Sie sind auf Seite 1von 15

Übungsaufgaben Technische Thermodynamik

1 Erster Hauptsatz der Thermodynamik


1.1 Einem geschlossenen System, bestehend aus Zylinderwand, unbeweglichem
Kolben und einer darin eingeschlossenen Gasmenge (siehe Skizze), wird mittels
einer elektrischen Widerstandsheizung Wärme zugeführt. Zylinderwand und Kol-
ben seien ansonsten ideal wärmeisoliert. Wie ändert sich die innere Energie des
Systems, wenn während der Zeit 𝜏 30 s bei einer Spannung von 𝑈 125 V
ein Gleichstrom von 𝐼 2,5 A durch den Heizstab fließt?

Abbildung 1: Kolben-Zylinder-Anordnung mit elektrischer Beheizung, ansonsten ther-


misch ideal isolierter Systemgrenze und arretiertem Kolben

Lösung: ∆𝑈 9375 J

1.2 An dem unter 1.1 behandelten System wird die Arretierung des Kolbens gelöst.
Im Zylinder befindet sich vor dem thermodynamischen Prozess ein Gasvolumen
von 𝑉 0,02 m , das unter einem Druck 𝑝 1,013 ⋅ 10  Pa steht, der dem Um-
gebungsdruck 𝑝 das Gleichgewicht hält. Infolge der Wärmezufuhr an das Gas
und der diesbezüglichen Randbedingungen gemäß Aufgabe 1.1 wird der nun rei-
bungsfrei bewegliche Kolben gegen eine Feder so weit nach außen gedrückt, bis
sich das Gasvolumen verdoppelt hat. Der Enddruck beträgt dann 𝑝 2 ⋅ 10  Pa.
Während der gesamten quasistatischen Zustandsänderung ist die von der Feder
auf den Kolben ausgeübte Kraft 𝐹 dem Kolbenweg proportional (𝐹 𝐶 ⋅ 𝑠).
a) Bilanzieren Sie die Änderung der inneren Energie des Gases! Dazu sind
folgende Aufgabenschwerpunkte zu bearbeiten:
 Notieren der geltenden Randbedingungen
 Berechnung der vom eingeschlossenen Gas verrichtete Volumenände-
rungsarbeit. Lösung: 𝑊 , 3013 J
Lösung: ∆𝑈 6362 J
b) Welcher Teil der Volumenänderungsarbeit wird zur Verdrängung der Umge-
bungsluft benötigt, und welcher Teil wird in der Feder gespeichert? Lösung:
𝑊 , 2026 J, 𝑊 , 987 J
c) Welcher Anteil der zugeführten Wärme findet sich in der Volumenände-
rungsarbeit wieder, und welcher Anteil steht zur Erhöhung der inneren Ener-
gie zur Verfügung? Lösung: In Volumenänderungsarbeit umgesetzter Teil
der zugeführten Wärme = 32,1 %; In Erhöhung der inneren Energie umge-
setzter Teil der zugeführten Wärme = 67,9 %

1
Abbildung 2: Kolben-Zylinder-Anordnung mit elektrischer Beheizung und gegen eine Fe-
der beweglichem Kolben

1.3 In eine waagerechte, thermisch gut isolierte Düse strömt Wasserdampf mit einer
spezifischen Enthalpie von ℎ 2804  kJ⁄kg und einer Geschwindigkeit von
𝑤 38  m⁄s. Am Austritt beträgt die spezifische Enthalpie des Dampfes
ℎ 2720  kJ⁄kg. Wie groß ist die Geschwindigkeit des Dampfes beim Austritt
aus der Düse? Nennen Sie die Randbedingungen für Ihre Berechnung.
Lösung: 𝑤 412  m⁄s

1.4 In einen stationär arbeitenden Dampferzeuger wird ein Strom siedenden Was-
sers von 𝑚 70  t⁄h eingespeist. Die spezifische Enthalpie des eintretenden
Wassers ist mit ℎ 1408,6  kJ⁄kg und die des austretenden Dampfes mit
ℎ 2724,4  kJ⁄kg gegeben. Der Druck im Dampferzeuger ist konstant und be-
trägt 𝑝 100 bar. Die Dampfaustrittsleitung liegt ∆𝑧 20 m über der Wasserzu-
laufleitung und hat einen lichten Durchmesser von 𝑑 100 mm.
d) Welche spezifische Wärme ist an das Arbeitsmittel zu übertragen, wenn die
Eintrittsgeschwindigkeit des Speisewassers und unbeabsichtigte Wärme-
verluste vernachlässigbar klein sind sowie das spezifische Volumen des
Dampfes 𝑣 0,018  m ⁄kg beträgt? Lösung: 𝑞 1317  kJ⁄kg
e) Welche prozentualen Fehler treten bei der Berechnung der Wärmezufuhr
auf, wenn man die Höhendifferenz zwischen Wassereintritt und Dampfaus-
tritt und die Austrittsgeschwindigkeit des Dampfes vernachlässigt?
Lösung: prozentualer Fehler bei Vernachlässigung der Austrittsgeschwin-
digkeit = 0,075 %; prozentualer Fehler bei Vernachlässigung der Höhendif-
ferenz = 0,015 %
f) Wie groß ist der Unterschied zwischen der Enthalpieänderung und der Än-
derung der inneren Energie? (Das spezifische Volumen des Speisewas-
sers beträgt 𝑣 0,00145  m ⁄kg).
Lösung: ∆ℎ ∆𝑢 165,5  kJ⁄kg

