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Der Merkurstab

Zeitschrift für Anthroposophische Medizin · Journal of Anthroposophic


Medicine

Digitales Archiv

Autor(en) Claudia Dinkelacker


Titel Entzug von Morphin und Benzodiazepin mithilfe von Neurodoron® –
Fallbericht aus der Palliativmedizin
Zeitschrift Der Merkurstab. Zeitschrift für Anthroposophische Medizin
Publikationsjahr 2019
Jahrgang 72
Heftnummer 1
Heftname 1 | Januar/Februar
Seiten 32 - 35
Artikel-ID DMS-21047-DE
URL https://www.anthromedics.org/DMS-21047-DE
DOI https://doi.org/10.14271/DMS-21047-DE
Bibliografische Dinkelacker C. Entzug von Morphin und Benzodiazepin mithilfe von
Angabe Neurodoron® – Fallbericht aus der Palliativmedizin. Der Merkurstab.
Zeitschrift für Anthroposophische Medizin 2019;72(1):32-35. DOI:
https://doi.org/10.14271/DMS-21047-DE

Dieser Artikel stammt aus dem Merkurstab-Archiv, das Veröffentlichungen seit 1946
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Entzug von Morphin und Benzodiazepin mithilfe von


Neurodoron® – Fallbericht aus der Palliativmedizin
Claudia Dinkelacker

Entzug von Morphin und Benzodiazepin Withdrawal of morphine and benzo-


mithilfe von Neurodoron® – diazepine with the help of Neurodoron® –
Fallbericht aus der Palliativmedizin case record from palliative medicine
■ Zusammenfassung ■ Abstract
Eine 70-jährige Patientin mit schwerer chronisch- A 70-year-old woman with severe COPD, depression
obstruktiver Lungenerkrankung wie auch Depression and anxiety disorder was under treatment for severe
und Angststörung hatte bei schweren rezidivierenden recurrent infections. She had developed a feeling that
Infekten das Gefühl entwickelt, bald sterben zu müs- she would soon have to die. She was given palliative
sen. Sie wurde palliativmedizinisch betreut und kam medical treatment and was in a hospice for 6 months.
für 6 Monate in ein Hospiz. Aufgrund von massiver During this time she was given increasing amounts
Luftnot und Angstzuständen erhielt sie in dieser Zeit of morphine and lorazepam for massive dyspnoea
zunehmend Morphin und Lorazepam. Es entwickelte and anxiety states. Addictive signs developed. After
sich ein Suchtverhalten. Nach dem Hospiz wurde ge- the hospice stay an outpatient warm withdrawal was
meinsam mit der Patientin ein ambulanter warmer fully discussed with the patient. Neurodoron® proved
Entzug ausführlich besprochen. Für den Entzug zeigte a most helpful adjuvant during the withdrawal.
sich Neurodoron® als begleitendes Medikament sehr ■ Keywords
hilfreich. Chronic obstructive pulmonary disease (COPD)
■ Schlüsselwörter Dyspnoea
Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) Palliative medicine
Luftnot Hospice
Palliativmedizin Depression
Hospiz Anxiety disorder
Depression Drug dependency
Angststörung Addiction
Medikamentenabhängigkeit Withdrawal
Sucht
Entzug
Dinkelacker | Entzug von Morphin und Benzodiazepin mithilfe von Neurodoron® 33

