme
mit seinem Daviscupkollegen.
Im Londonder Queens Club
erreichte auch Xavier Malisse
die nächste Runde. Der Kor-
trijker fegte den Briten Daniel
Evans mit zweimal 6:1 vom
Platz. Auf Rasen hatte Malisse
2002 den größten Erfolg sei-
ner Karriere gefeiert. Vor sechs
Jahren stand er im Halbfinale
der All England Champion-
ships in Wimbledon. Die Orga-
nisatoren des wichtigsten Ten-
nisturniers der Welt gaben Ma-
lisse vielleicht auch deshalb ei-
ne Wild Card. Auf Grund sei-
ner Weltranglistenposition
(Nr. 239) wäre Malisse nicht
für das Hauptfeld qualifiziert.
Fußball: Traditionelles Freundschaftsspiel in Eupen
Standard
gegen Köln
am 23. Juli
Es hat fast schon Tradition: Im
Vorfeld einer neuen Fußball-
saison stehen sich in Eupen
zwei renommierte Vereine aus
der Region gegenüber. In die-
sem Jahr treten am 23. Juli um
19 Uhr Landesmeister Stan-
dard Lüttich gegen den 1. FC
Köln (Aufsteiger in die 1. Bun-
desliga) gegeneinander an.
Der Kartenvorverkauf hat noch
nicht begonnen. Ob Oguchi
Onyewu am 23. Juli noch das
Standard-Trikot tragen wird,
ist unklar. Der US-Amerikaner
wird vom ... 1. FC Köln um-
worben. Interesse hat aber
auch der englische Verein FC
Fulham.
Radsport, 60. Criterium Dauphiné Libéré
Hincapie staubt ab
Sebastian Lang versuchte kurz
vor dem Ziel die Attacke, Ge-
org Hincapie (High Road)
staubte ab. Aus dem Wind-
schatten des Gerolsteiner-Pro-
fis heraus sprintete der US-
Amerikaner zum Sieg der
zweiten Etappe der Dauphiné
Libéré. Lang belegte hinter
dem Franzosen Sebastien Cha-
vanel (Fdjeux) Platz drei vor
seinem Team-Kollegen Hein-
rich Haussler. Das Gelbe Trikot
des Spitzenreiters verteidigte
der Norweger Thor Hushovd
(Crédit Agricole). Dem Sprin-
ter reichte im Ziel nach 184 Ki-
lometern in Vienne der fünfte
Platz. Er führt das Gesamtklas-
sement weiter mit dem Mini-
Vorsprung von einer Sekunde
vor dem Spanier Alejandro
Oguchi Onyewu (hier mit seiner Freundin) wird vom 1. FC Köln um- Valverde (Caisse d'Epargne)
worben und könnte Lüttich verlassen. an. Dritter ist Prologsieger Levi
Leipheimer (Astana) mit fünf
Sekunden Rückstand. Hinca-
pie verbesserte sich dank der
Zeitgutschrift im Ziel auf Platz
vier (+0:13). Als bester belgi-
scher Fahrer belegt Mario
Aerts (Silence-Lotto) mit 40
Sekunden Rückstand Platz 50.
Am Mittwoch steht beim 31
Kilometer langen Einzelzeit-
fahren in St. Paul de Jarez ein
Wechsel an der Spitze bevor.
Danach beginnen die schwe-
ren Alpen-Etappen, bei denen
Hushovd keine Rolle mehr
spielen wird. Favoriten auf den
Gesamtsieg bei der General-
probe zur am 5. Juli beginnen-
den Tour de France sind neben
Valverde der Australier Cadel
Evans (Silence-Lotto), der in
der Gesamtwertung derzeit
auf Rang sieben rangiert, und
Leipheimer. (rsn)

Gerüchte dementiert VON MITTWOCH, 11. BIS SAMSTAG, 14. JUNI 2008 IN IHREM CARREFOUR UND GB GESCHÄFT
Kein Comeback
von Kim Clijsters
Kim Clijsters wird kein Come-
back auf der WTA-Tour geben.
Die 25-Jährige, die ihre Ten-
niskarriere im Mai 2006 been-
det hatte, ließ gestern entspre-
chende Gerüchte der flämi-
schen Zeitungen »Het
Nieuwsblad« und »De Stan-
daard« dementieren. Diese
hatten berichtet, Clijsters pla-

Angebote gültig solange der Vorrat reicht, in normalen Mengen und von evtl. Druckfehlern abgesehen. MwSt. im Preis inbegriffen. Verantw. Hrsg. : F. Cruyt – av. des Olympiades 20 – 1140 Brüssel. Nicht gültig bei Express.
ne ähnlich wie die US-Ameri-
kanerin Lindsay Davenport
nach ihrer Babypause eine
Rückkehr in den Tennissport:
»Ich schließe nicht aus, dass
Kim mal bei einem Einladungs-
turnier antreten wird. Aber im
Moment ist das überhaupt kein Gewin
Ihr

Thema«, teilte Jeroen Jaspers,

Gewin
Pressesprecher der Familie
¤1,00
Ihr

Clijsters mit.
¤2,10 3
-¤ ,99_
Pro Bund

¤2,99
Fußball Pro kg
7
-¤ ,59_
Spargel

¤5,49
Sunday Oliseh wird Klasse 1
Trainer in Verviers Pro Bund Größe 16/22
Rindertatar
Der Nigerianer Sunday Oliseh Pro kg natur
wird in der kommenden Sai-
son Trainer von Fußball-Dritt-
ligist RCS Verviers. Der
33-Jährige tritt die Nachfolge
von Etienne Delangre an, der
ABER AUCH
Ende Mai entlassen wurde,
nachdem er für sechs Monate
gesperrt worden war. Der in
DEN GANZEN MONAT JUNI
Baelen wohnhafte Oliseh hatte
in seiner Profikarriere u. a. für
den FC Lüttich, RC Genk, Ajax
Amsterdam, Juventus Turin
und den 1. FC Köln gespielt.
Vor zwei Jahren hatte der Ni-
gerianer seiner Karriere been-
det und war anschließend
auch kurz als Berater bei der
AS Eupen tätig.

Fußball-Bundesliga
Müller bestätigt
Farfan-Wechsel
Der Wechsel des peruanischen
Nationalspielers Jefferson Far-
fan vom PSV Eindhoven zu
Fußball-Bundesligist Schalke
04 ist perfekt. »Ja, er kommt.
Farfan ist unser absoluter
Wunschspieler«, sagte Schal-
ke-Manager Andreas Müller
der Bild-Zeitung. Der 23 Jahre
Wählen Sie Ihre Ermäßigung
alte Stürmer erhält einen Vier-
jahresvertrag und soll die Ver-
auf hunderte alltägliche
eins-Rekordablösesumme von
zehn Millionen Euro kosten.
Bislang hatten die Königsblau-
Produkte
en für Emile Mpenza mit um- * Ermäßigungsbon im Geschäft erhältlich, unmittelbar an der Kasse einzulösen.
gerechnet 8,5 Millionen Euro
an Standard Lüttich am meis-
ten bezahlt. Auch mit dem nie-
derländischen EM-Teilnehmer
Orlando Engelaar vom Ehren-
So einfach kann das Leben sein
divisionär Twente Enschede ist
sich der Bundesliga-Dritte
weitgehend einig.