2 Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik


2.1 In subtropischen und tropischen Regionen der Erde haben Gewässer ganzjährig
Oberflächentemperaturen von 𝑡 25 °C. Dennoch liegt bei ausreichender
Gewässertiefe das Tiefenwasser bei einer Temperatur von 𝑡 5 °C vor. Es
ist zu klären, ob mittels einer Wärmezufuhr durch das warme Oberflächenwasser

2
ein Betrieb dezentraler, regenerativ versorgter Wärmekraftanlagen mit einer me-
chanischen Leistung von 𝑃 . 50 kW sinnvoll möglich ist! Dabei ist zu beach-
ten, dass thermische Energie gemäß dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik nicht
vollständig in mechanische Arbeit umgewandelt werden kann, sodass Abwärme
abgegeben werden muss. Es sind folgende Randbedingungen zu beachten:
 Das „warme“ Oberflächenwasser soll sich bei der Wärmeabgabe an die
Wärmekraftmaschine auf 𝑡 10 °C abkühlen.
 Das „kalte“ Tiefenwasser soll sich bei der Aufnahme der Abwärme aus der
Maschine auf 𝑡 10 °C erwärmen.
 Die Wärmezu- und –abfuhr zur bzw. von der Wärmekraftmaschine erfolgt
bei einem Druck von 𝑝 1 bar, bei dem die spezifischen Enthalpien und
Entropien des Wassers folgende Werte betragen:

Tabelle 1: Zustandsdaten des Wassers bei einem Druck von 𝒑 𝟏 𝐛𝐚𝐫

Temperatur in °C 5 10 25
Spezifische Enthalpie in kJ/kg 21,12 42,12 104,93
Spezifische Entropie in kJ/ kg K 0,0763 0,1511 0,3672

 Die Änderungen von kinetischer und potentieller Energie des Wassers


sind zu vernachlässigen.
 Der Prozess der Wärmekraftmaschine sei vollständig reversibel.
 Die Berechnungen sind mithilfe des Bilanzbildes in Abbildung 3 durchzu-
führen.

𝑚 ,ℎ ,𝑠 𝑚 ,ℎ ,𝑠

𝑆 , 𝑄 WKM 𝑄 ,𝑆

𝑚 ,ℎ ,𝑠 𝑚 ,ℎ ,𝑠

𝑃 .

Abbildung 3: Bilanzbild der Wärmekraftmaschine

Lösung: Die Wärmezu- und –abfuhr betragen 𝑄 1467,377 kW bzw.


𝑄 1417,377 kW. Dazu sind Wassermassenströme von
𝑚 23,362  kg⁄s bzw. 𝑚 67,494  kg⁄s zu fördern. Natürliche Gewässer
sind Lebensraum für Pflanzen und Tiere, sodass die Förderung derartig großer
Wassermengen in Anbetracht der geringen Nutzleistung eher umweltschädlich
als sinnvoll ist.

3 Thermisches und Energetisches Zustandsverhalten


3.1 Ein Heizkraftwerk benötigt einen Normvolumenstrom Erdgas von
𝑉 10000  m ⁄h. Die spezifische Gaskonstante des Erdgases beträgt

3
𝑅 507,9  J⁄ kg K . Der Energieversorger stellt das Gas über sein Lei-
tungsnetz bei einem Druck von 𝑝 10 bar und einer Temperatur von 𝑡 10 °C
zur Verfügung. Das Erdgas ist als Idealgas zu betrachten.
a) Welcher Volumenstrom fließt tatsächlich durch die Zuführungsleitung?
Lösung: 𝑉 1050,3  m ⁄h
b) Welchem Massenstrom Erdgas entspricht dieser Volumenstrom?
Lösung: 𝑚 7303,6  kg⁄h
c) Welche Strömungsgeschwindigkeit liegt in der Zuführleitung vor, wenn diese
einen Innendurchmesser von 𝑑 200 mm hat?
Lösung: 𝑤 9,3  m⁄s

3.2 Ein mit Wasserstoff gefüllter Ballon soll in einer Höhe von 𝑧 6000 m noch eine
Tragfähigkeit von 𝐺 35000 N besitzen. Der Luftdruck in dieser Höhe beträgt
𝑝 0,5 bar und die Temperatur 𝑡 0 °C. Druck und Temperatur des im Ballon
befindlichen Gases besitzen die gleichen Werte wie die entsprechenden Umge-
bungsparameter. Für die Erdbeschleunigung ist mit g 9,81  m⁄s zu rechnen.
a) Wie groß ist für diese Verhältnisse unter Vernachlässigung des Eigenge-
wichtes der Ballonhülle das erforderliche Volumen des Ballons?
b) Wie ändert sich die Tragfähigkeit, wenn der Ballon aus Sicherheitsgründen
nicht mit Wasserstoff, sondern mit Helium gefüllt wird?
c) Welches Volumen hat der Ballon am Erdboden, wenn dort ein Druck von
𝑝 1 bar und eine Temperatur von 𝑡 20 °C herrschen?
Die folgenden spezifischen Gaskonstanten sind gegeben:
Luft: 𝑅 287,1  J⁄ kg K
H2: 𝑅 4127,6  J⁄ kg K
He: 𝑅 2079,7  J⁄ kg K
Lösungen: a) 𝑉 6011 m ; b) 𝐺 32420 N; c) 𝑉 3226 m

3.3 In einem zylindrischen Gasbehälter (siehe Abbildung 4) mit einem Durchmesser


von 𝐷 23 m befindet sich ein ideales Gas bei einer Temperatur von 𝑡 26 °C.
Die Glocke des Gasbehälters hat eine Masse von 𝑚 6400 kg und einen Hub
von ∆𝑧 7,4 m.
a) Welche Gasmasse ∆𝑚 kann dem Gasbehälter insgesamt entnommen wer-
den, wenn er vor der Entnahme voll gefüllt war?
b) Wie lange würde dieser Entnahmevorgang dauern, falls aus dem Behälter
ein Normvolumenstrom von 𝑉 300 m /h zu den Verbrauchern strömt?
Daten des physikalischen Normzustands (𝑝 1,01325 bar, 𝑇 273,15 K)
Der barometrische Druck am Standort beträgt witterungsbedingt 𝑝 990 mbar.
Am Standort des Gasbehälters herrscht eine Erdbeschleunigung von
g 9,81  m⁄s . Für die spezifische Gaskonstante ist 𝑅 650,4  J⁄ kg K anzu-
nehmen.