Einleitung ihr Schmerzempfinden verstärkt. Da Frau Z. der Meinung


war, sie brauche alle 4 Stunden ihre Medikamente, war

D
ie 70-jährige Patientin Frau Z. hatte eine schwere
chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) der Schlaf massiv gestört. Sie verlangte von ihrem Mann,
mit nichtinvasiver Beatmung. Sie litt unter De- dass er sich den Wecker stellte und ihr auf die Minute
pression, Angststörung und unter rezidivierenden schwe- genau die Medikamente gab.
ren Infekten. Im Oktober 2015 wurde aufgrund der psy-
Ich-Sichtweise
chischen Labilität und des anhaltenden Nikotinabusus
Frau Z. wirkte benebelt und nicht richtig anwesend.
die Möglichkeit einer Lungentransplantation ausge-
Sie wurde im Sommer 1947 geboren. Ihre Mutter sei
schlossen. Die Patientin hatte dies immer als ihre letzte
„nicht nett“ gewesen. Später heiratete sie ihren Mann,
Rettung betrachtet und war nun überzeugt, bald sterben
der ein Alkoholproblem hinter sich gelassen hatte. In der
zu müssen. Wiederholt plante die Patientin ihre Beerdi-
Begegnung nun wirkte er oft explosiv und überfordert.
gung.
Ihre 2 Töchter bewegten sich mit Distanz und Spannung
Massive Luftnot und Angstzustände führten im
zu ihrer Mutter, auch zu ihnen sei unsere Patientin „nicht
Herbst 2015 zur Verordnung spezialisierter ambulanter
nett“ gewesen. Bis vor 10 Jahren war Frau Z. Geschäfts-
Palliativmedizin. Nach 5 Monaten ambulanter Betreu-
stellenleiterin der Ortsgruppe einer politischen Partei.
ung kam sie in ein Hospiz und blieb dort von März bis
Dort sei sie der Mittelpunkt und die immer fröhliche und
Oktober 2016. Die ärztliche Betreuung wurde auch im
hilfreiche Sekretärin gewesen. Sie hatte einen großen
Hospiz vom ambulanten Palliativnetz geleistet, aller-
Bekanntenkreis, ob wirklicher Freunde, war sie sich nicht
dings von anderen Kollegen. Im Sinne der Symptomkon-
sicher.
trolle für Luftnot und Angst wurden der Patientin zu-
nächst in geringen Dosen Morphin als Oramorph-Trop- Ambulanter Entzug
fen oder Lorazepam als Tavor Expidet angeboten. Im Als Erstes führten wir mit unserer Patientin und
weiteren Verlauf forderte sie diese zunehmend ein. An- den Angehörigen ein eindringliches Gespräch über die
gesichts der terminalen Situation erhielt sie es auch. Situation und darüber, dass sie ungewollt in eine Sucht-
Als nach 6 Monaten die Krankenkasse die Kosten für problematik gerutscht war. Überall im Haus lagen
das Hospiz nicht mehr übernahm, kehrte Frau Z. nach Tavortabletten und Oramorphtrinkampullen, an denen
Hause zurück. Wieder bat die Hausärztin um Unterstüt- sie sich wahllos bediente. Die Patientin war über die
zung des ambulanten Palliativteams und stellte eine Aufklärung erschüttert und zeigte sich willens, aktiv ge-
Verordnung aus. Zu diesem Zeitpunkt lernte die Autorin gen die Abhängigkeit zu kämpfen. Morphin befand sich
dieses Fallberichts die Patientin kennen. Frau Z. hatte mit 10 mg Oramorph alle 4 Stunden in der Festmedika-
eine Tagesdosis von 20 mg Tavor und 200 mg Morphin. tion und wurde bei Bedarf noch bis zu 8 x/tgl. zusätzlich
Sie wirkte benebelt und überaus unglücklich. In einer genommen. Tavor nutze sie bis zu 8 x/tgl. jeweils zu
großen multiprofessionellen Fallkonferenz mit allen bis- 2,5 mg. Wir verabredeten, dass sie vor der Bedarfsmedika-
her beteiligten Pflegekräften und Ärzten des gesamten tion von Tavor oder Oramorph jeweils Neurodoron® ein-
Palliativteams besprachen wir im November 2016 den nehmen und dann mindestens 10 Minuten bis zur Folge-
Versuch eines ambulanten Entzuges. einnahme abwarten sollte. Am ersten Tag nahm die
Patientin 20 x Neurodoron® jeweils gefolgt von Tavor
Patientenbeschreibung aus Sicht der vier
oder Oramorph. Nach 3 Tagen ließ sie jegliche Tavor-
Wesensglieder
tabletten weg und geriet in ein akutes Entzugssyndrom,
Physische Sichtweise welches unsere Pflegekraft jedoch gut erkannte und
Patientin Z. war 160 cm groß und eher schlank. Ihre unterbrechen konnte. Daraufhin setzten wir Tavor mit
Haare waren blond gefärbt und als Pagenschnitt bis auf 2,5 mg 2 x/tgl. in die Festmedikation.
Kinnlänge geschnitten. Die Augen waren mit einer Dau- Nach einer Woche nutzte sie noch 8 x/tgl. Neuro-
erpigmentierung geschminkt, ein Erbe aus ihren Urlau- doron®, brauchte anschließend jedoch nur 3 x Tavor oder
ben auf den Philippinen. Die Kleidung war extravagant, Oramorph. Sie hielt sich an unsere Abmachungen und
z. B. trug sie einen Hosenanzug mit engen schwarzen führte gewissenhaft Protokoll über die Einnahme der
Beinen und dazu ein Oberteil, das wie ein Panther ge- Medikamente. Gleichzeitig erhielt sie eine intensive
zeichnet war. Begleitung durch das Palliativnetz mit bis zu 3 Haus-
besuchen täglich durch Pflege, Sozialarbeiter, Psycholo-
Ätherische Sichtweise
gin und Ärzte.
Die Patientin wirkte hüllenlos, haltlos und kraftlos.
Als überaus schwierig erwies es sich, die Patientin
Die Haut war teigig mit leichten Beinödemen. Sie konn-
davon zu überzeugen, dass sie Morphin nicht pünktlich
te an der Bettkante sitzen und nur mit Hilfe wenige
alle 4 Stunden brauchte und dass ihr Nachtschlaf wich-
Schritte gehen. Sie hatte eine schwere Obstipation.
tiger wäre als das Medikament. Es bedurfte mehrerer
Astralische Sichtweise Gespräche, um sie zu überzeugen. Hier nahmen wir
Sie wirkte nervös, zittrig und extrem kurzatmig. Die Morphin nun als MST retard mit 140 mg in die Fest-