4
Abbildung 4: Schnittdarstellung des Gasbehälters

Lösungen: a) ∆𝑚 1567 kg; b) ∆𝜏 9,16 h

3.4 Man bestimme die molare Masse, die spezifische Gaskonstante und die spezifi-
schen Wärmekapazitäten der Luft, die als Idealgasgemisch aus 𝑟 0,79 Stick-
stoff und 𝑟 0,21 Sauerstoff zu betrachten ist. Als Hilfsmittel steht das Perio-
densystem der Elemente zur Verfügung (siehe Abbildung 5). Weiterhin beträgt
der Isentropenexponent der Luft 𝜅 1,4.

Abbildung 5: Periodensystem der Elemente. Quelle: Fischer: Taschenbuch der techni-


schen Formeln, 3. Aufl., Fachbuchverlag Leipzig 2005

Lösung: 𝑀 28,84  kg⁄kmol, 𝑅 0,2883  kJ⁄ kg K ,


𝑐 1,009  kJ⁄ kg K , 𝑐 0,7208  kJ⁄ kg K

5
3.5 In einem geschlossenen Behälter von 𝑉 5 m³ Inhalt befindet sich Luft bei einer
Temperatur von 𝑡 15 °C unter einem Überdruck von ∆𝑝Ü, 0,3 MPa. Durch
äußere Wärmeeinstrahlung steigt die Temperatur auf 𝑡 50 ℃ an.

a) Welcher Überdruck herrscht daraufhin im Behälter, und wieviel Wärme ist


der Luft zugeführt worden? Der Barometerstand beträgt 𝑝 0,1 MPa.
Lösung: ∆𝑝Ü, 0,3486 MPa, 𝑄 607,32 kJ
b) Wie groß müsste die Wärmezufuhr sein, damit sich der Überdruck im Gefäß
gegenüber Zustand 1 gerade verdoppelt, und welche Temperatur erreicht
der Behälterinhalt in diesem Fall?
Lösung: 𝑄 3750 kJ, 𝑇 231,11 °C
Luft ist als zweiatomiges ideales Gas mit konstanter spezifischer Wärmekapazität
und folgenden Daten [𝑅 287,1  J⁄ kg ⋅ K und 𝜅 1,4] zu betrachten.

3.6 In einem horizontal angeordneten Lufterhitzer wird ein Volumenstrom


𝑉 10000  m ⁄h Luft bei einem Druck von 𝑝 0,1 MPa von 𝑡 15 °C auf
𝑡 250 °C vorgewärmt. Die Eintrittsgeschwindigkeit der Luft in den Vorwärmer
beträgt 𝑤 5  m⁄s. Die Luft ist als ideales Gas zu behandeln
(𝑅 287,1  J⁄ kg K und 𝜅 1,4). Es sind zu berechnen:
a) der Luftmassenstrom 𝑚, Lösung: 𝑚 12088  kg⁄h
b) der zuzuführende Wärmestrom 𝑄 bei 𝑐 konst. unter Berücksichtigung
der sich bei gleichbleibendem Strömungsquerschnitt erhöhenden Austritts-
geschwindigkeit 𝑤 . Lösung: 𝑄 792,4 kW, 𝑤 9,08  m⁄s

3.7 Man bestimme den Zuwachs der spezifischen Enthalpie realer Luft bei der Er-
wärmung von 𝑡 25 °C auf 𝑡 300 °C. Der Erwärmungsprozess wird isobar
bei einem Druck von 𝑝 1 bardurchgeführt.
a) Die spezifische Wärmekapazität der Luft bei einem Druck von 𝑝 1 bar
sei temperaturabhängig. Im betreffenden Temperaturbereich wird deren
Temperaturabhängigkeit durch folgende Gleichung ausreichend genau be-
schrieben:
𝑐 𝑡 4 ⋅ 10  𝑡 2 ⋅ 10  𝑡 1,006  kJ⁄ kg K
Einsetzen der Temperatur 𝑡 in der Einheit °C
Lösung: ∆ℎ 281,1  kJ⁄kg
b) Wie groß wird der Fehler, wenn für die spezifische Wärmekapazität verein-
fachend der Wert für Luft als Idealgas verwendet wird? Die spezifische Gas-
konstante der Luft beträgt 𝑅 0,2871  kJ⁄ kg K , der Isentropenexponent
𝜅 1,4. Lösung: Der Fehler beträgt 1,7 %.

3.8 In ein Kalorimeter (𝑉 0,8 m ) wird Methan (CH ) bei einer Temperatur von
𝑡 20 °C so lange zugeführt, bis ein Druck von 𝑝 0,2 MPa herrscht.

a) Welche Masse befindet sich im Kalorimeter und welches Volumen würde


das Methan unter Normbedingungen einnehmen?
Lösung: 𝑚 1,05 kg, 𝑉 1,47 m
b) Bei weiterhin konstanter Temperatur wird so lange Luft (Zusammensetzung
in Molanteilen: Sauerstoff 𝑟 0,21, Stickstoff 𝑟 0,79) zugeführt, bis die
Luftmasse der Methanmasse entspricht.
o Welcher Druck herrscht dann im Kalorimeter?

6
o Es sind die Massenanteile der einzelnen Komponenten zu bestimmen.
Lösung: 𝑝 0,311 MPa, 𝜉 0,5, 𝜉 0,114, 𝜉 0,386
c) Das Gemisch wird gezündet und verbrennt vollkommen. Nach der Verbren-
nung besitzt das entstandene Abgas eine Temperatur von 𝑡 850 °C.
o Ermitteln Sie die Abgaszusammensetzung in Massenanteilen!
o Welcher Druck herrscht dann im Kalorimeter?
Lösung: 𝜉 0,471, 𝜉 0,079, 𝜉 0,384, 𝜉 0,066,
𝑝 1,19 MPa

3.9 In einem geschlossenen Behälter von 𝑉 0,2 m Inhalt befindet sich Nassdampf
unter einem Druck von 𝑝 0,6 MPa mit einem Dampfanteil von 𝑥 0,8. Durch
Heizen wird der Nassdampf in den Sattdampfzustand überführt. Auf welchen
Wert 𝑝 steigt der Behälterdruck dadurch an, und welche Wärme muss dem
Dampf zugeführt werden?
Lösung: 𝑝 0,76 MPa, 𝑄 305,9 kJ

4 Einfache Prozesse
4.1 An einem thermisch ideal isolierten Luftverdichter werden die folgenden Werte
gemessen: 𝑝 0,1 MPa, 𝑡 15 °C, 𝑚 0,12  kg⁄s, 𝑝 0,4 MPa,
𝑡 155 °C, aufgenommene elektrische Leistung 𝑃 19,4 kW. Es darf ange-
nommen werden, dass die Luft als ideales Gas zu betrachten ist und dass die
Änderungen der kinetischen und potentiellen Energie vernachlässigbar sind. Er-
mitteln Sie den Gesamtwirkungsgrad! Lösung: 𝜂 0,87

4.2 Ein idealer mehrstufiger Kolbenverdichter mit Zwischenkühlung der Druckluft


nach jeder Verdichterstufe (siehe Abbildung 6) komprimiert einen Luftvolumen-
strom von 𝑉 400  m ⁄h vom Druck 𝑝 0,1 MPa und 𝑡 20 °C auf
𝑝 15 MPa. Luft ist als ideales Gas zu betrachten.

1 2a 2b … z

𝑝,𝑡 , 𝑝 , 𝑝 , 𝑝 , 𝑝,

𝑉 𝑡 𝑡 𝑡 𝑡

Abbildung 6: Skizze des z-stufigen Verdichters mit Zwischenkühlung nach jeder Stufe

a) In wieviel Stufen 𝑧 muss polytrop (𝑛 1,3) verdichtet werden, wenn die Aus-
trittstemperatur der Luft aus jeder Stufe maximal 𝑡 120 °C betragen darf
und nach erfolgter Verdichtung in einer Stufe stets isobar auf die Eintritts-
temperatur 𝑡 20 °C gekühlt wird. Lösung: 𝑧 4
b) Wie groß ist das Verdichtungsverhältnis 𝜀 der einzelnen Zylinder? Lösung:
𝜀 2,66
c) Welche Leistung 𝑃 ist dem Verdichter zuzuführen? Lösung: 𝑃 65,7 kW

4.3 In einer Turbine wird überhitzter Wasserdampf isentrop von 𝑝 2 MPa auf den
Enddruck 𝑝 0,1 MPa entspannt. Mit einem 𝑇, 𝑠-Diagramm ist die Temperatur
7
des Heißdampfes zu bestimmen, wenn der Dampf nach dem Austritt aus der
Turbine
a) trocken gesättigt ist, Lösung: 𝑡 475 °C
b) der Dampfanteil 𝑥 0,9 beträgt. Lösung: 𝑡 297 °C

4.4 In einer Verdampferanlage gemäß Abbildung 7 wird bei einem Druck von
𝑝 1 bar aus einer dünnen wässrigen Zuckerlösung ein Wassermassenstrom
von 𝑚 100  kg⁄h abgedampft. Die verdünnte Lösung kann näherungsweise
mit den Stoffdaten von Wasser beschrieben werden und gelangt im Siedezu-
stand in den Verdampferapparat. Das abgedampfte Wasser verlässt den Ver-
dampferapparat als Sattdampf.
Der hohe Energieinhalt dieses Sattdampfes soll im folgenden genutzt werden,
um den Eindampfprozess zu beheizen. Die Beheizung erfordert jedoch eine Tem-
peraturdifferenz zwischen Heizmedium und verdampfender Lösung. Daher muss
der Sattdampf mittels Energiezufuhr durch einen isentrop arbeitenden Verdich-
ter in einen zur Beheizung geeigneten Heißdampfzustand überführt werden.
Nach der Verdichtung hat der Heißdampf einen Druck von 𝑝 2 bar.
Neben der Wärmeversorgung des Eindampfprozesses wird ein Teil der Energie
des Heißdampfes als Wärmeverlust an die Umgebung abgegeben. Der Heiß-
dampf wird bei der Wärmeabgabe isobar enthitzt und vollständig kondensiert.
Aufgrund der isobaren Wärmeabfuhr liegt das siedend flüssige Heizdampfkon-
densat weiterhin bei dem Druck 𝑝 2 bar vor. Zur weiteren Behandlung wird
es in einem thermisch ideal isolierten Drosselventil auf 𝑝 1 bar ent-
spannt. Dabei kommt es spontan zu einer teilweisen Verdampfung, sodass nach
der Entspannung ein Nassdampf vorliegt.
Bei allen Berechnungen sind die Veränderungen der Geschwindigkeiten und Hö-
henlagen zu vernachlässigen.