Gedankengänge waren fahrig und sie fühlte sich schnell medikation. Darüber hinaus durfte sie Oramorph 10 mg
angegriffen. Ihre Stimmung war gedrückt und gereizt, so oft nehmen, wie sie es brauchte, jedoch nur, wenn sie
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wirklich Luftnot hatte. Schnell verringerte sich der Abschlussbefund aus Sicht der vier
Tagesbedarf. Wesensglieder
Im Sinne einer Komplikation im Entzug kam es nach
3 Wochen zu einer Krankenhauseinweisung bei CO2-
Physische Sichtweise
Patientin Z. hatte wieder etwas an Gewicht zuge-
Narkose. Offensichtlich hatte die Patientin in den 2 bis
nommen und wirkte fülliger. Im Haus konnte sie ohne
3 Tagen zuvor unkontrolliert zu viel Morphin eingenom-
Hilfe gehen, im Außengelände sogar kurze Strecken am
men. Von suizidaler Absicht hat sie sich später glaubhaft
Rollator. Sie nutzte durchgehend 2 Liter Sauerstoff. Die
distanziert.
Kleidung war zuletzt weniger besonders.
Nach dem Krankenhausaufenthalt drängten wir auf
einen Übergang im Sinne einer Kurzzeitpflege, da die Ätherische Sichtweise
Spannungen in der Ehe auch für uns kaum zu ertragen Immer wieder kam es zu schmerzhafter Schwellung
waren. Die Patientin ließ sich auf 3 Wochen ein. Im und Überwärmung einzelner großer Gelenke. Das Gang-
Pflegeheim begann sie sich um andere Bewohner zu bild war dadurch abgehackt und asymmetrisch. Verdau-
kümmern und mit diesen zu spielen. Die Luftnot und ungsbeschwerden wurden nicht mehr beklagt.
Angst waren kaum ein Problem, Spaziergänge am Rolla-
Astralische Sichtweise
tor waren mit bis zu 500 Meter Gehstrecke möglich.
Sie konnte Gesprächen wieder folgen und auch für
Auch konnte sie inzwischen auf jegliche Bedarfsmedi-
sich selbst bedingt eintreten. Weiterhin wirkte sie ge-
kation mit Neurodoron®, Tavor und auch Oramorph ver-
drückt und konnte sich kaum von ihrem eigenen
zichten. Nach der Rückkehr nach Hause standen die
Krankheitsgeschehen entfernen. Das Schmerzempfin-
Spannungen in der Ehe wieder groß im Raum, und die
den wirkte weiterhin gesteigert. Zum Beispiel wurden
Selbstständigkeit ließ schnell wieder nach. Bedauer-
schmerzhafte Gelenke immer wieder als extrem belas-
licherweise war es Frau Z. nicht möglich, hier Zusam-
tend beklagt. Der Nachtschlaf war deutlich gebessert,
menhänge und mögliche Konsequenzen zu sehen.
jedoch nun durch Restless Legs gestört, welche sich als
Innerhalb der nächsten 8 Wochen konnten wir
neues Problem ergeben hatten.
schrittweise auch die Festmedikation reduzieren auf
eine Tagesdosis von zuletzt 2 mg Tavor, 30 mg Oramorph Ich-Sichtweise
und 2 Tabletten Neurodoron®. Auf Anraten der Psychia- Sie wirkte wieder besser bei sich und dennoch bis
ter haben wir es bei dieser Restmenge dann belassen, zuletzt nicht gut inkarniert. Die Wärmeverteilung war
da die Erfahrung zeigt, dass vor allem die letzten Milli- weitgehend gleichmäßig, einzelne große Gelenke waren
gramm des Entzuges oft die schwierigsten sind. Dies zum Teil überwärmt. Ein eigenes Lebensziel oder die
wollten wir der doch sehr kranken Patientin nicht Freude an Kleinigkeiten im Alltag waren kaum zu er-
zumuten. Die Pflegekräfte konnten Luftnot und Angst- kennen.
zustände oft mit einer beruhigenden Einreibung des Im Februar 2017 war die Patientin so stabil, dass wir
Thorax mit Solum Öl mildern. Als hilfreich erwiesen sich uns aus der palliativen Versorgung zurückziehen konn-
auch morgendliche Fußbäder mit Rosmarinbademilch ten. Der Pflegedienst versorgte sie weiterhin 1 x/tgl. in
oder ein persönliches Gespräch. Zusammenarbeit mit der Hausärztin. Anfang 2018 war
Als neues Problem zeigten sich nun ein Restless-Legs- sie soweit stabil geblieben, dass sie sich einer Hüftope-
Syndrom und wechselnde Entzündungen der großen ration unterziehen konnte. Bis Herbst 2017 verschlech-
Gelenke. Für die Entzündungen ließ sich keine rheuma- terte sich die Situation wieder, erneut wurde das ambu-
tologische Diagnose finden, was aber für den Umgang lante Palliativteam hinzugezogen. Im Juni 2018 verstarb
mit den Schmerzmitteln eine neue Schwierigkeit dar- die Patientin.
stellte.
Weitere therapeutische Aspekte
Weitere Medikation nach 3 Monaten Die Begleitung und Behandlung der Patientin
– Feuchtinhalation mit Sultanol, Atrovent und brauchte jedoch noch weit mehr als nur ein Medika-
Pulmicort ment: Dem grenzenlosen, haltlosen, saugenden und
– Mirtazapin, 45 mg 0–0–1 atemlosen Zustand dieser Patientin konnten wir nur als
– MST, 10 mg 1–0–2 Team begegnen. Zu Beginn erhielt sie Hausbesuche bis
– Tavor, 1 mg 1–0–1 zu 3 x/tgl., von der Pflege 2 x/tgl., vom Arzt 2 x/Wo., vom
– Diclofenac ret, 75 mg 1–0–0 Sozialarbeiter 1 x/Wo. oder von der Psychologin 1 x/Wo.
– Nebivolol, 5 mg 1–0–1 Im Verlauf konnten die Pflegebesuche auf 1 x/tgl. und die
– Prednisolon, 5 mg 1–0–0 zusätzlichen Besuche durch Arzt, Sozialarbeiter oder Psy-
– Vigantoletten, 1000 IE 1–0–0 chologin auf 1 x/Wo. reduziert werden.
– Neupro-Pflaster, 4 mg 1–0–0 Hilfreich und wichtig zeigten sich vor allem folgende
– Ropirinol, 1 mg 0–0–1 Grundbedingungen:
– Neurodoron®, 1–0–1 1. Alle Mitarbeiter meldeten sich ca. 15 Minuten vor dem
– Solum Inject, s. c. 1–0–0 Hausbesuch telefonisch an, sodass Herr und Frau Z.
– Solum Öl, Einreibung 1–0–0 sich vorbereiten konnten.
– Bei Bedarf Oramorph, 5 mg bis zu 4 x/tgl. 2. Jeder Mitarbeiter führte vor der Haustür eine Atem-
Dinkelacker | Entzug von Morphin und Benzodiazepin mithilfe von Neurodoron® 35