a) Bestimmen Sie den zum Abdampfen des Wassermassenstroms 𝑚 erfor-


derlichen Wärmestrom 𝑄 !
Lösung: 𝑄 62,728 kW
b) Wie groß ist die erforderliche Verdichterleistung 𝑃 .?
Lösung: 𝑃 . 4,0 kW
c) Wie groß ist der Wärmeverlust 𝑄 der Heizkammer unter den genannten
Bedingungen?
Lösung: 𝑄 1,586 kW
d) Mit welchen Temperaturen treten der Heißdampf in die Heizkammer ein und
das Kondensat des Heizdampfes aus?
Lösung: 𝑡 170 °C, 𝑡 120,23 °C
e) Bestimmen Sie den Dampfanteil 𝑥 des nach der Entspannung des Konden-
sates vorliegenden Nassdampfes!
Lösung: 𝑥 0,039

8
Abbildung 7: Verdampfer mit mechanischer Thermokompression

4.5 Die Mischbatterie zur Einstellung der Wassertemperatur an einer Dusche sei ein
bei 𝑝 1 bar betriebener isobarer Mischraum und während des Duschens stati-
onär durchströmt. Der Massenstrom des Kaltwassers betrage 𝑚 ,dessen spezi-
fische Enthalpie ℎ und dessen Temperatur 𝑡 10 °C. Die entsprechenden
Werte des Warmwassers betragen 𝑚 , ℎ und 𝑡 70 °C. Die spezifische Wär-
mekapazität des Wassers sei konstant und betrage 𝑐 4,186  kJ⁄ kg K . Das
Wasser sei inkompressibel, sodass das Differential der spezifischen Enthalpie
der Beziehung dℎ 𝑐  d𝑇 genüge. Kalt- und Warmwassermassenstrom sind
gleich groß. Aus der Mischbatterie tritt der Mischwasserstrom 𝑚 aus. Die Was-
serein- und –austritte der Mischbatterie liegen in einer Ebene, und deren Quer-
schnitte sind so bemessen, dass keine Unterschiede zwischen Ein- und Austritts-
geschwindigkeiten vorliegen. Weiterhin ist die Verweilzeit des Wassers in der
Mischbatterie so kurz, dass von einem adiabaten Mischvorgang ausgegangen
werden kann.
a) Skizzieren Sie das Bilanzbild der Mischbatterie!
b) Bilanzieren Sie den Mischvorgang und geben Sie eine allgemeine Gleichung
zur Bestimmung der spezifischen Enthalpie ℎ des Mischwasserstromes
an! Nutzen Sie weiterhin die oben genannten Annahmen zum Stoffverhal-
ten, um die spezifische Enthalpie ℎ der Mischung und die Mischtemperatur
𝑡 zu berechnen! Vergleichen Sie das berechnete Ergebnis ℎ 𝑡 mit der
in den Stoffdatentafeln enthaltenen spezifischen Enthalpie ℎ 𝑡 !
Lösungen: 𝑡 40 ℃, ℎ 𝑡 167,44 kJ⁄kg, ℎ 𝑡 167,62 kJ⁄kg
c) Für die Mischbatterie ist die Entropieproduktion infolge der Mischung zu be-
rechnen! Nutzen Sie einerseits die oben genannten Annahmen zum Stoff-
verhalten und andererseits die realen Stoffdaten des Wassers. Handelt es
sich dabei um einen reversiblen oder einen irreversiblen Vorgang? Lösung:
𝑠 𝑠 0,0386  kJ⁄ kg K

4.6 Ein zeitlich konstanter Luftstrom 𝑚 von Umgebungstemperatur wird über ein ther-
misch ideal isoliertes, baulich ansonsten starres Drosselventil geführt (siehe Ab-
bildung 8) und vom Anfangsdruck 𝑝 auf den Umgebungsdruck 𝑝 entspannt. Die
Strömungsgeschwindigkeit der Luft sei vor und nach der Drosselstelle etwa
gleich groß. Das Thermische Zustandsverhalten der Luft kann durch die Glei-
chung 𝑝 𝑣 𝑅 𝑇 hinreichend genau beschrieben werden.
Stellen Sie Gleichungen auf, mit denen die Änderung der spezifischen Entropie
bei diesem Vorgang im Stoffstrom bzw. die Entropieproduktion berechnet werden
können!

9
Abbildung 8: Bilanzbild des ideal isolierten, durchströmten Drosselventils

5 Kreisprozesse
5.1 Für einen rechtsläufigen Carnot-Prozess mit dem Arbeitsmittel Luft sind die in der
folgenden Tabelle fehlenden Zustandsdaten sowie die Kreisprozessarbeit und
der thermische Wirkungsgrad zu berechnen. Die Luft ist als Idealgas zu betrach-
ten, deren spezifische Gaskonstante 𝑅 0,2871  kJ⁄ kg K und deren Isentro-
penexponent 𝜅 1,4 beträgt.

Tabelle 2: Zustandsdaten für einen rechtsläufigen Carnot-Prozess. Die leeren Felder


sind mit den berechneten Daten und der Benennung der Arten der Zustand-
sänderungen zwischen den Zustandspunkten auszufüllen.

Zust.-pkt. 𝑝⁄MPa 𝑇 ⁄K Art der Zustandsänderungen


1 2 1000

2 1

3 0,2

1 2 1000

Lösungen: |𝑤| 73,4 kJ⁄kg, 𝜂 . 0,369

5.2 In einem Otto-Motor befindet sich nach dem Ansaugen Luft von 𝑡 30 °C. Für
den Vergleichsprozess ist nach der Kompression eine Temperatur von
𝑡 490 °C zulässig. Das Arbeitsmittel Luft kann als Idealgas mit konstanter spe-
zifischer Wärmekapazität angenommen werden. Der Isentropenexponent der
Luft beträgt 𝜅 1,4. Wie groß ist das Verdichtungsverhältnis 𝜀, bei dem diese
Temperatur erreicht wird?
Lösung: 𝜀 10,05

5.3 Ein Otto-Motor mit einem Hubvolumen von 𝛥𝑉 𝑉 𝑉 2000 cm und ei-
nem Kompressionsvolumen von 𝑉 250 cm saugt brennbares Gasgemisch
von 𝑡 20 °C und 𝑝 1 bar an (Zustandspunkt 1 am unteren Totpunkt), ver-
dichtet reversibel adiabat zum Zustandspunkt 2, zündet und verbrennt bei kon-
stantem Volumen zum Zustandspunkt 3, wobei ein Druck von 𝑝 30 bar er-
reicht wird. Dann expandiert das Gas reversibel adiabat bis zum unteren Tot-
punkt (Zustand 4). Verbrennung und Auspuff werden durch Wärmezufuhr bzw. -
entzug bei konstantem Volumen ersetzt gedacht. Für das arbeitende Gas seien
10
die Eigenschaften der Luft [𝜅 1,4, 𝑅 287,1  J⁄ kg K ] bei konstanter spezifi-
scher Wärmekapazität angenommen.

Wie groß sind die Drücke und Temperaturen in den Punkten 1 bis 4 des Prozes-
ses? Wie groß ist die zugeführte spezifische Wärme 𝑞 ? Wie groß ist die abge-
führte spezifische Wärme |𝑞 | am unteren Totpunkt? Welche spezifische Kreis-
prozessarbeit |𝑤| gibt die Maschine ab? Wie groß ist der thermische Wirkungs-
grad 𝜂 . dieses Otto-Motors?

Lösungen: 𝑞 194,8  kJ⁄kg, |𝑞 | 80,9  kJ⁄kg, |𝑤| 113,9  kJ⁄kg,


𝜂 0,585

5.4 Es ist der Vergleichsprozess eines Verbrennungsmotors zu untersuchen, bei


dem folgende Zustandsänderungen ablaufen:

1→2 isentrope Verdichtung,


2→3 polytrope Wärmezufuhr mit 𝑛 10 (Beginn vor dem oberen Totpunkt),
3→4 isentrope Expansion,
4→1 isochore Wärmeabfuhr.

Arbeitsmittel ist ein Idealgas mit dem Isentropenexponent 𝜅 1,4 und der spezi-
fischen Wärmekapazität bei konstantem Druck von 𝑐 1,005 kJ⁄ kg K . Die
thermodynamischen Zustandsdaten im Zustand 1 sind 𝑝 0,1 MPa, 𝑡 20 °C.
Die maximale Prozesstemperatur beträgt 𝑇 𝑇 2000 K, das Verdichtungs-
verhältnis 𝜀 𝑉 ⁄𝑉 8.

a) Skizzieren Sie den Zustandsverlauf im 𝑝, 𝑉 und 𝑇, 𝑠 Diagramm.


b) Wie groß ist der maximale Druck im Prozessverlauf?
Lösung: 𝑝 6,16 MPa
c) Wie groß sind die zugeführte Wärme und der thermische Wirkungsgrad des
Kreisprozesses?
Lösung: 𝑞 910,2  kJ⁄kg, 𝜂 . 0,577
d) Welche theoretische Leistung entwickelt ein Dreizylinder-Viertaktmotor, der
ein Hubvolumen von 𝛥𝑉 𝑉 𝑉 1000 cm je Zylinder und eine Dreh-
zahl von 𝑧 4000 min aufweist?
Lösung: |𝑃| 69,8 kW

5.5 Für einen Clausius-Rankine-Heißdampfprozess mit folgenden gegebenen Wer-


ten sind die fehlenden Zustandsdaten zu ermitteln, die zu- und abgeführte spezi-
fische Wärme, die spezifische Kreisprozessarbeit und der thermische Wirkungs-
grad zu berechnen. Welcher Dampfmassenstrom ist erforderlich, um eine me-
chanische Leistung von 𝑃 1000 kW zu erzeugen? Wie groß ist der mit einer
Feuerung zuzuführende Wärmestrom?

11
Tabelle 3: Gegebene Zustandsdaten für den Clausius-Rankine-Heißdampfprozess.
Die leeren Felder sind mit der Benennung der Zustände des Arbeitsmittels
und den berechneten bzw. aus den Stoffdaten abgelesenen Daten auszu-
füllen.