übung oder eine kurze Meditation durch, um mit und Freude über den Quarz. Das Medikament inkarniert
Ruhe und Gelassenheit in den Besuch zu gehen. das Ich bis in den physischen Leib hinein, indem die
3. Jeder machte sich vor dem Besuch klare Zeitgrenzen Kräfte des Feuers den Knochen verwandeln.
bewusst, die dann auch eingehalten wurden.
Abschluss
4. Jede Berufsgruppe konzentrierte sich nur auf ihr je-
Auch wenn es selten ist, kommen Patienten auch im
weiliges Fachgebiet, Fragen zu anderen Gebieten soll-
Rahmen der Palliativbehandlung durch kurz wirksame
ten klar als solche benannt werden.
Morphine oder Benzodiazepine, wie in diesem Fall durch
5. Wiederholt waren Teamgespräche und auch Super-
Oramorph und Lorazepam, in ein Suchtverhalten. Wie-
vision notwendig.
derholt haben wir hier mithilfe von Neurodoron® die
Medikation mit Neurodoron® Medikamente auf Retardpräparate umsetzen und dann
Neurodoron® ist eine Komposition aus Kalium phos- auch reduzieren können.
phoricum D6, Ferrum-Quarz D2 und Aurum D10. Neuro-
Dr. med. Claudia Dinkelacker
doron® wurde von Dr. Kurt Magerstädt in den 1920er
Ärztin für Allgemein-, Geriatrie- und Palliativmedizin
Jahren für Schulkinder zusammengestellt, welche unter
Schwerinstraße 2
Überforderung und Kopfschmerzen litten. Inzwischen
23564 Lübeck
hat sich gezeigt, dass Neurodoron® auch gut hilfreich ist claudia_dinkelacker@web.de
bei Erwachsenen mit Burnout-Problemen im Sinne von
Erschöpfung durch Überforderung des Nerven-Sinnes-
Systems (1). Zunächst habe ich Neurodoron® auf Emp-
fehlung einer Kollegin für meine Patientin im Entzug Literatur
genutzt und erst im Nachhinein die verschiedenen 1 Rother C, Oexele J. Einsatz
von Neurodoron® bei Patienten
Kräfte dieses Medikamentes beleuchtet. mit nervöser Erschöpfung auf-
grund von Stress. Der Merkur-
Gold stab 2010;63(2):171–177.
Das edle Metall mit seiner inneren Verwandtschaft 2 Selawry A. Metall-Funktions-
zur Sonne im Kosmos und zum Herzen im Leib steht typen in Psychologie und Medi-
zin. 2. Aufl. Heidelberg: Haug
geistig für Reinheit, Glanz, Werte, Umkreis und Mitte. Verlag; 1991.
Ätherisch bezieht sich Gold auf den Rhythmus von Tag 3 Gesellschaft Anthroposophi-
und Nacht, Sommer und Winter, und physisch auf scher Ärzte in Deutschland (Hg).
Vademecum Anthroposophische
Schwere, Gewicht. Aurum D10 vermittelt zur Mitte hin, Arzneimittel. 4. Aufl. Der Mer-
stabilisiert bei Ängsten, Panikattacken, nach Drogenent- kurstab Supplement 2017; 67.
zug, bei Depression, Tachykardien, Überforderung und
Belastungsreaktionen (2, S. 389–396).