𝐦𝟑 𝐤𝐉 𝐤𝐉
Zustand 𝒑⁄𝐌𝐏𝐚 𝒕⁄°𝐂 𝒙⁄% 𝒗 𝒉 𝒔
𝐤𝐠 𝐤𝐠 𝐤𝐠 𝐊

1 Heißdampf 1,2 400


2 0,005
3 Siedendes
Wasser
4

5.6 Ein modernes Dampfkraftwerk wird mit folgenden Parametern betrieben:


Turbineneintritt 𝑝 200 bar, 𝑇 600 °C
Turbinenaustritt 𝑝 0,06 bar.
a) Zeichnen Sie das Schaltbild des Dampfkraftwerkes!
b) Wie hoch ist der Dampfanteil des Abdampfes nach der Turbine?
Lösung: 𝑥 0,766
c) Berechnen Sie anhand der Stoffdaten des Wassers die spezifischen Arbei-
ten von Turbine und Speisepumpe bzw. die spezifischen Wärmen von
Dampferzeuger und Kondensator! Lösungen: 𝑤 , 1534,85  kJ⁄kg,
𝑞 ⁄
1850,35  kJ kg, 𝑤 , ⁄
21,07  kJ kg, 𝑞 3364,13  kJ⁄kg
d) Geben Sie den thermischen Wirkungsgrad des Kraftwerks an! Lösung:
𝜂 . 0,45
e) Berechnen Sie die Wärme- und Dampfmassenströme, wenn das Kraftwerk
eine Leistung von |𝑃 | 1 GW haben soll! Lösungen:
𝑚 651,53  kg⁄s, 𝑄 2,19 GW
f) Wie hoch ist der Verbrauch an Rohbraunkohle, wenn diese einen Heizwert
von ∆ ℎ 8  MJ⁄kg hat? Lösung: 𝑚 273,75  kg⁄s

5.7 In einem Kühlraum soll eine Lufttemperatur von 𝑡 10 °C ständig aufrecht-
erhalten werden. Im Auslegungszustand ist dem Raum dazu ein Wärmestrom
von 𝑄 ü 116,1 kW zu entziehen. Diese Aufgabe soll durch eine mit dem Käl-
temittel Ammoniak arbeitende Kompressionskältemaschine (KKM) gelöst wer-
den. Der Kondensator der KKM soll mit Brauchwasser gekühlt werden, das mit
einer Temperatur 𝑡 10 °C vorliegt und sich durch die Aufnahme der Prozess-
abwärme um ∆𝑡 5 K erwärmt. Die spezifische Wärmekapazität des Brauch-
wassers beträgt 𝑐 , 4,18  kJ⁄ kg K . Der Kältemaschinenprozess verlaufe re-
versibel. Es ist weiterhin anzunehmen, dass die Kondensationstemperatur des
Kältemittels mit der Austrittstemperatur des Brauchwassers aus dem Kondensa-
tor übereinstimmt. Die Verdampfungstemperatur des Kältemittels liegt jedoch um
𝛥𝑡 . 3 K unter der Lufttemperatur im Kühlraum. Das Kältemittel verlässt den
Verdampfer im Zustand des Sattdampfes und wird anschließend mit einem ideal
arbeitenden Kompressor auf den Kondensationsdruck gebracht. Wie groß sind
 der Kältemittelmassenstrom 𝑚 ,
 die Antriebsleistung 𝑃 . des Verdichters,

12
 der Kühlwassermassenstrom 𝑚 ,
 die Leistungszahl 𝜀 der KKM?

Lösungen: 𝑚 357,2  kg⁄h, 𝑃 . 14,4 kW, 𝑚 22,48  t⁄h, 𝜀 8,07


Hinweis: Ergebnisse können je nach Ablesegenauigkeit im lg 𝑝, ℎ Diagramm
des Ammoniaks von den angegebenen Werten abweichen.

6 Verbrennungsprozesse
6.1 Ein mit Erdgas befeuerter Durchlauferhitzer zur Warmwasserbereitung ver-
braucht einen Gasvolumenstrom von 𝑉 5  l ⁄min. Das Erdgas ist als reines
Methan anzunehmen. Weiterhin ist für das Erdgas Idealgasverhalten vorauszu-
setzen. Der Heizwert des Erdgases beträgt ∆ ℎ 35797  kJ⁄m . Als Verbren-
nungsluft steht Raumluft der Temperatur 𝑡 20 °C zur Verfügung. Die spezifi-
sche Wärmekapazität der Luft beträgt 𝑐 , 1,004  kJ⁄ kg K . Der Luftüber-
schuss von 𝜆 1,5 soll eine vollkommene, vollständige Verbrennung sicherstel-
len. Die Abgastemperatur beträgt 𝑡 200 °C. Die spezifische Wärmekapazität
des Abgases beträgt 𝑐 , 1,1  kJ⁄ kg K .
a) Wie groß ist der nutzbare Wärmestrom 𝑄 ?
b) Wie verändert sich das Bilanzergebnis, wenn der Erdgasversorger infolge
der Einspeisung regenerativ erzeugten Wasserstoffs ein Gasgemisch aus
Methan mit 𝑟 0,95 und Wasserstoff mit 𝑟 0,05 bereitstellt? Der Spe-
zifische Heizwert dieses Gasgemisches beträgt ∆ ℎ 50606 kJ⁄kg. Alle üb-
rigen Daten und Annahmen bleiben unverändert.
c) Wie groß ist in beiden Fällen der Feuerungswirkungsgrad?
Lösungen: a) 𝑄 2,66 kW, b) 𝑄 2,57 kW

6.2 Wie groß ist die bei der Verbrennung eines Kilogramms Methan entstehende
Wassermasse, und um welchen Betrag ∆ ℎ ∆ ℎ unterscheiden sich Heizwert
und Brennwert von Methan?
Lösung: 𝑤 2,25  kg ⁄kg , ∆ ℎ ∆ ℎ 5495 kJ⁄kg

6.3 Ein Biogas hat folgende Zusammensetzung:

Tabelle 4: Werte der Gasanalyse für ein Biogas

Bestandteil Konzentration in 𝐕𝐨𝐥. %


Methan (CH ) 55
Kohlendioxid (CO ) 35
Wasser (H O) 2
Schwefelwasserstoff (H S) 1,5
Stickstoff (N ) 3,5
Sauerstoff (O ) 2
Wasserstoff (H ) 1

a) Bestimmen Sie die Massenanteile 𝑐, ℎ und 𝑠 der brennbaren Bestandteile


sowie den freien Sauerstoffmassenanteil 𝑜 des Biogases!
Lösung: 𝑐 0,247  kg ⁄kg , ℎ 0,084  kg ⁄kg ,
𝑠 0,018  kg ⁄kg , 𝑜 0,024  kg ⁄kg

13
b) Warum beträgt die Summe der berechneten Massenanteile der Elemente
nicht 1?

7 Feuchte Luft – Klimatisierung


7.1 In einem Kurbehandlungsraum wird durch die vorhandenen Bäder und schwit-
zende Menschen bei einer mittleren Temperatur von 𝑡 38 °C ein Wassermas-
senstrom von ∆𝑚 2,4  kg⁄h verdunstet. Den Geräten für Behandlung und Be-
leuchtung wird eine elektrische Leistung von 𝑃 0,6 kW zugeführt. Darüber
hinaus werden durch Patienten und Personal in der Stunde 1000 kJ Wärme ein-
gebracht. Weiterhin wird dem Raum über eine Heizung eine Wärmeleistung von
𝑄 1 kW zugeführt. An kalten Wintertagen wird an die Umgebung ein Wär-
mestrom 𝑄 3 kW abgegeben. Das Gebäude besitzt eine Lüftungsanlage,
die Luft folgender Parameter bereitstellt: 𝑝 0,1 MPa, 𝑡 22 °C, 𝜑 60 %.
Vor dem Eintritt in den Kurbehandlungsraum wird die diesem Raum zuzufüh-
rende Luft in einem Wärmeübertrager bedarfsgerecht weiter erwärmt.
a) Ermitteln Sie den notwendigen Zuluftmassenstrom, wenn im Raum ein kon-
stantes Raumklima von 𝑡 25 °C und 𝜑 75 % herrschen soll!
(Lösung: 𝑚 470,6  kg . ⁄ h)
b) Auf welche Temperatur 𝑡 ist die Zuluft vor Eintritt in den Raum zu erwär-
men? (Lösung: 𝑡 33,3 °C)

7.2 Die Klimaanlage eines Hauses soll im Wohnraum trotz verschiedener Lasten mit
einem Luftstrom von 𝑚 200  kg . ⁄h ein behagliches Klima schaffen. Die
Klimaanlage verfügt für den Sommerbetrieb neben einer Kühlung über eine Ent-
feuchtungseinrichtung. Diese wird mit Trockenmittel betrieben, arbeitet isotherm
und trocknet die durchströmende Luft von Außenluftfeuchte auf eine Feuchte von
𝑥 0,002  kg ⁄kg . . Um bedarfsgerecht zu entfeuchten, d.h. die erforder-
liche Zuluftfeuchte in einem Behandlungsschritt einzustellen, wird der von außen
eintretende Luftstrom 𝑚 aufgeteilt in einen Trockner- und einen Bypassstrom,
𝑚 bzw. 𝑚 . Anschließend werden beide Luftströme zusammengeführt und da-
nach die Zulufttemperatur mittels Wärmeübertragers eingestellt. Es gelten fol-
gende Randbedingungen:

 Der Systemdruck beträgt 𝑝 1 bar.


 Der Behaglichkeitszustand der Raumluft ist durch eine relative Luftfeuchtig-
keit von 𝜑 55 % und durch eine nach 𝑡 0,4 ⋅ 𝑡 13,2 °C von der Au-
ßentemperatur abhängige Raumtemperatur gekennzeichnet.
 Die Außenluft liegt mit 𝑡 27 °C und 𝜑 70 % vor.
 Feuchteeinträge in den Raum entstehen durch schwitzende Menschen und
Zimmerpflanzen. Die Werte betragen ∆𝑚 , 0,06  kg⁄ h ⋅ Person und
∆𝑚 , 0,015  kg⁄h. Es halten sich 4 Personen im Raum auf, denen das
Wasser auf der Haut bei 𝑡 33 °C zu Sattdampf verdunstet. Die Wasser-
abgabe der Pflanzen ist dagegen energetisch neutral, da im Raum vorhan-
dene Wärme zur Verdunstung genutzt wird.
 Neben der durch das Schwitzen abgegebenen latenten Wärme gibt der
Mensch sensible Wärme 𝑄 0,075  kW⁄Person ab. Eine weitere Last stel-
len im Raum betriebene elektrische Geräte 𝑃 0,15 kW dar.

14
a) Bestimmen Sie Zulufttemperatur 𝑡 und Wasserbeladung der Zuluft 𝑥 ! Lö-
sung: 𝑥 0,0091  kg ⁄kg . , 𝑡 16,3 °C
b) Wie groß sind Trockner- und Bypassluftstrom, 𝑚 bzw. 𝑚 ? Lösung:
𝑚 100,7  kg . ⁄h, 𝑚 99,3  kg . ⁄h
c) Wie groß ist die Kühlleistung? Lösung: 𝑄 0,606 kW

7.3 Der Kompressor einer Druckluftanlage verdichtet Umgebungsluft mit folgenden


Zustandsdaten: 𝑝 1 bar, 𝑡 20 °C, 𝜑 50 %. Nach der Verdichtung ge-
langt die Druckluft über Rohrleitungen in einen Speicherkessel, wobei sie sich
wieder auf Umgebungstemperatur abkühlt. In der Druckluftanlage liegt ein Über-
druck von ∆𝑝Ü,  8 bar vor. Wie groß ist Wassermasse ∆𝑥, die je Kilogramm
trockener Luft ausfällt?
Lösung: ∆𝑥 0,0058  kg ⁄kg . 

15

Das könnte Ihnen auch gefallen