Kalium Phosphoricum
Das Salz wird aus glühender Knochenasche gewon-
nen. Diese Substanzen, die dem physischen Leib ent-
nommen und in der Verbrennung verwandelt werden,
nutzen wir bei Überforderungszuständen mit Nervosi-
tät und Ängstlichkeit. Wir setzen es ein, wo der Kontakt
zu den unteren Wesensgliedern gelockert ist (3, S. 480).

Ferrum
Das Eisen fördert das durchwärmende Eingreifen der
Ich-Tätigkeit bis in den Stoffwechsel hinein.

Quarz
Der klare, durchsichtige Kristall mit seiner exakten
Formgebung hilft einerseits, klare Grenzen zu setzen,
und andererseits, dennoch für Licht und Farben durch-
lässig zu sein: Innen- und Außenraum einerseits und
Wahrnehmung andererseits, Qualitäten, die besonders
dem Astralleib innewohnen.
Insofern spricht Neurodoron® alle Wesensglieder
an und fördert das harmonische Ineinandergreifen. Es
stärkt das Verhältnis zur eigenen Mitte hin mit Gold in
mittlerer Potenz. Es verdichtet das Ergreifen des physi-
schen Körpers mithilfe des Eisens. Es belebt die astra-
lischen Fähigkeiten mit Abgrenzung von Innen und
Außen bei gleichzeitiger Durchlässigkeit für Licht, Farbe

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